Der Ele fe und en Dan⸗ pt wird, „Lange de Ufer⸗ ragende nes der . Jahr⸗ n, ſtein⸗ liegen. oper be⸗ maufge⸗ zer und ſch von on den her Oſt⸗ ie Fülle „ kultu⸗ kennen. Herzen 7 S — 9 00 c d do d d O do d 5 — — o So 58585 — SS A s 8 5 5 ſtäki iſt zurück⸗ ag im ecke in . 4 Se⸗ Welt⸗ zielte. ſo ne⸗ 6 Me⸗ 8.4 auf n und en für n trug Meter⸗ ſe mit Kurki den d dem iſchen⸗ Meter ) Me⸗ 8000 ſeinen aus⸗ Lind⸗ ). Be⸗ a mit r Chef. s ver⸗ doch timme einen hatten zunde griffe Nopf? und ihm eab⸗ hchen ſaß, tuhl⸗ olſter irde!“ venn rius auf ein⸗ rief⸗ atte. voll aſche lbſt⸗ * 1 2 e ersgspreis: Monanich Mk. 1.40, durch die Poſt W. 1.60. n der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monstl Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preis liſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Herufprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlscuhe 78439. Tages- und finzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verainbblatt für den Stadtteil Mh. Secken heben. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. diert worden. einem britiſchen Dampfer ſpäter aus dem Rettungsboot auf- 39. Jahrgang Dem Ende entgegen Vor Abſchluß des Feldzuges in Polen Berlin, 18. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Der Feldzug in Polen geht ſeinem Ende entgegen. Nach der völligen Umſchließung Lembergs und der Einnahme von Lublin ſteht ein Teil des deutſchen Oſtheeres in der allge⸗ meinen Linie Lemberg—Wlodzimierz—BreſtBialyſtok und hat damit den größten Teil Polens beſetzt. Dahinter voll zieht ſich noch an mehreren Stellen die Vernichkung und Ge⸗ fangennahme einzelner verſprengker Reſte der ehemaligen polniſchen Armee. Die ſtärkſte dieſer umſchloſſenen polniſchen Kampfgruppen— etwa ein Viertel des polniſchen Heeres— iſt füdweſtlich Wyſzogrod zwiſchen Bzura und Weichſel auf engſtem Raum zuſammengepreßt und geht ſeit geſtern der Auflöſung enkgegen. Aus dem umſchloſſenen Warſchau wurde am 17. Sep- tember durch polniſche Sender die Bitte an das Oberkom⸗ mando der Wehrmacht gerichtet, einen polniſchen Parlamen⸗ kär zu e Das Oberkommando der Wehrmacht hat ſeine Bereitwilligkeit dazu erklärt. Bis zum 17. Septem Mitternacht hat ſich kein Parlamenkär bei unſeren Truppen eingefunden. 5 4 Die Luftwaffe griff die ſüdweſtlich Wyſzogrod ein⸗ geſchloſſenen polniſchen Kräfte wirkſam an. Polniſche Flie⸗ gerkräfte traten an der ganzen Fronk nicht mehr in Er⸗ ſcheinung. Die deutſche Luftwaffe hat damit die ihr im Oſten geſtellte Aufgabe im weſenklichen erfüllt. Jahlreiche Einhei⸗ ten der Fliegerkruppe und Flakarkillerie ſind zuſammenge⸗ zogen und ſtehen für anderweitige Verwendung bereit. Im Weſten Im Weſten keine nennenswerken Kampfhandlungen. Bei Saarbrücken wurde ein franzöſiſches Flugzeug von einem deutſchen Jäger abgeſchoſſen. Luftangriffe auf deutſches Hoheitsgebiet haben am 17. September nicht ſtaktgefunden. Drohobhez genommen Wieder Kampftätigkeit bei Warſchau Berlin, 18. September. Der rechte Flügel der in Süd⸗ polen vorgehenden Armee hal heuke im Vorgehen von Sam⸗ bor nach Südoſten Drohobycz genommen. Damit iſt der wichtigſte Ort des dortigen reichen Erdölgebietes in unſerer and. 8 Bei Warſchau hat nach dem Ausbleiben des Parlamen⸗ kärs die vorübergeßend eingeſtellte Kampftätigkeit wieder eingeſetzt. Deutſche und ruſſiſche Truppen Erſtmalig in Fühlung getreten Berlin, 18. September. Deutſche und ruſſiſche Trup⸗ pen ſind heute erſtmalig bei Breſt miteinander in Füh⸗ lung getreten. Zwiſchen den deutſchen und den ruſſiſchen Kommandeuren wurden Höflichkeitsbezeigungen ausge⸗ kauſcht. Deutſche Tat zur Gee Britiſcher Flugzeugträger verſenkt London, 18. September. Wie die britiſche Admiralität mitteilt, iſt der britiſche Kreuzer„Courageous“, der nach dem Kriege zu einem Flug⸗ zeugträger umgebaut worden war, einem feindlichen A- Boot um Opfer gefallen. Die Aeberlebenden wurden von Jer⸗ ſtörern und Handelsſchiffen aufgenommen. Der frühere große Kreuzer und jetzige Flugzeugträger „Courageous“ hat eine Waſſerverdrängung von 22 500 Ton⸗ nen und war zur Aufnahme von 52 Flugzeugen beſtimmt. Engliſcher Frachter verſenkt Beſatzung ehrt deutſchen U-Boot-Hommandanken Newyork, 18. September. Der Paſſagierdampfer„Ameri⸗ can Farmer“ teilte durch Funk mit, daß er 29 Mann der Beſatzung des von einem deutſchen ide nortonkten eng⸗ liſchen Frachters„Karfiſtan“ 300 Meilen weſtlich von Irland an Bord genommen habe. Sechs Beſatzunasmitglie⸗ der des Frachters würden noch vermißt. Das U⸗Boot habe das Rettungsboot begleitet und Rafe abgefeuert. Die Ueberlebenden hätten die Menſchlichkeit des deutſchen U⸗Voot⸗ kommandanten gelobt und auf ihn Hurras ausgebracht. Während der Rettungsarbeiten ſei ein engliſcher Flieger erſchienen und habe das U-Boot bombardiert, das mit Maſchinengewehrfeuer geantwortet habe und dann getaucht ſei. Amſterdam. 18. September. Nach einer Meldung von United Preß iſt der britiſche Frachtdampfer„Ru⸗ dyard Kipling“, 300 Tonnen, am Sonntag durch ein U-Boot verſenkt worden. Die 13köpfige Beſatzung ſei von dem U-Boot an Bord genommen worden, acht Stunden dort verblieben, ſei verpflegt und neu eingekleidet worden. Dann habe das U-Boot die Mannſchaft in der Nähe der Küſte in einem Rettungsboot entlaſſen. 5 Auch das große britiſche Schleppboot„Nepfunia“ iſt nach dieſer Quelle von einem deutſchen Unterſeeboot torpe⸗ Die ſieben Mann ſtarke Beſatzung ſei von genommen worden. Dienstag, den 19. September 1939 — Das Chaos in Warſchau Warum kam kein Parlamenkär?— Machtkampf zwiſchen Bankerokteuren und Beſonnenen Czernowitz, 18. September. Flüchtlinge, die ſich aus Warſchau durchgeſchlagen hatten, berichten von den Zuſtän⸗ den in Warſchau. Danach herrſcht in dieſer Stadt ein heil⸗ loſes Durcheinander. Zivile Behörden ſind größtenteils längſt' geflüchtet. Aber auch der Militärkommandant iſt keineswegs Herr der Lage. Seine Ablehnung des Empfangs eines deutſchen Parlamentärs hat bei der geſamten Be⸗ völkerung Empörung und Verzweiflung ausgelöſt. Auch militäriſche Stellen hielten die Weigerung des Kommaän⸗ danten, einen deutſchen Parlamentär zu empfangen, für ver⸗ hängnisvoll. Nach den Ausſagen der Flüchklinge ſcheinen dieſe mili⸗ käriichen Stellen den Stadtkommandanken gezwungen zu haben, am Sonnkagfrüh die Bitte um Empfang eines pol- niſchen Parlamenkärs an das Oberkommando der deutſchen Wehrmacht zu richten. Die vom Oberkommando des deutſchen Heeres über den deutſchlandſender in deutſcher und polni- ſcher Sprache gegebene Antwork, in der Weiſungen für die Fahrk dieſes polniſchen Parlamentärs gegeben wurden, iſt in Warſchau gehört und verſtanden worden. Sie löſte in der Bevölkerung große Hoffnungen aus. Die Flüchtlinge, die Warſchau verlaſſen, ſagen aus, daß die einzige Erklä⸗ rung für das Nichleintreffen des Parlamentärs zu dem von den Deutſchen feſtgelegien Zeitpunkt die Takſache iſt, daß überhaupt keine verhandlungsfähige Stelle militäriſcher oder ziviler Art mehr in Warſchau exiſtiert und dork in einem wilden Machtkampf beſonnene und unverantworkliche Elemenke miteinander ringen. Tatſache iſt, daß gegen Mitternacht in Czernowitz auf der Welle des Senders Warſchau II Bruchſtücke Sendung zu hören waren, die als Antwort auf das vom Deutſchlandſender übermittelte Angebot der deutſchen Hee⸗ resleitung aufgefaßt werden müſſen. Einige Zeit ſpäter waren Bruchſtücke offenbar derſelben Erklärung in franzö⸗ ſiſcher Sprache feſtzuſtellen. Die Sendung war ſo ſch wach, daß ſie unverſtändlich blieb. Man hat offenbar mit einer be⸗ helfsmäßigen Sendeanlage gearbeitet. Alle polniſchen Flüchtlinge, die die letzten Tage in War⸗ ſchau miterlebten, geben Schilderungen des augenblicklichen Wirrwarrs in dieſer Stadt. Die Lebensmittelvorräte ſeien längſt erſchöpft. Von einer geregelten Verſorgung auch mit dem Allernotwendigſten iſt keine Rede mehr. Ju eſſen haben nur die Banden, die plündernd durch die un⸗ glückliche Stadt ziehen, die von verantwortungsloſen Ele⸗ menten ins Verderben geſtürzt werden ſoll. Alle Flüchklinge bekonen mit dankbarer Anerkennung, daß die Deulſchen angeſichts der völligen Auflöſung in Warſchau bisher noch nicht mit dem Angriff begonnen haben. Sie geben allerdings zu, daß es für die breike Maſſe der Bevölkerung jetzt ſchon wie eine Erlöfung wirken würde, wenn die Deukſchen auch mit rückſichtsloſen Mitteln, aber dann doch mit beſchränkten