miete von miete 1 n Ende niete Oper etwa 1 niete ur. Uhr. tiete von Uhr. nete von uſch tete von 939 * eee eee 0 Nr. 231 Haben wir genug Kohle? Klare Antwort auf eine entſcheidende Frage.— Keiner wird frieren!— Kohle und Arbeſtskräfte ausreichend vorhanden. NS. Die Deutſche Arheits⸗Korreſpondenz ſchreibt: „Haben wir genug Kohle?“ iſt die Frage, die jetzt in allen Familien, in den Betrieben und an allen Arbeitsſtätten zu hören iſt.„Wird es Kohlenmangel geben, werden wir im Winter frieren müſſen?“ Der NSK.⸗Kriegsſonderdienſt„Die innere Front“ hat Pg. Walter, den Beauftragten des Gene⸗ ralfeldmarſchalls Göring für die Leiſtungsſteigerung im Berg⸗ bau, in ſeiner Berliner Dienſtſtelle aufgeſucht. Er hat ſowohl die Frage„Haben wir genug Kohle“ als auch die weitere Frage„Haben wir genug Menſchen, die ſie fördern“, ein⸗ deutig beantwortet. „Wir haben jährlich 196 Millionen Tonnen Kohle bis⸗ her gefördert“, bemerkt Pg. Walter,„und bekommen durch die neuen Gebiete, gering gerechnet, 45 Millionen Tonnen Kohle mehr dazu. Sie werden verſtehen, daß man auf An⸗ hieb alſo die Frage„Haben wir genug Kohle“ mit ja be⸗ antworten kann.“ „Der Kohlebedarf wird übrigens geringer“, führt Pg. Walter das Geſpräch weiter. Und als wir ihn fragend an⸗ ehen, führt er aus,„die Minderung des Verbrauchs an Kohle kommt durch die Einſchränkung der Lichtreklamen, der Minderung des Bedarfs an Elektrizität, die Einſtellung nicht lebenswichkiger Betriebe zuſtande. Um wieviel ſich dieſer Koh⸗ lenbedarf durch die Maßnahmen ermäßigen wird, weiß ich allerdings noch nicht. Eines ſage ich Ihnen, Kohle ü ſt wirklich ausreichend da. Wir haben es nicht nötig, ſte zuzuteilen. Allerdings muß die Bevölkerung, und das iſt' eine ernſte Mahnung, auf Folgendes Rückſicht nehmen: all⸗ jährlich zur Zeit der Rüben⸗ un Kartoffelernte, dis ja durch die Jahreszeit bedingt mit den erſten kühlen Tagen zuſammen⸗ fällt, iſt ein ungeheurer Bedarf an Transportmit⸗ teln bei der 1 vorhanden. Die Wagenbeſtellungen, die dem laufenden Kohletransport im Induſtriegebiet dienen, müſſen für die Rüben und Kartoffelernte zur Verfügung ſtehen. Es iſt daher alljährlich um dieſe Zeit eine ich wa⸗ chere Anlieſerung an Kohle zugunſten der Ernte erzeugniſſe zu verzeichnen. Ich kann Ihnen auch ſagen, daß wir im oſtoberſchleſiſchen Industriegebiet, und zwar im Karwiner Gebiet und im Dombrowagebiet einige Millionen Tonnen Kohle auf der Halde liegen haben, die wir im Augenblick noch nicht abtransportieren können. Die Gründe hierfür liegen in den zerſtörten Bahnbrücken und in den noch nicht wiederhergeſtellten Gleisanlagen. Aber auch dieſe Schwie⸗ rigkeiten werden in allernächſter Zeit behoben ſein. „Wie ſieht es denn heute mit dem deutſchen Kohle⸗ export aus?“ iſt die nächſte Frage, die wir bei dem Ge⸗ danken an die engliſchen Blockadeverſuche in die Diskuſſion werfen. Pg. Walter führte aus:„England hat auf faſt allen europäiſchen Märkten außer Frankreich keine Anlieferungen mehr vorgenommen. Wir müſſen Italien, Schweden, Däne⸗ mark, Norwegen, die baktiſchen Staaten, den Balkan verſor⸗ gen. Das bedeutet für den deutſchen Kohleexport etwa 40 Millionen Tonnen. Die Erwägung, daß Kohle gleich Gold iſt, daß wir damit Lebensmittel und Erze kaufen können, muß jeden Deutſchen bewegen, ſelbſt bez reichlichem Vorhandenſein von Kohle ſparſam mit dieſem wichtigen Rohſtoff umzugehen. Es wäre alſo verbrecheriſch, hamſtern, plötzlich ſämtliche Oefen heizen zu wollen, in einer Zeit, in der der Rohſtoff Kohle zu einem Kampfmittel im Wirtſchaftskrieg geworden iſt.“ „Und wie ſteht es mit den Bergarbeitern?, haben wir denn genug, um die Kohle zu fördern?“ Dieſe Frage liegt beſonders nahe, wenn man an die vergangenen Jahre denkt. Pg. Walter erklärt uns:„Wir haben heute nicht nur ein ausgezeichnetes Kohlegebiet übernommen, ſondern wir haben reichlich Arbeitskräfte zur Verfügung. Die Arbeitsloſenſtatiſtit des polniſchen Staates ſtimmte nicht. Es waren im Induſtriegebiet nicht 50 000 arbeitslos, ſondern ein Mehrfuches davon. Gerade an bergmänniſch vorgebildeten Arbeitskräften iſt ein großes Reſerpoir» orhanden. Hinzu kommt, daß durch die Umſtellung der Induftrie und die Um⸗ ſtellung der Wirtſchaft auch in Weſtdeutſchland eine Anzahl von Bergmännern zur Kohleförderung zurückkehren. Darüber hinaus ſind die bergmänniſchen Anlagen in Oſt⸗ oberſchleſien noch nicht voll ausgenutzt. Wir können, ſobald die Transportmittel zur Verfugung 5 5 beliebig mehr abbauen, ſodaß die Förderungskapazität ſehr ſtark er⸗ höht werden könnte. s Wichtig iſt jetzt, daß jeder Deutſche einſieht: Wir haben genug ie a haben die Menſchen, die ſie fördern, wir müſſen nur mit dieſem Rohſtoff ſparſam umgehen und uns immer wieder vorhalten, jede Tonne Kohle, die ausgeführt wird, bedeutet für das Deutſche Reich finanzielle Stärkung.