———ᷣ — + Verantwortung zu entziehen, Die anderen Staaten mögen daraus Nr. 222 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Freitag, 22. September 1939 Wir kapitulieren nicht! [ Wir wiſſen es längſt: wenn der Führer ſpricht, hört ihm nicht nur das deutſche Volk aller Gaue des Groß⸗ deutſchen Reiches zu, ſondern es lauſcht ihm die Welt. So war es auch wieder am vergangenen Dienstag. als der Führer in Danzig, der urdeutſchen Stadt, die er befreit und wieder ins Reich zurückgeführt, eine große Rede hielt. Ja, es will uns ſcheinen, als habe man gerade die ſe Rede überall mit ganz beſonderer Spannung erwartet und die Meldungen, die inzwiſchen aus dem Ausland vorliegen, laſſen erkennen, daß man ſie auch dort mit größtem In⸗ tereſſe angehört hat und ihre grundlegende Bedeutung würdigt. Wie groß das Intereſſe des Auslandes an der Führerrede war, zeigt die Tatſache, daß ſie der Rundfunk folgender Länder in der Originalfaſſung übertragen hat: Italien, Ungarn, Slowakei, Finnland, Norwegen, Däne⸗ mark, Jugoſlawien, Bulgarien, Litauen, Belgien, Schweiz, Spanien, Argentinien, Uruguay und Chile, ferner die nord⸗ amerikaniſchen Rundfunkgeſellſchaften National Broad⸗ caſting Company, Columbia⸗Broadcaſting Syſtem, Mutual Broadeaſting Syſtem, die mehrere hundert Sender betrei⸗ ben. Ferner würden von einer Reihe von Sendern die fremdſprachigen Sendungen des deutſchen Rundfunks über⸗ nommen. 5 Wir ſelbſt ſehen die Bedeutung der neuen Führerrede darin, daß ſie dreierlei Dinge nochmals eindeutig feſt⸗ ſtellte: erſtens die ungeheure Schuld der größenwahnſinni⸗ gen polniſchen Politiker, die ihr Volk ins Verderben führ⸗ ten, um ſich dann durch ihre Flucht ins Ausland feig ihrer zweitens die nicht minder Vie Schuld der engliſchen Kriegshetzer, die durch ihre lankovollmacht an Polen den polniſchen Größenwahn erſt aufſtachelten und die jetzt dem franzöſiſchen Volke ein⸗ reden, es müſſe kämpfen und bluten, um das derzeitige innerpolitiſche Syſtem in Deutſchland zu beſeitigen, drit⸗ tens die gewaltigen militäriſchen Erfolge Deutſchlands in den erſten achtzehn Kampftagen und die Erklärung, daß Deutſchland keine Kriegsziele gegen England und Frank⸗ reich habe, aber mit letzter, eiſerner Entſchloſſenheit weiter⸗ kämpfen werde, wenn England und Frankreich uns dazu nötigen ſollten.„Deutſchland wird nicht kapitulieren!“ Und: „Es wird kein zweites Verſailles geben“. Dieſe mit denkbar rößter Entſchiedenheit geſprochenen Sätze, die brauſende aua der Danziger Zuhörer erhielten und ebenſo einmütig vom geſamten deutſchen Volke begrüßt und ge⸗ billigt werden, mögen den Kriegshetzern zeigen, daß ſie falſch gerechnet haben, wenn ſie glauben, das deutſche Volk einſchüchtern oder mit Prophezeiungen über die voraus⸗ ſichtliche Dauer des Kriegs zermürben zu können. Auch die jüngſte Rede des Führers hat das deutſche Volk in ſeiner felſenfeſten Siegeszuverſicht beſtärkt, in der Auffaſſung alſo, daß man uns weder durch militäriſche, noch durch wirtſchaftliche, noch durch ſonſt irgendwelche Mittel— ſei es die feindliche Lügenpropaganda, ſei es der Verſuch, uns zu entzweien— auf die Knie zwingen kann. So hat die Danziger Führerrede die heutige Lage klar und ſcharf umriſſen: es gibt 0 immer einen Weg zum Frieden. Die deuͤtſchen Kriegsziele im Oſten ſind, wie der Führer ſagte,„ſehr begrenzt“ und gegenüber Frankreich und England ſind Kriegsziele Deutſchlands überhaupt nicht vorhanden. Wir kämpfen gegen dieſe beiden Staaten nur in der Abwehr, aber freilich, wenn das ſchon ſein muß, mit dem unbeugſamen Willen zum Siege. Das iſt die Lage. die Konſequenzen ziehen. Wenn ſie den Frieden wollen, iſt ihnen die letzte Chance gegeben. Wenn alſo die Kriegstreiber die Ober⸗ hand behalten, müſſen die Regierungen, in denen ſie ſitzen oder die ſich von ihnen beeinfluſſen laſſen, die Verantwor⸗ tung tragen für das, was dann kommen wird. Der Führer hat keinen Zewifel darüber gelaſſen, daß Deutſchland jeden Schlag der Gegner mit einem Gegenſchlag beantworten wird. Humanität in der Kriegführung iſt für Deutſchland — das hat der polniſche Feldzug bewieſen ſicherlich kein leeres Wort. Aber ſchließlich richten ſich auch die Me⸗ thoden der deutſchen Kriegführung nach denen der Geg⸗ ner. Wenn England den Krieg gegen deutſche Frauen und Kinder führt, wird Deutſchland mit den entſprechenden Gegenmaßnahmen erwidern. Man mag alſo in England wählen. Das deutſche Volk fürchtet nichts und ſteht in eherner Entſchloſſenheit und Bereitſchaft hinter ſeinem Führer. Und vor allem: Deutſchland wird niemals kapitu⸗ lieren. Die Welt hat dieſe feierliche Erklärung jetzt wieder⸗ holt aus dem Munde des