U W —— n n D D n n n dy N nem imt. nem hat. war dig, eine eiß, — Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und finzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 39. Jahrgang Dienstag, den 10. Oktober 1939 Krieg oder Frieden? Die Führerrede hat in der ganzen Welt gewaltigen und nachhaltigen Eindruck gemacht. Ueberall, wo nicht blinder Haß die ruhige Ueberlegung hemmt, weiſen die Betrachtun⸗ gen der Blätter auf die große ee der Führerrede hin, die ja in der Tat gar nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann. Der Führer hat Europa den We 5 zum Frieden aden der Ehre, der gewieſen und zwar zu einem Fri allein ein dauerhafter Friede ſein kann. Das war doch der Fluch von Verſailles, daß jenes Zwangsdiktat die Keime zu neuen blutigen Konflikten in ſich barg, und es wäre der Fluch jedes Verſuches einer neuen Zwangslöſung, daß auch ſie niemals wahren Frieden, ſondern nur neuen Haß brin⸗ gen müßte. Der Vorſchlag des Führers dagegen hat gezeigt, wie die Verhältniſſe Europas wirklich geordnet werden können, ſo geordnet, daß jede Nation zu ihrem Recht kommt, daß keine durch eine andere unterdrückt würde. Die italieniſche Preſſe hat die gewaltige Bedeutung der Führer⸗ rede beſonders gut herausgeſtellt und in ihren Kommentaren darauf hingewieſen, daß die Entſcheidung über die Frage: „Krieg oder Friede“, eine Frage, die heuͤte alle Völker be⸗ wegt, batſächlich nur noch in London und in Paris liegt. Daß die engliſche und die franzöſiſche Preſſe den Text der Führerrede nur in Auszügen, teilweiſe ſogar tendenzibs entſtellten Auszügen, ihren Leſern mitteilen, zeigt, daß man auch dort die ungeheure Bedeutung der Ausführungen des Führers erkannt hat— gerade deshalb wagt man nicht, ſie in ihrem vollen Wortlaut oder doch in ihren weſentlichen Teilen zu bringen. Aber es gibt in Frankreich und in Eng⸗ land ſchließlich doch auch den Rundfunk, über den die breiſe Oeffentlichkeit von der Rede und ihrem wirklichen Inhalt er⸗ fahren hat. Und ſelbſtverſtändlich kennen die Regierun⸗ gen ihren Wortlaut und werden ſich damit befaſſen. Bei ihnen liegt die Entſcheidung. b „Wenn die Völker ſprächen“— darüber ſtellt K. G. von Stackelberg in der„Nationalſozialiſtiſchen Parteikorreſpon⸗ denz“ eine nachdenkliche und zutreffende Betrachtung an. Er meinte, es lohne ſich, einmal darüber nachzuſinnen, was wohl die Menſchen im kühlen London und im ſonſt ſo leben⸗ digen Paris, was die Soldaten in ihren Bunkern, der Wein 8 ö r e 5 wahl denken würden, während ſie aus kleinen Fenſtern oder auf den Straßen zum großen, weitgeſpannten Sternenhim⸗ mel aufſchauen, der ſich über den verdunkelten Städten Euro⸗ pas wölbt. f Was würde man wohl hören, wenn ſich die Stimme n der Völker erhöben, und wenn die Schaffenden ſtatt der Politiker in Frankreich und England und in all den neutra⸗ len Staaten, die, trotzdem ſie nicht direkt am Krieg beteiligt ſind, doch unter ſeinen Auswirkungen zu leiden haben, reden dürften. Ob es nicht etwa ſo wäre, was man da zu hören bekäme: Der Grubenarbeiter in Wales:„Damned, wenn doch nur endlich die Regierung einen Ausweg aus dieſer verfluchten Sackgaſſe finden würde, in die ſie herein⸗ gerannt iſt. Was ſcherten uns die kleinen Großſprecher in Polen, was kümmert es uns, wer in Berlin regiert, wenn die ihren Kram machen und uns unſern machen laſſen. Wenn die in London doch endlich daron dächben, hier bei uns Ord⸗ nung zu machen ſtatt Kriegspropaganda zu machen und andern in ihren Kram zu reden.— Damned, es iſt Zeit, daß man mit dem Unſinn Schluß macht und wir wieder zu den Sternen aufblicken können, ohne fürchben zu müſſen, daß von dort oben Bomben herunterkommen!“ Der kleine Kaufmann in Paris, der nach Ladenſchluß nach Hauſe tappt:„Zwei Söhne habe ich im Weltkrieg verloren— jetzt ſitzt mein letzter in der Maginot⸗ linie. Ob er wiederkommt? Sollen ſie doch Schluß machen. Schon einmal haben wir für England die Kohlen aus dem Feuer geholt. Hitler hat es doch geſagt, daß er an uns kei⸗ nerlei Forderungen hat. Worum ſollen wir denn kämpfen? Damit ſich die Politiker in London auf ihren Seſſeln halten können?! Um Polen zu retten, das es nicht 8 gibt? Ge gen ein Prinzip? Weil uns die Naſe der deutſchen Politiker angeblich nicht gefallen ſoll? Wenn wir nur auch ſolch einen Mann hätten, der Ordnung ſchafft und den Frieden will. Wenn ſie mich noch ein zweites Mal holen— ich weiß nicht, was ich tue. Sollen die engliſchen Politiker doch mit ihren Regenſchirmen ſelbſt dieſen Krieg ausfechten. Ob mein Jüng⸗ ſter jetzt draußen auch zu den Sternen aufblickt, ob der Him⸗ mel über der Maginotlinie und drüben in Deutſchland jetzt auch ſo klar iſt? Was wohl die nette Familie in Württem⸗ berg macht, die ich im Sommer dort beſuchte?!“ Ein Bauer in Schweden:„Die Welt iſt wohl ganz verrückt.— Die Deutſchen, denen man immer hat anhängen wollen, daß ſie kriegslüſtern ſeien— ſie wollen den Frieden. Die Engländer, die dauernd bekundet haben, wie friedfertig ſie ſeien, die von einer„Friedensfront“ und 0 Se n chen— ſie wollen den Krieg. Die Deutſchen ſind die 5 und wollen trotzdem Schluß machen, und die andern mag“ Mut, um weiterzukämpfen! Was ſoll man da denken?— Mach w. aber, wir haben keine Ruhe— unſer Handel ſtockt, unſe irtſchaft leidet, unſer Leben wird beeinflußt. Und eil die Schwächeren nicht zugeben wollen, daß ſie „ weil ſie in der Sprache der Politik keine Worte mehr finden können??? 5 e, und wir in der verdunkelten Stadt? Arbeiter mit ſchwerem Schritt. Er geht mm iner Fabrik.— Auch er blickt . der Flak am lich ugzeug, wenn es 4 del in ihre Zange neh⸗ r Mann geht mit feſtem Schritt ſeinen Und d Vor uns überhaup 5 men würden.— Weg. vielleicht denken, und er geht mit feſtem Schritt ſeinen Weg. 25 mögen viele jezt ſo hinaufgucken— in England und in Frankreich, und wenn die Völker ſprechen dürften, würde es Der Friede in der Oſtſee Der lektiſche Beiſtandspakt mit Rußland. Riga, 10. Okt. Die lettiſche Preſſe bringt Ausführungen des lettiſchen Außenminiſters Munters über 5 Bei- ſtandspakt mit der Sowjetunion. Munters ſtellte am Be⸗ ginn ſeiner Ausführungen feſt, daß Polen kein Machtfaktor in Oſteuropa mehr ſei und zwiſchen der Sowjetunion und dem Deutſchen Reich Freundſchaft und Uebereinſtimmung geſchaffen worden ſei. Dieſe Umſtände hätten die baltiſchen Staaten in eine neue Lage und vor neue Probleme ge⸗ ſtellt, die eine Klärung und Präziſterung verlangt hätten. Dies hätte zu den Verhandlungen in Moskau und dann zum bekannten gegenſeitigen Beiſtandspakt zwiſchen Lett⸗ land und der Sowjetunion geführt. „Die Form eines gegenſeitigen Beiſtandspaktes ſei ge⸗ wählt worden, weil in ihr der Wunſch beider Staaten um Ausdruck komme, den Frieden und den ſtatus quo an er Oſtſee aufrechtzuerhalten. Noch mehr beſtätigt werde dies durch den Hinweis auf den Friedensvertrag und eben⸗ ſo auf den Nichtangriffspakt zwiſchen den beiden Staaken und den Arkikel 5 des nun abgeſchloſſenen Abkommens, der unmißverſtändlich beſtimme, daß die ſouveränen Rechte beider Staaten nicht berührt würden. Die der Sowjekunſon gewährten ſtrategiſchen Vorrechte würden in keiner Weiſe das normale Leben in Liban und Windau beſchränken, da die entſprechenden Bezirke auf dem Wege der Vereinba⸗ rung genau feſtzulegen ſeien. Zum Schluß hob der Mintſter die gleichzeitig mit dem Vertrag veröffenklichte gemeinſame Erklärung hervor, die wichtig ſei, da es ſich bei ihr ſozuſagen um eine politiſche Ergänzung zu dem Vertrag handele. Sie enthalte gewiſſe politiſche Grundſätze, die auf vertraglichem Wege nicht ſo genau hätten formuliert werden können, die aber bei der Anwendung des Abkommens große Bedeutung beſäßen. Dieſe Erklärung ſpreche von dem gegenſeitigen Vertrauen und pon der Möglichkeit der Zuſammenarbeit, ungeachtet der Verſchiedenheit der Staatsordnungen. Eine derartige Atmaſphäre des Vertrauens und der Jufam⸗ menarbeit habe auch bei den Verhandlungen geherrſcht. Ohne einer weitgehenden Betrachtung des Beiſtandspaktes vorauszueilen, wolle er, Munters, doch unterſtreichen, daß daß er den politiſchen Realftäken enkſpreche Gofort Rohſloffe aus Rußland Die deutſche Wirtſchaftsobordnung bei Molokotd Moskau, 9. Oktober. Die Mitglieder der deutſchen Wirt⸗ ſchaftsabordnung, die in zwei Junkers⸗Sonderflugzeugen auf dem Moskauer Flughafen eintrafen, wurden noch am glei⸗ chen Tage von dem Präſidenten des Rates der Volkskom⸗ miſſare, Molotow, empfangen. Ueber den Empfang wurde folgende ſowjetamtliche Mitteilung verbreitet: Der Sonderbevollmächtigte der deutſchen Reichsregierung für Wirtſchaftsfragen, Botſchafter Ritter, und der Leiter der deutſchen Wirkſchaftsdelegation, Geſandter Schnurre, ſind am 8. ds. Mts. von dem Präſidenten des Rates der 1 der UÜUdsSR, Molotow, empfangen wor⸗ en. In der Unterredung beſtand ein Einverſtändnis darüber, daß das Wirtſchaftsprogramm, das während der letzten An⸗ weſenheil des Reichsaußenminiſters von Ribbenkrop in Mos⸗ kau vereinbart wurde, von beiden Seiten mik Bei chleunigung und in weitem Umfang verwirklicht werden ſoll. Dabei wurde insbeſondere vereinbart, daß die Ads SR unverzüglich mit der Verſorgung Deutſchlands mit Rohſtoffen und Deutſch⸗ land mit Lieferungen an die Ads Sn beginnen werden.