1939„ lnter⸗ laſſe) Nr. 224 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 25. September 1939 In drei Wochen Wehrmachtsbericht über Vorgeſchichte, Anlage, Verlauf und Abſchluß des Feldzuges in Polen Berlin, 24. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Der Feldzug in Polen iſt beendet. In einer zuſammen⸗ hängenden Kekte von Vernichkungsſchlachten, deren größte und enkſcheidendſte die im Weichſelbogen war, wurde das pol⸗ niſche Millionenheer geſchlagen, gefangen oder verſprengt. Keine einzige der polniſchen aktiven oder Reſerve⸗Diviſionen, keine ihrer ſelbſtändigen Brigaden uſw. iſt dieſem Schickſal entgangen. Nur Bruchteile einzelner Verbände konnten ſich durch die Flucht in die Zumpfgebiete Oſtpolens der ſoforki⸗ gen Vernichtung entziehen. Sie erliegen dort den ſowjekruſ⸗ ſiſchen Truppen. Von der geſamten polniſchen Wohrmacht kämpft zurzeit nur mehr ein geringfügiger Reſt auf hoffnungsloſem Po⸗ ſten in Warſchau, in Modlin und auf der Halbinſel Hela. Daß er das noch kann, verdankt er ausſchließlich der gewoll⸗ ken Schonung unſerer Truppen und unſerer Rückſichtnahme auf die polniſche Bevölkerung. Der Ablauf der Operationen Als ſich ſeit dem Frühjahr 1939 die Anzen A verſtärk⸗ ten, daß Polen, bauend auf die ihm zugeſicherte fremde Hilfe, in der Verfolgung ſeiner weitgeſpannten nationalen In⸗ tereſſen auch einen Waffengang mit dem Deutſchen Reich nicht ſcheuen werde, wurden in ſorgfältigen Prüfungen die wahrſcheinlichen Operationsabſichten Polens zu klären verſucht. Die aus der polniſchen Literatur und aus der Tagesjournaliſtik gewonnenen Eindrücke gaben in Ver⸗ i nit den unterdes bekannt gewordenen militäriſchen Maßnahmen der polniſchen Heeresleitung ein ungefähres Bild der Abſichten der polniſchen 1 9 In einer Reihe von Beſprechungen des Führers mit den Oberbefehlshabern des Heeres, der Marine und der Luftwaffe, ihren General⸗ ſtabschefs und dem Chef des Oberkommandos der Wehr⸗ macht wurden die ſich daraus für die deutſche Wehrmacht er⸗ gebenden operativen Gedanken erörtert und geklärt. 1. Polniſche Abſichten Die Verfolgung der allgemeinen und wehrwiſſenſchaft⸗ lichen Literatur Polens vermittelte ein Bild der Vorſtellun⸗ gen, das ſich der polniſche private und ſtaatliche Chauvinis⸗ mus über die künftige Entwicklung des polniſchen Staates gemacht hatte. Publiziſtiſche Forderungen der Tagespreſſe ſowie redneriſche Ergüſſe polniſcher Militärs verſtärkten dieſe Eindrücke. Der im Jag der polniſchen Mobilmachung in Erſcheinung tretende ufmarſch der polniſchen Streitkräfte durfte als letzte Beſtätigung dieſer Abſich⸗ ten gelten. Die polniſche Heeresleitung lebte in Unterſchätzung der deutſchen Wehrkraft in dem Glauben, daß es hier mit Rück⸗ ſicht auf die Bindung ſtarker deutſcher Kräfte im Weſten des Reiches gelingen würde, den Krieg im Oſten zumin⸗ deſt in einem gewiſſen Ausmaß offenſiv führen zu kön⸗ nen Der beherrſchende Gedanke war, den Freiſtaat Dan⸗ zig ſofort zu beſetzen, Oſtpreußen von drei Seiten anzugreifen und die vom übrigen Reich abgeſchnürte Inſel einzunehmen. Zu dieſem Zweck fand folgende Kräftegrup⸗ pierung ſtatt: Eine polniſche Armee im Raum nördlich von Warſchau, ebenſo befähigt, einen etwa drohenden deutſchen Vormarſch aus Se gegen War⸗ ſchau zu hemmen, wie ſtark genug, den eigenen Angriff durchzuführen. Dieſe polniſche Gruppe ſollte rechts flankiert werden durch eine beachtliche Kräfteanſammlung, die aus öſtlicher Richtung Oſtpreußen bedrohen konnte, am linken Flügel durch eine ſehr ſtarke Armee im Korridor. Die Aufgabe der Korridor⸗Armee war, den Freiſtaat Danzig zu beſetzen, um dann auch von dieſer Seite offenſiv gegen Oſtpreußen vorgehen zu können. Um dieſer Operation die notwendige Rückendeckung zu geben, wurde im Raume um Poſen die weitaus ſtärkſte polniſche Armee aufgeſtellt. Sie ſollte im Falle eines deutſchen Angriffes ge⸗ gen den Korridor mit ihren überlegenen Kräften die Flanke dieſes Angriffes bedrohen. Sie konnte aber ebenſo der ſüd⸗ wärts von ihr aufmarſchierenden polniſchen Armee jederzeit zu Hilfe eilen. Durch ihre Stärke und ihre frontale Aufſtel⸗ ung im Raume von Poſen bedrohte ſie ſomit durch ihre bloße Exiſtenz jede deutſche Angriffsoperation aus dem mitt⸗ leren Oberſchleſien und aus Pommern in der tiefen Flanke. Die polniſche Südarmee im Raume Krakau Lemberg war nach Auffaſſung der polniſchen Heereslei⸗ tung ſtark genug, um die wichtigen Induſtriegebiete zu ſchüt⸗ zen. Sie konnte je nach dem Verlauf der Operation noch zu weiteren Einſätzen herangezogen werden, ſei es zur direkten Hilfeleiſtung der anderen polniſchen Armeen, ſei es zum Angriff gegen das für Deutſchland lebenswichtige oberſchle⸗ ſiſche Induſtriegebiet. 