Führers gehört. Auch in England In jener troſtloſen Zeit näherte ſich mir der Student Jan van Straaten. Er klopfte eines Nachmittags an die Tür meines kleinen, möblierten Zimmers— ich wohnte in der Nähe des großen Plantagenſchuppens— und trat ſchüchtern ein, in der Hand ein Päckchen. „Darf ich Sie zum Abendeſſen einladen? bat er. Ich war hocherfreut, daß ſich eine Menſchenſeele um mich lümmerte und konnte nicht Nein! ſagen. Ich ließ ihn gewähren: Er brachte Wurſt, Käſe, Brot und Tee aus ſeinem Paket zum Vorſchein und richtete alles einladend her. Ich fühlte mich an dieſem Abend geborgen. Ein Menſch ſaß neben mir und erzählte mir ſein großes Leid, das ihn durch die Welt hetzte. Seine Eltern hatten in den Kolonien gelebt, wo er geboren wurde. Als ſie ſtarben, geriet er in eine zweifelhafte Geſellſchaft und wurde nach und nach ein Nichtstuer. Der Holländiſche Reſident nahm ſich ſeiner an, ſchickte ihn nach Paris und bezahlte dort die erſten Semeſter ſeines Medizinſtudiums. Ich hatte Mit⸗ leid mit ihm, da ich ſelbſt vom Schickfal ſo ſchwer geſchlagen war..“ Helene war nach der langen Erzählung ermüdet. Ihr Kopf ſank in die Kiſſen zurück. Sie hielt noch immer Hart⸗ lebs Hand, der aus ihrem Pulsſchlaa das geauälte. ae⸗ hetzte Herz fühlte, ein Herz, das trotz allen Ungemachs voll Güte für ihn ſchlug, für ihn ganz allein ſchlug. 1 5 22 . wird man ſich davon überzeugen müſſen, daß der Führer im * Namen des ganzen deutſchen Volkes geſprochen hat. Nicht nur in dieſem Falle übrigens, ſondern immer, wenn er zu den großen politiſchen Tagesfragen der Nation Stellung nimmt. Woraus hervorgeht, daß alle Spekulationen der Gegner, die Einheit zwiſchen Führer und Volk zu zerſtören, fehlſchlagen müſſen. Deutſchland iſt einig und Deutſchland kapituliert nicht! 5 Der A⸗Boolkrieg Eine Unterredung mit dem Oberbefehlshaber der deukſchen Kriegsmarine. Der Oberbefehlshaber der deutſchen Kriegsmarine, Grot⸗ 1. 2 9 Amſterdamer„Algemeen Handelsblad“, Max Blokzijl, eine Unterredung. Auf die Frage:„Wir führt Deutſchland den U⸗Bootkrieg? Kann heute ſchon, um ein Schlagwort des Weltkrieges zu gebrauchen, von einem uneingeſchränkten U-Bootkrieg geſprochen werden und wenn nicht, kann es unter Umſtänden ſpäter dazu kommen?“, antwortete der Großadmiral:„Deutſchland führt den U⸗Bootkrieg nach Maßgabe der von ihm am 28. Auguſt 1939 erlaſſenen Pri⸗ ſenordnung. Dieſe hält ſich ſtreng im Rahmen der aner⸗ kannten Regeln des Seekriegsrechts. Die Beſtimmungen des Londoner U-Boot⸗Protokolls ſind inhaltlich voll in ſie übernommen. Die U-Boote haben ſtrikten Befehl, dieſe Be⸗ ſtimmungen einzuhalten. Im Einklang mit den Regeln des U-Boot⸗Protokolls ſind ſie aber berechtigt, bewaffneten Widerſtand mit allen Mitteln zu brechen. Es iſt klar, daß Schiffe, die an Kampf⸗ handlungen teilnehmen oder im Geleit feindlicher Kriegs⸗ ſchiffe fahren, ſich ſelbſt in Gefahr begeben und ſich nicht beklagen können, wenn ſie im Verlauf entſtehender Kampf⸗ handlungen beſchädigt oder zerſtört werden. Das iſt völker⸗ rechtlich anerkannt. Die franzöſiſchen Inſtruktionen über die Anwendung des Völkerrechts im Krieg vom 8. März 1934 beſtimmen in Artikel 112, daß Schiffe unter feind⸗ lichem Geleit allen Gefahren des Krieges unterworfen ſind und ermächtigen in Artikel 2 die franzöſiſchen Kommandan⸗ ten ausdrücklich dazu, mit Waffengewalt gegen derartig geleitete Handelsſchiffe vorzugehen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß bei dem den deutſchen U⸗ Booten befohlenen Verfahren in keiner Weiſe von un⸗ eingeſchränktem U⸗Bootkrieg geſprochen werden kann. Die egenteilige Behauptung des engliſchen Informationsdien⸗ ſtes iſt daher als bewußte Irreführung des neutralen Aus⸗ landes zurückzuweiſen. Es ſteht zu befürchten, daß Zwiſchen⸗ fälle dadurch entſtehen, daß England ſeine Handelsſchiffe bewaffnet, zumal damit gerechnte werden muß, daß die engliſchen Handelsſchiffe, wie ſchon im Weltkrieg, den Befehl erhalten, ihre Waffen gegen U⸗Boote entgegen allem Völkerrecht angriffsweiſe einzuſetzen. Sollte ſich dieſe Be⸗ fürchtung beſtätigen, ſo würde Deutſchland zu Gegen⸗ maßnahmen gezwungen ſein, da es nicht zulaſſen kann, daß das Leben ſeiner U-Bootsbeſatzungen durch völ⸗ kerrechtswidrige Angriffe gegneriſcher Handelsſchiffe auf das Spiel geſetzt wird.“ Die Frage:„Wie iſt Deutſchlands Auffaſſung über die Konterbandefrage, und was betrachtet Deutſchland als Schiffskonterbande?