s ein⸗ s den erden. mmen f ge⸗ ber zu Am lt ſie eimal einem dem eißem nd in ie für aus, dann dabei erden dann , mit und ffin gend n die mmi⸗ une erbſt⸗ die en, terne dagen nden elken ehen nden d die von vom sten, ſind eifen, die blät⸗ brei⸗ äſer⸗ und von eee Nr. 219 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 19. September 1939 Verdientes Schickſal Der Größenwahn ſeiner herrſchenden Schicht hat Po⸗ len in den Abgrund geriſſen. Wenn man ſich daran erin⸗ nert, daß es erſt ein paar Monate her ſind, ſeit der Führer des Großdeutſchen Reiches Polen jenes Angebot gemacht hat, das dieſen Staat auf Jahrzehnte hinaus geſichert hätte und wenn man ſieht, was heute aus dieſem Polen ge⸗ worden iſt, dann wird einem die tragiſche Schuld der War⸗ ſchauer Clique, die ſich für Staatsmänner hielt, ſo recht klar. Damals lehnten ſie das großzügige und großmütige Angebot des Führers ab— jetzt mußte der polniſche Bot⸗ ſchafter in Moskau eine Note von der Sowjetregierung ent⸗ gegennehmen, in der es heißt, daß„der polniſche Staat zur⸗ zeit nicht mehr als exiſtierend zu betrachten“ ſei. So raſch ſchreitet das Verhängnis. So raſch hat ſich an der ehemali⸗ gen polniſchen Regierung das alte Wort bewahrheitet, daß Hochmut vor dem Fall kommt. Unter den wuchtigen Schlä⸗ gen der deutſchen Wehrmacht iſt der polniſche Staat zuſam⸗ mengebrochen, und der polniſche Botſchafter in Moskau. wird in einige Verlegenheit geraten ſein, wohin er eigent⸗ lich die Note leiten ſoll, die zur Weitergabe an die polniſche Regierung beſtimmt war. Es gibt zurzeit keinen polniſchen Staat mehr, ſagt die ſowjetruſſiſche Note. In der Tat: der polniſche Staat, wie ihn die Gewalthaber von Verſailles geſchaffen hatten, beſteht nicht mehr. Die deutſchen Truppen ſtehen weit öſtlich von Warſchau, ſowjetruſſiſche Truppen ſind in die von Weißruſſen und Ukrainern bewohnten Ge⸗ biete einmarſchiert, die polniſche Regierung iſt nach Ru⸗ mänien geflohen, nachdem ſie ihr Volk in unermeßliches Unheil geſtürzt hat. Ihr Spiel iſt aus. Ihr Schickſal hat ſich erfüllt. Eine neue Ordnung muß und wird in Oſt⸗ europa aufgerichtet werden. Denn der polniſche Gewalt⸗ ſtaat von Verſailles iſt zerbrochen, Gründlich und endgültig. Daß er nochmals wieder aufgerichtet werden kann, wird kein vernünftiger Menſch glauben. * Das Polen der Nachkriegszeit iſt kein Nationalſtaat ge⸗ weſen. Deutſche Truppen hatten im Weltkrieg das eigent⸗ liche polniſche Staatsgebiet befreit. Der„Dank“ der Polen beſtand darin, daß ſie nach dem Weltkrieg von Verſailles Gebiete mit über zwei Millionen Deutſchen forderten und natürlich auch erhielten. Ein Jahr ſpäter entriſſen die Po⸗ len ihrem öſtlichen Nachbar Sowjetrußland nach einem brutalen Eroberungskrieg Gebiete, die von ſieben Millio⸗ nen Ukrainern und zwei Millionen Weißruſſen bewohnt waren.