“ Sämtliche Blätter bringen an hervorragender Stelle auf der erſten Seite die amtlichen Mitteilungen der„Taß“ über die Ankunft der deutſchen Wirtſchaftsdelegation in Moskau und über den Empfang der Führer der Delegation, des Bot⸗ ſchafters Ritter und des Geſandten Schnurre bei dem ſo⸗ jetruſſiſchen Regierungschef Molotow. Die däniſche Ausfuhr nach Deutſchland. Kopenhagen, 9. Okt. Der deutſche und der däniſche Re⸗ gierungsausſchuß haben in ihren in Kopenhagen abgehal⸗ tenen Beſprechungen die Zahlungswerte für die Einfuhr däniſcher Waren nach Deutſchland im vierten Vierteljahr 1939 vereinbart. Die Kontingente wurden, wie das däniſche Ritzau⸗Büro meldet, in Uebereinſtimmung mit dem bei den Feen ee Ende 1938 vorgeſehenen Pro⸗ gramm feſtgeſetzt. Ihre Geſamtſumme mache nach dem jetzi⸗ gen Kurs ungefähr 95 Millionen Kronen aus. Der Ge⸗ b des däniſchen Exportes nach Deutſchland wird ſich aſſo für das Jahr 1939 auf etwas über 360 Mil⸗ lionen Kronen ſtellen.— a ieee ee r e eee 4 „Freilich wäre es ſchön, wenn es Frieden gäbe, wenn der Himmel über Europa wieder ſo friedlich wäre, wie jetzt das Sternenzelt. Aber Churchill und Genoſſen wollen es offenbar anders. Der Führer hat eine große Geduld, doch ſie hat ihre Grenzen. Das hat man am Belſpiel Polen ge⸗ ſehen. Der Führer will den Frieden, jeder weiß es. Die Het⸗ 75 in London ſollte man am Hoſenboden kriegen. Hoffent⸗ ich merken die Engländer ſelber, was ſie ſich da großgezogen haben. Und wenn 9 95 wenn ſie uns ganz kennenlernen wollen— na, meine Jungen ſind ja auch dabei!— Dann ſollen ſie ihre Augen aufſperren!“— Das mag der Mann Die Sterne glitzern, majeſtätiſch iſt der Bogen der Nacht. wohl ein großer Chor! Werden die Verantwortlichen in Eng⸗ Auf der Suche nach dem Kriegsziel Witrrwart der Geiſtet in England. Berlin, 10. Okt. Die Welt wartet darauf, daß die eng⸗ liſche Regierung auf den großartigen Friedensſchritt Adolf Hitlers eingehe oder aber eine einigermaßen einleuchtende Erklärung dafür gebe, warum und zu welchem Zweck ſie jetzt eigentlich noch Krieg führen will. Dies zu erklären würde der engliſchen Regierung nicht ſehr leicht fallen, denn tatſächlich hat England auch heute noch kein, ja heute nach der Liqui⸗ dierung Verſailles⸗Polens erſt recht kein Friedensziel, mit dem ſich die Fortführung des Krieges der Rothſchild, Mon⸗ tefiore und Winſton Churchill begründen ließe. Den Wirrwarr, der in dieſer Beziehung in England herrſcht, ſchildert der Londoner Vertreter der Belgrader „Politika“ in einem ausführlichen Artikel, der feſtſtellt, daß man„in England keineswegs darüber klar ſei, wie ſelbſt im Falle eines Sieges der Weſtmächte der Krieg enden und der Friede ausſehen“ ſolle. Man liege ſich darüber in der engliſchen Oeffentlichkeit in den Haaren. Zwar behaupte man in den abgeſchmackten Flugblättern für Deutſchland, daß der„Kampf keineswegs gegen das deutſche Volk“ ge⸗ führt werde. Aber dieſer alte Schwindel zieht nicht mehr. Die Loſung„nur gegen den Hitlerismus“, ſo berichtet die „Politika“, werde ſogar in England ſelbſt als„rein nega⸗ tiv“ und unbrauchbar erkannt, als ein geiſtloſer Abdruck der verlogenen Loſung von anno dazumal:„nur gegen den Kaiſerismus“. „Zuerſt den Churchillismus vernichten“ Beißende Kritik Bernhard Shaws. 5 London, 10. Okt.„Statesman and Nation“ veröffentlicht einen Artikel Bernhard Shaws, der zunächſt in ſeiner be⸗ kännten ſarkaſtiſchen Art die Beſchlagnahme von Häuſern und Wohnungen, die Schließung der Theater und Hotels 1 land ihn vernehmen? uſw. in England geißelt. Beſchwere man ſich aber darüber, ſa ſagt Shaw, dann werde einem geſagt, alle müßten Opfer bringen. „Ihr ſagt uns, entſchloſſen und feſt zu ſein, aber wir kön⸗ nen nicht entſchloſſen und feſt für nichts ſein. e leiden Wi Mari alle.* 1 bl Wo W. Ula 2 1. laſſen?“ Shaw ſagte ſodann, Chamberlain und Chürchſſ hätten als Kriegsziel angegeben, den Hitlerismus mit Skumpf und Stil auszurokten.„Aber warum nicht mit der Bernichkung des„Churchillismus“ beginnen? Dieſer Vor⸗ ſchlag iſt weniger unſinnig und für uns leichter zu erreichen. Aber man ſagt uns, daß, wenn wir Hitler nicht nach St. Helena ſchicken, er demnächſt die Schweiz, Holland, Belgien, England, Schottland, Irland, Auſtralien, Neuſee⸗ land, Kanada, Afrika und ſchließlich die ganze Welt annek⸗ tieren werde, und daß Stalin ihm dabei helfen werde. Ich muß darauf erwidern, daß Leute, die Derartiges reden, ſich vor ihrem eigenen Verſtand fürchten. Stalin wird dar⸗ auf achten, daß niemand, nicht einmal wir Hochwohlgebo⸗ renen etwas dieſer Art tun. Und Rooſevelt wird erſtaunt ſein, daß er in dieſer Angelegenheit gänzlich Stalins Mei⸗ nung iſt. Sollten wir nicht beſſer warten, bis Hitler dieſen Verſuch macht und ihn dann mit Unterſtützung Sta⸗ lins und Rooſevelts Einhalt gebieten?“ Shaw greift ſo⸗ dann den Erzbiſchof von York wegen einer Anſprache an, um zu folgender Forderung zu gelangen: 155 „Anſere Aufgabe iſt es jetzt, mit Hitler Frieden zu e⸗ en und mit der ganzen Welt ſlalt n ehr Unheil an⸗ 889155 und unſer eigenes Boll in ſſen Verlauf zu ruinieren.“ England will Panamaplan torpedieren Amerikaniſcher Journaliſt über die britiſchen Abſichten. Newyork, 9. Okt. Im„World Telegram“ beſpricht den bekannte Waſhingtoner Korreſpondent Raymond Clapper die britiſche Stellungnahme zu dem amerikaniſchen Plan, der die Schaffung einer Sicherheitszone vorſieht, die den europäiſchen Krieg aus den Gewäſſern der weſtlichen Erd⸗ kudel heraushalten foll, Clapper bemerkt. britiſche Zen⸗ loren, die mit eiſerner Händ ſoviele Kriegsmeldungen zu⸗ rückhielten, hätten jetzt nachgegeben, um einige Schüſſe aus dem Hinterhalt gegen den Sicherheitszonenplan durchzu⸗ laſſen. Man habe einem Wortführer der Admiralität ge⸗ ſtattet, zu erklären. England und Frankreich könnten keine Beſchränkung des Rechtes ihrer Kriegsſchiffe annehmen. ſich in amerikaniſche Territorialgewäſſer zu begeben. Die„Times“ habe eine Warnung veröffentlicht, 2 5 Verſuch der As A- Marine, die en Sicherhe 7900 durchzuführen, als kriegeriſcher Akt bezeſchnet n würde. Die Amerikaner ſeien jedoch der, ſo fährt Clapper fort, daß in Europa genug Kaum für dieſen Krieg ſei. Amerika ſej bereit, handel und Schiffsverkeht zu opfern, um bei der Ausfechtung des Krieges nicht im Wege zu ſtehen. Clapper frag! dann, ob es nicht fair ſei, die Kriegführenden zu erſuchen, in ihren Heimatgewäſſern zu kämpfen ſtatt an den Küſten Amerikas. Während ſich die britiſche Admiralität heftig über die amerikaniſche Schutz⸗ zone aufregt, ſchweige man in England diskret über die Kriegsſe 9 5 ie es lieber erſt bezahlen ſollte, und über die britiſche ſchwarze Liſte in Ibero-Amerika. Amſterdam, 9. Okt. Ein Vertreter der britiſchen Admi⸗ ralität hat einer Meldung aus London zufolge zu dem Beſchluß der panamerikaniſchen Konferenz, eine 300 Mei⸗ len⸗Sicherheitszone zu errichten, erklärt, es läge auf der Hand, daß England die Errichtung einer derartigen Zone nicht anerkennen könne. Für dieſe Weigerung Eng⸗ lands habe er als wichtigſten Grund angegeben, daß Eng⸗ land von ſeinen amerikaniſchen Kolonien wie Britiſh⸗ Gu 1 durch eine derartige Zone abgeſchnitten werde. i f i 8 Der Wehrmachtsbericht Berlin, 9. