err r Dengspreis: Monarch Mk. 1.40, durch die Peſt k 1.80, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Kachläſſe gemäß Preisliſte . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konts: Korisrußhe 78439. Tagen mega B und Umgebung. Wera fur den Stadtteil Mhz. Secken helm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 39. Jahrgang 2 Samstag, den 28 September 1939 Akiſchluß In dem großen weltgeſchichtlichen Drama, das wir nicht nur miterleben, ſondern das wir alle— einerlei, ob wir in der äußeren oder der inneren Front ſtehen— aktiv mitgeſtalten, iſt jetzt der erſte Akt zu Ende. Achtzehn Tage nach Beginn der Operationen gegen Polen konnte das Oberkommando der Wehrmacht melden, daß die Operatio⸗ nen abgeſchloſſen ſeien. Die deutſchen Truppen aller Gat⸗ tungen haben damit eine gewaltige Leiſtung vollbracht, die für immer in die Ruhmesblätter der deutſchen Geſchichte eingetragen ſein wird. Niemand hat dieſe ungeheure mili⸗ täriſche Leiſtung vorher für möglich gehalten. Auch neu⸗ trale Beurteiler, die die polniſchen Phantaſtereien von einer „Schlacht bei Berlin“ ablehnten, haben immerhin ange⸗ nommen, daß die polniſche Armee ſich auf ein halbes Jahr werde halten können. Aus dieſem halben Jahr ſind knapp drei Wochen geworden. Es war ein Feldzug der Vernich⸗ tung, den die deutſche Wehrmacht gegen Polen geführt hat. Nicht nur einzelne gewonnene Schlachten, nicht nur kühne Vorſtöße gah es, ſondern einen planmäßigen Feldzug, der mit der völligen Niederwerfung, ja Zerſchmetterung der polniſchen Armee abſchloß.„Mit Mann und Roß und Wa⸗ gen hat ſie der Herr geſchlagen“— konnte der Führer in ſeiner Danziger Rede von den Polen ſagen. Dann ſprach er der deutſchen Wehrmacht für ihre unvergleichlichen Lei⸗ ſtungen ſeinen und des deutſchen Volkes Dank feierlich aus. Dieſer Dank iſt wohlverdient. Denn der Vernichtungsfeld⸗ zug gegen die Polen hat an alle Wehrmachtsteile, hat an alle Soldaten, vom höchſten General bis zum letzten Mann an der Front, härteſte Anforderungen geſtellt. Es iſt ſa nicht ſo, daß die Heeresleitung einfach einen Plan aus⸗ arbeitet, den die fechtende Truppe dann in die Tat umſetzt — immer kommt es im Krieg zu unvorhergeſehenen Si⸗ tuationen, die alle Pläne über den Haufen werfen, die blitzſchnelle Entſchlüſſe auch von nachgeordneten Befehls⸗ ſtellen ja vom einzelnen Mann erfordern. Wenn der pol⸗ niſche Feldzug in der überraſchend kurzen Zeit von drei Wochen zum ſiegreichen Ende geführt werden konnte, dann iſt das ein Zeichen dafür, daß in der deutſchen Wehr⸗ macht alles, aber auch wirklich alles geklappt hat und daß jedermann auf dem Poſten war.„Tatkraft und Verant⸗ wortungsfreudigkeit der Führung, nie verſagende Pflicht⸗ erfüllung und Einſatzbereitſchaft der Truppe haben ſtets den hohen Wert des deutſchen Heeres beſtimmt. Sie waren 3——— ein heiliges, von den Vätern überkommenes Soldatenerbe, ö was das junge nationalſozialiſtiſche Heer übernommen hat. Jeder 1 80 von Euch, Offizier, Unteroffizier und Mann, ö hat bewieſen, daß er dieſes Vermächtnis einer großen Ver⸗ Biere treu bewahrt hat.“ Mit dieſen Worten hat der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt v. Brauchitſch, in ſeinem Tagesbefehl vom 20. September ſeinen Truppen höchſte Anerkennung gezollt, eine Anerkennung, auf die mit der Truppe das ganze deutſche Volk ſtolz iſt. In ſeiner Danziger Rede hat der Führer bekanntlich auch feſtgeſtellt, daß die deutſchen Kriegsziele im Oſten „ſehr begrenzt“ und daß deutſche Kriegsziele gegen Frank⸗ reich und England überhaupt nicht vorhanden ſeien. „Warum alſo noch Krieg?“— frägt mit Recht die ita⸗ lieniſche Preſſe. Sie gibt aber auch ſofort die richtige Ant⸗ wort: weil es England ſo haben will. Weil es Eng⸗ land bei ſeinem Garantieangebot nach Warſchau, durch das es den ganzen Konflikt entfeſſelt hat, ja gar nicht um Polen u tun war, ſondern um die Vernichtung Deutſch⸗ andes. Auch darüber und dazu hat der Führer in Danzig das Nötige bemerkt. Und er hat inſonderlich die bei uns — aber auch in Frankreich ſelber!— viel erörterte Frage geſtellt, weshalb eigentlich Frankreich gegen uns Krieg 6775 will. In einer Rundfunkanſprache hat inzwiſchen ex franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier über dieſe Frage geſprochen. Man kann nicht ſagen, daß er ſie irgendwie einleuchtend beantwortet hätte. Frankreich müſſe kämpfen, weil Hitler ſonſt Frankreich zerſtören würde, meinte Da⸗ ladier. Daß aber der Führer ſo und ſo oft feierlich ver⸗ ſichert hat, daß Deutſchland ſeine Weſtgrenze anerkenne und daß der Führer gerade in Danzig wieder dieſe Ver⸗ ſicherung wiederholt hat— dieſe Tatſachen verſchwieg und ignorierte Herr Daladier. Einen„totalen Sieg will Da⸗ ladier erringen, um„einen Frieden auf ſolider Grundlage zu errichten“. Was iſt darunter zu verſtehen? Soll das ein„Friede“ ſein, der Deutſchland noch ſchändlicher nieder⸗ drückt, als es Verſailles getan hat? Wir danken! Wenn Daladier dieſe Ankündigung wahrmachen will, dann weiß allerdings das deutſche Volk, wofür es zu kämpfen hat. Ob das franzöſiſche Volk aber für dieſes Kriegsziel ver⸗ bluten will, wird ſich erſt noch erweiſen müſſen. Man kann das Großdeutſche Reich mit ſeinem Achtzigmillionenvolk nicht auslöſchen, und man kann den achtzig Millionen deut⸗ ſchen Menſchen von außer her nicht vorſchreiben, welches politiſche Regime ſie ſich geben ſollen. Wir geben uns das Regime, das uns paßt— genau ſo, wie wir den Fran⸗ zoſen und den Engländern zuͤgeſtehen, daß ſie nach ihrer Facon politiſch ſelig werden können. Wir wollen auch nich 505 Welt beherrſchen, wie Daladter ſagte. Aber wir wollen 9 Unrecht von Verſailles wieder gutmachen, jenes Un⸗ recht, das einzelne Nationen— vorab die deutſche— zu Sklaven der anderen Staaten machen wollte. Der anderen e 99910 e 1 85 e noch 155 Namen der„Freiheit“ und der„Gerechtigkeit“ vertei⸗ digen den Mut finden. i 95 2 Der erſte Akt des weltgeſchichtlichen Dramas unſerer Zeit iſt zu Ende, ſchrieben wir oben, Wir warten die wei⸗ tere Entwicklung ab. Mit der Gelaſſenheit, die uns das Bewußtſein von der Gerechtigkeit unſerer Sache gibt. Mit A n Mißglückte Ausbruchsverſuche planmäßige Beſetzung der Demarkationslinie Berlin, 22. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Die Bewegungen der deutſchen und ruſſiſchen Truppen auf die vereinbarte Demarkationslinie vollziehen ſich plan⸗ mäßig und im beſten Einvernehmen. Bei Lemberg wur⸗ den die dort kämpfenden deutſchen Truppen durch ruſſiſche Berbände abgelöſt. Die als Ergebnis der Schlacht bei Tomaſzow be⸗ reits gemeldeten Gefangenen⸗ und Beutezahlen wachſen noch ſtändig. Mehrere polniſche Ausbruchsverſuche aus Praga wur⸗ den een Auf der Strecke Warſchau— Siedle wurde bei Kaluſzyn nach kurzem Gefecht ein feindlicher Panzerzug genommen. 178 Angehörige des diplomakiſchen Korps und 1200 fon · ſtige Ausländer konnten Warſchau auf dem von den deuk⸗ ſchem Kommandobehörden beſtimmten Wege verlaſſen. Sie wurden von deutſchen Offizieren empfangen und in bereik⸗ geſtellten Zügen noch in der Nacht nach Königsberg beför⸗ dert. Sämkliche Ausländer ſind wohlbehalten und unverletzt. Im Weſten nur vereinzelte Skoßkrupp⸗Ankernehmen. Ein franzöſiſches Jagdflugzeug wurde im Luftkampf abgeſchoſſen. Die Demarkationslinie Zwiſchem deutſchem Heer und Roter Armee Berlin, 22. September. Die deutſche Regierung und die Regierung der Ads SR haben die Demarkationslinie ne dem deutſchen Heer und der Roken Armee feſtgelegt. Die Demarkationslinie ver⸗ läuft entlang den Flüſſen Piſia, Narew, Weichſel und San. Die Sowfettruppen in Pinſk Säuberung Weißrußlands und der Weſtukraine Moskau, 22. September. Amtlich wird folgendes Kom⸗ muniqué vom Generalſtab der Roten Armee über die Kampfhandlungen in Polen am 21. September bekanntge⸗ geben: Die Truppen der Roten Armee haben im Laufe des 21. September 1 die Linien befeſtigt, die am Vortage er⸗ reicht wurden. Die beſetzten Gebiete im westlichen Weißruß⸗ land und der Weſtukraine wurden von den Reſten der pol⸗ niſchen Armee im Süden der Linie Kobrin—Luninez ge⸗ ſäubert; Abteilungen der Roten Armee beſetzten um 19 Uhr am 21. September die Stadt Pinſk und ſäubern die Rayons von Lemberg und Sarny von polniſchen Offiziersgruppen. Polizeibataillone im Bandenkrieg Erfolgreicher Kampf gegen polniſche Heckenſchützen Hyänen des Schlachtfeldes ausgeroktet In einem deutſchen Dorf am Rande der Tucheler Heide trafen wir, ſo ſchildert ein Sonderberichterſtatter des DNB, berittene deutſche Polizei. Wir erkannten in ihnen die reprä⸗ ſentativen Berliner Schimmelreiter, die in Friedenszeit der in den