e eie euuecncplech ze „o e Idupges ueuzelhue ne pi u 1425 7 2 pas dig bang ianlebactungz f r ulespfof ul 40 siv 125 , e een. Drzngzbreis: Monauich Mk. 1.40, durch die Pen N 1.60. m der Seſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Auzeigenpreiſe: Die 22 mm öbreite Millimeterzeile 3 Pfg., n Tegtteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Kariseube 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Veräailudblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 10. 8 39. Jahrgang eue wee er eherne enen ieee 60000 Gefangene hei Radom Der Ring um Warſchau geſchloſſen— FJeſtung Oſſowies genommen Berlin, 14. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Die Operationen in Südpolen fanden nurmehr ge⸗ ringen Widerſtand und gewannen raſch nach Oſten Kaum. Die Straße Lublin— Lemberg wurde mit ſtarken Kräften bei Rawa⸗Ruska und Tomaſzow erreichk, die Weichſel nörd⸗ lich Sandomierz an mehreren Skellen überſchritten. Als vorläufiges Ergebnis der Vernichtungsſchlacht bei Radom ſind 60 000 Gefangene, darunter zahlreiche Ge⸗ nerale, 143 Geſchütze und 38 Panzerwagen eingebracht. Der umfaſſende Angriff gegen die um Kukno umſtellten pol⸗ niſchen Diviſionen ſchreitet vorwärks. Der Ring um die pol⸗ niſche Hauptſtadt wurde auch im Oſten geſchloſſen. Oſtwärks Modlin über dem Narew vorgehend, nähern ſich unſere Truppen auch von Nordweſten der Skadt. Die über die Straße Warſchau— Siedlee vorgedrungenen deulſchen Kräfte haben mit Teilen nach Südweſten und Weſten eingedreht. Die 18. polniſche Diviſion, darunker der Diviſionsſtab, fangen nördlich Oſtrow—Mazowieka die Waffen. 6000 Ge⸗ angene und 30 Geſchütze wurden eingebracht. Die auf Breſt⸗Litowfſk angeſetzten Kräfte nähern ſich ſchnell der Stadt. Als letzte der e 1 feſtigungen wurde Oſſowiec durch oſtpr genommen. 1 N „Trotz ungünſtiger Welterlage riff die Luftwaffe nisch 5 1 Waͤrſchau und rückwäelige 05 rbindungsſtraßen an. ei feindli wurden abgeſchoſſen.. Im Weſten Im Weſten ſind in dem zwiſchen Saarbrücken und Horn⸗ bach weit vor dem Weſtwall nach Frankreich 80 fenden deutſchen Gebietskeil ſtärkere franzöſiſche Kräfte als bisher gegen unſere Gefechtsvorpoſten vorgegangen. In Minen⸗ feldern und in unſerem Abwehrfeuer blieben ſie liegen. Goͤingen in deutſcher Hand Deutſche Truppen ſind Donnerskag 10.15 Uhr in Gdin⸗ gen eingerückt. Der polniſche Kommandant hak die Skadt übergeben. Nördlich Gdingens wird noch gekämpft. Modernſte Panzerkuppeln bezwungen Die vor wenigen Tagen von unſeren Truppen erſtürm⸗ ten polniſchen Befeſtigungsanlagen am Aare zahlreichen Stellen überaus ſtark ausgebaut. So befanden ſich allein bei der Feſtung Nowogrod 15 Werke mit modernſten Panzerkuppeln. Durch den ſchwungvollen An⸗ 5 oſtpreußiſcher Truppenteile wurde jedoch die den Ab⸗ chnitt von Nowogrod verteidigende polniſche Diviſion nicht ben ſehr ſchnell durchbrochen, ſondern faſt völlig aufgerie⸗ . 8 Viele polniſche Bahnhöfe zerſtört Verſorgung weit vorgeſtoßener Panzer kruppen Berlin, 14. September. Der Luftwaffe fiel au heute bei ungünſtigem Wetter die 1 zu, 55 iacdarige Verkehrsnetz des Feindes zu zerſchlagen und den Rückmarſch polniſcher Kräfte zu verhindern. Ihre Angriffsziele wurden immer weiter nach Oſten verlegt. So wurden die Eiſenbahnlinien Volkowyſk—Czeremcha, Pulawy— Lublin Kowel und Lublin—Lemberg angegriffen, mehrfach nach⸗ haltig unterbrochen und auch ihre Transportzi. hen gebracht. Die Bahnhöfe Kordel, Siebte e 5 Wlodawa ſind durch Volltreffer ſchwer beſchädigt, die Bahn⸗ anlagen ſind zerſtört. Der Bahnhof Oſſowiec wurde voll⸗ 1 5 1 9.1 1170 4 Teil des rückwärtigen ahnnetzes ſind Bahn 8 i ö durchführbar hntransportbewegungen nicht mehr Wie vielſeitig die Tätigkeit der Luftwaffe iſt, beweiſt die Tatſache, daß geſtern eine Kette von Transportflugzeugen eine bis nach Kaluſzyn vorgedrungene deutſche Panzerdivi⸗ ſion aus der Luft mit Betriebsſtoffen und Munition ver⸗ ſorgt hat. Ein Teil der Luftwaffe, von deſſen ebenſo uner⸗ müdlicher wie gefahrvoller Tätigkeit man wenig hört, ſind die Aufklärer, die Tag für Tag mit immer neuem Einſatz das geſamte Operationsgebiet überfliegen, die Flugbewegun⸗ gen überprüfen und durch ihre Meldungen der Führung außerordentliche und unentbehrliche Dienſte leiſten. Die feindliche Fliegertätigkeit und Flakabwehr war außerordentlich ſchwach. Obwohl die Angriffe der deutſchen Luftwaffe zum Teil nur in Höhen von 400 m durchgeführt wurden, trat ſtarke Jagdabwehr nirgends zutage. Aufruhr auch in Nor doſtpolen Brüſſel, 14. Sept.„Pays Reel“ gibt Informationen von verſchiedenen zuverläſſigen Quellen wieder, wonach ſeit mehreren Tagen in einem Teil Polens, der durch das Dreieck begrenzt werde, e nicht vergeſſen, Millionen Ru ſ⸗ 5 ſchen Regierung angeſichts Freitag, den 15. September 1939 Die Eroberung von Göingen Donnerstag vormittag wurde Gdingen von der Dan⸗ ziger Seite her genommen. Nach ſchweren Kämpfen war der Feind von den beherrſchenden Hügeln in die Stadt ge⸗ worfen worden und hatte die Stadt geröumt. Der Ein⸗ marſch der deutſchen Truppen begann um 6.30 Uhr früh und führte im erſten Vorſtoß bis zur Marſchall⸗Pilſudſki⸗ Straße, wo ſich das Stadtkommiſſariat befindet. Hier wurde die Stadt durch den Stadtpräſidenten Skupien über⸗ geben. Die Stadt Gdingen iſt ſo gut wie gar nicht zer⸗ ie be Damit iſt erneut der Beweis erbracht worden, daß ie deutſchen Truppen bei dem Bruch des Widerſtandes der Polen ſich ſtreng an den Befehl des Führers gehalten ha⸗ ben, nur militäriſche Ziele zu beſchießen. Elektri⸗ zitätswerk und Waſſerwerk ſind intakt geblieben. An den Hauswänden kleben noch Plakate, die die Bürgerſchaft auf⸗ riefen, mit dem polniſchen Militär zuſammenzuwirken. Gdingen werde„bis zum letzten polniſchen Soldaten“ ver⸗ teidigt werden. Alle Polen wurden aufgefordert,„gemein⸗ ſam mit der polniſchen Armee dem Feinde die Stirn zu bieten“, jede Schwelle müſſe eine Feſtung ſein. Dieſer Auf⸗ ruf ſtammt vom 9. September und iſt unterzeichnet von Oberſt Dombek. Die Gdinger Bürgerſchaft hat ſich jedoch nicht ins Unheil ſtürzen laſſen, ſondern nach dem Abzug der polniſchen Truppen die Stadt übergeben. Die Stadt wird von Truppen und Danziger Polizei ge⸗ ſichert. Der Arbeitsdienſt folgte den Truppen auf dem Fuß, um die von den Polen zerſtörten Brücken wieder aufzubauen und Straßenkampfanlagen inmitten der Stadt zu beſeitigen. Die Geſchäfte hatten durchweg geſchloſſen, ihre Schaufenſter waren mit Brettern verſchalt. Wie der Stadtpräſident mitteilte, hatte die Bevölkerung ſeit zwei Tagen keine Lebensmittel mehr erhalten. Es wurde Vor⸗ ſorge getroffen, daß die lebensnotwendigen Betriebe und Läden ihre Arbeit ſogleich wieder aufnehmen. Poſen— ein zweites Bromberg Hunderte von Volksdeutſchen verſchleppt, mißhandelt, ermordet Berlin, 14. September. Je mehr von dem Schickſal der Poſener Volksdeutſchen bekannt wird, um ſo grauſiger wird das Bild des Wütens der polniſchen Fanatiker in Poſen⸗ Stadt und ⸗Land. Zahlreiche Volksdeutſche haben ſich fünf, ja ſogar ſechs Tage lang ſich ohne alle Nahrung verfſteckt gehalten und ſind nur dadurch der Verhaftung, Verſchleppung und Ermordung entgangen. Schon ſetzt läßt ſich ſagen, daß die Jahl und Bru⸗ kalität der an den Poſener Volksdeutſchen begangenen Schandkalen Poſen als ein zweikes Bromberg erſcheinen läßt, denn viel Spuren laſſen auf ungezählte weitere Morde ſchließen, zumal ſtündlich noch Leichen Volksdeutſcher in den Dörfern des Poſener Landes feſtgeſtellt werden. Die Liſte der in Poſen verhafteten Volksdeutſchen, deren Verbleib bisher nicht feſtgeſtellt werden konnte, die aber vermutlich in die Gegend von Pinſk von der polniſchen Truppe verſchleppt wurden, führt die Namen aller in Poſen einflußreichen deutſchen Perſönlichkeiten auf. Wohnungen der Deutſchen in Poſen geplünderk. In Poſen ſind in den letzten Tagen zahlreiche Wohnun⸗ gen angeſehener Deutſcher noch vor dem Einmarſch der eutſchen Truppen geplündert worden. Eine ſolche Plünde⸗ rung erfuhr auch die Privatwohnung des deutſchen Gene⸗ ralkonſuls. Sämtliche Schubladen und Schränke, in denen Wertgegenſtände vermutet wurden, waren erbrochen und beſtohlen worden. i Nach Rumänien geflüchtet Bukareſt, 15. September. Die Frau und die Tochter des polniſchen Außenminiſters Beck trafen am Mittwoch in Czernowitz ein. Strikte Neutralität Rumäniens Hofminiſter Eigurtu bei Göring Berlin, 14. September. Der rumäniſche Hofminiſter Cigurtu wurde in Berlin von Generalfeldmarſchall Göring empfangen, um der Reichsregierung folgende Neutralitäts⸗ erklärung zu überreichen: „Seine Majeſtät der König Carol von Rumänien hatte die Mitglieder des Königlichen Ratkollegiums für den 6. September, 16 Uhr, zu einer Sitzung zuſammenberufen, welche im königlichen Palais Citrocenf ſtattfand. Nach Ab⸗ e Berichte des Miniſterpräſidenten, welcher gleich⸗ eitig Miniſter für nationale Verteidigung iſt, und des Au⸗ en me über die 1 Haltung der rumäni⸗ r gegenwärtigen internatio⸗ nalen 1 enehmigte der Rat einſtimmig die bisher durchgeführte dip e Aktion, ſowie die zur Verteidi⸗ gung der Grenzen getroffenen militäriſchen Maßnahmen. Der Rat hat einſtimmig den Beſchluß gefaßt, die Regeln der Neukralikät ſtrengſtens zu beobachten, welche durch die internationalen Abkommen gegenüber den im. Konflikt kriegführenden Staaken feſtgelegt ſind.