45 arren Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages: und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. „ 39. Jahrgang Montag den 9 Oktober 1939 Appell an die Vernunft Das weltpolitiſche Ereignis, unter deſſen Zeichen dieſes Wochenende ſtand, war die große Führerrede in der hiſtoriſchen Reichstagsſitzung vom 6. Oktober. Die führenden Männer der wichtigſten Großmächte ſtehen nach dieſer Rede vor dem Scheidewege. Deutſchlands Führer hat ihnen die Wahl geſtellt zwiſchen Krieg und Frieden, zwiſchen dem Selbſtmord ihrer Völker und der verſtändnisvollen friedlichen Zuſammenarbeit für ein vom Verſailler Fluch befreites Europa, das durch die Bürgſchaft der ſtärkſten Nationen vor einer Wiederkehr der Schrecken des Weltkrieges und des durch Verſailles herauf⸗ beſchworenen Siechtums der Kulturmenſchheit in Zukunft bewahrt iſt. Zur Erreichung dieſes Zieles hat der Führer einen konſtruktiven Plan aufgeſtellt, der nicht von der Sieger⸗ laune diktiert iſt, die einſt die„Friedensmacher von Ver⸗ ſailles“ beherrſchte, ſondern der getragen iſt von der Ver⸗ antwortung eines weitſchauenden großen Staatsmannes gegenüber dem geſamteuropäiſchen Raum, dem auf lange Sicht eine dauernde Befriedung gegeben werden ſoll. Da⸗ zu iſt es ſelbſtverſtändlich notwendig, daß dem Deutſchen Reich eine Reichsgrenze im Oſten gegeben wird, die end⸗ lich den hiſtoriſchen, ethnographiſchen und wirtſchaftlichen Bedingungen Rechnung trägt. Selbſtverſtändlich iſt es auch, daß die Herſtellung eines polniſchen Staates in ſeinem Aufbau die Garantie bieten muß, daß dort nie⸗ mals wieder ein Brandherd gegen das Deutſche Reich entſtehen und auch keine neue Intrigenzentrale gegen Deutſchland und Rußland gebildet werden kann.. Die Löſung aller Minderheitenfragen, nicht nur im Oſten, ſondern auch in faſt allen ſüd⸗ und ſüdoſteuro⸗ päiſchen Staaten ſoll in großzügiger Weiſe durch eine allgemeine Neuordnung der ethnographiſchen Verhältniſſe in Form einer Umſiedlung der Nationalitäten ſtattfinden, wobei Deutſchland und die UdSSR. übereingekommen ſind, ſich gegenſeitig zu unterſtützen. Das iſt eine der⸗ artig weitſchauende Ordnung des oſteuropäiſchen Rau⸗ mes, der jeder vernünftig denkende Staatsmann nur zu⸗ ſtimmen kann und aus der allein ein dauernder Frieden zu entſtehen vermag. Die Forderung nach einem wirklichen Aufblühen der internationalen Wirtſchaft und des Handels, das Ver⸗ langen einer Neuordnung der Märkte und einer endgül⸗ tigen Regelung der Währungen rundet das Bild dieſes konſtruktiven Planes ab. Die wichtigſte Vorausſetzung aber hierfür muß die Herſtellung eines unbedingt garan⸗ tierten Friedens ſein, der nicht allein durch die Sank⸗ tionierung eines europäiſchen Status, ſondern durch das Zurückführen der Rüſtungen auf ein vernünftiges, wirt⸗ ſchaftlich ertragbares Maß gewährt wird. Es würde nur zum Segen der Menſchheit gereichen können, wenn ſich unter dieſen Vorausſetzungen die Nationen des Kon⸗ tinents zu einer allgemeinen Zuſammenarbeit zuſammen⸗ finden würden, um in einer Konferenz ein wirkliches Friedensſtatut aufzurichten, einer Konferenz, die ſelbſt⸗ verſtändlich nicht unter dem Dröhnen der Kanonen ſtatt⸗ finden darf, ſondern die getragen ſein muß von dem auf⸗ rechten Willen, allen europäiſchen Nationen Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen. 5 Wenn im Hinblick auf eine allgemeine Befriedung die Forderung auf Rückgabe der deutſchen Kolonien geſtellt wird, ſo hat der Führer ausdrücklich betont, daß es ſich hierbei um keine ultimative Forderung handelt, aber auch hier muß unſerem moraliſchen und hiſtoriſchen Rechts⸗ anſpruch ſowie dem elementaren Recht auf Beteiligung an allen Rohſtoffquellen der Erde Rechnung getragen werden, wenn man endlich einmal der politiſchen Gerech⸗ tigkeit und der wirtſchaftlichen allgemeinen Vernunft zum Siege verhelfen will. So iſt in dem Plan des Führers nicht eine einzige Forderung enthalten, die der Ehre einer anderen Nation zunahe tritt oder einer anderen Nation etwas von ihren eigenen Lebensrechten nehmen möchte, ſo daß eine Ableh⸗ nung dieſes Planes nicht nur eine kataſtrophale Kurzſichtigkeit, ſondern zugleich eine ſkrupelloſe Verant⸗ wortungsloſigkeit gegenüber den Intereſſen Geſamt⸗ europas ſein würde. In der Weltgeſchichte wird man vergebens nach Ver⸗ gleichen für die großherzige Tat Adolf Hitlers ſuchen. Ein Volks⸗ und Heerführer, in deſſen Land die Sieges⸗ fahnen wehen, ein Staatsoberhaupt, deſſen unüberwind⸗ liche Armee in fünf Wochen das polniſche Heer und den polniſchen Staat vernichtet hat, verzichtet auf ſofortige Vergeltung an den militäriſchen Verbündeten des reſtlos geſchlagenen Feindes. Er gibt den Regierungen Englands und Frankreichs noch eine Chance, ihre Völker vor dem Schickſal des Beſiegten zu retten. Das konnte kein anderer tun als Adolf Hitler, deſſen geſchichtliche Perſön⸗ lichkeit und deſſen ununterbrochene Siegeskette ihn turm⸗ hoch über die Verdächtigungen erheben, daß etwa Schwäche oder gar Verzweiflung ſein Handeln beſtimmen könnten. Es iſt in Wahrheit die letzte Chance für die Verant⸗ wortlichen in London und Paris. Der Führer ließ keinen Zweifel daran, wenn dieſe Erklärung die Kriegstreiber an der Themſe und Seine nicht zur Vernunft und Um⸗ Nach brut 15 1 5 Hitler betonte daß mit 5. e Erklärung ändi ⸗ bereitſchaft gene 5 ung der Verſtändigüngs Mit dem deutſchen Volk und mit den von einem furchtbaren Schickſal bedrohten Völkern Englands und Frankreichs harrt nun die ganze Welt in geſpannter Er⸗ wartung der Antwort, die von der engliſchen und franzö⸗ — ee eee eee eee Der Wehr machts bericht Jaſt 17 000 Gefangene bei Kock und reiche Beute Berlin, 8. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Bewegungen auf die deutſch⸗ruſſiſche Inkereſſen⸗ grenze verlaufen weiterhin planmäßzig. Nach den letzten Meldungen des Heeres haben ſich bei Kock über die bisher mitgeteilten Zahlen hinaus zwei Di⸗ viſionskommandeure, 1255 oißzien und 15 560 Unkeroffi⸗ ziere und Mannſchaften den deutſchen Truppen ergeben. An Beute wurden 10 200 Handfeuerwaffen, 205 Maſchinen⸗ gewehre, 20 Geſchütze, über 5000 Pferde und mehrere Kriegskaſſen eingebracht. Im Weſten kagsüber beiderſeitige Arkilleriekätigkeit, nachts vereinzelt Störungsfeuer. Deulſche Flugzeuge auf der Wacht Wie zwei franzöſiſche Potez⸗Maſchinen abgeſchoſſen wurden. Pk. Während das geſamte deutſche Volk und mit ihm alle Kulturvölker der Erde geſpannt an den Lautſprechern ſaßen, um die geſchichtlich ſo bedeutſame Friedensrede des Führers zu hören, während nicht nur die Bürger, ſondern auch die unter den Waffen ſtehenden Soldaten mit heißem Herzen die Rede eines Frontkämpfers, eines echten Soldaten berfolgten, in dieſer denkwürdigen Stunde überflogen zwei franzöſiſche Potez⸗Maſchinen die franzöſiſche Grenze und drangen in deutſches Hoheitsgebiet vor. Wahrſcheinlich hatten die Franzoſen angenommen, zu die⸗ ſer Zeit unbemerkt durchzukommen. Sie hatten aber nicht mit der Wachſamkeit des deutſchen Flugmelde⸗ dienſtes gerechnet, der trotz der dreifachen Wolkendecke, die den Herbſthimmel verhängte, ſofort das Ueberfliegen der deut⸗ ſchen Grenze durch feindliche Flugzeuge melden konnte. Inner⸗ halb weniger Minuten erreichte der Alarm ſämtliche Flug⸗ hüfen und Einſatzflughäfen Deutſchlands, die in der Kurs⸗ richtung der bisher noch unſichtbaren Gegner lagen, die in einer Höhe von etwa 5000 Meter flogen. In der Nähe des Rheins ereilte die Franzoſen ihr Schick⸗ ſal. Deutſche Jäger hatten ſie auf ihren ſchnellen Maſchinen ; i mende isl bald entdeckt, verfolgten ſie nun durch die verſchiedenen Wol ⸗ 3 kenſchichten, in denen ſie ſich zu verbergen ſuchten, und ſchoſ⸗ ſen ſie nach kurzem Luftkampf zuſammen. Soweit die Be⸗ ſatzungen, die zum Teil ſchon durch Schüſſe verletzt waren, ſich retten konnten, wurden ſie neben ihren zertrümmerten Maſchinen gefangengenommen und in Lazarette gebracht, wo ſie ſofort ärztliche Hilfe erhielten. Der