Mittagsſtunden Unter den Linden aufziehenden Wache den Weg freihalten. Sie waren einer Bande polniſcher Ma⸗ rodeure auf der Spur, der es gelungen war, in dieſen faſt undurchdringlichen Forſten weit im Rücken der Front ſich allen, zunächſt flüchtigen Säuberungsaktionen zu ent⸗ ziehen So iſt es faſt überall auf der ganzen Vormarſchlinie dieſes ſo ſchnell beendeten polniſchen Feldzuges geweſen: Die deutſche Armee ſtieß mit einer ſo verblüffenden Schnel⸗ ligkeit in das Innere des Landes vor, ſie hatte alle Mühe. dem weichenden Feind auf den Ferſen zu bleiben und mußte es den nachrückenden Kräften lberlaſſen, ihr den Rücken freizuhalten und im beſetzten Gebiet den nicht minder wich⸗ tigen Kampf hinter der Front ſchnell und wenn nötig rückſichtslos zu Ende zu führen. Dies war und iſt in der Hauptſache die Aufgabe der im Verband der Wehrmacht den einzelnen Armeeoberkomman⸗ dos unterſtelſten Polizeibataillone, den Formationen der Ordnungspolizei mit der bekannten gelben Armbinde Deut⸗ ſche Wehrmacht“. Wir ſprachen im ehemaligen Korridorge⸗ biet den Kommandeur der hier eingeſetzten beritte⸗ nen Polizeiabteilung und erfuhren Einzelheiten von den Aktionen gegen die Hyänen des Schlachtfel⸗ Lügenmanöyer ſtellt ſich die Ermordung des rumäni der Gegner iſt, zeigen die Methoden, die die Engländer ſchon jetzt anwenden müſſen. Torpedierung des Perſonen⸗ dampfers„Athenia“ durch ein engliſches Kriegsſchiff und der Umfälſchung dieſer Tat zu einem deutſchen U⸗Boot⸗ Angriff auf einen neutralen Dampfer— dieſem e en Miniſterpräſidenten Calineseu würdig an die Seite. Weil Calinescu die rumäniſche Neutralität beizubehalten und, wenn nötig, auch zu verteidigen feſt entſchloſſen war, war er den Engländern mißliebig. Deshalb mußte er fallen. Es iſt ſicher, daß engliſche Agenten, die ſchon ſeit Wochen in zernowitz ihr Unweſen treihen, die Ermordung Calines⸗ cus angeſtiftet haben. Deutſchland beklagt den Tod dieſes Staatsmannes, der ſich gerade in der letzten Zeit in er⸗ folgreicher Weiſe um die Aufrechterhaltung einer nach allen Seiten korrekten Neutralität Rumäniens bemüht hat. Im übrigen aber zeigt auch die Ermordung Calinescus die ganze en fee der engliſchen Politik auf. Was uns nur in dieſem felſenfeſten Entſchluß beſtärken kann, ihr zu begegnen Das deutſche Volk ſteht auch jetzt und jetzt erſt recht zu ſeinem Führer! Es wird gut ſein, wenn das Aus⸗ land in den Tagen des Aktſchluſſes hiervon erneut Kennt⸗ nis nimmt. der Entſchloſſenheit aber auch, die ſich auf unſere militä⸗ 3 kiſche und politiſche Kraft ende Wie Ice die Sache ————¼ê 2 5 ——— f Nr. 223 des“, Deſertierte polniſche Soldaten in Zivilkleidung, aber auch Ziviliſten, vom polniſchen Militär bewaffnet, glaubten hier in Kenntnis ihrer zahlreichen Schlupfwinkel das ſoeben aufatmende Land in Unruhe halten zu können. Sie wurden durch die vom Armeeoberkommando eingeſetzte Polizei Hald eines anderen belehrt. Mancher Mordbandit, der das Leben von Volksdeulſchen auf dem Gewiſſen hat, erfuhr ſo ſein wohlverdientes Schick⸗ ſal. In erfolgreichen Großrazzien iſt es gelungen, die polni⸗ ſchen Henkersknechte der Volksdeutſchen in ihren Verſtecken aufzuſtöbern, ſoweit ſie nicht beim Einrücken der denukſchen Truppen das Weite geſucht haben. Aber der deutſche Ein⸗ marſch kam ſo überraſchend und ſo ſchlagarkig, daß die Poli⸗ zeibataillone einen großen Teil der polniſchen Mordbeſtien aufſpüren und ihnen den Prozeß machen konnken. In dem Gebäude der ehemaligen Staroſtei arbeitet der Stab des Befehlshabers der Ordnungspolizei beim Armee⸗ Oberkommando. Wir laſſen uns einen Ueberblick über die Aktionen der letzten Wochen geben. Wir erfahren von den Aktionen im Bromberger Gebſet, wo ein Paizei⸗ bataillon im Verein mit den Kameraden der Sicherheitspoli⸗ fende de war und marodierende polniſchen Banden un⸗ ſchädlich machte, und wir konnten zu unſerer Befriedigung feſtſtellen, daß den unmenſchlichen Mordtaten überall die Str afe auf dem Fuße folgte. Auch im Poſener Ge⸗ biet hielten nach dem weiteren Vorrücken der deutſchen Truppen polniſche Banden ihre Zeit für gekommen, wurden jedoch von den dort eingeſetzten Polizeibataillonen bald eines beſſeren belehrt. Unſere von der gequälten Bevölkerung ju⸗ belnd begrüßte deutſche Polizei ſorgt in jeder Beziehung für Ordnung und Sicherheit und gewährleiſtet den Ablauf eines normalen Erwerbslebens. Um Ech enſtochau wurden Infurgententrupps in zahlreichen Einzelaktionen niedergekämpft. In Oſtoberſchleſien mußte 15 Säuberung 1 ſorgfältig und nachhaltig vor ſich Gchen. Fur Feſilegung der Demarkationslinie Zum heuligen Lagebericht des Oberkommandos der Wehr⸗ macht.— Die großzügige kechniſche Ausſtattkung der Truppe aufs beſte bewährt. Berlin, 22. Sept. Zum Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht ſchreibt der„Deutſche Dienſt“: Die Demarkationslinie, die zwiſchen der deut⸗ ſchen Regierung und der Regierung der Sowjetunion feſt⸗ gelegt wurde, iſt klar und einfach gezogen. Bei einer im allgemeinen nordſüdlichen Richtung, wie ſie aus den Sied⸗ lungsräumen beider Völker ſich ergibt, hält ſie ſich von den Karpathen bis an die oſtpreußiſche Grenze an den Lauf 1 Flüſſe, den San, die Weichſel, den Narew und die iſig. Indem man an ſo eindeutige geographiſche Begriffs⸗ beſtimmungen anknüpfte, wurden alle weiteren Ver⸗ handlungen überflüſſig. Es brauchen keine Kom⸗ miſſionen den weiten Raum zu bereiſen, um nun feſtzu⸗ ſtellen, an welchem Platz im Gelände die Linie, der Mar⸗ kierung auf der Generalſtabskarte entſprechend, gezogen werden muß. Von der San⸗Quelle am Uzſoker Karpathen⸗ paß bis zur oſtpreußiſchen Grenzecke füdlich Johannisburg iſt durch Flußläufe eine klare Abgrenzung zwiſchen der deutſchen und der Roten Armee feſtgelegt. Die Uebereinkunft über dieſe Demarkationslinie iſt nicht etwa neueſten Datums. Sie beſtand vielmehr, ſeit die Re⸗ gierung der UdssR den Einmarſchbefehl gab. In der Moskauer Beſprechung zwiſchen deutſchen und ſowjet⸗ ruſſiſchen Offizieren waren jetzt nur noch die Einzelheiten der Ablöſung und der Uebergabe von Gefechtsabſchnitten Fe e Sie wurden innerhalb kürzeſter Friſt— einer riſt, die nicht nach Tagen, ſondern nach Stunden zählt— beſprochen und vereinbart. Die Uebergabe der bisher von deutſchen Truppen beſetzten Gefechtsabſchnitte vollzieht ſich inzwiſchen kameradſchaftlich in der Form der Ablöſung. Dieſes Verfahren iſt zuerſt vor Lemberg angewandt worden. Man macht von ihm nunmehr auch bei anderen wichtigen Städten und allen Anlagen von verkehrstechni⸗ ſcher und wirtſchaftlicher Bedeutung Gebrauch, ſo daß ſede Form von polniſcher Sabotage und Banditentum unmög⸗ lich gemacht wird. Dieſes Hand⸗in⸗Handarbeiten der beiden großen Armeen wird dem durch den Wahnwitz der ehe⸗ maligen polniſchen Regierung ruinierten Land ſchnell die Ruhe bringen. deren die dort lebende Bevölkerung ſo drin⸗ gend bedarf. 5 Es ſind freilich ſeii Beginn der durch die Polen von Zaun gebrochenen Kampfhandlungen erſt drei Wochen ver⸗ angen. Aber die Intenſität der Kämpfe, die über das Land hinweggezogen ſind, war ſehr groß. Der opuläre Vergleich, daß nach Beginn des Weltkrieges in olen ein volles Jahr Krieg geführt wurde(Warſchau wurde am 5. Auguſt 1915 von den deutſchen Heeren ein⸗ genommen), iſt ſchief. Denn das deutſche Oſtheer hat den Herbſtfeldzug von 1939 mit einer ganz anderen Intenſität 11 führen vermocht als vor 25 Jähren. Die techniſche Ausrüſtung der n die damals von einer ſchwa⸗ chen und gedankenloſen Staatsführung vernachläſſigt wor⸗ den war, iſt heute auf das höchſte vollendet. Der ſichere Schutz, den der Weſtwall gewährleiſtet, machte jetzt im Oſten einen anderen Einſatz möglich als 1914. Aber auch abgeſehen von Panzertruppen und Luftwaffe, hat ſchon allein das Infanterie⸗Regiment im Jahre 1939 eine tech⸗ Ausſtattung, die ihm geſtattet, in den militäriſchen Ablauf der Ereigniſſe anders einzugreifen als 1914. Die Großzügigkeit, mit der der nationalſozialiſtiſche Stagt die Wehrmacht unter Berückſichtigung aller techniſchen Erfor⸗ derniſſe und bei immer erneuter Nachprüfung der größten Je a bel ausſtattete, hat ſich bei den Schlachten in olen aufs beſte bewährt. Sie hat geholfen, den Feind mit Blitzesſchnelle. und dabei im Einſatz der eigenen Truppen koſtbares Blut zu ſparen. 3 e + 8 7 70 rens ker bei der Nordarmee (Von unſerem im Führerhauptquartier befindlichen W. B.