„„ und da von den muß. Daß z. B. die Pfundſpende nicht mehr eingeſammelt Welt beweiſen, daß die innere ein wichtiger Friedens faktor. 25 Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und ſuneigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Hürdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. W. dr 39. Jahrgang Wie wir opfern werden Die Durchführung des Kriegswinterhilfswerks Es denke von jetzt ab keiner an die Größe ſeines Opfers, ſondern es denke jeder nur an die Größe des gemeinſamen Opfers und an die Größe des Op- fers derjenigen, die ſich für ihr Volk hingegeben haben und vielleicht noch hingeben müſſen. Dieſen Opfern gegenüber ſind alle die Opfer zu Hauſe gar nichts; aber ſie können mithelfen, in unſerem Volke das Be⸗ wußtſein der unlösbaren Gemeinſchaft zu verſtärken. Es muß daher in dieſem Kriegswinterhilfswerk alles übertroffen werden, was bisher ühnliches geleiſtet wurde! Adolf Hitler bei der Eröffnung des Kriegswinterhilfswerkes 1939/40 am 10. Oktober 1939. NS Derweil Herr Churchill ſeinen Krieg gegen deutſche Mütter und Kinder zu führen verſucht, erlebte das deutſche Volk, daß der Führer als der Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht im feldgrauen Rock unter ſeinen Soldaten an der vorderſten Front weilte. Es war eines der ſchönſten Bilder der praktiſchen Volksgemeinſchaft, die uns aus dieſen Tagen des polniſchen Feldzuͤges übermittelt wurden, als der Füh⸗ rer mit ſeiner Begleitung aus der Gulaſchkanone irgendeiner Frontformation das Eſſen des Feldſoldaten zu ſich nahm. Dieſer Krieg iſt ein Kampf, den die jüdiſch⸗demokratiſchen Plutokratien mit goldenen Kugeln und internationalen Aktienpaketen gegen eine feſtverſchworene völkiſche Gemein⸗ ſchaft zu führen verſuchen. Es iſt der Krieg vergreiſender Völker gegen den Lebens⸗ und Aufſtiegswillen des jungen Großdeutſchland. Aber dieſer Kampf iſt vergebens. Denn hinter der beſten Armee der Welt ſteht heute eine op fer⸗ bereite Heimat, ſteht eine innere Front, der das Wort „Volksgemeinſchaft“ nicht eine leere, theoretiſche ormel, ſondern in den ſechs Jahren des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands ein blutvoller, lebendiger Begriff geworden iſt. Welcher Volksführung in der Welt iſt es zum Beiſpiel möglich geweſen, das Volk zu ſolchen Hilfsaktionen aufzu⸗ rufen, wie ſie die Winterhilfswerke mit ihren Milliarden⸗ aufkommen darſtellen? Wer in der Welt kann es überhaupt wagen, zu den unvermeidlichen Opfern, die jeder Krieg ver⸗ langt, noch ein zuſätzliches Opfer des geſamten Volkes durch ein Kriegswinterhilfswerk zu fordern? Es kann das nur eine Volksführung ſein, deren Führer ein ſo leuchtendes Beiſpiel von Einſatz⸗ und Opferbereitſchaft gibt. Selbſtverſtändlich iſt, daß ſich durch die Kriegsgegeben⸗ heiten das e in ſeinen Formen hier isherigen Winterhilfswerken unterſcheiden wird, hat ſeinen Grund darin, daß die deutſche Hausfrau nicht mehr Lebensmittel einkaufen kann, als ſie für die Ver⸗ ſorgung ihrer eigenen Familie auch benötigt. Und bei den »Vm ungen ergibt ſich ein Unterſchied inſofern, als fil das Kriegswinterhilfswerk auch unbrauchbare Kleidungs⸗ tücke abgegeben werden können, die von fleißigen Händen in den Nähſtuben der NS⸗Frauenſchaft wieder hergerichtet werden. Einen großen Teil des Aufkommens im Kriegswinter⸗ hilfswerk wird wieder das O p 5 r von Lohn und Ge⸗ halt erbringen. Die Erfaſſung erfolgt in der bisherigen Form, d. h., daß 10 vt der feſtgeſetzten Lohnſteuer— unter Außerachtlaſſung des Kriegszuſchlags— zum Abzug gebracht werden. Dabei wird die WH W⸗Türplakette nach den bisher geltenden Richtlinien ausgegeben. Neben dieſes Opfer von Lohn und Gehalt, das Arbeiter, Angeſtellte, Be⸗ amte, Betriebsführer uſw. erfaßt, tritt das Firmen⸗ opfer, eine einmalige Leiſtung der Firmen oder des Be⸗ triebes, die auch in Raten abgeführt werden kann. Daß unſere Briefe in Zukunft mit WH W⸗Brief⸗ marken geziert, unſere Kurzmitteilungen auf WH W'⸗ Poſtkarten erfolgen, iſt ebenſo ſelbſtverſtändlich, wie wir den Glücksmännern des Kriegswinterhilfswerkes ihre Loſe abnehmen werden. Und wenn wir einmal im Monat den Eintopfſonntag durchführen, den wir in Zukunft den „Opferſonntag“ nennen, dann denken wir daran, daß wir uns mit dieſem Eintopf ſymboliſch an den Tiſch unſerer Feldgrauen ſetzen, für die der Eintopf ein Mahl iſt, das ſie vielleicht oft genug entbehren mußten. Unſere Eintragung in die Sammelliſte des Opferſonntags wird ſich dem Opfer unſerer Feldgrauen würdig 1 8 verſuchen. Wir werden auch zu den vielen Abzeichen der Reichs⸗ ſtraßenſammlungen, deren Reigen am kommenden Sonntag durch die D218 eröffnet wird, noch ein Abzeichen mehr tragen, das wir für den unbekannten Feldgrauen kau⸗ 0 Gerade dieſes Mehrabzeichen wird mit dazu beitragen, aß das en e ſeine großen Aufgaben auch reſtlos erfüllen kann. Keine der Frauen und Kinder, die den Vater und Ernährer an der Front wiſſen, ſoll Not leiden. Ihre zusätzliche Betreuung überall da, wo nur der Anſchein eines Mangels auftreten könnte, wird beſondere Pflicht des Kriegswinterhilfswerks ſein. Dazu kommt die Fürſorge für die Volksdeutſchen, die ſeit 20 Jahren ſchon ihres Volkstums willen Not und Elend auf ſich nahmen. Kurz, das Kriegswinterhilfswerk hat die Aufgabe, neben dem bis⸗ herigen Kreis der Hilfsbedürftigen alle durch den Krieg irgendwie in Not geratenen Volksgenoſſen durch die frei⸗ willige Mitarbeit und die Opferbereitſchaft der Volksgemein⸗ ſchaft zu erfaſſen. Jeder Opferſonntag, jede erfolgreiche Reichsſtraßen⸗ ſammlung wird ein Dutzend Feindlügen vernichten, die die innere Front zerſplittert ſehen möchten, weil die äußere Front ihre Unüberwindlichkeit ſchon bewieſen hat. Das Ge⸗ ſamtergebnis des Krteg wertes aber wird der Front genau ſo lee iſt wie die äußere. So iſt letztlich das Kriegswinterhilfswerk au der Regierung ſprachen. Donnerstag, den 12. Oktober 1939 Der Wehrmachtsbericht Berlin, 11. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Im Oſten nähern ſich die deutſchen Truppen in Mittel⸗ polen der längs des Bugs verlaufenden deutſch⸗ruſſiſchen Inkereſſengrenze. Im Weſten: Nach ruhig verlaufener Nacht kagsüber ſchwache Arkillerietäligkeit. Operationen in der Nordſee Deutſche See- und Luftſtreitkräfte eingeſetzt Berlin, 11. Oktober. Vom 7. Oktober beginnend, fanden gemeinſame Opera- kionen von ſchweren und leichten Seeſtreitkräften ſowie Luft ſtreitkräften in der nördlichen Nordſee und an der norwe⸗ giſchen Weſtküſte 19 Im Verlauf dieſer Operalionen ein⸗ geſetzten Lufkſtreitkräften gegang es, engliſche Seeſtreitkräfte zu ſtellen und, wie bereits berichtek, zu ſchädigen. Die Ope⸗ rationen werden forkgeſetzt. Wilna fällt an Litauen Beiſtandspalt mit der Sowßetunion Moskau, 11. Oktober. Die Verhandlungen zwiſchen der Sowjekunion und Likauen, die vom 3. bis 10. Oktober gedauert halten, ſind zum Abſchluß gebracht worden. Sie endeten mit der Uebergabe der Stadt und des Gebietes von Wilna an Litauen und mik der Unterzeichnung eines Bei⸗ ſtandspaktes nach dem Muſter der mit Eſtland und Lekkland abgeſchloſſenen Verkräge. An den Verhandlungen nahmen teil: von ſowjetruſſiſcher Seite Stalin, der Regierungschef und Außenkommiſſar Molotow, der ſtellvertretende Außenkommiſſar Potem⸗ kin und der ſowjetruſſiſche Geſchäftsträger in Kowno, Posdnjakow; von litauiſcher Seite der Außenminiſter Urb⸗ ſys, der ſtellvertretende litauiſche Miniſterpräſident Bizau⸗ td Armeegeneral Raſtikis und der litauiſche Geſandte n Os kau. „Beſiegelung der Freundſchaft⸗ Der Abſchluß des ſowjetruſſiſch⸗litauiſchen Vertrages beherrſcht die Moskauer Preſſe. Die Leitartikel ſind dem ſowjetruſſiſch⸗litauiſchen Vertrag gewidmet. Uebereinſtim⸗ mend wird die Bedeutung der Uebergabe des Wilna⸗Ge⸗ bietes an Litauen als Beſiegelung der Freundſchaft zwi⸗ ſchen den beiden Staaten dargeſtellt. Die parteiamtliche „Prawda“ betont, der Vertrag bedeute für Litauen dis Wiedervergeltung eines zwanzigjährigen Unrechts.„Iswe⸗ ſtija“ ſagt, der Zuſammenbruch des polniſchen Staates habe nunmehr auch Litauen von der ſtändigen Bedrohung durch den gefährlichen polniſchen Nachbarn befreit. Litauen im Flaggenſchmuck Kowno, 11. Okt. Die Nachricht von dem in Moskau ab⸗ geſchloſſenen ſowjetruſſiſch⸗litauiſchen Beiſtandsabkommen Und der Rückgabe der Stadt Wilna ſowie eines großen Tei⸗ les des Wilnger Gebietes wurde in Kowno in Extrablät⸗ tern verbreitet. In dem Organ des Verbandes zur Befrei⸗ ung des Wilnagebietes heißt es, daß jetzt nach 19 jährigem Kampfe ein altes Unrecht wieder gutgemacht worden ſei. Viele Litauer hätten hierfür gelitten und ihr Leben gelaſſen. Im ganzen Lande haben die öffentlichen und privaten Gebäude geflaggt. Alle Organiſationen veranſtalten Feſtakte, Behörden und Schulen ſind geſchloſ⸗ ſen. Um 12 Uhr fand vor dem Kriegsmuſeum in Kowno eine große Maſſenkundgebung ſtatt, auf der auch Vertreter Entſcheidender Ambruch im Baltikum Riga, 11. Okt. Jum lettiſch⸗-ruſſiſchen Beiſtandspakl äußert ſich die halbamlliche„Briva Zeme“. Das Blatt hebl hervor, daß die Verträge Eſtlands und Leltlands mit der Sowjetunion ein außerordentlich wichliger Umbruchspunkt in der Entwicklung der Geſchichte der gegenſeitigen Be⸗ iehungen zwiſchen den baltiſchen Völkern und ihrem gro⸗ en öſklichen Nachbarland ſeien. Die Staaten, zwiſchen de⸗ nen als Nachbarn ſchon 19 Jahre korrekte und gute Bezie⸗ hungen beſtanden hätten, ſeien nun zu Verbündeten ge⸗ worden. Das Blatt spricht die Hoffnung aus, daß der Pakt einen Beitrag zur Skärkung des Friedens in Oſteuropo bilden möge. Der ruſſiſch⸗eſiniſche Pakt Einigung über die Durchführung. Reval, 11. Okt. Nach einer amtlichen Mitteilung wurde in den ſpäten Abendſtunden zwiſchen der ſowjetruſſiſchen und der eſtniſchen Abordnung, die in Reval über die Durch⸗ führung der Veſtimmungen des Beiſtandspaktes verhandelt haben, eine Einigung erzielt und ein entſprechendes Proto⸗ koll über Fragen des Landheeres, der Seeſtreitkräfte und der Luftwaffe unterzeichnet. Im Laufe des Mittwoch trafen im Revaler Hafen vier ſowjetruſſiſche Kriegsſchiffe zu einem offi⸗ ziellen Beſuch ein. Ihre Begrüßung iſt nach den internatio⸗ nalen Regeln durch Austauſch von Salutſchüſſen erfolgt, Die Führer der ſowjetruſſiſchen Abordnung übermittelten dem Oberbefehlshaber des eſtniſchen Heeres, General Lai⸗ doner, im Auftrage ihrer Regierung eine Einladung 0 einem offiziellen Beſuch in Moskau. General Lai⸗ oner hat die Einladung angenommen und wird ihr nach Unterbringung der ſowjetruſſiſchen Truppen an den por⸗ geſehenen Orten in Eſtland Folge leiſten. t verkehrs mit beiden kriegführenden Seiten. Nr. 239 RNundfunkrede Daladiers. Angſt vor Deulſchlands angeblichen Herrſchaftsplänen Paris, 11. Oktober. