in noch lchen das ſam⸗ inde. ließt mten orach rden. Beßt A 2. wollen, bisher gegenüber der rxuſſiſchen„vollendeten afſache nicht reagiert. Daraus ergibt ſich aber, daß ſie die moraliſche Rechtfertigung für die Rü gängigmachung der herrn vollendeten de utſchen Tatſache in Frage geſtellt haben. In einer Lage, die, wie die derzeitige, voller Unbekanntem iſt, hat ſich bei den Maſſen des italieniſchen Volkes ſpontan aus die Loſung verbreitet: Sich militäriſch vorbereiten, um jeder Möglichkeit ent⸗ gegenkreten zu können, jeden möglichen Friedens verſuch unkerſtützen und wachſam und ſchweigſam arbeifen.“ Der Duce hat, wie die amtliche Meldung über ſeine Rede im Palazzo Venezia hinzufügt, mit klarer und feſter 8 Stimme geſprochen und ſeine Worte bei den wichtigſten 0 Punkten und Stellen mit beſonderem Nachdruck hervorge⸗ hoben. Nach ſeiner Rede, die oft durch ſtürmiſchen Beifall haſt unterbrochen wurde, haben die faſchiſtiſchen Leiter eine be⸗ geiſterte Treuekundgebung für den Duee veranſtaltet. 1 2 Die Schlagkraft der Po⸗Armee. Muſſolini hat den Befehlshaber der Po⸗Armee, General Baſtico, empfangen, der ihm über die Schlagkraft der auf volle Kriegsſtärke gebrachten Armee Bericht erſtattete. Der Duce gedachte bei dieſer Gelegenheſt in Worten der Aner⸗ kennung beſonders auch des von den jitalieniſchen Freiwilli⸗ N en unter General Baſtſco davongetragenen glänzenden 5 Sieges in der Schlacht bei Santander. 160 loberſt von Fritſch gefall us. Staatsbegräbnis vom Führer angeordnet. 5 DNB. Führerhauptquartier, 23. Sept. Generaloberſt Freiherr von Fritſch iſt am 22. Sep⸗ hoch tember in den Kämpfen vor Warſchau gefallen. ö Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ auch macht hat in einem Tages befehl an die Wehrmacht des Generaloberſten Freiherrn von Fritſch ehrend gedacht. Der Führer hat ein Staatsbegräbnis an⸗ geordnet. i 108 W Freih Fritig de als Sohn ei mal erner Freiherr von Fr urde g ohn einer mal alten Soldatenfamilſe am 4. Augüſt 1880 in 10 8 ge⸗ f boren. Er begann ſeine militäriſche Laufbahn 1898 als * ahnenjunker im Feldartillerieregiment Nr. 25 in Darmſtadt. 5 im Kriege wurde er im Generalſtab verwandt, er war Gene⸗ 1 N kralſtabsoffizier bei der 4. Armee und bei der 1. Gardediviſton 8 und danach im Generalſtab der Luftſtreitkräfte. Während ſeines 8 Dienſtes in der Reichswehr war er Abtetlungskommandeur im 585 5. Arttllerteregiment in Ulm ſpäter Abteilungsleiter im Reichs⸗ J8 wehrminiſtertum, danach Kommandeur des 2. Artilleriereht⸗ Da ments in Schwerin und Artillerieführer J in Stettin. Am 1 1. November 1930 wurde Freiherr von Fritſch 1 General⸗ rden major befördert und zum Kommandeur der 1. Kavalleriedivi⸗ N ſion in Frankfurt g. O. Fan Am 1. Oktober 1932 a rden er als Generalleutnant das Kommando der 3. Diviſion als Be⸗ 3 ſehlshaber im Wehrkreis III Berlin. Am 1. Februar 1934 wurde eink⸗ 115 ur Chef in eneral der Artille⸗ ie rie e 1 8 im 5 6 erfolgte ſeine Befördern — zum Jene wel ih ufang Februar 1938 bat einen Scheel — pon Fritſch den Fünker um ſeinen Ahſchied. In einem Schrel⸗ . ben an Freiherrn bon Friiſch ernannte der Führer ih 0 , Juni„in dankbaker Wut e hohen 8 zum S Artillerieregiments 12. Dengspreis: Monarich Mk. 1.40, durch die Post k. 1.80, in det Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzelle 3 Pfg., iin Textteil 30 mm breit 18 Pfg. Aachläſße gemäß Preis liſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Ferufprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Kente: Koriscuhe 78489. Tage md ngeigenblatt eim⸗Seckenheim „. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. HGeneraloberſt Frei a n dee i er bor 39. Jahrgang Montag, den 25 September 1939 Noch iſt es Zeit! Letzter Appell Muſſolinis.—„Man kann den Juſammen⸗ ſtoß vermeiden.“ Rom, 24. Sept. Anläßlich des Empfanges der führenden politiſchen Leiter von Bologna im Palazzo Venezia hat Muſſolimi ſeit Monaten zum erſten Male in einer Rede zur Lage Stellung genommen. „Wir treffen uns hier“, ſo erklärte der Duce im we⸗ ſentlichen,„in einer ſtürmiſchen Zeit, die nicht nur die euro⸗ päiſche Karte, ſondern vielleicht die der Kontinente aufs Spiel ſetzt. Es iſt nichts natürlicher, als daß dieſe gewal⸗ tigen Ereigniſſe und ihre Rückwirkungen auf Italien auch bei uns eine ſtarke innere Anteilnahme ausgelöſt haben.“ Von den von freimaureriſcher und jüdiſcher Seite verbrei⸗ teten verlogenen Gerüchten ausgehend, führte der Duce alls, das italieniſche Volk wiſſe, daß man den Steuermann, beſonders wenn er auf ſtürmiſcher Fahrt iſt, nicht ſtören, noch jeden Augenblick von ihm Nachrichten über den Kurs verlangen dürfe. „Wenn ich einmal wieder auf dem Balkon erſcheine,“ rief Muſſolini,„und das ganze italieniſche Volk zuſammenrufen werde, um meine Stimme zu hören, wird das nicht geſche⸗ hen, um ihm ein Bild der Lage zu entwerfen, ſondern um ihm wie ſeinerzeit am 2. Oktober 1935 oder am 9. Mai 1936 Entſcheidungen, und zwar Entſcheidungen von geſchichtlicher Tragweite anzukündigen. Vorläufig iſt das nicht der Fall. Anſere Politik iſt in der Erklärung vom 1. September feſtgelegt worden, und es beſteht kein Grund ſie abzuändern. Sie enkſpricht unſeren nakionalen Intereſſen, unſeren na⸗ lionalen Vereinbarungen und Pakten und dem Wunſche aller Völker, einſchließlich des deutſchen Volkes, den Konſlhe zum mindeſten zu lokaliſieren. Uebrigens befindet ſich Europa nach der Liquidierung Polens noch nicht kakſächlich im Kriege. Die Maſſen der Heere ſind noch nicht aufeinandergeprallt. Man kann den Zuſammenſtoß vermeiden, wenn man ſich darüber Rechenſchaft gibt, daß es eine ſinnloſe Ilufion iſt, Poſitionen aufrechtzuerhalten oder— noch ſchlimmer— wie⸗ deraufrichten zu wollen, die Geſchichte und die Dynamik der Völker verurteilt haben. 4 1 Die Regierungen von Paris und London haben gewiß f mit der klugen Ueberlegung, den Konflikt nicht ausdehnen iel während ruppe an erſten Front. 8 1 4 1 5 ches 5 7 8 1 1 6 1 7 5 7 5 1 ö 1 1 1 1 Abgeſprengte polniſche Kräfte Planmäßiger Fortgang der Bewegungen der deutſchen Truppen auf die Demarkationslinie Berlin, 24. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Die Bewegungen der deutſchen Truppen auf die Demar⸗ kakionslinie wurden auf der geſamken Oſtfront planmäßig forkgeſetzt. Im Raume To maſzow— Zamoſc- Rudo wur⸗ den abgeſprengte Feindkräfte bei dem Verſuch, ſich nach Süden durchzuſchlagen, zum ctampfe geſtellt. Teile dieſes Jeindes wurden ſüdweſtlich Jamoſc eingeſchloſſen, andere gehen nach Oſten zurück und werden dort auf ruſſiſche Truppen ſtoßen. In den letzten Tagen ſteigerte ſich die Zahl der polniſchen Aeberläufer aus Praga und Modlin. 5 Im Weſten an einzelnen Stellen verſtärktes Arkilleriefeuer. n eit Oerkliche feindliche Angriffe wurden abgewieſen. 00 Modlin und Warſchau getrennt abgeriegelt DNB. Berlin, 23. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: 1 ergab ſich geſtern den bereits im Ab⸗ marſch befindlichen deutſchen Truppen. Uebergabever⸗ handlungen ſind im Einvernehmen mit den am Oſtrand der Stadt ſtehenden ſowjetruſſiſchen Truppen im Gange. Beim Abſuchen der Waldungen an der Bzura fiel am 21. September der Oberbefehlshaber der polniſchen Korridorarmee, General Bortnowſki, mit ſeinem Stabe in unſere Hand. Nach heftigem Kampf mit einem ſich verzweifelt wehrenden Gegner fen rd geſtern, die Süduferſtraße an der Weichſel zwiſchen Modlin und Warſchau zu über⸗ ſchreiten und damit beide Städte getrennt a bzu⸗ riegeln. Mehrere tauſend Gefangene wurden gemacht. Im Weſten nur an einzelnen Stellen ſchwache Artillerietätigkeit. Bei Saarbrücken wurde ein franzö⸗ ſiſches Flugzeug durch Flakfeuer zur Landung gezwungen, die dit gefangengenommen. Ein deutſches Flug⸗ zeug im Luftka.. Heldenhafter Einſatz bis zum Letzten Generalfeldmarſchall Göring würdigt hervorragende Tapferkeit einer Flakabteilung. „Die J./ Flakregiment Nr. 22 hat in einem Gefecht bei Ilza am 8. und 9. September mit hervor⸗ ragender Tapferkeit an der Abwehr ſtärkſter, an Zahl um das Vielfache überlegener feindlicher Kräfte teilgenom⸗ men. Zahlreiche Offiziere, Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften, an der Spitze der Kommandeur, ſtarben dabei den Heldentod. Ihrem heldenhaften Einſatz bis zum Letzten war es zu verdanken, daß das Ge⸗ ſecht ſiegreich beendet wurde. Ich ſpreche hiermit der Abteilung für ihren mann⸗ haften Einſatz Dank und höchſte Anerkennung aus. Mit Stolz aber gedenkt die ganze Luftwaffe jener tapferen Männer, die in heldenhaftem Kampfe geblieben ſind. Sie ſollen uns ein leuchtendes Vorbild ſein! gez. Göring.