⸗Sonderberichterſtatter) Führerhauptquartier, 22. September. Der Führer begab ſich am Freitag zu den ſiegreichen Truppen der Nordarmee, die durch ihren Vormarſch über Bug und Narew und den Stoß auf die Bahnlinie zwi⸗ ſchen Minſk und Warſchau einen weſenklichen Anteil an dem ae und ſiegreichen Ende der Umfaſſungsſchlacht in Polen alte. Die Flug führte über Danzig, die Marienburg und das ſüdliche Oſtpreußen mitten hinein in das Operationsgebiet der letzten Woche. Der heutige Tag gab nicht nur einen auf⸗ ſchlußreichen Ueberblick über die gewaltigen Leiſtungen, die die deutſchen Truppen bei ihrem Vorgehen von Oſtpreußen her nach Süden zu beim Uebergang über den Bug und den Narew vollbrachten, wo die Polen ſtark ausgebaute Stel⸗ lungen verteidigten, ſondern zeigte auch die Präziſionsar⸗ beit unſerer Flug waffe. Auf allen Bahnſtrecken, die von Warſchau nach Oſten führen, liegen die Bomben unſerer Sturzkampfbomber an vielen Stellen genau auf dem Bahn⸗ körper. So wurde den Polen jegliche Möglichkeit, auszu⸗ weichen, abgeſchnitten. Ein beſonders eindrucksvolles Bild ergab ſich auf der Bahnſtrecke bei Minſk. Hier hatten die Polen verſucht, mit einem ſchweren Panzerzug nach Oſten durchzubrechen. Eine einzige wohlgezielte Bombe machte nicht nur die Bahnſtrecke unpaſſierbar, ſondern bereitete auch dem in voller Fahrt befindlichen polniſchen Panzerzug ein blitzſchnelles Ende. Umgeſtürzt, die Wagen ineinander⸗ geſchoben, ein Bild der Verwüſtung, liegt der in Trümmer geſchlagene ſchwere Panzerzug auf dem Bahndamm. Von dort führt unſer Weg nach Minſk und wieder in Richtung auf Warſcha u. Ueberall, wo der Führer Stel⸗ lungen oder Ruhelager der einzelnen Regimenter der Nord⸗ armee paſſiert, empfängt ihn der brauſende Jubel dieſer im Kampf bewährten oſtpreußiſchen und mecklenburgiſchen Sol⸗ daten, von denen viele ſchon mit Stolz das Eiſerne Kreuz tragen. Mit Windeseile verbreitet ſich die Nachricht, daß der Führer hier im Operationsgebiet weilt. Einem Bataillon ge⸗ lingt es ſogar, in aller Eile ſein Muſikkorps dort zur Auf⸗ ſtellung zu bringen, wo aller Wahrſcheinlichkeit nach der Führer vorüberfahren wird. Und als wir tatſächlich an die⸗ ſem Punkt den Waldweg paſſieren, tönt zu unſerer Ueber⸗ raſchung dem Führer der Badenweiler Marſch entgegen. Wenig ſpäter haben wir Gelegenheit, von einem be⸗ ſonders günſtig gelegenen Punkt aus die von deutſchen Truppen völlig umſchloſſene Stadt Warſchau zu überblicken. Wir erkennen trotz des dunſtigen Wetters deutlich die Kirch⸗ türme der Stadt und ſehen vor uns das Häuſermeer, über dem dunkle Rauchwolken ſtehen. Durch Scherenfernrohre ſchauen wir auf die ehemalige Hauptſtadt Polens, die ihr Beſtehen nur noch der Menſchlichkeit und rückſichtsvollen Kriegführung verdankt, die das deutſche Heer trotz aller Ver⸗ letzung der Kriegsregeln durch die Polen anwendet. In War⸗ ſchau, das nach der Vernichtung des geſamten polniſchen Heeres militäriſch völlig bedeutungslos geworden iſt, wird die Zivilbevölkerung gegen alle Regeln des Völkerrechtes in völlig ſinnloſer Weiſe in einen ausſichtsloſen Widerſtand hineingehetzt, indem man die unglückſelige Bevölkerung als lebenden Schutzwall vor die eigenen verbrecheriſchen Aktio⸗ nen ſtellt. f Im Laufe des ſpäten Nachmittags kehren wir von unſe⸗ rem Frontbeſuch bei der Nordarmee in das Führerhaupt⸗ quartier zurück. Ruhe und Ordnung im Protektorat f Ausländiſche Lügen feſtgenagelt „Prag, 22. September. Die Regierung des Protektorats Böhmen und Mähren hat eine Kundgebung erlaſſen, die ſich mit Lügenmeldungen des ausländiſchen Nachrichten⸗ dienſtes über einen angeblichen Abwehrkampf des tſchechi⸗ ſchen Volkes in Böhmen und Mähren befaßt. Dieſe Kundge⸗ bung verlas der Innenminiſter, General der Gendarmerie Jezek, im Rundfunk. Die Protektoratsregierung ſtellt feſt, daß alle dieſe Auslandsmeldungen den Tatſachen nicht entſprechen. Das tſchechiſche Volk bewahre, wie ſich ja die tſchechiſche Bevölkerung ſelbſt auch überzeugen könne, voll⸗ ſtändig Ruhe und Ordnung. Rumäniens Lieferbereitſchaft Miniſter Eigurtu über den deutſch⸗rumäniſchen Wirt⸗ ſchaftsverkehr Berlin, 23. Sept. Der ehemalige rumäniſche Wirtſchafts⸗ 1 und Großinduſtrielle Jon Eigurtu, der als Vize⸗ präſident des Abgeordnetenhauſes eine führende Rolle ſpielt, benutzte einen längeren Aufenthalt in Deutſchland, um mit deutſchen Perſönlichkeiten in Fühlung zu treten. Miniſter a. D. Eigurtu empfing vor ſeiner Ahreiſe den Berliner Be⸗ rechterſtatter des„Südoſt⸗Echo“ zu einer längeren Ausſpra⸗ che. Auf die Frage, ob die deutsch: rumänſſchen Wirtſchafts⸗ beziehungen durch den Krieg vielleicht beeinträchtigt werden könnten, ſagte Exzellenz Eigurtu: „Ich glaube, daß der deutſch⸗rumäniſche Warenaustauſch keineswegs geſtört, ſondern im Gegenteil noch enger ge⸗ ſtaltet werden wird. Was die Lieferungen Rumäniens nach Deutſchland betrifft, ſo kann ich ſagen, daß wir viel lie⸗ fern können und wollen. Das einzige, was ich ſelbſt nicht ſo ut beurteilen kann, iſt, ob Deutſchland imſtande ſein wird, ie faſt unbegrenzten Lieferungsmöglichkeiten Rumäniens durch entſprechende Exporte zu kompenſteren. Doch könnte ich mir vorſtellen, daß Deutſchland heute viel mehr als je für die Lieferung nach Rumänien frei hat, da alle jene Waren, be⸗ ſonders Maſchinen und Inveſtitionsgüter, die bisher 2 einigen anderen Ländern gegangen 1 25 zur Ausfuhr na den nahen neutralen Staaten, 5 beſonders für Rumänien, heute einem der größten Handelspartner Deutſchlands, frei ſtünden. Ein geſteigerter deutſch⸗rumäniſcher Waren ⸗ austauſch wird der Hebung des rumäniſchen Wirtſchafts⸗ niveaus ſehr zugutekommen. „Neutralität“, ſo erklärte Eigurtu.„bedeutet für uns milldeſtens dasſelbe gute Verhälknis, das vor dem 1 0 pe 8917 5 beiden Ländern ferem fe hat. Es Albſtberſtändlich, daß wir uns in unſerem friedensmäßi e Nen dem Deutſchen Reich von niemanden beeinträch⸗ gen laſſen. e eee eee Arbeikskagung der ee und Preisüberwachungs⸗ elle 8 Berlin, 22. September. Am 22. September hielt der Reichskommiſſar für die Preisbildung, Gauleiter Wagner, eine Arbeitstagung mit den Preisbildungs⸗ und Preis⸗ überwachungsſtellen ab. Die Fragen der Preispolitik in der Kriegswirtſchaft wurden durchgeſprochen und die Richtlinien für die weitere Arbeit des Preiskommiſſars und ſeiner Dienſtſtellen feſtgelegt. Der Mord an Calinescu Englands Schlag gegen Rumäniens Neutralikät Bukareſt, 22. September. Zu dem ſenſationellen Mord an dem rumäniſchen Miniſterpräſidenten werden aus wohl⸗ informierten Kreiſen folgende Einzelheiten bekannt: 2 Seit Beginn des Zuſammenbruchs der polniſchen Armee iſt Rumänien der Mittelpunkt für die Arbeit des ſüdoſteuro⸗ päiſchen engliſchen Secret Service. Seit einigen Wochen hat ſich eine Zentrale dieſes Secret Service, die von einem der fähigſten Beamten geleitet wird, in Czerno⸗ witz niedergelaſſen. Die Aufgabe dieſes berüchtigten eng⸗ liſchen Dienſtes war neben der allgemeinen Propaganda, Rumänien für die Weſtmächte zu gewinnen, die Durchfüh⸗ rung des Planes, die nach Rumänien ſtrömenden Teile der polniſchen Armee nach England zu bringen, um ihnen die Möglichkeit zum weiteren Kampf gegen Deutſchland zu ge⸗ ben. Der nach Rumänien geflohene polniſche Marſchall Rydz⸗Smigly und die ebenfalls dorthin geflüchteten Mitglieder der polniſchen Regierung ſollten auf dem ſchnellſten Weg nach England gebracht werden, um dort eine polniſche Scheinregierung zu bilden. Die ſtrikte und entſchloſſene Neutralitätspolitik Calines. cus vereitelte dieſen Plan des engliſchen Secret Service. Wie es dem Völkerrecht entſprach, wurden der Marſchall Rydz⸗Smigly, die polniſche Regierung und die übergetre⸗ tenen polniſchen Militärs an verſchiedenen Orten in RKumä⸗ nien interniert. Der polniſche Außenminiſter Beck, der ſich dieſer Internierung widerſetzte, hakte in dieſem Zuſammen⸗ hang noch vor wenigen Tagen eine ernſte Auseinanderſek⸗ zung mit dem ermordeten rumäniſchen Miniſterpräſidenken. Wie DNB hört, hat es ſich hierbei um die Weiterfahrt des Herrn Beck ohne Internierung nach London und ferner um die Verſchiffung des reſtlichen polniſchen Goldes nach England gehandelt. Bekanntlich iſt es den Agenten des Secret Service gelungen, die erſte Sendung des dem pol⸗ niſchen Volk gehörenden polniſchen Goldes durch Rumänien über Conſtanza auf ein Schiff nach England zu verfruchten. In den letzten Tagen haben nun die engliſchen Agenten verſucht, durch Drohungen die rumäniſche Regierung, vor allem aber Calinescu von der entſchloſſenen Hand⸗ habung der ſtrikten Neutralität abzubringen. Der rumäniſche Miniſterpräſident iſt, wie von einer ihm naheſtehenden Per⸗ ſönlichkeit mitgeteilt wird, beſonders hartnäckigen Drohungen ausgeſetzt geweſen. Als er dieſe energiſch zurückwies, tat England das, was es in ſeiner Geſchichte in ſolchen Fällen bisher immer getan hat, nämlich