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier hielt eine Rundfunkanſprache an das franzöſiſche Volk. Er ſagte unter Hinweis auf die Tatſache, daß ſich Frankreich im Krieg befinde, ſei es notwendig, über alle militäriſchen Operationen zu ſchweigen. Aber es ſei natür⸗ lich, daß das franzöſiſche Volk über die Ideen und die Ent⸗ ſcheidungen der Regierung, vor allem was die internationale Lage anlange, in Kenntnis geſetzt werden ſolle. Nachdem Daladier in der von der franzöſiſchen Publizi⸗ ſtit gewohnten Weiſe die angeblichen Kriegser⸗ folge der franzöſiſchen und engliſchen Streitkräfte mit ebenſo pathetiſchen wie überheblichen Worten nachzuweiſen verſucht hatte und ſeinen Aerger über die deutſche Pro⸗ paganda zur Aufklärung des franzöſiſchen Volkes Aus⸗ druck gegeben hatte, ſprach er von der Brüderlichkeit, die ſich im franzöſiſchen Volk gezeigt habe, und von der Hoffnung, daß die jetzigen ſchweren Prüfungen überſtanden und die Gefahren überwunden werden können. Die Franzoſen ſeien freie Menſchen, ſo erklärte Daladier weiter, und fähig, ihr Wort zu halten. Weder Frankreich noch Großbritannien ſeien in den Krieg gegangen, um einen ideologiſchen Kampf auszufechten. Sie ſeien auch nicht von Eroberungs⸗ geiſt beſeelt, ſondern ſeien gezwungen worden, mit Deutſch⸗ land zu kämpfen, weil Deutſchland— wie er ſich aus⸗ drückte— die„Herrſchaft über Europa aufrichten“ wolle. Zur Führerrede übergehend ſagte Daladier, man ſpreche jetzt von Frieden. Der Führer habe geſagt, man ſolle eine Konferenz einberufen, die den Frieden organiſie⸗ ren ſolle. Aber die Ereigniſſe der letzten zwei Jahre hätten Frankreich immer wieder enttäuſcht.„Wir haben immer ge⸗ wünſcht und wünſchen auch weiter“— ſo führ Daladier fort — Heine aufrichtige Zuſammenarbeit und eine loyale En⸗ tente zwiſchen allen Völkern. Aber es iſt unmöglich zu den⸗ ken, daß man ſich einem Diktat unterwerfen ſoll. Wir ver⸗ langen daher jetzt eine Sicherheitsgarantie, damit nicht wie⸗ der nach ſechs Monaten alles umgeſtoßen wird.“ „Will man einen ſtabilen Frieden haben“— ſo erklärte Daladier weiter—„ſo muß in Betracht gezogen werden, daß die Unabhängigkeit der Nationen durch gegenſei⸗ tige Garantien ſichergeſtellt werden muß. Das würde jede Ueberraſchung ace e Wir Franzoſen wünſchen, ein von jeglichen Drohungen der Vorherrſchaft aller befreſtes Europa. Wir werden ſolange kämpfen, bis wir eine endgültige Garantie für Sicherheit erhalten haben.“ Der ein⸗ fachſte franzöſiſche Soldat lege ſich Rechenſchaft ab über die Gefahren, die eine vorzeitige Demobilma⸗ chung mit ſich bringen würde, wenn nicht garantiert werde, daß er nicht ſchon in wenigen Monaten wieder zu den Waf⸗ fen gerufen würde, und das wäre dann mit unendlichen neuen Schwierigkeiten verknüpft. Man müßte dann alles von neuem organiſieren und den Schutz Frankreichs von neuem aufbauen. Daladier ſchloß ſeine Rede, indem er allen Tatſachen zum Trotz behauptete, daß die franzöſiſche Regierung alles ge⸗ tan habe, um den Frieden zu retten, und indem er ſich mit pathetiſchen Worten an die franzöſiſchen Soldaten wandte, die er aufrief,„eine— wie er ſich ausdrückte— gerechte Sache“ bis zum Ende zu verteidigen. 5 8 Argenkiniens Skaatspräſidenk verſicherk Neukralität. Buenos Aires, 11. Okt. Staatspräſident Dr. Ortiz emp⸗ fing den aus Deutſchland zurückgekehrten Botſchafter von hermann. In freundſchaftlicher Unterhaltung verſicherte der Staatspräſident, daß Argentinien in jeder Beziehung im Sinne des verſchiedentlich zum Ausdruck gebrachten und unlängſt auf der Panama⸗Konferenz präziſterten Standpunktes neutral zu bleiben wünſche. ee Abſage Hulls an England Sicherſter Kurs: Keine Kriegsteilnahme der Us A Washington, 11. Oktober. Staatsſekretär des Aeußeren Hull hielt auf der Jahrestagung des Amerikaniſchen Außen⸗ handelsverbandes eine Rede über neue Welthandelsprobleme und die Vereinigten Staaten. Hull betonte eingangs mit großer Beſtimmkheit, daß Nord⸗ amerika— gemeinſam mit allen anderen amerikaniſchen Re. publiken— enlſchloſſen ſei, den Krieg von den Küſten der weſtlichen Halbkugel fernzuhalten. Dies war gleichzeitig eine klare Antwork an diejenigen Kreiſe, die aus der Proklama⸗ kion von Panama lediglich den Schutz amerikaniſcher Schiffe herausleſen wollen. Der Staatsſekrekär gab ſeiner feſten Ueberzeugung Ausruck, daß die amerikaniſchen Länder mit dieſem Beſchluß erfolgreich ſein und daß ſie nicht in die Kriegskataſtrophe verwickelt werden würden. d Er geißelte ſodann die ſchweren Fehler, die am Schluß des letzten 1 begangen wurden, als man in Mißachtung fundamentaler Lebensbedürfniſſe den Welt⸗ handel durch ſtandig ausgedehntere Handelsſchranken jeder Art aus ſeinen natürlichen Kanälen abdrängte. Die Folge diefer falſchen Maßnahnten 185 die ſchwere Weltwirtſchafts⸗ kriſe geweſen. Jetzt, wo die Welt ſich einem neuen Krieg ge; genüberſehe, müſſe Amerika ſeine Haltung feſtlegen, ſowohl bezüglich der gegenwärtigen Kriegszeit, als auch in Vorbe⸗ reitung der Wiederaufbauperiode nach Beendigung der Feindſeligkeiten. Für die Gegenwart ſei für Amerika der klügſte und ſicherſte Kurs, an dem Krieg nicht teilzunehmen und beiden kr aglührenden Gruppen gegenüber eine unparleiiſche Hal- tung zu bewahren. Dieſer Kurs wahrer Neukralität n liche den Vereinigten Staalen die Jorfführung des Handels⸗ Einſatzbereiiſchaft im Sudetengau Ein Jahr beim Reich Berlin, 12. Oktober. Das Deutſche Nachrichtenbüro hat aus Anlaß der einjährigen Wiederkehr des Tages der Rück⸗ kehr des Sudetenlandes einen Sonderberichterſtatter in den Sudetengau entſandt, der einen tiefen Eindruck von der groß⸗ artigen und beiſpielhaften Einſatzbereitſchaft erhielt, mit der dieſer üngſte Gau des Reiches ſich in das Zeichen des Krie⸗ ges geſtellt hat. Der DNB⸗Sonderberichterſtatter hatte Gele⸗ genheit zu einer Unterredung mit Gauleiter Henlein, die einen intereſſanten Einblick in die im Sudetengau geleiſtete Arbeit der inneren Front vermittelt. Zu Beginn dieſer Unterredung erinnerte Konrad Henlein daran wie glücklich die Sudetendeutſchen ſeien, daß ihnen im vergangenen Jahr das Leid erſpart wu rde, das die Deutſchen in Polen in den Tagen vor der Befreiung am Blutſonntag von Bromberg erleiden mußten. Gauleiter Hen⸗ lein erklärte dabei:„Die Haltung des Sudetendeutſchtums im dem jetzigen Ringen ergibt ſich aus dem Gefühl des Dan⸗ des für die vor einem Jahr erfolgte Befreiung durch den Führer aus dem beſonderen Verhältnis, in dem wir Sude⸗ lendeutſche an der Volkstumsgrenze zu der Größe de⸗ Schickſalskampfes der Volksdeutſchen Polens ſtehen. Es iſt hier ſo, daß jeder Einzelne die raſche und wirkſame Hilfe, die der Führer jetzt den volksdeutſchen Polen zuteil werden ließ, als eine perſönliche innere Verpflichtung emp⸗ findet. Dieſe große Tatbereitſchaft des Sudetengaues findet ihren Niederſchlag in der Zielſetzung:„Alles zu tun, was zum Siege verhilft! Stowakiſcher Ar meebefehl Anerſchütterliche Freundſchaft zu Deutſchland n Preßburg, 11. Oktober. Miniſterpräſident Dr. Tiſo richtete an die flowakiſche Wehrmacht einen Armeebefehl, in dem es u. a. heißt: „Anſere Truppen haben an der Nordgrenze die hiſtoriſche Aufgabe erfüllt, das Gebiet der Slowakei vor einem feind lichen Einfall zu ſichern und dem Mutterlande die zu Unrecht geraubten Gebiete wieder einzugliedern. Dieſes erſte Auf⸗ treten der ſlowakiſchen Wehrmacht hat ſowohl die Achtung vor unſerer Tapferkeit und Organiſakion als auch den Dank der deukſchen Wehrmacht für die Leiſtungen der flowakiſchen Armee und die alf ee des großen Führers des deut⸗ ſchen Volkes Adolf Hitler ſelbſt hervorgerufen. Anſer Bünd⸗ nis mit dem Deutſchen Reich wurde dadurch nicht nur gefe⸗ ſtigt und herzlicher geſtaltet, ſondern darüber hinaus in eine . durch Blut geheiligte Freundſchaft gewan⸗ 2 885 Abſchließend fordert Miniſterpräſident Dr. Tiſo in dem Armeebefehl die Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten auf, ſich nunmehr mit aller Kraft für die friedliche Aufbauarbeit des ſlowakiſchen Staates einzuſetzen. Irland zur Neutralität entſchloſſen Keine Häfen als britiſche Floktenbaſis. Amſterdam, 11. Okt. Nach einer Meldung aus Dublin hat Irland ſeine Reſerviſten aufgerufen und eine Anzahl weiterer Verteidigungsmaßnahmen getroffen, ſo u. a. auch eine Nahrungsmittelkontrolle eingerichtet. Die Tatſache, daß die Verteidigungsmaßnahmen, ſo wird weiter berich⸗ tet, derart gründlich durchgeführt werden, deutet darauf hin, daß man in Irland beſorgt ſei. England befürchte, daß Irland von feiner Seite losbreche. Im Weltkrieg ſei es England ſehr zuſtatten gekommen, eine Flottenbaſis in Bantry zu unterhalten, wie weiter auch die Tatſache, daß die USA einen Flottenſtützpunkt in Queenstown unterhiel⸗ ten. Das ſei natürlich jetzt unmöglich. England müſſe ſich für die Operationen der britiſchen Flotte auf den nord⸗ triſchen Hafen von Larne beſchränken. a Zu den Beziehungen Irlands zu Deutſchland heißt es in der Meldung dann weiter, im Juli ſei der iriſche Ge⸗ ſandte in Berlin von ſeinem Poſten abgetreten. Ein neuer triſcher Geſandter ſei zwar inzwiſchen ernannt worden, doch bedürfe ſein Beglaubigungsſchreiben nach dem engliſch⸗ triſchen Vertrag von 1922 der Unterſchrift des engliſchen Königs. Dieſe Unterzeichnung ſei aber durch den unterdeſſen ausgebrochenen Krieg nicht mehr möglich, ſo daß der neue kiſche Geſandte auch nicht nach Berlin gehen könne. 4 Roman von Otto Haus Braun. Sie hätte einen bequemeren Weg gehen können und, wenn auch ihre Eltern verſtorben waren, ihre Verwandten um Hilfe angehen können. Aber alle waren gegen ihre Heirat geweſen, mit der ſie, wie Hildtrud von Staffenberg es ausdrückte, alle Brücken zu der Welt, aus der ſie ſtammte, abgebrochen hatte. Nein, für ihre Verwandt⸗ ſchaft war ſie tot. Ein einziger Brief kam noch von Wilhelm. Er teilte mit, daß er mit einem alten, erfahrenen Pelzjäger nach Alaska hinaufgezogen ſei, dem Lande des Goldes und der koſtbaren Felle. Jahre waren ſeitdem vergangen. Das winzige Städtchen Werningen wurde für Mutter und Kind der Hafen, in dem ſie landeten. Dauernde Heim⸗ arbeit bot Ausſicht auf ein einigermaßen geſichertes Leben. Der Gedanke, daß es ihr nicht vergönnt ſein könnte, von dieſem Lager wieder aufzustehen, kieß ſie zuſammen⸗ fahren. Sie fürchtete den Tod nicht, aber was ſollte aus Anne werden? Sie durfte das Kind keinem ungewiſſen Schickſal ausſetzen. Morgen würde ſie eine ſchriftliche Bitte an ihre Verwandten abfaſſen, daß ſie ſich ihres Kindes an⸗ nehmen möchten. Da ſie zu Anne jedoch noch nie von ihren verwandt⸗ ſchaftlichen Beziehungen geſprochen hatte, mußte ſie ſie not⸗ wendigerweiſe einweihen. Sie rief Anne zu ſich. „Ich muß Dir etwas mitteilen, Kind, das für Deine Zukunft von großem Wert ſein kann.