Leutnant, der eines der Flugzeuge abgeſchoſſen hatte, erzählte, daß er gerade vor dem Lautſprecher ſtand und der Führerrede zuhörte, als kurz nach 13 Uhr Lautſprecher und Leuchtkugeln Alarm verkündeten und der Funk das Nahen feindlicher Maſchinen meldete. In 2000 Meter Höhe ſtieß der Leutnant, der als Führer einer Rotte aufgeſtiegen war, auf eine Potez⸗Maſchine, die in den Wolken zu entkommen verſuchte. Immer wieder verbarg ſie ſich in der ſchützenden Wolkendecke, doch der deutſche Jäger blieb ihr dicht auf den Ferſen und ließ ſie nicht mehr entwiſchen. Von Wolkenturm zu Wolkenturm, die die Wolkendecke 5 58 1200 und 3000 Meter verbanden, ging die wilde Jagd dahin. Immer tiefer drückte der deutſche Fäger den Gegner, der auf dieſe Weiſe eine letzte Möglichkeit ſucht, ſich den todbringenden Feuer⸗ garben zu entziehen. In 20 Meter, Höhe raſten die beiden Maſchinen in hartem Luftkampf dahin, bis der Franzoſe zer⸗ fetzt und zerſchoſſen zu Boden mußte. Kurz vor dem eigentlichen Abſturz, der in der allerdings geringen Höhe von nur 10 Meter 0 ſprangen die Fran⸗ zoſen aus ihren Maſchinen und blieben verletzt am Boden lie⸗ gen. Der deutſche Leutnant umflog den Platz und f noch, wie die Soldaten ſich der Verletzten annahmen, die ſoſort in ein Krankenhaus gebracht wurden. Die Inſaſſen dieſer Ma⸗ ſchine waren ein franzöſiſcher Oberſtleutnant, ein Leutnant, ein Kadett und ein Gefreiter der franzöſiſchen Luftwaffe. Ein Oberfeldwebel ſtieß bis in 5500 Meter Höhe mit ſeinem Schwarm vor. Beim 1 0 in die dritte Wolken⸗ ſchicht, die in etwa 4500 Meter Höhe lag, verlor er e den Anſchluß. Beim Suchen traf er in 4000 Meter Höhe au den Gegner, den er ſofort als Feind erkannte. Auch dieſer Franzoſe ſuchte ſein Heil in der Flucht und verſuchte, ſich in den Wolkentürmen in der zweiten Wolkenſchicht, die in etwa 3000 Meter Höhe lag und eine Stärke von etwa 300 Meter hatte, zu retten Der Deutſche vereitelte dieſe Abſicht, trieb den Feind wieder auf etwa 4000 Meter Höhe empor und ſchoß ihn in drei kurz aufeinander folgenden An⸗ e zuſammen. Durch Fallſchirmabſprung retteten die Gegner ihr Leben Lehmann. ſiſchen Regierung auf die Erklärung des 6. Oktober ge⸗ geben wird. Es iſt kaum vorſtellbar, daß die Verblendung eines verantwortlichen Staatsmannes ſo weit gehen könnte, daß er kalten Herzens über ſein Volk und zu⸗ gleich über ganz Europa Kriegsſchrecken heraufbeſchwört, die nach dem hochherzigen Vorſchlag des Führers ohne Opfer und Preſtigeverluſt vermieden werden könnten. Deutſchland kann in Ruhe abwarten, welche Folge⸗ rungen die anderen aus dieſem konſtruktiven Plane ziehen. Das Echo, das das Wort des Führers bei den Neutralen gefunden hat, zeigt, daß man dort zur Ein⸗ ſicht gelangt iſt, wo der wahre Geiſt des Friedens zu finden iſt, zumal die Neutralen am eigenen Leibe die Rückſichtsloſigkeit und Skrupelloſigkeit der engliſchen Machtpolitiker ſchon in den erſten Wochen des Krieges zu ſpüren bekommen haben. Sollte aber der Appell Adolf Hitlers an die Ver⸗ nunft nicht gehört werden, ſo ſteht heute ſchon eindeutig feſt, daß die Kriegstreiber die Schuld dafür tragen, wenn ſtatt eines dauernden Friedens ein nicht wiedergutzu⸗ machendes Unheil über Europa hereinbricht. Weder Waffengewalt, noch die Zeit werden Deutſchland bezwin⸗ gen. So ſagte der Führer, und unſer Volk teilt von ganzem Herzen die von ihm ausgeſprochene Zuverſicht, daß Deutſchland ſiegt. 8 Nr. 236 England verſchärft den Handelskrieg Sogenannter„Handelsdampfer“ mit 15⸗ZentimeterGeſchütz und zwei Flaks. Großes Aufſehen erregte in Buenos Ares das Ein⸗ laufen des erſten bewaffneten engliſchen Dampfers„Almeda Star“ mit Paſſagieren und Fracht. Die argentiniſchen Blätter bringen Abbildungen des Schiffes, das mit einem 15⸗Zenti⸗ meter⸗Geſchütz und zwei Flugabwehrkanonen beſtückt iſt. Die Bewaffnung der engliſchen Handelsſchiffe ſcheint alſo nach den in letzter Zeit eintreffenden Nachrichten gemäß der Ankündigung Churchills durchgeführt zu ſein, womit England den Anſtoß gibt zu einer Verſchärfung des Handelskrieges. Denn es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Beſtückung eines engliſchen Handelsſchiffes ſogar mit 15⸗Zentimeter⸗Ge⸗ ſchützen nicht lediglich„defenſiven“, ſondern im Gegenteil offenſiven Zwecken dient. Während die deutſchen U⸗Boote bei Durchführung ihrer priſenrechtlichen. Aktionen ſelbſt nach dem Urteil betroffener feindlicher Seeleute durchaus ritterlich und menſchlich verfahren ſind, bemüht ſich die britiſche Admiralität, auch die Handelsſchiffe in den Dienſt der Hunger⸗ blockade gegen Deutſchland und die Neutralen zu ſtellen. Gegen Kanadas Kriegsbeteiligung Meinungsverſchiedenheiten in der Provinz Quebec. a Berichten aus Ottawa zufolge herrſchen in Franzöſiſch⸗ Kanada innerhalb der Provinzialregierung Quebees alute Meinungsverſchiedenheiten über Kanadas Kriegsbeteiligung. Dieſe Differenzen führten ſchließlich am Donnerstag zum Rück⸗ tritt des Miniſters Layton, der dem Miniſterpräſidenten Dupleſſis vorwarf, durch die Anberaumung von Provin⸗ zialwahlen für dieſen Monat unter einer Wahlparole, die ſich gegen die Kriegsbeteiligung richte, gefährde er die kanadiſche Einigkeit und Reichstreue. a Falls Dupleſſis ſiegreich aus den Wahlen hervorgeht, hält man es für wahrſcheinlich, daß ſämtliche drei Quebeeer Mit⸗ glieder aus der Ottawaer Bundesregierung ausſcheiden, was möglicherweiſe nicht ohne Komplikationen abgeht. Arbſys wieder in Moskau Fortſetzung der ſowjetruſſiſch⸗litaufſſchen Verhandlungen. Zur Fortſetzung der litauiſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhand⸗ lungen begab ſich eine größere. Abordnun Aa Führung des Außenminiſters Urbſys im Sonderflugze nach Moskau. Der litauiſchen Delegation gehören ferner an Vize⸗Miniſterpräſident Dr. Bizauskas, Armeeche eneral Raſtikis und der Leiter der Wirtſchaftsabteilung im 91 miniſterium, Norkaitis. Begleitet iſt die Delegation von ver⸗ ſchiedenen Militär⸗, Wirtſchafts⸗ und Verkehrsſachverſtändigen. Telegrammwechſel Munters— Molotow Aus Anlaß des Abſchluſſes des lettiſch⸗ſowjetruſſtſe en Abkommens fand zwiſchen dem lettiſchen Außenminiſter Munters und Außenkommiſſar Molotow ein Tele⸗ grammwechſel ſtatt. Munters weiſt in ſeinem Telegramm darauf hin, daß es in einer Atmoſphäre gegenſeiti⸗ gen Vertrauens zu einer ſchnellen Entſcheidung gekom⸗ men ſei und damit zu einer Befeſtigung der Freundſchaft wiſchen Lettland und der Sowjetunion. eee Molotow bringt in ſeiner Antwort zum Ausdruck, daß einen dauerhaften ölker Lettlands und der das Abkommen dazu dienen wird S und das Gedeihen der owjetunion zu begründen. Franzöſiſches Flugzeug in Belgien beſchlagnahmt Brüſſel, 9. Okt. Nach Preſſemeldungen iſt es, wie jetzt bekannt wird, am Freitag zu einer neuen Verletzung der bel⸗ giſchen Neutralität durch ein franzöſiſches Militärflugzeu Ne. kommen. Die franzöſiſche Maſchine, die ſich angeblich im Ne⸗ bel verirrt haben will, nahm eine Notlandung in der Nähe von Langemarck, alſo etwa 30 Kilometer von der franzöſi⸗ chen Grenze entfernt, vor. Die aus zwei Unteroffizieren be⸗ ſtehende Beſatzung wurde von der belgiſchen Gendarmerie interniert. Das Flugzeug, in dem ſich militäriſche Dokumente befanden, wurde beſchlagnahmt. Deutſch⸗ruſſiſche Handelsbeſprechungen Wirtſchaftsdelegation nach Moskau gereiſt 5 Berlin, 8. Oktober. Bei ſeinem letzten Beſuch in Mos⸗ kau- hat der Reichsaußenminiſter von Ribbentrop mit dem Präſidenten des Rates der Volkskommiſſare der UdSSR, Molotow, Vereinbarungen getroffen, nach denen die beiden Regierungen mit allen Mitteln die Wirtſchaftsbeziehungen und den Warenumſatz zwiſchen Deutſchland und der UdSSR entwickeln werden. Es ſoll zu dieſem Zweck von beiden Seiten ein Wirtſchaftsprogramm aufgeſtellt werden, nach dem die UdSSR Deutſchland Rohſtoffe liefern wird, die Deutſchland ſeinerſeits durch induſtrielle, auf längere Zeit erſtreckende Lieferungen kompenſieren wird. Dieſes, Wirtſchaftspro ramm ſoll ſo geſtaltet werden, daß der, deutſch⸗ſowjetiſche Warenaustauſch ſeinem Volumen nach das in der Vergangenheit erzielte Höchſtmaß wieder er⸗ Jur Durchführung dieſer Vereinbarungen ſind Bok⸗ ſchafter Ritter, der die Oberleitung aller wirkſchaftlichen Angelegenheiten im Auswärkigen Amt hat, und eine Wirt⸗ ſchaftsdelegation, die unker Führung des Geſandten im Auswärtigen Amt Dr. Schnurre ſteht, nach Moskau abge⸗ 101 Der Delegation gehören ſowohl Verkreter der betei⸗ reicht. igten deutſchen Reichsminiſterien, als auch der deutſchen Wirkſchaftskreiſe an. Außer der Steigerung des Waren⸗ umſatzes zwiſchen beiden Ländern werden ſich die Beſpre⸗ chungen insbeſondere auch auf die Transport- und Ber⸗ e Deukſchland und der AudssR er⸗ rechen. 