die tacht⸗ rten, 5 are eee rr des Reiches endgü Nr. 220 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 20. September 1939 Die Rede des Führers Appell an die Vernunft Der Führer über die Enkwicklung der letzten Monate— Die wahren Schuldigen— Die Neuordnung im Oſten In ſeiner großen Rede in Danzig führte Adolf Hitler aus: Mein Gauleiter! Meine lieben Danziger Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Dieſen Augenblick erleben nicht nur Sie, es erlebt ihn auch das ganze deukſche Volk in kiefer Ergriffenheit. Ich bin mir der Größe dieſer Stunde bewußk. Ich betrete zum erſtenmal einen Boden, der von deuk⸗ ſchen Siedlern ein halbes Jahrkauſend vor der Zeit in Be⸗ ſitz genommen wurde, als die erſten Weißen ſich im heutigen Skaake Newyork niederließen. Ein halbes Jahrtauſend län⸗ ger iſt dieſer Boden deutſch geweſen und deutſch geblieben. Er wird— deſſen können alle überzeugt ſein— auch immer deutſch bleiben. Das Schickſal, das dieſe Stadt und dieſes ſchöne Land betroffen hat, iſt das Schickſal ganz Deutſchlands geweſen. Der Weltkrieg, dieſer wohl ſinnloſeſte Kampf aller Zeiten, hat auch dieſes Land und dieſe Stadt zu ſeinen Op⸗ fern gemacht, dieſer Weltkrieg, der nur Verlierer und kei⸗ nen Gewinner hatte, der nach ſeiner Beendigung wohl alle in der Ueberzeugung zurückließ, daß ein ähnliches Schick⸗ ſal ſich nicht wiederholen dürfe, und der leider gerade von denen anſcheinend vergeſſen wurde, die ſchon damals die Haupthetzer und auch die Hauptintereſſenten an dieſem Völkergemetzel geweſen waren. Als dieſes blutige Ringen zu Ende ging, in das Deutſchland ohne jedes Kriegsziel ein⸗ getreten war, wollte man der Menſchheit einen Frie⸗ den beſcheren, der zu einer neuen Wiederauferſtehung des Rechts und damit zu einer endgültigen Beſeitigung aller Not führen ſollte. Dieſer Friede wurde unſerem Volk in Verſailles nicht aber etwa zu freiem Verhandeln vor⸗ gelegt, ſondern in brutalem Diktat aufgezwungen. Die Väter dieſes Friedens ſahen in ihm das Ende des deutſchen Volkes. Vielleicht glaubten viele Menſchen in dieſem Frieden das Ende der Not zu ſehen, aber er war nur der Anfang neuer Wirren. Denn in einem aber haben ſich die damaligen Kriegshetzer und Kriegs⸗ beendiger getäuſcht: Nicht ein einziges Problem wurde durch dieſes Diktat gelöſt, zahlloſe Probleme aber neuge⸗ ſchaffen. Es war nur eine Frage der Zeit, wann die zertretene deutſche Nation ſich aufraffen würde, um die ihr aufgezwungenen Probleme nun ihrerſeits felbſt zur Löſung zu bringen. Das wefentlichſte Problem hat man damals überhaupt überſehen. Die Tatſache nämlich, daß die Völker nun einmal beſtehen, ob dies dem einen oder anderen britiſchen Kriegshetzer paſſen mag oder nicht. Es ſind nun einmal 82 Millionen Deutſche hier in die⸗ 51 Lebensraum vereint.(Stürmiſcher Beifall.) Dieſe 82 Millionen Deutſche wollen leben und ſie werden leben, auch wenn das dieſen Hetzern wieder nicht paſſen ſollte. Deutſchland wurde durch den Frieden von Verſailles das ſchlimmſte Unrecht zugefügt. Wenn heute ein Staatsmann eines anderen Volkes glaubt, behaupten zu dürfen, daß ihm das Vertrauen in das Wort deutſcher Staats ⸗ männer oder des deutſchen Volkes fehle, dann haben im Gegenteil wir Deutſche das Recht, zu ſagen, daß uns ſeg⸗ liches Vertrauen in die Zuſicherungen jener fehlt, die da⸗ mals ihre feierlichſten Verſprechungen ſo erbärmlich ge⸗ brochen haben.(Wieder erhebt ſich langanhaltender Bei⸗ fall.) Ich will nun gar nicht vom Unrecht von Verſailles re e— das Schlimmſte im Völkerleben iſt vielleicht gar nicht das Unrecht, ſondern vor allem der Unſinn, der Aberwitz und die Dummheit, mit denen man damals der Welt einen. aufoktroyierte, der alle hiſtoriſchen und wirtſchaftlichen, alle völkiſchen und politiſchen Gegeben⸗ heiten 810 überging. Man hat damals Regelungen ie troffen, bei denen man nachgerade be muß, ob die Männer, die ſie verbrochen haben, wirklich bei Vernunft ge⸗ weſen ſind. Bar jeder Kenntnis der geſchichtlichen Entwſck⸗ lung des europäiſchen Lebensraumes, bar auch jedes wirt⸗ ſchaftlichen Verſtändniſſes, haben dieſe Menſchen in Europa herumgewütet, Staaten zerriſſen, Landſchaften zerteilt. Völ⸗ ker unterdrückt und uralte Kulturen zerſtört. Auch dieſes Danziger Land war ein Opfer des damaligen Wahnwitzes der polniſche Stgat als ſor⸗ cher ein Produkt dieſes Unſinns! Was Deutſchland für die⸗ ſen polniſchen Staat opfern mußte, iſt vielleicht der Welt nicht genügend bekannt. Denn das eine muß ich aussprechen lle dieſe Gebiete, die damals Polen einverleibt worden ſind, verdanken ihre Entwicklung ausſchließlich deutſcher Tatkraft, deutſchem Fleiß und deutſchem ſchöpferiſchen Wirken. Daß man damals mehr als eine Provinz vom Deutſchen Reich riß, und ſie dieſem neuen polniſchen Stat zuteilte, wurde mit die Abſten Notwendigkeiten motiviert. Dabei hat ſpäter die Abſtimmung überall ergeben, daß in dieſen Provin⸗ en niemand eine Gehnfucht gehabt hatte, in dieſen polnt⸗ ſchen Staat zu kommen. Polen, das aus den Blutopfern zahlloſer deutſcher Regimenter entſtanden war. hat ſich 5 Koſten alten deutſchen Siedlungsgehietes und vor allem au Koſten ſeder Vernunft und jeder wirtſchaftlichen Möglichkeit ausgedehnt. 