m Nr. 229 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 30. September 1939 1 9 5 8 7 gedeutet werden konnte. Die Rieſen von Skapaflow ſind A f Verſailles nur Waffenſtillſtand auferſtanden, unſere Unterwaſſerjäger bohren Eure Lebens⸗ l Ve rkaufserlös hat im Verhältnis zur Zins⸗ ber Von Dr. Konrad Dürre mittelſchiffe in den Grund. Unſer Rücken und unſere Flanke laſt im Wirtſchaftsſahr 1931.32 den ungünſtigſten Stand um h 1 frei. Ausgehungert können wir nicht werden. Die Roh⸗ e e 1 e H. des Erlöſes. Aus ich⸗ att nd charakterloſer ein Volk iſt, deſto leich⸗ toffkapazität erweitert ſich täglich. mer Sonderaufſtellung, die dieſe Ueberſicht auf Klein⸗ 5 85 ter Nüßt es iich— namenlich in Kriege— 1115 ane ich Und zum Schluß; zerſetzen und knochenerweichen läßt; Mittel und Großbetriebe aufglledert, geht herpor, daß Mit⸗ iche Informationsſchwindler der Gegenſeite in ſeiner eigenen ſich das„liebe“ deutſche Volk nicht mehr. Adolf Hitler hat telbetriehe im ganzen beobachteten Zeitraum ſeit 1934 am ſich Meinung erſchüttern und eine fremde Meinung aufſchwatzen. ihm Eiſen ins Blut gegoſſen. Als der größte ideengeſchicht⸗ beſten abschneiden. Der Zinſendienſt je Hektar, um hier ein Zu den haltloſen und geiſtig beſchränkten Völkern der liche Volkserzieher aller Zeiten hat er die Heutſchen in ihrer anderes Verhältnis aufzuzeigen, betrug zum Schluß im Zeit⸗ 1 5 Erde zählt England anſcheinend auch das„liebe“ deutſche] pohtiſchen Bildung turmhoch emporgehoben. Das deulſche] raum 198686 im Kleinberieb 29, Mittelbetrieb 28 und 15 Volk. Mit plumpen Suggeſtionsmethoden eröffnet es ſei⸗ 110 80 von ihm zum 0 nüchternen, logiſchen Denken e 115 N 1 0 9 115 1 s i Dlefgr ff 10 S i 1 8 1 und Erkennen erzogen worden. Das deutſche Volk weiß, daß chklich Wlein⸗ und Großbetrieben grundlegend verſchoben. nur nen Angriff gegen die Seele dieſes Volkes in der Hoffnung, dieſer Krieg kein zweiter Fall zu 19144918 iſt, und daß Bis 1930⸗33 war das Verhältnis in den Großbetrieben we⸗ deſſen Vorſtellungs⸗ und Gefühlsinhalte ſchnell verwirren und auflöſen zu können. Der dem engliſchen Suggeſtions⸗Feldzug zu Grunde ge⸗ legte Gedanke iſt nicht gerade ſchmeichelhaft für die engliſche Intelligenz. Dieſer Grundgedanke iſt ebenſo ſtur wie falſch. es kein zweites Verſailles geben wird. Es weiß, daß es in den Endkampf mit England eingetreten iſt, und daß es, eng geſchart um ſeinen Führer, den es niemals verlaſſen wird, den Sieg davonträgt! ſentlich ungünſtiger als in den Kleinbetrieben, in den Jahren 1933-36 lag der für den Zinſendienſt verwendete Teil der Einnahmen bei den Kleinbetrieben etwas höher als bei den Großbetrieben, in den Jahren 1936⸗37 hat ſich das Ver⸗ hältnis in den Großbetrieben weiterhin gebeſſert, ohne aber Er beſteht darin, daß man den jetzt in London wieder 55 5 der Mittelhe tries e 175 85 entfachten Weltbrand geſchichtsphiloſophiſch für einen ſelb⸗ Verdunkelung und Anfallverſicherung 5 die Enten der de ten 1 neuen Krieg hält 8 0 5 ein 15 Verpflichtung zu erhöhter Aufmerkſamkeit Eigentümerbetrieben, im einzelnen haben die kleineren Betriebe ,, eee, N für den Es iſt ſchon wiederholt darauf hingewieſen worden, daß eine etwas ſtärkere Verſchuldungszunahme aufzuweſſen als zur zweiten Fall nach dem Geſetz der Duplizität. 5 5 der jetzt e N 1 Abwehr 1 die größeren. ö 1 5 17 ati i f icher Fliegerangriffe jeder Verkehrsteilnehmer zu erhöhter 115 ö Es iſt für das ſelbſtherrliche engliſche Gemüt ungemein Vorſicht und Aufmerkſamkeit im Verkehr verpflichtet iſt. es fällt auf die Suggeſtiv⸗Formel Englands nicht herein! Wirtſchaſtsſahr 1937⸗38 hat ſich im großen und ganzen gegen⸗ gungsbetrieben Sorge zu tragen ſowie alle Maßnahmen zur Wir Deutſche ſind nämlich der geſchichtsphiloſophiſchen über dem Vorjahr weſentlich e und dis Enkwäckung Sicherſtellung des Anbaues, der Viehhaltung, der Ernte und Ueberzeugung, daß es ſich bei dem gegenwärtigen Karupf der Geſamtverſchuldung iſt in dieſem Zeitraum in der glei⸗ der rechtzeitigen Ablieferung von Erzeugniſſen, ſowie der Be⸗ 1 auf Leben und Tod durchaus nicht um einen zweiten Welte chen Richtung wie 1936-3, verlaufen. Das bedeutet, daß der J wirtſchaftung und Verteilung zu treffen. Hierfür war eine 8. krieg handelt, ſondern lediglich um die Fortſetzung des Perſonalkredit gegenüber dem Realkredit im Vordergrund Planung vorbereitet, die angelaufen iſt und dafür Bai großen Weltkrieges von 1914. 5 ſteht. Das bedeutet weiter, daß neuerlich ein Verſchuldungs⸗ daß die 1 trotz der Einberufungen erhalten bleibt. 8 Versailles beendete dieſes furchtbare Ringen, das rückgang eingetreten iſt, und zwar liegen die Schulben gegen⸗ Aufgabe des Ernährungsamtes iſt es ferner, Beſtandserhebun⸗ den deulſchen Waffen unſterblichen Ruhm eintrug, nicht! über dem 1. Juli 1937 um rund 100 Millionen niedriger. gen durchzuführen und die Maßnahmen der Wirtſchaftsver⸗ Verſailles brachte nur einen Waffenſtillſtand, Der Schuldenſtand hat um rund 0,7 v. H. abgenommen, die bände, die dem Landesernährungsamt unterſtehen, auf dem 6 deſſen entehrende Bedingungen das damals zerriſſene und Zinslaſt unter der Rückwirkung der Schuldenregelung in er⸗ Gebiet der Bewirtſchaftung und Verteilung zu überwachen. t! f uneinige N ute 1 d hinneh⸗ heblich größerem Ausmaße, nämlich um 20 Millionen oder In Wen* eng mise A ee — men und einhalten mußte. Nicht ohne Grund feiern wir 4 p. H. Im Vorjahre allerdings iſt der Rückgang der wirtſchaftsverband, Viehwirtſchaftsverband, Milchwirt e F 5 Kartoffelwirtf gtsverhalch ——— beruhigend, ſich im Glauben an das Weltgeſetz der Serie enten zu lbnnen, auch im zweiten Krieg mit Deutſchland verliefe alles haargenau ſo wie im erſten Waffengang mit dem deutſchen Emporkömmling. Man ſagt ſich alſ): zuerſt wird Deutſchland auch 1939 mehr oder weniger kriegerische Erfolge haben, dann wird ſein Anſturm zum Stehen ge⸗ bracht werden, dann geht England zum Angriff über, und dann wird das inzwiſchen zerſetzte und ausgehungerte„liebe deutſche Volk ſchon die Waffen ſtrecken. Berauſchend iſt für die engliſche Phantaſie die Vorſtellung, daß dann wie 1918 ein zweites Verſailles kommt, ein Super⸗Verſailles natürlich. Deutſchland wird zertreten, und jeder Engländer wird dann wieder einmal zehnfach ſo reich ſein, wie er im Jahre 1939 geweſen iſt(natürlich vor dem Beginn des Pfundſturzes). Unaufhörlich, ſo ſagt ſich das engliſche Sug⸗ eſtions⸗ und Lügenminiſterium, muß man das feige deut⸗ ſche Gemüt mit dem Hinweis auf den böſen Ausgang des erſten Weltkrieges ſchrecken, immer wieder muß wan 1939 in Parallele bringen mit 1914, muß man die einfältigen Deutſchen glauben machen, daß ſie auch den zweiten Welt⸗ krieg verlieren, und daß ſie ſich vor einem Diktat, das noch fürchterlicher iſt als das von Verſailles, nur retten können, wenn ſie ſich von ihrem Führer losſagen und ſich Großbri⸗ tannien ſchon jetzt auf Gnade und Ungnade ergeben. Das Volk der Dichter, Denker und Kämpfer muß dem Volk der Krämer leider eine bittere Enttäuſchung vereiten: heute den großen König Heinrich l., der den Feinden eines Reiches die gepanzerte Fauſt 50 957 nachdem er aufgerüſtet atte, und ſie zerſchmetterte, als ſte es wagten, ihn anzugrei⸗ fen. Gleich ihm ſtand 1000 Jahre ſpäter Adolf Hitler auf, der Inbegriff und die Verkörperung deutſcher Ehre, deutſchen Mutes und deutſchen Tatwillens. Er zerriß die er⸗ preſſeriſch erlangten Bedingungen von 1918. Der Weſtiw ll⸗ Erbauer, der große Waffenſchmied, der Wehrmacht⸗Reorga⸗ niſator, der Einer des großen deutſchen Volkes und Mehrer des Reiches ließ dem Feinde keine Zweifel darüber, daß es jetzt an der Zeit