“ „Kraft durch Freude“ iſt voll einſatzbereit NSG. Die NSG.„Kraft durch Freude“, Gau Baden, befaßte ſich vergangene Woche im Rahmen von Arbeitstagun⸗ gen mit der Frage der Weiterführung ihrer Einrichtungen. Die Kreiswarte, ihre Stellvertreter und die ſonſtigen Mit⸗ arbeiter, die bei dieſen Zuſammenkünften zugegen waren, er⸗ hielten durch Gauwart Pg. Hafen die durch den Umſtand⸗ des uns aufgezwungenen Krieges bedingten Richtlinien mitge⸗ teilt. Beherrſchend über all dieſen Zuſammenkünften ſtand der Gedanke, daß mit allen der Gemeinſchaft zur Verfügung ſtehenden Mitteln und Kräften die Vorausſetzungen für die Weiterführung der Arbeit geſchaffen werden müſſen. Die Hauptarbeit hal die Abteilung„Feierabend“ zu leiſten; denn ſie wird nicht allein die Bevölkerung, ſondern auch die Truppe zu betreuen haben. Hierfür wurde eine Reihe von Varietee⸗Bühnen verpflichtet, ferner ſtehen die Badiſche Bühne, die im Gau immer wieder gern geſehenen Münchner Heimatſpiele, Ivo Puhonnys Marionetten u. a. federzeit zur Verfügung. In den nächſten Tagen ſchon wer en die Künſtler in den Kreiſen zum Einſatz kommen. Auch in den kleineren Orten, in de be keit iſt es auch, daß das Sportamt die Weiterführung der wenigen Arbeit in den Betrieben f Neckar⸗Vote(2. Blatt) Tatſache, daß wir leiſtungsfähige Menſchen auch an der inneren Front benötigen. Eine Einſchränkung wird lediglich das Amt„Reiſen⸗Wandern⸗Arlaub“ erfahren müſſen, was jedoch nicht ausſchließt, daß ſich da und dort Gruppen zu⸗ ſammenfinden zu ſonntäglichen Wanderungen in die Heimat. Man ſieht alſo: Die Arbeit der NSG.„Kraft durch Freude“ geht weiter im Streben nach dem Ziel, ein leiſtungsſtarkes und darum unbeſiegbares deutſches Volk zu ſchaffen. Der Anterricht an den Hochſchulen Einführung von Trimeſtern— Zwiſchenſemeſter für Kriegsteilnehmer Der außerordentlich raſche ſiegreiche Abſchluß des polni⸗ ſchen Feldzuges ermöglicht die ſofortige Ingangſetzung des Unterrichtsbetriebes an einer Reihe weiterer Hochſchulen. Bekanntlich haben die Univerſitäten Berlin, München, Wien, Leipzig und Jena, die Techniſchen Hochſchulen Berlin und München, die Wirtſchaftshochſchule in Berlin und die Tier⸗ ärztliche Hochſchule Hannover ſowie die deutſchen Hochſchu⸗ len im Protektorat Böhmen und Mähren, nämlich die deut⸗ ſche Univerſität Prag, die deutſchen Techniſchen Hochſchulen in Prag und Brünn, ihren Unterrichtsbetrieb bereits am 11 September 1939 und den folgenden Tagen aufgenom⸗ men. Die Bereitſtellung weiterer Lehr⸗ und Hilfskräfte ſowie die vorhandenen Studierendenzahlen laſſen nunmehr die Aufnahme des Unterrichtsbetriebes zum 2. Oktober 1939 an folgenden Hochſchulen zuſätzlich zu: a) An den Univerſitäten Königsberg(mit Ausſchluß der Mediziniſchen Fakultät), Breslau, Göttingen, Erlangen, Marburg(letztere nur Mediziniſche und Naturwiſſenſchaft⸗ liche Fakultät); b) an den Techniſchen Hochſchulen Danzig, Breslau, Dres⸗ den, Wien, Braunſchweig; c) an den ſonſtigen Hochſchulen: Tierärztliche Hochſchule in Wien, Landwirtſchaftliche Hochſchule in Tetſchenliebwerd, Forſtliche Hochſchule in Eberswalde. Ferner iſt durch den Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Er⸗ ziehung und Volksbildung beſtimmt worden, daß der Be⸗ trieb der Handelshochſchule in Königsberg, der Handels⸗ hochſchule in Leipzig und der Hochſchule für Welthandel in Wien vorerſt im Rahmen der örtlichen Univerſitäten fort⸗ geſetzt wird. Bis auf weiteres wird der Unterrichtsbetrieb in Trime⸗ ſtern durchgeführt, ſodaß alſo drei Studienabſchnitte anſtelle der bisherigen zwei Studienhalbjahre in einem Jahr durch⸗ geführt werden. Das jetzt begonnene und am 1. Oktober 1939 beginnende Trimeſter läuft bis Weihnachten 1939, das nächſte Trimeſter wird Anfang Januar beginnen. Die Durch⸗ führung des Unterrichtsbetriebes in Trimeſtern wird zwei⸗ fellos zu einer ſehr ſtarken zuſätzlichen Belaſtung der Leh⸗ renden und Lernenden führen, da die Qualität der Ausbil⸗ dung unter keinen Umſtänden geſenkt werden darf. Die vor⸗ übergehende Einführung ließ ſich aber nicht vermeiden, da der Nachwuchsbedarf beſchleunigt und zahlenmäßig ausrei⸗ chend zur Verfügung ſtehen muß. Eine Benachteilung der⸗ jenigen Studierenden, die letzt Wehrdienſt leiſten, wird