e Peine ee ee — ö Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages· und Anzeigenblatt für 5 und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗ A. 39. Jahrgang Warſchan kapltuſtet Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht— Luftangriff auf engliſche Kriegsſchiffe in der Nordſee Berlin, 27. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Oſten nähern ſich unſere Truppen der mit der Sow⸗ jetregierung vereinbarten Demarkakionslinſe. Von den ver⸗ ſprengten Teilen des polniſchen Heeres, die ſich noch zwiſchen den deutſchen und den vormarſchierenden ruſſiſchen Truppen befinden, wurden öſtlich Bilgoraj die 41. polniſche Diviſion und 1. Kavallerie-Brigade gefangengenommen. Die zu Beginn der Kampfhandlungen als offene Stadt angeſehene und dementſprechend reſpektierte 9 a upfſtadt 755 lens iſt durch die Raßnahmen des Kommandanten, die iederinſtandſetzung der alten Forts und die Bewaffnun von Teilen der Zioiſbevölkerung in eine Feſtung verwandelf worden. Der Angriff dagegen brachte geſtern im Nordteil die erſte, im Südteil die zweite Jorkslinie in unſeren Beſitz. Unter dem Eindruck dieſer 1 fe hat der polniſche Kom⸗ mandant heute vormiktag die Uebergabe der Stadt und der Beſatzung angeboten. Der Oberbefehlshaber des Heeres hal den General Blaskowitz beauftragt, die Uebergabeverhand⸗ lungen zu führen. Die Luftwaffe griff militäriſch wichtige Jiele in Modlin an. Im Weſten nur geringe Gefechtstätigkeit. Der Feind ſchanzt auf der gan⸗ zen Fronk. Zwei auc Flugzeuge wurden im Luft kampf über Freiburg und Sigmaringen abgeſchoſſen. Deutſche Luftſtreitkräfte riffen geſtern engliſche Seeſtreitkräfte, Schlachtſchiffe, Flug ⸗ 289186 Kreuzer und Jerſtörer in der mikkleren Nordſee mit Erfolg an. Außer einem Flugzeugträger, der zerſtört worden iſt, wurden mehrere ſchwere Treffer auf einem 55 ff erzielt. Anſere Flugzeuge erlitten keine Ver⸗ Uſte. Bedingungslos kapituliert Aebergabe Warſchaus am Freitag. Berlin, 27. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Warſchau hat bedingungslos kapituliert. Die förmliche Uebergabe an das deutſche Armeeober⸗ kommando wird vorausſichklich am 29. Seplember ſtatlfin⸗ den. Die militäriſche Beſatzung bekrägt nach den bisherigen Jeſtſtellungen über 100 000 Mann. Der Luftangriff in der Nordſee Der erſte Kampf zwiſchen Flugzeugen und Ariegsſchiffen ein durchſchlagender Lese— deulſchen Luftwaffe. Berlin, 27. Sepk. Der Angriff deuiſcher Flugzeuge auf engliſche Seeſtreilkräfte in der mittleren Nordſee ver⸗ dient als militäriſches Ereignis beſonderer Art feſtgehalten zu werden. Zum erſten Male in der Kriegsge⸗ ſchichke iſt am Dienskag ein Lufkangriff auf einen manöverierenden Jloktenverband unkernommen worden. Wohl ſind auch bisher ſchon einzelne Unterſeeboote von Fliegern bombardiert worden. Die Engländer andererſeits machten Anfang September den erfolgloſen Verſuch eines Luftangriffes auf deutſche Kriegshäfen und verloren dabei mehr als die Hälfte der eingeſetzten Flugzeuge. Der Kampf jedoch, der ſich am Dienstag zwiſchen Flugzeugen und Kriegsmarine auf hoher See abgeſpielt hat, iſt— obgleich in der Theorie häufig diskutiert— in der Praxis erſt⸗ malig. Die deutſche Luftwaffe darf ſich rühmen, dabei einen durchſchlagenden Erfolg erzielt zu ha⸗ ben. Ein britiſches Schlachtſchiff wurde durch mehrere Nreffer ſchwer beſchädigt. Daß ferner ein engliſcher Ane d e träger zerſtört wurde, iſt für Großbritannien um ſo ſchwerer, als es von ſechs vorhandenen Schiffen dieſer Art am 18. September bereits eines der größten, den„Cou⸗ rggeous“, einbüßte. Die Feſtſtellung, daß die erfolg⸗ reichen deutſchen Flieger von 1 8 kühnen Unternehmen unverſehrt zurückgekehrt ſind, wird überall mit beſonderer Freude aufgenommen. 3 Engliſches Militärflugzeug in Jsland beſchlagnahmt Keikjavik, 27. September. Mittwoch nachmittag landete ein englisches Militärflugzeug in der Nähe des Handelsplat⸗ 75 Raufarhöfn an der Nordoſtküſte Islands. Die Beſatzung eſtand aus neun Mann. Der Führer der Maſchine keilte mit, daß ſie wegen Nebels hätten notlanden müſſen. Das Flugzeug wurde gemäß den Neutralitätsbeſtimmungen von der Regierung Hecchiagn hen Der ruſſiſche Heeres er icht Insgeſamt 30 000 Gefangene. Moskau, 27. Sept. Der Moskauer Rundfunk verbreitet den Heeresbericht des Generalſtabes der Roten Armee über die Operationen in Polen vom 26. September! Die Trup⸗ pen der Roten Armee, heißt es darin, hätten ihren Vor⸗ marſch auf die Demarkationslinie im Laufe des 26. Sep⸗ tember weiter fortgeſetzt und dabei die Orte Oſſowiee, . Samoſtje, Rawa Ruſka, Sambor und Turka be⸗ eee Donnerstag, den 28 September 1939 Militär verwaltung in Polen Generaloberſt von Rundſtedt Oberbefehlshaber Oſt Berlin, 28. Seplember. Der Führer und Oberſte Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht hal die Einrichtung einer Militär⸗ verwaltung in den beſetzten, ehemals polniſchen Gebieten angeordnek. An die Spitze der Militärverwalkung hat er als Oberbefehlshaber Oſt den Generaloberſt von Rundſtedt deru⸗ fen. Jum Oberſten Verwaltungschef beim Oberbefehlshaber Oſt für die geſamte Zivilverwaltung hal der Führer den Keichsminiſter Dr. Frank berufen. Mit der Ernennung zum Chef der Militärverwaltung in den beſetzten ehemals polniſchen Gebieten wird der ver⸗ dienſtvolle Befehlshaber der Heeresgruppe Süd des Feld⸗ zuges in Polen, Generaloberſt von Rundſtedt, vom Führer zu einer neuen verantwortungsvollen Tätigkeit be⸗ rufen. Gerd von Rundſtedt, der einer altmärkiſchen Familie entſtammt, trat 1892 aus dem Kadettenkorps beim Infante⸗ rie⸗Regiment 83 ein. Bereits im März 1900 kam er als Hauptmann in den Generalſtab, dem er 9 5 einem Grenz⸗ kommando als Kompaniechef auch während des Weltkrieges angehörte. Nach dem Krieg wurde von Rundſtedt in der Reichswehr ſtändig mit wachſenden Aufgaben betraut. In Berlin war er als Generalleutnant Kommandeur der 3. Di⸗ viſion und Befehlshaber im Wehrkreis III Berlin und dom 1. Oktober 1932 an als General der Infanterie Gruppen⸗ kommandeur. Während des militäriſchen Ausnahmezuſcau⸗ des für Berlin und Brandenburg in den Julitagen 1932 wurde von Rundſtedt als zuſtändiger Militärbefehlshaber wegen ſeines Einſchreitens gegen die ſozialdemokratiſche Re⸗ gierung in Preußen der weiteren Oeffentlichkeit bekannt. Am 15. März 1938 wurde von Rundſtedt Generaloberſt und ſchied, na dem er beim Einmarſch in das Sudetenland die Gruppe! geführt hatte, mit dem 1. Oktober 1938 unter Er⸗ nennung zum Chef des Infanterie⸗Regiments 18 aus dem aktiven Dienſt aus. Mit der Beſtellung des Reichsminiſters Dr. Hans Frank zum Zivilgouverneur von Polen hat der Jiihrer einem ſeiner älkeſten Mitkämpfer eine ehrenvolle und poli⸗ tiſch höchſt bedeutſame Berufung zuteil werden laſſen. Eine bedeutungsvolle Aufgabe Die Militärverwaltung in Polen. Der Deutſche Dienſt ſchreibt: Die Militärverwaltung, die auf Anordnung des Führers in den beſetzten, ehemals pol⸗ niſchen Gebieten eingerichtet worden iſt, wird in den näch⸗ ſten Wochen und Monaten eine bedeutungsvolle Aufgabe u löſen haben. Das Land bis zur Demarkationslinie um⸗ faßt etwa 150 000 qkm. Es iſt in ſeiner Struktur ſchon auf Grund der geſchichtlichen Entwicklung nicht einheitlich. Die kulturelle Entwicklung iſt in den verſchiedenen Teilen über⸗ all durch das Deutſchtum beeinflußt worden, aber der Ein⸗ fluß der Deutſchen iſt nicht überall gleich ſtark geweſen. Hinzu kommt noch, daß die polniſche Zerſtörungswut in den vergangenen drei Wochen einen Teil des Landes urchtbar verheert hat, während andere Gebiete, ſo ins⸗ eſondere der ehemalige preußiſche Regierungsbezirk Po⸗ ſen und der Hauptteil der alten Provinz Weſtpreußen nur wenig beſchädigt wurden. Zu dem von der Militärverwal⸗ tung betreuten Gebiet gehört nicht der ehemalige Freiſtaat Danzig, der ſeine Wiedervereinigung mit dem Reich be⸗ reits vollzogen hat und auch nicht das 1922 von Deutſch⸗ land entgegen dem Ergebnis einer Volksabſtimmung ab⸗ getrennte Oſtoberſchleſien. Das Induſtriegebiet um Katto⸗ witz, Königshütte und Rybnik iſt vielmehr mit Schleſien wieder vereinigt worden, von dem nur ein Höchſtmaß wirt⸗ ſchaftlicher Unvernunft es vorübergehend trennen konnte. Der Oberbefehlshaber Oſt, Generaloberſt von Rund⸗ 11 der an die Spitze der Militärverwaltung berufen it, wird mit ſeinem Oberverwaltungschef für die geſamte kwilverwaltung, Reichsminiſter Dr. Frank, mannigfache robleme zu loͤſen haben, wenn es fetzt nach Wiederher⸗ ſtellung von Ruhe und Ordnung gilt, Wirtſchaft und Ver⸗ kehr in dem beſetzten Gebiet wieder in Gang zu bringen. Verkettung unglücklicher Amſtände Holländiſches Verkehrsflugzeug beſchoſſen. Berlin, 27. Sept. Am 26. September gegen 14.30 Uhr wurde ein niederländiſches Verkehrsflugzeug über der inneren deutſchen Bucht in der Nähe der Inſel Helgoland von einem deutſchen Seeflugzeug beſchoſſen. Dieſer Vorfall iſt die Folge einer Verkettung unglück⸗ licher Umſtände. Das angegriffene Flugzeug ähnelte einem 55 annten feindlichen. a ce und war durch ein auf weite Entfernung ſichtbares Hoheitsabzeichen als neutrales Verkehrsflugzeug erkennbar. Bei der vorherr⸗ ſchenden Wetterlage war es vielmehr erſt aus nächſter Nähe möglich, ſeine Nationalität an der Buchſtabenbezeich⸗ der Pi Rumpf und Tragfläche auszumachen. Auch wurde der Eindruck, daß es ſich um ein feindliches Flugzeug han⸗ delt, dadurch verſtärkt, daß das Flugzeug offenbar beim Sichten des deutſchen Seeflugzeuges ſich in den Wolken einer Verfolgung zu entziehen ſuchte. Die deutſche Flug⸗ eugbeſatzung brach das Feuer in dem Augenblick ab, als ie Nationalität des holländiſchen Flugzeuges einwandfrei feſtſtand Das holländiſche Verkehrsflugzeug konnte ſeinen Flug fortſetzen. a Der deutſchen Flugzeugbeſatzung iſt angeſichts der ſchwierigen Wetterlage und des unzweckmäßigen Aeußeren und Verhalten des holländiſchen Flugzeuges kein Vorwurf zu N ſo ſehr der Vorfall als ſolcher bedauert werden muß. i Nr. 227 — Ribbentrop in Moskau Moskau, 28. September. Der Reichsminiſter des Auswär⸗ tigen von Ribbentrop traf mit den Herren ſeiner Begleitung, darunter der Danziger Gauleiter Forſter, nach programmä⸗ ßig verlaufenem Flug mit dem Sonderflugzeug„Grenz⸗ mark“ am Mittwoch 17.50 Uhr auf dem Moskauer Flug⸗ hafen ein. Das Hauptgebäude des Flughafens war mit zahl⸗ reichen Hakenkreuzflaggen geſchmückt. Zur Begrüßung des Reichsaußenminiſters hatten ſich von Sowjetſeite eingefun⸗ den; der 1. Stellvertretende Außenkommiſſar der Sowjet⸗ union, Potemkin, der Stadtkommandant von Moskau, Su⸗ worow, der Stellvertretende Vorſitzende des Moskauer Stadtſowjets, Korolew, der Chef der Protokollabteilung des Außenkommiſſariats, Barkow, und der Leiter der mittel⸗ europäiſchen Abteilung des Außenkommiſſariats, Alexan⸗ drow. Von deutſcher Seite wurde der Reichsaußenmini⸗ ſter begrüßt durch den deutſchen Botſchafter in Moskau, Graf von der Schulenburg, mit den Mitgliedern der Botſchaft, ſowie von dem Militärattachee Generalleutnant Köſtring und den ihm zugeteilten Offizieren. Auch der italleni⸗ ſche Botſchafter in Moskau, Roſſo, hatte ſich zum Empfang eingefunden. Nach erfolgter Vorſtellung ſchritt der Reichs⸗ außenminiſter die Ghrenkompanie der Luftwaffe ab, die auf dem Flugplatz Aufſtellung genommen hatte, und begab ſich dann in dem von der Sowjetregierung zur Ver⸗ fügung geſtellten Kraftwagen in das für ihn bereitgeſtellte Gebäude der deutſchen Botſchaft. Die Mitteilung über die bevorſtehende Ankunft des Reichsaußenminiſters von Ribbentrop erſchien in allen Mos⸗ Kauer Zeitungen auf der erſten Seite. Der Text der Mit⸗ teilung lautet:„Auf Einladung der Regierung der Sowjet⸗ union wird am 27. September der deutſche Außenminiſter, Herr von Ribbentrop, in Moskau eintreffen, um mit der Regierung der Sowjetunion die Fragen zu erörtern, die mit den Ereigniſſen in Polen verbunden ſind.