2. Die deutſchen Operationen Das Ziel der deutſchen Operationen war, die im gro⸗ ßen Weichſelbogen konzentrierte gewaltige polniſche Armee Umfaſſend anzugreifen, zu ſtellen und zu vernichten. Zu die⸗ ſem Zweck wurden vom Oberbefehlshaber des Heeres— Generaloberſt von Brauchitſch—(Chef des General⸗ tabes: General der Artillerie Halder) zwei Heeresgrup⸗ pen gebildet: a) Die Heeresgruppe Süd unter dem Befehl des Generaloberſt von Rundſtedt, mit Generalleut⸗ nant von Manſtein als Chef des Generalſtabes. b) Heeresgruppe Nord unter dem Befehl des Generaloberſt von Bock, mit Generalleutnant von Sal⸗ muth als Chef des Generalſtabes. er Heeresgruppe Süd waren drei Armeen unter⸗ ſtellt: die Armee des Generaloberſt Liſt, die Armee des Generals der Artillerie von Rei chenau und die Armee des Generals der Infanterie Blaskowitz. Der Heeresgruppe Nord waren unterſtellt: die Armee des Generals der Artillerie von Kluge und die Armee des Generals der Artillerie von Küchler. Aufgaben der Heeresgruppen Der Auftrag der Heeresgruppe Süd war, mit der mitt⸗ leren Armee des Generals von Reichenau aus dem Raum um Kreuzburg in nordöſtlicher Richtung auf die Weichſel durchzuſtoßen. Zur Abſchirmung der rechten Flanke dieſer Armee ſollte die Armee des Generaloberſt Liſt aus Ober⸗ chleſien und am Nordrand der Weſt⸗Beskiden in öſtlicher ichtung vorgehen. Ihre Aufgabe war, die dort befindlichen * Faolniſchen Kräfte zu ſtellen, um ſie dann mit den von Süd nach Nord aus dem flowakiſchen Raum einbrechenden Ver⸗ bänden zu umfaſſen und ihnen, wenn möglich, den Rücck⸗ weg nach Oſten zu verlegen. Zur Sicherung der linken Flanke des Generals von Reichenau ſollte die Ar⸗ mee des Generals Blaskowitz aus dem Raum öſtlich von Breslau ebenfalls in allgemeiner Richtung auf Warſchau geſtaffelt vorgehen, um ſo den zu erwartenden Flankenſtoß der polniſchen Heeresgruppe aus dem Raum Poſen aufzu⸗ fangen und abzuwehren. Der Auftrag der Heeresgruppe Nord war, mit der Armee des Generals der Artillerie von Kluge in kürzeſter Friſt die Verbindung mit Oſtpreußen herzuſtellen, den Weichſelübergang zwiſchen Bromberg und Graudenz zu er⸗ zwingen und mit einer aus Oſtpreußen gegen Graudenz angeſetzten Gruppe dann in allgemein öſtlicher Richtung die Vereinigung mit dem Nordflügel der Heeresgruppe Süd zu ſuchen Die zweite Armee des Generaloberſt von Bock unter dem Befehl des Generals der Artillerie von Küchler hatte den Auftrag, aus Oſtpreußen über den Narew und Bug öſtlich der Weichſel die Verbindung mit der Armee des Generals von Reichenau herzuſtellen bezw. Warſchau von Oſten abzuriegeln. Im Zuge der weiteren Operationen ſollte verſucht wer⸗ den, polniſche Streitkräfte, denen unter Umſtänden der Rückzug über die Weichſel doch gelingen würde, durch eine erweiterte große Umfaſſung hinter San und Bug abzu⸗ fangen, Glänzend gelöſt Alle aus dieſer Anlage ſich ergebenden Operakionen wurden von der Jührung hervorragend gemeiſtert und von der Truppe glänzend gelöſt. Das erſte große Operatkions⸗ ziel, möglichſt ſtarke Teile des feindlichen Heeres weſklich der Weichſel zur Schlacht zu ſtellen und zu vernichten. iſt in einem geſchichtlich einmaligen Ausmaß gelungen. In einer zuſammenhängenden Schlachtenfolge gelang es, das Schick⸗ ſal des polniſchen Heeres und damit das des ganzen Feld. zuges praktiſch bereits nach 8 Tagen zu enkſcheiden. Der Vernichtung der polniſchen Armee im Korridor folgte ſchon wenige Tage ſpäter die Einkeſſelung der vor der Armee Reichenau zurückweichenden polniſchen Truppen im Raume von Radom. Vorgeworfene Kräfte der Armee von Reichenau verlegten alsdann vor den Toren Warſchaus den polniſchen Armeen in Poſen und im Korridor den Rückzug hinter die Weichſel. Gegen dieſen ſtarken Feind ſchwenkte in der Folgezeit die Armee Blaskowitz und die Maſſe der Armee von Reichenau ein. Aeber 430000 Gefangene! Die in fortgeſetzten