1 dae 9% + . 5 if! gun bi 10 60 2 ol dungen eue une aue due eic sofcpnpae Ueftſeogebqo zn od pant Teobfose 919 3544 i 1172 eagle ün use! vö gt a5 iu died 0 i aun usdguvausd onvg F 11 4 10 uv Ane ui Bungee dia dig zoan udgnot mog enn eee ng utezuvnz gun mogunſ uv Sau Denngspreis: Monauich Mk. 1.40, durch die Peſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 80 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗ Kontos: Karlsruhe 78439. 25 Tages-und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berktudblatt für den Stadtteil Mhm.⸗ Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 39. Jahrgang Freitag, den 22. September 1939 Britiſche Lügenpropaganda ohne Wirkung Bon Kurt Maßmann, im Stab der Oberſten S A-Führung. 1914 wurde Deutſchland, ebenſo wie es durch den Kriegsausbruch überraſcht wurde und alſo im weſentlichen unvorbereitet in den Krieg ziehen mußte, überraſcht und förmlich überrannt durch eine andere Art von Krieg, den Krieg der Greuelhetze und Propagandalüge. Die deutſche allgemeine Rüſtung war nicht auf einen Weltkrieg berech⸗ net— doch das war nicht von entſcheidender Wirkung, denn der Erfindungsgeiſt der deutſchen Techniker, der Fleiß und die Schaffenskraft der deutſchen Arbeiter und— vor allem— die Tapferkeit der deutſchen Soldaten vermochten dieſes Verſäumnis aufzuholen. Aber Deutſchland war auch nicht auf den anderen Krieg, den Krieg im Dunkeln, gerüſtet, und auf dieſe m Kriegsſchauplatz vermochte ſich Deutſchland nicht zur Wehr zu ſetzen, weil ihm die Vorausſetzungen fehlten, einen ſol⸗ chen Krieg zu führen, und weil die deutſchen Politiker die ungeheure und entſcheidende Bedeutung dieſer Art von Kriegsführung gar nicht erkannten! Dieſe Feſtſtellung be⸗ deutet keinen Vorwurf, denn dem deutſchen Weſen liegt es gewiß nicht, auf aktive Weiſe einen ſolchen Krieg im Dunkeln zu führen, und eben darum verſtand man dieſen Krieg auch nicht und konnte ſich nicht zur Wehr ſetzen. Man vertraute auf die„gerechte Sache“, aber man er⸗ kannte nicht, wie ungeheuer wichtig es iſt, auch vor der Welt dieſe gerechte Sache zu vertreten und ſie der Welt verſtändlich zu machen. Je ſiegreicher Deutſchland auf den Schlachtfeldern war, auf denen es nicht beſiegt werden konnte, um ſo erbit⸗ terter, hemmungsloſer und verbrecheriſcher wurde von England der andere Krieg geführt. Und die Völker wa⸗ ren noch nicht erfahren genug, um in ihrem größeren Teile nicht den immer und immer wieder vorgetragenen Paro⸗ len von der„Verteidigung der Menſchenrechte“ vor den „Hunnen“, der Rettung der„Ziviliſation“ vor dem An⸗ ſturm des zerſtöreriſchen machtwahnſinnigen„Militaris⸗ mus“ Preußen ⸗Deutſchlands ſchließlich zu erliegen,. Die Welt war förmlich in eine Narkoſe verſetzt worden aſtch die britiſche Lügenpropaganda, und erſt lange, nachdem ſi die giftigen Nebelſchwaden nach Beendigung des Krieges zu teilen begonnen hatten und die Vernunft wieder in ihre Rechte einzutreten begann, erkannte man, wie fragwürdig die Ideale und wie verlogen die Parolen eigent⸗ lich waren, für die man einen regelrechten Kreuzzug gegen ein einzelnes Land, das das Herz Europas war und iſt, geführt hatte. Seit 1914 iſt ein Vierteljahrhundert vergangen, und es hat ſich viel verändert auf dieſer Welt. mehr noch und Entſcheidenderes, als ſich in 25 Jahren zu ändern pflegt, Was ſich nicht geändert hat, ſind die Lüge und Greuelhetze als vornehmſte Prinzipien der britiſchen Politik. Aller⸗ dings hat ſich etwas anderes ebenfalls nicht geändert, und zwar die Methoden und Parolen der britiſchen Lüge und Propaganda! Und hier liegt der entſcheidende Berechnungs⸗ fehler: Wie ſich nicht zweimal genau das gleiche Betrugs⸗ manöver durchführen läßt, weil nämlich die Oeffentlichkeit bereits beim erſten Male aufmerkſam geworden iſt und die Polizei das Signalement des Verbrechers verbreitet hat, ſo läßt ſich auch dasſelbe politiſche Betrugsmanöver mit genau den gleichen Mitteln nicht zweimal durchfüh⸗ ren! Und das Verhängnis der britiſchen Politiker und Greuellügner— was meiſt das gleiche bedeutet— iſt es, daß ſie nichts dazugelernt haben und mit den gleichen Parolen und Methoden dasſelbe Betrugsmanöver und Verbrechen wiederholen wollen! Das liegt vor allem auch daran, daß es heute la bie⸗ ſelben Männer ſind wie damals, die„alten“ Politiker des Haſſes, und ſchon in der Perſon dieſer alten Männer, die heute die Politik des britiſchen Weltreiches repräſentieren, wird der tiefere Sinn des heutigen Entſcheidungskampfes wiſchen einem vergreiſten, vergifteten„alten“ Europa und em neuen Europa der jungen Völker ſichtbar! Die alten Männer, im Alter noch boshafter und liſtiger geworden, wie der alte Regenſchirmheld Chamberlain und der alte Greuellüger Churchill, haben ſich mit Hore⸗Beliſha als dem Vertreter des Weltfudentums, des ewigen„Fermentz der Dekompoſition“, und Herrn Eden, dem„bel ami Europas als Inbegriff der britiſchen Dekadenz zuſammen⸗ getan, um das Rad der Geſchichte aufzuhalten! Die durch dieſe Männer perſonifizierten Kräfte haben ſich zuſammengefunden, um ein neues Europa aufzuhalten, deſſen geſchichtliche Dynamik in Wahrheit unaufhaltſam iſt! Der Sieg des neuen Europa über die alten Männer von geſtern iſt ein zwangsläufiges Geſchehen, deſſen end⸗ gültiger Ausgang keinen einzigen Augenblick zwei⸗ felhaft ſein kann! Es geht nur darum, welche Opfer man dem geſamten Europa erſparen kann! i Die Welt hat ſich in einem Vierteljahrhundert geändert, und im beſonderen hat ſich Europa geändert. Aber die— im biologiſchen wie im geiſtigen Sinne—„alten Männer des britiſchen Weltreiches haben ſich weder geändert noch haben ſie etwas hinzugelernt! Sie haben die alten Platten von 1914 wieder hervorgeſucht und beginnen ſie von neuem abzuspielen, nur daß es heute„Führer“ anſtatt zKaiſer“ und„Naziregim“ anſtatt„Militarismus“ heißt. Aber die unermüdlichen Grammophonſpieler vergeſſen, daß 5 heute mit den alten Parolen von der„Rettung der Nenſchenrechte“ und der Verteidigung der„Ziviliſation“ nicht einmal einen Neger mehr aus ſeinem Kral hervor⸗ locken können, auf daß er mithelfe, die„heiligſten Güter der Menſchheit“ in Geſtalt des zuſammengeſtohlenen und zuſammengeraubten Beſitzſtandes der alten Männer des britiſchen Weltreiches zu retten! Es ſcharen ſich gegen die Front und den Aufbruch des neuen Europa alle jene zuſammen, die das Unrecht von Verſailles und die angebliche Ordnung, die ſchamlos auf dieſem Unrecht errichtet wurde, verteidigen wollen, weil ſie von ihrem böſen Gewiſſen gehetzt werden und nicht die innere Kraft haben, das damalige Unrecht einzugeſtehen! Aber Verbündete für ihre ungerechte Sache können ſie ſich durch ihre Lügenpropaganda und Greuelhetze nicht mehr gewinnen! Und außerdem hat Deutſchland, das ſehr viel gelernt hat, alle Vorausſetzungen geſchaffen, der Wahrheit und der gerechten Sache des neuen Europa auf eine ſolche Weiſe Gehör zu verſchaffen, daß niemand mehr in der Welt, der guten Willens iſt, die Wahrheit überhören kann! So ſind Lügenpropaganda und Greuelhetze, die Grund⸗ Waffen n der britiſchen Politik, nicht nur unwirkſame Waffen geworden, ſondern ſie ſind mehr noch und zwar dadurch, daß ihre Methoden enthüllt worden ſind, zu Waf⸗ fen geworden, die ſich gegen den, der ſie führt, wenden und ihn ſelber verwunden! Die Zeit der Lügenpropaganda und Greuelhetze als Mittel der Politik iſt zu Ende, zumal die modernen Nach⸗ richtenmittel die Lüge immer ſchneller erwiſchen und ſeſt⸗ nageln. Ein neues Europa iſt im Entſtehen, und ſeine be⸗ ſten Waffen ſind ſeine Ideen eines wahren Friedens, der auf Gerechtigkeit, die Notwendigkeiten des Zuſammenlebens der Völker Europas und die Lebensrechte aller Völker auf⸗ gebaut werden wird! Und das Fundament des neuen Europa wird ein anderes und feſteres ſein als das, auf das man vermeſſen in Verſailles ein Syſtem der Verewigung des Unrechtes aufbauen wollte! “Die letzte Stunde der großen Auseinanderſetzung, die jetzt begonnen hat, weil die hilfloſen Greiſe des alten Europa den Krieg wollten, wird zugleich die Geburts⸗ ſtunde des neuen Europas ſein! Schon 120000 Geſangene Ergebnis der großen Vernichtungsſchlacht immer noch nichl voll zu überſehen— Aebergabe ſtarker polniſcher Kräfle auch im Süden Berlin, 21. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Noch immer iſt das Ergebnis der Schlacht im Weichſel⸗ bogen nicht in vollem Maße zu überſehen. Bis zum Nach⸗ mittag des 20. September war die Zahl der Gefangenen auf 170 000 geſtiegen und iſt immer noch im Wachſen. Eine der beiden an der Schlacht beteiligten deutſchen Armeen hat bis⸗ her allein 320 Geſchütze und 14 Kampfwagen erbeukek. Auf iniſcher Seite kämpften nach den bisherigen Feſtſtellungen in dieſer Schlacht neun Diviſſonen und Teile von zehn wei⸗ teren Diviſionen und drei Kavalleriebrigaden. Im Süden haben ſich nach hartem Kampf bei Zamoſz und Tomaſzow ſtarke polniſche Kräfte den deutſchen Trup⸗ pen ergeben, darunter der Oberbefehlshaber der polniſchen Südarmee. Seit dem 10. September wurden dork 60 000 4 gemacht und 108 leichte und 22 ſchwere Geſchütze erbeutet. Die Beute in den Kämpfen um Gdingen iſt auf 350 Offiziere, 12 000 Mann und etwa 40 Geſchütze geſtiegen. Widerſtand wird ſetzt nur noch in Warſchau und Modlin, ſüdoſtwärts Warſchaus bei Gorja Kalvarja und auf der Halbinſel Hela geleiſtet. In den nächſten Tagen wird das Oberkommando der Wehrmacht einen zuſammen⸗ faſſenden Bericht über den Feldzug in Polen geben. Im Weſten wurden drei Feſſelballons und acht feind⸗ liche Flugzeuge abgeſchoſſen. Zonſt keine Ereigniſſe. 0 Japaniſche Offiziere im Kampfgebiet Führer- Hauptquartier, 21. September. Der Führer emp⸗ fing den japaniſchen General Graf Terauchi und die Offi⸗ iere ſeiner Begleitung, die gegenwärtig auf Einladung des eichsminiſters des Auswärtigen von Ribbentrop in Deutſchland weilen. An dem Empfang, der in Gegenwart des Reichsaußenminiſters ſtattfand, nahm auch der japaniſche Botſchafter Oſhima teil. General Terauchi, Botſchafter Oſhima und die japaniſchen Offiziere beſichtigen gegenwär⸗ tig Kampfgebiete der ehemaligen Oſtfront. Nr. 222 Der ruſſiſche Heeresbericht Bisher 60 000 Gefangene, zahlreiches Kriegsmaterial Moskau, 21. September. Amtlich wird folgende Verlaut⸗ darung des Generalſtabes der Roten Armee über die Kampfhandlungen in Polen ausgegeben: „Im Laufe des 20. September haben Abteilungen der Roten Armee die polniſchen Truppen weiter in die Enge getrieben und bis zum Ende des Tages beſetzt: im Norden — im weſtlichen Weißrußland— die Stadt Grod no; im Süden— in der Weſtukraine— die Städte Kowel und Lemberg. In der Zeit vom 17. bis 20. September haben die Trup⸗ pen der Roten Armee drei polniſche Infanteriediviſionen entwaffnet, ferner zwei Kavalleriebrigaden und zahlreiche kleinere Gruppen der polniſchen Armee. Es wurden nach bei weitem nicht volſtändigen Angaben über 60 000 Solda⸗ ten und Offiziere gefangengenommen. Die befeſtigten Zo⸗ nen von Wilna, Baranowicze, Molodeeno und Sarny wur⸗ den mit voller Ausrüſtung, Artillerie und Munition beſetzt. Unter dem zahlreichen erbeuteten Kriegsmaterial wurden bisher 280 Geſchütze und 120 Flugzeuge gezählt. Die Zäh⸗ lung der Beute wird fortgeſetzt. Anerkennung für Verſenkung des„Courageous“. Berlim, 21. Sept. Der Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ marine hat dem Kommandanten und der Beſatzung des U-Bootes, das den britiſchen Flugzeugträger„Courageous“ verſenkt hat, ſeine Anerkennung ausgeſprochen. Steinhäger ſtatt Torpedo So führen die Deutſchen den U-Bookkrieg! Amſterdam, 22. Sept. Der„Telegraaf“ bringt eine United⸗Preß⸗Meldung aus London, in der der Kapitän des engliſchen Fiſchdampfers„Alvis“, Albert Thomaſon, von der Ritterlichkeit eines deutſchen U⸗Bootkommandanten be⸗ richtet. Der U-Bootkommandant habe den engliſchen Fiſch⸗ dampfer geſchont, weil er zur Ueberzeugung gelangt ſei, daß die 13köpfige Beſatzung in dem minderwertigen Ret⸗ tungsboot des Fiſchdampfers Gefahr laufen würde, zu er⸗ trinken. i Der Kapitän teilt mit, daß die„Alvis“ durch War⸗ nungsſchüſſe zum Stoppen gebracht worden ſei. Darauf habe der U⸗Bootkommandant ihm, Thomaſon, den Befehl erteilt, an Bord des U-Bootes zu kommen, wo er ihm ge⸗ ſagt habe, es täte ihm leid, aber er müſſe den Fiſchdampfer verſenken. Nach einer Beſichtigung des minderwertigen Rettungsbootes der„Alvis“ habe er der Beſatzung der „Alvis“ jedoch die Erlaubnis gegeben, zu ihrem Schiff zu⸗ rückzukehren. In der Zwiſchenzeit hätten die Deutſchen die Fiſchnetze und die Funkanlage des 1 ſowie den Dynamo unbrauchbar gemacht. Lebensmittel hätten ſie dagegen in genügender Menge an Bord gelaſſen. Der Fiſchdampfer habe dann ſeine Fahrt fortſetzen können, wo⸗ bei er noch etwa eine Stunde von dem U⸗Boot beobachtet worden ſei. Die deutſchen Matroſen hätten der engliſchen Beſatzung Zigaretten geſchenkt, und Kapitän Thomaſon habe bei der Rückkehr an Bord in ſeiner Kabine eine Krake Steinhäger gefunden mit der Aufſchrift:„Mit den beſten Empfehlungen des U⸗Bootkommandanten“. Churchill lügt zum Troſt Das U⸗Boot, das die„Courageous“ korpedierke London, 21. September. Winſton Churchill, der Erſte Lord der Admiralität, behauptete erneut, daß das deutſche U-Boot, das die„Courageous“ torpedierte, von einem der Begleitſchiffe dieſes Flugzeugträgers verſenkt worden ſei. Demgegenüber ſteht feſt, daß das U-Boot mehrere Skun⸗ den nach ſeinem Angriff auf die„Courageous“ ſelbſt ſeinen Sieg meldete. Im übrigen hat der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine inzwiſchen Kommandant und Beſatzung des U-Bootes ſeine Anerkennung ausgeſprochen. Bemerkens⸗ wert iſt weiter, daß Winſton Churchill, der Marineminiſter, als Fachmann meinte, er könne ſich nicht erklären, wie es dem deutſchen U-Boot möglich geweſen ſei, krotz des Gelei⸗ tes von Zerſtörern ſo nahe an den Flugzeugträger heran⸗ zukommen. Damit hat auch Herr Churchill Kommandank und Beſatzung des deutſchen U-Bootes unaufgeforderk ſeine Anerkennung ausgeſprochen. Der rumäniſche Miniſterpräſident Calinescu erſchoſſen Die Neutralitätspolitik wird fortgeſetzt. Bukareſt, 22. September. Der rumäniſche Miniſter⸗ präſident und Innenminiſter Calinescu iſt am Donnerstag um 14 Uhr auf einer Fahrt im Kraftwagen zu ſeiner Woh⸗ nung hinterrücks 1 worden. In einem Kommuniqué der rumäniſchen Nachrichkenagentur RKador wird mitgeteilt: „Die Mörder, Mitglieder der aufgelöſten Eiſernen Garde, wurden verhaftet.“ Im Laufe des Donnerstag nachmittag trat unter dem Vorſitz des Königs der Miniſterrat zuſammen. Zum Miniſterpräſidenten ad interim wurde Baliff ernannt, In⸗ nenminiſter wurde der bisherige Unterſtaatsſekretär im In⸗ nenminiſterium, General Marinescu, der früher Polizeiprä⸗ fekt in Bukareſt war. Baliff iſt Mitglied des Kronrates. Wie verlautet, hat der Miniſterpräſident beſchloſſen, die bisher gültige Neutralitätspolitik ſtrikt fortzuführen. Armand Calinescu, der ermordete rumäniſche Miniſter⸗ präſident, wurde 1893 in Piteſchti(Wallachei) geboren. Nach, juriſtiſchen Studien in Bukareſt wurde er in Paris zum Doktor der Staatswiſſenſchaften promoviert. Er war zu⸗ nächſt als Richter in ſeiner Heimatſtadt tätig und ſchloß ſich der Bauernpartei Mihalache an, bie ſich etwas ſpäter mit der Siebenbürgiſchen Nationalpartei zur Nationalzaraniſti⸗ ſchen Partei verſchmolz. 1926 wurde Calinescu auf den Li⸗ ſten dieſer Partei 1 Abgeordneten gewählt. 1932 wurde er zum erſtenmal Regierungsmitglied als Unterſtaatsſekre⸗ tär im Innenminiſterium. Im Herbſt 1932 trat Calinescu nach dem Sturz der Regierung Waida⸗Wojevod politiſch in den Hintergrund und wurde erſt Ende 1937 Innenminiſter der Regierung Goga. 70870 der Schließung des Parlaments im Februar 1938 wurde Calinescu Innenminiſter und ſpä⸗ ter ſtellvertretender Miniſterpräſident. Nach dem Tode des Patriarchen Miron im März 1939 übernahm er ſelbſt das Präſidium des Miniſterrates und daneben auch das Heeres⸗ miniſterium. i ee eee e ere 8 Jagdgruppe zum Danziger Hafen. Auf der Wei Vor dem Kampf um Warſchau Zum Lagebericht des Oberkommandos der Wehrmacht Der Sieg von Zamocz und Tomaſzow— Einſetzung von Militärbefehlshabern Zum Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht ſchreibt der Deutſche Dienſt: „Unter den großen Taten des deutſchen Oſtheeres, von denen der Oberbefehlshaber des Heeres in ſeinem Tagesbe⸗ fehl ſprach, hebt ſich neben der gewaltigen Schlacht im Weichſelbogen, deren Ergebnis ſich von Stunde zu Stunde weiter erhöht, der Sieg von Zamocz und To⸗ maſzo w. Hier, nordweſtlich Lembergs, haben an der frü⸗ heren Grenze zwiſchen Galizien und Kongreßpolen Fußtrup⸗ pen und motoriſierte Verbände, von der Luftwaffe unter⸗ ſtützt, gegen polniſche Ueber macht eine mehrtägige Schlacht geſchlagen, die mit der völligen Kapitula⸗ tion des von allen Seiten umfaßten Gegners endete. Mit Wucht drängte der zahlenmäßig weit überlegene Feind nach Oſten und Nordoſten gegen den Bug, in der Hoffnung, der Umklammerung entkommen zu können. Aber die deutſchen Truppen ließen ihn nicht los. Wieder zeichneten ſich hier oſtmärkiſche Regimenter durch ihren hervorragen⸗ den Kampfgeiſt aus. An denſelben Stätten, zwiſchen Rawa Ruſka und Komarow, an denen vor einem viertel Jahrhun⸗ dert ihre Väter dreimal innerhalb eines Jahres mit einem gewaltigen Gegner rangen, wurde ihnen heute der Sieg in einer Vernichtungsſchlacht zuteil. 