Dezagsprets Monauich Mk. 1.40, durch die Peſt n. 1.80. n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Kachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Kouts: Kartstuhe 78439. . und zlnzeigenblatt 8 neee er den Sunbtteil Mbm.- Sechenhelm Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Berlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 39. Jahrgang „Furchtſos und treu“ Der Staatsakt für Generaloberſt Freiherrn von Fritſch Berlin, 26. September. Am Ehrenmal Unter den Lin⸗ den fand Dienstag vormittag der feierliche Staatsakt für den am 22. September vor dem Feind gefallenen Generalober⸗ ſten Freiherrn von Fritſch ſtatt. Als Vertreter des Führers legte Generalfeldmarſchall Göring, der ſeine Frontberei⸗ ſung in Polen abgeſchloſſen hat und wieder nach Berlin zu⸗ rückgekehrt iſt, einen Lorbeerkranz des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht nieder. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brau⸗ chitſch, hielt die Gedenkrede, in der er die außerordent⸗ lichen Verdienſte des in Krieg und Frieden bewährten gro⸗ ßen Soldaten um Volk und Vaterland würdigte. Die Reichshauptſtadt ſtand im Zeichen der Trauer. Von allen Miniſterien, Reichsdienſtſtellen, Behörden und Schulen, aber auch von ungezählten Privatgebäuden wehten die Fahnen auf Halbmaſt. Die für den Trauerkondukt vorgeſehe⸗ nen Straßenzüge waren trotz des grauen, vegenſchweren Herbſtvormittags von dichten Menſchenmengen umſäumt. Während noch im Großen Saal des Oberkommandos der Wehrmacht eine interne kirchliche Trauerfeier abgehalten wurde, war Unter den Linden bereits die vom Komman⸗ danten von Berlin, Generalleutnant Seifert, geführte Trau⸗ erparade aufmarſchiert. Kurz vor 11 Uhr kündete Glocken⸗ geläut das Herannahen des Trauerkonduktes, der ſich in langſamer Fahrt durch das vom Brandenburger Tor bis zum Denkmal Friedrichs des Großen von 800 Mann des Infanterie⸗Lehrregiments gebildete Spalier auf der Mittel⸗ promenade der hiſtoriſchen Straße Unter den Linden be⸗ wegte. Unter präſentiertem Gewehr der Ehrenformationen wurde der mit der Reichskriegsflagge, dem Stahlhelm und Degen des toten Generaloberſt bedeckte Sarg von der La⸗ fette gehoben und auf den Katafalk getragen, an dem nun vier Generale mit gezogenem Degen die Ehren⸗ wache übernahmen, während gleichzeitig drei Offiziere mit den Ordenskiſſen Aufſtellung nahmen. f Im Gefolge des Trauerzuges waren auch der Stellver⸗ treter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, und der große Heerführer des 150. der greiſe General⸗ feldmarſchall von Mackenſen. Kurz darauf erſchien Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring gemeinſam mit dem Oberbe⸗ fehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, dem Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Ge⸗ neraloberſt Keitel, und Generaloberſt Milch, um unmittel⸗ bar vor der Bahre e zu nehmen. Der Trauer⸗ marſch von Beethoven leitete den feierlichen Staatsakt ein. Dann nahm Generaloberſt von Brauchitſch das Wort zu ſeiner Gedenkrede. Er führte aus: „Erſchüttert und in tiefer Trauer ſteht das deutſche Heer an der Bahre des Mannes, der einer der Beſten war, die die preußiſch⸗deutſche Armee je gekannt hat. Des Mannes, der ſeit jüngſten Leutnantstagen ſich und ſein Leben in e unermüdlicher Hingabe dem Dienſt verſchrieben hatte, dem Dienſt an Volk und Vaterland, dem Dienſt an der Armee.“ Nach dieſen einleitenden Worten wies der Oberbefehlshaber des Heeres o rge hin, daß ſchon bei dem jungen Offizier durch ſeine Vorgeſetzten ſein kriſtallklares Denken, ſeine ſol⸗ datiſche Zucht und nicht zuletzt ſein froher und ſtarker Tat⸗ willen gerühmt worden ſeien.„Schwere, verantwortungs⸗ volle Aufgaben wurden ihm jahraus, jahrein übertragen. Vor keiner ſcheute er zurück, alle wurden ſie hervorragend gemeiſtert.“ Nachdem der Generaloberſt beſonders der Zeit gedacht hatte, in der Freiherr von Fritſch als erſter Generalſtabsoffi⸗ zier der Erſten Gardediviſion beſonders erfolgreich gewirkt hatte, betonte er: Selbſtverſtändlich, daß dieſer Mann auch einer der erſten war, die nach dem düſteren November 1918 ſich in die Breſche warfen, um den deutſchen Oſten zu ſchirmen. Vor 20 Jahren kämpfte der Gene⸗ raloberſt bereits einmal, als machthungrige Polenhände ſich ausſtreckten, für die Erhaltung Oſtpreußens beim Reich. In Oſtpreußen hat er dann ſpäter als Chef des Generalſtabes gewirkt. Anfang 1934 trat Generaloberſt Freiherr von Fritſch Als Oberbefehlshaber an die Spitze des Heeres. Jetzt wurde ihm vom Führer die hiſtoriſche Aufgabe ge⸗ führ die Waffe zu ſchmieden, deren ſich die geniale Staats⸗ ührung des nationalſozialiſtiſchen Reiches bedienen konnte. Es galt, den engen Rahmen des hochqualifizierten Berufs⸗ eres zu ſprengen und bei zielſicherer Ausnutzung der gro⸗ en e e ein neuzeitliches gewaltiges olksheer zu ſchaffen. Und über alles Organiſieren hin⸗ aus galt es einen lebendigen, kraftvollen Körper mit einem Geiſt zu erfüllen, der wieder einmal die„erſte Armee der Welt“ erſtehen ließ. Der Oberbefehlshaber des Hee⸗ res bekannte dann mit tiefer Dankbarkeit unter Hinweis auf den deutſchen Siegeszug in Polen: Das deutſche Heer, das in überwältigender, ſeeliſcher und materieller Skärke, kodesverachtend und ſiegheiſchend den Gegner einfach überrannte, hal Generaloberſt Freiherr von Fritſch enlſprechend dem ihm gewordenen Aufkrag geformt und ausgebildet. Wann immer vom Siegeslauf des deutſchen Heeres geſprochen werden mag, niemals wird man des Ge⸗ neraloberſten Freiherrn von Het vergeſſen können, deſſen der Geiſt in dieſem„in Jührung und Truppe 3 ——— —— e mierte ſi Mittwoch, den 27. September 1939 Nr. 226 Noch einmal ging der Oberbefehlshaber des Heeres auf den lauteren Menſchen und den befähigten Offizier, Frei⸗ herrn von Fritſch, ein und ſagte:„Alles, was der General⸗ oberſt von anderen forderte, hat er ihnen ſelbſt vorgelebt. Eines aber ſei hier an ſeiner Bahre ſichtbar herausgehoben: ſeine Treue So wie er ſich ſelber treu blieb in hellen und dunklen Stunden, ſo bewahrte er auch die Treue— unwan⸗ delbar, unerſchütterlich wie ein Fels— feinem Führer, ſei⸗ nem Volk und ſeinem Heer.“ a Der Oberbefehlshaber des Heeres ſchilderte dann kurz, wie der Gefallene bei Kriegsausbruch mit dem Artillerie- regiment 12, deſſen Chef er bekanntlich war, ins Feld gezo⸗ en ſei, wie es ihn ſtets nach vorne trieb, um durch ſein eiſpiel zu wirken, und wie er dann bei einem Er⸗ kundungsvorſtoß in vorderſter Linie den Heldentod gefunden und damit ſein Lebenswerk ſeinen Soldaten nicht nur vorgelebt habe, ſondern auch beiſpielhaft in den Tod gegangen ſei.„Wir trauern ſchwer um den Verluſt dieſes einzigartigen, unkadeligen Mannes. Und doch ſind wir von tiefem Stolz erfüllt, daß er einer der Unſrigen, daß er ein Oberbefehlshaber des deutſchen Heeres, daß er ein deutſcher Soldat war. Und wir ſchätzen uns glücklich, weil wir ihn liebten und verehrten, daß er ſo— vorwärts⸗ und voranſtür⸗ mend— ſein reiches Leben erfüllen durfte, ſein Leben, über dem die Worte ſtanden:„Furchtlos und treu!“ Nach kurzem Hinweis darauf, daß ſich heute die ſiegge⸗ krönten Feldzeichen zu Ehren des Gefallenen ſenken, betonte der Generaloberſt, daß Freiherr von Fritſch allezeit in der Armee und ihren Taten fortleben wird.„Werner Freiherr von Fritſch, Deine Soldaten, Deine Kameraden ſind ange⸗ treten, um Dir den letzten Dienſt zu erweiſen. Unſere Her⸗ zen, unſer Dank und unſere Treue geleiten Dich, heute und immerdar.“ Nach der Rede erklang das Lied vom guten Kameraden, die Fahnen ſenkten ſich, dumpf dröhnte der erſte Salutſchuß der im Luſtgarten in Stellung gegangenen Batterie des Artillerie⸗Lehrregiments Jüterbog. Generalfeldmarſchall Göring trat an den Katafalk, um den von ſechs Unter⸗ offizieren getragenen, mit leuchtenden Herbſtblumen ge⸗ ſchmückten Lorbeerkranz 1 Füßen des Sarges niederzule⸗ b a in kurzen Abſtänden die 18 weiteren Schüſſe Ehrenſalutes hallten und das Lied vom guten Kame⸗ raden abgelöſt wurde vom Parademarſch des Artillerie⸗ Regiments 12, deſſen Chef Generaloberſt von Fritſch war, folgten die anderen Kranzniederlegungen. Anſchließend for⸗ die Trauerparade zur Ueberführung nach dem Friedhof. Der Sarg wurde auf die mit ſechs Pferden beſpannte Lafette gehoben, und im Trauermarſch defilierten die Truppen unter den getragenen Klängen des Chorals „Jeſus, meine Zuverſicht“ noch einmal an ihrem im Felde gefallenen Generaloberſten vorbei. Grüßend ſenkten ſich dle Regimentsfahnen und Standarten. 