ſei, den Waffenſtillſtand von 1918 durch einen gerechten und dauerhaften Frieden zu beenden, der Deutſchlands Stärke und Größe entſpreche und das dem Reich im Oſten angetane blutige Unrecht beſeitige. England ſtieß die ihm hingeſtreckte Hand des Führers der durch ihn wieder ſtolz und ehrbewußt gemachten Deutſchen zurück— es nahm die Feindſeligkeiten wieder auf. Welcher denkeriſche Unſinn, zu glauben, es wiederhole ich nun alles wie 1914—19181! Weltgeſchichtlich handeit es ſich für uns Deutſche um die Wiederaufnahme der 1918 nie⸗ dergelegten Waffen, um weiter nichts, Ihr Kriegshetzer an Gleichwohl werden Unfälle nicht ausbleiben. Deshalb iſt guch die Frage verſtändlich, ob die Angehörigen von Betrie⸗ ben, die der reichsgeſetzlichen Unfallverſicherung unterliegen, auch dann Unfallentſchädigung beanſpruchen können, wenn ihnen infolge der Verdunkelung auf dem Wege nach oder von der Arbeitsſtätte ein Unfall zuſtößt. Die Vorſchriften über Gewährung von Entſchädigung aus dex Unfallverſicherung bei Unfällen auf dem Wege nach oder von der Arebitsſtätte haben zurzeit durch die Kriegs⸗ ereigniſſe keine Aenderung erfahren. Daher gilt das bis⸗ hexige Recht weiter, wonach der Schadenerſatz nur dann ganz oder teilweiſe 8 1 kann, wenn eine grobe Fahr⸗ läſſigkeit des Verletzten bei der Entſtehung des Unfalls auf dem Wege nach oder von der Arbeitsſtätte mitgewirkt hat. Daraus ergibt ſich, daß die Verſicherten bei der mit der Ver⸗ dunkelung verbundenen höheren Unfallgefahr auch zu erz höhter Vorſicht und Aufmerkſamkeit im Verkehr verpflichtet ſind, damit ihnen nicht etwa der Vorwurf einer den Scha⸗ denerſatz ganz oder teilweiſe ausſchließenden groben Fahr⸗ läſſigkeit gemacht werden kann. Andererfeits haben ſie, wenn ſie die gebotene Sorgfalt beobachten, durchaus Anſpruch auf Unfallentſchädigung. Geringere Verſchuldung der Land wiriſchaft WPD. Die Kreditlage der deutſchen Landwirtſchaft im laſt doppelt ſo boch geweſen. 5 Das iſt der Extrakt aus dem Bericht der Deutſchen Nentenbank⸗Kreditanſtalt, der in elfter Folge die Kreditlage der deutſchen Landwirtſchaft, und zwar im Wirt⸗ ſchaftsjahr 1937.38 behandelt. Wie immer geht der Bericht von der allgemeinen Lage der Landwirtschaft des Altreiches aus. Die neu hinzugekommenen Gebiete ſind noch nicht er⸗ faßt, da die Vergleichsgrundlagen noch nicht gegeben find. Wenn auch bezüglich des Altreiches manches überholt iſt, ſo iſt doch erwähnenswert, daß in dieſem Berichtsjahr die Wir⸗ kungen der Stadtſucht erſtmalig ſtärker in Erſcheinungen tra⸗ ten, dennoch gelang es den Anſtrengungen des Reichsnährſtan⸗ des, die Selbſtverſorguung Deutſchlands mit landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugniſſen weiter zu ſteigern, ſo bei Getreide um 133 v. H., Kartoffeln 16,3 v. H., Zuckerrüben 22,9 v. H., Butter 48 v. H. Der Rindviehbeſtand iſt um 2 v. H., der an Schafen um 8 v. H. geſtiegen, dem Rückgang an Schweinen wurde durch ſofortige Maßnahmen entgegengetreten. Unter dieſen Umſtänden und als Rückwirkung des Getreidefütte⸗ rungsverhots iſt der Wert der landrirtſchaftlichen Erzeugung einſchließlich Eigenverbrauch um 800 Millionen Mark 5 12,7 Milliarden geſtiegen, dem allerdings die Steigerung Badens Ernährungswirtſchaſt iſt gerüſtet NSG. In der Landespfeſſekonferenz, an der die Haupt⸗ ſchriftleiter aller badiſchen Zeitungen teilnahmen, ſprach der Leiter des Landesernährungsamtes Baden, Landesbauern⸗ führer Engler⸗Füßlin, über die Sicherſtellung der lebenswich⸗ tigen Bedarfsgüter für die Bevölkerung des Gaues Baden. Der Landesbauernführer führte dabei u. a. folgendes aus:„Die Amſtellung von der friedensmäßigen Ordnung der Lebensmittelverſorgung auf die öffentliche Bewirtſchaf⸗ tung hat durch ihr reibungsloſes Anlaufen manche Kreiſe überraſcht. Innerhalb kurzer Zeit ſind alle die Maßnahmen erledigt worden, die notwendig waren, um den lebenswichtigen Bedarf des deutſchen Volkes für den Ernſtfall ſicherzuſtellen. Die Organiſation des Reichsnährſtandes ſtellte ſchon friedens⸗ mäßig jenen ſchlagkräftigen Apparat auf, der zur Erfüllung der heute vorhandenen dringenden Aufgaben notwendig war. Am die Verſorgung der Bevölkerung und der Wehrmacht ſicherzuſtellen, wurde die öffentliche Bewirtſchaftung der land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugniſſe eingeführt. Bewirtſchaftet werden die Lehens⸗ und Futtermittel durch das Landesernährungs⸗ amt und die Ernährungsämter. Die Aufgaben der Ernährungsämter ſind insbeſondere für die ordnungsgemäße Wirtſchaftsführung in den Erzeu⸗ verband, Eierwirtſchaftsverban a de ee e e de Am den Verbrauch zu regeln, a gam den 1 an Lebens- und Futtermitteln zuſammen, verflg die Aufſtellung von Haushaltliſten, die Ausgabe von Bezugs⸗ karten, die Einführung von Kundenliſten und ſorgt für 950 rechtzeitige und ordnungsmäßige Verteilung der Lebeng⸗ und Futtermittel. g Die den Verbrauchern zustehenden Lebensmittelmen ſind ausreichend, da die Verſorgungslage Deutſchlands und die bisher durch den Reichsnährſtand und die Reichsſtellen betriebene vorausſchauende Vorratspolitik es geſtattet, dem Verbraucher auskömmliche Sätze zu gewähren. 5 Die innere Front der Ernährungswirtſchaft iſt Pegel, ſen. Ueber die Ernährungsämter läuft nicht nur die Verſor⸗ gung der Bevölkerung, ſondern auch die Verſorgung der Truppenteile. Eine gewaltige Arbeit iſt hier zu leiſten. 110 kann nur deshalb geleiſtet werden, weil alle Maßnahmen für den Einſatz der Ernährungswirtſchaft für den Ernſtfall vecht⸗ zeitig getroffen worden waren. Auf der Grundlage der Eigenverwaltung des Reichsnährſtandes baut ſich unſere Er⸗ nöhrungswirtſchaft von heute auf. Durch die Sicherung der der Themſe! der Aus i f Erzeugung, die Ordnung der Märkte und die Einführung a a j ſſer f gaben, namentlich für den Ankauf von Futtermitteln 0 95 1 8 a ö e e ee e ee in Kuchen Dine ind Inveſkit onen gepen eren T er hee der fannt fee bid en Gegner iſt völlig regeneriert. Seine zahlreichen ſtarken Söhne 5955 955 ihm, P Waffen ſind in Stand geſetzt, ſeine Munitionslager und Munitionswagen aufgefüllt bis zum Berſten. Seine Jäger und Bomber ſtehen bereit, ſeine Flak⸗ geſchütze treffen; ſeine ſchnellen Truppen, ſeine motoriſierte Artillerie und ſeine Panzerdiviſionen waren das Wunder im Kampf gegen das durch Euch ins Unglück geſtürzte Polen. Wir haben die Siegfriedſtellung bezogen, die 1918 nur an⸗ Gefolgſchaftszahlen ſind die Löhne infolge der Erhöhungen in ihrer Geſamtheit etwa gleichgeblieben. Seit dem Wirtſchafts⸗ jahr 192728 iſt 193738 mit insgeſamt 11 000 Hektar zwangs⸗ verſteigerter Fläche der bei weitem niedrigſte Stand an Zwangsvollſtreckungen erreicht worden, es iſt dies der Nie⸗ derſchlag der weiteren Bereinigung der landwirtſchaftlichen e und des Vollſtreckungsſchutzes zu Gunſten E 2 fedler. Inm Anſchluß an die Ausführungen des Landesbauern⸗ führers ſprach Gauamtsleiter Dinkel vom Amt für Volks⸗ wohlfahrt über die Leiſtungen der NS.