ö Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Angheigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dunes und nzeigenblatt eim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) und Feiertage. Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim ⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— DAA. 39. Jahrgang 9 Die Moskauer Beſprechungen Mehrſtündige Ausſprachen Ribbentrop Molotow Stalin Moskau, 28. September. Reichsaußenminiſter von Rib⸗ bentrop hatte bereits Mittwoch abend eine mehrſtündige Ausſprache mit dem ſowjetruſſiſchen Regierungschef und Außenkommiſſar Molotow und Herrn Stalin in Anweſen⸗ heit des deutſchen Botſchafters in Moskau, Graf von der Schulenburg. Die Beſprechungen im Kreml zwiſchen Reichsaußenmini⸗ ſter von Ribbentrop und dem ſowjetruſſiſchen Regierungs⸗ chef und Außenkommiſſar Molotow und Herrn Stalin wur⸗ den Donnerstag um 15 Uhr wieder aufgenommen und um 17.30 Uhr unterbrochen. Um 19 Uhr fand zu Ehren des Reichsaußenminiſters von Ribbentrop und der Herren ſei⸗ ner Begleitung ein Eiſſen im Kreml ſtatt. 1* Trinkſprüche in überaus herzlicher Akmoſphäre.— Beider⸗ ſeitiger Wille zur e und Ausgeſtaltung der politi⸗ ſchen und wir ſchaftlichen Beziehungen. Moskau, 28. Sept. Donnerstag abend um 19 Ahr fand im Moskauer Kreml das Eſſen ſtakk, das der ſowjel⸗ ruſſiſche Regierungschef und Außenkommiſſar Mol o lo w zu Ehren des Reichsaußenminiſters von Ribbentrop veranſtaltete. Von ſowietruſſiſcher Seite nahmen daran teil: Herr Sta⸗ lin, der Krie skommiſſar Marſchall Woroſchilow, die ſtell⸗ vertretenden Vorſitzenden des Rates der Volkskommiſſare Kaganowitſch, Außenhandelsminiſter Mikojan, Bulganin und Wosneſſenſki, der Volkskommiſſar des Innern Beria, der Sekretär des Präſidiums des Oberſten Sowjets Gor⸗ kin, der Präſident des Moskauer Stadtſowjets Pronin, die ſtellvertretenden Volkskommiſſare des Auswärtigen Potem⸗ kin, Loſowſki und Dekanoſſow, der Botſchafter der UdSSg in Berlin, Schkwarzew, der Handelsvertreter der UdSSR in 5 Babarin, der Chef des Protokolls Barkow und andere. Von deutſcher Seite waren erſchienen: Der Reichsmini⸗ 7 des Auswärtigen von Ribbentrop, der deutſche Bot⸗ ſchafter in Moskau, Graf von der Schulenburg, der Dan⸗ ſchaf Gauleiter Forſter, Unterſtaatsſekretär Gaus, Bot⸗ ſchaftsrat von Tippelskirch, der deutſche Militärattachs in Moskau, Generalleutnant Köſtring, Geſandter Schnurre, die Vortragenden Legationsräte Dr. Kordt und Hencke, der ſtellvertretende Protokollchef, Legationsrat von Halem, Le⸗ gationsrat Hilger, als Vertreter des Leiters der Preſſe⸗ abteilung des Auswärtigen Amtes Dr. Steinbichl, der Ad⸗ jutant des Reichsaußenminiſters Schulze. Das Eſſen verlief in einer überaus herzlichen Akmo⸗ phäre. In einer Reihe von Trinkſprüchen wurde dem bei⸗ 1 Willen nach einer weiteren Vertiefung und Ausgeſtalkung der olitiſchen und wirkſchaftlichen Beziehun- gen 5 Deutſchland und der Sowjetunion Ausdruck gegeben. Drei Erklärungen unterzeichnet Moskau, 29. September. Die Beſprechungen zwiſchen dem Reichsminiſter des Auswärkigen v. Ribbentrop und den ſowjetruffiſchen Staals⸗ männern, dem Regierun und Außenkommiſſar Molo tow und Herrn Stalin, wurden in Gegenwart des deutſchen Bolſchafters in Moskau, Graf von der Schulenburg, heuke im Laufe der Nacht zu Ende geführt. Als Ergebnis der Ver⸗ . ſind folgende Vereinbarungen unker zeichnet worden: Deutſch⸗ſowjetruſſiſche Erklarung Nachdem die deutſche Reichsregierung und die Ne⸗ ierung der UdSSR durch den heute unterzeichneten ertrag die ſich aus dem Zerfall des polniſchen Staates ergebenden Fragen endgültig geregelt und damit ein ſicheres Fundament für einen dauerhaften Frieden in Oſteuropa geſchaffen haben, geben ſie übereinſtimmend der Auffaſſung Ausdruck, daß es den wahren Intereſſen aller Völker entſprechen würde, dem gegenwärtig zwi⸗ ſchen Deutſchland einerſeits und England und Frankreich andererſeits beſtehenden Kriegszuſtand ein Ende zu ma⸗ chen. Die beiden Regierungen werden deshalb ihre ge⸗ meinſamen Bemühungen, gegebenenfalls im Einverneh⸗ men mit anderen befreundeten Mächten, darauf richten, dieſes Ziel ſobald als möglich zu erreichen. Sollten jedoch die Bemühungen der beiden Negie⸗ rungen erfolglos bleiben, ſo würde damit die Tatſache feſtgeſtellt ſein, daß England und Frankreich für die Fat des Krieges verantwortlich find, wobei im alle der Für die deutſche Reichsregierung: von Ribbentrop. In Vollmacht der Regierung der UdsSg: 5 W. M. Molotow. Freitag, den 29 September 1939 Das Etgebnis der Beſprechung in moskau, Grenz⸗ und Freund ſchaſtsvertrag Die deulſche Reichsregierung und die Regierung der Ads SR betrachten es nach dem Auseinanderfallen des bis⸗ herigen polniſchen Skaales ausſchließlich als ihre Aufgabe in dieſen Gebielen die Ruhe und Ordnung wieder herzuftellen und den dork lebenden Völkerſchaften ein ihrer völkiſchen Eigenark enkſprechendes friedliches Daſein zu ſichern. Zu dieſem Iweck haben ſie ſich über Folgendes geeinigt: Arkikel 1. Die deutſche Reichsregierung und die Regierung der Ads SR legen als Grenze der beiderſeiligen Reichsinkereſ⸗ ſen im Gebiele des bisherigen polniſchen Staakes die Linie feſt, die in der anliegenden Karte eingezeichnet iſt und in einem ergänzenden Protokoll näher beſchrieben werden ſoll. Arkikel 2. Beide Teile erkennen die in Artikel 1 feſtgelegte Grenze der beiderſeitigen Reichsintereſſen als endgültig an und werden jegliche Einmiſchung dritter Mächte in dieſe Rege⸗ lung ablehnen. Arkikel 3. Die erforderliche ſtaalliche Neuregelung übernimmt in den Gebieten weſtlich der in Artikel 1 angegebenen Linie die deulſche Reichsregierung, in den Gebieten öſtlich dieſer Li⸗ nie die Regierung der ds SR. Arkikel 4. Die deutſche Reichs regierung und die Regierung der Ads SR betrachken die vorſtehende Regelung als ein ſiche⸗ res Fundament für eine fortſchreitende Entwicklung der freundſchafktlichen Beziehungen zwiſchen ihren Völkern. Arkikel 5. Dieſer Vertrag wird ratifiziert und die Natifikations⸗ urkunden werden ſobald wie möglich in Berlin ausgetauſcht 8 Der Vertrag tritt mit ſeiner Unterzeichnung iu Kraft. Ausgeferkigt in doppelter Urſchrift in deulſcher und ruf⸗ ſiſcher Sprache. Moskau, den 28. Sepfember 1939. Für die deulſche Reichsregierung: von Ribbenkrop. In Vollmacht der Regierung der Uds SR: W. M. Molotow. Beſchreibung der Grenzziehung Die Grenzlinie beginnt an der Südſpitze Litauens, ver⸗ läuft von da in allgemein weſtlicher Richtung nördlich von Auguſtowo bis an die deutſche Reichsgrenze und folgt dieſer Reichsgrenze bis zum 0 Piſia. Von da an folgt ſie dem Flußlauf der Piſia bis Oſtrolenka. Sodann verläuft ſie in ſüdöſtlicher Richtung bis ſie den Bug bei Nur trifft. Sie verläuft weiter den Bug enklang bis Kryſtnopol, biegt dann nach Weſten und verläuft nördlich Rawa Rufka und Lubac⸗ zow bis zum San. Von hier an folgt ſie dem Jlußlauf des San bis zu ſeiner Quelle. a Deutſch⸗ſowſetruſſiſche Wirtſchaſtsplanung Der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare und Außenkommiſſar Molokow har an den Reichsaußenminiſter folgendes Schreiben gerichtet: Moskau, den 28. Sepfember 1939. Herr Reichsminiſter! Anker Bezugnahme auf unſere Besprechungen beehre ich mich, Ihnen hiermit zu beſtäligen, daß die Regierung der Ads SR auf Grund und im Sinne der von uns erzielten all gemeinen politiſchen Verſtändigung willens iſt, mit allen Mikteln die Wirltſchaftsbeziehungen und den Varenumſatz zwiſchen Deukſchland und der Ads SR zu entwickeln. Zu die⸗ ſem Zweck wird von beiden Seilen ein Wiriſchaftsprogramm aufgeſtellt werden, nach welchem die Sowjekunon Deutſch⸗ land Kohſtoffe liefern wird, die Deutſchland ſeinerſeits durch induſtrielle, auf längere Jeik zu erſtreckende Lieferungen kompenſieren wird. Dabei werden beide Teile dieſes Wirk⸗ ſchafksprogramm ſo geſtalten, daß der deulſch⸗ſowjetiſche Wa⸗ renauskauſch ſeinem Volumen nach das in der vergangen. heit erzielte höchſtmaß wieder erreicht. 