8 r dd d ͤ e e e Am das Schickſal der Völker Krieg gegen Deutſchland unpopulär. Rom, 9. Okt. Die überragende Bedeutung, die man in Italien der Rede des Führers beimißt, kommt ſchon darin zum Ausdruck, daß das nachhaltige Weltecho und die Reaktionen, die die Worte Adolf Hitlers in der ganzen Welt ausgelöſt haben, nicht nur aufmerkſam verzeichnet und beſprochen wer⸗ den, ſondern auch am Sonntag das Bild der Preſſe voll⸗ kommen beherrſchen. „Die Welt ſteht vor der Alternative: Dauerhafter Friede oder Vernichtungskrieg. Die Völker, die die Botſchaft des Führers vernommen haben, erwarten, daß die verantwort⸗ lichen Regierungen einen Beweis ihres guten Willens geben“, ſo lautet die Schlagzeile des„Meſſaggero“, der erneut die Sinnloſigkeit eines Krieges„der durch nichts gerechtfertigt werden kann“ hervorhebt und deshalb einen Gegenſatz zwiſchen den Regierungen der Weſtmächte und dem Empfinden ihrer Völker in Erſcheinung treten ſieht. Das Blatt ſchreibt, man merke deutlich die Verlegenheit der franzöſiſch⸗engliſchen Preſſe, ihre Leſer von der Anannehmlichkeit der Vorſchläge des Füh⸗ rers zu überzeugen, denn in weiten Kreiſen der Bevölkerung ſei ein Krieg gegen Deutſchland durchaus un⸗ populär, könne doch niemand erkennen, welche konkreten Ziele man eigentlich mit dieſem neuen gegen das Reich orga⸗ niſierten Vorgehen erreichen möchte. Die Regierungen von London und Paris ſeien in der Tat nicht imſtande, irgend⸗ einen triftigen Grund anzugeben, der die Kataſtrophe vor dem Gewiſſen ihrer Völker rechtfertigen könnte. Das halbamtliche„Giornale d'Italia“ ermahnt die Weſt⸗ mächte, die Erklärungen des Führers aufmerkſam zu prü⸗ fen und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß in Londen und Paris nicht die feindliche haltung überhandnehmen werde, wenn es gelte, die Entſcheidungen zu kreffen, bei denen es nicht nur um Preſtigefragen, ſondern um das Schickſal ihrer Bölker gehe. Noch einmal unkerſtreicht das Blatt die kon⸗ ſtruktiven Vorſchläge des Führers und betont, daß der Friede, den man nach einem blutigen Krieg im Weſten eines Tages doch abſchließen müßte, in ſeinen realen Ele⸗ menten nicht ſehr verſchieden von dem ſein könnke, den Deutſchland heute im Bewußztſein ſeiner Inkereſſen aller europäiſchen Völker vor dem kragiſchen Waffengang vor⸗ ſchlage. Nach einem Krieg mit ſeinen Millionen von Toten und ſeinen verheerenden Zerſtörungen würden die nakür⸗ lichen und unabänderlichen Bedingungen eines Friedens die gleichen ſein, die Adolf Hitler in ſeiner Rede aufgezeigt habe. „Corriere della Sera“ erklärt, die bisher vorliegenden direkten oder indirekten Gedanken der weſtlichen Regierun⸗ gen ſeien viel zu allgemein und reſerviert, als daß man daraus bereits irgendwelche konkreten Schlüſſe ziehen könne. Trotzdem ſei man darüber einig, daß die ganze Rede auf⸗ merkſam ſtudiert zu werden verdiene, ehe man eine Ant⸗ Wort gebe. Eine friedliche Diskuſſion könne zur Löſung der übriggebliebenen Probleme, darunter auch des Kolo⸗ nialproblems, führen. Wenn die Einigung aber jetzt ſchon ſo ſchwierig ſei, wieviel ſchwieriger würde ſie morgen nach einer kriegeriſcher Verwicklung werden! In der vom Führer dem Deutſchen Reich geſtellten Aufgabe des Wiederaufbaues liege ein Beweis dafür, daß das deut⸗ ſche Volk von einer friedlichen Arbeit nicht abgelenkt wer⸗ den wolle.. „Gazzetta del Popolo“ meint, die Völker, wenigſtens jene, denen geſtattet worden ſei, den vollen Inhalt der Rede des Führers zu erfahren, würden ſich nicht mit einer ein⸗ fachen Ablehnung zufrieden geben. Rußlands neue Pakte Eſtlands Weiterbeſtehen geſichert. Nepal, 8. Okt. Anläßlich der Anweſenheit der ſowjetruſ⸗ ſiſchen Kommiſſion für die Vorarbeiten zur Durchführung des Beiſtandspaktes zwiſchen Eſtland und Sowjetrußland fand in der ſowjetruſſiſchen Geſandtſchaft ein Eſſen ſtatt. Der Leiter der Sowjetmarineabordnung, Vizeadmiral Iſſako w, er⸗ klärte in ſeinem Trinkſpruch u. a., der Beiſtandspakt ſchlage ein neues Blatt in der Geſchichbe der Völker der beiden Länder auf. Gleichzeitig ſichere er das Weiterbeſtehen des eſtniſchen Freiheitsſtaates und gebe Sowjetrußland einen Ausgang zum offenen Meer. Der Pakt zeige der ganzen Welt, wie komplizierte Fragen zwiſchen zwei Staaten auf friedlichem Wege gelöſt werden können zum Vorbild für an⸗ dere Staaten. 5 Der Oberbefehlshaber des eſtniſchen Heeres, General Laidoner, ſagte unter anderem, Jowjetrußland müſſe einen Ausgang zur Oſtſee haben. Dieſe Frage müſſe gelöſt werden. und zwar je eher um ſo beſſer. Die Kommiſſion erfülle eine große geſchichlliche Aufgabe. Der Leiker der Abordnung des ſowjekruſſiſchen Heeres, General Meretſchkow, bekonke, daß die Sowſekunion die Souveränität der kleinen Staaken achte. Die Armeen Eſtlands und Sowjekrußlands häkken die Auf⸗ gabe, den Frieden zu erhalten. Der eſtniſche Außenminiſter Selters ſicherte für die eſtniſche Regierung die aufrichtige Durchführung des Paktes zu. Verkrauen Lektlands zum großen Nachbarn Riga, 8. Oktober. Als erſte lettiſche Zeitung nimmt das lettiſche Blatt„Rits“ zu dem Beiſtandspakt zwiſchen Lett⸗ land und der Sowjetunion Stellung. Der Abſchluß dieſes Paktes entſpricht, ſo erklärt„Rits“ u. a., unſeren Beſtre⸗ bungen zur Aufrechterhaltung des Friedens, die uns be⸗ reits ſeit ſenen Tagen geleitet haben, als wir uns das Recht, in unſerem unabhängigen Staate zu leben, durch ſchwere Kämpfe erringen mußten. Das lettiſche Volk, über das der rauhe Sturm des Weltkrieges hinweggegangen iſt, begreift und weiß es, was Frieden bedeutet und es ver⸗ ſteht den Frieden zu ſchätzen. Das Blatt ſpricht dann die Gewißheit aus, daß an der Oſtſee ein Organismus enkſtanden ſei, der dem Frieden und der Sicherheit dienen werde, alſo den ſtrengen rinzi⸗ pien der lektiſchen Politik. Die Erfahrung in einem lang⸗ jährigen Juſamienleben geſtatte es zu glauben, daß die Verbindlichkeiten, die der große Nachbar eingegangen ſei, von ſeiner Seite mit demſelben Vertrauen gehalken werden, wie von lettiſcher Seite. Abſchließend bekont der„Kits“ daß die erzielte Einigung die Lage in dem in Frage kom⸗ menden Teil Europas nur ſtabiliſieren könne. Ruſſiſche Verhandlungen auch mit Finnland. Helſinki, 8. Okt. Das finniſche Nachrichtenbüro teilt mit, daß, wie ſchon Außenminiſter Erkko am 18. September bekanntgab, zwiſchen Finnland und Rußland auf diplomati⸗ ſchem Wege Verhandlungen über gewiſſe Fragen politiſcher und wirtſchaftlicher Art geführt worden ſeien. Die ſowjetruſ⸗ ſiſche Regierung habe ſich nunmehr erkundigt, ob die finniſche Regierung bereit ſei, einen Sonderbeauftragten zu entſenden, um über vorliegende Fragen zu verhandeln. Rotterdam— ein ſterbender Hafen Verheerende Folgen der engliſchen Blockade. Amſterdam, 8. Okt. Die holländiſchen Blätter enthalten zahlreiche Berichte über die ſchweren Schädigungen, die die Wirtſchaft und das ſtaatliche Leben der Niederlande durch den Krieg und vor allem durch die völkerrechtswidrigen eng⸗ liſchen Blockademaßnahmen zu erleiden haben. Der erſte amtliche Bericht über den Hafenverkehr in Rotterdam gibt ein geradezu erſchütterndes Bild über das Abſterben dieſer einſt ſo blühenden Hafenſtadt. Der Verkehr in Rotterdam iſt um 70 Prozent im erſten