(Daß Polen durch einen Handſtreich den Litauern die Stadt Wilna entriß, ſei nur nebenher erwähnt.) Ueber elf Millionen Menſchen anderer Nationalität waren alſo in den polniſchen Staat hineingezwungen worden. Ein Drit⸗ tel der Einwohner Polens gehörte nicht der Nationalität an, die den Staat glaubte beherrſchen zu können. Wenn Warſchau eine kluge Minderheitenpolitik getrieben, wenn es zwar den Polen gegeben hätte, was der Polen war, aber auch den Deutſchen und den übrigen Minderheiten, was dieſen zukam, dann hätte vielleicht dieſer Staat beſtehen können. Statt deſſen aber unterdrückten die Warſchauer Machthaber brutal und rückſichtslos die nationalen Minder⸗ heiten. Das konnte natürlich nur ſolange gut gehen, als die beiden großen Nachbarſtaaten Polens— Deutſchland und Sowjetrußland— ſchwach waren. Als Deutſchland wieder erſtarkte, war es klar, daß es den Leiden der Volksdeut⸗ ſchen in Polen nicht mehr untätig zuſehen konnte. Noch wäre für Warſchau Zeit zur Umkehr geweſen. Aber man verließ ſich auf das Bündnis mit Frankreich und auf die „Garantie“, die London geboten hatte. Mit dieſer„Garan⸗ tie“ war bekanntlich auch eine Blankovollmacht verbunden, die Warſchau in ſeiner Blindheit dann auch entſprechend verwertete. Erſt wies man das Angebot des Führers hoch⸗ mütig ab, dann begann man mit offenen Feindſeligkeiten gegen das mächtige Großdeutſche Reich. Nicht einmal der deutſch⸗ſowjetruſſiſche Nichtangriffs⸗ und Konſultatippakt machte Warſchau ſehend. So kam es zur Kataſtrophe.„Der polniſche Staat“ iſt heute„nicht mehr als exiſtierend zu be⸗ trachten“, ſtellt die Note Sowjetrußlands feſt. Zwanzig Jahre nach der Gründung des polniſchen Gewaltſtaats hat ſich ſein Schickſal erfüllt. Wieder rollt ein Stück Weltge⸗ ſchichte vor unſeren Augen ab. . ai „ N Has us TI KRA Ro Vo In Hartlebs Bruſt wurde es licht und frei. „Verzeihen? Nein— verzeihen kann ich es nicht! Ver⸗ geſſen, ganz aus dem Gedächtnis auslöſchen, als wäre es nicht geſchehen, werde ich es!— Lieber Silverius, Sie haben mich jetzt zum glücklichſten aller Menſchen ge⸗ macht!“ 5 Ihm war zumute, wie einem glückſeligen Kinde. Er hätte am liebſten Schweſter Olga und Silverius an den Händen gefaßt, um mit ihnen, wie in der Kinderzeit, als man im Garten erhitzt und fröhlich ſpielte, einen Ringel⸗ reihen aufzuführen. Jetzt wußte er endlich, daß all ſeine Verdächtigungen und Zweifel Trugbilder waren. Er war klein und ſchlecht geweſen, daß er an Helenes Un⸗ ſchuld zweifelte. In dieſe Gedanken vertieft, ging er in den großen Frauenſgal. Er mußte auch noch andere Menſchen glück⸗ lich machen! Er fand viele tröſtende und freundliche „Werden Sie recht glücklich, und laſſen Sie mich an Ihrem Glück teilnehmen!