Opfern den verzweifelten Wider⸗ ſtand der wahnſinnig gewordenen Clique um den Skadk⸗ kommandanken brechen. Sie betonen, daß ihnen ein Ende 899 Schrecken lieber geweſen ſei als ein Schrecken ohne onde. 100 polniſche Fugzeuge geflüchtet Rom, 18. September. Nach einer Meldung des Sonder⸗ korreſpondenten der Agenzia Stefani in Czernowitz ſind im Laufe des Samstagabend 100 polniſche Flugzeuge im dor⸗ tigen Flughafen eingetroffen. Sie wurden entwaffnet und die Flieger interniert. Flüchtlinge aus Polen ſtrömen zu Tauſenden und Abertauſenden über die Grenze. Die rumä⸗ niſchen Behörden haben die bisher in Warſchau beglaubigten Mitglieder des Diplomatiſchen Korps gebeten, Czernowitz ſo raſch wie nur möglich zu verlaſſen und ſich ins Innere Ru⸗ mäniens oder noch beſſer in ihre Heimatſtaaten zu begeben. Polniſche Militärflugzeuge auch in Lettland gelandet Kiga, 18. September. Wie von amtlicher lettiſcher Seite mitgeteilt wird, ſind im Laufe der letzten 24 Stunden auf lettländiſchem Hoheitsgebiet eine ganze Reihe polniſcher Hee⸗ resflugzeuge gelandet. Eine amtliche Zahl ſteht noch nicht feſt, doch dürfte ſie 20 weſentlich überſteigen. Die Flugzeuge wurden von den lettiſchen Behörden beſchlagnahmt und die polniſchen Beſatzungen interniert. Polens Verderber in Erholungsaufenthalt Bukareſt, 18. September. Der ehemalige polniſche Staats⸗ präſident Moscicki und ſämtliche Mitglieder der letzten polniſchen Regierung ſind am Montag um 15 Uhr mit einem Sonderzug aus Czernowitz abgefahren. Moscicki und ſeine Familie wurden nach Bicaz, einem Luftkurort in den Oſt⸗ karpathen, in dem ein Sommerſchlößchen der rumäniſchen Königsfamilie liegt, die Mitglieder der früheren Regierung nach dem Badeort Slanie in der Moldau gebracht. Sie ſo⸗ wie Moscicki haben an dieſen Orten von der rumäniſchen Regierung Zwangsaufenthalt zugewieſen bekom⸗ men. Marſchall Rydz⸗Smigly, deſſen Uebertritt auf rumäniſches Gebiet ſich beſtätigte, wird 55 dem gleichen Zweck auf ſeinen Wunſch nach Craiova gebracht werden. Während ſich alſo die Männer, die Polen ins Verderben 1 im eie Erholungsaufenthalt ausruhen, wartet die verzweifelte Bevölkerung von Warſchau darauf, daß der Wahnwitz, den ſie anrichteten, liquidiert wird. eine Nr. 219 Zum heutigen Lagebericht Beiſpielloſe Leiſtungen der deufſchen Oſtarmee.— Nur noch verſprengte Reſte des polniſchen Feldheeres in aus⸗ ſichtsloſem Kampf. Berlin, 18. Sept. Zum heutigen Lagebericht des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht ſchreibt der„De utſche Dienſt“: In einem Vormarſch von atemberaubendem Tempo hat das deutſche Oſtheer nunmehr zwiſchen Breſt und Wlod⸗ zimierz(im Weltkrieg waren beide Städte als Breſt⸗Sitowſk und Wladimir-Wolynſk bekannte Etappenorte) den Ring ge⸗ ſchloſſen, der das polniſche Gebiet von Süden nach Norden umſpannt. Bei Wlodawa am Bug ſind die deutſche Süd⸗ und die deutſche Nordgruppe zuſammengetroffen. Es iſt da⸗ mit eine Linie erreichk, die von der Südoſtecke des Gaues Oſtpreußen, nur wenig nach Oſten vorgeſtellt, bis zur unga⸗ riſch⸗polniſchen Grenze ſüdlich Stryj verläuft. Die größere Hälfte des bisherigen polniſchen Staates, in der drei Viertel der Geſamtbevöllerung wohnen, iſt damit von deutſchen Truppen beſetzt. Faſt die Geſamkheit des Siedlungsgebietes des polniſchen Volkes befindet ſich damit in der Obhut des deukſchen Heeres. Was oſtwärts der jetzt erreichlken Linie liegt, wird überwiegend von den ſogenannken Minderheiten⸗ völkern der Ukrainer, Weißruſſen und Litauer bewohnt, die in den fünf öſtlichen Woiwodſchaften die unbeſtrittene Mehr⸗ heit bilden. In einem Feldzug von reichlich 14 Tagen haben die deutſchen Truppen ungeheuere Entfernungen kämpfend zu⸗ rückgelegt. Anfang September ſtanden die Polen noch in Benbſchen, 150 Kilometer von Berlin; einen halben Monat ſpäter ſind ſie über Breſt am Bug hinaus mehr als 500 Ki⸗ lometer zurückgeworfen. Faſt ebenſo groß iſt die Entfernung, die im Süden von Oderberg— dort ſtand die Spitze des polniſchen Heeres an der deuͤtſchen Oder!— bis nach Lem⸗ berg zurückgelegt wurde An der polniſchen Südgrenze wa⸗ ren es beſonders oſtmärkiſche Truppen und Gebirgsjäger, die in den Beskiden und Karpathen hervorragende Gefechts⸗ und Marſchleiſtungen vollbrachten. Auf dem ihnen vertrau⸗ ten galiziſchen Boden kämpften ſie bei Gorlice und Tar⸗ now. am Dukla⸗Paß und bei Przemyſl ſo tapfer wie vor 25 Jahren. Das Bewußtſein, heute nicht durch die Hemm⸗ niſſe des Habsburgiſchen Vielvölkerſtaates gehindert zu ſein, ließ ſie die Schwierigkeiten der unwegſamen Gebirge und der tief eingeſchnittenen Schluchten und Täler des galizi⸗ ſchen Hügellandes ebenſo raſch überwinden wie die anfäng⸗ lich zähe feindliche Gegenwehr. In dem Raum, der am Sonntag durch das Vordringen ſüdlich Lemberg durchſchritten wurde, liegt das bekannte galiziſche Erdölgebiet von Drohobyez und Boryflaw. Dort ſteht Bohrturm neben Bohrturm und liefert den Treibſtoff, von dem die Engländer noch vor wenigen Tagen prahlend behaupteten, daß er nur ihnen zur Verfügung ſtände, den deutſchen Heeren aber fehlen würde. Weiter nördlich wurde öſtlich der Weichſel die Stadt Lublin beſetzt, im Mittelalter der Sitz Polniſcher Reichstage, für die Polen von hiſtori⸗ ſchem Glanz überſtrahlt. Der Lubliner Union von 1569 ind in ganz Polen Denkmäler gewidmet, weil hier die Ver⸗ einigung mit Litauen endgültig vollzogen wurde, die ſich freilich durch die Angliederung fremdvölkiſcher Gebiete auf die Dauer zum Unſegen für das Land auswirkke. Natürlich iſt der gewaltige Raum von etwa 250 000 qkm, der nunmehr von deutſchen Truppen umſchloſſen iſt, noch nicht vollſtändig von polniſchen Heeresteilen geſäu⸗ bert. An mehreren Stellen befinden ſich noch ver⸗ prengte Reſte, ſo bei Wyſzogrod ſüdweſtlich der Weichſel, bei Modlin nördlich von Warſchau, das im Auguſt 1915, als es noch den ruſſiſchen Namen Nowogeorgiewfk trug, von deutſchen Truppen erſtürmt wurde, und auch an der Seenſperre bei Grodek öſtlich Lemberg, die am Beginn des Weltkrieges heftig umkämpft war. Aber dieſe Truppen B zuſammenhanglos, ohne einheitliches Kommando. or allem aber auch ohne Kenntnis der großen Ereigniſſe, die ſich inzwiſchen abgeſpielt haben und ihnen ſede Hoff⸗ nung auf einen militäriſchen Erfolg oder ſelbſt auf ein Ent⸗ weichen zur Grenze eines neutralen Staates hin nehmen. Nur eines beherrſcht ſie nocht die Furcht vor der Gefan⸗ gennahme, von der man ihnen die furchtbarſten Dinge vor⸗ ausgeſagt hat. Aber es handelt ſich für die rückwärtigen Teile des deutſchen Feldheeres hier nur noch um Aufräu⸗ mungsarbeiten von großen und kleinen Gruppen. Bald werden auch die Reſte des polniſchen Feldheeres, die ſich innerhalb des deutſchen Ringes befinden, in deutſche Ge⸗ fangenenlager abmarſchieren, Opfer der Großmannsſucht einer unfähigen Staats⸗ und Armeeführung, die die wah⸗ ren Kräfteverhältniſſe in Europa nicht zu erkennen ver⸗ mochte. 5 Deutſchland und Rußland in Polen Bölliges Einvernehmen— Gemeinsame Erklärung Berlin, 18. Seplember. Jur Vermeidung von irgend⸗ welchen unbegründeten Gerüchen bezüglich der Aufgaben der deulſchen und ſowjeliſchen Truppen, die in Polen kälig ſind, erklären die Deuiſche Rei sregierung und die Regie rung der Ads sR, daß die Handlungen dieſer Truppen kei⸗ nerlei Jiele verfolgen, die den Inkereſſen Deut chlands oder der Sowjetunion zuwiderlaufen oder dem G ſte und dem Buch ſtaben des zwiſchen Deukſchland und der Sowſekunion geſchloſſenen Ni kangriffsverkrages widerſprechen. Die Auf- gabe dieſer Truppe beſteht darin, Ordnung und Ruhe in Bolen herzuſtellen, die durch den Zerfall des polniſchen Staa- les ks ſind, und der Bevölkerung Polens zu helfen, die Bedingungen ihres ſtaaklichen Daſeins neu zu regeln. „Befreien wir unſere Brüder!