⸗Volkswohlfahrt den letzten Wochen ſowie über die großen Aufgaben, die dem Amt für Volkswohlfahrt der NSDAP. in den kommenden Won aten geſtellt ſind. Vein Einzug in Lemberg. Weltbild⸗Hartman. Ukrainiſche Mädchen und Frauen bekränzen ein Auto der deutſchen Be 5 Der Staa akt für Generaloberſt von Fritſch. i. Göring legt als Vertreter des Führers einen Lorbeerkranz nieder Generalſeldmarſchall Das engliſche Lügenminiſterium am Pranger Neuer Knickerbocker⸗Schwindel enklarvk. Berlin, 29. Sept. Der amerikaniſche Hetz⸗ und Lü⸗ genjournaliſt KAnickerbocker hatte bekanntlich in einer amerikaniſchen Zeitung die phankaſtiſche Behaupkung auf⸗ geſtellt, daß ſechs führende Nakionalſozialiſten eine halbe Milliarde Mark in Deviſen auf eigene Rechnung ins Aus- land verſchoben hätten. Der Sache wäre keine Bedeutung beizumeſſen geweſen, wenn es ſich nur um eine Behauptung des mehrfach als Schwindler enklarvken Miſter Knicker⸗ bocker gehandelt hätte. Aber ſchon damals war klar, daß Knickerbocker nur als Beauftragter des brikiſchen Lügenminiſteriums handelte und von ihm zur beſ⸗ ſeren Tarnung vorgeſchickt war. Deshalb forderte Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels den Schwindler auf, die Un⸗ kerlagen für ſeine Behauptung zu veröffenklichen, um ihn zu entlarven. Er bol ihm 10 v. 9. aller von ihm„enk⸗ deckten“ Auslandsguthaben dieſer Art an. Der Lügner Knickerbocker zog es vor, zu ſchweigen. Er ließ die ihm geſetzte Friſt für den Wahrheitsbeweis ver⸗ ſtreichen. Vier Tage nach Ablauf dieſer Friſt wird nun plötzlich der bereits erledigte Schwindel wieder aufgenommen. Der ſaubere Herr Knickerbocker veröffentlicht diesmal in Frank⸗ reich, und zwar im„Paris Soir“ eine ganze lange Liſte von Auslandsguthaben, die angeblich von ſechs füh⸗ renden Nationalſozialiſten angelegt worden ſein ſollen. Er gibt eine Fülle von ſcheinbar präziſen Zahlen dieſer angeb⸗ lichen Banknoten und nennt eine endloſe Reihe von Na⸗ men, auf die die Konten angeblich lauten ſollen, oder von Mittelsmännern, die dieſe Depots angelegt haben ſollen. Leider verſchweigt er aber wohlweislich die Angabe der einzelnen Namen von Banken oder Firmen, bei denen dieſe märchenhaften Schätze ruhen. Hier beſchränkt er ſich auf ſo allgemeine Bezeichnungen wie„bei einer Bank in Luxem⸗ burg“ oder„bei einer Firma in Buenos Aires“. Nur in einem Falle nennt er eine Bank im Fernen Oſten. Allzu durchſichtig bei dieſer Aktion war die Tatſache, daß ſie bereits vor ihrer Veröffentlichung im engliſchen Unterhaus zur Sprache kam, wo der britiſche Lügenminiſter in der Form der Antwort auf eine beſtellte Anfrage mit⸗ teilte, daß man dem Material des Herrn Knickerbocker große Aufmerkſamkeit ſchenke. Damit wurde immer deutlicher, daß der kleine Lügner Knickerbocker nach der erſten Schlappe, die er erlitt, jetzt von der Bühne abgetreten war, und daß nun unter ſeinem Namen gewichtige Perſonen, nämlich Mac⸗ Millan und der ſeit Jahrzehnten bekannte Lügner Churchill, das dunkle Ziel der hetzeriſchen Verleumdung fortſezen. Um eine völlige Klarheit über dieſen Punkt zu erreichen, wurde mit der Veröffentlichung der unter dem Namen des Miſter Knickerbocker herausgegebenen Behaup⸗ tungen in Deutſchland 24 Stunden gewartet. In dieſer Friſt tat das britiſche Lügenminiſterium das, was von ihm zu erwarten war, es führte unfreiwillig den logiſchen Beweis dafür, daß nicht Miſter Knickerbocker, ſon⸗ dern der Herr Lügenminiſter mit ſeinem Kollegen Churchill perſönlich für die Aktion verantwortlich waren. Er ließ über einigen nordweſtdeutſchen Bezirken Flugblätter ab⸗ werfen, in denen die Lügen der Firma Knickerbocker, Me⸗ Millan und Churchill wiedergegeben waren. Jetzt iſt der Moment gekommen, dem britiſchen Lügen⸗ miniſter zu zeigen, daß auf der anderen Seite keine kniewei⸗ chen Bürger ſitzen, die die Anwürfe mit Achſelzucken über⸗ gehen oder ſich zu gut halten, zu dem Dreck, der da ver⸗ ſpritzt wird, hineinzuſteigen, ſondern Nakionalſozialiſten, die rückſichtslos entſchloſſen ſind, den Augiasſtall dieſes verleum⸗ deriſchen Anrakes auszumiſten. Wenn der britiſche Lügenmi⸗ niſter darauf ſpekuliert hatte, daß es zu unbequem ſein würde, die äbſichtlich allgemein gehaltenen und vagen An⸗ würfe zu entkräftigen, ſo hat er ſich einem für ihn ſehr be⸗ dauerlichen Irrtum hingegeben. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels hat den Kampf gegen die ungeheuerliche Verleumdung mit der Waffe der dokumentariſch belegten Wahrheit 25 genommen, um die geſamten Behauptungen, ſo klar ſie au ſein mögen, bis in die letzte Einzelheit aufzuklären, bis der Hetzjournaliſt Knickerbocker und ſeine Aufkraggeber Me Mil- lan und Churchill entlarvt ſind. Demzufolge hat geſtern mittag der Leiter der Aus⸗ landspreſſeabteilung der Reichsregierung den ausländi⸗ chen Preſſevertretern in Berlin mitgeteilt, aß ſie ſich ſeder Informationsmöglichkeit bedienen könn⸗ ten, die ſie für zweckmäßig halten zur Aufklärung der ſkru⸗ ellos durchgeführten Verleumdungskampagne des feind⸗ ichen Agitationsapparates. Darüber hinaus ſind unmittel⸗ dar nach dem Bekanntwerden der neuen Lügen Knicker⸗ dockers die in Frage kommenden ausländi ſchen Miſ⸗ onen des Reiches aufgefordert worden. ihrerſeits Feſtſtellungen zu treffen über die Wege, die nach den verleumderiſchen Angaben die verſchobenen Gelder ins Auslande gewandert ſein ſollen. Schließlich werden dieſe ausländiſchen Miſſionen des Reiches auch an den Stellen nachforſchen, die bei den ſehr allgemein gehaltenen Behaup⸗ tungen als jetzige Depots der angeblich verſchobenen Gelder überhaupt in Frage kommen könnten. Das vorläufige Ergebnis dieſer Unterſuchung iſt mehr als verblüffend. Die gründliche Aktion, die in vier Erd⸗ keilen anrollte, erfordert natürlich ein paar Tage Zeit. Aber ſchon heule liegen Die erſten Ergebniſſe der ſofort eingeleiteten Feſtſtellungsaktion vor: 1. Knickerbocker behauptete, Dr. Goebbels habe durch einen Wilhelm Achterberg oder Achtermann aus Berlin und Hamburg, der für den Franz Eher⸗Verlag nach Mon⸗ tevideo reiſte, 1850 000 Dollar bei einer deutſchen Export⸗ firma in Buenos Aires für ſich deponieren laſſen. Auf telegrafiſche Anfrage antwortete der Leiter des Zentralverlages Reichsleiter Amann folgendes: „Habe mit Empörung von der unverſchämten Lügen⸗ behauptung Knickerbockers Kenntnis genommen, nach der ein Vertreter des Jentralverlages namens Achterberg oder Achtermann 1850 000 Dollar in Ihrem Auftrage in Buenos Aires deponiert haben ſoll. Ich keile Ihnen rechtsverbind⸗ lich mit, daß es einen Vertreter dieſes Namens im Jenkral⸗ verlag nie gegeben hal und 15 auch niemand aus dem 1 jemals einen Auftrag erhalten hat, auch nur einen fennig im Auslande in Ihrem Auftrage zu deponieren. Ich bin bereit, dieſen Sachverhalt zu beeiden und jedem Ausländer gegenüber den Wahrheiksbeweis anzutreten. 2. Miſter Knickerbocker behauptete, ein hoher Beamter des Propagandaminiſteriums mit Namen Thomas Broeck⸗ eer oder Bruckhues habe mit Hilfe der Kreisbank AG tünchen⸗Gladbach für Dr. Goebbels bei einer Bank in Lu⸗ remburg auf den Namen lautende Aktien im Werte von 2 480 000 Belaas hinterleat. Hierzu iſt feſtzuſtellen: 5 d) Es hat im Propagandaminiſterium niemals einen Beamken oder Angeſtellten mit Namen Thomas Broeckheer oder Bruckhues oder ſo ähnlich gegeben. Es gibt ihn auch heuke nicht. b) Der Direktor dee Kreisbank Gladbach Acß in Mün⸗ chen Gladbach antworkete auf drahtliche Befragung kele⸗ grafiſch:„Auf die Meldungen des amerikaniſchen Journali⸗ ſten Knickerbocker betreffs Deviſentransaktionen des Mini⸗ ſters Dr. Goebbels in Verbindung mit einem Thomas Broeckheer oder Bruckhues erkläre ich, daß derartige Ge⸗ ſchäfte von der Kreisbank München ⸗Gladbach A nie ge⸗ kätigt ſind. Dr. Goebbels hat mit der Ktreisbank in keiner Weiſe jemals in Verbindung geſtanden. Ich bin bereit, dieſe Ausſage ausländiſchen Berkretern gegenüber zu wie⸗ derholen und unter Beweis zu ſtellen. Rudolf Schlüter, Direktor der Kreisbank Gladbach AG.