“ Mit dieſen Worten geleitete er Schweſter Olga und Silverius an die Tür und verabſchiedete ſich. Raſch ging er zum Telephon, ließ ſich mit ſeiner Woh⸗ zung verbinden und erfuhr, daß Kriminalrat Doktor Drinckſen auf dem Wege zu ihm ſei. Hartleb war wie umgewandelt. Das Geld ſpielte keine Rolle. Er würde dem Ehemann alles, was ihm zu Gebote ſtand, geben. Auch das Gerede der Leute war ohne Bedeutung. Eines wußte er— er war glücklich! Wenn ſie ihm das Leben ſchwer machen würden, wenn die Menſchen ſeiner Frau die Achtung verſagen würden, dann würde er aus⸗ wandern, würde mit ihr weit weg gehen. zialiſtiſchen Staat das geſamte völkiſche Heimſtätte geſchaffen. In dieſem Zuſammenhange iſt auch eine Aeußerung der „Deutſchen diplomatiſch⸗politiſchen Korreſpondenz“ erwäh⸗ nenswert, in der es heißt:„Die Verfolgungen, die die deut⸗ ſche Bevölkerung in den Weſtprovinzen Polens in ſtändig ſich verſchärfender Weiſe durchgemacht hatte und die ſchließ⸗ lich mit den Anſtoß zum Gegenſchlag des Reiches gegeben haben, haben in den polniſchen Oſtgebieten ihre ebenſo traurige wie ſchmachvolle Parallele gefunden. Die un⸗ menſchlichen Uebergriffe der zurückflutenden geſchlagenen polniſchen Armee hat das Maß der Leiden dieſer viele Millionen zählenden Bevölkerungsteile vollgemacht. Jetzt hat Moskau den Beſchluß gefaßt, dieſem Treiben nicht wei⸗ ter untätig zuzuſchauen; die ruſſiſche Armee hat die Weſt! grenze. die ihr im Jahre 1920 von den Weſtmächten auf⸗ gezwungen worden war, uberſchritten, um den Schutz der weißruſſiſchen und ukrainiſchen Völkergruppen zu überneh⸗ men, kurzum, da Polen als geordneter Staat heute als nicht mehr exiſtierend zu betrachten iſt, der Entſtehung eines Chaos in dieſem Gebiet zuvorzukommen. Es muß in dieſem uſammenhang daran erinnert werden, daß in Breſt⸗ Litowſk niemals an die weißruſſiſche und ukrainiſche Be⸗ völkerung des ehemaligen Zarenreiches die Zumutung ge⸗ ſtellt worden war, unter polniſches Joch zu geraten. Dies iſt erſt von den Staaten veranlaßt und verantwortet wor⸗ den, die zu Kriegspropagandazwecken einmal die Befreiung und das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker auf ihre Fah⸗ nen geſchrieben hatten. Deutſchland, das ſtets ein gutes Ge⸗ dächtnis für derartige politiſche Vorgänge beſitzt, denkt auch in dieſem Augenblick an jenen Tatbeſtard“ Jugendhilfe vor neuen Aufgaben NSG. Die Arbeit, die das Amt für Volkswohlfahr NSA bereits ſeit Jahren auf dem Gebiet 1 hilfe leiſtet, iſt wenig bekannt. Es lohnt ſich daher, dieſes wichtige Tätigkeitsgebiet dex Partei zu beleuchten und den aktiven Einſatz an wichtigen Stellen hervorzuheben. Der Gemeinſchafts gedanke beherrſcht im nationalſo⸗ eben. Alle Maß⸗ nahmen der Partei und des Staates gehen von dieſem Grundgeſetz aus. So kann auch die Erziehung der Jugend immer nur unter dieſem Geſichtspunkt geſehen werden Im Rahmen dieſer Erziehungsaufgabe ſpielt das Elternhaus eine nicht zu unterſchätzende Rolle. Die Eltern müſſen dieſe Erziehungsaufgabe beſonders durch ihr Vorbild löſen. Wo dieſe Pflichten vernachläſſigt werden, greift die Partei ein und ſorgt durch die Jugendhilfe der NS⸗Volkswohlfahrt da⸗ für, daß Kinder ſolcher Eltern durch geeignete Erziehungs⸗ maßnahmen gemeinſchaftsfähig werden. Wir hatten dieſer Tage Gelegenheit, mit dem Leiter