mern; naſtikf utſch); 3. 8.30 Mit⸗ 12.40 ſchrich⸗ „ an⸗ Nach⸗ chrich⸗ it und zichten utſchſz utſch) ichten 1 Stun⸗ vom 1 1 erling ö bunte ertra⸗ Schul⸗ Lie⸗ hmit⸗ 3 1 n, 18 —— unter derten. Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Pofſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗ A. 39. Jahrgang Die Tal von Scapa Flow A⸗Boot⸗Kommandant Prien berichtet. In der großen Condor⸗Maſchine fliegen wir über die norddeutſche Tiefebene. Wir ſitzen inmitten der Beſatzung des U-Bootes, das von ſeiner erfolgreichen Fahrt nach Scapa Flow in den Heimathafen zurückgekehrt iſt. Kapitänleutnant Prien, der Kommandant des ſiegreichen U-Bootes, verſucht Uns in einem Geſpräch den Verlauf der Fahrt und die Er⸗ eigniſſe im engliſchen Kriegshafen Scapa Flow zu ſchildern Auf die Frage, wieſo er gerade in den Hafen von Scapa Flow mit ſeinem Boot eindrang, ſagte er mit ſchlichten Wor⸗ ten:„Sechs Wochen Krieg ſind jetzt vorübergegangen. Auf den bisherigen Fahrten mit meinem U⸗Boot habe ich nicht ein einziges feindliches Kriegsſchiff zu Geſicht bekommen. Umſo dringender wurde der Wunſch unſerer ganzen Beſat⸗ zung, nur einmal ein britiſches Kriegsſchiff vor die Torpedorohre zubekommen. Dies dachte nicht nur ich, dies dachten der Wachoffizier, der Torpedo⸗ offizier, jeder andere Offtzter und auch jeder Mann an Bord des Bootes. Da aber anſcheinend auf der freien See es heute nicht möglich iſt, ein engliſches Kriegsſchiff zu treffen, ſo be⸗ ſtand für mich nur die Möglichkeit, in einen engliſchen Kriegshafen einzudringen. Alſo ſtand der Entſchluß feſt, einen engliſchen Kriegshafen aufzuſuchen. Und wenn es ſchon ein ſolcher ſein mußte, dann ſollte es gerade jener ſein, in dem die Engländer ſeinerzeit die deutſche Flotte internierten und in dem Admiral Reuter die Ehre der deutſchen Flagge durch die Verſenkung der deutſchen Kriegsſchiffe des Welt⸗ krieges rettete.“ Der Kapitän des U-Bootes kam dann auf die Einzelhei⸗ ten der Fahrt zu ſprechen, wobei er u. a. ſagte:„Nach ge⸗ naueſter Beobachtung ſtellten wir die günſtigſten Möglich⸗ keiten feſt, um in den Hafen von Scapa Flow einzudringen. Es war ein Mogeln und ein Verſteckſpielen, um durch die engliſchen Sperren hindurchzukommen. Plötzlich“, ſo ſagte der Kapitän mit einem verſchmitzten Lächeln,„waren wir drinnen. Der Abend war taghell erleuchtet durch ein Nord⸗ licht, wie ich es bisher in meiner Seemannstätigkeit noch nicht erlebt habe. Es galt nun vorſichtig zu ſein, und den Erfolg zu erringen.“ Je näher der Kommandant des erfolgreichen U-Bootes mit ſeiner Schilderung den Ereigniſſen in der Bucht von Scapa Flow kam, umſo lebendiger wurde ſeine Darſtellung. „Nachdem wir in die Bucht eingedrungen waren, war meine erſte Aufgabe, darauf zu ſehen, daß wir nicht entdeckt wer⸗ den, bevor wir das von mir geſteckte Ziel erreicht hatten. Im Norden, direkt vor mir, ſah ich die Silhoueklen von zwei Schlachtſchiffen. Das ſind Ziele, die ſich jeder U-Bools⸗ mann wünſcht, alſo darauf zul Alle Torpedorohre fertig! Beſatzung auf die Befehlsſtände! unter Grundſatz: Ran!