Nr. 238 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 11. Oktober 1939 Kriegswinterhüfswerk(Fortſetzung) Feffe Eniſchloſſenheit Was die Jukunft bringt, das wiſſen wir nicht. Nur über eines ſind wir uns im klaren: Keine Macht der Welt wird dieſes Deutſchland noch einmal niederzwingen können! 5 Maſſen antworten dem Führer mit einer erneuken undgebung eiſerner Entſchloſſenheit.) Sie werden uns we⸗ der militäriſch beſiegen, noch wirkſchaftlich ver⸗ nichken oder gar ſeeliſch zermürben! Unker keinen Am⸗ ſtänden mehr werden ſie irgendeine deutſche Kapitulation erleben.(Aufs neue brauſen koſende Beifallsſtürme durch den Sporkpalaſt.) Ich habe unſerer Bereikwillig⸗ keit zum Frieden Ausdruck gegeben. Deutſchland hat gegen die weſtlichen Gegner überhaupt keinen Kriegs⸗ grund. Sie haben den Krieg mit fadenſcheinigen Gründen vom Jaun gebrochen.(Toſende Entrüſtungs rufe.) Für den Fall der Ablehnung dieſer Bereitwillig⸗ keit aber iſt Deutſchland entſchloſſen, den Kampf dann auf⸗ zunehmen und ihn durchzufechken— ſo oder ſo!(Die Jehn⸗ ktauſende ſpringen von ihren Plätzen auf und bereiten dem Führer minutenlange brauſende Ovationen.) Uns wird dann weder der Schrecken des Augenblicks, noch die Proklamierung der Dauer dieſes Kampfes müde oder gar verzagt machen können. Vor uns ſteht ein ewiges Leben unſeres Volkes. Wie lange die Zeit auch währen mic um dieſem Leben zum Durchbruch zu verhelfen: Nichts kann uns erſchüttern, nichts kann uns beſtürzen und ſchon gar nichts zur Verzweiflung bringen. Im Gegenteill as die andere Welt will, mag ſie erhalten.(Wieder ant⸗ worten die Maſſen dem Führer mit toſendem, minuten⸗ langem Beifall und brauſenden Heilrufen.) Ich habe einſt einen ſehr ſchweren Weg eingeſchlagen, um Deutſchland aus der durch den Verſailler Vertrag be⸗ dingten Vernichtung wieder emporzuführen. Seitdem ſind jetzt gerade 20 Jahre vergangen. Das Reich ſteht mächtiger da, als je zuvor. Der Weg vor uns kann nicht ſchwerer ſein, als der Weg hinter uns e ſtürmiſcher Beifall.) Wenn wir nie verzagten, den eg von einſt nach heute zu gehen, werden wir noch viel weniger verzagen, den Weg von jetzt in die Zukunft zu be⸗ „(Wieder antwortet ſtürmiſcher Beifall dem Füh⸗ rer. Anlösbare Gemeinſchaß Gerade auf dieſem Wege werden wir beſtärkt durch die nunmehr ertungene Gemeinſchaft des deutſchen Volkes. Die Zeit, die nun vielleich tvor uns ſteht, wird dann erſt recht mithelfen, die nationalſozialiſtiſche Volks⸗ emeinſchaft zu verſtärken und zu vertiefen. Sie wird den Prozeß dieſer ſozialen Volkwerdung nur beſchleunigen. Der Kriegspumnter, der uns dann bevorſteht, wird uns erſt recht bereitfinden, alle Opfer zu bringen, die notwendig 1 um unſerem Volke ſeinen Daſeinskampf zu erleich⸗ ern. Das Kriegswinterhilfswerk wird damit zugleich zu einem Hilfswerk für das Rote Kreuz. 510 das Rote an wird diesmal nicht für ſich ſammeln, ſondern als Beſtandteil des Winterhilfswerkes wird es von dieſem mit ſeinen Zuwendungen betreut.(Lebhafter Beifall.) Wenn ich auf das Rote Kreuz hinweiſe, dann wird uns allen ſofort bewußt, wie klein die Opfer ſind, die vom ein⸗ zelnen gefordert werden, gemeſſen an den Opfern, die viele 5. Volksgenoſſen an der Front zu bringen hatten und, wenn es dem böſen Willen unſerer Gegner gefällt, in der Zukunft werden bringen müſſen. Es denke daher von jetzt ab keiner an die Größe ſei⸗ nes Opfers, ſondern es denke feder nur an die Größe des e Opfers und an die Größe des Opfers derjenigen, die ſich für ihr Volk hinge⸗ eben haben und vielleicht noch hingeben müſſen.