es griff zum Mord. Cali⸗ nescu wurde auf der Straße in der Nähe ſeiner Wohnung von gedungenen Mördern erſchoſſen. Wie immer wurde auch dieſes Manöver raffiniert angelegt, indem angeblich ehemalige Mitglieder der Eiſernen Garde gedungen wurden, um damit für die Tat ein nationales„Alibi“ zu ſchaffen und Verwirrung in der Oeffentlichkeit über die Hintergründe 125 dunklen Tat des engliſchen Secret Service zu ſchaf⸗ en Zur Ermordung Calinescus ſchreibt der Deutſche Dienſt: „Es iſt offenſichtlich, daß England auch hier ſeine Hand im Spiele hat. Miniſterpräſident Calinescu iſt den Engländern ein Dorn im Auge geweſen, ſeit er die von anderer Seite ge⸗ wollte Einreihung Rumäniens in die„Friedensfront“ der Weſtmächte ablehnte. Auf ſeine perſönliche Initiative iſt je⸗ ner Kurs ſtrikteſter Neutralität zurückzuführen, den Rumänien in den letzten Wochen eingehalten hat und der auch in der rumäniſchen Preſſe zum Ausdruck kam. Wenn man hinzufügt, daß Calinescu einer der Hauptträger der deutſch⸗rumäniſchen wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit geweſen iſt und bis zuletzt viel Ent⸗ gegenkommen auf dieſem Gebiet bekundete, ſo rundet ſich das Bild dieſes Mannes als einer England im Wege ſte⸗ henden Perſönlichkeit klar ab. g Nachdem die vom Londoner Geſandten Tilea gegen Deutſchland entfachte Hetze im Zuſammenhang mit dem an⸗ geblichen deutſchen Wirtſchaftsultimatum zuſammengebro⸗ chen war, mußte England auf neue Mittel und Wege ſin⸗ nen, um ſeine brüchige„Friedensfront“ auf dem Balkan und im Nahen Oſten entſprechend zu untermauern. Dabei iſt nun— wie im Fall„Athenia“, wo Churchill einen eng⸗ liſchen Dampfer torpedieren ließ, um den Verdacht auf Deutſchland zu lenken— kein Mittel zu ſchlecht geweſen. Noch in den letzten Tagen meldeten engliſche Journaliſten aus Czernowitz, das ſeit langem als eine Zentrale engli⸗ ſcher Agenten bekannt iſt, daß man im dortigen Deutſchen Haus 40 Volksdeutſche als Spione verhaftet habe, weil ſie angeblich mittels eines Geheimſenders landesverräteriſche Meldungen nach Berlin abgegeben hätten. Dies war offen⸗ bar der erſte Auftakt zu dem noch ſchlimmeren Verbrechen der Anſtiftung der Ermordung Calinescus, ſodaß auch dieſe Bluttat— ganz gleich, von welcher Seite ſie auch tatſächlich durchgeführk worden ſei— Englands Werk iſt. Hinrichtungen in Bukareſt Die Hinrichtung der Mörder des Miniſterpräſidenken Ca- linescu iſt an der Mordſtelle ſelbſt erfolgt. Insgeſamt ſind elf Mann erſchoſſen worden, davon am Nachmittag zwei und ſpäter neun Die Leichen blieben zur Abſchreckung 24 Skun⸗ den am Tatort liegen. General Argeſann Miniſterpräſident Weiterhin ſtrenge Neutralität N Bukareſt, 22. September. Wie amtlich bekanntgegeben wird, iſt zum neuen Miniſterpräſidenten General Argeſanu ernannt worden. Argeſanu war früher Befehlshaber des Bukareſter 2 Armeekorps und in der Regierung des Pa⸗ triarchen Miron vom März 1938 bis Februar 1939 Kriegs⸗ miniſter. Zum neuen Innenminiſter wurde der bisherige Unterſtaatsſekretär dieſes Miniſteriums, General Marinescu, ernannt, zum Kriegsminiſter hingegen General Ilcus. Am späten Abend hielt die Regierung unter Vorſitz des neuen Miniſterpräſidenten General Argeſanu einen Mini⸗ ſterrat ab, der einen Aufruf an das Land erließ. In dieſem Aufruf wird die Perſönlichkeit des ermordeten Mi⸗ niſterpräſidenten Calinescu gewürdigt. Weiter hebt der Aufruf hervor, daß die Regierung die bisherige Politik der ſtrengen Neutralität Rumäniens unverändert fortſetzen wird. Das Beileid der Reichsregierung Berlin, 22. September. Anläßlich der Ermordung des rumäniſchen Miniſterpräſidenten Calinescu iſt der deutſche Geſandte in Bukareſt beauftragt worden, der Kö⸗ niglich⸗rumäniſchen Regierung die Anteilnahme der deut⸗ ſchen Reichsregierung zu übermitteln. Im Namen des Reichsminiſters des Auswärtigen von Ribbentrop hat der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes von Weizſäcker in Begleitung des Chefs des Protokolls, Ge⸗ ſandten von Dörnberg, den Königlich rumäniſchen Ge⸗ e in Berlin, Crutzescu, ſein Beileid perſönlich zum usdruck gebracht. Daladiers Kriegsz el Berlin, 22. Sept. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier hielt eine Rundfunkanſprache, in der er ſich nach zwanzig Tagen Krieg an die Franzoſen und Franzöſinnen wandte. Er betonte, daß das franzöſiſche Oberkommando beſonders wertvoll ſei, weil es todbringende Verluſte zu vermeiden ſuche. Er hege als früherer Kamerad Gefühle der Dankbarkeit und Zärtlichkeit für ſeine fungen Kame⸗ raden. Herr Daladier meinte, ſie wüßten. warum ſie kämpf⸗ ten und warum ſie Krieg führten. Er warnte das franzöſiſche Volk vor dem Abhören der deutſchen Rundfunkſendungen in fran⸗ zöſiſcher Sprache, in denen bekanntlich immer wieder die Frage geſtellt würde, wofür das franzöſiſche Volk kämpfe. Das Ziel des Krieges, den die franzöſiſche Regierung er⸗ klärt hat, ſieht Herr Daladier in der Erreichung eines to⸗ talen Sieges, um einen Frieden auf ſolider Grundlage zu errichten und den deutſchen Anſpruch auf Beherrſchung der ganzen Welt zu vernichten. Miniſterpräſident Daladier äußerte ſich leider nicht zu der Frage, ob der von ihm erſtrebte ſolide Friede ein Friede der noch ſolideren Verſklavung als der von Ver⸗ ſailles ſein ſoll. Ebenſowenig ſagte er über die Gründe zu der törichten Behauptung, daß Deutſchland angeblich die ganze Welt beherrſchen wolle. Ginnloſe Halsſtarrigkeit Italieniſche Warnung an die Weſtdemokrakien Mailand. 22. September. Auf die ſinnloſe und durch kei⸗ nerlei Gründe der Vernunft oder der Moral zu rechtferti⸗ gende Halsſtarrigkeit der beiden Weſtdemokratien, den Krieg gegen Deutſchland um jeden Preis fortzuſetzen, antwortet die italieniſche Preſſe mit deutlichen Feſtſtellungen und ern⸗ ſten Mahnungen, die Unverſöhnlichkeit nicht auf die Spitze zu treiben, zumal die Weſtmächte kein anderes Argument als die Aufrechterhaltung und Wiederherſtellung des Un⸗ rechts von Verſailles für ihre Haltung ins Treffen führen können Der„Popolo d' Italia“ erhebt erneut die Frage, warum Millionen Menſchen für einen zweckloſen Krieg dufgeopfert werden ſollen. Das bewaffnete Eingreifen Rußlands in Po⸗ len ſei eine neue Tatſache von ungeheurer und enkſcheiden⸗ der Tragweite. Die entſcheidende Folge dieſer neuen Tak⸗ ſache ſei, daß das Polen von Verſailles niemals wieder auf⸗ gerichtet werden könne; denn dazu müßte man nicht nur Deulſchland niederkämpfen, ſondern auch einen neuen Jeld⸗ zug gegen die Sowjetunion organiſieren und gewinnen. Da⸗ a 55 aber gehörte ein neuer, weitaus mehr vom Glück begün⸗ kigter, wenn nicht genialer Napoleon. Die Turiner„Stampa“ erklärt, ein Regime wie das⸗ jenige Hitlers könne nicht durchfremde Waffen be⸗ ſeitigt werden Keine militäriſche Niederlage könne auf die Dauer die Deutſchen— ebenſo wenig wie übrigens jedes andere Volk auf der Erde— des heiligen Rechts berauben, ſich das Regime zu geben, das es wünſche. Auch der angeb⸗ liche Kriegszweck, Deutſchland für den Angriff auf Polen be⸗ ſtrafen zu wollen, ſei eine Utopie. Mit etwas mehr Sinn zur Realität könne der Friede in Europa noch gerettet werden. Japaniſcher Schritt in London i Gegen das engliſche Seeräuberkum Tokio, 22. September In der Preſſekonferenz beſtättgte⸗ der Sprecher des Außenamtes, daß das japaniſche Schiff „Hakone Maru“ in Port Said angehalten und von den Eng⸗ ländern gezwungen wurde, direkt nach London zu fahren, anſtatt den Weg über Neapel zu nehmen. Wenn genaue Be⸗ richte über dieſen Vorgang vorlägen, werde Japan ſofort geeignete Schritte in London unternehmen. 5 Der Sprecher erklärte ferner, daß bisher weder von ame⸗ rikaniſcher noch von japaniſcher Seite die Initiative er⸗ griffen worden ſei, in neue Handelsvertragsverhandlungen einzutreten. Der bisherige, von Waſhinßton gekündigte Han⸗ delsvertrag läuft am 26. Januar 1940 ab. Nooſevelt vor dem Kongreß Er verlangt Aenderung des Neutralitätsgeſetzes. Waſpington, 22. Sept. Für die Sonderſitzung des ame⸗ rikaniſchen Kongreſſes waren beſondere polizeiliche Vor⸗ ſichtsmaßnahmen getroffen worden. Präſident Rooſevelt begann ſeine Rede an die Senatoren und Abgeordneten um 20 Uhr.