5 Deengapreis: Monarch Mk. 1.40, darch die Pest Mk. 1.80, in der Seſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpfreiſe: Die 22 mm breite Müliimeterzeile 3 Pfg., il Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Pernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe 78439. . ages und Jinzeigenblatt für 85 eim⸗Seckenheim gebung. Berkünbbtatt flür den Stadtteil Mm. ⸗Sechen heim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 39. Jahrgang Mittwoch, den 20. September 1939 Nr. 220 Der Führer in Danzig Einzug in dle befreite deutſche Stadt Großer Appell an die Vernunft. Danzig, 19. September. Der Führer hal heute nachmitlag, als Befreier jubelnd begrüßt, ſeinen Einzug im heimgekehrten Danzig gehalten. An der Grenzaufſichtsſtelle Renneberg wurde er von Gau⸗ leiter Forſter begrüßt. Gauleiter Forſter meldete dem Füh⸗ rer Stadt und Land Danzig. Der Führer dankte dem Gau⸗ leiler in bewegten Worten für die Treue, die ſtete Kampf⸗ enkſchloſſenheit und das kapfere Ausharren der deutſchen Stadt Danzig. Die ganze Strecke von Zoppot bis in die ehrwürdige alte deutſche Hanſeſtadt hinein war ein einziges jubelndes Spa⸗ lier von Menſchen, war erfüllt von dem Flattern der ſieg⸗ e Fahnen des Großdeutſchen Reiches, war überſät mit umen. Langſam fährt der Führer ſtehend durch das Spalier der deutſchen Danziger, die 20 Jahre lang auf ihre Freiheit warten mußten, bis die Kraft des Führers und die Ein⸗ heit der deutſchen Nation ihnen die Rückkehr ins Reich er⸗ möglichte. Um ſo größer iſt der Jubel des befreiten deutſchen Danzig, das nun unter dem Schutz des Führers und des allzeit bereiten deutſchen Schwertes ſteht. Je näher der Füh⸗ ter dem Stadtinnern kommt, deſto gewaltiger ſchwillt der Jubel an, bis er zum Schluß nur noch ein einziger Orkan jubelnder Freude und toſender Heilrufe iſt. Der Führer im ſchlichten grauen Rock des Frontſoldaten grüßt ernſt und tiefbewegt die ihm ihre Liebe, ihre Treue, ihre Verehrung entgegenſubelnden Danziger. Am Artushof hat ſich alles von den Plätzen erhoben und ſieht geſpannt auf die Eingangstüren, durch die der Füh⸗ rer, geleitet von Albert Forſter und dem Militärbefehls⸗ haber Danzig⸗Weſtpreußen, General der Artillerie Haitz, den Artushof betritt. Es dauert Minuten, ehe der Sturm der Begeiſterung, mit dem die alte Parteigenoſſenſchaft ihren Führer empfängt, verebbt und der Gauleiter ſich an den Fuhrer wenden kann. In ſeiner Rede kam der Gauleiter auf den jahrelangen Kampf Danzigs für Freiheit und Recht 51 ſprechen und führte aus, daß es nur der Glaube an den Führer geweſen ſei, der die Danziger Nationalſozialiſten in den ſchwerſten Augenblicken aufrechterhielt.„Wir wuß⸗ ten“, ſo führte Albert Forſter u. a. aus,„daß auch für uns ier die Stunde der Befreiung kommen und der Führer einen Einzug in die alte ſtolze Hanſeſtadt halten wird. Die⸗ ſer Augenblick Ihres Einzuges, mein Führer, in das wie⸗ erbefreite Danzig iſt nun da. Es iſt die ſchönſte Krönung unſeres ſiegreichen Kampfes und der glücklichſte Augenblick in der Jahrhunderte alten Geſchichte dieſer Stadt, ein Augenblick, nach dem ſich alle Danziger ſeit vielen Jahren inbrünſtig geſehnt haben. Als Sprecher von über 400 0600 deutſchen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen und namens ihrer nationalſozialiſtiſchen Kämpfer in Danzig b e grüße ich Sie, mein Führer, als Befrejer in den Mauern unſerer Stadt, Wir geloben Ihnen. mein Führer, in dieſer hiſtoriſchen Stunde, unſeren Dank durch unſere unwandel⸗ bare Treue und durch äußerſte Pflichterfüllung und Hin⸗ gabe abzuſtatten.“ Dann nimmt der Führer das Wort. Von Jubel umbrandet, beginnt der Führer ſeine Rede, die mit mehr Spannung erwartet wurde als wohl je eine Rede vorher. Die ganze Welt lauſcht den Worten des Man⸗ nes, der heute Weltgeſchichte macht. Die oft von innerer Be⸗ wegtheit getragenen Worte Adolf Hitlers löſen ſtets wieder begeiſterte Zuſtimmung aus. Seine Abrechnung mit den Hinterhältigkeiten ber weſtdemokratiſchen Welt findet ihr Echo in einem tauſendfältigen„Pfui!“ Dies gilt auch jenem ſelbſtüberheblichen polniſchen Marſchall R ydz⸗Smigly, der ſein Volk ins Verderben fühlte und es dann im Stich 1215 Der Jubel erreichte ſeinen Höhepunkt, als der Führer erklärte, daß das Polen von Verſailles niemals wiedererſtehen wird. s Wenn die britiſchen Hetzer, die der Führer genau kennzeichnete, Volk und Führer in Deutſchland auseinander⸗ reden zu können glauben, ſo hat ihnen die von toſendem Beifall unterſtrichene Feſtſtellung, daß das nationalſoziali⸗ ſtiſche Deutſchland niemals kapitulieren 5 würde eine klare Abſage erteilt. Noch einmal brandet der Jubel auf und wiederholt ſich der Ruf:„Wir danken unſe⸗ rem Führerl“, als Adolf Hitler mit tiefbewegter Stimme feſtſtellte, daß die Schande von 1918 für immer und un⸗ widerruflich ausgelöſcht iſt. Kaum hat der Führer geendet, da ſpringen die Menſchen von ihren Sitzen auf und geloben in ihrem Heil auf Groß⸗ deutſchland ihre Liebe, ihre Treue und ihren unbedingten dem Retter und Mehrer des Reiches. Führerrebe ſiehe 2. Blatt. Fortſchreitende Kapitulation Die Schlacht an der Bzura erfolgreich beendel.— Bisher 50 000 Gefangene.— Sinnloſer polniſcher Widerſtand in Warſchau. Berlin, 19. Sepfember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Die Auflöſung und Kapitulation der verſprengten oder eingeſchloſſenen Reſte des polniſchen Heeres ſchreiten raſch vorwärks. Die Schlacht an der Bzura iſt zu Ende. Bisher wurden 50 000 Gefangene und eine unüberſehbare Beute eingebrachk. Das endgültige Ergebnis läßt ſich noch nicht annähernd beſtimmen. Eine kleinere feindliche Kampfgruppe wurde nordweft⸗ lich Lembergs vernichtet, dabei wurden 10 000 Gefangene gemacht. Lemberg wurde zur Uebergabe aufgefordert. Vor Warſchau hat nach Ausbleiben des polniſchen Parla⸗ menkärs die Kampftätigkeit wieder begonnen. Die Stadt wird von den Polen ohne Kückſicht auf die Bevölkerung, die über eine Million Menſchen beträgt, verteidigt. Die Uuek affe hal nur noch einzelne Angriffsflüge durchgeführk. Im übrigen war ihr Einſatz an der Oſtfront nicht mehr nötig. Im Weſten An der Weſtfront im Raume von Saarbrücken an ein⸗ 1 Stellen ſchwache Artillerie- und Spählrupp⸗Tätig⸗ eit. Beim Gegner wurden vielfach Schanzarbeiten beob⸗ achtek. Kampfhandlungen in der Luft fanden nicht ſtakt. Die von der britiſchen Admiralität bekannkgegebene Verſenkung des Flugzeugkrägers„Courageous“ iſt durch die Meldung des audreiſehden deutſchen U⸗Bookes beſtä⸗ kigt worden. Oelgebiet von Drohobycz in deutſcher Hand Das von den deutſchen Truppen beſetzte Oelgebiet von Drohobycz, ſüdweſtlich Lembergs, iſt faſt unverſehrt in deutſche Hand gefallen. Die dorkigen polniſchen Truppen in Stärke eines Inſanterie⸗Regimenks, eines favallerie⸗Regi⸗ ments und einer Panzerwägenkompanſe ſind auf ungari⸗ ſches Gebiet übergetreten. Nicht mehr Operakionsgebief Berlin, 19. September. Mit Wirkung vom 19. Septem⸗ ber 9 Uhr ſcheiden auch die oſtwärts der Oder gelegenen Teile Schleſiens aus dem Operationsgebiet aus, mit Aus⸗ nahme der Kreiſe des oberſchleſiſchen Induſtriegebietes: Stadtkreis Beuthen, Hindenburg, Gleiwitz, Ratibor, der Landkreiſe Beuthen⸗Tarnowitz, Toſt⸗Gleiwitz, Koſel loſt⸗ wärts der Oder) und Ratibor(oſtwärts der Oder). Die litauiſche Grenze überſchritten Jehntauſende polniſcher Soldaten interniert Kowno, 19. September. Zahlreiche geſchloſſene Forma⸗ tionen der polniſchen Armee ſind in der Nacht auf litauiſches Gebiet übergetreten. Allein in der Gegend bei Wilng in der Nähe der Eiſenbahnſtation Vielweis haben Zehntausende olniſcher Soldaten und Offiziere die litauiſche 1115 über⸗ arten Wie von litauiſcher Seite hierzu mitgeteilt wird, kam es bei der t ie dieſer Truppenmaſſen, die zum großen Teil mit ihrem ganzen Kriegsgerät wie Pan⸗ zer, Perſonenwagen, Lazarettwagen und ganzen geſchloſſenen Sgzaretten über die Grenze gekommen ſind, zu keinen Zwi⸗ ſchenfällen. Pune werden die Waffen ins Innere Litauens transportierk Auch zahlreiche Zivilperſonen deren Zahl man noch nicht überſehen kann, haben die litauiſche Grenze über⸗ ſchritten. Zum Bericht des OKW̃ Zum Lagebericht des Oberkommandos der Wehrmacht ſchreibt der„Deutſche Dienſt“: „Mit der Gefangennahme der Reſte des polniſchen Hee⸗ res ſchreitet die