der Stelle Jugendhilfe im Amt für Volkswohlfahrt des Gaues Baden, Pg Leibbrandt. über die augenblicklichen Auf⸗ gaben der NSV⸗Jugendhilfe zu ſprechen. Hier muß vor⸗ ausgeſchickt werden, daß die Arbeit der NSV⸗Jugendhilfe in erſter Linie im Zeichen der Vorſorge ſteht. Tauſende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ſind in jeder Stadt und in jedem Dorf unſeres Gaues auf dieſem Gebiet der Ju⸗ genderziehung eingeſetzt und leiſten wertvolle Arbeit. Das Verantwortungsbewußtſein und die Pflicht gegenüber der Gemeinſchaft geben ihnen die Kraft und das Recht, in ſolche Familien hineinzugehen, in denen die Eltern bei der Erfüllung ihrer Erziehungspflicht verſagen. Zeigt es ſich aber, daß die Eltern ihre Pflichten vernachläſſigen. daan ſchaltet ſich die NS- Jugendhilfe energiſch ein und vermit⸗ telt im Einvernehmen mit den ſtaatlichen Jugendämtern die Unterbringung gefährdeter Kinder bei Pflegefamilien, die von der Partei ausgeſucht werden So ſtellt die Partei auch auf dieſem wichtigen Gebiet ihren uneingeſchränkten Anſpruch auf die Menſchenführung ſicher. Zahlloſe Beiſpiele ſprechen für die erfolgreiche Tätigkeit. An dem Beiſpiel der Gauhauptſtadt zeigte Pg. Leib⸗ brandt die in allen übrigen Kreiſen ſofort eingeleitete Ak⸗ tion der Jugendhilfe. Im engſten Einvernehmen mit den Hoheitsträgern der Partei wurde ſofort in allen Ortsgrup⸗ pen feſtgeſtellt, wo Jugendliche ohne Aufſicht in den Woh⸗ nungen ihrer Eltern zurückgeblieben ſind. Soweit ſie nicht in feſtem Lehrverhältnis ſtehen, iſt ihr Einſatz bei der Erntehilfe inzwiſchen bereits erfolgt. Für alle übrigen Ju⸗ gendlichen wurde im Städtiſchen Kinderheim eine wirkliche Worte für die leidenden Frauen, die gläubig und voll Hoffnung und Dankbarkeit an ſeinem Munde hingen. 5 Eine junge Frau— ſie mochte kaum zwanzig Jahre zählen— wand ſich in namenloſem Schmerz in ihren Kiſſen und biß in das weiße Linnen. Ihre Wangen waren feucht von Tränen. Sie ſollte in den nächſten Stunden einem Kinde das Leben ſchenken. Hartleb blieb ſinnend und voll Mitgefühl ſtehen und dachte an Helene. Auch ſie würde eines Tages ſo leiden müſſen, um ihm einen Sohn, eine Tochter zu gebären! Behutſam legte er ſeine Hand auf die heiße, von Schmerz durchzitterte Stirn der Wöchnerin. 5„Es wird alles gut werden! Es geht vorüber! Tapfer ſein!“ f * Im Korridor trat ihm Drinckſen entgegen, deſſen Miene alles andere als freundlich war. Nach einem kurzen Gruß nahm er Hartlebs Arm. „Wo kann ich dich allein ſprechen?“ Sie traten in ein unbenutztes Zimmer. „Setz' dich, mein Junge! Halt' dich mit beiden Händen feſt! Wir lommen aus den Ueberraſchungen nicht heraus.— Helene war alſo bei mir. Nach ihrem eigenen Geſtändnis hat ſie ihren Mann erſchoſſen!“ „Erſchoſſen?“ fragte Hartleb zurück, ohne daß er dabei erregt geweſen wäre. Ihm dünkte das Wort„erſchoſſen“ faſt wie eine Erlöſung. Drinckſen nickte. „Und wo iſt Helene jetzt?