“ Die Demarkationslinie Das deutſch-ruſſiſche Abkommen in bewundernswerker Weiſe verwirklicht. Rom, 25. Sept. Für die Ziehung der e Demarkationslinie waren, wie die römiſche Preſſe überein⸗ ſtimmend unterſchreibt, die Flüſſe Piſig, Narew, Weichſel, San ſowie vor allem ethnographiſche Geſichtspunkte aus⸗ Woctbedt Ein Blick auf die Karte beweiſe, wie ſehr die é brte des Führers der Wahrheit entſprechen, daß die deutſchen Forderungen weit begrenzter ſeien, als die demokratiſche Preſſe glauben machen wolle. Wenn im Verlauf der vom deukſchen Oberkommando verfügten ſtrategiſchen Aktion und des kämpferiſchen Elans der deutſchen Truppen Narew, Weichſel und San über⸗ ſchritten wurden, ſo müſſe man anerkennen, daß das deut⸗ ſche Oberkommando ſofort nach dem Eingreifen Rußlands und der Feſtlegung der Demarkationslinie in vollkommener Anpaffung an die Tatſachen ſeiner Truppen von allen Punkten zurückzog, die dem ruſſiſchen Heer zugeteilt wor⸗ den waren, ſo def Lemberg, wo die ruſſiſchen Truppen an die Stelle der bereits im 20 egen die polniſche Garni⸗ ſon befindlichen deulſchen Verbände getreten ſeien. Dies iſt ein e beſondere ee verdient, da er be⸗ weiſt, wie das deutſch⸗ruſſiſche Abkommen ganz im Gegen⸗ atz zu den Phantaſtereien der Londoner und 4 0 Pee in bewundernswerkler Weiſe in die Tat umgeſetz wird. 5 2 3* 28 5* 8 5 5 Nur noch eine Formalität Aus tauſch der Ralifikations-Urkunden. Der Vertrag iſt bekanntlich ſchon mit ſeiner Unterzeich nung in Kraft getreten..— 5 5 5 2 er car xto- Nr. 224 EA——— ̃ ü ̃——— c. ˙—r%—i ̃⅛r˙rðröißi—r,——̃ Der ruſſiſche Heeresbericht 120 000 Gefangene. Moskau, 24. Sept. Der Heeresbericht des Generalſtabez der Roten Armee über die Operationen in Polen hat fol⸗ genden Wortlaut: „Am 22. September haben die Truppen der Roten Armee, die im weſtlichen Weißrußland operieren, die Stadt Bialyſtok ſowie die Feſtung Breſt⸗Litowſk beſetzt und dann die Säuberung des Waldgebietes von Auguſtowo, nordweſtlich von Grodno, von den Reſten des polniſchen Heeres begonnen. In der Weſtukraine haben die Truppen der Roten Armee, denen die Operationen zur Liquidierung des polni⸗ ſchen Heeres übertragen ſind, das Gebiet von Sarny von Offizierstruppen geſäubert. Bei der Liquldierung des Wider⸗ ſtandes der Abteilungen der polniſchen Armee im Gebiete von Lemberg haben ſich 6 polniſche Infanterie⸗Diviſio⸗ nen und 2 einzelne Schützen⸗ Regimenter den Truppen der Roten Armee ergeben, an ihrer Spitze der General Langer. Nach unvollſtändigen Angaben wurden in der Zeit vom 17. bis 21. September an Soldaten und Offizieren des pol⸗ niſchen Heeres 120 000 Gefangene gemacht, 380 Geſchütze und 1400 Maſchinengewehre erbeutet.“ Vormarſch auf die Demarkat onslinie Ein weiterer Heeresbericht lautet folgendermaßen: „Die Truppen der Roten Armee haben am Morgen des 23. September den Vormarſch in Richtung auf die Demar⸗ kationslinie begonnen, die von der deutſchen und der ruſſi⸗ ſchen Regierung feſtgelegt worden iſt. Sie beſetzten die Städte Stryf und Gorodok und ſind auf der Linie weſtlich von Bialyſtok bis Breſt⸗Litowſk- Kowel Wlodzimier z Wlynſki-Lemberg weiter vor⸗ gerückt. Im Verlauf der Operationen zur Säuberung der Ge⸗ biete der Weſtukraine und des weſtlichen Weißrußland ha⸗ ben die Truppen der Roten Armee kleinere Abteilungen des polniſchen Heeres nordweſtlich von Grodno und nord⸗ öſtlich von Breſt⸗Litowſk aufgerieben. Nach unvoll⸗ ſtändigen Angaben wurden am 22. September bei der Li⸗ quidierung einer Gruppe des polniſchen Heeres nordöſtlich von Kowel über 8000 Soldaten und Offiziere gefangenge⸗ nommen ſowie 2000 Pferde und einige Eiſenbahntrans⸗ porte mit verſchiedenem Kriegsmaterial erbeutet.“ 5 Deutſch⸗ruſſiſche Parade Gemeinſam in Breſt-Litowfk Zum neuen Lagebericht des Oberkommandos der Wehr⸗ macht ſchreibt der Deutſche Dienſt:. Bei der Fortſetzung der deutſchen Truppenbewegungen auf die Demarkationslinie, von der der Wehrmachtsbericht ſpricht, wurde in Breſt⸗Litowſk, der öſtlichen Säule des berühmten polniſchen Feſtungsdreieck— von dem heute nach der Einnahme von Demblin nur noch der nördliche Eckpfeiler Modlin ſich hält— eine beſonders feierliche Form der Ablöſung gewählt. An dieſem militäriſch bedeutſamen Punkt, an dem 1795 der ruſſiſche General Suworow vor der dritten Teilung Polens das polniſche Heer vernichtete, wür⸗ den nicht nur die Gefechtsabſchnitte von den ſowfetruſſiſchen Truppen übernommen; vielmehr formierten ſich hier die deutſchen Truppenteile und diejenigen der Roten Armee zum Parademarſch und zogen unter Muſik an den örtlichen mili⸗ täriſchen Führern beider Heere vorüber. Die Mitwirkung der Slowaken Bei den Operationen, die am Südrand des bisherigen polniſchen Staates, in den Karpathen, fler wur⸗ den, hat unter den vielerlei Schwierigkeiten, die das dor⸗ tige unwegſame Gelände bietet, die junge ſlowakiſche Armee in anerkennungswerter Weiſe mitgewirkt. Der Einſatz die⸗ ſer erſt ſeit dem Frühjahr aufgeſtellken Truppe hat bewieſen, über wie gute militäriſche Fähigkeiten die Führung des ſlo⸗ wakiſchen Heeres verfügt und welcher Kampfgeiſt die Solda⸗ ten der Slowakei beſeelt. Das feindselige Verhalten der Po⸗ len gegenüber ihrem ſlowakiſchen Nachbarn bei der großen Kriſe des vorigen Herbſtes und des letzten Frühjahrs und die rückſichtsloſe Art, in der die Warſchauer Regierung zahl⸗ reiche von Slowaken bewohnte Ortſchaften in den Karpathen beſetzen ließ, hatte in der Slowakei eine gewaltige Erbitte⸗ rung hervorgerufen. Das Unrecht, das die Polen ihnen zu⸗ gefügt hatten, jetzt wieder gutmachen zu können, war der Ehrgeiz des flowakiſchen Heeres. An der Seite der deutſchen Kameraden hat es in den letzten drei Wochen ſeinen Mann geſtanden. Daladier bei Chamberlain Berlin, 25. September. Die Miniſterpräſtdenten von Eng⸗ land und Frankreich ſind auf engliſchem Boden zuſammenge⸗ G ler Daladier war dabei von General Gamelin, Admiral Darlan und dem Wi er Dauhry begleitet, Cham⸗ berlain von Lord Halifax und Miniſter Lord Chatfield. Als Treffort hatte man vorſichtshalber nicht London, ſondern ein kleines Städtchen in einer ländlichen Grafſchaft gewählt. In der Mitteilung, die über das Zuſammentreffen ausgegeben wurde, wird in üblicher Weiſe die vollkommene Uebereinſtimmung in den gegenfeitigen Auffaſſungen“ be⸗ tont. 1 Eſtlands Außenminiſter nach Moskau abgereiſt. Auf Einlodung der ſowfetruſſiſchen Regierung begab ſich der eſtniſche Außenminiſter Selter nach Moskau, um dort ein neues Handelsabkommen mit Sowjetrußland zu unterzeichnen. Die erlogenen„Auslandsguthaben“ Knickerbocker enklarvt.— Schmähliches Ende einer britiſch⸗ amerikaniſchen Verleumdung führender Nationalſozialiſten. Berlin, 25. Sept. Eines der beliebteſten Mittel der eng⸗ liſchen Lügenpropaganda, Verwirrung zu ſtiften, iſt das der politiſchen Verleumdung. Es iſt der deutſchen Abwehr in die⸗ ſen Tagen gelungen, wiederum einen eklatanten Fall dieſer politiſchen Verleumdung zu entlarven und ihren Urheber öf⸗ fentlich bloßzuſtellen. Am Mittwoch, den 20. September, veröffentlichte das „Journal American“ in Newyork ein INS⸗Telegramm des berüchtigten amerikaniſchen Hetzjournaliſten Knickerbocker, in welchem die Behauptung aufgeſtellt wurde, daß führende Nationalſozialiſten insgeſamt 35 Millionen Dollar auf eigene Rechnung im Ausland deponiert hätten. Es hieß, ſie hätten dieſe Gelder ins Ausland verſchoben, um ſich gegebenenfalls zu dieſen fetten Notgroſchen zurückziehen zu können. Der ſaubere Miſter Knickerbocker gab an, daß einer von ihnen allein in Buenos Aires 4635 000 Dollar hinterlegt hätte. Er, Knickerbocker, beſitze dafür dokumentariſche Unterlagen. Am Donnerstag abend rief daraufhin der deutſche Rundfunk in ſeinen fremſprachigen Sendungen, insbe⸗ ſondere nach England und Amerika, Herrn Knickerbok⸗ ker perſönlich an und forderte ihn öffentlich auf, am Samstag abend im„Journal American“ oder einer maß⸗ gebenden engliſchen Zeitung genaue Angaben darüber zu machen, wer, wann, wo und auf welche Bank dieſe Gelder für dieſe Zwecke eingezahlt habe, oder doch wenig⸗ ſtens nur die Banken anzugeben, auf denen ſich diese angeblichen Depots befinden ſollen. Dieſe Aufforderung wurde durch unmittelbaren Anruf des Herrn Knickerbocker verſchiedentlich wiederholt. Die infame Lüge dieſes Hetzjour⸗ naliſten ging inzwiſchen durch die ganze amerikaniſche Preſſe; ſie wurde ſelbſtverſtändlich mit Wohlbehagen