Beſetzung des rieſigen polniſchen Raumes durch deutſche Truppen raſch vor. Weſtlich von War⸗ ſchau, bei Wyſzogrod, ſind große Teile der eingeſchloſſenen polniſchen Dipiſionen bereits durch die Gefangenenſammel⸗ ſtellen geſchritten. An der Bzura die vor Weihnachten 1914 den deutſchen Vormarſch auf Warſchau für beinahe dreiviertel Jahr aufhielt, wird nicht mehr gekümpft. Nur Sa und Verſprengte e den Reſt ehemals eſonders kampfkräftiger poln 175 Truppenteile dar. Der Angriff aufdie Stadt Warſchau ſelbſt vird planmäßig von allen Seiten her eingeleitet. Er kann nicht in wenigen Stunden beendet ſein. Die Einnahme emer Mil⸗ lionenſtadt ſtellt der modernen Kriegführung beſondere Auf, gaben. Die deutſche Heeresleitung vergießt nicht, wie die un⸗ verantwortlichen polniſchen Machthaber, um deren Preſtiges willen, Ströme von Blut, Syſtematiſche Vorbereitungen zur Niederkämpfung des letzten 15 chen Widerſtandes werden durchgeführt. Mae polnſſche Verte kann das unaus⸗ bleibliche Ende nicht abwenden. Die örung, die hier von Fan Seite über einen wichtigen Platz verhängt wird, onnte im äußerſten Südosten des von den deutſchen Trup⸗ i Gebietes durch raſches Zugreifen verhindert we rden. 55 f Es ſteht jetzt feſt, daß das Erdölgebiet von Drohobyz unverſehrt in deutſche Hand fiel. Die Förderung der Bohr⸗ türme erlitt keinerlei Unterbrechung. Ihre Erzeugniſſe ver⸗ den binnen kurzem der deutſchen Wirtſchaft zugute kommen „7 5 2— Hervorragende Nachſchuborganiſakion. . Die Aufgaben, die ſich dem deutſchen Oſtheer bei ſeinem blitzartigen Vorſtürmen ſtellten, waren nicht durch dey Kampf mit der Waffe allein zu löſen. Je weiter die Truppe nach Oſten vordrang, um ſo länger wurden die Verbin⸗ dungswege, um ſo hedeutſamer wurde es, die Nachſchub⸗ feger befriedigend zu löſen. Es handelte ſich um die Be⸗ etzung eines Gebietes halb ſo groß wie das Deutſche Reich der Vorkriegszeit, aber ohne die Eiſenbahnlinien und die großen Heerſtraßen, die in Mittel⸗ und Weſteuropa ſelbſt⸗ Biaidard ſind. Die wenigen vorhandenen Verkehrsver⸗ bindungen waren teils durch militäriſche Handlungen, teil durch polniſche Vernichtungswut zerſtört, die Bahnanlagen nicht benutzbar, die Brücken geſprengt. der geſamte Nach ſchub mußte daher auf Straßen letzter Ordnung und Feld wegen mit Kolonnen herangebracht werden. In Einzelfäl⸗ len half die Luftwaffe aus, wenn es galt, den moto⸗ riſierten Verbänden mit Munition und Betriebsſtoff behilf⸗ lich zu ſein. Daß es während des ganzen Vormarſches ge⸗ lang, der unermüdlich vordringenden Truppe den Nachſchuß ſtets rechtzeitig heranzuſchaffen, muß unter den geſchilder⸗ ten Verhältniſſen geradezu als ein Wunder bezeichnet wer den. Insbeſondere die motoriſierten Truppen haben eine Zerreißprobe beſtanden, die dem Menſchen, aber auch dem Material ein hervorragendes Zeugnis ausſtellt. Sie haben die Hoffnung des Feindes, daß die Länge und der ſchlechtg Zuſtand der Verbindungswege den deutſchen Vormarſch aufhalten ſa verhindern müſſe, zuſchanden gemacht. Das törichte Gerede von der erſchlafften deutſcher Wehrmacht, die nur zu Parademärſchen gebraucht wer⸗ den könnte, konnte nicht ſchlagender widerlegt werden als durch die Ueberwindung des rieſigen polniſchen Raumes zwiſchen Oder und Bug innerhalb von 14 Tagen, die iy der deutſchen Geſchichte ewig unvergeßlich ſein wird. A-Boot meldet Sieg. „Das deutſche Unterſeeboot, das den engliſchen Flugzeug⸗ träger„Courageous“ verſenkt hat, erſtattete funkentele⸗ graphiſch ſeine Meldung. Die engliſche Behauptung, daß das U-Boot nach der Torpedierung des engliſchen 22 500, Tonners durch die begleitenden britiſchen Zerſtörer vernich tet worden ſei, iſt alſo verlogen. Hier wie bei ſo vielen an⸗ deren Meldungen des englischen Lügenminiſteriums han man aus der Hoffnung eine Tatſache gemacht. Raeder begrüßt erfolgreiche A⸗Booke Berlin, 19. September. Der Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ marine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, hat am 18. Septem⸗ ber in Wilhelmshaven und Kiel die Beſatzungen der von 11 Fernfahrt zurückgekehrten Unterſeeboote be⸗ grüßt. Der Vor marſch der Roten Armee Moskau, 19. Sept. Der Generalſtab der Roten Armee veröffentlicht folgenden Heeresbericht: Die Truppen der Roten Armee drängen die Srreit⸗ kräfte der polniſchen Armee weiter zurück und beſetzten am Abend im Norden von Weſt⸗Weißrußland die Stadt Swien⸗ ziany, den Eiſenbahnknotenpunkt Lida, die Stadt Novo⸗ rodek, den Weiler Orlia(am Njemen), die Städte Slonim, olkowyſk und die Eiſenbahnſtation Jaglewiczi an der Eiſenbahnlinie Minſk—Breſt⸗Litowfk. Im Süden der weſtlichen Ukraine wurden der Eiſen⸗ bahnknotenpunkt Sarny und die Städte Luck, Stanislau, Halicz, Krasne und Buczacz beſetzt. 1 ee der Roten Armee nähern ſich Lemberg und Wilna. Für Tapferkeit vor dem Feinde Durchführungsbeſtimmungen zum Eiſernen Kreuz. Zu der Verordnung des Führers über die Erneuerung des Eiſernen Kreuzes hat das Oberkommando der Wehr⸗ macht Durchführungsbeſtimmungen erlaſſen. Darin wird betont, daß nach der ausdrücklichen Willensmeinung des Führers das Eiſerne Kreuz ausſchließlich für beſon⸗ dere Tapferkeit vor dem Feinde und für hervorragende Verdienſte in der Truppenführung zu verleihen iſt. Die Schaffung einer 1 Auszeichnung für verdienſtvolle Tätigkeit, auf die die Vorausſetzungen für die Verleihung des Eiſernen Kreuzes nicht zutreffen, bleibt vorbehalten. Im Gegenſatz zur Verleihungsweiſe im Weltkrieg kommt eine Verleihung für ſonſtige Verdienſte nach Art 1 1 Kreuzes am weiß⸗ſchwarzen Bande nicht in rage. 5 Weiter ſagen die Durchführungsbeſtimmungen, daß die Verleihungsvorſchläge einzureichen ſind vom Kompanie⸗uſw.⸗Führer an aufwärts. Die Beſitzurkunden werden beim Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes im Namen des deutſchen Volkes ausgeſtellt. Die Verleihung erfolgt 115 durch den Führer 15 Oberſten Befehlshaber der ehrmacht. Das Eiſerne Kreuz und die Spange zum Eiſernen Kreuz werden im Namen des Führers und Ober⸗ ten Befehlshabers der Wehrmacht von den jeweils zuſtän⸗ 91 8 Kommandeuren verliehen. Für das Großkreuz erfolgt noch eine Sonderregelung. Die Verleihung iſt in das Wehr⸗ 1 buch, den Wehrpaß, die Kriegsſtammrolle, die edge, die Per n der Offiziere uſw. ein⸗ zutragen. Der Oberbefehlshaber des Heeres hat noch beſondere uſätze zu den Durchführungsbeſtimmungen bekanntgege⸗ en. Har wird zum Ausdruck gebracht, daß in erſter Linie Tapferkeit vor dem Feinde unter unmittelbarer Feindein⸗ wirkung ausgezeichnet werden ſoll. Es müſſe angeſtrebt werden, beſondere Verdienſte ohne Zeitverluſt zu betonen. Rudolf Heß im Weſten Kaiſerslautern, 20. Sept. Von einer Fahrt durch das ſaarpfälziſche Grenzgebiet am Weſtwall traf der Stellver⸗ treter des Führers Dienstag abend in Kaiſerslautern ein. Rudolf Heß hörte hier zuſammen mit den Offizieren, die ihn an die Kampflinie geführt haben, und den Männern der Partei die Danziger Rede des Führers in der Mann⸗ ſchaftskantine einer hieſigen Kaſerne. Am ſpäten Abend ſetzte Rudolf Heß ſeine Reiſe nach Weſtdeutſchland fort. Rd und NE in Polen Gewallige Leiſtungen— Beſuch Hierls und Hilgenfeldts Breslau, 19. September. In der„Schleſiſchen Tageszei⸗ tung“ wird ein Zuſammentreffen mit Reichsarbeitsführer Hierl geſchildert, der im polniſchen Gebiet ſeine Arbeitsmän⸗ ner beſucht hat. Am Montag war der Reichsarbeitsführer ſchon den dritten Tag unterwegs, Abſchnitt für Abſchnitt be⸗ ſichtigend, in dem die ſogenannten Baubataillone eingeſetzt ſind, die ſich zur Hälfte aus Arbeitsmännern und eingezoge⸗ 15 Ordnungsmannſchaften älterer Jahrgänge zuſammen⸗ etzen. Ueber Geiſt und Leiſtungen der Mannſchaft be⸗ fragt, erklärte der Reichsarbeitsführer:„Was ich geſehen habe, hat mich befriedigt und gefreut, vor allem der Geiſt und die Stimmung der Jungen und Alten ſind ausgezeich⸗ net, ebenſo wie das kameradſchaftliche Verhältnis zwiſchen ihnen Die Handwerker und Spezialarbeiter unter ihnen haben ſehr gute Dienſte geleiſtet. Das trifft hinſichtlich des Brückenbaues vor allem auf die Grubenarbeiter zu, die ja große Erfahrungen durch das Stellen von Stempeln unter Tage haben. Die techniſchen Leiſtungen ha⸗ ben beſonders überraſcht. Es wurden Brücken geſchaf⸗ fen, die, wie beiſpielsweiſe die bei Slavkow, bis zu 20 Ton⸗ nen Tragfähigkeit haben. Aber die Arbeitsmänner werden nicht nur zu ſolchen Arbeiten herangezogen, ſondern ſind, gewiſſermaßen um mit den Worten des Reichsarbeitsfüh⸗ rers zu reden, Mädchen für alles.