“ Während Kapitänleutnant Prien dieſe Worte ſpricht, glänzen die Geſichter der Männer ſeiner Beſatzung, die rings um ihn ſtehen, vor Stolz und vor Erinnerung an das, was hinter ihnen liegt. Jeder will ſeinen Beitrag geben zur Schil⸗ derung der Stunden und Minuten, die ſie ihr Leben lang nicht vergeſſen werden. Der Kommandant des U-Bootes kann dann endlich in ſei⸗ ner Schilderung der Ereigniſſe fortfahren:„Als wir die ge⸗ nügende Entfernung von den beiden Schlachtſchiffen haben, werden die Rohre fertiggemacht. Jetzt muß die Technik be⸗ weiſen, was ſie kann. Und ſie tut es. Der erſte Torpedo trifft das Schlachtſchiff mit zwei Schornſteinen, das die größere Entfernung von unſerem Boot hat Der zweite Torpedo da⸗ gegen trifft das uns näher liegende Schiff. Da das näher liegende Schlachtſchiff das erſte teilweiſe überdeckte, konnte der erſte Torpedo naturgemäß nur auf deſſen frei ſichtbaren Teil abgeſchoſſen werden. Er traf deshalb nur das Vorder⸗ ſchiff, wodurch das Schiff— es handelte ſich um die „Repulſe“— zwar nicht verſenkt, aber doch erheblich be⸗ ſchädigt wurde, ſodaß, wie wir einwandfrei feſtſtellen konn⸗ ten, das Vorſchiff ſofort tief in das Waſſer einſank. Die Wirkung des zweiten Torpedos war unheimlich. Mehrere Waſſerſäulen, weit über die Höhen des achlernen Maſtes herausragend, ſtiegen an den Bordwänden hoch. Feuerſäulen in allen Regenbogenfarben wurden ſichtbar. Brocken flogen durch die Luft. Dies waren Schornſteinkeile, Maſtſtücke und Teile des Brückenaufbaues.“ KRNapitänleutnant Prien macht hier in ſeiner anſchaulichen Schilderung eine Pauſe, und noch einmal denkt er zurück an das Geſchehene, ehe er mit ſeiner Sichlderung fortfährt.„Das Boot hatte unterdeſſen gedreht und lag auf Auslaufkurs, denn mein Ziel galt ja nicht nur der Verſenkung britiſcher Schiffe in einem engliſchen Kriegshafen, ſondern auch der Erhaltung meiner Beſatzung und meines Bootes für weitere Aufgaben. Auf dem gleichen Wege, auf dem wir hereingekommen waren, ſind wir auch wiederheraus⸗ gefahren. Hinter uns ſetzten Scheinwerferſpiele und Morſezeichen in recht auffälliger Form ein. Das iſt ja auch klar, ſo meinte Kapitänleutnant Prien verſchmitzt lächelnd, denn wem fällt vor Staunen nicht der Unterkiefer herunter, wenn ihm im eigenen 8 um Mitternacht Schlachtſchiffe von ſolcher Größe torpediert und verſenkt werden!“ Nachdem Kapitänleutnant Prien dieſe eindrucksvolle Schilderung der Torpedierung der Schlachtſchiffe„Royal Oak“ und„Repulſe“ gegeben hatte, fragten wir ihn, mit welchen Gefühlen er die eimfahrt nach dieſem Erfolg antrat. Er ſagte!„Der Eindruck der Vernichtung der„Royal Oak“ und der Beſchädigung der„Repulſe“ und der Gedanke an die unermeßlichen Opfer an Menſchen wirkte ſo unge⸗ heuerlich auf diejenigen, die dieſes ſchaurige Schauſpiel mit angeſehen haben, daß es uns zunächſt unmöglich war, nach⸗ Donnerstag, den 19. Oktober 1939 dem wir wieder ausgelaufen waren, den im Boot befind⸗ lichen Kameraden eine klare Schilderung der Vorgänge zu geben. Erſt nach etwa einer halben Stunde hatten wir uns von dem erſchütternden Eindruck ſoweit geſammelt, daß wir den Hergang im einzelnen zu ſchildern in der Lage waren. Mir ſelbſt, ſo ſagte Kapitänleutnant Prien, wird unvergeß⸗ lich der Eindruck bleiben, den meine Beſatzung machte, als ich meinen Beſchluß, nach Scapa Flow einzulaufen, bekannt⸗ gab, wie meine Männer da mit leuchtenden Augen und mit hartem Willen zum Siege hinter mir ſtanden. Das Hurra, das die gleiche Beſatzung ausbrachte, als ich nach dem Aus⸗ laufen aus dem Hafen von Scapa Flow durch das Sprech⸗ rohr an alle Stellen des Bootes durchgeben konnte: „Wir haben ein Schlachtſchiff verſenkt, ein Schlachk⸗ ſchiff beſchädigt und ſind ungeſchoren aus dem Kriegs hafen herausgekommen“, wird mir ebenfalls für mein ganzes Leben unvergeßlich blei⸗ ben.