5 8 Beide Regierungen werden zur Durchführu r vor⸗ ſtehenden Maßnahmen unverzüglich die erforderlichen Wei⸗ fungen erkeilen und dafür Sorge kragen, daß die Verhand⸗ lungen ſo ſchnell wie möglich in die Wege geleitet und zum Abſchluß gebracht werden. e d. Genehmigen Sie, Her Reichsminiſter, die erneu. ſicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung. W. M. Molotow. Der Reichsaußenminiſter von Ribbentrop richtete ſeiner ſeils an den ſowjetruſſiſchen Regierungschef und Außenkom⸗ miſſar ein Schreiben, in dem er den Empfang des obigen Briefes beſtäligt. Das Anlworkſchreiben des R ußenmi⸗ niſters wiederholt die an ihn gerichteten Ausführungen Mo⸗ lokows und ſchließt mit den Worken:„Namens und im Auftrag der deutſchen Reichsregierung ſtimme ich dieſer Mit⸗ teilung zu und Sie davon in kenntnis, die deutſche 21 8 ihrerſeits das Erforderliche in dieſem Sinne veranlaſſen wird.“ **—— 8 Nr. 228 Betrübte engliſche Feſtſtellung „Eine wichkige Tatſache, an der ſich nicht drehen noch deuteln läßt“ 2 London, 28. September. Die Kommentare der engliſchen Preſſe zur Reiſe des Reichsaußenminiſters nach Moskau be⸗ ſchränken ſich, abgeſehen von einem deutlich zur Schau tre⸗ tenden Mißbehagen, gegenwärtig nur auf Vermutungen. In der„Times“ wird das Zuſammentreffen der Beſuche Ribbentrops und Saracoglus in Moskau hervorgevaben. Der diplomatiſche Korreſpondent des Reuter⸗Büros ſchreibt zur Reiſe des Reichsaußenminiſters, daß dieſer Beſuch die ganze Welt zum Raten veranlaßt habe. Es handele ſich um 5 wichtige Tatſache, an der ſich nicht drehen noch deuteln aſſe. „Daily Telegraph“ beſchäftigt ſich in dieſem Zuſammen⸗ fiche beſonders mit dem geſtrigen Beſuch des ſowjet⸗uf⸗ ſſchen Botſchafters bei Lord Halifax. Das Blatt glaubt zu wiſſen, daß Moskau auf die engliſche Anfrage be⸗ züglich der Abfichten Rußlands habe mitteilen laſ⸗ ſen, daß es für den Augenblick noch keine genauen Erklä⸗ rungen hierüber abgeben könne, da die ſowjetruſſiſche Aktion von anderen Faktoren und anderen Ereianiſſen abhänge. Anſchließend habe ſich Halifax noch erkundigt, wie dich die Sowjetunion zu einer Wiederaufnahme der enaliſch⸗ruſſi⸗ ſchen Handelsbeſprechungen einſtelle. Ratloſe Pariſer Preſſe „ Paris, 28. Sept. Nachdem die Pariſer Preſſe dem fran⸗ öſiſchen Volk krampfhaft weisgemacht hatte, daß das neue riedensverhältnis zwiſchen Deutſchland und der Sowjet⸗ union nicht ernſt zu nehmen ſei, ſieht ſie ſich durch die neue Reiſe Ribbentrops in eine mehr als peinliche Lage verſetzt. Die Pariſer Zeitungen können am Donnerstag nicht um⸗ hin, den Flug des Reichsaußenminiſters nach Moskau als ein bedeutendes Ereignis zu bezeichnen. Ueber den bekannten Zweck des Beſuches hinaus ſtellen die Zei⸗ tungen natürlich umfangreiche Kombinationen an, wie ja die engliſch⸗franzöſiſche Nachrichtenpolitik bekanntlich heute in Ermangelung angenehmer Realitäten überhaupt von Erfindungen und Mutmaßungen lebt. 2Sournafz-entxuftal ſich maßlos über die raffinierten Deutſchen; ſie täten ſo, als ob die ruſſiſch⸗türkiſche Annäherung zu begrüßen ſei. Das„Petit Journal“ beteuert, es werde nie⸗ mals eine vierte Teilung Polens zulaſſen. Das Blatt ent⸗ . zu gleicher Zeit Frankreichs völliges Desintereſſe an em gegenwärtigen Krſeg, indem es feſtſtellt: Das einzige Intereſſe für uns iſt pſpchologiſcher Art.(11) Die„Epo⸗ que“ ſchreibt, ein Friede, der für die Demokratien nicht die endgültige Vernichtung der deutſchen Kräfte bringe, würde den Enkeln des Herausgebers des Blattes die gleiche Angſt vererben, wie ſie der Hetzer heute verſpürt. Britiſcher Kreuzer bombardiert Der neue Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht Auch Jeſtung Modlin bietet Aebergabe an Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Im Oſten hat die Maſſe unſerer Truppen die Demar⸗ kalionslinie planmäßig überſchritten. In den geſtern gemel⸗ deken Kämpfen am 8 17 5 oſtwärts des San wurden im ganzen 500 Offiziere und 6000 Mann gefangen ommen. Neben der ſchon gemeldeten polniſchen 41. Dio ſion fielen ein Armeeführer, der Führer eines Grenzſchutzkorps ſowie die Kommandeure der 7. und 39. Diviſion mit ihren Stäben in unſere Hand. Die Stadt Warſchau, die ſich geſtern bedingungslos ergeben hat, wird nach Erledigung der nolwendigen Vorbe⸗ reitungen vorausſichklich am 29. Sepfember beſetzt werden. Heuke vormiktag hat auch der Kommandank von Modlin die Uebergabe der Jeſtung angeboken. Im Weſten keine weſenklichen Kampfhandlungen. Bei einem Lufkkampf über Saarbrücken wurde ein feindliches Flugzeug zum Ab⸗ ſturz gebracht. Ein ſchwerer britiſcher Kreuzer wurde bei der Isle of Man von einer e mit Er⸗ dan angegriffen. Eine 250.-Klilo-⸗Bombe ſchlug im Vorſchiff ein. Bon den am Vorkag angegriffenen ſchweren brikiſchen Seeſtreitkräften iſt ein Niugeag rde durch eine 500-Kſlo⸗ Bombe, ein Schlachtſchiff durch zwei 250. llo-Bomben im Vor- und Mittelſchiff getroffen worden. a Wohlbehalten zurückgekehrt Ebenſo wie die Falſchmeldung über die Luftangriffe der 55 und Franzoſen auf Friedrichshafen und Kiel, die beide, wie von ausländiſchen Augenzeugen beſtätigt wird, bisher noch keine Luftangriffe zu verzeichnen hatten, erfolgte wiederum eine weitere Zweckmeldung des eng⸗ liſchen Rundfunks. Das Oberkommando der deutſchen Wehrmacht gibt hierzu bekannt: Entgegen einer Sondermeldung des engliſchen Rund⸗ funks am 27. tember um 16 Uhr, wonach bei einem Lufkan riff 81 r Fliegerverbände auf ſchwere engliſche Seſſtreſtklüte e Deutſchen keine Erfolge zu verzeichnen, ſondern drei Flugzeuge zu beklagen häkten, beſagt der amk⸗ liche deutſche Bericht, daß u. a. eine 500-kg⸗Bombe als Volltreffer auf den Ae und zwei 250.fg⸗ Bomben vor- und mittſchiffs auf ein Schla kſchiff krafen. Welche Wirkung durch dieſe ſchwerſten aller omben erzielt wird, bedarf 1 1 9 1 n Feſtſtellungen iſt keines von den angre enden Flugzeu⸗ 85 59 85 Engländern getroffen worden. 5 i Vor der Aebergabe Warſchaus Nach Entwaffnung von 120 000 Mann deutſcher Einmarſch. Die letzten Widerſtandsneſter im Herzen Polens beſeitigt. Berlin, 28. Sept. Zu dem heutigen Bericht des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht ſchreibt der„Deutſche Dienſt“: Am Mittwoch hat die Feſtung Warſchau ſich dem deut⸗ ſchen Oſtheer bedingungslos ergeben, für Freitag iſt der Einzug der deutſchen Truppen in die Hauptſtadt des zu⸗ ſammengebrochenen polniſchen Staates vorbereitet. Zwei volle Tage waren erforderlich, um die Einzelheiten der Uebergabe zu vereinbaren. Welches ſind die Punkte, über die zwiſchen General Blaskowitz, der auf deutſcher Seite die Verhandlungen führt, und dem Stadt⸗ kommandanten eine Vereinbarung getroffen werden mußte? Es liegt auf der Hand, daß auf polniſcher Seite zunächſt ſämtliche Truppeneinheiten, die insgeſamt noch etwa 120 000 Mann zählen, benachrichtigt werden mußten. Sie bekommen Befehl, an welchen Punkten die Waffen nie⸗ derzulegen und zu ſammeln ſind. Uebergabekommandos müſſen geſtellt und mit den deutſchen Abordnungen zuſam⸗ mengebracht werden. Darüber hinaus ſind wichtige Punkte der Stadt beſonders zu ſichern, damit Sabotage von vorn⸗ herein verhindert wird. In einer Millionenſtadt wie War⸗ ſchau, die drei Wochen lang die Ziviliſten planmäßig zur Verteidigung aufgerufen hat, muß auch für die Entwaff⸗ nung der geſamten Bevölkerung frühzeitig geſorgt werden. Aber nicht nur an die Sicherung der militäriſchen Maßnahmen darf gedacht werden. Wenn 120 0000 polniſche Soldaten in den nächſten Stunden in endlos langen Zügen den Marſch in die deutſche Gefangenſchaft antreten, dann entſteht das Problem, wie ſie in den nächſten Stunden und Tagen verpflegt werden ſollten. Es muß alſo vereinbart werden, daß die polniſchen Truppenteile ihre Feldküchen und ſämtliche Proviantbeſtände mitnehmen, über die ſie noch verfügen. Darüber hinaus muß auch die Verſorgung der Zivilbevölkerung ſichergeſtellt werden. Die Uebergabe der Verwundeten und Kranken und ihre ärztliche Betreu⸗ 0 iſt feſtzulegen. Endlich ſind die Straßen zu beſtimmen, auf denen der Abmarſch der gefangenen Soldaten vor ſich geht. Alle dieſe Dinge werden mit deutſcher Genauigkeit geregelt, bevor die