“ a Der zweite Moskauer Beſuch des Reichsaußenminiſters wird als ein neuer Beweis dafür angeſehen, daß die Gru 4 ſowſetruſſiſche Zuſammenarbeit die unerſchütterliche Grun Über eine bereits erfolgte 1 lage für die zukünftige Neuordnung Oſteuropas darſtellt. Starke Beachtung— Helſinki, 27. September. Die Hauptſchlagzeilen der Preſſe melden die Reiſe Ribbentrops nach Moskau.„Hufvudſtads⸗ bladets“ Moskauer Korreſpondent weiſt darauf hin, daß da⸗ mit in Moskau gleichzeitig drek fremde Min iſter weilten: der Neschen der türkiſche und der eſt⸗ niſche Außenminiſter. Belgrad, 27. September. Die Nachricht vom Moskau⸗ Flug des Reichsaußenminiſters wird e mit einem Bild von Ribbentrops auf der oiſche eite veröffentlicht. In politiſchen Kreiſen der jugoflawiſchen Hauptſtadt mißt man ſeinen Beſprechungen größte Bedeutung bei. Aerger und Wut in London London, 27. Sept. Der neuerliche Beſuch der ſowfet⸗ ruſſiſchen Hauptſtadt durch den Reichsaußenminiſter hat in London höchſtes Aufſehen erregt, ſteht das Ereignis doch im genauen Gegenſatz zu den engliſchen Zweckmeldungen erſtörung des Paktes Berlin⸗ Moskau.„Times“,„Daily Expreß“ und„Daily Mail“ tei⸗ len, anſcheinendd auf Veranlaſſung des Lügenminiſteriums, mit, daß es ſich um einen Verzweiflungs⸗ ſchritt(ö) der Deutſchen handele. 5 Der kürkiſche Außenminiſter bei Molokow. Moskau, 27. Sept. Der in Moskau weilende türkiſche Außenminiſter Saracoglu wurde von Miniſterpräſident und Außenminiſter Molotow und ſpäter vom Präſidenten des Oberſten Sowjets, Kalinin, empfangen. Eſtniſch⸗ſowjetruſſiſches Handelsabkommen. Reval, 27. Sept. Außenminiſter Selter, der aus Mos⸗ kau nach Reval zurückgekehrt iſt, beriet mit ſeiner Regie⸗ rung über die Vorſchläge, die von der Sowfjetregierung zur Vervollſtändigung eines zwiſchen Eſtland und Sowjst⸗ rußland abzuſchließenden neues Handelsabkommen gemacht worden ſind. Am Mittwoch begaben ſich Außenminiſter Selter, der Vorſitzende der Staatsverſammlung, Profeſſor Uluots, Abgeordneter Profeſſor Piip ſowie der zurzeit in Reval weilende eſtniſche Geſandte in Moskau zur Fort⸗ ſetzung der Verhandlungen mit der ſowjetruffiſchen Regie⸗ rung nach Moskau. Stockholm, 28. Sept. Der Berliner Berichterſtatter des „Spenſka Dagbladet“ ſchreibt, daß man dem Be⸗ 8 Ribbentrops in Moskau in politiſchen Kreiſen größte edeutung zumeſſe. Die erſte Etappe der deutſch⸗ruſſiſchen Zuſammenarbeit ſei beendet. Das Blatt ſtellt dazu feſt, es ln kein Zweifel, daß Deutſchland und Rußland weiterhin n vollem Einverſtändnis handeln würden. 8 Kopenhagen, 28. Sept. Die erneute Reiſe des Reichs ⸗ außenminiſters von Ribbentrop nach Moskau wird in den Kopenhagener Blättern von Mittwoch als Ereignis des Ta⸗ es behandelt. Zu der Reiſe berichtet„Nationaltiden⸗ 5 e“, daß dieſer Beſuch dem Ausbau der Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Rußland, die nun Nachbarn ge⸗ worden ſeien, und der Einleitung einer planmäßigen und weitumfaſſenden Nachbarſchaftspolitik dienen ſoll— Der Londoner Korreſpondent von„Socialdemokraten chreibt, die Nachricht von dem gleichzeitigen Beſuch des deut. chen und des türkiſchen Außenminiſters in Moskau habe 7755 Bewegung ausgelöſt und„man ſehe in Lon on chwarz“. 8 e„„ 17 150 Einzug in Danzig Danzig, 27. Sept. Die ſiegreichen Truppen der Gruppe Eberhardt, die ſich an den Kämpfen um die Befreiung Danzigs und an den militäriſchen Aktionen im nördlichen Korridor erfolgreich beteiligt hatten, zogen unter dem Jubel der geſamten Danziger Bevölkerung in die Stadt ein. Nachdem hier bekanntgeworden war, daß die heimkehren⸗ den Truppen am Vormittag von Gotenhafen abrücken werden, um in den frühen Nachmittagsſtunden vor dem Militärbefehlshaber für Danzig⸗Weſtpreußen, General Heitz, den Vorbeimarſch anzutreten, wurden in aller Eile Vorbereitungen getroffen, um den Empfang der Sieger möglichſt herzlich zu geſtalten. Bald bildete die Anmarſch⸗ ſtraße von Zoppot über Oliva und Langfuhr bis nach Danzig hinein zum Langen Markt ein einziges ununter⸗ brochenes Spalier von Menſchen, die hier dicht an dicht ſtanden, den vorbeiziehenden Truppen zuwinkten, zulach⸗ ten, zujubelten, ſie mit Blumen überſchütteten und ſo ihrer tiefen Freude ſichtbar Ausdruck verliehen. Dr. Tiſo an den Führer Dank des flowakiſchen Volkes Preßburg, 27. September. Miniſterpräſident Dr. Joſef Tiſo hat folgendes Telegramm an den Führer gerichtet: „Herr Reichskanzler! Tief gerührt durch die freundlichen Worke der Aren welche Sie dem flowakiſchen Volk, ſeiner Armee und mir zum Ausdruck brachten, will ich Ihnen, Herr Reichskanzler, unſeren Dank ausſprechen. So, wie ich es am 13. März dieſes Jahres gekan 915 verſichere ich Ihnen neuerdings, Herr Reichskanzler, da niemand, der den dauernden Frieden in Europa auf Grund der völkiſchen Regelung aufzubauen gedenkt, ſich im flowakiſchen Volk käuſchen wird. Unſer Verhalten an Deukſchlands Seile iſt ein Beweis unſerer Ueberzeugung, daß wir für eine gerechte Sache mitarbeiten und daß wir nicht vergeſſen haben, wus Deutſchland und ſein Führer für uns gekan haben. Zurückgewieſene Lüge Amtliche belgiſche Feſtſtellung 5. iel, 27. September. Das belgiſche Informations mini⸗ ſterium ſtellt wiederholt zu den lügenhaften Tendenzmeldun⸗ gen, die beſonders aus engliſcher Zuelle ſtammen, über an⸗ ebliche deutſche Truppenanſammlungen an der belgi⸗ chen Grenze feſt: „Mehrere ausländiſche Jeitungen haben deulſeh⸗ Trup- penanſammlungen in Aachen in der Nähe der belgiſchen Grenze gemeldet. Nach Auskünften an zuverläſſiger Quelle können wir unſerer Bevölkerung ſagen, daß dieſe Nachricht abſolut unwahr iſt.“ Der„Erfolg von Friedrichshafen Jauſtdicke Lüge, Triumph und ein zaghaftes Demenki⸗ Berlin, 27. September. Das britiſche Lügenminiſterium hat ſich über Havas aus Bern berichten laſſen, daß fran⸗ zöſiſche Flugzeuge am Sonntag abend die Zeppelinwerft in Friedrichshafen angegriffen hätten. Dieſe Meldung wurde von der Londoner Preſſe verbreitet und auf Anordnung des erwähnten Miniſteriums ſchon mit Rückſicht auf das britiſche „Preſtige“ dahingehend erweitert, daß engliſche Flieger zu⸗ gleich einen erfolgreichen„Angriff“ auf den Kieler Kanal unternommen hätten.„Daily Sketch“ überſchlug ſich nun im ſeinen Glückwunſchadreſſen an die franzöſiſche Luftwaffe zu ihrem großen„Erfolg“ in Friedrichshafen. Das Blatt erklärte, die engliſchen und franzöſiſchen Flieger hät⸗ ten„den Feind an zwei extremen Punkten geſchlagen, näm⸗ lich im Kieler Kanal und am Bodenſee, die ſich beide als verwundbar erwieſen hätten.“() Der Angriff am Bodenſee ebenſo wie der auf den Kieler Kanal ſeien nicht nur ſimple Manifeſtationen der Stärke geweſen. Das Ziel, das man bei dieſen Flügen erreicht habe, beſtand vielmehr darin, durch die Vernichtung von Flugzeugfabriken ein Anwachſen der Luftſtärke Deutſchlands zu verhindern. Wenn dieſe Methode zmit Klugheit und Feſtigkeit“ weiter ausgebaut würde, könnte man die Anſtrengungen paralleliſieren und den Feind in eine Lage bringen, wo ihm nichts anderes übrig bleibe, als„um Frieden zu bitten“, Es erübrigt ſich feſtzuſtellen, daß weder Jriedrichshafen noch der Kieler Kanal von feindlichen Flugzeugen angegrif⸗ fen wurden. Mit Rückſicht darauf, daß dieſe fauftdicke Lüge wie alle anderen bisher von England in die Welt geſetzten Verleumdungen und hetzmeldungen ſehr ſchnell platzen könnte, erklärt jedoch das britiſche Lügenminiſterium, daß es garnichts mit der Angelegenheit zu kun hätte und daß das „Rälſel“ um angebliche Luftangriffe auf Friedrichshafen noch immer„ungelöſt“ ſei. Trotz der bis ins einzelne gehen⸗ den Darſtellung hätten bisher weder das britiſche noch das franzöſiſche Oberkommando die„Berankworkung“ für dieſe angeblichen Luflangriffe übernommen. Bezeichnenderweiſe wagte man bisher dieſe Erklärung in England ſelbſt nicht zu verbreiten, ſondern gab ſie nur für das Ausland an. Proteſte Luxemburgs in Paris Zweimaliger Neukralitätsbruch durch Flieger Brüſſel, 27. September. Wie hier von unterrichteter Seite verlautet, hal die luxemburgiſche Regierung ſich bereits zweimal veranlaßt geſehen, bei der franzöſiſchen Regierung Proleſt wegen klar erwieſener Ueberfliegung des luxembur⸗ giſchen Hoheitsgebietes durch franzöſiſche Flugzeuge zu er⸗ heben. Durch die Ueberfliegung von Eſch und von Mondorf haben ſich franzöſiſche Flugzeuge zweimal des Bruchs der Neutralität Luxemburgs ſchuldig gemacht. Toller Schwindel mit Bildern Chileniſche Kathedrale als Warſchauer Kirche Rio de Janeiro, 27. September. Der deutſche Geſchäfts⸗ träger in Rio de Janeiro, Botſchaftsrat von Levetzow, erhob bei der braſilianiſchen Regierung darüber Vorſtellungen, daß die braſilianiſche Preſſe und öffentliche Meinung durch ausländiſche, deutſchfeindliche Kräfte in unerhörter Weiſe belogen werde. Anlaß dazu gab, daß das große Abendblatt „O Globo“ eine Bilderſerie über die angebliche Zerſtörung „einer der ſchönſten Kirchen Warſchaus“ durch Bombenab⸗ würfe der deutſchen Luftwaffe veröffentlichte. Dieſe Bilderſerie iſt ein Abdruck aus der nordamerika⸗ ischen Wochenzeitſchrift„Life“ vom 10. April 1939 Seite 88. Sie ſtellt die Sprengung der Kathedrale von Concepcion in Chile dar, die durch das Erdbeben beſchädigt war und deshalb geſprengt werden mußte. Die gleiche Bilderſerie wurde auch in der„Berliner Illuſtrierken“ Nr. 19, Seite 778, und in der„Woche“ Heft Nr. 11 vom 15. März 1939 veröffenklicht. N Noch ein erbärmlicher Schwindel Die angeblich„Verſenkten“ ſind wohlbehalten. Berlin, 27. Sept. Am 24. September meldete Havas aus London(zweifellos aus der Quelle des britiſchen Lü⸗ genminiſteriums), daß das engliſche Schiff„Royal Scep⸗ ter“ gegen alle Regeln des Seekrieges verſenkt worden ſei. Ein deutſches U⸗Boot habe gegen alle Geſetze der Menſch⸗ lichkeit das Schiff ohne Warnung und Anruf torpediert. Die Beſatzung habe nicht einmal die Rettungsboote beſtei⸗ gen können und ſei ums Leben gekommen. Ueber die Ein⸗ zelheiten dieſer Tragödie werde man wohl nie etwas Nähe⸗ res erfahren, da niemand von der Beſatzung am Leben geblieben ſei. Heute kreffen Meldungen aus Rio de Janeiro ein, die von der ritterlichen Kampfesweiſe des deutſchen U-Bootes berichten, das die„Royal Scepter“ verſenkte. Darnach ſind alle Paſſagiere und die Beſatzung des Schiffes dank der Bemühungen des deulſchen U-Bookkommandanten gerektet. Die Zeitungen in Rio de Janeiro bringen Berichte der Augenzeugen, die ſchildern, wie das deutſche U-Boot den engliſchen Frachter angehalten habe, der argentiniſches Getreide für England geladen hatte. Nachdem alle bei ruhigem Wetter und glatter See in die Rettungsboote ge⸗ ſtiegen ſeien, ſei die Verſenkung erfolgt. Darnach habe das deutſche U-Boot den ebenfalls engliſchen Dampfer„An⸗ ton Browning“ angehalten, auf dem, wie die Be⸗ ſatzung des„Royal Scepter“ berichtet, zunächſt eine Panik ausgebrochen ſei, weil man auf Grund alter Greuelmel⸗ dungen befürchtet habe, der deutſche U⸗Bootkommandant würde einfach einen Torpedo abſchießen. Sehr bald habe es ſich dann herausgeſtellt, daß der deutſche Kommandant von der„Browning“ nichts anderes gewollt habe als die Uebernahme der Paſſagiere und Beſat⸗ zung der„Royal Scepter“. Das deutſche U-Boot habe aufgepaßt. bis das Manöver ordentlich durchgeführt ge⸗ weſen ſei, und habe dann die„Browning“ verlaſſen. Die Zeitungen in Rio de Janeiro ſind voll der A nerken⸗ nung für