“ Ungeheure Begeiſterung in der Sowjetunion Moskau, 18. September. Die Sowjetpreſſe ſteht am Mon⸗ tag ganz im Banne der geſchichtlichen Ereigniſſe des Sonn⸗ tag. Sämtliche Moskauer Blätter bringen in größter Auf⸗ machung die Rundfunkanſprache Molotows, die Note der Sowjetregierung an die polniſche Botſchaft in Moskau, wo⸗ rin der Einmarſch der Roten Armee in Oſtpolen mitgeteilt wird, ſowie die Note der Sowjetregierung an ſämtliche aus⸗ ländiſchen Miſſionen, die die anderen Staaten der Neutra⸗ lität der Sowjetunion verſichert. Die amtliche Mitteilung des Generalſtabes der Roten Armee über den Vormarſch in Oſtpolen am 17. September, die von den erſten raſchen Er⸗ folgen der Roten Armee spricht, erſcheint in allen Zeitungen an hervorragender Stelle. Im übrigen ſind die Spalten angefüllt von Berichten aus allen Teilen der Sowjetunion über die unzähligen Ver⸗ ſammlungen und Kundgebungen der Bevölke⸗ rung, die ihre Begeiſterung über die Aktion der Re⸗ gierung und den Einmarſch in Oſtpolen zur Befreiung der weißruſſiſchen und ukrainiſchen Bevölkerung in einem Strom von Reſolutionen und Aufrufen Ausdruck verleiht. Die Verſammlungen in den Betrieben und Fabriken, auf den Plätzen der Städte mußte man, wie es in den Berichten heißt, diesmal garnicht einberufen; die Menſchen fanden ſich von ſelbſt zuſammen. Alle Kundgebungen ſprechen von der unbedingten Zuverſicht auf die bei dem Vormarſch in Oſt⸗ polen eingeſetzten Truppen und von der patriotiſchen Bereit⸗ ſchaft, den Brüdervölkern der weſtlichen Ukraine und des weſtlichen Weißrußland, die durch die gewiſſenloſe Politik der polniſchen Regierung der Willkür des Schickſals preis⸗ egeben ſeien, Hilfe und Schutz zu gewähren.„Unſer Volk“, o heißt es immer wieder in den Kundgebungen,„reicht den Millionen unſerer Brüder, den Weißrüſſen und Ukrainern, die bisher der Unterdrückung und Ausbeutung der Polen ausgeſetzt waren, ſeine ſtarke und hilfreiche Hand.“ In einer KReſolution finden ſich auch bereits deutliche Worte, die darauf hinweiſen, daß die Sowietunion ſich kei⸗ nerlei Einmiſchung in dieſe von ihr als Befreiungsaktion betrachtete Aufgabe gefallen laſſen wird.„Wenn jedoch“, ſo heißt es darin,„im Brande des Krieges eine feindliche Hand ſich nach ſowjekiſchem Beſitz ausſtrecken ſollte, ſo wird die ruhmreiche Roke Armee dieſe neidiſche ſchmutzige Hand ab⸗ hacken.“ In der„Prawda“ nehmen die Berichte über die dund⸗ gebungen der Bevölkerung vier volle Seiten ein unter Ueberſchriften wie:„Helfen wir unſerer Roten Armee, ihre große Befreiungsaufgabe zu erfüllen!“,„Die Hilfe für unſere unterdrückten Brüder iſt unſere heilige Pflicht“,„Von gan⸗ zem Herzen begrüßen wir den Beſchluß der Sowpjetregie⸗ rung“,„Ein flammender Brudergruß unſeren Brüdern, der Bevölkerung des weſtlichen Weißrußland und der weſtlichen Ukraine!“„Wir wollen neutral bleiben im gegenwärtigen Konflikt, aber wir wollen auf ſowjetiſche Art neutral ſein“, „Befreien wir unſere Brüder von der Unterdrückung und Tyrannei der Polen“ uſw. 0 Die Sowjeltruppen in Wilna Mit Begeiſterung empfangen. London, 19. Sept. Der Londoner Kundfunk meldet nach einem aus Riga eingetroffenen Reuterbericht, daß Wilna von den Sowſettruppen beſetzt wurde. Die ſowjetamtliche Telegrafenagentur verbreitet Be⸗ richte aus den wiedergewonnenen ehemals oſtpolniſchen Gebieten, aus denen hervorgeht, daß die ruſſiſchen Truppen mit Begeiſterung als die Befreier vom polniſchen Joch empfangen werden. Ueberall werden die polnische Fahne und die Schilder der polniſchen Verwaltungsſteilen herabgeriſſen und aus Stoffreſten ſchnell zuſammengenähte Sowjetflaggen gehißt. Die Bevölkerung, die furchtbar her⸗ untergekommen und verelendet und oft nur mit Fetzen be⸗ kleidet iſt, trägt krotzdem ihre letzten Lebensmittel zuſam⸗ men, um die ruſſiſchen Truppen damit würdig zu empfan⸗ gen. Die ganze wirtſchaftliche Lage dieſer Gebiete iſt eine urchtbare Anklage gegen die polniſche Regierung, die kalt⸗ blütig weite Landſtriche der Verelendung preisgegeben hat. Echwerer Schlag für London Niederſchmetternder Eindruck des ruſſiſchen Einmarſches. Amſter dam, 18. Sept. Die Londoner Preſſe vom Montag ſteht völlig unter dem niederſchmekternden Ein⸗ druck des ruſſiſchen Einmarſches in Oſtpolen. Nach alker engliſcher Methode verſuchen die Blätker die Bedeukung dieſes ruſſiſchen Schrittes zu verkleinern und ihm alle mög⸗ lichen abwegigen Auswirkungen zu geben. Schließlich geht jedoch aus allen Kommentaren mehr oder meide klar her⸗ vor, daß man die weittragende Bedeutung dieſes außen⸗ politiſchen Ereigniſſes krotz aller Ablenkungsmanöver nicht verleugnen kann. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ 555 A. g. 119 man heute die möglichen Auswirkungen dieſes Exeig⸗ niſſes, von dem er behaupte, daß es„nicht unerwartet“ ge⸗ kommen ſei, noch nicht erörtern könne. Aehnlich ſchreibt der politiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“, der be⸗ Nane daß bisher weder die engliſche noch die franzöſiſche egierung genaue Berichte ihrer Botſchafter erhalten ha⸗ ben. Sobald ein Bericht des Moskauer Botſchafters vor⸗ liege, werde man ſich leichter über die Tragweite des Er⸗ eigniſſes ſchlüſſig werden können. In den Leitartikeln der Londoner Preſſe wird der ruſſiſche Einmarſch, wie nicht anders zu erwarten war, in den ſchärfſten Tönen verur⸗ teilt, und dem durch die alleinige Schuld Englands in ſeine hoffnungsloſe Lage gekommenen„armen“ polniſchen Part⸗ ner werden bedauerliche Phraſen gewidmet. Im übriger ſtellt„Daily Mail“ damit offen feſt, daß Sowfetrußlands „Verrat“ ein ſchwerer Schlag für die Verbündeten ſei. Allerdings ſucht das Blatt mit der Feſtſtellung zu tröſten, daß England„derartige Schläge aushalte, weil es Aehn⸗ liches gewöhnt ſei“. London will erſt Fühlung nehmen In London wurde ein Kabinettsrat abgehalten. Cham⸗ berlain und Halifax ſtehen in ſtändiger Fühlungnahme. Beratungsgegenſtand iſt der ruſſiſche Einmarſch in Polen geweſen. Eine Erklärung wurde nach der Kabinettsſitzung nicht veröffentlicht. Wie der britiſche Rundfunk erklärt, will die engliſche Regierung zunächſt mit den übrigen intereſſier⸗ ten Regierungen Fühlung aufnehmen, da es ſich hier um ein Problem handele, an dem nicht England allein in⸗ tereſſiert ſei. Londons letzte Hoffnung „Zerfall des Nazi⸗ Regimes“! Skockholm, 18. September. Aus einer Meldung des „Nya Daglight Allehanda“ aus London iſt unmißverſtänd⸗ lich zu erkennen, welche Verwirrung und ohn mächtige Wut das Handeln Rußlands gegenüber dem zerfallenden polniſchen Staat in England ausgelöſt hat. Das Blatt läßt ſich berichten, daß die Nachricht in der engliſchen Hauptſtadt noch ſtärker eingeſchlagen habe als ſeinerzeit die Meldung über den Abſchluß des deutſch⸗ruſſiſchen Paktes. Ueberall werde dieſes große Ereignis vom Sonntag disku⸗ tiert, und man verhehle ſich ſeine Folgen nicht. In London werde erklärt, die Feſtſtellung Moskaus über die Wahrung ſeiner Neutralität ſei ein typiſcher Ausdruck für„Rußlands orientaliſche falſche Politik“ und man ſage weiter,„Rußland gerate automatiſch in einen Krieg mit den Weſtmächten!“ Die einzige Rettung erſcheint England nach dieſer Mel⸗ dung in der letzten Hoffnung zu liegen, daß ſeine törichte Propaganda gegen den Führer in Deutſchland doch noch Er⸗ folg habe.(Eine Hoffnung, die Herr Chamberlain als un⸗ nötigen Ballaſt am beſten ſchleunigſt über Bord werfen ſollte. Die Schriftleitung). Man glaubt das engliſche Volk nach all den ſchweren Nackenſchlägen, die die britiſchen Kriegshetzer in der letzten Zeit erlitten, mit einer Behaup⸗ tung des engliſchen Lügenminiſteriums tröſten zu können, daß man in London„ſichere Beweiſe dafür habe, daß die Oppoſttion gegen das Nazi⸗Regime in Deutſchland ſo ſtark geworden ſei, daß man noch, ehe es im Weſten richtig los⸗ gehe, für Deutſchland unangenehme Ueberraſchungen er⸗ warten könne.“ N Der Lohn für das verratene Opfer „Times“ kritiſiert die polniſche Kriegsführung— War ſchauer Generalſtab habe ſich ſeiner Leiſtungen„geſchüämt“ London, 18. September. Die engliſche Preſſe kann ihren Leſern jetzt den völligen Zuſammenbruch der polniſchen Front nicht mehr verſchweigen. Die„Times“ gibt einen Bericht über den völligen Juſammenbruch des polniſchen Heeres, in dem es u. a. heißk, daß von der polniſchen Armee nichts mehr intakt ſei. Die polniſche Armee hätte nur noch mit dem zu rechnen, was von dem Heer von andert⸗ halb Millionen Mann noch übriggeblieben ſei. Nach einem Hinweis, daß die Polen bald von ſämtlichen Nachbargrenzen abgeſchnitten ſein würden, nennt der Korreſpondent als einen der wichtigſten Gründe des Zuſammenbruches, daß die Polen nicht genügend mechaniſiert geweſen und durch heranrückende Panzer vernichtet worden ſeien. 