“ c) Wenn ſchließlich behauptet wird, daß der erwieſener⸗ maßen nicht exiſtierende Thomas Broeckheer oder Bruck⸗ hues oder ſo ähnlich, angeblich, aber erwieſenermaßen nicht wirklich, durch die Kreisbank Gladbach AG, Geld auf eing Bank in Luxemburg verbracht habe, ſo bliebe zu klären, ob der große Unbekannke, deſſen Spuren hier nicht feſtzuſtellen waren, vielleicht in Luxemburg durch ſein hinkerlaſſenes Bankkonto aufzufinden geweſen wäre. Durch die deutſche Geſandtſchaft in Luxemburg wurden ſtachforſchungen bei ſämtlichen Banken und Bankiers ange⸗ ſtellt, die, es in Luxemburg überhaupt gibt. Das Ergebnis wurde von Luxemburg telegraphiſch übermittelt. Es lautet: „Die vom Rechtsanwalt Neyens, ehemaligen luxembur⸗ giſchen Finanzminiſter, gemäß kelegraphiſchem Auftrag an hieſige Banken und Bankiers gerichtete Anfrage hat ein⸗ wandfrei völlige Widerlegung vorliegender hetzlüge ergeben. Von ſämklichen um Auskunft befragten 14 Luxemburger Bauken, die nachſtehend einzeln aufgezählt werden, erfolgte negative Antwork: Banque Alfred Levy et Cie., Caiſſe Hypothecarie du Luxemburg, Banque Commerciale Credit, Anverſois Credit Induſtriel d' Alſace et de Lorraine, Credit Lyonnais, Ban⸗ que Durelle Wigreux et Fils, Banque Werling et Cie., Ban⸗ que Generale du Luxembourg, Banque Inkernakionale La Luxembourg Coiſe, Banque Mathieu Freres, Banque Na⸗ kionale de Belgique, Societe Generale Alſacienne, Anion Ji⸗ nancieres Luxembourg Eoiſe(Ufing), Banque Bech Tſchi⸗ derer Diekirch.— Thun. Knickerbocker behauptet, Dr. Goebbels habe durch Vertreter der Dortmunder Unionbrauerei AG. Lebensverſi⸗ cherungen für ſich abgeſchloſſen in Höhe von 350 000 Dol⸗ lar, 2 350 000 holländiſche Gulden und 1 235 000 Belgas; für ſeine Gattin auf demſelben Wege in Höhe von 670000 Schweizer Franken, 89 500 Pfund Sterling und 4,5 Millio⸗ nen Reichsmark Der Leiter der Dortmunder Unionbrauerei, Dortmund, erwiderte auf Drahtanfrage telegraphiſch: 3 „Die Behauplung des Journaliſten Knickerbocker, daß Sie für ſich und Ihre Gattin durch Bermittlung der Dork⸗ munder Unionbrauerei in Dortmund im Auslande eine Le⸗ bensverſicherung über eine ſehr hohe Summe abgeſchloſſen häkten, habe ich unterſuchi. Ich kann Ihnen die Erklärung abgeben, daß an dieſer Behauptung kein wahres Wort iſt und daß ſie vollkommen aus der Luft gegriffen iſt. Dr. Claſer, Vorſtand der Dortmunder Union-Brauerei.“ 3. Knickerbocker behauptet, Rudolf Heß habe durch Ver⸗ mittlung von Georg Hübener und Co., Berlin, Budapeſter Straße 38, Lebensverſicherungen abgeſchloſſen für ſich ſelbſt auf 1,5 Millionen fr., 480 000 holländiſchen Gulden, 53 000 Pfund Sterling und 1 380 000 Reichsmark; für ſeine Gattin auf 24000 Pfund Sterling und 26 000 Reichsmark. Auf Anfrage unter der angegebenen Anſchrift lief fol⸗ gende Antwort der Firma Jauch, Hübner und Co. ein: „Wir hören, erf unſere 8 ie Jauch, Hübner und Co. (der Name ſoll verſtümmelt ſein in Georg Hübner und Co., eine ſolche Firma exiſtiert nicht) durch den ſeit Jahren als notoriſchen Lügner bekannken amreikaniſchen Journa⸗ liſten Knickerbocker in Juſammenhang gebracht wird mit angeblichen ausländiſchen Lebensverſicherungs⸗ und ande ren Transaktionen, die im Auftrage von Skaaksmännern des Deulſchen Reiches durchgeführt worden ſein ſollen. Wir er⸗ klären, daß wir weder direkk noch indirekt an irgend ſolcher oder ähnlicher Transaktion beteiligt ſind, daß wir auch nie irgendetwas von ſolchen gehört haben. Wir erklären, daß wir weder direkt noch indirekt in Verbindung mit den Staatsmännern des Deutſchen Reiches wie z. B Miniſter Dr. Goebbels, Miniſter Heß oder ande⸗ ren geſtanden haben oder ſtehen. Die Behauptungen ſind daher erlogen. Wir haben ſofort einen Anwalt beauftragt, entſprechende Feſtſtellung bei unſeren Firmen vorzuneh⸗ men. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß unſere vorſtehenden An⸗ 1 von ſämtlichen Inhabern eidlich bekräftigt werden. Vir bitten ergebenſt um Mitteilung, ob wir eine weitere Unterſuchung in unſeren Firmen übertragen dürfen dem Miniſter Exzellenz Graf Volpi, Rom, mit dem wir in ſeiner Eigenſchaft als Präſident der uns naheſtehenden größten italieniſchen Verſicherungsgeſellſchaft Generali bekannt ſind. Wir bitten weiter ergebenſt um Erlaubnis, das vor⸗ ſtehende Telegramm an die ausländiſchen neutralen Ban⸗ ken und an unſere ausländiſchen Geſchäftsfreunde weiter⸗ geben zu dürfen, da wir als eine der größten internationa⸗ len Rückverſicherungsfirmen Wert darauf legen müſſen, daß unſer in allen Ländern bekannter Name nicht in Zuſam⸗ menhang mit einem Knickerbocker gebracht wird. Jauch, Hübner und Co.“ Knickerbocker behauptet, ein gewiſſer Paul Botcheim aus Dresden, ein Bankenvermittler für Deutſche aus Süd⸗ amerika, der von Valparaiſo nach Buenos Aires reiſte, ſei einer der weiteren Agenten, die für Dr. Goebbels Kapita⸗ lien im Auslande angelegt hätten. Dieſer Mann habe für Dr. Goebbels bei der Oſaka⸗Filiale der ſapaniſchen Nippon⸗ Ginko⸗Bank Bargeld und Sicht⸗Tratten im Gegenwert von 64 000 Pfund hinterlegt. Hierzu teilt die japaniſche Nach⸗ richtenagentur Domei, Berliner Büro, SW'e 68, Zimmer⸗ 9 5 28, folgendes mit:„In Bezug auf die Meldung von iſter Knickerbocker bekam die Berliner Office von Domei 0 2 a zbwiſchen: 12.30—12.40 Nachrichten(deutſch), 12.40—12.50 Nach⸗ folgendes Telegramm, das ich in wörtlicher Ueberſetzung bier wiedergebe: „Auf die Anfrage der Domei, Japaniſche Nachrichten⸗ agenkur, ZJweigſtelle Oſaka, bezeichnete der Generaldirektor der Oſaka-Filſale der Nippon-Ginko, Japaniſche Skaats⸗ bank, Miſter Okada, die Meldung über ein Depot von herrn Reichsminiſter Dr. Goebbels bei ihr als einfach lächerlich, und er führke folgendes aus: Nippon-Ginko nimmt keines⸗ falls ein Depot an, ſo daß ein Depol von Herrn Keichs⸗ miniſter Goebbels bei unſerer Filiale gar nicht in Frage kommt und ausgeſchloſſen iſt. Eine derorkige Meldung dienk beſtimmt nur einem dunklen Zweck, oder man wollte viel⸗ leicht damit die deutſch⸗japaniſche Beziehungen krüben.“ Mil nationalem Gruß 5. Eſiri. Domei⸗Tſuſhin Sha, Berlin- Office. * Damit iſt herrn Knickerbocker und ſind ſeine ſkrupel· loſen Auftraggeber in London enklarvt. Wer glaubt ihnen von nun an auch nur noch ein Wort? Wir werden in den nächſten Tagen mit weiteren doku⸗ menkariſch belegten Enthüllungen aufwarten. Sport und Spiel Handball⸗Kriegsrundenſpeel. Jahn Seckenheim J.— VfR. Mannheim(Liga) Auch der Tb. Jahn beteiligt ſich an den Kriegsrunden⸗ ſpielen im Handball und trifft am morgigen Sonntag im Wörtel auf die Ligamannſchaft des VfR. Mannheim. Die Ungewißheit der Stärke der Mannſchaften, ſowie die Paa⸗ rung der Mannſchaften aller 3 Klaſſen in einer Runde gibt den Spielen einen beſonderen Reiz. So kann man auch auf die morgige Begegnung, wo ein Kreisklaſſenverein mit einem Ligaverein zuſammentrifft, mit Recht geſpannt ſein. VfR. hat ſich beim erſten Rundenſpiel dem Bezirksklaſſen⸗ verein Tv. Friedrichsfeld knapp beugen müſſen, ſodaß ſie morgen ſicher alles daran ſetzen werden, um zum Siege zu kommen. Auswärtiger Sport Mehr und mehr gewinnt das Sportprogramm feſteren und umfangreicheren Rahmen. Alle Schwierigkeiten, die ſich begreiflicherweiſe in dieſen Tagen oft ſchier unüberſehbar auftun, werden gemeiſtert. Beſonders eifrig ſind am kom⸗ menden Sonntag wieder 5 die Fußballer. Im Gau Südweſt beginnt das Städteturnier mit drei in⸗ tereſſanten Begegnungen. In Wiesbaden ſpielen Mainz/ Wiesbaden— Frankfurt, in Ludwigshafen ſtehen ſich Lud⸗ wigshafen und Darmſtadt 57 und die Offenbacher Stadtmannſchaft empfängt die Auswahl Worms/ Franken⸗ thal. In Frankfurt und Offenbach werden die Rundenſpiele unterbrochen. In Mainz Wiesbaden kämpft man hingegen in dieſem für die Zukunft noch recht viel verſprechenden Wetthewerb weiter. Auch im Gau Heſſen ſind wieder Run⸗ denſpiele angeſetzt, ſo in Kaſſel, Hanau und Friedberg. Außerdem ſich noch für mehrere andere Orte des heſſiſchen Gaugebietes Freundſchaftsſpiele vorgeſehen. Auch in den übrigen Gauen des Reiches verſteht man es ſehr geſchickt, den Fußballſpielen vielfältigen Reiz zu geben. Diesmal muß in erſter Linje der Städtekampf zwiſchen Wien und Budapeſt genannt werden, wo auf beiden Seiten bekannte National⸗ ſpieler mitwirken. 