“ Zum Schluß erkundigten wir uns bei dem Komman⸗ danten des erfolgreichen U-Bootes nach dem Eindruck, den ihm und ſeiner Mannſchaft der Empfang in der Hei⸗ mat gemacht hat. Kapitänleutnant Prien ſagte dazu:„Bei unſerem Eintreffen in dem deutſchen Seehafen iſt mir erſt recht zum Bewußtſein gekommen, welche Anteilnahme das deutſche Volk an dieſer für uns U⸗Bootleute ſo ſelbſtverſtänd⸗ lichen Fahrt genommen hat. Ich bin überzeugt, daß meine Beſatzung auch weiterhin erfüllt iſt von dem Wunſche, alles zu tun, um dieſen Krieg ſiegreich und ehrenvoll für Deutſch⸗ land in Kürze zu beenden.“ Begeiſterter Empfang in Berlin Von einer begeiſterten Menſchenmenge ſtürmiſch ge⸗ feiert, traf die heldenmütige Beſatzung des ſiegreichen deutſchen U-Bootes von Scapa Ffflow mit ihrem Komman⸗ danten, Kapitänleutnant Prien, an der Spitze, auf dem Flughafen Tempelhof ein, um daun unter dem Jubel der Berliner Bevölkerung, die ſich zu ungezählten Tauſenden auf den Anfahrtsſtraßen bis zum Hotel Kaiſerhof einge⸗ funden hatte, ihren Einzug in die Reichshauptſtadt zu halten. Zum Empfang der tapferen Beſatzung, die auf Ein⸗ ladung des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht nach Berlin gekommen iſt, war der Chef des U⸗Boot⸗Amtes im Oberkommando der Kriegsmarine, Kapitän zur See Siemens, mit ſeinem Stabe auf dem Flughafen erſchienen, ferner zahlreiche andere hohe Offi⸗ ziere der Kriegsmarine, des Heeres und der Luftwaffe ſo⸗ wie eine Abordnung der Kameradſchaft der U-Bootfahrer in Berlin. Kurz nach 11 Uhr ſetzte die von Flugkapitän „V½6Oberführer Baur geſteuerte Maſchine des Führers, die viermotorige„Grenzmark“, auf dem Rollfeld auf, und in kurzen Abſtänden folgten die zwei weiteren Maſchinen mit den übrigen Mitgliedern der U⸗Bootbeſatzung. Im gleichen Augenblick waren alle drei Flugzeuge von den begeiſterten Menſchen dicht umringt. Als erſter entſtieg Kapitän⸗ leutnant Prien, mit dem Eiſernen Kreuz 1. Klaſſe geſchmückt, der Maſchine, um zunächſt von Kapitän zur ee Siemens kurz begrüßt und zu ſeinem herrlichen Waffen⸗ erfolg beglückwünſcht zu werden. In knapper ſoldatiſcher Weiſe erſtattete er Meldung und gab dann auf die vielen Fragen, die immer wieder von allen Seiten auf ihn ein⸗ ſtürmten, Antwort. Hunderte von Händen ſtreckten ſich ihm und den Männern ſeiner Beſatzung glückwünſchend entgegen. Erſt nach einiger Zeit war es möglich, das Roll⸗ feld von der begeiſtert andrängenden Menge zu räumen und Platz zu ſchaffen, ſo daß die Mannſchaft in Linie zu drei Gliedern zur offiziellen Meldung Aufſtellung nehmen konnte. Kapitän zur See Siemens hieß nunmehr die tapfe⸗ ren Männer namens des Oberbefehlshabers der Kriegs⸗ marine und aller Soldaten der Marine im Standort Ber⸗ lin herzlich willkommen.„Wir ſind froh und tief bewegt“, ſo ſagte er u. a.,„Sie für einige Stunden unter uns zu wiſſen und Ihnen ſowie Ihrem hervorragenden Kommandanten Auge in Auge gegenüberzuſtehen. Mit Ihrer mutigen Tat, die von einem ſo unerhörten Erfolg gekrönt wurde, haben Sie nicht nur die ganze Welt in Erſtaunen geſetzt, ſondern auch denen, die es traf, einen heilloſen Schrecken und einen gewaltigen Reſpekt einge⸗ dN Sie haben damit die unvergeßlichen U-Boot⸗Taten es Weltkrieges um ein neues Ruhmesblatt vec⸗ mehrt und den Namen Ihres U-Bootes und Ihren eigenen Namen in die Geſchichte des Seekrieges eingeſchrieben. Sie haben erneut bewieſen, daß bei der Erringung ſoldatiſcher Waffenerfolge nicht die Zahl und die Größe militäriſcher Ausrüſtung ausſchlaggebend iſt, ſondern der unbeugſame Wille zur Tat.