“ Wie Staatsſekretär Hierl weiter erklärte, haben die Männer des Reichsarbeitsdien⸗ ſtes der Baubataillone Wachen geſtellt, wo keine Be⸗ ſatzungen vorhanden waren, Gefangenenlager aus⸗ gebaut und deren Bewachung übernommen, Bäckereien eingerichtet und, wo es nötig war, auch die Ortspolizei er⸗ ſetzt. Der Reichsarbeitsführer ſchloß:„Ueberall, wo ich gewe⸗ ſen bin, haben mir die militäriſchen Stellen höchſte Anerken⸗ nung über die Leiſtungen meiner Männer, insbeſondere der Baubataillone, ausgeſprochen. Es iſt mir das ein Beweis, d die Ausbildung im Reichsarbeitsdienſt richtig geweſen st In der gleichen Zeitung werden die Eindrücke und die weiteren Pläne des Hauptamtsleiters Hilgenfeldt, der eine mehrtägige Fahrt durch das beſetzte Gebiet abgeſchloſ⸗ ſen hat, über den Einſatz der NSW eim beſetzten Gebiet wie⸗ dergegeben.„Unſere Kolonnen“, ſo erklärte Hauptamtsleiter Hilgenfeldt,„folgten den Truppen unmittelbar auf dem Fuß. Wie nötig das war, ſtellte ſich bald überall heraus. Denn einmal hatten die zurückflutenden polniſchen Soldaten und Inſurgenten, zum anderen auch polniſche und vor allem auch jüdiſche Geſchäftsinhaber große Lebensmittelbeſtände vernichtet. Ihre Rechnung, daß in den von den deutſchen Truppen beſetzten Landesteilen bald eine große Hun⸗ gersnot ausbrechen würde, haben die Gegner ohne die NS gemacht. Mit rieſigen Lebensmiktellagern im Werk von ſieben Millionen Reichsmark rückten unſere Kolonnen an. Aus den im Skich gelaſſenen Beſtänden wurden außerdem ſchleunigſt die leichtverderblichen Lebensmittel ſichergeſtellt. Schon am nächſten Tage des Einmarſches der Ns wurden im be⸗ ſetzten Gebiek mehrere kauſend Porkionen warmes Eſſen aus⸗ gegeben. Im Geſamigebiel dürften inzwiſchen mehrere Mil⸗ lionen Portionen ausgegeben worden ſein. Reichsautobahnbau bei Danzig Danzig, 19. Sept. Zum erſten Arbeitsappell für den Bau der Reichsautobahn auf Danziger Gebiet waren am 18. September nordweſtlich von Danzig bei Langfuhr 200 Danziger Arbeitskräfte angetreten. Als Vertreter des Ge⸗ neralinſpektors Dr. Todt begrüßte Oberregierungs⸗ und Baurat Schnell den Gauleiter und Chef der Zivilverwal⸗ tung von Danzig⸗Weſtpreußen, Albert Forſter. Der Vize⸗ ber die des ehemaligen Danziger Senats, Huth, dankte ei dieſer Gelegenheit den Männern, die ſeit 1935 an der Ver⸗ wirklichung des Reichsautobahnprojektes auf Danziger Ge, biet mitgeholfen haben, insbeſondere der Tiefbauverwal⸗ tung Danzig mit ihrem Leiter und der oberſten Bauleitung der Reichsgutobahnen. Gauleiter Forſter gab anſchließend das Zeichen zum Arbeitsbeginn, indem er ſelbſt den erſten Spatenſtich tat Die Stelle des Arbeitsbeginnes hat durch die dortige Kreu— zung der Reichsautobahnen mit dem Robert⸗Ley⸗Weg ſym⸗ boliſche Bedeutung. „Hoffnungslos und wahnſinnig“ Schreckensherrſchaft des Befehlshabers in Warſchau Amſterdam, 20. Sept. Flüchtlinge, die an der polniſch⸗ litauiſchen 8 aus Warſchau angekommen ſind, berichter nach hier vorliegenden Meldungen über die furchtbare Schreckensherrſchaft, die der Befehlshaber Warſchaus, Gene ral Czuma, dort ausübt. Viele prominente Einwohner ſeien auf ſeinen Befehl gefangene et und nur gegen ein hohes Löſegeld freigelaſſen worden. Auch ſei dieſer General ſchuld daß kein Parlamentär entſandt worden ſei, um mit dey Deutſchen über die Räumung der Stadt durch die Zivilbe⸗ völkerung zu unterhandeln. Weiter heißt es, die Not in Warſchau habe den Höhepunkt erreicht. Die Stadt brenne an verſchiedenen Stellen. Die Le⸗ bensmittelvorräte ſeien völlig erſchöpft, Krankheiten verſchiedener Art begännen durch Mangel an häuslichen heahrungsmitteln und Waſſer einen epidemiſchen Umfang an⸗ fans hmen, Unter der Bevölkerung herrſche ſchwere Unzu⸗ ſriedenheit über die Herrſchaft der Militärbehörde. Diete Unzufriedenheit ſei im ſtändigen Wachſen begriffen. 0 1 Stadt werde als völlig hoff⸗ lungslos und wahnſinnig bezeichnet und man be⸗ ſchuldige die militäriſchen Befehlshaber, daß ſie ohne Grund die Bevölkerung einem Blutbad ausliefern wollten. Ohne Ausnahme ſprechen Berichte aus dem polniſch⸗lt⸗ tauiſchen Grenzgebiet davon, daß das polniſche Heer, ſo⸗ weit es b b vorhanden, vollſtändig desorgan!⸗ ſtert und ohne jede Leitung ſei. Ein neuer Feind habe ſich deze s— der Hunger. ie Lebensmittelvorräte ſeien ereits ſeit mehreren Tagen erſchöpft, ſo daß es unmöglich iſt. Militär und Zivilbevölkerung mit Nahrungsmitteln zu verſehen. Die Anzahl der Deſerteure wachſe ſtändig. Die meiſten Soldaten flüchteten zur litauiſchen Grenze oder ver⸗ ſteckten ſich in den ausgedehnten Wäldern Die Polen war ihnen gleichgültig Neues zyniſches Eingeſtändnis Londons Bern, 19. September. Die Berichte ſchweizeriſcher Korre⸗ ſpondenten aus London und Paris ſpiegeln die dort herr⸗ ſchende Verblüffung und das krampfhafte Suchen nach einer Ablenkung von dem peinlich gewordenen Thema der Hilfe⸗ leiſtung für Polen wider. Aus einem Bericht des Londoner Korreſpondenten der„Neuen Züricher Zeitung“ geht hervor, daß man in London—Paris Deutſchland als beſonders in⸗ tereſſiert hinſtellt an„unvorſichtigen Maßnahmen“ Englands gegen Rußland. Weder in London noch in Paris beſtehe aber die geringſte Neigung dazu. In London ſage man, daß Sowjetrußlands Operationen für Großbritannien und Frankreich die Chance der Abſchnürung Deutſchlands(21) verbeſſerten. Was die Anweſenheit ruſſiſcher Truppen auf polniſchem Gebiet angeht, ſo entſchlüpft maßgebenden Londoner Krei⸗ ſen im Drange, auch hier als Herr der Situation zu gelten, ein bezeichnendes Eingeſtändnis. Denn man bringt in Lon⸗ don, wie der Bericht weiter beſagt, zyniſch noch folgenden Punkt aufs Tapel: Man habe, meint London ungerührt, mit der Eventualität der Beſchlagnahme Oſtpolens durch Rußland auch für den Fall gerechnet, daß die Sowjetunion dem Bündnisankrag der Weſtmächte ſeinerzeit entſprach. Da⸗ mit gibt man in London abermals zu, daß Polens Schickſal von jeher für die in England regierende Börſenclique gleich⸗ güllig war und daß man Moskau die alten ruſſiſchen Ge⸗ biete überlaſſen hälte, wenn die Sowjetunion nicht das un⸗ ehrliche Spiel der Abgeſandten der Londoner Hochfinanz in Moskau verächklich beendet hätte. Die Kaltherzigkeit, mit der die von ie Leid ungerührten britiſchen City ⸗Händ⸗ ler Minderheiten zu Handelsobjekten je nach dem größten Nutzen machen, iſt alſo von neuem als ewige Schande Eng⸗ lands feſtgenagelt. KRuſſiſche Berſicherungen an Litauen Kowno, 20. September. Die halboffizielle„Lietuvos Aidas“ ſchreibt: Von offiziellen Sowjetkreiſen wurde Li⸗ tauen die Verſicherung gegeben, daß ſich die ruſſiſche Aktion auf Weißrußland und Ukraine beſchränken werde. Die Befriedung Moskau⸗Tok io Tokio, 19. Sept. Wie Domei meldet, haben die ſapani⸗ ſchen und die ſowjetruſſiſchen Delegierten bei ihrer erſten Zuſammenkunft an der mongoliſch⸗mandſchuriſchen Grenze endgültige Abmachungen für den Austauſch der Kriegsge⸗ fangenen getroffen. Ferner wurde auch das Uebereinkom⸗ men beſtätigt, daß keine der beiden Parteien zuſätzliche Truppen in das fragliche Gebiet bringen ſoll. Ja; an warnt AGA Zur Verteidigung der Lebensrechte enkſchloſſen Tokio, 19. September. Faſt alle japaniſchen Jeikun⸗ gen beſchäftigen ſich am Dienskag mit den Beziehungen Ja⸗ pans zu Amerika, die nach„Anſicht offizieller japaniſcher Kreiſe keinen Optimismus zulaſſen“. Die Preſſe kennzeichnet übereinſtimmend die Haltung Amerikas als japanfeindlich, was ſich darin zeige, daß Ame⸗ rika die neue Ordnung in Oſtaſten nicht anerkennen wolle und fortfahre, ſeine Rechte und Intereſſen in China auf der Baſis des Neunmächtepaktes zu verteidigen. In 600 Fällen habe Amerika wegen angeblicher e ee Inter⸗ eſſen in China proteſtiert, und die öffentliche Meinung Ame⸗ rikas gegen Japan ſei ablehnend. Nach Ausbruch des Krie⸗ ges in Europa und nach Minderung des britiſchen und fran⸗ zöſiſchen Einfluſſes in China zeige ſich Amerika immer akti⸗ ver in China, ſodaß ſich die Spannung zwiſchen Japan und Amerika verſchärft habe.