“ — Nr. 216 Der Bankrott Polens Rußlands Intereſſen für Ukrainer und Weißruſſen. Moskau, 15. Sept. Ein beachtenswerter Leitartikel der „Prawda“ über die Urſachen der militäriſchen Niederlage Polens ſetzt ſich eingehend auseinander mit der Nationgli⸗ tätenfrage in Polen und insbeſondere mit der Lage der Ukrainer und Weißruſſen in Polen. Das Moskauer Blatt ſcheut ſich nicht, den Finger auf die empfindlichſte Wunde des polniſchen Staatsgebildes zu legen und erhebt in ſcharfer Sprache Anklage gegen die terroriſtiſche Politik der Polen in den Gebieten der Minderheiten, gegen die ge⸗ waltſamen Poloniſierungsverſuche, gegen die induſtrielle Entrechtung und wirtſchaftliche Ausbeutung, der die Ukrai⸗ ner und die Weißruſſen ausgeſetzt ſind. Im einzelnen ſchreibt das Blatt u. a.: Obwohl erſt 14 Tage ſeit dem Beginn der Kampfhandlungen zwiſchen Deutſchland und Polen vergangen ſeien, könne man jetzt ſchon ſagen, daß Polen militäriſch vernichtet ſei und auch ſeine politiſchen und wirtſchaftlichen Zentralen verlo⸗ ren hat. Eine ſo raſche Niederlage Polens ſei nicht allein durch das Uebergewicht der Kriegstechnik und militäriſchen Organiſation Deutſchlands und durch das Ausbleiben einer effektiven Unterſtützung Polens durch England und Frank⸗ reich zu erklären. Die polniſche Staatsmaſchine ſei bereits im wachſenden Maße desorganiſiert, und das polniſche Staatsgebilde habe ſich ſo ohnmächtig und ſo aktionsunfähig erwieſen, daß es bei den erſten militäriſchen Mißerfolgen buchſtäblich zuſammenbrach. Die Gründe für dieſen Juſammenbruch Polens, ſo fol⸗ gert die„Prawda“ weiter, liegen kiefer; ſie beruhen in erſter Linie auf den inneren Schwächen und den Gegen⸗ fich des polniſchen Staates. Polen ſei ein Nationalitäten⸗ tat. Die Polen ſelbſt machen nur 60 Prozent der Ge⸗ ſamtbevölkerung aus, 40 Prozent ſind nationale Minder⸗ heiten, darunter 8 Millionen Akrainer und 3 Millionen Weißlruſſen. Das Blatt ſchließt:„Die nationalen Minderheiten ſeien keine zuverläſſigen Stützen für das nationale Regime Po⸗ lens geworden und konnten es auch nicht werden. Ein Na⸗ tionalitätenſtaat, der nicht die Freundſchaft und Gleichbe⸗ rechtigung aller ſeiner Völker pflegt, ſondern im Gegenſatz auf der Unterdrückung und Ungleichheit der nationalen Minderheiten aufgebaut iſt, kann auf keine gefeſtigte mili⸗ täriſche Kraft rechnen. Hierin liegt die Wurzel der Schwäche des polniſchen Staates und die innere Urſache für ſeine mi⸗ litäriſche Niederlage.“ In Moskauer politiſchen und diplomatiſchen Kreiſen hat der Artikel der„Prawda“ das größte Aufſehen er⸗ regt. Dienjenigen ausländiſchen Vertreter, die nicht glau⸗ ben wollten, daß die Sowjekunion ſich für das Schickſal der ukrainiſchen und weißruſſiſchen Bevölkerung Polens in⸗ kereſſieren würde, ſehen ſich wieder einmal bitter enk⸗ käuſcht. Der Arlikel der„Prawda“ ſowie die ſcharfe amt⸗ liche Erklärung zu den Grenzverletzungen der polniſchen Flieger zeigen, wie allgemein betont wird, den polili⸗ ſchen Hintergrund ab zu den Mobiliſierungsmaßnahmen der Roten Armee an der Weſtgrenze der Sowjetunion. Gchon 67000 Tonnen verſenkt Die Erfolge des deutſchen A-Book- Krieges. Madrid, 15. Sept. Die Militärkritiker der ſpaniſchen Vorſtdes weiſen auf die große Bedeutung des deutſchen Vorſtoßes auf Lemberg und Breſt⸗Litowſk hin.„Informa⸗ ciones“ meint, der Schlag, von dem Polen getroffen ſei, ſei furchtbar. Die Geſchichte kenne kaum ein anderes Beiſpiel einer derartigen verheerenden Niederlage. Aus dem bis⸗ herigen Kampfverlauf gehe hervor, daß Polen ſein Ver⸗ trauen auf die Demokratien mit dem Verluſt ſeiner Exi⸗ ſtenz bezahlen werde. Es werde ihm ergehen wie dem Negus, Beneſch und Negrin. Deutſchland beweiſe durch die Schonung der Beſiegten, daß es den Krieg auf ritterliche Weiſe führen wolle. „Alcazar“ betont, England habe ſchon ſetzt durch den deulſchen U-Book-Krieg 67 000 Tonnen Schiffsraum ver⸗ loren. Wenn das ſo weitergehe, werde der Zeitpunkt nicht mehr fern ſein, wo die engliſche Verſorgung kritiſch werde. Verletzungen der Sowſeigrenze Durch polniſche Flugzeuge.— Ernſte Beurteilung. Moskau, 14. Sept. Die Telegraphenagentur der Sow⸗ jetunion teilt mit: In den letzten Tagen häuften ſich die Fälle von Ver⸗ letzungen der ſowjetruſſiſchen Grenze durch polniſche Mili⸗ tärflugzeuge. Die Grenzverletzer verſuchten ſogar, in das innere ſowjetruſſiſche Gebiet einzudringen. Am Dienstag verletzten polniſche Militärflugzeuge die ſowjetruſſiſche Grenze in den Diſtrikten von Chepetopka(Ukraine) und Jikovitchi(Weißrußland). Sowfetruſſiſche Jagdflugzeuge wangen die polniſchen Flugzeuge zur Rückkehr auf polni⸗ 90 Gebiet. Indeſſen werden noch weitere Grenzverlet⸗ zungsfälle gemeldet, So ſtießen am Mittwoch mehrere polniſche Bombenflugzeuge in den Diſtrikten Krivine und PNampol(Urkraine) auf ſowjetruſſiſches Gebiet vor. Eine zweimotorige polniſche Maſchine wurde von ſow⸗ jetruſſiſchen Jagdflugzeugen geſtellt und zur Landung auf. ee m Gebiet gezwungen. Die dreiköpfige Be⸗ 562 10 wurde feſtgenommen. Am ſelben Tage verletzten rei polniſche Bombenflugzeuge die ſowjet⸗ ruſſiſche Grenze in dem Diſtrikt Mozyr in Weißrußland. Auch in dieſem Falle wurde die Landung der Grenzver⸗ letzer durch ſowjetruſſiſche Jagdmaſchinen erzwungen, und die drei Beſatzungen— insgeſamt 12 Mann— feſtgenom⸗ nen.„ 8 Die Oſtſee iſt ſicher Handel unker deutſchem Schutz Stockholm, 14. September. Die Beſorgnis über die Aus⸗ wirkung der rückſichtsloſen Blockademaßnahmen der Eng⸗ länder iſt in Schweden weſentlich geringer geworden, nach⸗ dem Deutſchland als Handelspartner immer nachhaltiger in Erſcheinung tritt und der Handelsverkehr über die Oſtſee, insbeſondere nach Deutſchland, als abſolut geſichert, ja ſogar als außerordentlich ſteigerungsfähig erkannt worden iſt. Auch die Tatſache, daß deutſcherſeits, im Gegenſatz zu Eng⸗ land, die Konterbandebeſtimmungen loyal gehandhabt wer⸗ den und der Schiffahrtsverkehr mit den neutralen Staaten ſelbſt durch die Minenſperre geſchützt wird, hat hier Befrie⸗ digung hervorgerufen. Im Gegenſatz wird das von England eingeführte Kontrollſyſtem weiterhin als widerrechtliches Vorgehen empfunden. Bezeichnend für die Beurteilung der Lage hinſichtlich des Schiffahrtsverkehrs iſt die Tatſache, daß der ſtaatliche Kriegs⸗ verſicherungsausſchuß eine Reihe von Verſicherungsprämien für nach deutſche Häfen beſtimmte Laſten zum Teil erheblich geſenkt hat. Demgegenüber ſind die Verſicherungsprä⸗ mien nach England und Frankreich weſentlich höher. Be⸗ ſonders intereſſant iſt auch die Tatſache, daß gerade in den letzten Tagen große Abſchlüſſe mit einer Reihe deutſcher Firmen auf den verſchiedenſten Marktgebie⸗ ten getätigt wurden. Das Intereſſe für die neuen deutſchen Werkſtoffe, einſchließlich des ſynthetiſchen Gummi, iſt weſent⸗ lich geſtiegen. Die Nachfrage nach deutſchen Kohlen iſt wei⸗ terhin ſehr groß. Man empfindet es in hieſigen Wirtſchafts⸗ kreiſen als außerordentlich bemerkenswert, daß die deut⸗ ſche Wirtſchaft trotz der ſtarken Anſpannung infolge des derzeitigen Konfliktes exportfähig geblieben iſt. Sie ſuchen die„Bremen“ Berlin, 14. Sept. Die von Generalfeldmarſchall Göring in ſeiner Rede mitgeteilte Tatſache, daß ſich der deutſche Dampfer„Bremen! in Sicherheit befinde, kann der engliſche Rundfunk immer noch nicht recht faſſen. Nachdem man ſeinerzeit triumphierend verkündet hatte, daß die „Bremne“ von einem britiſchen Kriegsſchiff in einen eng⸗ liſchen Hafen eingebracht worden ſei, ſtellt Radio London ein Rätſelraten darüber an, wo ſich das Schiff befinden könnte. Da der engliſche