“. „Sie war ſo niedergebrochen und ſchwach... ich glaube, ſie hat auch eine Weile keine Nahrung zu ſich ge⸗ nommen, ſo daß ich ſie in das Viktoria⸗Diakoniſſenheim brachte.“ „Haſt du die Polizei verſtändigt?“ Drinckſen verneinte. 5 „Nein? 8 Sie hat mir als Privatmann ein Geſtändnis gemacht. Ich bin weder Polizeikommiſſar noch Unterſuchungs⸗ richter. Und vor allen Dingen muß ich mich erſt einmal überzeugen, ob Helene die Wahrheit geſprochen hat. Ihre Ein Beſuch in dem für dieſen Zweck freigemachten Kin⸗ derheim überzeugte uns davon, daß hier für die in Frage kommenden Jugendlichen beſtens geſorgt iſt. Die Stadtver⸗ waltung Karlsruhe hat jede nur denkbare e ge⸗ 5 In wenigen Tagen iſt aus einem Stäöbfkſchen Kin⸗ derheim ein Kameradſchaftsheim der NSV bre Fünfzehn hauptamtliche Kräfte der NS⸗Volkswohlfahrt ſind hier tätig. Bewährte HJ⸗Führer und Betreuerinnen aus dem BdM haben die Erziehungsverpflichtungen des Elternhauſes auf ſich genommen, ſo daß die Eltern jeder Sorge enthoben ſind. Die Jungen und Mädel aber werden die ſtraffe Ordnung und Diſziplin, die hier herrſcht, als eine Selbſtverſtändlichkeit empfinden. Die Stunde der Be⸗ währung hat gezeigt, daß die Partei auch auf dem Gebiete der praktiſchen Jugendhilfe allen Aufgaben gewachſen iſt. Ausnahmen vom Arbeitsſchutz Arbeitszeitvorſchriften neu geregelt Nach der vom Miniſterrat für die Reichsverteidigung er⸗ laſſenen Verordnung über die Abänderung und Ergänzung von Vorſchriften auf dem Gebiete des Arbeitsrechtes vom 1. September 1939 ſind ſämtliche Vorſchriften der Arbeitszeit⸗ geſetze über die Dauer der werktäglichen Arbeitszeit für männliche erwachſene Gefolgſchaftsmitglieder außer Kraft getreten. In einer weiteren Anordnung vom 11. September dieſes Jahres hat der Reichsarbeitsminiſter die näheren Be⸗ ſtimmungen über die Dauer der Arbeitszeit für Frauen und Jugendliche getroffen. Jugendliche über 16 Jahre und Frauen dürfen nach dieſer Anordnung in dringenden Fällen bis zu 10 Stun⸗ den, jedoch nicht über 56 Stunden in der Woche hinaus be⸗ ſchäft gt werden. Dieſe Ausnahme gilt indes nicht für Frau⸗ en während der letzten drei Monate der Schwangerſchaft und während der Stillzeit. Sie gilt ferner nicht für geſundheits⸗ gefährliche Arbeiten, für die eine beſondere Regelung der Arbeitszeit beſteht. Die Arbeitszeit der Jugendlichen unter 16 Jahren darf in i Fällen ausſchließlich der Unterrichtszeit in einer Berufsſchule bis zu 10 Stunden täg⸗ lich, ausſchließlich der Unterrichtszeit jedoch nicht über 48 Stunden in der Woche hinaus ausgedehnt werden. Um den Frauen und Jugendlichen auch bei längerer Ar⸗ beitszeit nach Möglichkeit einen frühen Betriebsſchluß zu ſichern, kann die Arbeit wiederholt durch Kurzpauſen unterbrochen werden, ſo daß ohnehin eine ausreichende Er⸗ holung der Gefolgſchaftsmitglieder gewährleiſtet iſt. Das Verbot, Arbeiterinnen und Jugendliche in der Nachtzeit zu beſchäftigen, wird grundſätzlich aufrechterhalten, eine allge⸗ meine Ausnahme