Siegesfahnen auf Warſchaus Burg Und Zitadelle flattern werden. Der deutſche Militärbefehls⸗ haber wird nicht nach dem Einmarſch in die bezwungene Hauptſtadt des Feindes plötzlich vor einer Fülle unvorher⸗ geſehener Probleme ſtehen. Wenn die feldgrauen Kolon⸗ nen des deutſchen Oſtheeres in die Weichſelſtadt einziehen, wird ein reibungsloſer Verlauf der militäriſchen Beſetzung geregelt ſein. In dem gleichen Augenblick, in dem das Schickſal War⸗ ſchaus ſich vollendet, wird auch, 30 km ſtromabwärts, die UHebergabe der Feſtung Modlin entſchieden. Die Probleme, die die Kapitulation dort aufwirft, ſind im Gegenſatz zu denen der nahegelegenen Millionenſtadt rein militäriſcher Natur. Die Feſtung am Zuſammenfluß von Narew und Weichſel birgt nur wenige Zivilbewohner. Sie iſt ausſchließlich auf Grund ihrer günſtigen geographiſchen Lage zum Schutze der nahegelegenen Hauptſtadt in wenig bevölkerter Gegend angelegt. Ihre Beſatzung iſt ſtark und 355 ſich verteidigt, bis die größere Schweſter ſich ergab, mit er ihr Schickſal ſtets, ſeit Napoleon dort gegen die Ruſſen Forts anlegen ließ. aufs engſte verbunden war. Mit Warſchau und Modlin äber ſiſcd die Tegen Wi⸗ derſtandsneſter im Herzen Polens beſeitigt worden. Genau vier Wochen nach dem von den Polen provozierten Ausbruch des deutſch⸗polniſchen Konfliktes ziehen deutſche Soldaten an der Stätte, wo Uebermut und Torheit polni⸗ ſcher Politiker und Generäle Deutſchland herausfordern zu können glaubte, ein. In nicht einmal einem Monat iſt das geſamte Gebäude dieſes aufgeblähten Staates eingeſtürzt, und rauchende Trümmer in ſeiner Hauptſtadt klagen die babe. an, die das Erbe Pilſudſkis verraten aben. Der ruſſiſche Heeresbericht Moskau, 28. September. Der ſowjetruſſiſche Generalſtab veröffentlicht folgenden Heeresbericht vom 27. September: Die ſowjetruſſiſchen Truppen beſetzten auf ihrem Vor⸗ marſch in Richtung auf die Demarkationslinie die Städte Grabow(15 km weſtlich von Aue ow), Maſovetſk, Dro⸗ ichin, Krasnoſtaw, die Station Zawada(10 km weſtlich von zamac), Krakowets, Moſciſka und die Station Sianki(im Quellgebiet des San). Ferner wurden die Operationen 135 Säuberung der weſtweißruſſiſchen und weſtukrainiſchen biete von den Reſten der polniſchen Armee fortaeſetzt. Die ungariſche Grenze erreicht Budapeſt, 28. Sept. Die Vorhut der ſowjetruſſiſchen Truppen hat die ungariſche Grenze erreicht. Die ſowjet⸗ ruſſiſchen Truppen nahmen die Fühlung mit den ungart⸗ ſchen Grenzkommandos am Tartarenpaß und am Vereck⸗ paß auf und baten um die genaue Bezeichnung der Grenzlinie, damit von vornherein Mißverſtändniſſe, die unter Umſtänden aus einer nicht genauen Kenntnis der Grenzlinie entſtehen könnten, ausgeſchloſſen werden. Triumph militäriſcher Motoriſierung“ Amerikaner über die Narew⸗Armee. Newyork, 28. Sept. Der Korreſpondent der„Newyork Times“, Toliſchus, berichtet aus Nowogrod u. a.: Die ſieg⸗ reiche deutſche Armee, die Anfang September die für un⸗ einnehmbar gehaltenen polniſchen Narew⸗Befeſtigungen innerhalb von 48 Stunden durchbrochen habe, habe nun reibungslos das Gebiet öſtlich der Demarkationslinie ge⸗ räumt, Sie werde nunmehr mit all ihren in Polen gewon⸗ nenen Kriegserfahrungen den Franzoſen und Engländern entgegentreten können. „So eindrucksvoll der deutſche Sieg am Narew war“, ſo ſchreibt Toliſchus,„noch eindrucksvoller iſt die Armee, die ihn errang, denn dieſe Armee iſt ein lebender Triumph der militäriſchen Motoriſierung, die nach Anſicht der Deut⸗ ſchen ihre Ueberlegenheit über jede andere Form der Kriegsführung in jeder Art von Gelände und bei jedem Wetter bewies.“ Die Leiſtungen dieſer Armee, die ihren Heldenmut eindeutig bewieſen habe, ſeien einer ausführ⸗ lichen Schilderung wert, ſie ſeien eine Lektion, die für den Weſten vielleicht von Bedeutung ſei. Toliſchus gibt dann einen eingehenden Ueberblick über den Kampfverlauf in den letzten drei Wochen. Hierbei un⸗ terſtreicht or die haushohe kleberlegenheit der modernen dei ſnen Artillerie gegenüber der polniſchen Hollands größter Ozeandampfer aufgelegt In welchem Umfang die niederländiſche Schiffahrt durch die engliſchen Blockgdemaßnahmen zu leiden hat, geht dar⸗ aus hervor, daß der größte holländiſche Ozeandampfer, „Nieuwe Amſterdam“, der bisher den Verkehr zwiſchen Rot⸗ terdam und Newyork aufrecht erhielt, aufgelegt werden muß. Wie es heißt, iſt die Reederei durch die langen Warte⸗ zeiten der holländiſchen Schiffe in den engliſchen Kontroll⸗ häfen und durch die Gefährdung der Schiffahrt durch eng⸗ fate Treibminen veranlaßt worden, dieſen Beſchluß zu aſſen. Schwediſcher Paſſagierdampfer durchſucht. Stockholm, 28. Sept. Der 20 000 Tonnen große Ueber⸗ ſeedampfer„Kungsholm“ iſt zur Durchſuchung in einen engliſchen Hafen gebrocht worden. Das ſchwediſche Außen⸗ miniſterſum hat an die ſchwediſche Geſandtſchaft in Lon⸗ don Inſtruktionen gerichtet, um beſondere Maßnahmen zur Freilaſſung des Schiffes zu ergreifen. Holland fordert Anter ſuchung Amſterdam, 28. Sept. Wie ſeinerzeit berichtet, wurde um 6. September der deutſche Dampfer„Fran⸗ ken“ von engliſchen Flugzeugen in den neutralen hollän⸗ diſchen Gewäſſern bei Padang angegriffen. Die holländiſche Regierung hat, wie das niederländiſche Preſſebüro AN P erfährt, daraufhin in Erwartung näherer Einzelheiten aus Niederländiſch⸗Indien ihre Geſandtſchaft in London beauf⸗ tragt, die Aufmerkſamkeit der engliſchen Regierung auf dieſen Vorfall zu lenken und ſie zu erſuchen, eine gründ⸗ liche Unterſuchung dieſer Neutralitätsverletzung einzuleiten. „Irrtum durchaus begreiflich“ Die Beſchießung des holländiſchen Flugzeugs Amſterdam, 28. September. Die Tatſache, daß der deut⸗ ſche Geſchäftsträger im Namen der Reichsregierung und der deutſche Luftfahrtattachee im Namen des Generalfeldmar⸗ ſchalls Göring als des Oberbefehlshabers der deutſchen Luft⸗ waffe ihr Leidweſen über den Vorfall mit dem niederlän⸗ diſchen Verkehrsflugzeug„Mees“ ausgeſprochen haben, fin⸗ det in der holländiſchen Preſſe ſtarke Beachtung. Die Blät⸗ ter bringen auch die Mitteilung des DNB, in der darauf hingewieſen wird, daß die Beſchießung des holländiſchen Flugzeuges durch ein Waſſerflugzeug auf eine Verkettung unglücklicher Umſtände zurückzuführen iſt, die zum Teil da⸗ mit in Zuſammenhang ſtehen, daß die Kennzeichnung der Nationalität des Flugzeuges ſchwer erkennbar war. Engliſche Treibminen Skärkſte Beunruhigung in Holland. Amſterdam, 28. Sept. Unter der holländiſchen Küſten⸗ bevölkerung herrſcht die ſtärkſte Beunruhigung über die Tatſache, daß ſich ein engliſches Minenfeld von ſeiner Berankerung gelöſt hat und durch Strom und den Weſtwind an die holländiſche Küſte getrieben wird. Bis⸗ her wurden 14 engliſche Treibminen gemeldet. Es ergehen immer wieder dringende Warnungen an die holländiſchen Fiſcher und an die Schiffahrt, da angenommen werden muß, daß bisher nur ein geringer Teil der Treibminen, die die holländiſche Küſte bedrohen, wegen des ſehr gerin⸗ Schi werden konnten. Wie der„Telegraaf“ berichtet, konnke feſigeſtellt wer⸗ den, daß dieſe engliſchen Treibminen ſchon im Kriege 1914/18 verwandt worden ſind. In der Zwiſchenzeit ſind ſie dann durch engliſche Minenſuchbooke geräumt worden, um nun wieder neu gelegt zu werden. Dieſes rückſichtsloſe Vorgehen der Engländer, die ſkrupellos alte Minen mit ſchlechten Verankerungen benutzen, dürfte, ſo ſchreibt das Blatt, dafür verantwortlich gemacht werden, daß die Kü⸗ ſten und die Schiffahrt der neutralen Länder Holland und Belgien— denn auch an der belgiſchen Küſte wurden zahl⸗ reiche Treibminen beobachtet— in unglaublicher Weiſe gefährdet werden. Die britiſchen Geeräubermethoden Dampfer 15 Tage in England feſtgehalten. Ankwerpen, 28. Sepk. Der belgiſche Dampfer „Alberkville“ lief am Donnerskag, nachdem er 11 Tage lang im britiſchen Kontrollhafen Dover zurückgehalten wor⸗ den war, endlich in Ankwerpen ein. Die 106 Fahrgäſte, die ſich an Bord der„Albertville“ befanden, brachten bei ihrer Ankunft in Antwerpen ihre Enkrüſtung über ihren langen Zwangsaufenkhalt in England zum Ausdruck. Währen der ganzen 300 der Internierung in dem engliſchen Hafen durften die Fahrgäſte das Schiff nicht verlaſſen. Die„Me⸗ kropole“ veröffenklicht Einzelheiten über die Härten, denen die in England zurückgehaltenen neutralen Schiffe gange ſetzt ſind. Manche Schiffe wurden 15 Tage und noch län⸗ ger unker ſehr unangenehmen Begleitumſtänden feſtgehal⸗ ten. Als erſtes verſiegelten die britiſchen Konkrolleure die Rundfunkapparate, ſo daß die Beſatzung und die Jahr⸗ gäſte von jeder Verbindung mit der Außenwelt abgeſchnii⸗ ken waren.. Das Ehrenwort gebrochen! Unwürdiges Verhalten der in Island inkernierken brikiſchen Flugzeugbeſatzung.