5 Ein Beiſpiel für die Verwirrung, an der„die Polen größlkenkeils ſelbſt die Schuld“ krügen, ſei die Tatſache, daß man die Militärmiſſionen Englands und Frankreichs nicht an die Front gelaſſen“ habe. Die Erklärung dürfe darin liegen, daß das polniſche Oberkommando ſich„ſeiner ſchlech⸗ ten Generalſtabsarbeit“ und des Chaos an den Fronken geſchämt“ habe. In dem Bericht heißt es weiter, daß Einheiten der polni⸗ ſchen Armee in den letzten Tagen nicht gewußt haben, wo das Hauptquartier ſich befinde, und das Hauptquar⸗ tier ſich nur unklare Vorſtellung habe machen können, wo die Fronten verlaufen. Der deukſche Rundfunk habe ſie hierüber meiſt aufklären müſſen. Außerdem wird in dem „Times“⸗Bericht von einem hervorragenden deutſchen Nach⸗ richtendienſt geſprochen. Das gehe daraus hervor, daß man genau gewußt habe, wohin das polniſche Außenamt umge⸗ zogen ſei. Wenn es im Oſten fertig iſt 8 Belgiſche Vermutungen. Brüſſel, 18, Sept. Der Einmarſch der ſowietruſſiſchen Truppen in Polen ſteht im Mittelpunkt 0 Preſſe. die Kommentare ſpiegeln eine ziemliche Verwir⸗ rung wider. Immerhin laſſen mehrere Zeitungen die Er⸗ kenntnis durchblicken, daß das Vorgehen Rußlands, das wahrſcheinlich im Einvernehmen mit dem Reich erfolge, eine große Verſtärkung der Stellung Deutſchlands mit ſich bringe. Gleichzeitig nimmt ein Teil der Zeitungen den in London und Paris eingeſchlagenen Ton auf und ſpricht von einem ſowfetruſſiſchen„Verrat“. Die Zeitungen ſind ich darin einig, daß das Schickſal des äuf„England auenden Polelt durch das Eingreifen Rußlands beſiegelt ſet.“ Im„Pays Reel“ meink Degrelle, daß die britiſchen lockademethoden immer mehr an Bedeutung verlieren. die geringe Beſchleunigung, die Frankreich und England in dek Stellungnahme zu dem ſowfetruſſiſchen Vorgehen an den Tag legten, ige zur Genüge die Angſt, die der„ruſſi⸗ ſche Keulenſchlag“ in London und Paris ausgelöſt habe. Die geſamke deutſche Oſtarmee werde ſich wahrſcheinlich ſchon in wenigen Tagen mit allen ihren Tauſenden von Augzeugen und Tanks nach dem Weſten begeben. Dieſe ge⸗ walkige Waffe, die ſoeben ihre Probe in Polen abgelegt habe, ſei in der Lage, vielleicht morgen ſchon auf fran⸗ zöſiſches Gebiet und in den engliſchen Luftraum vorzuſto⸗ fe Man kenne den eiſernen Willen Hitlers, die Sieghaf⸗ igkeit ſeiner Armee und die materiellen Hilfsquellen, die er ſich geſichert habe. 5 Japan und Rußland »Allgemeine Grenzregelung keineswegs ausgeſchloſſen“ Tokio, 18. September. Der Einmarſch der Ruſſen in Oſt⸗ polen hat in Tokio ſtärkſten Eindruck hervorgerufen. Die geſamte japaniſche Preſſe hat die Nachricht durch Extrablät⸗ ter in größter Aufmachung verbreitet. Die unterrichteten poliliſchen Kreiſe ſind der Anſicht, daß der Einſatz ruſſiſcher Streitkräfte im Weſten in Juſammen⸗ gung mit dem ſapaniſch-ruſſiſchen NRomonhan⸗Abkommen für die Lage im Fernen Oſten von entſcheidender Bedeutung ſei. Das genannke Abkommen erhalte dadurch noch ein beſon⸗ deres Gewicht, daß nunmehr, wie auch der Sprecher des uswärkigen Amtes in der Preſſekonferenz mitteilte, eine iedergufnahme der vor Jahren angeſtrebien allgemeinen Ser auen e zwiſchen Japan— Mandſchukuo und der Sowſekunjon keineswegs ausgeſchloſſen ſei. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte in der Preſſekonferenz auf An⸗ frage, daß vorläufig keine Einzelheiten über die Durchfüh rung des Nomonhan-Abkommens bekannt ſei. Eine ſinnge⸗ mäße Erweiterung dieſes Abkommens auf die übrigen Gren zen ſei jedoch durchaus möglich. Im übrigen betonen die politiſchen Kreiſe, daß Japan 5 entſchloſſen ſei, ſich vollkommen auf die Beendig u ng es China⸗ Konfliktes zu konzentrieren, wofür die Stillegung der ausländiſchen Hilfsquellen Tſchungkings als wickliaſte Vorausſetzung angeſehen wird. der belgiſchen Pariſer Kriegshetzer geſteht Polen war nur ein vorgeheucheller Kriegsgrund— Blum iſt„unfähig“, das„furchtbare Ereignis“ in ſeinem Hirn aufzunehmen Paris, 19. September. Die Pariſer Preſſe macht, wie dies nicht anders zu erwarken war, in Enkrüſtung über den Einmarſch der rufſichen Truppen in Polen, den ſie als äußerſt harken Schlag empfindet. In gewiſſen Teilen lieſt man die Beſtürzung und Beunruhigung, die bei allen dieſes Eingreifen Moskaus ausgelöſt hal. Der ganze Zynismus und das Lügengewebe, mit dem die franzöſiſche Preſſe die Oeffentlichkeit bisher irregeführt hat, um ihr glauben zu machen, daß England und Frank⸗ reich„nur um der armen Polen willen“ in den Krieg zögen, verflacht, wenn man einen inzwiſchen zenſurierten Arkikel de Kerillis lieſt, der bis zum Schluß die Notwendigkeit eines Paktes mit Rußland predigte und jetzt, wo ihm die Felle weggeſchwommen ſind, ſeiner Wut zügellos freien Lauf läßt. Am Sonntag erörtert er in der„Epoqu e“ die Mög⸗ lichkeit eines ruſſiſchen Eingreifens und ſchreibt hierzu fol⸗ gendes:„Vom Standpunkt der Diplomatie des Krieges aus dürften wir uns ſelbſtverſtändlich vor einer großen Umwäl⸗ zung befinden, wenn Polen zwiſchen Deutſchland und Ruß⸗ land aufgeteilt wird. Die Engländer und Franzoſen würden dann den Vorwand verſchwinden ſehen, der ſie in den Krieg gezogen hat.“ Dieſe im Artikel von de Kerillis enthüllte Auslaſſung iſt in den ſpäteren Ausgaben des Blattes nicht mehr enthalten, und man verdankt ane Kenntnis nur einer Entgegnung des Direktors der„Action Francaiſe“, Charles Maur⸗ ras, der folgendes dazu ſchreibt:„In dieſen Krieg alſo, in dem de Kerillis von ganzer Seele ſeit 1938 zu ſchwelgen ſcheint, ſind wir durch einen Vorwand“ hineingezogen, d. h. mit anderen Worten: Wir ſind für einen vorgeheuchelten Grund, für einen nur ſcheinbaren Grund in den Krieg ge⸗ zogen, der aber nicht der wahre Grund iſt. Man muß die⸗ ſen Ausſpruch zur Kenntnis nehmen aus zwei Gründen, einmal wegen der Art und Weiſe, wie die Vergan enheit beurteilt wurde, zum anderen wegen der Art und Woeſſe, wie die Zukunft geführt und verwaltet werden ſoll. Einer der erſten Kriegshetzer geſteht in der„Epoque“ ein, daß er 15 einen vorgeheuchelten Grund, der dazu beſtimmt war, das wahre Motiv zu verheimlichen, zum Kriege gehetzt hat. Der Sozialiſtenchef Leon Blum ſchreibt in ſeinem Or⸗ gan„Populaſire“, man könne wohl in einer Zeit leben, wo man an nichts mehr zu glauben wage. Er I ſeinen Teil ſei„unfähig“, dieſes furchtbare Ereignis in ſeinem Hirn aufzunehmen. Das„Journal“ fordert ſeine Leſer auf, die Lage mit Ruhe zu betrachten und ſich nicht beeindrucken zu laſſen. Die Lage habe ſie verwirrt, und ſie müſſe ſich erſt nach und nach aufklären. Sie werde ſicherlich noch andere Ueberraſchungen bringen. Regierung ohne Land Weiteres„Regieren“ von Rumänien aus nicht geduldet. Ro m, 18. Sept. Der Sonderberichkerſtatter der Agenzia Stefanf meldet aus Czernowitz, daß der Präsident der pol⸗ niſchen Republik zuſammen mit ſämtlichen Mitgliedern der polniſchen Regierung mit einem Sonderzug von Czernowitz nach Bukareſt reiſen werde. Oberſt Beck hatte für Montag morgen 11 Uhr eine Siu ſämklicher Mitglieder des in Warſchau akkreditierten diplomakiſchen Korps einberufen, die aber von der rumäniſchen Regierung verboken wurde. Das diplomatiſche Korps hal Czernowitz im Laufe des Montags verlaſſen. Der ehemalige polniſche Staatspräſident Moſeiſki hat von Sonntag auf Montag in der orthodoxen erzbiſchöflichen Reſidenz in Czernowitz übernachtet. Auch mehrere Mitglie⸗ der der polniſchen Regierung, darunter der ehemalige Außenminiſter Beck, übernachteten in dieſer Stadt. Einer bisher noch nicht beſtätigten Nachricht zufolge iſt auch der damit erſtmalig in dieſem Feldzug hervorgetretene Mar⸗ ſchall Rydz⸗ Smigly auf rumäniſchem Boden, um von dort weiter Deutſchland zu erobern. Die rumäniſche Regierung hat ſich noch nicht entſchloſſen, was ſie mit der ehemaligen polniſchen Regierung anfangen ſoll. Es mehren ſich jedoch Stimmen, die entſprechend der rumäniſchen Neutralitätspolitik entſchieden fordern, daß die ehemalige polniſche Regierung nicht mehr aus dem Lande gelaſſen wird. Im Laufe des Vormittags ſind weitere polniſche Flugzeuge in Czernowitz eingetroffen. Zum ganz über⸗ wiegenden Teil handelt es ſich um Militärflug⸗ zeuge, und zwar meiſt um Jagdmaſchinen, die zwar den Kampf vermieden und ſich verſteckten, aber auf dieſem Fluge große Schnelligkeit zeigten. Eine rumäniſche Kom⸗ miſſion arbeitet ununterbrochen an ihrer Entwaffnung und Uebernahme. Es ſind auch mehrere Kolonnen Tanks und einige Batterien Flakartillerie in Czernowitz eingetroffen und wurden von den rumäniſchen Militärbehörden be⸗ ſchlagnahmt. i Geit Napoleon Kein Krieg mit weniger Veranlaſſung für Frankreich Stockholm, 18. September. Die Stockholmer Zeitung „Nationaltidningen“ ſtellt in einem Artikel feſt, daß Frank⸗ reich niemals ſeit der Zeit Napoleons einen Krieg mit weni⸗ ger Veranlaſſung als diesmal angefangen habe. Es gabe keinen plauſiblen Grund und keine hiſtoriſche Urſache. Frankreich ſei nicht bedroht, zumindeſt nicht von Deutſchland. Tatſächlich ſogar ſei es niemals in den⸗letzten hundert Jah⸗ ren weniger bedroht geweſen. Der Krieg, in den Frankreich nun hineingezogen werde, würde allein im engliſchen Intereſſe geführt. Englands Ziel ſei, einen neuen und ſchlimmeren Verſailles„Frieden? zn ſchaffen. 