dadurch tunlichſt aus geſchaltet werden, daß nach der Entlaſſung aus dem Wehrdienſt, wie ſchon einmal nach dem Weltkrieg, für die Kriegsteilnehmer Zwiſchen⸗ ſemeſter eingeſchoben werden. In leicher Weiſe wird eine bevorzugte Berückſichtigung der riegsteilnehmer bei den Zulaſſungen zur Prüfung erfolgen. Die Front der Hausfrauen Wäre ſchon eine Geſchichte des Haushalts geſchrieben. ſo würde man— neben der Wahrung des Herkommens— dort auch finden, daß alle entwicklungsreichen Zeiten eine weſentliche Umſtellung erforderten. Um ſtellung iſt auch heute die Parolen der Hauswirtſchaft, Sie verlangt von der Hausfrau, daß ſie wendig iſt, daß ſie umzudenken verſteht. Bisher war das„Haushalten“ oft ganz weſentlich ein Problem der mehr oder weniger gefüllten Börſe. Sicherlich aber konnte gerade der mit großem Aufwand geführte Haushalt ſehr unzulänglich ſein. Es beſtand meiſt die Möglichkeit zu kaufen, was man bezahlen konnte. An Anregungen fehlte es nicht. Auf den Einfallsreichtum und die Phantaſie der Hausfrau kam es dabei nicht ſo weſentlich an. Heute aber ſtehen beide im Vordergrund. Denn nun heißt es nicht mehr: beliebig aus⸗ wählen,— ſondern: das Vorhandene einteilen, auf die beſtmögliche Art zuſammenſtellen. Art und Menge der Nahrungsmittel, die jedem Haus⸗ halt zuſtehen, liegen durch die Bezugſcheine feſt. Während die Hausfrau früher für einen gewiſſen wiederkehrenden Bedarf vorſorgte und den mehr oder weniger günſtigen Angeboten gemäß ihren Plan ändern konnte, ſteht ſie heute vor der Aufgabe, von vornherein beſtimmte Waren⸗ arten und Warenmengen ſo in ihrem Wochenprogramm zu verteilen, daß die Rechnung aufgeht. Eine ſolche Rech⸗ nung mit lauter unveränderlichen Größen erfordert vor allem Ueberblick Bei jedem Einkauf, bei der Vorbe⸗ reitung jeder Mahlzeit iſt das Programm der ganzen Woche zu bedenken. Die Ueberſicht über den Wochenvorrat 2 Militärverwaltung in Polen. 5355 Der Führer und Oberſte Befehlshaber der e g die Einrichtung einer Militärverwaltung in den beſetzten ehemals polniſchen Gebieten angeordnet. An die Spitze der Militär⸗ verwaltung hat er als Oberbefehlshaber 2 den General⸗ oberſt von Rundſtedt(links) berufen.— Zum Oberſten Ver⸗ waltungschef beim Oberbefehlshaber Oſt für die geſamte Zivilverwaltung hat der Führer den Reichsminiſter Dr. Frauk 5(rechts) berufen.(Weltbild(M.). die Kartoffe Dienstag, 3. Oktober 1939 muß im Auge behalten werden, wenn man nicht am erſten und zweiten Tag auf Koſten des ſechſten und ſiebenten leben will. Das bringt eine weitgehende Umſtellung in der Art der Einteilung mit ſich. Es gilt aber nicht nur, mit dem Vorhandenen auszukommen. Es heißt vor allen Dingen, abwechſlungsreiche, gediegene und durchaus voll⸗ ſtändige Mahlzeiten zuſammenzuſtellen. Die Umſtellung, die der Hausfrau jedoch am meiſten Kopfzerbrechen machen dürfte, iſt noch anderer Art. In Schleſien ißt man 3. B. anders als im Rheinland und in Wien anders als in Hamburg. Selbſt am gleichen Ort herrſchen in den einzel⸗ nen Familien recht abweichende Gewohnheiten. Es gibt Liebhaber von Mehlſpeiſen, manche wiederum bevorzugen eine ausgeſprochene Fleiſchkoſt; der eine wünſcht reichlich, der andere wenig gefettete Gerichte. Wenn auch eine gute Aufklärungsarbeit dafür geſorgt hat, daß der Verzehr beſonders zuträglicher und unſerer Volkswirtſchaft zugäng⸗ licher Nahrungsmittel ganz weſentlich geſtiegen iſt, ſo ſind natürlich die verbrauchten Mengen im einzelnen ſehr unter⸗ ſchiedlich geblieben. Die bezugſcheinpflichtigen Lebensmittel werden jedoch gleichmäßig verteilt. Das heißt praktiſch, daß die Familie, die bisher einen größeren Fettverbrauch hatte, weil ſie lieber auf Fleiſch verzichtete, jetzt den Gehalt der Speiſen durch Fleiſchbeigabe auf der Höhe halten muß. Wo andererſeits der Fleiſchgenuß vorherrſchte, wird ſich nun nicht umgehen laſſen, mehr Gemüſe, Süßſpeiſen und allerlei gemiſchte Gerichte in den Küchenzettel einzube⸗ ziehen. Denn die Zuteilung, die bis auf ganz geringe Ab⸗ weichungen für alle gleich iſt, iſt eine Summe deſſen, was der Körper bedarf. Es iſt daher nicht möglich, auch weiter⸗ hin ſeine Vorliebe ſprechen zu laſſen, alte Gewohnheiten beizubehalten und eine Reihe von Artikeln nicht zu ver⸗ brauchen. Die Hausfrau bekommt jetzt manche Ware in die Hand, mit der ſie bisher wenig oder gar keine Er⸗ fahrungen gemacht hat. Erfindungsgabe und guter Griff gehören dazu, die paſſende Verwendung zu finden. ö Man darf wohl ſagen— und alle Hausfrauen, die in den Jahren 19141918 bereits unter ſchwierigen Be⸗ dingungen gewirtſchaftet haben, werden es beſtätigen—, daß der Hausfrau in dieſem Kriege die notwendige Um⸗ ſtellung leicht gemacht wird. Das weſentlichſte iſt das Umdenken, das Bereitſein zur Bewältigung neuer Anforderungen, die Gleichmütigkeit bei der Löſung von alten Gewohnheiten. Der erſte Schritt iſt gerade hierbei der ſchwerſte. Fühlt die deutſche Frau das Neuland erſt unter ihren Füßen, ſo wird ſie ſich nicht nur ſicher, ſon⸗ dern auch mit frohem Mut darauf bewegen. 