Angriffen mehr und mehr zuſam⸗ mengefriebenen polniſchen Diviſionen verſuchten durch ver⸗ zweifelte Gegenſtöße an verſchiedenen Skellen, den King, der ſie umſchloß, zu ſprengen. Zo wie ſich vorher die An⸗ griffskraft der deutſchen Diviſionen auf das höchſte bewährk hakte, ſo bewährte ſich nun nicht minder ihre Skandfeſtig⸗ keit. Das Ergebnis dieſer Schlachtenfolge war die faſt reſi⸗ loſe Vernichtung der weſtlich der Weichſel angeſetzten pol⸗ niſchen Armeen. Die Gefangenenzahl, die ſich aus dem in der großen Operation zuſammenhängenden drei Kapitula⸗ lionen ergab, beträgt über 300 000. Die Gefangenenzahl im Beſamten aber hal bisher 450 000 überſchritken. Die Jahl 1 gon 9 Die Schnelligkeit dieſer Operationen und die Größe des Geſamterfolges ſtehen in der Kriegsgeſchichte einzig ⸗ 5 arlig da. An dieſen gewaltigen Erfolgen waren Truppen aller deut⸗ ſchen Stämme, Formationen junger akkiver und ſolche älkerer Jahrgänge in gleicher Weiſe beteilige. Die deutſche Infanterie hat ihren unvergäng⸗ lichen Ruhm erneuert. Ihre Leiſtungen im Marſchieren, im Ertragen aller Strapazen waren nicht geringer als ihre Leiſtungen im Kampf. Ihr Angriffsmut wurde ergänzt durch eine unerſchütterliche zähe Standhaftigkeit, die jede denkbare Kriſe überwanden. Ihr Angriffsſchwung wurde unterſtützt durch die Schweſterwaffen Die leichte und die ſchwere Artillerie haben mitgeholfen, die großen Er⸗ folge zu ermöglichen. Dank ihrem Eingreiſen und dem der Pioniere gelang es, die beſeſtigten Grenzſtellungen der Polen in kürzeſter Friſt zu zerſchlagen. zu ſtürmen oder zu überrennen oder den Gegner dann in unaufhaltſamer Ver⸗ g dae zu vernichten In großartigem Zuſammenwirken aben dabei die Panzer⸗ und Motor verbände, Kavallerie, Panzerabwehr und Aufklä⸗ rungsverbände die in ſie geſetzten Hoffnungen erfüllt. Mit ihnen kämpften Schulter an Schulter die dem Heer Unterſtellten 1 der // Verfügungs⸗ truppe. Der Anteil der Luftwaffe Nach den Befehlen des Generalfeldmarſchalls Göring (Chef des Generalſtabes: Generalmaſor Jeſchon nel) wurden zwei ſtarke Luftflokten unter den Generalen der Flieger Keſſelring und Löhr gebildet und zur Führung des Luftkrieges gegen Polen eingeſetzt. Dieſe beiden Luftflokten haben die polniſche Jliegerkruppe reſtlos zerſchlagen, den Luftraum in Kürze beherrſcht. 1 5 55 In engſter Zuſammenarbeit mit dem Heer wurden in l Einſetzen der Schlacht⸗ und Sturzkampf⸗ flieger Bunkerſtellungen, Batterien, Truppenanſammlungen, Marſchbewegungen, Ausladungen usw. angegriffen. Dur ch ihre Todesverachtung haben ſie dem Heere unend⸗ lich viel Blut erſpart und zum Geſamterfolg in höchſtem Maße beigetragen. Die Flakartillerie nahm den deutſchen Were unter ihren Schutz und wirkte beſonders im Anfang des Feldzuges mit an der Vernichtung der pol⸗ niſchen Fliegertruppe. Im ganzen ſind rund 800 Flug enge vernichtet oder vom Heere erbeutet, ein letzter Reſt außer Landes geflüchtet und interniert. Zur Gee Zur See haben Teile der deutſchen Seeſtreitkräfte unker dem Befehl des Generaladmirals Albrecht ſeit Beginn der Feindſeligkeiten die Danziger Bucht abgeriegelt und damit jeden Seeverkehr von und nach den polniſchen Seehäfen unterbunden. Mit Ausnahme eines U-Bootes ſind alle am 1. Seplember noch in der Oſtſee befindlichen polniſchen See. ſtreitkräfte vernichtet oder in neutralen Häfen inkerniert worden. Auch hieran hat die Luftwaffe einen ruhmvollen Anteil. Die hervorragenden Leiſtungen auf dem Gebiet der Nachrichtenverbindungen der rückwärtigen Dienſte, insbe⸗ ſondere die Wiederherſtellung von Straßen, Brücken und Eiſenbahnen, bei der ſich auch der Arbeitsdienſt be⸗ ſonders bewährte, haben der Führung ihre Aufgabe außer⸗ ordentlich erleichtert. — — — öÜũä—ů—ä—— ͥ́ꝙ——Dpfp—— Vorbildliche Zuſammenarbeit So haben in vorbildlicher Zuſammenarbeit alle Waffen zum Geſamterfolg beigetragen. Er war nur dadurch möglich, daß das Weſtheer und ſtarke Teile der Luftwaffe zuverſicht⸗ lich und entſchloſſen bereitſtanden, jeder noch ſo großen feind. lichen Ueberlegenheit zu krotzen, und daß die Kriegsmarine die Sicherheit des deukſchen Nordſeeraumes und der deuk⸗ ſchen Küſten gewährleiſtete. Der polniſche Soldat hat ſich vielfach tapfer ge⸗ ſchlagen; an der Unzulänglichkeit ſeiner Führung und ſeiner Organiſation iſt