Rundfunk den Mißerfolg der Jagd der britiſchen Seeſtreitkräfte nach dem Dampfer„Bremen“ nicht begreifen kann, meldet er als Erklärung, die„Bre⸗ men“ habe auf offener See die Nationalität gewechſelt und fahre ſetztunter italieniſcher Flagge. Die„Bre⸗ men“ ſteuert jetzt auf einen italieniſchen Hafen zu, ſchließt 0 ſich angeblich auf holländiſche Meldungen ſtützende Mit⸗ eilung. Merkwürdig: Man hat beobachtet, daß das Schiff die Flagge wechſelte, man weiß, daß es einen italieniſchen Ha⸗ fen anſteuert,— und trotzdem kapert man die„Bremen“ nicht? Ob das nicht ſelbſt für engliſche Rundfunkhörer ein zu ſtarker Tabak iſt? Zwiſchenfall durch eigenes Verſchulden Holländiſches Ilugzeug von deukſchem beſchoſſen Berlin, 14. September. Am 13. September um 14.21 Uhr traf ein deutſches Flugzeug etwa 10 Seemeilen nördlich von Ameland, alſo außerhalb der holländiſchen Hoheitsgewäſſer, auf ein Flugzeug, deſſen Typ und Nationalität zunächſt nicht auszumachen waren. Das fremde Flugzeug drehte plötzlich aus der Sonne auf den deutſchen Aufklärer zu, der das Feuer auf den vermeintlichen Angreifer eröffnete. Das beſchoſſene Flugzeug landete hierauf ſofort in der See und überſchlug ſich dabei. Nach dem Niedergehen erkannte die deutſche Beſatzung Typ und Hoheitsabzeichen. Es handelte ſich um ein holländiſches Fokker⸗Flugzeug. Die Deutſchen ſetzten in dieſem Augenblick unverzüglich zur Lan⸗ dung an, übernahmen die Beſatzung von vier Mann, von denen zwei leicht verletzt waren, ſtarteten und lieferten die Holländer wohlbehalten im deutſchen Heimat⸗ hafen ab. Ein weiteres deutſches Flugzeug, das zur Hilfeleiſtung herbeigeeilt war, erlitt bei der See⸗ landung Bruchſchaden und mußte zur Rettung der Beſatzung Zuflucht im holländiſchen Hoheitsgewäſſer ſuchen. Die hol⸗ ländiſchen Flieger geben zu, daß ſie den Unfall durch ihr unvorſichtiges Verhalten ſelbſt verſchuldet haben. Die Niederlande ſind verſtändlicherweiſe entſchloſſen, ihre Neutralität gegen jeden Uebergriff zu verteidigen. Um ſo mehr iſt dieſer unglückliche Zufall zu bedauern, dem ein holländiſches Flugzeug zum Opfer gefallen iſt und durch den holländiſche Flieger ernſtlich gefährdet worden ſind. An⸗ dererſeits kann aber der Beſatzung des deutſchen Aufklä⸗ rungsflugzeuges kein Vorwurf gemacht werden. Es handelt ſich hier um eine Verkettung von unglück⸗ lichen Umſtänden, die in Kriegszeiten nicht vermeid⸗ bar ſind. Ladung eines holländiſchen Dampfers beſchlagnahmt. Amſterdam, 14. Sept. Das britiſche Informationsmini⸗ ſterium hat amtlich mitgeteilt, daß die Ladung des hol⸗ ländiſchen Dampfers„Groenlo“ unter dem Verdacht der Konterbande beſchlagnahmt worden ſei. Das Miniſterium für wirtſchaftliche Kriegsführung erklärt hierzu, daß das Schiff am 4. September in den Downs feſtgehalten und unterſucht worden ſei Dabei habe man feſtgeſtellt, daß es eine für Düſſeldorf beſtimmte Ladung an Bord gehabt habe. Der Konterbandeausſchuß habe darauf verfügt, daß die Ladung beſchlagnahmt, das Schiff nach Löſchung jedoch freigelaſſen werde. Schutz deulſcher Inkereſſen im feindlichen Ausland. Berlin, 15. Sept. Der Schutz der deutſchen Intereſſen wird in Polen, Marokko, Tanger und der Union von Süd⸗ afrika von den Niederlanden, in Frankreich, den Beſitzun⸗ en(mit Ausnahme von Marokko und Tanger) und in r von Schweden, in Großbritannien(mit Aus⸗ nahme der Südafrikaniſchen Union) von der Schweiz und im Irak von Fran wahrgenommen. In Deutſchland werden die Intereſſen Polens und der Union von Süd⸗ afrika von Schweden, die Intereſſen Frankreichs ſowie Großbritanniens(mit Ausnahme der Südafrikaniſchen Union) von den Vereinigten Staaten von Nordamerika, die Intereſſen Aegyptens von Iran und die Intereſſen des Irak von Afghaniſtan wahrgenommen. U—— Baſel. Durch die weltpolitiſchen Ereigniſſe wurde auch der Fremdenſaiſon in der Schweiz, die im Auguſt— lebhaft iſt, ein jähes Ende bereitet. In Graubünden haben viele Hotels ſofort geſchloſſen. Churchill erfindet Erklärungen Neue klägliche Verſuche, das„Akhenia“-Berbrechen umzu⸗ drehen.— Ein Fall, der für uns noch nicht abgeſchloſſen iſt. Berlin, 15. September. Das Deutſche Reich führt den ihm aufgezungenen Krieg in vollem Anſtand mit allen völkerrechtlich anerkannten Grundſätzen mit jener Korrektheit, die zu allen Zeiten für die deutſche Kriegführung eine Selbſtverſtändlichkeit war. Nichts geht dem Urheber des britiſchen Lügenfeldzug ge⸗ gen Deutſchland mehr wider den Strich als die Tatſache, daß die neutralen Staaten von der beiſpielhaften Form der deutſchen Kriegführung in zunehmendem Maße beeindruckt werden. Daher werden immer neue Lügen erfunden, um, wenn ſchon die überwältigenden deutſchen militäriſchen Er⸗ folge nicht geleugnet werden können, den Deutſchen auf an⸗ derem Wege eines am Zeuge zu flicken. Jedoch zeichnet ſich der britiſche Lügenfeldzug gegen Deutſchland durch eine bemerkenswerte Ideen⸗ armut aus. Noch iſt kaum eine Woche vergangen, daß die im Zuſammenhang mit der Verſenkung der„Athe⸗ nia“ geſtartete Greuelpropaganda die tollſten Blüten ge⸗ trieben hat. Wenige Tage erſt iſt es her, daß die Urheber dieſer Kampagne eine vernichtende Abfuhr erlebten und ihre Aktion mit einem kataſtrophalen Zuſammenbruch endete. Alſo wird nun begonnen trotz des oder vielleicht gerade wegen des ſoeben erlebten Fiaskos, den„Athenia“⸗ Fall von neuem und verſtellt wieder aufzugreifen. Die Her⸗ ren an der Themſe haben es offenbar nicht verwinden kön⸗ nen, daß die ſo ungeſchickt inſzenierte beabſichtigte Wieder⸗ holung des„Luſitania“⸗Falles nicht nur fehlgeſchlagen iſt, ſondern ſich gegen die Urheber ſelbſt auszuwirken begann. Man iſt ſich in London der Tatſache nur zugut be⸗ wußt, wie ſyſtemlos der vom Zaune gebrochene Kriegs⸗ zuſtand für die Gegner des Deutſchen Reiches ſein muß, wenn es ihnen nicht gelingt, andere neutrale Länder für ihre Zwecke einzuſpannen. Und darum wird gelogen, gelogen und wieder gelogen. Herrn Churchill läßt die erſte Blamage keine Ruhe. Er will die Scharte auswetzen und blamiert ſich doppelt und dreifach. Es wird eine Meldung in die Welt geſetzt, wonach an⸗ geblich Admiral Raeder darauf hingewieſen hätte, daß die letzte deutſche hoffnung zur Brechung der engliſchen Blok⸗ kade im unbeſchränkken A- Bookkrieg beſtünde. Die Nachricht wird ausgerechnet zu einer Zeit lanciert, da es ſich nicht verheimlichen läßt, wie ſehr den Engländern die Tätigkeit der deutſchen U-Boote auf die Nerven zu fallen beginnt. Ueber den Arſprung der Meldung, die von Havas aus London datiert iſt, kann kaum ein Zweifel beſtehen. Es iſt wiederum Herr Churchill, der hier lügt. Er lügt, obwohl er weiß, daß der Führer den ſtrikten Befehl erließ, ſich im A-Boolkrieg genaueſtens an die Beſtimmungen der Priſen⸗ ordnung zu halten, und obwohl er weiß, daß dieſer Befehl des Führers dem deutſchen Volk vom letzten Mann minu⸗ liös ausgeführt wird. Er lügt, weil er lügen muß, wenn er das engliſche Volk weiterhin über die Zwecke der eigenen Poſition im gegenwärkigen Konflikt hinwegktäuſchen will. Es braucht nicht betonk zu werden, daß die angebliche Erklä⸗ rung Admiral Aaeders von A bis 3 frei erfunden iſt. Die Londoner Lügenfabrikanten nahmen ſich nicht ein⸗ mal die Mühe, originell 56 ſein. Sie drehen den Befehl des Führers einfach um. In der Meldung heißt es nämlich wei⸗ ter, man könne dem Kapitän des U⸗Bootes, das angeblich die„Athenia“ torpediert habe, höchſtens vorwerfen, daß er den Befehl des Führers, Schiffe ohne Warnung zu verſen⸗ ken, zu genau befolgt hätte. Geiſtloſer kann nicht gelogen werden! Der Führer ordnet an: Handelt nach den Be⸗ timmungen des Völkerrechts! Churchill aber lügt, der Führer habe befohlen, Schiffe ohne Warnung zu verſen⸗ ken. Glaubt Herr Churchill wirklich, daß irgendjemand in der Welt auf derart plumpe Verdrehungen hereinfällt? — 59 fobeiz genug damit. Es wirdeine zweite Mel⸗ dung fabriziert, die von Havas aus Newyork datiert, in der daͤvon die Rede iſt, daß der Kapitän eines deutſchen U⸗ Bootes, das ein amerikaniſches Schiff vor der engliſchen Küſte angehalten hätte, erklärt habe, man werde nunmehr das Feuer auf alle amerikaniſchen Schiffe, die das Anhalten verweigern, eröffnen. Auch an dieſer Mel⸗ dung iſt natürlich erſt recht kein wahres Work. Antworten Sie, Herr Churchill! Herr Churchill irrt, wenn er glaubt, auf dieſe Ark von den Fragen ablenken zu können, die die deutſche Oeffenklich⸗ keit ſeit Tagen ſtellt, und auf die zu antworten er bis heute wohlweiſend unkerlaſſen hat. Wir wiederholen die Fragen. Ankworken Sie, Herr Churchill. 