5 Schließlich hält ſie das Wirtſchaften nicht allein in Bann. Ihr Blick iſt auch unter gewaltigen Anſtrengungen auf wichtigere Dinge gerichtet. Sie iſt ſich bewußt, daß die häusliche Wirtſchaft immer nur den beſcheideneren materiellen Teil des Familienlebens ausmacht. Auch unter den vielfachen, nicht zu unterſchätzenden Anforde⸗ rungen eines feſten Verteilungsplanes bleibt das Wirt⸗ ſchaften immer nur der Teil eines Ganzen. Das Ganze in dieſem Fall aber iſt die Hausgemeinſchaft, die nicht nur eine Tiſchgemeinſchaft, ſondern eine Lebens⸗ gemeinſchaft iſt und den Kern jener großen Volks⸗ gemeinſchaft bildet, die jeden in den Kreis ihrer Pflicht gezogen hat. Der Luftſchutzraum Es hat ch gezeigt, daß bei der von der Bevölkerung mit großem Eifer betriebenen Herrichtung von Luftſchutzräumen in verſchiedener Beziehung noch Unklarhekten beſtehen. So z. B. über die Beteiligungspflicht der Hausbewohner an den Her⸗ ſtellungsarbeiten. Der Luftſchutzraum dient dem Schutz aller Mitglieder der Luftſchutzgemeinſchaft. Deshalb müſſen ſich an ſeiner Herſtellung neben dem Hauseigentümer auch alle Hausbewohner beteiligen, ſei es durch Bereitſtellen von geeig⸗ neten Räumen, von Bauſtoffen, Geräten, Handwerkszeug oder durch eigene Arbeitsleiſtung und— ſoweit überhaupt noch not⸗ wendig— durch Geldbeträge. Auch auf rein lechniſchem Gebiet beſtehen noch manche Un⸗ klarheiten. Um dieſe zu beſeitigen und Fehler zu vermeiden, iſt im Auftrage des Reichsminiſters der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshabers der Luftwaffe vom Verlag Gasſchutz und Luft⸗ ſchutz in leicht verſtändlicher Form eine Anleitung für die behelfsmäßige Herrichtung von Luftſchutzräumen“ heraus⸗ gebracht worden. Die Broſchüre iſt im Buchhandel ſowie bel den Dienſtſtellen des Reichsluftſchutzbundes erhältlich. Der Preis beträgt 0,24 RM. Die Broſchüre ſollte in keinem Hauſe fohlen. Beaufteagter für Naturſchutz. Der Reichsforſtmeiſter hat den Regierungsbaileal Schur⸗ hammer unter Vorhehalt des Widerrufes anſtelle des auf ſein Anſuchen vom Amt enthobenen Direktors Profeſſor Dr. Auerbach zum Beauftragten für Naturſchutz im Bereich des Landes Baden ernannt, Kartoffeln hamſtern— unnötig NSG. Das heutige Kartenſyſtem ſichert allen Volks⸗ genoſſen eine gleichmäßige Verſorgung mit Lebensmitteln aller Art. Auf Grund unſerer geſicherten Eigenverſorgung, welche vom deutſchen Bauerntum ünker der zlelbewußten Führung des Reichsbauernführers R. Walter Darre in den letzten Jah⸗ ren planmäßig vorangetrieben wurde und auf Grund unſerer großen Vorräte an Brotgetreide, dee wir in dieſem Jahre dank der ausgezeichneten Ernte noch weiter erhöhen können, kann nach wie vor jeder Verbraucher ſeinen Normalbedarf decken. Nicht anders als bej Brot und Mehl ſieht es bei den Kartoffeln aus, die auch weiterhin ohne Karten erhältlich ſind. Daß man auch bei der jetzigen Neuregelung der Lebensmitteltarten die Kartoffeln aus der Zuteilung herausgelaſſen hat, ſollte auch dem letzten Zweifler beweiſen, daß jegliche Sorge um das 10 110 el völlig unßegründet iſt. Die Kartoffelernte Deutſch⸗ lands betrug im Durchſchnitt der letzten Jahre rund 50 Millionen Tonnen. Nur etwa ein Viertel davon, knapp 13 Millionen Tonnen, haben wir bisher für die menſchliche Er⸗ nährung gebraucht. Der Reſt ging in den Tiermagen oder wurde induſtriell verwertet. 2 22 a Das Genie als Gärtner Vor 150 Jahren wurde Peter Joſeph Lenne geboren. Zu den Menſchen, die in ihrem Leben um Anerken⸗ nung ringen mußten, dann Gewaltiges leiſteten und ſchließlich der Vergeſſenheit verfielen, gehört Peter Joſeph Lenné. Viele Bewohner von Berlin und Potsdam, die am Sonntag ihre Spaziergänge durch die Grünanlagen der Stadt machen, wiſſen nicht, wer der Schöpfer dieſer Parkanlagen geweſen iſt. Ganz beſcheiden erinnert nur ein Straßennamen an ihn. Nach der im 18. Jahrhundert von England ausgehenden Gartenrevolution, welche die ſymmetriſchen Anlagen der Barockzeit überwand, war es Lenns, der Berlin und Potsdam ein neues Stadtbild gab. Aus den geometriſch