und ütgeſpielter Entrüſtung von engliſchen und franzöſiſchen e übernommen und trieb ihr Unweſen ſogar in der neutralen Preſſe. Mittlerweile wurde auch bekannt, daß ſie eigentlich im engliſchen Lügen miniſterium er⸗ funden und Herrn Knickerbocker zugeſpielt worden war. Wenige Stunden, nachdem die Lüge von den 35 Millio- nen dollar verſchobener Gelder führender Nationalſozialiſten auf dieſe Weiſe lanciert worden war, ſtieg dieſe Summe zuerſt auf 100, dann auf 500 Millionen Mark an. Der Londoner„Daily Telegraph“ ſetzte ſich mit dieſer erfun⸗ denen halben Milliarde im Ton moraliſcher Entrüſtung aus⸗ einander und erklärte pathetiſch, etwas Derartiges habe es ſeit der römiſchen Zerfallszeit nicht mehr gegeben, wo es Sitte geweſen ſei, führenden Staatsmännern eine Kolonie 88 übertragen, die ſie dann auf 18 Rechnung ausplün⸗ dern durften. In dieſem Augenblick erkannte die deutſche Abwehr, daß es mit der einfachen Aufforderung an Herrn Knickerbocker, beſagte Dokumente öffentlich vorzuzeigen, die er zu beſitzen vorgab, nicht getan war. In der Ueberzeugung daß ſein dickes Fell, wenn überhaupt, dann nur durch einen Anruf ſeiner materiellen Intereſſen verwundbar wäre, ap⸗ pellierte der deutſche Rundfunk wiederum durch den fremd⸗ ſprachigen Nachrichtendienſt an Herrn Knickerbocker am Freitagabend erneut. Ein deutſches Angebot Hierbei wurde nach gründlicher Darſtellung des Sach⸗ 95 Herrn Knickerbocker das Angebot gemacht, er ſolle ie Dokumente von den Einzahlungen veröffenklichen oder wenigſtens die Banken angeben, auf die führende National- . Deviſenbeträge einbezahlt hätten oder die Einzah⸗ ung veranlaßt hälten; es werden ihm von jedem ſo nachge⸗ Wegen ausländiſchen Konto zehn vom Hundert in bar aus⸗ gezahlt. Miſter Knickerbocker wurde darauf aufmerkſam ge⸗ macht, da nachdem er das einzige ihm angeblich bekannte Auslandskonko zunächſt auf 35 Millionen beziffert habe, er innerhalb von wenigen Skunden demnach N dreieinhalb; 8 Millionär werden könnte. Das war mehr Geld, als iſter Anickerbocker ſemals zuſammenzulügen hoffen durfte. Schließlich erweiterte der deutſche Rundfunk dieſes wahrhaft großzügige Angebot auf 10 v. 9. der geſamten 500 Millio- nen, das er um ſo leichter konnke, als dieſe Gelder, von denen Miſter Anickerbocker behaupkel, daß er dafür die dokumenka⸗ riſchen Anterlagen beſißze, überhaupt nicht exiſtieren. Der Termin des in alle Welt gemeldeten Angebors lief am Samstag abend ab, ohne daß Miſter Knickerbocker ſelbſt⸗ perſtändlich die Dokumenke, die er angeblich beſitzt, veröffenk⸗ licht hälte, obwohl ſie bare 50 Millionen für ihn wert wa⸗ ren. Ja, er verſuchte nicht einmal mehr eine faule Ausrede. „Wer Herrn Knickerbocker kennt, weiß, daß er ſich dieſe Gelegenheit, ein Rieſenvermögen zu erwerben, nie hätte ent⸗ gehen laſſen, wenn er auch nur eine Spur von Unterlagen für ſeine Verleumdungen beſeſſen hätte. Er hat ſich inzwi⸗ ſchen vorſorglicherweiſe, in der Hoffnung, ſich einer Bloß⸗ ſtellung vor der ganzen Oeffentlichkeit zu entgehen, von England nach Amerika 2 und dem Lon⸗ doner Rundfunk bleibt zu dieſer für die engliſche Lügen⸗ journaliſtik außerordentlich blamablen Angelegenheit nichts anderes zu erwidern, als daß er am Samstag abend eine neue Lüge erfindet, nämlich die an Herrn Knickerbocker ge⸗ richtete Aufforderung ſeit zeitlich ſo beſchränkt geweſen, daß die geſetzte Friſt ſchon vor ihrer Bekanntgabe abgelaufen geweſen ſei. Auf dieſe dummdreiſte Fälſchung kann nur er⸗ widert werden, daß Herr Knickerbocker ſeine Verleumdung am vergangenen Mittwoch aufgeſtellt hat; am Donnerstag bereits wurde er aufgefordert, die Unterlagen dafür beizu⸗ bringen, und bis Samstag abend hatte er Gelegenheit, dies zu tun. Herr Knickerbocker hat die ihm geſetzte Friſt nur deshalb nicht eingehalten, weil ſelbſtverſtändlich kein ein⸗ ziges der von ihm erlogenen Dokumente überhaupt exiſtiert. Es lag ihm und der engliſchen Lügenpropa⸗ ganda auch garnicht daran, ſich weiter mit dieſer Angelegen⸗ heit überhaupt zu befaſſen; denn man glaubte in London, daß die von dort in die Welt geſetzten Lügen nun von ganz allein weiterlaufen und ſich entſprechend auswirken würden. Man hatte offenbar nicht damit gerechnet, daß die national⸗ ſozialiſtiſche Abwehr ſo prompt reagieren und auf ein ſo überzeugendes Mittel verfallen würde, um Herrn Knicker⸗ bocker zu zwingen, einzugeſtehen, daß es ſich bei ſeinen Be⸗ hauptungen um glatte Erfindung und bewußte böswillige Verleumdung handelt. Erklärungen Dr. Goebbels' Am Sonntag miktag nahm RKeichsminiſter De. Goebbels vor einem großen Kreis von in Berlin kätigen Auslands⸗ journaliſten Gelegenheit, dieſe infame Verleumdung der engliſch⸗amerikaniſchen Lügenpropaganda gebührend an den Pranger zu ſtellen. Dr. Goebbels führte dabei aus, es han⸗ dele ſich hier um eine Angelegenheit, durch die das Anſehen des Weltjournalismus auf das Schwerſte getroffen werde. Er ſelbſt aber fühle ſich als Deukſcher ſo ſehr als Journaliſt, daß er ſich ganz beſtimmte Auffaſſungen von der Ehre des Journalismus immer bewahrt habe. Dazu gehöre vor allem, daß der Journalismus wahrheitsgemäß berichte und be⸗ wußte Verleumdungen und Lügen weit von ſich weiſe. Er bekonke, das Schimpflichſte, was man einem führenden Poli⸗ kiker vorwerfen könne, ſei Beſtechlichkeit; eine durch nichts zu überbietende Gemeinheit aber ſtelle es dar, polikiſchen Perſönlichkeiten zu unkerſtellen, daß ſie während eines Krie⸗ ſich Geld ins Ausland verſchöben, um ſich für alle Fälle zu ichern. Dr. Goebbels bezeichnete in dieſem Zuſammenhang den amerikaniſchen Journaliſten Knickerbocker als einen internationalen Lügner und Fälſcher. Er überließ das Urteil über ihn und ſeine verleumderiſche Tätig⸗ keit den anweſenden Auslandsjournaliſten und erklärte, er gebe ihn der Verachtung des geſamten Weltjournalis⸗ mus preis. Wiederum iſt damit eine gemeine Lüge und nieder⸗ trächtige Verleumdung der Londoner Kriegshetzer entlarvt. Herr Knickerbocker und ſeine Hintermänner im engliſchen Lügenminiſterium ſind, ſchneller als ſie gedacht haben, de⸗ maskiert worden. Wir unterbreiten dieſen Vorgang ohne Kommentar der Kenntnis des deutſchen Volkes und der Welt⸗ öffentlichkeit und geben der Hoffnung Ausdruck, daß damit die„journaliſtiſche Laufbahn“ des Herrn Knickerbocker ein⸗ für allemal beendet iſt. Britiſche Nannen Jeder blamiert ſich ſo gut er kann. Berlin, 25. Sept. Geſchickte Lügen können ſehr gefähr⸗ lich ſein. Das hat Deutſchland klar erkannt und bekämpft daher energiſch die Greuelhetze, die man immer und immer wieder verſucht, gegen das um ſeine Lebensrechte ringende Deutſchland anzuſtrengen. Ungeſchickte Lügen wirken ko⸗ miſch, und daher wird der Londoner Rundfunkſender im⸗ mer mehr zu einer Quelle ungetrübter Heiterkeit. Im Laufe ſeines geſtrigen Nachrichtendienſtes paſſierte ihm wieder einmal eine Panne nach der anderen. Er berichtete zunächſt aus außerordentlich durchſichtigen Gründen, daß keine Ber⸗ liner Zeitung auch nur mit einem ſterbenswörtchen Notiz von der Rede Rooſevelts vor dem amerikaniſchen Kongreß genommen hätte. Wir ſind gern bereit, dem Lon⸗ doner Sender die Ausſchnitte aus den Berliner Blättern zur Verfügung zu ſtellen und ſehen davor nur aus dem Grunde ab, weil wir wiſſen, daß er ſeine Lüge doch nicht widerrufen würde. Nach dieſer jederzeit kontrollierbaren Behauptung, die auf Anhieb von Jedermann als Lüge erkannt werden muß, widerfährt ihm ſchon bei der nächſten Meldung eine ähnliche Panne. Er gibt den Inhalt eines Beileidstele⸗ gramms Chamberlains anläßlich der Ermordung des ru⸗ mäniſchen Miniſterpräſidenten bekannt, das allerdings die dunkle Rolle des Secret Service bei dieſen Verbrechen nicht erwähnt— und fügt zyniſch hinzu,„während von zahl⸗ reichen anderen Ländern ähnliche Kundgebungen eingelau⸗ fen ſind, iſt von Hitler keine Beileidsäußerung einge⸗ troffen“. Dies poſaunte der Rundfunk in den Aether, nach⸗ dem ſchon vor Stunden von deutſcher Seite die Meldung gegeben worden war, daß die deutſche Reichs⸗ regierung ihre— ehrlich gemeinte— Anteil⸗ nahme gegenüber dem rumäniſchen diplomatiſchen Ver⸗ treter in Berlin zum Ausdruck gebracht hatte Wenn wir dem Londoner Rundfunk einen guten Rat 15 ben dürfen, dann der: Er ſoll lieber bei dem Syſtem blei⸗ ben, den Schauplatz ſeiner Lügenmeldungen in entferntere Gegenden, wie etwa die Hebriden, zu verlegen, dann läßt es ſich leichter behaupten, ein brltiſcher Paſſagierdampfer mit Amerikanern an Bord ſei von einem deutſchen