80 Unteroffiziere des Heeres trugen die zahlloſen Kränze, dem von acht Offizier en geleiteten Sarg ſchritten die drei Offiziere mit den Ordens⸗ und Ehrenzeichen voran. Der Lafette folgten das Pferd des Gefallenen und dann im langen Zug die Trauergäſte. Nach dem Staatsakt erfolgte mit allen militäriſchen Ehren die Ueberführung nach dem Invalidenfried⸗ hof, wo Generaloberſt von Fritſch inmitten vieler anderer im Kampf um Deutſchlands Freiheit gefallener preußiſcher und deutſcher Generale ſeine Ruheſtätte fand. Neben der Generalität der alten und neuen Wehrmacht, neben zahlrei⸗ chen hohen und höchſten Vertretern des Staates, der Partei und ihrer Gliederungen, die dem großen Soldaten die letzten Ehren erwieſen, wohnte auch die Berliner Bevölkerung zu vielen Tauſenden den Feierlichkeiten bei. Angriff auf Warſchau Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht Berlin, 26. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: „Im Oſten wurde die planmäßige Bewegung auf die Demarkationslinie forkgeſetzl. Nur oſtwärks des unteren San kam es noch zu kurzen Gefechten mit verſprengien Feind⸗ teilen, wobei durch eine Panzerdiviſion 2000 angene ge⸗ 155 2 trotz aller Bemühu icht gel iſt a es frotz aller ngen n elungen iſt, den polniſchen Kommandanken von der Grauſamkeit und Nutzloſigkeit eines n in Warſchau zu überzeugen, wurde geſtern mit den Kampfhandlungen gegen die Skadt begonnen. In kühnem Handſtreich wurde das Fort Moko⸗ kowſki und anſchließend ein Teil der Vorſtadt Mokokow ge⸗ nommen. 0 8 äligkeit Arkillerie-Störungsfeuer und geringe Spähtruppkät 5 Franzöſiſche Flugzeuge 8— 1015 einwandfrei erkannt wurde— belgiſches Gebiet überflogen. In Lufkkämpfen wurden fünf 1 5 ang euge und zwei J ſelballone, durch Flakfeuer ein franzö⸗ ſſches Jiagzeng abgeſcoſſen v. Ribbentrop begibt ſich nach Moskau Auf Einladung der Sowjetregierung. Berlin, 26. Sepl. Der Reichsminiſter des Auswär⸗ ligen, von Ribbenkrop, begibt ſich auf Einladung der Sowjetregierung am 27. Sepkember nach Moskau, um dork mit der Sowjetregierung die ſich aus der Been⸗ digung des Feldzuges in Polen ergebenden polikiſchen Fragen zu beſprechen. a N a 0 —— —— 7 Der Appell Muſſolinis [Die Rede Muſſolinis vom vergangenen Sonntag hat die Lage Europas nach dem glänzenden Sieg der deutſchen Waffen über die Polen klar und ſcharf umriſſen. Europa be⸗ finde ſich nach der Liquidierung Polens tatſächlich noch nicht im Kriege, ſagte der Duce. Die Maſſen der Heere ſeien noch nicht aufeinandergeprallt.„Man kann den Zuſammenſtoß vermeiden, wenn man ſich darüber Rechenſchaft gibt, daß es eine ſinnloſe Illuſion iſt, Poſitionen aufrechtzuerhalten, oder— noch ſchlimmer— wiederaufrichten zu wollen, die Geſchichte und die Dynamik der Völker verurteilt haben.“ Mit dieſen Sätzen hat Muſſolini in der Tat aufgezeigt, wo⸗ rum es eigentlich geht. Es geht den Hauptkriegstreibern, die in England ſitzen, eigentlich gar nicht um Polen, ſondern um die Wiederaufrichtung des Europas von Verſailles, das durch die Wiedererſtarkung Deutſchlands vernichtet worden iſt. Deutſchlands Wiederaufſtieg zur Großmacht aber iſt das Werk Adolf Hitlers und des Nationalſozialismus. Deshalb ſpricht auch Chamberlain davon, daß das engliſche Kriegs⸗ ziel die Vernichtung des„Nazi⸗Regimes“ in Deutſchland ſei. Die Herren wiſſen wohl, was ſie wollen. Weil ſie kein ſtar⸗ kes, ſondern ein ſchwaches, ja, ein ihnen höriges Deutſches Reich haben wollen, deshalb wollen ſie den Nationalſozia⸗ lismus vernichten. Sie wollen, um mit dem Duce zu reden, eine Poſition wieder aufrichten,„die Geſchichte und Dynamik der Völker verurteilt haben“— eben das Europa von Ver⸗ ſailles, in dem Frankreich und England die Herren waren und Deutſchland zu den Knechten gehörte. Aber dieſes Lu⸗ ropa gehört, Gott ſei Dank, der Vergangenheit an, und es iſt, wie Muſſolini mit Recht geſagt hat, eine„ſinnloſe Illu⸗ ſion“, dieſe Poſition wieder aufrichten zu wollen. Um dieſer„ſinnloſen Illuſion“ aber will England Krieg n ſoll das franzöſiſche Volk, das ja die Hauptlaſt die⸗ es Krieges zu tragen haben wird, ſchwere Blutsopfer brin⸗ gen. Man erkennt das nicht nur in Italien, ſondern auch in anderen neutralen Ländern ſehr deutlich. Ueberall dort, wo man die Dinge ſo ſieht, wie ſie in Wirklichkeit ſind, iſt des⸗ halb das Echo der Muſſolinirede durchaus zuſtimmend. Alle neutralen Beobachter ſtellen feſt, daß der Dusce die Lage ab⸗ ſolut zutreffend gekennzeichnet habe. Nach der a en des Duce befindet 15 Euro noch nicht tatſächlich i Kriege, da die Maſſen der Heere noch nicht aufeinanderge⸗ prallt ſind, und man könne den Zuſammenſtoß vermeiden, wenn man ſich über die realen Tatſachen genügend Rechen⸗ chaft gibt. Italiens Haltung ſuchte bisher den Krieg tokaliſieren. Muſſolini betont das, und er ſieht zurzeit keinen Grund, von der italieniſchen Erklärung vom 1. Sep⸗ tember abzugehen Für ſein Land fordert er ernſteſte Wa ſamkeit. Er betont auch, daß, wenn er wieder auf dem Bal⸗ kon des Palazzo Venezia erſcheinen wird, es ſich um die An⸗ kündigung von Entſcheidungen von geſchichtlicher Tragweite gandeln wird. e 8 aber ſei das nicht der Fall. Aber die Lage ſei voller Unbekannter, und er zieht daraus den Schluß, der ſpontan aus dem italieniſchen Volk hervorge⸗ gangenen Loſung zuzuſtimmen, ſich milttäriſch vorzubereſ⸗ ten, jeden möglichen Friedensverſuch zu unterſtützen und wachſam und iche gen arbeiten. i Muſſolini nennt das den Stil des Faſchismus. Seine Loſung gliedert ſich in drei Teile. Der erſte und der letzte be⸗ treffen Italien, das Mittelſtück hat europäiſche Bedeutung. Es wäre gewiß verfrüht, von einem Friedens verſu ö 10 reden, nachdem der ernſteſte Friedensverſuch Adolf Hit⸗ ers in ſeiner Danziger Rede in London und Paris nicht das entſprechende Echo gefunden hat. Dort übertönt zurzeit noch die Kriegsfanfare alle vernünftigen Erwägungen. Ja, nach abgenutztem e hat man aus den ehrlichen Offerten ſchon wieder das berühmte Zeichen der Schwäche erkunden wollen. Nun, das Deutſchland, das in 18 Tagen den polniſchen Verbündeten Englands und Frankreichs in einer Vollkommenheit e die geſchichtlich ohne Bei⸗ ſpiel daſteht, kann man ſelbſt vor dem eigenen Volke nicht glaubhaft der Schwäche zeihen. Die Stgatsführer von Paris und London wiſſen auch ganz genau, daß es lediglich letztes und höchſtes Verantwortungsbewußtſein war, das aus Adolf Hitlers Danziger Rede ſprach. Aber ſie haben nicht den Mut, es vor ien Volke einzugeſtehen. Die italieniſche Preſſe regiſtriert ſehr ausführlich das Auslandsecho der Muſſolini⸗Rede. Man will feſtſtellen kön⸗ nen, daß die Schnelligkeit, mit der die franzöſiſche Regierung auf die Rede reagiert hat, ein Beweis für ihre Wirkung ge⸗ weſen iſt. Schon vorher nahmen die Italiener davon Notiz, daß ſowohl die letzte Rede Chamberlains wie die Daladiers jeden Verſuch unterließen, weitere Kriegsziele 5 Beſonders hebt die italieniſche Preſſe auch die Tatſache her⸗ vor, daß der engliſche Außenminiſter mit dem Sowjetbot⸗ ſchafter von London konferlert habe, und die italieniſchen Korreſpondenten in London melden, daß dieſe Tatſache „enormes Intereſſe“ in England erweckt habe. In London wird betont, daß die Geſprächsthemen der beiden Staats⸗ männer von„ungewöhnlicher Bedeutung“ geweſen ſeien. Wir regiſtrieren dieſe italteniſchen Melbungen nur, um Kenntnis von nüchternen und realen Beobachtern zu geben. Bis jetzt liegen Anzeichen für ein wirkliches Umdenken in Paris und London nicht vor, und Deutſchland wird gut daran tun, ſich zunächſt einmal auf ſein gutes und ſcharfge⸗ chliffenes Schwert zu verlaſſen. 