5 5 Es iſt in den letzten 20 Jahren klar erwieſen worden: Der Pole, der dieſe Kultur nicht begründet hatte, war nicht einmal fähig, ſie auch nur zu 70 lten, Es hat ſich wieder gezeigt, daß nur derjenige, der ſelbſt kulturſchöp⸗ feriſch veranlagt iſt, auf die Dauer auch eine wirkliche kul⸗ turelle Leiſtung zu bewahren vermag. 50 Jahre weiterer pol⸗ niſcher Herrſchaft würden eg ben, um dieſe Gebiete, die der Deutſche mübſelig mit Fleiß und Emſigkeit der Bar⸗ barei entriſſen hat, der Barbare. wieder zurückzugeben. Ueberall zeigen 15 bereits heute die Spuren dieſes Rück⸗ 8. tritts und Verfa Polen ſelbſt war ein Nationalitätenſtaat; man 5 in ihm das geſchaffen, was man dem alten öſterreichi⸗ n Staat als Schuld vorwarf. Polen war niemals eine Demokratie, Eine ganz dumme, ſchwindſüchtige Oberklaſſe beherrſchte diktatoriſch nicht nur fremde Nationa⸗ litäten, ſondern auch das ſogenannte eigene Volk. Es war ein Gewaltſtaat, regiert durch den Gummiknüppel der Poli⸗ zei und letzten Endes auch durch die Not. Das Los der Deutſchen in dieſem Staat war entſetzlich. Ich brauche hier nicht im N dieſes Los der Deutſchen zu ſchildern. Es war über alles tragiſch und ſchmerzlich. Trotzdem habe ich, wie überall, ſo a ren können. Ich habe mich en ich hier verſucht, eine Regelun * l die vielleicht zu einem billigen Ausgleich hätte ſt bewagt im Weſten und im Süden f tige Grenzen zu ziehen und da⸗ mit Gebiet um Gebiet der politiſchen Unſicherheit zu ent⸗ das alles auf die Dauer von einem ſo lächerlichen Staat bieten laſſen würde? Man muß es wohl geglaubt haben, 1 5 einen Schritt weiter, indem man nämlich die Ver⸗ f etwa nicht genügen ſollte, lch ſederzeit des Widerſtandes, das heißt der Beihilfe der an Ktieg anzufangen oder auch a e er war allerdings auch Polen nur ein Mittel zum . 8 515 Heute erklärt man ja bereits ganz ruhig, daß es ſich ſondern um die Beſeitigung des deutſchen Regimes! a reißen und für die Zukunft dort den Frieden zu ſichern. Das Gleiche war ich auch hier im Oſten zu erreichen beſtrebt geweſen. Damals regierte in Polen ein Mann von einer unbe⸗ ſtreitbaren realiſtiſchen Einſicht und Tatkraft. Es war mir gelungen, mit dem Marſchall Pilfudfki ein Abkommen u erzielen, das den Weg zu einer friedlichen Verſtändi ung ex beiden Natjonen ebnen ſollte, ein Abkommen, das ſich ber mühte, unter vollkommenen Uebergehens des Verſailler Ver⸗ trages wenigſtens die Grundlage für ein vernünftiges, trag⸗ bares Nebeneinanderleben ſicherzuſtellen. Solange der Mar⸗ ſchall lebte, ſchien es, als ob dieſer Verſuch vielleicht zu ei⸗ ner Entſpannung dieſer Lage beitragen könnte. Sofort nach 1 Tode ſetzte aber wieder ein verſtärkter Kampf gegen as Deutſchtum ein. Dieſer Kampf, der ſich in tauſenderles Formen äußerte, verbitterte und verdüſterte die Beziehungen zwiſchen den beiden Völkern in ſteigendem Ausmaß. Es war auf die Dauer nur ſehr ſchwer möglich, 95 duldig fenen de ent wie in einem Lande, das an ſicht ſchon Deukſchland das ſchwerſte Unrecht zugefügt hatte, die dort lebenden deutſchen Minderheiten in einer geradezu bar⸗ bariſchen Weiſe verfolgt wurden. Die Welt, die ſonſt Trä⸗ nen vergießt, wenn aus dem Deutſchen Reich ein erſt vor wenigen Jahrzehnten zugewanderter polniſcher Jude hinaus⸗ gewieſen wird, iſt gegenüber dem Leid derjenigen, die zu Millionen in Vollzug des Verſailler Diktates ihre frühere Heimat verlaſſen e vollkommen ſtumm und taub ge⸗ blieben. Denn hier handelt es ſich ja nur um Deutſchel, Das Bedrückende und Empörende war dabei, daß wir das alles von einem Staat erdulden mußten, der tie unter uns ſtand. Denn letzten Endes war Deutſchland ehen doch eine Großmacht, auch wenn ein paar Wahnſinnige glaubten, das Lebensrecht einer großen Nation durch einen ſinnloſen Vertrag oder ein Diktat auslöſchen zu können. Konnte eine Großmacht wie Deutſchland auf die Dauer zu⸗ ſehen, wie ein tief unter ihm ſtehendes Volk und tief unter ihm ſtehender Staat Deutſche mißhandelte? Es waren beſonders zwei Juſtände ganz unerkräglich: 1. Eine Stadt, deren deulſcher Charakter von niemanden beſtritten werden konnte, wurde nicht nur daran verhindert, ſich den Weg zum Reich zurückzuſuchen, ſondern es wurde verſucht, ſie planmäßig allmählich über kauſend Umwege zu poloniſieren, und 2. war der Verkehr einer vom 0 Reich abgetrenn⸗ ken 80 e von allen bedenklichen Schikanen Su dem Wohlwollen des dazwiſchenliegenden polniſchen kaates. Keine Macht der Welt hätte dieſen Zuſtand ſolange er⸗ kragen wie Deutſchland! Ich weiß nicht, was wohl England zu einer ähnlichen Friedenslöfung geſagt haben würde oder wie man ſie in Frankreich hingenommen hätte oder gar in Amerika. Ich habe nun verſucht, Wege zu einertragbaren Löſung auch dieſes Problems zu finden. Ich