gilt jedoch für den Fall, daß Arbeiterinnen oder Jugendliche über 16 Jahre in Früh⸗ und Spätſchichten in regelmäßigem Wechſel tätig ſind. Die Anordnung läßt ſchließlich noch Ausnahmen von den Vorſchriften des Jugendſchutzgeſetzes über das freie Wo⸗ chenende zu. Im Einzelfall können weitergehende Ausnah⸗ men von den zuſtändigen Gewerbeaufſichtsämtern genehmigt werden. Dieſe können andererſeits auch die allgemein beſte⸗ henden Ausnahmen für einzelne Betriebe einſchränken. an. dieſe der Arbeitsſchutz dringend fordert. Stand der Reben im Markgräflerland. Das durchweg ſonnige und warme Auguſtwetter hat die Entwicklung der Reben im oberen Markgräflerland über⸗ aus günſtig beeinflußt. Die Trauben haben ſich ſchön ent⸗ wickelt und manche beſonders bevorzugte Lagen bieten einen prachtvollen Behang. Verſchiedentlich ſind auch ſchon reife. Beeren anzutreffen. Da aber durch das kühle Frühjahr die Entwicklung gehemmt war, wird auch der allgemeine Herbſtbeginn ſich gegenüber dem Vorjahr noch etwas ver⸗ zögern. Vom ſüddeutſchen Saatenmarkt Das Saatengeſchäft blieb in Süddeutſchland trotz der ber⸗ änderten Verhältniſſe im ganzen weiterhin lebhaft. Im Landsberger Gemenge, Winterwicken und welſchem Weidel⸗ gras blieb der Auftragseingang beachtlich, auch Winterraps, Winterrübſen und Gelbſenf wurden noch gefragt. Dank vor⸗ ſorglicher Lagerhaltung kann auch weiteren Lieferungsan⸗ ſprüchen glatt nachgekommen werden. In den übrigen Feld⸗ ſaaten war die Nachfrage klein, nur der Großhandel bekun⸗ det nach wie vor ſtarkes Intereſſe. Bei Grasſaaten dag das Hauptintereſſe bei der Erfaſſung der deutſchen Ernte, deren Anfall im allgemeinen als recht befriedigend zu bezeichnen iſt. Erregung und ihr Zuſtand waren derart, daß es nach allem, was bisher vorgefallen iſt, auch ein eingebildetes Geſtändnis ſein kann. Du als Arzt mußt ja wiſſen, ob krankhaft erregte Frauen zu Selbſtbeſchuldigungen ge⸗ trieben werden können!“— Hartleb nickte. „Ja— ich kenne ſolche Fälle... Aber es muß irgend etwas geſchehen!“ „Freilich muß etwas geſchehen!— Ich werde mir auf alle Fälle den Ermordeten anſehen.“ „Und ich... Ich ſoll hier warten und ſtillſitzen?“ „Du mußt ruhig ſein! Karl Ludwig, ich will doch, wenn es geht, den größten Skandal verhüten!“ Hartleb brauſte auf: „Du brauchſt nichts zu verhüten! Mir iſt es gleich, was die Leute über mich denken. Ich will zu Helene. Und da⸗ mit du es weißt: Auch wenn ſie eine Mörderin iſt, werde ich mich zu dieſer Frau bekennen— heute und immer! Ich werde ſie auch im Zuchthaus heiraten! Ich werde auf ſie warten. Ich werde mit ihr fortgehen— weit weg, dort⸗ hin, wo kein Menſch mit Fingern auf ſie zeigt. Ich habe Geld erſpart, ich kann warten. Ich brauche nicht zu arbeiten, wenn mir die Patienten weglaufen.— Ich liebe Helene, und Helene hat aus Liebe zu mir ihren Gatten erſchoſſen! Harald— nehmen!