dieſes großzügige und ritterliche Verhalten des deutſchen U⸗Bootkommandanten. Ob Havas nun die vom britiſchen bas 1 Lügenminiſterium bezogene Falſchmeldung richtigſtellt? Die deutſche Handelskriegsführung Bericht eines ſchwediſchen Kapitäns. Oslo, 27. Sept. Ueber die Verſenkung des ſchwediſchen Frachtſchiffes„Sileſia“ durch ein deutſches U⸗Boot in Höhe von Egerſund an der norwegiſchen Weſtküſte veröffentlicht „Aftonpoſten“ eine telefoniſch eingeholte anſchauliche Schil⸗ derung des ſchwediſchen Kapitäns Fritzner. „Die wiederholten Stop⸗Signale des U-Bootes“, er⸗ klärte der Kapitän,„verſuchte ich unbeachtet zu laſſen und dem U⸗Boot durch verſtärkte Fahrt zu entgehen. Dies war aber nicht zu machen, und ich mußte an Bord des U⸗Boo⸗ tes kommen. Als der Kommandant die Schiffspapiere durchſucht hatte, ſagte er ſehr höflich:„Leider iſt die ganze Fracht Konterbande, und ich bedauere, nichts anderes tun zu können, als Ihr Schiff zu verſenken“. Dies wiederholte er dreimal in gleich feiner und höflicher Weiſe und bat mich, die Mannſchaft darüber aufzuklären, warum das Schiff verſenkt werden müſſe. Ich hatte geglaubt, daß die Fracht, die aus dünnen Brettern, vielleicht für Flugzeuge verwendbar, aus Papiermaſſe und etwas Erz beſtand, nicht in erſter Linie als Konterbande anzuſehen ſei. Wir erhielten dann auf dem Schiff 15 Minuten Zeit, um uns zur Fahrt in den Rettungsbooten bereitzumachen und uns hinter das U-Boot, das etwa 300 Meter vom Schiff ent⸗ fernt war, zu legen. Hierauf wurde ein Torpedo mit Voll⸗ treffer mittſchiffs abgeſchoſſen, worauf die„Sileſia“ inner⸗ halb von zwei Minuten ſank. Das U⸗Boot ſchleppte uns darauf noch eine gute Strecke der Küſte entgegen, der wir dann wohlbehalten weiter zuruderten.“ Deukſchlands einwandfreie Kriegsführung Newyork, 27. September. In der„Newyork Poſt“ be⸗ faßt ſich der bekannte Militärſachverſtändige Pratt mit den Methoden der Kriegsführung im europäiſchen Konflikt. Er erkennt an, daß die deutſche Luftwaffe in Polen„anſcheinend ungewöhnliche Vorſicht geübt“ und nur militäriſche Objekte angegriffen habe. Auch der Handelskrieg der U-Boote ſei allgemein human geführt worden. Englands„öffentliche Meinung“ Die Berjudung der britiſchen Preſſe Mailand, 27. September. Daß die Juden die Hauptver⸗ antwortlichen für den gegenwärtigen Krieg ſind, wird an Hand von eindeutigen Feſtſtellungen vom A Faſciſta“ erneut dargelegt. Es ſei oft behauptet worden, ſo ſchreibt das Blatt, daß die Juden in England auf die Politik des Lan⸗ des nur einen„äußerſt geringen Einfluß“ hätten. Das voll⸗ kommene Gegenteil aber ſei richtig; denn daß ſich die öffent⸗ liche Meinung Englands gänzlich in jüdiſchen Händen be⸗ finde, ergebe ſich aus folgenden Darſtellungen: Der Präſident des Verwa. agsrates der„London Ex⸗ preß Newspapers“, die den„Daily Expreß“ mit einer Auflage von zweieinhalb Millionen Exemplaren herausgebe, ſei der Jude Ralph D. Blumenfeld. Miteigentümer des „Daily Herald“, des offiziellen Organs der Labour Party, ſei die„Trades Union Congreß and Odhams Preß“, deren Präſident und Direktor der Juße J. Salter Elias ſei, der 1937 den Titel eines Lord Southwood erhielt; er kon⸗ trolliere nicht nur die Zeitungen der Odhams, ſondern auch eine Aktiengeſellſchaft, die neun mondäne Zeitſchriften her⸗ ausgebe. Der Hauptaktionär der Odhams ſei der bekannte Antifaſchiſt John Ellermann, der Abkömmling eines Ham⸗ burger Juden; nach ihm komme der Jude Abraham Abra⸗ hams, der den Reſt der Aktien beſitze. Die„Daily Mail“ wurde kürzlich, ſo heißt es dann weiter, an den intimen Freund des Miſter Eden, den Juden Ifrael Moſes Sieff ver⸗ kauft, einen Geſchäftsfreund des Juden Ellermann. Der „Daily Telegraph“ hefindet ſich nominell im Befitze von Lord Camroſe, deſſen Familie mit den Rothſchilds ver⸗ wandt ſei. Der wirkliche Beſitzer ſei aber Lord Burnham, der Sohn des Gründers der Zeitung, des Juden Moſes Levy⸗Lawnſon. Die Familie Cadbury beſie die„News Ehroniele“; ein großer Teil ihrer Aktien ſei kürzlich an die„Daily News Ltd.“, eine W 81 des Juden B. H. Binder, abgeſtoßen worden. Der„Dai y Mirror“, deſ ſen politiſche Tendenz 1 antifaſchiſtiſch ſei, gehöre den Juden John Ellermann und Ifrael Moſes Sie f. In der Daily News“ ſei als politiſcher Redakteur der Hebräer Theodor Kotſtein tätig. Die„Weſtmini ſter Gazette“ befinde ſich im Beſitze des Juden Sir Alfred Mond.— Dieſe . könne beliebig fortgeſetzt werden. Kommentar über⸗ „Schlechte Stimmungsmache“ Das ſchweizeriſche Volk läßt ſich durch briliſche Lügen nich beeinfluſſen. Bern, 28. Sept Die Schweizer Zeitungen aller Rich⸗ tungen werden gegenüber der dick aufgetragenen engliſchen und franzöſiſchen Propaganda immer kritiſcher. So ſchreibt die„Nationalzeitung“ am Mittwoch in einer Be⸗ trachtung über die innere Lage Deutſchlands u. a., die Gerüchte über irgendwelche innerdeulſche„Gegenſätze“ hät⸗ ten ſich in keiner Weiſe bewahrheitet. Alles deute darauf hin, daß die deutſche Politik als notwendige Sicherung in aller bewußten Entſchloſſenheit aufgenommen worden iſt. Entgegen dem Wunſchgedanken des britiſchen Radiodien⸗ ſtes habe es den Anſchein, daß das deutſch⸗ruſſiſche Ver⸗ hältnis ſich zu einer ſehr ernſtgemeinten Zuſammenarbeit verdichtet. Zu den britiſchen Lügen über die angeblichen finſteren Pläne Deutſchlands auf militäriſchem Gebiete ſchreibt die „Thurgauer Zeitung“:„Wir nehmen an, daß die engliſchen Zeitungen, die die deutſchen Kriegsabſichten „enthüllen“, auch nicht mehr wiſſen, als was alle Welt wiſ⸗ ſen kann, und daß es daher keinen Sinn hat, ſich durch ihre „Enthüllungen“ verrückt machen zu laſſen. Die Schweiz hat ſich militäriſch auf alle Möglichkeiten vorbereitet und die verantwortlichen Männer brauchen ſicher keine Ratſchläge von irgendeiner Seite, um zu wiſſen, wie ſie das Land am beſten ſchützen können.“ f Sogar die ſozialdemokratiſche„Berner Tagwacht“, die bisher jede antideutſche Tendenz gerne mitmachte, ſchreibt:„Die Mutmaßungen der engliſchen Preſſe ſind nicht immer zutreffend. Wir halten dieſe Preſſeſtimmen für ſchlechte Stimmungsmache und geben lediglich zur Auf⸗ klärung wieder: Unſer Volk ſoll und wird ſich dadurch nicht beeinfluſſen laſſen.“ Beſprechung Molotkows mit dem ſapaniſchen Bokſchafter. Moskau, 27. Sept. Der fapaniſche Botſchafter Togo hatte, wie verlautet, am Dienstag eine Unterredung mit Außenminiſter Molotow, die den Fragen gewidmet war, die ſich aus dem am 17. ds. Mts. zwiſchen der Sow⸗ jeiunion und Japan abgeſchloſſenen Abkommen über die Aufhebung der Grenzſtreitigkeiten ergeben. Kurzmeldungen Beisetzung der Opfer der Schlagwekterexploſion.— Gedenk⸗ rede Dr. Leys. Bochum, 27. Sept. Unter größter Anteilnahme der Bo⸗ chumer Bevölkerung wurden am Mittwoch 11 von den 20 Opfern, die durch die Schlagwetterexploſion den Berg⸗ mannstod gefunden haben, auf dem Ehrenfriedhof in Wat⸗ tenſcheid⸗Günnigfeld beigeſetzt.— Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, der bereits am Mittwoch vormittag im Bochumer Krankenhaus Bergmannsheil den Schwer⸗ und Leichtver⸗ letzten des Unglücks die Grüße des Führers und ſeine be⸗ ſten Wünſche für ihre baldige Geneſung übermittelt hatte, ſprach in der zur würdigen Trauerhalle umgewandelten Lohnhalle der Zeche zu den Hinterbliebenen. .* Verfahren gegen ehemaligen flowakiſchen Geſandten a Preßburg, 28. September. Das ſlowakiſche Außenmini⸗ ſterium hat den ehemaligen flowakiſchen Geſandten bei der britiſchen Regierung, Milan Hermine, eines Amtes ent⸗ hoben und durch die Staatsanwaltſchaft in Preßburg die Strafunterſuchung gegen ihn einleiten ſaſſen. Wie das Mi⸗ niſterium mitteilt, hat Hermine ſeiner am 2. September telegrafiſch erfolgten Abberufung und der Aufforderung, nach Preßburg zurückzukommen, nicht Folge geleiſtet. Bern. Die engliſche Piraterie hat nun auch die Schweiz gezwungen, Rationierungsmaßnahmen zu treffen. Ab 1. November 1939 tritt die definitive Rationierung einer An⸗ zahl von Lebensmitteln in Kraft. Belgrad. Der Exekutivausſchuß der jugoſlawiſchen Re⸗ gierungspartei, der Radikalen Union, beſchloß, ohne Vor⸗ behalt die Politik ſtrikter Neutralität, die Jugoſlawien im gegenwärtigen Konflikt einhält, zu unterſtützen. Kopenhagen. Entſprechend den auf der Kopenhagener Konferenz der nordiſchen Staats⸗ und Außenminiſter ge⸗ faßten Beſchlüſſen werden Delegierte der nordiſchen Län⸗ der am Donnerstag in olm zuſammenkommen, um über den Warenaustauſch Ihrend der Kriegsverhältniſſe zu verhandeln. N Amſterdam. Die engliſchen Zeitungen berichten, Ernäh⸗ rungsminiſter Morriſon habe ſich im Unterhaus zu der Mitteilung gezwungen geſehen, daß der Plan zur Fiſch⸗ verſorgung Großbritanniens in Kriegszeiten, den die Re⸗ gierung vor kurzem in Kraft geſetzt hatte, völlig fehlge⸗ ſchlagen ſei Der Plan werde daher außer Kraft geſetzt. Waſhingkon. Das Marineminiſterium beſchloß die Ver⸗ legung einer ziemlich großen Anzahl von Kriegsſchiffen von Kalifornien nach Hawai. Ein hoher Marinebeamter erklärte, die Verlegung diene der Ausbildung und Dezen⸗ traliſierung der US A⸗Flotte. Tokio. Bis Dienstag mitternacht waren die japaniſchen Truppen bis auf 40 km nördlich von Tſchangſcha, der Hauptſtadt der Provinz Hunan, vorgeſtoßen. Der Vor⸗ marſch nach Süden an der Kanton—Hankau⸗Eiſenbahn entlang geht weiter. Die Heerführer der beiden in Polen angeſetzten deutſchen f Armeen. Links: Generaloberſt von Bock, Befehlshaber der Heeresgruppe Nord. Rechts: Generaloberſt bon Rundſtedt, Befehlshaber der Heeresgruppe Süd. Weltbild⸗Archiv(M). Aus Baden und den Nachbargauen Gerüchte und ihr Arſprung Woher kommen die Gerüchte? Zum allergrößten Teil entſtehen ſie aus der Sucht heraus, den Eindruck zu er⸗ wecken, als wüßte der eine mehr als der andere. Da hat der und jener einen Freund hier und einen Bekannten dort, die dieſes und jenes aus„zuverläſſiger“ Quelle gehört haben. Nur zum allergeringſten Teil beruhen dieſe Gerüchte auf böswilliger Abſicht, aber ſie ſind allzu leicht geeignet, Unruhe zu ſtiften. Jeder ſollte ſich jedoch vor Augen halten, daß der Geg⸗ ner ein außerordentlich großes Inbereſſe daran hat, mit ſol⸗ chen Gerüchten die Stimmung zu vergiften. Die menſchliche Neugier iſt ein weit verbreitetes Uebel, das in entſcheidenden Stunden gefährlich werden kann. Die Gerüchtemacherei iſt ein beliebtes Mittel im Nervenkrieg. Deshalb ſollen wir ſie nicht zu leicht nehmen. Grundſätzlich ſoll jeder nur das glau⸗ ben, was er ſelbſt geſehen hat, oder was ihm durch amtliche Verlautbarungen bekannt geworden iſt. Wenn jeder danach handelt, werden die Gerüchteverbreiter bald ausſterden. Beratungsſtellen des Noten Kreuzes Für die Angehörigen unſerer Soldaten Das Oberkommando der Wehrmacht hat dem Deutſchen Roten Kreuz die Beratung der Angehörigen der deutſchen Soldaten in folgenden Fragen übertragen: Verbleib und Ergehen von Vermißten, Verwundeten und Erkrankten, Vermittlung des Briefverkehrs mit kriegsge⸗ fangenen Soldaten. Ermittelung der Begräbnisſtelle der Gefallenen. Das Deutſche Rote Kreuz errichtet Bera⸗ tungsſtellen bei ſeinen Kreisſtellen und je nach Bedarf in den Stadtbezirken und den Orten der Landkreiſe. Die Anſchriften der Beratungsſtellen werden örtlich bekanntge⸗ eben werden. Sonſtige Beratung der Familienangehörigen eutſcher Soldaten in allen wirtſchaftlichen Fragen liegt, ſo⸗ weit die erforderlichen Auskünfte nicht unmittelbar von den Fürſorge⸗ und Verſorgungsdienſtſtellen der Wehrmacht ge⸗ geben werden, wie bisher in den Händen der NS⸗Kriegs⸗ opferverſorgung. i Ladenburg. Durch Auto erfaßt.) Der zurzeit in Oberlauchringen weilende Georg Eggemann von hier wurde mit ſeinem Fahrrad beim Herausfahren aus einer Hausein⸗ fahrt von einem Auto erfaßt, zu Boden geworfen und ſchwer verletzt. U Heidelberg.