abgezirkelten und in ihrem Formalis⸗ mus uns fremden Parkanlagen wuchſen die nicht durch Abgrenzungen eingeengten, natürlichen und ins Weite ſchauenden Anlagen als Ausdruck der germaniſchen Seele. Für dieſe neue Richtung waren bereits Klopſtock und Goethe eingetreten. Von den Architekten und Ingenieur⸗ offizieren ging um 1800 die Geſtaltung der Landſchaft an Berufsgartenkünſtler über, deren erſte Vertreter in Deutſchland Sckell, Fürſt Pückler und Lenns waren. Lenns, der frohe und unbekümmerte Rheinländer, der am Rhein inmitten von Obſtgärten, Weinbergen und Laubwäldern aufgewachſen war, übertrug ſeine Jugendeindrücke auf die beiden Reſidenzſtädte. Von einem ungeheuren Idealismus in ſeinem Beruf beſeelt, entwarf er geniale Pläne, die leider nicht immer ausgeführt werden konnten, da man in Berlin den Standpunkt vertrat, Preußen habe ſich groß gehungert. Wenn er nur noch als der Neugeſtalter des Berliner Tiergartens oder des Parkes von Sansſouci be⸗ kannt wäre, ſo müßte dadurch ſchon ſein Ruhm unſterblich ſein. Peter Joſeph Lenns ſtammt aus einer Familte, die ſich ſchon von jeher mit der Gärtnerkunſt beſchäftigt hatte. Seine Vorfahren, die unter dem Namen Le Neu bekannt waren, ſtammten aus der Lütticher Gegend und kamen im Jahre 1665 auf den Ruf des Erzbiſchofs und Kurfürſten von Köln nach Poppelsdorf bei Bonn. Sein Vater, der dort kurfürſtlicher Hofgärtner war, änderte den Namen in Lenné. Vor 150 Jahren, am 29. 9. 1789 wurde ſein Sohn Peter Joſeph geboren, dem der gebildete Vater eine gute Erziehung angedeihen ließ. Bei einem Onkel in Brühl, der ebenfalls Hofgärtner war, verbrachte er ſeine Lehrzeit. Sein Vater ſchickte ihn mehrfach auf Studienreiſen. Schließlich wurde er 1816 als„Gartengeſelle“ in Sans⸗ ſouci eingeſtellt, und nach einem Probejahr bereits zum Mitglied der Gartenintendantur ernannt. In den erſten äußerſt anſtrengenden Jahren, als er ſich mit großem Eifer den an ihn geſtellten Aufgaben hingab und mit Freuden ein ſo großes Arbeitsfeld vor ſich ſah, ſchuf er ſchon Pläne für die Aenderung und Erweiterung des Parkes von Sansſouei, des Tiergartens und des Schloßparkes von Charlottenburg. Wie wenig im Park von Sansſouei ſeit der Zeit Friedrichs des Großen getan war, geht aus einem Brief Lennés(31. 8. 1818) an den Hofmarſchall v. Maltzahn hervor:„Seit 30 Jahren iſt auch nicht eine Fuhre Kies zur Verſchönerung der Wege in Sansſouci angewendet worden.“ Obgleich Lenns die Flü⸗ gel durch den ſparſamen Friedrich Wilhelm III. beſchnitten wurden, hat er doch dem reichlich verwilderten Park ein vollkommen neues Geſicht gegeben. Es iſt ſein Verdienſt, daß dort Hafer Raſenflächen und eine neue Ordnung der Wege geſchaffen, die Bauten in die Landſchaft einbezogen und Ausblicke in die Umgebung vorgenommen wurden. Durch ihn wurden auch wichtige angrenzende Gebiete hin⸗ zuerworben, wie der Charlottenhof im Süden und das Hopfenkrug⸗Gelände im Norden. Unter dem kunſtſinnigen Friedrich Wilhelm IV. wurden weitere Ländereien gekauft. Für die großen Pläne Lennss fehlte es an vielem, vor allem an Geld, Pflanzen und Fachleuten. Geld konnte er zwar nicht hervorzaubern, aber den beiden anderen Uebelſtänden half er ab durch die Schaffung einer Landes⸗ baumſchule und die e einer Gärtnerlehranſtalt, die anderen Staaten als Vorbild dienten. Im gleichen ſlaus Ilaleclandsg leinulcelir Aber Cordula hat ihren Stolz. Sie ſetzt ſich ein wenig gerader hin und ſagt ganz ruhig: „Ja, geh zu Braumüller und ſprich mit ihm. Er iſt doch im Aufſichtsrat der Bank, und Vater hat ihm ſehr übelgenommen, daß er ſich nicht länger für ihn eingeſetzt und Vater ein Moratorium verſchafft hat. Aber ich habe trotzdem großes Vertrauen zu Braumüller. Vielleicht kann er dir einen Rat geben.“ „Schön! Ich werde verſuchen, ihn noch heute zu ſprechen. Hier im Hauſe kann ich leider nicht bleiben. Ich werde in die ‚Vier Jahreszeiten ziehen.“ „Da wohnt dos Santos.“ „Dann meinetwegen in das„Bahnhofshotel' oder den „Schwarzen Adler“. Iſt ja ganz gleich.“ 9 0 du nicht doch hierbleiben?“ fragt Cordula zaghaft. „Ausgeſchloſſen! Uebrigens werde ich mich mit Karl ſtdes vertragen, wenn wir uns nicht zu dicht auf der Pelle en. Cordula muß ſich fügen und hilft Koffer packen. Von Liebe wird nicht geredet. Erſt als ſie das Zimmer ver⸗ laſſen und die Treppe hinunterſteigen, fällt ihm ein, daß er ihr eigentlich noch einen Kuß hätte geben können. Die Verſäumnis tut ihm leid, er merkt nun auch, daß ſie ent⸗ täuſcht iſt.