“ „Ja, Muttchen“, antwortete die Kleine bereitwilligſt, obwohl ihr die Sorge um die Fertigſtellung der Heim⸗ arbeit am Herzen lag,„ſprich nur, wenn es Dich nicht ſo ſehr anſtrengt.“ Während Anne ſtill ſaß und auf die monotone Stimme ale. Stapfecberq der Mutter lauſchte, die von ihrer Jugendzeit ſprach, machte ſich ihre Müdigkeit immer drückender bemerkbar. Sie mußte ſich zwingen, die Lider offenzuhalten, aber ſie konnte nicht verhindern, daß ihr Kopf ſich tiefer und tiefer neigte, ſchließlich fiel ſtie ſanft zur Seite. geſchlafen.——— Andern Tags ſtellte der Arzt feſt, daß Fieber einge⸗ treten war, was bei dem entkräfteten Körper der Kranken Anne war ein⸗ Grenzkommiſſion in Moskau zufammengetreten Moskau, 12. Okt. Im Verfolg des zwiſchen Deutſchland und der UdSSR am 28. September 1939 abgeſchloſſenen Freundſchafts⸗ und Grenzvertrages ſowie des am 4. Okto⸗ ber unterzeichneten Zuſatzprotokolls iſt am 10. Oktober im Volkskommiſſariat für auswärtige Angelegenheiten in Moskau eine gemeinſame deutſch⸗ſowjetiſche Zentralkom⸗ miſſion für Grenzfragen zu ihrer erſten Arbeitsſitzung zu⸗ ſammengetereten. Der Kommiſſion obliegt die Feſtlegung des genauen Verlaufs der zwiſchen den Regierungen Deutſchlands und der UdSSg vereinbarten Grenzlinie zwi⸗ ſchen den beiderſeitigen Reichsintereſſen. In die Kommiſſion ſind von den beiden Regierungen Vertreter des Auswär⸗ tigen Amtes bezw. des Volkskommiſſariats für auswärtige Angelegenheiten, der Wehrmacht und der inneren Reſſorts entſandt worden. Die finniſche Abordnung in Moskau Moskau, 11. Oktober, Mittwoch traf mit dem fahrplan⸗ mäßigen Zug aus Leningrad die finniſche Regierungsdele⸗ gation mit Staatsrat Paaſikivi an der Spitze in Moskau ein, die auf Erſuchen der Sowjetregierung die Verhandlun⸗ gen über die Finnland und die Sowjetunion berührenden politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen führen wird. Von Sowjetſeite war der Chef des Protokolls, Barkow, zum Empfang auf dem Bahnhof erſchienen. Ferner hatten ſich der finniſche Geſandte mit dem geſamten Stab der finniſchen Geſandtſchaft ſowie die Geſandten der ſkandinaviſchen Staa⸗ ten eingefunden. Japaniſche Schiffe angehalten Britiſche Seeräuberei auch in Oſtaſien Tokio, 11. Oktober. Die Zeitung„Nitſchi Nitſchi“ meldet, daß britiſche Kriegsſchiffe wiederholt in der Nähe der japa⸗ niſchen Küſte erſchienen ſeien und japaniſche Handelsſchiffe angehalten hätten. Bisher ſeien Fälle in der Nähe von For⸗ moſa und ſogar bei Nagaſaki zu verzeichnen geweſen. Im letzteren Falle handele es ſich um die wichtige Schiffahrts⸗ linie von Japan nach China, ſodaß die britiſchen Aktionen als Bedrohung gegen Japan aufgefaßt werden müßten. Ende September ſei ein britiſcher Kreuzer in der Nähe der Inſel Schikoku, anfangs Oktober zwiſchen Formosa und Japan und am 7. Oktober an der ſüdjapaniſchen Küſte beobachtet worden. Alle Berichte ſtammten von japaniſchen Handelsdampfern in japaniſchen Gewäſſern. Die japaniſche Flotte ſei natürlich, ſo erklärt das Blatt, über das Erſchei⸗ nen der britiſchen Kriegsſchiffe in japaniſchen Gewäſſern ſtark befremdet und das japaniſche Volk habe für ſolches Vorgehen kein Verſtändnis. Eine oberfaule Ausrede Die Tatſache, daß britiſche Kriegsſchiffe in der Nähe japa⸗ niſcher Gewäſſer japaniſche Handelsſchiffe aufgebracht haben, hat in der japaniſchen Preſſe ſtarkes Befremden hervorge⸗ rufen. Die Blätter erblicken in dem britiſchen Vorgehen umſomehr eine Unhöflichkeit, als Japan ſich neutral erklärt habe. Nun erklärte der britiſche Militärattachee in Tokio, die britiſchen Maßnahmen ſeien, wenn ſie auch befremdlich er⸗ ſchienen, nicht gegen Japan gerichtet. Wenn ſapaniſche Schiffe angehalten worden ſeien, ſo nur deshalb, um ſich zu verge⸗ wiſſern,„daß es ſich wirklich um japaniſche und nicht um getarnte deutſche Schiffe handelte“.(1) Gegenſätze im ſapaniſchen Außenminiſterium. Tokio, 11. Okt. Zwiſchen dem japaniſchen Außenminf⸗ Nomura und der Beamtenſchaft ſeines Miniſteriums en ſeit einiger Zeit gewiſſe Meinungsverſchiedenhei⸗ ten, die mit der kürzlich erfolgten Gründung eines beſon⸗ deren, Außenhandelsamtes in Zuſammenhang ſtehen. Dieſe Auseinanderſetzungen, die ſich neben internen Reſſortpro⸗ blemen auch auf allgemeine Fragen der japaniſchen Außen⸗ politik erſtrecken ſollen, haben ſich fetzt ſo zugeſpitzt, daß mit einem Maſſenrücktritt eines Teiles der Beamtenſchaft des Auswärtigen Arntes und der auswärtigen Vertreter Japans, die ſich mit dieſem ſolidariſch erklärt haben, ge⸗ rechnet wird miniſter in ſeiner Haltung die Unterſtützung des Geſamt⸗ kabinetts, ſo daß bei einem Scheitern der Einigungsbe⸗ mühungen in hieſigen unterrichteten Kreiſen eine Regie⸗ rungskriſe nicht für unmöglich angeſehen wird. ſter beſte verhängſeesvoll werden konnte. Er ließ kein Mittel un⸗ verſucht, um die Kataſtrophe abzuwenden. Ahnungslos ging Anne ihrer täglichen Beſchäfti un nach, betreute die beiden Kinderchens 55 Wiſhnls den dreijährigen Walter und die fünfjährige Erika, ſpielte mit ihnen, ſang ihnen ein Liedchen und erzählte ihnen Mär⸗ chen. Frau Wiſchnik aber weilte indeſſen oben am Kranken⸗ bett von Frau Elfriede. In der Dämmerſtunde kam Frau Wiſchnik zu Anne, ſtrich ihr ſauft, wie tröſtend über das volle, blonde Haar, und wollte ſie auf die ſchwere Stunde vorbereiten, die ihr bevorſtand. Doch noch 0 ehe ſie recht damit begonnen hatte, war in der Seele des Mädchens ein Verdacht erwacht. »Meine Mutter!“ ſchrie Anne auf und rannte hinauf in das Dachſtübchen. In maßloſem Jammer lag ſie vor der Mutter, die bald darauf, von ihrem leidvollen Daſein erlöſt, in die ewige Ruhe hinüberging.——— Frau Wiſchniks Bemühungen gelang es, Anne allmäh⸗ lich wieder aufzurichten, die vom Schickſal ſo ſchwer ge⸗ troffen worden war. 2 ein Verhängnis bedeuten würde, ſich in der Trauer um die Mutter vom Leben abzuwenden und ſich nur ihrem Schmerzgefühl hinzugeben. Sie kehrte nicht mehr, wie in den erſten Tagen, ſchwer gebeugt vom Grabe der Mutter zurück, ſie vergrub ſich nicht in nutzloſe Gedanken, wie alles o ganz anders hätte ſein können, ſondern ließ ſich dieſe Friedhofsbeſuche zu einer Kraftquelle werden, ihre täg⸗ 9 0 Pflichten um ſo treuer und gewiſſenhafter zu er⸗ füllen. Da Anne noch nicht volljährig war und angeblich keine Verwandten beſaß, übernahm Wiſchnik die Vormundſchaft. Oft überlegte er, was wohl für Anne das beſte wäre, was ſie für ihrs Zukunft unternehmen könnte. 5„Zerbrich Dir darüber nicht weiter den Kopf“, meinte zeine Frau.„Wir behalten Anne bei uns. Sie iſt wirt⸗ ſchaftlich veranlagt, ein hübſches Mädel obendrein, und ſo wird ſich wohl eines Tages ein Mann für ſie finden.“ Unzufriedenheit ſtand in Wiſchniks hagerem Geſicht mit der etwas dicklichen Naſe. Er nahm die Pfeife aus in Mund und anzwortete: 8 „Satt werden kann ſie ſchon bei uns, aber darum allein gent es nicht. Ich halte es für richtiger, ſie ſucht ſich einen Dienſt und bringt ſo ein paar Pfennige auf die Seite. Anne lernte einſehen, daß es für ſie 1 — Auf der anderen Seite findet der Außen⸗ 1 4 1 1 1 „Stockholm Tidningen“ Die eſtniſche Regierung will zurücktrelen. Reval, 12. Okt. Wie erſt jetzt bekannt wird, hat die eſt⸗ niſche Regierung vor einigen Tagen dem Staatspräſiden⸗ ten ihre Demiſſion angeboten, mit der Begründung, daß in der gegenwärtigen Zeit eine Regierung ſich auf eine breitere Grundlage ſtützen müſſe. In Zuſammenhang da⸗ mit wurde der Präſtdent des Parlaments, Uluots, von dem Miniſterpräſidenten für die Bildung einer neuen Re⸗ gierung in Ausſicht genommen. Das kann man verſtehen London, 12. Oktober. Im Unterhaus wurde Miniſterprä⸗ ſident Chamberlain gefragt, ob er nicht ein Blaubuch mit den Dokumenten über die engliſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen veröffentlichen wolle. Unterſtaatsſek⸗ retär Butler erwiderte in ſeinem Namen, daß Außenminiſter Lord Halifax„nach ſorgfältiger Ueberlegung“ zu dem Ent⸗ ſchluß gekommen ſei, dieſe Dokumente nicht zu veröffent⸗ lichen. Der Liberale Mander meinte hierauf, es ſei doch ſehr wichtig, daß die wirklichen Tatſachen bekannt würden, aber Vukler verneinte erneut. Mobiliſierungs⸗Sonderſteuer in Belgien Die Mitglieder der belgiſchen Regierung traten zu einem Kabinettsrat unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten zu⸗ ſammen. Im Anſchluß an die Beſprechungen, die in erſter Linie der Tage der Mobiliſierten galten, erklärte der Finanz⸗ miniſter, daß die Unabhängigkeitspolitik Belgiens ein gün⸗ ſtiges Ergebnis bedeute. Die Mobiliſierung ſei ſehr teuer, und die Pflicht des Staates ſei es daher, nach dem Maß der Mög⸗ lichkeit alle notwendigen Hilfsquellen ſicherzuſtellen. Als erſte Maßnahme ſei eine Sonderbeſteuerung von insgeſamt 60 v. H. auf die außerordentlichen Gewinne vorgeſehen. Kurzmeldungen Dr. Ley in Poſen. Poſen, 12. Okt. Reichsleiter Dr. Ley iſt, von Königs⸗ berg kommend, wo er in einer Großkundgebung vor Ar⸗ beitern und Soldaten geſprochen hakte, nach einer Fahrt über Modlin und Kutno am Mittwochabend in Poſen ein⸗ getroffen. Dr. Ley hatte unmittelbar nach ſeiner Ankunft eine längere Beſprechung mit dem Chef der Zivilverwal⸗ tung beim Militärbefehlshaber Poſen, Senatspräſient Greiſer. Am Donnerstag wird Dr. Ley gemeinſam mit dem Chef der Zivilverwaltung mehrere Betriebe ſowohl in der Stadt Poſen als auch im Landbezirk beſichtigen. Landesverräter hingerichtet Berlin, 11. Oktober. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volks⸗ gerichtshof teilt mit: Der vom Volksgerichtshof am 29. Au⸗ guſt 1939 wegen Landesverrates zum Tode und zu dauern⸗ dem Verluſt des bürgerlichen Ehrenrechts verurteilte Gün⸗ ter Haupt iſt hingerichtet worden. 5 Haupt, der W 10 vorbeſtraft iſt, flüchtete im Sommer 1937 ins Ausland, um ſich der Vollſtreckung einer längeren Gefängnisſtrafe zu entziehen. Dabei fiel er dem ausländi⸗ ſchen Nachrichtendienſt in die Hände. In deſſen Auftrag un⸗ ternahm er ſpäter zwei ausgedehnte Reiſen nach Deutſchland, die der Ausſpähung von Verteidigungsanlagen der deutſchen Wehrmacht galten. Als er im Begriff war, eine dritte Aus⸗ ſpähungsreiſe anzutreten, wurde er feſtgenommen. Franzöſiſches Flugzeug auf Sardinien nofgelandet. a Rom, 12. Okt Ein von Tunis kommendes zweimotori⸗ ges franzöſiſches Militärflugzeug mußte auf dem Fluge nach Korſika wegen ſchweren Motorſchadens auf Sardinien notlanden. Die ſiebenköpfige Beſatzung wurde interniert. 