(Traubenfrühleſe.) Die Frühleſe der Traubenſorten Portugieſer und Müller⸗Turgau findet im Einverſtändnis mit Polizeidirektion und Ortsbauernführern auf der Geſamtgemarkung Heidelberg am Freitag und Sams⸗ tag dieſer Woche ſtatt. 8 I Bad Rappenau.(Aufruf zur Acker⸗ und Erntehilfe.) Bürgermeiſter und Orksgruppenleiter rufen die Bevölkerung auf, die Arbeit auf dem Acker fortzuführen, Die unſere Brüder und Söhne im Stich laſſen mußten, als ſie zum Kampf für Deutſchlands Größe hinauszogen. Die hieſige Bauernſchaft ſei entſchloſſen, all den Kameraden zu helfen, die ihr Pferd abgegeben haben und die Politiſchen Aude wollen ſich vereint mit der HJ. zur Kartoffelernte ein⸗ nden. i) Pforzheim.(Die Katze läßt das Mauſen nicht.) Vom Amtsgericht Pforzheim wurde am 6. Juni der 49jährige Friedrich Anton aus Atzendorf wegen ſchweren Rückfalldiebſtahls und wegen Beſitzes von Diebeswerkzeugen zu drei Jahren neun Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsverluſt verurteilt. Dieſes Urteil griff die örtliche Staatsanwaltſchaft vor dem Reichsgericht an, wo ſie rügte, daß der mehrfach vorbeſtrafte Angeklagte nicht auch als ge⸗ fährlicher Gewohnheitsverbrecher verurteilt worden ſei⸗ In Uebereinſtimmung mit dem Antrage des Reichsanwalts hob der erkennende 1. Strafſenat des Reichsgerichts das an⸗ gefochtene Urteil auf und wies die Sache zur Nachprüfung der geforderten Sicherungsmaßnahme an die Vorinſtanz zurück. Lampertheim(Kind auf dem Fahrrad einge⸗ Elemmt.) Das hinter der Mutter auf dem Rückſitz des Fahrrades ſitzende zweijährige Kindchen einer hieſigen Ein⸗ wohnerin kam mit einem Füßchen in das drehende Rad und erhob naturgemäß ſchmerzgequält fürchterliches Geſchrei. Das Bein hatte ſich ſo arg verfangen, daß die Speichen mit 1 8 Zange zerſchnitten werden mußten, um das Kind zu Defreien. n e n 8 oN von Has ous ri KER NAA. XVII. Profeſſor Hartleb zog ſeine ſchmale, goldene Uhr und verſuchte, im Dunkeln die phosphoreſzierenden Zeiger und Ziffern zu enträtſeln. Es war zwei Uhr nachts. Helene war nach kaum einer Stunde Schlaf wieder — Sie ſetzte ihre Erzählung trotz Hartlebs Proteſtes fort. „Ich bin trotz aller Qualen, die ich in dieſem Haus⸗ halt ertragen mußte, bei dem kleinen Baas geblieben. Eines Nachts erſchreckte mich ein furchtbarer Schrei. Baas lag verkrampft und verzerrt im Bettchen und röchelte. In letzter Minute konnte ich ihn noch hochreißen und Luft verſchaffen. Die Mutter war abweſend. Baas' Vater telephonierte ſofort mit einem Arzt, der bald darauf erſchien und mit meiner Unterſtützung bei dem Kinde einen Luftröhrenſchnitt vornahm. Am nächſten Vormittag— das Fieber war zurück⸗ gegangen, das Kind ſchlief— wurde mir von der Mam⸗ ſell der Beſuch eines Herrn gemeldet. Ich konnte mir nicht denken, wer der Beſucher ſein könne, denn ich hatte keine männlichen Bekannten, die mich hier aufſuchen würden. Unvorbereitet betrat ich die Halle. Auf der Bank ſaß van Straaten, mein Mann!] Sein Geſicht glühte und zuckte, die Augen traten furchterregend hervor. 5 »Ich brauche Geld] Ich brauche Geld! e Er nannte eine hohe Summe. Ich hatte nur wenig Erſpartes, das ich ihm gern geben wollte. Geld brauche ich, Geld!“ Er ſchrie es faſt, ſo daß ich in Sorge war, daß die Dame des Hauſes, die mir ſo wenig gut geſinnt war, er⸗ fahren könnte, wer mein Mann war. Die Angſt, meine f Der erſte Froſt iſt da. 5 Aus den höheren Lagen Badens, der Pfalz un Rheinheſſens wird bereits ein Abſinken der Temperatu⸗ ren bis auf und ſogar unter den Nullpunkt berichtet. Die fcndeitige Luftfeuchtigkeil macht die Kälte umſo empfind⸗ icher. Lampertheim. 1 ee junge Frau aus Hüttenfeld fiel während des Wartens nem Bſtro in Ohnmacht. Als ſie wieder zu ſich kam, ſehlte aus ihrer im Büro liegen gebliebenen Taſche ein Betrag von 32 Mark. 1 et Viernheim.(Unrechtmäßiger Erwerb.) Auf der, Autobahn wurde eine Schweiß lache und ein Teil eines Reh⸗ gehörns entdeckt. Später fand man nicht weit davon dle Eingeweide eines Rehbocks. Es ergab ſieg daß das Wild auf der Ueberholungsfahrbahn, demnach abſichtlich überfahren und an Ort und Stelle ausgenommen, alſo geſtohlen wor⸗ den war. Bekanntlich muß auch überfahrenes Wild abgelie⸗ fert werden Mainz.(Sqschwerhöriger durch Straßenbahn erfaßt.) In Mainz wurde ein älterer ſchwerhöriger Mann aus Rüſſels heim, der einen Mainzer Arzt beſucht hakte und ſich wieder auf den Heimweg begeben wollte, von einer Straßenbahn erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Wege ins Krankenhaus ſtarb. Bechhofen.(Auf der Stelle getötet). Der 33 Jahre alte Radler Anton Hafner von hier wurde durch einen Kraft⸗ ſchleudert, daß er auf der Skelle getötet wurde. Der Kraft⸗ radler und deſſen Begleiter wurden in ſchwerverletztem Zu⸗ ſtand ins Krankenhaus eingeliefert. Beeden.(Totgefahren). Von der Arbeitsſtätte heimkehrend wurde der Stellwerksmeiſter Jakob Stephan durch einen Perſonenwagen in der Nähe des Bahnhofs von Homburg ſo ſchwer angefahren, daß er einige Stunden darauf im Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen iſt. — Buchau.(Göring als Ehrenpate.) Bei dem 11. Kinde des Straßenwarts Bernhard Moll hat General⸗ feldmarſchall Göring die Ehrenpatenſchaft übernommen. — Riedlingen.(Geheimnis voller Unfall.) Eine myſteriöſe Geſchichte ereignete ſich in der Nähe von Göffingen. An der Straße zum Buſſen wurde eine füngere Frau aus der Gegend von Augsburg bewußtlos von Spaziergängern auf⸗ gefunden und ins Krankenhaus Riedlingen gebracht, da ſie trotz ſofortiger Hilſeleiſtung nicht zu ſich kam. Hier erholte ſie ſich dann ſehr raſch und konnte wieder entlaſſen werden, legte aber in Bezug auf die Urſache ihres Unfalls eine merk⸗ würdige Zurückhaltung an den Tag. A Drei Kinder von Kraftwagen begraben. In Gelſen⸗ kirchen ſtießen zwei Perſonenkraftwagen zuſammen. eine Kraftwagen wurde auf den Bürgerſteig geſchleudert und ſchlug um. Drei auf dem Bürgerſteig ſich aufhaltende Kin⸗ der gerieten unter das Fahrzeug. Der fünf Jahre alte Man⸗ fred Berks wurde auf der Stelle getötet, die Schülerin Hilde Brenke lebensgefährlich verletzt; ſie ſtarb bald darauf. Die Schülerin Elfriede Brenke, eine Schweſter der tödlich Ver⸗ letzten, kam mit leichteren Verletzungen davon. A Volksſchädling verhaftet. In Schmiedling in Ober⸗ donau brach in einem Wirtſchaftsgebäude ein Feuer aus, durch das 600 Doppelzentner Kartoffeln, 100 Zentner Stroh ſowie zahlreiche Futtervorräte und alle landwirtſchaftlichen Geräte vernichtet wurden. Die Kriminalpolizei ſtellte Branb⸗ legung feſt und forſchte als Täter den ehemaligen Knecht Alois Stadler aus, der 18 Jahre auf dem Hofe bedienſtet ge⸗ weſen war und den Brand aus Rache gelegt hatte. A. Drei Tote in der Küche. Ein ſchwerer Unfall, dem drei . zum Opfer fielen, ereignete ſich in e heim bei Stuttgart. In ihrer Küche war die 22 Jahre alte Ehefrau Luiſe Keil damit beſchäftigt, auf dem asherd Wäſche zu kochen. In der Küche befanden ſich noch ihr drei⸗ viertel Jahr altes Kind ſowie ihre fünfjährige Nichte. Un⸗ glücklicherweiſe bemerkte die Haß anſcheinend nicht, daß die Wäſche überkochte und das Waſſer die Gasflamme löſchte. Durch das frei ausſtrömende Gas fanden alle drei Menſchen den Tod. Als am Abend der Ehemann nach Hauſe zurück⸗ kehrte, kam jede Hilfe zu ſpät. K Sonntagshaft für Trunkenbolde. Der Polizeidirektor in Schneidemühl hat angeordnet, nicht nur die Namen von Trunkenbolden in der Zeitung bekanntzugeben. ſondern als weiteres Erziehungsmittel die Sonntagshaft anzuwenden. Trunkenbolde müſſen in Zukunft die über ſie verhängten, 3 von Samstag 20 Uhr bis Sonntag 20 Uhr ab⸗ ſitzen. Stellung zu verlieren, würgte mir die Kehle. Ich bat meinen Mann, er möge Geduld haben und mir Zeit laſſen. „Zeit laſſen? Damit du mich wieder einſperren läßt in einer Anſtalt! Nein.. ich warte hier.“ „Hier geht es nicht. Komm' mit!“ Ich führte ihn in mein Zimmer und lief voll Unruhe zurück zu Baas. Der Arzt kam und bat mich, das Kind unter keinen Umſtänden allein zu laſſen, der Anfall könne ſich jeden Augenblick wiederholen. Es verging eine Stunde und noch eine. Ich zerquälte mein Hirn, was ich mit meinem Manne machen ſollte, der oben im Zimmer ſaß und mich erpreſſen wollte. Was ſollte werden, wenn man mich wieder auf die Straße ſetzte, zuſammen mit dieſem furchtbaren Mann! Einen Augenblick lang tauchten die blinkenden Inſtrumente auf, mit denen der Arzt in der Nacht das Kind operiert hatte. Faſt zum Greifen nahe ſah ich die ſpitzen Meſſer vor mir. Ich hätte ſie ergreifen und meinem Mann, der mich ſo hetzte, quälte und verfolgte, in die Bruſt jagen können. Baas lag friedlich mit geſchloſſenen Augen in ſeinem Bettchen. Ich ſchlich mich über die Hintertreppe in mein Zimmer und gab meinem Mann alles, was ich beſaß. 1 einzige Bitte war: Geh' fort! Ich bitte dich ge 4——— Da hallte mein Name durchs Haus. i „Annemarie! Schweſter Annemarie! Annemarie! 5 Die Hausfrau ſuchte und rief mich. Das Kind ſaß aufrecht im Bett und hatte mit den kleinen Fingern den Verband vom Halſe geriſſen. Ich war nicht bei dem Kinde geblieben. ich hatte es nicht verhütet.. ich war ſchuld an dem Tode des Kindes! Die Frau ſtellte ſich vor mich hin und ſchrie mich an: „Ich weiß, warum Sie das Kind haben ſterben laſſen Kind gemordet!“ Der Arzt zuckte die Schultern. Ihn intereſſierte meine Erzählung, mein Mann ſei gekommen und wollte mich er⸗ preſſen, nicht. 5 Ohnmacht) Eine 91 radler gerammt und derart golden einen Kilometerſtein ge⸗ — um das Hindernis für die Scheidung aus dem Wege zu räumen! Sie ſind eine Mörderin! Sie haben mein Laicale Nuudocli Eine ſchöne Tat der Volksgemeinſchaft betätigt der hieſige Kleingärtner⸗Verein. Jeder Gartenfreund, der unter den Waffen ſteht, bekommt vom Verein die Hälfte von der 2. Hälfte des Gartenpachtes 1939 nachgelaſſen. Damit kein Garten unbeſtellt in den Winter geht, hat der Vereinsleiter angeordnet, daß im Herbſt die Gärten, der unter den Waffen ſtehenden Mitgliedern, von den zu Hauſe befind⸗ lichen mitbeſtellt werden. Wo gelten Beſtellſcheine und Teilabſchnitte? Der Le⸗ bensmittelkaufmann darf Beſtellſcheine und Teilabſchnitte von Bezugskarten, die ab 25. September ds. Is. gelten, nur für ſolche bezugsſcheinpflichtige Waren annehmen, die er immer ſchon geführt hat; z. B. darf ein Abſchnitt auf eine Lebensmittelkarte für Eier nicht von einem Geſchäft angenommen werden, das bisher Eier nicht geführt hat. Dasſelbe gilt ſelbſtverſtändlich auch u. a. für Butter, Oele, Fette uſw. * Spielbeginn am Nationaltheater.— Luftſchutzräume eingebaut. Die durch die beſonderen Zeitumſtände notwendig gewordene Verzögerung des Spielzeitbeginns des National⸗ theaters iſt inzwiſchen durch intenſive Probenarbeit nach Mög⸗ lichkeit ausgeglichen worden, ſodaß bereits der Spielplan der am 1. Oktober beginnenden erſten Woche eine Reihe bemer⸗ kenswerter Premieren bringt. Für die Sicherheit des Publi⸗ kums iſt inzwiſchen durch Einbau der erforderlichen Luftſchutz⸗ räume alle notwendige Vorſorge getroffen worden. Odenwaldklub⸗Ehrenmitglied geſtorben. Der Vorftt⸗ zende des Wanderausſchuſſes und Ehrenmitglied des Mann⸗ heim⸗Ludwigshafener Zweigvereins des Odenwaldklubs Ge⸗ richtsoberverwalter a. D. Friedrich Schäfer iſt geſtorben. Er hat jahrzehntelang als tatkräftiger Mitarbeiter und Führer im deutſchen Wanderweſen gewirkt. Sein Lebensinhalt warert außer ſeinen dienſtlichen Verpflichtungen das deutſche Wan⸗ dern, die deutſche Natur und die Heimat. Tägliche Verkehrsunfälle. Zwiſchen den Quadraten J 1 und J 2 geriet beim Verlaſſen des Gehwegs ein 65jäh⸗ riger Einwohner in die Fahrbahn eines e e n Dabei wurde der Mann erfaßt und zu Boden geworfen. Man ſchaffte ihn mit inneren Verletzungen ins Städtiſche Kranken⸗ haus.