5 Berlin, 26. Sept Im Sender Paris Mondial wird die Erklärung einer ſoeben aus Polen zurückgekehrten fran⸗ zöſiſchen Perſönlichkeit wiedergegeben, die ſich gegenüber Havas über die Gründe der polniſchen Niederlage ausließ. Nach langem Wenn und Aber heißt es daß Gott den deut⸗ ſchen motoriſierten Einheiten günſtig geſinnt geweſen ei. Zum Lagebericht des OK W̃ Der ſinnloſe Widerſtand der befeſtigten Stadt Warſchau. Alle deutſchen Aufforderungen zur Evakuierung der Zivil⸗ bevölkerung ergebnislos. Berlin, 26. Sept. Zu dem heutigen Bericht des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht ſchreibt der Deutſche Dienſt: Das Oberkommando der deutſchen Wehrmacht, das heute den Beginn der Kampfhandlungen ge⸗ gen Warſchau ankündigt, hat zweieinhalb Wo⸗ chen lang das Aeußerſte getan, um die Schrecken des Krieges von der Zivilbevölkerung der Stadt fernzuhalten. Am 8. September waren deutſche Panzertruppen an den Stadtrand von Warſchau gelangt. Sie hatten feſtſtel⸗ len müſſen, daß es ſich hier nicht um eine offene Stadt handelte, die nach der Niederwerfung des feindlichen Hee⸗ res ohne weiteres beſetzt werden konnte Sie ſtießen viel⸗ mehr auf eine Feſtung, die von den Reſten der polni⸗ ſchen Armeen, vor allem aber von bewaffneten Zi⸗ pviliſten mit allen Mitteln verteidigt wurde. Tatſächlich hatte die polniſche Stadtverwaltung bereits am 7. Septem⸗ ber die geſamte Bevölkerung aufgerufen, bei der Verteidi⸗ gung Warſchaus mitzuwirken, die Straßen durch den Bau von Tankfallen unpaſſierbar zu machen und ſich zum Kampf auf den Barrikaden zu rüſten. Gleichzeitig wurden die Ge⸗ fängniſſe geöffnet, die Pöbelmaſſen bewaffnet, Abteilungen von Flintenweibern organiſiert. Stolz berichtete nach we⸗ nigen Tagen der Warſchauer Sender, durch den Widerſtand der geſamten Zivilbevölkerung ſei Warſchau gerettet; die Deutſchen hätten ſich zurückgezogen. In Wahrheit hatte das deutſche Oberkommando einen blutigen Vorpoſtenkampf ohne durchſchlagendes militäriſches Ergebnis vermieden. Es wußte jetzt, daß die Feſtung Warſchau— wenn es nicht gelang, die polniſchen Machthaber von der Nutzloſig⸗ keit und Grauſamkeit zu überzeugen— nur durch einen planmäßigen Aufmarſch bezwungen werden konnte. An Verſuchen, den Stadtpräſidenten und den Militär⸗ befehlshaber von Warſchau wenigſtens zur Evakuie⸗ rung der Zivilbevölkerung zu veranlaſſen, hat es nicht gefehlt. Die ganze Welt war Zeuge der immer wiederholten Aufrufe zu entſprechenden Verhandlungen. Die verantwortlichen Warſchauer Stellen wußten, ob⸗ gleich der Ring um die Feſtung ſich enger zog, die Ent⸗ ſendung eines Parlamentärs zu verhindern. Nur der Ab⸗ zug der fremden Staatsangehörigen wurde auf die nach⸗ drückliche deutſche Initiative ſchließlich widerſtrebend zuge⸗ laſſen. Im übrigen begnügten ſich die Warſchauer Macht⸗ haber damit, den Widerſtandsgeiſt der ziwilen und militä⸗ riſchen Kombattanten durch Lügen nachrichten über die tatſächliche Lage Polens anzuſpornen. Daß die politi⸗ ſchen und militäriſchen Führer des ehemaligen polniſchen Staates längſt in Rumänien interniert ſind, darf in der Hauptſtadt niemand wiſſen. Daß die Stadt nur noch eine kleine letzte Widerſtandsinſel bildet, deren Verhalten am Schickſal Polens nichts mehr zu ändern vermag, wird ver⸗ ſchwiegen. Die Feſtung Warſchau wird ohne Rückſicht auf die Verluſte, die dadurch in der Bevölkerung entſtehen, verteidigt. Im Gegenteil: die Verantwortungsloſigkeit wird ſoweit getrieben, daß mit den Opfern aus den Reihen der Zivilbevölkerung, die bei einer Belagerung unvermeid⸗ lich ſind, im Ausland Stimmung gemacht wird, gerade als ob das Blut dieſer Einwohner nicht allein auf das Haupt derer käme, die unſinnigerweiſe die Millionenſtadt War⸗ au verteidigen, nachdem der polniſche Staat aufgehört hat zu exiſtieren. Die engliſche Stimmung m̃ a che arbeitet dieſer Grauſamkeit geradewegs in die Hände, indem ſie vom Ufer der Themſe durch Funk⸗Aufrufe den Widerſtand noch an⸗ Fornt, Sie verſucht darüber hinaus, vor altem mit dem Begriff der„offfenen Stadt“ zu operieren. Aber Warſchau war nie eine offene Stadt, ſondern ſtets eine Feſtung, die den Uebergang über die Weichſel zu ſperren und das pol⸗ niſche Land jenſeits des Stromes vor einer Invaſion zu ſchützen hatte. Ob zu Zeiten Karl XII. von Schweden, ob zur ruſſiſchen Zeit,— ſtets war ſie von Befeſtigungen um⸗ geben, die im 19. Jahrhundert beſonders ausgebaut wur⸗ en. Zur Zeit des Weltkrieges war Warſchau eine große Lagerfeſtung, die durch 11 Forts auf dem linken und vier weitere auf dem rechten Ufer der Weichſel gedeckt wurde. Dieſe Werke, die 1915 dem deutſchen Anſturm etwa 14 Tage lang widerſtanden, ſind auch in den 20 Jahren pol⸗ niſcher Herrſchaft nicht zerfallen. Sie ſtellen mit den Haus für Haus befeſtigten Vor⸗ ſtädten eine Verteidigungskraft dar, die nur ſyſtematiſch niedergekämpft werden kann. Mit der Erſtürmung von Fort und Vorſtadt Mokotow iſt in dieſe gleiche Stel⸗ lung mit überraſchender Schnelligkeit die erſte Breſche ge⸗ ſchlagen worden, nachdem die Vorbereitungen für die Auf⸗ nahme der Kampfhandlungen abgeſchloſſen waren. Der ſowjetruſſiſche Heeresbericht Moskau, 26. Sept. Der Generalſtab der Roten Armee veröffentlicht folgendes Kommuniqué über die Operationen in Polen am 25. September: Im Verlaufe des 25. September haben die Truppen der Roten Armee in Fortſetzung ihres Vormarſches auf die Demarkationslinie die Städte Suwalkt und Gonionds beſetzt und die Linie Suwalki— Gonionds— Suraſh— Janow(30 Kilometer ſüdweſtlich von Breſt⸗ Litowſt)— Opalin— Dubenka(beide Punkte am Bug. 24 bis 30 Kilometer ſüdweſtlich bezw. ſüdöſtlich von Holm)— Komarow. Lawrikow(15 Kilometer ſüdöſtlich von Rawa⸗ Roſka), Podgajdſchiki(25 Kilometer nordöſtlich von Sam⸗ bor)— Unjatitſche(10 Kilometer nordweſtlich von Drogo⸗ bytſch)— Rybnik(40 Kilometer weſtlich von Srtyj)— Koſiow(50 Kilometer ſüdweſtlich von Stryf) erreicht. Im weſtlichen Weißrußland und in der Weſtukraine werden die Operationen zur Säuberung von den Reſten der polniſchen Truppen fortgeſetzt. Rumänien und Rußland Vollkommenſte Neutralität Grundlage der Beziehungen Bukareſt, 27. September. In Zuſammenhang mit Zweck⸗ meldungen des feindlichen Auslandes gibt die amtliche rumäniſche Nachrichtenagentur folgende Erklärung ab: Alle Meldungen über militäricche Zwiſchenfälle und über eine Schließung der rumäniſch⸗ruſſiſchen Grenze gehö⸗ ren dem Bereich der Phantaſie an. Die ruſſiſch⸗rumäniſchen Beziehungen gehen auf der Grundlage vollkommenſter Neu⸗ tralität fort. Amtliche Kreiſe bringen in dieſem Zufammen⸗ Zang die kürzliche Neutralitätserklärung in Erinnerung, die ußenkommiſſar Molotow dem rumäniſchen Geſandten in Moskau übergeben hat. Im übrigen bringen die Befehls⸗ haber der ruſſiſchen Truppen in Polen dem rumäniſchen Grenzkommandanten gegenüber den Wunſch auf Neukrali⸗ tät zum Ausdruck. Sowjetbotſchaſt verließ Warſchau Moskau, 26. Sept. Wie man ſoeben von beſtunterrich⸗ teter Seite erfährt, hat das Perſonal der ſowjetruſſiſchen Botſchaft in Warſchau, insgeſamt 62 Perſonen, Dienstag⸗ vormittag Warſchau verlaſſen. Es iſt noch nicht bekannt, welche Reiſeroute der frühere polniſche Botſchafter in Moskau mit ſeinem Perſonal zur Ausreiſe aus der Sowjetunion wählen wird. Es wird jedoch bermutet, daß die Mitglieder der polniſchen Bot⸗ aft ſich über Finnland nach Frankrei ch begeben mer⸗ en. Die Befreſung der ruſſiſchen Diplomaten Iweimalige Aufforderung des Oberkommandos des deutſchen Heeres an die Polen.— Das Botſchaftsgebäude von be⸗ wafneten Banden belagert. Berlin, 27. Sept. Am Dienstagvormittag um 11 Uhr ſind durch Vermittlung des Oberkommandos des deutſchen Heeres 62 Mitglieder der ſowjetruſſiſchen Botſchaft aus Warſchau befreit worden. Das Oberkommando des deut⸗ ſchen Heeres hatte am Sonntagvormittag über den Sender Warſchau 1 die nachfolgende Aufforderung an das polni⸗ ſche Oberkommando gerichtet: „Aus Warſchau zurückgekehrte ausländiſche Diploma⸗ ten berichten, daß mehr als 60 Mitglieder der ſowjetruſſiſchen Botſchaft, darunter 22 Frauen und 23 Kinder, im Keller des ſtark beſchädigten ſowjetruſſiſchen Botſchaftsgebäudes in Warſchau von Bewaffneten belagert werden und daher nicht zuſammen mit dem Diplomatiſchen Korps Warſchau ver⸗ laſſen konnten. Das Oberkommando des deutſchen Heeres gibt dem polniſchen Oberkommando Gelegenheit, dieſe ruſſiſchen Diplomaten und weitere ſonſt noch dort befindliche ausländiſchen Diplomaten am Montag, den 25. Septem⸗ ber, in der Zeit zwiſchen 10 und 14 Uhr, durch die deutſche Feuerlinie Aehe aus Warſchau herauszulaſſen. Die Diplomaten werden an der Straße Praga—Radzymin in Höhe der deutſchen Vorpoſten erwartet. Die Kraftwagen der Diplomaten haben weithin ſichtbare weiße Flaggen zu zeigen. Von polniſcher Seite iſt dafür zu ſorgen, daß je 2000 Meter rechts und 2000 Meter links der Straße volle Waffenruhe herrſcht. Von deutſcher Seite wird ebenfalls dafür geſorgt werden. Oberkommando des deutſchen Heeres.“ Nachdem die Friſt erfolglos verſtrichen war, hat das Oberkommando des deutſchen Heeres am Montag um 23 Uhr eine zweite Aufforderung folgenden Wortlau⸗ 55 durch Rundfunk an das polniſche Oberkommando gerich⸗ et: „Die ausländiſchen Diplomaten ſind bis zum 25. Sep⸗ tember, 19.30 Uhr, bei den deutſchen Vorpoſten nicht ange⸗ kommen. Das Oberkommando des deutſchen Heeres gibt dem polniſchen Oberkommando erneut Gelegenheit, die ruſſiſchen und weitere in Warſchau befindliche ausländiſche Diplomaten am Dienstag, den 26. September früh, durch die deutſche Feuerlinie ungehindert aus Warſchau herauszulaſſen. Die Diplomaten müſſen ſich während der Nacht nach Praga be⸗ geben und Praga bei Hellwerden auf der Straße Praga Radzymin verlaſſen. Die Kraftwagen der Diplomaten haben weithin ſichtbare weiße Flaggen zu zeigen. Von polniſcher Seite iſt dafür zu ſorgen, daß von 5 bis 8 Uhr je 2000 Me⸗ ter rechts und links der Straße volle Waffenruhe herrſcht. Von deutſcher Seite wird ebenfalls dafür geſorgt werden. Die ſowjetraſſiſche Regierung erklärt, daß das Perſonal der polniſchen Botſchaft in Moskau ſolange zurückgehalten wird, bis die Mitglieder der ruſſiſchen Botſchaft in War⸗ ſchau ausgeliefert worden ſind. f Oberkommando des deutſchen Heeres.