“, beantwortete Großadmiral Raeder: 5 „Deutſchland iſt beſtrebt, den neutralen Handel ſoweit wie irgendmöglich zu ſchonen. Es war daher gewillt, nur das eigentliche Kriegsmaterial als unbedingtes Banngut zu behandeln. Dementſprechend iſt in Artikel 22 der Priſen⸗ ordnung vom 28. Auguſt 1939 beſtimmt, daß als unbeding⸗ tes Banngut nur Gegenſtände und Stoffe anzuſehen ſind, die unmittelbar der Land⸗, See⸗ oder Luftrüſtung dienen. Da aber England bereits am 4. September 1939 eine Banngutliſte herausgegeben hat, nach der auch Gegenſtände und Stoffe, die für friedliche Zwecke verwendbar ſind, als unbedingtes Banngut behandelt werden, hat ſich die Reichsregierung zu ihrem Bedauern gezwungen geſehen, ſelbſt eine erweiterte Liſte des unbedingten Banngutes her⸗ auszugeben. Beim bedingten Banngut hatte Deutſchland zunächſt überhaupt darauf verzichtet, Güter als bedingtes Banngut 17 erklären, ſo daß vor allem Lebensmittel ohne weiteres urchgelaſſen werden. Auch hier iſt jedoch Deutſchland ge⸗ zwungen, dem engliſchen Vorgehen zu folgen. Beim beding⸗ ten Banngut muß ſeine Beſtimmung für die feindliche Streitmacht oder den feindlichen Staat feſtgeſtellt werden. In Uebereinſtimmung mit dem geltenden Völkerrecht iſt Deutſchland der Auffaſſung, daß der Aufbringende dieſe Be⸗ In der Nähe des Stettiner Bahnhofs, zwiſchen Ge⸗ ſchäftshäuſern und Mietkaſernen, ſtand ein ſchmaler Hoch⸗ bau. Zwei elektriſche Lampen unter Milchglas erleuch⸗ teten im Erdgeſchoß die Eingangsfront und das zwei Meter lange ſchwarze Brett über der Tür, auf dem in verwaſchenen Buchſtaben„Hotel zur Sonne“ ſtand. Es geſchah nicht oft, daß ſich Reiſende von der Bahn hierher verirrten. Die Gäſte waren Geſchäftsvertreter in billigen Artikeln oder Liebespaare, die dem Portier vor⸗ täuſchten, verheiratet zu ſein. Hauptſächlich aber wohnten hier Artiſten und Zirkusleute, um von hier Abſtecher in die Provinz zu unternehmen. Das Leben in dieſem Hotel ſpielte ſich wie in einer großen Familie ab. Die Inhaberin, Frau Ludwiga Jagodav, eine Polin und ehemalige Opernfängerin, wurde von allen Vertrauten nur mit„Madame“ angeſprochen. Sie ſah bei Mietern mit feſtem Engagement oder ſonſt irgendeiner guten Einnahmequelle auf pünktliche Miet⸗ und Penſionszahlung. Wenn ſie aber wußte, daß Stun⸗ dung und Hilfe am Platze waren, half ſie mit polniſcher Empfindſamkeit und Teilnahme, wo ſie nur konnte. Der Portier, ein ehemaliger Komiker, der gern und wohlgefällig von ſeinen jungen Tagen erzählte, blätterte im Kontrollbuch und nannte Kriminalrat Doktor Drinckſen, der ſich nach Jan van Straaten erkundigt hatte, die Zimmernummer: Vierundfünfzig, dritter Stock, rechts. Drinckſen war, nachdem er ſeinen Freund Hartleb in das Viktoria⸗Diakoniſſenheim gebracht hatte, ſofort in das ihm von Helene bezeichnete Hotel gefahren. „Wie lange wohnt Herr van Straaten ſchon hier?“ „Wer wird denn ſo neugierig ſein?“ gab der Portier zurück.„Das iſt ein Privathotel, und da gibt's keine Aus⸗ künfte. Bei uns wird nichts ausgehorcht. Bei uns wohnen nur ſeriöſe, ehrliche Leutel“ f f Driuckſen nickte und zog aus der hinteren Hoſentaſche admiral Dr. h. e. Raeder, gewährte dem Vertreter des ſtimmung nachweiſen muß. Schon heute ſedoch cheint es klar, daß England wie bereits im Weltkrieg den Beweis dafür, daß eine feindliche Beſtimmung nicht vorliegt, dem Neutralen aufbürden wird, ein Beweis, den der Neutrale nicht wird führen können, es ſei denn, daß er in Wider⸗ ſpruch zu ſeiner Neutralität ſeine ganze Wirtſchaft der eng⸗ liſchen Kontrolle unterwirft. Deutſchland iſt der Ueberzeu⸗ gung, daß die Stellung der Neutralen in der Welt heute ſo ſtark iſt, daß ſie ſich gegen die Verletzung ihrer Rechte mit Erfolg zur Wehr ſetzen können, Dann wäre Deutſchland nicht gezwungen, zur Abwehr ſelbſt zu ſchärferen Maßnah⸗ men überzugehen, die notgedrungen die Neutralen in Mit⸗ leidenſchaft ziehen müßten. Die deutſche Regierung hat in Artikel 24 ferner zum Ausdruck gebracht, daß der Grundſatz der fortgeſetzten Reiſe auf das bedingte Banngut nicht anzuwenden iſt und daher — unter Vorausſetzung gleichartigen Verhaltens des Geg⸗ ners— beſtimmt, daß die Gegenſtände des bedingten Bannguts nicht als Banngut angeſehen werden, wenn ſie in einem neutralen Hafen aufgeliefert werden ſollen. Nach⸗ dem aber England bereits in den erſten Tagen des Krieges dazu übergegangen iſt, das Prinzip der fortgeſetzten Reiſe gegen Deutſchland allgemein zur Anwendung zu bringen, ſieht ſich Deutſchland außerſtande, ſeinerſeits auf die An⸗ wendung des genannten Prinzips Verzicht zu leiſten.“ Frage:„Wie verhalten ſich Deutſchlands Kriegsſchiffe und vor allem U⸗Boote gegenüber Neutralen, insbeſondere holländiſchen und amerikaniſchen Schiffen? Können niederländiſche Handelsſchiffe, von Deutſchland un⸗ gehindert, Rohſtoffe aus Niederländiſch⸗Indien und Ame⸗ rika nach Hauſe bringen?