“ 8 Drinckſen waren ſolche Verzweiflungsausbrüche nicht unbekannt. Er verzichtete auf Widerſpruch und vernünf⸗ tiges Zureden. Er wehrte nur mit der Hand ab: „Du kannſt ja zu Helene! Aber bitte, unternimm nichts, bevor du von mir Weiſung haſt. Ich bringe dich jetzt mit meinem Wagen ins Viktoria⸗Diakoniſſenheim.“ Draußen ſenkte ſich die Dämmerung. Der Himmel —** auf mich brauchſt du keine Rückſicht zu glühte noch einmal auf in einem letzten, wärmenden Schein. Von einem Turm klangen ſieben metallene Schläge. Der Ton ſtand zitternd und ſchwang durch den eheimnisvollen Schleier, der ſich langſam über die Erde enkte— die blaue Stunde!. 5 Keine größere Siedlung im Weichſelland iſt polniſchen Urſprungs. Alle Städte wurden von Deutſchen gegründet, und ſie verdanken ihre Blüte ausſchließlich Deutſchen; ihr deutſcher Charakter iſt erhalten geblieben bis auf den heutigen Tag, denn alle Poloniſierungsbeſtrebungen muß⸗ ten dort kläglich ſcheitern, wo Jahrhunderte das Antlitz geprägt haben. Von Danzig, der Königin der Oſtſee, bis nach Thorn, der Königin des Weichſellandes, ja weit darüber hinaus künden hohe Türme und wuchtige Tore, wehrhafte Burgen und ſtolze Bürger⸗ und Handelshäuſer von deutſcher Tat⸗ kraft und deutſchem Können. Der mittelalterliche Ur⸗ ſprung allein hätte dieſen deutſchen Charakter niemals ſichern können; wäre das polniſche Element ſo ſtark und ſchöpferiſch geweſen, wie die Polen heute immer behaup⸗ ten, es hätte ſchon im Mittelalter den deutſchen Einfluß zurückdrängen müſſen. Aber nichts geſchah, im Gegenteil, polniſche Könige holten immer wieder die Deutſchen— neben den Bauern Handwerker, Kaufleute und Baumeiſter — in Scharen, und bis in die jüngſte Zeit hinein waren es die Deutſchen— niemals die Polen, obgleich ſie nie⸗ mand daran gehindert—, die den Städten das unver⸗ wiſchbare Geſicht einer großen Zeit gaben. Im Großen geſehen ſteht feſt, daß, wie das ganze Land, die Städte eine Zeit der Entwicklung und Blüte ſahen, ſofern ſie ſich des deutſchen Schutzes erfreuten, und eine Zeit des zerſtörenden Niederganges erlebten, wenn der Pole über das Land herrſchte. Die Ruinen in Kulm, in Schwetz, in Thorn, um nur einige zu nennen, ſind an⸗ klagende Zeugen polniſcher Zerſtörungswut. Wenn nicht mehr Ruinen die Polen belaſten und ihre Unfähigkeit zur ſchöpferiſchen Ge⸗ ſtaltung unter Beweis ſtellen, dann iſt das nicht zuletzt der Tatkraft der Deutſchen zu danken, die nach der Beſeitigung des pol⸗ niſchen Brandherdes im 18. Jahrhundert aus den Ruinen neues Leben erſtehen ließen. Erinnern wir noch daran, daß Friedrich der Große mit einem zweiten großen Koloniſa⸗ tionswerk begann, das erſt ein Ende fand, als verblendeter Haß deutſches Land pol⸗ niſcher Unfähigkeit erneut auslieferte. Die gewaltigen Burgen— erwähnt ſeien die Ordensſchlöſſer in Mewe, Schwetz und Thorn— baute der Ritterorden; ſie waren die Vorausſetzung für das großzügige Kolo⸗ niſationswerk, das Weſtpreußen überhaupt erſt erſchloſſen hat. Die mächtigen Kirchen entſtanden unter ſeiner Obhut und