habe dieſe Versuche in Form mündlicher Vorſchläge den da⸗ maligen polniſchen Machthabern unterbreitet. Sie kennen dieſe Vorſchläge: Sie waren mehr als maßvoll. Ich bemühte mich, einen Ausgleich zu finden zwiſchen unſerem Wunſch, Oſtpreußen wieder in Verbinden mit dem Reich zu bringen, und dem Wunſch der Polen, einen Zugang zum Meer zu behalten. Ich glaube wohl fagen zu dürfen, daß ich damals mehr als beſcheiden war. Es gab Augenblicke, da ich mir ſelbſt, grübelnd und brütend, die 11 vorlegte, ob ich es wohl vor meinem eigenen Volk würde verantworten können, ſolche Vorſchläge der polni⸗ 121 5 Regierung zu unterbreiten. Ich tat es, weil ich dem eutſchen und auch dem polniſchen Volk das Leid einer krie⸗ geriſchen Auseinanderſetzung erſparen wollte. Dieſes damalige Angebot habe ich nun in dieſem Früh⸗ lahr in konkreter Form wiederholt: Danzig ſollte zum Deutſchen Reich. Eine exterritoriale Straße ſollte— natür⸗ lich auf unſere Koſten— nach Oſtpreußen gebaut werden. Polen ſollte dafür in Danzig freieſte Hafenrechte und einen exterritorialen Zugang erhalten. Dafür war ich bereit, den an ſich für uns kaum tragbaren Zuſtand der Grenzen ſogar noch zu garantieren, um endlich Polen auch an der Siche⸗ rung der Slowakei teilhaben zu laſſen. 5 Ich weiß nicht, in welcher Geiſtesverfaſſung ſich die pol. niſche Regierung befand, als ſie dieſe Vorſchläge ablehnke! (Stürmiſche 1 der Zehnkauſende.) Ich weiß aber, daß viele Millionen Deutſche damals aufakmeken, da ſie auf dem Skandpunkk ſtanden, daß ich mit dieſem Angebot eigentlich zu weit gegangen wäre. Polen antwortete mit dem Befehl zur erſten Mo⸗ bilmachung. Zugleich ſetzte ein wilder Terror ein. Meine Bitte an den damaligen polniſchen Außenminiſter, mich in Berlin zu beſuchen, um noch einmal dieſe Fragen durchzuſprechen, wurde abgelehnt. Er fuhr ſtatt nach Berlin nach Londonl Es kamen nun jede Woche und jeden Monat fortgeſetzt ſich ſteigernde Drohunge n, die ſchon für einen kleinen Staat kaum erträglich waren, für eine Großmacht aber auf die Dauer unmöglich waren. Man zerbrach ſich ſogar den Kopf darüber, ob man un⸗ ſere Armee noch vor oder hinter Berlin zerfetzen ſollte. Ein ee ee Marſchall, der heute jammervoll ſeine rmee im Stich gelaſſen hat, erklärte damals, daß er . und die deutſche Armee zerhacken werde. Pa⸗ rallel damit ſetzte ein Martyrium für unſere Volks⸗ deutſchen ein. Zehntauſende wurden verſchleppt, mißhan⸗ delt und in der grauſamſten Weiſe getötet. Sadiſtiſche Be⸗ Ben ließen ihre perverſen Inſtinkte an ihnen aus und— ieſe demokratiſche fromme Welt ſah zu, ohne mit einer Wimper zucken.(Minutenlange Pfui⸗Rufe.) Ich habe mir nun die Frage vorgelegt: f Wer kann Polen ſo verblendet haben? 5 8 Glaubte man dort wirklich, daß die deutſche Nation ſich weil man es den Polen von einer gewiſſen Stelle als mög⸗ lich geſchildert hatte; von jener Stelle, an der die General⸗ kriegsheßer nicht nur in den letzten Jahrzehnten ſondern den letzten Jahrhunderten geſeſſen 1— und auch heute noch ſitzen! Dort erklärte man, daß Deutſchland überhaupt nicht als Macht zu werten ſei. Dort wurde den Polen ein⸗ geredet, daß ſie ohne weiteres in der Lage ſein würden, egen Deutſchland Widerſtand zu leiſten. Dort ging man rung abgab, daß Polen, wenn ihr eigener Widerſtand eren verſichern könnte. Dort wurde famofe Garantie abgegeben, die es in die Hand eines e Kleinftaates legte, einen zu unkerlaſſen. Für d ei dieſem Krieg gar nicht um den Beſtand Polens handele, Ich habe immer vor dieſen Männern gewarnt. Sie wer⸗ den ſich meiner Reden von Saarbrücken und Wil⸗ ems haven erinnern. Ich habe in dieſen beiden Reden auf die Gefahren hingewieſen, die darin liegen, daß in dem einen Land ohne weiteres Männer aufſtehen und ungeniert den Krieg als eine Notwendigkeit predigen dürfen, wie es die Herren Churchill, Eden, Duff Cooper uſw. uſw. getan haben. Ich habe darauf hingewieſen, wie gefährlich das vor allem in einem Land iſt, in dem man nie genau weiß, ob nicht dieſe Männer in kurzer Zeit an der Regierung ſein werden Man erklärte mir darauf, das werde nie der Fall ſein. Meines Wiſſens ſind ſie jetzt die Regierung! Es iſt alfo genau das eingetroffen, was ſch damals vorhergeſagt habe. Ich habe damals die deutſche Nation vor dieſen Menſchen ge⸗ warnt aber auch keinen Zweifel darüber beſtehen laſſen, daß Deutſchland unter keinen Umſtänden vor ihren Drohun⸗ gen und auch nicht vor ihrer Gewalt mehr kapitulieren wer⸗ de. Ich habe mich damals entſchloſſen, dem deutſchen Volz allmählich Keuntnis von dem Treiben dieſer Verbrecher⸗ eligue zu geben, um es ſo in jene Abwehrſtellung zu bringen, die ich für notwendig hielt, um nicht eines Tages überraſcht zu werden. Als der September kam, war unterdeſſen der Zuſtand unhaltbar geworden Sie kennen die Entwicklung dieſer Au⸗ guſttage: Ich glaube aber trotzdem, daß es auch in dieſen letzten Tagen ohne die britiſche Garantie und ohne die Hetze dieſer Kriegsapoſtel noch möglich geweſen