“ i„ Antwort des Großadmirals:„Es ergibt ſich ſchon aus den Antworten zu Frage 1 und 2, daß neutrale Schiffe, die Rohſtoffe nach den Niederlanden bringen, unge ⸗ fährdet ſind. Selbſtverſtändlich muß den im Handels⸗ krieg einzuſetzenden Ueberwaſſerſtreitkräften und U-Booten das Recht vorbehalten bleiben, ſie anzuhalten, um ſie auf Banngut zu unterſuchen.“ Frage:„Beſteht deutſcherſeits die Abſicht, den Waſſer⸗ weg durch den Sund, der für Holland große Bedeutung hat, ſchwierig befahrbar zu machen?“ Antwort des Großadmirals:„Die am Sundausgang gelegten Minenſperren ſind lediglich für Abwehr feindlicher militäriſcher Unternehmungen in die Oſtſee beſtimmt. Wie die Einrichtung eines Lotſendienſtes zeigt, wird alles ge⸗ tan, um die Gefährdung und Erſchwerung des neutralen Verkehrs in den Oſtſee⸗Eingängen auszuſchließen. Die hol⸗ ländiſchen Schiffe können damit rechnen, daß ſie ungehin⸗ dert die Oſtſee-Eingänge paſſieren können, wenn ſie ſich der Lotſen bedienen.“ Frage:„Inwieweit werden deutſche Minenfelder für die 990 Schiffe eine Gefahr bedeuten? Im Weltkrieg aben Deutſchland und England Holland die Lage der Mi⸗ nenfelder auf Karten angezeigt und nötigenfalls Lotſen zur Verfügung geſtellt. Wird das deutſcherſeits auch heute Wc ntwort des Großadmirals:„Die Minenverwendung wird ſic wie bisher, auch in Zukunft ſtreng im Rahmen des VIII. Haager Abkommens von 1907 halten. In Ueber⸗ einſtimmung mit dieſem Abkommen ſind die ausgelegten Minenfelder nicht nur den neutralen Regierungen notifi⸗ 71 0 worden, ſondern auch durch Rundfunk und den Nau⸗ tiſchen Warndienſt wiederholt bekanntgegeben und in den unterſcheidet ſich von dem des dem Portier den Ausweis unter die Naſe. haber des Hotels zu ſprechen. „Nachrichten für Seefahrer“ veröffentlicht worden.“ Frage:„Sind Strategie und Technik des Seekrieges heute ſehr verſchieden von 1914/19182 5 Antwort des Großadmirals:„Der Seekrieg von heute Weltkrieges insbeſondere durch die Auswirkung der ſeither erreichten techniſchen Fortſchritte der Marine und der Luftwaffe.“ Frage:„Was iſt Ihre Meinung über die ruſſiſche Flotte?“ Antwort des Großadmirals:„Rußland arbeitet mit außerordentlicher Energie ſeiner Marine und Seeluftwaffe. Die ruſſiſche U⸗Bootsflotte muß als militäriſch vollaktions⸗ fähig und auf hohem Stand der Technik und Ausbildung ſtehend angeſehen werden.“ Frage:„Wird Deutſchland auch diesmal verſuchen, nach dem Beiſpiel des Handels⸗ U-Bootes„Deutſchland“ im Welt⸗ krieg durch U-Boote Verbindung mit Ueberſee zu bekom⸗ men?“— Ankwortk des Großadmirals:„Deutſchland iſt ſo weitgehend von der Ueberſeezufuhr unabhängig, daß ſich die Enktſendung von Handels⸗UA⸗Booken zum Zweck, Roh⸗ ſtoffe nach Deutſchland zu bringen, erübrigen wird.“ 5 —. „Mein Name!— Wollen Sie mich oben bei van Straaten telephoniſch anmelden?“ „Nee“, ſagte der Portier, auf den auch das Dokument keinen Eindruck gemacht hatte.„Wir haben hier kein Telephon. Sie müſſen ſich ſchon ſelbſt hinaufbemühen! Lift gibt's auch nicht! Dafür wird aber bei uns gut ge⸗ kocht, das Menü neunzig Pfennig, mit Süßſpeiſe!“ Der Portier wandte ſich von Drinckſen ab und begann, in ſeiner Behauſung Kaffee aufzubrühen. Drinckſen ging zur Treppe und rannte— immer zwei Stufen nehmend— hinauf. Atemlos langte er im dritten Stock an. In dem matten Schein einer Gaslampe, die auf allen Etagen flackerte, fand er hier die geſuchte Zimmer⸗ nummer. Drinckſen klopfte.., klopfte nochmals... Da niemand antwortete, drückte er die Klinke nieder. Völlige Dunkel⸗ heit herrſchte im Raum. Er zog ſein Feuerzeug hervor, leuchtete nach dem Lichtſchalter und knipſte das Licht an. Der kalte Schein der Lampe beleuchtete eine Geſtalt auf dem Bett, die bewegungslos dalag. Ein Arm hing über den Bettrand herab, die Finger der Hand waren ver⸗ krampft. Aus einem leichenblaſſen Geſicht ſtarrten die Augen leblos zur Decke. Straaten war tot, offenbar war er erſchoſſen worden, denn die Schläfe wies ein Einſchuß⸗ loch auf. Auf dem Tiſch lagen der Paß und Briefſchaften auf den Namen Jan van Straaten. Doktor Drinckſen be⸗ rührte weder den Toten noch irgendeinen Gegenſtand im Zimmer. Vorſichtig ging er zur Tür zurück und ſuchte die Klingel. Da er ſie nicht fand, öffnete er die Tür und rief „Das bin ich! Ich bin die Madame: hier! 5. ein Zelluloidiutteral mit ſeiner Legitimation. Er bielt . 