„Verzeih, kleine Cordel“, ſagt er reuevoll. „Ich habe heute ſoviel im Kopf. Morgen rufe ich dich an, und wir ſehen uns. Hab' Dank, mein liebes Mädchen!“ „Auf Wiederſehen, Hans“, ſagt ſie nur und gibt ihm die Hand. Dann iſt ſie mit der Entſchuldigung, daß die Mutter auf ſie warte, fortgeſchlüpft; er ſteigt die letzte Treppe allein hinunter und geht aus ſeinem Vaterhaus, 1985 7 Tag zuvor in einer beſſeren Stimmung be⸗ reten hat.— Bereits eine Stunde darauf ſitzt Hans Haberland bei dem alten Juſtizrat Braumüller in deſſen gemütlichem, altmodiſchem Wohnzimmer, denn die Büroſtunden ſind Roman von Thea Malten. 6. Fortſ. vorüber. Es hat einen 5 lichen Empfang gegeben mit viel Händeſchütteln und uf die Schultet klopfen. Dann holt Braumüller zur Feier des Wiederſehens eine ver⸗ heißungsvolle ſtaubbedeckte Flaſche aus dem Keller und nötigt den Gaſt in die Sofaecke. Braumüller iſt mit dem alten Haberland befreundet geweſen und kennt die Söhne von Kindesbeinen an. Jahr 1824 wurde er zum Königlichen Gärtefdkrektor be⸗ fördert. Seine Haupttätigkeit in den dreißiger Fahren war die Umgeſtaltung des Tiergartens in Berlin, die unter dem wenig großzügigen König Friedrich Wilhelm III. in ſieben Bauabſchnitten hergeſtellt wurde. Ein großer Umſchwung erfolgte im Jahre 1840, als der kunſtliebende Friedrich Wilhelm IV. den Thron be⸗ ſtieg. Lenné wurde ſofort aufgefordert einen umfaſſenden ſtädtebaulichen Plan einzureichen.(„Schmuck und Grenz⸗ züge der Reſidenz Berlin.“) Es ſind das die Pläne zur Bebauung des Köpenicker Feldes und des Geländes der ehemaligen Pulvermühle, ſowie die Erbauung des Luiſen⸗ ſtädtiſchen und Landwehrkanals. Kurz darauf ſchuf er den Plan zur„Verſchönerung der Inſel Potsdam“, In Sans⸗ ſouei ließ dieſer König den Wunſch Friedrichs des Großen in Erfüllung gehen, indem er die Waſſerkünſte ſchuf. 1841/42 wurde der Wildpark bei Potsdam angelegt. Zwi⸗ ſchen dem König, der ſelber Anregungen zu Gartenſchöp⸗ fungen gab, und Lenns entſpann ſich mit der Zeit ein recht vertrauliches Verhältnis, daß dieſer aber niemals miß⸗ brauchte, obgleich er jeden Abend um einen Empfang in Sansſouci bitten durfte. Bei einer Konferenz über den Landwehrkanal durfte Lenns es ſogar wagen, dem König zu lagen:„ib. Weagjeſtat begreifen noch immer nicht das Geiſtreiche meiner Idee“. Der König nahm es ihm nicht übel. 5 5 Der Tod Friedrich Wilhelms IV. beendete eine große künſtleriſche Periode und bedeutete auch für Lenns einen heftigen Schlag. Einige Arbeiten wurden noch beendet, dann hören wir nur wenig von dem verdienten Garten⸗ baukünſtler. Er ſtarb im Jahre 1866 kurz vor ſeinem 50jährigen Dienſtjubiläum. Auf ſelnem letzten Wege wurde ihm ein Lorbeerkranz mit 50 goldenen Blättern voran⸗ getragen, auf denen ſeine bedeutendſten Anlagen verzeich⸗ net waren. Dr. F. J 5 2 Scheintol geboren und doch gerettet Es ſoll bisher kein Fall bekannt ſein, daß es der ärzt⸗ lichen Kunſt gelungen iſt, ein eben zur Welt gekommenes Kind, das ſcheintot iſt, ins Leben zu rufen. Ein ſolches Ereignis wird nun aber von der däniſchen Inſel Jütland berichtet. Der Körper des Neugeborenen hatte eine vollkommen Korper ves Nau 5 eine 8 bläuliche Farbe„Eine Atmung war nicht feſtzuſtellen. Nur das Herz ſchien ſchwache Bewegungen zu machen, die nur durch einen ſehr empfindlichen elektriſchen Apparat feſtgeſtellt werden konn⸗ ten. Der Arzt und die Hebamme laten alles, was in ihren Kräften ſtand. Beſonders verſuchten ſie durch künſtliche Atmung dem Kinde das Leben zu geben. Als ſich aber auch hier kein Erfolg einſtellen wollte, ließ der Arzt ſchleunigſt aus einem Krankenhaus einen Apparat holen, der die direkte Ein⸗ führung von Sauerſtoff in die Lungenarterie ermöglicht Drei⸗ viertel Stunden dauerte es nun, bis das neugeborene Kind die erſten, allerdings ſehr ſchwachen Lebenszeichen von ſich gab und aus dem Zuſtande des Scheintodes in den des Lebens zurückkehrte. Nach einer weiteren halben Stunde bewegte das Kind die Hände, die Hautfarbe wechſelte und wurde roſig, auch begann das Kind ſeinen erſten freudigen Lebensſchrei auszuſtoßen. Sie lennen nur drei Farben Das richtige Erkennen und Unterſcheiden der Farben iſt eine Fähigkeit, die ſich das Auge des Menſchen erſt mit den Fortſchritten der Kultur angeeignet hat. Einen feſſelnden Bei⸗ trag hierzu liefern die Beobachtungen, die man an Indianern des Mensa en Chacos gemacht hat. Die ziemlich tiefſte 921 a rei den Aſhuslay⸗Indianer kennen z. B. überhaupt nur Farbennamen; eine Bezeichnung für roſa und rot, eine an⸗ dere für weiß und gelb und eine dritte für ſchwarz. Blau und grün