— Prokeſt der däniſchen Regierung. Kopenhagen, 28. Sept. Wie aus Reykjavylk gemeldet wird, iſt die Beſatzung des engliſ Flugzeuges, das am Dienstag nachmittag bei dem Hafenplatz Raufarhöfn eine Notlandung vornehmen mußte, geflüchtet. Nach dem Unfall hatte der Pilot des Flugzeuges, das beſchlagnahmt wurde, den isländiſchen Behörden 855 Ehrenwort gegeben, daß er nicht verſuchen würde, die Inſel zu verlaſſen. Nach den bisher vorliegenden Meldungen haben die engliſchen Flieger unter Bruch des gegebenen Ehrenwortes ihr Flug⸗ zeug am Mittwoch heimlich ſtartfertig gemacht und ſind, be⸗ 8. Wachen eee konnten, entflo⸗ en(9. Die däniſche Regierung hat, wie amtlich bekannt gegeben wird, ihren Geſandten in London, Grafen Reventlow, an⸗ gewieſen, im Namen der isländiſchen Regierung bei der engliſchen Regierung Proteſt zu erheben. Die ausländi⸗ ſchen Intereſſen werden bekanntlich nach dem das däniſch⸗ isländiſche Verhältnis regelnden Bundesvertrag von 1918 von Dänemark wahrgenommen. Bomben auf belgiſches Gebiet 5 e aus 2 ericht Brüſſeler 1 erne re bri⸗ tiſche Flugzeuge das beigiſch⸗deulſche Gasgeliet Eber gen. Bon der deulſchen Flak beſchoſſen, hätten die Flugzeuge kehrt gemacht und vier Bomben 5 dee uf bel ⸗ giſches Gebiet fielen und große Einſchlagtrichter erzeugten. ———— Politiſches Allerlei Gegen Kundgebungen im Kino. Die braſilianiſche Regierung hat jetzt mit energiſchen Maßnahmen jenen hauptſächlich jüdiſchen Elementen das Hand⸗ werk gelegt, die mit allen Mitteln verſuchten, das braſilianiſche Volk gegen Deutſchland aufzuhetzen. So hatte ſich in letzter Zeit unter der Anleitung füdiſcher Emigranten der Unfug breitgemacht, daß verhetzte Elemente in Lichtſpieltheatern Klatſch⸗ und Pfeifkonzerte veranſtalteten. Auf Veranlaſſung der Regierung wird jetzt in den Kinos auf die Neutralitäts⸗ widrigkeit ſolcher Kundgebungen hingewieſen. Zugleich wird verhindert, daß die jüdiſchen Emigranten weiter die braſilia⸗ niſche Gaſtfreundſchaft mißbrauchen. Empfang in der Moskauer kürkiſchen Botſchaft. Moskau, 28. Sept. Der Botſchafter der Türkei in Mos⸗ kau gab zu Ehren des türkiſchen Außenminiſters Sara⸗ coglu ein Eſſen, an dem Molotow, Woroſchilow, Mikojan, Potemkin, Dekanoſow, Loſowſki, Terentiew, Aures und das Perſonal der türkiſchen Botſchaft teilnahmen. Während des Eſſens wechſelten der türkiſche Außenminiſter und der ſowjetruſſiſche Volkskommiſſar für auswärtige Angelegen⸗ heiten Begrüßungsworte. Der eſtniſche Außenminiſter Seller im Kreml. Moskau, 28. Sept. Wie verlautet, wurde die eſtniſche Delegation, die wieder in Moskau eintraf, mit Außenmini⸗ ſter Selter an der Spitze, abends von Außenkommiſſar Molotow im Kreml empfangen. Der Empfang fand kurz vor der erſten Unterredung mit Reichsaußenminiſter von Ribbentrop ſtatt. Japaniſche Delegation im Weſten General Terauchi im modernſten Feſtungswerk der Welt. Der bekannte japaniſche Armeegruppenkommandeur General Graf Terauchi und höhere Offiziere ſeines Stabes weilten zuſammen mit dem Berliner japaniſchen Botſchafter an der Weſtfront. Zu Beginn der Beſichtigungsfahrt be⸗ grüßte ein Kommandierender General die Gäſte und hieß die Delegation als die Repräſentanten einer mit Deutſch⸗ land befreundeten Nation willkommen. Die japaniſche Ar⸗ mee, ſo ſagte er, habe in einer langen, ehrenvollen Ge⸗ ſchichte ihren Kriegsruhm begründet und genieße im deut⸗ ſchen Volke und in der deutſchen Wehrmacht tiefe Sympa⸗ 5 Kommandierende General erklärte den Japanern die Anlagen des Weſtwalls. Die Delegation hatte anſchlie⸗ ßend Gelegenheit, das modernſte Feſtungswerk der Welt eingehend zu beſichtigen. Bei einem gemeinſamen Mittags⸗ mahl aus der Feldküche brachte ein deutſcher Offizier einen Trinkſpruch auf den Kaiſer von Japan die ſapaniſche Ar⸗ mee und die anweſenden Offiziere aus, der ebenſo herzlich auf den Führer und das deutſche Volk erwidert wurde. Regierungsumbildung in Rumänien Kronrat Argekojanu zum Miniſterpräſidenten ernannt. Buka re ſt, 28. Sept. Die ſeit einigen Tagen erwar⸗ keie Regierungumbildung iſt Donnerstag abend erfolgk. Zum Miniſterpräſidenten wurde der Kronrat Conſtankin Argekojanu ernannt, der noch im Laufe des Abends vor dem König den Eid ablegen wird. Eine amtliche Beſtätigung ſteht noch aus. Ebenſo iſt noch nicht genau bekannt, welche Umbildung im Kabinett durch den neuen Miniſterpräſidenten erfolgen werden, doch rechnet man nur mit geringfügigen Veränderungen. Der neue rumäniſche Miniſterpräſident Argetojanu iſt 68 Jahre alt und aus der diplomatiſchen Laufbahn hervor⸗ gegangen. Seit 1918 hat er in verſchiedenen Regierungen Miniſterien bekleidet, zuletzt im Jahre 1931, wo er als Fi⸗ nanzminiſter die große rumäniſche Umſchuldung durch⸗ führte. Argetoſanu gilt als hervorragender Wirtſchafts⸗ und Finanzfachmann. Hinſichtlich der außenpolitiſchen Orien⸗ tierung wird erwartet, daß das neue Kabinett ſtreng an der Neutralitätspolitik feſthalten wird. Gärendes Paläſtina. Kairo, 28. Sept. Wie die Zeitung„Ahram“ berichtet, fanden in verſchiedenen Gegenden Paläſtinas erneut hef⸗ tige Zuſammenſtöße zwiſchen Arabern und engliſchen Poli⸗ zeitruppen ſtatt. Ein entſchiedenes Dementi Belgrads Gut unterrichtete jugoflawiſche Kreiſe dementieren kate⸗ goriſch die ausländiſchen Preſſeinformationen. wona 00 Jugoflawien ein angebliches wirtſchaftliches Ultimatum dur das Reich geſtellt worden ſei. Dieſelben Kreiſe fügten 40515 daß Deutſchland die wirtſchaftliche Lage Jugoflawiens voll⸗ kommen berückſichtige.. Geflüchtetes polniſches Militär 5 A 1 95 Ein polniſches Militärflugzeug iſt am Mittwoch in Kow. no felanden vierköpfige Beſatzung wurde interniert N tlitärbehörden kon⸗ und der Apparat von den litauiſchen Militär Soldaten isziert. Die in Litauen internierten polniſchen 155 Offiziere ſind ſämtlich in Konzentrationslagern unter⸗ gebracht. Japan beobachtet die Flottenbewegung der USA f Zu der Entſendung von amerikaniſchen Kriegsſchiffen der Maßifisftotte nach Hawai erklärte ein Sprecher der ſapani⸗ ſchen Regierung, es möge ſich dabei um Manöver handeln, dielleicht ſtünden aber auch andere Abſichten dahinter. iſche Flotte habe keinen Anlaß, nervös zu werden. japani 3 Heinkel⸗Jag dſlugzeuge für Rumänien Die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Induſtrie. g Berlin, 28. Sept. Am Mittwoch verließen 11 Heinkel⸗ Jagdeinſitzer des Baumuſters He 112 den heinkelwerk⸗ Flugplatz zum Ueberführungsflug nach Rumänien Die ru⸗ mäniſche Luftwaffe hatte zur Uebernahme der Maſchinen Flugzeugführer nach Deutſchland entſandt. ä * Vor kurzer Zeit erſt meldete die Preſſe der neutralen Länder, daß deütſche Kampfflugzeuge trotz des Kriegszu⸗ ſtandes termingemäß von Deutſchland nach Skandi⸗ navien zur Ablieferung gelangten. Dieſer Bericht fand im geſamten Ausland deshalb ſtärkſte Beachtung, weil aus ihm eue e hervorging, daß Deutſchland auch unter den augenblicklichen Verhältniſſen gewillt und in der Lage iſt, den Export von Fluggerät aufrecht zu erhalten. Im neutralen Ausland war man durch dieſe Tatſache deshalb beſonders überraſcht, weil kurz vor Ausbruch der Kampfhandlungen von engliſcher und franzöſiſcher Seite immer wieder behauptet wurde, daß Deutſchland im Hriegsfalle ſeine Flugzeugkonſtruktion nicht auf der bis⸗ herigen Höhe werde halten können. Der Führer in Wilhelmshaven Beſuch bei U⸗Boot-Beſatzungen Wilhelmshaven, 28. Sepkember. Der Führer und Oberſte Befehlshaber beſuchte Miktwoch