5 Amſterdam. Wie die Zeitung„Handelsblad“ meldet, iſt die holländiſche Schiffahrt durch die engliſchen Blockademaß⸗ nahmen faſt völlig zum Erliegen gekommen. Skockholm. In einer kurzen Meldung aus London ſtellt 0 feſt, daß ſich in Indien Verwick⸗ lungen ergeben würden. Es ſei erneut die Forderung er⸗ hoben worden, daß Indiens Stellung im britiſchen Welt⸗ reich in die Form eines Dominions gekleidet werde. Budapeſt. Die Verhandlungen zwiſchen der ungariſchen und der ſchweizeriſchen Wirtſchaftsdelegation, die ſeit meh⸗ reren Tagen in Budapeſt geführt wurden, ſind jetzt mit der Unterzeichnung eines Protokolls zum Handelsabkommen vom 5. Juli 1939 abgeſchloſſen worden. —————. n. 3 Jas hebt das Selbſtbewußtſein, und ſchließlich, ſo ganz ihne Geld wird ſie nicht leicht einen Mann finden.“ Das leuchtete Frau Wiſchnik wohl ein. aber wo bot ſich eine ſolche Stellung für Anne? 5 Das Frühjahr kam ins Land, und wie alljährlich die erſten Gäſte, die die reich bewaldete, hügelige Gegend an⸗ zog, und die für die Werninger eine ſehr erwünſchte Ein⸗ nahmequelle darſtellten. Auch Wiſchnik bekam erfreulicherweiſe mehr zu tun. Wieder einmal ging die Ladentür auf, und ein recht un⸗ ſleiches Ehepaar, die Frau ziemlich groß und robuſt aus⸗ ſehend, der Mann nur von mittlerer Größe und nicht be⸗ ſonders kräftiger Konſtitution, trat ein. Sie wünſchten eine kleine Reparatur, die der Meiſter ſofort ausführte. Als er ſie beendet hatte, wurde er von der Frau gefragt: „Wüßten Sie wohl ein junges Mädchen, das mit uns nach Berlin ziehen würde? Die Mädels hier haben alle ſo etwas Nettes, Freundliches an ſich, ſo eine hätte ich gern als Dienſtmädchen.“ Das war für Wiſchnik die Gelegenheit, auf die er ge⸗ wartet hatte. Aber er mußte ſich erſt mit ſeiner Frau be⸗ ſprechen. Er verſprach, ſich einmal umtun zu wollen. Seine Frau hatte das Geſpräch hinter der halb offenen Kreitner, ſo hießen die Leute, gegangen war. 3 „Die Frau ſchien mir zu ſelbſtbewußt und garnicht gut⸗ herzig, der Mann freilich——— aber darauf kommt es ja in dieſem Falle nicht an“, war ihre Meinung.„Ich weiß nicht recht, ob wir ihnen Anne mitgeben ſollen.“ Den Eindruck hatte Wiſchnik zwar auch, aber ſeine An⸗ ſicht ging dahin, daß Anne zuerſt mal eine Stellung er⸗ hielt. Nur zögernd ſtimmte ſeine Frau zu. Nun galt es, Anne in den Plan einzuweihen. Es ge⸗ ſchah ſehr vorſichtig, doch das Mädchen merkte ſchnell, wo⸗ rauf das Ehepaar hinauswollte. Unruhe befiel ſie. Sie ſollte den ihr liebgewordenen Ort verlaſſen, in eine fremde Stadt, zu ihr völlig unbekannten Menſchen ziehen? Tränen ſtanden ihr in den Augen, ein banges Gefühl umkrampfte ihr 5 0 Wollte man ſie los ſein? i Da ſagte Frau Wiſchnik 0 ſchon: 5 „Zwiſchen uns bleibt aber alles beim alten, Anne! Du fährſt nur mal mit nach Berlin und verſuchſt Dein Glück. Gefällt es Dir dort nicht, kommſt Du zu uns zurück!“ Anne nickte ſtumm. Es war ein Tr wokt, ſie ſpürte es. es ſollte iör den Abichted erleichtern F 5— 8 g 5— Tür mit angehört und kam zu ihm, als das Ehepaar. eee ee iſient mit hl in Arbeitsplan des Kriegs⸗WH W. Zuſätzliche Hilfe für alle durch den Krieg Geſchädigken. Nachdem der Führer das Kriegs⸗WHW 1939 ⸗40 eröff⸗ net und das deutſche Volk zu einem würdigen Opfer auf⸗ gerufen hat, werden, wie Nd Z. meldet, Einzelheiten des Urbeitsplanes von der Reichsleitung des WoW bekannt⸗ gegeben. Der Kreis der Hilfsbedürftigen wird möglichſt alle diejenigen zuſätzlich umfaſſen, die infolge des Krieges geſchädigt ſind. Außer den bisher vom WH W Berückſichtigten, alſo den bedürftigen Alten und weniger gut Verdienenden, werden in dieſem Rahmen als Kriegs⸗ geſchädigte insbeſondere in Betracht kommen: Evakuierte aus den weſtlichen Grenzbezirken, ferner die bisher im Ausland anſäſſig geweſenen und bei Kriegs⸗ ausbruch zurückgekehrten Reichs⸗ und Volksdeutſchen und Volksdeutſche, die im Reichs⸗ und neubeſetzten Gebieten dex Hilfe bedürfen. Nicht zuletzt gilt die ſorgſame Hilfs⸗ bereitſchaft des Kriegs⸗WHW natürlich den Familienange⸗ hörigen von Kriegsteilnehmern und den Hinter⸗ bliebenen. Aber auch da wird dieſe wertvolle zuſätzliche Hilfe ein⸗ ſetzen, wo wegen des Krieges wirtſchaftliche Umſtellungen erfolgen mußten, die eine Einkommenminderung und be⸗ ſondere Schwierigkeiten zur Folge hatten. Sodann wird, wie Reichsminiſter Dr. Goebbels bereits hervorhob, das Kriegs⸗WHW k noch ſtärker die gerade jetzt hervorragend notwendigen Arbeitsgebiete der NSW fördern, insbeſon⸗ dere das Hilfswerk„Mutter und Kind“ und die Kinder⸗ gärten, den NSV⸗Bahnhofsdienſt und die NS⸗Schweſtern⸗ ſtationen, die den notwendigen Ausbau finden. Der bisherige Eintopf, jetzige Opfer ſonntag, wird erſtmals am 22. Oktober und dann an jedem zweiten Soantag im Monat durchgeführt. Die er ſte Reichsſtraßenſammlung findet am 14. und 15. Oktober ſtatt. Es ſammelt die DAF, die dabei eine Serie von ſechs Büchlein verteilt, deren Motto„Der Füh⸗ rer macht Geſchichte“ lautet. Die Büchlein enthalten Bil⸗ der und Texte aus den Jahren 1933 bis 1938.— Bei der zweiten Reichsſtraßenſommlung, am 4. und 5. Novem⸗ ber, ſammeln die Gliederungen der Partei, SA, //, NSKK. NSF und verteilen dabei Anſteckzeichen in Form germa⸗ niſcher Schwerter und Dolche. Zur dritten Reichsſtra⸗ ßenſammlung tritt am 16 und 17. Dezember die HJ an. Sie vertreibt gedrechſelte Holzfiguren. Auch Gauſtraßen⸗ ſammlungen, WHW⸗ Briefmarken und ⸗Poſtkarten, ſowie Spenden⸗Karten der Reichsbahn ſind wieder vorgeſehen. Sachſpenden werden diesmal grundſätzlich n icht verteilt. An ihre Stelle treten die Wertſcheine zu 50 Pfennig, 1 und 5 Mark. Sie berechtigen nur zur Bezah⸗ lung von Lebensmitteln, Bekleidungsſtücken und Stoffen auf Grund der Bezugsſcheine. Lüftung der Luſtſchutzräume Bei der ne i hauf der in den letzten Wochen erſtellten Luftſchutzräume iſt häufig feſtgeſtellt worden, daß durch die angebrachten Splitter⸗ und Gasſicherungen eine Lüftung der Räume nicht mehr möglich iſt. Das iſt falſch. Nach jedem Luftangriff müſſen die Luftſchutzräume gründlich gelüftet werden. Denn wenn eine Zeitlang viele Menſchen auf einem verhältnismäßig kleinen Raum, der noch dazu bei Gasangrif⸗ fen feſt abgeſchloſſen iſt, eingeſchloſſen ſind, iſt die darin vorhandene Luft verbraucht und muß durch friſche Luft erſetzt werden. Hierzu kommt noch etwas anderes, nicht weniger Wich⸗ tiges: Es kommt jetzt die Zeit, wo Nahrungsmittel, insbe⸗ ſondere Kartoffeln, in den Kellern eingelagerk werden. Dieſe würden alle verderben, wenn die Keller, in denen ſich ja faſt ausſchließlich die Luftſchutzräume befinden, nicht gelüftet wer⸗ den. Das wäre nicht nur für den betreffenden Eigentümer ein unangenehmer Verluſt, ſondern auch in der heutigen Zeit einfach unverantwortlich gegenüber der Volksgemeinſchaft. Deshalb lautet die Parole: Kampf dem Verderb durch regel⸗ mäßiges Durchlüften der Kellerräume. Wie das am einfach⸗ ſten gemacht werden kann, darüber beraten Sie die Dienſtſtel⸗ len des Reichsluftſchutzbundes. Sie ſtarben für Großdeutſchland. Ein Ehrenfriedhof gefallener deutſcher Soldaten vor Warſchau. Badiſche Chronik I Heibdeivberg.(Waffen in Jungenhand.) In die hieſige Klinik wurde ein 14jähriger Knabe aus Sulzfeld mit einem Schuß in die Bruſt eingeliefert, den er durch einen 15jährigen Schulkameraden erhalten hatte, weil dieſer mit * einem geladenen Terzerol ſpielte. Heidelberg.(91 Jahre alt.) In Ziegelhauſen be⸗ ging Frau Roſina Wetzel ihren 91. 1 3 Heidelberg.(Harte Begegnung.) Aus un⸗ erklärlicher Urſache ſtießen der Händler Daniel Rauſch mit ſeinem Lieferwagen und der Motorradfahrer Karl Engel⸗ mann aus Dielheim zuſammen und trugen Verletzungen davon. Engelmann wurde mit einem Schädelbruch dem Kran⸗ kenhaus zugeführt. E Neulußheim.(Liebeskummer in Eſſig.) Auf dem Wege nach St. Leon fand man einen jungen Menſchen aus Wieſenthal bewußtlos auf. Man ſchaffte ihn zum Arzt, der ihm den Magen auspumpte. Der abgewieſene Liebhaber hatte ſich den Korb ſo zu Herzen genommen, daß er durch Trinken von Eſſigeſſenz aus dem Leben zu ſcheiden beſchloß. Nun nach überſtandener Kur iſt er gründlich geheilt. Es lohnte ſich wirklich nicht! Eberbach.(Unbemannter Feind⸗ Ballon warf Flugblätter a b.) In der vergangenen Woche ent⸗ deckte, wie die„Heidelberger Neueſten Nachrichten“ berichten, im Odenwald ein Förſter ein hoch in den Bäumen hängendes gelbes Tuch. Er kletterte hinauf und fand zu ſeinem Er⸗ ſtaunen eine Ballonhülle mit anhängender Laſt, die er beide ſofort dem zuſtändigen Bürgermeiſteramt brachte. Dadurch erfuhr man nun auch, auf welche Weiſe Engländer und Franzoſen bei günſtiger Windrichtung uns ihre Flugblätter ſchickten: Nicht Flugzeuge waren es, wie allgemein angenom⸗ men wurde, ſondern Luftballone ohne Bemannung, an denen verpackt einige tauſend Flugzettel hingen. Die Hülle hatte einen Durchmeſſer von etwa vier Metern und ſie trug außer den Flugzetteln einen Zeitzünder, der nach einer beſtimmten Flugdauer mit Hilfe einer Zündſchnur den Ballon und die Umhüllung der Flugzettel verbrannte, ſodaß dann die Zet⸗ tel ſich loſe über das Land verteilen mußten. In dieſem einen Fall aber gelang es nicht, denn die Weiterleitung des Feuers durch die Zündſchnur verſagte zufällig und der Bal⸗ lon verfing ſich auf der Kammhöhe des Odenwalds un⸗ beſchädigt in den Bäumen. U Mosbach.(Wohnhaus niederge brannt.) In Rittersbach brach in dem Hauſe des Landwirts Karl Schmitt ein Brand aus, dem das ganze Wohngebäude zum Opfer fiel. Die Bewohner, darunter auch Gäſte aus Karls⸗ ruhe, konnten ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Buchen.(Durch Dampf verbrüht.) In Seckach verunglückte der Reichsbahnlokomotipheizer Fieger bei einer Reparaturvornahme unter einer Maſchine ſehr ſchwer dadurch, daß plötzlich der Dampfleitungshahn abbrach und der Dampf über Fieger ſtrömte. Im Geſicht und ſonſt am Körper ſchwer verbrüht wurde Fieger ins hieſige Krankenhaus geſchafft. Ein 805 leiſtender Arbeitskamerad trug leichtere Verletzungen avon. II Lauda.(Ein Beruf, der jung erhält.) Zug⸗ ſchaffner i. R. Eduard Hehn aus Lauda, unſer älteſter Bür⸗ ger und der letzte Altveteran von 1870⸗71 in hieſiger Ge⸗ gend, beging in bemerkenswerter Rüſtigkeit ſeinen 91. Ge⸗ burtstag. Vater Hehn blickt auf ein reiches Leben zurück, in dem er viele Tauſende von Meilen auf dem Schienenſtrang zurückgelegt hat, mehr aber noch in den Zügen ſelbſt, denn ein Schaffner muß tagsüber und vielfach auch nachts gut zu Fuße und in Bewegung bleiben. Bei alledem hatte er noch reichlich Zeit für ein glückliches Familienleben, und ſo ſcharen ſich an den hohen Feſten ſeines Lebens jetzt um ihn zahlreiche Kinder und Enkel. Von letzteren kämpfen gegenwärtig fünf für Deutſchlands Größe vor dem Feind. Ui Boxberg.