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Im Oſten wurde der Vormarſch gegen die Intereſſen⸗ grenze fortgeſetzt. Im Weſten örkliche Spähtruppkätigkeit und ſchwaches beiderſeitiges Arkilleriefeuer. In der Luft nur geringe Aufklärungskäkigkeit. Weitere 21 Leichen ermordeter Oeutſcher gefunden Poſen, 9. Okt. Die abscheulichen Greueltaten polniſchen Mordgeſindels gegenüber der wehrloſen deutſchen Bevöl⸗ kerung in den befreiten Gebieten ſind mit den bisher be⸗ kannt gewordenen Verbrechen noch längſt nicht alle auf⸗ gedeckt. Bei Aufräumungsarbeiten in der Nähe von Kutno fand man dieſer Tage auf einem Acker wiederum 21 bis ur Unkenntlichkeit verſtümmelte Leichen von Volksdeut⸗ 5 8 9 die den polniſchen Henkern in der erſten September⸗ hälfte zum Opfer gefallen ſind. Bei den Ermordeten, denen größtenteils der Schädel geſpalten und der Leib aufge⸗ ſchlitzt worden war, handelt es ſich in der Mehrzahl um verſchleppte deutſche Volksgenoſſen aus dem Poſener Ge⸗ biet und aus der Gegend von Neutomiſchel. Viele von ihnen konnten infolge ihrer unvorſtellbaren Verſtümmelun⸗ per gar nicht mehr identifiziert werden, ſo daß die Bevöl⸗ erung durch Anſchlag aufgefordert worden iſt, zur Feſt⸗ ſtellung der Opfer 11 des polniſchen Terrors beizutragen. Ihre Beiſetzung findet am Mittwoch in Poſen ſtatt. Holländiſcher Dampfer auf engliſche Mine gelaufen Amſterdam, 9. Oktober. Der holländiſche Dampfer„Bin⸗ nendijk“(6873 t) iſt in der Nacht in der Nähe des Leucht⸗ turms von Shambles auf eine engliſche Mine gelaufen und geſunken Alle 41 Beſatzungsmitglieder konnten gerettet wer⸗ den und ſind im engliſchen Marinehafen von Weymouth an der Südküſte Englands an Land gebracht worden. Die„Bin⸗ nendißk“ gehörte der Holland⸗Amerika⸗Linie und befand ſich auf der Fahrt von Neuyork nach Rotterdam. Damit iſt wie⸗ der eines der vielen neutralen Schiffe, die England durch ſeine Minenfelder zur Unterſuchung in die Kontrollhäfen ſchleppt, von einer engliſchen Mine zerſtört worden. Berufliche Höchſtleiſtung Reichsappell für die ſchaffende Jugend Berlin, 9. Oktober. Die Deutſche Arbeitsfront führte am Montagfrüh den dritten Reichsappell für die ſchaffende Ju⸗ gend durch Von den Ausbildungs- und Lehrwerkſtätten der AE in Reinickendorf⸗Oſt ſprach der Leiter des Jugend⸗ amtes der DAF, Oberbannführer Schröde r, zu allen be⸗ rufstätigen Jugendlichen Großdeutſchlands. Der muſikaliſch umrahmte Appell wurde von allen Reichsſendern mit Aus⸗ nahme des Deutſchlandſenders übernommen Nach dem Fah⸗ neneinmarſch und Begrüßungsworten des Betriebsführers Direktor Koehn ergriff Oberbannführer Schröder das Wort. „Ihr Jungen und Mädel“, ſo ſagte er u. a.,„ſollt die Träger der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung, der Volks⸗ gemeinſchaft und des nationalſozialiſtiſchen Staates in der Zukunft ſein. Es gilt, durch berufliches Können nach beruflicher Höchſtleiſtung zu ſtreben. Der ſchnelle und glän⸗ zende Sieg unſerer Wehrmacht im Feldzug gegen die Polen wurde nicht zuletzt errungen durch die ausgezeichnete Be⸗ ſchaffen heilt unferes Kriegsmaferials. Mehr noch als in Friedensgeiten brauchen Kriegswirtſchaft und Wehrmacht hochqualiftzierten Facharbeiternachwuchs.“ In dieſem Zuſammenhang rief der Redner die Jugendlichen zu verſtärkter Fortbildungsarbeit auf Dieſe Arbeif werde auch im Krieg im Vordergrund der Beſtrebungen der DAß ſtehen. Dazu trete als weiteres die Pflicht geſund zu ſein, hohe 3 5 112 5 1 18 Leiſtung und für eine ebenſo ohe Wehrtauglichkeit ſei ein körperlich und eiſtig geſunder Menſch Vorausſetzung. 1 55 9 Warſchauer Diplomatiſches Korps dankt der Reichsregierung Berlin, 10. Okt. Der norwegiſche Geſandte und Doyen des Diplomatiſchen Korps in Warſchau hat in einem Schrei⸗ ben der Reichsregierung den Dank des Diplomatiſchen Korps und der anderen Ausländer für die durch Vermitt lung des Oberkommandos des deutſchen Heeres erfolgte Befreiung aus Warſchau und ihre Betreuung durch die deut⸗ ſchen Behörden ausgeſprochen. Außerdem haben die Miſ⸗ Na den Dank perſönlich noch einmal zum Ausdruck ge⸗ racht. Zugzuſammenſtoß in Berlin Ueber 20 Tote Berlin, 9. Oktober. Am Sonntag gegen 21.20 Uhr fuhr auf Bahnhof Geſundbrunnen der D-Zug 17(Stettiner Bahnhof—Saßnitz) auf den ausfahrenden Perſonenzug 411 (Stettiner Bahnhof— Stargard) auf. Der letzte Wagen des Perſonenzuges wurde teilweiſe eingedrückt und geriet in Brand. Der vorletzte Wagen wurde leichter beſchädigt. Die Zahl der Toten und Verletzten iſt noch nicht genau bekannt. Es iſt zu befürchten, daß über 20 Tote zu beklagen ſein werden. Die Verletzten ſind Berliner Krankenhäuſern zugeführt worden. Der unbeſchädigte Teil des Perſonenzu⸗ es hat eine Fahrt fortgeſetzt. Der Vorortverkehr war für ürzere Zeit unregelmäßig. Die Unterſuchung über die Schuldfrage iſt eingeleitet. 300000 Mark Strafe gegen Hotelbeſitzer Berlin, 10. Oktober. Der Preiskommiſſar für die Preis⸗ bildung hat gegen den Hotelbeſitzer Elſchner in Berlin eine Ordnungsſtrafe von 300 000 Mark verhängt, weil in ſeinem Betrieb in 1 Weiſe gegen Preis⸗ und K ſchaftsvorſchriften verſtoßen worden iſt. Ge in das Verfahren verwickelte Perſonen wur je 15 000 Mark feſtgefetzt. Für Geld ſein Vaterland verraten Gerechte Strafe für ehrloſen Lumpen. N Berlin, 9. Okt. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichts⸗ hof teilt mit: Der vom Volksgerichtshof wegen Landesverrat zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt verurteilte Hermann Krüger aus Kreuz iſt heute hingerichtel worden. Krüger hat, obwohl er als deulſcher Beamter dem Reich zu beſon⸗ derer Treue verpflichten war, im Jahre 1938 Beziehungen 9 75 ausländiſchen Nachrichtendienſt aufgenommen, weil er urch liederlichen Lebenswandel in Schulden geraken war, und hoffte. durch Verrat an feinem Vakerland auf bequeme Weiſe zu Geld 12 kommen. Durch die Preisgabe deutſcher e e hal er das Wohl des Reiches ſchwer ge⸗ ährdet. riegswirt⸗ wei weitere trafen von Stand der japaniſch⸗engliſchen Verhandlungen „In Frieden leben“ Erklärung des jugoflawiſchen Miniſterpräſidenten. Belgrad, 9. Okt, Zur jugoflawiſchen Außenpolitik nahm Miniſterpräſident Zwetkowitſch auf einer politiſchen Kundgebung in der ſüdſerbiſchen Hauptſtadt Skopfoe(Ues⸗ küb) Stellung. Der Miniſterpräſident erklärte u. a., Jugo⸗ ſlawien habe alles erreicht, was es erſtrebe, und der ein⸗ zige Wunſch ſei, das Erreichte zu behüten und zu entwickeln. Daher wolle Jugoflawien in Frieden leben und ſich ein⸗ mütig und ausſchließlich von dem Gedanken an den Frie⸗ den leiten laſſen. Nachdem der Friede im Lande hergeſtellt ſei, gelte es jetzt, den Frieden an den Grenzen zu ſichern, und es ſei Pflicht, alle konſtruktiven Kräfte einzuſpannen, um dem Volk ein friedliches Leben zu gewährleiſten. „Politika“ meldet, daß die griechiſch⸗jugoſl a⸗ wiſchen Wirtſchaftsverhandlungen in Belgrad erfolgreich abgeſchloſſen wurden und der neue Handelsvertrag in den nächſten Tagen unterzeichnet würde. Die Haltung der Schweizer Zeitungen kein Mittel zur Erhaltung des Friedens Mailand, 9. Oktober. Das„Regime Faſeiſta“ greift die einſeitige Parteinahme der Schweizer Preſſe zugunſten der weſtlichen Demokratien ſcharf an. Die Schweiz, ſo ſchreibt das Blatt, habe ihre ſtrikteſte Neutralität erklärt. Wenn man aber die Preſſe dieſes freien Bundesſtaates überprüfe, dann müſſe man feſtſtellen, daß dieſe entſchieden parteiiſch ſei. Es fehle nicht an den ſchärfſten und manchmal auch bösartigſten Angriffen gegen Deutſchland, über welches man alle Abſcheu⸗ lichkeiten echt engliſcher Marke ausſchütte. Nicht zu reden ſei von dem helvetiſchen Rundfunk, der geradezu zum Sprachrohr der demokratiſchen Kriegführenden gewor⸗ den ſei. Man gebe zu verſtehen, daß die Schweizer Angſt hätten, aber andere erklärten die antideutſche Haltung der Schweizer Preſſe anders, ſie brächten ſie, wie„Regime Fa⸗ ſciſta“ erfahren hat, mit einer Unterhauserklärung in Zu⸗ ſammenhang, wonach der„Intelligence Service“ 900 000 Pfund Sterling für die antideutſche Preſſepropaganda aus⸗ gegeben habe.