1 QGenebuag ge * * dl z 2 5— FELL atis Wir ſtehen unſeren Mann Frauen behalten den Kopf hoch und erfüllen freudig ihre Pflicht. Man ſtößt da immer wieder auf einen grundſätzlichen Irrtum. Manche Frauen, und es ſind nicht einmal wenige, 5 glauben, daß ſie„ihren Mann“ nur dann„ſtehen“ können, wenn ſie den Mann kopieren, nachäffen. Bildlich und wörtlich geſprochen, laufen ſie in Hoſenrock und Jacke mit Herrenſchnitt, dazu Stiefel umher, und ſelbſtverſtändlich etzen ſie auf die mehr oder weniger üppigen Locken ein Jägerhütchen. Dieſe äußerlichen Attribute des Mannes ſcheinen ihnen unerläßlich zu ſein, um zu beweiſen, daß g ſie„ihren Mannn ſtehen“ werden. Meiſtens reden ſie dann! noch mit einer männlich betonten Stimme, in der Regel geben ſie ſich außerdem barſch und kurz angebunden(als ob das ein beſonderes Merkmal des Mannes ſei). Sind hier alle Vorausſetzungen geſchaffen, damit die Frau ihren Mann ſteht? Nicht im geringſten, denn es kommt ja auf Aeußerlichkeiten gar nicht an. Die Frau ſteht in jedem Falle und immer ihren Mann, wenn ſie ihre Pflicht mit Ueberlegung tut. Wie ſie ſich dabei gibt, und wie ſie angezogen iſt, tut nichts zur Sache, im Gegenteil, wo Pflichterfüllung mit inner⸗ licher oder äußerlicher Maskerade verbunden wird, iſt ſie ſehr oft Theater, bei dem ſehr ſtark auf Beachtung durch das verehrte Publikum ſpekuliert wird. Verſetzen wir uns nur einmal in die heutige Zeit. Eine Frau, die— kurz geſagt— ihren Kopf oben behält, und alle die ihr auferlegten Pflichten gewiſſenhaft erfüllt, „ſteht ihren Mann“, füllt nämlich den Platz aus, auf den ſie geſtellt worden iſt. Weiter will das Sprichwort nichts ſagen und nichts verlangen. Eine Frau, die mit viel Ueber⸗ legung und Bedacht, dazu Sparſamkeit und Rückſicht auf das Volksganze ihren Haushalt führt,„ſteht Mann“, dih., iſt am richtigen Platze, und wenn ſie, was eine ordentliche Hausfrau ja nun nicht tun ſollte, den ganzen Tag im Abendkleid herumläuft. Dagegen verſagt die andere vollkommen, die trotz ihrer männlichen Note, trotz rauhem Ton und burſchikoſem Gehabe mit ihren doch wahrlich reichlichen Rationen nicht auskommt, den Haus⸗ halt nicht ordentlich hält und dazu ohne Rückſicht auf den lieben Nächſten ſich überall vordrängt und die Kaufleute und Fleiſcher mit ihren, nur ihren, Sorgen beläſtigt. Sie ſteht noch lange nicht ihren Mann, ſie verſagt aber als Frau vollkommen. Ein anderes Beiſpiel. Die Zeit verlangt, daß die Frau dort an die Stelle des Mannes tritt, wo ſie die Lücke auszufüllen imſtande iſt. In manchen Beruf wird ſomit heute die Frau berufen, der bisher dem Manne vorbehalten war und, ſofern der Mann an wichtigeren und ſchwereren Plätzen nicht mehr benötigt, ihm wieder zur Verfügung ſtehen wird. Worauf kommt es hier an, ganz gleich, ob in den Fabriken der Städte oder den Be⸗ trieben auf dem Lande? Daß die Frau nach beſten Kräften. ſchafft, und ihren Platz ausfüllt. Dann ſteht ſie ihren Mann. Nichts ſoll und braucht ſie dabei von ihrem Frauen⸗ tum aufzugeben, und ſelbſt wenn die Eigenart der Tätig⸗ keit, etwa aus Sicherheitsgründen, eine Kleidung ver⸗ langt, die der männlichen ähnelt, dann iſt damit nicht geſagt, daß ſie dem Manne nacheifern muß im Gehaben. Der Gehalt macht's hier wie überall. Es gibt ja heute unzählige Gelegenheiten, wo die Frauen„ihren Mann ſtehen“ können. Im Haushalt und der Familie zuerſt, ſelbſtverſtändlich, und wenn etwa der Mann vor dem Feind ſteht oder ſonſtwie im Dienſte für das Vaterland, dann iſt die ihr geſtellte Aufgabe groß und ſchwer, und wir wollen auf dieſe Frauen ſtolz ſein, wenn ſie trotz aller Sorgen freudigen Herzens ihre Pflicht er⸗ füllen. Sie können auch tätig ſein im Dienſte der Volks⸗ gemeinſchaft; da gibt es auch unzählige Gelegenheiten: im Luftſchutz, in der RSV. in der Frauenſchaft und im Roten Kreuz, und gerade die Frau kann beſonders ſtolz ſein, die ſtark genug iſt, neben ihren eigenen Sorgen noch die Sor⸗ gen der anderen zu teilen und, ſoweit das möglich iſt, die Urſachen zu beſeitigen. Da überall bietet ſich eine Mög⸗ lichkeit, daß ſie ihren Mann, ſteht. Je ſtiller das geſchieht und je ruhiger ſie ihren eigenen Kreis oder einen fremden ausfüllt, deſto beſſer! Und ſie können an den Platz des Mannes treten. Nicht wo iſt die Hauptſache dabei, ſon⸗ dern wie ſie ihre Pflicht erfüllen, nicht das Aeußere der Stellung iſt der Gradmeſſer für ihre Wichtigkeit, ſondern allein die Tatſache, daß ſie den Einſatz verlangt. Millionen Frauen ſind zu normalen Zeiten zu ſtiller Pflichterfüllung bereit geweſen. Es bedarf keiner Beto⸗ nung, daß heute noch viel mehr„die Frau ihren Mann ſtehen“ wird. Eva Schwandt. Ein Nachmittag im Kinderhort BDM.