„Er habe“, ſo erklärte Rooſevelt,„den Kon⸗ greß einberufen, um die Abänderung eines Geſetzes zu prüfen und zu verhandeln, das nach ſeiner ehrlichen Ueber⸗ zeugung die hiſtoriſche Außenpolitik der Vereinigten Staa⸗ ten derart ändere, daß die friedlichen Beziehungen der Vereinigten Staaten zu anderen Ländern dadurch beein⸗ trächtigt würden“ Amerika habe immer das Aeußerſte ge⸗ tan, den Krieg abzuwenden. Wenn es dennoch zum Krieg . ſei, ſo müſſe die Regierung alles, was in ihrer Nacht liege, tun, um die Vereinigten Staaten aus dem Krieg herauszuhalten. Nach ſeiner ehrlichen Ueberzeugung werde ſie bei dieſen Bemühungen Erfolg haben. Rooſevelt fuhr fort:„Ich ſagte im Januar, daß unſere Neutralttätsgeſetze vielleicht zum Vorteil von Angreifern werden würden. Ich bitte Sie erneut, unſere Geſetzgebung noch einmal zu prüfen. Ich bedauere, daß der Kongreß dieſes Geſetz verabſchiedet hat. Ich bedauere, daß ich dieſes Geſetz unterzeichnet habe. Ich beſtehe darauf, daß ameri⸗ kaniſche Bürger und amerikaniſche Schiffe ſich von der un⸗ mittelbaren Gefahr des direkten Konfliktes fernhalten.“ Verletzung der ſchweizeriſchen Neutralität Iwei franzöſiſche eee den Pruntruter ipfe 8 Bern, 22. September, Der Pruntruter⸗Zipfel(20 km ſüd⸗* öſtlich von Belfort) wurde, wie erſt jetzt bekannt wird, am e enen eich zwei franzöſiſchen Flugzeugen, die aus verſchiedenen Richtungen kamen, überflogen. Die eine ranzöſiſche Maſchine, wie man annimmt ein Bom ber, er⸗ 1 0 über der Stadt Pruntrut von Alle(alſo von Nord⸗ oſten her) und entfernte ſich in Richtung Beſancon. Das an⸗ dere franzöſiſche Flugzeug flog von Delle(franzöſiſcher Grenzort nordweſtlich von Pruntrut) her in den Pruntruter Zipfel. Es überflog den ſchweizeriſchen Zollpoſten Boncourt, wo es beſchoſſen wurde, und trat dann den Rückflug an. Oowietruſſiſche Onjeſtr⸗Flottille in polniſchen Gewäſſern Moskau, 22. September. Wie die Sowjetpreſſe berichtet, iſt die ſowjetruſſiſche Dnjeſtr⸗Flottille in die polniſchen Ge⸗ wäſſer vorgedrungen, ohne auf Widerſtand ſeitens pelniſcher Schiffe zu ſtoßen. a 6 . e A e 1 n N 1 N erer . Freer Pre A KK „ ee ime⸗ Bor⸗ velt eten don⸗ zu ber⸗ taa⸗ der ein⸗ iſcher eee ere. e Neue Bezugsregelung Gerechte Lebensmittelverteilung. Anſere Parole:„Lieber beſcheiden leben, aber dafür auf weite Sicht geſicherte Rationen“. Berlin, 23. September. Die engliſchen Kriegshetzer und Plutokraten verſuchen heute, die deutſchen Frauen und Kinder auszuhungern., Die⸗ ſer Berſuch wird an der Tatkraft des Führers und der Enk⸗ ſchloſſenheii des deutſchen Volkes zerbrechen. Eine vorſorg⸗ liche Staatsführung hal in vergangenen Jahren große Vor- räte angelegt. Anſere Gekreidereſerve ſetzt uns in die Lage, auch bei geringeren Ernten Mindererträge auf Jahre hin⸗ aus auszugleichen. Der deutſche Bauer wird mit Hilfe eller Volksgenoſſen das Letzte aus der Scholle holen. Die vorhandenen Vorräte nehmen uns die weſentlichſten Sorgen für die Zukunft. Der Staat ſieht es als ſeine Pflicht an, das Vorhandene gerecht zu verteilen. Die Fehler des Weltkrieges nämlich die zuſpäte Durchführung einer ge⸗ regelten Verteilung, werden diesmal vermieden. Der Grund⸗ ſatz der jetzigen Ernährungswirtſchaft lautet:„Lieber be⸗ ſcheidenere Rationen, aber dafür auf weite Sicht geſicherte Rationen“. Am 24. September 1939 verlieren die bisherigen Be⸗ zugsſcheine ihre Gültigkeit. Ab 25. September 1939 treten die neuen in Kraft. Die ab 25. September 1939 anlaufende Bezugsregelung hat gegenüber der alten Rege⸗ lung zwei weſentliche Vorzüge: 1. Die Zuteilung erfolgt nach den Bedürfniſſen des Ein⸗ zelnen. Schwer⸗ und Schwerſtarbeiter ſind dabei ganz be⸗ ſonders berückſichtigt. 2. Es gibt in Zukunft für jede Lebensmittelart eine beſondere Karte, z. B. für Fleiſch Fleiſchkarten, für Brot Brotkarten etc. Schwer- und Schwerſtarbeiter erhalten Son⸗ derzulagen an Fett, Fleiſch, Brot und Mehl. Die Karten für Schwer⸗ und Schwerſtarbeiter ſind beſonders gekennzeichnet. Schwerarbeiter iſt, wer dauernd ſchwere körperliche Arbeit oder durchſchnittliche körperliche Arbeit unter beſonders er⸗ ſchwerenden Arbeitsbedingungen leiſtet. Als Schwerſtarbei⸗ ter gilt, wer unter erſchwerenden Arbeitsbedingungen z. B. bei großer Hitze, bei großer Staubentwicklung mit ange⸗ legtem Atemſchutzgerät oder unter Einwirkung geſundheits⸗ ſchädlicher Stoffe dauernd ſchwere körperliche Arbeit zu lei⸗ ſten hat. Schwer⸗ und Schwerſtarbeiter erhalten das erſtemal die Karten von ihrem Betriebsführer. Später erhalten die Schwer⸗ und Schwerſtarbeiter ihre Karten unmittelbar von ihrem zuſtändigen Ernährungsamt. Hierbei iſt die letzte Schwer⸗ und Schwerſtarbeiter⸗Stammkarte vorzulegen. Die Verordnung des Reichsernährungsminiſters vom 16. September 1939 beſtimmt weiter, daß Arbeiter, die in beſonderem Maße der Einwirkung von Giften ausgeſetzt ſind, Vollmilch erhalten können. Dieſe Milchkarten ſind bei dem zuſtändigen Gewerbeaufſichtsamt zu beantragen. mal geringere Er mäßigen Durchſchnittsverbrauch. Vollmilch erhalten in Zukunft nur noch Kinder, werdende und ſtil⸗ lende Mütter und Kranke. Entrahmte Friſchmilch kann auch weiterhin ohne Karten bezogen werden. Dieſe Einſchränkung des Vollmilchverbrauches iſt notwendig, um die Buttererzeugung zu ſteigern und um dadurch Erſatz fab ausfallende Auslandsbutter und andere bisher einge⸗ ührte Fette zu ſchaffen, ſoweit dieſer Ausfall nicht durch Einſchränkung des Fettverbrauchs ausgeglichen wird. Nicht 525 müſſen auf dieſem Wege die für unſere kämp⸗ enden Soldaten und für die Schwer⸗ und Schwerſt⸗ arbeiter benötigten Buttermengen geſichert werden. Kartoffeln, Obſt, Friſchgemüſe und Fiſche werden auch weiterhin ohne Karten abgegeben werden. 2 Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der nakkonalſozlalfſtiſch⸗ Staat werdenden und ſtillenden Mſtttern, Wöchnerinnen ſowie kranken und gebrechlichen Perſonen. beſonders hilft. Die Vorgenannten erhalten auf Grund einer ärztlichen Beſcheinigung durch das Ernäh⸗ rungsamt Scheine, die ihnen den Bezug zuſätzlicher Lebensmittel ſichern. Bei werdenden und ſtillenden Müttern genügt anſtelle der ärztlichen Beſcheinigung die Beſcheinigung einer Hebamme. Werdende Mütter erhalten während der Schwangerſchaft, ſtillende Mütter während der Zeit des Stillens auf Grund der Beſcheinigung eines Arztes oder einer Hebamme Vollmilch. Was für Karten gibt es? Die einzelnen Arten der Karten ſind folgende: Brotkarten, Fleiſchkarten, Fettkarten, Milchkarten, Kar⸗ ten für Marmelade und Zucker ſowie ſogen. Lebensmittel⸗ karten(Nährmittel). Auf die verſchiedenen Abſchnitte dieſer Lebensmittel⸗ (Nährmittelkarte) gibt es folgende Waren: Graupen, Grieß, Reis, Haferflocken oder Teigwaren, Sago, Kartoffelſtärke⸗ mehl, Kaffee⸗Erſatz oder Zuſatzmittel, Kunſthonig uſw. Aus techniſchen Gründen war es diesmal noch nicht mög⸗ lich, auf die zur Ausgabe gelangenden Karten die Men⸗ gen aufzudrucken, die auf die einzelnen Abſchnitte abge⸗ geben werden dürfen. Grundſätzlich iſt dies jedoch für die Zukunft vorgeſehen. Die Karten ſind als öffentliche Urkunden ſehr ſorg⸗ fältig aufzubewahren. Wer Karten verliert, wird Erſatzkarten, wenn überhaupt, ſo nur unker ſehr großen Schwierigkeiten erhalten können. Die Einführung der Brokkarke iſt ausſchließlich eine Foge der Planung auf lange Sicht: Die große nationale Brotgetreidereſerve ſoll erhalten blei⸗ ben, damit ſie uns das tägliche Brot ſichert, wenn wir ein⸗ en erleben ſollten. Die für Brot und Rationen entſprechen dem friedens⸗ Mehl vorgeſehe Die neuen Lebensmittelkarten Wofür gibt es Bezugsſcheine? Für Butter, Schlachtfette(Schmalz, Speck, Talg), Mar⸗ garine oder Pflanzen⸗ oder Kunſtſpeiſefett oder Speiſeöl, käſe, Zucker, Marmelade, Nährmittel, Kaffee⸗Erſatz und „Zuſatzmittel, Mehl, Brot. Backwaren, Kindernährmittel, Kartoffelſtärkeerzeugniſſe, Fleiſchwaren und alle ſonſtigen Waren, die regelmäßig oder unregelmäßig auf jeweilige Kartenabſchnitte abgegeben werden. Welche Mengen bekommt der Normalverbraucher? Der Normalverbraucher erhält pro Woche 2400 Gramm Brot oder 1900 Gramm Brot und 375 Gramm Mehl; 500 Gramm Fleiſch oder Fleiſchwaren, 80 Gramm Butter, 125 Gramm Margarine(oder Pflanzenfett uſw.), 665 Gramm Schweineſchmalz oder Speck oder Talg— insgeſamt alſo 270 Gramm Fett— wozu noch 62.5 Gramm Käſe oder 125 Gramm Quarg kommen; 100 Gramm Marmelade; 250 Gramm Zucker. And der Schwerarbeiter? „3800 Gramm Brot oder 2800 Gramm Brot und 750 Gramm Mehl; 1000 Gramm Fleiſch oder Fleiſchwaren, 80 Gramm Butter und 187.5 Gramm Margarine uſw. und 425 Gramm Schmalz uſw.— insgeſamt alſo 392.5 Gramm — ſowie 62.5 Gramm Käſe oder 125 Gramm Quarg, 100 Gramm Marmelade und 250 Gramm Jucker wöchentlich. Wieviel der Schwerſtarbeiter? 4800 Gramm Brot oder 3800 Gramm Brot und 750 Gramm Mehl, 1200 Gram Fleiſch oder Fleiſchwaren, 80 Gramm Butter, 250 Gramm Marmelade uſw., 410 Gramm Schmalz uſw.— insgeſamt alſo 740 Gramm Fett—, ſo⸗ wie 62.5 Gramm Käſe oder 125 Gramm Quarg, 100 Gramm Marmelade und 250 Gramm Zucker wöchentlich. Welche Mengen erhalten Kinder? 