(Brau- fed Beifall.) Dieſen Opfern gegenüber ſind alle die Op⸗ er zu Hauſe gar nichts; aber ſie können mithelfen, in un⸗ ſerem Volke das Bewußtſein der unlösbaren Gemeinſchaft zu verſtärken. Es muß daher in dieſem Kriegswinkerhilfs⸗ werk alles übertroffen werden, was bisher ähnliches geloi⸗ ſtet wurde! Vielleicht wird dies auch eine Ankwort an die Dumm⸗ heit derer in der Welt ſein, die glauben, das deulſche Volk innerlich auflöſen zu können. Wir wollen ihnen zeigen, was dieſe blöden Verſuche für eine Wirkung haben.(Mit ſponka⸗ nen, koſenden Beifallskundgebungen bekräftigen die Zehn⸗ kauſende dieſe Worte des Führers.) Wir wollen ihnen zeigen, wie durch ſie das deulſche Volk immer feſter und härker zueinander gebracht und gekittet wird! Wir können ihnen damit vielleicht auch am beſten ihre e auskreiben, die darin beſtehen, zu meinen, man önnke in die innere deutſche Verfaſſung hineinreden, ſo wie es irgendeinem da draußen beliebt. Wir wollen ihnen den notwendigen KReſpekt noch beibringen vor der inneren Ver⸗ faſſung anderer Völker!(Der 5.— Beifall der Maſſen wächſt zu immer größerer Wucht. Unabläſſig wiederholen ſich die brauſenden Heilrufe.) Was wir als Gemeinſchaft erdulden müſſen, des kann die Welt überzeugt ſein, das werden wir ertragen! Hoffent⸗ lich können es die anderen genau ſo wie wir.(Erneuter lun miſcher Beifall.) Es wird jetzt dann erſt recht die Zeit kom⸗ men, in der der Nationalſozialismus ſeine ganze volksgedei⸗ hende, volksbildende und volkstragende Kraft entwickeln wird. Aus dem Krieg ſind wir Nationalſozialiſten einſt ge⸗ kommen, aus dem Erlebnis des Krieges iſt unſere Gedanken⸗ welt entſtanden und im Krieg wird ſie ſich, wenn nötig, jetzt bewähren!(Toſender Beffall.) Die Entſcheidung darüber liegt ja nicht mehr bei uns, ſondern bei der anderen Welt. Bei uns liegt nur der griim⸗ mige Enkſchluß, die Entſcheidung, ſo oder ſo, auf uns zu nehmen und dann allerdings durchzukämpfen bis zur letzten Konſequenz.(Immer aufs neue unkerſtreichen die Maſſen mit brauſendem Beifall die entſchloſſenen Worte des Führers.) So muß gerade das Kriegswinterhilfswerk mithelfen, die deutſche Volksgemeinſchaft härter denn je zu machen! Eine Gemeinſchaft zum Kampf, eine Gemeinſchaft um den Sieg, und am Ende dann für den Frieden! Denn: je entſchloſſener und je härter wir alle die Opfer auf uns nehmen, die ein ſolcher Krieg mit ſich bringen mag, um ſo ſicherer werden wir jenen Frieden erringen, den unſer Volk 1 Denn einmal, das iſt auch meine Ueber⸗ zeugung, muß die Zeit der Unſicherheit ein Ende nehmen! Es muß möglich ſein, daß auch das deutſche Volk, ohne von anderen fortgeſetzt beläſtigt zu werden, innerhalb ſeines Le⸗ bensraumes ſein Leben nach ſeinem Wunſch und ſeinem Willen geſtaltet, und daß auch das deutſche Volk jenen Anteil an den Gütern der Welt hat, den es auf Grund ſeiner Zahl und ſeines Wertes beanſpruchen kann.