⸗Mädel helfen den Kindergärtnerinnen. m Kinderhort mitten in der Großſtadt geht u. Immer ſchon waren es eine ganze Reihe ö Mädel, die nach der Schule hierherkamen, um Schu arbeiten u machen und zu fiche In den letzten Tagen aber iſt die ahl auf das Dreifache angeſtiegen. ehr viel mehr Mütter als ſonſt ſtehen tagsüber in der Arbeit und ſind froh, ihre Kinder gut untergebracht zu haben. Hie Kindergärtnerin 95 NS. und ihre Helferin ſind daher fehr froh, daß der BDM. ihnen jeden Nachmittag vier Aab rer rinnen zur Verfügung ſtellt, die ihnen einer Teil der Arbeit abnehmen können. Kaum kommen um 2 Uhr die erſten Kinder auf den Hof belegt. eſtürmt, werden die Mädel ſoglei mit Beſchlag g Mütürlich müſſen zuerſt die Schularbeiten gemacht werden „Tante Lene, wir müſſen einen Aufſatz elfen dem Führer. Können wir da vom chreiben?!“—„Ja, natürlich!“—„Auch Sandſäcke 0 aben?“—„Ja, Luftſchutz doch gan Aufſatz wird ſchön. ſchreiben?“— a Bei den Kleineren knirſcht ein lauter„1“ werden en e hier Pflaumen und Kirſ arbeiten fertig und nachgeſehen. abe noch einmal machen— aber es la 15 Nun werden die Hände gewaſchen, ihren nichtsſagenden Gelegenheitsentzündungen— ſollen vom 827* darum ein Knäuel zurecht, das ihr Intereſſe und ihre Arbeitsluſt immer wieder aneifert. Es iſt erſtaunlich, wie ſo ein Knäuel Wunder tut— es geht auf einmal ganz chen werden ganz von ſelbſt gelenkig. Kein Wunder, wir ſind auch mit viel Liebe an die Vorbereitung gegangen. und raſſelt und irgend etwas ganz beſonders Schönes es lebhaft ungen unde? ſchreiben: Wir Bahnhofsdienſt davon, wie wir 5 5 Ven ee 157 tüchtig geholfen!“—„Au fein ex, 115 dllr en wir nicht immer ſo etwas Griffel auf der Tafel, werden„6¼en und dort, en gemalt.— Um 4 Uhr ſind alle Schul⸗ So mancher muß ſeine Auf. beſtimmt an der ähne und ingernägel geputzt, und dann geht's zum Kaffeetrinken. Nieſe⸗ bells und Gerd beben Ven 2 Mauzen Im Hel ee. Das fleißige Lieschen Kleine Mädchen lernen Stricken. Wie ſchon zu Großmutters Zeiten müſſen auch unſere kleinen Mädchen das Stricken lernen, und wie ſchon damals gehen ſie auch heute manchmal recht unluſtig daran. Aller Anfang iſt eben ſchwer, und die Fingerchen ſind noch un⸗ gelenk. Um ſo mehr muß geübt werden. Wir wollen es ihnen recht leicht machen und wickeln ohne Tränen, mit Luſt und Eifer voran, und die Finger⸗ Um den geheimnisvollen Mittelpunkt, der klappert verheißt. wickeln wir Wolle zum runden oder länglichen Knäuel. Vielleicht bringen wir in der Mitte, im Holz⸗ büchschen, damit es ordentlich rappelt, einige Spargroſchen an, die das Kind beim Einkaufen der Weihnachtsgaben gut gebrauchen kann, in buntem Papier auch wohl ein paar Süßigkeiten. Dann wickeln wir drauflos und ſehen zu, was das Knäuel als kleine Ueberraſchungsſtationen ſonſt noch ſchlucken kann an bunten Herrlichkeiten. Es gibt ſo viele kleine Sächelchen für die Puppenſtube. Winzige, kleine Deckchen, die die Mutter mit einfachem Motiv vor⸗ zeichnet, regen das Kind zum Sticken an, dazu ein paar bunte Seidenfäden zum Ausſticken. Einige beſonders nied⸗ liche Stofflappen, mit buntem Faden zuſammengelettet. können das Herz der kleinen Puppenmama hoch beglücken, und ein Säckchen mit bunten Perlen ſetzt die Phantaſie in Schwung, die wahre Wunderwerke erſtehen läßt. Ja, ſo ein Wunderknäuel hält einen ſchon in Schwung und ehe man es ſich recht verſieht, iſt es ſchon verbraucht Mutter und Kinder merken nichts von der Verdrießlichkei Vorſicht bei Entzündungen Alle Entzündungen ſollen ſorgſam beobachtet und be⸗ handelt werden. In der Regel iſt eine Wunde die Ver⸗ anlaſſung für die Entzündung. Bakterien dringen ein und rufen eine Eiterung hervor. Es macht ſich Schwellung, Rötung und Hitze bemerkbar, Schmerzen treten ein, die Entzündung greift auf Muskeln, Sehnen und Knochen über. Jede Entzündung— ausgenommen die kleinen, Arzt behandelt werden. Vorher ſorgt man für Hochlage⸗ rung des betreffenden Gliedes. Sind Umſchläge nötig, ſo macht man kalte Umſchläge mit Waſſer, dem eſſigſaure Tonerde oder Arnikatinktur zugeſetzt worden iſt. Offene Wunden werden mit Mull oder ſauberer Leinwand ver⸗ bunden. Der Umſchlag wird alle zwei Stunden gewechſelt der er bleibt zwei Stunden liegen, muß dann aber immer feucht gehalten werden. Wo die Entzündung bereits in Eiterung übergegangen iſt, verwendet man zweckmäßig warme Umſchläge, die die Eiterung beſchleunigen. Sehr 9 die Eiterung nicht offen iſt. Die mißhandelten Schuhe n Was machen die meiſten Menſchen mit ihren Schuhen, wenn ſie an einem Regentag völlig durchnäßt nach Hauſe kommen? Vermutlich gar nichts; ſie ziehen die Schuhe aus und ſtellen ſie in eine Ecke, wo man ſie nicht ſieht. Die Sorgfältigen dagegen ſtellen ſie an einen warmen Ort, wo ſie möglichſt ſchnell trocknen. 