“ Nachdem das Oberkommando des deutſchen Heeres den Termin der Waffenruhe um zwei weitere Male verlängert hatte, haben um 11 Uhr am Dienstag vormittag 62 Mit⸗ glieder der ſowjetruſſiſchen Botſchaft die deutſche Feuer⸗ linie paſſiert und befinden ſich zurzeit auf dem Wege nach Königsberg. Von Königsberg aus werden ſie durch Ver⸗ treter des Auswärtigen Amtes nach Swinemünde und von dort im Sonderzug nach Berlin geleitet werden. Der Führer an Dr. Tiſo Dank für kreue Waffenbrüderſchaft. Berlin, 26. Sept. Miniſterpräſident Dr. Joſef Tiſo er⸗ hielt vom Führer nachſtehendes Telegramm: Herr Miniſterpräſidenk! Bei Abſchluß des polniſchen Jeldzuges iſt es mir ein Bedürfnis, Ihnen, Herr Miniſter⸗ präſident, der flowakiſchen Wehrmacht und dem ſlowakiſchen Bolke für die entſchloſſene Haltung und die bewieſene Waf⸗ fenbrüderſchaft zu danken. Seien Sie überzeugt, daß das deutſche Volk und ſeine Regierung dieſe Einſtellung voll würdigt und die damit bewieſene Gesinnung in vollem Umfange erwidern wird. Adolf Hitler.“ Dieſes Telegramm des Führers an den flowakiſchen Miniſterpräſidenten hat, wie aus Preßburg gemeldet wird, in den ſlowakiſchen Regierungskreiſen ebenſo wie in der n Bevölkerung allergrößte Freude hervorgerufen. ie Anerkennung Adolf Hitlers für die Haltung der Slo⸗ wakei während des polniſchen Feldzuges gab einen will⸗ kommenen Anlaß, erneut die tiefe Verehrung und Dank⸗ barkeit, die das geſamte ſlowakiſche Volk dem Führer des Deutſchen Reiches entgegenbringt, hervorzuheben. Das ührende ſlowakiſche Organ„Slowak“ gab dieſen Empfin⸗ ungen warmen Ausdruck und ſtellte weiter feſt. daß die Slowakei ſchon immer gewohnt geweſen ſei, das gegebene Wort zu halten, in früheren Zeiten aber immer dafür ſchlecht belohnt worden ſei. Völlig anders ſtünden die Dinge heute im Verhältnis der Slowakei zu Deutſchland. f Adolf Hitler habe dem ſlowakiſchen Volke ebenſo ehrlich ſein Wort gehalten wie dieſes ihm gegenüber. Er habe nicht nach der flowakiſchen Selbſtändigkeit gegriffen, als die Slowakei ihre ſchickſalsſchwerſte Stunde erlebte, ſondern habe ſie unter ſeinen Schutz genommen und ſo vor den Zu⸗ griffen anderer Intereſſenten bewahrt.„Wir verſpre⸗ chen Adolf Hitler“, ſo ſchließt das Blatt,„daß er ſich in uns niemals täuſchen wird“. „Es war nationale Pflicht“ Miniſterpräſident Dr. Tiſo hielt im ſlowakiſchen Rundfunk eine Anſprache, in der er mit Genugtuung feſtſtellte, daß die Entwicklung der Dinge in den letzten drei Wochen die Richtigkeit des Standpunktes der ſlowakiſchen Regierung eindeutig erwieſen habe. Es war unſere natio⸗ nale Pflicht, erklärte der Miniſterpräſident, den Beſtand unſeres Staates ſowie Leben und Freiheit ſeiner Bürger mit der Waffe zu verteidigen. Kein fremder Befehl, ſon⸗ dern die aus den polniſchen Truppenanſammlungen an un⸗ ſerer Nordgrenze gewonnene Erkenntnis, daß Polen die Abſicht hatte, durch einen Einbruch in die Slowakei den Deutſchen in den Rücken zu fallen und das Land dem furchtbarſten Schrecken eines Kriegsſchauplatzes auszuſetzen, habe die Entſchlüſſe der ſlowakiſchen Regierung beſtimmt. 40 Tage des Grauens Kaktowitz, 27. September. Am Sonntag abend trafen in Oſtoberſchleſien ganz überraſchend 186 Volksdeutſche, darun⸗ ter 18 Frauen, ein, die von polnischen Machthabern vor mehreren Wochen feſtgenommen und ins Innere Polens ver⸗ ſchleppt worden waren. Die Schilderungen dieſer von deut⸗ ſchen Truppen in der Gegend von Lemberg aufgefundenen und befreiten Volksdeutſchen ſind erſchütternd und zeigen, welcher Grauſamkeiten die polniſchen Machthaber fähig waren. Die meiſten von ihnen waren in den Tagen zwiſchen dem 15. und 20. Auguſt feſtgenommen worden. Abſage Indiens an England Keine Teilnahme am Krieg.— Vernichkende Ankwork. Moskau, 26. Sepk. Das Exekutiv⸗Komitee des Indi⸗ ſchen Nationalkongreſſes veröffenklicht eine Erklärung, in der es heißt, daß die engliſche Regierung vorſätzlich die Meinung Indiens ignoriere und ohne ſeine Zuſtimmung erkläre, Indien ſei ein kriegführendes Land. Die Frage der Teilnahme Indiens am Kriege könne nur vom indi⸗ ſchen Volk ſelbſt entſchieden werden, das nicht zulaſſen werde, daß die Hilfsquellen Indiens zu imperiagliſliſchen Zwecken ausgenutzt würden. Jegliche Berſuche dieſer Ark würden unweigerlich den Widerſtand des indiſchen Volkes hervorrufen. Indien könne nicht am gegenwärkigen l rieg teilnehmen in einer Zeit, in der ſeine eigene Freiheit ſtrei⸗ tig gemacht werde. „Die Regierungen Englands und Frankreichs erklärten, daß ſie den Krieg für Demokratie und Freiheit führten. Doch die ganze bisherige Geſchichte dieſer Staaten ſei voll von Verrat an den von ihnen ſelbſt verkündeten Idealen. Wenn der jetzige Krieg zum Zweck der Erhaltung der beſtehenden Kolonien und Beſitzungen der imperialiſti⸗ ſchen Länder und der inveſtierten Kapitalien geführt werde, ſo könne Indien nichts mit dieſem Krieg gemein haben. Beſtehe aber das Problem darin, die wahre Demo⸗ kratie zu verteidigen und eine neue Ordnung in der ganzen Welt zu ſchaffen, ſo ſei Indien äußerſt daran intereſſiert. Führe England den Kampf für Demokratie, ſo müſſe es unweigerlich ſeine imperialiſtiſche Politik aufgeben und in Indien die volle Demokratie einführen. Die Neutralität Luxemburgs Luxemburg, 26. Sept. Die luxemburgiſche Staatszei⸗ tung veröffentilcht eine Verordnung über die Aufrecht⸗ erhaltung der Neutralität Luxemburgs. Nach dieſer Ver⸗ ordnung iſt es verboten, auf luxemburgiſchem Gebiet eine feindſelige Haltung gegen eine andere Macht vorzuberei⸗ len, zu unterſtützen oder auszuführen. Ferner wird jede Organiſation verboten, die zu Gunſten der militäriſchen Intereſſen einer kriegführenden Macht handeln könnte. Be⸗ ſonders unterſagt wird die Bildung von Freikorps oder die Eröffnung von Werbebüros. Schließlich wird die Be⸗ nutzung von Rundfunkſendern oder anderen Sendemitteln zur Uebermittlung von Nachrichten, die den kriegführenden Staaten nützen oder ſchaden könnten, verboten. Ford gegen Einmiſchung Waffenausfuhr der erſte Schritt zum krieg. Newyork, 26. Sept. Auf der Jahrestagung des ame? kaniſchen Frontkämpferverbandes American Legion in Chicago forderte der Ehrengaſt Henry Ford die Welt⸗ kriegsveteranen unter rieſigem Beifall auf, ihr beſſeres Wiſſen und ihre aus der Kriegsteilnahme erwachſene Ab⸗ neigung gegen einen neuen Krieg für die Sache r N dens für die USA einzuſetzen. Ford warnte vor der Auf⸗ hebung des Waffenembargos und erklärte: „Wenn wir einmal 3 dieſes Zeug nach drüben zu verſchiffen, ſtecken wir ſofort im Krieg! Wenn wir mit. machen, werden allein die Geldleute davon profitieren. Ich glaube, der Krieg wird bald aufhören, wenn wir uns her⸗ aushalten. Dieſer Krieg iſt zurzeit nichts weiter als die Angelegenheit von etwa 25 Köpfen und der Propaganda. Sie wollen nur unſer Geld und unſere Männer.“ Der japaniſche Vormarſch Tokio, 27. September. Seit dem Ueberſchreiten des Sintſiang⸗Fluſſes am Samstag haben nach japaniſchen Mel⸗ dungen japaniſche Einheiten bei ihrem Vormarſch in der Provinz Hunan in dreitägiger Schlacht die auf über zehn Diviſionen geſchätzte Armee des Generals Kwanlincheng ſchwer geſchlagen. Ein Teil der japaniſchen Truppen hat am Montag den Fluß Ni überſchritten, während der Reſt der japaniſchen Streitkräfte das Nordufer des Fluſſes beſetzte. Die japaniſchen Truppen ſind ſomit 40 km nach Süden vor⸗ gedrungen und ſtehen jetzt 64 km vor„Tſchangſcha, der Hauptſtadt der Provinz Hunan. Die Chineſen ließen 8200 Tote auf dem Schlachtfeld zurück. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer hat dem König von Dänemark zum Geburtstag drahflich ſeine herzlichſten Glückwünſche übermit⸗ telt. Danzig. Im Rahmen einer ſchlichten Feier fand die Uebergabe des Hauſes des Generalkommandos durch Gau⸗ leiter Forſter an den Militärbefehlshaber Danzig⸗Weſt⸗ preußen, General der Artillerie Heitz, ſtatt. Danzig. Die/ Heimwehr iſt nach den von ihr beſtan⸗ denen ſchweren Kämpfen um die Sicherung e— gekehrt. Sie war vor allem an der Erſtürmung Dirſchaus, der Weſterplatte und Oxhöfts hervorragend beteiligt. Acht Männer der ½ Heimwehr Danzig würden vom Führer mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. 