60 000 Gefangene und 130 Geſchütze blieben in den Händen des Siegers. Während an zahlreichen Stellen des weiten polniſchen Raumes von deutſchen Truppen Aufräumungsarbeiten vor⸗ zunehmen ſind, vollzieht ſich auf den am weiteſten nach Oſten vorgeſchobenen Abſchnitten die Fühlungnahme mit den ſowjetruſſiſchen Regimentern. Für den Geiſt, der hierbei die beiden Heere erfüllt, iſt die Tatſache bezeichnend, daß die Kampfabſchnitte, z. B. vor Lemberg, wie bei einer Ablöſung übergeben werden. Die Einzelheiten über die Durchführung der nötigen Maßnahmen werden inzwiſchen von deutſch⸗ruſſiſchen gemiſchten Kommiſſionen ausgearbeitet. Die Befriedung, die weiten Teilen des ehemaligen polni⸗ ſchen Staates nach den gewonnenen Schlachten zuteil wird, iſt gekennzeichnet durch die Einſetzung von Militärbe⸗ fehlshabern, die ſich die nötigen zivilen Verwaltungs⸗ organe beigeordnet haben. Sie gehen an die Löſung der Aufgaben, vor die das deutſche Heer durch den plötzlichen Zuſammenbruch der polniſchen Armee und des unnatürli⸗ chen polniſchen Staatsgebildes geſtellt iſt. Inzwiſchen gehen die Vorbereitungen für den An⸗ griff auf die wenigen noch von polniſchen Truppen be⸗ haupteten Plätze, die ſelbſt von Herrn Chamberlain nur noch den Namen kleiner„Widerſtandsinſeln“ erhielten, plan⸗ mäßig vor ſich. Mit der Ruhe und Gründlichkeit, die der deutſchen Heeresleitung ſtets eigen waren, wird die Ein⸗ nahme von Warſchau eingeleitet. Die Verteidigung von Warſchau, die aus regulären Truppen und vielen zu ſinn⸗ loſem Widerſtand aufgehetzten Einwohnern beſteht, verſucht inzwiſchen durch Deklamationen über ausländiſche Sender die hoffnungsloſe Lage zu beſchönigen. Der Kampf des deutſchen Oſtheeres um die polniſche Haupkſtadt hat noch nicht begonnen. Bisher wurden nur Er⸗ kundungen vorgenommen und Vorbereikungen getroffen. Der Beginn der Aktion ſelbſt wird im Bericht der Oberkom⸗ mandos der Wehrmacht angekündigt werden. Der Führer auf der Weſterplatte a Gotenhafen ſtatt Gdingen. Danzig, 21. Sept. Der Führer beſuchte Donnerstag vor⸗ mittag die Truppen im Kampfgebiet rund um Danzig. Er beſichkigte zunächſt die von den Polen vertragswidrig ſchwer befeſtigte und von unſeren Truppen nach heftigem Kampf genommene Weſterplatte, die bei Neufahr⸗ waſſer die Einfahrt zum Danziger Hafen beherrſcht. Auf ae Fahrt zum Krantor und durch den Danziger Hafen ereiteten die in dem nun wieder friedlicher Arbeit zurück⸗ Feige b d Danziger Hafengebiet ſchaffenden Volksgenoſſen em Führer begeiſterte Huldigungen. Auch auf den Docks und Werften des Hafens drängten ſich Zehntauſende, um dem Führer nochmals jubelnd ihren Dank abzuſtatten. Nach einer eingehenden Beſichtigung des Kampfgebietes auf der Weſterplatte ſchritt der Führer die Front der an Bord in Paradeaufſtellung angetretenen Beſatzung der „Schleswig⸗Holſtein“ ab, die am Kai der Weſter⸗ platte feſtgemacht hatte. Von hier aus begab ſich der Führer nach Gotenha⸗ en, dem bisherigen Gdingen. Auf der Marſchall⸗Pil⸗ udſki⸗Straße hatten Formationen aller an den Kämpfen um Gotenhafen beteiligten deutſchen Truppen Aufſtellung enommen. Unter den Offizieren und Mannſchaften befand ſch bereits eine ganze Anzahl Träger des Eiſernen Kreu⸗ jes. Der Führer ſchritt die lange Front der Formationen ib und zog zahlreiche Träger des Eiſernen Kreuzes ins Heſpräch. Anſchließend beſichtigte der Führer die Ha⸗ ſenanlagen von Gotenhafen ſowie das Kampfgebiet zuf den Höhen von Orhöft, wo vor wenigen Tagen der etzte Ao geren Widerſtand der Nordgruppe der polni⸗ chen Korridorarmee gebrochen wurde. In Gotenhafen und Oxhöft traf der Führer mit Gene⸗ talfeldmarſchall Göring zuſammen, der ſich ebenfalls iuf einer Beſichtigungsreiſe im befreiten Küſtengebiet be⸗ and. 5 Göring in Danzig Danzig, 22. September. Generalfeldmarſchall Göring traf am Donnerstag vormittag in Danzig ein und begab ſich unmittelbar nach eier Ankunft zur 1 einer erfahrt be⸗ ſichtigte der Generalfeldmarſchall in Begleitung von Gau⸗ leiter Forſter eingehend die Hafenanlagen von Gotenhafen (früher Gdingen). Anſchließend ließ ſich der Generalfeldmar⸗ ſchall auf dem Gefechtsfeld von Oxhöft über den Verlauf der Kampfhandlungen Bericht erſtatten. Bei dieſer Gelegenheit meldete ſich Generalfeldmarſchall Göring beim Führer, der zu gleicher Zeit dort verweilte. Den Nachmittag verbrachte der Generalfeldmarſchall im Hauptquartier des Führers. Die alpinen Truppen Italiens Rom, 21. September. Der italieniſche Regierungschef Muſſolini empfing General Negri, den Inſpekteur der alpi⸗ nen Truppen Der General erſtattete dem Duce über Fra⸗ en militäriſchen Charakters Bericht und hob dann die gute timmung der alpinen Bataillone hervor, die an den Gren⸗ zen des Vaterlandes ihre Pflicht erfüllten. Der feige Marſchall Rydz⸗Smiglys Flucht ſollte bemänkelt werden Berlin, 21. September. Der polniſche Botſchafter in Lon⸗ don und der polniſche Geſandte in Bern haben ſich offen⸗ ſichtlich ſelbſt ermächtigt, eine Erklärung zu verbreiten, wo⸗ nach der Oberkommandierende der polniſchen Armee, Mar⸗ ſchall Rydz⸗Smigly, inmitten ſeiner Truppen weile und fortfahre, die militäriſchen Operationen zu leiten. Hierzu iſt feſtzuſtellen: Der polniſche Generaliſſimus hat zugleich mit dem ehe⸗ maligen polniſchen Skaatspräſident Moſcicki und dem ein⸗ ſtigen Außenminiſter Polens, Beck, bereits am Monkag nach⸗ mittag die rumäniſche Grenze überſchritten. Als Aufenk⸗ haltsorte wurden für Herrn Moſcicki Sicaz, für Herrn Beck Slanic und für den als einer der erſten Geflohenen Rydz⸗ Smigly Crajova beſtimmt. Den noch in Bern und London weilenden polniſchen Diplomaten iſt es entgangen, daß die amtliche rumäniſche Nachrichtenagentur dieſe Meldung am Dienskag beſtäkigte. Die Flucht des Marſchalls, der ſich als unwürdiger Nachfolger Pilſudſkis erwies, ſtimmt in ihrer Feigheit mit dem Verhallen des ehemaligen Kakkowitzer Woiwoden Graczynſki überein, der als einer der erſten pol⸗ niſchen Beamten das Land verließ, über das er unbeſchreib⸗ liches Unglück gebracht hat. So ſehen die Männer aus, durch deren verbre⸗ cheriſches Treiben der polniſche Staat dem Untergang ent⸗ gegengeführt worden iſt. Einige polniſche Offiziere hatten den Plan, den feigen Marſchall zu erſchießen. Jetzt läßt er ſichs gut ſein auf dem ihm von der rumäniſchen Regierung angewieſenen Landſitz, während immer noch pol⸗ niſche Truppen in Polen im Kampf ſtehen. Unter den Ge⸗ nerälen, die bei der Truppe geblieben ſind, befindet ſich Ge⸗ neral Skladkowſki, den Rydz⸗Smigly als Führer anerkannt hat. Auf der Flucht hat ſich der letzte Woiwode von Poſen, Boeinſki, bei Kuty auf der Grenzbrücke nach Ru⸗ mänien erſchoſſen, während die Autos mit der flüchten⸗ den Meute vorbeirollten. Meldungen aus Czernowitz beſagen, daß ſich dort die polniſchen Offiziere Zivilkleidung beſorgen in der Hoffnung, als Ziviliſten getarnt unter Verletzung der rumäniſchen Neu⸗ tralikät nach Frankreich reiſen zu können. Becks dollargeſpickte Brieftaſche Bukareſt, 21. September. Das Czernowitzer Juden⸗ tum hat ſich an den polniſchen Flüchtlingen ſchamlos be⸗ reichert und ſie nach Kräften ausgebeutet, ſelbſt wenn es ſich um eigene Raſſegenoſſen handelte. Den Flüchtlingen wur⸗ den u. a. Fahrräder, achtröhrige Rundfunkempfänger und Kamelhaardecken für wenige Mark abgekauft. Andererſeits verkauften die Juden ihnen Lebensmittel zu Wucherpreiſen, ſo z. B. Schinkenbrötchen für 10 bis 20 Zloty, alſo umge⸗ rechnet fünf bis zehn Mark. Darauf wurden jedoch nur Sil⸗ berzloty genommen, Papiergeld wurde zurückgewieſen. Der als Regierungsbevollmächtigter in der Bukowina veilende Unterſtaatsſekretär General Marinescu hat hier rückſichtslos durchgegriffen und dieſem gemeinen Treiben der Juden ein jähes Ende geſetzt. Es iſt übrigens intereſſant, daß im Gegenſatz zu den ge⸗ wöhnlichen polniſchen Flüchtlingen die„oberen Zehntauſend“ aus Warſchau bei ihrem Eintreffen auf rumäniſchem Boden prall mit Dollar und holländiſchen Gulden geſpickte Brief⸗ taſchen vorweiſen konnten. Der ehemalige Außenminiſter Beck zahlte überall nur in Dollar. Den Kellnern im Hotel und den Dienern in der Czernowitzer Statthalterei gab er Trinkgelder von fünf Dollar aufwärts. Sie wollen freie Hand Warum plötzlich nicht mehr Haager Gerichkshof? Bern, 22. September. Nachdem die engliſche und die franzöſiſche Regierung bereits im Frühjahr dieſes Jahres ihre Beteiligung an den weſentlichen Vorſchriften der Gen⸗ fer Generalakte von 1928 aufgekündigt haben, haben ſie nunmehr auch dem Völkerbundsſekretariat ihren Rücktritt von der ſogenannten Fakultativklauſel des Statuts des Haa⸗ ger Gerichtshofes mitgeteilt. Hierzu ſchreibt der Deutſche Dienſt:„In Artikel 14 der Völkerbundsſatzung war die Errichtung eines Ständigen In⸗ ternationalen Gerichtshofes vorgeſehen, der über alle ihm unterbreiteten Streitfragen entſcheiden ſollte. Zur Zuſtän⸗ digkeit dieſes Gerichtshofes, deſſen Sitz ſich im Haag befin⸗ det, ſollten insbeſondere alle Fragen des Völkerrechts ſowie die Art und der Umfang der wegen Verletzung internatio⸗ naler Verpflichtungen geſchuldeten Entſchädigungen