5 Im Handball, Hockey und Rugby verzeichnen faſt alle Gaue zahlreiche Treffen, ja ſogar Punkteſpiele. Auch im Gau Südweſt iſt man rege um einen lebendigen Spielbetrieb bemüht. In der Leichtathletik 12 15 es noch einige intereſſante Veranſtaltungen, wenn auch ie Saiſon als abgeſchloſſen betrachtet werden muß. Bei ei⸗ nem großen Leichtathletikfeſt in Wien ſtarten u. g. Meiſter Scheuring und die Frankfurter Eintrachtſtaffel mit Borch⸗ meyer, Hornberger, Huth und Schroth. Gauoffene Veran⸗ ſtaltungen ſind in Nürnberg, München(Frauen) und Berlin vorgeſehen. In Oslo treffen ſtarke nordiſche Sporkler auf⸗ einander. Auch Mäki iſt hier am Start. Im Tennis wird am Wochenende in Berlin die Mannſchaftsmeiſterſchaft der Männer(Medenſpiele) ent⸗ ſchieden. Am Samstag kämpfen in der Vorſchlußrunde Mit⸗ telrhein und Bayern. Der Sieger trifft am Sonn kaa auf den Titelverteidiger Berlin/ Mark Brandenburg. erdeſport eldorf wird das endes Volk“ 1 dem u. a. Elritzlin D s gemeldet wur⸗ arlshorſt ſtarten unſere beſten Steepler zum„Gro⸗ ßen Prei n 2 — Rundfunk⸗Programme Reichsſender Stuttgart: Sonntag, den 1. Oktober: 6 Frühkonzert, dazwiſchen: 7—7.15 Nachrichten(deutſch) Bauer, hör zu, anſchließend: Volkslieder; 8.15 Gymnaſtikz 8.30 Morgenmuſik; 9 Kammerkonzert; 9.30 Muſik am Sonn⸗ tagmorgen; 10.15 Leg an die Hand, ſo ruhet Gottes Hand auf dir, Morgenfeier; 11 Muſik vor Tiſch; 12 Mittagskon⸗ zert, dazwiſchen: 12.30—12.40 Nachrichten(deutſch), 12.40 bis 12.50 Nachrichten(franzöſtſch); 13 Kleines Kapitel der eit: 13.15 Mittagskonzert; 14 Nachrichten(deutſch); 14.15 Kultur⸗ kalender: 14.30 Nachrichten(franzöſiſch); 14.45 Der kleine Däumling; 15.15 Muſik zur Kaffeeſtunde; 16 Muſik am Sonntagnachmittag; 17 end(deutſch); 17.30 Nachrich⸗ ten(franzöſiſch), anſchließend: Schallplatten; 18 Aus Zeilk und Lehen; 18.15 Zwiſchenmuſik; 18.30 Zeitfunk; 10. richten(franzöſiſch); 19.10 Sport am Sonntag; 19.30 Schall⸗ platten; 20 Nachrichten(deutſch); 20.15 Konzert, dazwichen⸗ 21.20 Nachrichten(franzöſiſch); 22 Nachrichten(deutſch' Montag, den 2. Oktober: 16.30 Lied und Vers, lyriſche Blätter; ſpielt auf; 22.10 Konzert. Dienstag, den 3. Oktober: 14.15 Kulturkalender; 20.15 Konzert. Mittwoch, den 4. Oktober: 20.15 Stuttgart 15 Alemanniſcher Kinder ruch; 15.30 Kleines ert; 20.15 Clara Schumann als Alkan 5 als Mutter Pork TVVVTVTTTTTVTTTT folge; 20.45 Konzert Reichsſender Frankfurt a. M. Jeden Werktag wiederkehrende Programmnummern: C Landvolk, merk auf; 6.10 Gymnaſtik; 6.25 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Gymnaſtik: 8.20 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus; 8.35 Konzert; 12 Stadt und Land— Hand in Hand: 12 Mittagskonzert, 12.30 Nachrichten a 5 12.40 Nachrichten(Haß en 16 Nachmittagskonzert, wiſchen: 1717.10 Nachrichten (deutſch, 17.30—17.40 Nachrichten(franzöſiſch); 18.30 Zeit⸗ geſchehen; 19 Von Berlin. Sonntag, den 1. Oktober: 5 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.05. Wir ſin⸗ gen den Sonntag ein; 8.40 Wortſendung; 9 Gläubiges deur⸗ ſches Herz, Stunde der Beſinnung am Feiertag; 9.50 Deur⸗ ſche Meiſter; 11 Zum Erntedanktag; 12 Mittagskonzebt, da⸗ ichten(franzöſiſch); 14 Nachrichten: 14.15 Uns gehört der 5 15 8er Kinder; 15.30 Der Altenteiler greift um Pflug; 16 Nachmittagskonzert, dazwiſchen: 171710 Nachrichten(deutſch) 17.301740 Nachrichten(franzöſiſch); 18 Zauber der Melodie; 18.30 Zeitgeſchehen; 19 Von Berlin. Montag, den 2. Oktober: 9.30 Schulrundfunk; 10 Konzert; 11 Kammermuſik, 14.15 Schallplatten; 15 Mozart⸗Konzert; 17.10 Nachmittagskonzert. Dienstag, den 3. Oktober: 9.30 Schulrundfunk; 10 Konzert; 11 Kammermuſikz 14.15 Schallplatten; 18 Ruf ins Land; 18.15 Schallplatten. Mittwoch, den 4. Oktober: 10 Konzert; 11 Kammermuſik; 14.15 Schallplatten: Gläubiges deutſches Herz, beſinnliche Stunde. 17.45 — 3 * Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W. 62. (4. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Am Tage nach der Ankunft beſichtigt Hans Haberland mit dem Bruder die Fabrik. Schon der erſte Ueberblick läßt viel Rückſtändigkeit und Vernachläſſigung erkennen, wie die Durchſicht der Bücher die troſtloſe Lage des Unternehmens beſtätigt. Die Bank hat den Kredit verweigert. Cordula be⸗ gleitet an dieſem Tage die beiden Männer. Hans bemerkt nicht, daß ein Schatten auf ihrem Geſicht liegt. Sie hat ſich an dieſem Morgen beſonders nett angezogen und iſt nun ent⸗ täuſcht, daß er keinen Blick für ſie übrig hat. Mittags trifft Hans einen Gaſt bei ſeinem Bruder, der ihn freundſchaftlich begrüßt. Erſt langſam erinnert er ſich daran, daß ihm ein Schulkamerad gegenüberſteht Ruiz Marker iſt der Sohn des Bankiers Marker, eines ſkrupelloſen Geſchäftsmannes, der ſeinen Reichtum in dunklen Spekulationsgeſchäften ver⸗ lor und im Gefängnis endete. Von der Mutter, einer Bra⸗ ſilianerin, hat er den Namen angenommen und tritt als Braſilianer auf. Hans iſt wenig entzückt, daß er dieſen Mann am Tiſch ſeines Bruders findet. Er läßt den Gaſt ſeine Ab⸗ neigung ſpüren. Was bleibt Hans Haberland übrig, als dem Beiſpiel des Bruders zu folgen, deſſen Gaſt dieſer fatale Marker iſt! Während die Gläſer zuſammenklingen, ſieht ſich dos Santos gezwungen, abermals dem blitzenden, blanken Blick zu begegnen und ihm diesmal ſtandzuhalten. In dem Blick iſt eine offene Kriegserklärung— in den dunk⸗ den Augen des anderen ein heimlicher Haß, der ſich hinter einem Lächeln verbirgt. Sie ſitzen in einem ſchönen Speiſezimmer am reich gedeckten Tiſch. Die Fenſter ſind von ſeidenen Vorhängen verhüllt, denn Elfriede Haberland liebt das grelle Licht nicht. In der gedämpften Beleuchtung wirkt ihre zarte Erſcheinung trotz der grauen Haare mädchenhaft und an⸗ mutig. Cordula in ihrer blonden blütenjungen Friſche iſt wie Sonne und blauer Himmel. Aeußerlich iſt alles in beſter Ordnung. Jeder oberflächliche Beobachter würde denken, daß dieſe Menſchen glücklich ſind und daß es ihnen an nichts fehlt. Nach dem Eſſen gehen die drei Herren ins Rauchzim⸗ mer. Sie machen es ſich in tiefen, weichen Klubſeſſeln be⸗ quem, zünden ſich dicke Zigarren an und trinken einen guten alten Kognak. Aber ihre Geſichter ſind jetzt geſtrafft und ernſthaft. Der leichte Unterhaltungston hat aufge⸗ hört und einem ernſten Männergeſpräch Platz gemacht, nachdem die Damen ſich zurückgezogen haben. Es geht um das Geſchäft. Es geht um die landwirt⸗ ſchaftliche Maſchinenfabrik der Haberlands und um die Möglichkeit ihres Weiterbeſtehens oder ihres Endes. Ruiz dos Santos, vormals Marker, zeigt ſich ziemlich genau unterrichtet, und er, der einſtige Kindheitsfeind Hans Haberlands, macht nun ein äußerſt großzügiges, man kann ſchon ſagen, freundſchaftliches Angebot zur Sanie⸗ rung der Fabrik. Er erklärt ſich bereit, braſilianiſche Staatspapiere im Werte von einer Million Mark auf der Mitteldeutſchen Handelsbank zu hinterlegen, wenn die Bank dafür die Kündigung ihres Kredites zurücknimmt, die Gläubiger befriedigt und einen neuen Kredit eröffnet. Die Schulden der Fabrik belaufen ſich auf etwa 150000 Mark. Dieſer Schuld ſtehen Außenſtände von ungefähr 30 000 Mark gegenüber, die nur mit dem nötigen Nachdruck eingetrieben werden müſſen. Karl Haberland macht kein Hehl daraus, daß im günſtigſten Fall nur die Hälfte der Summe, vor⸗ ausſichtlich ſogar nur ein Drittel zu erlangen iſt, da ein großer Teil der Kundſchaft faule Zahler ſind, von denen nichts mehr zu erwarten iſt. Dazu nennt Karl Haberland als Beiſpiel die Namen einiger Firmen, die inzwiſchen bankrott gegangen ſind und die zu den Schuldnern der Fabrik gehören.