1. Warum wurde die„Athenia“ in der Nähe der engliſchen Küſte und nicht der deutſchen Küſte korpediert? 2. Worauf iſt es zurückzuführen, daß die„Athenia“ ausge- rechnet zur Zeit ihres Unterganges von einer ganzen Reihe von Schiffen umgeben war, die ſofort die Rektungsarbei⸗ ken übernehmen konnken? 3. Wie kommt es, daß, trotzdem angeblich die„Athenig“ durch ein Torpedo mittſchiff getroffen wurde, alle Paſſa⸗ giere mühelos gerektel werden konnten? 4. Wie kommt es, daß die„Athenia, gerade das einzige Paſſagierſchiff iſt, das bißher unterging und daß ſich gerade auf dieſem Schiff ſoviele Amerikaner befanden? Man könnte Ihnen, Herr Churchill, in dieſem Zuſam⸗ menhang eine ganze Reihe weiterer Fragen ſtellen. Dieſe vier Fragen aber genügen ſchon, um klar zu ſehen, bei wem das Intereſſe an dem Untergang gerade der„Athenia, lag. und die merkwürdigen Begleitumſtände laſſen keinen Zwei⸗ fel an der wahren Urheberſchaft dieſes Schiffsunterganges. Glauben Sie, Herr Churchill, daß ausgerechnel Deutſch⸗ land ſich ein Paſſagierſchiff mit Amerikanern zum Torpe⸗ dieren ausſuchen würde, in der Hoffnung, hierdurch ſeine guten Beziehungen zu Amerika weiter zu fördern? Nein, Herr Churchill, der einzige, der ein Intereſſe an dem An⸗ kergang eines ſolchen Schiffes mit Amerikanern an Bord haben könnte, ſind Sie ſelber. Sie halken ſich das ſehr ſein gedacht und glauben, durch einen ſolchen neukonſtruierken „Luſikania“-Fall Amerika gegen Deukſchland in den Krieg zu hetzen. Der„Athenia“⸗Fall iſt für uns noch in keiner Weiſe abgeſchloſſen. Man iſt zurzeit dabei, deut⸗ ſcherſeits Vernehmungen vorzunehmen. Soweit dieſe bisher ſchon durchgeführt wurden, ſtellte ſich immer mehr heraus, daß die„Athenia“ überhaupt nicht durch ein U⸗Boot torpediert wurde, ſondern daß das Schiff durch einen Sabokageakt zum Sinken kam. Eine bisher gemachte Ausſage iſt in dieſem Zuſammen⸗ hang beſonders wichtig. nämlich daß bereits vor Abgang des Schiffes von England über die Möglichkeit einer Sabo⸗ tage auf dieſem Schiff geſprochen wurde Alle Indizien deuten alſo darauf hin, daß die Verſenkung der„Athenia“ bewußt inſzeniert wurde. um bieraus gegen Deutſchland Kapikal zu ſchlagen. Sie ſelbſt, Herr Churchlll, haben oft genug in privaten Unterhaltungen in London Ihren Gedanken freien Lauf gelaſſen, daß im Falle eines Krieges auf Leben und Tod ſedes Mitteh recht wäre, und daß ein echter Brite vor keiner Infamie zurückſchrecken dürfte, wenn er damit dem Feinde ſchaden könnte. Hierfün beſitzen wir einwandfreie Unterlagen. Wir können Ihnen 3. B. einen Fall nachweiſen, indem Sie direkt davon ge⸗ ſprochen haben, daß im Falle eines Krieges Englands mit Deutſchland Amerika bald nach Kriegsausbruch auf Eng⸗ lands Seite treten würde. Die Mittel und Wege, um dieſes durchzuführen, würde die engliſche Admiralttät ſchon zu finden wiſſen. Herr Churchill, alle, die mit Ihnen zu tun hatten, kennen Ihre Anſichten hierüber ſehr genau. Auf Grund dieſer klaren Indizien, die ausdrücklich ge. gen Sie als dem Erſten Lord der britiſchen Admiralität ſprechen, wiederholen wir daher unſere Anklage, daß Sie allein den Befehl zur Verſenkung dieſes Schiffes gegeben haben, aber diesmal, Herr Churchill, hat Sie Amerika er⸗ kannt, und ſchon iſt heute bereits Allgemeingut der Oef⸗ fenklichkeit, daß Sie ſelbſt in die Grube, die Sie anderen graben wollten hineingefallen ſind. Die Oeffentlichkeit ſelbſſ wird ſich dies merken, und wenn Sie gar auf den Gedanken kommen ſollten, einen zweiten„Athenig“-Fall zu kon⸗ ſtruieren, wird Ihnen das Gelächter der Welt ankworken. Sie lügen zu langſam Beſchwerden über das britiſche Informationsminiſterium Amſterdam, 15. September. Das bisherige Wirken des britiſchen Lügen⸗ und Informationsminiſteriums hat ſehr ſchnell überall, beſonders aber bei der Preſſe, Kritik aus⸗ gelöſt. Der Exekutivausſchuß des Nationalverbandes der britiſchen Journaliſten hat in einer Entſchließung ſeiner größten Beſorgnis über das Verſagen des Miniſteriums Ausdruck gegeben, das nicht in der Lage ſei, die Oeffent⸗ lichkeit mit„entſprechenden“ Kriegsnachrichten zu verſorgen. Der Journaliſtenverband fordert die ſofortige Reorganiſie⸗ rung des Miniſteriums, das ſich ja vor allem mit ſeiner „Athenia“⸗Lüge maßlos blamiert hat.. „News Chronicle“ ſagt im Leitartikel, die Kommuniqués des Informationsminiſteriums ſeien, ganz im Gegenſatz zu den deutſchen Veröffentlichungen, zu kurz und zu langweilig. Außerdem habe man an vielen intereſſanten und anſcheinend auch harmloſen Geſchichten auch Anſtoß genommen, die die Oeffentlichkeit ſicher gern gehört hätte. Das ſeien üble Fehler. Das Pfund ſinkt weiter Berlin, 14. Sept. Die Schwäche des engliſchen Pfundes, die ſeit langem kein Geheimnis mehr iſt, konnte wohl keine beſſere Beſtätigung finden als dadurch, daß die engliſche Regierung die De v.iſenzwangswirtſchaft einfüh⸗ ren mußte. Die neuen Maßnahmen brachten aber nicht nur ein Durcheinander mit ſich, durch das die wirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen zu den Gliedern des Empires und den neutralen Staaten den ſchwerſten Erſchütterungen ausgeſetzt wurden, ſondern erweiſen ſich bereits jetzt als verfehlt. Es ergibt ſich nämlich, daß die Zwangskurſe nur in Lon⸗ don auf dem Papier ſtehen, während das Pfund an allen anderen internationalen Deviſenmärkten unaufhalkſam wei⸗ ter fällt. Dieſe Enkwicklung kam im Laufe des Donnerstag in einem neuen Pfundſturz zum Durchbruch, und zwar vo allem in Newyork, wo man ſich bisher noch ungefähr den Londoner Kurſen angepaßt hatte. Kurze Auslandsnachrichten Chamberlain wiederholt engliſche Kriegslügen In einer Unterhauserklärung wiederholte der engliſche Miniſterpräſident Chamberlain die alten Lügen von der „Athenja“⸗Torpedierung durch deutſche U⸗Boote bis zu dem wunderbaren Kampfgeiſt der Polen“. Er deckte damit zu⸗ gleich die Verbrechen der polniſchen Inſurgenten und den Trick ſeines Kollegen Churchill. Die Behauptung Chamber⸗ lains, daß er für„Freiheit und Sicherheit auf allen Meeren“ kämpfe, muß bei den Neutralen, die mit den britiſchen ſchwar⸗ zen Liſten und Blockadedrohungen eingeſchüchtert werden, als ungewöhnlich dreiſt empfunden werden. Chamberlain ſprach dann von der Sitzung des„Oberſten Verteidigungs⸗ rates“ britiſcher und franzöſiſcher Regierungsſtellen. Er ent⸗ ſchuldigte zum Schluß die mangelhaften Methoden des bri⸗ tiſchen Reklame⸗ und Lügenminiſteriums, das, wie der Op⸗ poſitionsführer Greenwood meinte, den britiſchen Rundfunk und die britiſche Preſſe im Auslande lächerlich gemacht habe. Die deutſchen Vermögen in England Von engliſcher amtlicher Seite wird erklärt, daß in„kek⸗ nem Falle deutſches Eigentum in England beſchlagnahmt worden iſt.“„Deutſche. die wünſchen, England zu verlaſſen, müſſen hierzu eine Genehmigung haben; wenn keine beſon⸗ deren Gründe vorliegen, ſo erhalten ſie dieſe ohne Schwie⸗ rigkeit.“ Rückkehr des Herzogs von Windſor Der Herzog von Windſor, der bei ſeiner Abdankung vom engliſchen Thron vor drei Jahren das Land verlaſſen mußte, iſt jetzt mit ſeiner Gattin von der franzöſiſchen Riviera, wo er bisher gelebt hatte, nach Hauſe zurückgekehrt. Argentinien und die Panama⸗Konferenz Am Vorabend der Abreiſe der argentiniſchen Delegation zur Panama⸗Konferenz unterſtreicht die argentiniſche Regie⸗ rung noch einmal, daß in Panama lediglich Neutralitäts⸗ probleme und wirtſchaftliche Fragen behandelt werden ſoll⸗ ten, ohne daß politiſche oder militäriſche Verpflichtungen be⸗ rührt würden. Argentinien werde ſich gegen jede Einmi⸗ ſchung der Kriegführenden in den freien Handel der Neutra⸗ len wenden. 8 i Die nordiſchen Staaten 8 Nachdem der ſtändige b taat Brüſſeler Sitzung beendigt hat, ſind nunmehr auf Einladung Dänemarks die Miniſterpräſidenten und Außenminiſter der vier nordiſchen Staaten auf den 18. September zu einer Konferenz nach Kopenhagen gebeten worden. Der finniſche Außenminiſter unterſtrich heute in einer Rede die Bedeutung der neutralen Staaten, die heute imſtande ſeien, eine Re⸗ ſpektierung ihrer Gebiete durch gemeinſames Handeln zu erreichen. Japan will den China⸗Konflikt beilegen Die japaniſche Regierung gab eine offizielle Erklärung über ihre politiſchen Michtlinien ab und ſtellte dabei die Bei⸗ legung des Chinakonfliktes in den Mittelpunkt. Die Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen Japan und Mandſchukuo ſoll noch enger geſtaltet werden.