3m März dieſes Jaßres habe in London der Irk⸗ wahn geſiegt, deſſen Ziel im vebensinkereſſe des britiſchen Reiches läge, und deshalb habe man polen zum Widerſtand gegen eine Vereinbarung mit Deulſchland getrieben. 2 Weiter heißt es in dem Artikel, daß im Gegenſatz zu dem, was die vergiftete Emigrantenpreſſe der öffentlichen Meinung in England, US A und Skandinavien einzureden verſuchte, Deutſchland einiger ſowie viel ſtärker und beſſer vorbereftet als 1914 ſei. Wörtlich heißt es dann:„Die füh⸗ renden Männer der derzeitigen engliſchen Regierung ſind unzulänglich für alle Friedensgeſichtspunkte. Dort will man die Vernichtung Deutſchlands als Großmacht und einen neuen und ſchlimmeren Verſailles⸗Frieden. Dies mal heißt es, daß es um die Vernichtung des Nazismus ginge. 1914—1918 hieß es, es wäre die Vernichtung des deutſchen Militarismus. Aber das iſt genau dieſelbe 5 Der Artikel ſchließt mit den Worten:„Europas Schickſal hängt davon ab, ob das franzöſiſche Volk ſich von der N Pfychoſe losmachen kann, ſich befreien kann von dem engliſchen Gängelband.“ S Mee 0 ee g rr Se 9982 2 ren eee n eee „ e Blum Hirn t, wie r den als 1 lieſt dieſes t dem eführt Frank⸗ zögen, Irtikel higkeit m die Lauf Mög⸗ u fol⸗ S aus nwäl⸗ Ruß⸗ ürden Krieg ng iſt alten, Ne Deutſche Kriegsmarine ehrt den Gegner Beiſetzung eines engliſchen Fliegers Cuxhaven, 19. September. Für die hohe Ritterlichkeit, die deutſches Seeheldentum ſeinem ſoldatiſch kämpfenden Gegner entgegenbringt, war die feierliche Beiſetzung eines abgeſchoſſenen engliſchen Fliegers auf dem Cuxhavener Zen⸗ tralfriedhof ein beredtes Zeugnis. Bei dem Angriff engli⸗ ſcher Flugzeuge auf die deutſche Nordſeeküſte am 4. Septem⸗ ber, der ſo glänzend auf der ganzen Linie abgeſchlagen wurde, ſtürzte ein engliſcher Langſtreckenbomber im See⸗ gebiet um Feuerſchiff Elbe[Il ab. Die Leiche des engliſchen Funkers Kenneth George Day wurde am letzten Donners⸗ tag zwiſchen„Elbe J“ und„Elbe II“ von einem deutſchen Frachtdampfer geborgen. Zu der ſchlichten Begräbnisfeier in der Kapelle des Cux⸗ havener Zentralfriedhofs, wo der Sarg des engliſchen Flie⸗ gers bedeckt mit der engliſchen Kriegsflagge aufgebahrt war, hatte die deutſche Kriegsmarine eine Ehrenkompanie mit Muſikkorps geſtellt. Nach einer Anſprache des Marinepfar⸗ rers, der darauf hinwies, daß der deutſche Soldat dem rit⸗ terlichen Gegner ſtets ritterlich begegne, denn auch dieſer engliſche Soldat ſei für ſein Vaterland gefallen, wurde der Sarg zum Grabe geleitet. Während die Kompanie das Ge⸗ wehr präſentierte, ſank der Sarg mit dem jungen engliſchen Flieger in die Tiefe. Engländer lobt hochanſtändige Behandlung Newyork, 19. September. Aſſociation Preß gibt aus London einen ausführlichen Augenzeugenbericht des Dritten Offiziers Land des von einem deutſchen U⸗Boot verſenkten Frachters„Inverliffey“ wieder. Land ſchildert die hochan⸗ ſtändige Behandlung der britiſchen Mannſchaft durch die Deutſchen. Der U⸗Boot⸗Kommandant habe den Briten auf die Gefahr hin, von einem britiſchen Kriegsſchiff geſichtet zu werden, erlaubt, auf Deck des U-Bootes zu ſtehen, um von ihrem brennenden Schiff wegzukommen. Später habe das U-Boot eines der Rettungsbobte des verſenkten Schiffes auf⸗ gefiſcht und die Britenmannſchaft darin ausgeſetzt. Kurzmeldungen Erdbeben bei Wien Zwei Todesopfer. Wien, 18. Sept. Am 18. September um 1 Uhr 14 Mi⸗ nuten 43 Sekunden erfolgte nach den Aufzeichnungen der Wiener ſeismographiſchen Station ein heftiges Nahbeben⸗ Um 1.45 Uhr folgten dem Hauptbeben noch ſchwache Nach⸗ beben. Der Herd dieſes ſtarken Bebens liegt bei Puchberg am Schneeberg, 70 Kilometer ſüdweſtlich von Wien. Es war das ſtärkſte Beben, das dort jemals beobachtet wurde, Ins⸗ geſamt wurden nach dem Hauptſtoß um 1.45 Uhr noch 10 Nachſtöße gezählt, von denen der letzte gegen halb 8 Uhr früh beobachtet wurde. Faſt alle Häuſer Puchbergs weiſen Sprünge auf. Ein Kamin iſt eingeſtürzt. In Loſenheim weſtlich von Puchberg fiel ein 1* Kubikmeter großer elsblock auf ein Haus. Das Haus wurde zertrümmert, der Beſitzer und deſſer Sohn wurden gekötet. die Straße von Puchberg nach Neunkirchen iſt von Jelstrümmern blockierk, an derer Beſeitigung ſchon gearbeikel wird. An den Hängen des Schneeberges ſind zahlreiche Bruchſtellen bemerkbar. Der Herd des Bebens dürfte deshalb im Schneeberggebiet lie. Hen. 0 Auch ein Troſt! London, 18. September. Die„Times“„tröſtet“ die pol⸗ niſchen Bankrotteure wie folgt:„Die Polen wiſſen ſehr gut, daß das Schickſal ihres Landes nicht in Polen, ſondern an⸗ derswo(I)) entſchieden wird. Sie waren bereit, ihr Leben für ihr Land einzuſetzen, und es wird ihnen ſicher geholfen werden.“ Wilna-Gebiet will wieder zu Likauen Königsberg, 18. September. Wie aus Wilna gemeldet wird, haben ſich verſchiedene litauiſche und polniſche Organi⸗ ſationen an die litauiſche Regierung gewandt mit der Bitte, das Wilnaer Gebiet in den litauiſchen Staatsverband auf⸗ zunehmen. Kowno. Die litauiſche Regierung hat im Zuſammenhang mit dem Vorgehen der Sowjetunion gegen Polen die Ein⸗ berufung weiterer Reſerviſtenjahrgänge und in den Grenz⸗ gebieten gegenüber Polen die totale Mobilmachung ange⸗ ordnet. Der litauiſche Miniſterpräſident General Cermius wies in einer Rundfunkanſprache darauf hin, daß dieſe Maßnahme lediglich als Neutralität zu betrachten ſei. Der Verkehr über die litauiſch⸗polniſche Grenze iſt ge⸗ ſperrt worden. Brüſſel. Aus einer am Montag veröffentlichten Statiſtik geht hervor, daß in der am vergangenen Samstag abgelau⸗ 985 Woche insgeſamt nur 31 Schiffe in den Hafen von Antwerpen eingelaufen ſind. Wenn man berückſichtigt, daß der Antwerpener Hafen in normalen Zeiten täglich einen Eingang von 35 Schiffen verzeichnet, ſo erſieht man den ungeheuren Schaden, den die engliſchen Blockadebeſtimmun⸗ gen den neutralen Mächten zufügen. Danzig deutſch— koſtet acht Monate Gefängnis Mit welch' brutaler Schärfe die franzöſiſchen Strafgerich⸗ te jede freie Meinungsgußerung unterdrücken, erhellt ein neues Urteil der Pariſer Strafkammer. Eine Ungarin hatte geſprächsweiſe geäußert, daß Frankreich die Rückkehr Dan⸗ zigs zu De hätte zulaſſen ſollen, weil e lich eine deutf 15 Stadt ſei. Dieſe an ſich ſehr logiſche Aeuße⸗ rung genügte dem Gericht, um die Angeklagte zu acht Mona⸗ ten Gefängnis und 1000 Franken Geldſtrafe zu verurteilen. London. Ein beſchädigtes franzöſiſches U⸗Boot iſt, wie der Londoner Rundfunk berichtet, in einem ſchwediſchen Hafen eingelaufen. Schiff und Beſatzung wurden interniert, Reval. Die eſtniſche Regierung hat mit Wirkung vom 55 die Bezugsſcheinpflicht für Zucker einge⸗ Montevideo. Der uruguayiſche Außenminiſter erklärte dem deutſchen Geſchäftsträger, daß er wegen der Einbe⸗ ing von Lebensmitteln in die engliſche Konterbanden, iſte beim engliſchen Geſandten offiziell proteſtiert habe. Jugend und Verdunkelung Verordnung des Reichsjugendführers Berlin, 19. September. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Reichsleiter Baldur von Schirach, gibt Folgendes bekannt: Um die deutſche Jugend vor den mit der Verdunkelung verbundenen Gefahren zu bewahren, ordne ich an: 1. Der Dienſt im Deutſchen Jungvolk und im Jungmädel⸗ bund ſchließt ab ſofort mit Sonnenunkergang, ſodaß alle Angehörigen des Deutſchen Jungvolks und des Jungmädel⸗ bundes noch vor Eintritt der Dunkelheit ihre elterliche Woh⸗ nung erreichen.(Die Zeiten des Sonnenunkergangs ſind aus jedem Kalender erſichklich). 2. Den Angehörigen des Deutſchen Jungvolks und des Zungmädelbundes iſt der Aufenkhalt auf Straßen und Plät⸗ zen nach Einbruch der Dunkelheit verboten. 