“ a Dann ſchritt Kapitän Siemens die Front ab und be⸗ grüßte jeden einzelnen durch Handſchlag. Spontan brachte die verſammelte Menge ein dreifaches Sieg⸗Heil auf die heldenmütige Beſatzung aus, das von dieſer als Ausdruck des Dankes für den feſtlichen Empfang erwidert wurde. Anſchließend ging es in langer Wagenkolonne, unter dem 1 Jubel der den Flugplatz und die Anfahrtſtra⸗ en dicht umlagernden Berliner Bevölkerung. zum Horel Kaiſerhof. Es war ein Empfang, wie ſich ihn die mutige Beſatzung nicht ſchöner und herrlicher hätte denken können. 115 anfang, der ſich zu einem wahren Triumphzug ge⸗ altete. Die Beſatzung beim Führer Der Führer empfing Mittwoch mittag in ſeinem Arbeits⸗ zimmer in der Neuen Reichskanzlei im Beiſein des Ober⸗ befehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. e. Raeder, den Kommandanten Kapitänleutnant Prien und die Beſatzung des erfolgreichen U-Bootes, das mitten in „Telegraaf“ ſchreibt hierzu, daß das Eindringen Oberhaus gemacht habe. : d es dem deutſchen. mitteln dieſes Hafens zu krotzen. Er habe das Eindringen des U-Bootes als einen bemerkenswerten Beweis von gro⸗ ßer Tüchtigkeiſ des der Bucht von Scapa Flow den Schlachtkreuzer„Repulſe“ und das Schlachtſchiff„Royal Oak“ torpediert hatte. Kapi⸗ tänleutnant Prien meldete dem Führer die angetretene Beſatzung des U-Bootes zur Stelle. Der Führer begrüßte jeden einzelnen der Offiziere und Männer der Beſatzung durch Handſchlag. In einer Anſprache brachte der Führer ſodann ſeinen und den Dank der ganzen deutſchen Nation für dieſe Tat zum Ausdruck. Er erinnerte daran, daß die Männer, die heute vor ihm ſtünden, dieſe einzigartige Leiſtung auf jenem Platz vollbrachten, auf dem einſt die deutſche Flotte durch eine ſchwache. ausgeliefert wurde in der krügeri⸗ ſchen Hoffnung, ſie vielleicht zurückerhalten zu können, und auf dem dann ein deutſcher Admiral dieſe Flotte vor der letz⸗ ken Schande bewahrt und gerettet habe. Die große und kühne Tat der Männer, die er glücklich ſei, heute perſönlich begrüßen zu können, habe das ganze deutſche Volk in ſeinem unerſchütterlichen Berkrauen auf den Sieg nur noch geſtärkt. Der Führer gab in bewegten Worten ſeinem und des gan⸗ zen deutſchen Volkes Stolz auf die Männer der deutſchen U⸗Bootwaffe Ausdruck. Was ſie hier geleiſtet hätten, ſei die ſtolzeſte Tat, die überhaupt ein deutſches U-Boot unter⸗ nehmen und vollbringen konnte. Sie haben nicht nur ganz Deutſchland auf das tiefſte beglückt, ſondern ihr Ruhm ſei in die ganze Welt hinausgegangen. Der Führer überreichte dem Kommandanten, Kapitän⸗ leutnant Prien, als höchſte Auszeichnung, die es für einen deutſchen Soldaten geben kann, das Ritter ⸗ kreuz des Eiſernen Kreuzes. Dieſe Auszeichnung ehrt zugleich auch die ganze Beſatzung. Kapitänleutnant Prien erſtattete dann dem Führer aus⸗ führlichen Bericht über ſeine Erlebniſſe in der Bucht von Scapa Flow. Anſchließend waren der Kommandant und die Beſatzung des U-Bootes Gäſte des Führers zum Mittageſſen in ſeiner Wohnung. „Der Verluſt iſt ſchwer“ Churchill berichtet nur über„Royal Oak“. London, 18. Okt. Im Unterhaus gab Marineminiſter Churchill eine Erklärung über die Verſenkung der„Royal Oak“ in der es u. a. heißt: Das Schlachiſchiff„Royal Oak“ wurde am 14. Oktober etwa 1.30 Uhr von einem deukſchen U-Boot in Scapa Flow vor Anker verſenkt. Mam kann nur mukmaßden, wie es dem U-Boot gelang, die