— Bei zwei weiteren Verkehrsunfällen ſind drei Kraft⸗ fahrzeuge und ein Handwagen beſchädigt worden. Beide Ver⸗ kehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. 8 e — Dokumente unſerer Zeit an das Hauptarchiv der Par⸗ kei. Das Hauptarchiv der NS DA, München, Barerſtraße 15, richtet laut NSͤ an alle Volksgenoſſen in der Heimar und in der Fremde und an alle Soldaten der Nationalſozia⸗ liſtiſchen Wehrmacht die Bitte, Briefe, Karten und Schilde⸗ rungen von Fronterlebniſſen, von Eindrücken und Beobach⸗ tungen, dem Hauptarchiv der NSDAP zur Verfügung zu ſtellen. Für alle Zeiten ſoll der Geiſt und die Haltung, wie ſie im Nationalſozialtsmus lebendig ſind, die Einſatzbereit⸗ ſchaft für Führer und Volk, die Kameradſchaft mit jedem und allen, die unſere Volksgemeinſchaft bilden, feſtgehalten werden. Neben Erlebnisberichten, Aufrufen, Bekanntma⸗ chungen, Kampfdichtungen, neuen Liedertexten und Sing weiſen ſind auch 5 von Dokumenten feindlicher Propaganda, von Belegen von Greuelnachrichten, wie Flug⸗ blätter, Anſchläge, Bildfälſchungen, Karikaturen, Werbe⸗ und Aufklärungsmaterial aller Art ſowie die Uebermittlung bon Abzeichen bolksdeutſcher und gegneriſcher Verbände er⸗ wünſcht. Von den Erinnerungsſtücken, die dem Hauptarchiv überlaſſen wurden, erhalten die Einſender auf Wunſch ori⸗ ginalgetreue Photokopien. Volksgasmasken! Zur Zeit werden wieder Volksgasmasken ausgegeben. Die Verpaſſungsſtelle hier befindet ſich Staufenerſtraße 13. Verpaſſungszeit 19— 20 Uhr heute Donnerstag und morgen Freitag. Für diejenigen Volksgenoſſen, die noch keine Volks⸗ gasmaske haben, empfiehlt es ſich, ſich ſchnellſtens um den Erhalt zu bemühen, da der Lagerbeſtand in Kürze wiederum vergriffen ſein wird. „Sie haben Ihren Dienſt verlaſſen, Ihre Miſſion ſchlecht erfüllt! Ich kann Sie nirgends empfehlen!“ Ich kehrte wieder zurück zu dem Manne, der mich ruiniert hatte, zu Jan van Straaten. Ich ſagte zu ihm: „Nun bin ich ſo weit. Ich tue alles, was du willſt!“ Wir fuhren in der Welt herum, waren in Mailand, in Paris, Lyon, Budapeſt, in Wien, London, Rotterdam, und erpreßte von ihnen Geld. Ich wußte von all ſeinen Betrügereien... mein Leben war an das ſeine ge⸗ ſchmiedet! Er hat mich geplagt, geſchunden und geſchlagen⸗ Er wollte mich in verbrecheriſche Dinge einſpannen. Ich habe mich gewehrt. Er ließ mich hungern. Er kaufte mir ſchöne Kleider und machte mir Geſchenke, um mich ſeinem Willen gefügig zu machen. Ich habe mich gewehrt. Karl Ludwig, ich ſchwöre dir bei unſerer großen Liebe; bei meiner Liebe zu dir: Ich habe nichts Schlechtes getan! i Als wir nach Berlin kamen, hatte ich den feſten Ent⸗ ſchluß gefaßt, eine Waffe zu kaufen und Jan beim nächſten Zuſammentreffen zu erſchießen. 5. Meine Nerven waren ſo überreizt, daß es mir nachts bisweilen vorkam, als ſei mir das Herz aus der Bruſt geriſſen und mit einer Gummiſchnur weit fortgezogen worden. Nur mein Körper lag noch im Bett— ein Herz hatte ich nicht mehr. Es war blutig und zerfetzt und weit weg. Dann hatte ich die Vorſtellung, daß dieſes teufliſche Tier, das mir das Herz fortgezogen hatte, wieder Angſt bekam, ich könne ohne Herz nicht weiterleben, ſo daß dieſes es ſchnell in meinen Körper zurückkehren ließ. b Mit dieſer ſchrecklichen Vorſtellung bin ich auf der Straße zuſammengebrochen. Man hat mich zu dir ge⸗ bracht... Zu dir! Zu dir!“ ö Profeſſor Hartleb horchte auf. Es klopfte an der Tür. Auf ſein„Herein!“ erſchien eine weißgekleidete Diako niſſin und bat den Profeſſor ans Telephon. 5 „Ich komme ſofort!“ 5 Mit dieſen Worten verließ er das Zimmer, bat aber die Diakoniſſin, bei Helene zu bleiben. Erſt dann ging er mit ſchnellen Schritten in das kleine Bü f ſich am Apparat. Hallo... Harald, du?“ 8 3 in Amſterdam, in Haarlem. Er beſuchte ſeine Verwandten nd meldete . J Zwei Kraftwagengroßdiebe. Am Freitag wird die Große Strafkammer das Urteil über zwei abgefeimte Auto⸗ diebe ſprechen, gegen die ſie am Dienstag zu verhandeln be⸗ gann: den 27jährigen Robert Leuthold und den 28jährigeſt Karl Dachgruber, beide aus München. Dachgruber ſtahl und fuhr die Kraftwagen im„Auftrage“ ſeines Chefs Leuthold und man wohnte und lebte vornehm in Penſionen und Holels. Sie beglückten Frankfurt a. M.,; Nürnberg, Wiesbaden, Mün⸗ chen, Köln und Mannheim. Hier in Mannheim ſchnappte man ihn. Der Ankläger beantragte gegen den rückfälligen Leuthold fünf Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt und Tee gegen Dachgruber zwei Jahre Ge⸗ ängnis. — Aeltere Gefolgſchaftsmitglieder in der ese, ung. Die Zuſatzverſorgungsanſtalt des Reiches nimmt in ae guch Gefolgſchaftsmitglieder, die das 45. Lebensfahr zexeits überſchritten haben, auf deren Antrag hin auf. Dieſe erhalten, wenn der Verſicherungsfall vor Vollendung des 65. Lebensjahres eintritt, zwar nicht die ſonſt nach den Sat⸗ zungsbeſtimmungen üblichen Leiſtungen, da bei ihnen die Ge⸗ währung des Grundbetrages fortfällt. Dafür erhöht ſich aber der Steigerungsbetrag für alle geleiſteten Beiträge von auf 15 v. H. Gleichzeitig gibt— wie das Sozialamt der Deutſchen Arbeitsfront mitteilt— die Zuſatzverſorgungsan⸗ ſtalt den erſt nach Vollendung des 45. Lebensjahres eintre⸗ tenden Mitgliedern die Möglichkeit, durch Nachentrichtung einer gewiſſen Anzahl von Beiträgen einen Anſpruch auf die vollen ſatzungsmäßigen Leiſtungen auch dann zu erwer⸗ Warum ſchreibt er nicht? Teldpoſtverbindung iſt keine Kleinigkeit— Warum mancher Saldat keine Nachricht gibt— Poſtaliſche Probleme des Bewegungskrieges NS. Liebe Eltern! Nun ſind es ſchon 14 Tage her, daß ich zum letzten Male etwas von mir hören ließ. Aber wle Ihr ſeht, und wie ich Euch damals ſchon mitgeteilt habe, dürft Ihr aus dieſer Verzögerung nicht den falſchen Schluß ziehen, daß es mir etwa ſchlecht ginge. Täglich wollte ich Euch ſchreiben, aber 35 kam einfach nicht dazu. Ihr habt ja ſelbſt im Rundfunk oder in der Zeitung den wunderbar raſchen Vorſtoß der deutſchen Truppen verfolgt und konntet Euch ſo ein Bild davon machen, wie wenig Zeit wir gehabt haben, um endlich einmal den von Euch ſicher ſchon lange er⸗ warteten Brief nach Hauſe ſchreiben zu können. Immer hieß es, hinter dem Feinde her zu ſein, um ihm endgültig zu zeigen, was es heißt, deutſche Volksgenoſſen zu unterdrücken und zu mißhandeln. Wenn wir dadurch nur ſelten zur Ru⸗ he kamen, ſo macht uns das alles nichts aus. Gerade jetzt haben wir wieder geſehen, wie ſehr wir mit Leib und Seele Soldaten unſeres Führers find. Das bißchen Ruhe, das der Vormarſch ab und zu gewährte, genügte gerade zum Schlaf. Und ſo iſt es faſt ein Wunder, wenn ich Euch heute.“ „ Wumm., wumm. Die Exploſion zweier ſchwerer Granaten beendete einſtweilen den Brief des Schützen Möl⸗ ler, den er heute noch der Feldpoſt nach Bromberg mitgeben wollte.„Alarm“ hieß es. Blitzſchnell raffte er noch ſein Schreibzeug zuſammen, dann aing es wieder an den Feind! —— Oeffentlicher Aufruf! Protektorat Böhmen Mähren ſtammenden deutſchen Staatsangehörigen. zur Erfaſſung der aus dem und Die aus dem Protektorat Böhmen und Mähren ſtammenden ehemaligen tſchechoflowakiſchen Staatsangehöri⸗ gen, die am 16. 6. 1939 ihren Wohnſitz im Großdeutſchen Reich gehabt haben und ſich zur Zeit in Mannheim und Vororten aufhalten, ſollen zwecks Prüfung und Feſtſtellung ihrer Volks⸗ und Staatszugehörigkeit erfaßt werden. Alle für dieſe Erfaſſung in Frage kommenden Per⸗ ſonen haben ſich daher unter Vorlage ſämtlicher im Beſitz befindlicher Ausweispapiere über die Perſonalien und die frühere tſchecho⸗flowakiſche Staatsangehörigkeit(Geburts⸗ ſchein, Heiratsurkunde, Familienſtammbuch, Heimatſchein, Reiſepaß ete.) beim Polizeipräſidium in Mannheim, L in folgenden Zeiten einzufinden. 6, 1, Zimmer 19 Perſonen mit Anfangsbuchſtaben: A bis Ham Donnerstag, den 28. bis einſchl. Samstag, den 30. Sept, 1939 K bis Pam Montag, den 2. bis einſchl. Mittwoch, den 4. Oktober 1939 ö 8 e N 8 65. Le 8 B55 5 O ͤ bis Z am Donnerstag, den 5. bis einſchl. 7. Okt. 1939. 3 8 vor Vollendung des 65. Le⸗ Das Wort„Ruhe“ ſchien in dieſen Wochen, die wie Tage bensiabres eintritt. pie ler 10 88e Lexikon geſtrichen zu ſein. Nun mußten 3 5 3 ie Eltern wieder ein paar Tage warten, bis er den Brief Gewi 5 Ne 130 die Elt 5 0 f 99 bis 5 ewinnauszug E Uebertragung von Wanner e a fertig ſchreiben konnte. Und wer weiß, wann dann die Feld⸗ 5. Klaſſe 1. Deutſche Neichslotterie eines Berechtigten in der Invaliden⸗ un ugeſtelltenver poſt wieder mal in Richtung Heimat vorbeikam! Ja, wenn Ohne Gewähr Nachdruck verboten ſicherung können, von den im Geſetz beſonders genannten Fällen abgeſehen, nur mit Genehmigung des Verſicherungs⸗ ö amtes übertragen werden. Nach der Rechtſprechung des Reichsverſicherungsamtes darf die Uebertragung eines An⸗ N ſoruches nur dann genehmigt werden, wenn ſie im wohlver⸗ standenen Intereſſe des Berechtigten liegt. Ein ſolches In⸗ tereſſe iſt im allgemeinen nur dann anzunehmen, wenn dem K 5 Vorteile zugewendet das alles ſo einfach wäre, wie Vater und Mutter ſich das wohl vorſtellten, daß da mitten im Gelände ſo ganz ſelbſt⸗ verſtändlich ein rot angeſtrichener Briefkaſten herumſtände, der werktags zehnmal und an Sonn⸗ und Feiertagen fünfmal geleert würde, dann hätten die in der Heimat täglich Poſt von der Front. Aber 1 war man ja mitten in Polen, ſchon das allein bedeutete allerhand Auf jede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen I, Ul und III 18. Ziehungstag 22. September 1939 In der geſtrigen Nachmittagsziehung wurden gezogen Schwierigkeiten.„Schlimmer Berechtigten durch die Uebertragung züge als in Polen“, das gab's wirklich nur im Sprichwort. Wer f werden, auf die er ſonſt keinen Auſpruch hat. 12 55 e einmal die Wege hier geſehen hat, der weiß Beſcheid aber e 0 5009 l 66084 18718 3 abtretung zur Aufnughme eines fcb hahen arle die Ge. nur der. 12 Gewinne zu 4000 RM. 160509 258784 315249 3394229 r 5 5 5 10 je Ge⸗ 8 5„ 2 Gewinne zu 3000 RM. 118505 25285 3339 37882 Wahr e 3 e 557 auf Und dazu kam, daß man ja mitten im Kriege und mitten 85 Gewinne zu 2000 AN. 227855 485880 85680 1514¹ währung der damit zu e 5 5 in Feindesland ſtand. Alles zerſchoſſen, die Brücken vom wild 20299 204301 222691 277108 277583 294388 den zu ihrer Anſchaffung notwendigen Betrag ein Anſpruch beſteht. — Beſitragserſtattung der Invalidenverſicherung bei Hei⸗ rat. Heirgtet eine Verſicherte, ſo wird auf Antrag die Hälfte der Beiträge, die für die Zeit vom 1. Januar 1924 bis zum Ende der Woche entrichtet find, in der der Antrag geſtellt iſt, erſtattet. Vorausſetzung iſt, daß die Anwartſchaft bis zum Begitun des Kalenderjahres der Eheſchließung erhalten und ſpäteſtens zwei Jahre nach der Eheſchließung die Wartezeit erfüllt iſt. Das Reichsverſicherungsamt iſt der Auffaſſung, daß der Anſpruch auf Erſtattung der Hälfte der Beiträge durch die frühere Gewährung der Invalidenrente nicht aus⸗ geſchloſſen wird, wenn dieſe Invalidenrente bereits wieder entzogen iſt.(Entſch. d. RVA v. 31. 3. 39.). 