3. Die Angehörigen der 53 und des Bdm haben ihre Wege von der Arbeitsſtelle oder vom Dienſt zur Wohnung ohne jede Verzögerung zurückzulegen. Freiwillige für die Luftwaffe dem Eindruck der gewaltigen Erfolge unſerer Luft⸗ Polen gehen täglich unzählige Geſuche um Einſtel⸗ ei bei allen Dienſtſtellen der Luftwaffe ein. kommando der Wehrmacht herausgegebene aß die Dienſtſtellen vorübergehend keine ehmen, hat den Zuſpruch von Freiwilli⸗ icht aufhalten können. ſtarken Wunſche unſerer flugbegeiſter⸗ zu werden, zu entſprechen, wird nun⸗ g von Freiwilligen jedoch ausſchließlich Perſonal freigegeben. Wer eine Verwen⸗ führer, Beobachter, Bor jütze zu⸗ hter, Bordfunker, Bordme erſtrebt, kann ſich alſo als Freiwilliger bei ö gen Wehrbezirkskommando melden. Vor⸗ ung iſt ein Alter zwiſchen vollendetem 17. und 20. Unter C in 1 Badiſche Chronik . Weinheim.(Friedensarbeit geht weiter.) Sieben neue Doppelhäuſer, die vierzehn Familien Obdach geben, ſind nun nahe der Freudenberg ſſchen Lackierfabrik fertiggeſtellt und können nach baldiger Erledigung der In⸗ nenarbeiten bezogen werden. Ladenburg.(Vorſicht mit Benzin.) In einem hieſigen Haushalt entſtand durch unvorſichtiges Umgehen mit Benzin ein Küchenbrand. Ein Mädchen zog ſich dabei beträchtliche Brandwunden zu. Auch entſtand erheblicher Sachſchaden. b Hockenheim(Bei der Arbeit verunglückt.) Im Krankenhaus ſtarb der 62jährige Bauarbeiter Johann Kraus, der vor einigen Tagen auf einer Bauſtelle ſchwer verunglückt war. AReckargemünd.(Nur an Selbſt verbraucher.) Die Stadtverwaltung vergab am Montag das diesjährige Erträgnis der Gemeindeobſtbäume an Ort und Stelle an Selbſtverbraucher. Die Liebhaber wurden ſogar„höflichſt eingeladen“. Walldürn.(Ein heftiger Hufſchlag.) Der Bauer Otto Kaiſer wurde auf ſeinem Acker durch eines ſeiner Pferde, mit denen als Vorſpann er arbeitete, ſo hart geſchlagen, daß er ins Spital eingeliefert werden mußte. Eberbach.(Vorſicht iſt beſſer als....) Die Dunkelheit hat für die Liebenden ihre Schrecken verloren, aber im nächtlichen Straßenverkehr iſt Vorſicht doch beſſer als Nachſicht, und ſo hat der Bürgermeiſter angeordnet daß die hieſigen Lichtſpieltheater zu jeder Vorſtellung nich mehr als hundert Beſucher einlaſſen dürfen. Den Beſuchern aber wird der Kinobeſuch auch für die Nachmittagsſtunden angeraten. Da geht es ohne„Drängeln“. () Meißenheim b. Lahr.(Als Leiche gefunden) Im Altwaſſer fand man die Leiche des ſeit Anfang letzter N vermißten 56 Jahre alten Maurers Anſelm Schlen⸗ er. () Rotenfels b. Raſtatt.(91 jährig.) Die älteſte Frau der Gemeinde, Franziska Stahlberger Witwe, konnte ihr 91. Lebensjahr vollenden. ( St. Georgen(Schwarzw.).(Karren von Auto gerammt!) Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich auf der Reichsſtraße 33 zwiſchen St. Georgen und Peter⸗ zell. Beim Ueberholen ſtreifte ein aus Richtung St. Geor⸗ gen kommender Perſonenkraftwagen einen Handkarren, der von einem Jungen geſchoben wurde. Zwei auf dem Karren ſitzende Knaben im Alter von 11 und 12 Jahren, Kinder der Familie Baumann im Bruderhaus, wurden dadurch auf die Straße geſchleudert und von einem aus der⸗ ſelben Richtung kommenden Motorradfahrer überfahren. Von den Jungen trug der jüngere einen Schädelbruch, der ältere einen Oberſchenkelbruch davon. Die beiden Schwer⸗ verletzten wurden in das Krankenhaus eingeliefert. N (— Schwörſtadt.(Tödlicher Sturz) Beim Holuͤnderpflücken ſtürzte hier der 72 Jahre alte Joſef Wink⸗ ler vom Baum und zog ſich dabei ſo ſchwere innere Ver⸗ letzungen zu, daß er tags darauf im Krankenhaus Säckin⸗ gen geſtorben iſt. 55 (O Fahrnau b. Schopfheim. Der Ortsälteſte ge⸗ 19 Der älteſte Einwohner der Gemeinde, Karl Friedrich Oeſterlin, iſt hier dieſer Tage geſtorben. Er hat ein Alter von 93 Jahren erreicht. Seit dem Jahre 1870 be⸗ trieb er ein Gemiſchtwarengeſchäft. Von ſeinen acht Kindern ſind noch ſieben am Leben. 5 ( Efringen.(Nebel verurſacht tödlichen Verkehrsunfall.) Zwiſchen hier und Egringen er⸗ eignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Infolge des dich⸗ ten Nebels fuhr ein Motorradfahrer gegen eine Telegrafen⸗ ſtange. Der Mitfahrer erlitt einen doppelten en an dem er wenige Stunden ſpäter im Lörracher rankenhaus erlegen iſt.. 5 ( Triberg.(Schwerer Verkehrsun 15 Als ein Radfahrer in ſchneller 75 die Hauptſtraße her⸗ unterkam, wollte gleichzeitig ein älterer Mann die Straße 8 Dabei wurde er vom Radfahrer erfaßt. Dieſer wurde vom Rad geſchleudert und mußte mit ſchweren Ver⸗ letzungen und einem 1 ins Krankenhaus ene liefert werden. Der Fußgänger kam mit leichteren Ver⸗ letzungen davon. 7 e Aus den Nachbargauen Alzey.(Drei Schwerverletzte. i Laſtaule auß St. Ingbert kam auf der Fahrt nach Frankfurt g. ant Fuße des Wartberges bergabfahrend ſo ſtark ins Rollen daß der Lenker die Gewalt über das Steuer verlor und das Fahr Uu in der Kurve vor dem Pfälzer Hof die Mauer eines Gartens in vierzehn Meter 7 wegdrickte. Der Wagen ging zu Bruch und aus dem völlig zertrümmerten Fahrers haus barg man drei Schwerverletzte. Dem Fahrer iſt der rechte Fuß völlig abgequetſcht, das linke Bein ſchwer gebro⸗ chen, Nacken und Ohr ſind verletzt. Der Beifahrer hat kom⸗ plizierte Unterſchenkelbrüche an beiden Beinen und Geſichts⸗ wunden und ſeine Frau erlitt einen Unterſchenkelbruch und größere Fleiſchwunden. Der Anprall gegen die Mauer war gleich einem Kanonenſchuß weithin hörbar. Beim Zurück⸗ ſchalten in einen kleineren Gang war der Wagen in den Leerlauf gekommen und die Bremswirkung des Motors fehlte nun. Ziegenhain.(Im Dorfteich ertrunken.] Die bei⸗ den vier⸗ und ſechsjährigen Jungen eines Einwohners in Aſcherode ſpielten am Dorfteich. Plötzlich fiel der ältere der Jungen in den Teich und ertrank. Wiederbelebungsverſuche waren vergebens. A Im Walde von einem Schlaganfall betroffen. Der 72. jährige“ Kleinrentner Georg Korn von Scheunerfeld bei Koburg hatte ſich zum Pilzeſuchen in den Wald begeben und war von dort nicht wieder zurückgekehrt. Auf Anordnung des Bürgermeiſters wurde eine Suchaktion durchgeführt; nach längerer Zeit fand man den Greis am Boden liegend in einer Waldäbteilung, gelähmt und völlig erſchöpft, auf. Der alte Mann war von einem Schlaganfall betroffen wor⸗ den und hatte zwei Nächte im Freien verbringen müſſen. At Von einem Felſen erdrückt. Der 29 jährige Georg Ho⸗ henleitner von Obermühlhauſen war bei Oberammergau mit Sprengarbeiten an einem Felſen beſchäftigt. Nach Anſetzen des Preßluftapparates kam der Fels ins Rutſchen und er⸗ drückte Hohenleitner, während ſich ſein Arbeitskamerad ret⸗ ten konnte. at Heugabel durch den Leib gerannt. Im Andpeſen eines Landwirts in Kögning(Oderbavern) wollte der Landwirts⸗ ſohn Lachner eine Fuhre Stroh abladen. Mit einer Heuga⸗ bel in der Hand verſuchte er auf die Fuhre zu klettern. Da⸗ bei rannte er ſich die Gabel, deren Spitzen nach ohen ſchau⸗ ten, ſo unglücklich in den Unterleib, daß ſie an der Bruſt noch weit herausragten. A Von einem Bullen angefallen. Die Magd Roſa Koll⸗ mannsberger, die bei einem Bauern in Bodenkirchen(Ober⸗ bayern) beſchäftigt war, wurde von einem Bullen angefal⸗ len und erlitt erhebliche Verletzungen. Eine andere Magd kam dazwiſchen, die die Angegriffene aus ihrer gefährlichen Lage befreite. Die Reichsautobahn iſt keine Fahrradbahn, In der Nähe von München verſuchte ein 70 jähriger Arbeiter mit ſei⸗ nem Fahrrad die Reichsautobahn München Salzburg zu übergueren. Er wurde von einem Perſonenkraftwagen er faßt, zur Seite geſchleudert und getötet. Dieſer Fall gibt Veranlaſſung, Fußgänger wie Radfahrer erneut zu warnen, die Reichsautobahn, die nur für Kraftfahrzeuge beſtimmt iſt, zu benützen, weil ſie nicht nur ihr 8 Leben, ſondern auch das des Kraftfahrers in Gefahr bringen. * Morphiniſt fälſcht ärztliche Rezepte. Der mehrfach we⸗ gen Eigentumsdelikten vorbeſtrafte 40 jährige Gerhard Feh⸗ mers in Düſſeldorf war infolge einer Magenerkrankung der Morphiumſucht verfallen und verſuchte nun, auf allen mög⸗ lichen unerlaubten Wegen ſich das Rauſchgift zu verſchaffen. Wenn ein Arzt ihm eine kleine Doſis verſchrieb, trug er ein höheres Quantum in das Rezept ein; verſchrieb ein Arzt ihm ein anderes Linderungsmittel, radierte er dieſes auf dem Schein aus und ſchrieb ſich Morphium auf; außerdem ließ er sich Morphium für andere, nicht exiſtierende Perſonen aus⸗ händigen. Da nach dem Gutachten eines Sachverſtändigen der Angeklaget als Pſhchopath anzuſehen iſt, den aber nur ei⸗ ne längere Freiheitsſtrafe von der Morßhiumſucht heilen könne, verurteilte ihn die Große Strafkammer zu zwei Jah⸗ ren Gefängnis. Ab Mörder Peſtki. Der in Dortmund⸗Hörde feſtgenomme⸗ ne Mörder Peſtki iſt nach Magdeburg übergeführt worden. Seine und ſeines Bruders Helmut Aburteilung wird in kurzer Zeit erfolgen. Auf das Schuldkonto der Brüder don denen der Jüngere als der Verführte bereits vorher verhaf⸗ tet werden konnte, kommen eine Reihe von Verbrechen, in der Hauptſache ein Diebſtahl in Ilſenburg im Harz. wo Wal⸗ ter Peſtki den Beſtohlenen erſchoß und einen Gendarmerie⸗ beamten lebensgefährlich verletzte. A Vom Laſtwagen gefallen. Ein Kohlenhändler aus Wöhrden hatte einigen Jungen erlaubt, auf ſeinem Laſtwa⸗ gen mitzufahren. wiſchen den Jungen kam es zu einer Prügelei. Dabei fiel ein neun Jahre alter Knabe vom Wa⸗ gen, geriet mit dem Kopf unter die Räder und war auf der Stelle tot. 5 A Gewaltiges Dünäkraftwerk. Am Dienstag wurde zum erſten Male e ie erſte Turbine des großen Dü⸗ nakraftwerkes bei Keggum angelaſſen. Der Stauſee, der eine Länge von über 40 Kilometern hat, iſt bereits in einer Höhe von 7 Metern aufgeſtaut. Die Strombelieferung aus dem 5 7575 großen Kraftwerk dürfte bereits vom November an Er ſolagen. 