(Die Hand in der Preſſe.) Im hieſigen Krankenhaus fand der Bauer Anton Baumann Aufnahme. Er war beim Dreſchen mit einer Hand in die Preſſe geraten und ſchmerzhaft verletzt worden. Ui Palmbach.(Der Bürgermeiſter geſtorben.) Im Alter von 66 Jahren ſtarb hier unſer Bürgermeiſter Wilhelm Hailer. Er hat der Gemeinde ein Vierteljahrhun⸗ dert in hervorragender Amtstätigkeit gedient. () Forſt b. Bruchſal.(Tödlicher Verkehrsun⸗ fall.) Das dreijährige Töchterchen des Gärtners Max Klo⸗ ſtermaier ſprang vor dem elterlichen Hauſe in einen Perſonen⸗ kraftwagen und war auf der Stelle kot. 2 () Hochſtetten b. Karlsruhe.(Tödlich verun⸗ glückt.) Nahe Karlsruhe iſt unſer Einwohner Eugen Beideck vor einigen Tagen tödlich verunglückt. () Achern.(Meerrettichmarkt.) Hier hat der Meerrettichmarkt ſeinen Einzug gehalten. Bereits in der ver⸗ gangenen Woche wurden 300 Zentner dieſes Wintergemüſes angeliefert. (—) Allmanusweier.(Tödlicher Verkehrsun⸗ fall.) Als der 72jährige alleinſtehende landwirtſchaftliche Arbeiter Johann Karl Diebold aus dem Gaſthaus„Zur Linde“ heraustrat und die Straße überqueren wollte, lief er babei in ein ihm entgegenkommendes Auto. Diebold wurde überfahren und auf der Stelle getötet. l Neuer Taſchenfaheplan. NSG. Der„Amtliche Taſchenfahrplan für Baden“ mit dem Fahrplanſtand vom 4. Oktober 1939 iſt neu heraus⸗ gegeben worden. Der Taſchenfahrplan enthält, wie die frü⸗ heren Ausgaben, ſämtliche Strecken in Baden ſowie die angrenzenden Strecken in Württemberg, in der Pfalz und in Heſſen. Außerdem ſind verſchiedene Fernverbindungen von und nach Baden aufgenommen. Der Verkaufspreis des Ta- ſchenfahrplans beträgt 25 Pfg. Aus den Nachbar gauen f Worms.(In der Dunkelheit überfahren.) Auf dem. Nißelungenring ereignete ſich in 95 Vantec el tödlicher Verkehrsunfall. Eine Frau namens Jäger fuhr mit ihrem 12 jährigen Nit gen einen Handwagen auf der rechten Straßenseite, Plötzlich wurde ſie bon einem von hinten kom menden Kraftfahrzeug überrannt. Der Junge wurde auf der Stelle getötet und die Frau in ſchwerverletztem Zuſtande ins Stadtkrankenhaus gebracht. Die Schuldfrage konnte noch nicht geklärt werden. Dietzenbach.(Üeberfall auf ein Mädchen.) Vor Jahresfriſt war auf der Straße von Offenthal nach prend⸗ Ungen in früheſter Morgenſtunde ein junges Mädchen, das mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeitsſtelle war, von einem Mann überfallen und zu Boden geworfen worden. Es war der 32 Jahre alte Hermann Kaiſer aus Dietzen hach. In der Verhandlung vor der 2. Strafkammer Darmſtadt gab er zwar die ſchlimme Abſicht bei dem Ueberfall zu, behauptete aber dann, es habe ihn ſofort wieder gereut. Nachher habe er dem Mädchen nur aufhelfen wollen, dieſes habe aber ſeine Hilfsbereitſchaft falſch verſtanden und geſchrieen. Die Aus⸗ ſage des Mädchens ergah aber zweifelsfrei, daß er nicht von ſich aus von ihr ließ. Sein Leugnen in dieſem Punkt wird ihm ſtraferſchwerend angerechnet. Da er noch nicht vorbeſtraft iſt, bleibt er vor dem Zuchthaus bewahrt, aber die Unter⸗ ſuchungshaft wird ihm auf eine Gefängnisſtrafe von zehn Wochen nicht angerechnet. Speyer.(Vom Fuhrwerk gefallen.) Als der Landwirt Jakob Ullrich aus Burgalben ſein Fuhrwerk be⸗ ſteigen wollte, zogen die Pferde plötzlich an und der Land⸗ wirt ſtürzte zu Boden. Mit einem ſchweren Schädelbruch mußte man ihn ins Krankenhaus einliefern. Frankenthal.(Durch Auto tot 1 hren.) Auf der Reichsautobahn in der Gegend von Wattenheim wurde eine hochbetagte Frau durch ein bis jetzt unbekanntes Auto derart angefahren und verletzt, daß ſie nach kurzer Zeit ſtarb. Da die Frau keine Ausweispapiere bei ſich hatte, be bis heute ihre Perſonalien noch nicht feſtgeſtellt werden. Neuſtadk d. d. Weinſtr.(Unfälle durch zu ſchnel⸗ les Fahren.) Zwei Unfälle ereigneten ſich hier durch zu ſchnelles Fahren. In der Schillerſtraße fuhr ein mit mehreren Perſonen beſetzter Lieferwagen auf der regen⸗ glatten Straße mit voller Wucht gegen einen Baum und ſtürzte um. Die ſchwer verletzten Mitfahrer mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Zur ſelben Zeit rannte ein Motorradfahrer auf der Mußbacher Landſtraße gegen die geſchloſſene Bahnſchranke. Fahrer und Beifahrer muß⸗ ten gleichfalls in ſchwerverletztem Zuſtand ins Kranken⸗ haus geſchafft werden. Hier können ſie einige Zeit darüber nachdenken, daß das Wort: Wer langſam fährt, kommt auch zum Ziell, ſeine Richtigkeit hat. a Kirchheimbolanden.(Viel Pech auf einmal) Im benachbarten Bolanden wurde die Familie Metz inner⸗ halb weniger Tage von vielfachem Pech betroffen. Der Sohn Ludwig brach einen Arm, der Sohn Rudolf ſtürzte im Hof ſeines Dienſtherrn und brach ein Bein und der Sohn Heini hackte ſich mit der Axt einen Finger ab. — Rottweil.(Gefängnis für fahrläſſigen Mo⸗ torradler.) In einer Rechtskurve der Reichsſtraße Neuf⸗ ra⸗Rottweil hatte ſich ein folgenſchwerer Verkehrsunfall er⸗ eignet. Ein Ehepaar aus Rottweil war von einem Motorrad⸗ lenker von hinten angefahren worden, wobei der Ehemann einen ſchweren Schädelbruch mit Lähmungserſcheinungen und die Ehefrau leichtere Verletzungen davontrugen. Der Verletzte iſt immer noch nicht arbeitsfähig. Wegen mehrfacher fahrläſſiger Körperverletzung hatte ſich nun der 30 Jah alte in Rottweil wohnhafte Motorradlenker vor der hieſigen Strafkammer zu verantworten. Dem Angeklagten wurde nachgewieſen, daß er zur Zeit des Unfalles angetrunken war. Das Gericht verurteilte ihn zu drei Monaten Gefängnis. In der Urteilsbegründung wurde erwähnt, daß ſich der Ange⸗ klagte ſehr verkehrswidrig benommen habe. — Aalen.(Im Kocher ertrunken.) An der Stell⸗ falle am Schwanenteich wurde ein männliche Leiche aus dem Kocher gezogen. Es handelte ſich um einen erſt vor kurzem in Aalen zugezogenen Mann, der offenbar abends in betrun⸗ kenem Zuſtand in den Kocher gefallen war. a Mäbdchenmörder hingerichtet. Der am 31. Auguſt 1900 geborene Thomas Duna aus Sandizell iſt hingerichtet wor⸗ den, der vom Schwurgericht München wegen Mordes zum Tode verurteilt worden war. Dung hat am 14. September 1938 in Schönegg bei Dietramszell die 23 Jahre alte Land⸗ wirtstochter Barbara Glas ermordet, da er das Mädchen nicht heiraten konnte, es aber auch keinem anderen Manne gönnen wollte. Tödlich verunglückt. Durch einen Kraftwagenunfall wurde der langjährige Leiter des Deutſchen Nachrichten⸗Bü⸗ ros in Warſchau Erich Fänſch mitten aus ſeinem Schaffen ben riſſen. Mit Erich Jänſch verliert die deutſche Preſſe einen be⸗ ſonders befähigten und charaktervollen Berufskameraden, 10 5 ganzes Leben Kampf und Arbeit für das Deutſchtum hieß. A 78. Geburtstag eines Weſtwallarbeiters. Ein ſeltenes Jubfläum wurde in dem Aachener DA Lager unter den Weſtwallarbeitern gefeiert. Es galt, den älteſten Arbeitska⸗ meraden, den aus dem Sudetengau ſtammenden Adolf Guth, zu ehren, der an dieſem Tage ſeinen 78. Geburtstag feierte. Der Vertreter des Reichsinſpekteurs für das deutſche Stra⸗ ßenweſen überreichte dem Jubilar das Bild Dr. Todts, der Lagerfuhrer feſerte die Opferbereitſchaft des hochbetagten Geburtstagskindes, und die Baufirma überreichte ihrem treuen Gefolgſchaftsmitglied ein Geldgeſchenk. u Die Briefmarkenſammlungen im Schlafwagen. Be der Durchfuchung eines D⸗Zug⸗Schlafwagens in Feldkirch (Vorarlberg) wurden zwiſchen Bett und Kopfpolſter zwe Briefmarkenſammlungen im Wert von über 10 000 Mark ſo⸗ wie Schmuckgegenſtände und Münzen, die einen Wert von rund 1000 Mark hatten. gefunden. Die Täter, drei Wiener die die einem Han e Rechtsanwalt gehörenden Sachen in die Schweiz ſchmuggeln wollten, wurden nunmehr beſtraft Der Hauptſchuldige erhielt ein Jahr Zuchthaus und 12 194 Mark Geldſtraſe, die beiden weiteren Angeklagten kamen mil acht Monaten Gefängnis und 12000 Mark bezſw. vier Mo naten Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe davon. 8 471 Atte u 1 gibt es auf Lebensmittelkatte Abſchnitt Ci. C12. L 27.[28 je 25 g. alſo auf 2 ochenab- ſchnitte 1 Päckchen nach Wahl. gompott). Aus. Oeætlen Bielefeld De Qet lee Hudding mii Seitgemälzes Rezeni: 1 ie 1 5 Oetker F anille-, ſandel-, Himbeer- Erdbeer, bringt man unter Rühren mit einer Priſe Balz zum fochen. Sobald die Sahne- Rum- oder gitrah-Seſchmack, milch kocht, nimmt man ſie don der fochſtelle, gibt das mit Waſſer und 30 f(2 gehäufte Eßl) Zucker. Puddingpulver 4 Eßl. Waſſer zum Anrühten. 1 Priſe Salz. 375500 g friſches oder ein Vach dieset Vorsofffii 0 gudding mi Fe,Ci bene. Verlen gen S, nsteae,Ʒp Au nοαναgs. buddingpulder und Zucker werden mit dem Baſſer angerüntt Die klilch Zucker angerühtte Puddingpulver unter Bühten hinein und läſſt noch einige ſmale aufkochen. Man füllt den Pudding in eine mit kaltem Waſſer aus⸗ ½ entrahmte Friſchmilch(lagermilch) geſpülte Franz: oder Sturzform, ſtellt inn einige Stunden kalt, ſtürzt ihn und legt das ſiompott als franz darum oder auch im die lite. dompott(z B. Aprihoſen, np 1 8 man kann den Pudding auch folgendermaßen antichteg: firſchen, Pflaumen oder gemlſchtes Das fompott gibt man in eine Glasſchale, füllt den feiſſen Dudding darüben und verziert nach dem Erkalten mit einzelnen Fruchtſtüchen,„„ gen men die Rezepte in dem Prospeli„oer 9. Colcale Ruud schau Wehrmacht und Arbeitsbuch. Während des Kriegszuſtandes iſt es im Intereſſe eines geordneten Arbeitseinſatzes ganz beſonders wichtig, daß das Arbeitsamt über den Aufenthalt und den Arbeitsplatz jedes einzelnen arbeitsbuchpflichtig Beſchäftigten jederzeit genau Beſcheid weiß. Es iſt daher gegenwärtig mehr denn je notwendig, die nach den Arbeitsbuchvorſchriften vorgeſchriebenen Veränderungsanzeigen dem Arbeitsamt ſofort zu erſtatten. Bei den zur Wehrmacht einberufe⸗ nen Gefolgſchaftsmitgliedern iſt der Tag der Einberufung (vorläufige Beendigung der Beſchäftigung) ins Arbeitsbuch einzutragen und auch dem Arbeitsamt(nicht nur der Kran⸗ kenkaſſe) unverzüglich Anzeige zu machen. Soweit dies bis jetzt nicht geſchehen, iſt dies ſofort nachzuholen, und zwar unmittelbar beim Arbeitsamt oder den zuſtändigen Nebenſtellen. * Lebensmittelzuteilung: Nach einer Mitteilung des Landesernährungsamtes wer⸗ den in den nächſten Tagen für die Zeit bis zum 22. 10. 1939 guf die Kartenabſchnitte L 11, L 12, L 27 und L 28 der Lebensmittelkarte Sago, Kartoffelſtärkemehl oder Pudding⸗ pulver wahlweiſe in Höhe von 25 9 je Abſchnitt von den ein⸗ ſchlägigen Einzelhandelsgeſchäften abgegeben. Für ein Päck⸗ chen Puddingpulver im Gewicht von 45—60 g ſind zwei Ab⸗ ſchnitte, für ein Päckchen Puddingpulver im Gewicht von 75 J ſind drei Abſchnitte der Lebensmittelkarte von der Ab⸗ gabeſtelle einzubehalten. Auf die mit einem Kreuz(X) be⸗ zeichneten Abſchnitte der Brotkarte für Kinder bis zu 6 Jahren können je 125 g Kindernährmittel bezogen werden. Als Kindernährmittel werden bereitgehalten: DPM.