gehören. Man ſollte meinen, daß angeſichts der von England und Frankreich eingeleiteten Hungerblockade und der damit ver⸗ bundenen Mißachtung der Rechle der Neukralen der Ge⸗ richtshof ein furchkbares Feld für ſeine Tätigkeit finden würde, um die engliſch⸗franzöſiſchen Uebergriffe zurückzu⸗ weiſen und die Weſtmächte zur Achtung des internationalen Rechtes zu veranlaſſen. f Aber in demſelben Augenblick, in dem die Staaken, deren olitiker bisher bei ſeder Gelegenheit die Achtung des Völ⸗ errechtes und die heiligkeit der Verträge als Vorausſetzung einer inkernakionalen Zuſammenarbeit predigten, befürchten müſſem, als Rechtsbrecher feſtgeſtellt zu werden, verſuchen ſie, ſich der Rechlſprechung des Gerichkshofes zu enkziehen. Britiſches Allerlei Chamberlain iſt„tief erſchükterk“. Im engliſchen Unterhaus gab der britiſche Premier⸗ miniſter Chamberlain einen Ueberblick über die militäriſche „Lage, der natürlich in engliſchem Sinn gefärbt war. Er konnte jedoch nicht verſchweigen, daß in Polen nur noch „Inſeln des Widerſtandes“ exiſtieren und daß das polniſche Heer erledigt iſt. Er gab zu, daß England dieſe Kataſtrophe „nicht habe abwenden können“. Chamberlain gab weiter der ſchweren Enttäuſchung über die Entſcheidung der Sow⸗ db Ausdruck. Ueber die Gründe der ruſſiſchen ktion könne man kein endgültiges Urteil fällen. Cham⸗ berlain machte im übrigen wieder die üblichen Redensarten über die„deutſche Drohung“ und beſtätigte, daß England über den Verluſt der„Courageous“ tief erſchüttert iſt. In der Debatte erklärte der Führer der Oppoſition daß dem polniſchen Verbündeten nicht mit der gebotenen Beſchleuni⸗ gung Hilfe gebracht worden wäre. Aus den engliſchen Dominien. Nach einem Reuterbericht aus der kanadiſchen Hauptſtadt Ottawa hat die kanadiſche Regierung bekannt⸗ gegeben, daß ſie„für den Notfall“ zwei Diviſionen als Expeditionskorps aufſtellen könne. Der iriſche Mini⸗ terpräſident de Valera, der nach Amerika zu reiſen beab⸗ ichtigte, gibt bekannt daß er ſeine Reiſe abgeſagt hat und in der iriſchen Hauptſtadt auf ſeinem Poſten bleiben wird. Das zarte Gewiſſen Auf der Suche nach neuem Kanonenfukter Dondon, 21. September. Der britiſche Oppoſitionsführer Greenwood rang im Unterhaus die Hände über das Schickſal Polens. Leider wandte ſich Herr Greenwood nicht zegen Herrn Chamberlain, der Polen kaltblütig in die Ka⸗ ſaſtrophe hineinzieht, die auf den von einem engliſchen Blanko⸗Scheck ausgelöſten polniſchen Größenwahn folgen mußte. Herr Greenwood meinte lediglich, es liege ſchwer auf ſeinem Gewiſſen und auf dem anderer Mitglieder des Un⸗ terhauſes, daß England in dieſer ſchweren Prüfung nicht mehr für Polen habe tun können. Die„Laſt auf dem Ge⸗ wiſſen“ eines Oppoſitionsführers alſo iſt das einzige, was Großbritannien zu dem Kampf der Polen beizutragen hatte, in den es dieſes Land hineinhetzt. Herr Greenwood machte ſich aber noch weitere Gedanken. Er meinte, England müſſe aus dem Schickſal Polens die wichtige Lehre ziehen, daß die Hilfe, die es ſeinen Freunden in Zukunft gewähre, ſchnell, ſicher und großzügig gegeben werden müſſe. Sonſt würden mögliche aktive Verbündete nur unwillig paſſive Freunde. Herr Greenwood brauchte ſich um die zukünftige Hilfe für die von England in den Tod geſchickten anderen Völ⸗ ker nicht allzuviele Sorgen zu machen, denn es iſt nicht an⸗ zunehmen, daß ſich noch weitere Völker finden werden, die für England die Kaſtanſen aus dem Feuer holen wollen, um ſich die Finger zu verbrennen. Das dürfte um ſo weniger der Fall ſein, als Herr Greenwood ganz ungewollt ein be⸗ zeichnendes Eingeſtändnis machte. Er fuhr nämlich fork, e; ſei ſehr wichtig und werde immer wichliger, daß England alle möglichen Kräfte hinter ſich mobiliſiere und Freunde ſuche, ohne ſich zu ſchämen. Herr Greenwood weiß, daß die britiſche Regierung die Völker, die es„hinter ſich mobili⸗ ſiert“,„ohne ſich zu ſchämen“, vor ſich hertreibt, um ſie als Kanonenfukter preiszugeben. Englands Wirtſchaſtsleben aus dem Gleis Amſterdam, 21. Sept. Daß das Wirtſchaftsleben Eng⸗ lands durch den Krieg und die Kriegsmaßnahmen der Re⸗ gierung völlig aus dem Gleis geworfen iſt, beſtätigen„Fi⸗ nancial News“ am 19. September wiederum. Das Blatt weiſt zunächſt in Rieſenaufmachung abermals auf die Ver⸗ luſte hin, die dem Londoner Geſchäftsleben durch Verdun⸗ kelung und Evakuierung erwachſen ſind. Weiter ſagt das Blatt, daß die Verwirrung, die durch die verſchiedenen Kontrollmaßnahmen der Regierung auf wirtſchaftlichem Gebiet entſtanden ſeien, nun endlich ſo ſchnell wie möglich behoben werden müßten. Was die City anlange, ſo gehe die Unſicherheit in erſter Linie auf das Wirken der Währungskontrolle und auf das völlige Stillſchweigen hinſichtlich der künftigen Kapitalaufgabe zurück. In der Währungskontrolle hätten ſich bereits erhebliche Lücken gezeigt. In ihren Aus⸗ wirkungen auf den Handel trete deutlich ein Mangel im Zuſammenwirken zwiſchen den einzelnen„Kontrollarten zutage. Der Regierungsplan der Kriegsriſikoverſicherung von Waren führe zu Unregelmäßigkeiten und ſei insbeſon⸗ dere für die Preisſteigerung verantwortlich. Außerdem beklagt ſich das Blatt darüber, daß man nicht dafür edel habe, daß im Handel auch Verſtändnis für die Regierungsmaßnahmen herrſche. Dieſe Maßnah⸗ men könnten zu keinem Erfolg führen, wenn in Handels⸗ kreiſen nicht volles Verſtehen für ſie herrſchte und man wiſſe, was die Regierung mit ihnen beabſichtige. a Abſchließend ſagt das Blatt, daß die Regierung Gefahr laufe, 15 ichen wei Stühle zu ſetzen. Sie ſcheine ni t bereit zu ſein, die gilfsguellen der Nakion voll zu mobili⸗ ſieren.„Auf wirkſchaftlichem Gebiet hat die Regierung lak⸗ Ren noch nicht gezeigt, daß ſie Notwendigkeiten und Realitäten der Lage erfaßt.“ 5 Aus Frankreich „Defaitiſtiſche Aeußerungen“. Patris, 21. Sept. Die zahlreichen Urteile der franzöſi⸗ chen Strafkammern gegen ſolche Perſonen, die die von oben eingeflößte offizielle Meinung nicht teilen und die einen Einblick in die wahre Stimmung in großen Teilen des franzöſiſchen Volkes erlaubten, haben jetzt die Zenſur dazu veranlaßt, aus den Zeitungsberichten den Grund der Verurteilung zu ſtreichen. Man begnügt ſich jetzt damit, von„defaitiſtiſchen Aeußerungen“ zu ſprechen. Auch Bücher fallen unter Jenſur. Das franzöſiſche Informationsminiſterium gibt bekannt, daß die Zenſur nunmehr auch auf alle Bücher ausgedehnt wird. Die Verleger werden aufgefordert, in Zukunft alle von ihnen verlegten Bücher vorher der Zenſur zu unter⸗ breiten. Bei der Suche nach dem Grund für dieſe Maß⸗ nahme dürfte man nicht fehlgehen, wenn man auf das in Frankreich weit verbreitete Buch„plein pauvoir“(„Unbe⸗ ſchränkte Vollmacht“) Bezug nimmt, in dem u. a. erklärt wird, es ſei ein gefährlicher Irrtum zu glauben, daß der Kampf Frankreichs ein Kampf der Demokra⸗ tie gegen die Tyrannei iſt. Dieſes Buch aber ſchrieb Jean Giroudoux— der Chef des Informationsbüros“ der Re⸗ gierung und der franzöſiſchen Zenſur. „. Kurzmeldungen „ Amſterdam. Der Londoner Korreſpondent der„Poli⸗ tika“ berichtet, in England ſei allgemein das Gefühl ver⸗ breitet, daß es nicht zum Ausbruch des Krieges gekommen wäre, wenn der Durchſchnittsengländer frei ſeine Meinung hätte ſagen können. Es ſei auch zu keinen antideutſchen Demonſtrationen gekommen. London.„Daily Herald“ bringt wieder Beiſpiele für die ſchamloſe Preistreiberei, die ſetzt in England überall blatz gegriffen hat. Der gemeinſte Wucher, ſo ſagt„Dailg erald“, werde jedoch in dem Handel mit Gegenſtänden für den n e getrieben. 5 London. Die Konferenz der zwiſchen Europa und Süd⸗ afrika fahrenden Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaften gab eine Notiz heraus, laut welcher die Frachtraten für Dampfer von ſtandinaviſchen Häfen um 60 v. H. erhöht werden. Paris. In den Wandelgängen der Pariſer Kammer 5 ſehr merkwürdige Zuſtände zu herrſchen. Die Zen⸗ Ur hat in den Blättern ſämtliche diesbezüglichen Informa⸗ tionen geſtrichen. b Madrid. Die ſpaniſche Preſſe hebt unter rieſigen Schlag⸗. zeilen den erfolgreichen Abſchluß der deutſchen Operationen in Polen hervor und ſtellt feſt, daß Deutſchland mit offener Tür nach Norden, Süden und Oſten unbeſieabar iſt. Detroit. Henry Ford wandte ſich in einer Preſſe⸗Unter⸗ redung gegen jede Aenderung des amerikaniſchen Neutra⸗ litätsgeſetzes und erklärte eindeutig, daß der europäiſche Krieg Amerika nichts angehe. 