wäre, eine Ver⸗ ſtändigung zu erreichen. In einem gewiſſen Augenblick verſuchte England ſelbſt, uns mit Polen in eine direkte Ausſprache zu brin⸗ gen. Jch war dazu bereit! Wer natürlich nicht kam, waren die Polen. Ich ſetzte mich mit meiner Regierung zwei Tage dach Berlin und wartete und wartete. Unterdeſſen hatte ich den neuen Vorſchlag ausgearbeitet. Er iſt Ihnen bekannt. Ich habe ihn am Abend des erſten Tages dem britiſchen Botſchafter mitteilen laſſen. Es iſt ihm Satz für Satz vorgeleſen worden, außerdem wurden ihm von mei⸗ dem Außenminiſter noch zuſätzliche Erklärungen abgegeben. Es kam der nächſte Tag, und nichts geſchah, nichts außer:— die polniſche Generalmobilma⸗ chung, erneute Terrorakte und endloſe An⸗ griffe gegen das Reichsgebiet! Nur darf man Geduld auch im Völkerleben nicht im⸗ mer mit Schwäche verwechſeln. Ich habe jahrelang mit einer grenzenloſen Langmut dieſen fortgeſetzten Provoka⸗ tionen zugeſehen. Was ich in dieſer Zeit oft ſelbſt mitlitt, das können nur wenige ermeſſen. Jahr für Jahr ging das ſo weiter. In der letzten Zeit habe ich allerdings ge⸗ warnt, daß das einmal ein Ende finden müßte, und ich habe mich dann nach monatelangem Warten und immer neuen Vorſchlägen endlich entſchloſſen, wie ich dem Reichs⸗ tag ſchon erklärte, mit Polen in der Sprache zu reden, in der Polen ſelbſt reden zu können glaubke, in jener Sprache, die es wohl allein verſteht! Aber auch in dieſem Augenblick war der Friede 599 eimmal zu retten. Das befreundete Italien, der Duce, hatte ſich dazwiſchengeſchaltet und einen Vermittlungsvorſchlag ge⸗ macht. Frankreich war damit einverſtanden, und auch ich hakte mein Einverſtändnis erklärt. England aber hal auch dieſen Vorſchlag abgelehnt und ſtatt deſſen geglaubt, dem Deuk⸗ chen Reich ein zweiſtündiges Ultimatum mit einer unmög⸗ lien Forderung ſacen u können. Die Engländer haben ſich dabei in einem getäuſcht! Einſt hatten ſie im Deutſchland des November 1918 eine Re⸗ gierung, die von ihnen ausgehalten wurde, und ſie verwech⸗ ſelten nun wohl das heutige Regime mit dieſer von ihnen ausgehaltenen, und die heutige deutſche Nation mit dem damals verführten, verblendeten deutſchen Volk. Deutſchland aber ſtellt man keine Alkimaken mehr, das kann man ſich in London merken! (Minutenlange Beffallskundgebungen). Mit Mann und Noß und Wagen Wir haben in den letzten ſechs Jahren von Staaten wie Polen Unerhörtes hinnehmen müſſen. Aber ich habe trotzdem kein Ultimatum geſchickt. Wenn Polen heute den Krieg ge⸗ wählt hat, dann hat es ihn gewählt, weil andere es in die⸗ ſen Krieg hineinhetzten; andere, die glauben, daß ſie bei die⸗ ſem Krieg vielleicht ihr größtes weltpolitiſches und finan⸗ zielles Geſchäft machen können. Es wird aber nicht nur ihr größtes Geſchäft, ſondern es wird ihre größte Ent⸗ täuſchung werden. Polen hat den Kampf gewählt, und es hat den Kampf nun erhalten! Es dieſen Kampf leichten Herzens gewählt, weil ihm ſewiſe Staatsmänner des Weſtens verſichert hatten, daß ſie genaue Unterlagen beſäßen: über die Wertloſigkeit des de chen Heeres, über ſeine„ ee die ſchlechte Moral der Truppen, über die defaitiſtiſche immung im Innern des Reiches und die Diskrepanz, die zwiſchen dem deutſchen Volk und ſeiner 1 beſtehen ſolle.(Stürmiſche Heiter⸗ keit). Man hat den Polen eingeredet, daß es für ſie ein Leichtes ſein würde, nicht nur Widerſtand zu leiſten, ſondern unſere Armeen zurückzuwerfen. 9 hat Polen ja dank der beratenden weſtlichen Generalſtäbler wohl auch ſeinen Feldzugsplan aufgebaut! Seitdem ſind nun 18 Tage ver⸗ 5 aum jemals in der Geſchichte konnte aber m mehr echt der Spruch angeführt werden:„Mit Mann und Roß und Wagen, hat ſie der Herr geſchlagen!“(Minutenlang branden die Heilrufe zum Führer empor). i Während ich hier zu Ihnen ſpreche, 1 unſere Trup⸗ pen auf einer großen Linie LembergBreſt und nord⸗ wärts. Seit ern nachmittag marſchleren endloſe Ko⸗ lonnen der zuſammengeſchlagenen polniſchen Armeen aus dem Raume von Kutno als Gefangene abl Geſtern morgen waren es 20 000. geſtern abend 50 000, heute vor⸗ mittag 70 000. Ich weiß nicht, wie pos die Zahl jetzt iſt, aber das eine weiß ich: was von der polniſchen Armee weſtlich dieſer Linie ſteht, wird in wenigen Tagen kapitu⸗ lieren, die Waffen ſtrecken oder zerſchlagen werden! Anſere unvergleichliche Wehrmacht In di Augenblick en unſere dankbaren Herzen hin zu unſeren Soldaten. Die peutf 5 t jenen 5 5 genialen Staatsmännern, die ſo gut Beſcheid wi über die Juſtände im Deutſchen Reich Anſchauungsunlerricht gegeben!(Stürmiſcher Beifall.). der Marſchall Rydz⸗Smigly hat ſich in der Richtung geirrt. Anſtatt in r witz gelandet. und mit ihm ſeine ganze Reaierung und alle nun den notwendigen rlin iſt er in Ezern⸗ a 2 jene Verführer, die das polniſche Volk in dieſe hineingetrieben haben. Die deutſchen Soldaten haben zu Lande, zur See und in der Luft ihre Pflicht und Schuldigkeit in höchſtem Aus⸗ maß getan!