(Deut⸗ ſches Puddingmehl), Guſtin, Maizena, Mondamin, Rizena, Weizenin. Die mit einem Kreuz(X) bezeichneten Abſchnitte der Brotkarte für Kinder bis zu 6 Jahren gelten— ab⸗ weichend von dem Aufdruck auf der Karte— vom 25. 9. bis 22. 10. 1939. — Stürzende Sterne. Die letzten Monate des Jahres pflegen reich an Sternſchnuppen zu ſein. Meiſt handelt es ſich dabei um Sternſchnuppen, welche ſogenannten Meteor⸗ ringen angehören, d. h. ſtaubförmige Materie, die in meiſt ziemlich langgeſtreckten ovalen Bahnen, ähnlich wie Kometen unſere Sonne umkreiſen. Ueberhaupt ſind dieſe Meteorringe Ueberreſte von Kometen, die ſich im Laufe der Zeit aufgelöſt haben oder gerade im Zerfall begriffen ſind. Dieſe Stern⸗ ſchnuppenwolken kreuzen zu gewiſſen Zeiten die Erdbahn, be⸗ indet ſich auch gerade die Erde um dieſe Zeit an dieſer Bahn⸗ fel, ſo ſtoßen ſie mit der Erde zuſammen. Beim Durch⸗ eilen der Erdatmoſphäre werden ſie glühend und leuchten als Sternſchnuppen auf. Im Oktober ſind mit Sternſchnuppen die Tage des 20. bis 25. aus den Bildern Orion⸗Stier⸗Zwil⸗ linge reich. Dieſe Angaben der Sternbilder wollen beſagen, daß die rückwärtig verlängerten Bahnen der Meleore am Him⸗ mel auf jene Sternbilder hinweiſen, weswegen man auch dieſe Himmelsgebiete als die„Ausſtrahlungspunkte“ der Stern⸗ ſchnuppenſchwärme bezeichnet. * Ul Beſtrafung wegen ungenügender Verdunkelung. Wegen nicht genügender Verdunkelung ihrer Wohnungen werden täg⸗ lich zahlreiche Perſonen gebührenpflichtig verwarnt bezw. zur Anzeige gebracht, geſtern wieder 20. — Kellertäume müſſen gelüftet werden. Kellerräume, in denen jetzt meiſt große Vorräte an Kartoffeln und Gemüſe lagern, müſſen zur Vermeidung erheblicher Verluſte an Lebens⸗ mitteln regelmäßig und ausreichend gelüftet werden. Zu die⸗ em Zwecke ſind, wie von maßgebender Seite gefordert wird, bie an den Kellerfenſtern angebrachten Sandſackpackungen und ſonſtigen Abdichtungen bei Tage zu entfernen und durch Oeffnen der Fenſter den Kellerräumen, in denen ſich Lebens⸗ mittel befinden, reichlich friſche Luft zuzuführen. In ſchlechter, warmer Luft verderben Kartoffeln, Gemüſe und Obſt. i Wie ſpart man Fett? NSG. Man kann Fett ſparen, wenn man ſtatt auf der Pfanne gebratene Gerichte gedünſtete Speiſen, Klöße, Eintopfſuppen und dergleichen bekeitet. Sehr zu empfehlen iſt auch die Herſtellung von Aufläufen; die Form wird ein⸗ efettet, die Jutaten hineingegeben und etwas Reibbrot über⸗ ſtreut, dann läßt man den Auflauf im Ofen überbacken. Ein Auflegen von Fettflöckchen iſt nicht notwendig, wenn man zu den eingeſchichteten Zutaten genügend Flüſſiakeit hinzufügt. Es iſt leider immer noch wenig bekannt, daß man die verſchiedenſten Fleiſchſcheiben auch ohne Fett garmachen kann. Die trockene Pfanne wird dazu erhitzt, dann legt man die trockenen, ungeſalzenen Fleiſchſtücke hinein und läßt unter Amwenden— bei guter Hitze— auf beiden Seiten garwer⸗ den. Erſt nach der Fertigſtellung wird das Fleiſch geſalzen und— falls man keine andere Tunke dazu hat— mit etwas Fett bepinſelt. Der große Fettverbrauch beim Zwiebelbräu⸗ nen läßt ſich gleichfa s einſchränken, wenn man die Zwiebel⸗ würfel oder ⸗hſcheiben zunächſt im trocken erhitzten Topf oder in der Pfanne anbrät und danach erſt Fett hinzutut. Ein beſonderes Kapitel ſind die verſchiedenen Fettſoßen zu Nudeln, Klößen und dergleichen. Hier bereitet man vorteil⸗ haft an Stelle der Fettſoße eine andere paſſende Tunke, zum Beispiel zu pikanten Klößen Tomatenſoße, zu ſüßen Nudeln Obſttunke oder ähnliches. Will man jedoch aus irgendwelchen Gründen auf die Fettſoße nicht verzichten, o wird das Fett nicht gebräunt, ſondern mit einigen Löffeln Waſſer durchgekocht. Die Tunke hat vor allem den Zweck, ein verhältnismäßig trockenes Gericht durch Beigabe von Flüſſigkeit ſchmackhafter zu machen. Die Weiterbenutzung von Autos Strenger Maßſtab ohne Anſehen der Perſon. In einem weiteren Erlaß klärt der Reichsverkehrsmini⸗ ſter Einzelfragen zur Verordnung über die Weiterbenutzung von Kraftfahrzeugen. Er ſtellt feſt, daß die für die Entſchei⸗ dung über die Anerkennung des öffentlichen Intereſſes zu⸗ ſtändige Behörde nur an das Geſetz, an die miniſteriellen Er⸗ laſſe und an ihr pflichtmäßiges Ermeſſen gebunden iſt. Ius⸗ beſondere beſtehe keine Bindung an ihr etwa vorgelegte Be⸗ ſcheinigungen anderer Behörden oder ſonſtiger Stellen. Unzuläſſig ſei es, die Bewinkelung von der Vorlage eines Mineralölbezugſcheines oder einer Tank⸗ ausweiskarte abhängig zu machen. Für die Bewinkelung komme es nicht darauf an, ob dem Antragſteller Kraftſtoff zugeteilt werden kann, ſondern nur darauf, ob die Befriedi⸗ ag ſeines Verkehrsbedürfniſſes im öffentlichen Intereſſe iegt. Die Richtlinie für die Entſcheidung habe er, der Miniſter, klar vorgezeichnet. Strengſter Ma zſtab gegenüber jedermann ohne Anſehung der Perſon. Bei jedem Miß⸗ brauch ſei rückſichtslos durchzugreifen. Die Aufzäh⸗ lung in dem gemeldeten vorhergehenden Erlaß ſei nur bei⸗ ſpielhaft. Auch Fahrten zum Beſuch eines Theaters, Licht⸗ pielhauſes oder einer ſonſtigen Unterhaltungsſtätte ſeien in der Regel Mißbrauch. Weiter könne ſich niemand der Ver⸗ ordnung über die Weiterbenutzung von Kraftfahrzeugen da⸗ durch entziehen, daß er ſein Fahrzeug auf nichtflüſſigen Kraft⸗ ſtoff umſtellt. Die Eintragung von Beſchränkungen der Weiterbenutzungsbefugnis in den i af Hachen d B. „darf nur zur Beförderung von Milch im Landkreis X und in der Stadt Y benutzt werden“ ſei nicht angängig. Jeder Kraftfahrzeugbenützer müſſe wiſſen, daß die Bewinkelung kein Freibrief für beliebige Fahrten iſt, ſondern daß er e de in der Lage ſein müſſe, die zwingenden Notwendigkeiten ſei⸗ ner Fahrt ausreichend darzulegen. Zuläſſig ſei die Eintragung: „darf nur mit Anhänger benutzt werden“. Wenn die Weiterbenutzung nur für eine beſtim mte Fahrt, z. B. Umzug oder für eine beſtimmte, kurze Friſt geſtattet werden ſoll, ſei von der Bewinkelung des Fahrzeuges abzuſehen. Der Kraftfahrzeugführer ſei ſchriftlich unter Be⸗ zugnahme auf dieſen Erlaß zu ermächtigen, das Kraftfahr⸗ zeug für die beſtimmte Fahrt oder innerhalb der beſtimmten kurzen Friſt ohne die roten Winkel zu benutzen. Das gelte beſonders bei Umſtellung auf ein Erſatzfahrzeug oder Weiter⸗ benutzung bis zur Entſcheidung eines Geſuches oder einer Be⸗ ſchwerde durch den Miniſter. Kraftfahrzeuge mit Wehrmachtskennz eichen dürften ohne roten Winkel weiterbenutzt werden. Um Miß⸗ bräuche zu verhindern, habe das Oberkommando der Wehr⸗ macht angeordnet, daß die Buchſtaben WH., WM. oder WL. dann mit dem Dienſtſtempel zu verſeßen ſind. Im übrigen ſei es nun, nachdem die Bewinkelung im weſentlichen durch⸗ geführt ſei, Aufgabe der Zulaſſungsſtellen, die Vorausſetzun⸗ gen für die Bewinkelung in zweifelhaften Fällen ſorgfäl⸗ tig und mit Strenge nachzuprüfen und gegebenen⸗ falls die roten Winkel ſofort wieder zu entfernen. Die ſtillgelegten Kraftfahrzeuge Keine Haftpflichtverſicherungsbeiträge.— Ermäßigte Sätze für Kaskoverſicherung. Auf Grund der Verordnung über die Kraftfahrzeug⸗ Auto⸗ und Haftpflichtverſicherungsverträge vom 3. Oktober 1939 hat nunmehr der Reſichskommiſſar für die Preisbil⸗ dung im Einvernehmen mit den zuſtändigen Stellen die Jahresverſicherungsbeiträge beſtimmt, die für Wagniſſe bei den ſtillgelegten Kraftfahrzeugen im Rahmen der Ver⸗ ſicherungsverträge noch verbleiben. Für die Haftpflicht⸗ verſicher ung wird vorerſt von einer Beitragserhebung abgeſehen. Für die Teil⸗Kasko⸗Verſiche⸗ rung ergeben ſich folgende Jahresbeiträge: Krafträder ſe 2 Mark, Perſonenwagen bis 40 PS und Dreirad⸗Lieferwagen je 8 Mark, Perſonenwa⸗ ö gen bis 90 PS je 12 Mark, Perſonenwagen über 90 PS 5 16 Mark, alle anderen Kraftfahrzeuge je 12 Mark. Für ie erweiterte Kasko⸗Verſicherung, für die ein beſonderer Antrag nötig iſt, gelten beſondere Sätze. Wenn das ſtillgelegte Kraftfahrzeug na ch der Still⸗ legung erneut benutzt oder in ſonſtiger Weiſe von Behörde oder öffentlichen Stellen in Anſpruch genommen wird, ſo wird für die Zeit der Stillegung nach dem Kurz⸗ tarif des Einheitstarifes für Kraftfahrzeugverſicherungen abgerechnet. Ueberſchüſſige Beträge ſind an den Verſiche⸗ rungsnehmer in dieſem Falle zurückzuzahlen oder zu ver⸗ rechnen. Für Krafträder gilt dieſe Regelung wegen des niedrigen Jahresbeitrages von 2 Mark nicht, jedoch wird dieſer Betrag im Falle erneuter Stillegung während des Verſicherungsjahres angerechnet. Anhänger von Kraftfahrzeugen werden zu den vor⸗ ſtehenden Sätzen mitverſichert, wenn ſie mit dem Kraft⸗ fahrzeug verbunden ſind und verbunden bleiben Für Bei⸗ wagen und Anhänger von Krafträdern wird Verſicherungs⸗ ſchutz ſoweit gewährt, als ſie bisher mitverſichert waren. N — Auch weiterhin für Kd§⸗Wagen ſparen. Von der Deut⸗ n Arbeitsfront wird uns mitgeteilt: Um eventuell auf⸗ auchenden irrigen Meinungen unverzüglich entgegenzutre⸗ ten, wird darauf hingewieſen, daß ſelbſtderſzändiich auch weiterhin von den Volksgenoſſen, die einen Kd F⸗Wagen 00 erwerben wollen, weiter geſpart wird. Daß das Intereſſe der Bevölkerung am KdF⸗Wagen keineswegs nachgelaſſen hat, beweiſt das Beiſpiel des Gaues Mark Brandenburg, wo nicht nur erhebliche neue Sparbeträge, fondern allein in der eit vom 1. bis 10. September 105 Neubeſtellungen für Kdx⸗ . sie gegen 19 1 lbdag der schr fender derte eweis für das reſtloſe Vertrauen, r ſchaffende deut⸗ ſche Menſch in ſeine Führung ſetzt. i 5 Bücher für unſere Soldaten! Sammlung im Rahmen des Kriegswinkerhilfswerkes Berlin, 11. Oktober. Die NS DAN führt— wie die Nc meldet— im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht als eine Maßnahme des Kriegswinterhilfs, werkes eine Bücherſammlung durch, zu der Reichsleiter Roſenberg folgenden Aufruf erläßt: „Anſere Soldaten ſtehen in hartem Kampf für Deutſch⸗ land. Dieſe mit allen Kräften zu unterſtützen, und die Ge. meinſchaft von Wehrmacht und Volk zu ſtärken, iſt uns eine hohe Pflicht. Hier kann das deulſche Buch als Symbol für die Kraft unſeres geiſtigen Lebens in hervorragendem Maße wirken. Daher ergeht an das ganze deutſche Volk, insbeſon⸗ dere an die deufſchen Verlagsanſtalten und Buchhandlun⸗ en, die Aufforderung, Bücher zu ſpenden, die in Kriegs, azarekten, Krankenhäuſern der Heimat, Sammellagern und ähnlichen Einrichtungen den deutſchen Soldalen zur Ver⸗ fügung geſtellt werden ſollen. Die e erfolgt im Rahmen des Kriegswinter⸗ hilfswerkes durch die Block⸗ und Zellenleiter ſowie Angehö⸗ rige der Gliederungen. Verlagsanſtalten und Buchhandlun⸗ gen werden geſondert aufgefordert. Als erſte Spende ſtellg ich 2500 Bücher zur Verfügung.