U-Boot torpediert worden, obwohl 105 zum Schmerz des Herrn Churchill die Wahrheit auch dann allmählich in der Welt herumſpricht. Die belgiſche Grenze Durch weiße Tücher gekennzeichnet Brüſſel, 25. September. Das belgiſche Landesverteidi⸗ gungsminiſterium hat folgende Anweiſungen zum Schutz der belgiſchen Neutralität gegeben: In der Nacht müſſen ſämtliche belgiſchen Ortſchaften, ins⸗ beſondere diejenigen des Grenzgebietes die übliche Beleuch⸗ tung beibehalten, damit ſie aus der Luft leicht erkennbar ſind Zwiſchen der belgiſchen Grenze und den erſten Ort⸗ ſchaften muß auf dem Boden ein großes Leinentuch aufge⸗ ſpannt werden, und zwar ſo, daß es von Fliegern erkenn⸗ bar iſt. Die Unkoſten für dieſe Einrichtungen fallen den Ge⸗ meinden zu. * Belgiſcher Dampfer nach Dover geſchleppt Brüſſel, 25. September. Die Agentur Belga meldet, daß der belgiſche Dampfer„Albertville“, der den Dienſt nach Belgiſch⸗Kongo verſieht, ſeit acht 1 05 in Dover zurückge⸗ halten wird. Außerdem ſeien etwa 40 weitere Schiffe dort vorläufig interniert, worunter ſich auch mehrere belgiſche Dampfer befänden. Einige hundert Paſſagiere der„Albert⸗ ville“ ſeien von jeder Verbindung mit der Außenwelt ab⸗ geſchnſtten, da man ihnen weder erlaube an Land zu gehen, noch ſich auf funkentelegraphiſchem Weg mit ihren Angehö⸗ rigen zu verſtändigen. Die Kriegsgefangenen Arbeit der Beauftragten des Roten Kreuzes Bern, 25. September. Zur Herſtellung der Verbindun⸗ gen mit den Regierungen und den Rot⸗Kreuz⸗Organiſatio⸗ nen der kriegführenden Länder hat das Internationale Ko⸗ mitee vom Roten Kreuz in Genf Beauftragte ſchweizeriſcher Staatsangehörigkeit nach Deutſchland, Polen, Frankreich und England entſandt. Sie haben bisher die folgende Mit⸗ teilung nach Genf geſandt: Am 20. September ſollen etwa 30 000 3 e und Internierte ſich auf rumäniſchem Gebiet befunden haben. Eine genaue Zählung iſt noch nicht vorgenommen worden. Sie ſind alle in der Moldau konzentriert. Rumänien bietet ihnen eine dankenswerte Gaſtfreundſchaft. In Berlin, Paris und London ſtehen die Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in engen Be⸗ ziehungen zu den Perſönlichkeiten, die von ihren Regierungen mit der 0 5 0 einer amtlichen Auskunftsſtelle über die Kriegsgefangenen beauftragt ſind. Das Komitee er⸗ wartet in der nä 19 Zeit von dieſen Organiſationen die Ueberſendung der Kriegsgefangenenliſte. Der Vertreter des Komitees in Deutſchland beſuchte die Kriegsgefangenen an den Orten, wo ſie untergebracht ſind. Er wird ſich dieſe Woche nach Genf begeben. die ſchwere Schäden an Menſchen Polen wollte Frieden ſchließen! Schon am zweiten Kampftag.— England verhinderte es. Berlin, 25. Sept. DNB. kann einen weiteren Beitrag dar Perfidie Englands liefern. Ein hoher geiſtlicher Wür⸗ enträger in Rumänien hatte Unterredungen ſowohl mit dem polniſchen Staatspräſidenten Moſcicki wie mit Marſchall Rydz⸗Smigly. Er erklärte, Moſceicki habe einen ganz gebrochenen Eindruck gemacht. Er habe geſagt, es werde noch einmal 150 Jahre dauern, bis Polen wieder erſtehen könne. Dabei habe er kein ſchlechtes Wort gegen Deutſchland gebraucht. Auf die Frage, ob man in Polen die Stärke Deutſchlands nicht ge⸗ kannt habe, erwiderte Moſcicki, man habe die Qualität der deutſchen Armee gekannt, aber nicht gewußt, daß die deut⸗ ſche Aufrüſtung in den letzten vier Jahren quantitativ ſo weit gekommen ſei. Es ſei unheimlich geweſen, wie I die deutſchen Truppen in Polen vorgingen. Auf ie Frage, ob es richtig ſei, daß deutſche Flieger vergiftete Bonbons abgeworfen hätten, erklärte Moſcicki, davon könne keine Rede ſein. a Rydz⸗Smigly wurde gefragt, ob er nicht gewußt habe, daß die Polen den Deutſchen nicht ſtandhalten könnten. Er antwortete, er habe ſchon am zweiten Tage geſehen, daß der Krieg verloren ſei. Alle Verbindungen ſeien abgebrochen geweſen, jede Armeegruppe habe für ſich ſelbſt gekämpft. An dieſem zweiten Tage ſei er feſt enkſchloſſen geweſen, Frieden zu machen. Die Engländer häkten ihm jedoch er⸗ klärt, das dürfe er auf keinen Fall kun. Sie würden den Polen zu Lande, zu Waſſer und in der Luft wirkſam zu Hilfe kommen. Die polniſche Regierung habe von engliſchen Stellen ſogar die Nachricht erhalten, daß die Engländer bereits auf der Weſterplatte kämpften.(!) Das Staatsbegräbnis Calinescus Bukareſt, 25. September. In Gegenwart des Königs Ca⸗ rol, der Mitglieder der Regierung, des Diplomatiſchen Korps, der Oberſten Zivil- und Militärbehörden und der Familienmitglieder des Ermordeten fand am Sonntag vor⸗ mittag das Staatsbegräbnis für den Miniſterpräſidenten Calinescu ſtatt, das von einem Trauergottesdienſt umrahmt war. In den Gedenkreden, die u. a. der Patriarch und der Miniſterpräſident hielten, wurde dem Wirken Calinescus Anerkennung gezollt. Nach der Trauerfeier wurde der Sarg Unter militäriſchen Ehrenbezeugungen durch die von einer ungeheuren Menſchenmenge geſäumten Straßen von der Geiſtlichkeit und den hohen Trauergäſten zum Nordbahnhof geleitete und nach Curtea übergeführt, wo nachmittags das Begräbnis ſtattfand. König Carol verlieh dem Toten die höchſte rumäniſche Auszeichnung, den Carol⸗Orden 1. Klaſſe. *** 7 e Wie England die Neutralen ſchädigt Allein 100 ſüdamerikaniſche Firmen auf der Schwarzen Liſte. Der Finanzkorreſpondent des„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ berichtet aus London, daß von den 278 Namen der engliſchen Schwarzen Liſte mehr als 100 ſüdamerikaniſche Perſonen und Firmen betreffen. Nach dem engliſchen Geſetz über den Handel mit dem Feind iſt es verboten, mit Per⸗ ſonen und Firmen Handel zu treiben, die auf dieſer Liſte ſlehen. In der Liſte ſind auch Firmen in verſchiedenen neu⸗ tralen europäiſchen Ländern verzeichnet, ſo ſind Holland, Bel⸗ gien, die Schweiz und Bulgarien mit 15 10 Namen auf der Liſte vertreten. Ferner iſt der Handel mit 18 Firmen in Griechenland, mit 14 Firmen in Norwegen, 11 in 11 in Finnland, je 6 in Rumänien, Litauen und Jugoflawien und je 5 in Lettland und Eſtland verboten. Die Liſte um⸗ faßt hauptſächlich die auswärtigen Vertretungen großer deut⸗ ſcher Induſtriefirmen. England hat zugegeben, bisher bereits 200 neutrale, 8 feſtgehalten zu haben. Der allergrößte Teil der Schiffsladungen wurde zwangsweiſe in i Häfen gelöſcht— alſo geſtohlen. ö Wieder diplomatiſche Beziehungen Budapeſt⸗Moskau. Budapeſt, 25. Sept. Amtlich wird die Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Ungarn und der Sowjetunion gemeldet. Der Legationsrat an der ungari⸗ ſchen Geſandtſchaft in Warſchau, Kriſtoffy, wurde zum Ge⸗ ſandten in Moskau ernannt. Die Sowjetregierung gab ihr Agrement zu dieſer Ernennung. Große Offenſive der Japaner Fluchtartiger Rückzug der Chineſen Schanghai, 25. September. Japaniſche Streitkräfte er⸗ öffneten Samstag nach dem japaniſchen Heeresbericht eine große Offenſive ſüdlich von Hankau. Der Angriff wurde auf einer Front von über 250 Kilometern vorgetragen. Am linken flügel landeten nachts japaniſche Streitkräfte im Rücken der hineſiſchen Truppen. Die Chineſen zogen ſich in Richtung auf Tſchangſcha zurück. Der Rückzug geſtaltete ſich infolge Eingreifens ſtarker japaniſcher Luftſtreitkräfte zu einer regel⸗ rechten Flucht. Erdbeben in der Weſſtürkei Man rechnet mit 200 Todesopfern Das fruchtbare und dicht beſiedelte Küſtengebiet von Smyrna wurde von einer Reihe ſtarker Erdſtöße heimgeſucht, ö und Gut angerichtet haben. Am ſchlimmſten hat das am Aegäiſchen Meer 8 Städt. chen Dikili gelitten. Hier ſind 250 Wohnhä ö iche Gebäude zerſtört 4185. e en, ſo daß die geſamte Bevölkerung ob⸗ dachlos iſt. Aber auch in den dorgen nördlich von Sens liegenden Dörfern ſind große Verwüſtungen an erichtet wor⸗ den. Nach den bisherigen, noch immer unvollſtänd gen Meldun⸗ gen rechnet man mit über 200 Toten und Vermißten und mehreren hundert Verletzten. Die Kranken. a ſind überfüllt 5 F Die Zahl der Menſchenverluſte iſt darum ſo groß, weil dle Bevöllerung im Schlaf von den erſten Stößen überraſcht wurde. Von Smyrna aus werden die denen ſich auch Militär beteili Auch das Landſtädtchen Ruinenſtätte Pergamon benannt, hat einige Schäden erlitten. 1 Schlagwetter⸗Exploſion 17 Tote, 14 Schwerverletzte. Bochum, 25. Sept. Auf der Zeche Hannover in Bochum⸗ ettungsarbeiten geleitet, an Hordel ereignete ſich eine Schlagwetter⸗Exploſion. Bis Mit⸗ ternacht konnten acht Tote geborgen werden. Da die Ab⸗ bauſtrecken und ein Förderſtapel in Brand geriet, konnten neun weitere Bergleute nicht mehr gerettet werden. das Exploſionsrevier mußte abgedämmt werden, um ein Wei⸗ 6 randes zu verhindern. Mit dem Tode der neun eingeſchloſſenen Bergleute muß leider beſtimmt ge⸗ rechnet werden. Weitere 14 Bergleute wurden durch die terumſichgreifen des Exploſion ſchwer verletzt. änemark, t.