5 Kattowitz. Am Montag um 12 Uhr ſind die bisher noch beſtehenden Polizeigrenzen zwiſchen Weſt⸗ und Oſtober⸗ ſchleſien aufgehoben worden. Der Verkehr zwiſchen beiden Teilen Oberschlesien unterliegt von nun ab keinerlei Be⸗ ſchränkungen und Paßvorſchriften mehr. Preßburg. Das flowakiſche Parlament beſchloß das neue Staatsbürgergeſetz der Slowakei. Das Geſetz enthält aus⸗ führliche Beſtimmungen über den Erwerb, den Verluſt und Aberkennung der Staatsbürgerſchaft 8 Rom. Muſſolini hat den italieniſchen Kronprinzen zur Berichterſtattung über die von ihm befehligten Armeegrup⸗ pen empfangen 6 Rom. Zur Rede Muſſolinis ſtellt„Giornale d Italia“ u. a feſt, daß die Blockade Deutſchlands heute keinerlei Ausſicht auf Erfolg habe denn das autarkiſche Deutſchland von 1939 ſei nicht mehr mit dem von 1914 zu vergleichen. Amſterdam. Die geſamte Fiſcherflotte für den Hochſee⸗ fiſchfang iſt wegen der engliſchen Minengefahr gezwungen aufzuliegen. Auch die Küſtenfiſcherei wird durch die ſtändig auftanchanden engliſchen Treibminen aufs ſchwerſte bedroht. Slowakiſche Heerführer ausgezeichnet Preßburg, 26. Sept. Generaloberſt Liſt hat dem Ober⸗ befehlshaber der flowakiſchen Armee, Verteidigungsmini⸗ ſter General Catlos im Auftrag des Oberſten Befehls⸗ habers der deutſchen Wehrmacht zum Zeichen der Aner⸗ kennung für die hervorragenden Leiſtungen der flowaki⸗ ſchen Armee mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. Die gleiche Auszeichnung erhielten die Kommandanten der 1. und der 3. Diviſion, General Pulanich und Oberſt J. G. Malar. Keine Sendung ohne Pech Berlin, 26. September, Es iſt doch zu ärgerlich— der Führer tut niemals das, was Radio London ihm vor⸗ ſchreibt: Heute, da ſich der Führer wieder inmitten ſeiner Truppen an der Bzura befindet, weiß der Londoner Rundfunk nach der Mitteilung des außerordentlich ſchlecht informierten Informationsminiſteriums zu berichten, daß Adolf Hitler„ſich zum Oberkommandierenden der deutſchen Armee an die Weſtfront“ begeben hat. Die Welt wird leicht erkennen, wie ſchnell ſich beim britiſchen Lügenmini⸗ ſterium Oſt in Weſt und ein britiſcher in einen deutſchen Torpedo verwandelt. Neues aus aller Welt A Dreimal je 100 000 Mark auf Nummer 364 997. In der Nachmittagsziehung der Fünften Klaſſe der Erſten Deut⸗ ſchen Reichslotterie fielen am Dienstag drei Gewinne von fe 100 000 Mark auf die Nummer 364 997. A Katze ſtört die Verdunkelung. Ein merkwürdiger Fall von Verdun ugsſtörung wird aus Frankfurt am Main⸗ Höchſt gem t. Dort hatte ein Ehepaar, das im Beſitz einer Katze iſt, am Morgen eine Reiſe unternommen. von der es erſt am ſpäten Abend zurückkehrte. Bei der Ankunft fand der Ehemann eine Vorladung zur Polizei vor, weil in ſeiner Wohnung helles Licht brannte und die Fenſter nicht perdun⸗ kelt waren. Es ſtellte ſich heraus, daß die Katze ſich zum Spielen ausgerechnet den Zug des elektriſchen Schalters aus⸗ geſucht hatte und mit ihren Krallen ſo lange daran gezogen hatte, bis das Licht brannte. A„Oſtmark“— ein neues Bodenſeeſchiff. Das im Vor⸗ jahr in Bau genommene neue Motorſchiff der deutſchen Bo⸗ enſeeflotte hat in dieſen Tagen ſeine erſten Probefahrten gemacht. Beim Taufakt, der in aller Stille, vollzogen wurde, erhielt das Schiff den Namen„Oſtmark“. Das neue Motor⸗ ſchiff wird in Bregenz ſtationiert. Mit dieſem Schiffsneubau erhielt die deutſche Bodenfeeflotte eine wertvolle Bereiche⸗ rung. Die„Oſtmark“ hat bei 425 Tonnen Waſſerverdrän⸗ gung eine Länge von 60 Meter und eine Breite von 11 Me⸗ ter und bietet Platz für 1000 Perſonen. Schweres Exploſionsunglück in Berlin⸗Tempelhof. In einem Betrieb für Aufarbeitung von Rückſtänden aus der Schokoladeninduſtrie in Berlin⸗ Tempelhof ereignete ſich eine heftige Exploſion, bei der ein Arbeiter tödlich und acht weitere verletzt wurden, darunter drei ſchwer. Wie die Unterſuchung ergab, war durch ein undicht gewordenes Extrak⸗ tionsgefäß Benzin herausgetreten, das im Arbeitsraum ver⸗ dampfte Die Benzindämpfe ſind dann in das Keſſelhaus ge⸗ Langt und haben ſich an der Keſſelfeuerung entzündet. Durch die zurückſchlagende Flamme wurde das im Gefäß enthaltene Benzin zur Exploſion gebracht. Arzneipflanzen wachſen in Krankenhausgärten. In den Gärten der Berliner Krankenhäuſer und Anſtalten macht der Anbau von Arzneipflanzen erfreuliche Fortſchritte. Es find insbeſondere Kamille, Pfefferminze, Baldrian und Salbei, für die jährlich mehrere Millionen Mark für Einfuhr aus⸗ gegeben werden, die in dieſen Krankenhausgärten angepflanzt Jede Woche ein Luftſchutztag. Der Polizeipräſident in Hannover hat beſtimmt, daß für die Stadt Hannover jeden Freitag ein Luftſchutztag durchgeführt wird. An dieſem Tage werden nachmittags von den Amtsträgern des Reichs⸗ luftſchutzbundes alle Häuſer beſucht, um die Luftſchutzbereit⸗ ſchaft zu überprüfen. A Londons Unterwelt nutzt die Verdunkelung. Nach Be⸗ richten aus London macht ſich die Londoner Unterwelt die Verdunkelung eifrig zunutze; es häufen ſich die Diebſtähle und Einbrüche. Ein großer Einbruchsdiebſtahl wurde in das Geſchäft des däniſchen Silberſchmiedes Georg Janſen ver⸗ übt. Die Einbrecher haben eine Beute von 2000 bis 3000 Pfund gemacht. Ein großer Teil des Lagers iſt ausgeraubt worden. Da die großen Schaufenſter in der Bondſtreet we⸗ gen des Luftſchutzes mit Brettern beſchlagen ſind, konnten die Verbrecher ungeſtört arbeiten. f 8 A Gaunerſtreich bosniſcher Viehjuden. Einem beſonders gewiſſenloſen Streich kam man in Serajewo auf die Spur. Die dortigen Viehjuden hatten unter den Bauern verbrei⸗ tet, Ende der Wache würden ihre Schafe von den Militärbe⸗ hörden ohne Entſchädigung beſchlagnahmt werden. Die Bauern entſchloſſen ſich deshalb meiſtens ſofort zu einem überſtürzten Verkauf und erhielten von den jüdiſchen Gau⸗ nern für Schafe im Werte von 200 Dinar durchſchnittlich nur einen Erlös von 30 Dinar. 1 5 Ueber 90 Todesopfer der Hitze in Kalifornien. Aus Les Angeles wird gemeldet, daß die ſeit einer Woche in 395 lifornien herrſchende tropiſche Hitze in den 5 Los Angeles und San Franzisko über neunzig Todesopfer forderte. , Loſe Reifen müſſen abgeliefert werden. Auf Grund einer behördlichen Anordnung müſſen jetzt alle loſen Reifen abgeliefert werden. In den Sammelſtellen werden die Fahrzeug⸗Kautſchuk⸗Bereifungen auf ihren Wert geprüft und angenommen, — N a i 18 Badiſche Chronik — Vereinfachung im Verſorgungsweſen. Der General⸗ bevollmächtigte für die Wirtſchaft hat am 2. September eine Verordnung über das Verſorgungsweſen erlaſſen, die im Hinblick auf die gegenwärtige Lage gewiſſe Vereinfachungen auf dem Gebiete der Verſorgung der Kriegsopfer der alten Wehrmacht vorſieht. Die Verlegung des Wohnſitzes ſowie auch Veränderungen des Familienſtandes ſollen bis auf wei⸗ teres eine Aenderung der Höhe der Verſorgungsbezüge nicht zur Folge haben. An die Spruchbehörden der Reichsverſor⸗ gung ſind neue Sachen zunächſt nicht zu bringen. Die dort anhängigen Sachen werden nicht mehr erledigt, die Verfah⸗ ren ſind abgeſchloſſen. Bis auf weiteres erfolgt die Nach⸗ prüfung im Wege der Dienſtaufſicht. Neulußheim.(Kind verunglückt.) Auf der Hok⸗ kenheimer Straße wurde beim Spielen ein achtjähriges Mäd⸗ chen durch einen Motorradler erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß es ins Heidelberger Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Das Mädchen trug neben Kopfverletzungen auch einen Oberſchenkelbruch davon. (0) Bruchſal.(Einzug in die neue Schule.) Nach⸗ dem noch Einrichtungsgegenſtände die neue„Hans Schemm⸗ Schule“ vollſtändig ergänzten, kounte die Bruchſaler Jugend Einzug in die neue Schule halten. Aus dieſem Anlaß fand eine Flaggenhiſſung ſtatt. Der Leiter der neuen Schule, Pg. Kiefer, wies in ſeiner Anſprache auf die Entſtehung des Hau⸗ ſes hin und dankte der Stadtverwaltung, dem Kreisleiter und dem Architekten. Zum erſtenmal ſtiegen dann die Fahnen an den Maſten empor und nach einem Siegheil und dem Geſang der Nationallieder begaben ſich die Klaſſen voller Erwartung in die ihnen zugewieſenen Schulſäle. 2 Ringsheim, A. Lahr.(Im Bach gelandet.) Nach einer Kurve in der Dorfmitte verlor ein Kraftradler die Herr⸗ ſchaft über ſein Fahrzeug und flog in hohem Bogen in den porbeifließenden Bach. Mit erheblichen Kopfwunden konnte der Verunglückte dem naßkalten Element entriſſen werden. Freiburg.(Zwe: Schwerverletzte.) Auf dem Karlsplatz ſtießen ein Motorrad mit Beiwagen und ein Per⸗ ſonenkraftwagen zuſammen. Dabei wurden zwei Perſonen ſchwer verletzt. (—) Baitenhauſen.