„Tokio Aſahi Schimbun“ ſchildert die„amerikaniſche Richtung gegen Japan“ und führt das ewaltige Flottenbauprogramm Waſhingtons auf, deſſen chwergewicht zweifellos gegen Japan gerichtet ſei. Die Zei⸗ tung erklärt, daß die Vereinigten Staaten in der gegenwär⸗ tigen vertragsloſen Zeit eine Front gegen Oſta ſien in Zuſammenhang mit dem europäiſchen Kriege vorbereiten. Ein ganzſeitiger, weſenklich ſchärfer gehaltener Arkikel von„Kokumin Schimbun⸗ ählt alle gegen Japan gerich⸗ teten wirtſchaftlichen, poliliſchen und milikäriſchen Maßnah⸗ men Amerikas auf und ſtellt die Frage, ob dadurch nicht eine Kriegsgefahr zwiſchen Japan und Amerika heraufbe⸗ ſchworen würde. Wenn Amerika in ſeiner gegenwärkigen Politik fortfahre, ſo könne durchaus angenommen werden, daß Japan zur Verteidigung ſeiner Lebensrechte gezwungen würde. „Wir wollen“, ſo erklärt„Kokumin Schimbun“,„die Lage kühl beurteilen und dem amerikaniſchen Volk unſere Anſi ten übermitteln, da wir den Wunſch haben, unſere letzten, auf den Frieden gerichteten Bemühungen zu machen. Uebergehend zu innerpolitiſchen Fragen betont das Blatt, daß der Chinakonflikt kein militäriſches Abenteuer ſei, das von einer angeblichen militäriſchen Diktatur in Japan er⸗ zwungen ſei. Wenn Amerika dieſe angebliche Dik⸗ tatur bekämpfen wolle, wie England den„Nazis⸗ mus“ bekämpfe, ſo werde Amerika erleben, daß das ge⸗ ſamte japaniſche Volk ſich mit vielleicht größerer Entſchloſſen⸗ heit für den Aufbau Oſtaſiens einſetzen werde als ſelbſt die Armee. — 2 5 Jüdiſche Kaffeehamſterer müſſen abliefern. In Tarnowitz konnten jüdiſche Kaffeehamſterer gefaßt werden. Sie mußten den beſchlagnahmten Kaffee abliefern. Weltbild⸗Hartmann(M). —— Indien rührt ſich Peinliche Frage der Kongreß⸗Partei an England Amſterdam, 18. September. Eine für England gewiß recht peinliche Entſcheidung hat, wie Reuter meldet, der Arbeitsausſchuß der Indiſchen Kongreß⸗Partei getroffen. Der Ausſchuß erſuchte nämlich die britiſche Regierung, in unwiderruflicher Form ihre Kriegsziele bezüglich der Fragen „Demokratie und Imperialismus“ feſtzulegen. Insbeſondere erſuche man um Auskunft, wieweit dieſe Ziele Indien be⸗ rührten. Indien ſei von Tag zu Tag zu einer Politik verpflichtet worden, an der es nicht beteiligt ſei, und die Indien ab⸗ lehne. on der engliſchen Haltung werde die Kongreß ⸗Par⸗ kei ihre endgültige Einſtellung zum Kriege abhängig machen. Dieſer Meldung dürfte insbeſondere deshalb erhöhte Be⸗ deutung zukommen, weil ihr unangenehmer Inhalt von offizieller engliſcher Nachrichtenquelle verbreitet und damit zugegeben wird. Auch die Meldung der„Times“ aus Delhi, daß man bisher in Indien eine allgemeine Mobil⸗ machung dadurch vermeiden könne, daß man die für not⸗ wendig gehaltenen Reſerven einzog, beſtätigt in dieſem Zu⸗ 0 N daß England in Indien auf Schwierigkeiten Oßt Bluthund Grazynſki brachte ſich in Sicherheit Berlin, 20. Sept. Wie erſt jetzt bekannt wird, hat als einer der erſten polniſchen Beamten der berüchtigte Woiwode Dr. Grazynſki aus Kattowitz die rettende Grenze bei Kuty über; ſchritten und 1 Rumänien in Sicherheit gebracht. Eng⸗ lands Freund Grazynſki der Hauptverantwortliche an den polniſchen Terrorakten, gehört alſo zu jener mutigen polni⸗ ſchen Clique, die nicht hetzeriſch genug das polniſche Volk auf⸗ putſchen konnte, dann aber, als es gefährlich wurde, als erſte die Flucht ergriffen. Nun ruht ſich der von London ſtets als beſonders hervorragender Beamter bezeichnete Bluthund Grazynſki in einer rumäniſchen Sommerfriſche aus, wäh⸗ rend die ungezählten von ihm Verführten die Schrecken dez Krieges über ſich ergehen laſſen müſſen, die Grazynſki und N über das nun zerſchmetterte Polen gebracht aben. 1 Kurzmeldungen . Amſterdam. Königin Wilhelmine der Niederlande er⸗ öffnete mit einer Thronrede die neue Sitzungsperiode des Parlaments. Die Königin gab ihrer Genugtuung darüber Ausdruck, daß die freundſchaftlichen Beziehungen zu den übrigen Mächten trotz des Krieges unverändert anhielten. 2 118 5 Pflicht ſei die Innehaltung einer ſtrengen Neu⸗ ralität. Amſterdam. Es hat nicht lange gedauert, bis ſich die Schwäche des Pfundes mit aller Deutlichkeit herausgeſtelll hat. Am 15. September machte ſich an den Börſen Amſter⸗ dam, Zürich und darnach auch an der Newyorker Börſe das erſte größere Angebot von Pfunden bemerkbar, dem keine Nachfrage mehr gegenübertrat, ſo daß der Kurs bez keineswegs übermäßigen Umſätzen ſcharf ſank. Amſterdam. Wie der„Telegraaf“ berichtet, führte die nie⸗ derländiſche Regierung den Sichtvermerkzwang für die Einreiſe nach den Niederlanden ein. Paris. Ein von der franzöſiſchen Regierung veröffenk⸗ lichter Erlaß macht es allen Franzoſen unter Androhung ſchwerſter Strafen zur Pflicht, bis ſpäteſtens 1. Dezember 1939 ihre Bar⸗ und Immobilienguthaben im Ausland be⸗ kanntzugeben. Paris. Der bekannte franzöſiſche Romanſchriftſteller Jean Giono wurde dort wegen„Defaitismus“ verhaftet. 5 Madrid Die Madrider Zeitung„Arriba“ beſchäftigt 10 in einem Leitartikel mit dem Unterſchied der deutſchen un der britiſchen Kriegsziele und weiſt nach, daß die von Chamberlain geforderte Vernichtung Deutſchlands nich! möglich iſt A Vierlinge in Holland. In dem holländiſchen Städtchen Hengolo ſind geſunde Vierlinge zur Welt gekommen. Der Vater iſt ein armer Fabrikarbeiter, dem nun aus dem ganzen Lande viele Spenden für die Kleinen zugehen. A Urnenfund aus der keltiſchen Eiſenzeit. Im Moor; land des Borre Moſe in der Umgebung von Aalbora(Däne, mark) wurden zwölf Urnen ausgegraben. Sie ſtammen aud der keltiſchen Eiſenzeit und enthielten einſt vermutlich Nah⸗ rungsmittel, die den Göttern geopfert wurden. Reval. Die eſtniſchen Blätter ſchenken den Berichten über den Vormarſch der ſowjetruſſiſchen Truppen große Auf⸗ merkſamkeit und ſtellen feſt, daß die dritte Kriegswochae das Ende des polniſchen Staates bringen werde. Waſhington. Der amerikaniſche Staatsſekretär Hull er⸗ klärte in der Preſſekonferenz:„Die Regierung der USA kann dem Einmarſch der Sowjettruppen in Polen nicht gleichgültig gegenüber ſtehen. Die Anwendung des Embar⸗ gos gegenüber Sowſetrußland wird in Erwägung gezogen.“ Autobus gegen Zug— 21 Tote. Zwiſchen Jeruſalem und Tel Aviv 10 150 der Nähe von Ramleh ein vollbeſetzter Autobus bei einem Eiſenbahnübergang mit einem Zug zu⸗ e 21 Perſonen wurden getötet und 5 vere etzt. 3 Japaniſcher Militärbeſuch in Berlin. Der japaniſche General Graf Terauchi traf von Italien kommend mit drei hohen japaniſchen Stabsoffizieren in der Reichs⸗ une ein. Unſer Bild zeigt General Graf Terauchi Nes (Mitte) und dem ſtellvertretenden Chef des Protokolls tionsrat von Halem(rechts) nach dem Eintreffen auf dem Anhalter Bahnhof. Weltbild(M). mit dem Kaiſerlich Japaniſchen Botſchafter Oſhima ega:- 5 ele —. 3 eee 0 gewiß et, der roffen. ng, in Fragen ondere en be⸗ flichtet n Zu⸗ keiten einer de Dr, über: Eng⸗ in den polni⸗ Uk auf⸗ 8 erſte ets als üthund wäh⸗ en dez ki und ebrach de er⸗ de des arüber zu den zielten. Neu⸗ ich dis geſtelll mſter⸗ Börſe „ dem urs bez ie nie⸗ ür dis öffent⸗ ohung zember nd be⸗ r Jean igt ſich n un ie von nicht idtchen Deu ganzen Moor (Däns⸗ en aus Nah⸗ n über Auf⸗ swoche ull er⸗ USA 1m nicht mbar⸗ zogen.