* e nach der antiken 3 SS SKS n e S dees . e e eee ie —. Kurzarbeiterunterſtützung neu geregelt Verbeſſerung der bisherigen„verſtärkten“ Unterſtützung. Um Schädigungen der Arbeiter auszuſchließen, die durch Umſtellung von der Friedens wirtſchaft auf die Kriegswirtſchaft zentſtehen könnten, hat der Reichsarbeitsminiſter eine Neurege⸗ Kung der Kurzarbeiterunterſtützung vorgenommen. : Danach kann die Kurzarbeiterunterſtützung jetzt in allen Betrieben gewährt werden, in denen regelmäßig mindeſtens ein Arbeiter oder Angeſtellter beſchäftigt iſt; ausgenommen ſind nur Betriebe der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, der Binnenfiſche⸗ rei einſchließlich der Teichwirtſchaft und die Seefahrzeuge. Kurzarbeiterunterſtützung wird den Kurzarbeitern gewährt, die in zwei aufeinanderfolgenden Wochen(Doppel⸗ woche) wegen Arbeitsmangels weniger als 80 Arbeitsſtunden zin den Betrieben beſchäftigt werden. Die Höhe der Kurz⸗ arbeiterunterſtützung richtet ſich nach dem Unterſchied zwiſchen dem Kurzlohn und dem Lohn, den der Kurz⸗ Arbeiter bei unverkürzter Arbeitszeit in 80 Arbeitsſtunden in der Doppelwoche erzielen würde. Bei alleinſtehenden Kurz⸗ arbeitern wird dieſer Unterſchied zu 50 v. H. vom Arbeitsamt ausgeglichen; für jeden vom Kurzarbeiter unterhaltenen An⸗ gehörigen erhöht ſich der Ausgleich um weitere 10 v. H. Die Neuregelung bringt in zweifacher Hinſicht eine Ver⸗ beſſerung der bisherigen„verſtärkten“ Kurzarbeiterunter⸗ stützung: einmal wird die bisher nur für beſtimmte Betriebs⸗ gruppen zugelaſſene Form der verſtärkten Kurzarbeiterunter⸗ ſtützung nunmehr für faſt alle Betriebe leinſchließlich der Handelsbetriebe) zugelaſſen, in denen Kurzarbeit praktiſch vor⸗ kommen kann; außerdem wird der Ausgleich, den die Kurz⸗ arbeiterunterſtützung gewährt, von 40 auf 50 v. H. des aus⸗ gleichsfähigen Lohnausfalls erhöht und ſteigt bei Kurzarbei⸗ tern mit unterhaltenen Angehörigen entſprechend. Unverändert bleibt, daß die Kurzarbeiterunterſtützung nicht höher ſein darf als die Arbeitsloſenunterſtützung, ferner daß der Kurzarbeiter eine andere, ihm vom Arbeitsamt zugewieſene, zumutbare Arbeit annehmen muß. Die Kurzarbeiterunterſtützung iſt wie bisher von einer Anzeige des Betriebsführers beim Arbeits⸗ amt abhängig; für die Uebergangszeit ſind Erleichterungen zu⸗ gelaſſen. g: 5 unterhalt, nicht Anterſtützung pell an die Durchführungsbehörden. n In einem gemeinſamen Erlaß des Reichsinnen⸗ und des Reichsfinanzminiſters werden die Durchführungsbehörden noch⸗ mals auf die Grundſätze für die Bemeſſung des Familien⸗ unterhalts der Angehörigen nach den neuen geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen hingewieſen. Danach ſind die bisherigen Lebens⸗ verhältniſſe und das im Frieden bezogene Einkommen der Angehörigen der Wehrmacht zu berückſichtigen ſowie die Fort⸗ führung des Haushalts unter Beachtung der durch den beſon⸗ deren Einſatz gebotenen Einſchränkung, die Erhaltung des Beſitzſtandes und die Erfüllung übernommener Verpflichtungen im vertretbaren Ausmaß zu ſichern. Der Erlaß betont, daß dieſe Grundſätze keinesfalls engherzig anzuwenden ſind. Es ſoll ſtets entgegenkom⸗ mend und in Zweifelsfällen zugunſten der Angehörigen ver⸗ fahren werden, damit der Einberufene an der Front die Ueber⸗ zeugung hat, daß für ſeine Angehörigen in ausreichender und gerechter Weiſe geſorgt wird. Statt der Bezeichnung Familien⸗ Aunterſtützung ſoll nur noch die Bezeichnung Familienun⸗ terhalt verwendet werden, das Wort Unterſtützung ſoll überhaupt aus dem Sprachgebrauch in dieſem Zuſammenhang verſchwinden. Der Familienunterhalt iſt auch völlig getrennt von der öffentlichen Fürſorge durchzuführen. 5 Von allen Behörden und Beamten wird vollſte Hingabe und Opferfreudigkeit für die reibungsloſe Durchführung des Familienunterhalts erwartet. Mit Rat und Tat ſollen ſie die Angehörigen der Einberufenen unterſtützen und die Maß⸗ nahmen gerecht und ohne Härten durchführen. Dazu iſt Vor⸗ Ausſetzung, daß die betreffenden Dienſtſtellen mit Bearbeitern beſetzt ſind, die ſich ihrer beſonderen Verantwortung bewußt ſind und größtes Verſtändnis für die Sorgen und Nöte der Angehörigen der an der Front kämpfenden Soldaten haben. Die weibliche Arbeits dienſtpflicht Erlaß des Reichsarbeitsführers Hierl. Reichsarbeitsführer Hierl hat zur Durchführung der Reichsarbeitsdienſtpflicht für die weibliche Jugend eine Verord⸗ mung erlaſſen. Danach wird der Reichsarbeitsführer den Zeitpunkt für die Meldung und Heranziehung der Dienſtpflichtigen beſtim⸗ men. Von der Pflicht zur Meldung iſt befreit, wer ein Arbeitsbuch beſitzt und mindeſtens ſeit Inkrafttreten dieſer Verordnung(vom 21. September 1939) als Lohn⸗ oder Ge⸗ Haltsempfänger voll tätig iſt, wer ſich mindeſtens ſeit n⸗ krafttreten dieſer Verordnung in einer ordnungsmäßigen Be⸗ rufsausbildung oder auf einer Tagesfachſchule befindet, wer ſich mindeſtens ſeit Oſtern 1939 auf einer öffentlichen Schule befindet ſowie Kinder von Bauern, Landwirten und Land⸗ arbeitern, die als mithelfende Familienangehörige dringend be⸗ nötigt werden. Eine Dienſtpflichtige, die ihren Melde⸗ und Geſtellungspflichten nicht nachkommt oder wiſſentlich unrichtige 12 macht, wird mit polizeilichen Zwangsmaßnahmen edroht. a Eine Dienſtpflichtige iſt von der Erfüllung der RA D.⸗Pflicht⸗ zurückzuſtellen: wegen zeitlicher Untauglichkeit oder wegen ſchwebenden Verfahrens oder noch nicht verbüßter Strafe. Aus beſonderen häuslichen, wirtſchaftlichen oder be⸗ ruflichen Gründen kann eine Zurückſtellung erfolgen. Das Nähere beſtimmt der Reichsarbeitsführer. Zur Ableiſtung der Reichsarbeitsdienſtpflicht wird nicht mehr herangezogen, wer nach dem 1. Juli 1937 und vor dem 1. November 1939 nachweislich freiwillig wenigſtens neun Monate Landarbeit geleiſtet hat, ſofern er bei Beginn der Landarbeit das 16. Lebensjahr vollendet hatte und wer im Beſitz eines Arbeitsdienſtpaſſes iſt. Inhaber eines Arbeits⸗ buches können als Freiwillige des RA D. nur eingeſtellt werden, wenn das Arbeitsamt keine Bedenken u Im übrigen wird die Kreispolizeibehörde im Einvernehmen mit dem Leiter des RA D.⸗Meldeamts einen Aufruf über die Meldepficht er⸗ laſſen. Die Heranziehung zur Ableiſtung der RAD.⸗Pflicht erfolgt durch ſchriftlichen Einberufungs befehl. Der Reichsarbeitsführer hat, wie Generglarbeitsführer Dr. Decker im„Arbeitsmann“ berichtet, durch Anordnungen dafür geſorgt, daß unter allen Umſtänden die Geſundheit der Arbeits⸗ maiden nicht beeinträchtigt wird, daß vielmehr ein ſyſtemati⸗ ſcher Dienſt an der Geſundheit der Arbeits maiden 1 Der politiſchen Erziehung wird in erſter Linie die Arbeit, in zweiter der politiſche Unterricht dienen. Haupt rundlage des politiſchen Unterrichts werden die Zeitung, die Landkarte und der Rundfunk bilden. Die Kriegszulagen des Wehrſoldes ſteuer frei Der Reichsfinanzminiſter hat die ſteuerliche Behandlung des Dienſteinkommens von mobil verwendeten Angehörigen der Wehrmacht geregelt. Er beſtimmt, daß das Dienſteinkom⸗ men mobil verwendeter Angehöriger der Wehrmacht, Soldaten wie Wehrmachtbeamter, in ſeinen nicht friedensmäßigen Be⸗ ſtandteilen, alſo in Höhe der beſonderen a e ſteuer⸗ frei iſt. Als ſteuerfreſes Dienſteinkommen in dieſem Sinne gel⸗ ten folgende Bezüge, die auf Grund des Einſatz⸗Wehrmachl⸗ gebührnisgeſetzes und der Durchführungsbeſtimmungen hierzu gewährt werden: 1. Wehrſold, 2. freie Verpflegung, 3. freie Unterkunft, 4. freie Bekleidung, 5. Belleidungsentſchädigung, 6. Einkleidungsbeihilfe, 7. Ausrüſtungsbeihilfe, 8. freie Heil⸗ fürſorge des Wehrmachtangehörigen, 9. alle Zulagen, ſoweit ſie bisher ſteuerfrei waren, einſchließlich der Frontzulage. Zu den. ſteuerfreien Zulagen zählt auch die Fliegerzulage. 7 „Die übrigen Bezüge der Wehrmachtan gehörigen, wie z. B. Grundgehalt und Wohnungsgeldzuſchuß, zählen nicht zum mo⸗ bHilen Dienſteinkommen und werden nach den Steuergeſetzen perſteuert.. —............ 