5 Aus Alt mach Neu Die Kriegswirtſchaftsperordnungen der letzten Tage haben es mit ſich gebracht, daß im Zuſammenhang mit der Bezugspflicht in einzelnen Zweigen des Handwerks Auf⸗ tragsmangel eingetreten iſt. Zu den beſonders hiervon be⸗ troffenen Handwerkszweigen gehört u. a. das Damen ⸗ ſchneiderhandwerk Die Angehörigen dieſes Hand⸗ werkzweiges waren bisher hauptſächlich gewohnt, aus neuen Stoffen Kleidungsſtücke herzuſtellen. Durch die Ein⸗ ſchaltung der Bezugsſcheinpflicht wird nunmehr dieſe Art von Tätigkeit nur einen ganz geringen Teil der Arbeit dieſes Handwerkszweiges ausmachen können. Es iſt des⸗ halb nicht nur im Intereſſe des Handwerks, ſondern auch flüchtenden Feind geſprengt, ganze Wege durch Granattrich⸗ ter zerſtört, kein Menſch kannte ſich hier noch aus. Es war ſchon ein großes Glück, wenn bereits am nächſten Tage der Arbeitsdienſt anrückte und wieder einigermaßen Ordnung ſchuf. Dann aber kamen zunächſt die Munitions⸗ und Pro⸗ viantkolonnen, die die Soldaten hier mit dem verſahen, was ſie am allernötigſten brauchten. Und die nahmen keine Briefe mit, wußten ſie ſa eben noch nicht, wo ſie am nächſten Tage benötigt wurden. Ja und die Feldpoſt hatte doppelte Arbeit. Hatte ſie glücklich mal raus, wo die Kom⸗ panie lag und war ſie zu dieſem Ziel unterwegs, todſicher kam ſie dann an, wenn die Truppen längſt wieder einige zig Kilometer weiter vorgedrungen waren. Und auch dort gab's Rur ein kurzes Raſten. Ein tolles ſcachlaufſpiel war das hier vorn. Niemals war man ſicher, daß ein Brief, wenn er erſt mal glücklich geſchrieben war, auch bald in die Säcke der Kameraden von der Poſt gelangte. So trug Möl⸗ lers Freund, der Schütze Knieſe, nun ſchon ſeſt vier Tagen den Brief an ſeine Eltern mit ſich herum, heute ſollte die Feldpoſt nun hierherkommen, und nun hatte der Feind und der Alarm wieder alles zunichte gemacht. Wer wußte, wo die Kompanie morgen wieder lag? Knieſe wollte ſeinen Briei geſtern ſchon einem Kameraden, der zurück mußte, mitgeben. Aber er tat es dann doch nicht. „Nein, warten wir lieber auf ſichere Gelegenheit“, ſagte er ſich, die Eltern werden ſchon wiſſen, daß das nicht alles ſo am Schnürchen läuft. Und dann wiſſen ſie ja auch, daß wir marſchieren, und daß wir ſiegen, wozu ſoll ich da noch lange ſchreiben? Wenn Zeit und Ruhe kommt, dann werden ſie ſchon von uns hören. Bis dahin aber 305883 135 Gewinne zu 1000 NMR. 10578 17221 35489 18 39717 40044 41430 45976 86089 59098 63558 88817 89474 9 7 98486 102554 181581 148808 158449 195529 202042 305128 234581 244309 248768 259885 280989 280980 265274 270319 276528 278486 281780 2895 78 304836 324358 324754 325587 334985 347232 367021 381397 383012 390036 398974 5 287 Gewinne zu 500 RM. 1656 3590 12927 15835 15947 17027 29504 19889 384 4 53416 55666 56574 58483 59562 63603 66281 87554 68728 70705 79161 80537 82816 84907 87615 92656 92734. 97315 109785 111502 117225 25804 128005 128920 128409 131530 135497 150031 160470 166879 167832 176776 181567 186322 190289 195088 203086 210429 212813 223989 230144 233883 240537 241807 242201 244164 250252 250887 254949 261678 27826 271659 273348 281374 282034 282505 286702 295843 307792 310539 316270 322501 326689 328281 328841 332218 853448 35856 366056 372670 374044 377208 380849 382533 383982 385858 386320 387414 396234 38842 488 Gewinne zu 300 RM. 1080 8833 3981 9136 9558 10500 14494 3227/7 17809 21785 238940 28691 28935 27107 27684 3577 36906 38796 40414 42044 48359 48423 54226 54329 80512 65138 667105 21799 74445 78100 77895 80722 81554 82053 85486 89781 94888 96698 97143 97803 88421 102519 105823 07503 ſosſid 109640 119740 118708 117385 118461 119706 120457 124749 128029 125748 128894 128014 133179 185414 185674 136446 139264 147029 149707 153292 158418 158918 157509 159749 161235 163056 163548 163864 171688 172262 172598 178733 179008 180858 186867 18845 191703 191881 197419 299876 201989 208808 207885 210589 212352 212905 218489 223838 230339 230442 237700 241771 241817 242044 244548 249169 249857 252184 252491 287537 259838 259851 261820 262308 284418 264791 28558 288687 288826 270511 271857 274870 277622 278728 288988 283613 284423 284731 290983 291709 291844 291988 292888 2984889 297158 309895 301219 301432 305205 312012 313868 317654 317989 328810 327548 889855 329842 332859 349115 343727 355489 889184 359784 389888 380838 882974 364829 870910 371768 873189 378156 378583 37900 382790 388838 396884 397051 Außerdem wurden 6543 Gewinne zu je 150 RM gezogen. 18. Ziehungstag 22. September 1939 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 12 Gewinne zu 10000 Nat. 50155 65188 186818 394611 der geſamten Spinnſtoffwirtſchaft zu begrüßen, wenn die] Prauchen ſie ſich nicht zu ängſtigen. Wir ſind alle Söhne von Sanne. 4000 n nau der Berliner Handwerkskammer, der die Betreu⸗ t en 0 e mit 7 Gedanken zu Hauſe 5155 8 000 8 7„ 8581 87772 168067 2748286 801096 2 22 2 Ve f 0 7 ung aller Handwerkszweige übertragen iſt, allen Volks⸗ 5 in fe Aber 415 gleich ſchreiben, dann liegt das 12 Gewinne zu 2000 N.. 11820 199287 234273 371941 der geht ja mal zu Ende!“ 135 Gewinne zu 1000 N. 952 7604 15739 7925 23359 29298 34385 35588 46945 55857 64951 89073 89435 96137 103424 104405 138879 185912 156812 158428 166857 172854 183697 188738 191617 183572 208051 241648 243884 247663 251050 257058 272429 29102 3888078 88915 3808869 337764 388819 842715 844013 350082 350742 1 5 ins Gedächtnis ruft, daß in den Kleiderſchränken aſt aller Volksgenoſſen ſicherlich eine Anzahl von Klei⸗ dungsſtücken vorhanden ſein wird, die umgearbeitet und der heutigen Zeit entſprechend geſtaltet, geeignet ſind, noch viele Monate Rundfunk ⸗ Programme hindurch als brauchbare Kleider, Mäntel, Reichsſender Stuttgart 243 Gewinne zu 500 RM. 2478 5488 12108 14588 15761 18258 8 5 5 5 28048 50280 488 40832 45098 38828 45986 54899 85847 58901 Koſtüme uſw. dienen zu können. Durch dieſe Erinnerung Programm für Freitag, den 29. September: 57888 70847 8288 84089 84135 85888 8887 88849 11448 118231 / auf i Kleidungsſtücke bezw Spi ſtoff Ack ald ßend: Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 77.15 Nachrichten neue Kleidumgsſtücke bezw. neue Spinnſtoffe nicht un deutſch); 4.50 Für Dich daheim;§ Marktberichte, anſchlie⸗ erheblich verringert werden. Die Volksgenoſſen werden in zend: Volkslieder; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Sendepauſe: 11.30 die Lage verſetzt, durch Veränderungen und Umgeſtaltun⸗ 12 Mittagskonzert, dazwi⸗ gen getragener Kleidungsstücke immer noch etwas Gutes ſchen 12.30—12.40 Nachrichten(deutſch), 12.40—12.50(franzs⸗ und Tragfähiges, dazu noch Kleidſames, ſchaffen zu laſſen. isch); 13 Mittagskonzert; 14 Nachrichten(deutſch); 14.15 Was hier vom Damenſchneiderhandwerk geſagt iſt, läßt Sun 14.30 Nachrichten(franzöſiſch), anſchließend: ſich ohne weit Fes auch von vielen anderen Handwerks⸗ Schallplatten; 16 Nachmittagskonzert(Schallplatten); 16.90 Volksmuſik und Bauernkalender; 510 Gewinne zu 300 RM. 974 5051 5534 5825 10705 12850 18384 18491 25219 25243 27277 27424 29435 36865 38848 40862 46314 28229 51058 52372 53170 58888 60750 63714 64517 6808 75052 78282 75581 77808 78238 79339 80209 83835 85260 85316 94878 95987 97889 100888 100561 05386 108374 107390 109201 11160 f 8 5 g 5 3 Pyi ins fei 118 3 147784 1712818 113025 114238[14887 118840 118180 120252 128874 zweigen durchführen. Wir denken dabei z. B. an das Putz.„Und wer des Brünnleins krinket wird fung und nimmer 44307 12530 27927 128048 129708 128805 130088 122482 133361 macher und Kürſchnerhandwerk. Im Intereſſe einer ſpar. alt“, Volkslieder und Volkstänze aus allen Gauen: 17 Nach⸗ 144844 138881 146750 148088 151081 151754 180822 185728 181541 15 1 5 75 j a richten(deutſch), anſchließend: Schallplatten; 17.30 Nachri 95 188848 75716 177778 177840 181088 181810 184622 192783 183109 ſamen Bewirtſchaftung der Rohſtoffe läßt ſich ſehr vieles t franzöfiſchz ſchließend: Sch 1 N 5 158189 18681 19920 208302 208117 210531 210884 213788 215882 noch gut für andere Zwecke verwenden en(Franzöſiſch), anſchließend: Schallplatten; 18 Aus Zeit 958892 74 78588 22575 854080 528858 282343 885883 289978 9 An 8 und Leben; 18.15 Heinrich Schlusnus ſingt; 18.30 Zeitfunkz 238813 240871 241881 248780 248854 249715 250728 285723 258763 In dieſem Zuſammenhang wollen wir darauf hinwei⸗ 19 Nachrichten(franzöſiſch); 19.10 Berühmte Orcheſter; 20 288858 281231 288821 288088 872378 272918 278083 278287 277318 F;; ⁰/ andwerkszweige mögli bald vorgen; en erde ie Entſtehung eines Schubertliedes; 21 Aus Berlin: Kon⸗ 318424 322894 383508 3838526 341578 842996 344207 345 254526 FF ll/(/%/%% chen eine ſehr ſtarke Beſchäftigung für dieſe Zwecke ein⸗ bis 22.10(deutſch), 23.20— 29.30(ſpaniſch), 0,150.25(fran-⸗ 383400 366860 339790 882076 38244 353902 398082 ſetzen wird. e i zöſiſch). Außerdem wurden 6585 Gewinne zu ſe 150 NM gezogen. 8 Sunnen doſen bemiss. a. u erz und Nerven geſund erhalten 7 7„ und 1 Für die 5 iſt eine a0 e für unter Ae dee Na e ee von : 5 jung. aa l erg und Nerven machen einen Aisgleich erforderlich. Seit je bekämpft man N Sgſafg Fisohgerchig ee Lohnzahlung e 0. 10 5 8 5 zu mieten geſucht. Er enthält die wirkſamen Beſtandteile einer Anzahl Heilpflanzen, darunter auch 5 werden sohmachfaſar Un dufeß einige Tropfen entbehrüch iſt die neue der Meliſſe, die ſchon ſeit Jahrhunderten als 1 50 Gen bekannt iſt. Kloſter⸗ 0 frau⸗Meliſſengeiſt wirtzt deshalb regelmäßig n. ebrguch eiſung einge⸗ kommen, ausgleichend und degullerend ß en und Ferdl lib Scher auch mancherlei damit eech und fh oh Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. 8 5 9 Schlafloſigzel, nervöſe Magenbeſchwerden chmersen. 21 2— AReichslohn⸗ Schon viele haben ich mk delofter enen eie e So berichtet hei⸗ l Steuertabelle ſpielsweiſe Jrau Barbara Cremer(Bild nebenſtehend) Hausfrau, Köln⸗Rhein⸗ a f 12 Zimmer 5 6 kaſſel, Jeldkaſſeler Weg 98 am 6, 4, J:„Seit 1937 batte ich unter nervöſen 1* für Wochenlohn, Hare enden zu leiden, ſodaß ſch kaum meine Hausarbeit verrichten konnte. a und Küche Taglohn a empfahl mir mein Mann Klaoſterfrau⸗Melſſſengeiſt, den ich nach Gebrauchs⸗ 5 anweiſung anwandte. Der Erfolg war gut, und ich kann meiner Hausarbeit v. älterem Ehepaar Stundenlohn wieder n a Weiter berichtet Frau Maria Stiel Krankenpflegerin, z. St. Bühlertal⸗Badon, Haupt⸗Str. 0 am 3. N. 39: od. Monats lohn. 180. 8 1 145 el dan en 9998 90 e Mie ene 1 805 15 e 195 0 mit e Inwohlſfein wende ich Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt an e L ver⸗ icht.. 55 ace und habe Kloſterfrau⸗Mielſſtengeiſt übeal empfohlen da Ih f le 0 1 1 9 was, 98 Wir drucken eg n der Krankenpflege Zu erfragen in der achen auch Sie einmal einen Verſucb mit Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt! Sie erhalten den echten kloſterfrau⸗ ü 5 äftsſt. d. Bl. Meliſſengeiſt in der blauen Original⸗Packung mit den 3 Nonnen bei iter Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ Geſchäftsſt. d. Bl— 1 9155 2 5 1 Sade 105 N und Wen 5 9 i oder Drogſſten in berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener Ausführung. Zirka 50 Zentner Kleehen zu kaufen geſucht. Ebang. Kirchenchor, hm ⸗Seckenhein. Ortsbauernſchaft Mhm.