„Im Hinblick auf Anzeichen der Einrich⸗ tung einer neuen chineſiſchen Zentralregierung werde die jg⸗ paniſche Regierung durch geeignete und angemeſſene Maß⸗ nahmen die vollkommene Bei chung des China⸗Konfliktes durch poſitive Unterſtützung und Zuſammenarbeit zu erzie⸗ len verſuchen.“ Die fapaniſche Regierung kündigt noch im⸗ mer die Verſtärkung der Produktionskapazität Japans zum E Zwecke des Ausbaues der Lanbesverteidigung an. der Oslo⸗Staaten f feine urchill, ondon eines wäre, hrecken hierfür Ihnen n ge⸗ ds mit Eng⸗ dieſes on zu u tun ich ge⸗ ralität ß Sig geben ka er⸗ r Oef. deren ſelbſt danken kon- ten. ium n des ſehr aus⸗ der einer iums ffent⸗ argen. niſie⸗ ſeiner iqués atz zu eilig. inend ie die üble — . Werfer 1 de Aenderungen auf dem eeppefer ener. ge Ein anſtändiges Lohngebäude Keiner wird am Krieg verdienen (Nec. Die Deutſche Arbeits⸗Korreſpondenz ſchreibt: Der wirtſchaftspolitiſchen Neuorientierung, die durch den uns aufgezwungenen Abwe edingt iſt, folgt nunmehr die ſozialpoelitiſche, di den Lohn ſelbſt. zum an⸗ deren den Arbei trifft, und ſchließlich durchgreifen⸗ a Bebiete des allgemeinen Arbeits⸗ f— Betroffen uch An⸗ ernte opheit itskräften in den letzten Jahren prof it Beitrag zur Kriegsfinanzierung leiſten. De heißt alſo anderen Worten, daß die durch die Konjunktur Lohnerhöhungen werden. Erleichterung ein, als Bruttoeinkommen monatlich und Stundenlöhne bis zi Kriegsſteuer nicht betroffen werder Einkommen durch Gehaltsherabſetz höhung betroffen werden. Die Annahme daß die Ta Umgeſtaltung unterzogen Urlaub iſt zu ſagen, d wirtſchaftsverordnung die über den Urlaub l ſchläge für Me arbeit ſind en diglich die Ste uerer⸗ ifordnung einer völligen trifft nicht zu. Ueber den zuf Grund der Kriegs⸗ und Vereinbarungen reckt ſich lediglich hinzugetretene J f rienige Arbeiter, der mehr als andere lei⸗ ſtet, ſoll weiterhin einen beſſeren Lohn erhalten. Daher wird auf den Stand von 1932 herabgeſetzt werden, viel⸗ mehr wird ein anſtändiges Lohngebäude für die Zukunft Platz greifen. Die Auflockerung der Lohngruppen wird in der Weiſe vor ſich gehen, daß der Bergarbeiter wieder an die Spitze geſtellt wird; das Lohngefälle wird ſich von hie aus entſprechend der L ng beſtimmen. Das neu zu er⸗ e. icht dann einem natürlichen Lohngefälle ausgerichtet nach der L Erſparniſſe, die die Grund der neuen Beſtimmunger auf keinen Fall in ihre eigenen denden B inzi rung zugute. Das Opfer, d nd e bringen, wird ſomit nicht er gebracht, ſon⸗ dern nur der Allgemeinheit. Alle Maßnahmen die bereits getroffen ſind und die es noch durchzuführen heißt, ſind und werden im engſten Einvernehmen mit der Deutſchen Ar⸗ beitsfront getroffen. Der Führer hat in ſeiner eindringlichen, von dem Ernſt der Stunde getragenen Mahnung an den Opferſinn unſeres deutſchen Volkes und an die Bereitſchaft in der vor uns lie⸗ N Zeit, unſere Gemeinſchaftsleiſtung zu erfüllen, mit heißen Worten appelliert:„Wenn der Soldat an der Front kämpft, ſoll niemand am Krieg verdienen.“ Und weiterhin heißt es in dem Aufruf des Führers:„Der Soldat an der Front ſoll aber auch wiſſen, daß in dieſem Kampf erſtmali in der Geſchichte nicht von dem einen verdient wird währen die anderen verbluten. Was wir heute verlieren, iſt ohne Be⸗ deutung. Wichtig aber iſt, daß unſer Volk ſeinen Angreifern Die — N 8 8 5 widerſteht und damit ſeine Zukunft gewinnt.“ aber auch gleichzeitig Befehl Auf Befehls richtet ſich die Handlungsweiſe eines 20 ſe 0* jeden deutſchen Menſchen in dieſer ſchweren Zeit aus. Die Worte dringen gleichermaßen aber auch an das Ohr der Front, und unſere braven Soldaten, die dem Tode ſtündlich ins Auge ſchauen, wiſſen damit daß die in der Heimat Zu⸗ rückbleibenden dem Führerbefehf entſprechend ſich ſene Opfer S die dem Opfer würdig ſind. das der Soldat bringt. 5 Mit den neuen Verordnungen hat daher das Führerwort Geltung gewonnen:„Wer glaubt. ſich in dieſen ſchickſalhaften Monaten oder Jahren bereichern zu können, erwirbt kein Vermögen, ſondern holt ſich nur den Tod.“ Dr. H. K. 2 8 2 Aushungern lächerlich! Deutſchlands Ernährungslage gegen jede Ueberraſchung ge⸗ ſichert— Mehrbeſtände auf allen Gebieten— Das deutsche Volk wird keine Not leiden tSK. Auf allen Gebieten haben die Greuelmeldungen der uns feindlichen Mächte begonnen. Auch auf dem Ernäh⸗ rungsgebiet mehren ſie ſich und die Polen waren die erſten, die davon zu melden wußten, daß in Deutſchland in den Lo⸗ kalen Katzen⸗, Hunde, Pferde-, ja— Fuchsfleiſch auf dem Tiſch. erſcheine. Sogar die f die Möwen auf den Spreebrücken wurden nach den polniſchen Meldungen von der hungern⸗ den Berliner Bevölkerung abgeſchoſſen. Man muß den gei⸗ ſtigen Horizont derer berückſichtigen, die derartigen Unſinn im die Welt ſetzen, um überhaupt zu verſtehen, daß ſolche Meldungen erſcheinen können. Dies zeigt aber N daß der Feind die Stelle zu kennen meint an der er am lei teſten glaubt, Unruhe in unſerem Volke erzeugen zu können. Nicht zuletzt ſind wir ſa 1918 unterlegen, weil unſere Ernäh⸗ rungswirtſchaft verſagt hat. 5 5 f 5 Heute aber wird ſich die feindliche Hetze darin täuſchen. So wie nach den Worten unſeres Führers machtpolitiſch ein anderes Deutſchland daſteht, als 1914, ſo haben wir auch in den Jahren des Aufbaues eine Ernährungswirtſchaft geſchaf⸗ fen. die ſofort zu arbeiten anfangen kann und nicht erſt wie in anderen Staaten aufgebaut werden muß. Zielbewußt hat der Reichsbauernfübrer R. Walther Darre von Anfang an darauf hingearbeitet, daß dem Führer und dem deutſchen * 7 chaft zur ſeit Jah⸗ 0 unſerer Erzeugungsgrundlage alle Hoffnungen unſerer Feinde zu⸗ nichte machen. Heute kann es nicht mehr wie vor dem Welt⸗ kriege geſchehen, daß einem Staatsſekretär des Innern, der noch ſchnell eine Reichsreſerve ſchaffen wollte. die dazu not⸗ wendigen 5 Millionen Mark für das in Rotterdam liegend Getreide mit dem Bemerken verweigert wurden, daß es k K geben werde, und daß dann das Getreide mit Verluſt weren müßte. Dies wohlgemerkt, 14 Tage vor Aus⸗ Weltkrieges! Heute haben wir ohne die neue 8 eine Getreidereſerve von insgeſamt 8,6 Millionen Tonnen gegenüber nur 1.7 Millionen Tonnen im Jahre 1986 und 3,3 Millionen Tonnen im Jahre 1938. Nicht onders ſieht die Verſorgungslage bei Kartoffeln aus, wo dank der ſyſtematiſchen Arbeit die Erträge von 41.2 Millio- nen Tonnen im Jahre 1928 bis 1932 auf 46.3 Millionen To nen 1936/37 und 55,3 Millionen Tonnen 1937/38 geſteig weredn konnten. Auch dieſes Jahr verſpricht wieder eine Rekordernte. Wie ſtark der Wandel in der Ernährungswirtſchaft gegen⸗ über der Zeit im und vor dem Weltkriege heute iſt, zeigt am beſten das Gebiet der Viehwirtſchaft. Hier ſag während des Weltkrieges der ſtärkſte Verſager. Unſere Landwirtſchaft hatte damals die Futterbaſis ihres Viehs mit 25 v. H. ins Ausland verlegt, das heißt man bezog Futter, vor allem das Kraftfutter, vom ausländiſchen Markt, der mit Kriegsbeginn ſehr ſchnell zu liefern aufhörte. Dabei war der Nutzviehbe⸗ ſtand in Deutſchland groß. Weil man aber nur die hohe Zahl ſah, ſchlug man damals vor, den Tierbeſtand entſprechend der Menge der fehlenden Futtermittel zu verringern, anſtatt die Futtererträge im eigenen Lande zu ſteigern. Die Fleiſch⸗, lch⸗ und Fettverſorgung mußte dadurch natürlich aufs ſtärkſte erſchüttert werden. Beſonders hat ſich das beim Schweinebeſtand ausgewirkt, der auch ſtark jüdiſch⸗freimaure⸗ riſche Hintergründe hatte, innerhalb von 3 Monaten um 9 Millionen Schweine vermindert wurde. Der größte Teil da⸗ von iſt verkommen, da gar keine Möglichkeit einer ſchnellen Verarbeitung beſtand. Die Verſorgung des Volkes mit Schweinefleiſch aber hat damals ihren entſcheidenden Stoß erhalten.. Wir ſind nach 1933 andere Wege gegangen. Durch die Maßnahmen des Reichsnährſtandes hat die deutſche Land⸗ wirtſchaft die Futktergrundlage für unſer Vieh aus eigener Scholle unabhängig gemacht. Durch Einfüh'⸗ rung des Swiſchenfruchtbaues, durch Wieſenumbruch und Kultivierungsmaßnahr und durch ſtärkere Düngeranwen⸗ dung iſt die notwend Futtergrundlage geſchaffen. Nur ei⸗ ne Zahl mag dieſen U Die Zahl der Gär⸗ futkter behälter, ifutter und Kartof⸗ feln ohne Verluſt aufl as ganze Jahr hin⸗ weg erhalten werden 1 ö 85 000 im Jahre etwa 320 000 im Jahre 193 Mit diefer tseigenen Futtergrundlage i möglich geweſen, einen leiſtungsfähigen Viehbeſtand aufzubauen. Heute haben wir etwa 1,4 Millionen Rinder mehr