Verteidigungskette zu durchbrechen. Wenn wir bedenken, daß dieſer Ankerplatz im ganzen letz⸗ ten Kriege als immun gegen ſolche Angriffe galt, wegen der Hinderniſſe, wie ſie Strömung und die Neßzbarrikaden bildeken, müſſen wir dieſen Durchbruch eines U-Bootes als bemerkenswerte Errungenſchaft wagemutiger Tüchtigkeit anſehen. In Scapg Flow iſt jetzt eine Unterſuchungskommiſſion tätig, die über alles, was ſich ereignet hat, berichten wird, und alles, was ich hier ſage, muß der Reviſion im Lichte der Schlußfolgerungen unterliegen, zu der die Kommiſſion gelangt. Das Schiff lag am äußerſten Ende des Hafens, weshalb viele Offiziere und Mannſchaften ertranken, bevor von anderen Schiffen Hilfe kam. Eine Liſte der Ueberleben⸗ den iſt bereits veröffentlicht worden, und ich bedauere ſehr, dem Hauſe mitteilen zu müſſen, daß 800 Offiziere und Mannſchaften ums Leben gekommen ſind. Die Admiralität hat den Verluſt dieſes Schiffes ſofort mitgeteilt. Der Verluſt iſt ſchwer. Inzwiſchen hat eine intenſive Durchſuchung des Hafens zu keinerlei Ergeb⸗ niſſen geführt. Es iſt jedoch klar, daß der Hafen nach einer gewiſſen Zeit wieder für klar erklärt werden kann, da jedes U⸗Boot an die Oberfläche kommen müßte, um Luft zu faſſen oder zugrunde gehen würde. Es werden alle not⸗ wendigen Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheitsmaß⸗ nahmen zu erhöhen, die ſich im letzten Kriege als wir⸗ kungsvoll érwieſen haben. Im übrigen muß ich den Be⸗ richt des Ausſchuſſes abwarten, der jetzt den Vorfall in allen techniſchen Einzelheiten ausführlich unterſucht. Auch„Iron Duke“ getroffen Jellicoe's Flaggſchiff.— Erfolg im Oberhaus zugegeben. Amſterdam, 18. Okt. Das Bild der niederländiſchen Abendpreſſe wird durch die Meldungen über den deutſchen Luftangriff auf Scapg Flow beherrſcht. Die Zeitungen bringen zum Teil die Nachricht über die ganze erſte Seite in Balkenüberſchriften und heben beſonders hervor, daß im britiſchen Oberhaus die Beſchädigung des„Iron Duke“ zugegeben werden mußte. Weiter wird festgestellt daß die Nate Oſtküſte Schottlands und 055 8 1 n ähnli Diens⸗ tag in Alarmzuſtand befunden habe. großer Auͤfmachung wird verzeichnet, daß die„Royal Oak“ in der Bucht von Scapa Flow durch ein deutſches U-Boot ver⸗ ſenkt worden ſei. Der Bericht des U⸗Bootkommandanten, Kapitänleutnant Prien, wird beſonders hervorgehoben. 55 in die Bucht von Scapa Flow eine ganz beſondere Leiſtung ſei, werde nicht nur durch die Auszeichnung zum Ausdruck ge⸗ bracht, die die Beſatzungangehörigen erhielten, ſondern ſie chürde bewieſen durch die Erklärung, die Lord Chatfield im be mitgekeilt, es ſei unbegreiflich, wie Der Miniſter 1. Bot gelungen ſei, den Verkeidigungs⸗ deutſchen A-Bookkommandanken ge⸗ 2 kennzeichnek. Dasſelbe Blakt erinnerk daran, daß die„Iron Duke“ als ehemaliges Flaggſchiff Admiral Jellicoes eine e hohe Tradition innerhalb der brikiſchen Marine verkörpere. 5 hervorgerufen. Die geſamte tſchechiſche Preſſe ſche Luftwaffe Die erfolgreiche Luftwaffe ber Luftangriff auf Scapa Flow.— Zehn feindliche Flug ⸗ ſeuge abgeſchoſſen.— Zahlreiche Gefangene im Weſten. Berlin, 18. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Swiſchen Moſel und 5 Wald gaben die ſranzöſiſchen Truppen im Laufe des 17. Oktober weitere zuf deukſchem Boden liegende Geländepunkte enklang der Grenze auf, die von unſeren nachſtoßenden Truppen beſetzk vurden. Jahlreiche Gefangene ſind eingebracht. Die deutſche Luftwaffe ſetzte geſtern ihre Ope⸗ aktionen gegen die Kriegshäfen an der engliſchen Oſt⸗ füſte fort. In der Bucht von Scapa Flow wurde nach den bisher vorliegenden Meldungen außer den anderen Kriegs biffen ein älteres engliſches Schlachtſchif von Bomben ichweren und mitkleren Kalibers getroffen. Während eines Cuftkampfes wurde ein engliſches Jagdflugzeug von deuk⸗ ſchen Flugzeugen abgeſchoſſen. Ein deutſches Kampfflugzeug vurde durch engliſche Flakartillerie zum Abſturz gebracht. Am 16. und 17. Oktober hat der Gegner zehn Flug- euge verloren, und zwar: über deutſchem Hoheitsgebiet furch Flakartillerie fünf Flugzeuge, davon ein engliſches, burch Jagdflieger je ein franzöſiſches und ein engliſches und im Luftkampf über engliſchem Hoheitsgebiet drei engliſche Flugzeuge. Ein wichtiger„Athenia“⸗Zeuge Antergang erſt nach 14 Stunden— Eidesſtattliche Erklärung Waſhington, 18. Oktober. Das Staatsdepartement, das erfahren hatte, daß der Leiter eines Reiſebüros, Gus Ander⸗ ſon aus Illinois, der ſich an Bord der„Athenia“ auf der letzten Ueberfahrt befand, wichtige Informationen 7 ließ dieſen ſofort vernehmen und veranlaßte ihn, wie die„Wa⸗ ſhington Times“ mitteilt, zur Abgabe einer eidesſtattlichen Erklärung Hierin ſtellte Anderſon u. a. feſt, daß die Lampen der „Akhenia“ noch ſtundenlang nach dem angeblichen Treffer brannten und faſt 14 Skunden vergingen, bevor das Schiff unterging; während dieſer ganzen Zeit ſeien drei britiſche Zerſtörer nahe geweſen. Wie„Times Herald“ weiter mitteilt, hat ſich das Staats⸗ departement eingehend über die Perſönlichkeit und Zuver⸗ läſſigkeit Anderſons erkundigt und ganz ausgezeichnete Be⸗ richte erhalten. Das Staatsdepartement bereitet nunmehr ein Weißbuch über das Ergebnis ſeiner Unterſuchungen vor. „England keine geſchützte Inſel mehr“ Größtes Echo der deutſchen Erfolge im Ausland. kopenhagen, 19. Okt. Die Kopenhagener Preſſe widme der deutſchen Kriegsführung zur See und in der Luft wach⸗ ſende Aufmerkſamkeit. Der deutſche Vorſtoß an die eng⸗ liſche Küſte und vor allem die Tatſache, daß es einem U⸗ Boot gelungen iſt, engliſche Schlachtſchiffe in dem bisher für abſolut ſicher gehaltenen Hafen von Scapa Flow an⸗ zugreifen und zu verſenken, finden allergrößte Beachtung. Alle darüber vorliegenden Meldungen werden in großer Aufmachung und an hervorragender Stelle wiedergegeben. Dasſelbe gilt von den ſtark in den Vordergrund gerückten Darlegungen, daß durch wiederholten und erfolgreichen deutſchen Angriff die bisherigen Vorſtellungen von Eng⸗ bes als einer geſchützten Inſel ſich als falſch erwieſen ba⸗ en. Prag, 19. Okt. Die großen Erfolge der deutſchen See⸗ und Luftwaffe haben auch in Prag nachhaltigſten Eindruck bringt die Nachrichten in größter Aufmachung mit genauen Einzel⸗ heiten. Einige Blätter nehmen dazu bereits Stellung und geben der Ueberzeugung Ausdruck, daß Englands Herr⸗ ſchaft in der Nordſee ernſtlich bedroht iſt. 5 „Narodni Stred“ ſchreibt unter der Ueberſchrift „Es gibt keine Inſeln mehr“ u. a.: Die heutigen Ereigniſſe beginnen die Worte des Führers zu beſtätigen. Im Welt⸗ krieg konnte England aus ſeiner geographiſchen Lage noch Nutzen ziehen. Die Zeiten haben ſich jedoch geändert. Die Verſenkung von bedeutendſten und modernſten Schiffen der engliſchen Flotte iſt ein Ereignis, das ohne Beiſpiel daſteht, wobei zu bedenken iſt, daß der Verluſtt eines Großkampf⸗ ſchiffes nicht von heute auf morgen erſetzt werden kann. Wie oft brüſtete ſich England mit