Kriegsmonat zurückgegangen. Im September 1938 liefen 1407 Schiffe mit einer Geſamttonnage von 2194 249 t in Rotterdam ein, im September 1939 ging die Zahl auf 412 Schiffe mit einer Geſamttonnage von 610 018 t zurück. Wie der„Tele⸗ graf“ dazu ſchreibt, müſſe befürchtet werden, daß die Abwärts⸗ bewegung im Rotterdamer Hafenverkehr einen weiteren Fort⸗ gang nehmen werde. Dieſet Rückgang ſei für Rotterdam be⸗ ſonders fühlbar, da ſeine Wirtſchaft völlig auf den Schiffs⸗ verkehr eingeſtellt ſei. Mit welchen ä enormen Schwierigkeiten die hol⸗ ländiſchen Reedereien durch die engliſche Blockade zu kämp⸗ fen haben, geht aus einem Bericht hervor, wonach die füh⸗ rende niederländiſche Reederei für die Oſtaſienfahrt ihr größ⸗ tes Fahrgaſtſchiff„Oranje“, das den Verkehr zwi⸗ ſchen Batavia und Amſterdam aufrechterhält, nach Madeira beordert hat. Von dort aus ſoll das Schiff, ohne Holland zu berühren, nach Newyork weiterfahren. Sie fürchtet offen⸗ ſichtlich, daß die Dranje“, ein Schiff von 20 000 t, das erſt vor wenigen Wochen in Dienſt geſtellt wurde, dem Zu⸗ griff der engliſchen Blockade zum Opfer fallen könnte. Daß im Zuſammenhung mit den Einfuhrſchwierigkeiten auch bei den Lbbensmitteln, an denen in Holland Ueber⸗ fluß beſtehen ſollte, eine gewiſſe ſpürbare Verknappung ein⸗ tritt, geht aus dem ſprunghaften Anſteigen der Käſepreiſe hervor, die in letzter Zeit um 30 bis 35 Prozent geſtiegen ſind. Belgiens Neutralitätpolitik Keine Verpflichtung zwingt zur Parteinahme. Brüſſel, 9. Ott. Miniſterpräſident Pierlot gab in einer Anſprache an die Preſſe einen Ueberblick über den ge⸗ genwärtigen Stand der belgiſchen Außen⸗ und Innenpolitik. Einleitend wies Pierlot auf die Neutralitätspolitik Belgiens hin. Er erklärte, daß Belgien auf allen Seiten vom Kriege umgeben ſei, aber dennoch bisher die Vorteile des Friedens genieße. Es handele ſich jedoch um einen relativen Frieden, Und er gebe zu, daß die Neutralität eine Lage ſei, die an ſich wenig beneidenswert ſei. Der Friede ſei ein unſchätzbares Gut für alle Völker, aber beſonders für ein kleines Land wie Belgien, das größeren Gefahren als irgendein anderes Land ausgeſetzt ſei. Keine Verpflichtung zwinge Belgien, für den einen oder anderen kriegführenden Staat Partei zu ergreifen. Belgien habe ſeine gegenwärtige Lage ſchon ſeit dem Jahre 1936 feſtgelegt. Alle Nachbarſtaaten hätten ſpontan die Reſpektierung dieſer Neutralität prokla⸗ N hätten ihre Garantieverſicherungen ſeitdem er⸗ neuert. „Pierlot betonte dann, daß die Preſſe nichts tun dürfe, um die Auffaſſung der Neutralität, an die Belgien ſich halten wolle, zu entwerten. Die Neutralität ſei nicht eine Hältüng, die man aus Mangel an ekwas befferem ein⸗ genommen habe. Es handele ſich um die männliche Haltung eines Volkes, daß ſich ſelbſt treu bleiben wolle. Die Bedin⸗ gungen für die Aufrechterhaltung des Friedens und der Unabhängigkeit ſeien einerſeits die Wachſamkeit auf militäriſchem Gebiet und andererſeits Einigkeit unter den Belgiern. Jedes Volk, das ſich nicht einig zeige, ſei im Vor⸗ aus verloren. Die belgiſche Unabhängigkeitspolitik werde von allen Belgiern einſtimmig unterſtützt. Eine Politik, die ihren Anziehungspunkt in einem anderen Lande haben würde, wäre der Untergang Belgiens. Pierlot richtete dann einige ermahnende Worte an die belgiſche Preſſe. Er betonte insbeſondere, daß es nicht möglich ſei, im Frie⸗ den leben zu wollen und gleichzeitig eine kriegeriſche Sprache zu führen. N Seine Ausführungen über das internationale Problem beendete der Miniſterpräſident mit den Worten, daß er feſt daran glaube, daß Belgien de r Gefahr entrin⸗ nen könne Allerdings müßten alle Vorſichtsmaßnahmen in Vorausſicht des Schlimmſten getroffen werden, auch wenn ſie ſich als unnötig erweiſen ſollten. Das größte Blutopfer Frankreich müßte es bringen. Madrid, 9. Okt. Die Kommentare zu der Erklärung des Oberhauptes des deutſchen Reiches nehmen den größten Raum der ſpaniſchen Sonntagszeitungen ein.„ABC“ unter⸗ ſtreicht, daß Deutſchland mit realem Wirklichkeitsſinn und ohne Illuſionen zu verfolgen ſeine Politik führt. Der römi⸗ ſche Berichterſtatter des gleichen Blattes nimmt Wunſch⸗ träume gewiſſer Politiker zum Anlaß, die ſolidariſche Ueber⸗ einſtimmung der von Benito Muſſolini und Adolf Hitler ge⸗ führten Erneuerungsbewegungen in allen grundſäötzſichen Punkten nachzuweiſen. Unterſchiede, ſchreibt der Korreſpon⸗ dent, exſtieren lediglich in den Vorſtellungen Außenſtehender, denn die Politik beider Achſenländer ſei ſelbſtverſtändlich auf den Kampf gegen Verſailles und feſtgelegt. Der Außzenpolitiker der„Arriba“ weiſt au die ausge; zeichnete Begrüßung hin, welche beſonders diejenigen Skaa⸗ ken der Reichstagsrede enkgegenbringen, an deren von Ber⸗ lin gewährleiſteten Inkegrität Adolf Hikler die mäßigung der deutſchen Politik nachweiſen konnte. Das Land, das je doch am Frieden am meiſten inkereſſierk ſei, wäre fraglos Frankreich. Denn es müßle bei aktiwem Mitgehen mit Eng⸗ land das größte Blutopfer bringen. Ganz allgemein bezeichnet es die ſpaniſche Preſſe als unentſchuldbare Torheit, wenn auf die Führer⸗ rede hin ſeitens der Weſtmächte keine Verſtändigung zu⸗ ſtande käme. Das Blatt„Alcazar“ ſchreibt: Die Rede ent⸗ hält konkrete Grundlagen für den Frieden. Wenn die e hierauf nicht eingehen, ſo iſt der Beweis geliefert, daß ſie den Krieg wollen, um den Na⸗ tionalſozialismus und damit Deutſchland zu vernichten. Das Blatt verzeichnet dann Adolf Hitlers Würdigung der Verteidigung des Alcazar im Vergleich zu War⸗ ſchau und erklärt: Wir danken dem Führer Großdeutſch⸗ lands für ſein Gedenken und Gerechtigkeitsempfinden für die Bewunderung, die er in einem hiſtoriſchen Augenblick dem Alcazar von Toledo und den ſpaniſchen Helden zollte. Aus wirtſchaftlichen Gründen hat ſich die franzöſiſche Regierung gezwungen geſehen, die finanzielle ſtagtliche Unter⸗ ſtützung bei dem Privatbau von Häuſern einzuſtellen. Grenze ſtationierten Truppen. Politiſche Rund ſchau Totales Führerprinzip in der Kreisverwaltung. Der Mi⸗ niſterrat für die Reichsverteidigung hat durch Verordnung die Beſchlußzuſtändigkeiten von Vertretungskörperſchaften und kol⸗ legialen Behörden in der Kreisinſtanz auf den Landrat über⸗ führt. Die Rechte der Vertretungskörperſchaften und der kolle⸗ gialen Behörden, angehört zu werden, entfallen. Der Landrat kann Mitglieder der Vertretungskörperſchaften oder kollegialen Beſchlußbehörden in wichtigen Angelegenheiten zur Beratung heranziehen. Italieniſche Ortsnamen an Stelle von franzöſiſchen. Kraft einer italieniſchen im Geſetzblatt veröffentlichten königlichen Verordnung haben 32 Gemeinden der Provinz Aoſta an Stelle ihrer bisherigen franzöſiſchen Ortsnamen italieniſche Namen erhalten. Rumäniens Minderheitenpolitik. Der rumäniſche Miniſter⸗ präſident Argetoianu hat mit den Vertretern der ukrainiſchen Minderheiten in Rumänien ein Abkommen über die Eingliede⸗ rung in die Front der nationalen Wiedergeburt abgeſchloſſen. Die rumäniſche Regierung beendet mit dieſem Abkommen ihre Aktion der Eingliederung aller völkiſchen Minderheiten in die Front der nationalen Wiedergeburt. Militäriſche Schutzmaßnahmen aufgehoben. Bukareſt, 9. Oktober. Die rumäkiſche Regierung gibt be⸗ kannt, daß die jugoſlawiſche Regierung am 24. September in Bukareſt und Budapeſt im Hinblick auf eine Entſpan⸗ nung zwiſchen Rumänien und Ungarn angeregt habe, die beiden Staaten möchten ihre vorbereitenden militäriſchen Schutzmaßnahmen an der gegenſeitigen Grenze rückgängig machen. Die ungariſche Regierung habe daraufhin am 30. September mitgeteilt, daß ſie ſolche Maßnahmen zurzeit bereits getroffen habe und weitere militäriſche Vorberei⸗ tungen rückgängig zu machen bereit ſei. Nunmehr habe die rumäniſche Regierung in Belgrad und Budapeſt bekannt⸗ egeben, daß ſie guch ihrerſeits die getroffenen militäri⸗ 050 Schutzmaßnahmen weitgehend rückgängig gemacht at. „Grundlage für den Frieden“ Rumäniſche