als vor dem Weltkrieg, ein Mehrbeſtand, der annähernd dem Ge⸗ ſamtrinderbeſtand Ungarns entſpricht. Die Buttererzeugung iſt von 420000 Tonnen im Jahre 1932 auf rund 520000 im Jahre 1938 geſtiegen. Wir werden außerdem Anfang Dezem⸗ der dieſes Jahres rund 3 Millionen Schweine mehr haben als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Das ſind ſoviel Schweine mehr wie der Geſamtbeſtand Rumäniens groß iſt. Alle dieſe Beſtände können heute faſt ausſchließlich aus der deutſchen Scholle ernährt werden. Heute ſichert eine ſtraffe Organiſatign eine V 5 8 5 5 d 1 wir heute haben, ſind gri a 9 Dar n wird aber auch keine Möglichkeit verſäumt, durch Einfuhr und Ab⸗ ſchluß von Verträgen die Vorratswirtſchaft noch zu erweitern. Erſt in dieſen Tagen iſt mit Rumänien ein Ab⸗ kommen unterzeichnet worden, das die Einfuhr von 400 000 Tonnen Weizen vorſieht. So ſteht heute vor allem auch in der Ernährungswirtſchaft ein anderes Deutſchland als 1914 da, was der Gegner bald ſpüren wird. H. J. Badiſche Chronik Von der Univerſitüt Heidelberg () Karlsruhe. Nach Anordnung des Badiſchen Miniſte⸗ riums des Kultus und Unterrichts wird der Forſchungsbe⸗ trieb in den wiſſenſchaftlichen Inſtituten und Seminaren der Univerſität Heidelberg ſowie in den Kliniken der Univerſität Heidelberg nach Maßgabe der verfügbaren Kräfte auf⸗ rechterhalten. Der Lehrbetrieb des Dolmetſcherinſtituts wird in vollem Umfange durchgeführt. Die bisher der Oeffentlich⸗ keit zur Verfügung ſtehenden Einrichtungen der Univerſi⸗ tät Heidelberg bleiben auch weiterhin geöffnet(zum Bei⸗ ſpiel die Univerſitätsbibliothek, akademiſche Leſehalle). * idelberg.(Schwerer Zuſammenſtoß.) 3 hieſige Krankenhaus wurden dre Schwerverletzte eingeliefert. Auf der Kreisſtraße Wiesloch—Rot waren ein Motorradler und ſeine Beifahrerin. aus St. Leon kommend, mit dem ka⸗ tholiſchen Geiſtlichen aus Rauenberg zuſammengeſtoßen. Alle drei erlitten ſchweren Schaden. Tödliche Unfälle Hockenheim. Bei Bauarbeiten in Oftersheim iſt der 63⸗ jährige Arbeiter Johann Kraus von hier tödlich verunglückt. i Oſterburken. Vom Schnellzug überfahren wurde in Möckmühl der Verſicherungsbeamte Maver. Der Bedauerns, werte war auf der Stelle tot. Mayer hinterläßt Frau und Kinder. Hilfsbereitſchaft im Nachbargau NSG. Die Rückwanderer aus den Kreiſen Raſtatt und Bühl ſind in einem der ſchönſten Teile unſeres Nachbar⸗ gaues Württemberg untergebracht. Ein Beſuch in den Krei⸗ ſen. Tübingen, Reutlingen und Nürtingen überzeugte uns davon, daß unſere Rückwanderer aus Mittelbaden nicht nur gut aufgehoben ſind, ſondern daß in den wenigen Tagen ihres Aufenthaltes bereits Bande echter Kameradſchaft ge⸗ ſchlugen wurden. Badener und Schwaben verſtehen ſich — vortrefflich. Die Männer und Frauen der Partei ha⸗ en ſich mit rührender Sorgfalt der Mütter und Kinder, der Greiſe und Gebrechlichen angenommen. Sie alle wur⸗ den in die große Front eingeſchloſſen und fühlen ſich zu⸗ ſammen mit ihren Betreuern als eine einzige Schickſals⸗ gemeinſchaft. Bei einem Rundgang durch die ſchöne Stadt am Neckar 8 wir 1 mit zahlreichen Rückwanderern aus aſt att und Umgebung zu—— Ueberall lobte man die echte n der Tübinger Bevölkerung. In der Bräuteſchule des Deutſchen Frauenwerks, die auf einer Anhöhe am Rande der Stadt liegt von der man einen zollern hat, ſind zahlreiche ſchwangere Frauen und kinder⸗ reiche Mütter untergebracht. Die verſchiedenen Kliniken licher Erkrankung zur Verfügung. In den Küchen der Kli⸗ nahrhaftes Eſſer Privatquartieren untergebrach⸗ ten Badener bereitet. Wie in Tübingen, ſo konnten wir auch bei der Fahrt durch die Kreiſe Reutlingen und Nürtingen den Geiſt echter Volksgemeinſchaft zwiſchen Bevölkerung und Rückwande⸗ rern feſtſtellen. In Metzingen trafen wir eine Frau aus Raſtatt, die ſich bereits bei ihren Gaſtgebern nützlich gen macht hat. Sie fährt mit aufs Feld, während ihr Mann bereits in einer großen Sattlerei an der Stelle eines zum Wehrdienſt einberufenen Mannes tätig iſt. Hier wie im ganzen Kreis Reutlingen war es übrigens nicht notwendig, NSV⸗Küchen einzurichten, da es ſich die Bevölkerung nicht nehmen ließ, die Rückwanderer im eigenen Haus zu ver⸗ pflegen. In Nürtingen hat die Partei bereits Kindergär⸗ ten errichtet. 2 Ueberal aber herrſcht der Geiſt echter Kameradſchaft und Hilfsbereitſchaft, ſo daß ſich unſere Rückwanderer aus Mittelbaden im ſchwäbiſchen Land ſicher und gebor⸗ gen fühlen dürfen. Todesurteil gegen einen Rechtsfriedensbrecher — Stuttgart. Das Sondergericht verurteilte den Ljäh⸗ rigen Alfred Kohl aus Neuß wegen eines Verbrechens gegen das Geſetz zur Gewährleiſtung des Rechtsfriedens in Tatein⸗ heit mit einem Verbrechen des verſuchten Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. Kohl war wegen einer über ihn verhängten Difſziplinar⸗ ſtrafe aus dem Arbeitsdienſtlager in Lippſtadt entwichen und war dann, in der Landwirtſchaft mithelfend, mit dem Fahr⸗ rad bis nach Württemberg gekommen, wo er ſich in Nord⸗ heim freiwillig bei der Gendarmerie als Arbeitsdienſtflüch⸗ tiger meldete. Bis zur Ueberſtellung in ſein Arbeitsdienſt⸗ lager wurde er darauf ins Gerichtsgefängnis Brackenheim eingewieſen. Da ihm die Ueberſtellung nicht raſch genug ging, beſchloß der übrigens noch nicht vorbeſtrafte Burſche, aus dem Gefängnis zu entfliehen. Er ließ ſich am 7. Sep⸗ tember abends gegen 7 Uhr unter einem Vorwand die Zelle aufſchließen und überfiel dann den 60jährigen Oberwacht⸗ meiſter plötzlich, indem er ihm mit einem bereitgehaltenen Stuhlfuß mit voller Wucht fortgeſetzt auf den Kopf ſchlug. Es gelang ihm dann, an dem zuſammengeſchlagenen Beam⸗ ten vorbei in den Hof zu entkommen, wo ſein Fahrrad ſtand. Am Hoftor wurde er jedoch von dem ſchwerverletzten Wachtmeiſter eingeholt, der nun wiederum den äußerſt bru⸗ talen Mißhandlungen Kohls ausgeſetzt war. Die Frau des Wachtmeiſters, die ihrem Mann gleich zu Anfang des Kampfes mit dem Wachhund vergeblich zu Hilfe geeilt war, ließ nun einen anderen Unterſuchungsgefangenen frei, wäh⸗ rend von der Straße ein Handwerksmeiſter und ſein Ge⸗ ſelle mit einem Wolfshund anrückten. So konnte Kohl mit vereinten Kräften überwältigt und kampfunfähig gemacht werden. Der Wachtmeiſter war durch die ſchweren Schläge mit dem Stuhlfuß faſt bis zur Unkenntlichkeit entſtellt wor⸗ den. Er liegt heute noch ſchwer darnieder. Ein Toter, drei Verletzke 8 as Fahrerhaus völlig wegraſiert Mitfahrer aus Spaichingen namens Kind im Dorfbach erſtickt. In Mudersbach(Weſter⸗ wald) ſtürzte ein zwei Jahre altes Kind, das ſich ohne Wiſſen der Eltern aus dem Hauſe entfernt hatte, in den 8 Das Kind lag mit dem Geſicht im Waſſer und muß erſtickt ſein, nachdem es ſich bei dem Sturz noch eine ſchwere Kopf⸗ verletzung zugezogen hatte. A Wildſchweinſchäden. In mehreren Gegenden des ober⸗ bergiſchen Landes mehren 95 in den letzten Tagen die Kla⸗ gen über die zunehmende Wildſchweinplage. Offenbar haben ſich die Schwarzkittel ſtark vermehrt, denn ſie treten jetzt in größerer Zahl auf und richten beſonders auf den Kartoffel⸗ äckern großen Schaden an. & Das Mädchen als„Bäckergehilfe“. Die„Bayeriſche Oſt⸗ mark“ berichtet von einer ſonderbaren Geſchichte, die ſich in Regensburg zutrug. Seit dem 1. April arbeitete hier bei eie nem Bäcker meiſter ein Gehilfe, der ſich ſehr anſtellig zeigte. Auch die Papiere waren einwandfrei. Es fiel lediglich auf, daß darin noch keine Eintragung über den Militärdienſt enk⸗ halten war, obwohl der Gehilfe dem Jahrgang 1915 ange⸗ hörte. Als der Geſelle ſich nun melden ſollte geſtand er aus Furcht, entlarvt zu werden, ſeinem Meiſter. daß er in Wirk⸗ lichkeit ein Mädchen iſt. Monatelang hatte es das 24 15 9b Mädchen verſtanden, ſeine ie zu täuſchen und als Mann zu arbeiten, was ihm infolge ſeiner beachtlichen Kör⸗ perkräfte— der„Bäckergehilfe“ tru. ſeine zwei Zent⸗ ner— und ſeines beinahe männlichen Aeußeren nicht be⸗ ſonders ſchwer fiel. A Zuchthaus für einen Fahrradmarder. Der 34 Jahre alte Joſef Platter in Roſenheim hatte ſich in den letzten Jah⸗ ren auf den Raddiebſtahl verlegt und dabei ſehr gute Ge⸗ ſchäfte gemacht, die ihm meiſt durch die Gedankenloſigkeit der Radbeſitzer, die ihre Fahrräder nicht abſchloſſen ermöglicht wurden. Platter ſtahl über ein Dutzend Fahrräder, die er für 435 Mark verkaufte. Das Landgericht Traunſtein ver⸗ urteilte ihn zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Eh⸗ renrechtsverluſt. Sortenverhältniſſe im deutſchen Weinbau Bei einem Geſamtweinanbaugebiet von 80 414 ha in Deutſchland im Jahre 1937 waren 36,20 v, nämlich 29 036 ha, mit Sylvaner beſetzt. An zweiter Stelle ſteht Riesling mit 21 065 ha oder 26,20 vH der geſamten Weinbaufläche. In Württemberg ſpielt neben dem Sylvaner(25 5h) der Trollinger eine große Rolle. Eine wichtige Bedeutung hat noch der Portugieſer, der mit 7802 ha etwa 9,7 vH der Geſamtweinbaufläche einnimmt. 