er zerbrochen. Eigene Verluſte gering Dank der vorzüglichen Führung, dem hohen Ausbil⸗ dungsſtand und der modernen Bewaffnung der deutſchen Wehrmacht ſind ihre Erfolge mit eigenen Verluſten verbun⸗ den, die im Vergleich zu den gewaltigen des Gegners als ungewöhnlich gering bezeichnet werden müſſen. Ihre ge⸗ nauen Zahlen werden in wenigen Tagen bekanntgegeben werden. Material und Bewaffnung der neuen Wehr⸗ macht haben den höchſten Anforderungen entſprochen. Der Munitions- und Betriebsſtoffverbrauch dieſes Feldzuges be⸗ trug nur einen Bruchteil einer monatlichen Erzeugung. Das deutſche Volt kann wieder mit Stolz auf ſeine Wehr⸗ macht blicken. Sie aber ſieht mit ſieghaftem Vertrauen ihren weiteren Aufgaben enkgegen. Gelreide genug! Umſer Bedarf völlig gedeckf!— Ernte erheblich höher als bisher erwarket. 8 Berlin, 25. Sept. Nach Mitteilungen des Statiſtiſchen Reichsamtes war die Getreideernte Anfang Seplember dank des unermüdlichen Einſatzes unſeres Landvolkes und vieler kauſend Freiwilliger aus allen Teilen des Volkes allen Schwierigkeiten zum Trotz praktiſch beendet. Für ver⸗ ſchiedene Getreidearten liegen bereits die erſten Druſch⸗ ergebniſſe vor. Infolgedeſſen können die Ergebniſſe der An⸗ fang September durchgeführten Getreidevorſchätzung be⸗ reits als recht zuverläſſige Angaben über die Getreideernte 1939 angeſprochen werden. Die Ergebniſſe der Septemberſchätzung ſind allgemein noch günſtiger als die des Vormonats. Nach der fetzigen Schätzung beziffert ſich die deutſche Getreideernte 1939 (ohne Mais) auf insgeſamt 27.43 Millionen Tonnen; das ſind rund 500 000 Tonnen mehr als Anfang Auguſt erwar⸗ tet wurde. Das Ergebnis übertrifft den hohen Durchſchnitt 1932/37 um 1.66 Millionen Tonnen(6.4 v. H.). Nach den Erfahrungen früherer Jahre kann ſogar angenommen wer⸗ den, daß die Ergebniſſe der endgültigen Ernteermittlang, die im Januar 1940 durchgeführt wird, noch etwas höher liegen werden.. Die Hektar⸗Erträge ſind nach den Schätzungen der amtlichen Berichterſtatter bei ſämtlichen Getreidearten mit Ausnahme des Sommerroggens im Reichsdurchſchnitt höher als zu Anfang Auguſt. Die im Durchſchnitt der Jahre 1932/37 erzielten Hektarerträge werden allgemein erheblich übertroffen. Mit 27.4 Millionen Tonnen iſt in dieſem Jahre eine ſehr gute Getreideernte eingebracht worden. Da der durch⸗ ſchnitfliche Jahresbedarf Großdeutſchlands an Getreide(ein⸗ ſchließlich Ausſgat und Schwund) rund 25 bis 26 Millionen Tonnen bekrägt, reicht die diesjährige Ernke voll aus, um den Bedarf der Geſamtbevölkerung und der Tierbeſtände zu decken. Die große nationale Reſerve an Getreide kann alſo unangekaſtel in vollem Umfange in das nächſte Wirk⸗ ſchaftsſahr 1940/41 übernommen werden. Darüber hinaus wird— ohne Berückſichtigung zukünftiger Einfuhren— eine weitere Erhöhung der noch vorhandenen großen Vor⸗ räte möglich ſein. Auch ſehr gute Hackfruchternte Berlin, 25. September. Das Auguſtwetter erwies ſich für die Feldfrüchte allgemein als ſehr günſtig. Auf die feuchte Witterung in der erſten Hälfte des Berichtsmonats folgten warme, ſonnige Tage, die das Wachstum der Hackfrüchte und Futterpflanzen ſehr ſtark förderten. Die Hackfrüchte haben ſich im Berichtsmonat gut entwickelt. Nach dem zu Anfang September abgegebenen Urteil der amtlichen Berichterſtatter iſt der Stand bei allen Hackfrüchten beſſer als in Durch⸗ ſchnittsſahren. Beſon ders gut ſtehen die Zuckerrü⸗ blein, recht gut auch die Fukterrüben und Spätkar⸗ toffeln. Auch der Stand der Knohlrüben und Mohr⸗ rüben(zu Fulterzwecken) wird im Reichsdurchſchnitt beſſer gals mittel beurteilt. Im ganzen ſind die Ausſichten für die Hackfruchternte günſtig. Vor allem iſt eine ſehr gute Zucker⸗ 5 ö ö 0 1 rübenernte zu erwarten. Der Mais zur Körnergewinnung, der ebenfalls Anfang September beurteilt wurde hat ſeinen Stand in faſt allen Gebieten gegenüber dem Vormonat verbeſſert und ſteht im e erheblich beſſer als in Durchſchnittsjahren. Alle Fut erpflanzen auch Klee und Viehweiden, wer⸗ den jetzt beſſer als in Durchſchnittsjahren beurteilt. Der Stand zur Gewinnung von Herbſtfutter angebauten Zwi⸗ ſchenfrüchte(Unterſagten und Stoppelſaaten) wird als durchſchnittlich beurteilt. Die Niederſchläge der letzten Tage laſſen jedoch auch hier eine baldige Beſſerung erwarten. Der Führer beſichtigt die Weſterplatte. 