(Arbeitsmaid als Lebens⸗ retterin.) Eine Bäuerin fand dieſer Tage ihr Kind im Bettchen auf dem Geſicht liegend auf. Das Kind war dem Erſticken nahe. Während die verzweifelte Mutter ſich um ärzt⸗ liche Hilfe bemühte, ſtellte die bei ihr beſchäfligte Arbeits⸗ maid Wiederbelebungsoerſuche an, die erfolgreich waren. 0 n(Ein hoffnungsvolles Paar) Zwei schulpflichtige Burſchen haben ſich Zutritt in ein Haus am Adolf⸗Hitler⸗Platz verſchafft und dort alles durchwühlt. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die beiden ſchon ſeit vier Wochen regelmäßig Raubzüge ausführten. () Weingarten b. Karlsruhe.(Vom Baum ge⸗ ſtürzt.) Der Sohn des Oelmüllers Sebold iſt beim Obſt⸗ pflücken derart vom Baum geſtürzt, daß er einen doppelten Beinbruch erlitt. () Bühl.(Lebensgefährlich verletzt.) Das bei ſeinen Großeltern in Vimbzuch weilende ſtebenjährige Söhn⸗ chen des Arbeiters Marx Konrad von hier rannte aus dem Hoftor heraus direkt in die Fahrbahn eines Kraftwagens. 155 Fuge wurde durch das Auto erfaßt und kebensgeſahr. lich verletzt. Offenburg.(Das zweite Todesopfer.) Der Verkehrsunfall nahe der Kinzigbrücke hat nun ein zweites Todesopfer gefordert. Drei Perſonen aus Richtung Schut⸗ terwald kommend, wollten auf einem Dreikraftrad in dem Augenblick einen Laſtwagen überholen, als ein aus entgegen⸗ geſetzter Richtung kommender Perſonenkraftwagen anrollte. Der Lenker des Dreikraftrades bremſte plötzlich ſo ſtark ab, daß ſämtliche Inſaſſen herausgeſchleudert wurden. Im Kran⸗ kenhaus iſt kurz nach der Einlieferung einer der Verunglückten geſtorben. Ein zweiter Schwerverletzter ſtarb am nächſten Tag. Aus den Nachbargauen Worms.(Verkehrsunglück auf der Nibe⸗ lungenſtraße). Auf der Nibelungenſtraße zwiſchen Worms und Bürſtadt ſtieß ein Perſonenkraftwagen gegen einen haltenden Bauernwagen in dem Augenblick, als ein entgegenkommender Kraftwagen vorüberfuhr. Der verun⸗ glückte Perſonenkraftwagen rannte nun gegen einen Stra⸗ ßenbaum, wobei ſeine beiden Inſaſſen ſchwer verletzt wurden, Bewußtlos wurden ſie dem Wormſer Krankenhaus zugeführt. Der Wagen mußte abgeſchleppt werden. Worms.(Schadenfeuer in Möbelfabrih. In der Nacht wurde die Möbelfabrik von Herte u. Co. in Worms⸗Hochheim durch einen Brand heimgeſucht, der in den Holzvorräten und Halbfertigfabrikaten reiche Nahrung fand. Fan Feuerwehren von Worms und Neuhauſen waren ſehr bald zur Stelle und bekämpften das Feuer mit dem Er⸗ folg, daß es um 2 Uhr früh auf ſeinen Herd beſchränkt und die Gefahr beſeitigt war. Ein Lagerſchuppen iſt ausge⸗ brannt, doch geht der Betrieb im alten Umfang weiter. Jriedberg.(Von einem Schlepper totgefah⸗ ren). In der Gegend von Ockſtadt wurde auf der Reichs⸗ autobahn der Beifahrer eines Laſtzuges tödlich überfahren. Er ſtürzte vom Schlepper und geriet unter den vom e 1 1 gezogenen Laſtwagen, Die Verletzungen waren ſo ſchweb, aß der Tod auf der Stelle eintrat. Bürſtadt.(Das war Pech). Der Wormſer Ernſt P. ſtellte ſich einem hieſigen Dentiſten als Gehilfe vor und ek⸗ hielt auch Arbeit. Pünktlich trat er morgens an, erſchien aber ſchon am erſten Nachmittag nicht wieder. Mit ihm war das Gipsmodell eines Gebiſſes mit einigen aufgearbeiteten Goldkronen verſchwunden. Inzwiſchen erſchien bei einem Urmacher und Juwelier ein Mann, der Goldkronen verkau⸗ fen wollte unter der Angabe, ſie gehörten ihm. Der Juwe⸗ lier erkundigte ſich nach dem Wert und 1 1 ausgerechnet bei dem beſtohlenen Dentiſten an. Der Angeklagte, der ſoviel Pech hatte und auf dieſe Weiſe ſofort feſtgenommen werden konnte, war vor dem Darmſtädter Schöffengericht geſtändig. Deshalb wurde ihm auf eine Gefängnisſtrafe von ſieben Mo⸗ naten die Unterſuchungshaft voll angerechnet. Zweibrücken.(Tödlicher Unfall.) Beim Radfahren wurde der im 33. Lebensjahre ſtehende Anton Hafner aus Bechhofen durch einen Motorradfahrer angerannt und ſo heftig gegen einen Kilometerſtein geſchleudert, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Mit ſchweren Verletzungen wurden der 1 und ſein Begleiter ins Krankenhaus bingeltefert. Kind in die Jauchegrube geſturzt. In Oberhaid bei be ſtürzte das dreiſährige Söhnchen des Schloſſers Robert Guth in einem unbewachten Augenblick in die Jauche⸗ grube. Obwohl der Kleine ſofort herausgezogen wurde, ſtarb er wenige Stunden ſpäter. Vermutlich iſt Jauche in die Lun⸗ ge des Kindes eingedrungen. Folgenſchwerer Inſektenſtich. Der 70 jährige Rentner 900 Geierhos in Wie gen(Bayern) wurde von einer giftigen Fliege in das rechte Auge geſtochen. Der alte Mann mußte ſich einer Operation unterziehen, die mit der Entfer⸗ nung des Auges endete. 3 5 Von einem Zuchtſtier angefallen. Als der Bauer un Bürgermeister Prams in Neuhofen(Bayern) ſeinen Zucht⸗ ſtier in den Stall bringen wollte, wurde das Tier plötzlich wild, fiel Prams an, ſpießte ihn auf und drückte ihn mit al⸗ ler Wucht gegen das Hoftor. Auf die Hilferufe des Ange⸗ griffenen hin ließ der Stier von dieſem ab und konnte von herbeigeeilten Leuten in den Stall gebracht werden. Prams erlitt erhebliche Verletzungen. Gasvergiftung durch einen Hund. Morgens nahmen Fußfanger in Stol 580 Gasgeruch wahr, der aus der Voß nung der Eheleute Schlegel drang. Als man durch ein Fen⸗ ſter in die Wohnung einſtieg, fand man das Ehepaar re⸗ gungslos in den Betten auf. Die 40 Jahre alte Ehefrau war bereits erſtickt, während der 60 Jahre alte Mann noch ſchwa⸗ che Lebenszeichen von ſich gab. Es wird vermutet, daß das, Unglück durch einen Hund berurſacht wurde der in der Kü⸗ che ſchlief. Er iſt offenbar in der Nacht wohl einmal aufge⸗ ſprungen und hat hierbei einen 1197 Schlauch, der über ſeinen Kopf hinweg zum Gashahn führte, heruntergeriſſen. AT 10 000 Mark für die Hinterbliebenen der Opfer von Bochum⸗Hordel. Der Ehrenausſchuß der„Stiftung für Op⸗ fer der Arbeit“ hat für die Hinterbliebenen der durch Schlag ⸗ wetterexploſion auf der Zeche„Hannover“ in Bochum⸗Hor⸗ del tödlich verunglückten Volksgenoſſen einen Betrag von 10000 Mark als erſte Hilfe zur Verfügung geſtellt. Vor 120 Jahren in Baden Es war im Jahre 1808, als unſer Leinewebergeſelle von Stuttgart her kommend badiſchen Boden betrat.„Wir wen⸗ deten uns nach Vaihingen und wollten nach Pforzheim ehen. Da aber die mit reifen Trauben behangenen Reb⸗ ſtoce längs der Chauſſee mit Dornenverzäunungen unzugäng⸗ lich gemacht waren, ſo beſuchten wir den 15 Jahre nachher durch die Zeitungen im Auslande bekanntgewordenen Flek⸗ ken Mühlhauſen, wo der katholiſche Pfarrer Hennhöfer mit dem Freiherrn Julius von Gemmingen und über 400 Köpfen ſeiner Pfarrei zum Wangener Glauben übergegangen. In Dürrmenz feierten an ieſem Tage die umherwohnenden Landmeister unſeres Handwerks ihren Quartals⸗ und Gewerkstag. Schon in einiger Entfernung tönte uns der Schall von Trompeten, Hörnern und Poſaunen entgegen. Sogleich, nachdem wir unſere Ranzen abgelegt, wur⸗ den wir eingeladen, mit Töchtern und Frauen zu tanzen, welche Ehre wir aber unſerer Müdigkeit halber abſchlagen mußten... In Pforzheim ſchliefen wir im Waldhorn. Am nächſten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Durlach. Wer gon dieſer Stadt die ſchöne nach Karls ruhe führende ſchnurgerade Pappelallee nicht geſehen hat, kann ſich unmöglich davon eine Vorſtellung machen. Ueber⸗ haupt iſt Baden eines der reizendſten Länder. In Farls- ruhe war unſere Herberge im„König von Preußen“ in der Hoſpitalſtraße. Unſer Leinewebergeſelle, der in Karlsruhe jedoch kein franzöſiſches Viſum bekam, wanderte nach Nor⸗ den. Deshalb“, ſo fährt der Bericht fort,„wanderte ich nach Bruchſal, Wiesloch und Heidelberg und nahm mein Quartier im„Kölniſchen Hofe“. Am anderen Tage beſichtigte ich auf dem Gaisberge das berühmte Weinfaß in bem a, fen, dom zerſtörenden Zähne der Zeit bas zernagten pfalzgräflichen Schloſſe. Dor darüber die Aufſicht führende Güfer führte mich für ein kleines Trinkgeld in das Lokal in dem ſeit 1664 das 20 Fuß hohe und 31 Fuß lange Faß auf einem antiken Fußgeſtelle geſtanden. Nach den authen⸗ tiſchen Berichten dieſes Mannes hält das Faß in ſeinem wei⸗ ten Bauche 204 Fuder, 3 Ohm und 4 Viertel Wein. Man ſteigt fünf Stufen hinauf, und es haben in früheren Zeile als es noch mit einheimiſchem Oktoberſaft gefüllt war, auf des Faſſes Boden nach einem an der Wand angebrachten Orcheſter 6 Paare bequem getanzt. Nachdem aber die nach⸗ barlichen Herren Franzoſen in gewohnter Zerſtörungswut und Schadenfreude ein Loch hineingeſchlagen und den edlen Rebenſaft verſchüttet, hat dieſe harmlose uſtbarkeit der Hei⸗ delberger auf immer ein Ende genommen. Die Ausſicht vom Schloßberge iſt unvergleichlich. Hier fängt die von den Römern angelegte Bergstraße an. Ich lief durch eine lachende Gegend am linken Ufer des Neckars entlang nach Mann⸗ heim. Benjamin Nied erließ kurz darauf das badiſche Gebiet Zwei Jahre ſpäter, 1810, kam er jedoch nach apenreuer⸗ lichen Wanderfahrten wieder nach Baden. Von Heilbronn aus zog er über Bretten und Durlach nach Karls⸗ ruhe.