„Warum haſt du ſie bis zuletzt beliefert? Du wußteſt doch vermutlich, wie es um ſie ſtand?“ fragt Hans. Karl zuckt nur die Achſeln. Sein Geſicht iſt bitter und müde.„Es waren alte Kunden— noch von Vaters Zeit her“, ſagt er. „Mir ſcheint, dieſe Pietät ging etwas zu weit!“ „Ich glaube gern, daß man in den Ländern, aus denen du kommſt, nichts aus Pietät tut“, ſagt Karl. Dos Santos lenkt geſchmeidig ein.„Andere Länder, andere Sitten! Rechtsanwalt Fuchs iſt mir als tüchtiger Mann genannt worden. Das Eintreiben von Schulden ſoll ſeine Spezialität ſein. Ich denke, wir beauftragen ihn, er wird ſein möglichſtes tun.“ „Fuchs hat keinen guten Ruf und gilt als brutal And rückſichtslos“, meint Karl unruhig. „Was macht unſer alter Juſtizrat Braumüller? Iſt er noch im Aufſichtsrat der Bank?“ erkundigt ſich Hans. „Braumüller iſt noch da“, beſtätigt Karl, wobei ſich ſeine Stirn verfinſtert.„Er hat mich aber in letzter Zeit ſchwer enttäuſcht und ſich nicht ſo verhalten, wie man es von einem langjährigen Freunde und Berater unſeres Hauſes erwarten konnte. Der Mann iſt zu akt. Das iſt vielleicht ſeine einzige Entſchuldigung.“ i g „Du haſt wohl nie beſonders gut mit ihm geſtanden, während ich——“ „Ich weiß, du warſt immer ſein Verzug“, unterbricht Karl ſeinen Bruder etwas ſpöttiſch. „Der Name Braumüller iſt mir noch in Erinnerung“, ſagt dos Santos.„Er galt damals ſchon als Pedant. Mein Vater hatte nicht gern mit ihm zu tun.“ 5 92 00 1158 kann ich mir denken!“ ſagt Hans Haberland mit achdruck. a Ruiz dos Santos beißt ſich auf die Lippen, aber im nächſten Augenblick lächelt er wieder.„Dein Bruder ſcheint die Anſicht meines Vaters zu teilen“, bemerkt er mit einer liebenswürdigen Verneigung zu Karl Haberland. „Aber kommen wir zur Sache zurück. Den hundertfünf⸗ zigtauſend Mark Schulden ſtehen alſo erreichbare Außen⸗ ſtände von fünfzehn⸗— oder ſagen wir vorſichtig von Das wären fünfundſiebzigtauſend, nach Abzug der zwölf⸗ tauſend nur noch dreiundſechzigtauſend. Für meine Pa⸗ piere gibt uns die Bank das nötige Betriebskapital und außerdem genügend Geld für eine großzügige Moderni⸗ ſierung des ganzen Betriebes.“ „Und was verlangſt du aks Gegenleiſtung?“ fragt Hans Haberland. „Die Umwandlung der Firma in eine G. m. b. H., deren Anteile ich zur Hälfte übernehme, während du nach Wunſch die andere Hälfte mit deinem Bruder teilen kannſt, unter der Vorausſetzung, daß ihr— falls es euch am Bargeld fehlt— euren Anteil bei mir beleiht und mir eine Sicherheit auf das Grundſtück gebt.“ „Das hieße alſo“, meint Haus bedächtig und folgt mit den Augen dem Rauch ſeiner Zigarre,„daß praktiſch 11 die Fabrik gehört und wir nichts mehr zu ſagen haben.“ „Du mißverſtehſt mich“, widerſpricht dos Sautos kleb⸗ habt.„Es liegt mir vollkommen fern, dich und deinen Bruder herausdrängen zu wollen. Daran habe ich nicht das mindeſte Intereſſe. Wenn ich die Fabrik für mich allein haben wollte, brauchte ich ja nur ihren Konkurs abzuwarten, um ſie dann billig an mich zu bringen. Aber ich wünſche mir ja im Gegenteil die Zuſammenarbeit mit deinem geſchätzten Herrn Bruder— und natürlich auch mit dir—, von der ich mir ſehr viel verſpreche. Wenn die Fabrik auch augenblicklich in einer ſchlimmen Lage it, Wc der Name Haberland immer noch allgemeine tung.“ „Was man von dem Namen Marker ſeinerzeit nicht behaupten konnte.“ Hans Haberland wirft den Briefbe⸗ ſchwerer, mit dem ſeine Hand geſpielt hat, auf den Schreib⸗ tiſch, daß es kracht, und ſpringt auf. Seine Geduld iſt zu Ende.„Ich mache da nicht mit— daß ihr es wißt, ihr beiden! Wenn du dich auch dos Santos nennſt, für mich bleibſt du der Ruiz Marker von einſt, und was ich tun kann, werde ich tun, um zu verhindern, daß unſer guter, ehrlicher Name mit dem deinen in Verbindung kommt!“ 2 ** i Zeichnung: Nithe MN. „Nun hör' einer die Krabbe an!“ ſagt er. Er findet ſie reizend mit ihrem 0 1 2 und Eifer glühenden icht. Hans, biſt du verrückt geworden!“ ruft Karl und ſpringt ebenfalls auf.„Mäßige dich, bitte, und bedenke, daß Herr dos Santos mein Gaſt iſt!“ f 90 Auch Ruiz dos Santos iſt aufgeſtanden. Sein gelb⸗ liches Geſicht iſt um einen Schein blaſſer. Das Lächeln liegt noch immer darauf, aber es iſt verzerrt und hohnvoll. „Ich hätte allerdings nicht gedacht, daß du als reifer Mann an der kindiſchen Gehäſſigkeit deiner Knabenjahre feſthältſt“, ſagte er beinahe leiſe.„Mich hat mein Herz in die alte Heimat getrieben, und ich habe wohl den Fehler begangen, die Vergangenheit in einem zu roſigen Lichte zu ſehen und in meine Anhänglichkeit an die Gefährten meiner Kindheit dich einzuſchließen. Als ich von Böttcher hörte, daß die Haberlandwerke wackeln, ſchien mir das ein Fingerzeig des Schickſalssñx?;ê;½vñ „So— du kennſt Böttcher, unſeren Maſchinenmeiſter“, ſagt Hans gedehnt 3 „Ja— allerdings— er hat ein paar Jahre in Rio im Betrieb eines meiner Verwandten gearbeitet, ich traf ihn hier zufällig wieder.— Es ſchien mir alſo ein Fingerzeig des Schickſals, mit meinem Geld einer Firma zu helfen, deren Name mit meiner Kindheit ſo eng ver⸗ 40 0 iſt, und dadurch in der Heimat wieder Wurzel zu agen... 3 Hans Haberland lacht kurz auf.„Sehr edel! Sehr gefühlvoll! Nur ſchade, daß ich dich und deine Metho⸗ den zu gut kenne! Zum offenen 5 warſt du immer zu feige. Du arbeiteſt mit anderen Mitteln. Jetzt— da irgendein verdammter 17 5 dich in der Stunde unſerer Schwäche zu uns führt, willſt du dich für die erlaube Aaiß, ——— ee ve EA MALTLE TN weit! Trotz deines Geldes bin ich vielleicht doch der Stärkere!“ „Vielleicht haſt du auch Luſt, mich wieder zu prügeln? Körperlich biſt du beſtimmt immer noch der Stärkere, und dein viel gerühmter Mut hat dich auch damals nicht gehindert, über den Schwächeren herzufallen.“ Ich will mir nicht die Hände beſchmutzen“, ſagte Hans verächtlich.„Außerdem genießt du leider hier Gaſt⸗ recht— aber hoffentlich nicht mehr lange. Ich bitte dich, Karl—“, damit wendet Hans ſich plötzlich an ſeinen Bruder,„den Herrn darauf aufmerkſam zu machen, daß er hier nicht mehr erwünſcht iſt— falls er das noch nicht ſelbſt gemerkt haben ſollte.“ Karl Haberland, der vergeblich verſucht hat, den Wortwechſel der beiden zu unterbrechen, und dann mit erregten Schritten im Zimmer auf⸗ und abgelaufen iſt, bleibt ſtehen und ſagt mit blaſſen Lippen und mühſam unterdrücktem Zorn zu ſeinem Bruder:„Noch bin ich Herr hier im Haus, noch beſtimme ich, wer hier erwünſcht iſt oder nicht. Herr dos Santos hat ſich mir gegenüber einwandfrei benommen. Du kannſt nicht von mir ver⸗ langen, daß ich an der Anſtändigkeit ſeiner Geſinnung ga weil du dich als Junge mit ihm geprügelt „Halt!“ Gebieteriſch hebt Hans Haberland ſeine Hand.„Jedes weitere Wort erübrigt ſich! Entweder er — oder ich. Du biſt der Herr hier im Haus, wie du beben ſehr richtig bemerkteſt. Alſo entſcheide!“ „Oh, bitte— ich möchte nicht die Urſache eines Bruderzwiſtes ſein—, ich gehe!“ ruft dos Santos da⸗ zwiſchen und wendet ſich zur Tür. Karl Haberland vertritt ihm den Weg. Verbitterung, Eigenſinn, Wut haben ſeine matte Gleichgültigkeit vertrie⸗ ben.„Ich bitte dringend zu bleiben!“ ſagt er mit unter⸗ drückter Stimme, in der der Zorn zittert.„Und ich bitte Sie für die Beleidigung meines Bruders um Entſchuldi⸗ gung. Er kommt aus Ländern, in denen man anſcheinend die Regeln der Höflichkeit und des Anſtandes mißachtet.