unerwarket in Wil⸗ helmshaven in Begleitung des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral D. h. c. Raeder, die von er⸗ folgreicher Feindfahrt in ihre Heimathäfen zurückgekehrten deuiſchen U- Boot- Beſatzungen. Der Führer dankte den Offi⸗ zieren und Mannſchaften, die vielfach bereits das Eiſerne Kreuz an der Bruſt trugen, für ihren bewunderungswürdi⸗ gen kapferen Einſatz und ſprach ihnen dabei für ihre großen Erfolge ſeine Anerkennung aus. Bei einem kameradſchaftlichen Beiſammenſein berichteten anſchließend die Männer der deutſchen U⸗Bootwaffe ihrem 8 und Oberſten Befehlshaber von ihren Fahrten und Erfolgen. Tagesbefehl an die Luſtwaffe Vorwärts für unſer ewiges Deutſchland! Hauptquartier der Luftwaffe, 28. September. Am Tage der Kapitulation von Warſchau erließ Generalfeldmarſchall Göring folgenden Tagesbefehl: Soldaten der Luftwaffe, Kameraden! Die polniſche Armee, der eine von engliſchem Größen. wahn beſtimmie Kriegshetze die Aufgabe zugedacht halte, in deutſches Land einzufallen und bis Berlin zu marſchieren, iſt in wenigen Tagen in Grund und Boden zerſchmetterk worden. Mit ihr mußte die polniſche Fliegertruppe, noch be vor ſie wirkungsvoll hätte eingeſetzt werden können, den gleichen Weg gehen. Blitzſchnell hat das deutſche Schwert zu⸗ geſchlagen. Ich bin ſtolz, daß die deutſche Luftwaffe an die⸗ ſem Erfolg entſcheidend mikgewirkt hal. Durch Euren enk⸗ ſchloſſenen Einſatz habt Ihr vom erſten Tage an den feind ⸗ lichen Luftraum beherrſchl. Keinem polniſchen Flugzeug ge⸗ lang es, deulſches Hoheiksgebiet zu überfliegen. Die deutſche Heimat war in Sicherheitſ Anſerer kapferen Erdtruppe habt Ihr bei ihrem Vordringen vorbildliche Waffenhilfe geleiſtet. Desgleichen habt Ihr katkräftig die eingeſetzten Teile der Kriegsmarine in ihrem ſiegreichen Kampfe unkerſtützt. In einem Siegeszug ohnegleichen habt Ihr einen Gegner nie⸗ dergeworfen und vernichtet, der Großdeutſchland in frev⸗ leriſchem Leichlſinn herausgefordert hakte. Einzig daſtehend in 04 Geſchichte ſind die Leiſtungen der deutlſchen Wehr⸗ macht. Ihr, meine Kameraden von der Luftwaffe, alſo des jüng⸗ ſten Teiles der Wehrmacht, habt in kodesmutigem Einſatz bewieſen, daß Ihr Bannerträger alten deutſchen Soldaten⸗ geiſtes und zugleich der alle Widerſtände bezwingenden Idee nationalſozialiſtiſchen Kämpfertums ſeid. Ob Ihr als Auf⸗ klärer den großen Zielen der Armeeführung dientet, ob Ihr als Jagdflieger den Gegner mit ſtählernem Ver⸗ nichtungswillen angegriffen habt, ob Ihr als Schlacht ⸗ flieger Euren Kameraden auf der Erde den Weg zum Sieg bahntet, ob Ihr als Kampfflieger die Baſtionen feindlichen Widerſtandes vernichtet habt, ob Ihr mit Euren Stukas allen Bollwerken des Feindes Tod und Verderben brachtet, ob Ihr in der Luft oder am Boden kämpftet, ob Ihr am Flakgeſchütz der Armee und dem ganzen Volk die Sicherheit gabt oder ob Ihr am Funkgerät für die Verbindung aller Kampfgruppen ſorgtet, ob Ihr als Transportgruppen in unermübdlichem Tag⸗ und Nachteinſatz den erforderlichen Nachſchub für Luftwaffe und Heer brachtet— Euch allen gilt mein Dank! In ehrfürch⸗ tiger Trauer neigen wir uns vor den Opfern, die unſere Waffe bringen mußte, aber auch in hehrem Stolz, denn wir wiſſen: Mit uns fliegen und fechten die Kameraden, die wir verloren. Ihr Tod iſt uns nicht drückende Bürde, ihr Opfer iſt uns heilige Verpflichtung. Als wir in dieſen Krieg für Deutſchlands Freiheit zo⸗ gen, wußte ich, daß ich mich auf meine Lufkwaffe verlaſſen konnte. Kameraden, wie ich Euch allen im Geiſte ins Auge ſah, als wir dieſen uns aufgezwungenen Krieg begannen, um Euch zu verpflichten, das Letzte für Volk und Vaterland zu geben, ſo drücke ich jedem von Euch jetzt die Hand als Sberbefehlshaber ſeinen Soldaten, als Kamerad ſeinen Ka⸗ meraden. Nach deutſcher Soldatenark binden wir ſetzt nach errungenem Sieg den Helm feſter. Welche Aufgaben uns auch erwachſen mögen, welche Befehle uns auch unſer Jüh⸗ rer und Oberſte Befehlshaber gibt: Vorwärts für unſer ewi⸗ des Deutſchland!. 3500 ausländiſche Flüchtlinge in Berlin Empfang durch Geſandten von Dörnberg. Berlin, 29. Sept. Am Donnerstag abend gegen 22 Uhr trafen 500 ausländiſche Flüchtlinge, die durch Vermittlung des Oberkommandos des deutſchen Heeres Warſchau verlaſſen hatten, im Sonderzug von Swinemünde kommend, umter Führung von Vortragendem Legationsrat Luther vom Auswärtigen Amt auf dem Stettiner Bahnhof in Berlin ein, wo ſie vom Chef des Protokolls, Geſandten v. Dörnberg, empfangen wurden. Von Swinemünde aus wurden die Flüchtlinge von 20 Vertretern der hieſigen Miſſionen begleitet, die ſich wäh⸗ rend 928 Fahrt der Intereſſen ihrer Landsleute angenom⸗ men hatten. a Kurzmeldungen Glückwünſche Dr. Goebbels zum 75. Geburkskag Arthur Kampfs. Berlin, 29. Sept. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat Bees Arthur Kampf in beſonderer Anerkennung ſeiner Verdienſte um die deutſche Malerei zu ſeinem 75. Geburts⸗ cage telegraphiſch herzliche Glückwünſche übermittelt. Poſen. Hier wurden vier der 150 von den Polen er⸗ ſchlagenen Volksdeutſchen in einer gemeinſamen Gruft bei⸗ geſetzt. Die Leichen dieſer Volksdeutſchen waren vor weni⸗ gen Tagen wirr übereinander liegend auf einem Kirchhof verſcharrt aufgefunden worden. e Aopenhagen. Die britiſche Blockade zwingt Dänemark z Forde Verwaltungsausgaben für die Rationaliſterungsbe⸗ rden. Amſterdam. Ein Artikel im„Daily Herald“ beweiſt, daß 75 britiſche Regierung nicht mehr Herr der Preisentwicklung Rom. Der Nationalrat der Faſchiſtiſchen Partei wird am 21. Oktober in Palermo en 2 a 5 Tokio. Japaniſche Truppen beſetzten, wie Domei meldet, Donnerstag die ſtrategiſch wichtige Stadt Pingkiang am . Oberlauf des Fluſſes Mi. Südlich des Fluſſes ſind die ja⸗ paniſchen Truppen bereits 20 km weit vorgedrungen. früher erkennen müſſen. Die verbot. Aus Baden und den Nachbargauen Die Herbſtausſichten 1939. Wie wir der Badenbeilage zum Zeitungsdienſt des Reichsnährſtandes entnehmen, rechnet der badiſche Weinbau im allgemeinen mit einem gute Einhalb⸗ bis Zweidrittel⸗ Erträgnis. Dabei iſt zu bemerken, daß ein Vollherbſt in Baden äußerſt ſelten vorkommt. Die mit Reben bebaute Fläche beträgt insgeſamt 14000 Hektar. Weit größer war der Umfang des badiſchen Weinbaues im vorigen Jahrhun⸗ dert, wo man noch 22 000 Hektar zählte. U Tauberbiſchofsheim.(Todesfall.) Im Alter von 53 Jahren iſt Profeſſor Vincenz Stang verſchieden. Er ſtammte von Giſſigheim(Landkreis Tauberbiſchofsheim) und war längere Zeit an der Frankenſchule hier tätig. () Soenberg.(Aus dem Fenſter geſprungen und geflohen.) Ein von der Polizeibehörde wegen Ein⸗ bruchdebſtahls und anderen Straftaten ſteckbrieflich verfolg⸗ ter 40jähriger Mann aus Frankfurt ſollte hier in einem Hotel, wo er übernachten wollte, verhaftet werden. Als die Polizeiorgane Einlaß in ſein im zweiten Stock gelegenen Zim⸗ mer forderten, entzog er ſich der Verfolgung durch einen Sprung aus dem Fenſter und ging flüchtig. Auf dem polizei⸗ lichen Meldezettel hatte ſich der Verbrecher unter dem Namen Weigand eingetragen, in Hauſach nannte er ſich Krüger und in Jell a. H. Hennig. Er iſt 1,70 m groß, hat hellblonde Haare und trägt dunkelblauen Anzug. () Pforzheim.(Notzuchtsverſuch.) Wegen Not⸗ zuchtsverſuch in zwei Fällen erhielt der 19jährige ledige Rudi Kaiſer aus Königsbach neun Monate Gefängnis. Der Be⸗ ſchuldigte hat auf der Landſtraße Königsbach— Stein in der Nacht zum 1. Auguſt d. J. eine heimkehrende Hilfsarbeiterin zweimal überfallen und ſich an ihr ſittlich zu vergehen ver⸗ ſucht. Die Gegenwehr des Mädchens hat die Vollendung des Verbrechens vereitelt. (Y) Rotenfels.(Tödlich verunglückt.) Hier er⸗ eignete ſich ein tödlicher Verkehrsunfall. Ein Kraftradfahrer wollte einen Lastkraftwagen überholen, verlor anſcheinend die Herrſchaft über ſein Rad, raſte gegen eine Gartenmauer und wurde durch den ſtarken Anprall ſofort getötet. Bei dem Verunglückten handelt es ſich um den Poſtbeamten Karl Schlick aus Gaggengy. 5 i 5 (—) Lörrach.