8 9 ——¼—⅛0 ieee 1 1 N nr el eee F r Geſchloſſenheit der inneren Front Dr. Ley über ſeine Eindrücke Berlin, 21. September. In Berlin fand eine Arbeits⸗ tagung der Gauobmänner und Amtsleiter der Deutſchen Ar⸗ beitsfront ſtatt, an der auch der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP, Dr. Ley, teilnahm. Nach einer kurzen, die Aufgabenſtellung der Tagung darlegenden Anſprache des Geſchäftsführers Marrenbach ergriff Dr. Ley das Wort. Von den ſozialpolitiſchen, wirtſchaftlichen und kulturellen Tatbeſtänden, die von der Partei und in deren Auftrag von der Deutſchen Arbeitsfront geſchaffen wurden, ausgehend, behandelte Dr. Ley die von der Parkei für den Ernſtfall ge⸗ troffenen Maßnahmen. Der Reichsorganiſationsleiter konnte feſtſtellen daß ebenſo wie die äußere Front die innere Front geſchloſſen ſteht und mit der gleichen Präziſion wie die militäriſche Front mobiliſiert worden iſt. Die Deutſche Arbeitsfront hal neben ihrer kiefgreifenden Mob⸗ Planung eine Anſumme von vorbereitender Kleinarbeit zu leiſten ge ⸗ habt. In ſeiner ausführlichen Rede ſetzte ſich Dr. Ley auch mit den Beobachtungen und Ergebniſſen ſeiner ſo⸗ eben im Weſten des Reiches, ferner in der Niederlauſitz und in Oberſchleſien durchgeführten Betriebs⸗ und Arbeiter⸗ gemeinſchaftslagerbeſuche auseinander. Dr. Ley legte ein⸗ gehend die Vorausſetzungen der Frauenarbeit und des Einſatzes der Jugendlichen dar. Der qualifi⸗ zierten Ausbildung der Lehrlinge und dem von der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront geſchaffenen und von ihr praktiſch erprob⸗ ten Inſtrument der Umſchulung widmete Dr. Ley beſonders eindringliche Betrachtungen. Die ausgezeichnete Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Deutſcher Arbeitsfront und gewerblicher Wirtſchaft wie die Gemeinſchaftsarbeit mit allen ſtaatlichen Stellen ergeben die Grundlage für den Erfolg Dr. Goebbels empfing die ausländiſche Preſſe Berlin, 22. September. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Donnerstag im Reichsminiſterium für Volks⸗ aufklärung und Propaganda die Korreſpondenten der in Berlin vertretenen ausländiſchen Preſſe und gab ihnen Auf⸗ klärung über eine Reihe wichtiger politiſcher Fragen. In zwangsloſer Ausſprache wurden daran anſchließend zahl⸗ reiche Tagesprobleme erörtert. Vertierte Polen Deutſcher Kriegsinvalide gräßlich ermordet Berlin, 21. September. Ueber die beſtialiſche Ermordung des volksdeutſchen Gutsbeſitzers Dr. Kirchhoff in Ciolkowo 9 8 Coſtyn) wird von einem Augenzeugen Folgendes be⸗ richtet: Dr. Kirchhoff, Weltkriegsinvalide, trug eine Protheſe an⸗ ſtelle des im Kriege zerſchmetterten rechten Beines. Die ver⸗ tierten Mörder haben Dr. Kirchhoff mit einer Axt nicht nur dieſe Protheſe, ſondern bei lebendigem Leibe auch das geſunde linke Bein abgehackt, Sie haben ihn dann entmannt, beide Ohren abgeſchnitten und die Naſe aufgeriſſen. Nach dieſer Tat haben die Verbrecher den ſo entſetzlich Verſtümmelten ſich ſelbſt überlaſſen. Dr. Kirchhoff hat ſich mit ſeinen furchtbaren Wunden noch eine Zeitlang quälen müſſen, bis ihn der Tod erlöſte. Der Pole Franz Kuſzewſki aus Poſen, der als ehemali⸗ ger deutſcher Kriminalbeamter und während des Weltkrie⸗ ges Feldpolizeiwachtmeiſter trotz ſeiner polniſchen Abſtam⸗ mung den Polen verdächtig war und mit über 280 Deut⸗ ſchen von Poſen am 1. September verſchleppt wurde, dann aber unweit Sompolno bei einem deutſchen Fliegerangriff entkommen konnte, gibt als Augenzeuge an, daß alle Ver⸗ ſchleppten in unmenſchlichſter Weiſe auf dem Fuß⸗ marſch von Poſen über Glowno, Schwerſenz, Koſtrzyn von den Polen geſchlagen und vielfach ſchwer verletzt wurden. Kuſzewſki beſtätigt, daß die Verſchleppten während des mehrtätigen Abtransports keinerlei Verpflegung, außer wenig Waſſer, erhalten haben, und daß ſie von den Begleitmannſchaften fortgeſetzt mit der Drohung einge⸗ ſchüchtert wurden, daß ſie am Ziel des Transportes ihr eigenes Grab ſchaufeln müßten und dann erſchoſ⸗ ſen würden. Staatsprüfung für das wiſſenſchaſtl. Lehramt Das Unterrichtsminiſterium teilt mit: Die laufenden Staatsprüfungen für das wiſſenſchaftliche Lehramt an höheren Schulen(Meldetermin 15. Januar 1939 und 15. Auguſt 1939) werden beſchleunigt durchgeführt. Schriftliche Hausarbeiten, die infolge Einberufung zum Wehrdienſt oder aus ſonſtigen Gründen nicht abgeliefert werden konnten, werden durch Arbeiten unter Aufſicht in allen Fächern, in denen die Lehrbefähigung erworben werden ſoll, erſetzt. Es wird den Prüflingen freigeſtellt, Arbeiten, die nicht zu Ende geführt werden konnten, un⸗ vollſtändig abzuliefern, ſofern ſie in gut lesbarer Form niedergeſchrieben ſind. Prüflinge, denen noch keine ſchrift⸗ liche Arbeiten geſtellt worden ſind, fertigen als Erſatz in jedem Fach in dem die Lehrbefähigung erworben werden ſoll, eine Arbeit unter Aufſicht. 5. Bewerber, die zum Wehrdienſt einberufen ſind, haben hiervon, ſoweit nicht ſchon geſchehen, ſofort Mitteilung zu 1. ie Prüfung für Bewerber, die ſich auf 15. Januar 1939 zur Prüfung Diober haben, wird vorausſichtlich im Laufe des Monats Oktober, für die Bewerber, die ſich auf 15. Auguſt 1939 zur Prüfung gemeldet haben, im Oktober oder November 1939 ſtattfinden. In ſehr dringenden Fäl⸗ len iſt Sonderbehandlung vorgeſehen bezüglich des Zeit⸗ punktes für den Prüfungsbeginn. Wem fehlen Arbeitspapiere? Auskunft für den Weſtwall⸗Arbeiter Bei den Baufirmen im Weſten liegt noch eine große An⸗ ahl von Arbeitspapieren(Invaliden⸗„ Steuer⸗ und Urlaubs⸗ karten, Arbeitsbücher, DAkß⸗Mitgliedsbücher, Beitragsmar⸗ ken), die den Eigentümern bisher nicht zugeſtellt werden konnten, ſei es, daß die Arbeitskameraden den Arbeitsplatz Oder ihren Wohnort gewechſelt haben oder daß eine Heimar⸗ anſchrift.. nicht bekannt iſt. Das Fehlen der Ar ⸗ beitspapiere oder auch nur einzelner Invaliden⸗ oder Bet⸗ tragsmarken kann zu erheblichen Nachteilen führen. Um die Nachforſchung nach fehlenden Arbeitspapieren zu erleich⸗ tern. hat die Deutſche Arbeitsfront im Einverſtändnis mit dem Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen eine Nachweisſtelle in Wiesbaden eingerichtet. 55 i Arbeitskameraden, die beim Bau der Weſtbefeſtigung be⸗ 8 9 waren und denen Arbeitspapiere oder Beitragsmar⸗ ken fehlen, wenden ſich unter Angabe von Vor⸗ und Zuna⸗ men, Geburtsdatum und 95 Anſchrift ſowie Benen⸗ Aung der Baufirmen, bei denen eine Tätigkeit im Weſten gusgeütt wurde an die Deutſche Arbeftsfront, Verbindungs⸗ ſtelle Wiesbaden, Katſerhof. 5 — Badiſche Chronik Aus der Gauhauptftadt 5 1(J. Karlsruhe, 21. September. ( Ler Tod bei der Arbeit. In Ausübung ſeines Dien⸗ ſtes iſt der beim Karlsruher Hauptbahnhof beſchäftigte Hilfszugſchaffner Karl Rohrer im Alter von 27 Jahren tödlich verunglückt. a 0 Einfuhrverbok von Ferkeln. 00 Karlsruhe. Das badiſche Finanz⸗ und Wirtſchafts⸗ miniſterium gibt bekannt, daß zur Sicherung und Erhal⸗ tung der badiſchen Schweinezucht jegliche Einfuhr von Ferkeln von außerbadiſchen Gebieken in das Land Baden verboten iſt, und zwar für die Zeit vom 22. September bis 22. Oktober 1939. Seuchenrückgang. In der letzten Woche iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden wieder in einer Gemeinde, nämlich in Stei⸗ nenſtadt, Landkreis Müllheim, erloſchen. Gegenüber der früheren großen Ausbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden iſt dieſe Tierkrankheit heute nur mehr in ein⸗ zelnen Gemeinden zu finden. Trotzdem muß darauf hinge⸗ wieſen werden, daß nach wie vor die größte Vorſicht und die genaue Beachtung der ſeuchenpolizeilichen Vorſchriften am Platze iſt, damit ünabſehbarer Schaden vermieden wer⸗ den kann. Schriesheim.(Vom Farren verletzt.) Schwer verletzt wurde der 60jährige Knecht Forſchner, der durch einen Farren an die Häuswand gedrückt wurde. Pforzheim.(Tödlicher Verkehrsunfall. Als der 55 Jahre alte Karl Huttenloch und der 60 Jahre alte Karl Scherb, beide aus Niefern, zu Fuß der Zufahrts⸗ ſtraße zur Reichsautobahn zugingen, wurden ſie von einem Perſonenkraftwagen aus Mühlacker angefahren. Hutten⸗ loch erlitt einen. Schädelbruch und war ſofort tot. Scherb erlitt ſchwere Verletzungen und wurde dem Krankenhaus zugeführt. Die Schuld trifft den Fahrer, weil er bei ſei⸗ nem abgeblendeten Licht mit zu hoher Geſchwindigkeit fuhr. () Pforzheim.(Beim Rangieren verunglückt.) Beim Rangieren auf dem Güterbahnhof ereignete ſich ein Unfall, wobei einem Rangierer ein Arm zerquetſcht wurde. Im Städtiſchen Krankenhaus mußte dem Verunglückten der rechte L'derarm abgenommen werden. () Pfor im.(Seinen Verletzungen erle⸗ gen.) Der dei einem Verkehrsunfall am 15. September auf der Kenorſtraße verunglückte Wilhelm Heller iſt nun⸗ 3257 im Stäotiſchen Krankenhaus ſeinen Verletzungen er⸗ egen. () Gengenbach.(Der Ehering im Kuhmagen) Einen ſeltenen Fund machte ein Schlächter, der im Magen einer geſchlachteten Kuh einen Ehering vorfand. Der Ring war Gi de H. W. 31. 5. 36. Bei der Verteilungsſtelle Offenburg konnte die Nummer des Tieres und damit auch der Name des Verlierers feſtgeſtellt werden. Der Ehering konnte dem Eigentümer wieder zugeſtellt werden. () Oberkirch.