als Aus⸗ druck trutzigen Bürgerſinnes; ſie künden— St. Marien in Danzig, St. Nikolaus in Neuenburg, St. Jakob in Kulm, die Marien⸗ kirche in Thorn, um nur einige zu nennen— non den größten deutſchen Baumeiſtern jener Deutſche Städte in Weſtpreußen Unbeſtechliche Kiünder einer großen Teit Links: Das Rathaus der deutſchen Stadt Danzig; es war hier wie überall Mittelpunkt der Macht des deutſchen Bürgertums. Rechts: Stadttheater in Bromberg; die Deutſchen bauten Schulen und Theater— nicht die Polen. Mitte: St.⸗Jakobs⸗ Kirche in Kulm, dem älteſten Biſchofsſitz Preu⸗ ens. Darunter rechts: Graudenz, alte Feſte an der Weichſel, die ſtarke Stütze der Ordensritter und der Preußenkönige war. Links: Viel mehr erreichte der Pole in Weſtpreußen nicht: das typiſch polniſche Dorf. Ganz unten: Speicher⸗ bauten, die Friedrich der Große in Bromberg errichten ließ. Aufnahmen: Volk und Reich Bild(4), Mauritius(2)— M. — Zeit und haben faſt überall die ſchwerſten Zeiten der Bedrückung und Verfolgung überſtanden. Die prächtigen Rathäuſer, ſtrenger vielleicht in den Linien, aber nicht weniger großzügig, ſind weſensverwandt mit den Rathäuſern in den deutſcheſten Gauen. Die mächtigen Handelshäuſer wie in Thorn künden gleicherweiſe von dem Fleiß und Geſchmack der Kaufleute wie der Macht der Hanſe, zu deren mächtigſten Gliedern im Oſten Dan⸗ zig, Thorn und Kulm gehörten. Polen haben einen Teil des Landes beherrſcht, das iſt wahr, aber ſie hinterließen eine Wüſte, in der verhungerte Menſchen lebten; die alten Kornſpeicher, die wir in den Städten Weſtpreußens finden, ließ die Fürſorge und Vorſorge des großen Preußen⸗ königs errichten. Dieſes Geſicht der Städte im Weichſel⸗ land iſt unverwiſchbar, wie man immer den gewaltigen Einfluß erkennen wird, der von ihnen bei der kulturellen Erſchließung des Landes ausgegangen iſt. Wer denkt daran, daß heute noch nicht nur in den Provinzen Weſtpreußen und Poſen deutſches Recht gilt? Altes deutſches Stadtrecht wurde von den meiſten Städten bis weit öſtlich von War⸗ chau übernommen, und dieſes Recht hat ſeinen Urſprung in der„Kulmiſchen Hand⸗ feſte“, dem Kulmer Stadtrecht. Die Neuzeit hat den Städten noch andere Aufgaben zu⸗ gewieſen. Induſtrien entſtanden— erwäh⸗ waren Deutſche ihre Schöpfer. Der wirtſchaft⸗ liche Einfluß der Städte förderte die Wohl⸗ fahrt des Landes. So iſt es nicht verwunderlich, daß ge⸗ rade die Städte zu allen ſchweren Zeiten ſtarke Stützen des Deutſchtums geweſen ſind. Nach der Niederlage des Ordens bei Tannen⸗ berg, als zum erſten Male der polniſche Ver⸗ nichtungsfeldzug gegen das Deutſchtum prallte, konnte ſelbſt jenes ſchreckliche Blut⸗ gericht den Widerſtand der deutſchen Bürger in Thorn nicht brechen. So war es hier, ſo dort, ſie ertrotzten ſich den Gebrauch ihrer Sprache. ihr Recht. Kurt Winkler. Druckarbeite Neckar- für Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Bote- Druckerei nen wir Graudenz und Thorn—, und wieder en e