5 Naſſe Schuhe werden nicht ſelten falſch behandelt. Des⸗ halb verlieren ſte nur zu bald ihre ſchöne Form, werden eit und ausgetreten. Das kann man verhindern, wenn man naſſe Schuhe mit Papier ausſtopft und dann an einer luftigen, nicht zu warmen Stelle trocknen läßt. Vorher muß jedoch der Schmutz entfernt werden. Wartet man, bis die Schuhe trocken ſind, um dann den Schmutz abzukratzen, wird das Leder leicht beſchädigt. Außerdem ſitzt der Dreck tief in den Poren und iſt nicht mehr zu entfernen, nur noch mit Schuhereme zu überkleiſtern. Naſſe Schuhe kann man vor dem Trocknen getroſt mit einem naſſen Lappen fäubern, näſſer als naß können ſie nämlich nicht werden, und trocknen werden ſie auf jeden Fall. Wenn man die ſo geſäuberten Schuhe dann mit Creme pflegt, behalten ſie ihre Form. Schwur. Wir wollen entbehren, enkſagen, wir wollen kein frommes Behagen am wiegengeſchenkten Geſchick. Wit wollen aus Eigenem leben. Wir wollen dem Aug' wieder geben den götterſchaffenden Blick. Blumen fehlen auch nicht, darauf achten die Madel, Annekieſe, und Tante Gertrud haben den Kaffee gekocht. 7 Kleinen müßt euch beeilen! Wir wollen das Völterballentſcheidungsſpiel Jungen gegen Mädel aus⸗ 8— Aber zuerſt muß noch abgewaſchen und die Küche n Ordnung gebracht werden.“—„Ja, gewiß, da helfen wir alle, dann geht's ſchnell.“— In einer halben Stunde Aiſt die. ausarbeit fertig, und nun geht's in den„Kampf“. Da ſammen und treffen ſicher. „Das Feld iſt fertig. Rumps— bumps— priem— du Schere. Die Schere zerſchneidet das Papier, den erſten Wurf.“ Wie die Bälle durch das a 5 Jungen werfen! Wir Mädel räfte her. die andern ihn an:„Du Schlapper, ſtreng' dich doch me Es iſt ein heißer Wir knobeln, ein, wir haben eld fliegen, wie eben a na, nur nicht ſolch Freudengebrüll, morgen ſchlagen wir eu Gruppe mitgebracht haben. Die Sonne ſinkt tiefer, die Linder werden Auf einmal hat eines Mewes, der zur See ö ren un werden will. Alle Gefahren und Kinder gemeinſam. Niemand bewegt ſich. f Es 15 ſpät geworden beim 1 0 hlen und N um N 6 Nabesbdrt. Ein Abendlied beſchließt den Nach Kinderhort. 5 gut bewähren ſich hier Breiumſchläge, jedoch nur, ſolange Kind bie Defen in Ordnung? Es iſt an der Zeit, ſich unſeres Freundes der Winter⸗ tage, des Ofens, zu erinnern. Wenn an den ſchon recht empfindlich kalten Abenden der Wunſch nach einem war⸗ men Ofenplätzchen wach wird, iſt es zu ſpät, erſt noch an die Reinigung und Ueberprüfung der Heizlöcher zu gehen. Grundſätzlich ſollte in jedem Herbſt der Ofenſetzer beſtellt werden, um alle Oefen und Heizanlagen zu kontrollieren. Werden kleine, geringfügige Ausbeſſerungen alljährlich vorgenommen, ſo iſt die winzige Ausgabe voll gerechtfer⸗ tigt durch die Vermeidung ſpäterer, großer Reparaturen. Außerdem hängt es oft von einem kleinen, dem Laien unſichtbaren Riß ab, daß der Ofen ſo ſchlecht zieht, qualmt und unnütz viel Feuerung verbraucht, Ein wenig Kitt behebt ſchon den Schaden. Zu alledem iſt jetzt Zeit und Muße, und der Handwerker iſt noch nicht ſo überlaſtet wie ein paar Wochen ſpäter. Dann brauchen ihn die weniger vorausſchauenden Hausfrauen, und wir freuen uns bereits an unſerem prächtig kniſternden Oeſchen! ffluf geraden Beinen Die Neigung des Kleinkindes zu Beinkrümmungen iſt vielfach auf den falſchen Ehrgeiz der jungen Mütter zurückzuführen, daß ihre Kinder nicht raſch genug laufen lernen können. Es iſt daher dringend zu warnen vor ver⸗ frühten Verſuchen! In anderen Fällen bleibt eine Bein⸗ ſchwäche als Folge der engliſchen Krankheit(Rachitis) zu⸗ rück, die oft nicht genügend beachtet wird und keine ſach⸗ gemäße Behandlung erfährt. In den Anfangsjahren der Entwicklung läßt ſich das Verſäumte nachholen. Als erſtes Erfordernis zur Heilung gilt der Aufenthalt und viel Bewegung in friſcher Luft. Dann muß die Nahrung ſorgfältig zuſammengeſtellt wer⸗ den. Friſches, ungekochtes Obſt, friſches Gemüſe, beſtrahlte Milch ſind gute Helfer. Bei Kalkmangel empfiehlt es ſich, Kalkpräparate und Vitaminpräparate zu reichen. Zur Stärkung der Knochen iſt leichte Gymnaſtik an⸗ gebracht, anfangs vielleicht ſachgemäßer, orthopädiſcher Unterricht, auch bei dem Kleinſtkind. Häufig wird der Arzt zur Unterſtützung der Behandlung auch individuelle Beinſchienen aus ſtarker Pappe, mit Watte gepolſtert, an⸗ fertigen laſſen. Es iſt jedenfalls ſehr belaſtend für einen erwachſenen Menſchen, mit dem Gebrechen gekrümmter Beine leben zu müſſen. Dieſe Belaſtung läßt ſich vermeiden, pflegt jede Mutter rechtzeitig vorbeugt und ihr Kind richtig pflegt. Wie geht man mit Glasgeſchirr um? Jede Hausfrau weiß von Porzellan, daß es nicht mit Sand oder Stahlſpänen geſcheuert werden darf. Das gilt auch für Jenaer Glas. Jenaer Glas ſoll in heißem Waſſer, dem ein mildes Spülmittel zugeſetzt wird, geſpült