(Erneuter Beifall.) Die mißbrauchte Freund ſchaff Der Deutſche Dienſt ſchreibt:„In der amtlichen engliſchen Beweisführung über den Anlaß des polniſchen Krieges wird beſonders Wert darauf gelegt, daß die engliſche Garantie an Polen erſt am 31. März 1939 gegeben, die deutſchen For⸗ derungen jedoch am 21. März geſtellt worden ſeien. Daraus gehe hervor, f 1 1. daß jene nur die Wirkung, dieſe aber die von Deutſch⸗ land zu verantwortende Urſache geweſen ſeien; g 2. daß die engliſche Garantie alſo nicht zur Ermutigung des polniſchen Widerſtandes gegen die deutſchen Wünſchs geführt habe, und i 3. daß Deutſchland mit ſeinen Forderungen auf Rück⸗ gabe Danzigs und Bewilligung eines exterritorialen Zugan⸗ ges zu Oſtpreußen Polen in einem Augenblick höchſter inter⸗ nationaler Spannung überfallen habe. Demgegenüber ſteht feſt, daß die polniſche Regierung mit den deutſchen Wünſchen bereits ſeit dem 24. Oto⸗ ber 19388 bekanntgemacht und in mindeſtens vier Unter⸗ redungen nicht nur über die Natur derſelben, ſondern auch über die deutſche Abſicht unterrichtet wurde, dieſe beſcheidene Wiedergutmachung des ſchlimmſten Unrechts an der deutſchen Oſtgrenze im Rahmen der freundſchaftlichen Beziehungen auf friedlichem Wege ſicherzuſtellen. Die erſte Unterredung zu dieſem Thema fand am 24. Oktober 1938 in Berchtesgaden ſtatt. Reichsaußen⸗ miniſter von Ribbentrop chlug dem damaligen polniſchen Botſchafter Lipſki vor, die Bereinigung in der Weiſe vorzu⸗ nehmen, daß die Freie Stadt Danzig zum Reich zurück⸗ kehrt unter Berückſichtigung der polniſchen wirtſchaftlichen Intereſſen in Danzig(Freihafen, exterritorialer Zugang zu dieſem, Abſatzgarantie für polniſche Waren) und Polen Deutſchland eine exterritoriale Verbindung zwiſchen Oſtpreu⸗ ßen und dem übrigen Reichsgebiet zum Bau einer Eiſen⸗ bahn und Autoſtraße einräumt. Beide Staaten könnten dann ihre gemeinſamen Grenzen anerkennen oder ſogar ihre beiderſeitigen Territorien garantieren. Deutſchland ſei außer⸗ dem bereit, unter dieſen Umſtänden den deutſch⸗polniſchen Vertrag von 1934 auf 10 bis 15 Jahre zu verlängern. Am 5. Januar 1939 fand in Berchtesgaden eine Unterhaltung zwiſchen dem Führer und dem polniſchen Außenminiſter Beck ſtatt. Der Führer ſtellte Beck„eine klare deutſche vertragliche Garantie“ ein⸗ ſchließlich des Korridors für den Fall in Ausſicht, daß Deutſchland und Polen ſich über die politiſche Rückgliederung Danzigs in die deutſche Gemeinſchaft unter ſelbſtverſtänd⸗ licher Wahrung der polniſchen Intereſſen in Danzig und eine exterritoriale Verbindung zwiſchen Oſtpreußen und dem übrigen Reich verſtändigten. Am 6. Januar 1939 hat der Reichsaußenminiſter dem polniſchen Außenminiſter Beck in München als Ge⸗ f 90 nleiſtung Deutſchlands ausdrücklich die„Garantie des d orridors und des geſamten polniſchen Beſitzſtandes“, alſo ie endgültige und dauernde Anerkennung der gegenſeitigen Grenzen in Ausſicht geſtellt. In Anknüpfung an dieſes Münchener Geſpräch hat der Reichsaußenminier von Ribbentrop anläßli ſeines Staatsbefuches in Warſchau vom 25. bis 27. Januar 1939 noch einmal unter den obigen Vorausſetzungen dem polniſchen Außenminiſter eine Garantie der deutſch⸗ polniſchen Grenzen zur umfaſſenden Befriedung der deutſch⸗ polniſchen Beziehungen angeboten. 