„Bei allergrößter Vorſicht“, ſo ſchließt das „Regime Faſciſta“,„ſind wir der Anſicht, daß zu der Schwei⸗ zer Haltung ein wenig das eine und das andere Motiv bei⸗ getragen haben mag“. Dies aber ſei nicht das beſte Mittel, um zur Erhaltung des Friedens wirkſam beizutragen. 5 England und Japan Kein Fortſchritt bei den Verhandlungen. Tokio, 9. Okt. Der Sprecher des japaniſchen Auswär⸗ tigen Amts erklärte am Montag auf eine Frage 11 1 über die Tientſin⸗Angelegenheit, daß keinerlei Fortſchritte erzielt worden ſeien. 1 Ferner nahm der Sprecher zu den zwiſchen dem Außen⸗ miniſter Nomura und der Beamtenſchaft des japaniſchen Auswärtigen Amtes aufgetretenen Meinungsverſchieden⸗ heiten Stellung und erklärte, daß es ſich dabei um rein in⸗ terne ſachliche Auseinanderſetzungen ohne jeden politiſchen Hintergrund handele. Verſchiedene Kommentare der japa⸗ niſchen Preſſe, die von politiſchen Zuſammenhängen geſpro⸗ chen hätten, ſeien unrichtig. 5 Argentinien unterſtreicht Neutralitat Buenos Aires, 9. Okt. Der deutſche Botſchafter von Thermann ſtattete nach ſeiner Rückkehr aus Deutſchland dem Außenminiſter Dr. Cantilo einen Beſuch ab. Während der in freundſchaftlichem Geiſt geführten Unterhaltung über verſchiedenſte durch die Zeitumſtände bedingte Fragen un⸗ terſtrich Dr. Cantilo nochmals den Wunſch Argentiniens nach Aufrechterhaltung der Neutralität unter Wahrung ſeiner lebenswichtigen Intereſſen. Dazu gehöre beſonders die möglichſt ungeſtörte Fortſetzung der wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen mit den europäiſchen Län⸗ dern, unter denen Deutſchland als Abnehmer be⸗ trächtlicher Mengen argentiniſcher Produkte eine nicht un⸗ moſentliche Rolle zufalle. Schneid, Kühnhen und Austüſtung Belgrad. 10. Oktober. Der frühere Warſchauer Vertreter der„Politika“ zollt in ſeiner Schlußbetrachtung uber die Urſachen des ſchnellen Zuſammenbruches von Polen der deutſchen Wehrmacht hohe Anerkennung. Die motarifierten deutſchen Verbände und die Fliegerwaffe hätten glänzenden Schneid gezeigt, während man bei den deutſchen Panzerein⸗ heiten große Kühnheit bemerkt habe. Er ſelbſt hätte die hohe Moral der deutſchen Truppen feſtſtellen können. 5 Die deutſche Wehrmacht ſei auch mit allen Waffen vor⸗ züglich ausgerüſtet geweſen, ſo heißt es dann weiter. Ein polniſcher Militärarzt habe ihm erzählt, daß die Polen in allen ihren Feldlazaretten zuſammen nicht über die Ein⸗ richtungen und Mittel verfügten, wie ein einziger deutſcher Sanitätswagen ſie beſitze. Täglich 4 Million Feldpoſtſendungen in der Sammelſtelle Berlin. a Welche ungeheure Arbeit die Reichspoſt täglich bewältigt, um die Verbindung zwiſchen Heimat und kämpfende Truppe aufrechtzuerhalten, zeigt ein Einblick in die Poſt⸗ ſammelſtelle Berlin, die ſich mit 14 weiteren Sammelſtellen die Bearbeitung der Feldpoſt teilt. Die Verteilung erfolgt in drei Gängen, zunächſt nach den Nummern 1 bis 2000, 2000 bis 4000 ufm., dann nochmals in Gruppen zu je 100 Nummern unz' ſchließlich nach den gleichlautenden Nummern, die in Bunden zuſammengelegt werden. Beiſetzung des deulſchen Geſandlen in Oslo. Berlin, 10. Okt. Am Montagnachmittag fand auf dem neuen Waldfriedhof in Dahlem die Beiſetzung des deutſchen Geſandten in Oslo, Dr. Sah m, des früheren Oberbürger⸗ meiſters der Stadt Berlin und Senatspräſidenten der Stadt Danzig ſtatt. Der Reichsminiſter des Auswärtigen v. Rib⸗ bentrop geleitete die Witwe des Verſtorbenen zur Trauer⸗ feier, an der Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht, offizielle Abordnungen der Reichshauptſtadt, der Stadt Dan⸗ zig ſowie zahlreicher Organiſationen und Hochſchulen teil⸗ nahmen. Beamte des Auswärtigen Amtes hielten die Toten⸗ wache. Vor dem Sarg trug die Ehrenwache die Kränze des Führers, des Reichsminiſters des Auswärtigen, des Gene⸗ ralfeldmarſchalls Göring und der Familie. Flugzeugerport wie im Frieden Berlin, 9. Okt. Auf dem Werksflugplatz der Firma Junkers in Deſſau ſtartete das erſte der beiden von der eſtniſchen Verkehrsgeſellſchaft„Ago“ bei Junkers be⸗ ſtellten Verkehrsflugzeuge des bekannten drei⸗ motorigen Typs„Ju 52“ zum Ueberführungs⸗ flug nach Eſtland. Hier wird es zuſammen mit dem zwei⸗ ten Flugzeug, das noch in dieſem Monat folgen wird, auf den Linien Reval— Stockholm und Reval—Helſinki einge⸗ ſetzt werden. Kurze Zeit ſpäter ſtarteten drei für die ſchweizeriſche Luftwaffe beſtimmte Hörſaal⸗Flug⸗ zeuge des gleichen Typs, die für Funk⸗ und Blindflug⸗ ſchulung eingerichtet ſind, zum Ueberlandflug nach der 1000 belgiſche Bergarbeiter eingeſchloſſen. Brüſſel, 10. Okt. In einem Kohlenbergwerk in Eysden in Belgiſch⸗Limburg ereignete ſich Montag nachmittag ein ſchwerer Betriebsunfall. Infolge eines Kurzſchluſſes brann⸗ ten die Elektrizitätskabel durch, ſo daß die Aufzüge für die Beförderung der Bergarbeiter ſtillgelegt wurden. Gegen 1000 Bergarbeiter wurden dadurch in den Schächten einge⸗ ſchloſſen. An der Wiederherſtellung der Kabel wird fieber⸗ haft gearbeitet.— Ein ähnlicher Unfall hatte ſich vor vier Monaten ereignet, als 300 Bergarbeiter infolge Zerſtörung der Kabel eingeſchloſſen waren. Die elektriſchen Leitungen konnten damals rechtzeitig wiederhergeſtellt werden. Bor den größten Manövern der Us A-Armee. Newyork, 10. Okt. Die auf Anordnung des Kriegs⸗ miniſteriums in den kommenden Monaten ſtattfindenden Manöver der USA ⸗Armee werden in erſtſeitig aufgemach⸗ ten Preſſemeldungen als größte Konzentration amerikani⸗ ſcher Truppen in der Friedensgeſchichte Amerikas bezeich⸗ net. Die Manöver beginnen am 25. Oktober und werden in den Süd⸗ und Weſtſtaaten bei einer Geſamtbeteiligung von 67500 Mann durchgeführt. Nach der„Newyork Ti⸗ mes“ wurde das Manöverprogramm bereits vor langer Zeit erwogen und durch den europäiſchen Krieg verurſacht. Kurzmeldungen Der Duce empfing Luiſe Diehl. Rom, 10. Okt. Der Duce hat die deutſche Schriftſtellerin Luiſe Diehl empfangen, die ihm über ihre letzte Reiſe durch Itglieniſch⸗Afrika berichtete. Frau Luiſe Diehl überreichte da⸗ bei dam Duce ihr Buch über Abeſſinien. Belgrad. Die Zeitung Nofitika“ meldet aus Weiß⸗ kirchen, baß allein am letzten Samstag 50 pomiſche Emi⸗ granten aus Rumänien in dieſer Stadt mit Autos einge⸗ troffen ſeien. Meiſtens handele es ſich um ehemalige pol⸗ niſche hohe Staatsbeamte. Belgrad. Die Agramer Zeitung„Novoſti“ unterſtreicht in einem Leitartikel zur Führerrede die Klarheit und Fol⸗ gerichtigkeit der deutſchen Ziele. Bukareſt. Der bekannte ungariſche Politiker Rajniß be⸗ faßt ſich nach der Beſichtigung der Schlachtfelder in Polen im„Ul Magyarſag“ mit dem Sieg der deutſchen Truppen, der, wie er hervorhebt, keineswegs nur auf die Ueber⸗ legenheit der deutſchen Technik zurückzuführen iſt. Tirana. In allen Hauptorten Albaniens wurde am Sonntag der Beginn der vormilitäriſchen Kurſe für die faſchiſtiſche albaniſche Jugend mit Feiern eingeleitet. Kairo. Im Verlaufe einer Debatte in der ägyptiſchen Kammer über die Baumwollkriſe erklärte der ehemalige Miniſterpräſident Sidki Paſcha daß die Haltung Italiens 17915 ſichere Garantie für den Frieden im Mittelmeer dar⸗ elle. Kairo.