“ uſalem eſetzter ug zu⸗ 5 ver⸗ mend g teichs⸗ g raucht ſchwer. Im Dienſt für das Volk Große Aufgaben für Jungen und Mädel. Die deutſche Jugend iſt ſeit der Machtübernahme zu politiſcher Denkungsweiſe erzogen worden, die es ermöglicht, ihr in jeder Lage des Staates und Volkes die Aufgaben zu⸗ weiſen, deren Bewältigung in thren Kräften ſteht. Während viele aus den Jahrgängen. die bereits in der Hitler⸗Jugend erzogen wurden, jetzt unter den Waffen an der Front ſtehen, iſt es für die Jüngeren eine Selbſtverſtändlichkeit, daß auch ſie ihren Beitrag dem großen Selbſtbehauptungskampf unſeres Volkes liefern. So hat kürzlich der Reichsfſugend führer in einem Aufruf angekündigt, daß in kürzeſter Friſt den verſchiedenen Jahrgängen der Jungen und Mädel feſtumriſſene Sonder ⸗ aufgaben zugewieſen werden ſollen. Nach dem großarti⸗ gen Ernteeinſatz der HJ. bei der Getreideernte und nachdem ſich der Landdienſt der HJ. zur beſten Zufriedenheit bewährt Hat, folgt m jetzt in der gleichen Richtung ein verſtärkter Einſatz der Jugendlichen. Der Landdienſt wird erweitert, und vor allem ſind in dieſen Tagen bereits die erſten Transporte von Jungen und Mädeln aus den Städten hinaus aufs Land gegangen, damit dieſe jungen Kräfte jetzt bei der Hack⸗ fruchternte mithelfen. Es iſt ſchon immer ſo geweſen. daß die ländliche Jugend gerade hier eine wertvolle Hilfe geleiſtet hal Sie wird jetzt aber planmäßig unterſtützt und verſtärkt durch die Jungen und Mädel aus der Stadt, die bereits in dieſem Sommer bewieſen haben, daß mit feſtem Willen und ſtetem Eifer die mangelnden Kenntniſſe in der landwirtſchaftlichen Arbeit ſchnell ausgeglichen werden können. Es ſoll keine Kartoffel und keine Rübe geben, die wegen des Mangels an Arbeitskräften in der Erde verfaulen und damit der deutſchen Ernährungswirtſchaft verlorengehen kann. Darüber hinaus ſind der Jugend heute weitere wichtige Sonderaufgaben zugewieſen, an deren Bewältigung ſie ſich mit Begeiſterung gemacht hat. So haben ſich beiſpielsweiſe viele Tauſende von Jungen für den Meldedienſt des Luftſchutzes bereitgeſtellt. Soeben haben auch die erſten Ausbildungslehrgänge im Luftſchutz begonnen, in denen in Kürze der ganze älteſte Pimpfenjahrgang, alſo die Dreizehn⸗ bis Vierzehnjährigen, erfaßt werden wird. Daß die Mädel dabei nicht müßig ſind, iſt nur ſelbſt⸗ verſtändlich. Ueber ihre verſtärkte Hilfe im Haushalt hinaus haben ſie ſelbſt große Aufgabengebiete erkannt, die ſich aus den natürlichen Vorausſetzungen ergeben Erinnert ſei bei⸗ ſpielsweiſe an den Bahnhofs ⸗Hilfsdienſt, der ſich be⸗ reits glänzend eingeſpielt hal Gerade in den letzten Wochen. als überall der große Rückſtrom der Reiſenden aus den Urlaubsgebieten einſetzte, konnten die Mädel vom Hilfsdienſt wertvolle Unterſtützung leiſten, da es längſt nicht überall mög⸗ lich war, daß die Angehörigen der Reiſenden zum Empfang erſchienen und Hilfe bei der Betreuung der Kleinkinder und beim Fortſchaffen des Gepäcks leiſteten. In verſtärktem Maße gilt das auch für die Betreuung der Polen⸗Flüchtlinge. Auch im eigentlichen Geſundheitsdienſt ſind die vielen aus⸗ gebildeten Mädel wertvolle und faſt ſchon unentbehrliche Hilfs- räfte geworden. Die Jugend hat das Gebot der Stunde voll erkannt, ſie weiß, in welcher Weiſe ſie mit ihrer Kraft zum Wohl des Geſamten beitragen kann, und ſchon in der allernächſten Zeit werden wir durch die verſchiedenen anderen Maßnahmen, deren Verkündung bevorſteht, erkennen, daß der Tatendrang der Jungen und Mädel, gelenkt von erfahrenen Männern und Frauen, die innere Front unſeres Volkes beträchtlich zu verſtärken in der Lage iſt. ee. * — 2 22 2 34 g Dank für die Hilfe Ein Bauer ſchreibt an den Reichsjugendführer. In dieſen Wochen iſt die deutſche Jugend mit freudigem Pflichtbewußtſein an die Aufgaben herangegangen, die ihr die Kriegszeit nach ganz verſchiedenen Richtungen ſtellte Im Vordergrund ſteht dabei der Arbeitseinſatz auf dem Lande, wo beſonders vordringliche ernährungswichtige Arbeit zu leiſten iſt Zu Tauſenden ſind die Jungen herausgezogen, um an der Seite des ſtändigen„Landdienſtes der Hitler⸗Jugend“ mit anzupacken. In dieſer Zeit iſt auf den Bauernhöfen viel geſungen und gelacht worden. Das fröhliche Lied brau⸗ chen die Jungen und Mädel gerade jetzt, um die viele Arbeit zu ſchaffen, die n Bauer und Knecht, als ſie zur Waffe gerufen wurden, hinterlaſſen haben. Die guten Erfahrungen, die die Bauernſchaft bereits ſeit Jahren mit den Jungen und Mädeln des Landdienſtes gemacht hat, läßt auch für die kommende Zeit eine gute und fruchtbare Zuſammenarbeit er⸗ warten. In vielen Briefen haben Volksgenoſſen aus allen Teilen des Reiches immer wieder dem Reichsjugendführer ihren Dank für den ſelbſtloſen Einſatz der Hitler⸗Fugend aus⸗ e lege Der Landwirt H. Franke aus Sande bei Ratzeburg chrieb:„Hiermit möchte ich meinen verbindlichen Dank dafür ausſprechen, daß Sie die Jugend aufgefordert haben, ſich an den Erntearbeiten zu e Mit banger Sorge beſtellte ich im Frühjahr den Acker, weil ich derzeit ſchon wußte, daß die Erſatzkräfte in der Ernte bei dem ohnehin ſchon großen XIV. Tief in die mäxkiſchen Kiefern, Tannen und Fichten vergraben, träumte am Stölpchenſee das Viktoria⸗Diako⸗ niſſenheim. In einem Zimmer im erſten Stock lag auf weißen Linnen, völlig entſpannt, die Arme im Nacken ver⸗ ſchränkt, mit bleichem Geſicht, die Augen in die Unendlich⸗ keit gerichtet, Helene. Sie hörte eilende Schritte auf den Steinflieſen und ſah plötzlich Profeſſor Hartleb im grauen Straßenanzug, die Klinke in der Hand, zwiſchen Tür und Rahmen ſtehen, ſah, wie die Tür ins Schloß fiel, wie er auf ſie zukam und neben ihr hinkniete. Zart ſtreifte Helene über Hartlebs er⸗ grautes Haar. Sie fühlte ſeine heißen Küſſe und hörte ſeine Worte: „Du darfſt nie von mir gehen— nie, hörſt du, Helene?“ Sie hob ſich aus den Kiſſen und ſchlang ihre Arme um ſeinen Hals. „Karl Ludwig, ich bin eine Mörderin! Ich mußte frei werden von dieſem Scheuſal. Mein Leben war unendlich . Ich habe einen Mord begangen, glaubte, mich frei machen zu können. Ich weiß aber, daß ich nicht frei bin. Ein Gericht wird mich anklagen:„Sie haben ge⸗ mordet“ 8 „Liebſte“, unterbrach Hartleb und küßte ihr die Tränen von den Wangen, ſtrich ihr das ſchwarze Haar zurück. „Liebſtel Milderungsgründe werden für dich ſprechen. Die Aerzte werden bezeugen, daß du krank biſt!“ Helene ſchloß die Augen. Mangel an Arbeitskräften auf dem Lande fehlen würden. Dieſe Sorgen hat die Hitler⸗Jugend behoben, indem ſie mir Hilfskräfte zur Verfügung ſtellte, die mit großem Eifer und Pflichtbewußtſein tatkräftig mithalfen.— Ich bitte Sie, meinen aufrichtigen Dank an die Jugend zu über⸗ mitteln.“ Aus Baden und den Nachbargauen [I Heidelberg.(Im Neckar ertrunken) Die etwa ſechs⸗ und dreijährigen Brüder des Schifferehepaares Ka⸗ linke von hier hatten ſich bei der Dampferanlegeſtelle am Hotel„Adler“ in Ziegelhauſen ſpielend aufgehalten. Der jüngere iſt auf dem naſſen Boden der Pritſche ausgerutſcht und in den Neckar gefallen, in dem er verſank. Das Kind konnte nur noch als Leiche geborgen werden. [I heidelberg.(Zuſammenſtoß.) Auf der Kreu⸗ zung Handſchuhsheimer Landſtraße und Kapellenweg ſtieß ein Perſonenkraftwagen mit einem Kraftdreirad derart zuſammen, daß es einen Sachſchaden von 300 Mark gab. Perſonen wurden nicht verletzt. [ Eppingen.(Siedlerhäuſer fertiggeſtellt.) Das letzte der 17 Siedlungshäuſer im„Albertsberg“ konnte dieſer Tage fertiggeſtellt werden. () Bruchſal.(Radler tödlich verunglückt.) Bei der Übſtadter Brücke wurde ein Radfahrer von einem Laſtkraftwagen erfaßt und an den Straßenrand geſchleu⸗ dert. Der in den 40er Jahren ſtehende Mann erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. () Pforzheim.(Todesſturz im Rauſch.) Am Nagoldufer wurde ein Man tot aufgefunden. Wie feſtge⸗ ſtellt wurde, war der Mann in der Dunkelheit im 8 ue abgeſtürzt. Außer einem Schädelbruch mies der Tote noch einen Oberſchenkelbruch auf. Bei der Arbeit ködlich verünglückt. [ Obrigheim. Im Gipswerk Obrigheim wurde der Ar⸗ beiter Joſef Schneider von hier von einem herabſtürzenden Gipsbrocken derart ſchwer getroffen, daß er bald darauf den erlittenen Verletzungen erlegen iſt. Tödliche Anfälle. () Badenweiler. Die Witwe des Arztes Dr. Hettinger, die im Alter von 80 Jahren ſtand, wurde unterhalb des Fenſters ihres im 2. Stock liegenden Zimmers aufgefun⸗ den. Die Frau hatte einen Schädelbruch erlitten, dem ſie erlag. Man nimmt an, daß die Greiſin beim Oeffnen der Fenſterläden aus dem Fenſter geſtürzt iſt. () Griesheim. Der 18 Jahre alte Otto Diringer hatte ſich beim Fleiſchaushauen das Meſſer in den Oberſchenkel geſtoßen, wobei eine Schlagader verletzt wurde. In der reiburger Klinik mußte das Bein abgenommen werden. Der junge Mann iſt bald darauf ſeiner ſchweren Verletzung erlegen. Futter- und Getreidevorräte vernichkek. Bad Dürrheim. Während in Schwenningen nachts die Feldſcheuer des Ortsbauernführers niederbrannte, ſchlugen in der darauffolgenden Nacht aus der Scheuer des Schiller⸗ hofes an der Weilerbacher Straße die Flammen. Die raſch eingetroffene Feuerwehr konnte nicht verhindern, daß die Scheuer mit den geſamten Futter⸗ und Getreidevorräten, mit verſchiedenen landwirtſchaftlichen Geräten und Wagen ein Raub der Flammen wurde. Viehſtälle und Wohnge⸗ bäude konnten vor den Flammen geſchützt werden. Der 2 iſt ſehr groß. Die Brandurſache iſt noch nicht ge⸗ ärt. Am 1. Juli 