werden als ſchwarz bezeichnet, während man die braune Farbe zu rot rechnet. Fragte man einen Indianer nach der Farbe eines Gegenſtandes, ſo war er faſt immer unſicher und nannte erſt mehrere Farben unter einem Namen zuſam⸗ meu, ſo ron roſa, braun und hellviolett, ferner blau und grün, gelb und gelbbraun, ſchwarz, grau und dunkelviolett, ſowie weiß und hellgrau. Aehnliche Beobachtungen machte ſeinerzeit auch Kandi an den Negern von Oſtafrika. Hier zeigte es ſich, daß die Neger verſchiedene Farben zwar gut unterſcheiden konnten, aber nur für diejenigen Farben eigene Benennungen hatten, „Ich kann mir ſchon denken, wo der Schuh drückt“, ſagt er, als die üblichen erſten Fragen nach dem Ergehen erledigt ſind.„Ja, das iſt eine ſchlimme Sache, mein Junge, eine ganz verteufelt ſchlimme Sache. Ich fürchte, Karl hat gänzlich abgewirtſchaftet, und dein Anteil iſt dabei auch verlorengegangen.“ Hans berichtet nun von den letzten Geſchehniſſen. Der alte Herr ſchüttelt mißbilligend den Kopf. von dem märchenhaft reichen Ausländer gehört, deſſen rieſengroßes, ſilbergraues Kabriolett die Stadt in Auf⸗ regung verſetzt. Aber er wußte nicht, daß Ruiz dos San⸗ tos mit Hans Haberlands einſtigem Mitſchüler Marker identiſch iſt, deſſen Vater er in ſehr ſchlechtem Andenken hat.„Ein Gaumer, mein Lieber, ein Gauner!“ verſichert er.„Der Herr Sohn wird nicht beſſer ſein.“ Er iſt derſelben Anſicht wie Hans, daß Karl aus den Händen des Ausländers, deſſen angeblichem Reichtum er mißtraut, befreit werden müſſe. Aber wie, ohne die Haber⸗ landwerke preiszugeben? Hans deutet auf ein verlän⸗ gertes Moratorium hin, worauf der alte Herr anfängt, aufgeregt im Zimmer herumzulaufen. „Du kannſt mir's glauben, Hans, es macht mir ſchlaf⸗ loſe Nächte“, ſagt er.„Schließlich fühle ich mich mit eurer Jabrik verwachſen, und euer Vater war mein beſter 1 Aber ich kann es nicht mehr verantworten, daß meine Bank noch weiter Kredit gibt. Selbſt wenn ich meine Stimme dafür abgegeben hätte, hätte es nichts ge⸗ nutzt, denn der ganze Auſſichtsrat iſt dagegen. Kein Menſch hat Vertrauen zu Karl. Er hat nie viel Energie gehabt, den letzten Reſt aber hat er ſeit dem Unglücksfall mit Eckard verloren. Jeder weiß, daß Karl ein ehrenhafter Mann iſt, allen tut er leid. Was ſoll aus ihm und der kränklichen Frau werden? Aber Geſchäft und Gefühl ſind 8 die Bank kann auf unſer Mitleid keine Rückſicht nehmen.“ Nun kommt Hans mit ſeinem Vorſchlag, den er ſich inzwiſchen zurechtgelegt hat. Er will in die Fabrik ein⸗ treten und ihr ſeine ganze Arbeitskraft zur Verfügung ſtellen. Für das Geld, das er beſitzt, will er ſelbſt die nötigen neuen Maſchinen bauen und den ganzen Betrieb nach und nach moderniſieren. Er müſſe nur Gelegenheit haben, mit den Herren vom Aufſichtsrat zu ſprechen, dann wolle er ſie ſchon von ſeinen Erfahrungen, ſeinem Können und ſeiner Energie überzeugen, ſo daß ſie ihm das Mora⸗ torium bewilligen und ihm auch noch die nötigen Be⸗ triebsgelder zur Verfügung ſtellen. „Und Karl?“ 8 „Karl muß mir natürlich freie Hand laſſen!“ erklärte ns „Da liegt der Haken!“ erklärt ber alte Juſtizrat be⸗ „Selbſt wenn du beim Auſſichtsrat durchdringen würdet— und das Zeug haft du dazu— kenne ich doch eee, eee Auch er hat heim bei dem geſtrigen Spiel gut gehalten. die ſie ſelbſt herſtellten, weshalb die meiſten Stämſſte nür die Farben ſchwarz, weiß und rot zu bezeichnen wußten. Nur bei den Stämmen, die auch blaue Farbſtoffe bereiteten, beſaß die Sprache auch eine Bezeichnung für blau. Fajür viele Farben, die in der Natur vorkommen, gab es in der Negerſprache einige Namen auch inſofern, als man die Farbe der Blätter einfach als„blättern“ oder die des Meſ⸗ ſings als„meſſingſch“ kennzeichnete, womit immer eine rech gute Verſtändiaung erzielt werden konnte. Sport und Spiel Kriegs⸗Handballrunde. To. Friedrichsfeld— Ty. 98 Seckenheim 3:3(8:0). Beim zweiten Handballſpiel in der Kriegsrunde trafen ſich obige Mannſchaften auf dem Friedrichsfelder Sport⸗ platz. Im Voraus ſtand ſchon feſt, daß die hieſigen 98er in Friedrichsfeld auf einen Gegner ſtoßen, mit dem nicht zu ſpaſſen iſt. So war es denn auch; das magere End⸗ ergebnis von 3:3 Toren beweiſt, daß auf beiden Seiten um die Tabellenführung gekämpft wurde. Das Spiel ſelbſt hielt von Anfang bis zum Ende die wenigen Zu⸗ ſchauer in größter Spannung. s Mit der Freigabe des Leders durch den Unpartei⸗ iſchen wurden die Gäſte aus Seckenheim bald von den guten geſchloſſenen Leiſtungen der Platzherren überraſcht. Sie hatten in wenigen Minuten