⸗Seckenhe im. Heute Oonnnerstag 20 Ahr Diejenigen Berufskollegen, die Stroh abzugeben Wiederbeginn der Proben haben, wollen dies ſofort, päteſtens bis heute Abend 5 Fuhrgeſchäft im Löwen“. Neue Süngerinnen und Sü uch 6 Ahr im Lager der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und We Ckuar-Bete- Druckerei Barth willkommen. Ff Verkaufsgenoſſenſchaft anmelden. —— DS—————— 8 eee. sd 18 Bunpnuch eig usb Hoazsa je duzee 5418 sn f lg eo gipaoc Selnvc sed aneape dig zen zva qun Se gete; ue e dec ecepeg ne cpu anu 101 pzg“ „Uung uozeig ne snoc Sela eee ee ee een een ehe ben ee 10 zen, lc auge ur c ae guat„ag gun ei and inb aol gun av odtelgz eig uenzech ueg zungen“ Uespifqzoa CCC ⸗nau dig ne uenrcpeuß usbavanchl jeans 43 4„Jo Bun neee r en. een e: ie een“ „hoc un buvölnvueuuog gie aun nu Juluupgaea gui dee ehe age un deen na ee e e qunea uebunf ueuse cp öuiag va gun suig 61 58“ „See arc eng ien eee dun gig“ „% una uso usul and buvſckulg ue ee e eee ene e e un ee unc zueg“ gvaine ue ue Ind gun buvachl jones Uleg sn a ehe eee eee eee ue tei 28 zz due ur gc o en ee bee; eine une eg“ liidus Inv oüunund usquegavug ener wee n eee un ocke uvckluei d Usgqusuueag neues een n enen eee n erung Aba ueg vel dig ingo uebiqu page ue ugule us ⸗voch uen vas ud Inv isi nodunf meu egen ateiu nean Aeiſv sed mpeg gap teza ene e ei enn Sog ane ee ed nv gun enen ae ge elnpch mand lc ze uc uebeß zue gung obicccne onzure quel ind üsugt uefeanz eee c derungen ue u vac gun zcleig 8118 Uegzockes fzuurz F Uellenszequpc Inv ile eil s bp uhocg use gun Aagusec quem die sog uefnezleg gun Aphsnoch ug ungen ii eee eee e eee ler dueslcppanze ugs! gun noi aue eigenem Uellzunpgzegz nen! zue used u Sn ein aue gun 1 ue ueqacches uu adus use bigpulszunpcea ava 2 uo zen nd pequnc frag un anf valbanS⸗lnnag pu a0 Man-n eb we eee een ee cpoSs eengein Tae h eee ee e eee deu dun pp)g mogaepiz Bus ue gun zgpnsgeig 12 gel nc Invgae ine suv opc eue dun eue en sn Sopplule ure eee ehen e eue er ee e ente uren e ee ee eee en ecbocklue dicken uohpz Cusfogzea pnaqqpo)g) dig Pangoch a 18 186 u Ax a ne Aale aulvluſe sog Inv eißuenc gun uszockg ez gro gz ee den eee een eur un id“ e bezunc eig can ned vnſe nein aufe eigne ci ue gun hegsbsgunc autos zog ui ugzae 511ggick gurt cin o e441 gun üebogcpang ug ue uehv ppu ne dig uppergol oog 1 Bunz dushpfcplebuze 0 eee gun ee ee eee 20915 uobung ne uezfogß dig pan ung eue ue bed gun usgel ne ava ies ue ee ee ee ee eee ehen ee ee rean mans ue onvr givg gun ind nen ugvu gung 400 ee en eee enen n eee ee es „ Tecon ait gun c gabe ziaqueg Sequent ech nee ue en en dun“ eg reed eib„uegunfs sent Song“ Aableh neu gun 300114 1% lepvaqlnv zeec e sio Ajezund ene uupbeg 8 „ llpplgea nebzgvulgusgiz eaelun an! Uegvagz uduse znu sun zar e eee eee„e“ 56 veuo bv og qui“ e fbi„e usgeſplob 11 SN“ 70 115 olpng au zel bu ab qun Inv clp ei erer ac pots pie uleg suv gibzoch ohh Ants ioc uoadg fpnjg tegfidt u nene ee egen e een esbunden 5110 aun ep peng usumolne 4 Pag uuvg gg ushpl neue eee eee wee e eee eee 0 aeg 5g bag eau en ane ben e een ene een n eee e ee eee e ee e zohgc eq ui lcoß usa lava gun ee wee n lee ee en eee leg wucpoa gun udigun Aue uebi eue ed band ⸗uv cpi zeg spagog dns ususe 10 fol onde 100 ud gan ugelen uezvag uebulpf ueufe neu ee eren eee eu ue we eu 1015 Jed ue pour eng ze oer uebi ed vl quegiz uabeh eig jeune a oom neus along zutel oa ang pus ue su dug: do aeguun vungebun ra e eee ieee ee pinie ue dun ee eue nv zung ueuje Pang i ze utegcpou See 11 Anuueun ze een einne ei bac due Cbungagzos t) wulle ase ug 8 uon aun zoo= old 8 sev 21 p r ene g ene e eng loc 381 obo 11 4415 01 usb 6 5) 8 van 2 einvzg 9 4268 2 bo dag 8 sii d eee. b 11 gn dun G iIaeuu s pe eh 88 nac ile Sans 61 poavd 81 ie r enn e een e ere 0 uurgz 6 dleg 9 6018 9 obvfoq uuns b iel e ee e eee ei de ie e en e een e einzg 88 Jeb 18 bo 03 geznigueb bs r een e eech er ue ang g vilos: eng d cee Acpele boo 1e gaanz „Huesg une Acpog ding“= ub 0. ee e een n eee e eee? maps g dunfluach p ojoulead ies aepom allt s duda 1 1p au asuunzg geigei sn usßunggilnzz uguueu zeickpchn nge and bunucppedog, eig usgoflongsbuv ⸗Uiq une ueallg end nog sstequp ufs cusutuog tecphuvch 0 Kenquvica oz e. ab ö ueuug uerohnbe een e eue eg Leni ue ze uod zm bundnlteg; 8 Jeojhicknogeufaoag Hunlenteg 16 4 8 ane goss rouung gebn auebnueb ug nogsusgeg 8 5 bend ui dun e eee eee er e eue Usuefloiplnea ie usdem ioc Ipo musleld ne rung rc been e e Zesqebappockqn Tonen odge D. 8 ien eee e eee en hd eee eee 6 gelt 118 ng kenbqosg obus spa opang jon gun 1 5 5 wieda Ae n 0 r e enisdunugogzß uten mu Sojus Selige zeblagebußz eue nepsnz e bi gpleg X das aqvbnvzusg 7 105% opurz — uoeheſe— bun gpg— gupflegz — uecpunzeg— eqecog)— leu— zen vg— ele— oben— hoeean uguueu uenuoctmozugockg Aecphineg neue ue olpngz uefezwcploß ue eig gege ecucadab nd zegig dasguv u refaggß dausgeſſcppu auf egi, ub eee ben ee uten u uuvuuen vag Messgog uecigneg zubged dogg ozleich qun scasluenvcded felloduz f Aallggedung f Dun „ele s benen e ebene eue mee e waesnacklaezungz 0 ab g N ngsbud f de ede Mang — uockckox— vaquiz— sqnvoc— jeßuc)— vga. — uva— aoflogz— zehn— eudog le, bunch epa pappe O eee 1 ⸗ealicß zog Ani z ebusuv une L Suebogz sed le Ef Anzuend ueanunvopo eipasaomeneazg Hai b 64 50 0 e an eee eehsno gbog Inv aebuplzeiz F ehe een eee eee le bade ben dune 518 ehe 0 257 nene dee eee ed bun a r uu pq eile 200 15100 sog dee mene ue Gong usbecteq 104 qun ung bilpravun zepnog Uebel eig en n ine diu neee ee une ee eng e , ei dung ue en n e den wee ehe ee FF 105 Lgenlsno use , r ut aebpa ueba pen eig neun ec eben e udenezz jeſpogz ug zg aneh F e Ueilkeg; gun ueppaß svg oil ada de o mneg Luvg Tuono inn wee he en abe Seſeiq gun ung iq u pl— Uepreesdunuzogz sesdezeq o FF ⸗unvag duet aun vg ouggick 1 de eee Song usebuvf seg ogicc d zd uspuqusbnzz usſeig u ꝙno Sei di pg ze uudsg bunpogjuc eguegnvautegv dig a0 F Tee ene lee uad uvuu soch ue sog oba oog zn uud q ping uepubznl us Mang ue lavunſh dog zes zeec gun g pvag e F Ale galt sen gun qv im sog geb envckegnzg zug — uUigqaeuuug ueumoznesnozeg Hungebiun uenoasgoſeoß ae ii sn Subgu sijo Gba a nb 8c) uv obppaß usb oi ahn enge ie uach and gegeggaß zomuun ng e eee le ed dun eig uu eig Inv Bunſoß 508717 ie eee ee e ehen be eee eee e en I een ee ee eee echten Doasiubupcaea gnu Tenpgpid zb nien ͤ anu bene zun bunubebog eig uobnognezoa Bumpucz a0 sno neee eee en ene eee ec e ec et neee be Hege eee ee egi! o ueeneng Teen qe cliun Junguse Mueagog eizungcqzoh svg ul duuciog id alen el gun uefupſed leg ogpfckegnzg zeqnzda us JO ueſlchuvilsbsnp zseaq u noſpg dic umoz uuvan gun uu juesgoloch zbaig bo zeſeig uueg sundg end buscn ure aobpaz ue zbaicht 1% aeipilech eig gun pogzenpigz ee ee ene een e lee pz ang zb app neben ne eee ee ee ene eee beg et ⸗bunqnze ueuje ze peqzue gold ꝛueſenebsnv uez udo ua de een eee ebenen ee eee ee die Gan Susa Uenlcppu seg dana a uf uc o Jenloz holde 21 een decent en ine logg e— Aue ⸗obuy Uocplnv! gun uv uteſz ug neo uoſfeacpl shice F np qun uspoſc suf auudjog dig paß uudg jvwmssgel gun D ue utunz on sog gun usutgeugea i sog seaehq non F bub oc de ane e eq 9 80 dbꝛugjuse uobu. uobav ei Sanmada nolve eig jute uwſbuyög ea ie.* noed ng dure Inv Snp agel uzeagol neog usagggeß usa end 9 0 N. euch le el sog junuu uecng gun ueumpg zeruic ind gun ueunun F . Aelpicpl ng ohn tee en ſpou anu uobolngof uv qiog 10% i ub zug Aung de eee een ee enen en ec c ee nee ee been eee eee een ee eee; oba un dunubobog aud Ne eee ieee Ne. S S8 S8. S Wänden hingen Waffen und allerhand Jagdtrophäen; auch ein Bild des früheren Präſidenten der Transvaaler Republik, des alten Krüger mit ſeinem derben Bauern⸗ eſicht, fehlte nicht. Im Hintergrund des Zimmers befand ich ein offener Herd mit einem mächtigen Rauchfang, auf eſſen Umrahmung allerlei Küchengeräte ſtanden. Ein helles Feuer loderte auf dem Herde und umſpielte einen ſchwarzberußten Keſſel. Der Herd ſchien der Verſammlungsplatz der Familie zu ſein. Mehrere Antilopen⸗ und Ochſenfelle bedeckten den Boden, und einige bequemere Stühle aus Weidengeflecht ſtanden vor dem Herde. So machte der Platz einen ganz behaglichen Eindruck. Als die Männer eintraten, erhoben ſich zwei Frauen, die nähend vor dem Herde geſeſſen hatten; die eine un⸗ förmig dick, mit mächtigen Schultern und Hüften, grauem Haar und verwittertem Geſicht, die andere ſchlank und doch kräftig gebaut, ein junges Mädchen von dcn Jahren. Es waren dies Frau Hendriks und die Tochter Kattie. Sie reichten den Gäſten mit offener Gebärde die Hand. Meierdierks kannten ſie ſchon; nach dem Woher und Wo⸗ hin des Gaſtes zu fragen, entſprach nicht der Sitte der Gaſtfreundſchaft. Aber das blaue Auge Katties ruhte mit ſchüchterner Neugier auf der ſchlanken Geſtalt des jungen ffiziers, „Tiſcht auf, was ihr in Küche und Keller habt,“ wandte ſich Hendrik an die Frauen.„Und vergeßt auch einen guten Trunk nicht. Die Herren ſind hungrig und durſtig.—„Nehmt Platz und macht es euch bequem,“ lud er ſeine beiden Gäſte ein. „Ich danke für den freundlichen Empfang,“ ſagte Ha⸗ rald, doch der Alte machte eine abwehrende Bewegung. „Keine Arſache, zu danken, Herr,“ entgegnete er.„Mein Haus ſteht Ihnen offen; ich weiß, was ſich ſchickt, wenn ich auch nur ein einfacher, alter Bur bin, und Sie ein feiner deutſcher Offizier.“ „Woher wiſſen Sie?“ raſcht. er Alte lächelte ſchlau. „Na, das ſteht man doch gleich,“ meinte er dann gleich⸗ mütig.„Ich habe mit manchem Ihrer Kameraden ſchon Ge⸗ ſchäfte gemacht. Doch nun ſetzen Sie ſich, die Frauen brin⸗ gen ſchon das Eſſen. And eine Flaſche Kapwein. oder ein paar.. habe ich auch noch im Keller. Meierdierks lachte.„Damit biſt du immer gut verſorgt,“ ſagte er. Der Alte ſchmunzelte. Dann entfernte er ſich, um bald darauf mit einigen Flaſchen zurückzukehren, die er mit ei⸗ nem Seufzer der Befriedigung auf den Tiſch ſtellte. Die Frauen brachten das Eſſen: kaltes Fleiſch, ſelbſtge⸗ backenes Brot, Butter und Käſe und ſaftige Früchte. „Laßt es 1 ſchmecken,“ ſagte Frau Diergard und legte den beiden Gäſten ſelbſt das Fleiſch auf die Teller. Rachdem man gegeſſen hatte, nahm man an dem lodern⸗ den Herdfeuer Platz, und der alte Hendrik füllte die Becher aus einfachem Blech. Die Frauen zogen ſich zurück. Eine Weile herrſchte unter den Männern Schweigen. Hendrik und Meierdierks hatten ſich ihre kurzen Pfeifen angezündet und dampften ſchweigend vor ſich hin; Harald ſah ernſt und nachdenklich in die Flammen des Herdes. Draußen heulte der Wind um das Haus und raſchelte in dem Schilf des Daches. Zuweilen ſchlug ein Hund an, oder das dumpfe Brüllen eines Ochſen drang gedämpft her⸗ ein. Nach einiger Zeit klopfte der alte Hendrik ſeine Pfeife aus und ſagte. „Ich bin nicht neugierig, und es iſt nicht meine Gewohn⸗ heit, nach dem Woher und Wohin zu fragen. Aber Sie, Herr Offizier, möchte ich doch fragen— möglich, daß ich Ihnen einen guten Rat geben kann.“ Harald erzählte in aller Kürze ſeine Erlebniſſe. „Natürlich,“ ſchloß er ſeine Erzählung,„möchte ich ſo bald wie möglich zurück, um mich meiner Truppe wieder anzuſchließen. Können Sie mir dazu verhelfen, würde ich Ihnen ſehr dankbar ſein.“ Hendrit ſah eine Weile nachdenklich vor ſich nieder. Er ſtopfte ſich die Pfeife und ſetzte ſie aufs neue in Brand. Dann ſprach er: „Das wird nicht leicht ſein. Soviel ich weiß, haben ſi die Deutſchen weit nach Norden zurückgezogen.“ 5 ſich fragte Harald ein wenig über⸗ „So kann ich ſie über das Ovambo⸗Land erreichen?“ meinte Harald. „Hm, das iſt ein weiter und gefährlicher Weg. Ich will Ihnen einen Vorſchlag machen. Ich habe den Klaas, meinen Jungen, nach Kundſchaft ausgeſchickt. Er muß in dieſen Tagen zurückkehren. Wartet es ab, was er für Nachricht bringt. Dann können Sie ſich entſchließen.“ „Das iſt ein guter Rat, Herr von Oſten,“ ſagte Meier⸗ dierks lebhaft.„Ber Klaas iſt ein ſchlauer Burſche, er wird uns ſchon Nachricht über die deutſchen Truppen bringen. Vielleicht haben ſie die Engländer zurückgeſchlagen.“ a „Das gebe Gott!“ ſagte Harald aufatmend. „Na, jedenfalls iſt heute nichts mehr zu machen,“ nahm Hendrik wieder das Wort.„Ich denke, wir trinken unſere Becher aus und legen uns aufs Ohr. Ich ſehe es euch an, daß ihr müde ſeid. Ihr müßt aber mit einem Strohſack vorlieb nehmen. Ich habe keine Federbetten.