(Das deutſche Danzig dankt der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Wehrmacht mit brauſenden Ovationen.) Wieder hat ſich unſere deutſche Infanterie als die un⸗ vergleichliche Meiſterin erwieſen. Ihre Tapferkeit, ihr Mur und ihr Können ſind oft angeſtrebt, doch nie erreicht worden. Die neuen Waffen unſerer motoriſier ten Verbä nde, ſie haben ſich auf das höchſte bewährt. Die Soldaten unſerer Marine erfüllen bewunderungswürdig ihre Pflicht. Und über allem wacht die deutſche Flugwaffe. Und ſichert den deutſchen Raum. Jene, die davon träumten, daß ſte Deutſchland zerſchmettern würden, die die deutſchen Städte in Schutt und Aſche legen wollten, ſind ſo kleinlaut geworden, weil ſie genau wiſſen, daß für jede Bombe auf eine deulſche Stadt— fünf oder zehn zurückfallen. Sie ſollen nur nicht ſo tun, als ob ſie ſich auf Humanität für dieſe Art von Kriegführung nicht entſcheiden wollten. Es iſt nicht die Humanität, ſondern die Sorge um die Vergel⸗ tungl Wir wollen in dieſem Augenblick dem polniſchen Soldaten Gerechtigkeit werden laſſen. Der Pole hat an vielen Plätzen tapfer gefochten. Seine untere Führung machte verzweifelte Anſtrengungen, ſeine mittlere Füh⸗ rung war zu wenig intelligent, ſeine oberſte Führung ſchlecht, unter jeder Kritik. Seine Organiſation war polniſch! In dieſem Augenblick befinden ſich rund 300 000 pol⸗ niſche Soldaten in deutſcher Gefangenſchaft. Nahezu 2000 Offiziere und viele Generale keilen ihr Los. Ich muß aber auch erwähnen, daß neben der von uns N Tapferkeit vieler polniſcher Verbände die ſcchmutzigſten Taten ſtehen, die vielleicht in den letz⸗ ten Jahrhunderten irgendwo vorgefallen ſind.(Stürmiſche Pfuirufe.) Es ſind Dinge, die ich als Soldat kriegs, der ich nur im Weſten gekämpft habe, nie kennen⸗ des Welt⸗ zulernen Gelegenheit hatte. Tauſende von niedergemetzel⸗ ten Volksdeutſchen, viehiſch abgeſchlachtete Frauen, Mäd⸗ chen und Kinder, unzählige deutſche Soldaten, Offiziere, die als Verwundete in die Hände dieſes Gegners gefallen 117 wurden maſſakriert, beſtialiſch verſtümmelt und ihnen ie Augen ausgeſtochen. Und das Schlimmſte— die pol⸗ niſche Regierung hat es im eigenen Rundfunk offen zuge⸗ geben—: abſpringende Soldaten der Luftwaffe werden 55 ermordet. Es gab Momente, da man ſich fragen mußte: Soll man unter dieſen Umſtänden ſich ſelbſt noch irgendeine Beſchränkung auferlegen? Es iſt mir nicht bekannt geworden, daß irgendeiner der demokratiſchen Staatsmänner es der Mühe wert gefunden Putt 758 dieſe Barbarei zu prokeſtieren!(Skürmiſche Pfuirufe). Ich habe der deutſchen Luftwaffe den Auftrag gegeben, daß ſie dieſen Krieg human, d. h. nur gegen kämpfende Truppen führt. Die polniſche Regierung und Hee⸗ resleitung gaben ihrer Zivilbevölkerung den Auftrag, dieſen Krieg als Heckenſchützen aus dem Hinterhalt zu führen. Es war ſehr ſchwer, ſich hier in der Gewalt zu behalten, und ich möchte hier betonen: Man ſoll ſich in den demokratiſchen Staaten nicht einbilden, daß das ewig ſo ſein muß. Wenn man es anders haben will, ſo kann man es auch an⸗ ders haben] Auch hier kann meine Geduld ein Ende fin⸗ den!(Stürmiſcher, minutenlanger Beifall). Trotz dieſer heimtückiſchen Art einer Kriegführung, der in den letzten Jahrzehnten nichts Aehnliches an die Seite geſtellt werden kann, 177 unſere Armeen mit dieſem Gegner in Blitzesſchnelle fertig geworden. Eine englische Zei⸗ kung ſchrieb vor ein paar Tagen, ich hätte einen General⸗ oberſten ſeiner Stellung enthoben, weil ich auf einen Blitz⸗ krieg gerechnet hätte und bitter enttäuſcht ſei über die Lang⸗ ſamkeit unſerer Operationen.(Stürmiſche Heiterkeit). So haben wir Polen in 95 18 Tagen zuſammenge⸗ ſchlagen und damit jenen Juſtand herbeigeführt, der es viel⸗ leichk ermöglicht, in Vernunft und Ruhe dereinſt mit Vertre. kern dieſes Volkes ſprechen zu können. g Nußlands Eingreifen Unterdeſſen hal Rußland ſich veranlaßt geſehen, auch ſeinerſeits zum Schutze der Intereſſen weißruſſiſcher und ukrainiſcher Volksteile in Polen einzumarſchieren. Wir er⸗ leben nun. daß man in England und in Frankreich in dieſem Zuſammengehen Deutſchlands und Rußlands ein ungeheuer⸗ liches Verbrechen ſieht, ja ein Engländer ſchreibt: Das ſei eine Perfidie. Die Engländer müſſen das ja nun wiſſen. Ich glaube die Perfidie ſieht man in England darin, daß der Verſuch des Zuſammengehens des demokratiſchen England mit dem bolſchewiſtiſchen Rußland mißlang, während um⸗ gekehrt der Verſuch des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland mit dem bolſchewiſtiſchen Rußland gelungen iſt. Ich möchte hier gleich eine Aufklärung geben: Rußland bleibt das. was es ſſt. und auch Deutſchland wird das blei⸗ ben, was es iſt. Ueber eines allerdings ſind ſich beide Regime klar: Weder das ruſſiſche noch das deutſche Regime wollen auch nur einen Mann für die Intereſſen der weſtlichen De⸗ mokratien opfern.