Aeußerungen Bukareſt, 8. Oktober. Die Führerrede hat in ſämtlichen rumäniſchen Kreiſen tiefen und nachhaltigen Eindruck her⸗ vorgerufen. Bemerkenswert iſt, daß die Rede in ganz gro⸗ ßer, für die letzte Zeit ſogar ungewöhnlich großer Auf⸗ machung veröffentlicht wird. Das große Blatt„Eurentul“ erklärt in ſeinem Leitaufſatz, niemand werde über die Frie⸗ densvorſchläge Hitlers hinweggehen können, ohne ſich mit der ſchweren Verantwortung kommender Verwüſtungen im Falle der Fortſetzung des Krieges zu belaſten. Die Beendigung dieſes abſurden Krieges dränge ſich mit elementarer Logik auf. Die Vorſchläge des Führers ſeien, was auch immer man an ihnen herumdeukeln wird, eine Friedensgrundlage, denn der Führer habe ein wirkliches Friedensangebol gemacht. Was für einen Sinn, fragt die Zeitung, kann der Krieg noch haben, da zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich keine terrikorialen Probleme mehr be⸗ ſtehen. Sollte dennoch der Friedens vorſchlag und der Ge⸗ danke einer Friedenskonferenz zurückgewieſen werden, ſo wird Deutſchland in den Augen der Völker wegen ſaimes klaren Jriedensvorſchlages nur gewinnon. Zehnjahresplan in Spanien Madrid, 9. Okt. Unter Vorſitz des Caudillo tagte in Burgos ein ede 135 5. tz umfaſſendes Projekt eines jahresplans für den wirtſchaft⸗ Men Wede nn en Spann erörtert. eee eine Reihe von Geſetzen angenommen, darunter ein Geſetz über den Wiederaufbau der durch den Krieg zerſtörten Ort⸗ ſchaften und ein weiteres über die Errichtung einer Akademie für den Fliegernachwuchs. Weiter wurde eine Reihe von Ernennungen ausgeſpro⸗ chen. Generaldirektor für das Preſſeweſen wurde danach En⸗ rique Gemenez Arnau, ein Bruder des in Deutſchland wei⸗ lenden E§ꝑE⸗Korreſpondenten, und Unterſtaatsſekretär im Er⸗ ziehungsminiſterium Jeſus Rubio. Alle alten Staatsanleihen eingelöſt Am Samstag ſchloß der Termin für die Einlöſung bzw. den Umtauſch der Anteile der ſpaniſchen Staatsanleihen aus der Vorkriegszeit. Wie die Bank von Spanien be⸗ kanntgibt, wurden faſt alle alten Anteile eingewechſelt und in ſolche der neuen ſpaniſchen Staatsanleihe umgewandelt. Dieſe Tatſache ſei ein neuer Beweis für das große Ver⸗ trauen in das Aufbauwerk des neuen Spanien. Weiße Zenſurlücken Den Franzoſen wird die Wahrheit verheimlicht. Nioskau, 9. Okt. Ein Bericht der„Prawda“ aus Paris enthält einige bemerkenswerte Feſtſtellungen über die Kriegs⸗ müdigkeit des franzöſiſchen Volkes. Nur die täglichen Zen⸗ ſurlücken der Zeitungen könnten dem Publikum eine unge⸗ fähre Vorſtellung davon vermitteln, daß die Regierung dem Volke die Wahrheit über den ganzen Krieg verheimlicht.„Die Zeitungen,“ ſo heißt es in dieſem Bericht,„ſchwatzen und ſchwatzen, aber ſobald ſie Aufgaben des Krieges berühren, verſtummen ſie plötzlich oder ſie blöken nur. Der Zenſor läßt ſeine Schere auf dem Zeitungsblatt ſpazieren gehen und ſtutzt und ſchneidet. Bald wird die franzöſiſche Preſſe nur noch aus weißen Flächen beſtehen.“ Andererſeits räume die Zenſur jedoch einer gewiſſen Sorte von Journaliſten immer noch genügend Platz ein, die Lügen und Verleumdungen gegen andere Völker verbreiteten. Das franzöſiſche olk dagegen wolle keinen Krieg; es verſtehe nicht, zu welchem Zweck es das Blut ſeiner Söhne vergießen ſolle.„Aber das Volk darf dies nicht ausſprechen— dafür ſprechen es die weißen Flächen der Zeitungen aus,“ ſchließt die„Prawda“ ihre Feſtſtellungen. Kurze Auslandsſchau a ne duch dos de gehe g Juſper⸗ tionsreiſe durch das belgiſche Grenzgebiet ſo⸗ eſüchte am Freitag die in Charleroi in der Nähe de ſiſche Wie der Königlich Niederländiſche Automobilklub er⸗ fahren hat, wird in Holland die Rationierung von Benzin vorbereitet. Dieſe Maßnahme ſteht im Zuſammenhang mit mangelhaften Zufuhren, die durch die britiſchen Blockade⸗ maßregeln bedingt ſind. 5 Rom. Mitte Oktober wird in Fallſchirmſpringer eröffnet, auf der ſonderverbänden in enger Zuſammenarbeit zwiſchen Heer und Luftwaffe ausgebildet werden. Moskau. Vom 5. Oktober an wurde zwiſchen Moskau und der Weſtukraine und Weſt⸗Weißrußland ein regelmäßi⸗ ger Luftverkehr eingerichtet. Ankara. Die türkiſche Regierung gab ihr Einverſtändnis zur Wiederaufnahme einer regelmäßigen Flugverbindung der Deutſchen Luthanſa von Berlin nach Iſtanbul. talien eine Schule für ngehörige von Militär⸗ r Mi⸗ 10 die d kol⸗ über⸗ kolle⸗ indrat gialen atung Kraft lichen Stelle tamen niſter⸗ iſchen liede⸗ loſſen. i ihre in die t be⸗ mber ſpan⸗ „ die iſchen ingig n 30. Arzeit herei⸗ e die annt⸗ itäri⸗ nacht lichen her⸗ gro⸗ Auf⸗ ntul“ Frie⸗ mit n im mit ſeien, eine liches die ukſch⸗ r be- Ge- h ſo mes Auch Direktoren ſollen Opfer bringen uebernahme des Kriegszuſchlags durch die Firma unzuläſſig. Mit dieſem Grundfatz iſt es unvereinbar, daß die ſteuer⸗ liche Mehrbelaſtung eines Beſchäftigten von dem Betrieb übernommen wird. Einige Unternehmungen haben in Ver⸗ September 1939. England öffnet neutrale Poft Berlin, 8. Okt. Die engliſche Zenſurmanie, die in Groß⸗ britannien ſelbſt der ſchärfſten Kritik ausgeſetzt iſt, überſteigt nachgerade das Maß des Erträglichen. Die engliſche Zenſur vergreift ſich neuerdings auch an Briefſendungen, die aus neutralen Ländern kommen und für die neutralen Länder beſtimmt ſind. So liegen von der engliſchen Zenſur geöffnete Schreiben völlig harmloſen Inhalts vor, die aus La Paz und Genf nach Amſterdam gerichtet wurden und beim Tranſit in England der ſtets Gefahr witternden Hand des britiſchen Zenſors verfielen. Unter den zahlreichen geöffneten Schrei⸗ Ben befindet ſich u. a. auch ein Brief der deutſchen Geſandt⸗ ſchaft in La Paz an das Konſulat Amſterdam. Der Ver⸗ ſchlußſtreifen mit der Aufſchrift„Opened by cenſor“ findet ſich in zunehmendem Maße auf Briefen, die aus neutralen Ländern in das neutrale Ausland vig England gehen, ganz zu ſchweigen von der langwierigen Verzögerung, die der⸗ artige Sendungen durch die erfahrungsgemäß nicht ſehr glanzvolle Arbeit der engliſchen Zenſurbehörden erfahren. Die Verantwortung der Andern Sven Hedin:„Wer das Friedensprogramm zurückweiſt, lädt den Fluch der Menſchheit auf ſich“ Berlin, 8. Oktober. Der Stockholmer Sonderberichter⸗ ſtatter des„Berliner Lokal⸗Anzeigers“, Dr. Paul Graß⸗ mann, hatte Gelegenheit, mit dem weltbekannten Forſcher Dr. Sven Hedin über die große Rede des Führers zu ſpre⸗ chen. Dr. Spen Hedin ſagte Folgendes: „Ich kenne die Rede Adolf Hitlers ſehr genau. Ich fehe ſie als das größte außenpolitiſche Ereignis der letzten Zeit an, ſie hat für die ganze Menſchheit größere Bedeutung als jemals eine andere Rede zuvor. Von ganzem Herzen hoffe ich, daß die Erklärungen des Führers des Großdeutſchen Reiches auf der anderen Seite ſo verſtanden werden, wie ſie gemeint waren: eine Hand, großmütig zum Frieden Ausgeſtreckt, aber nicht aus Schwäche, ſondern umgekehrt im Bewußtſein der Kraft des Sieges. Jetzt hängt es von Chamberlain und Daladier ab, wie ſich das Schickſal der Welt geſtalten wird. Hitler will den Frieden, die ganze Menſchheit will den Frieden— ich kann mir unmöglich denken, daß England und Frankreich die un⸗ geheure Verantworkung auf ſich laden können, die ausge⸗ ſtreckte Hand auszuſchlägen und damit einen Krieg zu enk⸗ feſſeln, der die Welt um Jahrhunderte zurückwerfen wird, und bei dem, wie Adolf Hitler ſelbſt ſagte, niemand als Sieger hervorgehen wird. Der Staatsmann, der ſetzt den Frieden zuſtandebringt, wird in allen Zeiten als Retter und Erlöſer betrachtet werden; der jedoch, der dieſes Friedens programm zurückweiſt, wird den Fluch der Menſchheit auf ſich laden. Auch die Aeußerungen über die Kolonialfrage fan mich ſehr intereſſiert, da ich ſchon immer der Auf⸗ aſſung geweſen bin, daß die Verteilung der Erde ungerecht iſt und Deutſchland den notwendigen Lebens⸗ raum bekommen muß. Ich wiederhole noch einmal, ich hoffe, daß die nächſten Tage das erlöſende Wort bringen und die großangelegte Rede Adolf Hitlers in ihrer klugen Mäßigung zum Frieden führt.