(Bei Erdarbeiten tödlich ver⸗ letzt.) Bei Straßenbauarbeiten wurden zwei Erdarbeiter durch plötzliches Löſen einer Erdmaſſe erfaßt und zu Bo⸗ den geſchleudert. Einer der Arbeiter wurde getötet, der an⸗ dere ſchwer verletzt. Freiburg.(Eigenartiger„Racheakt!.) Der 30 jährige Otto Hildenbrandt aus Weil a. Rh. hatte ſich durch einen Nachbarn in ſeiner Ehre gekränkt gefühlt. Er ſtieg aus„Rache“, wie er ſich vor dem Freiburger Amts⸗ gericht zu rechtfertigen verſuchte, dreimal in das Anweſen des Nachbarn ein und entwendete, zweimal unter Verwen⸗ dung eines Nachſchlüſſels den erheblichen Geldbetrag von 1440 Mark. Der größte Teil des Geldes iſt wieder erſetzt. Wegen eines einfachen und zweier ſchwerer Diebſtähle wurde Hildenbrandt koſtenpflichtig zu ſechs Monaten Ge⸗ 1 1 abzüglich zwei Monaten Unterſuchungshaft verur⸗ eilt. (—) Kingsheim.(Tödlicher Unglücksfall) Der hier wohnhafte 83 Jahre alte Wilhelm Saumer, Mau⸗ rer von Beruf und Vater von fünf Kindern, ſtürzte aus bis jetzt noch nicht geklärter Urſache aus dem dritten Stock⸗ werk ſeines Anweſens. Der Verunglückte ſtarb nach kurzer 51 5 an den Folgen der beim Sturz erlittenen ſchweren erletzungen. (—) Singen a. 9.(Tödlicher Unfall.) Der Erb⸗ hofbauer Max Waibel vom Schwärze⸗Hof iſt durch einen Unglücksfall ums Leben gekommen. Er hat kurz nach der Machtübernahme im Jahre 1933 die damalige Jung⸗ bauerngruppe der NS⸗Bauernſchaft geführt und gehörte bis zu ſeinem Tode dem Verwaltungsrat der Bezirksſpar⸗ kaſſe Singen als Mitglied an. Pg. Waibel hinterläßt Frau und zwei unmündige Kinder. (—) Meßkirch.(Radfahrer durch Deichſe! ſchwer verletzt.) Der hier beſchäftigte Lehrling Eduard Beppeler aus Bietingen⸗Hölzle verunglückte mit ſeinem Fahrrad durch eine hervorſtehende Deichſel eines an der Straße Hölzle—Worndorf ſtehenden Wagens ſehr ſchwer, Drei Jahre Gefängnis für fahrläſſige Tötung. () Karlsruhe. Vor der Erſten Strafkammer des Land⸗ 1 fand der ſchwere Verkehrsunfall von Mühl⸗ auſen in Thüringen am 31. Juli ds. Is. ſein gerichtliches Nachſpiel. Ohne einen Führerſchein zu beſitzen, unternahm der 22jährige Theodor Winterholler am genannten Tage mit einem Perſonenkraftwagen, der an ſeiner Arbeitsſtelle (einer Autoreparaturwerkſtätte) zur Ablieferung bereit⸗ ſtand eine Schwarzfahrt. Bereits nach 700 Meter verlor W. die Herrſchaft über den ſchweren Wagen und überfuhr an einer kleinen Brücke die beiden dort mit ihren Fahr⸗ rädern ſtehenden Karlsruher Hitlerjungen Emil Peter und Ludwig Muſer, die mit anderen Kameraden eine Radtour durch Thüringen machten. Die beiden Jungen erlitten töd⸗ liche Verletzungen. Das in Mühlhauſen tagende Gericht erkannte gegen den leichtſinnigen Menſchen(wie der„Füh⸗ rer“ meldet) auf die höchſtzuläſſige Strafe für fahrläſſige Tötung nämlich drei Jahre Gefängnis, wozu noch ſech⸗ Wochen Gefängnis wegen unbefugten Gebrauchs eines Kraftfahrzeugs und Vergehens gegen die Straßenordnung kommen. i 5 Blutige Familientragödie. () Fautenbach b. Bühl. Der 34jährige Schuhmacher Paul Ott aus Lauffen am Neckar verſuchte ſeine hier bei ihrem Bruder weilende 32 Jahre alte Ehefrau, mit der er in Scheidung lebte, durch Meſſerſtiche zu töten. In der Meinung, ſeine Abſicht erreicht zu haben, ſchnitt ſich Ot! darauf die Kehle durch und iſt kurz darnach im Kranken; haus Achern geſtorben. Die Verletzungen der Frau an Hals und Nacken ſind zum Glück nicht lebensgefährlich Die furchtbare Tat geſchah in einem kleinen Zimmer, wo, hin Ott ſeine Frau gelockt hatte. g gen Volksſchädlinge vom 5. Septer hörige größere Getreidevorräte ange Aus den Nachbargauen Beiſetzung eines franzöſiſchen Oberleuknants. n Ottweiler(Saar), 21. Sept.(PK ⸗Sonderbericht). Auf einem der Hügel, die im Herzen des Saarlandes Ottweiler umgeben, haben wir den franzöſiſchen Oberleutnant Louis Paul Deschanel mit allen militäriſchen Ehren zur letzten Ruhe beſtattet. Der junge Offizier— er war am 20. Mai 1909 geboren, ſein Vater war der vor meh⸗ reren Jahren verſtorbene Präſident der franzöſiſchen Re⸗ publik Paul Deschanel— hat vor wenigen Tagen bei einem der Vorpoſtengefechte weit vor dem Weſtwall den Helden⸗ tod auf dem Feld der Ehre gefunden. Er ſollte von ſeinem freiwilligen Patrouillengang nicht mehr zurückkehren. Nun ruht er hier auf geſchichtlich geheiligtem deutſchen Boden. Man hat ſeinem Grab den ſchönſten Platz auf dem Fried⸗ hof„Naumünſter“ gegeben, auf dem Hügel, der ſchon vor mehr als tauſend Jahren eine Kloſterſiedlung der Abtei Metz trug, auf einem Platz, zu dem von ferner Berges⸗ höhe der Schaumburg bei Tholey, das Weltkriegsehrenmal der Saarländer, herüberſieht. Der Sarg war in der offenen Vorhalle der Friedhofs⸗ kapelle aufgebahrt, die Trikolore deckte ihn, der Stahlhelm lag darauf. Kränze mit leuchtenden Herbſtblumen lagen zu ſeinen Füßen, Lorbeerbäume und brennende Kerzen um⸗ gaben ihn. Das Feldlazarett in der Aufbauſchule Ottweiler, das auch die Ehrenwache am Sarge ſtellte, hatte für die⸗ ſen würdigen Schmuck geſorgt. Als die Ehrenkom⸗ 10 nie vor dem Sarge aufmarſchierte, hatten auch bereits ie Vertreter der NSDAp mit dem Kreisleiter an der Spitze und die Aerzte und Schweſtern des Feldlazaretts unter Führung des Oberſtabsarztes zur Seite der Kapelle Aufſtellung genommen. Unter den Klängen eines Chorals ſprach der katholiſche Wehrmachtspfarrer die Einſegnungs⸗ ebete, die Ehrenkompanie präſentierte, und unter dump⸗ em Trommelgewirbel wurde der Sarg von ſechs Fähn⸗ richen zum Grab getragen. Hier ſprach der Wehrmachts⸗ 1 5 für die ewige Ruhe unſeres franzöſiſchen Kamera⸗ en und erinnerte in einer kurzen Anſprache an die Sol⸗ datenpflicht, in Ehrfurcht vor dem Opfer zu ſtehen, mit dem uns der Tote ein Beiſpiel gab. Dann trat der Bataillonskommandeur an das offene Grab, um im Namen des deutſchen Heeres einen Kranz niederzulegen an der Ruheſtatt des Kamera⸗ den, dem wir als Soldaten die letzte Ehre erwieſen und den wir als ritterliche Gegner in ſeinem Opfertod ehrten. Nach der Weiſe vom guten Kameraden feuerte die Ehren⸗ kompanie drei Salven über das Grab, worauf der Kreisleiter im Namen der NSDAP dem gefallenen franzöſiſchen Kameraden den letzten Gruß entbot: Wie das Lied vom guten Kameraden beweiſt, daß der deutſche Sol⸗ dat keinen Haß über das Grab hinaus kenne, ſo wolle er in dieſer Stunde feſtſteklen, daß das deutſche Volk auch keinen Haß gegen das benachbarte franzöſiſche Volk kenne. Gerade wir an der Weſtgrenze ſind im Geiſt und Willen des Führers beſtrebt, Friede zu halten, und rufen an dieſem Grabe hinüber über die Grenze: Was ſollein unnützes Blutvergießen Wir wollen den Frieden, aber wir werden, wenn es anders ſein ſoll, auch bis zum Letzten unſere Pflicht tun. 8 Die Marſeillaiſe, aus der der Ruhm der franzöſiſchen Armee widerklingt, hallte zum Schluß über das Grab des jungen Helden, den die deutſche Wehrmacht, die in dieſen Wochen ihrem alten Lorbeer soviele neue Blätter hinzu⸗ fügte, mit allen militäriſchen Ehren als ihren Kameraden geehrt hatte. Frankfurt a. M.(Schwer verletzt durch eigene Schuld.) Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich im Stadtteil Höchſt. Ein Mann hatte ſeinen ſchweren Rolladen am Fen⸗ ſter eines Zimmers hochgezogen, um einmal auf die Straße 10 ſehen, Er ſtellte den Rolladen aber nicht feſt, ſondern hielt je Gurte in der Hand feſt. Als er ſich zum Fenſter hinaus⸗ lehnte, rutſchte ihm plötzlich die Gurte aus der Hand und der Rolladen ſauſte dem Manne ins Genick. Er erlitt ſchwere Verletzungen am Hals und an den Schulterblättern. Marburg.(Leichenfund im Burgwald.) In der Oberförſterei Roſenthal wurde in einem Unterholz die Lei⸗ che eines ſeit drei Wochen vermißten 71 Jahre alten Man nes aufgefunden. Es handelt ſich um einen Einwohner aus Wollmar, der von einem Gang nach Roda zu Verwandten nicht wieder nach Hauſe gekommen und bisher erfolglos ge⸗ ſucht worden war. — Lauffen a. N.(Unglücksfall auf Bau⸗ ſtelle.) Auf einer Bauſtelle am Neckar waren zwei Ar⸗ beiter damit beſchäftigt, einen Motor über einen Steg zu ſchaffen. Plötzlich brach eine Bohle, und die Arbeiter ſtürz⸗ ten mehrere Meter tief in die Baugrube ab. Dabei erlitt ein Arbeiter einen Beinbruch, während der andere leichter verletzt wurde. — Wendlingen, Kr. Nürtingen.(In die Lauter eſtür zt.) Als Gipſermeiſter Wilhelm Schad nachts in ſeine Wohnung zurückkehren wollte, geriet er in der Dun⸗ kelheit vom Weg ab und ſtürzte in die hochgehende Lauter. Schad ertrank; die Leiche wurde bereits geborgen. — Oehringen.