77 u ⁰ ATT RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart Programm für Dienstag, den 19. September 6 Morgenlied, Zeit, Nachrichten, Landwirtſchaft, anſchlte⸗ end: Gymnaſtt 13600 Ffrühkonzert: 7 Nachrichten: 70 Für Dich daheim; 8 Marktberichte, anſchließend: Volkslie 15 8.10 Gymnaſtik 2; 8.30 Sendepauſe; 1 Nachrichten, anſchli ßend Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und ee 19 Mittagskonzert; 14 che 16 Muſik am Nachmittag; 1 16.30 Lied und Vers, Cyriſche Blätter; 17 Nachrichten, an⸗ schließend: Schallplatten; 18 Aus Zeit und Leben; 18.15 Schallplatten; 18.30 Reichsprogrammz 19 0 e 19.30 Nachrichten 20„Der Narr mit der Hacke“, Hörſpiel nach ja ⸗ pauiſchen Motiven; 21 Reichsprogram. e Programm für den 20. September. 6 Morgenlied, Zeit, Nachrichten, Tandwirtſchaft anſchlie. 5 8 b 3 00 kbe sche anſchlleßen 1 75 1 ür Dich daheim; 8 Marktberichte, 19 Nachrichten; 1130 ee ee aahgle er) ittagsk t; 14 Nachrichten, anſchließend: lattenz 10 Alſred Kuß. 0 Hußftah 1 e olgé für 1 a 900 1112 125 15 1 8 70 111 ichten, anſchließend: 1 us Zelt 129. 1 0 eichsprogramm; 19 nd Leben; 18. platten; 18.30 Schallplatten; 1930 Nachrichten, anſchließendt dieichs⸗ . Chlorodont e en bee, Lait ale Ruud cu au. Volks karteckarten abliefern! Die Friſt zur Ausfüllung und Ablieferung der Karten zur Volkskartei(männliche: orangegelb, weib⸗ liche: grün) läuft am 21. d. Mts. ab. Wer ſeine Volks⸗ karteikarte daher bis jetzt noch nicht ausgefüllt hat, möge dies ſofort nachholen. Eine Verlängerung des Termins kommt nicht in Frage. Die benötigten Vor⸗ drucke ſind auf den zuſtändigen Polizeirevieren, wohin auch die Karten wieder abzuliefern ſind, erhältlich. Gegen Säumige muß ſtrafend eingeſchritten werden. In voller Fahrt gegen Straßenbahn. Auf der Brel⸗ ten Straße kam es zwiſchen einem Kleinautobus der Reichs⸗ poſt und einem Straßenbahnzug zu einem heftigen Zuſam⸗ menſtoß. Vermutlich hatte der Autobusfahrer das Vor⸗ fahrtsrecht außer acht gelaſſen, ſo daß er in voller Fahrt gegen die Straßenbahn rannte, wodurch die Straßenbahn aus den Schienen 650 ben wurde. Zwei Fahrgäſte des Poſtautobus erlitten durch Glasſplitter Verletzungen. 2 — Polniſche Kriegsgefangene nur für die Landwirtſchaft. ine Anzahl von Betrieben hat die Zuweiſung polniſcher Kriegsgefangener als Erſatz für fehlende Arbeitskräfte be⸗ antragt. Es wird darauf hingewieſen, daß Kriegsgefangene zunächſt lediglich in der Landwirtſchaft zum Einſatz gelan⸗ gen. Eine 89 0 ſolcher Arbeitskräfte an induſtrielle Derartige Anforde⸗ oder Handwerksbetriebe erfolgt nicht. rungen ſind daher zurzeit zwecklos. — Briefmarken zur Erinnerung an Danzigs Heimkehr. Die Reichspoſt gibt zur Erinnerung an die Wiedervereini⸗ gung Danzigs mit dem Reich am 1. September Sondermar⸗ ken zu 6 Pfennig mit dem Bilde der Marienkirche und zu 12 Pfennig mit dem Bilde des Krantors heraus, die nach Entwürfen der Reichsdruckerei hergeſtellt worden ſind. Die Marken, die außerdem die Auffchrift„Danzig iſt deutſch“ tragen, werden vom 18. September an bei allen Poſtämtern, auch in Danzig, abgegeben. — Alte Möbel in den Luftſchutzkeller. Wie mancher hütet noch auf dem Boden die ehrwürdigen Andenken aus Groß⸗ muktertagen. Da gibt es— trotz Entrümpelung— noch Stühle, an denen der Zahn der Zeit genagt hat, Sofas, die melodiſch quietſchen, wenn man ſich auf ihre ausgeleierten Sprungfedern wagt. Dieſe angejahrten Möbelſtücke haben ausgedient, ſo glaubt mancher. Nur die Pietät, meint er, ſei es, die ihn veranlaſſe, ſich nicht von dieſem Möbel zu tren⸗ nen. Dann ſei ihm ein guter und nachahmenswerter Rat gegeben. Er möge nachſehen, ob dieſe Stühle und Sofas noch eine Belaſtung aushalten. Iſt das der Fall, dann hinunter mit dieſen Sachen in den Luftſchutzkeller. Dort werden ſie gebraucht! Wenn dem wurmſtichigen Sofa ein Bein fehlt, dann wird ihm ein neues angeſchlagen. Durch die Verwen⸗ dung im Luftſchutzkeller dienen dieſe ehrwürdigen Möbel aus Großmuttertagen der Geſundheit gebrechlicher Volks⸗ genoſſen, nehmen ſie Müttern die Sorge um ihre Kinder. Und das iſt wichtiger als alle Pietät! Güßmoſt für den Winter „Flüſſiges Obſt“ aus eigenem Vorrat— Jede Hausfrau kann ſüßmoſten NS.„Einmach“⸗Zeit heißt es, angeſichts der reichen Obſternte dieſes Sommers mit voller Berechtigung. Und doch könnte der geerntete Reichtum kaum für den Winter⸗ verbrauch nutzbar gemacht werden, wenn es nicht außer dem ſogenannten„Einmachen“ noch andere Mittel zur Verwer⸗ tung und Haltbarmachung gäbe. Die Hausfrauen werden ſich weitere Möglichkeiten um ſo eher zunutze machen, als die Ernte— das Wildobſt darf dabei nicht vergeſſen werden — niemals reſtlos von den verarbeitenden Induſtrien ver⸗ wertet werden kann, und ſie ſich im eigenen Haushalt die Vorſorge für den Winter, ſoweit es an ihnen liegt, nicht nehmen laſſen wollen. Iſt nun der Bedarf an eingemachtem und gedörrtem Obſt ausreichend befriedigt, ſo ſteht es der Hausfrau noch offen, Süßmoſt zuzubereiten. Wie ihr das auf einfache Art gelingt, ſoll einmal unter Berückſichtigung aller zu beachtenden Einzelheiten gezeigt werden. Beſondere Anſchaffungen ergeben ſich übrigens dabei nicht. Die Art, die für die häusliche Süßmoſtbereitung in Frage kommt, iſt das Dampfentſaften. Zu dieſer Methode eignet ſich auch das in dieſer Jahreszeit ſchon reichlich aus⸗ gereifte Fallobſt. Es muß nur gut verleſen und ſorgfältig von ſchlechten Stellen befreit werden. Das Obſt wird geſäu⸗ bert, aber nicht geſchält. Auf den Boden eines großen Keſ⸗ ſels mit feſt verſchließbarem Deckel, wie etwa beim Sterili⸗ ſationstopf, ſetzt man einen Holz⸗ oder Drahtunterſatz— ein Suppenteller tut es übrigens auch— und ſtellt auf dieſe Erhöhung eine Schüſſel oder einen Topf zum Auffangen des Saftes. Dieſer Topf ſollte aus Ton, Porzellan oder guter Emaille und möglichſt mit Henkel oder Schnauze(Tülle) ver⸗ ſehen ſein. Der Keſſel wird 10 bis 15 Zentimeter hoch mit Waſſec gefüllt. Man hält zwei ſauber ausgekochte Neſſel⸗ tücher, ein gröberes und ein feineres, bereit, die vor dem Gebrauch durch heißes Waſſer gezogen werden. Das feine breitet man mit trichterförmiger Vertiefung über den Keſ⸗ Garbe das zweite, gröbere kommt mit flacher Vertiefung arüber; beide Tücher werden mit einer angefeuchteten Schnur am Rand feſtgebunden. Die vorbereiteten Früchte werden dann auf das Tuch geſchüttet und, wenn notwendig, bereits mit der entſprechenden Menge Zucker vermiſcht. Es empfiehlt ſich, die weniger ſüßen Früchte vorher mit dem Zucker zuſammen einige Stunden ziehen zu laſſen. Für die in jetziger Jahreszeit vorhandenen Früchte wer⸗ den folgende Zuckermengen benötigt: je Zucker auf 1 kg Brombeeren, Ebereſchen, Hagebutten, Holunder⸗ beeren und Schlehen; je 50 g Zucker auf 1 kg Quitten. Ohne Zucker verwenden wir: Aepfel, Birnen, Pflaumen oder Zwetſchgen und Trauben. Um möglichſt viel Abwechſlung in den Saftvorrat zu bringen, iſt es vorteilhaft, die Früchte. zu miſchen, zum Beiſpiel Aepfel und Birnen zu gleichen Teilen. Man verſchließt dann den Topf feſt mit dem Deckel — bei einem Steriliſiertopf muß man das Thermometerloch zuſtöpfeln—, bindet die Neſſeltücher vom Topfrand los und über dem Deckel zu; ſo iſt es möglich, gelegentlich den Deckel mit den Tüchern zum Nachſehen zu