“ Weiter kommt er nicht. Hans Haberland hat einen Stuhl, der ihm im Wege ſtand, krachend zur Seite ge⸗ ſchleudert und geht an den beiden vorbei zur Tür hin⸗ aus. Dabei ſagt er mit eiskalter Verachtung zu ſeinem Bruder:„Du ſollteſt dich ſchämen!“ Dann haut er die Tür hinter ſich zu. Er ſteigt mit ſchweren Schritten die Treppen hinauf zu ſeinem Zimmer. Aus! denkt er. Na, das ging ja ſchnell! Ohm Tiedemann hat recht behalten! Karl und ich— das geht nicht! Er hat eine geſunde Wut auf den Bruder. Dafür hat er alles hingeſchmiſſen und iſt im Eiltempo zu Waſſer und zu Lande angebrauſt gekommen! Dieſe verfluchte Gefühlsduſelei! Die anderen haben ſchon recht, ſich darüber luſtig zu machen. Auf dem erſten Treppenabſatz ſteht Cordula mit großen erſchreckten Augen. „Was iſt geſchehen? Warum habt ihr ſo gebrüllt?“ Es iſt ihm nicht angenehm, daß das Mädel ihm jetzt in den Weg läuft. Er will gerade grob werden, beſinnt ſich aber und ſagt:„Ja, mein Kerlchen, nun werde ich alſo wieder abfahren! Die kleine Reiſe hätte ich mir ſparen können. Oder richtiger— du hätteſt ſie mir erſparen können. Für mich iſt hier nicht der richtige Platz.“ „So!“ ſagt ſie nur langſam. Und nach einer kleinen Pauſe noch einmal„So!“ Sie eine ſchweigend mit ihm die Treppe hinauf, und auf ſeinen verwunderten Blick ſagt ſie einfach:„Ich will dir packen helfen.“ 8 Auch das iſt ihm in ſeiner jetzigen Stimmung nicht recht, aber es iſt etwas in ihrem Weſen, das ihn zurück⸗ hält, ihr zu widerſprechen. Es iſt eine ſtumme, ver⸗ zweifelte Energie. Während er, im Zimmer angelangt, mit ſeinen Koffern herumpoltert und ungeduldig alles durcheinanderwirft, ſteht ſie ſtill dabei und ſcheint mit ihren Gedanken ganz woanders zu ſein. Ich denke, du wollteſt mir helfen“, bricht er endlich das Schweigen, das anfängt, ihm unbehaglich zu werden. Sie wendet ihm ihre gro Raren Mädchenaugen zut und antwortet:„Ich denke, du wollteſt uns helfen!“ „Ja— zum Donnerwetter!“ Er wirft ein Bündel Krawatten aus der Hand, das er aus einer Schublade ge⸗ zerrt hat.„Aber Karl iſt nicht zu helfen! Schließlich kann ich mich nicht wie ein dummer Junge behandeln laſſen! Das habe ich nicht nötig!“ 5 „Nein“, beſtätigt Cordula noch immer mit ruhiger Stimme,„das haft du nicht nötig. Und nur darauf kommt es an. Es kommt ja gar nicht darauf an, daß Vater in den Händen eines Schurken iſt und daß ich auch bald in ſeinen Händen ſein werde— und daß hier alles zugrunde geht— wenn du nur nicht gekränkt wirſt— wenn nur aus deiner Krone kein Steinchen herausfällt!“ „Du redeſt von Dingen, die du nicht verſteht!“ ſagte er unwirſch. i a Plötzlich flammt Cordula auf. Jetzt ift es vorbei mir ihrer ſcheinbaren Ruhe. Sie tritt dicht vor Hans hin und funkelt ihn an mit Augen, die ganz dunkel ſind vor zorni⸗ ger Erregung.„Natürlich! Ich verſtehe nichts davon!“ ruft ſie.„Das iſt die übliche bequeme Art, uns Frauen abzutun. Und ihr Männer verſteht alles ſo herrlich! Der eine läßt eine Fabrik zugrunde gehen und fällt in feiner Verzweiflung einem Gauner in die Hände! Der andere, der ſich endlich auf ſeine Pflicht befinnt und zu Hilfe kommt, läuft ſofort wie ein ungezagener Junge davon, wenn nicht auf den erſten Anhieb alles ſo geht, wie er will! Großartig habt ihr das gemacht! Schlechter könnten wir Frauen es auch nicht machen, ſelbſt wenn wir uns die größte Mühe gäben!“ f Hans Haberland hat ſich vor Staunen aufs Bett ge⸗ ſetzt.„Nun hör' einer die Krabbe an!“ ſagt er. Er findet ſie reizend mit ihrem vor Zorn und Eifer glühen⸗ dem Geſieht. Es gefällt ihm, daß ſie Temperament hat n Mark gegenüber. Auf der Gläubigerver⸗ Prügel rächen, die du als Junge von mir bekommen haſt, Sie gefällt ihm ſo gut, daß er ſeinen Unmut beinahe ammlung müſſen wir verſuchen, einen Vergleich zu er⸗ und willſt uns mit Haut und Haaren in deine Gewalt vergißt. 8 zielen. Wir bieten fünfzig vom Hundert, ſofort zahlbar. bekommen. Aber du irrſt dich— noch iſt es nicht ſo 25 Tortſetzurg folgt.) Druckarbeiten tür Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei ———— Senkblei, 3. 5. Baum der Mittelmeerländer, 6. 8. körperliche Ertüchtigung, 10. gemach, 11. Verfaſſer, Urheber, 13. europäiſche Hauptſtadt, Waa gerecht: 1. Rieſenſchlange, elternloſes Kind, orientaliſches Frauen⸗ 15. Flüſſigkeitsmaß, 16. Wäſcheſtück, 19. Stern am nörd⸗ lichen Sternhimmel, 21. größere Anſiedlung, 22. drehbare Rolle, 23. Bündnis, 24. griechiſcher Buchſtabe.— Senk⸗ recht: 1. Nebenfluß des Rheins, 2. päpſtliche Krone, 3. orientaliſches Kaufhaus, 4. Erdteil, 5. Tanzſchritt, 7, braunſchweigiſcher Höhenzug, 9. Stadt in Oberitalien, 10. griechiſcher Dichter, 12. leblos, 14. Orientierungsmittel, 15. Körperteil, 16. ſtabförmiger Grat zwiſchen Gewölbe⸗ kappen, 17. Mädchenname, 18. Anteilſchein, 20. norwegi⸗ ſcher Romanſchriftſteller. Gleichklang. Als ein Gebäck ſchmeckt es dir gut, Vor ihm ſind Schwimmer auf der Hut. Zitat nach Punkten. R.. erz— Ma. ſtät— Gel Eide..— Fa. heit W bohre A, en Af nen en ind ert der dorff.— An Stelle der Punkte ſieh Buchſtaben zu ſetzen, ſo daß ſinnvolle Wörter ent⸗ ſtehen. Dieſe Füllbuchſtaben ergeben hintereinandergeleſen 1 Zitat aus Schillers Schauſpiel„Die Braut von eſſina“. Tugend. Eins iſt nicht, wer vor Jähzorn ſchreit. Zwei hat nicht, wer ſich feig erwieſen. Die Einszwei wird gern weit und breit Als ſchöne Tugend oft geprieſen. Klein und groß. Jetzt, ihr Löſer, kommt's auf Worte an, Die man klein und auch als Hauptwort ſchreiben kann. Klein— beiſpielsweiſe, könnt's ſchaden dir, Groß— ich bitte dich, erweiſ' ihn mir. Klein— nennt man es kurz angebunden, N Groß— wird es als Fiſch euch munden.—.— Klein— tut's der Säugling und ein Federvieh, Groß— findeſt du als Vögel ſie. Klein— tu's nur, ſollt' man dich befragen, Groß— ſchafft's am Erſten Unbehagen. Klein— wird es immer Segen bringen, 5 Groß— wird's naß dir durch die Kleider dringen. Klein— kann's verletzend wirken, und Großgeſchrieben— iſt's ein Hund. 1 Silbenrätſel. augs bac bo bro burg chaſ che chri chus dah dot drei e e ee e ei ei fe fel feu flin gen he ke kus li li mar mi miſ nan nä nenz nies pe pe pi ra re rin ſei ſip ſiſ ſis ſtoph ſtruw ſup te te ter ter tes wel N wurm wurz zehn. Aus vorstehenden Silben ſind 24 Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben, von oben nach unten, und End⸗ buchſtaben, von unten nach oben geleſen, ein Zitat von Schiller ergeben. Die zu ſuchenden Wörter haben folgende Bedeutung: 1. Blume, 2. deutſches Gebirge, 3. Feuerwerks⸗ körper, 4. Fluß in Nordamerika, 5. Titel eines katholiſchen Geiſtlichen, 6. weiblicher Beruf, 7. Reinigungsmittel, 8. Teil eines Automobils, 9. Gott des Weines, 10. Fluß in Spanien, 11. Teil des Eies, 12. Stadt in Bayern, 13. niederes Tier, 14. Schußwaffe, 15. Zahl, 16. Schillerſche Dramengeſtalt, 17. Speiſe, 18. Evangeliſt, 19. Schling⸗ pflanze, 20. Zierpflanze, 21. berühmtes Kinderbuch, 22. männlicher Vorname, 23. Baum, 24. franzöſiſche Stadt. — (ch= ein Buchſtabe.) 1 Herz und Nerven geſun rs und Nerven machen einen Ausglei 8 Zuſtände und Hersbeſchwerden faſt Meliſſengeiſt. der Meliſſe, die ſchon ſeit Jahrh itigt auch man Scatter nervöſe Magenbeſchwerden un Schon viele hahen ſich mit Kloſte ee 5 el, Feldkaſſeler We dn zu leiden, ſodaß ich wieder nachgehen. Weiter berichtet Frau Mgrig Stiel, K Meli tſächlich bei Herz⸗ und Nervenbeſchwerden mit „Ich gehrauche Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt ſchon ſeit Jahren hauptfäch gba Ich baße ſchun 50 Alaſcde 5 elenge t ie erden den i U 8 iſſenge e erhalten den echten Kloſterfrau⸗ ae e dei Ibrem Apotheker oder Drogiſten in Auch bei Unwohlſein wende ich Kloſterfrau⸗Mellſſen Le 11151 abe Aloſterftan Mel engeiſt überall 2 1 da ich in der 2 1 abe 55 gallen rana Packung mit den 3 Nonnen 2 alle I 2 Slaſchen an dicht 2.60. 