5 Als Reichsaußenminiſter von Ribbentrop am 21. März 1939 dem ehemaligen polniſchen Botſchafter Lipſki noch einmal die endgültige Bereinigung deutſch⸗polniſcher offener Fragen vorſchlug, iſt demnach Polen weder der Sache noch der Form, noch dem Umfange nach durch die deutſchen Wünſche überraſcht worden. Es kann daher auch von keinem deutſchen Ultimatum oder gar von deut⸗ ſchen Angriffsdrohungen die Rede ſein. Wenn man daher in England und Frankreich an der Lesart feſtgehalten hat, daß Deutſchland Polen am 21. März 1939, unmittelbar nach den tſchechiſchen Ereigniſſen und der Rückgliederung des Memelgebietets mit ſeinen Wünſchen ſo überraſcht habe, daß Polen das Recht hatte, ſich auf alles gefaßt zu machen, und England die Pflicht, Polen zu Hilfe zu eilen, dann ge⸗ ſchieht das entweder wider beſſeres Wiſſen, oder Polen hat damals England und Frankreich die Wahrheit verſchwiegen. An Hand umfaſſender Nachrichten aus engliſchen, franzö⸗ ſiſchen und neutralen Kreiſen hat Polen in der Tat bis zum 22. März 1939 weder ſeinen franzöſiſchen Verbündeten noch das ihm befreundete England von der Tatſache unterrichtet, daß Deutſchland ſeit Oktober 1938 in der oben beſchriebenen freundſchaftlichen und friedlichen Form an Polen herange⸗ treten iſt. 5 Polen wünſchte demnach durch Verſchweigen der Wahr⸗ heit und geſchicktes Arrangement der außenpolitiſchen und diplomatiſchen Kuliſſe den Eindruck zu erwecken, daß es durch Deutſchland unmittelbar in ſeiner Unabhängigkeit und Freiheit bedroht und daher des engliſchen Beiſtandes bedürftig ſei. Im Lichte des polniſchen Zuſammenbruchs wird dieſer Mißbrauch der engliſchen und franzöſiſchen Sympathie durch die ehemalige polniſche Regierung in ſei⸗ ner ganzen Verantwortunggloſigkeit ſichtbar.“ and Deutſche! Für den Sieg iſt ausſchlaggebend, welches Volk ſich in der Heimat am feſteſten mit der Front verbunden fühlt. Auch hier werden wir Deutſche im Kriegs⸗Wh bb. 19390 ſtärker ſein, als unſere Feinde es ſich vorzuſtellen vermögen. 5—— 1 2 Ich bitte die Helfer, ſich für dieſes Werk einzuſetzen, ſo wie ich das deukſche Volk bitte, ſich ſeiner Helden von jetzt ab würdig zu erweiſen, um damit das wieder gut zu machen, was die Heimat in den Jahren 1914 bis 1918 am deutſchen Volk und ſeinen Soldaten geſündigt. (Die Verſammelten erhoben ſich bei den Schlußworten des Führers und brachten ihm ſtürmiſche, nicht endenwol⸗ lende Kundgebungen dar, die in einer großartigen Huldi⸗ gung ausklangen.). Als dann Reichsamtsleiter Hilgenfeldt dem Füh⸗ rer namens der vielen freiwilligen Helfer des WHW ſver⸗ ſicherte, wie ſtolz ße alle ſind, an ſeinem gewaltigen Werk d ihrem beſcheidenen Teil mitarbeiten zu können, da rach erneut ein Sturm der Begeiſterung los. Das Sieg⸗ Heil auf Führer und Reich und die Nationalhymnen bilden den Ausklang dieſer einzigartigen Großkundgebung deut⸗ ſchen Opferwillens und deutſcher Tatbereitſchaft. 5 Der verspätete Feld poſtbrief Wünſche der Feldpoſt an alle Abſender— Die Erfahrungen der erſten Kriegswochen NSͤK. In dieſen Wochen haben wieder Tauſende don Müttern, Ehefrauen und Geſchwiſtern die Feder in die Hand genommen, um dem Angehörigen zu ſchreiben, der draußen in irgendeiner Kompanie der kämpfenden deutſchen Wehr⸗ macht ſeine Pflicht erfüllt, oder der irgendwo im Reich ſelbſt zum Schutze der Sicherheit unſeres Volkes eingeſetzt worden iſt. Der Name„Poſtſammelſtelle“ und die fünfſtellige Feldpoſtnummer ſind in dieſen erſten Kriegswochen in Deutſchland