werden. Scharfe Putzmittel ſollen auf alle Fälle vermieden werden. Braun gewordene Tee⸗ oder Kaffeegeräte läßt man eine Nacht mit Eier⸗ oder Kartoffelſchalen ſtehen und ſpült am nächſten Tage mit klarem Waſſer nach. Das Glas erhält ſeinen Glanz, wenn man es nach dem Aufwaſchen mit warmem fettfreien Waſſer nachſpült, dem etwas Spiritus zugeſetzt iſt. Zum Abtrocknen ſollen dann nichtfaſernde Leinentücher verwendet werden. e Nichtige ufbewahrung non Winterobſt „Die Früchte, die eingewintert werden ſollen, müſſen abſolut tadelfrei ſein. Gut iſt es, wenn die Hausfrau ſich davon überzeugen kann, daß die Früchte einzeln mit der Hand abgenommen wurden— Aepfel durch leichte Drehung am Stiel— und niemals an feuchten Tagen. Feucht ab⸗ genommenes Obſt hält ſich nicht. Alle Verletzungen der Früchte, Druckſtellen oder Hautabſchürfungen müſſen ver⸗ mieden werden. Der Raum, in den das Obſt eingelagert werden ſoll, muß tadellos durchgelüftet, gut ausgeſchwefelt und wieder durchgelüftet werden. Iſt er zu trocken, muß in, regelmäßigen Abſtänden Waſſer auf den Boden geſpritzt werden, iſt der Raum zu feucht, ſo muß ein Bottich mit gebranntem Kalk aufgeſtellt werden, der die überflüſſige Feuchtigkeit aufſaugt. Der Raum muß weiterhin dunkel gehalten werden, trotz regelmäßiger Durchlüftung. Zwei⸗ mal wöchentlich werden die Früchte nachgeſehen, wobei man ſich der Handſchuhe bedient. — Gemüſe iſt wichtiger als Sommerblumen. Die Freude an Blumen ſoll auch in ernſten Zeiten dem einzelnen nicht genommen werden. Dennoch kann in vielen Haus-, Klein⸗ und Siedlergärten der Anteil von Blumenbeeten und Ra⸗ ſenflächen an der Geſamtfläche des Garten verringert wer⸗ den. Gewiß, Stauden oder Roſen wird niemand auf den Kompoſt zu werfen brauchen. Aber ſtatt Sommerblumen ſollte doch beſſer Gemüſe angebaut werden. Das gleiche gilt für den Raſen. Wir vergrößern dadurch den Ertrag unſeres Gartens, entlaſten durch eigene Erzeugniſſe den Markt und eute noch heißt es 15 tapfer halten, denn die Jungen ſpielen gut zu⸗ Tante Lene!— haſt Papier und ich unfere Eben bat ein Junge etwas verbockt. Da ae 1 2 Kampf Nur ganz knapp ſiegen die Mädel, die vor Freude ſauchzen. Ein Junge ſchreit dazwiſchen: dach och!“— 5 Wir ſind erhitzt und ſetzen uns auf die Sandkiſte. Hier haben die ferteren Jungen den Weſtwall gebaut, und Tanks rollen heran. In der Gartenecke ſpielen die kleineren Mädchen mit den Kaſperlepuppen, die die BDM.⸗Mädel aus ihrer ruhiger.— einen Einfall: e 9 a. 91 ählt uns doch von Klaus Mewes, ach bitte, ja 7920 ſich im Kreis zuſammen, und eines der DM.⸗Mäd erzählt aus Gorch Focks„Seefahrt iſt not“. Von Klaus ort ein ganzer Ma reuden durchleben 2 bh helfen nicht zuletzt die Nahrungsfreiheit ſichern. 2 2 Hitler⸗Jugend als Reſerve Aus vier Jahren Weltkrieg iſt uns die Vorſtellung ge⸗ läufig, daß in der Heimat die Frauen Männerarbeit ver⸗ richten und ſo die Lücken ſchließen, die der große Kampf er⸗ orderte. Damals war es nur vereinzelt möglich, auch die üngſten e der Jugend zu einem nutzbringenden Ein⸗ atz zu führen Heute, ſchon in den erſten Tagen einer kriege⸗ riſchen Auseinanderſetzung, ſteht die Jugend, in jahrelanger Disziplin erprobt und einſatzbereit, auf ihren Plätzen. Die Hackfruchternte ſteht bevor, Kartoffeln und Rüben wollen ein⸗ ſebalt werden. Da wird jede Hand gebraucht, die zupacken ann, und der Landdienſt der Hitler⸗Jugend. chon bisher als Führung dieſer Reſervetruppen des Landes an ſich geriſſen. Einige Eltern haben ſich Sorgen gemacht, ob ihre Kinder in dieſen kritiſchen Tagen auf dem Lande nach wie vor un⸗ gefährdet ſind. Dazu iſt zu ſagen, daß die Landarbeit in der alten Weiſe geſichert weitergeht, und daß für die beteiligten Jender und Mädel keine geſündere Betätigung bei entſpre⸗ ender Ernährung gedacht werden kann. Beſorgniſſe wegen begründet. Aus dem Landdienſt der HJ. iſt kein Bend Fall bekannt, daß die Arbeitsſtelle wegen der Kampfhandlungen verlaſſen wurde. Die freiwilligen Meldungen häufen ſich in wachſen⸗ dem Maße. Auch Mädel melden ſich in großer Zahl, ſie werden im bäuerlichen Haushalt, bei der Tierzucht und bei Feldſammlungen eingeſetzt. Meng genug gehabt, feſtzuſtellen, wie vielſeitig die 14 bis 17jährigen zu gebrauchen ſind. Jeder findet ſeinen Platz und ſeine Verantwortung. Durch den planmäßigen Einſatz der Hitler⸗ Gefahr Ars daß etwa wichtige Lebensmittel wegen gels an Arbe die wirkſamſte Waffe gegen die Landflucht bewährt, hat die der Unterkunft, Behandlung oder Beköſtigung ſind alſo un⸗ Die Bauern haben im bisherigen Ernteeinſatz ſchon Ge⸗ ugend iſt die an⸗ itskräften nicht rechtzeitig geborgen werden können. 75 „ n 8 2