„In dieſer mir ſchon bekannten Stadt erhielt ich wider Vermuten eine Arbeitsſtelle bei dem Meiſter Greyn in der Rittergaſſe.“ Lang iſt Riedel allerdings in Karlsruhe nicht geblieben, er überwarf ſich bald mit ſeinem Meiſter und zog weiter.„Ich war verabſchiedet, ohne Brot und Arbeit und ohne Barſchaft. Zufällig machte ich die Bekanntſchaft mit einem Müller. Wir ſchlenderten nun miteinander zum Mühl⸗ burger Tor hinaus und gingen nach Raſtatt, Biſchofs⸗ heim und Kehl.“ Nach einem kurzen Aufenthalt in Straß⸗ burg zieht der Leinewebergeſelle allein weiter über Frie⸗ ſenheim, Lahr nach Freiburg. Dort hatte er im Münſter ein ſeltſames Erlebnis.„Ich beſah mir das Innere der berühmten Münſterkirche. Vor einem von Mengs gemal⸗ ten Muttergottesbilde kniete ein Mädchen, das allen nur möglichen Liebreiz in ihrem Engelgeſichtchen ſowie in den Umriſſen ihres ſchöngeformten Körpers vereinigte. Es ſchwamm in Wehmut und Tränen aufgelöſt. Ich vermochte meuen Blick nicht von der ſchönen Beterin abzuwenden, und ihr Bild vergegenwärtigte ſich mir auf dem Wege nach Kratz in gen.“ Ueber Müllheim gelangte der Wanderer nach Baſel und unter mancherlei Fährlichkeit durch die Schweiz, auf dem Rückweg langte er am Bodenſee an:„Von dem am weſt⸗ lichen ilfer des Bodenſees nahe bei Konſtanz liegenden Dorfe Staad fuhr ich in einem gebrechlichen Schifflein nach der entgegengeſezten Seite, und zwar nach der Stadt Meersburg, bis wohn es eine Meile überzufahren iſt. Hier iſt der Bodensee 14 500 Ellen breit, 545 Ellen tief.“ Bon Meersburg wandte ſich der Handwerksburſche nach Bay⸗ ern und hat ſpäter Baden nicht mehr betreten. (—) Konſtanz.(Hans Thoma⸗Gedächtnisaus⸗ ſtellung.) Zum 100. Geburtstage unſeres großen Altmei⸗ ſters wird am Sonntag, den 1. Oktober, im Weſſenberghaus eine Sonderſchau eröffnet, die vornehmlich der Graphik Hans Thomas gewidmet iſt und ſich dabei auf Steindruck und Radierungen beſchränkt. 8 ü f Calcale aud ocuau — Fußgänger auf die Bürgerſteige! Um den Verkehr auf den verdunkelten Straßen reibungslos zu geſtalten und Un⸗ glücksfälle zu verhüten, iſt es Pflicht der Fußgänger, nur die Bürgerſteige zu benutzen. Der Fahrgang muß beſonders in der Dunkelheit von Paſſanten freibleiben. Nur ſo können Unglücksfälle vermieden werden. Jeder muß ſich bewußt an; daß es beſonders für den Kraftfahrer ſchwierig iſt, in der Dunkelheit ſeinen Weg zu finden. Bei Fliegeralarm ha⸗ ben die Hausbewohner ihre eigenen Schutzräume»der die der Hausgemeinſchaft aufzuſuchen. Die öffentlichen Luftſchutz⸗ räume ſind ausſchließlich für die Paſſanten und Benutzer der Verkehrsmittel da. Wer bei Fliegeralarm ſein Haus verläßt, bringt ſich und andere in Gefahr. Die Speiſekarte in den Gaſiſtätten Der Lelter der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsgewerbe hat aus einer wohlverſtandenen Dienſt⸗ leiſtungspflicht an der e e mit Zuſtimmung der zuſtändigen Stellen eine neue Anor nung über die Ab⸗ gabe von Speiſen in Gaſtſtätten und Beherbergungsbetrie⸗ ben erlaſſen, die am 26. September in Kraft getreten iſt. Nach dieſer Anordnung wird in Zukunft in jeder deut⸗ ſchen Gaſtſtätte ein Eintopf⸗ oder Tellergericht verabfolgt, deſſen Preis ſo niedrig ſein wird, daß es für jeden Volksge⸗ noſſen erſchwinglich iſt. Dieſes Eintopf oder Tellergericht iſt als Dienſtleiſtung des Gewerbes der Allgemeinheit ge⸗ genüber zu betrachten. Im übrigen werden genaue Richtlinien für die Geſtaltung der Speiſekarte feſtgelegt und Höchſtzahlen für Vorgerichte, Suppen, Fiſchgerichte, Eierſpeiſen, Gemüſe und Salate, Wurſt⸗ und Käſeſorten, Süßſpeiſen und Kompotte feſtgeſetzt. Die fleiſchloſen Tage bleiben nach wie vor beſtehen. Von der Fleiſchkarte Die Abgabe von Fleiſch- und Fleiſchwaren Die Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirtſchaft hat am 23. September eine Anordnung erlaſſen, die auch für die geſamte Verbraucherſchaft von Intereſſe iſt, da ſie unter anderem wichtige Beſtimmungen über die Abgabe von Fleiſch und Fleiſchwaren gegen die Abſchnitte der Reichs⸗ fleiſchkarte enthält. Aus der Anordnung gehk'hervor, daß Fleiſch und Fleiſchwaren in voller Höhe der für die einzel⸗ nen Abſchnitte der Reichsfleiſchkarte ſich ergebenden Ge⸗ wichtsmenge abzugeben ſind. Werden die entſprechenden Mengen nicht ſofort in voller Höhe abgegeben, ſo ſind die Reſtmengen während des Zeitabſchnittes, für den die Ab⸗ ſchnitte gelten, nachzuliefern. Fleiſch iſt grundſätzlich mit ein⸗ gewachſenen Knochen abzugeben. Bei der Abgabe von knochenloſem Fleiſch kann eine Knochenbeilage erfolgen. Der Knochenanteil bei der Abgabe von Fleiſch darf bei Schweinefleiſch 20 vH, bei Rindfleiſch 25 vH und bei Kalb⸗ fleiſch 30 v) der abzugebenden Menge nicht überſteigen. Schaffleiſch darf nur mit eingewachſenen Knochen abgege⸗ ben werden. Wird die Abgabe von knochenloſem Fleiſch ohne Knochenbeilage verlangk, ſo vermindert ſich die auf dem einzelnen Abſchnitt der Reſchsfleiſchkarte vorgeſehene Ge⸗ wichtsmenge um den feſtgeſetzten Knochenankeil. Für dieſe Vorſchriften gelten folgende Ausnah⸗ men: Bei dem Verkauf von Schweinsköpfen(mit Ohr, ohne Backe), Fleiſchſalat, Ochſenmaulſalat, Rinderſchwänzen, Konſumſülze, Innereienſülze, Lungen und Euter ſind zu 50 oh der verkauften Menge auf die Fleiſchkartenabſchnitte anzurechnen. Beim Kauf von Schweinekammknochen, Speer⸗ knochen(Rückgratknochen) und Bauchrippen, die unmittel⸗ bar em Knochen ausgeſchält und nicht nachgeputzt ſind, fer⸗ ner beim Verkauf don Rinderköpfen,. Kalbköpfen, Schaf⸗ köpfen, Spitzbeinen(unmittelbar hinter dem Dickbein oder dem Springgelenk abgehauen) und Schweineſchwänzen, Rin⸗ derknochen, Fleck und Schwarten dürfen nur 25 vH der aus⸗ gegebenen Menge auf den Abſchnitt der Reichsfleiſchkarte an⸗ gerechnet werden. Miſchkonſerven werden in Höhe der gewichtsmäßi⸗ gen Fleiſcheinlage auf die Abſchnitte der Reichsfleiſchkarte angerechnet. Freibankfleiſch kann ohne Abſchnitte abgegeben werden. Ilvesheim. Seinen 73. Geburtstag feiert heute Herr Jakob Feuerſtein, Adolf Hitlerſtraße. Am Samstag kann er mit ſeiner Frau das Feſt der goldenen Hochzeit feiern. Die beſten Wünſche. ] Mannheim. Durch einen Perſonen wagen angefahren.) Beim Ueberqueren der Straße wurde ein 65 jähriger Mann durch einen Wagen angefahren und zu Boden geworfen. Mit ſchweren inneren Verletzungen liefer⸗ te man ihn ins Krankenhaus ein. — Meldepflicht zurückgewanderter Auslandsdeutſcher. Alle Auslandsdeutſchen, das heißt Reichsdeutſche aus dem Ausland, die in den letzten Tagen und Wochen aus dem Aus⸗ land in die Heimat zurückgekehrt ſind, werden erſucht, ſich un⸗ verzüglich beim Rückwandereramt der Auslandsorganiſation der NSDAP, Berlin, Potsdamerſtraße 9, mittels Poſtkarte zu melden. Es iſt auf dieſer Karte der bisherige Wohnort und die jebſhe 8 anzugeben ſowie die in der hefin i ö Begleitung lichen Familienmitglieder. Die Meldung entbindet nicht von der Meldepflicht bei den zuſtändigen Po⸗ lizeibehörden. Helft bei der Kartoffelernte! Die Kartoffelernte verſpricht in dieſem Jahr gut, wenn nicht ſogar ſehr gut zu werden. In wenigen Tagen be⸗ ginnt die Ernte dieſer für Menſch und Tier gleich wichtigen Nahrungsfrucht. Aber nicht überall ſind die notwendigen Hände vorhanden, dieſe Früchte rechtzeitig zu ernten. Der ſchon an und für ſich beſtehende Landarbeitermangel iſt durch Einziehungen teilweiſe noch vergrößert worden, ſo daß die Ernte der Kartoffeln auf Schwierigkeiten ſtoßen kann, um ſo mehr, da in der gleichen Zeit auch die Be⸗ ſtellung des Wintergetreides beginnt. Gerade jetzt werden alſo in der Landwirtſchaft an allen Stellen viele tüchtige Hände gebraucht, deshalb ergeht an alle Frauen und Mädchen, auch an alle übrigen Arbeits⸗ kräfte in Stadt und Land, ſoweit ſie irgendwie abkömmlich ſind, der Ruf: Helft der Landwirtſchaft bei der Kartoffel⸗ erntel Tretet ein in die Kolonnen der Kartoffelbuddler, die ſich ſchon früher Jahr für Jahr an der Ernte dieſer Hack⸗ früchte beteiligt und ſo an der Nahrungsmittelverſorgung unſeres Volkes mitgeholfen haben. Keine Kartoffel darf in dieſem Jahr erfrieren oder verderben. Zwar iſt die Ver⸗ ſorgung mit Speiſekartoffeln durchaus geſichert, aber jede Kartoffel, die über dieſen Bedarf hinaus geerntet wird, kann zur Fütterung des Viehs und damit zur Bildung von Fleiſch und Fett verwendet werden. Alles, was der Boden und der Fleiß des Bauern uns in dieſem Jahr an Nah⸗ rungsgütern. haben, muß geerntet werden, nicht im Intereſſe des Bauern, ſondern