zu einem Begriff geworden, der die Verbindung von Menſch zu Menſch. von Heimat zur Front darſtellt. Wenn ſich heute die Form der Feldpoſtanſchriften gegen⸗ über den r Glen hat, ſo iſt doch der Er⸗ folg und das Weſen der Feldpoſt das gleiche geblieben. Jeder Brief, der die richtige Anſchrift trägt, wird in die Hände des Empfängers gelangen, denn bis in die vorderſte Front gehen die Männer der deutſchen Feldpoſt, um der kämpfen⸗ den Truppe die Poſt aus der Heimat heranzubringen. Die hinter uns liegenden erſten Kriegswochen haben auch für die deutſche Feldpoſt eine Reihe neuer Erfahrungen ge⸗ bracht, neue Beobachtungen wurden gemacht, ſo daß es an der Felt erſcheint, der Oeffentlichkeit über dieſe Erfahrungen zu berichten, damit alle Volksgenoſſen, die Feldpoſt erwarten oder abſenden, über die vor bedingungen der Feld⸗ poſtarbeit unterrichtet ſind. Wenn während des Feld⸗ zuges in Polen verſchiedentlich Poſt aus der Heimat nur nach gewiſſen Verzögerungen oder gar überhaupt nicht der kämb⸗ fenden Truppe zugeleitet werden konnte, ſo ſind dafür ver⸗ ſchiedene Gründe maßgebend. Liegt die Truppe längere Zeit an einem Ort, ſo bereitet die Zuſtellung der Poſt keinerlei Schwierigkeiten. Dieſe Einheiten erhalten, wenn die richtige und deutlich geſchriebene Anſchrift ſich auf den Feldpoſtſen⸗ dungen befindet, ihre Poſt ſchnell und regelmäßig. Für jeden denkenden Beobachter aber liegt es auf der Hand, daß die Poſtzuführung in dem Augenblick erſchwert wird, in dem die Truppe täglich ja, man kann ſchon ſagen alle paar Stun⸗ den den Standort wechſelt. Wird dazu noch berückſich⸗ tigt, daß einzelne Formationen nicht nur innerhalb ihres Diviſions⸗ oder Armeebereiches, ſondern auch im Rahmen ei⸗ ner Heeresgruppe den militäriſechn„Notwendigleiten ent⸗ ſprechend verſchoben und an den verſchiedenſten Stellen ein⸗ geſetztl werden, ſo muß feder Volksgenoſſe einſehen, daß es trotz Zuhilfenahme der modernſten Nachrichtenverbindungen, wie Fernſchreiber oder Fernſprecher, nicht immer gelingt, die Feldpoſt den Verſchiebungen entſprechend rechtzeitig dahin zu leiten, wo ſich die Truppe gerade befindet. Gerade die Schnelligkeit des polniſchen Feldzuges brachte es mit ſich, da Sendungen auch einmal längere Zeit der Truppe folgten, bi die Zuſtellung möglich wurde. Hier muß die aufopfernde Ar⸗ beit der Feldpoſtbeamten anerkannt werden, die alles daran⸗ ſetzen, um die Poſtzuſtellung zu beſchleunigen und durchzu⸗ führen. Wohl nur wenige wiſſen, daß auch die Feldpoſt ebenſo wie die Deutſche Reichspoſt in ihrem normalen Poſtverkehr mit einem beſonderen Uebel zu kämpfen hat, den Sendungen, die mit unrichtiger Anſchrift verſehen ſind. Es hat ſich herausgeſtellt, daß viele Wehrmachtangehörige anſcheinend durch ein Verſehen falſche Feldpoſtnummern nach Hauſe mitgeteilt haben. Noch unangenehmer für die Betrof⸗ fenen aber iſt eine andere Tatſache, die die Zuſtellung der Feldpoſtſendungen unmöglich macht. Für zahlloſe Soldaten liegen Endungen mit Feldpoſtnummern vor, die in den er⸗ ren Kriegstagen in den deutſchen Zeitungen als Muſter ⸗ beiſpiel einer Feldpoſtanſchrift angegeben wurden. So taucht die Feldpoſtnummer 15 882 für Angehörige der ver⸗ ſchiedenſten Formationen auf. Welche Schwierigkeiten ſich durch die Verwendung falſcher Feldpoſtnummern