1939 133 439 Kraftfahrzeuge Die Zahl der Kraftfahrzeuge hat auch ſeit der letzten Zäh⸗ lung erheblich zugenommen, ſo daß nach einer Veröffenr⸗ lichung des Statiſtiſchen Reichsamtes am 1. Juli 1939 im Reichsgebiet und in der Oſtmark insgeſamt 3 894 588 Kraft⸗ fahrzeuge vorhanden waren, 530085 mehr als am gleichen Tage des Vorjahres. Entſcheidend für die ſtarke Zunahme des Kraftfahrzeugbeſtandes war der Zugang der Krafträder, deren Zahl allein um 277 850 oder 17,6 v. H. höher lag als am 1. Juli 1938. In Baden hat die Zahl der Krafträder um 11 125 oder 19,4 v. H., die der Perſonenkraftwagen um 5660 oder 12,4 v. H. und die der Laſtkraftwagen leinſchließ⸗ lich Sonderfahrzeuge) um 1489 oder 13,3 v. H. zugenommen. Der Zugang an Kraftfahrzeugen leinſchließlich zulaſſungs⸗ pflichtiger Zugmaſchinen und Kraftomnibuſſe) betrug ſeit dem 1. Juli 1938 insgeſamt 18 909 Stück oder 16,3 v. H. Infolge der ſtarken Zunahme waren in Baden am 1. Juli 1939 68 432 Krafträder, 51428 Perſonenkraftwagen, 514 Kraftomnibuſſe, 12648 Laſtkraftwagen leinſchließlich Son⸗ derfahrzeuge) und 2417 Zugmaſchinen leinſchlleßlich Sattel⸗ ſchlepper) vorhanden, insgeſamt alſo 135 439 Kraftfahrzeuge. „Hörſt du den Staatsanwalt: ‚Angeklagt wegen vor⸗ bedachten Mordes. Zugegeben, daß Ihr Gatte ein ver⸗ kommener und verbrecheriſcher Glücksſpieler und ſchwerer Alkoholiker war— aber Mord iſt Mord!“ „Du ſollſt an nichts denken!“ unterbrach Hartleb.„Du mußt ganz ruhig ſein!“ „Karl Ludwig, du mußt mich anhören. Ich will dir mein Leben erzählen.— Ich bin vor fünfundzwanzig Jahren in Batavia zur Welt gekommen. Ich war die ein⸗ zige Tochter des Großkaufmanns Piet van Bornträger. Meine Mutter ſtammte aus Braſilien. Ich verlor ſie, als ich noch ein Kind war. Mein Vater umgab mich mit allem erdenklichen Luxus. Ich wurde verwöhnt, ich wurde wie eine Prinzeſſin gehalten. Wir führten in der Holländi⸗ ſchen Kolonie ein fürſtliches Haus. Jeden Tag kamen un⸗ zählige Gäſte zu uns. Mit achtzehn Jahren war ich verliebt, verliebt in einen jungen Offizier, der in Batavia beim Kolonial-Regiment ſtand. Er kam mit ſeiner Mutter allwöchentlich zweimal zu uns zum Eſſen oder zum Gartenfeſt, konnte Gedichte und Verſe aufſagen, zur Laute ſingen.— Mehr zum Zeit⸗ vertreib, habe ich Gymnaſialſtudien getrieben und mich auf der Univerſität für Tropenmedizin immatrikulieren laſſen. Es war ein luſtiges Leben— das Leben einer vom Geld unabhängigen Studentin! Viele junge Studenten und Freundinnen hatte ich um mich. In unſerer Villa richtete ich einen Freitiſch für mehr als fünfzig Bedürftige ein. Die Profeſſoren kamen mit ihren Gattinnen zu uns zu Gaſt und lobten meine ſchnelle Auffaſſung... ich weiß nicht... war es unſer Name, unſer Haus, unſer Ver⸗ mögen, oder war ich wirklich eine begabte Studentin? Unter den Studenten war auch einer, total verkommen, von allen anderen verachtet und geſchmäht.. mein ſpä⸗ terer Mann, Jan van Straaten. Er hatte keine Familie, die ſich um ihn kümmerte. Er war, gleich mir, Medizin⸗ ſtudent. Später erfuhr ich, was mir zunächſt verborgen geblieben war: Trotz ſeiner Jugend war er dem Alkohol verfallen. Es war großes Mitleid mit dieſem verlaſſenen — Laupheim.(Volksſchädling feſtgenom⸗ men) Hier wurde ein Mann feſtgenommen, der in der vergangenen Woche im Schutze der Dunkelheit einen Ein⸗ bruch in ein Geſchäft verſuücht hatte, deſſen Inhaber zum Wehrdienſt eingezogen worden war. Er wird ſich wegen 85 gemeinen Tat vor dem Richter zu verantworten hen — Bietigheim.(Stiftung der Ratsherrn.) In der letzten Sitzung der Ratsherren, in der hauptſächlich die Maßnahmen erörtert wurden, die mit dem uns aufgezwun⸗ genen Kampf zuſammenhängen, wurde auch bekanntgege⸗ ben, daß für den Bau der Kläranlage noch Grunderwer⸗ bungen notwendig waren. Die Arbeiten für den Brunnen auf dem Platz der SA ſollen nach Möglichkeit fortgeſetzt werden. Mit der Auffſtellung des Haushaltplanes für 1939, der den geänderten Verhältniſſen Rechnung trägt, iſt be⸗ reits begonnen worden. — Ludwigsburg.(Selbſtverſchulden) Ein 40⸗ jähriger Mann aus Eglosheim wurde auf der Straße Lud⸗ wigsburg— Bietigheim von einem Kraftwagen zu Boden geſchleudert und derart verletzt, daß er in das Kreiskran⸗ kenhaus gebracht werden mußte. Der Verletzte trägt an dem Unfall ſelbſt die Schuld, denn der von ihm gezogene Hand⸗ wagen war unbeleuchtet. 8 — Kornweſtheim.(GVom Motorrad erfaßt) Ge⸗ gen Mitternacht wurde ein 28 Jahre alter Einwohner na⸗ mens Schäfer auf der Fahrbahn der Stuttgarter Straße von einem Motorrad erfaßt. Schäfer mußte mit ſchweren inneren Verletzungen in das Ludwigsburger Krankenhaus N werden. Der Lenker wurde erheblich am Kopf ver⸗ etzt. — Aalen.(Infolge Straßennäſſe geſtürzt.) Das Leichtmotorrad eines älteren Einwohners kam von Leinroden beim Nehmen einer Kurve infolge zu großer Geſchwindigkeit und wegen der Näſſe der Straße in den Straßenkandel und fiel um. Der Mann ſtürzte auf den Gehweg und zog ſich dabei ſo erhebliche Kopfverletzungen zu, daß er in das Kreiskrankenhaus gebracht werden mußte. — Itlingen, Kr. Aalen.(Schadenfeuer.) Die Scheuer des Landwirts Karl Müller wurde ſamt Heu⸗ und Getreidevorräten durch Feuer völlig zerſtört. Die Flammen griffen auf den Stall über, doch konnte das Vieh rechtzeitig gerettet werden. Der Bopfinger Feuerwehr gelang es, die Flammen vom Wohnhaus fernzuhalten. Die Urſache des Brandes ſoll auf Fahrläſſigkeit zurückzuführen ſein. — Unterkochen, Kr. Aalen.(Tödliche Quetſchun⸗ gen.) Der 33 Jahre alte Maſchinengehilfe Nikolaus Bader kam auf ſeiner Arbeitsſtätte in der Papierfabrik mit der Hand in die Papiermaſchine. Der Unglückliche wurde erfaßt und zum Teil in die Maſchine gezogen. Den ſchweren Quetſchungen an Kopf und Brüſt erlag er bald nach der Einlieferung in das Aaler Krankenhaus. — Deggingen, Kr. Göppingen.(440 Flachsgar⸗ ben.) Die NS⸗Frauenſchaft erntete auf ihrem ein Mor⸗ gen großen Acker, den ſie unter Leitung eines Fachmanns mit Flachs beſtellt hatte, nicht weniger als 440 Garben. — Heilbronn.(Betrunkene Fußgängerin verunglückt) Am Montag morgen um halb 2 Uhr lief eine betrunkene Frau in die Fahrbahn eines Kraft⸗ wagens und trug eine ſtarke Rißwunde am Hinterkopf da⸗ von. Die Frau iſt an dem Unglück allein ſchuldig. Neckar und Nebenflüſſe im Steigen Das anhaltende Regenwetter der letzten Tage hat den Neckar und ſeine Nebenflüſſe erheblich zum Steigen ge⸗ bracht. Zum Teil traten die Fluten über die Ufer. Seit Sonntag nachmittag iſt aber vielerorts fallendes Waſſer zu verzeichnen.— Neckar und Steinlach traten in Tübin⸗ 55 n teilweiſe über die Ufer. Aus Hemmendorf wird gemel⸗ det, daß der ſonſt harmloſe Krebsbach das ganze Wieſental überſchwemmt hat. Zum Glück war die Ernte bereits ge⸗ borgen. In Kirchentellinsfurt ſtanden mehrere Keller unter Waſſer. Bei Bietigheim trat die Enz ſtellenweiſe über die Ufer. In Lauffen überſchwemmte der Neckar zum Teil die Kiesſtraße und den Hölderlinplatz. Kocher und Jagſt führten gleichfalls Hochwaſſer. Dank der Regulierung des Kochers kam es bis zu Abtsgmünd zu keiner nennenswerten Ueberſchwemmung. In Abtsgmünd ſelbſt ſtand das Waſſer bei der Kocherbrücke über einen auben Meter hoch. Zum Teil mußten Wohnungen und teller geräumt werden. Die Jagſt trat bei Ellwangen über die Ufer und hatte das Tal weithin überſchwemmt. Die Rems führte ebenfalls viel Waſſer. Weſentliche Ueber⸗ ſchwemmungen ſind aber nicht zu verzeichnen. Auch hier hat ſich die Flußregulierung beſonders bei Großheppach ſehr gut bewährt. Menſchen, das mich um ihn ſorgen ließ. Er folgte mir, wo ich ging und ſtand, wie ein Hund auf dem Fuße Mein Vater war nicht mehr der Jüngſte. Eines Tages nahm mich unſer Hausarzt, Doktor Strongen, auf die Seite und redete mir zu, mich ſobald als möglich zu ver⸗ heiraten, damit mein Vater mich beruhigt in ſicheren Hän⸗ den wiſſe. In jenen Tagen gab die Stadt zu Ehren des neuen holländiſchen Präſidenten für die Fremden und die Reprä ſentanten von Kunſt, Wiſſenſchaft und Handel einen großen Ball. Es war mein erſter öffentlicher Ball. Karl Ludwig, ich weiß nicht, ob duͤ dich in ein junges Mädchenherz hin einverſetzen kannſt! Der erſte Ball! Auf meiner Tanzkarte hatten ſich viele Tänzer ein getragen, die alle mit mir tanzen wollten. Viermal ſtand dort der Name des jungen, blonden Offiziers. Ich ſah nur ſein Aeußeres.