(Gegen die Verdunklung ver⸗ ſtoßen.) Wegen Uebertretung des Luftſchutzgeſetzes wurde hier eine Perſon zur Anzeige gebracht; außerdem wurden in der vergangenen Woche 21 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt, die ihre Fahrzeuglampen den Vorſchriften entſprechend nicht genügend abgedunkelt hatten. g 5 4. Hirſchhorn.(Neckarſchiffahrt wieder aufge; nommen.) Die Schiffahrt auf dem Neckar, die wegen des Hochwaſſers in der vergangenen Woche eingeſtellt war, iſt nach dem Rückgang des Hochwaſſers im üblichen manſenef wieder aufgenommen worden, Nach wie vor muß noch viel abgetriebenes Holz an den Schleuſen aufgefangen werden. Ludwigshafen a. Rh.(Ein ſchmerzliches Wieder, ſehen.) Wie berichtet, wurde bei einem Zuſammenſtoß zweier Radler in der Nacht auf den 24. September zwiſchen Ludwigshafen und Rheingönheim ein Mann mittleren Al⸗ ters ſo ſchwer verletzt, daß er ohne die Beſinnung wiederzu⸗ erlangen im Krankenhaus ſtarb. Zur Ausforſchung der Per⸗ ſönlichkeit des Toten wurde in den Zeitungen eine Perſonal⸗ beſchreibung gegeben, anhand deren die. Frau des Toten zu ihrem Schrecken ihren Mann erkannte, den 39 jährigen Ernſt Back. Dieſer hatte ſich nachts mit dem Rade auf den Weg gemacht um ſeine Frau einmal zu beſuchen Er ſollte ſie nicht 1 ſie aber ſah ihn im Kranken hauſe als Toten wieder. Neuſtadt a. d. Weinſtraße.(Jn ein Ha u 8 gefahren.) Großen Schaden verurſachte ein von einer Dampfwalze gezo⸗ gener Straßenbauzug, der die Herrſchaft über den Wagen. verlierend an der Kurve an der Winziger Straße mit voller Wucht in ein Haus fuhr und die ausecke bis zum erſten Stock mitnahm. Der ſchwer verletzte Fahrer mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. f Landau.(Tod im Verkehr.) Einem end dent, fall erlag der Kraftfahrer der Firma Bi erwolf und Söhne, Oskar Flocken, im Alter von 30 Jahren. i Kuſel. Aeg ü z Beim wetſchenernten fiel der 62 jährige Ludwig v. Blohn ſo ung ücklich von einem abbre⸗ chenden Aſt, daß er mit einem Unkerſchenkelbruch ins Kran⸗ kenhaus eingeliefert 1 5 5 1 Bensheim.(Ur⸗Ur⸗ Großmutter ge g Ein ſeltener Fall ereignete ſich in Hürſtadt. Ur- Ur⸗Großmul⸗ ter wurde hier Frau Katharina Wiedemann genannt„ Kathel“, die die älteſte Frau des Dorfes iſt.. Mainz.(Auch ein Doktar.) Der 64 Jahre alte H. M. hatte 9 5 wirtſchaftlicher Schwierigkeiten ſein a aufgegeben und ſich in cf gel Bücher vertieft. Nachdem er auch Vorträge und Kurſe gehört hatte, machte er 1929 hier ſelbſt eine„Heilpraxis“ auf, ohne die vorgeſchriebene Prü⸗ fung abgelegt zu haben. Er arbeitete mit i Handauflegen und Magnetismus. So behandelte er 19 auch eine Frau. Obwohl er glaubte, daß ſie an Blähungen leide, gab er ihr außerdem Stopfmittel mit dem„Erfolg“, daß die Frau, die ſich dann von einem Vertrauensarzt unter⸗ ſuchen ließ, ſofort ins Krankenhaus gebracht werden mußte, wo ein inneres Geſchwulſt feſtgeſtellt wurde und die Kranke durch Operation im letzten Augenblick gerettet werden konp⸗ te. Hätte der e ear de wirkliche Kenntniſſe gehabt, ſo hätte er die wahre Natur der Krankheit ſchon einige Monate Straffammer verurteilte ihn 6 na⸗ erufs⸗ wegen fahrläſſiger Körperverletzung im Beruf zu 5 8 Gefängnis und verhängte ein fünfjähriges Brandſtiſter zum Tode verurtellt Güſtrow, 28. Sept. Das Sondergericht Schwerin verur⸗ teilte im Schnellverfaharen nach Vernehmung von 20 Zeu⸗ en und zwel mediziniſchen Sachverſtändigen in einer itzung in Güſtrow den ledigen, auf eine mecklenburgi⸗ 1555 Gut 1 geweſenen Karl Schröder aus Claus⸗ orf(Kreis Malchin) wegen 115 198 deutſchen Volkes dur Brandſtiftung zum Tode und wegen einer weiteren Brandſtiftung zu einer Zucht⸗ hausſtrafe von acht Jahren.. Schröder, ein aſozialer und reueloſer Menſch, hatte die ruchloſen Brandſtiftungen aus enn chen Aerger über ſeinen Arbeitgeber, einen mecklenburgiſchen W am 7. Februar und am 12. September begangen. Bei der Februar⸗Brandſtiftung entſtand ein landwirtſchaftlicher Sach- und Viehſchaden von 6400 Mark, im September ein Schaden von 41 000 Mark. Er hatte die Taten kaltblütig und raffiniert begangen, um möglichſt alle Spuren zu ver⸗ 8 dem Weimar d weite Fall 0 1 115 1 Na er zweite Fall, Es iſt nach dem Fall von! ar Weise die deutſche aß einen Brandſtifter, der in ruchloſer Weiſe die N Vaeswirlſchaft ſchädigte, der Tod treffen wird. e 11725 der liche Beſtimmungen zur Schädigung der Widerſtands⸗ Eine Treuekundgebung für Führer und Vaterland, zu der die Seckenheimer Bevölkerung ſich beſonders zahlreich eingefunden hatte, fand geſtern Abend in der Turnhalle ſtatt. Rach einleitendem Muſikſtück eröffnete Organiſationsleiter Rudolphi die Kundgebung und dankte für den zahlreichen Beſuch. Anſchließend ſprach Gau⸗ redner Dr. Dietſche in über einſtündiger Rede zur welt⸗ politiſchen Lage. Mit Zuverſicht können wir auch weiter⸗ hin den Ereigniſſen entgegenſehen und ein ungebrochener Glaube zu ünſerm Führer wird bald den Kriegshetzern ein Ende bereiten. Die Rede klang mit dem Gelöbnis aller aus, die Pflicht bis zumfletzten zu tun. Organiſations⸗ leiter Rudolphi dankte dem Gauredner für den auf⸗ rüttelnden Appell, worauf die Rationallieder die Kund⸗ gebung beſchloſſen. Nach den Schulferien. Vorbei ſind die Schulferien und wieder haben ſich die Tore der Schule aufgetan. Rach faſt 9 wöchentlicher Unterbrechung begann geſtern der Schulunterricht. Gerade die jetzige Zeit gibt der Schule die beſondere Aufgabe, ein einmütiges, ſtarkes und ge⸗ ſundes Geſchlecht heranzuziehen. Rur ein kräftiges Ge⸗ ſchlecht vermag durchzuhalten. Daraus erwächſt die Pflicht, unſere Jugend, die kommende Generation, ſo zu erziehen, daß ſie allen Aufgaben gerecht wird, gleichwohl wie ſchwer die Zeit iſt. i Ihren 77. Geburtstag feiert heute Frau Magdalena Weißling, Hauptſtr. 95. Die beſten Wünſche. — Michnel zündt's Licht an... Am Freitag, 29. Sep⸗ tember, iſt der Michaelstag. Eine Gra e Anzahl von Bau⸗ ern⸗ und Wetterregeln beſchäftigt ſich mit dem Michaelstag. So heißt es:„Michael zündt's Licht an und ſchneidt' den Tag ab“—„Wenn an Michael das Wetter gut, ſteckt der Bauer eine goldene Feder an den Hut“—„Wenn an Michaeli der Wind von Norden und Oſten weht, ein harter Winter vor uns ſteht“—„Bringt Sk. Michael Regen dann kann maß 155 e den Pelz anlegen“—„Michael ſät— früh und t“, — Poſtverkehr nach Oſtoberſchleſien wieder aufgenom⸗ men. in be⸗ 1 Umfang Rybnik, Tarnowitz, Emmagrube, Los⸗ lau, Nikolal, Paruſchoſpitz, Pleß und Sohrau. 5 5 — Anmeldungen zum Roten Kreuz. Das Preſſeamt des eutſchen von hier die eee;— 5 an ändigen Dienſtſtellen weiterge müfſſen, entſteht eine unnötige bezw. der Aufnahme. Um dies zu vermeide darauf hingewieſen, daß Neuanmeldungen Rote Kreuz nur an die für den Ort der be digen DRgh⸗Dienſiſtelle das heißt an die DR Dhect⸗Bereitſchaft zu richten ſind. — Polizeilſche An⸗ und Abmeldung inner pad ef en. erordnung Wg September 1939 r zufätz⸗ e ſind im In⸗ lereſſe der Landesverteidigung die Meldefriſten erheblich ver⸗ kürzt worden. In Zukunft müſſen alle An⸗ und Abmeldun⸗ gen von zu⸗ oder abziehenden Perſonen innerhalb drei Ta⸗ gen nach Wohnungswechſel geenic ſein. Dies bezieht ſich auch auf Umzüge innerhalb einer Gemeinde und insbeſonde⸗ re auch auf Perſonen, die ſich hier beſuchsweiſe bei Verwand⸗ ten oder Bekannten aufhalten. Soſpeit die Letztgenannten dies noch nicht veranlaßt haben, iſt die An⸗ oder Abmeldung aer Gch olen. Die oben genannten Sate ver⸗ Urzen ſich 15 Ausländer(hierzu nen auch Staatenloſe) Gepäck⸗ und Ex⸗ der ei ee e rk Mainz gehörigen Bahnhöfen 0 en g s iſt ge⸗ sperrt. Die Bahnhöfe können bei den ka: gaben di äck(au. hrungsgepäch und Expreßgut, ö aach Fee auch er wurde, vermiſſer win rmſtadt zu wenden. 6 len, ſich umgehend an ammelſtelle für Geväc und ee ui den Riumungsgebſet del der Gebäcdabfertt⸗ gung Der Rundfunk am Erntedanktag Da am kommenden Sonntag, dem Erntedanktag, keing beſonderen Feiern ſtattfinden werden, wird der deutſchs 1 ſein Programm unter den Gedanken dieſes Ta⸗ 8 8 Der Sendeplan für den 1. Oktober ſieht u. a. nach einem Hafenkonzert aus Hamburg um 8 Uhr aus Frankfurt eine Veranſtaltung vor:„Wir ſingen den Sonntag ein!