1.00 dub 000(nba. 400. 50 und de ren iſt eine Grundbedingung für unſer Wohlbefinden. delten Anſpannung von erforderlich. Se immer erfolgreich mit Kloſterfrau⸗ Er enthält die wirkſamen Beſtandteile einer Anzahl Heilpflanzen, darunter auch See fie 19 ade als gutes 5 bekannt iſt. Kloſter⸗ een 2 8 1991. 155 5 8 e 5 end und regulieren erz⸗ 1 it u erlei damit zuſammenhängende Geſundheitsſtörungen. wie: erzen, gu⸗Meliſſengeiſt geholfen. So berichtet bei⸗ e tehend) Hausfrau, Köln⸗Rhein⸗ am 6. 4. 39:„ 5 kaum meine Hausarbeit verrichten konnte. Da empfabl mir mein Mann Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt, den ich nach Gebrauchs⸗ anweiſung anwandte. Der Erfolg war gut. und ich kankenpflegerin, 3, Zt. Bühlertal⸗Baden, Haupt⸗Str. 9 am 3. 7. 39: Auflöſungen aus voriger Nummer: Schachauf ga be: es, Kd6—cß am beſten, 3. bo matt, a 1.„Ke5—b6, 2. Da8—b7, Kb6— cb, Verſteckte Wörter: Org anis mus, Umd reh ung, A bonn ent, Fri eder icus, Sch imme l, En teig nung, Ra ſenf läche, Bal dach in, G irland e, Feu erz eug, Va nil le, Nier ſtein er, Ma thema tik= Arbeits⸗ dienſt. Silben rätſel: 3. Rienzi, 4. Tempel, 5. Oswald, 6. Riemenſchneider, 7. Brikett, 8. Roſtbraten, 9. Adele, 10. Urne, 11. Chiemſee, 12. Trikot, 13. Einſatz, 14. Juwel, 15. Neiſſe, 16. Einzahl, 17. Niko⸗ laus, 18. Kegelbahn, 19. Eſel, 20. Umnachtung, 21. Laute, 22. Elektra, 23. Nagel, 24. Schiefer, 25. London, 26. Ammo⸗ ntak, 27. Graubünden, 28. Wagen. Der Tor braucht einen Keulenſchlag, wo dem Weiſen ein Wink genuegen mag. Scher zparallelen: 1. Frech wie Oskar, 2. Pünktlich wie die Maurer, 3. Geſchunden wie ein Raub⸗ ritter, 4. Herangehen wie Bluecher, 5. Aufpaſſen wie ein Schießhund, 6. Blau wie ein Ritter, 7. Spucken wie ein Lama, 8. Kalt wie eine Hundeſchnauze, 9. Eſſen wie ein Scheunendreſcher, 10. Beſcheiden wie ein Veilchen, 11. Ge⸗ ſchwätzig wie eine Elſter. Arbeit adelt. Sind das Tiere? 1. Mondkalb, 2. Arbeitspferd, 3. Leſeratte, 4. Gluecksſchwein, 5. Fetthenne, 6. Wander⸗ vogel, 7. Salonloewe, 8. Rollmops, 9. Seebaer, 10. Haus⸗ unke, 11. Dreiſpitz— Kirchenmaus. Moſaik: Uhrzeiger, Reiſeanzug, Kurpfalz, Glas⸗ perle, Magdeburg, Zentnerlaſt, Kapital, Herrnhut Zeppelin. Typenrätſel: 1. Ebene, 2. Regie, 3. Ziege, 4. Ge⸗ lee, 5. Etzel, 6. Biber, 7. Irene, 8. Regel, 9. Geier, 10. Eller. — Erzgebirge. Silben⸗ Raten: la in che ho tur no er lo kon el. — Lichtnelke. Hilfe: Notbremſe. 24 Haus A. Gi Sie sich on einem iogel die hond verletzen. Wie verbinden Sie dos? Sicher mit Honsqplost-elostisch. Dieser Schnellverbond stilſt dos Blut und fordert die Heilung. Schon för 15 Pf. gibi es eine kleine Pockung, for 30 Pf. eine Joschenpockung. 3 Muggpiusi 2 eldslisd ſfnekdoten Uriginelle Strafe Peter der Große, der ſelbſt nicht geringe chirurgiſche Kenntniſſe beſaß, hatte in dem Dr. Tirmond einen ſehr geſchickten Wundarzt in feinen Dienſten. Tirmond ſtand ihm ſehr nahe und war, wenn der Kaiſer in Moskau ſich aufhielt, ſtets um ihn. Tirmond ſtarb in ſeinem 50. Jahr und hinterließ eine Witwe mit einem bedeutenden Ver⸗ mögen. 1. Droſſel, 2. Endivie, gen Barbiergehilfen aus Danzig, der ſich Chirurg nannte und ſich in die Praxis des verſtorbenen Tirmond zu drän⸗ gen wußte. Doch war ſeine Unwiſſenheit ebenſo groß wie ſeine Aufgeblaſenheit, die o Mann nicht anders als vierſpännig fuhr. Sobald Peter davon erfuhr, ließ er ihn rufen. Der junge Gatte der Frau Tirmond träumte ſchon davon, daß er auch beim Zaren der Nachfolger Dr. Tirmonds würde, warf ſich in ausgezeichnete Toilette und führ in prächtigſter Equipage gleich einem Bojaren in den Hof des Palaſtes ein. Peter aber ſtellte ſogleich ein Examen mit dem auf⸗ geputzten Bader an und entdeckte bald die anze Unwiſſen⸗ eit desſelben. Der große Kaiſer ließ nun die ſchmutzigſten nechte vom Hofe heraufholen und befahl dem Bader, allen der Reihe nach die Bärte zu ſcheren, denn von etwas anderem, meinte er, verſtehe er doch nichts. Beim Abſchied verbot der Kaiſer dem jungen Mann aufs ſtrengſte, ſich je wieder Wundarzt zu nennen oder ärztliche Geſchaſte zu betreiben. Eingeteilte Rund ſchaft Ein berühmter. Arzt, der feit mehreren Jahren in London praktiz erte, ging einſt dort über einen großen Platz und ſah einen Kurp r auf einem ſchönen, offenen, mit vier herrlichen Pferden beſpannten agen und von verſchiedenen prächtig gekleideten Bedien⸗ ten umgeben ſtehen und einer zahlreichen 1 Univerſalmittel verkaufen. Der Mann kam ihm unt vor, er erkundigte ſich daher nach ſeiner Moßnung und erhalten 88 je bekämpft man ebrauchsanweiſung 2 5 Er be⸗ Kopfſchme 1 ſuchte ihn eines Tages dort auf. Der Quackſalber beſaß ein ſtattliches Haus, und die innnere, koſtbare Einrichtung verriet nicht minder den Reichtum des Mannes. Er nahm den berühmten Arzt ſehr zuvorkommend auf, und dieſer meinte nach der Begrüßung:„Wir müſſen uns ſchon irgendwo begegnet ſein; ich erinnere mich nur nicht, wann und wo. Wollen Sie nicht meinem Gedächtnis zu Hilfe kommen?“—„Gern“, lächelte der Charlatan,„ich war vor einigen Jahren im Dienſte der Lady Wyler, die Sie oft beſuchten.“—„Richtig! Aber wie iſt es nur möglich, daß Sie ohne Studium und Kenntniſſe als Arzt prakti⸗ zieren und in ſo kurzer Zeit ein anſcheinend ſo beträcht⸗ liches Vermögen verdienen konnten? Ich übe die Arznei⸗ kunſt doch ſchon über vierzig Jahre, und doch hat es mir in der Weiſe nicht glücken wollen.“—„Erlauben Sie mir, Herr Doktor, bevor ich Ihre Frage beantworte, ſelbſt zwei zu ſtellen. Sie wohnen in einer der lebhafteſten Straßen Londons; wieviel Menſchen gehen wohl täglich an Ihrem Hauſe vorüber?“—„Das iſt ſchwer zu beſtimmen, nehmen wir an zehntauſend.“—„Und wieviel mag es wohl dar⸗ unter geben, die richtige Urteilsfähigkeit haben?“—„Nun, wenn's hoch kommt, vielleicht der zwanzigſte Teil.“— „Sehen Sie, Herr Doktor, da haben Sie die Antwort auf Ihre Frage: dieſer zwanzigſte Teil bildet Ihre Kundſchaft, der Reſt aber die meinige.“ 1 W 8 . EN.— Zeichnung: Frank— M. „Man merkt's jetzt ſchon, Gottlob, unſer Karle iſch zu etwas Höherem 8 „Gnädige Frau wünſchen?⸗ 5 „Ich möchte meine Pholographie vergrößert haben, aber den Mund laſſen Sie, bitte, wie er iſt.“ i „Was machſt du morgen?“ „Ich geh' auf die Jagd!“ „Recht ſo, leben und leben laſſen!“ * Der beim Examen durchgefallene Schüler wird von einem Bekannten gefragt:„Nun, gut abgeſchnitten beim Examen?“„Und wie, auf allgemeinen Wunſch muß ſogar eine Wiederholung ſtattfinden.“ a i ** „Wie geht's Geſchäft?“ „Danke, meine Kundſchaft wächſt von Tag zu Tag!“ „Großartig, was führen Sie denn?“ „Kinderkleider!“ . „Womit ſoll ich das Goldfiſchchen füttern?“ „Mit Ameiſeneiern.“ „Hart oder weich gekocht?“ dis Prospebt von Dr. August Wolff. Bielefeld besunde Zähne- gesunder Hörper,. Chlorodont 1irht abends am besten Spendet Freiplätze für die Jugend EN Wasser wird durch Henko eit 1937 hatte ich unter nervöſen kann meiner Hausarbeit ein in die 8d. ö Du trügſt mit die Verantwortung vor den kommenden Generationen, darum tritt ſcheinen als Beilage. Pl.⸗Nr. 8. erſcheinenden Anzeigen iſt der nicht zuſtändig. Verantwortlich Winkler, für Anzeigenteil Cart n ver⸗ Görg. „Zum Wochenende und„Zum Zeitvertreib“ a — Für die auf dieſer Seite N—. Verlag der vorl. Zeitung a 8 5 für die Schriftleitung Kurt Verlag Sonntags⸗ blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, ſämtlich in Berlin SW'ů 68, Lindenſtraße 101/102. Nr. 40 er⸗ Heabo-HentelsMssch un Rech Sode * —ů——½