5 Kinder bis zu 6 Jahren(die eingeklammerten Zahlen 1 0 für Kinder von 6—10 bezw. 14 Jahren) erhalten: 4100 Gramm Brot(1700 Gramm) oder 600 Gramm Brot und 375 Gramm Mehl(1200 und 375 Gramm), 250 Gramm Fleiſch oder Fleiſchwaren(über ſechs Jahre nor⸗ mal), 80 Gramm Butter, 62.5 Gramm Käſe oder 125 Gramm Quarg(80 Gramm Butter, 125 Margarine, 62.5 Gramm Käſe oder 125 Gramm Quarg), täglich 0.75 Liter Vollmilch(0.25 Liter), Marmelade und Zucker normal. Wer bekommt Milch?. Grundſätzlich ſei bemerkt, daß Magermilch ohne ſe⸗ den Bezugsſchein frei zu erhalten iſt, ebenſo auch Butter⸗ milch, geſchlagene Buttermilch, ſaure Magermilch, Joghurt und Kefir aus Magermilch, Miſchgetränke aus entrahmter Friſch⸗ oder Buttermilch. Verſäumen Sie nicht, umgehend Ihrem Milchhändler die Mengen Magermilch anzugeben, die Sie zu beziehen wünſchenl Vollmilch dagegen be⸗ kommen außer den Kindern werdende und ſtillende Mütter ſowie Wöchnerinnen(täglich ½ Liter) ſowie einige beſon⸗ dere Berufe. 5 Darf man„kauſchen“? Ein wahlweiſer Bezug von anderen Lebensmitteln auf Abſchnitte, die für eine beſtimmte Lebensmittelgruppe gel⸗ ten, iſt nicht möglich. Für Bayern, Würtkemberg und Baden, die Oſtmark und das Sudetenland iſt jedoch die Regelung getroffen daß auf die Abſchnitte 5 6, 7 und 8 anſtelle von Brot von Normalverbrauchern je 375 9 Mehl und von den Schwer⸗ und Schwerſtarbeitern je 750g Mehl bezogen werden können. Auf den Abſchnitt 9 32 der„Le⸗ bensmittelkarte“ können unbeſchadet dieſer Regelung die Verbraucher dieſer Gebiete 750 g Mehl beziehen. Das Brot Was gibt es auf die Reichsbrokkarte? Die folgenden Zahlen beziehen ſich auf den Normalver⸗ braucher. Die in Klammern hinzugefügten Ziffern gelten für Schwerarbeiter und für Schwerſtarbeiter. Es gibt auf die Abſchnitte 1 bis 4 je 1000 g Brot(1000, 2000); 5 bis 8 je 500 g(1000, 1000); 9 bis 12 je 500 g Brot oder je 375 g Mehl(1000 g Brot oder 750 g Mehl, Schwerſtarbeiter eben⸗ jo); auf die mit a und b bezeichneten Abschnitte bekommt der Normalverbraucher je 50 g Brot, der Schwer⸗ und der Schwerſtarbeiter je 100 g Brok. Und die Kinder? 5 Kinder bis zu 6 Jahren erhalten auf die Abſchnitte 1 bis 4 je 100 g Brot, auf 5 bis 8 je 500 g Brot oder je 375 g Mehl, ferner auf die mit einem Kreuz bezeichneten Ab⸗ ſchnitte je 125 g Kindernährmittel. Dieſe Abſchnitte gelten abweichend von dem Aufdruck vom 25. September bis 22. Oktober. Kinder von 6 bis 10 Gesel bekommen auf die 1 bis 8 je 500 g Brot, 9 bis 12 dasſelbe oder je 375g Mehl, auf a und b je 100 g Brot, auf die mit einem Kreuz bezeich⸗ neten Abſchnitte zunächſt nichts. 5 Das Fleiſch Was gibt es auf die Reichsfleiſchkarke? Jeder Verbraucher mit Ausnahme der Kinder bis zu 6 Jahren erhält auf die Abſchnitte 1 bis 3, 5 bis 7, 9 bis 11 und 13 bis 15 je 100 g Fleiſch oder Fleiſchwaren. Der Nor⸗ malverbraucher bekommt auf die Abschnitte a, b, c und d je 50 g Fleiſch oder Fleiſchwaren, der Schwerarbeiter für a und b je 250 95 für e und d je 0 der Schwerſtarbeiter auf a bis e je 250 g und d 150 g. Eine Zuteilung für die übrigen Abſchnitte bleibt vorbehalten. Kinder bis zu 6 Jah⸗ ven bekommen auf 1 bis 4 und a bis d je 125 g. Die„Lebensmittelkarte“ Die beſondere„Lebensmittelkarte“ iſt in zahlreiche Ab⸗ ſchnitte unterteilt. In der Zeit vom 25. September bis 22. Oktober gibt es auf die Abſchnitte 1 bis 10 je 250 g Nährmittel(um die wichtigſten zu nennen: Graupen, Grieß, Reis, Haferflocken, Teigwaren uſw.), in der Zeit vom 9. Ok⸗ tober bis 22. Oktober auf die Abſchnitte 17 bis 26 die Aaniſe Menge. Sago, Kartoffelſtärkemehl oder ähnliche Erzeugni ſe werden in Mengen von je 25 g nach näherer wee der zuſtändigen Hauptvereinigung auf die Abſchnitte 11, 12, 27 und 28 zugeteilt. In der Zeit vom 25. September bis 22. Oktober gibt es auf 13: Kaffeeerſatz oder ⸗zuſatzmittel(125 g) und 14: 25 g. In der 1 vom 2. Oktober bis 22. Oktober gibt es auf 29, in der Zeit vom 9. Oktober bis 22. Oktober auf 30 fe 125 g. i Was gibt es ſonſt noch? Einzelne Abſchnitte der Lebensmittelkarte werden außer⸗ dem von Fall zu Fall für den Bezug von Eiern, Kunſt⸗ honig und Tee aufgerufen. Es ſei erwähnt, daß Zuk⸗ ker waren und Zwiebeln ohne Karten abgege⸗ ben werden können. Für den Bezug von Hülſenfrüchten, Trockengemüſe, Gewürzen und Kakaowaren ergehen von Fall zu Fall ebenfalls beſondere Anweiſungen Badiſche Chronik 0 Staatstechnikum Karlsruhe Mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung führt das Staatstechnikum Karlsruhe künftig folgende Bezeichnung: Staatstechnikum Karlsruhe, Staatsbauſchule, Fachſchule für Hochbau. Tiefbau und Vermeſſungsweſen und Staatliche Ingenieurſchule, Fachſchule für Maſchinenbau und Elektrotechnik. Fachſchule für das Hotel⸗ und Gaſtſtättengewerbe „Die mit der Handelsſchule(Kaufmänniſche Berufsſchule) mit höherer Handelsſchule(Kaufmänniſche Berufsfachſchule) verbundene Fachſchule für das Hotel⸗ und Gaſtſtättengewer⸗ be in Heidelberg wird im Einvernehmen mit dem Ober⸗ bürgermeiſter der Stadt Heidelberg als ſelbſtändige Anſtalt geführt. [U Ladenburg.(Hüte deine Zunge.) Ein Mann, der ſich während der Führerrede durch üble und dumme Reden unangenehm bemerkbar machte, wurde durch die Polizei feſtgenommen. [i Schriesheim.(Vom Farren verletzt.) Schwer verletzt wurde der 60jährige Knecht Forſchner, der durch einen Farren an die Hauswand gedrückt wurde. J Hockenheim.(Drei Hamſterer feſtgenom⸗ men.) Die hieſige Polizei, die bei drei Juden eine Hausſu⸗ chung vornahm, hat erhebliche Hamſter⸗Vorräte aufgeſta⸗ pelt entdeckt. Es waren Zucker, Kaffee, Seife u. a. m. Die drei Juden wurden in das Bezirksgefängnis gebracht. [ heidelberg.(Ṽom Städtiſchen Theater.) Um den Theaterbeſuchern den Beſuch des Theaters zu ere möglichen, ſpielt das Heidelberger Städtiſche Theater ab⸗ wechſelnd nachmittags und abends. [I heidelberg.(Wunderapfel) In Sandhau⸗ ſen konnte Ludwig Zimmermann in ſeinem Anweſen einen Apfel von 600 Gramm ernten. J Schwetzingen.(Opferſtockdie he.) In Plank ⸗ ſtadt wurde in der katholiſchen Pfarrkirche von einem bis jetzt noch unbekannten Täter ein am Haupteingang ange⸗ brachter Opferſtock erbrochen und ſeines Inhalts beraubt. Neckargemünd.(Tod im Verkehr.) Der Land⸗ wirt Werner IV. vom Dilsbergerhof bei Dilsberg wurde durch einen Radler angefahren und erlitt bei dem Sturz ſo ſchwere Verletzungen, daß er ihnen in wenigen Tagen erlag. Baden⸗Baden.(Vorſicht beim Ueber holen) Ein Kraftradfahrer fuhr in der Sinzheimer Straße in Ode 1 5 Güterbahnhofſtraße beim Ueberholen eines Laſtkraftwagens gegen einen links am Gehwegrand ſtehenden Bordſtein. Er wurde vom Rad geſchleudert und erlitt erhebliche Verletzun⸗ gen, 15 daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Schuld trifft ihn ſelbſt, weil er zu ſchnell gefahren iſt und aus dieſem Grunde beim Ueberholen zu ſtark abbrem⸗ ſen mußte. Walldürn.(75jähriger Bräutigam.) Der 00 jährige verwitwete Waldmeiſter a. D. Karl Beuchert hat ſich zum zweiten Male verheiratet. Seine jetzige Frau iſt 52 Jahre alt. 5 Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Durch die Straßenbahn tot⸗ gefahren.) Der 56jährige Landwirt Adam Werner wurde durch einen Straßenbahnzug beim Ueberqueren der Straße überfahren und ſchwer verletzt. Den Verletzungen iſt er im Krankenhaus erlegen. Kaiſerslautern. Durch ein Auto erfaßt.) Ein 10jähriger Junge lief ohne ſich umzuſchauen über die Straße, wurde durch ein Auto erfaßt und ſchwer verletzt. Jiſchbach.(Mit dem Motorrad verunglückt.) Der Steiger Thiel aus Wahlſchied verunglückte mit ſeinem Motorrad auf dem Weg zur Arbeitsſtätte und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Waldmohr.(Tödlicher Unfall.) Der Schachtmei⸗ ſter Arthur Huber und der Bauarbeiter Otto Jung verun⸗ glückten tödlich auf ihrem Arbeitsplatz. Landau.(Kind totge fahren) Ein mit mehreren anderen Kindern unter einem Baum auf der Wolmeshei⸗ mer Höhe ſpielendes dreijähriges Mädelchen lief plötzlich unter einen daherkommenden Perſonenkraftwagen und 8 ſchwer verletzt. Im Krankenhaus iſt das Kind ge⸗ torben. Kuſel.(zu Tode verbrüht.) Mütter paßt auf Eure Kleinen auf, wenn Ihr die Wäſche kocht! Viel Un⸗ glück kann verhütet werden.— In dieſen Tagen ereignete ſich wieder ſolch ein Unglücksfall. In Oden bach fiel das Kind des Emil Stahlſchmitt in den mit kochendem Waſſer efüllten Waſchkeſſel und verbrühte ſo ſehr, daß es kurze Zeit darauf ſtarb. Homburg.(Schwarzfahrt in den Tod!) Der aus Spieſen ſtammende Georg Haag entwendete hier ein Motorrad. mit dem er nach Saarbrücken fuhr. Nahe Lim⸗ bach kam er zu Fall und ſtürzte ſo unglücklich daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte, in dem er nach we⸗ nigen Stunden verſtarb Offenbach.