„Ahram“ teilt mit, daß der Präſident der iſla⸗ miſchen Vereinigung in Indien zum 15. Oktober die Gene⸗ ralverſammlung einberufen hat, die ſich mit der allgemei⸗ Nes chen Lage befaſſen ſoll. r Eine peinliche Feſtſtellung. Wie aus Paxis gemeldet wird, wurde bei einer überraſchenden Kontrolle der in Dün⸗ kirchen eingerichteten amtlichen Verwaltung für die Ausſtel⸗ 10 55 von Identitätskarten feſtgeſtellt, daß zwei der Beamten vorbeſtrafte Verbrecher und eine Beamtin eine unter Poli⸗ zeiaufſicht ſtehende Dirne war. A Schlagwetterexploſſon in einem franzöſiſchen Bergwerk Bei einer Exploſion ſchlagender Wetter in einem Bergwerz bei Saint Etienne wurden 37 Bergleute getötet. Die Explo⸗ ſion ſoll durch Kurzſchluß ausgelöſt worden ſein. a Rieſenfeuer in London. Die Verdunkelung wurde im Londoner Weſtend durch einen Rieſenbrand erhellt, der in ei⸗ nem großen Lagerhaus für Möbel ausbrach, in dem ſeit Wo⸗ chen die Möbel der aus London evakuierten Familien unter⸗ gebracht ſind. 60 Motorſpritzen bekämpften das Feuer, und es dauerte zwei Stunden, bevor der Brand auch nur einge⸗ dämmt werden konnte. Wertvolle Kunſtwerte und teure Mö⸗ bel und Gobelins waren von dem Feuer bedroht. Auch Mö⸗ bel, die dem Herzog von Kent gehören, befinden ſich in dem 191585 ſind jedoch, ſoweit bisher feſtſteht, nicht beſchädigt orden. k Londoner Alexandra-Palaſt Opfer der Verdunkelung. Eines der bekannteſten Londoner 0 ungsgebäude, der Alexandra⸗Palaſt, iſt infolge der b aſten finanziell zuſammengebrochen. Das große Gebäude, das ein rieſiges Glasdach hat, hat die Verdunkelungsmaßnah⸗ men wegen der damit verbundenen ungeheuren Koſten nicht durchführen können. a Löwen zu verkaufen. Der Rigaer Zoologiſche Garten iſt jetzt mit Löwen, erwachſenen und kleinen, ſo ſtark 1 daß er beſchloſſen hat, einige Löwen zu verkaufen. Der Preis eines erwachſenen Löwen beträgt 500 Lat und eines ſieben Wochen alten Löwenkindes 300 Lat. Außerdem werden ein kleiner brauner Bär, Waſchbären, Frettchen und ſiameſiſche Katzen angeboten. Vielleicht werden die letzthin in Reval und Kaunus begründeten Zoologiſchen Gärten einige Tiere abnehmen. A Edelſteinfunde im Ural. Neue Edelſtein⸗Vorkommen ſind im Gebiet des e im Ural gefun⸗ den worden Die Diamanten haben ſich als ganz beſonders groß erwieſen. Ausſtellungs⸗ und e Tlegs⸗ + 1 * — 0. auf dem deutſchen erbürger⸗ der Stadt v. Rib⸗ Trauer⸗ ehrmacht, adt Dan⸗ ulen teil⸗ ie Toten⸗ änze des es Gene⸗ r Firma von der kers be⸗ drei⸗ ührungs⸗ em zwei⸗ vird, auf ki einge⸗ für die tal⸗Flug⸗ lindflug⸗ ach der Eysden ttag ein brann⸗ für die Gegen n einge⸗ ) fieber⸗ vor vier rſtörung zitungen ee. Kriegs⸗ ndenden Fgemach⸗ terikani⸗ bezeich⸗ werden eiligung ork Ti⸗ langer rurſacht. ſtellerin e durch chte da⸗ ei 4 a Et einge⸗ je pol⸗ ſtreicht d Fol⸗ uiß be⸗ Polen uppen, Ueber⸗ de am ir die tiſchen nalige aliens dar⸗ ifla⸗ Gene⸗ ſemei⸗ meldet Dün⸗ usſtel⸗ amten Poli⸗ gwerk. igwer Sxplo⸗ Badiſche Chronik Goldenes Doktorjubiläum. Heidelberg. Der langjährige Ordinarius der eng⸗ liſchen Philoſophie an der Aniverſität Heidelberg, Geh. Rat Profeſſor Dr. Johannes Hoops, beging in dieſen Tagen ſein Goldenes Doktorjubiläum. Der am 20. Juli 1865 in Rab⸗ linghauſen⸗Bremen geborene Gelehrte ſtudierte an den AUni⸗ verſitäten Jena und Freiburg, wo er am 5. Oktober 1889 den philoſophiſchen Doktorgrad erwarb. Nach Jahren höhe⸗ ren Schuldienſtes in Freiburg und Heidelberg begann er 1893 in Tübingen ſeine akademiſche Laufbahn. Seit dem Jahre 1896 wirkt Geh. Rat Hoops ununterbrochen an der Aniverſität Heidelberg. ſen.(Aus dem Neckar geborgen.) Aus dem Neckar wurde die Leiche eines 60jährigen Mannes aus Tübingen geborgen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß der Mann freiwillig in den Tod gegangen iſt. UI Neckarſteinach.(Eine gewichtige Birne.) Unter verſchiedenen Birnen von außergewöhnlich großem Gewicht, die hier der Schiffer Krieger erntete, ſchlägt die ſchwerſte mit 625 Gramm Gewicht den Rekord. UI Hirſchlanden.(Heilkräuter in Maſſe.) Die hieſigen Schulkinder ſammelten in dieſem Jahre nahezu drei Zentner Heilkräuter und lieferten ſie an die Sammelſtelle in Wiesloch. () Renchen.(Brennendes Oekonomiege⸗ bäude.) In dem Oekonomiegebäude des Julius Hodapp in der Schloßgartenſtraße brach Feuer aus. Durch das raſche Eingreifen der Feuerwehr Renchen und der tätigen Mithilfe ſonſtiger Perſonen gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Infolgedeſſen konnte das Wohnhaus gerettet werden. Dagegen iſt das Oekonomiegebäude zerſtört. Der Schaden iſt recht erheblich. Die Brandurſache iſt ungeklärt. O Steinenſtadt, Kr. Müllheim.(Tödlicher Unfall.) Zwiſchen Auggen und Müllheim ereignete ſich ein tödlicher Anfall. Ein Laſtwagen geriet auf der naſſen Fahrbahn ins Schleudern und ſtürzte mit dem rückwärtigen Teil in einen Graben. Der Lenker, der 23jährige Hermann Thüring, er⸗ litt einen Schädelbruch, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge Hatte. 2 Neckar Heimatbriefe und Heimatzeitung. Die Stadt Mosbach hat an die an der Front Stehen⸗ den den erſten Heimatbrief von mehreren Seiten Umfang ge⸗ ſchickt. Darin berichtet der Bürgermeiſter kurz über alles, was in der Heimat vorgeht, und bringt die Zuverſicht der Hei⸗ mat auf die Haltung der Soldaten an der Front zum Aus⸗ druck. Ein löbliches Unternehmen. Am ſchönſten aber iſt es, wenn jeder Feldgraue ſein Heimatblatt zugeſandt erhält, das ihm alles Wiſſenswerte ſagt und eine feſte Verbindung zwi⸗ ſchen Front und Heimat darſtellt. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen. Des Geiſtes voll ins Waſſer). In benebeltem Zuſtand fiel in der abendlichen Dunkelheit ein 38jähriger Einwohner bei den Fügenſchen Lagerhallen in den Rhein. Er ernüchterte zwar ſehr raſch, zog ſich aber im Sturze ſo ſchwere Geſichtsverletzungen zu, daß das Kran⸗ kenhaus Arbeit bekam. Rinnkhal.(Großbrand). Aus bis jetzt noch nicht ge⸗ klärter Urſache iſt im Anweſen Schuck⸗Matz nahe der Kirche ein Brand ausgebrochen. Die Ortswehr und die Freiwillige Feuerwehr aus Annweiler verhüteten durch ihren ſofortigen Einſatz das Uebergreifen des Feuers auf die angebauten Nachbarhäuſer. Das Anweſen Schuck⸗Matz iſt bis auf die, Grundmauern niedergebrannt. Waldmohr.(Erntevorräte verbrannt). Im Anweſen des Landwirts Peter Moritz im benachbarten Schmittweiler kam Feuer aus, das Skallung und euer mit allen Futter⸗ und Getreidevorräten und auch die land⸗ wirtſchaftlichen Maſchinen vernichtete, durch die Feuerwehr jedoch am weiteren Ausbreiten gehindert werden konnte. Worms u. Rh.(Brand in einer Fabrik.) In ei⸗ nem Lagerſchuppen der Wormſer Rußfabrik, ehem. Hisgen, kam nachts ein Brand aus Dort lagerndes, für die Ruß⸗ erzeugung benötigtes Naphtalin war warm und unter der Feuereinwirkung flüſſig geworden. Die Feuerwehr konnte ſanebenliegenden Wohn⸗ und Fabrikgebäude retten, doch nte die große mittlere Lagerhalle nieder. Oppenheim.(Pechſträhne.) Ein ſeit Jahren hier ſportlich angelnder Mainzer hatte endlich wieder einmal Glück, denn ein fünfpfündiger Hecht ging an die Angel und wurde auch heftig um ſich ſchlagend mit einiger Mühe ans Ufer geſchafft. Am Ufer aber wurde der Haken im Fiſchmaul los und der Fiſch ſchnellte wiederholt empor, um das feuchte Element wieder zu erreichen. Der Angler ſprang hinter dem Hüpfenden her, um ihn zu erwiſchen, rutſchte dabei aus und flel mit der Hand vor das Maul des Hechtes, der zuſchnappte und den Angler ſchmerzhaft verletzte, ehe er tatſächlich mit klüühnem Aufſchnellen wieder in die Flut zurückklatſchte. A. Die Schlange in der Aktentaſche. Der Vorſtand des Kreiſes Allgäu der Aquarien⸗ und Terrarien⸗Freunde in Kempten erlebte eine ſeltſame Ueberraſchung. In ſeinem Terrarium hält er unter anderen Schlangen und Molchen auch eine afxikaniſche Ringelngtter, die im Ausſehen der e ſehr ähnelt aber nicht giftig iſt. Kürzlich entkam ihm das ſeltene Reptil und blieb trotz allen Suchens ver⸗ ſchwunden, bis er eines Tages im Büro ſeiner Aktentaſche das Frühſtück entnehmen wollte und dabei die Schlange fried⸗ lich in der Taſche ruhend entdeckte. A Von einem Baumſtamm erdrückt. Bei der Zutalbeför⸗ derung von Baumſtämmen bei Oberſtaufen/ Allgäu wurde der Holzarbeiter Martin Leiſing von einem der Stämme, der aus der Rinne ſprang, zu Boden geworfen und erdrückt. . Arbeitern gelang es noch rechtzeitig zur Seite zu ringen. A Goldſchatz im Korſett. In einer Kunſtbaumwollfaßriß wo auch Altrohſtoffe verwendet werden, bemerkte beim Auf trennen eines Korſetts eine Arbeiterin etwas Feſtes zwiſchen den Korſettſtäbchen. Beim Nachfehen rollte ihr eine Anzah echte„Goldfüchſe“ in den Schoß. Da ſich die frühere Beſſz Er rin des Korſetts nicht ausfindig machen ließ, erhielt die N= beiterin eine Prämie, der Reſt des Erlöſes wurde an die Ge⸗ folgſchaft verteilt. Arbeitszwang für Zigeuner WPD. Kürzlich hat die Gendarmerie in dem Teil des Burgenlandes, der an die Steiermark