(Erneuter langanhaltender Beifall). Die Lehren von vier Kriegsjahren genügt für beide Staaten und für beide Völker. Wir wiſſen ſeitdem ſehr genau, daß abwechſlungsweiſe bald der eine bald der andere die Ehre haben würde, für die Ideale der weſtlichen Demokratien in die Breſche zu ſpringen. eide Staaten und beide Völker bedanken ſich daher für einen ſolchen Auftrag. Wir gedenken, unſere unn von jetzt ab ſelber zu vertreten, und wir haben gefunden, daß wir ſie am beſten dann vertreten können, wenn die beiden größten Völker und Staaten ſich miteinander verſtändigen.(Das deutſche Danzig ſtimmt nachdrücklich dem Führer zu.) Deutſchlands Ziele Und das iſt um ſo leichter, als ja die britiſche Behauptung von der unbegrenzten een der deutſchen Außenpolitik nur eine Lüge iſt. Ich freue mich, jetzt den britiſchen Staatsmännern dieſe Lüge in der Praxis wi⸗ derlegen zu können. Sie, die fortgeſetzt behaupten, Deutſch⸗ land hätte die h t, Europa bis zum Ural zu beherrſchen, müßten ja jetzt glücklich ſein, wenn ſie endlich die Begren⸗ 3 deutſchen politiſchen Abſichten erfahren. un, meine Herren des Großbritanniſchen Weltreiches, die Ziele Deutſchlands ſind ſehr begrenzt. Dieſe Inkereſſen allerdings ſind wir entſchloſſen auf ſede Gefahr hin und gegen ſedermann zu verkreten! Daß wir dabei nicht mit uns ſpaßen laſſen, dürften die letzten 18 Tage zur Genüge bewieſen haben.(Stürmiſcher Beifall.) Die Neuordnung im Oſten Wie nun die endgültige Geſtaltung der ſtaatlichen Ver⸗ hältniſſe in dieſem großen Gebiet ausſehen wird, hängt in erſter Linie von den beiden Ländern ab, die hier ihre wich⸗ kigſten Lebensintereſſen beſitzen. Deutſchland geht mit be⸗ grenzten, aber unverrückbaren Forderungen vor, und es wird dieſe Forderungen ſo oder ſo verwirklichen. Deulſch⸗ land und Rußland werden ſedenfalls hier an die Stelle eines Brandherdes Europas eine Situakion ſetzen, die man dereinſt nur als eine Enkſpannung wird werken können. Wenn nun der Weſten erklärt, daß dies unter keinen Umſtänden ſein dürfte, und wenn man vor allem in Eng⸗ land erklärt, man ſei entſchloſſen, dagegen, wenn notwen⸗ dig, mit einem drei⸗ oder vielleicht fünf⸗ oder achtjährigen Krieg Stellung zu nehmen, dann möchte ich hier einiges zur Antwort geben: Erſtens: Deutſchland hat unter ſchwe⸗ ren Verzichten im Weſten und im Süden ſeines Reiches endgültige Grenzen akzeptiert, um dadurch eine endgültige Befriedung herbeizuführen. Wir glaubten, daß uns das auch gelingen würde, und ich glaube, daß es uns auch gelungen wäre, wenn nicht eben gewiſſe Kriegs⸗ hetzer an einer Störung des europäiſchen Friedens ein ab⸗ ſolutes Intereſſe beſitzen würden. Ich habe weder gegen England noch gegen Frankreich irgendein Kriegsziel. Die 1 Nation desgleichen n Seit ich zum Amt kam, bemühe ich mich, gerade mit den früheren Weltkriegsgegnern allmählich ein enges Ver⸗ trauensverhältnis wieder herbeizuführen. Ich bemühte mich, alle die Spannungen, die einſt zwiſchen Italien und Deutſchland beſtanden, zu beſeitigen, und ich darf wohl mit Befriedigung feſtſtellen, daß dies reſtlos gelungen iſt, daß zwiſchen den beiden Ländern ein immer engeres und herz⸗ licheres Verhältnis hergeſtellt wurde, baſierend auf dem engen menſchlichen und perſönlichen Verhältnis zwiſchen dem Duce und mir. Ich ging aber weiter. Ich habe mich bemüht, das Gleiche auch mit Frankreich herbeizuführen. Sofort nach der Erledigung der Saarfrage habe ich feierlich auf jede Grenz⸗ revpiſion im Weſten für alle Zeiten Verzicht geleiſtet, und zwar nicht nur theoretiſch, ſondern auch praktiſch. Ich habe die ganze deutſche Propaganda in den Dienſt dieſer meiner Auffaſſung geſtellt und alles aus ihr ausgemerzt, was irgendwie zu Zweifeln oder zu Beſorgniſſen in Paris hätte Anlaß geben können. Meine Angebote an England kennen Sie. Ich hatte nur das große Ziel, mit dem britiſchen Volk ein aufrichtige⸗ Freundſchaftsverhältnis erreichen zu können. Wenn nun das alles abgewieſen wird und wenn England heute glaubt, ge⸗ gen Deutſchland Krieg führen zu müſſen, ſo möchte ich darauf Folgendes erwidern: Polen wird in der Geſtalt des Verſailler Vertrages nie mals mehr auferſtehen!(Brauſender Beifall). Dafür garan kiert letzten Endes nicht nur Deukſchland, ſondern ja auch Rußland. Englands wahres Kriegsziel Wenn England nun eine ſcheinbare Umſtellung ſeinen Kriegsziele vornimmt, d. h. in Wirklichkeit ſeine wahrer Kriegsziele aufdeckt, dann möchte ſch mich auch dazu äußern. Man ſagt in England, daß dieſer Krieg natürlich auch un Polen geht, aber das ſei nur in zweiter Linie entſcheidend; das Wichtigere ſei der Krieg gegen das heutige Re⸗ gime in Deutſchland. Ich erfahren hier die Ehre, als der Repräſentant dieſes Regimes beſonders genannt zu wer⸗ den. Es iſt für mich die größte Ehre, in dieſer Weiſe einge⸗ ſchätzt zu werden. Grundſätztich habe ich das deutſche Vol ſo erzogen, daß jedes Regime, das von unſeren Feinden ge⸗ lobt wird, als Gift betrachtet und deshalb vom deutſchen Volk abgelehnt wird. Wenn alſo ein deutſches Regime die Zuſtim⸗ mung der Herren Churchill, Duff Cooper, Eden uſw. bekom⸗ men würde dann wäre dieſes 3 höchſtens von dieſen erren bezahlt und für Deutſchland untragbar. Wenn dieſe Nänner mich loben würden, würde das der Grund zu meiner tiefſten Bekümmernis ſein. Ich bin ſtolz, von ihnen angegrif⸗ fen zu werden.