“ Aus⸗ . ſind die Rundfunkſpielſchar 8 der Reichsjugend⸗ Hegſen Frankfurt und das Muſikkorps der SA⸗Gruppe Um 9 Uhr bringen Soliſten, das Große Orcheſter und der Chor des Reichsſenders Stuttgart„Die beten von Joſeph Haydn. Nach einer Stunde Volksmuſik von 10 bis 11 Uhr hören wir aus Köln„Die Kelter“, ein Chorwerk von Schäfer. Um 12 Uhr ſendet Hamburg die„Stunde der deutſchen Mutter“ in der um 12.15 Uhr Reichsminiſter Rudolf 15 5 eine Anſprache an die deutſchen Mütter richten wird. Um 16 Uhr findet nach verſchiedenen anderen Sendun⸗ en das bereits angekündigte große Wunſchkonzert für die deutſche Wehrmacht ſtatt. 55 Den Nachrichten um 20 Uhr und den anſchließenden Er⸗ 12 0 zum Heeresbericht ſowie Frontberichten folgt um 20.50 Uhr das„10. Meiſterkonzert“ für den Großdeur⸗ ſchen Rundfunk. Die Berliner Philharmoniker ſpielen die Ouvertüre zu„Egmont“ und die Symphonie Nr. 3 e⸗dur „Eroica“ von Ludwig van Beethoven.. Nachrichten, Muſik der Kapelle Otto Dobrindt, Front⸗ berichte, die Politiſche Zeitungsſchau und die Mchn. N 5 beſchließen den Tag. 85 Das können wir uns nicht leiſten! Vergeudung von Lebensmittel und Rohſtoffen muß reſtlos vermieden werden. Obgleich die Mehrzahl der Frauen gut zu rechnen und hauszuhalten verſteht, iſt die Tatſache nicht aus der Welt zu ſchaffen, daß überall, namentlich in den Städten, allzu viele Werte umkommen. Nun mögen die Verhält⸗ niſſe heute in vielen Dingen zur Sparſamkeit zwingen, vor allem zum ſorgfältigen Umgang mit den Lebensmit⸗ teln, trotzdem aber gehen durch Unachtſamkeit, falſche Ein⸗ teilung und wohl auch durch Leichtſinn in dieſem und jenem Haushalt Werte verloren, die innerhalb der geſam⸗ ten Volkswirtſchaft noch immer in die Millionen gehen. Hier wird alſo Geld im wahrſten Sinne des Wortes ver⸗ ſchleudert, aber mehr noch, man läßt verkommen, was ſparſam bewirtſchaftet werden muß. Wenn man die Kartoffeln dick ſchält, dann dauert die Arbeit nicht ſo lange; das ſteht feſt, aber auch das andere: durch das großzügige Schälen geht mehr von den Kar⸗ toffeln verloren, als notwendig iſt. Auf dem Lande hat das einen Sinn, dort werden die Schalen als Viehfutter verwandt. Anders dagegen in der Stadt, ſofern nicht eine Schalenverwertung organiſiert iſt. Hier entſteht ein dop⸗ pelter Schaden: der kleine, der die einzelne Hausfrau trifft, der andere, als Summe der vielen Tauſend Einzelſchä⸗ den, belaſtet die Geſamtheit. Denn wohin wandern die Schalen noch heute in vielen Haushaltungen? In den Mülleimer! Das konnten ſich die Hausfrauen früher, als die gute und goldene Zeit noch war, nicht leiſten! Meine Mutter machte es wie viele andere ſehr geſchickt. Nicht nur, daß wir Kinder dazu angehalten wurden, ganz dünn 5 ſchälen— nein, ſie ſchickte uns alle paar Tage zum Bauern mit den Schalen. Heute kann die Hausfrau, guten Willen vorausgeſetzt, jederzeit die geſammelten Schalen an die richtige Stelle weitergeben. Es iſt dem Führer und Hermann Göring heute ſchon viel geholfen, wenn die in vielen Tauſenden von Haus⸗ haltungen geübte Verſchwendung aufhört. Im einzelnen ſcheint das zwar gleichgültig, und vielleicht fällt das Um⸗ lernen mancher Frau etwas ſchwer, aber wir müſſen uns an ſparſames Wirtſchaften gewöhnen, denn in der Maſſe bedeutet das ungeheuer viel. Das wollen wir wieder an einem Beiſpiel beweiſen. Die Hausfrau, ſelbſt die ſpar⸗ ſamexe, denkt gewöhnlich kaum daran, daß ſie ſich gegen das Gebot der Sparſamkeit vergeht, wenn ſie Fettreſtchen, die auf dem Zubereitungsgeſchirr, Töpfen oder Pfannen übrigbleiben, einfach mit dem Spülwaſſer weglaufen läßt. Und doch gehen alljährlich Millionen auf dieſe Weiſe ver⸗ loren. Wie leicht kann man darauf achten, daß ſtets nur die Fettmenge aus dem Fettnapf genommen wird, die man auch wirklich verbraucht! Und welch geringe Mühe macht es der Hausfrau, wenn ſie, genau wie ihre Groß⸗ mutter, die Fettreſtchen in einem beſonderen Topf ſammelt, um ſie bei Gelegenheit zu reinigen und wieder zu ver⸗ brauchen. Und wie ſteht es mit dem Brot? Es iſt wahr, noch jeder kann ſo viel Brot kaufen, wie er verbrauchen will. Gerade dieſe Freiheit verlangt heute von uns das größte Verantwortungsbewußtſein. Bald hier, bald dort iſt eine Schnitte achtlos vertan. Viele achtlos verkommene und ſchließlich fortgeworfene Scheiben ergeben aber ſchnell einen ane Wagen Brotabfall. 1 der Zahlen haben erechnet, daß, wenn 10 Millionen Familien wöchentlich nur eine Scheibe, alſo 50 Gramm Brot, umkommen laſſen, im Jahre dadurch ein Verluſt von 250 000 Doppelzentnern 9505 entſteht. Das iſt der Inhalt von 2500 Eiſenbahn⸗ gen. Es gibt viele Hausfrauen, für die der Gang über den Wochenmarkt eine Verſuchung iſt, der ſie nicht gewachſen ſind. Sie glauben, ſie müſſen alles haben, was ſie ſehen, und kaufen hier ein wenig und dort ein wenig und tröſten ſich mit der unbeſtimmten Vorſtellung,„daß es ſich ſchon daß ſie die Pflaumen doch nicht hätten kaufen ſollen, da ſie noch Birnen als Zuſpeiſe haben. „Ein beſonderes Kapitel, das mit dem Eſſen allerdings nichts zu tun hat, iſt das Heizen. Jeder kennt Hausfrauen, die mit wenig Heizmateriäal ſtets warme Zimmer haben; aber auch andere, die trotz eines rieſigen Kohlenverbauches ihre. nicht warm bekommen können. Woran liegt das? Nicht nur an ungeeigneten Oefen, ſondern viel öfter daran, daß die Sparſamen den Ofen mit Sorgfalt und Verſtändnis behandeln. Sie laſſen jede undichte Stelle verlitten, ſorgen für gut ſchließende Türen und bedecken ſtets den ganzen Roſt mit Kohlen, damit die kalte Zugluft den Ofen nicht auskühlt. Noch viele Beiſpiele von Vergeudung von Lebensmit⸗ teln und Rohſtoffen ließen ſich anführen. Jede Hausfrau muß darüber nachdenken, wo ſie folche Fehler macht und wie ſie ſich vermeiden laſſen. Das ſind wir heute nicht nur uns ſelber, ſondern dem ganzen Volk ſchuldig. Eva Schwandt. Juden der ſtandteil des Deutſche Bauern in Galizien Aus Schwaben, Heſſen und der Pfalz eingewandert.— Wie überall in Polen, kamen ſie auch hier als Kulturträger. Von dem mittelalterlichen Deutſchtum Galiziens iſt nur wenig übriggeblieben. Der verdienſtvolle Erforſcher der gewaltigen Aufbauleiſtung des Deutſchtums innerhalb der Staatsgrenzen deſſen, was ſeit 1919 Polen genannt wurde, Dr. Lück, hat feſtgeſtellt, wie weit Gebiete auch im weſtlichen Galizien einſt deutſch waren. Daß Krakau und Lemberg in den Jahren 1277 bis 1352 mit Magde⸗ burgiſchen Stadtrecht begabt wurden und einſt deutſche Bürgerſtädte waren, iſt bekannt. Neben ihnen gab es noch zahlreiche kleine deutſche Städte in Galizien, deren Deutſchtum im Laufe der Jahrhunderte aber langſam verſchwand. Die 60 000 Deutſchen, die heute in Galizien wohnen, ſind Nachkommen jener Koloniſten, die zur Zeit Kaiſer Joſefs II. hauptſächlich in Oſtgalizien, und zwar um Sam⸗ bor, Lemberg, Stryj, Stanislau und Kolomea angeſiedelt wurden. Sie ſtammen aus der Pfalz, dem Schwabenlande und aus Heſſen. Auch einige Egerländer und Zipſer kamen dazu. Weit verſtreut über das ganze Land wurden die Dörfer angelegt. Der Regierung kam es darauf an, die tüchtigen deutſchen Bauern den Bewohnern zum Vorbild zu ſetzen, um ſie zur deutſchen Wirtſchaftsweiſe anzu⸗ ſpornen und höhere Steuern aus dem Lande zu erhalten. Völkiſche Ziele verfolgte Joſef II. mit ſeiner Koloniſation nicht, ſondern lediglich fiskaliſche. Hätte er das Deutſch⸗ tum fördern wollen, ſo wäre es ihm leicht geweſen, einige große Güter zu parzellieren und auf ihnen geſchloſſen deutſche Siedlungsgebiete zu ſchaffen. Auch die erzieheri⸗ ſche Ueberlegung war falſch. Es entſtanden zwar überall deutſche Dörfer, aber jedes auf ſich geſtellt mußte einzeln den Kampf mit der Umwelt aufnehmen, denn nach dem Tode Joſefs II. intereſſierte man ſich in Wien nicht mehr für dieſe Gründungen. Die Slawen lernten kaum etwas von den Deutſchen, denn ſie verſtanden den tieferen Sinn deutſcher Arbeit nicht, ja, ſie hatten auch gar keinen Trieb dazu, mehr zu arbeiten, denn das Mehreinkommen ging ja doch nur in die Taſchen der Barone und Juden. Daß das von der Regierung im Stich gelaſſene, völlig von ukrainiſcher Bevölkerung umgebene Streudeutſchtum völkiſch und wirtſchaftlich gut vorwärts gekommen iſt, wenn es auch meiſtens auf drittklaſſigen Böden angeſtedelt wurde, iſt nur auf die außerordentliche Zähigkeit des ſüd⸗ weſtdeutſchen Siedlerſtammes zurückzuführen. Insgeſamt wurden 184 Dörfer mit 20 000 Siedker⸗ ſtellen begründet; ſpäter kamen noch 21 Gemeinden hinzu. Es wurde kein einziger Siedler auf bereits bewohntem Lande angeſiedelt, ſondern es wurde lediglich Unland ver⸗ liehen, ſo daß die Einwanderer alſo unbedingte Koloniſten waren. Sie haben niemanden von ihrem Grund vertrieben, was ſo gerne behauptet wird. Als nach 1866 Galizien aus der öſterreichiſch⸗deutſchen Verwaltung in die polniſche Landesverwaltung überging, wurden die katholiſchen Schulen ſofort poloniſiert, wäh⸗ rend die Proteſtanten ihre Schulen deutſch erhielten. Wirt⸗ ſchaftlich kamen die Dörfer ganz gut voran. 