ergeben, iſt offenſichtlich. da die Wehrmacht ſeder Einheit eine beſondere Feld⸗ poſtnummer zugeteilt hat, für die beſondere Leitüberſich⸗ ten über die Poſtzuſtellung aufgeſtellt worden ſind. Enthält die Anſchrift fälſchlich die Feldpoſtnummer, die einem ande⸗ ren Truppenteil zugeteilt iſt, dann geht die Poſtſendung zu⸗ nächſt einmal den 5 5 zu dieſem Truppenteil, bei dem man dann feſtſtellen muß daß es den Empfänger gar nicht gibt. Die Sendung wird daher der Feldpoſt wieder zurückgegeben, und nun muß die Feldpoſt in wirklich unendlich mühe⸗ voller Kleinarbeit bei jeder falſchen Feldpoſtnummer verſuchen aufzuklären in welcher Einheit der Empfänger ſich tatſächlich befindet Daß dies ſehr oft unmöglich iſt und auch dem findigſten Poſtbeamten nicht gelingen kann, iſt ſelbſtver⸗ tändlich. So iſt es denn gar kein Wunder, wenn dieſe Briefe urch eigene Schuld des Abſenders mit einem entſprechenden Vermerk an ihn zurückgehen. Gelingt es, die Formation feſtzuſtellen, dann wird die Feldpoſtſendung mit der richtigen Feldpoſtnummer verſehen— meiſt natürlich mit entſprechen⸗ der Verſpätung— dem Empfänger zugeleitet. der dann dem Abſender die richtige Feldpoſtnummer mitteilen kann. Aber nicht nur mit falſchen Feldpoſtnummern hat die deutſche Feldpoſt im Augenblick zu kämpfen, es tauchen ſogar eldpoſtnummern auf, die von der Wehrmacht über⸗ haupt nicht ausgegeben worden ſind. All dieſe Sen⸗ dungen können daher ſchon von der Poſtſammelſtelle nicht weitergeleitet werden. Selbſtverſtändlich wird auch hier im Rahmen des Möglichen verſucht, aufzuklären, welche Feld⸗ poſtnummer tatſächlich gemeint iſt, eine Arbeit, die den Be⸗ amten der Feldpoſt erſpart werden könnte, wenn die Abſen⸗ der mit ein wenig Sorgfalt und Ueberlegung zu Werke ge⸗ hen würden. 5 Daß darüber hinaus undeutlich geſchriebene Feldpoſtnumme rn, undeutlich oder verſtümmelte Na⸗ mensangaben auftauchen ſei am Rande erwähnt und gleich⸗ zeitig die Mahnung daran geknüpft, die Anſchrift ſo deutlich zu ſchreiben, 5 ſie wirklich einwandfrei geleſen werden kann. Es liegt nicht allein an der Poſt, eine zügige und flüſſi⸗ 55 Verbindung zwiſchen Heimat und Front herzuſtellen, eben⸗ oſehr haben auch die 9 9 4 in der Heimat die Pflicht, Sorgfalt beim Abſchicken von Feldpoſtſen⸗ dungen walten zu laſſen. Die angeführten Tatſachen mö⸗ gen aber auch zugleich zeigen, aus welchen Gründen die Poſt aus der Heimat oft ſehr verſpätet oder auch überhaupt nicht zur Truppe gelangt. 55 Alle Volksgenoſſen aber können verſichert ſein, daß die Deutſche Reichspoſt und die Feldpoſt nichts unverſucht laſſen, die Feldpoſtſendungen den“ Empfänger ſchnell und ſicher zu⸗ zuleiten. Feldpoſtrat Dr. Stange. Führer und Soldat Die Schuldigen in Englands Kabinette Sind fern dem Felde, wo die Kugeln ſingen. Ihr koſtbar Leben in Gefahr zu bringen, iegt ihnen nicht— nur lügen um die Wette! Doch wo Soldaten wahrhaft heldiſch ringen, Geht unſer Führer bis zur Schützenkette, Und gibt ein Beiſpiel, das klein gleiches hätte, Die tapfern Truppen ſieghaft zu beſchwingen. Bewundernd ſieht die Welt ihr Heldentum Zu unerhörten Taten ſich erheben Und rätſelt wie gebannt nach dem Warum. Es kann da-auf nur eine Antwort geben; Nur eins erklärt den ſtolzen Waffenruhm: Des Führers Mut, dem Heere vorzuleben! a Heinrich Anacker,