(Tödlich verletzt aufgefunden.) In der Nähe des Forſthauſes Gravenbruch fand man den Ar⸗ beiter Fritz Schmidt aus Obertshauſen ſchwer verletzt auf. Man brachte ihn im Auto ins Offenbacher Stadtkranken⸗ haus. Dort ſtellte man erhebliche innere Verletzungen des Mannes feſt. Sie waren leider ſo ſchwer, daß der Verun⸗ glückte den Verletzungen erlag. Kaſſel.(Tot am Steuer ſeines Wagens.) Un; weit des Hauptbahnhofes fiel es abends 15 gängern auf. daß ein am Gehſteig an der Bordkante ſtehender Perſonen⸗ kraftwagen 1 85 vollſtändig abgeblendet hatte. Ein Fuß⸗ gänger wollte den im Wagen ſitzenden Fahrer darauf auf⸗ derben machen, doch beantwortete der Fahrer die Warnung nicht und es ſchien, als ob er 1 ſei. Als man ihn wecken wollte, ſtellte es ſich heraus, daß er kein Lebenszeichen von ſich gab, ſondern tot am Steuer ſaß. Der Tod war ſchon ſeit einer geraumen Zeit durch eine Herzlähmung eingetre⸗ ten. Es handelt ſich um einen Kaſſeler Geſchäftsmann. — Trochtelfingen.(In der Scheuer tödlich ab⸗ geſtürzt.) Als der 67 Jahre alte Landwirt Joſef Klin⸗ denten in der Scheuer Klee abladen wollte, fiel er rück⸗ ings vom Wagen und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß der Tod alsbald eintrat. 1 — Gunningen.(Tödlicher Sturz von der Ober⸗ tenng.) In Gunningen 1 5 die Ehefrau des Albert Di⸗ tel bei Dreſcharbeiten ſo unglückli en Scheuernboden, daß ſie die Wirbelſäule brach. Kurz nach dem Unfall erlag ſie ihren Verletzungen. Der Familie der tödlich Verunglückten wendet b Teilnahme zu, da ein Sohn im Felde ſteht und der Ehemann beſchränkt arbeitsfähig iſt. 8 8 von der Obertenne auf SSSSCFFCCFCFCCCCCC TTT Loicale aud sclia Der aſtronomiſche Herbſt 23. September: Tag⸗ und Nachtgleiche. Am 23. September um 23 Uhr 50 Minuten Bahnzeit überſchreitet die Sonne in dem am Himmel gedachten Gradnetz den Aeauator von der nördlichen zur ſüdlichen Seite, ſie tritt damit in das Tierkreiszeichen 0 Waage, und mit dieſem Moment beginnt die aſtronomiſche Herbſt⸗ zeit, während man in der Meteorologie ſchon Df ganzen September mit Oktober und November zum Herbſt zählt. Aſtronomiſch zeigt ſich die Herbſt⸗Tag⸗ und Nachtgleiche da⸗ durch an, daß— wie der Name ſchon ſagt— auf der gan⸗ zen Erde Tag und Nacht faſt genau g leich lang ſind. Aller⸗ dings nur annähernd: in Mitteleuropa beträgt z. B. die Zwiſchenzeit zwiſchen Sonnenauf- und ⸗untergang 12 Stun⸗ den 9 Minuten, die Nacht iſt dementſprechend kürzer. Er⸗ innert ſei noch an die Tatſache, daß an dieſem Tage ein Beobachter am Erdäquator die Sonne zur Mittagszeit ge⸗ nau im Scheitelpunkt hat, ſein Schatten alſo buchſtäblich „zu ſeinen Füßen“ fällt, während ein Beobachter am Nord⸗ pol die Sonne an dieſem Tage zum letzten Male vor der halbjährigen Winternacht ſehen würde; umgekehrt würde ein Polarreiſender am Südpol ſie das erſte Mal nach der 1 Winternacht wieder über den Horizont aufſteigen ehen. Wenn oben geſagt wurde, daß die Sonne am 23. Sep⸗ tember in das Zeichen der Waage eintrete, ſo beachte man wohl, daß ſie dabei tatſächlich nicht im Sternbild der Waage teht, ſondern ſich noch im weſtlichen Teil des Sternbildes er Jungfrau aufhält und die Sterne der Waage erſt an⸗ fangs November erreicht. Woher kommt dieſer Unterſchied 059 Sternbild und ⸗zeichen? Infolge der„Praeceſſion“ eigt die Umdrehungsachſe der Erde nicht dauernd in die⸗ ſelbe Richtung des Himmels, ſondern die Stelle des Him⸗ melspoles iſt dauernd geſetzmäßigen Aenderungen unter⸗ 1 Aendert ſich aber die Lage des Himmelspoles, ſo verſchiebt ſich auch das gedachte Gradnetz am Himmel und mit ihm die in jenem Gradnetz feſt gedachten„Zeichen“ im Tierkreis, ſo daß alſo jeder Stern und jedes Sternbild mit der Zeit eine andere Lage im Gradneß einnehmen. Wir bezeichnen heute die Jahreszeiten nach der Stel⸗ lung der Sonne in den Zeichen des Tierkreiſes, die aber mit den entſprechenden Sternbildern infolge der„Prae⸗ ceſfion“ nicht mehr übereinſtimmen. Zur Zeit der Namen⸗ gebung der Sternbilder müſſen aber ſicherlich Zeichen und Bild übereingeſtimmt haben. Die bekannte jährliche Prae⸗ ceſſionsbewegung erlaubt, dieſe Zeit und damit das Alter der Tierkreienanten 3 1 Die Namensgebung muß eka in 5. Jahrhundert vor Beginn unſerer Zeitrechnung bei den Babhlönern erfolgt ſein. Von den babyloniſchen Prieſteraſtronomen übernahmen dann die Griechen, von diefen die Araber die Tierkreiszeichen, aus deren Schriften td denen griechiſcher Aſtronomen kamen ſie dann— zu⸗ ächtt im aſtrologiſchen Gebrauch— an den Himmel des Atelalters und der neueren wiſſenſchaftlichen Aſtronomie. JFreiwillige melden ſich NSG. Die ½ Totenkopfſtanda llen ein! beſchränkte Anzahl von Frei Nindeſt⸗ und 1922 ein. hingung: Vo größe 168 em mi 17 Jahren, 12 ige werpfli chtung. Die Bewerber dürfen von 8 Wehrmacht 100 nicht ausge⸗ hoben ſein und keinen Freiwilligen⸗Annahmeſchein der Wehrmacht beſitzen. Bei Eignung Aufſtieg in die Führerlaufbhahn. Dienſt⸗ zeitverſorgung. Spätere Uebernahme in den Dienſt der Po⸗ lizei(einſchließlich Geheime Staats poligzes), mittleren und gehobenen Staatsdienſt oder Ei nſoß als Wehrbauer. Merk⸗ blätter durch jede /½ Dienſtſtelle, ſowie unmittelbar vom/ Hauptamt, Amt Ergänzung, Berlin SW'ö 11, Prinz⸗Albrecht⸗ ſtraße g. Annahme⸗Unterſuchungen: Im Bereich der 79. Standarte am 6. Oktober. 9 Uhr in Konſtanz, /½⸗Dienſt⸗ ſtelle III 79. Standarte. Im Bereich der 62. J⸗Standarte am 10 Oktober 8 Uhr in. en, // Dienſtſtelle III/ 62. Im Bereich der 62./ Standarte am 10. Oktober 13 Uhr 1 Karlsruhe, K Moltkeſtraße 3. Im Bereich der 65./ Standarte am 11, Oktober 15 Uhr in Nerd. im Schwarzwald, Bürgermeiſteramt, Im Bereich der 65.% Garde am 12. Oktober 8 Uhr in Freiburg i. Br.% Dienſtſtelle der 65. ½ Standarte, Mareiſtraße 18, Im 2 rei 925 86,/ Standarte am 19. Oktober 14 Uhr in gabe in Baden, ½⸗Dienſtſtelle III/86 // Standarte. Im Bereich der 86. Gtanbapie am 13. Oktober 8 Uhr in Afenburg Baden, Auguſtaſtraße 3. Im Bereich der 86./ Standarke am 13. Ottober 15 Uhr in been, Rheinſtraße 16. Außerdem werden auch Freiwillige für die Aft; gungstruppen unterſucht und angenommen. 1 — Radfahrer nicht ohne Licht! Ohne Licht darf auch bet der Verdunkelung nicht gefahren werden. Es gibt aber im⸗ mer noch Radfahrer, die dies glauben. Sie bedenken dabei aber nicht, daß ſie andere Verkehrsteilnehmer dadurch noch mehr gefährden. Alſo in jedem Falle: mit abgeblendetem Licht fahren! Fimſchau. Der Willy Birgel⸗Film„Der Gouverneur“ unter der Spielleitung von V. Tourjansky zählt zu den beſten Filmen des Jahres. Es geht um den Kampf zwiſchen Liebe und Pflicht, um die Bereitſchaft, über die privaten Wünſche und Sehnſüchte den Gehorſam zu ſetzen, den Gehorſam auch einem Befehl gegenüber, der nur von der inneren Stimme erteilt wird. Dem großen Thema des Films wird die Be⸗ ſetzung gerecht. Willy Birgel als der Hauptdarſteller ſpielt einen General, einen jener verantwortungsvollen Männer, in deren Händen das Schickſal einer ganzen Nation liegt. Die weiblichen Hauptrollen haben Brigitte Horney und die noch ganz junge Hannelore Schroth. Ein neues Film⸗ gesicht: Ernſt v. Klipſtein als Leutnant Runeberg, bekannt geworden durch ſeinen großen Erfolg in„Aufruhr in Da⸗ maskus“, erweiſt ſich als einer der verheißungsvollſten deutſchen Filmdarſteller. Gerade in unſeren Tagen, wo es gilt, durch Opfer zum Sieg zu kommen, wird dieſer Film ein Erlebnis von mitreißender Kraft. In der Wochenſchau: Der Kriegsſchauplatz in Polen, der Führer an der Front. Ee dicherungsverwahrung reif. Die Große S traf⸗ teuer verurteilte den 57jährigen Mannhe imer Good 1 wegen Diebstahls und Betruges im Rückfall nach 3 Vorf ſtrafen zu vier Jahren ſechs Monaten Zuchthaus, fünf I Ehrverluſt und verhängte die Sicherungsver⸗ wahrung. Der Verurteilte hatte als Fahrradmarder meh⸗ rere Diebſtähle und Betrügereien verübt, ohne an ſeine 11 55 Kinder zu denken, denen er nun den Namen geſchän⸗ et ha — Das Ueberſchreiten der Reichsautobahn verboten. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Viele Autobahnbenutzer ſind immer noch im Glauben, daß ſie die Fahrbahnen der Reichsautobahnen im Bereich der Anſchluß⸗ und Tankſtellen überſchreiten dürfen, um die dortigen Einrichtungen zu be⸗ nutzen. Sie ſetzen ſich und das Leben anderer Menſchen in Gefahr und haben dadurch ſchon die ſchwerſten Unfälle her⸗ vorgerufen. Es wird deshal lb nochmals eindringlich darauf hingewieſen, daß das Ueberſchreiten der Fahrbahnen wegen der damit verbundenen Gefahr verboten iſt. Der Benußer muß die Tankſtellen und Erfriſchungsräume immer von der 11 Fahrbahn anfahren und zwar mittels der Auf⸗ fahrtsrampen der Anſchlußſtellen oder durch beſondere Zu⸗ ahrtswege bei einſeitig angelegten Tankſtellen. Sollte einer er Benutzer dazu nicht in der Lage ſein, hat er durch ein Rufzeichen den Tanſeengrter herbeizurufen. Wie mam von der falſchen auf die richtige 2 Tankſtelle kommt, wird durch eſondere Beſchilderung deutlich gemacht. Zuwiderhandlun⸗ 85 werden unverzüglich zur Anzeige gebracht. — Keine Sendungen mit ee Lebensmit- telm an unſere Soldaten. Die Reichspoſt teilt mit, daß den Poſtſammelſtellen täglich Hunderte von ungenügend verpack⸗ ten be e mit leicht verderblichen Lebensmitteln (Weintrauben, Pflaumen, Pfirſiche, Birnen, Honig der aus⸗ läuft. Tomaten, Obstkuchen uſw.) zugehen, die ſchon bei der Poſt beſchädigt eingehen und neu verpackt werden müſſen. Alle Angehörigen von Soldaten werden dringend gebeten, ſolche Sendungen mit leicht verderblichen Lebensmitteln nicht aufzugeben. Feldpoſt und Liebesgaben Verzögerungen im Oſten unvermeidlich Die deutſche Feldpoſt arbeitet in aufopfernder Weiſe, um unſere Soldaten im Oſten mit Brief⸗ und Paketſendungen aus der Heimat zu verſorgen. Ihre Leiſtungen ſind um ſo höher zu bewerten, als für die Beförderung der Poſtſendun⸗ en keine oder nur unzulängliche Verbindungen und häu⸗ fig nur ſchlechte Straßen zur Verfügung ſtehen. Gewaltige wegetechniſche Schwierigkeiten ſind zu überwinden, um allen Anforderungen gerecht e zu können. Verzögerungen in der Beförderung in der Zuſtellung der Poſtſachen müſſen daher in Kauf genommen werden. Es wird infolgedeſſen erneut darauf hingewieſen, daß nur wirkliche nützliche und dauerhafte Dinge ver⸗ ſandt werden dürfen. Von dem Verſchicken leichtverderblicher Lebensmittel wird auf das dringendſte abgeraten. Dieſes umſo mehr, als für ausreichende Verpflegung unſerer Solda⸗ ten an der Front durch die militäriſchen Dienſtſtellen in jedem erdenklichen Maße geſorgt wird. Statt besonderer Anzeige, daß mir mein lieber Mann den Tod entrissen wurde. Mhm.-Seckenheim, 23. September 1939. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, Herr Jakob Seitz im Alter von nahezu 74 Jahren, gestern Abend unerwartet durch Die Beerdigung findet morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Zähringerstraße 85 aus statt. Fahrräder „Presto“,„Viktoria“ und andere Marken empfiehlt Hahler. Freiburgerstraße 47. Sämtliche, Reparaturen werden prompt ausgeführt. N un- 5 Gummi⸗ n Maſchinen ſtempel In tiefem Leid: ale Een 5 25 f en repariert. 8 Frau Susanna Seitz Haben urn, Pigre geb. Klumb.„Bad. Hof“ Neckarbote. oder Tel. 23493. A Tach At für Bauhandwerker zu haben in der Neckar- Bote- Druckerei. J Verſammlungs⸗Kalender i CCC ⁰ V A d Sängerbund 1865. Morgen Sonntag nachmittag ½ 1 Uhr Sing⸗ ſtunde. Sänger, befolgt den Aufruf Dr. Goebbels, der den Geſangsbetrie als eine nationale Rotwendigkeit bezeichnet. Kleingärtnerverein Mhm.⸗Seckenheim. Als Erheber muß nach Anordnung der Stadtgruppe Georg Treiber eingeſetzt werden. Heute wird mit dem Pachteinzug begonnen. Fuß ballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Sonntag ſpielen in Seckenheim: 9 Uhr Schüler— Rheinau. 10 Uhr B⸗ Jugend— Rheinau. In Neckarau: 710 Ahr 25 Mannſchaft—„Kurpfalz“ Reckarau. Abfahrt ½ 9 Uhr. esheim: ½2 Uhr AJugend— Heddesheim. Abf. 12 Uhr e e u J. Manch— Heddesheim. Abf 1 Ahr Die Leitung Turnverein 1898, e N., Mhm.⸗Oechenheim ueberzählige Unsere uebungsſtunden finden wieder regel- Gehenſtände mußig wis ſolgt fa: aller Att Montags; 810 Uhr Turnerinnen. Dienstags: 756 Uhr Handballtraining(Schüler). finden raſch ½8— 10 Uhr und Turnen. einen Künſer Mittwochs; 5-6 Uhr Schülerinnen. ö . 810 Uhr Frauen. 8 5 durch eine Donnerstags: 810 Uhr Turnerinnen. 5 Freitags: ⸗ 810 Uhr Turner. 2— Kleinanzeige Samstags: 8-10 Uhr Männerturnen. im Anmeldungen können in jeder Uebungsſtunde an 8 5 d 5 Rechar⸗Bote Morgen Sonntag Nachmittag 3 Ahr findet guf dem Wörtel⸗Spielplatz das 1. Kriegs⸗Hand ballſpiel zwiſchen dem Turnverein Edingen— CFurnperein 98, Gechenheim (1. Mannſchaften) Hierzu ladet freundlichſt ein ſtatt. 5 Turnverein 98, Seckenheim. perdeverſicherungsverem Mhm. ⸗Seckenheim. Wir geben hiermit bekannt, daß ſämtliche an die Wehrmacht abgelieferten Pferde ſofort bei unſerem 5 Alt Bühler, Hauptſtraße abgemeldet werden müſſen. * 1265 N Gotee rent Ordnung „„ Evangel. Kirche: 16. Sonntag nach Trinitatis Tag der inneren Miſſion. Kollekte für die innere Wiſſion. ½ 10 Uhr Hauptgottesdienſt(Pfarrer Fichtl). 1 Uhr Chriſtenlehre 4 für die männl. und weibl⸗ Hen(Pfarrer Fichth. 5 Gewinnauszug „%— S. glatte 1. Deutſche Reichslotterle 14. Blehüngstag 18. September 19880 In der geſtrigen Nachmittagsziehung wurden gezogen— 9 Gewinne zu 5000 RM. 33 Gewinne zu 3000 RM. 9651 43168 83248 76815 164916 ö 165788 234131 249630 266673 338249 383625 2 27 Gewinne zu 2000 RM. 5 36805 81207 109029 n 186489 215504 244556 276379 135 Gewinne zu 1000 RM. 2412 4057 5646 9335 14006 1 36558 89511 42458 51150 68854 76926 110272 115987 138884 129385 134279 145512 163578 170893 180011 187911 183276 18 194288 201030 209988 212752 236074 242059 242434 263658 271880 222888 289188 285930 302728 310664 320838 323088 842262 34280 856222 378424 375517 1 284 Gewinne zu 500 A. 2517 8169 18933 23003 24636 26802 28915 27588 39283 39896 42581 43636 48928 59143 64872 898 78779 83190 84488 87522 88858 88698 90506 101634 102227 124088 131428 137188 139021 139888 140495 142858 143487 149157 150588 151883 153338 54580 155129 180590 160853 164273 174817 795 179017 187852 197509 207988 208508 211525 230482 238068 242 247482 248749 251413 258790 280608 280021 285178 289227 20096 a 303826 808255 812858 813250 820890 324565 324672 327623 337120 339878 341897 348495 346920 348273 384094 356080 358484 382188 864762 865069 369100 371871 378397 379907 388961 891746 477 Gewinne zu 300 RM. 7947 8821 10587 12313 18404 16708 18958 17938 18222 19759 2098 25141 28258 0 88 5 88711 88789 389012 43211 464 973 57398 5 60489 64843 84792 1 9 75040 75127 78982 79129 78550 78582 8188 82 95 104734 105537 106029 91.845858 87754 5 98883 99152 1 8 109542 113889 117181 129298 123297 128280 1258893 131887 3558 144424 145422 147034 147912 159088 157886 161599 163292 163831 170121 17 1 1 0 178982 175623 175742 18 f 739 191998 192171 228 1983 298082 298764 209874 212079 213998 2 2 N 239918 232262 282593 232748 236048 288469 239889 245450 24634 0 280388 281016 282408 283470 287402 287741 268587 374921 28127 281589 286140 288322 288848 291319 292151 294422 300360 30309 394972 305879 309725 311468 818710 318829 321245 328717 3298813 831088 331389 333177 336513 339270 340262 84225 342727 342 305 ö 343488 344589 349233 351951 354478 358018 358049 383386 385308 385519 887991 368807 389503 389844 370275 370811 377016 378480 379450 881761 882820 385757 885825 Außerdem wurden 6555 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 3 Prämien zu ſe 500 000 Ns 3 Gewinne zu je 100 000 RM, 6 zu je 50 000, 6 zu je 40 000 6 zu je 30 000, 24 zu je 20 000, 54 zu ſe 10 000, 138 zu je 5000 141 zu je 4000, 399 zu ſe 3000, 744 zu ſe 2000, 2193 zu ſe 1000 4947 zu je 500, 9900 zu je 300, 5 439 zu je 150 RM 14. Ziehungstag 5 18. September 1932 In der heutigen Vormittagszlehung wurden gezogen 5 3 Gewinne zu 50000 RM. 181001 8 85 8 Gewinne zu 10090 RM. 384599. 12 Gewinne zu 5000 RM. 35821 66777 5 12 Gewinne zu 12 Gewinne zu * 0—— 54 Gewinne zu 2000 R 1 7 108600 174709 29975 21885 2338575 245692 256043 258887 284459 291320 806810 32010 64 380355 102 Gewinne 1 4000 NM 95684 97189 2875 290464 298 820 282 Gewinne 13833 5 7088 5 2 310217 332278 8846838 348681 354011 389946 1 500 NM. 2618 6761 8811 92 7 12228 69 29870 15 3528 95 9895 95 90 5280 18302 23288 125808 126528 127681 29220 588285 291879 1 259898 260080 277935 279434 283921 311373 313386 314151 9 05 318948 337834 642126 348778 344288 349904 351837 356989 38 378774 384607 386779 884730 468 e u 300 NM. 4155 4241 6672 8720 9280 9428 11177 25611 28343 310, 86830 89513 92839 88085 8 208 21480 1229944 226028 226366 228528 227081 229499 231917 5 242002 243971 244398 282810 252158 252980 253287 254095 284245 55255 259379 288548 287513 288616 270740 12 5 278274 2925 27 891 388980 286489 265501 290772 290888 291492 287488 2 8048 0 310387 310860 313817 224747 325080 2257 5 38575 3354 486 842388 342733 84 Außerdem 1 6552 Gewinne zu l 150 Rm gezogen. 100922 273651 324758 3 850 288386 383283 298141 300323 305753 363681 884972 870884 378584 878443 8482 32492 38480 38755 41700 41823 45334 53020. 3 1 62838 69792 72586 73858 76162 79077 2 125. 171 Dee eee