“ Die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz veröffent⸗ licht dazu einen erläuternden Kommentar, in dem es u. a. heißt:„Die NSDAP iſt überzeugt, daß diefer Aufruf an das deutſche Volk und insbeſondere an jene Kreiſe, die als be⸗ rufene Mittler des deutſchen Schrifttums gelten, einen ſtarken Widerhall finden wird. Wenn daher in den nächſten Tagen der deutſche Volksgenoſſe ſeinen Bücherbeſtand ſichtet, um gute Werke, die er für geeignet hält, zur Verfügung zu ſtel⸗ len, ſo wollen wir ihn bitten, daran zu denken, daß für unſere Soldaten das Beſte gerade gut genug iſt. Dazu ge⸗ hört, daß die Bücher in 800 erhaltenem Zuſtand ſind. Nicht abgelegte und zerleſene Schmöker wollen wir unſeren Sol⸗ daten ſchicken, ſondern Bücher, die uns ſelbſt etwas wert ſind. Bei den zahlreichen Werken unſeres Unterhaltungs⸗ ſchrifttums ſoll nicht der herzerfriſchende Humor vergeſſen werden. Dann muß beſonders auf die vielen hiſtoriſchen Werke und Biographien, die unſer deutſches Schrifttum in ſo ausgezeichneter Form beſitzt, hingewieſen werden. Wir wollen uns vor der oberflächlichen Abenteuerliteratur hüten und auch vieles aus dem Romanſchrifttum des Weltkrieges ausſcheiden. So wollen wir mit Eifer und Freude daran ge⸗ hen, den unerſchöpflichen Reichtum unſeres deutſchen Schrift- tums zu überprüfen und alles das herauszuſuchen, von dem jeder von ſich ſagen kann:„Das iſt eines der ſchönſten Bü⸗ cher, das mir viel gegeben hat und von dem ich glaube, daß es anderen genau ſoviel geben wird.“ Solche Bücher wollen wir ſchenken. Die behagliche Gtube Mit dem Sinken der Temperatur gewinnt das Heizen der Wohnungen wieder ſeine Bedeutung, ſowohl hinſichtlich des Inſtandſetzens der Heizvorrichtungen wie auch des Geld⸗ beutels. Da jeder Haushalt darauf bedacht ſein muß, Brenn⸗ material zu ſparen, kommt es vor allem auf den einwand⸗ freien Zuſtand von Schornſtein und Oefen an. Man ſcheue daher nicht kleinere Auslagen für Ausbeſſerungen am Ruß⸗ fall oder einer günſtigeren Verteilung der Feuerſtellen, um dadurch ein Uebermaß an Rußbildung, Mangel an Zug oder dem Rauchen des Ofens abzuhelfen. Ausſchmieren der Chamotteeinlagen oder deren Erneuerung angebracht ſein, die Ofenrohre müſſen nachgeſehen werden; dasſelbe gilt von den Oefen ſelbſt, damit bei ſtärkerem Hei⸗ zen keine Kohlenorydgaſe entſtrömen können. Ferner achte man auf brandſichere Unterlagen auf dem Fußboden vor der Feuertür ſowie feſtſchließende Ofentüren. Iſt der Schornſtein⸗ zug nicht derart, daß die Flame eines Streichholzes im rech⸗ ten Winkel abgelenkt wird, ſollte man einen Ofenbauer zu Rate ziehen. Man bedenke, daß ein ordnungsmäßig inſtand⸗ geſetzter Ofen, Herd oder ein Heizkörper weit wirtſchaftlicher arbeitet, als fehlerhafte Heizanlagen und bei geringſtem Brennſtoffverbrauch ein Höchſtmaß von Wärme erzeugt. Zum Anmachen des Feuers nimmt man— möglichſt wenig— Papier, lediglich zum nbrandſetzen des Holzes. Das Papier darf nicht 8 in den Ofen geſtopft werden, zumal es in Lagen, nicht zufammengeknüllt, ſchlecht brennt, die Roſte und Ofenzüge verſtopft und ſchliehlich im eigenen Qualm erſtickt. Beim Feuermachen begeht man häufig den Fehler des Schnellheizens, wodurch viel Brennſtoff vergeudet wird. Aeberlaſtete Feuerungen rauſchen und leuchten ſehr ſchön, führen aber viel Wärme unnütz durch den Kamin. Deshalb iſt ein halbſtarkes, gleichmäßiges Feuer viel emp⸗ fehlenswerter, das auch dem Wärmebedürfnis des Menſchen beſſer entſpricht. Inzwiſchen rollen die Kohlenwagen vor die Häuſer, und die Keller ſchlucken emſig die„ſchwarzen Diamanten“, Bri⸗ ketts und Koks ſowie Holz. Eine behaglich erwärmte Stube erzielt man jedoch erſt dann, wenn man neben der Sorge um den einwandfreien Zuſtand der Heizanlagen auch der Abſtel⸗ lung von Undichtigkeiten an Fenſtern und Türen Sorge trägt. Mannheimer Thoaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 12. Oktober: Miele D 2 und 2. Sonder- miete D 1: Zum erſten Male: Brom my. Schauspiel von einri erkaulen. 19.30, Ende 22.15 Uhr. 8 1 will, ſoll Kartoffel⸗Verſorgung. 2 Im Laufe dieſes Monats wird die Verſorgung der Haushaltungen mit Winterkartoffeln be⸗ ginnen und muß wegen der Froſtmonate möglichſt bis Ende Rovember beendet ſein. In erſter Reihe kommt die Berſorgung durch eigenen Bezug vom Lande aus der Ernte von Verwandten oder Bekannten in Betracht; es wird empfohlen, ſich ſofort mit dieſen in Verbindung zu ſetzen. Soweit die Verſorgung auf dieſem Weg nicht möglich iſt, iſt eine Einkellerung des Winterbedarfs oder eines erheblichen Teils auf dem Weg über den hieſigen Handel anzuraten. Die Verſorgung der Bevöltzerung im Bezugſcheinverfahren, auf Marken, Kundenliſten uſw. iſt nicht beabſichtigt. Damit eine gleichmäßige Verſorgung der Haus⸗ 5 erfolgt, wird der Winterbedarf jeden Haus⸗ halts durch die Blockleiter feſtgeſtellt werden. Die Belieferung wird dann ſtraßenweiſe durch den Handel erfolgen. Wer ſeinen Vorrat auf dieſe Weiſe beſtellen beten, ſeinen der hierwegen bei der einzelnen Haus⸗ haltung vorſprechen wird, auf den dafür verteilten Beſtellzetteln anmelden. Zentner je Kopf und Monat. ob die gewünſchte Menge von an der Bahn abgeholt wird, ins Haus gebracht werden ſoll. Bei Selbſtabholung koſtet der Zentner RM. 3.20, bei Lieferung ins Haus RM. 3.50. Die bar zu zahlen; nötigenfalls wiß gerne einen Vorſchuß lelſten. Rach Feftſtellung der Bedarfsmengen wird be⸗ kannt gegeben, wenn in den einzelnen Stadtteilen die Belieferung erfolgt. Die Beſteller werden ge⸗ die raſche unterſtützen durch Bereithaltung des Geldes und Vor⸗ bereitungen zum raſchen Abtragen in die Kellerräume. Ernährungsamt Abt A Stadtkreis Mannheim. Bedarf dem Beauftragten der Als Regelbedarf gilt ½ Dabei iſt anzugeben, dem Beſteller ſelbſt oder vom Händler Kartoffeln ſind bei Empfang wird der Arbeitgeber ge⸗ in liefert in jeder Größe Neckar-Bote-Druckerei. Abwicklung der Belieferung zu 0 Verſammlungs-Kalender Fußballpereinigung 1898. Heute Donnerstag abend Training im Saale des Vereinslokals und zwar: ab ½6 Uhr Schüler, ab ½7 Uhr Jugend, ab ½8 Uhr Senioren. um ½8 Uhr e Um 7/9 Uhr Spielerverſammlung. Um reſt⸗ loſes Erſcheinen wird gebeten. Druckarbeite für Handel, Gewerbe und Industrie werden in jeder Ausführung angefertigt —— 8 5 Vielfach wird efft in der ANeckarhote · Druckerei“ 5 5 b 40 Bofqplsꝛohpiod ueneu usg an sig uno ur Zunft aof gun squsureg eig ungen wil dige 310 eL nv eil aur 08 egunc ee ee ene eee ueupzf 461 Biogiea aun vlog spa inv i lip eie sn ien sel value ue u i vag Sijggick gun ue a0 ieh! uf nan eiue ae a gun inv teuug us u! 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Nun verſuchte ſie zu tröſten. „Vielleicht iſt es doch nicht wahr, was die Dragoner erzählt haben. Es wird ja ſo viel geſprochen und geſchwatzt. Man kann immer nur die Hälfte glauben. Vielleicht iſt Oſten doch noch gerettet. Gib die Hoffnung nicht auf, liebe Margarete, ehe du nicht ganz ſichere Nachricht haſt. Wer weiß, ob er ſich nicht in der Kalahariwüſte irgendwo ver⸗ borgen hält.“ Margarete ſchüttelte traurig den Kopf. Es wird ſchon wahr ſein, Marie,“ entgegnete ſie, noch immer leiſe weinend,„das Schickſal erſpart mir keinen Schmerz.“ „Sei ſtark, Margarete,“ ermahnte Frau Fiſcher. Margarete lächelte ſchmerzlich.„Du, die du keinen ſol⸗ chen Schmerz zu dulden haſt, haſt leicht tröſten und mah⸗ nen,“ ſprach ſie in bitterem Tone „Ich meine es gut mit dir.“ Margarete erhob ſich.„Ja— verzeih',— ich weiß, daß du es gut meinſt. Aber, bitte, laß mich jetzt allein. Du haſt recht, ich muß ſtark ſein, ich muß allein mit meinem Schmerz fertig werden.“ Frau Fiſcher küßte die Freundin auf die Stirn und entfernte ſich leiſe. Margarete ging ruhelos auf und ab. Ihre Tränen waren verſiegt, aber der tiefe, bohrende Schmerz in ihrem Herzen war geblieben. Was tat ſte noch auf der Welt, da das Schickſal ihr alles genommen hatte, was ihr lieb und teuer geweſen war? Was konnte ſie noch nützen, da das Schickſal ihre beſte Kraft, ihren frohen Mut gebrochen hatte? Wäre es nicht am beſten für ſie, ſie läge an der Seite ihres Vaters im Grabe und fände Ruhe und Frieden in dem ewigen Schlaf? Ganz allein ſtand ſie in der Welt. Die alte deutſche Heimat ihrer Kindheit war ihr fremd geworden, jetzt hatte ſie auch die neue Heimat, die ſie an der Seite ihres Vaters gefunden, verloren, und die Zukunft, die ſich ihr liebendes Herz ſo ſchön ausgemalt, war ihr zerſtört. Was ſollte ſte auch hier in dieſem Lande, das ihr alles geraubt, was ihrem Leben Wert verliehen hatte? In dieſem Lande, das nicht einmal mehr deutſches Land war, ſondern ſich in der Gewalt eines fremden Eroberers befand. Aber wohin ſich wenden? Zwar lebten ihre Großeltern mütterlicherſeits noch in Deutſchland. Aber ſie waren ihr fremd geworden, und ihr graute vor der Enge der kleinen Stadt, des kleinen Geſichtskreiſes, in dem die alten Leute intereſſelos für alles andere dahinlebten. And doch mußte ſie hier fort, wenn ſie wieder erſtarken, wenn ſie wieder tätig ſein ſollte. Und tätig ſein mußte ſie, ſollte ſie nicht untergehen in dem Meere ihrer Schmerzen, deſſen dunkle Wellen ihr über den Kopf zuſammenzuſchla⸗ gen drohten. Als Doktor Fiſcher heimkam, hatte ſie ihre Ruhe ſo weit wiedergewonnen, daß ſie mit ihm über ihr Leben und ihre Zukunft ſprechen konnte. Er ſah eine Weile ernſt vor ſich nieder.„Ich verſtehe ſehr wohl, ſagte er dann,„daß Sie ſich nach einer Ihr Leben ausfüllenden Tätigkeit ſehnen. Ich halte es auch für das Beſte, wenn Sie wieder zur Arbeit greifen, denn die Arbeit hebt uns über jeden Schmerz hinaus. Wäre es da nicht am beſten, Sie perſuchen, Ihre Farm wieder in Be⸗ trieb zu ſetzen? Einen tüchtigen Verwalter finden Sie un⸗ ter den jetzigen Verhältniſſen leicht, und die engliſche Ver⸗ waltung wird ſchon für Ordnung ſorgen. Ich ſelbſt würde mit dem Kommandanten ſprechen!« „Nein,“ entgegnete Margarete kurz entſchloſſen, na der Farm kehre ſch nicht zurück Dort Bü a geſſen können— ſie iſt einmal zerſtört wie mein anzes eben. Sie mag in Trümmern bleiben, aber auf Trüm⸗ mern kann ich mein Leben nicht wieder neu aufbauen.“ „Sie mögen recht haben,“ ſagte der Arzt. Margarete ging einige Male erregt auf und ab. Dann blieb ſie plötzlich vor dem Doktor ſtehe ihren leuchtete es auf. e e e „Sagen Sie, lieber Freund, würde mir die i Verwalkung erlauben, nach Deutſchland zurüczurehten 9e „Der Arzt ſah ſie überraſcht an.„Leicht wird es nicht ein, einen Paß für Sie zu erhalten,“ ſagte er.„Aber da Sie hier ganz allein ſtehen und Ihre Großeltern in Deutſchland leben, wird man Ihnen wohl die Heimkehr jeſtatten. Aber was wollen Sie in Deutschland?