zwei Tore erzielt und ließen weitere vielverſprechende Angriffe folgen. Die Gäſte⸗ verteidigung hatte alle Hände voll zu tun, um nicht mit einer hohen Niederlage überfahren zu werden. Im Sturm ſelbſt klappte es dazu nicht, man ſpielte hier ſehr unſicher. So hielt das Spiel bis in die Halbzeit hin. Bis dahin war dann noch der Gaſtgeber einmal erfolgreich und mit 3:0 ging man in die Pauſe. Wenige Minuten nach dem Anpfiff der zweiten Spielhälfte änderte ſich das Bild. Die Gäſte wurden ſichtlich beſſer, ſodaß auch hier Erfolge reifen mußten. In der Verteidigung der Seckenheimer im Verein mit dem Torwächter hielt man dicht und ließ dem Gegner keinen freien Lauf mehr. Der Sturm arbeitete ſichtlich beſſer und bald wurde der Bann durch Strafwurf von Bauer gebrochen. Gropp holte alsdann bald darauf zum zweiten Treffer aus und bald darnach gelang es dann auch Benz, den Gleichſtand zu erzielen. 1 Tb.„Jahn“ Seckenheim I.— BfN. Mannheim I. 6:13 Seckenheim hat ſich gegen den Ligiſten VfR. Mann⸗ Das Reſultat entſpricht nicht vollauf dem Spielverlauf, Wohl konnte VfR. gleich zu Anfang einige Tore vorlegen, jedoch bald kamen die Einheimiſchen bis auf ein Tor an den großen Gegner heran, Auch im weiteren Verlauf wurde das Spiel durchweg offen gehalten. VfR. war im Feldſpiel natürlich beſſer und die Stürmer ſchoſſen durchweg plaziert, was gerade den Einheimiſchen mangelte. Wiederholt wurde gegen die Latte geſchoſſen oder hart daneben. Der Umſtand, daß der Seckenheimer Torwart zum erſtenmal in der Mannſchaft mitwirkte, ohne ſeine Sache ſchlecht zu machen, ſowie die ſchwachen Außenläuferleiſtungen waren für das Ergebnis ausſchlaggebend. Doch muß auch im Sturm der Angriff durchdachter vorgetragen werden, wenn Erfolge erzielt werden ſollen. So gelang es VfR. gegen Schluß noch einige Treffer anzubringen und damit ein etwas ſchmeichelhaftes Reſultat zu erzielen. Jedenfalls darf die Mannſchaft den kommenden Spielen in Ruhe entgegenſehen, ſie wird ſich gut zu ſchlagen wiſſen. Für den ausgebliebenen Schieds⸗ richter ſprang in entgegenkommender Weiſe Herr Edmund Würthwein ein. f Karl zu gut und weiß, daß er ſein Heil lieber dieſem hergelaufenen Hochſtapler anvertraut, als ſich unter deine Botmäßigkeit zu begeben.“ l Das gibt Hans zu. Aber er brummt und knurrt noch eine Weile über Karls Engſtirnigkeit und über die Ver⸗ lotterung in der Fabrik. Dann fragt Juſtizrat Braumüller, wie ihm Cordula gefiele, und ſeine Miene glättet ſich. „Das Mädel iſt famos! Geſund an Leib und Seele. Ein heller Kopf, ein warmes Herz— dabei auch noch hübſch zum Anbeißen.“ „Na, dann beiß nur an!“ ſagt der alte Herr bedächtig. „Das wäre die richtige Frau für dich.“ Hans gibt das unbedingt zu. Nur ſei jetzt nicht der geeignete Augenblick, an Heiraten zu denken, weil der Grund, auf dem man ſtehe, ſo wacklig ſei. e „Es muß ja auch nicht gleich ſein“, ſagt Juſtizrat Braumüller. Am nächſten Tage hat Braumüller eine n urg mit Karl Haberland, die ziemlich erfolglos verläuft. Kar bleibt dabei, ſeine einzige Rettung in dem Zuſammen⸗ ſchluß mit Ruiz dos Santos zu ſehen. Ueber ſeines Bru⸗ ders Pläne zuckt er die Achſeln. Ohne einen größeren Zu⸗ ſchuß ſei die Fabrik nicht wieder flottzumachen. „Vorurteil! Na, hör mal! Du haſt doch ſonſt ſolide und geſchäftliche Grundſätze und ſollteſt vor der Zu⸗ ſammenarbeit mit einem Mann zurückſchrecken, deſſen Va⸗ ter den denkbar ſchlechteſten Ruf genoß“, hat der Juſtizra⸗ eingewendet. 1 2 Aber Karl iſt bockbeinig geblieben. Desharb konne der Sohn höchſt ehrenhaft ſein, er mache außerdem ganz der Eindruck. Es wäre bei Hans nichts weiter als die lächer⸗ liche Feindſchaft aus der Kinderzeit, die ihn veranlaſſe, gegen dos Santos Front zu machen. Er wolle dem Bruder ja keine unlauteren Beweggründe unterſchieben, aber ihm ſelbſt, vielleicht unbewußt, ſpiele wohl der Wunſch mit, ſich jetzt ſchon an die Spitze des Werkes zu ſtellen und bereits zu ſeinen, Karls, Lebzeiten Herr des Erbes zu werden.— o Juſtizrat Braumüller ſieht infolgedeſſen ziemlich ſchwarz. Es wird ſchwer genug für Hans Haberland ſein, die Herren vom Aufſichtsrat zu überzeugen, doch ſelbfſ wenn ihm das gelingt, kann er nichts tun ohne Karls Einwilligung. 85 „Aber auch Karl nichts Hans. 5 f f „Was willſt du denn tun? Die Fabrik in Konkurs gehen laſſen?“ 3 N „Lieber das, als unſeren ehrlichen Namen mit dem eines Lumpen in Verbindung zu bringen.“ 8 „Doch was ſoll aus Karl und Elfriede werden?“ Darauf weiß Hans keine Antwort.—— 8([ TTortſekung folat) ohne die meine“, erinner