22.6 9h der badiſchen Weinbaufläche entfällt auf Elbling der andererſeits im Weinbaugebiet von Moſel und ar immer mehr durch Riesling erſetzt wird, ſodaß der Anteil dieſer Rebſorte am deutſchen Weinbau nur noch etwa 5,18 vĩ ausmacht. Hin⸗ ſichtlich der anerkannten Rebenbeſtände iſt bemerkenswert, lvaner(222 ha) und dem Riesling(195 die Müller a e mit 55,7 ha ſchon an dritter telle ſteht. Dann folgt Spätburgunder mit 21,7 ha, Gut ⸗ edel mit 15 ha und Portugieſer mit 21.7 ha. Insgeſamt g es 1937 565 ha anerkannte Rebenbeſtände im Reichsgebiet. herrlichen Blick auf die Rauhe Alb bis hin zur Burg Hohen⸗ ATA zb ert S0 nnenschein quf Me 0 I, g Holz, AlA säubert Pit behende freppen, Böden, Becken, Wände! i s ond Stei 0. Caltale ſeuud schau Seinen 85. Geburtstag feiert heute Landwirt Philipp Seitz, Kloppenheimerſtr. 55. Die beſten Wünſche. Die Glocken läuten nicht. Es ſei auch an dieſer Stelle nochmals darauf hingewieſen, daß aufgrund von § 7 der 1. Durchführungs verordnung zum Luftſchutzgeſetz das Läuten von Kirchenglocken unterſagt iſt. Alſo auch bei Beerdigungen werden die Glocken nicht läuten. * Jugendliche Schwarzfahrer vor Gericht. Der 19jäh⸗ rige Hans K. von hier, der in fünf Fällen unbenutzt ſtehende Wagen zu Schwarzfahrten benutzte, obwohl er keinen Füh⸗ rerſchein hatte, konnte ertappt werden. Im Januar wurde wieder ein Wagen vermißt, den der 20 jährige Fritz S. ſteuerte und mit dem er gegen eine Hauswand rannte. Das Gericht verurteilte K. zu 150 und S zu 60 Mark Geldſtrafe. Im Nichtbeibringungsfalle zu 50 bezw. 20 Tagen Gefängnis. 0 Was iſt bezugsſcheinfrei? Da über die bezugsſcheinfreien Verkaufsgüter noch Un⸗ klarheit beſteht, geben wir nachſtehende authentiſche Zuſam⸗ menſtellung wieder: l. Für Arbeits⸗ und Berufskleidung für Männer und Frauen iſt die Bezugsſcheinpflicht aufgehoben worden. Als Arbeits⸗ und Berufskleidung gilt Berufsoberkleidung ein⸗ ſchließlich Schutzkittel und. 2. Auch für das Beſohlen von Schuhen durch Schuhmacher oder andere Werk⸗ ſtätten, die Schuhe ausbeſſern, iſt die Bezugsſcheinpflicht auf⸗ gehoben worden; 3. Die Abgabe von Schmierſeife, Oelen, Fetten, Seife und ſonſtigen Waſchmitteln aller Art für in⸗ duſtrielle und gewerbliche Zwecke iſt bezugsſcheinfrei. Um jedoch den Bezug in normalem Umfange zu halten, können die in Frage kommenden Verbraucher ihren Bedarf nur in Höhe des Durchſchnittsverbrauchs der letzten zwei Wochen bei dem bisherigen Händler gegen Empfangsbeſcheinigung beziehen. Dieſe Beſcheinigung muß Warenart und menge enthalten. Sie iſt von den Händlern als Beleg aufzubewah⸗ ren; 4 Folgende Waren ſind künftig bezugsſcheinfrei; 11 5 tige Vorhänge, Teppiche, Gardinen, Kokosmatten. Kokos⸗ läufer, Federn, Daunen, Kapok, Herrenhüte und ⸗mützen, Kravatten, Herrenkragen, Gamaſchen, Hoſenträger, Socken⸗ halter, ſämtliche Bade⸗ und Strandbekleidung, Damenbin⸗ den, Damenhüte und mützen, Pelzſachen und Felle, Klei⸗ dungsſtücke, die vollſtändig aus bezugsſcheinfreien Stoffen, wie undichten Geweben, Spitzen und Tülle uſw. hergeſtellt ſind, Schirme, Handſchuhe(mit Ausnahme von Strickhand⸗ ſchuhen), Schals(mit Ausnahme von Halstüchern für den beruflichen Bedarf), Luxustaſchentücher, kleine Metragen bis zu 1 Meter) zum Garnieren und Ausbeſſern, fämtliche Stickgarne, Nähgarne, Häkelgarne, Stopfgarne, Fantaſie⸗ garne(mit Ausnahme von Strickgarnen und Sporkwollen), alle Handarheitswaren(mit Ausnahme von vorgezeichneter Haushalt- Bett und Leibwäſche), Kiſſen und vorgezeichnete Handarbeiten, Kaffeewärmer uſw. Bezugsſcheinfrei ſind ferner: Schuhe aus Werkſtoffen, Gummiſchuhe, Riemenſchuhe, Straletten aus Werkſtoff, San⸗ dalen mit Gummiſohle, Turnſchuhe mit Gummiſohle, Pantoffeln. „ Zuſchläge für Spirituoſen in Gaſtſtätten erſt ab 12. September. Die ee Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsgewerbe teilt zur Unterrichtung ihrer Mitglieder mit, daß die Abgabe von Bier und der glasweſſe Ausſchank von Spirituoſen in Gaſtſtätten bis 11. September 1939 ohne den in der Kriegswirtſchaftsverordnung beſtimmten Zu⸗ ſchlag erfolgt. Die Abgabe von Tabakwaken erfolgte nach vorgenommener Beſtandsaufnahme bereits am 5. September mit einem Zuſchlag von 20 v. 125 u Ware ſelbſt einkaufen! Infolge des Perſonalmangels fie Kaiotelt desc enen ihre Arbeit auf die wichtig⸗ ſte Tätigkeit beſchränken. Die Verkaufsſtellen ſind daher nicht mehr in der Lage, fernmündlſche Beſtellungen anzunehmen und die Ware dem Kunden ins Haus zu ſchicken. Jeder, der Ware braucht, muß ſich jetzt ſelbſt in den Laden begeben und die Ware ſelbſt nach Hauſe tragen. 8 5— Vereinfachte Prüfungen für Gerichtsreferenbare und Rechtsſtudenten. Rechtsſtudenken können ſich nach einem Rechts⸗ ſtudium von fünf Halbjahren, Gerichtsreferendare nach einem Vorbereitungsdienſt von zweieinhalb Jahren, Wiederholer drei Monate nach dem Mißerfolg, bei einem Juſtizprüfungs⸗ amt bezw. bei einer Prüfungsſtelle des Reichsjuſtizprüfungs⸗ amtes oder bei einem Oberlandesgericht zur vereinfachten Prü⸗ fung melden, wenn ſie zur Wehrmacht einberufen worden ſind. Die Prüfung wird ſofort nach der Meldung abgenommen und möglichſt am gleichen Tage beendet. — Schutz auf freiem Felde. Wird jemand außerhalb der Stadt, auf der Landſtraße oder auf freiem Felde von einem Fliegerangriff überraſcht, dann ſichert er ſich am beſten, indem er Deckung in einem Graben oder einer Ackerfurche nimmt, um ſich gegen die Splitter und Luftdruckwirkung ab⸗ geworfener Bomben zu ſchützen. Wer in Kampfſtoff⸗ [chwaden gerät oder das Vorhandenſein von Kampfſtof⸗ fen befürchtet, muß ſofort ſeine Volksgasmaske aufſetzen, die man immer bei ſich führen ſollte. Hat man die Volksgas⸗ maske nicht zur Hand, ſo ſchützt ein feuchtes Taſchentuch, vor Mund und Naſe gepreßt, vor der unmittelbaren Einwirkung des Kampfſtoffes. Gegen den Wind oder ſeitlich zur Wind⸗ richtung muß man ſich dann mit ruhigen Bewegungen und ohne Haſt aus dem vergifteten Gelände entfernen. e Jahrmarktsverkäufe gegen Bezugsſchein. Mit Rück⸗ ſicht auf die bevorſtehenden Jahrmärkte 55 auf folgendes hingewieſen: Soweit Gegenſtände des täglichen Bedarfs nur gegen Bezugsſcheine abzugeben ſind, trifft dies auch auf den Jahrmarktsverkehr zu. Zu der wiederholt geltend gemachten Frage, ob Lieferungen des Herſtellers an einen Groß⸗ oder Einzelhändler bezugsſcheinpflichtig ſind, iſt darauf hinzuweiſen, daß ein Bezugsſchein nur dann vorzulegen iſt, wenn die Lie⸗ ferung an den letzten Verbraucher erfolgt. Im übrigen emp⸗ fiehlt es ſich grundſätzlich, in Zweifelsfällen Rückfrage bei den Wirtſchaftsämtern der Landräte oder Oberhürgermeiſter oder bei der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu halten. Schon beim Einkauf fängt es an Nationale Diſziplin zeigt ſich ſchon in den Kleinigkeiten— Wenn Hausfrauen ſich unterhalten NS.„Wohin ſo früh am Morgen Frau Schmidt, es iſt ja kaum ſieben Uhr vorbei.“ Ich muß ſchnell zum Fleiſcher; wenn ich da nicht ſchon ſpäteſtens viertel nach ſieben Uhr hinkomme, bin ich nicht mehr unter den Erſten, und ſpäter bekomme ich vielleicht gar nichts mehr.“ „Haben Sie das wirklich ſchon ausprobiert? Ich bekam geſtern um 12 Uhr noch mein Quantum, und es waren nur ſechs Leute im Laden. Deshalb ſind ja die Bezugsſcheine ein⸗ geführt worden, damit jeder das ihm Zuſtehende erhält.“ „Letzte Woche habe ich einmal mittags ſchon nichts mehr bekommen!“ „Das iſt ſchon möglich; denn die Einführung der Bezugs⸗ ſcheine brachte zuerſt manche Umſtellung mit ſich, vor allem in den größeren Städten. Die Kundenliſten mußten neu zu⸗ ſammengeſtellt oder erſt angelegt werden. Leute, die mal hier, mal dort gekauft hatten auch Berufstätige, kommen nun zu dem in der nächſten Nähe wohnenden Kaufmann. Manche Marktſtände werden nicht mehr beſchickt, weil die Männer eingezogen wurden, die Anlieferung iſt oft noch mit Schwierigkeiten verbunden, und ſo gibt es ſicher noch man⸗ chen Grund dafür, daß die Bezugsſcheinpflicht nicht gleich am erſten Tag nach ihrer Einführung allen Wünſchen gerecht wurde.