5 85 Der Führer beſichtigt während ſeines Aufenthaltes in Danzig die von unſeren Truppen genommene Weſterplatte, die von den Polen widerrechtlich befeſtigt worden war. * MG in ber Litfaß ſäule Skoßkrupp⸗ Unternehmen vor Warſchau— Polniſche Regimenksfahne erbeutet Warſchauer Vorſtadt Praga, 24. September.(pk⸗Sonder⸗ bericht). Mit der 5 der Feſtſtellung der polniſchen Hauptkampflinie und der Erforſchung der Art der dort lie⸗ genden Befeſtigungen, ging morgens beim 2. Vataillon eines vor Warſchau liegenden Infanterie⸗Regiments ein verſtärk⸗ ter Stoßtrupp vor. Nach vorbereitendem Artilleriefeuer, das auf der ganzen Länge der Front ähnliche Unternehmungen decken ſollte, traten ein Zug einer Schützenkompanie, ein SMG⸗Halbzug und ein 80 Zug an. Beim Vordringen wurde der Skoßtrupp von der immer weiter vorgelegten Feuerwalze der Artillerie wirkſam unterſtützt. Zunächſt ging es über freies Feld, an deſſen Ende ſich ein umfangreicher Häuſerblock befand. Es kam hierbei dar⸗ auf an feſtzuſtellen, ob und in welcher Stärke der Feind ſich hier feſtgeſetzt hatte, Faſt ungehindert konnte der Stoßtrupp bis an die Häuſer herankommen, ſodaß das Infanterie⸗ geſchütz in Richtung einer den Häuſerblock durchlaufenden Straße in Stellung gebracht werden konnte. Es war auch höchſte Zeit. Plötzlich bellten mehrere MGs auf und zwan⸗ gen unſere Infanteriſten in Deckung zu gehen. Da erkannte der Zugführer am Ende der Straße in einer Litfaß⸗ Säule— getarnt eingebaut— ein ſchweres M6 des Fein⸗ des. Trotz gegneriſchen Abwehrfeuers, das immer ſtärker wurde, wurde das Geſchütz auf den Feind gerichtet, und ſchon der zweite direkte Schuß war ein vernichtender Volltreffer. Unſere Schützen kämpften ſich unter flan⸗ kierender Deckun einiger Gruppen bis an die erſten Häuſer heran. Deutlich erkannte man in den nächſten Häu⸗ ſern das Aufblitzen der Gewehre ſowohl an den Fenſtern als auch an den Kellereingängen, wobei dem Gegner der Vorteil des bekannten Geländes zugute kam. Einen halben Straßenzug weiter war ein polniſcher Offizier zu erkennen, der das gegneriſche Feuer lenkte. Das Ergebnis der Aufklärung war die klare Erkenntnis, daß der Pole eine einheitliche Hauptkampflinie überhaupt nicht mehr hat, ſondern daß er ſich vielmehr an für ihn günſtigen Punkten in den Häuſern verſchanzt hat und aus dem Hinterhalt Widerſtand leiſtet. Dieſe letztere Erfahrung mußte der Stoßtrupp machen, als er plötzlich von der Seite und ſchließlich ſogar von rückwärts Feuer er⸗ hielt. Der Kompanieführer gab den Befehl zum Rückzug, da die Aufgabe des Unternehmens erfüllt war. Als Beute wurden eine polniſche Regiments⸗ en l und ein neuartiges Panzerabwehrgewehr engli⸗ chen Urſprungs eingebracht, ebenſo ein polniſcher Offiziers⸗ degen, deſſen Träger einem deutſchen Feldwebel im letzten Augenblick entwiſcht war. Es kennzeichnet den Geiſt unſerer Infanterie, wenn ein Offizier dieſes Unternehmens, der einen nicht unkomplizierten Schulterſchuß erhielt, ſich ſo⸗ fort mit dem verbindenden Arzt„verkrachte“, weil ihm be⸗ fohlen wurde,„ſich ins Lazarett zu begeben“. „Nicht ſchießen! Wir ergeben uns!“ Wie General Gonſiorowſki und ſein Stab gefangen wurden Ueber die Gefangennahme des Kommandeurs der 7. pol⸗ niſchen Diviſion, des Generals Gonſtorowſki, werden jetzt nähere Einzelheiten bekannt. Der General, einſtmals der Vertraute und enge Mitarbeiter des Marſchalls Pilſudſki, Mane ſchon am vierten Tage des Feldzuges in Polen ge⸗ angen. 5 General Gonſiorowſki hatte ſich, wie es in einer Schilde⸗ rung der„Breslauer Neueſten Nachrichten“ heißt, in den erſten Tagen des Krieges mit ſeiner Diviſion wacker geſchlagen, bis ihm das Kriegsglück abhold wurde. Ein Unteroffizier und ein Feldwebel einer deutſchen Einheit erwarben ſich— durch ihr entſchloſſenes Auftreten das Verdienſt, den General mit ſeinem Stabe zu fangen. Die Kompanie eines Infanterieregiments, dem beide an⸗ gehörten, führte eine große e in einem Wald⸗ ſtück nordöſtlich der Ortſchaft Siedlee durch. Waldparzelle um Waldparzelle wurde durchgekämmt und abgeſucht, wobei es wiederholt zu Schießereien kam, die glücklicherweiſe auf deutſcher Seite keine Opfer forderten. Immer wieder verſuch⸗ ten einzelne polniſche Soldaten Feuerüberfälle auf die von Baum zu Baum vorrückenden 1 Unter 5 8 ten Plänkeleien fielen den Infanteriſten uerſt ein Batterieſtab und zahlreiche polniſche Soldaten in ie Hände. Dann ſahen ſich die Schützen plötzlich mehreren polniſchen 910 ieren gegenüber. Ein Unteroffizier forderte die Polen auf, ſich ſofort e ergeben, worauf einer von ihnen antwortete:„Nicht eßen! ir ergeben uns.