“ Eden hetzt weiter London, 8. Oktober. In einer Rundfunkanſprache ſagte Dominienminiſter Eden nach einem Hinweis auf die „Antwort des britiſchen Empire auf den Appell für die große Sache“, dieſe Antwort verkörpere die von allen ge⸗ teilte Entſchloſſenheit,„der Herrſchaft der Gewalt ein Ende zu machen und die kleinen und großen Nationen von der dauernden Bedrohung ihrer Freiheit zu befreien, damit die Völker der Welt wieder ihr eigenes Leben in Frieden und Sicherheit führen könnten“. Das britiſche Empire ſet on ſeine ganze Kraft der Erreichung dieſes Zieles zu widmen. Alle Auslandsaufträge werden durchgeführt Berlin, 8. Oktober. In Kreiſen der finniſchen Wirtſchaft wird auf die als ſehr angenehm empfundene Haltung der deutſchen Induſtrie hingewieſen, die trotz aller Anforderun⸗ gen des Krieges alle Aufträge annehme, und zwar zu Preiſen, die von den finniſchen Auftraggebern als entge⸗ genkommend bezeichnet werden. Man hofft in Finnland auf eine weitgehende Aufrechterhaltung des deutſch⸗finniſchen Warenaustauſches, während bezeichnenderweiſe die finniſche Linienſchiffahrt nach England eingeſtellt worden iſt. An dieſem Beiſpiel wird von neutraler Seite gezeigt, wie ſtark Deutſchlands Produktionskraft und wie gefeſtigt die deutſche Wirtſchaftslage iſt. Großadmiral Naeder auf Hela. Berlin, 8. Okt. Der Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ marine, Dr. h. c. Raeder, beſichtigte frühere polniſche Be⸗ feſtigungen und Batterieſtellungen auf der Halbinſel Hela, 5 ſich dort von der Einwirkung der Beſchießung durch die ban d„Schleswig⸗Holſtein“ und„Schleſien“ und W 38 dean Gleichzeitig ließ er ſich über 8 Minenrä i a eingehend de räumear eiten in 55 e Bucht * —— cher Wucht 5 und Monsheim ſtieß ein ee dane mit einem Badiſche Chronik „Der Feldzug in Polen“. NS. Wie die Gaufilmſtelle Baden mitteilt, gelangt in den nächſten Tagen im Auftrage der Reichsfilmkammer und der Reichspropagandaleitung der NSDAP., Amtslei⸗ tung Film, an alle Lichtſpieltheater ein Kriegsberichtsfilm unter dem Titel„Der Feldzug in Polen“ zur Auslieferung, Als Beiprogramm iſt der Kurzfilm„Die Diviſion greift an!“ beigegeben. Auf Anordnung der Reichsfilmkammer und der Reichspropagandaleitung werden die Eintrittspreiſe in allen Lichtſpieltheatern auf die Hälfte, jedoch nicht unter 40 Pfg., ermäßigt, um ſomit jedem Volksgenoſſen die Möglichkeit zu geben, ſich dieſen Film, der von den gewaltigen und unver⸗ gleichlichen Leiſtungen der deutſchen Wehrmacht berichtet, an⸗ zuſehen. Die Gaufilmſtelle Baden bringt ab Dienstag, den 10. Oktober, 10 Kopien dieſes Filmes in Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Pforzheim und Kon⸗ ſtanz zum Einſatz. Aus der Gauhauptſtadt (J) Raabüberfall auf eine Greiſin. Wegen ſchweren Raubs verurteilte die Strafkammer den 33jährigen vorbeſtraften Albert L. aus Neumünſter zu zwei Jahren Gefängnis. Der Angeklagte hatte am 21. Juli nachmittags in einem Hauſe in der Sofienſtraße eine 80jährige Greiſin überfallen, ihr die Handtaſche entriſſen und ſie am Hals gewürgt. Auf die Hilferufe der Ueberfallenen eilten einige Männer herbei und nahmen den Täter feſt. Der Angeklagte gab die rohe Tat, die nur dank der Rüſtigkeit der Greiſin keine ſchweren Folgen hatte, zu. * U Wertheim.(Vom Obſtbaum geſtürzt.) Beim Obſtpflücken fiel der Schreinermeiſter Martin Grimmer vom Baum in einen zehn Meter tiefen Graben. Seine Verletzun⸗ gen waren ſo ſchwer, daß er ins Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den mußte. (J) Appenweier.(Brand.) Hier brach in dem Anweſen des Wagnermeiſters Reiß ein Brand aus, der Werkſtätte, Scheuer und Stallung vollſtändig vernichtete. Die Brand⸗ urſache iſt noch unbekannt.. 0 Freiburg.(70 jähriger Brandſtifter.) Der 100 0 Bernhard Wehr aus Eiſeubach, wohnhaft in Neu⸗ ſtadt i. Schw., wurde wegen vorſätzlicher Brandſtiftung von der Großen Strafkammer beim Landgericht Freiburg zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Vier Monate und zwei Wochen der Anterſuchungshaft werden abgerechnet. Dem An⸗ geklagten wurde der Paragraph 51 Abs. 2 zugebilligt. Die Verhandlung fand in Neuſtadt ſtatt. tiſche Arbeiter waren in der Nähe der Wurſt⸗ und Fleiſchfg⸗ brßß Lutz mit Straßenausbeſſerungsarbeiten beſchäftigt, als plötzlich aus bisher noch unbekannten Gründen der Teerkeſſel explodierte und einen Arbeiter auf der Stelle tötete. nimmt an daß die Exploſion auf Ueberhitzung des Teeres zurückzuführen iſt. a 5 Aus den Nachbargauen Frankenthal.(Pferd raſt in den To d.) Das Pferd des Landwirts Ehret aus Flomersheim ſcheute plötzlich auf der Fahrt in der Lambsheimer Straße und rannte mit voller Wucht gegen ein Haus. Während der Fahrer leichte Verletzungen davontrug, mußte das ſchwer verwundete Pferd notgeſchlachtet werden. Bergzabern(Sturz von der Leiter) Im nahege⸗ legenen Dern 1 ſtürzte der Gaſthausbeſitzer Jakol Gensheimer 2 beim Obſtbrechen von der Leiter und brach eti⸗ nige Rippen. ö l Kaiſerslautern.(Tödlicher Motorrabunfal l.) Zwiſchen Limbach und Kirkel ſtießen zwei Motorradfahrer in doller Fahrt aufeinander. Die beiden Fahrer und. der So⸗ ziusfahrer wurden ſchwer verletzt auf die 2 5 7 geſchleudert. Der 28 Jahre alte Eugen Deckert aus Rohrbach verſchied als⸗ bald. Landſtuhl.(Schadenfeuer.) Großen Schaden verur⸗ ſachte ein Brand, der 3 in dem Anweſen des Land⸗ wirtes Peter Moritz in Schmittweiler ausgebrochen war. Stallung und Scheuer mit Futter⸗ und Getreidevorrgten und landwirtſchaftlichen kunnen. brannten nieder. Das raſche. Eingreifen der Feuerwehr verhinderte das Uebergrei⸗ fen des Feuers auf die umliegenden Gebäude. g Brücken.(Durch einen Bullen angefallen.) Auf tragiſche Weiſe mußte der Gemeindebullenwärter, der 647 jährige Daniel Scherer, ſein Leben laſſen. Er führte einen Faſel in den Stall zurück. Das Tier wurde plötzlich unußig i a und drückte ihn mit dem Kopf mit ſol⸗ 0 e Weben einen Pfoſten 5 Stall, daß Scherer lebensgefährlich verletzt ins Kuſeler Krankenhaus geſchafft werden mußte, in dem er ſeinen ſchweren Verletzungen erle⸗ zen iſt. Da das wildgewordene Tier nicht von ſeinem Opfer osgeriſſen werden konnte, wurde es erſchoſſen. i Worms.(Verkehrsunfall.) Zwiſchen a nenwagen zuſammen. Beide Wagen kamen aus der Fahrbahn und 5 Sendern. Der Lastwagen fuhr mit voller Wucht gegen das Amtsgericht und riß die Mauer in einer Länge von acht Metern auf. Die Inſaſſen des Laſtwagens kamen mit dem Schrecken davon, während die Mitfahrenden des Perſonenwagens ſchwer verletzt ins Krankenhaus geſchafft werden mußten. 8. 0 Darmſtadt.(Kaſſendiehin er tappt.) Ertappt wurde hier nach einem Griff in die Ladenkaſſe einer Bäckerei ein 18 jähriges Mädchen aus Darmſtadt. Die Bäckersfrau hörte um die Mittagsſtunde von einem Nebenraum aus das Geräuſch der ſich ließenden Kaſſe, ohne daß vorher die Klingel der Ladentür zu vernehmen geweſen wäre. Als ſie hinzuſprang, ſchlüpfte die junge Diebin an ihr vorbei, konnte aber am Hoftor von Angehörigen der Bäckerin feſtgehalten werden. Sie war durch den Hof gekommen und hatte das in der Kaſſe obenauf liegende Silbergeld, 6,50. Mark, mit einem Griff erfaßt. Schon vorher war ſie in einem anderen Ge⸗ ſchäſtshaus der gleichen Straße im Treppenhaus angetroffen gle ö worden, hatte aber angegeben, ſie ſei„ganz oben“, wo Mieter wohnen, geweſen. Sie wurde der 5 e ö rt a. M. ferdefuhrwerk umgerannt — Heß ke ge Auf der Hanauerlandſtraße ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem 8 Perſonen, darunter 5 ſchwerer verletzt wurden. Mehrere Leute aus Biſchofs heim befanden ſich auf einem fuhr en Late um in die Markt⸗ halle zu fahren. Plötzlich 75 ein Laſtauto in ſchnellem Tem⸗ f ek in die Flanke und warf es um. Von den af Pe e 5 uten ſind insgeſamt acht verletzt, worden. ö 3 Lalcale Nuudocliau Der geſtrige Sonntag war ein überaus unfreundlicher und neblig⸗kühler Oktober⸗ tag, der beſſer in den Spätherbſt gepaßt hätte. Immerhin, er war regenfrei und wer ſich nicht ſcheute und trotzdem