“ i 2 „Damit haben Sie ſchon recht, die ganze Umſtellung be⸗ darf natürlich einiger Zeit, aber wer den letzten Krieg mit⸗ gemacht hat und die damalige Sorge um die Ernährung der Kindern „Heute iſt aber für alle geſorgt. Gerade weil unſer Volk die ſchwere Schule des Weltkrieges und ſeiner furchtbaren Blockade kennengelernt hat, iſt heute die Ernährung unſeres Volkes ſichergeſtellt. Deshalb wurde in den vergangenen Jah⸗ ren vorgeſorgt und auf eine Umſtellung auf die Nahrungs⸗ mittel, die wir reichlich haben, hingearbeitet.“ Daß wir ſatt werden, das glaube ich ſa auch, aber man muß doch auf mancherleit verzichten!“ 5 „Das wird allerdings notwendig ſein. Glauben Sie denn, daß man einen Krieg führen kann ohne Entbehrung und Opfer? Denken Sie doch, was der Soldat draußen einſetzt. Muß da nicht ein jeder von uns in der Heimat auch bereit ſein, die kleinen Schwierigkeiten und Nöte auf ſich zu neh⸗ men, die ein ſolcher Krieg in der Heimat bringt“ „Natürlich, da bin ich ganz Ihrer Meinung, und ich will meinerſeits auch all das kun, was notwendig iſt, aher auch Kleinigkeiten ſind manchmal nicht leicht zu ertragen.“ „Die Kleinigkeiten und Schwierigkeiten des Alltags ſind es nun mal, die zum weſentlichen Teil den Krieg, wie die Frau ihn erlebt, ausmachen und auch zu ihrer Ueberwindung ge⸗ hört ein Großteil Diſziplin. Das Wichtigſte iſt bei al⸗ lem, ganz gleich wo und wie wir dieſen Krieg nun durchſte⸗ hen müſſen, der Wille, das, was uns aufgetragen iſt, mit Haltung und innerer Bereitſchaft auszuhalten...“ „Und das beginnt bei den Hausfrauen, meinen Sie, ſchon beim Einkauf und beim Um⸗ und Einſtellen unſeres Haushaltes auf das, was wir bekommen? Ja, Sie haben wohl recht, dann will ich beim Fleiſcher nicht auch noch an⸗ ſtehen. Ich werde auch ſpäter noch bekommen, was mir zu⸗ ſteht, und außerdem gibt es ſoviel Obſt, Gemüſe, Kartoffeln und Fiſch, daß ich von heute ab damit öfters einige 1 85 4 1¹ zeiten zurichten werde..“ L. . Eport⸗Vorſchau Trotz der großen politiſchen Ereigniſſe, die all unſere Kraft bis zum letzten beanſpruchen, iſt man eifrig bemühr, einigermaßen ein wertvolles Sz halten; denn man weiß, daß gerade der Sport beſtens dazu geeignet iſt, Kraftquellen zu erſchließen, deren unſer Volk heute mehr denn je bedarf. Beſonders rege iſt man im Fußball. hat man ſich langſam auf die neuen Verhältniſſe umge⸗ 6 ſchau gehalten und mit bewundernswerter Ent⸗ ſchloſſenheit für einen neuen Spielbetrieb geforgt, dem man einen gewiſſen Reiz nicht absprechen kann. Ja zu einem großen Fußball⸗Länderkampf hat man ſogar den Mut. Am Sonntag, 24. September, ſpielt eine deutſche Län⸗ dermannſchaft in Budapeſt gegen Ungarn, mit dem wir zum 11. Male zuſammentreffen. Drei deutſchen Siegen in den bisherigen Kämpfen ſtehen ſechs ungariſche Siege gegen⸗ über. Fünf Spiele endeten unentſchieden, ſo auch die letzte Begegnung am 20. März 1938 in Nürnberg(111). In den ſüddeutſchen Städten iſt man bemüht, den Kämpfen ein gewiſſes Wettbewerbsſyſtem zu geben, um die Anziehungskraft zu ſteigern. Gewinnauszug 5. Klaſſe 1. Deutſche Reichslotterie 8. September 1939 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen „Ziehungstag 3 ne zu 40000 RM. 222165 3 zu 30000 RM. 151454 3 G ne zu 10000 RM. 81584 9 Gewinne zu 5000 NM. 67064 380455 382728 12 Gewinne zu 4000 ARM. 2211 78998 131301 301670 15 Gewinne zu 3000 RM. 137966 184498 187373 247646 294864 21 Gewinne zu 2000 RM. 45906 57571 75278 144452 200120 246752 348773 99 Gewinne zu 1000 RM. 19090 30926 69497 72982 77647 107957 112746 126492 129177 144844 174295 175830 182627 209791 218886 252 Gewinne zu 500 RM. 4888 7099 7976 9128 10858 14909 2803 28381 31541 35472 39372 85779 57876 62266 63886 71011 76909 88394 90054 80532 92804 95717 88538 100330 101880 103077 522 Gewinne zu 300 RM. 333 19892 14081 19854 23454 328 40805 49870 58441 57312 55 72912 77258 83919 88421 AD 190331 1038877 104729 104 107670 109820 111886 112928 113476 114717 1866 129405 123772 124578 125867 127068 130292 134 139450 143651 143898 146845 147854 15 2 152 155880 158439 163037 168182 168541 168060 1696658 175101 175676 178700 179890 180385 180554 181270 193931 199011 200565 203394 204527 208795 21505 225543 228222 226310 227789 235159 239286 240218 N 245141 247042 247330 249000 249164 250330 25380 258030 258481 258884 265340 265583 265713 268833 270721 270838 272177 273239 278918 287796 289919 290979 296313 5 302949 311884 312223 315502 319887 320717 322828 325996 5 329110 334305 338386 338728 339493 344735 344738 344920 347334 349460 355498 358787 359808 860329 364881 389179 370582 371149 378757 381564 381685 5 383529 384442 890883 391564 398342 388358 394074 39553 397257 399180 399520 Außerdem wurden 68561 Gewinne zu je 150 RM. gezogen. , Zlehungstag 9. September 1939 In der heutigen Vormittagszlehung wurden gezogen 8 Gewinne zu 20000 RM. 23425 120181 3 Gewinne zu 10000 RM. 59613 3 8 zu 4000 9 5 3 5. 5 5 ewinne zu 3000 8 8345 598 5829 164900 202828 336210 Gewinne zu 2000 RM. 471 1671 14325 25305 28508 32442 67682 153469 215187 219502 291591 330709 379477 393589 120 Gewinne zu 000 RM. 3571 5937 27173 29007 30773 31089 52828 82989 88276 104770 113948 124557 12968 130260 141332 143574 148481 158274 187267 197257 198921 809792 232326 242087 243851 250934 258197 277752 282731 285552 293793 299810 334807 343371 849191 358932 366764 87368 891652 397225 228 Gewinne 85 500 RM. 5321 11803 20102 26570 29268 30000 55583 61215 83911 64472 67041 72549 77205 77233 78821 85439 89241, 89988 98339 99675 101054 J0 7893 10930 110368 114475 118293 118849 118732 124829 128855 130161 184728 140991 147288 148922 148949 148881 161081 185834 187838 167879 177774 180081 187584 187987 192751 210881 221583 223627 225581 227381 242984 244183 248190 250749 251302 387272 271437 27212 280585 287508 288858 295978 29908 314204 318827 321588 323817 329863 356637 362070 372208 376004 877076 386882 395407 Außerdem wurden 6808 Gewinne zu je 150 RM. gezogen. — Amiliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Oeffentliche Erinnerung. Statt besonderer Anzeige. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am; 4. 9. 1939: e d. Höheren Lehranſtalten für September 1939. 4.9.1939: Schulgeld d. Höheren een und der ittelſchule(Luiſenſchule) für September 1939. 5. 9. 1939: die von den Arbeit⸗ gebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ zahlungen im Auguſt 1939 einbehal⸗ tene Bürgerſteuer. 15. 9. 1939: Gebäudeſonder⸗ euer und Grundſteuer, Nate für eptember 1939. 20. 9. 1989: Gemeindegetränke⸗ ſteuer für Auguſt 1939. 20. 9. 1939: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſteuer. 20. 9. 1939: die auf Grund von Stundungen, Steuerbeſcheiden und Forderungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerz hlungen und entschlafen. Am Mittwoch abend 8 Uhr ist nach kurzer schwerer Krankheit meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Tochter, Schwester, Schwä⸗ gerin und Tante Frau Elise Seitz im Mannheimer Diakonissenhaus, im Alter von 46 Jahren, sanft Mhm.-Seckenheim, 15. Sept. 1939. Die Beerdigung findet morgen Samstag, nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause Seckenheimer Hauptstr. 126 aus statt. geb. Seitz Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Friedrich Wilhelm Seitz. Säumnis zuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. 2 Zimmer und Küche 8 ſofort 5 722 zu vermieten. 11 Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. eee Kinder⸗ Zimmerwagen zu verkaufen. Llchtenauerstr. 4. EEE ——— Schnell verkauft Und vermietet iſt alles, was die große Oeffentlich⸗ keit wiſſen ſoll. — Der einfachſte billigſte und beſte Weg hierzu iſt das Zeilungsinſerat Lilian Harvey Willy Friisch in ihrem neuesten Ufa-Film ——— Darf eine verheiratete Frau einen Berut haben? Ueber diese Frage geraten sich Lilian Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den 8 8 Humanum Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ N eſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ 5 ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht, Stadtkaſſe. kauft ſofort Deutſche Steinzeugwarenfabrik Friedrichsfeld. für Handel, Gewerbe Druckarbeiten und Industrie werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Neckuarbete- Druckerei“ mummmummumummmmunmmunmnuunusumuniinuſmumnmmümmum mmm und Willy in die Haare wie noch nie.— Vorher: Im Kopf und Kragen Lustspiel Die neue Ufa-Woche. Beginn je abends 8 Uhr. PALASI