— Stundenlang ſtand ich vor dem Spiegel und freute mich über mein Ballkleid. Es beſtand nur aus Rüſchen, Volants und kleinen Fliederblüten. Das geſamte Dienſtperſonal mußte gerufen werden, um mich zu bewundern. Sie ſchlugen die Hände zuſammen vor Staunen und ſagten immer wieder, wie ſchön ich ſei. In mein Haar ſteckte ich mir eine kleine Bite von wilden Roſen. Ich wartete auf Papa, der ſonſt immer pünktlich wär. Ich wurde unruhig und lief zu ihm hinauf. Er ſaß in ſeinem Arbeitszimmer vor dem Schreibtiſch und rechnete. Seine Wangen waren eingefallen. i „Mein liebes Kind“, ſagte er, ‚du mußt mit Frau von Bloom!— eine ältere Dame, die oft in unſerem Hauſe für die verſtorbene Mutter die Honneurs machte— auf den Ball gehen.“ Er nahm mich feſt in die Arme, küßte mich auf die Stirn und ſah mich lange an. 855 „Bleibe immer ein gutes Kind! Wir haben niemanden auf der Welt, der uns helfen wird!— Jetzt lauf! Unter⸗ halte dich gut! Freu' dich! Es iſt ja dein erſter Ball!“ . Aus der kathol. Kirchengemeinde. Nach 6jähriger pflichtgetreuer Tätigkeit wird heute Pfarrvikar Auguſt Meier Seckenheim verlaſſen, um ſeine neue Stelle als Pfarrberweſer in Rauenberg anzutreten. — Rat und Beiſtand für Kriegsbeſchädigte und Hinter⸗ bliebene. Kriegsbeſchädigte und Hinterbliebene finden iat und Beiſtaud in allen Fürforge⸗ und a cd en teen durch die Wehrmachtfürſorge⸗ und Verſorgungsdienſtſtellen und die Dienſtſtellen der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopfer⸗ verſorgung(SK OV). Die Angehörigen gefangener Kame⸗ raden erhalten in allen Fürſorge⸗ und Verſorgungsfragen Rat und Beiſtand durch die Wehrmachtsfürſorge⸗ und Ver⸗ ſorgunsgdienſtſtellen und das Hauptamt für Kriegsopfer der NSdDaß und die Dienſtſtellen und Kameradſchaften der Na⸗ tignalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung. Es iſt 655 mäßig, ſich in allen Fürſorge⸗ und Verſorgungsangelegen⸗ heiten des Beiſtandes der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsop⸗ ferverſorgung zu bedienen. 2 8 — Mehr Fleiſch ohne große Koſten. Viele Volksgenoſ⸗ en, die auf dem Lande und in den Vorſtädten der großen Städte wohnen, haben jetzt die Möglichkeit, durch Kanin⸗ chen zucht ſich ſehr nahr⸗ und ſchmackhaftes Fleiſch ſelbſt zu beſchaffen. Durch Verwertung von Ankräutern und Ab⸗ fällen läßt ſich hier auf dem Wege über die Kaninchenzucht eine umfangreiche, zuſätzliche Fleiſchverſorgung ermöglichen, die den Markt entlaſtet. Damit genügend junge Kaninchen für die neu hinzukommenden Züchker verfügbar ſind, iſt es unbe⸗ dingt erforderlich, daß keine weiblichen Kaninchen bis zum Alter von vier Jahren geſchlachtet werden, ſondern zur Er⸗ zeugung weiterer Nachzucht Verwendung finden. Wer zuchk⸗ fäbige weibliche Kaninchen hat, aber aus irgendwelchen Grün⸗ den in dieſem Jahre nicht mehr züchten kann, bietet dieſe Kaninchen dem Kaninchen⸗ und Kleintierzuchtverein zum Ver⸗ kauf oder zux Zucht an. * „Jeder an ſeinem Platz“ Jeder will helfen, jeder wird irgendwie ge⸗ braucht! Jeder leiſtet Hilfsdienſte, wenn er dort an der Stelle, wo er ſteht mit ganzem Herzen arbeitet, keiner darf ſich zurückgeſetzt fühlen. Ueberall kann die Frau Ganzes lei⸗ ſten. Ganz gleich wo ſie ſteht, ob im Bahn hofsdienſt, in den Bergtungsſtellen der Frauenſchaft oder außerhalb der Oef⸗ ntlichkelt in ihrem Haushalt, bei der Erziehung ihrer Kinder, für die ſe fetzt oft gans allein die Verantwortung zu trägen hat, auch dort kann ſie. Pit daß ſie Nationalſo⸗ igliſtin iſt! Erfüllt all die kleinen Pflichten im Haushalt und N es, daß Ihr dafür ſorgt,. Fenſter richtig ver⸗ unkelt 15 und daß ihr Eure Einkäufe ruhig und befon⸗ ken erledigt und mal mit kleinen Schwierigkeiten fertig det, dann ſeid ihr alle Helferinnen— Ihr ſeid d nen des Hauſes, in dem Ru wird ſich dann auch überall NSG. g wer⸗ ie Hüterin⸗ e und Ordnung waltet, und die in ausſtrahlen. tamin 9 Bei intereſſanten Unterſuchungen konnte man feſt⸗ r 5 5 1 w 8 85 stomaten—— 125 tami enthalten a e im en 1. Se i 2 to gr 922. au e ſtach diefer Zeit läßt der 10% etwas nach, in genügender Einberufene Handwerker Unterſtützung der Angehörigen Die Unterſtützung und die Sicherung des Lebensunter⸗ haltes der Angehörigen derjenigen Volksgeoſſen, die zum Wehrdienſt einberufen werden, iſt im Grundſatz bereits durch das„Geſetz über die Unterſtützung der Angehörigen der ein⸗ berufenen Wehrpflichtigen und Arbeitsdienſtpflichtigen(Fa⸗ milienunterſtützungsgeſetz“ vom 11. 7 1939(RGBl 1, 327) geregelt worden. Dazu ſind in der Folge ergänzend eine Rei⸗ he weiterer Vorſchriften ergangen. Alle dieſe Vorſchriften ſind nunmehr im weſentlichen in der„Verordnung zur Er⸗ gänzung und Durchführung des Familienunterſtützungsge⸗ ſetzes“ vom 11. Juli 1939(RGBl 1 1225 ff.) zuſammengefaßt worden. Außerdem iſt zur Beantwortung irgendwelcher Fragen die„Ausführung der Familienunterſtützung“ vom 11. Juli 1936(RNB. i.. Seite 1448 ff.) heranzuziehen. Die letzteren Beſtimmungen umfaſſen allein 148 Poſitionen. Das 5 Recht kann daher hier nicht in ſeiner Geſamtheit argeſtellt werden. Es ſei deshalb zunächſt lediglich ein für den ſelbſtändigen Handwerker beſonders wichtiger Punkt herausgegriffen. Dieſer Punkt behandelt die Ge⸗ währung einer Wirtſchaftsbeihilfe an den ſelbſtändigen Un⸗ ternehmer. Hierfür gilt folgendes(Paragraph 12 FU.⸗ DVS. i. Verbdg. m. Ziff. X, 69 FUAusf,): War ein Ein berufener bis zur Aushändigung des Ge⸗ ſtellungs⸗ oder Einrufungsbefehls Unternehmer eines Ge⸗ werbebetriebes oder eines Betriebes der Land⸗ und Forſt⸗ wirtſchaft, oder übte er einen freien Beruf aus und hatte hieraus die Mittel zur Deckung des notwendigen Lebensbe⸗ darfes für ſich und ſeine unterſtützungsberechtigten Angehö⸗ rigen gewonnen, ſo wird zur Fortſetzung oder Erhaltung des Betriebes oder des freien Berufes während der Dauer der Einberufung eine Wirtſchaftsbeihilfe gewährt, ſo⸗ weit ohne ſie die Erhaltung der wirtſchaftlichen Lage des Ein⸗ berufenen gefährdet iſt. Das Gleiche gilt, wenn bis zur Aus⸗ händigung des Geſtellungs⸗ oder Einberufungsbefehls ein unterſtützungsberechtigter Angehöriger Unternehmer eines Betriebes der genannten Art und der Einberufene die Haupt⸗ kraft in dieſem Betriebe geweſen iſt. Liegt dieſe Vorausſet⸗ zung vor, ſo iſt damit auch die Ernährungseigenſchaft im Sinne des Paragraph 2 II Fuc nachgewieſen. Die Wirtſchaftsbeihilfe zur Fortſetzung des Betriebes oder des freien Berufes iſt insbeſondere zur Entlohnung einer als Erſatzkraft für den Ein berufenen einge⸗ ſtellten notwendigen Arbeitskraft und zur Deckung der Miste für gewerbliche Räume zu gewähren. Soweit ſie zur Entloh⸗ nung einer der Krankenverſicherungspflicht unterliegenden Erſatzkraft beantragt wird, iſt die nmeldung zur Kranken⸗ verſicherung ba 55 es ſei denn, daß die Dienſtleiſtung der Erſatzkraft als vorübergehende verſicherungsfrei iſt. Für eine Erſatzkraft, die dem Einberufenen oder dem Unterſtüt⸗ zungsberechtigten verwandt oder verſchwägert iſt, kann eine Wirtſchaftsbeihilfe nicht gewährt werden, es ſei denn, daß die Ablehnung eine unbillige Härte darſtellen würde. Neben der Wirtſchaftsbeihilfe zur Fortſetzung des Betriebes oder des freien Berufes kann Familienunterſtützung nicht gewährt werden, jedoch iſt eine Mietbeihilfe für die Wohnung zuläſ⸗ ſig. Die Wirtſchaftsbeihilfe kann auch Einberufenen gewährt werden, die unterſtützungsberechtigte Angehörige nicht haben. Wird der Betrieb oder der freie Beruf während der Dau⸗ er der Einberufung nicht fortgeſetzt, iſt aber die Mte⸗ te für gewerbliche Räume weiter zu entrichten, ſo wird hier⸗ für eine e e zur Erhaltung des Betriebes oder des freien Berufes gewährt, wenn und ſo lange dem Einberufenen oder dem Unterſtützun Sberechtigten die an⸗ derweitige Verwertung oder Aufgabe der gewerblichen Räu⸗ me nicht e werden kann. Die Beihilfe kann Einbe⸗ rufenen, die unterſtützungsberechtigte Angehörige nicht ha⸗ ben, nur gewährt werden, wenn ſie zu kurzfriſtiger Aushll⸗ dung oder einer Uebung der Wehrmacht einberufen ſind. Ne⸗ ben der Wirtſchaftsbeihilfe zur Erhaltung des Betriebes oder des freien Berufes kann Familfenunterſtützung einſchließlich der Mietbeihilfe für die Wohnung gewährt werden. Der Reichsminiſter des Innern erläßt im Einvernehmen mit dem Reich miniſter der Finanzen Beſtimmungen über irt 9 e. Im übrigen ſetzt der Leiter die Höhe der. des Stadt⸗ oder Landkreiſes im einzelnen Falle die Wirt⸗ Vezugſchein Ausgabe für Gpinnſtoff⸗ und Schuhwaren. Von Dienstag, den 19. September ab ſind folgende Bezugſchein⸗Ausgabeſtellen für Spinnſtoff⸗ und Schuh⸗ waren neu geöffnet: Neckarſchule, Zimmer 4 und 5(Eingang Alphorn⸗ platz) für den Stadtteil Neckarſtadt⸗Weſt einſchl. Waldhoſſtraße und Induſttiehafen. Wohlgelegenſchule, Zimmer 4 und 5(Eingang Käfertaler Sttaßeſ: für die Stadtteile Reckarſtadt⸗ Oſt, Lange⸗Röttergebiet und Wohlgelegen. Lindenhofſchule, Zimmer 1 und 12(Eingang Wapebabe für den Lindenhof mit Rieder⸗ feld, doch ohne Almengebiet. Städt Leihamt(Eingang am Platz des 30. Januar): für das geſamte Almengebiek ſowie das Gebiet zwiſchen der Seckenheimer Straße, Tatterſall⸗ ſtraße, Friedrichsfelder Straße und Biedbahn⸗ damm(die Seckenheimer und Tatterſallſtraße ſelbſt werden dieſem Gebiet nicht zugerechnet). Die Anträge auf Ausſtellung eines Bezug⸗ ſcheines für Spinnſtoff⸗ und Schuhwaren können von den Bewohnern der oben re e biete vom 19. 