ſeinen gewohnten Spaziergang unternahm, konnte ſich an der Farbenpracht der Wälder, die uns der Herbſt ſpendet, erfreuen. Ein Gang durch die Felder zeigte, daß es draußen noch Arbeit in Hülle und Fülle gibt, denn die Hackfrucht⸗ ernte muß eingebracht werden. Rach dem Bauernſpruch läßt ein kalter Oktober beſtimmt einen milden Januar folgen. In der Turnhalle wurden geſtern Nachmittag weitere 295 Mütter in einer ſchlichten Feier mit dem Kreuz der Mutterehre am blauweißen Band ausgezeichnet. Sonſt verlief der Sonntag, außer den ſportlichen Ver⸗ anſtaltungen, in ruhigem Rahmen. * Zur Perſonenſtands⸗ und Betriebsaufnahme am 10. Oktober wird darauf aufmerkſam gemacht, daß im Betriebs⸗ blatt auf der zweiten Seite für die Zahlenangaben der im Betrieb Beſchäftigten nicht der Stand vom 10. Okt. 1938, ſondern vom 10. Okt. 1939 maßgebend iſt. * Unſer neuer Roman. Mit der heutigen Nummer be⸗ ginnen wir mit dem neuen Roman„Morgenrot über Staffenberg“, von Otto Hans Braun, der wohl den gleichen Beifall finden wird, wie ſein Vorgänger. Der in den letzten Tagen in kleineren Fortſetzungen gebrachte Roman„Hans Haberlands Heimkehr“ wird wieder wöchentlich ganzſeitie ſeine Fortſetzung finden. . Lagert eure Volksgasmaske richtig! Die Beſitzer von Volksgasmasken werden darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß mit Beginn der Heizperiode der Aufhewah⸗ rungsort der Volksgasmasken überprüft werden muß. In der Gebrauchsanweiſung, die jeder Volksgasmaske beiliegt, heißt es:„Die Volksgasmaske muß während der Lagerung vor Feuchtigkeit, Froſt und Hitze(zum Beiſpiel Ofennähe oder Sonnenbeſtrahlung) geſchützt werden.“ Wenn die Volksgas⸗ maske alſo im Sommer auf dem Ofen oder einem Heizkörper der Zentralheizung geſtanden hat oder in ihrer unmittelbaren Nähe untergebracht war, ſo muß jetzt ein anderer Platz aus⸗ gewählt werden. Die Volksgasmasken beſtehen zwar aus hoch⸗ wertigem Gummiſtoff, das iſt aber kein Grund, ſie nicht Froff lich zu behandeln. Alſo ſchützt eure Volksgasmaske vor Froſt, Feuchtigkeit und Hitze! „ — Nicht erſt bei Ladenſchluß einkaufen! Das Einkaufen „mit dem Bezugsſchein in der Hand“ iſt etwas langwieriger als ſonſt. Die Käufer und Käuferinnen müſſen ſich deshalb daran gewöhnen, ihre Einkäufe vor⸗ und nachmittags zu ma⸗ chen, nicht erſt kurz vor Ladenſchluß. * — Rechts gehen! Immer iſt das Rechtsgehen gepredigt worden, meiſt vergeblich. Jetzt in Verdunkelungszeiten ſollte man ſich des Gebotes wieder erinnern. Mancher peinliche oder ſchmerzliche Zuſammenſtoß zwiſchen Fußgängern würde ſo vermieden werden. 10 Gebote für die Heimat Handle ſo, daß die Front auf Dich ſtolz ſein kann. Die NSKOV. hat für ihre Mitglieder zehn Richt⸗ linjen aufgeſtellt, die wegen ihres ſittlichen Gehaltes All⸗ gemeingültigkeit haben ſollten. Wir veröffentlichen ſie nach⸗ ſtehend als Maßſtab der Selbſtprüfung für jeden Volks⸗ genoſſen: 1 65 Du haſt in deinem Berufe voll und ganz deinen Mann zu ſtehen, denn du arbeiteſt für einen Kaneraden mit, der an der Front für Deutſchland kämpft. 25 Auch deine Feierſtunden gehören jetzt deinem Volke. Das iſt das mindeſte, was der Führer von dir verlangen kann dafür, daß er ſo vorbildlich für dich geſorgt hat. 3. i Unterlaſſe jede unfruchtbare und überflüſſige Kritik an notwendigen und durchdachten Maßnahmen! Denn du weißt als Frontſoldat des letzten Krieges, daß es nicht darauf an⸗ kommt, Kritik zu üben, ſondern zu handeln. 4.— ö Mache dir niemals fremde Kritik zu eigen und trage ſie gedankenlos weiter, ſondern überzeuge harmloſe Schwätzer von der Notwendigkeit der getroffenen Maßnahmen. Die Front wird dir dafür dankbar ſein! i 35 f 5 Die Familien deiner jungen an der Front ſtehenden e können von dir Rat und Hllfe erwarten. Alo hilf! 6. Die an der Front fechtenden Kameraden müſſen den feſten Rückhalt der Heimat beſitzen. Deiſee kleinen Entbehrungen und deine ſelbſtverſtändlichen Opfer entereſſieren ſie weniger als die Zuverſicht in der Heimat. 765 i Handle im täglichen Leben ſo, daß dein Handeln der Kritik der Front ſtandhält. 5 8. Schlage jedem Gerüchtemacher aufs Maul. Umlaufende Latrinenparolen ſtammen vom Gegner! 9. 25 Den Hinterbliebenen der Gefallenen und den verwundeten Kameraden gehört deine ganze Hilfsbereitſchaft. Erziehe auch andere dazu. Aber warte nie auf andere, wenn du ſelbſt zu⸗ faſſen kaunſt. f 8 ö 10. f 5 „Du haſt als Erbe det Toten des Weltkrieges der gute Geiſt deines Volles zu ſein! Die Toten des Weltkrieges ſind um ihren Sieg betrogen worden. Gib du mit deiner Pflich⸗ exjüllung, deinem Beiſpiel und deiner Beharrlichkeit dem Füh⸗ rer und der kämpfenden Front die Gewißheit des Sieges! a 91 Zahnè Vahtig plleg 5 0 .— 22 2 9* r 25 3 r N 1 N 85 1 8 7 F Chlorodont 40500 an bee Vorbildliche Luftſchutzmaßnahmen NSG. Der Präſident des Reichsluftſchutzbundes, Gene⸗ ral der Flak⸗Artillerie von Schröder, beſuchte auf ſeiner In⸗ ſpektionsreiſe durch Deutſchland vergangene Woche auch die Landesgruppe V, Württemberg⸗Baden, des Reichs⸗ luftſchußbundes. Dem Präſidenten kam es in erſter Linie darauf an, ein Bild zu erhalten über die Verdunklung der Städte und des Landes, ferner über die Luftſchutzbereitſchaft der Häuſer und in ganz beſonderem Maße über das Vor⸗ handenſein des in ſedem Hauſe einzurichtenden Luftſchutz⸗ raumeg. Der Beſuch galt nicht nur der Stadt Stuttgart, wo General von Schröder mit dem Inſpekteur der rdnungs⸗ polizei Fühlung nahm, ſondern auch der Weſt⸗ und Suͤd⸗ grenze Badens. In Karlsruhe fand eine Ausſprache mit Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner ſtatt und daran anſchließend ein Beſuch der Bezirks⸗ und Ortskreis⸗ gruppe Karlsruhe. Sein beſonderes Augenmerk richtete der General auf die Beſichtigung der Luftſchutzräume in den Häuſern derjenigen Stadtteile, wo die ärmere Bevölkerung wohnt, und wo die Verhältniſſe beſonders ſchwierig lagen. Hier fand eine praktiſche Beratung mit den Bewohnern und den Amtsträgern des Reichsluftſchutzbundes ſtatt über die Ermöglichung einer noch beſſeren Anlage und Ausſtattung von Luftſchutzräumen. i Von Karlsruhe ging die Fahrt entlang des Weſtwalls über Raſtatt, Freiburg bis nach Lörrach un von da an der Schweizer Grenze 8 nach Waldshut, dann über Rottweil, Tübingen nach Stuttgart zurück. Der Präſident beſu ue auf dieſer Fahrt nicht weniger als 15 Städte, wo er mit der Bevölkerung und dem Amtsträger⸗ korps Fühlung gaſend konnte und mit Wort und Tat er⸗ munternd und helfend eingriff. Reichsluftſchutzbundes. General von Schrover ſprach feine Freude darüber aus, daß die Bevölkerung die Verdunklung reſtlos durchgeführt hat, ein Beweis dafür, daß ſie nicht nur den Ernſt der Lage erfaßt, ſondern auch ein reſtloſes Ver⸗ trauen auf unſeren Führer und auf den Schutz unſerer Wehr⸗ macht gezeigt hat. Anordnung über Kürzung des Arbeitsentgeltes — Stuttgart. Der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſchland, Dr. Kimmich, ordnet in Ergänzung ſeiner Anordnung zur Sicherſtellung einer ſtetigen Lohnentwicklung vom 20. März 1939 auf Grund des Paragraphen 1 der Verordnung über die Lohngeſtal⸗ tung vom 25. Juni 1988(PGBl. 1, S. 691) folgendes an: 1 Jede Kürzung von Löhnen und Gehältern einſchließlich Leiſtungszulagen oder ſonſtigen Zuwendungen bedarf auch im Einzelfalle meiner vorherigen Zuſtimmung. Dies gilt auch für Kürzungen, die auf Grund beiderſeitiger Vereinbarungen erfolgen ſollen. Ausgenommen ſind Kürzungen, die auf Grund der Vor⸗ ſchriften der Kriegswirtſchaftsverordnung vom 4. 9. 1939 oder tariflicher Beſtimmungen vorgenommen werden müſſen. Das Verbot erſtreckt ſich ferner nicht auf Kürzungen, die in⸗ folge Einführung von Kurzarbeit im tariflichen Rahmen durchgeführt werden. i II. Die Anordnung tritt rückwirkend mit dem 1. September 1989 in Kraft. Für Kürzungen, die ſeit dieſem Zeitpunkt bereits vorgenommen wurden, iſt bis zum 25. Oktober 1939 meine nachträgliche Zuſtimmung einzuholen. f III. 5 a Mannheimer Theaterſchau Im Nattonaltheater: Montag, 9. Oktober: Miete E 1 und 1. Sondermiete E 1. Pantalon und ſeine Söhne. Luſtſpiel von Paul Ernſt. Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. Dienstag, 10. Oktober: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 261 bis 269, 291, 821 bis 358, 360 bis 369, 391 bis 392: Der Freiſchütz. Oper von Carl Maria von Weber. An⸗ fang 19, Ende nach 21.45 Uhr. Mittwoch, 11. Oktober: Miete M 2 und 2. Sondermiete M 1: Zum erſten Male: Die pfiffige Magd. Komiſche Oper von Julius Weismann. Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Donnerstag, 12. Oktober: Miete D 2 und 2. Sonder⸗ miete D 1: Zum erſten Male: Die ſanfte Kehle. Komödie von Felir Timmermans und Karl Jacobs. Anfang 10.30, Ende 22 Uhr. Freitag, 13. Oktober: Miete C 2 und 2. Sondermiete C 1: Brommy. Schauſpiel von Heinrich Zerkaulen. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Samstag, 14. Oktober: Miete G 2 und 2. Sondermiete G 1: In neuer Inſzenierung: Der Barbier von Bagdad. Komiſche Oper von Peter Cornelius. An⸗ fang 19.30, Ende 21.30 Uhr. Sonntag, 15. Oktober: Nachmittags⸗Vorſtellung für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 7 bis 20, 28 bis 51, 67 bis 86, 88 bis 90: Pantalon und ſeine Söhne. Luſtſpiel von Paul Ernſt. Anfang 14.30, Ende 16.30 Ahr.— Abends: Miete H 2 und 2. Sondermiete H 1: Das Land des Lächelns. Operette von Franz Lehar. Aufang 19, Dem ihn begleitenden Landesgruppenführer Liebel konnte nach Abſchluß dieſer Reiſe der Präſident ſeine volle An⸗ erkennung ausſprechen, nicht nur über die verſtändnisvolle Mitarbeit der Bevölkerung, ſondern auch über die freudige Einſatzbereitſchaft aller Amtsträger und Selbſtſchutzkrafte des Veſucher von Gaſeſtätten. Im Intereſſe des geregelten Ablaufes der Verpflegung in den Gaſtſtätten iſt es Pflicht jeden Gaſtes, die er⸗ forderlichen Fleiſch⸗ und Brotmarkken bei ſich zu tragen. Jede Forderung auf Verabreichung eines Fleiſchgerichtes in einer Gaſtſtätte ohne entſprechende Marken⸗Abgabe muß von dieſer abgelehnt werden, ſie bedeutet ſelbſtſüchtige Schädigung der Belange der Volksgemeinſchaft. 8 Zuſammenhang hiermit ſei nochmals darauf hin⸗ gewieſen, daß für Fleiſchgerichte in den Gaſtſtätten die Wer dieſer Anordnung zuwiderhandelt oder ſie umgeht, wird auf meinen Anteag gemäß Paragraph 2 der Verord⸗ nung über die Lohngeſtaltung vom 25. 6. 1938 mit Gefäng⸗ nis und Geldſtrafen, letztere in unbegrenzter Höhe, oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. AlAsei Dein potzgeselle, AfA z dqubert Glanz und Helle, AlA putzt in jedem fall Fliesen, Holz, Glas, Stein, Mefalll Ende 21.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 16. Oktober: Miete A 2 und 2. Sondermiete A 1: Die ſanfte Kehle. Komödie von Felix Tim⸗ mermans und Karl Jacobs. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. r Landwirtſchaftliche Ein⸗ H. Verkaufsgenoſſenſchaft Mannheim-Seckenheim. Betr. Butter⸗Ausgabe. Die Butter wird ab dieſer Woche wie folgt ausge⸗ ist adeh ein Landfrauen Diejenigen Bäuerinnen, welche Ooſendeckel zur Herbſt⸗ und Frühjahrs⸗ ſchlachtung benötigen, mögen ſich unter Angabe der Stückzahl ſpäteſtens bis morgen Dienstag früh 8 Ahr Marken auf der rechten Seite der Karte abgetrennt werden müſſen, die Marken der linken Kartenſeite haben nur Gültigkeit in Verbindung mit dem Beſtellabſchnitt und dürfen nicht abgeſchnitten werden. . a f Ein⸗ 5 5 Perſonen, welche ſtändig auf Verpflegung in Gaſt⸗ im Lager der Landwirtſchaftlichen Ein und Verkaufs geben: b ſtätten angewieſen ſind, wollen ſich möglichſt umgehend genoſſenſchaft melden. Spätere Anmeldungen können nicht Menstag: Richtmülcherzeuger zu dieſem Zweck mii Neiſemarken verſorgen, welche auf mehr berückſichtigt werden. Die Ortsabteilungsleiterin. 5 Antrag bei der Kartenabgabeſtelle bezw. Bürgermeiſter⸗ 1 Mittwoch: Milcherzeuger amt zu erhalten ſind. In den kommenden Winter- Taglohn⸗ jeweils nachm von 2—7 Ahr. liefert Ernährungsamt Abt. A. 3 885 1 Jellel Oer Termin muß genau Wee e als. as deutſche Heer für 5 Stadt⸗ und Landkreis Mannheim. 5 beſitzt die beſten Waffen und Bauhandwerker eingehalten werden. und Ausführung 5 ſeine 9 eimat iſt getragen zu haben in der schnellstens — 9 b; Neckarbote⸗ iti f vom Oofergeiſt für das Kriegs, Wilo.] Jeuck rei. Wöfdlef Mitglied der NS VI Meckar-Bote- Druckerei. eee Bezug von Lebensmitteln ujw. jür die Woche vom 9. bis 15. Oktober 1939 Normalverbraucher Schwerarbeiter Schwerſtarbeiter Kinder bis zu 6 Jahren Kinder über 6 Jahre„ (ohne Kennbuchſtabe)(Kennbuchſtabe S)(Kennbuchſtabe Sſt) 1(Kennbuchſtabe Klk)(Kennbuchſtabe K) 5 Fleiſch und 5 5 Abſchnitte 9, 10, 11 je 100 gr Abſchnitte 9, 10, 11 je 100 gr Abschnitt 3 125— Sleiſchwaren da d u, 1 K 100 ar Abſchuitbe a und. 5 e 250 e. Ubſchnitde a, b, e ſe 250 gr 55 5 135 8 wie Normalverbraucher bolaue Karte) bſchnitte e e 50 gra Abſchnitte e und 8 je 100 gr Abſchnitt d 150 gr ſchnitk e 5 gr 5 925(6-10 Jahre) f 55 4 Abſchnitt 3 1000 gr Brot Abſchnitt 3 1000 gr Brot Abſchnitt 3 2000 gr Brot 5 e 5 990 5 85 Abſchaitr 1 1 200 ge Bro 1 8 f a ſchnitte 7: 1 5 r M. dale men e Abſchn. 7 u. 11 je 500 gr Brot Abſchn. 7 u. 11 je 1000 er Brot Abſchn. 2 u. 11 1. 1000 gr Brot e e e 100 Mehl oder 375 gr Mehl oder 750 9r Mehl oder 750 gr Mehl i: e— iegelrote bſchni f bſchni 1 ot Abſchnitt n. 100 or Bert; e malverd raucher e e Wa Abſchnitt b je 50 gr Brot Abſchnitt b je 100 gr Brot ſchnitt j gr Brot ſchm. je 125 ar Kinvernährmittel o 8 3 5 erfolgen vorerſt keine Zuteilungen Abſchnitt 3 Butter uſw.: 80 gr n Butter uſw.: 80 gr e 1 uſw.: 80 gr h 5 B a Butter uſw. i Butter uſw. i r uſw. Abſchni ſchnitt 3 Bu ſw.: N 5 7: 5 j 5 ſw.: 62,5 gr itt 3 Käſe uſw.: 62,5 g ſchnitt 3 Butter uſw.: 80 ar Butter uſw. Fett 5 aber 13592 1 Aöſchaeaſe* Suarte b behaſe uber 50 Aan Butter uſw. 5 e e gr Abſchnitt a 2 Margarine uſw.:[Abſchnitt a 2 Margarine uſw.: Abſchnitt a 2 Margarine uſw.: Abſchnitt 3 Käſe uſw.: 62,5 gr Abſchnitt 3 1 11 gelbe Karte) z 125 gr Margarine uſw. 187,5 gr Margarine uſw. 250 gr. Margarine uſw. aße ddr 8 1 8 8 1 ar Margarine ich. Abſchn. 3 Schweineſchmalz usw.: Abſchnitt 3 weineſchmalz: 3. N 9 Perſonen über 14 Jahren wie 65 gr Schweineſchmalz uſw. 125 gr Schweineſchmalz uſw. b gr Schweineſchmalz uſw. Normalverbraucher —— 5 a N 5 Abſchnitt 3: 250 gr 14 et* „ i Abſchnitt 3 100 gr (weiße rte 5 Milch. 2 3% Ltr täglich g 1 Ltr. täglich(6—14 Jahre); (grüne Karte) auf die Abſchnitte 15—21 5 1 1 ö Abſchnitte L 1 bis L 10 und L 17 bis L 26 je 25 gr Nährmittel(Grau⸗ 8 itt L 47 f für die 2 1 Lebensmittel i pen, Grütze Grieß, Reis, Haſerflock, Hafermehl, Teigwaren) für die Zeit bis ee ö Rarte 0 8 145 3 29 175 30 4 15 gr ee oder ⸗Zuſatzmittel 22. Oktober 1939 für die geit bi Abſchnitt: 25 gr Kaffee⸗Erſatz oder⸗Zuſatzmitte ö eb 1 Ei ir die 8 (boa Karte) Abechnitb L 32: 80 e 5 Abſchnikt 8 46 1 Ei J 17. Oktober 1939 8— gelbe Karte—— graue Karte—— rote ä 785 zu 99 8 0 E eife ſchnitt zin Stück Einheitsſeife A“: ür di 5 Raſierſeife 71 je Abſchn. Seifenpulver: 500 gr Waſch⸗(Seifen⸗ Pulver ür die Zeit 1 1 e e oder 125 gr Kerne 155 55 5 Abſchnikt 1 915 5 od. 350 gr Seife in zerkl. Form od. gel pae 585 31. 905 und Abſchnitt„Seifenpulver A“: 250 gr Waſch⸗(Seifen⸗) 1939 a 5 1 Stück Raſierſeife[ 31. 1. 40 Waſchmittel(kl.) od. 1 Doppelpaket Waſchmitte 0 1939 1 rote Karte) Pulver od. 200 gr Schmierſeife od. 125 gr Kern⸗ oder 1 Tube 8 Für Kinder bis zu 2 Jahr auf die gleiche Karte zu⸗. ſeife od. 1 Normalpaket Waſchmittel(klein) Raſierereme ſätzl. auf Abſchn. Feinſeife: bis zu 100 gr Feinſeife f 5 3. 5 1 i Für Zentratheizungen u. gewerbliche Ver- Abſchnitte 1—4 der bisherigen Ausweiskarte: für Haus haltungen mit 1 u. 2 Zimmern; N 178175 der Bedarf für die nächſten Kohlen bis zu 3 Ztr., für Haushaltungen mit 3 und mehr N bis zu 4½ Zentner. N* T e e werden f Städtisches Ernährungs- und Wirtschaftsamt Mannheim/ Der Landrat des Landkreises Mannheim Erndbrungsant g und Wirtschaftsamt