angegliedert 1681 iſt, eine umfaſſende Razzia gegen das aſoziale Zigeunervolk unternommen mit dem Ergebnis, daß die jüngeren arbeits⸗ fähigen Jahrgänge in Arbeitslager im Altreich abge⸗ geben wurden. Es wird hier der Verſuch gemacht, durch Zwang jene Einordnung zu erreichen, die aus der ganzen Einſtellung dieſes Volkes freiwillig nicht erzielbar iſt. Das Reich hat für Menſchen, die ſich vor jeder Arbeit drücken, von Pferdehandel, Bettel,„Wahrſagen“ und Diebſtahl leben, keinen Raum. Die Maßnahmen ſind umſo angebrachter, als auch die benachbarten Staaten im Oſten, wo die Zigeuner⸗ plage gleich groß oder noch ſtärker iſt, energiſche Schritte ein⸗ geleitet haben, um die angeſtammte Bevölkerung vor dieſer Landplage zu ſchützen. Die ſtark betroffene Slowakei hat ſich beiſpielsweiſe gleichfalls dazu entſchloſſen, Arbeitslager zu ſchaffen, in denen die Zigeuner unter Aufſicht zu nützlicher Beſchäftigung angehalten werden, außerdem will man alle nicht nach der Slowakei zuſtändigen Zigeuner außer Landes ſchaffen. und ſchließlich iſt beabſichtigt, den Zigeunern den Pferdehandel grundſätzlich zu verbieten. Auch im Protektorat, wo man rund 15 000 Zigeuner feſtge⸗ ſtellt hat verſucht man, die Zigeuner ſeßhaft zu machen, da man ſie derart als weniger gefährlich anſieht als wandernde. Allerdings nicht auf dem Lande; ihnen hier Grund und Bo⸗ den anzuvertrauen, ſcheut man ſich— das wäre für den bäu⸗ erlichen Menſchen eine unerträgliche Vorſtellung. Da auch Ungarn erkannt hat, daß die Zigeunerroman⸗ tik und ihr geringfügiger Nutzen für den Fremdenverkehr gegenüber den großen Uebelſtänden kaum in die Waagſchale fällt und ſtrenge Anordnungen viele Zigeuner Hepanlaßt ha⸗ ben, auf Schleichwegen außer Landes zu gehen, kann das Reich keinesfalls das Dorado für die Zigeuner ſein. Darum auch die Maßnahmen im Burgenland, wo etwa 8000 Zigeuner gezählt wurden. Daß für eine reinliche Scheidung geſorgt wurde, iſt bei den Raſſegrundſätzen des Nattonalſo⸗ zialismus eine Selbſtverſtändlichkeit. Die Abſonderung be⸗ innt bereits auf der Schulbank, nach dem Burgenland ha⸗ )en auch weſtdeutſche Städte dieſe Maßnahme durch⸗ geführt. Noch beſteht kein eigenes Zigeunergeſetz, doch ſind Anordnungen ergangen, durch die wenigſtens einigermaßen Handhaben gegen das Unweſen gegeben ſind. Daß Erziehung Uur in den ſeltenſten Fällen helfen wird das zeigt die lang⸗ jährige Erfahrung. Darum ſind Maßnahmen, wenn ſie auch auf den erſten Blick hart erſcheinen können, um ſo notwen⸗ diger, als es gilt, das eigene Volk zu ſchützen. Vorläufig ver⸗ ſucht man es mit Arbeitszwang, der aber immer Zwang bleiben wird, weil Arbeit für Zigeuner ein Fremdwork iſt. „Ver kein Cos hat, kann nicht gewinnen!“ das iſt ein altes Wort. Deshalb ſichern Sie ſich jeljt Ihr Cos für die 2. Deutſche Reichslotterie. über 100 millionen mark werden wieder in 5 Flaſſen auf 1200 000 Coſe ausgeſpielt. Insgeſamt ſind es 480 000 Ge- winne und 3 Prämien im Geſamtbetrage von Rm 102 899 760.—. Alle Gewinne ſind ein- Er hat gewonnen! 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Er hatte die grie⸗ chiſche Flotte in 25jähriger Arbeit aufgebaut, es ſelbſt zu hohen Ehren gebracht und hätte geachtet und ſorgenfrei ſein Leben in Griechenland verbringen können. Er hat auf alles verzichtet, als ſein Vaterland ihn rief, als die Frankfurter Nationalverſammlung unter freudiger Zuſtim⸗ mung des Volkes die Gründung einer deutſchen Flotte be⸗ ſchloſſen hatte Unter dem Eindruck des beſchämenden Zu⸗ ſtandes, daß das kleine Dänemark mit ſeiner Kriegsflotte in kurzer Zeit den ganzen deutſchen Seeverkehr lahmlegen konnte, war dieſer Beſchluß raſch und einmütig gefaßt und von ſämtlichen Regierungen gebilligt worden. Sechs Mil⸗ lionen Taler wurden ſofort bewilligt, Hamburg ſtellte zwei ausgerüſtete Dampfſchiffe zur Verfügung, das Volk ſpen⸗ dete begeiſtert ſeine Opfer. Als Reichsminiſter des Han⸗ dels war der Bremer Senator Arnold Duckwitz vom Reichspverweſer Erzherzog Johann von deſterreich nach Frankfurt berufen worden, ihm wurde auch die Durchfüh⸗ rung des Flottenprojektes übertragen. Obwohl kein Stamm einer deutſchen Flotte vorhanden war, hat er in kurzer . zuſammen mit Brommy eine wohldiſziplinierte, aut 3 brauchbare Kriegsflotte von insgeſamt 37 8 iffen erſtehen laſſen, eine glänzende Tat der beiden ge⸗ Konflit eng verwandten Männer. Als aber der 1775 9 f— Dänemark infolge des Waffenſtillſtandes in flotte 10 ergrund trat und England die deutſche Kriegs⸗ lereff 155 Piectenschiffe zu behandeln drohte, ſank das In⸗ 1a 5 ieſe einzige Schöpfung Frankfurts immer mehr, 10 ie Reichsflotte wurde der Vorwand zu heftigen Kämp⸗ en der größeren deutſchen Einzelſtaaten um die Vormacht⸗ ſtellung. Duckwitz mußte gehen g i Ale die neue gehen, gerade in dem Augenblick, perheißungsvollen Gefecht auslaufen wollte wurde der Be⸗ ſchluß des Reichsverweſers mitgeteilt, die deutſche Flotte zu liquidieren. Die einzelnen Schiffe wurden verſteigert. einſatzbereit war und zum erſten Für eine Dichtung ein Stoff von tiefſter Tragik, für ein Bühnenwerk aber ſchwierig durch ſeinen Mangel an Dramatik. Denn es waren ja keine ſichtbaren Kräfte, die da aufeinanderprallten. Zwar ſteht da im Mittelpunkt Brommy, ein ganzer Kerl und kampfesmutiger Menſch, aber ihm fehlt der Gegenſpieler. Dieſer iſt nur durch einen untergeordneten Vollſtrecker, einen Legationsrat, vertreten. Denn die wahren Gegenſpieler ſind unſichtbar; ſie heißen: Eigenſucht der Fürſten, dynaſtiſche Intereſſen und Ränke, Ohnmacht des Reiches und des Volkes. Der in ſeinem tief⸗ ſten Glauben an eine Einigung Deutſchlands, in ſeinen Hoffnungen und ſeiner Aufbauarbeit getroffene Brommy kann um ſich ſchlagen, wie er will, kann anklagen, ſeine Wut und ſeinen Schmerz hinausſchreien— der Gegner iſt nicht zu faſſen, der kühle, von keinem Funken jener großen Ideale berührte Handlanger des Reichsverweſers, der Le⸗ gationsrat Schneider, entwindet ſich ſedesmal einem Zu⸗ ſammenſtoß der Meinungen aalglatt mit dem Hinweis auf die pflichtbedingte Art ſeiner Miſſion. Es zeugt von der Kraft des Dichters, daß er trotz der Armut des Stoffes an dramatiſchen Momenten— das traurige Geſchehen rollte ſich ja damals einfach ab— ein Stück auf die Bühne bringt, das feſſelt und innerlich packt. Wenn er hätte Brommy oder Duckwitz dem Reichsverweſer ſelbſt gegen⸗ überſtellen können— vielleicht wäre da in einer Ausein⸗ anderſetzung der beiden Ideen der reichsdeutſchen und der kleinſtaatlichen, eine auch im höheren Sinne dramatiſche Szene zuſtandegekommen. Auf dieſe letzte Scheidung der Geiſter hat der Dichter verzichtet, vielleicht im Intereſſe der Geſchloſſenheit oder der Geſchichtstreue des Stückes Der erſte Aufzug iſt eine geſchichtliche Unterweiſung in Dialog⸗ form als Einführung in jenes faſt vergeſſene Kapitel der deutſchen Einigungsbeſtrebungen Dann entwickelt ſich in ſchönem, klarem Aufbau das Schickſal Brommys und ſei⸗ ner Flotte. Prachtvolle Figuren ſind da mit ſicheren Stri⸗ chen gezeichnet, neben Brommy und Duckwitz iſt vor allem der Matroſe Tampion prächtig gelungen; er riecht nach Teer und Salzwaſſer, und friſche Seeluft ſtrömt um ihn. Der an ſich ſtrenge und knappe Stoff iſt erweitert durch —— 5 Aan Half 5 F 2„ 5 Iniionen NR0wF1G! 30 3000 30 3000 39999 85 5 f i 5.100900 800004 E Drſue Riaſſe 3 5 a Fun zogdde dad sog doe 39.20000 730900 35 50000 1500903, 50 000 178888 39.200090 730000 3.28000 488% 00 88 99909 159. 10000 15 330 5000 5 6, 10000 8058 Fe, 10000 0 12, 5000 1144. 5000 15. 4000 18 4000 900 5. 2000 48. 2000 90, 1000 506000. 1000 383 Los Nin 3.