“ „Wir haben ja unſere Decken,“ ſagte Harald. Man trank noch einmal, dann erhob ſich Hendrik und führte ſeine Gäſte in einen Nebenraum, wo Frau Dier⸗ gard das einfache Lager für ſie bereitet hatte. Sie warfen ſich auf das Stroh, hüllten ſich in die Decken und verſan⸗ ken 5 wenigen Minuten in einen tiefen Schlaf. Früh am Morgen erwachte Harald. Er mußte ſich erſt beſinnen, wo er ſich befand ſeine Träume hatten ihn weit fortgeführt in die alte deutſche Heimat, in das Elternhaus auf dem Rittergut in der Altmark Er ſah ſich nach Meier⸗ dierks um, doch dieſer ſchien noch früher erwacht zu ſein, er lag nicht mehr auf ſeinem Lager. Harald erhob ſich, ordnete ſeinen Anzug und trat in den Wohnraum. Auf dem Herde brannte ein freundliches Feuer, im Keſſel ſummte das kochende Waſſer Hell ſchien die Morgenſonne in das Fenſter und die offenſtehende Tür und umſpielte den blonden Scheitel Katties, die beſchäf⸗ tigt war, mehrere Näpfe friſcher Milch, Brot und Butter auf den Teller zu ſtellen. In ſeinem einfachen reinlichen Kleid aus ungebleichtem Leinen ſah das Mädchen friſch und hübſch aus. Mit leichtem Erröten erwiderte Kattie den Gruß Ha⸗ ralds.„Wo iſt Meierdierks und Ihr Vater?“ fragte er, ſich der engliſchen Sprache bedienend. „Baas Meierdierks iſt in dem Stall,“ entgegnete Kat⸗ tie.„Mein Vater iſt mitten in der Nacht fortgegangen, es kam ein Bote für ihn.“ „Wohin iſt er Weinen „Ich weiß nicht. Vielleicht will er die Hyäne ſchießen, die ſeit einigen Nächten unſeren Viehkraal umſchleicht. Wollen Sie aber nicht eſſen?“ Meierdierks trat wieder ein.—„Herrliches Wetter heute, Herr von Oſten,“ ſagte er heiter. „Ja— und ich denke, wir können bald wieder auf⸗ brechen.“ „Aufbrechen? Wohin?“ „Nun, um die Truppe zu erreichen.“ „Hm— da wollen wir doch mal die Nachricht des al⸗ ten Hendrik abwarten,“ ſagte Meierdierks trocken, ſetzte ſich an den Tiſch und ließ es ſich trefflich ſchmecken. Harald trank einen Becher Milch und aß ein Stück Brot Dann ging er ins Freie, um Umſchau nach Hendrik zu halten. Die grüne Oaſe lag im Glanze der Morgenſonne vor ihm. Ueber ein kleines Kornfeld ſchlich leiſe der Wind. Zwei ſchwarze Knechte führte mehrere Ochſen zur Tränke, ſchwere große Tiere mit mächtigen, weit abſtehenden Hör⸗ nern. Einige Ziegen tummelten ſich in dem friſchen Gras und knuſperten an dem Laub der Büſche. In den Kronen der Bäume erklang das Gurren der Tauben. Es war ein freundliches Bild, um das ſich, wie das 1 eine Inſel, die ſonnendurchglühte, endloſe Wüſte reitete. Da ſah Harald zwei Männer in raſchem Marſch ſich dem Gehöft nähern. Es waren der alte Hendrik und ein ſchlank und kräftig gewachſener junger Mann von 20 Jahren, ebenſo gekleidet wie der Alte, aber ſeine Kleider waren ſtaubbedeckt und hie und da zerriſſen. Auf ſeinem breiten Geſicht lag ein Zug der Erſchöpfung; er ſtützte ſich ſchwer auf ſeinen derben Stock. „Da iſt mein Junge, der Klaas, Herr,“ ſtellte Hendrik den Jüngling Harald vor.„Er bringt Neuigkeiten von Ihren Kameraden.“ 5(Fortſetzung folgt.! Ue der Jugend Warum? Was ein junger Deutſcher in England erlebte. Man hat mir wenig Gelegenheit gelaſſen, mich in Eng⸗ land umzuſehen. Vier Stunden und ein dauerte mein kurzer Londoner Aufenthalt. und ich glaube, daß man ihn noch verkürzt hätte, wenn ein früheres Flugzeug aufzutreiben geweſen wäre. 5 Mit Franzoſen, Belgiern und zwei Holländerinnen lan⸗ dete unſere Maſchine in London ⸗Exoydon. Erſt an der Paß⸗ reviſion, als man bekannigab. daß die deutſchen Staatsan⸗ gehörigen die Tür rechts zu benutzen hätten, während die Söhne und Töchter anderer, weniger„belaſteter“ Länder links ehen durften, ſtellte es ſich heraus, daß ich nicht der einzige Deutſche geweſen war. Eine junge, energiſche Dame ging mit mir durch die gleiche Tür. „Ein Offizier, der nach weiteren fünfzehn Minuten er⸗ ſchien, bat uns in ein e Zimmer und forderte uns erneut zum Warten auf Dann ſagte man mir, daß ich trotz meines rechtmäßigen Einreiſeviſums nicht in England bleiben könnte. Ein Telephongeſpräch mit dem Innenminiſterium hätte das ſo entſchieden, Ich müßte mit dem nächſten Flug⸗ zeug wieder nach Deutſchland zurück, und im übrigen würde ich gebeten, bis dahin Es war ein ſchmaler, viereckiger Raum, der uns auf⸗ nahm. Gitter vor dem Fenſter. Eine niedrige Pritſche, zwei blockige Hocker Eine ordentliche Gefängniszelle. 5 Kurz darauf drehte ſich auch ſchon ein Schlüſſel im Apa und ein bartgeſchmückter Bobby erſchien. Er wies etſpas nebenſächlich auf die Schlagzeile der mitgebrachten Times“: „Iren⸗Attentate auf Anſtiftung deutſcher Nazis.“ Dann ſetzte er ſich plötzlich auf die Pritſche und ſah mich an, um dann auf Engliſch loszulegen:. a „Ja, er liebe Deutſchland, weil ſeine Großmutter auch eine Deutſche geweſen ſei. Und, ja, das wolle er auch ſagen, er ſchäme ſich, ſeiner Behörde wegen, und ich ſolle ihm glauben, daß es ihm beſtimmt keinen Spaß machte, mich hier einzuſperren, aber Dienſt. na... Da wäre halt nichts zu machen. Aber er hätte da ſo einige Fragen und ob ich ſie ihm beantworten würde. Stockend brach es aus ihm heraus. Eine Lügennachricht nach der anderen legte er mir vor:„Ihr wollt den Krieg? Ihr wollt uns vernichten! Das wollen Sie doch nicht leugnen!“ Ich erwiderte, daß es ſinnlos wäre, auf dieſe Weiſe weiterzureden. Da beſchwichtigte er mich wieder und erzählte, daß man in den Zeitungen und im Rundfunk täglich vor de Deutſchen warnen würde. Die Schulkinder, die man in die Ferien ſchickte, erhielten Gasmasken umgehängt. Immer wieder würden Luftſchutzübungen angeſetzt. Dann das Wehr⸗ pflichtgeſetz, die neuen Militärſteuern, die Zwangsunterrichte für Hilfsdienſt Alles würge einem ja faſt den Hals ab. Man lebe ja ſtändig in Furcht.„Jeden Augenblick könnten die deutſchen Bomber vom Himmel ſtürzen, erklärt man uns Sagen Sie. weshalb denn? Weshalb denn, wenn auch Sie den Frieden wollen?“ Der Offizier vom Einwanderungsamt erſchien in de Tür. Ohne ein Wort zu ſagen, ließ er wieder meine Koffe aufnehmen und führte mich zur Paßſtelle zurück. Draußen auf dem Flugplatz wurde der Propeller einer Maſchine an⸗ geworfen. Man gab mir meinen Paß zurück, bedeutete mir, daß ich dort einzuſtetgen hätte. Mein baumlanger Bobby aber begleitete mich mit ſeine gezwiebelten Bartſpitzen zum Flugzeug:„Hören Sie, das 10 die Meinung des Mannes auf der Straße, wir brauchen keinen Krieg! Was haben wir uns etan?“ In dieſen Tagen ſind mir all die Eindrücke und Erleb⸗ niſſe meiner Wochen und Stunden in Frankreich und in Eng⸗ land wieder unwahrſcheinlich klar vor die Augen getreten. Das„Warum?“ des engliſchen Bobby hat kurz und über⸗ zeugend ſeine Antwort gefunden: Englands Kriegstreibe hatten alles für den Krieg getan, weil ſie den Frieden gn micht wollten! Wie ſchnell? Wenn ihr euch im Schnellauf übt, dann hat meiſtens der⸗ jenige mit den längſten Beinen zuerſt das Ziel erreicht. Aber ſo ſchnell auch der fixeſte Läufer rennen mag, er iſt doch 15. jam im Vergleich zu manchen Rekordlern in der Tierbvelt⸗ Seht euch einmal an, um wieviel Meter in der Sekunde bei⸗ ſpielsweiſe die Schnecke die ja für ihre Langſamkeit ſprich⸗ wörtlich iſt, vorwärts kommt und wie ſehr ſie von der Schwalbe, einem der ſchnellſten Vögel, übertroffen wird. paar Minuten ferd 2,4 Meter, der Schlitt⸗ t. Etwa ebenſo ſchnell kommt der Rad⸗ auben legen in der Sekunde bis zu 20 Mater zurück. Die Schneeflocke fällt ziemlich langſam, ſie legt nur 20 en dae bee 1 9 ft 5 ehe tropfen dagegen, der utlich während ſeines Fluges don der Wolke zum rbb die zweckmäßige Sfehnn en annimmt. kommt in der Sekunde 11 Meter dem Erdboden näher. Er fliegt alſo ſchneller als ein friſcher Wind, der nor⸗ malerweiſe höchens 4 Meter in der Sekunde zurücklegt; aller⸗ dings erreicht ein Sturm 10 bis 12 Meter. 0 Schließlich noch ein kleiner Ausflug in die Phyſik. Der Schall kommt in der Luft 330 1 7 vorwärts, während er im Waſſer viermal ſo ſchnell iſt. Er wird aber wieder be⸗ deutend vom elektriſchen Strom übertroffen, der faſt 12 Kilo⸗ meter in der Sekunde zurücklegt, und dieſer wieder iſt lang⸗ ſam im Vergleich 9150 Sonnenlicht und den Funkwellen, die immerhin 300 000 Kilesster in der Sekunde ſ haffen. 1 Vorſicht! Dynamit! Die fünf geheimnisvollen Kiſten. Gleich nach der Schule kam Erich ganz au geregt zu mir und redete wirres Zeug durcheinander:„Sie haben ein Attentat vor! Wir mülſſen es verhindern— die Kiſte!“ „Mal nicht ſo ſchnell— was für eine Kiſte?“ fragte ich. „Los, komm mit zur alten Fabrik! Da wirſt du alles ſehen!“ zerrte mich Erich in Richtung Kehlauer Weg, Wir ſchlünften durch das bekannte Loch im Drahtzaun, ſchlichen geduckt zur großen Halle hinüber und ſtanden dann mit an⸗ gehaltenem Atem vor einer einfachen Holzkiſte.„Das iſt ſie!“ zeigte Erich auf ſie. 5 Wir verſuchten ſie anzuheben— uff— war die ſchwer! An der einen Seite ſtand ein roter Zettel:„Vorſicht— Dynamit!“ „Siebſt du, damit wollen ſie ein Attentat vollbringen. Ich habe ihnen zugehört. Zwei Männer waren es, und als ſie gingen, ſagte der eine ganz laut: Das Dynamit reicht, um ihn beſtimmt umzulegen!“ Erich ſchien ſich in lauter Aufregung aufzulöſen. Wir berieten, ob wir die Polizei benachrichtigen ſollten. Nein— wir wußten noch nichts Genaues. Abwarten und Teekochen—— Vier Stunden mußten wir in unſerem 91 25 aushalten, und bald wurde uns die Sache zu dumm. Da i kuf lich Schritte durch die Halle. Es kam jemand., 117555 ent mich Erich in den Arm. daß ich ihm am li ſten ein eſcheuert hätte. Ganz vorſichtig ſchoben wir unſere Köpfe inter dem Pfeiler hervor. Wir ſahen, daß ein Arbeiter bei der Kiſte ſtand und ſich anſchickte, den Deckel abzumachen. Dabei fing er an zu pfeifen. Wir luchſten duens angeſpannt, was ſich nun ereignen würde. Nun packte der Mann aus: Holzwolle und wieder kleinere Kiſten. „Hallo— Paule— wieviel ſind es?“ rief auf einmal ſemand von draußen. „Warte mal—“ antwortete der Mann bei der Kiſte und zählte vor ſich hin:„Drei— vier— fünf— du— Guſtav— fünf Patronen ſind es!“ „Na— reicht— komm, wir hauen ab— morgen iſt ja noch Zeit!“ kam es von draußen zurück, Ganz zeitig ſchlichen wir am nächſten Tag los. Erich nahm ſich was zu eſſen mit, und ich hob mir eine Scheibe Brot vom Frühſtüc auf,. Wieder hieß es geduldig warten. Wir waren feſt entſchloſſen, den Verbrechern das Handwerk zu legen. Am Nachmittag kamen die Männer, diesmal waren es vier, nahmen die kleinen Kiſten mit und gingen auf den Fabrikhof hinaus. Wir hörten ſie da fortgeſetzt handwerken und laut ſprechen Alſo konnten wir noch nicht aus unſerem Verſteck⸗ Unſere Magen fingen an zu knurren.„Du— ich hab' Hunger!“ kramte Erich ſein Brotpaket hervor, wickelte aus und fing an zu kauen. dabei hatte er das Stück Zeitung vor ſich aus⸗ gebreitet. Draußen war es inzwiſchen ganz ruhig geworden. „Du— los, wir müſſen raus!“ ſagte ich zu Erich. Der hatte plötzlich mit Kauen aufgehört und würgte aus vollem Munde hervor:„Mann— guck mal hier—“ zeigte er auf die Zeitung. Ich las ſchnell: „Achtung— Sprengung! Morgen wird zwiſchen 15 und 16 Uhr der Schornſtein der alten Fabrik geſprengt. Das Be⸗ treten des weſtlichen Hofes iſt unterſagt. Ein Glück, daß wir genau am entgegengeſetzten Ende der Fabrik in der Halle waren. „Alſo, doch keine Verbrecher!“ atmete Erich auf, und dann ab es draußen einen fürchterlichen Knall, dem ein ohren⸗ hetaubendes Krachen folgte. 5 Als wir am Abend endlich aus unſerem Verſteck hervor⸗ konnten, lag der 67 Meter hohe Schornſtein, in ſeine einzelnen Beſtandteile zerlegt, auf dem Fabrikhof. Das hatten die fünf geheimnisvollen Kiſtchen getan. Kho.