1907 entſtand zur Abwehr gegen die leider auch deutſch ſprechenden „Bund der chriſtlichen Deutſchen“, der auch die Gegenſätze zwiſchen katholiſch und evangeliſch über⸗ brückte und als völkiſcher Schutzverein ſehr gut arbeitete. Er beſaß eine eigene Zeitung und gründete mit Hilfe des Wiener Schulvereins Getzt VDA.) zahlreiche Schulen. 1919 wurde das Genoſſenſchaftsweſen begründet, das ſeine eigene Zentrale in Lemberg hatte, wo auch höhere deutſche Schulen wirkten. Der Weltkrieg zerſchlug ſämtliche Dörfer und den ganzen Wohlſtand. Es gab nur noch Trümmer. en Siedlungen waren völlig dem Erdboden gleich⸗ gemacht. So ſind die Deutſchen in Galizien wertvollſter Be⸗ ˖ Landes, das ihnen unendlich viel verdankt und in dem ſie dennoch nicht die Entfaltung gefunden haben, die ihrem Können zukommt. Sie ſind aber Zeugen deutſcher Kulturleiſtung im ehemaligen polniſchen Staats⸗ gebiet und als ſolche vor allem Zeugen gegen die pol⸗ niſche Herrſchaft der letzten 20 Jahre. N 5 5 Deutſchland ſſirbt nicht! Nichts kann uns rauben Liebe und Glauben zu unſerm Land; es zu erhalten und zu geſtalten, ſind wir geſandt. Mögen wir ſterben, unſeren Erben gilt dann die Pflicht: es zu erhalten und zu geſtalten: Deutſchland ſtirbt nicht! N Karl Bröger. 3 A 12 92 Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart Programm für Samstag, den 30. September: 6 Morgenlied, Zeit, Nachrichten, Landwirtſchaft, anſchlie⸗ zend: Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 77.15 Nachrichten (deutſch); 4.50 Für Dich daheim; 8 Marktberichte, anſchlie⸗ ßend: Volkslieder; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender; 12 Mittagskonzert, dazwi⸗ ſchen: 12.30—12.40 Nachrichten(deutſch), 12.40—12.50 Nach⸗ richten(franzöſiſch); 13 Mittagskonzert; 14 Nachrichten (deutſch); 14.15 Schallplatten; 14.30 Nachrichten Kan e anſchließend: Schallplatten; 15„Meiſter Weinſtock und ſei Geſellen“, naturkundliches Märchenſpiel; 15.30 Das deutſche Lied; 16 Muſik am Nachmittag; 17 Nachrichten(deutſch), an⸗ ſchließend: Schallplatten; 17.30 Nachrichten(franzöſtſch), an⸗ chließend: Schallplatten; 18 Aus Zeit und Leben; 18.15 Clau⸗ io Arrau ſpielt; 18.30 Zeitfunk; 19 Nachrichten(franzöſiſch); 19.10 Dvorak⸗Smetana; 19.40 Beliebte Sänger; 20 Nachrich⸗ ten(deutſch); 20.15 Aus der Welt der Oper; 21 Aus Berlin: Konzert, dazwiſchen: 21.10—21.20 Nachrichten(franzöſiſch), 22—22.10 Nachrichten(deutſch), 23.20— 23.30 Nachrichten (ſpaniſch) 9.15—0.25 Nachrichten(franzöſiſch). ſeine Wer hat gewennen? Gebwinnauszug——— B. Klaſſe 1. Deutſche Reichslotterle 555 Nachdruck berboten r Ohne Gewähr Auf ſede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar ſe einer auf dle Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen I, II und III 19. Ziehungstag 28. September 1939 In der Sonnabend-Nachmittagsziehung wurden gezogen 12 Gewinne zu 5000 RR. 12935 22226 276285 874228 6 Gewinne zu 4000 RM. 48042 374319 5 2 Gewinne zu 3000 RM. 55424 157024 217672 224039 284378 301497 358933 8 Gewinne zu 2000 RM. 141661 198484 218832 248881 261743 284290 295738 804319 345567 362315 375345 126 Gewinne zu 1000 RM. 16507 28462 42378 49804 50462 58719 89178 97974 foo S855 113058 19640 127725 153947 167880 173744 474969 209901 202356 203045 221849 225411 226116 226796 2279385 249949 258995 273144 276829 278192 284102 285327 300883 301880 311974 326588 337042 388388 338421 357 14 357847 362879 392894. 231 Gewinne zu 500 Na. 580 929 14391 14572 29350 31941 82282 85941 3708 48725 70171 76648 77159 83421 84850 88187 88933 91501 838578 96285 102840 110356 1 7 114377 130484 5 180369 188080 0 1 1 145978 144497 153111 158987 156072 173633 1 8 187750 194716 203342 263658 211147 214496 2 1222582 230892 348811 248915 248798 248654 253751 256195 258309 259077 285037 268284 273812 277438 277771 288417 280807 291552 297502 304730 311494 313498 315602 321970 336232 339433 347631 349406 36068 368994 373611 890508 393476 397908 398094 528 Gewinne zu 300 N. 326 3362 4690 9736 13848 17018 19070 19241 20905 104884 105982 107574 109133 109310 112272 118189 118112 120648 122025 122927 128128 132772 137877 138810 144934 145813 147417 180199 159832 152948 154015 156057 158283 158419 158776 159830 181889 184537 185489 169852 172809 173830 178879 183894 185125 185873 188118 187865 188209 188894 189272 191216 192132 183108 194204 195834 1993856 200846 203354 204639 210891 214471 215182 2408923 218962 225015 227793 229733 232298 232312 282645 234338. 238398 238748 244543 248553 248647 25657 250824 280878 254348 258888 258886 259415 261452 263995 266075 288421 271907 272182 222839 277251 278995 280268 280714 281090 283808 283958 287948 288198 293050 295839 299253 301396 301768 30248 303900 307225 398988 312179 314428 317078 317401 325140 325357 330983 332128 333844 833870 336545 840735 343790 348999 3501186 352880 353636 353931 384242 355716 356235 880089 3638800 366202 379216 370878 372898 373959 374361 374722 375563 378731 384362 386957 888708 390748 393221 396329 396585 Außerdem wurden 6543 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 3 Prämien 30 je 500 000 RM, 3 Gewinne zu ſe 100 000 RM, 6 zu ſe 50 000, S zu je 30 000, 18 3 ſe 20 000, 24 zu je 10 000, 69 zu ſe 5000, 78 zu je 4000, 195 zu je 3000, 345 zu ſe 2000, 1125 zu je 1000, 2445 zu ſe 500, 4830 zu 5 ſe 300, 6s 859 zu je 150 RM. 5 —— 19, Ziehungstag i 23. September 1939 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 5 Lewinne zu 10000 RM. 49720 12 Gewinne zu 5000 NM. 1855 215264 269636 320994 1 18 Gewinne zu 4000 NM. 5 i 5 e zu 3000 RM. 15499 104887 282604 289977 389848 9 Gewinne zu 2000 No. 37907 60888 8056 7 825 228094 24045 288 310822 998071 372273 64856 78959 81188 84825 89640 107042 2 194091 195723 108829 108338 114485 115845 118847 119183 29730 183912 176818 177181 189845 181467 182239 182879 1889895 190088 507 Gewinne 1 300 Re. 7294 18531 21838 22418 22457 22900 28723 29730 ö Verſammlungs⸗Kalender ö CCC. ²˙· m Aa Turnerbund„Jahn“. Heute S918 abend Spielerverſammlung der Handballabteilung betr. Spiele am kommenden Sonntag. Männrrgeſangveeein 1861. Morgen Samstag, 30. September, 20.30 Uhr wird unſer regelmäßiger Geſangsbetrieb wieder auf⸗ genommen. Anſchließend findet eine f Beſprechung ſtatt. Sängerkameraden, befolgt den Aufruf des Reichs miniſters Dr. Goebbels, der die Wiederaufnahme des Geſangsbetriebs als eine nationale Rotwendigkeit bezeichnet und beweſſt eure Liebe und Treue zum Deutſchen Liede auch in ſchwerer Zeit durch reſtloſes und pünktliches Erſcheinen. ngetroffer!—⅜0½ an lan 4 5 ee Zwelſchgen zu verkaufen. Achernerstraße 31. Saatweizen ti denden 4 beg und e Kurs 8 Gaatroggen. Am 2. 5 und 4. Oktober, ferner Sum abends 8 Uhr. Thomasmehl. Stempel Anmeldungen erbetey. liefert Elnzelunkerriohf jederzelt. Alex. Schmich.ueckarbote-Hruckerel Afasei Oe in botzgeselle, AMA zobbert Glanz und Helle, AfA putzt in jedem fall Fliesen, Holz, Glas, Stein, Metall! PALASTI Wieder ein neuer Ufa-Film! Unser Dregramm von Freitag bis Montag: Im Vorprogramm: Dor neue Front- Bericht aus Polen. 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