(Brauſende Zuſtimmung). Wenn ſie aber glauben, daß ſie etwa damit das deutſche Volk von mir entfernen könnten, dann halten ſie dieſes Volk entweder für genau ſo charakterlos oder für genau ſo dumm als ſie ſelbſt ſind In beidem irren ſie ſich! Der Nationalſozialismus hat in den letzten 20 Jahren die deutſchen Menſchen nicht umſonſt erzogen. Und ſo, wie die Nationalſozialiſtiſche Partei dieſen Kampf auf ſich nahm Jahre hindurch und ihn endlich fiegreich beſtand. ſo nimmt heute das Nationalſozialiſtiſche Deutſche 1 8 ſo nimmt das deutſche Volk dieſen Kampf ebenfalls auf Die Herren mögen überzeugt ſein: Durch ihre lä⸗ cherliche Propaganda werden ſie das deutſche Volk nicht mehr zerſetzen. Dieſe Propagandaſtümper müßten erſt bei uns längere Zeit in die Lehre gehen.(Stürmiſche Hei⸗ terkeit.) Wenn ſchon Völker zerbrechen, dann wird. dies nicht am deutſchen Volk geſchehen, das für ſein Recht kämpft, das keinen Krieg will, ſondern angegriffen wurde. Wenn man weiter in England erklärt, daß dieſer Krieg drei Jahre dauern wird, ſo kann ich nur ſagen: Ich habe Mitleid mit dem franzöſiſchen Poilu. Für was er kämpft, weiß er wohl nicht, er weiß zunächſt nur, daß er die Ehre hat, mindeſtens drei Jahre zu kämpfen. Ob freilich diefer Arieg drei Jahre dauerk, hängt auch ſchließlich noch etwas von uns ab. Aber wenn er drei Jahre dauern ſollte, ſo wird am Ende des dritten Jahres ebenſowenig das Wort„Kapitulation“ ſtehen wie am Ende des 4., 5. 6. oder 7. Jahres. Die Herren mögen zur Kennknis nehmen: Die Generation, die heute in Deutſchland führt, iſt nichk die Generalion eines Bethmann-Hollweg. Heute haben ſie wieder ein friderizia⸗ niſches Deuiſchland vor ſich. (Die Maſſen, bis ins Innerſte gepackt und hingeriſſen, jubeln dem Führer zu.) i Das deutſche Volk wird in dieſem Kampf nicht aufge⸗ ſplittert, ſondern immer feſter und feſter ere e ſich etwas aufſplittert, werden es die Staaten ſein, die ſo un⸗ homogen zuſammengeſetzt ſind, wie unſere plutokratiſchen Weltdemokratien, dieſe ſogenannten Weltimperien, die aus Völkerunterdrückung und Völkerbeherrſchung beſtehen. Wir kämpfen für unſer nakionales Daſein! Wir laſſen uns nicht von irgendeinem ſolchen beſchränkten Propagandafatzken vorlügen, daß es ſich etwa nur um unſer Regime handelt. N Ueber eines kann es keinen Zweifel geben: Den Fehde⸗ handſchuh nehmen wir auf, und wir werden ſo kämpfen, wie der Gegner kämpft! England hat bereits wieder mit Lug und Heuchelei den Kgampfgegen Frauen und Kinder begonnen. England hat eine Waffe, von der es glaubt, daß es in ihrem Schutze unangreifbar iſt, nämlich die Seemacht, und es ſagt nun:„Weil wir in.— Waffe ſelber nicht angegriffen werden können, ſind wir be⸗ N mit dieſer Waffe die Frauen und Kinder nicht nur unſerer Feinde, ſondern wenn notwendig, auch der Neu⸗ tralen, zu bekriegen.“(Wieder erhebt ſich eine Woge der 51 über die verbrecheriſche Kriegführung Eng⸗ ands. Man ſoll ſich auch hier nicht käuſchen! Es könnte ſehr ſchnell der Augenblick kommen, da wir eine Waffe zur An⸗ wendung bringen, in der wir nicht angegriffen werden kön⸗ den. Hoffenklich beginnt man dann nicht plötzlich, ſich der „Humanität“ zu erinnern, und der„Unmöglichkeit“, gegen deukſchen Skämme, das Großdeutſche Reich . und Kinder Krieg zu führen. Wir Deutſchen wol⸗ en das nicht! Es liegt uns nicht. Ich habe auch in dieſem Feldzug den Befehl gegeben, wenn irgend möglich. Städte zu ſchonen. Wenn na⸗ türlich eine Kolonne über einen Marktplatz marſchiert und 95 wird von Fliegern angegriffen, dann kann es paſſieren, aß dem leider auch ein anderer zum Opfer fällt. Grund⸗ ſätzlich baben wir das Prinzip der Schonung durchgehalten. Wir haben uns an dieſe Regeln gehaltey und möchten es auch in der Zukunft tun Deutſchland kapituliert nicht! . Es liegt bei England, entweder die Blockade in 6 Formen zu führen, die dem Völkerrecht entſprechen, oder in 5 Formen, die völkerrechtswidrig ſind. Wir werden uns ganʒ 5 dem anpaſſen. Ueber eines aber ſollen ſie ſich keinem Zwei⸗ 5 fel hingeben: i Da das engliſche Ziel nicht Kampf gegen ein Regime, f ſondern Kampf gegen das deutſche Volk, gegen die deulſchen— Frauen und Kinder heißt, ſo wird die Reaktion bei uns eine enkſprechende ſein. Und immer wird am Ende eines feſt⸗ 2 ſtehen: Dieſes Deutſchland kapituliert nicht! 5 5 Wir wiſſen ganz genau, welches einſt das Schickſal dieſes Deutſchlands ſein würde. Herr King⸗Hall hat es uns im Auf⸗ trag ſeiner hohen Herren ja mitgeteilt: Ein zweiter Verfailler Vertrag, nur noch viel ſchlimmer. Das deutſche Volk nimmt das zur Kenntnis, und es wird dement⸗ ſprechend fechten! Dank an das deutſche Volk Ich möchte von dieſer Stelle aus aber nun dem deuk⸗ ſchen Volk meinen Dank aussprechen. Es hat in den letzten Wochen wirklich ein wunderbares Zeichen nicht nur ſeiner inneren Geſchloſſenheit gegeben, ſondern es gab auch zahl⸗ b reiche Beweiſe ſeiner a tapferen Geſinnung. Auch N hier hat der Nakionalſozlalismus eine Umwandlung her⸗ i vorgerufen. a 3 Vielleicht wird mancher ſagen:„Das deutſche Volk iſt 50 nicht ſo begeiſtert wie 1914.