1 9 925— Badiſche Chronik Nachbarſchaſtshilfe badiſcher Frauen NSG. Nachbarſchaftshilfe, nach dem Krieg war dieſes Wort nicht allen Volksgenoſſen mehr geläufig. Da fürchtete die Arbeiterin bloß eine unerwünſchte Herablaſſung, wenn die ſtandesbewußte„Frau Direktor“ auch einmal ein per⸗ ſönliches Wort für ſie fand. Natürlich gab es immer und überall Menſchen, die das Herz auf dem rechten Fleck und ei⸗ nen teilnehmenden Blick für ihre Nächſten und Nachbarn hatten. Inzwiſchen haben wir Jahr für Jahr einander wie⸗ der kennengelernt, die Volksgemeinſchaft überwand die Schranken von Klaſſen und Ständen. Wer aber den Gedan⸗ ken der Volksgemeinſchaft erfaßt hat, kann auch den Gedan⸗ ken der Wohngemeinſchaft nicht übergehen. Als nun die letzt vergangenen ernſten Tage kamen, da feſtigte und bewährte ſich dieſe Wohngemeinſchaft allenthal⸗ ben. Wenn in den Tagen banger Ungewißheit die Frauen ſich vorm Gemüſeladen trafen, dann ſprach eine der anderen Mut zu und eine freute ſich an der Zuverſicht der anderen und am gemeinſamen Vertrauen auf den Führer. Wenn die Männer ſich unter der Haustüre begegneten, beſprachen ſie mit Begeiſterung die Lage in Polen. Dann ging wohl die ganze Hausgemeinſchaft gemeinſam an die Einrichtung des Luftſchutzkellers und man half ſich gegenſeitig mit kleinen Tricks und Ratſchlägen beim Verdunkeln. Gleichzeitig ſetzte aber auch die Nachbarſchaftshilfe im Großen noch ſtärker ein, nämlich die organſſierte Nachbarſchaftshilfe durch die NS⸗ Frauenſchaft. Eine ganz große Aktion der Nachbarſchafts⸗ hilfe ſetzt nun aber zur Unterſtützung der werktätigen Frau ein. Denn die Frauen haben ſich jetzt wieder zur Berufstä⸗ tigkeit entſchloſſen. Wo bleiben die Kinder während der Ar⸗ beitszeit? Da iſt die NS auf dem Plan mit ihren Kinder⸗ gärten und Verpflegungsſtellen. Schon iſt die NS⸗Frauen⸗ ſchaft in Zuſammemnarbeit mit dem Frauenamt der DAF zur Stelle mit einem ganz groß angelegten Werk der Nachbar⸗ ſchaftshilfe. Das Ausbeſſern der Wäſche wird in den Näh⸗ ſtüben der NS⸗Frauenſchaft vorgenommen. So findet nachbarſchaftliche Hilfsbereitſchaft für jede neu⸗ erwachſende Aufgabe auch eine Löſung. So wie in einer rechten Familie einer für den anderen einſpringt, ſo ſoll es auch in der Wohngemeinſchaft und endlich in der Volksge⸗ meinſchaft ſein. Denn uns verbindet ein gemeinſames fenen ſo wollen auch alle kameradſchaftlich zuſammen⸗ ſtehen. n Studium an den Hochſchulen für Lehrerbildung NSG. An den Hochſchulen für Lehrer⸗ und Lehrerinnen⸗ bildung beginnt das Winterſemeſter am 1. November 1939 und dauert bs zum 29. Februar 1940. Es wird in jedem Fall dafür g ergt werden, daß alle Studentinnen ſowie die nicht zum Her esdienſt eingezogenen Studenten ihr Studium durchführen und die Prüfung ablegen können. Anträge auf Neueinſchreibung für das Studium für ein Lehramt an Volksſchulen oder an höheren Schulen ſowie für das Lehr⸗ amt der Hauswirtſchaft und Leibesübungen können zum be⸗ vorſtehenden Winterſemeſter von jetzt ab nur noch an den Hochſchulen für Lehrerbildung in Bayreuth, Braunſchweig, Dortmund, Leipzig, München⸗Paſing, der Hochſchule für Lehrerbildung in Hannover und dem Pädagogiſchen Inſti⸗ tut in Jena geſtellt werden. An all dieſen Hochſchulen, außer der in Hannover, werden Studenten und Studentinnen zu⸗ gelaſſen, wobei für Studierende, die üblicherweiſe an der Hochſchule für Lehrerbildung in Karlsruhe ſtudieren wür⸗ den, das Pädagogiſche Inſtitut in Jena als Studienort vor⸗ geſehen iſt. J Heidelberg.(Tiergartenzuwachs.) Unſer Tier⸗ garten hat zwei Mähnenſchafe aus dem Landauer Tiergarten übernommen. Leider fehlte zur Uebernahme weiterer Tiere aus dem Landauer Tiergarten der nötige Platz. Von der Stadtgemeinde Rheinfelden erhielt unſer Bürgermeiſter als Geſchenk des dortigen Bürgermeiſters einen weißen Hirſch zugewieſen. a E Königheim.(Schwerer Hufſchlag.) Landwirt Joſef Achſtetter wurde von einem Pferd ſo heftig auf die Magengegend getreten, daß er in ſchwerverletztem Zuſtande ins Krankenhaus geſchafft werden mußte. Königheim, Landkreis Tauberbiſchofsheim.(100 fäh⸗ riges Beſtehen.) Unſere Gemeinde feierte am 22. Sep⸗ tember das 100jährſge Beſtehen des Schulhauſes. Aus die⸗ ſem Grunde iſt das Schulgebäude in den letzten Wochen überholt worden. Aus den Nachbargauen Bergarbeiter Ludwigshafen.(Verſchüttet.) 20 Hans Völker verunglückte dieſer Tage auf Grube 11 der Firma Schmitt u. Erben, Hettenleidelheim, durch herah⸗ fallende dete e ſchwer. Man lieferte den Verunglück⸗ ten ins hieſige Krankenhaus ein. 10 Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Gechbetrüger verur⸗ 621170 Der 46 Jahre alte ert Dori aus Karlsruhe wurde wegen Zechbetruges zu einer e eee de von ein⸗ einhalb Jahren verurteilt. Der Angeklagte hatte in einem Neuſtadter Hotel einen Zechbetrug verübt und ſich außerdem noch beim leichtgläubigen Oberkellner zum Uebernachten Geld geben laſſen. Beim Verſchwinden über die Grenze konnte er gefaßt werden. f a Mußbach,(Scheuende Pferde.) An hieſigen Orts⸗ ausgang ſcheuten plötzlich die Pferde eines Ruppertsberger Winzerfuhrwerkes und raſten in vollem Tempo die Haß⸗ locher Straße entlang. Eines der Tiere wurde ſchwer ver⸗ letzt. Der Beſitzer wurde in verletztem und bewußtloſem Zustande dem Arzt zugeführt. i Waldmohr.(Bei der Dreſcharbeit verunglückt.) Der penſionierte Bergmann Johann Gerhard aus Sand, der bei der Dreſcharbeit mithalf, fiel beim Strohladen ſo un ⸗ glücklich vom Wagen herunter, daß er eine ſchwere Gehirn⸗ erſchütterung erlitt.•?·I„ Groß⸗Gumpen.(Zünzelnde nder). In ein Anweſen in der Nibelungenſtraße entſtand durch ſpielende Kinder ein Brand, der in kurzer Zeit einen Schober und die Scheuer mit den ganzen Erntevorräten einäſcherte. Das Vieh konnte gerettet werden, doch iſt der Bauer um ſeine ganze Ernte gekommen. Frankfurt a. M.(Eine Mauer ohne Zement). Ein Unfall, der tatſächlich als die Folge eines Schildbürger⸗ ſtreiches bezeichnet werden kann, ereignete ſich in einem weſt⸗ lichen Vorort. Dort hatte ein Mann vor einem Fenſter eine Vackſteinmauer gebaut, auf die er als Laie beſonders ſtolz war. Als er vor ſeinem„Werk“ einen Haufen Sand aufſchichten wollte, ſtürzte die Mauer um. Einige Sbeine trafen ein in der Nähe ſpielendes Sind, das leicht verletzt wurde. Eine Fachmann, der den Mann zur Ergründung des unverſtändlichen Einſturzes n en ſtellte feſt, daß die Schutzmauer nur mit Lehm und Sand ohne jede Spur von Zement und Kalk errichtet worden war und natürlich nicht halten konnte. 5 Marienberg.(Von e erſchla⸗ gen). In dem bei Enſpel gelegenen Stein der Arbeiter Guſtav Schwertel aus Alpenrod. Er wurde von herabſtürzenden Steinen am Kopf. und ſo ſchwer verletzt, daß er nach vier Stunden ſtarbz. N 8 ruch verunglückte Calcaie Ruud ocliau Der letzte Septemberſonntag ſtand ſchon ganz im Zeichen des Herbſtes. In den frühen Morgenſtunden war es durch eine Nordoſtluftſtrömung recht friſch und tagsüber war der Himmel größtenteils bedeckt und nur ab und zu äugte die Sonne durch den Wolken⸗ vorhang, ſodaß ſchon der Sonntag ſo richtig ſein herbſt⸗ liches Geſicht zeigte. Im Mannheimer Schloßhof fand um die Mittagsſtunde eine Treuekundgebung ſtatt, wobei Gauleiter und Reichs⸗ ſtatthalter Rob. Wagner zu über 10000 Volksgenoſſen ſprach. In den erſten Nachmittagsſtunden wurde hier unſer Mitbürger Jakob Seitz unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. ö Auf den Sportplätzen ſetzt nun wieder allmählich Be⸗ trieb ein. Die Handballer des hieſigen Turnverein trugen geſtern auf den Wörtelwieſen gegen Edingen ihr erſtes Kriegshandballſpiel aus. Der Beſuch war erfreulich und ein guter Sport wurde geboten. * Der Schulbeginn in Mannheim. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die Bekanntmachung im Anzeigenteil betr. Schulbeginn aufmerkſam. Luftſchutzſirenen werden erprobt! Am Dienstag, den 26. September 1939, um 12.00 Uhr werden ſämtliche in Mannheim eingebauten Luftſchutz⸗ ſirenen probeweiſe ausgelöſt. Es wird ein hoher und tieſer Dauerton von je einer halben Minute gegeben. Großkundgebung in Mannheim Der Gauleiter und Reichsſtatthalter ſprach Wie ein Lauffeuer hatte es ſich in Mannheim herumge⸗ ſprochen, daß unſer Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner am Sonntag mittag in Mannheim vor der Bevöl⸗ kerung das Wort ergreifen werde. Es genügte, Tauſende in den mit den Fahnen der Bewegung reichgeſchmückten Schloß⸗ hof zu führen, in dem ſchon zuvor die Formationen und die nationalſozialiſtiſche Jugend angetreten waren, Wenn auch das Bewußtſein der Teilnahme am nationalen Abwehrkampf allen Volksgenoſſen gemeinſam iſt, ſo hat doch jeder den Wunſch, die Uebereinſtimmung dieſes Gefühls öffentlich beſtä⸗ tigt zu ſehen. Dazu war die Großkundgebung angetan, auf der zunächſt der Kreisleiter den Gauleiter willkommen hieß, worauf Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner die Er⸗ ſchienenen an den ſo natürlichen und organiſchen Aufbau von Volk und Reich erinnerte, den der Führer im Laufe der letz⸗ ten Jahre mit friedlichen Mitteln zuſtandebrachte und den er in gleicher Weiſe, alſo auf dem Wege des Friedens, fort⸗ zuſetzen gedachte. Aber England wollte nicht den friedlichen Weg, da ihm ein einiges und ſtarkes deutſches Volk immer ein Dorn im Auge geweſen ſei, Es war den Verſammelten aus dem Herzen geſprochen, daß der Gauleiter für Deutſch⸗ land das Recht auf das deutſche Danzig und den kerndeut⸗ ſchen Korridor reklamierte; der Beifall bewies es. Uns kann es nicht bedrücken, wenn England das franzöſiſche Volk, mit dem wir in Frieden zu leben wünſchen, zum Kampfe gegen uns zu bewegen vermag und dieſen Kampf gegen uns bis zum letzten Franzoſen führen möchte. Uns beruhigt das Be⸗ wußtſein unſerer militäriſchen Stärke und unſeres 8 Rechtes, dazu das weitere Be⸗ wußtſein, daß nach dem Niederkämpfen des polntſchen Geg⸗ ners nur noch eine Front, die nach Weſten, als Kampffront gilt. So iſt 80 1 militäriſch und rechtlich das Uebergewicht a uf Deut chlands Sekte. Von Eng⸗ land unterſcheidet uns auch das, daß wir nicht gleich jenem die Weltherrſchaft anſtreben, aber wir wollen Herren im eige⸗ nen Hauſe bleiben. In ſolchem Kampfe bedarf es des unge⸗ brochenen Glaubens an unſeren Führer, deſſen Po⸗ litik ſich allezeit als 1 8 erwieſen hat. Halten wir 115 die Treue ſo werden wir Deutſchland auf Jahrhunderte hinaus die Freiheit ſichern. eee heißt Aufbau und nicht Zerſtörung. So ſehen wir denn unter dem Schutz dieſer Weltanſchauung der Entwicklung mit Zuverſicht und Gelaſ⸗ font entgegen, gewiß, daß Adolf Hitler und ſein national⸗ ozialiſtiſches Deutſchland unüberwindlich ſind. 5 Die Rede klang aus mit dem Gelöbnis Aller, die Pflicht bis zum letzten zu tun. Dann wird Deutſchland noch ſtärker aus dem Kampf hervorgehen, dem Kampf um Leben und Sicherheit des deutſchen Volkes. Der Kreisleiter dankte dem Gauleiter für den aufrütteln⸗ den Appell, und die Menge vereinigte ſich mit ihm im Sieg⸗ heil auf den Führer. Der gemeinſame Geſang der nationalen Lieder gab den Ausklang Mannheim.(FJahrradmarder in der Falle.) Das Mannheimer Amtsgericht verurteilte den 40 jährigen Karl Zoller aus Schwetzingen, der bereits 34 Vorſtrafen hat⸗ te, als rückfälligen Fahrraddieb zu 14 Monaten Gefängnis und 2 Jahren Ehrverluſt. Während andere ſich redlich dürch⸗ ſchlagen, erhob der Gauner von Mildtätigen ſeinen Bettler⸗ zoll, weil ihm die Arbeit widerſtand. Und wenn die Bettel⸗ groſchen nicht zureichten, machte er lange Finger. Mannheim.(Jäher Tod.) Der in der Dalbergſtra⸗ ße wohnende Großhändler Anton Wäſcher, ein Mann von 29 Jahren, wurde auf ſeinem Lieferwagen ſitzend durch ein anderes Gefährt ſo heftig gerammt, daß er einen tödlichen Schädelbruch erlitt. Ihn betrauern die Witwe und ein Kind. Herbſtanfang Er fängt ſchon recht ſchlau an, der Herbſt. In dieſem Jahr 155 ſich der Hochſommer verſpätet. Faſt die ganze er⸗ ſte Septemberhälfte war es noch warm, ja ſommerlich heiß. Dann ſetzte eine Regenzeit ein, während der es immer kühler wurde. Es herbſtelt, ſagte man ſich, dachte aber angeſichts der 1 5 eſchichtlichen Ereigniſſe kaum daran, ß es nun a mühlich an der Zeit wäre, mit dem Beginn des Herb⸗ tes zu rechnen. Erſt der Blick auf den Kalender haftet an em Wort„Herbſtanfang“ hinter dem Datum des 23. Sep⸗ tember. So ſind wir unverſehens hineingerutſcht in den erbſt. Noch hat bei 10 bis 12 Grad Außentemperatur die immerwärme ausgereicht, ohne daß wir 75 Oefen anzu⸗ üren brauchten. 2 35 önnen auch in den nächſten Wochen 1 öne,.. mmen. Aber die Morgennebel auf en Wieſen, der Wind der nachgerade fröſteln macht, das Ausſehen der ganzen Natur, wenn wir ins Freie hinausge⸗ hen, belehren uns über das e Schelden des Som⸗ mers für dieſes Jahr. Ein eindringlich redendes Wahrzei⸗ chen vom e ede des Jahres iſt das raſchere Abnehmen des Lichts. Bei cktem Himmel tritt die Dunkelheit no ſchneller ein und beeinflußt die kalendermäßige Tag⸗ un chtgleiche noch zu Ungunſten der aſtronomiſch 12 Stun⸗ den währenden Tagzeit. Es beginnt dann gewöhnlich 5 die Periode der Aeguinoktialſtürme, die früher in der See⸗ ſchiffahrt ſo ſehr gefürchtet waren und auch jetzt noch allführ⸗ lich Opfer auf den Meeren und an den Küſten fordern. Tage dämmern nun dahin, bis das Weihnachtsfeſt wartung des neuen Anſtiegs des Lichtes Auftrieb gibt uns einem neuen Frühling entgegenſehen läßt. 1 „ Geije und Kohle Die Neuregelung des Bezugs— Keine Kohlenkarten Berlin, 24. September. Am 25. September trütt für den Bezug von Seife, am 26. September für den Bezug von Hausbrandkohle folgende Neuregelung in Kraft: 1. Seife: NM Sonderregelungen ſind vorgeſehen für Kinder und Kranke. Verbraucher, die bisher ſchon zuſatzberechtigt waren(Kinder bis zu 2 Jahren, Kranke mit ärztlicher Be- ſcheinſgung und in der Kranken⸗ und Säuglingspflege be⸗ ſchäftigte Perſonen) können bei der nde Kartenſtelle zuſätzliche Seifenkarten beantragen. Bei Kindern von 2 bis 8 Jahren kann ein Antrag auf eine Zuſatzmenge Waſchpulver geſtellt werden. Vorgeſehen ſind bei dieſer Zuſatzmenge mo⸗ natlich 500 g Waſchpulver. Die Zuſatzkarten ſind 3 Monate gültig. Zu beachten iſt die Verſorgung mit Raſierſeife. Für männliche Perſonen wird die Seifenkarte mit drei Abſchnitten für den Bezug von Raſierſeife ausgegeben. Dabei gilt der erſte Teilabſchnitt„Raſierſeife“ bis einſchließlich 31. Januar 1940. Auf dieſen Teilabſchnitten kann der Verbraucher enk⸗ weder ein Normalſtück Raſierſeife oder eine große Tube oder zwei kleine Tuben Raſierkreme beziehen. Auch Betriebe können Bezugsſcheine beantragen, jedoch nur ſolche, deren Gefolgſchaftsmitglieder beſonders ſtarken Berſchmuützung ausgeſetzt find, Betriebe des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes, wichtige Betriebe zur Reinſgung von Wäſcheſtücken, Ausrüſtungsgegenſtänden, Maſchinen ode Keſſeln. Das gleiche gilt für Anſtalten, in denen Perſonen gemeinſchaftlich untergebracht ſind, vorausgeſetzt, daß ſie nicht bereits Seifenkarten erhalten haben. Die beſondere Behandlung der Kranken⸗ und Entbin⸗ dungsanſtalten iſt heſtehen geblieben. Wer ſeine Wäſche iſt einer Waſchanſtalt waſchen läßt, hat Folgendes zit be⸗ achten: Die Wäſchereibetriebe können von ihren Auftragge⸗ bern auch Abſchnitte von Seifenkarten oder Bezugsſcheine entgegennehmen. Damit ſind die anfangs auftretendeft Schwierigkeiten für die Wäſchereien bei der Durchführung ihres Betriebes behoben. 2. Hausbrandkohle Die Verſorgung mit Hausbrandkohle iſt ſoweit fortge⸗ ſchritten, daß von der Einführung von Kohlenkarten abge⸗ ſehen werden kann, zumal mit ausreichenden wefteren Ju⸗ fuhren zu rechnen iſt. Die Haus brandverteilung wird mit Hilfe von Kundenliſten des Handels durchgeführt werden. Den genauen Ablauf der Verſorgung regelt eine Anord⸗ nung der Reichsſtelle für Kohle. Dieſe Anordnung erfaßt neben dem Brennſtoffbedarf zur Raumbeheizung und zu Kochzwecken der Haushalte, der Geſchäftsräume, der Betriebe des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes, der Badean⸗ ſtalten, Warenhäuſer, Ladengeſchäfte, der Anſtalten wie Krankenhäuſer, Heil-, Erziehungs⸗, Wohlfahrtsanſtalten, den geſamten Brennſtoffbedarf der Landwirtſchaft einſchließlich der landwirtſchaftlichen Nebenbetriebe und den Brennſtoff⸗ bedarf des handwerklichen Kleingewerbes wie Bäckereien, Schlächtereien uſw. Das Verfahren der Belieferung des Handels mit Brennſtoffen, die für Zwecke des Hausbran⸗ des beſtimmt ſind, die Verteilung der Kohle an die Hausbrand verbraucher, regeln die Wirtſchaftsämter (oder Bürgermeiſter, Landräte), die hierfür beſondere Wei⸗ ſungen und Richtlinien von der Reichsſtelle für Kohle erhal⸗ ten. Die Beſtimmungen der Anordnung über die Verteilung der Brennſtoffe innerhalb der Wirtſchaftsbezirke treten aft 26. September 1939, die übrigen Beſtimmungen am 1. Novem⸗ her 1939 in Kraft. Für Spinnſtoffwaren, Schuhwaren und Le⸗ der zur Beſohlung von Schuhen bleibt es zunächſt bei der bisherigen Regelung. Ausgabe der neuen Lebens mittelkarten und Einführung des Beſtellverfahrens Ausgabe der neuen Lebensmittelkarten Amtliche Bekauntmachung der Stadt Mannheim. Schulbeginn. Am Donnerstag, den 28. September 1939 wird in folgenden Mannheimer Schulen der Unter⸗ richt wieder aufgenommen: Die zum Lebensmittelbezug