“ Nun ſahen die Soldaten erſt, daß ſie einen General mit 3 tab vor ſich hatten. Die Gefangenen gaben ihre Waf⸗ en und ihr Kartenmaterial ab. Dann wurden ſie 1190 1 05 er⸗ wärts geführt, wobei die Begleitmannſchaft immer no ſuche der Polen, ihren Divi W zu befreien, abwehren mußten. er deutſche Feldwebel ſicherte den Gefangenen⸗ transport. XVI. Mit Windeseile hatte ſich die Nachricht von dem Mord im„Hotel zur Sonne“ in den Deſtillen und Kneipen um den Stettiner Bahnhof verbreitet. Einer flüſterte es dem anderen zu:„Haſt du ſchon gehört— bei„Madame' iſt einer umgebracht worden! Ein Holländer! Sicher war es ein Raubmord!“ Dieſe Nachricht ging von Lokal zu Lokal, von Tanzdiele zu Tanzdiele, von Bar zu Bar— bis in die eleganten Lokale im Weſten. Ueberall ſprach man von dem Mord. An den kleinen Tiſchen im Weingartenkaſino in der Spörlgaſſe wurden die Gläſer haſtiger als ſonſt geleert, und aus den Zigarren quollen dicke Wolken. In einer kleinen Weinlaube ſaß, noch mit Pflaſtern verklebt, Alexis von Pontiarſki. Die Zigarette, die er unruhig in den Mund ſchob und wieder zwiſchen die Finger nahm, war faſt zerkaut. Er zitterte am ganzen Körper. a Der Oberkellner ging mit einem Tablett Gläſern und einem Sektkübel an ihm vorbei und flüſterte: „Herr Baron, was ſagen Sie zu dem Mord?“ Pontiarſki gab leine Antwort, warf ſeine Zigarette fort und zündete eine neue an. 5. 8 hoſſer und verwiſchte port und Spiel Kriegs⸗Handballrunde. Tv. 98 Seckenheim— Tv. Edingen 21:2(512) erſte Kriegsrunden⸗Handballſpiel obiger Gegner endete mit einem überzeugenden Sieg der Einheimiſchen. Nur in der erſten Halbzeit waren die Gäſte in der Lage den Platzherren hartnäckigen Widerſtand zu leiſten. Spiel wurde in ruhigen Bahnen und fair über die Zeit gebracht. Gleich zu Beginn des Treffens boten die Gäſte alles Können auf, um einen Vorteil zu erlangen. Dieſe Mannſchaft fand ſich auch gleich zuſammen und trotzdem ihnen die Hintermannſchaft der 98er faſt jeden Angriff zunichte machte, gelang der 1. Treffer durch Straſwurf. Bald darauf fanden ſich auch die Platzherren beſſer zu⸗ ſammen und im Anſchluß daran wurde der Ausgleich erzielt. —. Das Das Ehe es aber zum Pauſenpfiff kam, wurde auf diefer Seite eine merkliche Ueberlegenheit klar, welche beim Pauſenſtand mit 5:2 Toren zum Ausdruck kam. Nach der Pauſe kämpften die Gäſte nochmals ver⸗ biſſen um die Verbeſſerung des Reſultats, aber alles war vergeblich. Die Gaſtgebermannſchaft ließ keine weiteren Erfolge mehr zu, ſodaß beim Schlußpfiff ein überlegener Sieg ſeſtſtand. BfR Frankenthal— Wormatia Worms 720(3:0) Eine ſchwere Niederlage mußte der Südweſtmeiſter Wor⸗ matia Worms bei ſeinem Gaſtſpiel in Frankenthal hinneh⸗ men, obwohl in ſeiner Elf ſo gute Leuke wie Fath, Pohle, Kiefer, Zimmermann, Herbold uſw. ſtanden. Die Frankentha⸗ ler, die auch nicht komplett waren, bewieſen auch diesmal die ausgezeichnete Form, in der ſie ſich ſeit einiger Zeit befinden. 1500 Zuſchauer ſahen die Frankenthaler bereits in der erſten Halbzeit mit 30 gegen den großen Gegner erfolgreich. Die Tore für Frankenthal ſchoſſen Reinhardt(2), Zimmer(2), Müller, Dauber und Wißmann.— Als Schiedsrichter am⸗ tierte Fritz(Oggersheim) Keine Spiele in der Oſtpfalz Der Plan der oſtpfälziſchen Fußballvereine, eine Kriegs⸗ runde unter Einbeziehung des Südweſtmeiſters Wormatia Worms durchzuführen mußte aus verſchiedenen Gründen fallen gelaſſen werden, nachdem bereits der Spielplan feſtge⸗ legt war. Die Ludwigshafener Vereine tragen nun eine Stadtmeiſterſchaft aus, die am 1. Oktober geſtartet wird. Angarn—Deutſchland 3:1 Verdienter ungariſcher Sieg Es war von vornherein klar, daß die Fußballmannſchaf⸗ ten von Ungarn und Deutſchland nicht mit den gleichen Vor⸗ bereitungen in den Budapeſter Länderkampf gingen. Die Un⸗ garn ſtehen in der Meiſterſchaft und wurden außerdem in Probeſpielen ſorgfältig vorbereitet und waren in beſter Form. Deutſchlands