“ Oh, es iſt viel be⸗ 15 geiſterter! Nur iſt dieſe Begeiſterung heute eine Begeiſte⸗ rung, die im Innern lodert, die die Menſchen hart macht. 9 Es iſt nicht der oberflächliche Hurra⸗Patriotismus, ſondern es iſt eine fanatiſche Entſchloſſenheit, es iſt die ernſte Be⸗ geiſterung von Menſchen, die wiſſen, was ein Krieg iſt. S So wie ich bei meinen Beſuchen an der Front 2 dieſe zahlreichen Regimenter und Diviſionen ſah— Junge, be Alte, alle in der gleichen Verfaſſung— ſo ſehe ich vor mir 5. auch das ganze deutſche Volt. Wir brauchen keinen gi Hurra ⸗ Patriotismus. Wir alle wiſſen, wie furcht⸗ n. bar der Krieg iſt, allein wir ſind auch entſchloſſen, dieſes Geſchehen zu einem erfolgreichen Ende zu führen Es mag E 05 kommen, was will. Wir 0 pe ſo oder ſo die⸗ m en Kampf durchzuführen und durchzuſtehen. 55 Wir haben dabei nur den einzigen Wunſch, daß der all⸗ ne mächtige Gott, der ja jetzt unſere Waffen geſegnet hat, viel⸗ leicht die anderen Völker erleuchten und ihnen die Einſicht g6 ſchenken möge, wie zwecklos dieſer Krieg, dieſes Völker ⸗ ringen ſein wird, und daß er ſie vielleicht zum Nachdenken bringen wird über die Segnungen eines Friedens, die ſie preisgaben, bloß weil eine Handvoll infernaliſcher Kriegs ⸗ beter— Kriegsintereſſenlen die Völker in den Krieg krei⸗ ben will. i Danzigs Heimholung— Ich bin heute zum erſten Male in dieſer Stadt Danzig. Sie hat den Schickſalsweg des deutſchen Volkes 30 viele, viele Jahrhunderte geteilt. Sie hat mit ihren Söh⸗ 92 nen den großen Krieg mitgekämpft und nach dem Kriege St ein beſonder bitteres Leid erfahren. Nun kehrt ſie nach 8e wanzig Jahren zurück in die große deutſche Volksgemein⸗ 5 ſchaft Die Ideen, die dieſes Reich beherrſcht, ſind in dieſer Stadt ſelbſt ſchon ſeit vielen, vielen Jahren gepredigt wor⸗ den. Ja, ſie haben geholfen, den Geiſt zu erwecken, der es 8 ermöglichte, die Stadt deutſch zu bewahren und ſie mit jenem Glauben zu erfüllen, der ſie bis zur letzten Stunde der Erlöſung und Befreiung ausharren ließ. Dieſe Stunde iſt nun l Ermeſſen Sie mein eigenes Glücksgefühl, daß mich die Vorſehung gerufen hat, B das zu verwirklichen, was die beſten Deutſchen alle erſehn⸗ 921 ten. Ermeſſen Sie auch meine eigene Ergriffenheit, daß ich nunmehr in dieſen ehrwürdigen Räumen zu Ihnen und b um ganzen Volk in dieſer Stadt und in dieſem Land O5 ſprechen kann. g 4 Ich habe mir einſt vorgenommen, nicht früher nach Dan⸗ ch zig zu kommen, ehe denn dieſe Skadt wieder zum Deutſchen En Reich gehört. Ich wollte als ihr Befreier hier einziehen. um heutigen Tage iſt mir nun dieſes ſtolze Glück zukeil gewor⸗ Pe den! (Die Heilrufe, mit denen die deutſchen Menſchen Dan⸗ 35 zigs aus übervollem Herzen dem Führer danken und zuju⸗ ob. beln, wollen kein Ende nehmen). n au Ich ſehe und empfange in dieſem Glück den überreich⸗ ſch lichen Lohn für zahlreiche ſorgenvolle Stunden, Tage, Wo⸗ ſch chen und Monate. Sehen Sie in mir, meine lieben Danzi⸗ ha ger und Danzigerinnen, damit aber auch den Sendboten bri des Deutſchen Reiches und des ganzen deut⸗ He ſchen Volkes, das Sie nun durch mich aufnimmt in un⸗ kär ſere ewige Gemeinſchaft, aus der Sie niemals mehr ent⸗ geri laſſen werden. 4 Was auch immer dem einzelnen Deutſchen in den näch⸗ f ſten Monaten oder Jahren an ſchwerem Leid beſchieden ſein 9 mag, es wird leicht ſein im Bewußtſein der unlösbaren Ge⸗ 11 meinſchaft, die unſer ganzes großes Volk umſchließt und Tr umfaßt. Wir nehmen Sie auf in dieſe Gemeinſchaft mit beſ dem feſten Entſchluß, Sie niemals mehr aus ihr ziehen zu 201 laſſen, und dieſer Enitſchluß iſt zugleich das Gebot für die ſch. ganze Bewegung und für das ganze deutſche Volk. 3 Danzig war deutſch, Danzig iſt deutſch geblieben und Ve Danzig wird von jetzt ab deulſch ſein, ſolange es ein deutſches 6 Volk gibt und ein Deutſches Reich! N 155 (Abermals erhebt ſich das deutſche Volk der alten Hanſe⸗ Oft ſtadt Danzig wie ein Mann zu einer Huldigung für den Eu Führer, die wie ein Schwur iſt). a0 Generationen werden kommen und Generakionen wer⸗ kri den wieder vergehen. Sie alle werden zurückblicken auf die die zwanzig Jahre der Abweſenheit dieſer Stadt als auf eine wi kraurige Zeit in unſerer Geſchichte. Sie werden ſich aber Oſt dann nicht nur der Schande des Jahres 1918 erinnern, ſon⸗ der dern ſich dann auch mik Stolz auf die Zeit der deutſchen rei Wiedererweckung und des Deutſchen Reiches beſinnen, jenes tro Reiches, das nun alle deutſchen Stämme zuſammengefaßt hat, das ſie zuſammenfügke zu einer Einheit und für das glö wir nun einzutreten entſchloſſen ſind bis zum letzten Hauch. Dieſes Deukſchland der deutſchen Volksgemeinſchaft allen Stieg heil! i