eingeführten Reichskarten beſtehen außer dem Stammabſchnitt aus Beſtellſcheinen und Einzelabſchnitten oder nur aus Einzelabſchnitten. Bei den Karten mit Beſtellſcheinen(Reichsfleiſchkarte(linke Seite) Reichsſetlkarte, Reichskarte für Marmelade und Zucker und Reichsmilchkarte) hat der Karteninhaber den Beſtellſchein für 4 Wochen im Voraus dem Kleinhändler, von dem er die Waren zu beziehen wünſcht, abzugeben. Dieſer beſtätigt die Abgabe des Beſtellſcheins durch Firmenaufdruck auf dem Beſſe lſchein und auf der Rückſeite des Stammabſchnitts. Die Abgabe der Waren auf die Einzelabſchnitte darf nur bei dieſer Verteilungsſtelle und gegen Entwertung der Einzelabſchnitte erfolgen. Die Entwertung der Einzelab⸗ ſchnitte iſt durch Stempeln oder Durchkreuzen mittels Tinte oder Kopierſtift vorzunehmen. Die entwerteten Abſchnitte müſſen am Stammabſchnitt verbleiben. Bei Karten, die nur Einzelabſchnitte haben(Reichs⸗ brotkarte, Reichsfleiſchkarte(rechte Seite) und Lebensmittel⸗ karte) iſt dagegen der Bezug von Waren von der Abtrennung 285 Wie wir ſchon bekannt gegeben haben, erfolgt am Samstag und Sonntag die Ausgabe der neuen Lebensmittelzarten an die Haushaltungen. Etwa dabei vorgekom mene Unſtimmigkeiten kann nur unſere Kartenſtelle im Noſengarten für die Bezirke Innenſtadt, Reckarſtadt, Schwetzingerſtadt, Jungbuſch und Lindenhof und deren Zweigſtellen in Reuoſtheim, Stadion für Stadtteil Reuoſtſteim „Waldhof, Waldhofſchule„ 1 Waldhof „Rheinau, Relaisſtr. 144„ 5 Rheinau „ Neckarau, Kirchgartenſchule für „ Feudenheim, Schulbaracke, „Seckenheim, Gemeindeſekretaria 8 5 Reckarau 5 Feudenheim 5 Seckenheim 17 Käfertal für „Käfertal, Käfertalſchule„ Hierüber erfolgt beſondere Bekanntmachung durch die Schuldirektion. Maunheim, 22. Sept. 1939. 1. Volksſchulen. Es finden ſich in ihren Schulräumen ein: die Schüler der Grundſchule(1. bis 4. Klaſſe) um 13 Ahr, die Schüler der Hauptſchule(5. bis 8. Klaſſe) um 8 Ahr. Mädchenberufsſchule um 8 Ahr. Mittelſchule um 8 Ahr. Höhere Schulen(Oberſchulen für Knaben und Mädchen und das Karl Friedrich⸗Gymnaſium). Näheres hierüber wird durch die Schuldirektion bezannt gegeben. 5. Handels⸗ und Gewerbeſchulen. 4 Der Oberbürgermeiſter. „Sandhofen, Gemeindeſekretariat für den Stadtteil Sandhofen berichtigen. Alle dieſe Stellen ſind zur Entgegennahme von Berichtigungsanträgen von Montag, den 25. bis Zum Hausſchlachten empfiehlt ſich ſtets dieſer Abſchnitte durch die Verteilungsſtellen abhängig. Samstag, den 30. 9. 1939 von 8—18 Uhr durchgehend Heinr Engelhardt, ſen., Metzgermeiſter, Welche Marken jede Woche gelten und die Menge, 2 Halen für Brot, Mehl und Milch erhglt die auf jede Marke bezogen werden darf, wird jeweils Selbſtverſorger für Brot, Mehl und Milch erhalten BE 12 hehangfgegehen, N 25 5. keine Brot⸗ und Milchkarten. Diejenigen Selbſt⸗ N BBB Was insbeſondere die Einführung des Beſtellverfahrens anlangt, ſo gilt folgendes: 1. für Metzgereien. Die Metzgermeiſter liefern die Beſtell⸗ abſchnitte der Reichsfleiſchkarte ſowtie bei ihnen abgege⸗ bene Beſtellkarten der Reichsfettkarte bei der Metzger⸗ Innung ab. Die Zuteilung der Ware hiernach erfolgt durch den Marktbeauftragten; i 2. für Milchhändler. Die Milchverkaufsſtellen liefern die Beſtellabſchnitte der Reichsmilchkarten und der Kranken⸗ Milchkarten und die bei ihnen abgegebenen Beſtell⸗ abſchnitte für Butter und Käſe der Reichsfettkarte ge⸗ trennt nach Sorten an unſere Markenablieferungsſtelle int Plankenhof oder auf den Zweigſtellen in den Vor⸗ orten ab, woſelbſt ſie für Milch eine Beſtätigung über die Zahl der abgelieferten Beſtellabſchnitte erhalten, die der Mannheimer Milchzentrale gegenüber als Aus⸗ weis zum Bezug von Milch gilt. Für Butter uſw. werden Bezugſcheine ausgegeben(ſiehe Ziff. 3); 3. für alle übrigen Kleinhändler. Die Beſtellabſchnitte ſind in unſerer Markenablieſerungsſtelle Plankenhof oder auf den Zweigſtellen in den Vororten mit einem Verzeichnis der verſchiedenen Sorten Scheine(z. B. Fett, Fett K, Fett Klt, Fett S, Fett Sſt) abzugeben. Ueber die abge⸗ lieferten Beſtellabſchnitte werden Bezugſcheine ausgeſtellt; 4. Alle Beſtellabſchnitte müſſen von den Kleinverkaufs⸗ ſtellen getrennt nach den verſchiedenen Sorten in Bün⸗ deln von je 100 Stück abgeliefert werden; 5. Fleiſchkarte. Bei der Reichsfleiſchkarte gilt der Beſtell⸗ ſchein nur für die mit„Fleiſch“ bezeichneten Abſchnitte der linken Kartenſeite, die ſowohl zum Bezuge von Fleiſch als auch zum Bezuge von Fleiſchwaren berechtigen. Diese Einzelabſchnitte verbleiben daher an der Stammkaärte und müſſen entwertet werden. Die mit„Fleiſch öder Fleiſchwaren“ bezeichneten Einzelabſchnitte auf der rechten Seite der Karte können ohne Beſtellſchein ver⸗ wendet werden und ſind daher beim Warenbezug 155 trennen. Sie können alſo auch beim Einkauf bei einer Stelle benutzt werden, die nicht im Beſitze des Beſtell⸗ ſcheins iſt; 6. Jettkarte. Bei der Reichsſettkarte iſt, abgeſehen von den für Kinder geltenden Karten der Beſtellſchein für Mar⸗ garine oder Pflanzen⸗ oder Kunſtſpeiſefett oder Speiſeöl in zwei Hälften unterteilt. Zu jeder Hälfte des Beſtell⸗ ſcheins gehören zwei Einzelabſchnitte, die ein jeder für zwei Wochen gelten. Dadurch iſt die Möglichkeit gegeben, die beiden Hälften der Beſtellſcheine bei verſchiedenen Verteilungsſtellen abzugeben; n 7. für Bäckereſen. Brot und Brötchen dürfen vom Montag, den 25. 9. 1939 ab nur noch gegen Marken abgegeben werden. Dabei ſind die entſprechenden Abſchnitte der Reichsbrotkarte abzutrennen. Die eingenommenen Ab⸗ ſchnitte ſind getrennt nach Sorten und mit einer Auf⸗ ſtellung darüber in unſerer Markenablieferungsſtelle Plankenhof oder auf den Zweigſtellen in den Vororten abzuliefern. Ueber die abgelieferten Marken werden Mehlbezugſcheine ausgeſtellttt 8 Die aufgerufenen Abſchnitte der allgemeinen 5 N 2 mittelkarte ſind ihrem Aufruf entſprechend von den Klefn verkaufsſtellen nach Abgabe der Ware ebenfalls äbzu⸗ liefern. Die Ablieferung braucht jedoch erſt in der auf den Ablauf der Gültigkeit folgenden Woche zu erfolgen. Ueber die Gültigkeit der Marken wird auf unſere besen dere Veröffentlichung verwieſen. N Städt. Ernährunge⸗ und Wiriſchaftsamt. Die Prüfung der geſetzlichen Vorausſetzungen über verſorger, denen etwa trotzdem derartige Karten zu⸗ geſtellt worden ſein ſollten, müſſen dieſe Karten mit Rame und Wohnung verſehen, ſofort an uns zurückgeben. Von Montag, den 25. 9. 1939 ab erhalten nach An⸗ ordnung der Reichsregierung nur noch Kinder bis zu 14 Jahren, werdende und ſtillende Mütter und Kranke Vollmilch. Der Bezug von Wagermilch iſt frei. 8 2 die Gewährung von Sonderzulagen an Schwer⸗ und Schwerſtarbeiter konnte nicht rechtzeitig beendet werden. Damit in der Verſorgung der ſchon bisher zulageberechtigten Perſonen keine Stockung eintritt, wird angeordnet, daß Schwer⸗ und Schwerſtarbeiter, die bisher als ſolche anerkannt waren und deren Lebensmittelausweiskarte den darauf bezüg⸗ Auen Stempel des Arbeitsamts trägt, beziehen önnen Jer dounerneur S WIiy Birgel's neuester Grogfilm. Außerdem der Film vom 0 „Heute Montage Abend 8 Uhr . .— letzte Vorstellung. Daulust. auf Marke B 1 der bisherigen Ausweiskarte 250 gr Fleiſch oder Fleiſchwaren, auf Marke B 2 der bisherigen Ausweiskarte 350 gr Margarine oder Kunſtſpeiſefett oder Schmalz oder Speck, auf Marke Bs der bisherigen Nusweiskarte 250 er Fleiſch oder Fleiſchwaren. Von Wontag, den 25. 9. 1939 ab ſind die noch übrigen Abſchnitte der Lebensmittelausweiskarten verfallen, mit Ausnahme der unter 4. genannten Abſchnitte B 1 bis 8 3 und weiter der Abſchnitte 1—4 über Kohlen, die auch weiterhin zum Bezug von Kohlen in den bekannt gegebenen Mengen rechtferligen. Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt bferbeverſccerungevereim hm.⸗Secenheim. Wir geben hiermit bekannt, daß ſämtliche an die Wehrmacht abgelieferten Pferde ſofort bei unſerem r Rudolf Bühler, Hauptſtraße abgemeldet i Rechner policen für Schuhwaren können Anträge auf Aus ſtellung von Bezug⸗ ſcheinen für Schuhwaren in der Woche von Montag, den 25. bis Samstag, den 30. 9.1939 nicht entgegengenommen werden. nahmen ſind nnr in dringenden Sonderfällen möglich. 5 Städt. Ernährungs- und Wirtſchafts amt Bezugſcheine Infolge organiſatoriſcher Aenderungen INM lässt im Hondumdreh'n 225039 nmutz verscvinden, Glanz erstehn! Aus⸗ Mannheim, 23 September 1939. . miſſſen. Zugleich müſſen auch die Verſicherungs⸗ bei der Abmeldung abgegeben werden. —. e erg eg, meer