im Intereſſe des ganzen Volkes, deſſen Verſorgung mit Nahrungsgütern unter allen Umſtänden geſichert werden muß. Wer daher bei der Ernte hilft, hilft dem ganzen Volke und damit ſich ſelbſt. — Kriegsgefangene auch jetzt in der Induſtrie. Im Zu⸗ ſammenhang mit der bereits erfolgten Mitteilung über den vordringlichen Arbeitseinſatz von Kriegsgefangenen in der Landwirtschaft wird noch darauf hingewieſen, daß Geſuche um Zuweiſung von Kriegsgefangenen nunmehr auch von der Induſtrie an das für den Betrieb bezw. für den Beſchaffungs⸗ ort zuſtändige Arbeitsamt zu richten ſind. Von den Geſu⸗ chen an die Dienſtſtelle der Wehrmacht iſt daher Abſtand zu nehmen. —Obſt im Keller will behandelt ſein. Alljährlich geht ein Teil der Obſternte dadurch verloren, daß nur ungünſtige Lagerräume vorhanden ſind. Dieſe Verluſte wären nicht nö⸗ tig, wenn man geeignete Bodenräume zur Verfügung hätte. Allein, hier liegt wohl die Gefahr des Erfrierens vor, wenn ſtarker Froſt eintritt, auch iſt die Temperatur nicht ſo gleichmäßig, wie ſie gutes Lagerobſt verlangt. Man iſt alſo im allgemeinen auf Kellerräume angewieſen. Dieſe laſſen aber oft nicht weniger als alles zu wünſchen übrig. Sie die⸗ nen nicht nur als Aufbewahrungsort für Obſt, onde auch fon alles mögliche Gerümpel, für Kiſten, Stroh, Holzwolle, oweit eben nicht kräftig entrümpelt worden iſt. Die Wände ſind ſchmutzig, der N wird kaum jemals gereinigt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man auch ſeine Kellerräume möglichſt ſauber halten muß, ganz beſonders wenn Obſt in ihnen lagert. Es koſtet weniger Zeit und Geld, alljährlich im Herbſt die Wände zu reinigen und möglichſt neu zu tün⸗ chen, den ganzen Raum auszuſchwefeln, in geregelter Weiſe zu lüften und den Obſtvorrat öfter nachzuſehen. Jede im geringſten angefaulte Frucht muß ſofort ganz aus dem Raum entfernt werden, und alle Früchte müſſen einzeln lie⸗ gen, dürfen einander alſo nicht berühren. Iſt der Keller feucht, ſo verderben einzelne Früchte ſehr ſchnell und die Fäulnispilze wuchern in erſchreckender Weiſe. Man tut dann gut, ſtets etwas ungelöſchten Kalk in den Keller zu bringen. Dieſer zieht die Fruchtigkeit an, zerfällt und kann ſpäter auf dem Lande untergegraben werden. 3 Weidwerk und Kriegswerk Der„Herbſtmonat“, wie die alte Bezeichnung für den September lautete, bietet dem Jäger Freude aus dem Vollen Für alle Wildarten, vom Rebhahn bis zum Rot⸗ hirſch, iſt jetzt die Jagd frei, und wer im Laufe des Jah⸗ res des Jägers Ehrenſchild, die Hege und die Pflege des Wildes, gewahrt hat, kann ſich jetzt den verdienten Lohn holen. Daß der Wildabſchuß in den gebotenen Grenzen bleibt, dafür ſorgen ſchon die Jagdgeſetze des Reichsjäger⸗ meiſters Hermann Göring. In erſter Linie ſoll das Wild⸗ bret, wozu es ſich ganz beſonders eignet, als Krankenkoſt unſeren verwundeten Soldaten zugute kommen. Vor nun⸗ mehr 25 Jahren, im erſten Herbſt des Weltkrieges 1914, wendete ſich der Forſtmeiſter Frömbling, Blankenburg im Harz, in einem Aufruf an die deutſchen Jäger behufs Lie⸗ erung von Wild für Lazarette. Er berichtete darin von fenen Erfahrung aus dem Jahre 1870, als es gelang, einen Kreis oſtfrieſiſcher Weidmänner dahin zu vereinigen, all⸗ wöchentlich einen beſtimmten Tag der Jagd auf Haſen und Hühner zu widmen, um die Ausbeute dem„Hannover⸗ ſchen Verein zur Pflege im Feld verwundeter Krieger“ zur Verfügung zu ſtellen. In dem Aufruf heißt es:„Wiederum iſt unſerem Volke ein Krieg aufgezwungen worden. Deut⸗ ſche Weidgenoſſen, denen nicht vergönnt war, mit hinaus⸗ ziehen, wie wäre es, wenn Ihr in ähnlicher Weiſe Euer Pulver und Blei verwerten würdet zur Erquickung und Kräftigung derjenigen, die für Euch draußen bluten? Be⸗ denkt doch, eine wie willkommene Abwechſlung in der Krankenkoſt der Lazarette das Wildbret ſein müßte! Nicht wie damals bei einigen wenigen darf es verbleiben, an die Geſamtheit der deutſchen Jägerei richte ich diesmal die Aufforderung, wer ihr folgt, wird dem Ehrenſchild deut⸗ ſchen Weidwerks neue Lichter auftragen. Weidmannsheil! Mit ſolchem Aufruf an die deutſche Jägerei zerſtreut zugleich ein berufener deutſcher Weidmann etwa auftau⸗ chende Bedenken, ob es angebracht iſt, in der ernſten Zeit des Krieges dem Jagdſport zu huldigen. Die Jagd iſt nicht nur ein Sport, ſie hat auch einen beachtlichen volkswirt⸗ ſchaftlichen Wert. Der Anteil, den der Wildabſchuß in der Fleiſchverſorgung unſeres Volkes ausmacht, ſoll gerade in der Kriegszeit nicht fehlen. Die Jagdwaffen im heimatlichen Feld und Wald ſollen beitragen zur Kräftigung und Wie⸗ derherſtellung unſerer kämpfenden Brüder im Felde, die durch Kriegswaffen verwundet wurden. Kriegswerk und Weidwerk ſtehen in der germaniſchen Raſſe in uralten Be⸗ ziehungen. Der Feldmarſchall und Reichsjägermeiſter Her⸗ mann Wöring iſt Sinnbild dafür.. SSC 3 Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart Programm für Mittwoch, den 27. September 6 Morgenlied, Zeit, Nachrichten, Landwirtſchaft, anſchlie⸗ ßend; Gymnaſtik I; 6.30 Frühkonzert, von 7—7.15 Nachrich⸗ ten(deutſch); 7.50 Für Dich daheim; 8 Marktberichte, an⸗ ſchließend: Volkslieder; 8.10 Gymnaſtik 2; 8.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender; 12 Mittagskonzert, dazwiſchen: 12.30—12.40 Nachrichten(deutſch), 12.40— 12.50 Nachrichten(franzöſiſch); 13 Mittagskonzert; 14 Nachrichten (deutſch); 14.15 Schallplatten; 14.30 Nachrichten(franzöſiſch), anſchließend: Schallplatten; 15„Die Glücksſchuhe“, Märchen⸗ ſpiel; 15.30 Kleines Konzert; 16 Muſik am err da⸗ zwiſchen: 1717.10 Nachrichten(deutſch), 17.30—17.40 Nach⸗ richten(franzöſiſch); 18 Aus Zeit und Leben; 18.15 Barnabas von Geezy ſpielt; 18.30 Zeitfunk; 19 Nachrichten(franzöſiſch)z 19.10 Schöne Stimmen; 20 Nachrichten(deutſch); 20.10 Her⸗ mann Löns zum Gedenken; 20.45 Konzert, dazwiſchen: 21.10 bis 21.20 Nachrichten(franzöſiſch), 22— 22.10 Nachrichten (deutſch), 23.20.— 23.30 Nachrichten(ſpaniſch), 0.15—0.25 Nach⸗ richten(franzöſiſch). —— 1T—T—Ääͤ Programm für Donnerstag, den 28. September: 6 Morgenlied, Zeit, Nachrichten Landwirtſchaft, anſchlie⸗ ßend: Gymnaſtik, 6.30 Frühkonzert; 77.15 Nachrichten deutſch); 7.50 Für Dich daheim; 8 Marktberichte, anſchlie⸗ end: Volkslieder; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Sendepauſe: 11.30 olksmuſik und Bauernkalender; 12 Mittagskonzert, dazwi⸗ ſchen: 12.30—12.40 Nachrichten(deutſch), 12.40—12.50(franzo⸗ ſiſch; 13 Mittagskonzert; 14 Nachrichten(deutſch); 14.15 Schallplatten; 14.30 Nachrichten(franzöſiſch). anſchließend: Schallplatten; 16„8'ſchwäbelet“; 17 Nachrichten(deutſch), an⸗ ſchließend: Schallplatten; 17.30 Nachrichten(franzöſiſch) an⸗ ſchließend: Schallplatten; 18 Aus Zeit und Leben: 18.15 Im Gleichſchritt, 18.30 Zeitfunk; 19 Nachrichten(franzöſiſch); 19.10„Mr ſinget ebbes“, Volkslieder und kleine Muſik; 19.40 Schallplatten; 20 Nachrichten(deutſch); 20.15 Konzert da⸗ zwiſchen: Nachrichten; 21.10— 21.20(franzöſiſch, 2222.10 (deutſch), 23.20—23.30(ſpaniſch), 0.15—0.25(franzöſiſch). CCT. Todes-Anzeige. 64 Jahren sanft entschlafen. In tiefer Trauer: Nihm--Seckenheim, 27. September 1939. Neine liebe Frau, unsere gute Mutter und Großmutter Elisabetha Schreck ist gestern früh nach langem Leiden, im Alter von Peter Schreck und Hinterbliebene. Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Freiburgerstraße 66 aus statt. Kathol. Mütterverein, Müm.⸗Seckenheim Unſer Mitglied Eliſabetha Schreck wurde in die Ewigkeit abgerufen, Die Beerdigung findet Donnerstag nach⸗ mittag 3 Uhr von Freiburgerſt. 66 aus ſtatt. Amſſiche Bekanntmachung der stadt Mann hein fag. Masch Das Einſperren von Tauben betr Rach§ 34 der Feldpolizeiordnung wird beſtraft, wer unbefugt Tauden während der Herbſtſaatzeit fliegen läßt. Die Oerbſtſaatzeit hat bereits begonnen. 31. Oktober 1989. Morgen Oonnnerstag 20 Ahr Wiederbeginn der Proben im, Löwen“. Reue Sängerinnen und Sänger herzli willkommen. der aller Syſteme Das werden repariert Verbot gilt vom Zeitpunkt der Veröffentlichung bis Räheres Zürn -Bad. Hof Tel. 23499. Epang. Kirchenchor, Müm ⸗Sechen dein Werdet Nlitglied- S. V Winter⸗ Tafelbirnen (Paſtorenbirnen) zum einlagern, zu verkaufen. A. Söllner, Hauptſtraße 100. Summi- stempel Hefert Druckere! des Neckar: Bote—— g Verſammlungs⸗Kalender Fußballvereinigung 1898. Morgen Donnerstag um 17 Uhr Training für Schüler, um 18 Uhr für Jugend und Aktive auf dem Sportplatz. Anſchließend Spielerverſammlung. Parteiamtliche Mitteilungen. HJ. 47/171. Heute 20 Uhr Gefolgſchaftsdienſt. Sewinnauszug 5. Klaſſe 1. Deutſche Reichslotterie 17. Ziehungstag 21. 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