heben. Das Waſ⸗ ſer im Keſſel läßt man nun zum Kochen kommen und bei weichen Früchten eine, bei fleiſchigen Früchten eine bis ein⸗ einhalb Stunden langſam ſieden, ſodaß die Säfte aus den Früchten gezogen und in der Schüſſel aufgefangen werden. Hinterher wird der Deckel mit den Tüchern abgenommen und zum weiteren Abtropfen auf einen anderen Topf ge⸗ legt. Der Rückſtand des Obſtes kann zu Brotaufſtrich oder zu Süßſpeiſen verwendet werden. Die Flaſchen werden vorher gründlich gereinigt. Am beſten legt man ſie 24 Stunden in Sodawaſſer, ſpült ſie noch einmal mit heißem Sodawaſſer aus, ſpült ſie zweimal mit heißem Waſſer nach und läßt ſie umgeſtülpt in einem mit einem ſauberen Tuch ausgelegten Korb ſtehen. Vor dem Abfüllen des Moſtes ſpült man ſie noch einmal in heißem Waſſer um und läßt ſie wiederum austropfen. Während in dem Keſſel entſaftet wird, kocht man Schöpfkelle und die für den Verſchluß beſtimmten Korken oder Gummikappen aus, um ſie keimfrei zu machen. Der Süßmoſt wird dann kochend in die vorgewärmten Flaſchen, die man dabei auf ein feuchtes Tuch ſetzt, eingefüllt. Die Flaſchen werden dann ſofort verſchloſſen. Benutzt man dazu Korken, dann werden die Flaſchen bis 5 em unter dem Rand gefüllt, mit den ausgekochten, unbeſchädigten Korken verſchloſſen und mit einem Ueberzug von Lack oder Paraffin geſichert. Dieſe Flaſchen werden kühl, dunkel und liegend aufbewahrt; nimmt man Gummikappen, dann werden die Flaſchen randvoll gefüllt und die ausgekochten Gummi⸗ kappen übergeſtülpt. Dieſe Flaſchen werden kühl, dunker und ſtehend aufbewahrt. Blumen im Herbſt In den Gärten brennen die bunten Farben der Herbſt⸗ blumen. In vielen lichten und ſatten Tönungen ſtehen die Aſtern ſchlicht und beſcheiden auf den Beeten. Ihre weißen, himmelblauen, ſamtdunklen, karmin⸗ und weinroten Sterne leuchten, und ſelbſt aus den Schauern von Regentagen geht ihr froher Glanz ungetrübt hervor. Empfindlicher ſind die in ſtolzer Schönheit prangenden Dahlien. Ihre zarten Blumenblätter bräunen und welken in Näſſe und Sturm bald. An hellen Tagen aber ſtehen dieſe hohen, aus ihren dunkl Büſchen aufleuchtenden Blüten in bezaubernd ſchöner Pracht. Wundervoll ſind die Farben, die herangezüchtet werden. Da ſchimmert es von Gelb und Rot in allen denkbaren Schattierungen, vom zarteſten, an Weiß grenzenden Hauch, bis zum ſatteſten, tiefſten Farbton. Wunderſame Farbenzuſammenklänge ſind hoher gärtneriſcher Kunſt gelungen; Tupfen, Streifen, ganze Farbäbſtufungen. Und ebenſo kunſtvoll ſind die wechſelnden Geſtaltungen der Blüten. Schmale Blütenblät⸗ ter rollen ſich zur Spitze immer ſchmaler zuſammen, brei⸗ tere legen ſich dachziegelförmig übereinander. Von gläſer⸗ ner Zartheit ſcheinen tauüberfunkelte Morgenblüten, und ſamtweicher Haarflaum bedeckt wie ein Schmelz die von der Sonne warm durchglühten Blumenköpfe. ö In anderem Grün hängt es wie Spiel und Tand: Die kleinen bunten Bällchen der Georgine ſitzen da ſo leicht und luſtig auf ſchlanken Stielen, als habe ein Buſch ſie dem anderen zugeworfen, der mit grünen Armen erwartungs⸗ voll ſtand. Daneben leuchten die bunten Farben der Gla⸗ diolen und mancher anderen Herbſtblumen. Bezugſchein⸗Ausgabe für Gpiunſtoff⸗ und Gchuhwaren. Von Dienstag, den 19. September ab ſind folgende Bezugſchein⸗Ausgabeſtellen für Spinnſtoff⸗ und Schuh⸗ waren neu geöffnet: Neckarſchule, Zimmer 4 und 5(Eingang Alphorn⸗ platz) für den Stadtteil Reckarſtadt⸗Weſt einſchl. Waldhofſtraße und Induſttiehafen. Wohlgelegenſchule, Zimmer 4 und 5(Eingang Käfertaler Straße): für die Stadtteile Reckarſtadt⸗ Oſt, Lange⸗Röttergebiet und Wohlgelegen. Lindenhofſchule, Zimmer 1 und 12(Eingang Windeckſtraße): für den Lindenhof mit Rieder⸗ feld, doch ohne Almengebiet. Städt. Leihamt(Eingang am Platz des 30. Januar): für das geſamte Almengebiet ſowie das Geblet zwiſchen der Seckenheimer Straße, Tatterſall⸗ ſtraße, Friedrichsfelder Straße und Riedbahn⸗ damm(die Sechenheimer und Tatterſallſtraße ſelbſt werden dieſem Gebiet nicht zugerechnet). Die Anträge auf Ausſtellung eines Bezug⸗ ſcheines für Spinnſtoff⸗ und Schuhwaren können von den Bewohnern der oben genannten Ge⸗ biete vom 19. 9. ab nur noch bei der für ſie zu⸗ ſtändigen Ausgabeſtelle geſtellt werden. Um den Verkehr in den Bezugſchein⸗Ausgabeſtellen zu regeln, werden Anträge auf die Ansſtellung eines Bezugſcheines für Spinnſtoff⸗ und Schuh⸗ waren in allen Ausgabeſtellen, alſo auch in den Vororten und in C1, 2 nur noch angenommen: Von den Antragſtellern, deren Rame beginnt mit den Buchſtaben Montags AB CD E Dienstags A Mittwochs, K Donnerstags NO PQR Freitags— Samstags. e. Im Intereſſe einer ordnungsgemäßen Erledigung der Anträge iſt es dringend erforderlich, daß die ein⸗ geführte Regelung genau eingehalten wird. Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt. Was 6 le lte 0 0 der eine ſucht, will der andere los ſein und beiden wird 15 wenig Geld durch eine kle verloren gegangen. Anzeige geholfen im Abzugeben Hauptſtr. 103„Neckar- Bete“ Druckaurbeiken ne werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Necharbete- Druckerei“ Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteil nahme beim Heimgange unserer lieben Ent- schlafenen Elisabetha Raufelder sagen wir hiermit herzlichen Dank. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, 19, Sept. 1939. D azonn. ele, nee. 15jähriges Mädchen ſucht Stellung (evtl. zu Kindern). Adreſſen an die Geſchäftsſt. d. Bl. Einige neue Kinder⸗ wagen und Wochenend⸗ wagen ln verkaufen. Zu erfragen Seckenheim, Offenburgerſtr. 28 — Ein über 2 Zentner ſchweres Einleg⸗ ſchwein zu verkaufen. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. 10% U ngdern Hie des gamen. uf uiid ſede aſſe form unigepregt. Lale für 8 Bauhandwerker N 2(nach DME NHUEERS vorgesclirieb. städt. Muster) zu haben in der Druckerei des 9——T—d—ñ— e eee „Neckar- Bote 5 5 Gewinnauszug 5 5. Klaſſe 1. Deutſche Reichslotterfe 8 14. September 1939 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 12 Gewinne zu 10000 R. 102128 10585 96918 18 Gewinne zu 5000 R 1236145. Gewinne zu 4000 R 25188 32314 6801. 12 Gewinne zu 3000 RM. 5440 40889780 385077284 8 27 Gewinne zu 2000 RM. 13 155 9 8 208704 22088 890 4. 16448 17081 28301 64254 174458 193062 — 11. Ziehungstag 549 Gewinne zu 300 RM. 120 4 7 2 9450 1088 54897188 850 8507789755 51885 82047 82878 8705 668 8725 650 ö 5 8 88 22 83335 2 7 ö 99555 767555 1 55 5705 88 2 83838 92465 53835 86092 8 39 108958 10488 110781 11175 ö 198453 848881 48888 24288 28822 80716 132957 132275 138587 158825 58990 185885 41255 1485 7J 148888 147828 88068 187552 ,,,. 18238885 185565 85286 3852388 185827 188778 187748 180771 87082 215978 278903 597254 854550 597888 207893 271878 212989 2375 228807 258837 51757 54987] 230482 220889 220768 221383 223307 228099 228547 21289 581598 284818 236784 237773 238622 240800 V, 288819 585286 357878 278821 289227 282981 288854 284328 28534 305983 388548 384588 298888 257787 298308 299788 301073 308008 308858 388898 310480 349788 318788 815128 316887 319714 325298 358008 389577 380714 888180 838579 334143 384826 388793 337287 358288 354254 387908 38895) 388091 381831 868727 389520 371848 S508 885510 388542 39057 880900 387434 393167 308899 I gtehüngstag 14. September 1939 5 In der geſtrigen Nachmittagsziehung wurden gezogen a 3 Gewinne zu 29000 RM. 272088 § Gewinne zu 10000 RM. 280480 313241 8. Gewinne zu 5000 RM. 580 01743 356169. 18 Gewinne zu 4000 RM. 22841 23028 54872 114471 212444 3964 Gewinne zu 8000 RM. 76825 175034 221540 283927 356648 36 Gewinne 5 195511 222082 228518 231604 373098 377060 377236 234 Gewinne zu 500 Rod. 2 8 5205 43927 570 9042 9539 18587 23328 25205 31316 486 Gewinne zu 300 RM. 880 3089 3358 4172 5745 5899 5981 6865 8782 19691 2207/1 23889 27005 33976 39276 39949 40135 90 9 6388 064 305988 308905 811868 814828 817798 333777 324589 325037 3252311 326387 32 338881 389931 343959 Außerdem wurden 6582 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 3 Prämlen zu je 500 000 RM, 3 Gewinne zu je 100 000 RM, 9 zu ſe 50 000, 6 zu je 40 000, 6 zu je 30 000, 24 zu ſe 20 000, 66 zu ſe 10 000, 183 zu ſe 5000, 201 zu ſe 4000, 516 zu je 3000, 968 zu ſe 2000, 2823 zu je 1000, 6456 zu je 500, 12 813 zu je 300, 170 931 zu ſe 150 NM. S e ee 2 2 geff mich hab mae hät! Här mar reih Ver war ſchu Fre lich Ihr Silt dun Dri um, dem Aue