(Tödlicher Unfall durch unbe⸗ leuchtetes Fuhrwerk.) Auf der Straße zwiſchen Oehringen und Cappel ſtieß ein Laſtkraftwagen mit Anhän⸗ 995 auf ein vor ihm fahrendes Fuhrwerk auf, Letzteres wur⸗ e völlig zertrümmert und der neben den Pferden gehende Bauer Müller aus Cappel tödlich überfahren. Der Laſtzug ſtürzte in den Straßengraben. Nach den polizeilichen Er⸗ mittlungen iſt das Unglück darauf zurückzuführen, daß das Fuhrwerk nicht beleuchtet war. Verkehrsunglück— Zwei Tote, zwei Schwerverletzte Limburg. Auf der Weſterwaldſtrecke Limburg—Monta⸗ baur ereignete ſich in der Nähe der Station Gold hauſen ein folgenſchweres Verkehrsunglück. Ein leerer Laſtkraftwagen aus Ebernhahn, der einige Perſonen mitgenommen hakte. wurde auf einem unbeſchrankten Bahnübergang von einem Perſonenzug erfaßt und eine Strecke weit mitgeſchleift. Der Fahrer des deen eine neben ihm ſitzende etwa 30jäh⸗ rige 8 aus Thalheim und ae eder Sohn wur⸗ ei dem Zufammenſtoß vom Sitz geſch eudert, wobei die rau und ihr Junge ſo ſchwer verletzt wurden, daß ſie kurz rauf ſtarben. Der Fahrer und der Vater der getöteten rau erlitten cherche erletzungen und fanden Aufnahme im Nane er Vater des ſchwerverletzten Fahrers und den einige andere Mitfahrende wurden leicht verletzt. Volksſchädling hingerichtet 8 Berlin, 21. September. Geſtern wurde der Landwirt Ro⸗ bert Gleim aus Obersleben(Kreis Weimar) hingerichtet, der durch Urteil des Sondergerichts in Weimar vom 18. Sep- tember 1939 wegen Verbrechens gegen die Verordnung ge⸗ ber 1950 zum Tode ve urteilt worden war. Robert Gleim hat in der 1 7 35. ch in den ich die Mühe des Dreſchens zu erſparen ih der Verſicherungsſumme zu ehe Locale uud scha Fahrplaneinſchränkungen. Die OCG. teilt mit, daß die Züge der Linie Bab 20.00 Uhr nur noch von Heidel⸗ berg bis Bahnhof Mannheim(Friedrichsbrücke) und zurück verkehren. 1 Fürſorgeweſen. Im Zuſammenhang mit dem beſonderen Einſatz iſt die Oeffentlichkeit über verſchiedene neue Geſetze unter⸗ richtet worden, welche Fürſorge und Verſorgung aller durch den beſonderen Einſatz Geſchädigten regeln. Für die Durchführung der Einſatz⸗Familienunter⸗ ſtützungsverordnung ſind zuſtändig die Oberbürgermeiſter und Landräte(Bezirksfürſorgeverbände). Für die Durchführung des Einſatzfürſorge- und Ver⸗ ſorgungsgeſetzes ſind zuſtändig die Wehrmachtsfürſorge⸗ und Verſorgungsdienſtſtellen. Mannheim, Kaiſer Wilhelm⸗Kaſerne Heidelberg, Seminarſtr. 2 Stadtkaſerne—. Sprechſtunden für alle Wehrmachtfürſorge⸗ und Ver⸗ ſorgungsdienſtſtellen wochentags von 8— 13 und 15—18 Uhr Für die Durchführung des Perſonenſchädengeſetz ſind die Verſorgungs⸗ und Hauptverſorgungsämter des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums beſtimmt. Außerdem erteilen Auskunft die Geſchäftsſtellen des Reichstreubundes und der Nationalſozialiſtiſchen Kriegs⸗ opferverſorgung, — Kun denliſten für Nähmittel. So löblich die Vorliebe unſerer Hausfrauen für Handarbeiten auch iſt, ſo muß doch darauf aufmerkſam gemacht werden, daß ihre Verwendung in dieſer Zeit einen unnötigen Verbrauch an Garnen und Nähmitteln zur Folge haben würde, der in Anbetracht der zweckmäßigeren Verwendungsmöglichkeit dieſer Spinnſtoffe nicht zu verantworten wäre. Die Wirtſchaftsordnung ſieht daher für die Einzelhandelsgeſchäfte vor, daß Kunden⸗ liſten geführt werden. Nähmittel dürfen in Zukunft nur noch an ſolche Verbraucher ausgegeben werden, die in dieſen Kundenliſten eingetragen ſind. Jeder Verbraucher darf nur in einer Kundenliſte eingetragen ſein! Um einen Verbrauch an Handarbeitsgarnen überhaußd zu verhindern, iſt ſchon die Herſtellung ſolcher Garne verboten. Und ohne Handarbei⸗ ten geht es beſtimmt! 5 — Paketdienſt ins Ausland. Pakete ins Ausland ſind jetzt nur noch zuläſſig nach Albanien, Belgien, Bulgarien, Dä⸗ nemark, Eſtland, Finnland, Griechenland, Iran über USS, Niederlanden, Island, Italien, Jugoflawien, Lett⸗ land, Litauen, Luxemburg, Norwegen, Rumänien, Schweden, Schweiz, Türkei, Ungarn, UdSSq und Vatikanſtadt, außer⸗ dem nach dem Protektorat Böhmiſch⸗Mähren. „ 7 Zur Bezugsſcheinpflicht Freizügigkeit beim Einkauf von Bekleidungsſtücken Im Gegenſatz zu dem Bezug einer Reihe von Lebensmit⸗ teln, bei dem die Verbraucher ſich ſtändig an ihren bisherigen Belieferer zu halten haben, iſt beim Bezug von Textilien aller Art ſowie Schuhwaren die Freizügigkeit zugelaſſen, das heißt alſo, daß der Inhaber von Bezugsſcheinen für Klei⸗ dung, Wäſche uſw. ſeinen Einkauf in jedem beliebigen Ge⸗ ſchäft ſeines Wohnortes oder auch an einem fremden Ort be⸗ ſorgen kann. Im 1 geht mithin in dieſer Bezie⸗ hung alles den gewohnten Gang. Ihre Fleiſchwaren, ihre Butter, ihren Kaffee holen ſich die Hausfrauen nach wie vor aus dem Geſchäft, in dem ſie in der Kundenliſte eingetragen find. Darüber hinaus iſt es aber ratſam, ſich auch beim Be⸗ zug des anderen bezugsſcheinpflichtigen Bedarfs immer an die gleiche Einkaufsſtelle zu halten, damit der betreffende Kauf mann die notwendige Warenmenge, die er vorrätig halten muß, beſſer überblicken kann. Beim Kauf pon Textilwaren und Schuhen, den man auch bisher in Muße beſorgte, kann man ſich dagegen ruhig weiter von den Anzeigen in der Zei⸗ tung und den Schaufenſterauslagen leiten laſſen. Buttermilch und Magermilch ohne Bezugsſchein 5 In einer Anordnung der Hauptvereinigung der deutſchen Milchwirtſchaft zur vorläufigen Regelung der Lieferung be⸗ zugsſcheinpflichtiger Erzeugniſſe wird feſtgelegt, daß Klein⸗ verteiler oder Herſteller, die unmittelbar an Verbraucher lie⸗ fern Milch, Milcherzeugniſſe, Oele und Fette auf die Ab⸗ ſchnitte der Ausweiskarten oder ſonſtige Bezugsbeſcheinigun⸗ gen nur dann an die Verbraucher abgeben dürfen, wenn ſie das gleiche Erzeugnis auch ſchon vor dem 26. Auguſt verteilt haben. Eine Abgabe an Verbraucher, die nicht in der ent⸗ ſprechenden Kundenliſte eingetragen ſind, iſt verboten. Falls ein Verbraucher glaubhaft nachweiſt, daß er ſeine Butter bisher auf dem Wege des Poſtverſandes erhalten hat oder ſonſtwie nicht in der Lage iſt ſeine Butter von dem bisheri⸗ gen Lieferanten zu beziehen, iſt er in die Butterkundenliſte aufzunehmen. Ohne Bezugsberechtigung dürfen bezoger und abgegeben werden: Entrahmte Milch(Magermilch), Sauermilch, Molke, Buttermilch(auch geſchlagen), Milch⸗ eiweiß und Kaſein. Das gleiche gilt für Magermilchpulver und eingedickte Magermilch, ſoweit ſie vom Verbraucher he⸗ zogen werden und nur zum Verbrauch im Haushalt be⸗ ſtimmt ſind. — Parkende Wagen ſind zu beleuchten. Im Intereſſe der Verkehrsſicherheit bei Einbruch der Dunkelheit ſei noch einmal ausdrücklich auf die Pflicht der Autobeſitzer hingewie⸗ ſen, ihre parkenden Wagen mit abgedunkelten Lampen zu be⸗ leuchten. Um nicht die Batterien unnötig zu beanſpruchen, er⸗ füllen abgeblendete Lampen aller Art, die an der der Fahr⸗ bahn zugekehrten Seite des Wagens angebracht ſind, immer ihren Zweck. Petroleumlaternen, Stalleuchten können alſo dafür zum allgemeinen Nutzen Verwendung finden. Jeder Autobeſitzer muß ſich der Verantwortung bewußt ſein, die er dem Volksganzen gegenüber trägt, und unverzüglich für eine ausreichende Parkbeleuchtung, die den Verdunklungsvorſchrif⸗ ten antſpricht, ſorgen! 2 Fronten, die niemals wanken werden! 5 Zwei gewaltige Fronten haben ſich in dieſen Tagen ge⸗ bildet, im Feindesland und in der Heimat. Die Front dort draußen, die ſich von Oſtpreußen bis zur Slo⸗ wakei erſtreckt, war bereits nach wenigen Tagen des Kampfes eine eiſerne Klammer, die das größenwahnſinnige Polen in kurzer Zeit zur Vernunft bringen wird. Im We⸗ ſten des Reiches am Rhein, in der Pfalz und an der Saar halten deutſche Soldaten treue Wacht, halten den Schild des deutſchen Weſtwalls feſt in ihren ſtarken Fäuſten und ſchirmen deutſches Land. Dahinter aber ſteht eine andere Front, die Front der Heimat. Sie iſt überalß wo deutſches Land iſt, wo deutſche Menſchen leben. Sie iſt nicht zu überſchauen oder gar zu meſſen. Ja ſie iſt nicht einmak fur neugierige Beobachter aus 5000 Meter Höhe ſichtbar, denn ſie hat keine Geſchütze und keine Flugzeuge, keine Gräben und keine Bunker. Entſchloſſen und ruhig ſind die Geſichter der Menſchen, die ſie bilden. Aber millionenfach iſt ſie lebendig und ſtündlich offenbart ſich ihr ſtilles Wirken und ihre feſte Haltung Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei hat die Front der deutſchen Waffen geſchaffen. Sie ſorgt dafür, daß dieſe Front ebenſo uneinnehmbar iſt wie der Wall aus Eiſen und Beton. Die Front der Heimat iſt lebendig, wo deutſche Menſchen angetreten ſind und durch ihren freiwil⸗ ligen Einſatz— gleichgültig, wo immer ſie auch ſtehen mögen— die Freiheit und Sicherheit des Reiches verbür⸗ gen. Sie lebt in den Frauen, die wortlos in ſelbſtverſtänd⸗ licher Pflichterfüllung die Plätze einnahmen, die ihre Män⸗ ner verließen und ſich als freiwillige Helferinnen überall da einſetzen, wo ſie gebraucht werden. Sie äußert ſich im begeiſterten Einſatz unſerer Jugend bei der Einbringung der Ernte. Sie iſt nicht wegzudenken aus dem völkiſchen Leben unſerer Tage. Die unüberwindliche Stärke dieſer Front gibt dem ganzen Volk die beglückende Gewißheit, daß das Herz der Heimat ruhig und ſtark ſchlägt. Die Kraft aber, die dieſes Herz niemals erlahmen läßt, iſt der