9, ab nut noch bei der für ſie zu⸗ ſtändigen Ausgabeſtelle geſtellt werden. Um den Verkehr in den Bezugſcheln⸗Ausgabeſtellen zu regeln, werden Anträge auf die 2 5 eines Bezugſcheines für Spinnſtoff- und Schuh⸗ waren in allen Ausgabeſtellen, alſo auch in den Vororten und in C1, 2 nur noch angenommen: Von den Antragſtellern, deren Rame beginnt mit den Buchſtaben Wontagss ABCD E A 1 1 5 5 Donnerstags OP QR Fame 8 mstägs. U VWXV2Z. m Intereſſe einer ordnungsgemäßen Erledigung der Anträge iſt es dringend erforderlich, daß die ein⸗ geführte Rege lung genau eingehalten wird. Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchafts amt. ſchaftsbeihilfe feſt. In Zweifelsfällen iſt die zuſtändige be⸗ Verſammlungs⸗Kalender 0 Dreſchgeſellſchaft Mannheim⸗Seckenheim. Heute Mittwoch abend 8.30 Ahr Susammenkunft im Lokal„Zum Löwen“. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. 2 Zimmer und Küche zu mieten geſucht u erfragen in der eſchäftsſt. d. Bl. Einige Zentner Moſtbirnen Edelbirnen zum einlegen, Gute Luiſe zum ſteriliſieren, Nüſſe Schröder, Hauptſtraße 207. Gute Milchziege und ſchönes Lamm zu verkaufen. d Sehe b. S. Starke, 6 Wochen alte Ferkel zu berkuufen, im Handumdteh'n tz verschwinden, nz erstehn! N L222 Zuetschgen Und Birnen Was det eine ſucht, will der andere los ſein und beiden wird für zu verhaufen. wenig Geld durch eine kleine Bühler, Anzeige geholfen im Haupiſtraße 110. Nechur Bote Freiburgerſtr. 9. rufsſtändiſche Vertretung, im Handwerk Beiſpiel die Kreishandwerkerſchaft oder die K U ie Handwerkskammer, gutacht⸗ lich zu hören. 1 zum Keine Früchte dürfen verkommen Einen reichen Segen macht uns der badiſche Obſtgarten, aber auch der badiſche Wald, in dieſem Jahr wieder zum Geſchenk. Verkommen aber ſoll nichts! Anſtelle der einzel⸗ nen Frau trat die große Gemeinſchaft aller Frauen unſeres Gaues, die überall da zupacken, wo es nottut. So ſieht man ſie denn, auf Anregung und unter Anleitung der NS Frauenſchaft in allen teilweiſe freigemachten Ortſchaften hinausziehen, um das koſtbare Gut zu pflücken und einzu⸗ ſammeln. Und dann entſteht ein Einkochbetrieb ganz im Großen. Hier hat die NSV oder das Rote Kreuz eine Küche freigegeben, dort zog man in die Lehrküche der NS Frauenſchaft ein. In wohlorganiſierter Arbeitsteilung wird erſt einmal alles körbeweiſe herbeigeſchleppt, geputzt und ge⸗ waſchen, und dann an die verſchiedenen Arbeitsgruppen weitergegeben. Hier werden Pfirſiche halbiert, dort Aepfeß und Birnen geſchnitzt, an jenem Tiſch da druͤben wieder Zwetſchgen, Pflaumen und Reineclauden entkernt. Schon ſteht in langen Reihen Büchſe an Büchſe eingezuckert, um ſteriliſiert zu werden, oder die Früchte werden in großen Keſſeln zu Mus gekocht. In anderen Gegenden wieder, die als„Apfelparadies“ bekannt ſind, werden täglich viele Zentner Apfelbrei eingedoſt oder Apfelringe gedörrt. In den Gegenden aber, wo die Gartenbeſitzer ihr Obſt ſelbſt einkochen konnten, zogen die Mädel hinaus in Wald und Feld zum Pflücken der Wildfrüchte. Da glänzen an den Sträuchern des Waldes jetzt die reifen Brombeeren, an lonnigen Hecken leuchten die Hagebutten, am Wieſen⸗ und Wegrain die Holunderbeeren und Berberitzen und auf den Hochhalden funkeln die ſattroten Preißelbeeren. Freiwillig begeiſtern ſich auch die Pimpfe für dieſen Dienſt und es entſteht ein edler Wettſtreit, wer am fleißigſten ſammelt. In den Gemeinſchaftsküchen aber, in denen die Frauen auch dieſes Erntegut einkochen, duftet es beſonders gut, herb und ſüß zugleich, wie Wald und Sonne. So verkommt alſo wirklich in dieſer ſchweren Zeit erſt recht nichts von dem Segen, den Erde und Sonne für uns reifen ließen, denn unſere Frauen denken an alles und ſind ſtets einſaßbereft. Nunoſunt⸗ Programme Reichsſender Stuttgart Programm für Donnerstag, den 21. September 6 Morgenlied, Zeit, Nachrichten, Landwirtſchaft, anſchlie⸗ ßend: Gymnaſtik 1 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 7.50 Für Dich daheim; 8 Marktberichte, anſchließend: Volkslie⸗ der; 8.10 Gymnaſtik 2; 8.30 Sendepauſe; 10 Nachrichten, an⸗ ſchließend: Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkaten⸗ der; 12 Mittagskonzert; 14 Nachrichten, Sendepauſe; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 17 Nachrichten, anſchließend: Schallplatten; 18 Aus Zeit und Leben; 18.15 Schallplatten; 18.30 Reichs⸗ programm; 19„Lieder auf den Abend zu ſingen“; 19.18 Schallplatten; 19.30 Nachrichten; 20 Glück durch Briefmar⸗ ken, eine unglaubliche Geſchichte; 20.45 Reichsprogramm. Gewinnauszug 3 5. Klaſſe 1. Deutſche Reichslotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf. ſede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne f gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drel Abteilungen 1, I und III 12. Ziehüngstag 15. September 1989. In der geſtrigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 9 Gewinne zu 5000 RM. 2 Gewinne zu 4000 Rc. 12 Gewinne zu 3000 RM. 89 Gewinne zu 2000 RM. 2467 110493 170427 192288 214894 25652 248 Gewinne 29 59 NM. 3657 4879 8674 9137 9864 11485 16628 448 29825 42411 45601 58843 58346 61949 62478 72887 72705 74398 76488 80837 84 149789 157514 158277 159718 880891 162018 183498 188153 168042 16828 1888938 189888 82580 184650 188379 191718 193325 194001 194882 199688 200282 293119 203781 1 1 . 0 2 — — A 91 1 82 8 . 2 S 1 0 2 — 2 2 E * 2 A A 0 2 . 8 A D 8 5 0 — 8 2 — 18412 378684 378166 380280 380950 383377 333749 384340 38890 a 988728 390930 8858 352305 395008 386822 387200 397461 Außerdem wurden 8564 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 3 Prämien zu je 500 000 RM, 3 Gewinne zu je 100 000 RM, 9 zu je 50 000, 6 zu ſe 40 000, 6 zu ſe 30 000, 24 zu je 20 000, 66 zu ſe 10 000, 168 zu ſe 5000, 174 zu je 4000, 495 zu je 3000, 906 5 je 2000, 2610 zu je 1000, 5994 zu 8 ſe 500, 11841 zu ſe 300, 157 698 zu je 150 RM. 12. Ziehungstag 15. September 1989 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 8 Gewinne zu 5000 RM. 29336 75586 i 18 Gewinne zu 2008 An. Jas 272399 208289 359148 386417 'lIrßñ ewinne zu 8 3 703 198047 202326 285840 353927—— 8 Gewinne zu Jo R. 2098 2884 22168 421414 43 5651 57279 57538 70980 984618 108388 125 4954823175 188878 188083 142451 148843 287395 188014 188289 194091 298848 347840 a 241702 258408 287373 295148 310634 330548 381485 378002 383163 399063 AN 823 22889 28248 34801 38805 44605 1088 72834 88884 80595 88838 97733 100152 109974 80082 182282 193859 1964 5 223488 325988 227878 2284107 228847 242978 248722 256768 268078 1 2 348400 848282 354090 857219 358522 35899 385115 368748 370531 370866 382040 392781 385987 a 450 Gewinne 1 5 12 8 1 129 14 128872 147701 148371 148728 151114 18188 1584 184491 188881 168211 1 125893 124828 128028 141486 19878 448702 153788 188040 1880838 17853 7 + 300 Am. 8863 11819 20184 29325 31864 89849 88 81988 67736 87809 69051 78782 7 359 290819 292724 28892. 304929 308284 308816 308388 308832 812397 817437 818830 321688 328201 827298 338408 338888 3374 8891 347043 84 350842 3 30 889962 370047 882748 382804 383406 888291 394900 4 Außerdem wurden 6689 Gewinne zu je 150 RM gezogen. 1 2 SY ASS SSS e