— die Hinzunahme persönlicher, außerhalb der eigentlichen Handlung liegenden Epiſoden, ja eine Liebe ſpielt mit herein, nämlich die der Tochter Karoline des Reeders Groß aus Brake zu Brommy; Karoline wird denn auch ſpäter Brommys Frau. Am wenigſten echt wirkt der Reeder Groß ſelbſt, der zwar im allgemeinen handfeſte Art der Waterkante wiedergibt, manchmal jedoch in a mehr literariſcher Art verfällt, die nicht zu ihm paſſen. Das tut im übrigen der Qualität des a keinen Abbruch. Wir haben es hier mit einem reifen, auch ſprachlich ſchönen Werk zu tun, das mit Recht über viele deutſche Bühnen geht, unſerem Volke zur Lehr und Mahnung.: Daß dieſes Schauſpiel Zerkaulens auch in Mannheim ſo ſtarken Widerhall gefunden hat, daran hat die Auffüh⸗ rung ſelbſt unter der Regie Friedrich Branden⸗ burgs ihren vollen Anteil. Man hätte ſich auch kaum eine beſſere Rollenbeſetzung denken können, wobei man die Eignung und gute Einfügung auch einiger neuer Kräfte mit Genugtuung feſtſtellen konnte. Walter Kiesler gab den Brommy in ſeiner kraftvollen, trefflich charakteri⸗ ſierenden Art, wenn auch vielleicht etwas zu geſtenreich für einen alten Seebären. In ſeiner ganzen Wärme und ſei⸗ nem hanſeatiſchen Stolz verkörperte Robert Kleinert den Miniſter Duckwitz dem ſchließlich der Senator Bremens mehr wog als der Miniſter eines ohnmächtigen Reiches. Karl Marx lernten wir als Tampion von einer ganz neuen Seite mit einer bisher ſelten gezeigten Begabung für derartige Rollen kennen, eine herzerfriſchende Geſtalt, echt wie direkt von See, voll Mutterwitz und Volksweis⸗ heit, Schalkhaftigkeit und Biederkeit Kart Pſchigode, auf den man ſchon im„Pantalon“ aufmerkſam wurde, zeigte auch als Legationsrat Schneider, daß er eine will⸗ kommene Neuwerbung unſeres Theaters darſtellt. Benno Sterzenbach und Karl Hartmann wirkten als Seeoffiziere echt, ſympathiſch Gerd Martienzen als Seejunker, vielleicht etwas zu ſehr geſchniegelt in ſeiner blendenden Uniform. In den weiblichen Rollen Eliſa⸗ beth Funcke als Gattin eee Kitty Dore Lü⸗ denbach als Karoline, beide bon warmer Welblichkeit und Menſchlichkeit. Friedrich Hölzlin, Joſef Renkert, Klaus W. Krauſe fügten ſich in den übrigen Rollen mit bewähr⸗ ter Kunſt in das Ganze ein, Willy Baetke zeigte ſich als Matroſe. Toni Steinberger hat die Bühnenbilder geſchaffen; beſonders die Kabine Brommys mit dem genden Meer hinter den Bullaugen iſt ſehr gut gelunge Corn eine Lal ale ſeuud schlau Per ſonenſtandsaufnahme. Heute ſpäteſtens müſſen die Haushaltsliſten uſw. für die Perſonenſtandsaufnahme ausgefüllt werden. Wir ver⸗ weiſen hierwegen auf die am vergangenen Freitag erſchie⸗ nene Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters. Es empfiehlt ſich, vor der Ausfüllung der Liſten die aufgedruckten An⸗ leitungen zu leſen. In der Haushaltsliſte find nicht nur die anweſenden, ſondern auch alle zum Haushalt gehörenden nur zufällig oder vorübergehend abweſenden Perſonen auf⸗ zunehmen, Wer ſich z. B. auf Reiſen befindet, kommt in den Abſchnitt A, während alle zum Heeresdienſt eingerück⸗ ten Haushaltsangehörigen in den Abſchnitt B aufzunehmen find. In dieſen Fällen ſind auch der Beruf(Spalte 10) und der ſeitherige Arbeitgeber(Spalte 12) anzugeben. In der Spalte 2 iſt bei Ehefrauen auch der Mädchen⸗ name anzugeben. Verheiratete müſſen in der Spalte 5 den Gheſchließungstag und außerdem in der Spalte 16 angeben, ob aus ihrer beſtehenden Ehe nichtjüdiſche Kinder hervor⸗ gegangen ſind, die nicht mehr zum Haushalt gehören. Dieſe Angaben ſind für die Feſtſetzung der Steuergruppe ſehr wichtig. In die Spalte 12 der Haushaltsliſte muß die genaue Anſchrift des Arbeitgebers, oder, wenn es ſich um Bezugsempfänger aus öffentlichem Dienſt handelt, die An⸗ ſchrift der zahlenden Kaſſe eingetragen werden. Zur Erfaſſung der Wehrſteuerpflichtigen iſt es not⸗ wendig, daß auf Seite 4 der Haushaltsliſte hinſichtlich der männlichen Reichsangehörigen der Geburts⸗Jahrgänge 1914— 1920 die verlangten Angaben richtig und vollſtändig eingetragen werden. Verpflichtet iſt der Haushaltsvorſtand für die in ſei⸗ nem Haushalt lebenden Perſonen einſchließlich der Unter⸗ mieter. Wer es unterläßt, die Vordrucke für die Perſonen⸗ ſtandsaufnahme ſorgfältig auszufüllen, ſetzt ſich der Ge⸗ fahr empfindlicher Beſtrafung und Nachteilen bei der Erhebung der Lohnſteuer aus. * Anfreundliche Herbſttage Mit den ſchönen ſpätſommerlichen Tagen, die wir noch erhofft hatten, ſcheint es nun endgültig vorbei zu ſein. Der Herbſt gibt uns derzeit in nicht mißzuverſtehender Weiſe zu erkennen, daß er nicht gewillt iſt, auch nun einen Tag länger guf ſeine angeſtammten Rechte zu verzichten. Die Sprache, der er ſich dabei bedient iſt eine eindringlich unfreundliche und rauhe. Eingetrübt liegt die Landſchaft da, der Himmel iſt mit grauen Wolken überzogen, abwechſelnd gehen Regenſchauer nieder, oder kalte Winde ſtreichen über die Felder; Regen und ide holen das letzte müde gewordene Laub herunter von den Bäumen und ſchütteln es auf die feuchte Erde. Die leuch⸗ tenden 8. unſerer e en Blumen hat der plötzlich einſetzende Froſt und Reif in den letzten Nächten zerſtört. Der Aufenthalt im Fveien iſt jetzt eine ungemültlſche ache geworden. Wir Menſchen müſſen uns aber mit dieſer Zeit abfinden, die durch des Jahres Ablauf beſtimmt ſſt. Der wärmende Mantel, die ſchützenden Regenhülle und die warme Stube kommen nun wieder zur Geltung, und wir müſſen uns mit ihnen die nächſten nate befreunden. — 1 von Argen bei Betriebseinſchränkungen. Der Reichsarbeitsminiſter hat im Einvernehmen mit dem Generalbevollmächtigten für die Wirkſchaft eine Verordnung erlaſſen, nach der die Reichstreuhänder der Arbeſt ermächtigt werden, bei Betrieben, die in Auswirkung des Kriegszuſtau⸗ des stillgelegt, eingeſchränkt oder umgeſtellt werden, die be⸗ Nie Kündigungsfriſten und Ankündigungsfriſten für ie Einführung von e abzukürzen. Die Abkürzung der betreffenden Friſten hann von der Regelung beſtimmter Auflagen zugunſten der betroffenen Gefolgſchaftsmitglieder abhängig gemacht werden. „ Polniſche und irakiſche Staatsangehörige. Nach einer Verfügung des Reichsführers 7, haben alle polniſchen und trakiſchen Staatsangehörigen umgehend ſich bei der Polizei au melden. ö „Stückgüter haltbar und deutlich kennzeichnen. Wie das Reichsverkehrsminiſterium mitteilt, iſt es erforderlich, daß die einzelnen Sendungen zur Beförderung als Stückgut mit der Reichsbahn beſonders gut und einwandfrei gekenn⸗ zeichnet werden. Der Empfehlung, auf den Beklebezetteln And Anhängern die Anſchrift des Empfängers haltbar und deutlich anzubringen, werde vſelfach nicht nachgekommen, ebenſo wie auch häufig die Anſchrift des Empfängers als Doppel in die Packſtücke einzulegen vergeſſen werden. 2 Der Weg eines Lebemannes. Das Amtsgericht ver⸗ urteilte den 33jährigen Erich Walter aus Karlsruhe wegen zahlreicher Veruntreuungen zu 15 Monaten Gefängnis. Am das Daſein eines Lebemannes führen zu können, ein zweites Daſein, von dem die Eheliebſte nichts ahnte, erleichterte er die ihm anvertraute Geſchäftskaſſe, unterſchlug auswärts kaſ⸗ ſterte Beträge und auch eingegangene Geldſendungen. Ein Funkgerät verkaufte er aus dem Geſchäftsbeſtand zu ſeinen Gunſten und unterſchlug weiter einen großen Betrag, der der Krankenkaſſe zugeführt werden ſollte. „ Die Weiterbenutzung von Kraftfahrzeugen. Der Reichs⸗ verkehrsminiſter weiſt nochmals darauf hin, daß bei der Prü⸗ fung der Frage, ob ein öffentliches Intereſſe an der Weiter⸗ benutzung eines Kraftfahrzeuges beſteht, die Umſtände des Einzelfalles entſcheidend ſind. Es ſei nicht zuläſſig, Angehö⸗ rigen beſtimmter Berufe, zum Beiſpiel Rechtsanwälten, Heil. praktikern, Geiſtlichen die Weiterbenutzung grundſätzlich und ausnahmslos zu verſagen. Die Verſagung iſt insbeſondere nicht mit der Nichterwähnung einer Berufsgruppe in den Ausführungsbeſtimmungen zu rechtfertigen, da dieſe Auf⸗ zählung nicht erſchöpfend ſei. 5 Vom Mannheimer Kunſtſchaffen. Das Nationalthea⸗ ter wartet in dieſer Woche mit dem Luſtſpiel„Pantalon und ſeine Söhne“ von Paul Ernſt, mit der Erſtaufführung „Die pfiffige Magd“, einer komiſchen Oper von Julius Weismann, mit der Erſtaufführung„Die ſanfte Kehle“, Ko⸗ mödie von Felir Timmermans und Karl Jacobs, auf. Der Freitag bringt dann die Wiederholung von Zerkaulens Schauſpiel„Brommy“, der Samstag die Neuinſzenierung „Der Barbier von Bagdad“, komiſche Oper von Peter Cornelius. Am Sonntag iſt für den Nachmittag„Pantalon und ſeine Söhne“, für den Abend die Lehar⸗Operette„Das Land des Lächelns“ vorgeſehen. * —9 Filmſchau. Der Sonja Henje⸗Film„Die