Glaube an den Führer und an den Sieg! Marktberichte Wannhelmer Ferkelmarkt vom 21. September. Auftrieb: 7 Läufer, 20 Ferkel von ſechs bis zwölf Wochen. Preiſe 15 bis 22 Mark im Durchſchnitt. Marktverlauf: mittel. Brauqualität der Gerſten. Nach den Unterſuchungsergebniſſen der Gerſten faſt aller Sorten aus dem Reich lag in dieſem Jahr der mitt⸗ lere Eiweißgehalt mit 11.15 Prozent um 0.4 Prozent höher als im Vorjahre. In Württemberg betrug der Ei⸗ weißgehalt 11.2 Prozent gegen 10.8 im Vorjahre. Der Vollgerſtenanteil iſt gegenüber dem Reichsdurchſchnitt (90.7 Prozent) mit 92.3 Prozent um 1.8 Prozent höher als im Vorjahre. Der Waſſergehalt der württembergiſchen Ger⸗ ſten war mit 14.4 Prozent um 1 Prozent höher Ausgabe der neuen Lebensmittelkarten Am Samstag und Sonntag, den 23. und 24. Sep⸗ temder 1939 werden durch die Politiſchen Leiter die neuen Lebensmittelkarten an die Hausverteiler zugeſtellt, die ſie den Haushaltungen unmittelbar nach Empfang abgeben wollen. Für jedes Haus ſind die Lebensmittel⸗ karten in einem verſchloſſenen Umſchlag enthalten, dem eine Liſte der einzelnen Haushaltungen mit einem Ver⸗ zeichnis der ihr zuſtehenden Lebensmittelkarten beigefügt iſt. Auf dieſem Verzeichnis hat jede Haushaltung den Empfang der ihr zuſtehenden Karten zu beſtätigen. Dieſe Quittungen werden im Laufe der nächſten Woche von den Politiſchen Leitern wieder eingeſammelt. Dabei ſind auch die irrtümlich zugeſtellten Karten(3. B. für verzogene, verſtorbene oder zum Heeresdienſt einberufene Perſonen) zurückzugeben. An Lebensmittelkarten werden zugeſtellt an alle Perſonen: 1 Lebensmittelkarte(roſa) 1 Zuckerkarte(weiß) 1 Seifenkarte(gelb). Dazu erhalten; a) die vor dem 25. September 1925 geborenen Perſonen(Erwachſene) 1 Brotkarte für Erwachſene(Ziegelrot) 1 Fleiſchkarte für Erwachſene(blau) 1 Fettkarte für Erwachſene(gelb), b) die vom 25. September 1925 bis 24. Sep⸗ tember 1929 geborenen Kinder: 1 Brotkarte für Erwachſene(ziegelrot) 1 Fleiſchkarte für Erwachſene(blau) 1 Fettkarte K(gelb) 1 MWilchkarte über ¼ Liter(grün), e) die vom 25. September 1929 bis 24. Sep- tember 1933 geborenen Kinder: 1 Brotkarte K(ziegelrot) 1 Fleiſchkarte für Erwachſene(blau) 1 Fettkarte K(gelb) 1 Milchkarte über ¼ Liter(grün), d) die vom 25. September 1933 bis 24. Sep⸗ tember 1937 geborenen Kinder: 1 Brotkarte KIK(Ziegelrot) 1 Fleiſchkarte KIK(blau) 1 Fettkarte KIK(gelb) 1 Milchkarte über ½ Liter(grün) 1 Wilchkarte über ½ Liter(grün) e) die nach dem 24. September 1937 geborenen Kinder: die gleichen Karten wie die unter d) aufgeführten und außerdem eine Seifenkarte(rot). 5 einige Warengruppen ſehen die neuen Marken das Beſtellverfahren vor. Ueber die Ablieferung und Abſtempelung der Beſtellabſchnitte der neuen Lebens⸗ mittelkarten folgt noch eine beſondere Bekanntmachung. Für die Stadtteile Friedrichsfeld und Wall⸗ adt iſt die Zuſtellung nicht möglich; die Haus⸗ altvorſtände werden daher erſucht, die Lebens⸗ mittelkarten auf den Gemeindeſekretariaten abzuholen und zwar Haushaltungsvorſtände mit den Anfangsbuchſtaben AK am Samstag, den 23 September. L- Z aum Sonntag, den 24 September. Die Gemeindeſekretariate ſind an dieſen Tagen von 8—18 Ahr durchgehend geöffnet. Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt. el als Ha steller in 5 Willy Birg uptdar 5 8 In diesem Film geht alles Schlag auf Schlag. Die Ereignisse überstürzen sich,— erst am Ende begreifen wir die gewaltige Idee, die dem ganzen innewohnt. Vorher: Der Kriegsschauplatz Polen, die Kämpfe u. Siege unserer Truppen Der Führer an der Front. Spielzeiten: Heute Freitag bis Montag, je abends 8 Uhr. Bitte, besuchen Sie die Werktags- Vorstel- lungen, dann haben Sie bequem Platz. ars Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung. Ne ckar-Bete- Druckerei 8 Geldinnauszug 5. Klaſſe 1. Deutſche Reichslotterie hne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen I, II und III 13. Ziehungstag 16. September 1938 In der Sonnabend⸗-Nachmittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 10000 RM. 247279 15 Gewinne zu 4000 RM. 120184. 137785 265055 283290 331234 30 Gewinne zu 3000 RM. 352 47507 109708 123383 60758 166614 271293 288073 322846 337267 45 Gewinne zu 2000 RM. 54547 77045 78359 80894 90669 98588 119389 122006 138283 141278 154187 159497 252859 344330 399701 „84 Gewinne zu 1000 RM. 5530 6345 26114 46993 49052 66647 71216 107004 135944 144908 15085 171614 210715 218188 283251 233684 248212 256462 259121 260733 265866 268016 292705 298888 31144 323324 357763 361399 287 Gewinne zu 500 RM. 2761 10768 11802 17200 22780 28701 40923 55889 56830 61641 72562 8340 85760 86484 94695 97637 98422 112098 124035 128579 132956 134641 137348 138821 146386 152835 161540 168184 1700283 171646 176797 180571 182700 183158 184192 185222 184415 195069 297380 208973 212801 213246 213358 220723 223834 228598 231278 281757 235251 238188 238215 243408 250440 253868 268743 270912 272438 277895 278484 279644 280900 294794 294849 296290 298398 303612 305247 307453 312875 315925 318978 329783 824858 326243 328337 330788 333718 340452 845882 80 170 355669 356675 361513 364330 377436 381059 388512 39 146% 453 Gewinne zu 300 RM. 1529 6212 8611 10034 10339 11389 16621 17369 22111 22867 23146 283493 24828 27805 28428 29751 30152 30583 31009 32310 33278 388460 84643 88074 46497 42933 47227 48223 49417 58411 60325 88731 67246 67876 68679 69502 73996 74198 79832 83524 88857 87026 89846 99391 100797 108849 110243 116346 119185 122539 124043 128094 130190 141445 142888 143788 150217 158168 159280 160753 161235 163755 187488 168779 170996 172454 173817 180482 183488 185876 185952 190952 191893 191939 198304 196843 198125 201984 202446 202899 2033687 297445 215493 233838 241728 242799 243067 243838 246754 248287 250814 255239 256980 257405 259018 259277 260865 267103 267719 269251 289853 271799 274581 278741 281058 284393 285417 287388 288942 292833 292834 293731 295058 298828 304254 310842 312190 312283 318981 315085 318173 317140 317550 320720 320841 322052 324487 333286 334475 335641 386371 342322 342612 344827 348535 356404 358845 380921 380950 365926 367324 369874 372926 878340 382611 385756 391026 393125 395095 398982 18. Zlehungstag 16. September 1989 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 8 8 Gewinne zu 10000 RM. 255485 315513 9 Gewinne zu 5000 RM. 45970 175157 239872 2 Cern iu 3000 K. 38732 887c5. 7 8 ewinne zu 8 1 9 22050 ß 9426 15 15 107335 242547 ewinne zu 2000 RM. 22510 112102 170642 206162 211298 266257 280808 287929 289016 351403 362374 391649 5 96. 1000 RM. 347 5880 11692 1714 12253 91178 34753 58681 77173 78704 80327 82919 88317 85875 98818 120388 138114 138344 164288 166843 200858 242832 295495 308362 309285 309535 310816 312839 329514 356737 365397 371883 f Gewinne zu 500 RM. 2750 14216 21497 27850 43009 44410 45791 48303 54589 61099 62021 64348 67087 67806 71065 72322 94191 100317 108987 113731 121172 128689 125548 127136 12884 1 139853 137292 139394 138826 146201 160469 162100 1621668 171322 177909 180490 182599 185046 187 05278 20888 682 216247 221993 221982 235702 236313 237778 240081 240454 242880 55496 259715 280879 261778 279838 283992 291670 294458 298218 2988506 397733 309512 311686 316377 326859 341075 357734 358584 361031 366857 372377 374430 388479 543 Gewinne zu 300 N. 86 1327 2460 4092 128986 13920 24834 25125 30559 32214 35275 42388 42762 46631 50777 51488 54350 55752 57738 89300 59549 81288 61751 84883 67844 89300 72730 74728 78113 75148 76894 77003 78328 79023 79881 83081 83588 83605 85133 85165 85386 85478 86822 87871 88924 89598 89262 190407 101130 102358 103181 108156 119249 121438 123851 1240 128438 129997 130587 136659 137393 137978 142905 148056 148584 149155 1484738 182721 153128 183348 155708 158721 158322 159193 160359 169683 168898 168584 169838 170845 172181 175081 178629 183890 185983 187287 188472 192471 183134 1941384 201148 201182 201879 205389 205858 208097 208271 207971 209279 218346 219284 218588 229168 226988 227090 228957 232829 233745 234830 235624 237167 243442 245924 248171 248724 248767 250004 255103 258422 255580 258711 258410 263192 263743 285288 285827 268100 279440 271547 272049 275336 277561 277607 277683 279358 281792 283982 286752 288276 288440 290107 293221 296279 297284 299483 300758 301908 304471 304789 308824 315180 327141 382388 338459 342814 349721 347128 847703 348897 349830 350809 351314 352182 355988 357950 360818 382059 365298 373928 374001 378871 377287 382488 384659 387227 887542 388078 390322 393068 395778 398852 5 ALA ist do S bewährte seifesparende POfz- und Schebermitfel; Mit AfA ist dos EBSbesteck stets blitzeblonk und ohne fleck. Und goch die Töpfe, klein ond groß, putzt AfA immer tadellos! hergestellt in den Persihwerken. * 1 7 eee re. ee na.. eee eee