“ „Iſt dort nicht Krieg?“ „Ia, freiſich „Und gibt es dort nicht unzählige Verwundete un! Kranke zu pflegen?“ „Ah, nun verſtehe ich Sie! Ja, das wäre allerding⸗ 40 eine Tätigkeit für Sie, die Sie befriedigen könnte. b„Wollen Sie ſich erkundigen, ob ich den Paß erhalter ann?“ „Sehr gern. Ich werde mit dem Kommandanten ſpre⸗ chen. Aber Sie müſſen die Reiſe ganz allein zurücklegen.“ „Ich habe ſie ſchon einmal vor Jahren allein gemacht.“ „Das iſt wahr. Von hier geht aber kein Dampfer nach Europa, am wenigſten nach Deutſchland. Sie müſſen von Kapſtadt aus fahren und dann am beſten mit einem neu⸗ tralen Dampfer.“ „Mein Vater ſtand mit einer holländiſchen Bank in Kapſtadt in Geſchäftsverbindung, ich könnte mich an dieſe Ban mein Vermögen liegt zum Teil auch in dieſer Ban 1 1 „Das iſt gut. Und die hieſige Bank gibt Ihnen einen hoben mit, ſo ſind Sie aller Schwierigkeiten über⸗ oben.“ „Bis auf den Paß...“ „Den ich Ihnen bald beſorgen werde.“ „Ich danke Ihnen von Herzen. Aber ich habe noch eine Bitte; nehmen Sie ſich meines armen ſchwarzen Burſchen. des Jim, an, wenn ich fort bin.“ „Jim kann in meinem Hauſe bleiben“ „Meinen herzlichen Dank..“ Sie reichte dem Arzt beide Hände, die dieſer kräftig ſchüttelte. Neues Leben ſchien in Margarete erwacht zu ſein. Sie rüſtete alles zur Abreiſe her, damit ſie ſofort ab⸗ fahren konnte, wenn ſie den Paß erhalten hatte. „Die gute Frau Fiſcher war ſehr traurig.„Ich wollte, ich könnte mit dir fahren, aber ich darf meinen Mann nicht verlaſſen, und wenn er entlaſſen wird— aber damit hat es noch gute Wege.“ Nach acht Tagen kam der Stabsarzt frohlockend heim. „Ich habe Ihren Paß, Margarete!“ rief er.„Sie kön⸗ nen mit dem nächſten Dampfer nach Kapſtadt fahren. Dort müſſen Sie ſich nach einem Dampfer für Holland umſehen. Aber das Bankhaus wird Ihnen ſchon helfen.“ Margarete nahm nach einigen Tagen Abſchied von den treuen Freunden und dem Lande, das ihr eine neue Hei⸗ mat hatte werden ſollen und in dem ſie das Glück ihres Lebens verloren. Neuem Leben, neuem Glück fuhr ſie ent⸗ gegen.— 13. Kapitel. An einem der mächtigen Hafendämme von Kapſtadt lag der große Ueberſeedampfer„Königin Emma“ zur Ab⸗ 095 bereit. Die holländiſche Flagge flatterte am Haupt⸗ maſt, dadurch anzeigend, daß der Dampfer in Amſterdam beheimatet war. Er hatte eine weite Reiſe hinter ſich, denn er kam von Niederländiſch⸗Indien, wollte nach Amſterdam zurück und war nur Kapſtadt angelaufen, um hier einige Güter zu löſchen und neue Fracht für Holland einzunehmen. Auch für den Perſonenverkehr war der ſchöne und elegante Dampfer eingerichtet. In der erſten Kajüte hat⸗ ten es ſich einige reiche holländiſche Kaufleute bequem ge⸗ macht; auch mehrere holländiſche Offiziere, die bei den in⸗ diſchen Truppen geſtanden hatten, befanden ſich auf der Urlaubsreiſe nach der Heimat auf dem Dampfer. Das Zwiſchendeck füllte eine bunte Menge von Indiern, Hol⸗ ländern und Angehörigen anderer Staaten, die teils in iht Vaterland heimkehrten, teils in fremden Landen ſich ein neues Leben gründen wollten. Nur Angehörige des Deutſchen Reichs und Oeſterreich⸗ Ungarns fehlten in dieſer Menge; einige arme Teufel die⸗ ſer Nationen hatten die engliſchen Behörden von Kapſtadt verhaftet und in das im Innern des Landes befindliche Internierungslager gebracht. Fürchtete man doch, daß ſie in Europa gegen das mächtige England oder deſſen Ver⸗ bündete kämpfen könnten. Sogar einen deutſchen Miſſto⸗ nar, der zwanzig Jahre in Indien tätig geweſen und auf der Heimreiſe begriffen war, hatte man verhaftet und von ſeiner Familie getrennt, die in Kapſtadt bleiben wollte, um dem Gatten und Vater näher zu ſein. 8 (Fortſetzung folgt.) f Der Brief aus dem Wel krieg Skizze von Hans Lang ko w Karl Weber ſchaut mit gerunzelter Stirn von dem Suppenteller auf, aus dem er eben den erſten Löffel voll genommen und genoſſen hat. „Wieder zu wenig Salz, Lene!“ brummt er,„daß ihr Frauen das nie lernt! Es ſchmeckt faſt wie Abwaſchwaſſer.“ Frau Helene ſeufzt ſtill vor ſich hin. Es iſt immer die⸗ ſelbe Geſchichte. Wenn ihr Karl abends von der Arbeit kommt, iſt er launiſch. Bei der geringſten Kleinigkeit gibt es Aerger, Gebrumm, Zank. Trotzdem ſie nun bald dreiund⸗ wanzig Jahre verheiratet ſind. Sie weiß, daß ſie ſich zu⸗ Feen muß, damit nicht auch ihr der Geduldsfaden einmal reißt. So ſagt ſie nur: „Das Salznäpfchen ſteht doch vor dir, Mann! Bediene dich doch!“ f Er runzelt die Stirn noch ärger. „Vielleicht verlangſt du auch noch, daß ich mich abends an den Herd ſtelle und das Eſſen ſelber mache?! Was? Da⸗ zu iſt man verheiratet?“ Nun ſteckt auch ſie ſeine üble Laune an. „Was kann ich dafür, wenn du bei der Arbeit Aerger gehabt haſt— immer iſt es dasſelbe. An mir läßt du ihn aus!“ „Ich kann etwas e zu eſſen verlangen, wenn 5 dt heimkomme,“ grollt er,„nicht Sachen, die halb ertig ſind!“ „Aber Mann, das bißchen Salz— du biſt wirklich un⸗ erecht!“ 5„Was, ich bin ungerecht?! Weil du nicht kochen kannſt oder willſt? Aber du tuſt es ja nur, um mich zu ärgern!“ „Karl! Das verbitte ich mir!“ Er ſteht auf und ſchiebt den Teller besſeite. 5 „Mahlzeit! Wenn du zanken willſt, iß bitte auch alleine, mir iſt der Appetit vergangen. Jeden Tag geht das jetzt ſo!“ „Ja, weil du von Tag zu Tag brummiger biſt!“ „Habe ich auch Urſache zu. Jeden Tag iſt etwas anderes. Nächſtens werde ich im Gaſthaus eſſen, verſtanden?“ 5 „Wenn dir mein Eſſen nicht mehr paßt nach nun drei⸗ undzwanzig Jahren, bitte.“ Beide ſind empört, aufgereizt, ſchwer gekränkt. Er ſteht am Fenſter und trommelt auf die Scheiben. Sie rückt die Teller auf dem Tiſch zurück, vernehmlich damit klappernd. 5 Immer wieder dieſelbe Geſchichte. 5 „Man könnte es wirklich einmal ſatt bekommen!“ brummt er. „Bitte,“ ſagt ſie,„ich lege dir nichts in den Weg!“ Sie räumt das Geſchirr weg, hantiert in der Küche, ſtellt das, was nicht gegeſſen wurde, warm— es darf nichts um⸗ kommen wegen ſolch einem Streit. Hausfrau bleibt Haus⸗ frau! Und doch iſt Bitternis in ihrem Herzen. Er hat ſich in eine Sofaecke vergraben, ſtarrt hartnäckig in ſeine Zeitung, begreift gar nicht, was er lieſt, ſo erbittert und verärgert iſt er. Sie mag auch nicht ſtell ſitzen. Sie kramt herum Aus einer Ecke zieht ſie eine Kiſte, eine ſchwere, ſolide Kiſte mit Handgriff und einem Schiebedeckel. Sie ſchiebt daran herum, ſie quält ſich, ſie bekommt ihn nicht auf. Er lugt hinter ſeiner Zeitung vor. Nun kann er es doch nicht laſſen, ſich einzumiſchen „Was machſt du da eigentlich?“ knurrt er. Sie hebt den Kopf. a 1 5 „Ich krieg den Deckel nicht auf!“ gibt ſie kurz zurück. „Muß das ſein? Was iſt das eigentlich für ein Ding da?“ Sie ſieht ihn an. 5 Ich habe heute den Boden entrümpelt. Das da ſtand auch noch herum— entſinnſt du dich nicht?— es iſt deine Sodatenkiſte, die du aus dem Felde heimbrachteſt.“ „Hm!“ Mit einem Male iſt er auf den Beinen.„Na, ich werde dir mal helfen!“ Schon iſt er da.„Ja, da klemmt etwas! Ruck— da haben wir's!“ Der Deckel fliegt auf. Allerhand Feldgraues wird ſich⸗ bar, gut eingepackt, damals nach der Heimkehr, eine Feld⸗ flaſche, eine Soldatenmütze, unter dem Grauweiß des Schutzſtreifens leuchtet noch die verblichene rote Infanterie⸗ farbe. Er ſtarrt auf die Sachen und denkt zurück. Da klingt die Stimme ſeiner Frau an ſein Ohr. „Du, ſieh mal, das hat geklemmt!“ Es iſt ein Brief in einem aufgeſchnittenen Umſchlag. Karl ſieht die Stempel und greift unwillkürlich 99 Ein ſeltſamer Brief mit ſeltſamen Stempeln. Schon ein bißchen gelb iſt das grobe Papier und ein bißchen ver⸗ wiſcht die Stempel— aber die Anſchrift kann man noch leſen: „An den Musketier Karl Weber, Inf. Regt. 167. 8. Komp. 18 ID.—IX A.—Ka“ Und dann viele Vermerke von Feldpoſtſtationen, Datumsſtempel: Auguſt 1916—— der Abſender:„Helene Weber.“ Wie feſt die Schrift damals war! Heute ſchreibt ſeine Frau ſchon ein bißchen unſicherer. Aber das iſt es nicht ne was dieſer Brief erzählt, der ſich lange herumgetrieben haben mag, von einer Feld⸗ poſtſtation zur anderen, gehemmt durch Poſtſperren und widrige Zuſtände, immer hinter dem Infanterieregiment 167 her, das auf endloſen Transporten rollte, entlang der feuerſpeienden Front, das ſich in der Champagne ſchlug und in Flandern und mit ihm der damalige Musketier Weber. Bis er ihn doch irgendwo bekam———. Und der Brief mit den Sorgen der Frau daheim, bela⸗ den auch mit mutigen Troſtworten und großer Sehnſucht —— einer von vielen und oft geleſen, er war dann nachher ſtecken geblieben in der Feldkiſte. Alle Sorgen und alle Not, alles Große und Schwere der Zeit von damals ſteht wieder vor dieſen beiden Men⸗ ſchen. Und wie ſie umeinander gebangt haben— der Mann draußen, die Frau drinnen, getrennt durch Raum und Zeit und doch eines in der Liebe und Tapferkeit für einander. Er hebt den Blick und ſtreckt ihr die Hand entgegen. „Verzeihung, Lene— und da zankt man ſich heute um eine Priſe Salz. Wenn ich an damals denke, und daß ich vielleicht nie wieder——“ Sie hält ihm die Hand vor den Mund. ⸗Schſcht— bitte, bitte, davon ſprich nicht. Ich bin ja mitſchuldig— wir wollen uns nie wieder um die kleinen Dinge zanken! Nicht, Karl?“ „Gewiß!“ ſagt er,„ſo ſoll es ſein!“ Und dann nimmt er behutſam den Brief aus dem Um: ſchlag. Und ſie leſen die Zeilen von damals— und es iſt ihnen, als wäre das Leben doppelt ſchön. Ja, was ſo ein alter Feldpoſtbrief manchmal für ein guter Mahner und Erzieher ſein kann! Die falſche Adreſſe In Frankreich, in der Zeit des alten Königtums, waren bekanntlich die Hofſtellen käuflich. Wer kein Geld hatte und doch dorthin ſtrebte, ſuchte 172 5 wenigſten die Gunſt eines Mannes zu gewinnen, der bereits an der Futterkrippe ſaß. beamten Vaudeſſon ein Mann aus der Provinz, und zwar aus Vaudeſſons Heimat. Vaudeſſon beſaß dort ein Schloß mit Ländereien und 055 wegen einiger Aecker ſchon lange einen ärgerlichen Prozeß. Nun überbrachte ihm der Mann eine Urkunde, die einwandfrei dartat, daß Vau⸗ deſſon im Unrecht war. Vernichtete er ſie, dann hatten die Gegner kein Beweisſtück in der Hand und mußten den Rechtsſtreit verlieren. Vaudeſſon beſah das Dokument, und ſchon hoffte der Heuchler, der es ihm zugeſchmuggelt hatte, auf lobende Worte. Da ſagte Vaudeſſon:„Ich werde dieſes Schriftſtück ſofort der Gegenpartei zuſtellen, denn ich bin ſelber Juriſt und vertrete das unbedingte Recht. Was ich jetzt tue, mein Werter, wäre zu tun natürlich Ihre Pflicht geweſen. Da Sie dieſe nicht erfüllten, müſſen Sie dazu erzogen werden!“ Er winkte einigen Palaſtſoldaten, und der Mann, der 5 eine Stelle hatte erſchleichen wollen, wurde abgeführt. Ri. 222