Nationlſpieler konnten in den letzten Wochen nur Freundſchaftskämpfe beſtreiten, die aber keinen Erſatz für einen Meiſterſchaftsbetrieb mit allen ſeinen Här⸗ ten und Hinderniſſen ſein konnten. So konnte man erwar⸗ ten, daß es in Budapeſt kaum einen deutſchen Sieg geben würde. Daß die Ungarn aber gleich mit 5:1(2:1) gewinnen würden, war allerdings eine große Ueberraſchung. Ausſchlaggebend war, daß es unſeren Spielern nach der langen Meiſterſchaftsruhe an der gewohnten Kondition fehlte, die im Kampf von ſo zwei ſtarken Mannſchaften alles be⸗ deutet. Weſentlich für uns war in dieſem Kampf nicht in erſter Linie die Frage Sieg oder Niederlage, ſondern die Tatſache, daß Deukſchland überhaupt in der Lage war, in dieſen Tagen, da der Feind im Oſten nach knapp drei Wochen vernichtend geſchlagen wurde und er vom Weſten her einen Weltkrieg gegen uns entfeſſeln möchte, mit befreundeten Nationen Länderkämpfe zu be⸗ treiten. 5 g Die deutſche Elf ſpielte in Budapeſt durchaus ein gutes Spiel. Techniſch ſtand ſie hinter ihrem großen Gegner kaum zurück, ſtellenweiſe ſpielte ſie ſogar leicht überlegen. Aber es fehlte die Sicherheit in der Abwehr. Janes, Goldbrunner und Szepan waren nicht in ihrer gewohnten Form. Vor allem war der Ausfall Gold⸗ brunners bemerkbar, der ſich gegen den exploſiv wirken⸗ den Scharfſchützen Zſengeller in der Mitte des ungariſchen Angriffs nicht immer durchſetzen konnte, und das wirkte ſich entſcheidend aus Zſengeller ſchoß drei der fünf Tore. Das iſt in früheren Kämpfen keinem europäiſchen Mittelſtürmer gegen unſeren verdienten Golobrunner gelungen, ber vles⸗ mal zu langſam reagierte. Jakob begann unſicher. Er wurde allerdings nach der Pauſe von Minute zu Minute durch einige hervorragende Paraden „Was ſoll ich ſagen?“ „Entſchuldigung, Herr Baron, Sie ſind doch ein halber Rechtsanwalt! Wenn das Raubmord iſt— was wird der abbrummen müſſen?“ a Pontiarſki zuckte mißgelaunt die Achſeln. „Was geht das mich an?“ „Nanu, nanul Nicht gleich ſo beleidigt ſein! Man wird doch noch fragen dürfen!“ Der Geſchäftsführer kam dazu; er hielt drei Packungen Zigarren in der Hand. „Herr Müller“— ſo hieß der Oberkellner—,„laſſen Sie doch unſeren Baron!— Eine kleine Henkel trocken, Herr Baron?“ Pontiarſki kümmerte ſich weder um den Geſchäftsführer noch um den Kellner. Er warf ein Geldſtück auf den Tiſch, ſchob mit dem Zeigefinger den Hut in den Nacken und verließ mit einem„T'ſchüs!“ das Lokal. *. Zwei Schutzpoliziſten ſtapften im gleichen Schritt und in Unterhaltung vertieft die dunkle Straße herauf. Pon⸗ tiarſki drückte ſich erſchrocken in das Dunkel eines Haus⸗ tores und blieb unbeweglich ſtehen, bis die beiden Poli⸗ ziſten wieder vorüber waren. Seine Hand hielt er feſt in die Rocktaſche gepreßt, in der er die Umriſſe einer Piſtole ſpürte. Ein Schütteln ging durch ſeinen Körper. „Mörder! Mörder! Mörder!“ klang es ihm in den Ohren. In Sekundenſchnelligkeit rollte ſich ein Vorgang in ſeinem Gehirn ab. Man würde ihn des Mordes be⸗ zichtigen! g f Nein— nein! Pontiarſki lachte auf. Er würde die Waffe einfach in den Kanal werfen, und kein Menſch würde erfahren, daß er die Piſtole eingesteckt hatte— die Piſtole, mit der dieſer den ſchwachen Eindruck der erſten halben Stunde, Von unſe⸗ rer Verteidigung Janes⸗Schmaus hatte der Düſſel⸗ dorfer keinen guten Tag. Allzu oft mußte er den blitzſchnel⸗ len Linksaußen Gyetvay führen laſſen. Der lange Wiener Schön gefiel durch ſchöne Kopfabhwehr. Ohne jeden Tadel hervorragend und unermüdlich in ihrem Tatendrang erfolg⸗ reich wirkten die beiden Schweinfurter Kupfer und Kit⸗ zinger. Mit ihnen gehörte Ernſt Lehner zu den beſten deutſchen Spielern. Der Augsburger war der Reiter in un⸗ ſerem Angriff, verſtand ſich vor der Pauſe mit Gelleſch ganz blendend und gefiel in allen Momenten durch ſein kämpferiſches Herz. Gelleſch fiel im letzten Drittel des Kampfes mehr und mehr ab, da er mit ſeinen Kräften zu Ende war. Sein Vereinskamerad Fritz Szepan, der nach längerer Pauſe erſtmals wieder in der Natilonalelf ſtand, wirkte im Offenſivſpiel nicht ſo ſicher wie ſonſt und enttäuſchte etwas, wenn er auch nicht ausfiel. Schön kam nicht wie erwartet ins Spiel, da dem Dresdener die Rolle eines vorgeſchobenen Angrif.führers wenig liegt, Peſſer 2 ging an, aber auch er