Eiskönigin“ hat ſich in kurzer Zeit die Welt erobert. Die große Weltmeiſterin und ihre virtuoſe Kunſt im Film zu ſehen, lohnt ſich ſchon eines Beſuches. Es iſt doch etwas anderes, ob wir die Kunſt in einer Wochenſchau als aktuelle Scene ſehen und bewundern, oder ob wir die Künſtlerin im Mittelpunkt einer dramatiſchen Handlung finden, wo ſie ihr Können in allen Varianten als den Ausdruck ihrer Perſönlichkeit und als ihr ureigenſtes Weſen zeigen kann. Es iſt gewiß nicht Spekulation vom Film, wenn er überragende Kunſt und überragende Künſtler ſich verpflichtet, nein, eine popu⸗ läre Erſcheinung im Sportleben ſchafft ſofort eine zeitnahe Atmoſphäre, macht den Film beim Publikum beliebt und erleichtert ihm ſo weſentlich die Erfüllung ſeiner Kultur⸗ aufgaben. Daß natürlich der Sonja Henie⸗Film in eine echt amerikaniſche Geſchichte mit allem drum und dran eingeſpannt iſt, mag uns als ein Schönheitsfehler er⸗ ſcheinen, aber wir erfreuen uns der Küren und Tänze der großen Künſtlerin, der Königin des Eiſes in ihrem erſten Film in Deutſchland. — Nun rollen die Kaſtanien. Die Zeit der Reife der wilden Kaſtanien naht heran. Die ſtachelige Kugel in grü⸗ ner Hülſe läßt die braune glänzende Frucht aus der Amklam⸗ merung los, und ſo oft ein Windſtoß um die Baumkronen fährt, ſchüttelt er die Kaſtanien aus dem abſterbenden Laub⸗ dach auf den mehr und mehr vergilbten Wieſenboden. Die rei⸗ ſen Kaſtanien bildeten ſchon immer ein beliebtes, von der Natur geſchenktes Spielzeug für unſere Jugend und Buben und Mädel ſammelten ſie gerne und baſtelten damit. In dieſem Jahr iſt es beſonders nötig, die wilden Kaſtanſen zu ſammeln, dienen ſie doch beſonders als Futtermittel für das Wild, vor allem für die Hirſchfütterung. 1 Sonnenblumen ſpenden Oel Manche Oelfrüchte, die wild im Garten wachſen, bleiben ungeerntet. Da ſind die Sonnenblumen, die uns jetzt im Spät⸗ ſommer aus ſo vielen Gärten entgegenblühen. Das feine, klare Speiſeöl, das ſie liefern, kennen und ſchätzen wir alle. In Ruß⸗ land und Bulgarien baut man die Sonnenblume feldmäßig an und ſtellt große Mengen des wohlſchmeckenden Oeles her, nicht nur für den Bedarf im eigenen Lande, ſondern auch zu großzügigem Export. Wir hatten es ſchon faſt vergeſſen, daß wir auch in den Kriegsjahren 1914/18 ſelbſt Sonnenblumen zur Oelgewinnung angebaut haben, wenn auch nur im kleinen, in Siedlungs⸗ un Laubengärten, auf Feldern und wo immer ſich ein Platz bot. Auch heute iſt es unſere Pflicht, keinen Quadratmeter Acker⸗ oder Gartenland, keinen Wegrand und keine Böſchung un; genutzt zu laſſen. Zunächſt müſſen wir dafür ſorgen, daß uns ie Meiſen, die ganz gierig nach Sonnenblumenkernen ſind. die reifen Fruchtbeſtände nicht plündern. Was reif iſt, wird ſo⸗ fort abgeſchnitten und luftig am Stiel zum Trocknen auf⸗ gehängt. Wer aber meint, daß die Meiſen ihm trotzdem zu⸗ vorkommen könnten, muß zu dem alten Mittel des Einbindens in Mull, alte Gardinen und ähnliche Stoffe greifen. Die ſchwarzen, weißen oder geſtreiften Kerne enthalten 32 v. H. Oel, von denen ſich 15 b. H. fettes Oel gewinnen laſſen. Es beſteht in der ffäſßka ace aus Linolein, Olein und Palmitin, iſt hellgelb, flüſſig, faſt geruchlos und wohl⸗ ſchmeckend. Es iſt nicht nur ein hochwertiges Speifeöl zum Kochen, Braten und Backen und zum Rohgenuß, z. B. bei Salaten, ſondern wird auch zur Seifenbereitung verwendet. Die grünen Blätter der Sonnenblume werden ſehr gern von Kaninchen gefreſſen und befreien ſie ſchnell von Eingeweide⸗ würmern. Die getrockneten, holzigen Stiele eignen ſich vor⸗ züglich zum Feueranmachen. Für die Oelgewinnung kommen natürlich nur Arten mit ſehr großen Blüten und großen Kernen in Frage. Wer kein Beet oder kein Stück Feld dazu übrig hat, legt die Kerne am Zaun oder Feldrand entlang; es kommt dann ſchon eine ganz anſehnliche Ernte zuſammen. In Siedlungsgemeinſchaften können auch die Wegränder mit Sonnenblumen bepflanzt werden; außer dem Gewinn der Nützlichkeit bietet ſich ein wunderſchöner Anblick. Auch Schulgärten und Sportplätze haben reichlich Raum für die ſchöne und nützliche Pflanze. Naunheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 10. Oktober: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 261 bis 269, 291, 321 bis 358, 360 bis 369, 391 bis 392: Der Freiſchütz. Oper von Carl Maria von Weber. An⸗ fang 19, Ende nach 21.45 Uhr. Mittwoch, 11. Oktober: Miete M 2 und 2. Sondermiete M 1: Zum erſten Male: Die pfiffige Mag d. Komiſche Oper von Julius Weismann. Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Donnerstag, 12. Oktober: Miete D 2 und 2. Sonder⸗ miete D 1: Zum erſten Male: Die ſanfte Kehle. Komödie von Felix Timmermans und Karl Jacobs. Anfang 19.88, Ende 22 Uhr. Freitag, 13. Oktober: Miete C 2 und 2. Sondermiete C 1: Brommy. Schauſpiel von Heinrich Zerkaulen. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Veſucher von Gaſtſtätten. Im Intereſſe des geregelten Ablaufes der Verpflegung in den Gaſtſtätten itt es Pflicht jeden Gaſtes, die er⸗ forderlichen Fleiſch⸗ und Brotmartzen bei ſich zu tragen. Jede Forderung auf Verabreichung eines Fleiſchgerichtes in einer Gaſtſtätte ohne entſprechende Marken⸗Abgabe muß von dieſer abgelehnt werden, ſie bedeutet ſelbſtſüchtige Schädigung der Belange der Volksgemeinſchaft. m Zuſammenhang hiermit ſei nochmals darauf hin⸗ gewieſen, daß für Fleiſchgerichte in den Gaſtſtätten die Marken auf der rechten Seite der Karte abgetrennt werden müſſen, die Marken der linken Kartenſeite haben nur Gültigkeit in Verbindung mit dem Beſtellabſchnitt und dürfen nicht abgeſchnitten werden. Perſonen, welche ſtändig auf Verpflegung in Gaſt⸗ ſtätten angewieſen ſind, wollen ſich möglichſt umgehend 91 dieſem Zweck mit Reiſemarken verſorgen, welche auf ntrag bei der Kartenabgabeſtelle bezw. Bürgermeiſter⸗ amt zu erhalten ſind. Ernähr ungsamt Abt. A. Stadt⸗ und Landkreis Mannheim. Fur die anläßlich unserer Gübernen Jlochzeit erwiesenen Jufmerſesam teilen sprechen wir hiermit unsern herzlichsten Danſe aus. Mm.-GCectenheim, 10. Oftiober 1989. Flerkrant Karl Bächle, Offenburgerſtr. Georg Stabl u. Sau. De ed. e N Wen n ie grogen gewinne 3400000 e 5 ae 300000 Gojaſchrot, Erdnußſchrot Kokosſchrot, Leinſchrot Saatweizen, Saatroggen Beizen wird beſorgt Eingetroffen: liefert 8 6 — J 00000 „ 2 3 je 200000 2 100000 füh- fia ſchinen aller Syſteme 7 ex. Schmich.] Nrdlat-bütg- luce, Sonja Hennie, SE SAMTGEWINN SUN N 5ER werden repariert H dis iskön perſ bnalausweis oOoMHioNE N 1 1 oder Tel, 2349. 0 a 5 N 2 1 W 7 5 1 Strahlende Jugend Fröhlichster Spe a 5 N Lose in Mannheim zu haben bei Wee eben Von der nüächſten Ausgabe der Lebensmittelkarten g Inſerieren Die deutsche Weltmeisterin im Schlittschuh. ab iſt es nicht mehr möglich, dieſe Karten den Haus Bürger, 8„ 5 Dr. Martin, D, 7/6 5 3 t laufen jetzt auch eine Filmkünstlerin Ae ede ud deren Zeeſebenen agel Ul. Eulenburg, K. 5] r. Stürmer, 0 7, If Jain Vorher: Frontberichte aus Pol 1 unſerer Kartenſtelle 0 90 1 5 1 5 e aàu Olen. 5 werden. Bei der Abholung iſt ein Ausweis vorzulegen, 1 l Subs, Kl. 5. Gewinn! den wir in den nächſten Tagen durch die Poſt allen Haus⸗ face dee n, Untermietern und Hausangeſtellten 9 zugehen laſſen. Dieſer„Perſonglausweis zur Abholung on Lebensmittelkarten“ iſt daher ſorgfältig aufzu⸗ „ 5 „Der Haushaltungsvorſtand, der bis zum 11. Oktober 1939 einen derartigen Ausweis nicht erhalten haben ſollte, wird gebeten, den Ausweis bei unſerer Karten⸗ ö ſtelle Q 2, 16 bezw. deren Zweigſtellen in den Vor⸗ 5 orten aufzufordern. Städt. Ernährungs⸗ u. Wir tſchafts amt. Heute P. 2 1 f 8 Dienstag und morgen Mittwoch abend 8 Uhr. ferde⸗ Anmeldung. e pal ASt Diejenigen Bauern und Landwirte, die Pferde an. ALA SL die Heeres verwaltung abgegeben haben und andere 3 5 1 Druckarbeiten Pferde kaufen wollen, haben dies ſofort bei der Land⸗ wirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft hier für Handel, Gewerbe und Industrie werden in jeder Ausführung angefertigt anzumelden. in der„Neckurbete- Druckerei“ Anmeldungen können nur heute Dienstag erfolgen. Der Ortsbauernführer.