hätte ſchon weit mehr zeigen können. Ohne Gewähr 16. Ziehungstag In der heutigen Vormittagsziehung 2 Gewinne zu 20000 RR. 2 Gewinne zu 10000 t. winne zu 5000 39 13728 67128 ne 18501 378 198908 227189 285048 244909 5 Gewinne zu 1000 Naß, 18257 19799 20389 4 703888 188640 188701 20982 28 260029 274187 297539 302702 30 e Gewinne zu 500 Reg. 1174 8712 9022 9693 12789 10 2564 57876 88487 60876 67428 705 13807 128859 127898 187808 38620 185884 361 148871 1 3105 1 580 315861 312283 5 5 35617 501 Gewinne zu 12978 1227 In der geſtrigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 40909 RM. 346087 8 Gewinne zu 5000 RM. 235622 30 Gewinne zu 3000 Ran. 88434 157144 196875 206647 219275 222400 229164 231289 236133 30394 48 Gewinne zu 2000 RM. 19021 85329 91081 93018 110978 111162 18860 328532 152538 153439 177254 182644 18 9532 30544 328432 82644 188067 209532 305447 8 87 Gewinne zu 1000 Ran. 37408 103735 138590 138993 139144 JCC8 9471 341956 859739 363788 365439 38893 378745 389328 880887 ö 222 Gewinne zu 500 NM. 4218 40142 27885 31107 42080 457. 42751 53756 81597 68084 65023 65647 67219 7 8 86812 108111 115032 117730 12 143085 155617 155815 16375 211921 211413 213200 25 32736 251888 259708 280882 268810 2789855 284814 285509 308893 319938 327828 327852 333209 334674 33807 339673 347753 352826 866939 873617 377786 37801 386224 894179 395348 395682 522 Gewinne zu 300 RM. 111 947 4858 7819 88900 11823 13145 14644 15691 15924 16680 17465 17539 1 19348 20049 23764 25846 28058 33448 42317 44390 4 61683 81780 84789 68418 66273 68494 75056 77644 7 79539 81485 85908 95295 97463 103265 104677 05 08 109538 118542 124172 128398 30892 137585 151222 51447 151845 154937 158428 158114 89270 159573 160740 163935 164581 170389 176088 178642 181585 181798 189814 183366 183984 184748 198873 200178 298148 210981 211282 217478 219140 221273 222550 222583 227023 228088 229593 231926 233398 333991 234189 238730 236890 2835 239928 241998 242582 245866 246257 246359 246960 248368 250836 251512 253486 258541 255411 259343 267104 263501 265317 272299 272779 273458 274251 275615 275631 276497 2783 282429 283100 285897 287030 290076 292717 393790 39 391889 394739 319082 310830 311252 314675 317038 3208 22 323792 326656 334490 387337 337648 338180 340345 349287 342515 348319 344194 345889 349354 354999 356062 388141 36346 VV b 5 5 5 95 7678 5 325988 59 5 5886 397300 397678 398187 Außerdem wurden 6885 Gewinne zu je 150 NM gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 3 Prämien zu ſe 500 000 NM, 3 Gewinne zu ſe 100 000 RM, 6 zu je 50 000, 8 zu ſe 30 000, 21 zu ſe—0 000, 5 zu je 10 000, 126 zu ſe 5000, 111 zu ſe 4000, 303 zu je 3000, 537 zu je 2000, 1842 zu ſe 1000, 3975 zu ſe 500, 7824 zu e 300, 105 198 zu ſe 150 RM. lange van Straaten im„Hotel zur Sonne“ erſchoſſen worden war. Er hatte ſie in der Taſche— er würde ſie wegwerfen! Waren das wieder Poliziſten, die hinter ihm her waren, die ihn verfolgten? Pontiarſki wandte ſich um. Es waren Müßiggänger, die ſtehenblieben, eine Zigarette anzündeten und ſich vom Wetter, vom Kino, von der Familie erzählten. Pontiarſki hörte es nicht. Er war überzeugt, daß er beobachtet wurde. Raſch bog er in eine Seitengaſſe und lief zwanzig Schritte weiter. Ein Mädchen ſtand vor ihm. Es trug ein ſchwarzes Koſtüm; man ſah ſofort, daß es nicht mehr neu war. Auch das Geſicht des Mädchens war nicht friſch und jung. Es war geſchminkt und vom Laſter gezeichnet. Unter dem kleinen Hütchen drängten ſich Ponylocken über die Stirn hervor. e f Pontiarſki hörte nicht, was das Mädchen fragte; er ſah nur flüchtig auf und drehte ſich um. Das Mädchen nahm wieder ſeinen Weg, Schritt für Schritt, ohne Eile. Pontiarſki blieb ſtehen und ſah nach den Männern, die ſich langſam näherten. Was ſollte er tun? Die Piſtole ziehen und auf die drei Männer ſchießen— drei Morde auf ſich laden? Sein ganzer Körper ſchmerzte ihn, die Wunden in ſeinem Geſicht brannten. Der Kampf mit van Straaten ſtand deutlich vor ſeinen Augen. „Nein— nein! Ich bin nicht der Mörder!“ „Aber, mein Junge, wie kommt dann die Piſtole in deine Taſche— die gleiche Piſtole, mit der Jan van Straaten gemordet wurde? Hörſt du, mein Freund?— Wie kommt es, daß ein Schuß aus deiner Piſtole fehlt?“ „Ich bin kein Mörder!“ a 5 1 mmm C