ſeiner„ſplendid iſolation“, die ein Ausdruck der Unverwundbarkeit ſein ſollte. Heute haben aber die Engländer die Initiative nicht einmal auf dem ihnen ureigenſten Element, dem Meer. England wird das Opfer ſeiner eigenen Illuſionen. Die eine Illuſion Eng⸗ lands war Polen, das ein ſo jähes Ende fand, die an⸗ dere der Glaube an ſeine Inſellage. Es gibt aber keine In⸗ eln mehr. Dieſe Erkenntnis wird den Engländern die ent⸗ etzlichſte Ueberraſchung ſein. Stockholm, 19. Okt. Die Stockholmer Zeitungen berich⸗ ten ausführlich und in großer Aufmachung über die deut⸗ ſchen Bombenangriffe auf Scapa Flow und Firth aof Forth. „Stockholms Tidningen“ und„Svenska Dagbladet“ bringen bieſe Nachrichten als Hauptmeldung des Tages. Aus dem Echo der Preſſe iſt deutlich zu erkennen, welch ge⸗ waltiges Aufſehen die deutſchen Fliegerangriffe gegen England in der ſchwediſchen Oeffentlichkeit erregt haben. Rom, 19. Oktober. Der deutſche Luftangriff auf den Firth of Forth findet in der italieniſchen Preſſe ſtarke Be⸗ achtung. Das Vorgehen der deutſchen Luftgeſchwader ſei, wie der Londoner Vertreter des„Meſſaggero“ unterſtreicht, um ſo kühner, als es am hellen Tag erfolgte und erneut die nunmehr auch in England klar erkannte Schlagkraft der deut⸗ ſchen Kriegsflugzeuge beweiſe Die bisher verſenkten Schiffe ſeien bereits ein recht deutlicher Beweis geweſen. Während der Luftangriff auf Firth of Forth ſchloſce. 1 05 mit welchem Mut und mit welcher Entſchloſſenheit die eut⸗ ö ihre Ziele anzugreifen und zu erreichen wiſſe. Allerſtärkſten Eindruck hat auch die Torpedierung der„Re⸗ pulſe“ ausgelöſt. Auch bei dieſer Gelegenheit habe die bri⸗ tiſche Admiralität, wie„Meſſaggero! betont, offenbar ver⸗ ſucht, die ſchweren Verluſte der Marine wenigſtens teilweiſe zu verheimlichen. Dies ſei nur ein neuer Beweis für die auf der Lüge baſierende Taktik, wie ſie bereits bei der Ver⸗ ſenkung des zweiten britiſchen Flugzeugträgers angewandt worden ſei. Der große Doppelerfolg des deutſchen U-Bootes beſtätige die gewaltige Angriffskraft der deutſchen U⸗Boot⸗ waffe, die Tapferkeit der deutſchen Matroſen, ihren Mut und ihren Angriffsgeiſt ſowie auch die materielle Ueber⸗ legenheit. Der Erfolg diene aber vor allem auch dazu, einen Emdruck zu beſtätigen und zu verſtärken, der ſich ſeit eini⸗ gen Tagen in ganz Europa und in der Welt und auch in Fachkreiſen Bahn breche daß nämlich die deutſche Flotte trotz der anerkannten en Ueberlegenheit der eng⸗ liſchen Marine in der Lage ſei, ihr erfolgreich entgegenzu⸗ treten. Bisher hätten nur Kriegsmarine und Luftwaffe Deutſch⸗ lands Erfolge zu verzeichnen. Deshalb erſcheine auch die Be⸗ haupkung von der verminderten Schlagkraft der engliſchen Kriegsmarine und vor allem von der gebrochenen Vorherr⸗ ſchaft in den nördlichen Meeren durchaus berechtigt. Dies ſei der Krieg, der Krieg, den England gewollt habe. Das Riſiko, das die britiſche Marine in dieſem Augenblick bedrohe, ſei das Riſiko der geſamlen engliſchen Politik, in die durch das Vorgehen dieſer Politik das geſamtke britiſche Imperium hineingeſtürzt worden ſei. Engliſche Anerkennung „Geſchick und Mut der U-Bootbeſatzung verdienen Bewunderung“. Amſterdam, 19. Okt. Nichts kann die Leiſtung des deut⸗ ſchen U-Bootes, das unter dem Kommando von Kapitän⸗ leutnant Prien in Scapa Flow britiſche Kriegsſchiffe tor⸗ pedierte, mehr unterſtreichen als die Tatſache, daß ſelbſt engliſche Zeitungen dieſe ſeemänniſche Heldentat voll wür⸗ digen und anerkennen müſſen. So ſchreibt die„Times“, die Verteidigungsanlagen von Scapa Flow, die ſich im ver⸗ gangenen Krieg einem U⸗Bootangriff gegenüber als un⸗ überwindlich erwieſen hätten, ſeien ſeitdem noch verſtärkt worden. Die Tatſache, daß ein U-Boot die Verteidigungs⸗ anlagen habe überwinden können, ſei ſicherlich ein„beun⸗ ruhigender Zwiſchenfall“, der für den Kabinettsrat, der letzt tage, ein ernſtes Material liefere. Auch der„Daily Herald“ ſagt, daß Geſchick und Mut der U⸗Bootbeſatzung ſicherlich Bewunderung verdien⸗ ten. Die„News Chronicle“ meint, daß man es mit 5 Gegner zu tun habe, den man nicht unterſchätzen ürfe. Die„Daily Mail“ erklärt ganz offen, daß Churchills Enthüllungen über die Verſenkung der„Royal Oak“ in Scapa Flow ſelbſt beunruhigend geweſen ſeien. Niemals ſei während des letzten Krieges ein U⸗Boot in dieſe nörd⸗ liche Flottenbaſis eingedrungen. Der„Daily Expreß! zeigt ſich höchſt unzufrieden. Die Verſenkung der„Royal Oak“ enthülle einen Zuſtand, mit dem die engliſche Oeffentlichkeit ſich niemals abfinden könne. Obwohl Scapa Flow eine Hauptflottenbaſis ſei, könne ein U-Boot eindringen, ein engliſches Schlachtſchiff verſenken und anſcheinend auch wieder auslaufen. Der Fall Scapa Flow ſei eine Schmäch. Dieſe Kataſtrophe ſei unentſchuldbar. g Politiſches Allerlei Gewerkſchaftsvorſitzender gefährdet Hollands Neutralität Der Abgeordnete Roſt van Toningen brachte in der zwei ten niederländiſchen Kammer eine Interpellation ein wegen der Haltung des Vorſitzenden des Niederländiſchen Gewerk⸗ ſchaftsbundes, Kupers, der gleichzeitig Abgeordneter der So⸗ zialdemokratiſchen Partei in der holländiſchen Kammer iſt Kupers habe auf dem Kongreß des internationalen Gewerk⸗ ſchaftsbundes in Paxis den Niederländiſchen Gewerkſchafts, verband vertreten. Auf dieſem Kongreß ſei eine Entſchlie⸗ zung über die„Menſchen rechte egenüber den totalitären Staaten“ angenommen worden. Der Abgeordnete Roſt van Toningen ſprach den Wunſch aus, die betreffenden Miniſter mögen ſich zu der Gefährdung der niederländiſchen Neutrali⸗ tät durch den Vorſitzenden des Niederländiſchen Gewerk ſchaftsbundes äußern im Zuſammenhang mit der Tatſache daß zwei Mitglieder der ſozialdemokratiſchen Partei zur Re⸗ gierung gehören. Auch Griechenlands Wirtſchaft in Mitleidenſchaft gezogen Durch die rückſichtsloſe Ausübung der engliſchen Seekon⸗ trolle wird auch Griechenlands Wirtſchaft ſchwer in Mitlei⸗ denſchaft gezogen. So hat der griechiſche Innenminiſter alle Städte und Landgemeinden anweiſen müſſen, in Verbrauch von elektriſchem Strom äußerſte Sparſamkeit zu üben. Die Unterbindung der Papierzufuhr durch die engliſchen Ses: räuber machte es notwendig, daß alle griechiſchen Zeitunger nur noch mit vier Seiten Umfano en? e können. Erneute indiſche Abſage an England Gandhi lehnt Londoner Vorſchläge ab. London, 19. Okt. Der Londoner Rundfunk muß zu⸗ Auen daß Gandhi offen ſeine Enttäuſchung über den nhalt des engliſchen Weißbuches betreffend die Ziele der Indienpolitik ausgeſprochen hat. Gandhi ſagte, es wäre weit beſſer geweſen, wenn der Vizekönig überhaupt nichts geſagt hätte. Es ſei zu erwarten, daß der Nationalkongreß ſich ablehnend zu dieſem Vorſchlag Englands verhalten werde. Ueber die Möglichkeit der Einberufung einer neuen Round⸗Table⸗Konferenz„am Ende des Krieges“ erklärte Gandhi, daß eine ſolche Konferenz ein voller Mißerfolg ſein würde. Das Mitglied des Kongreſſes Nehru ſagte, die Erklä⸗ rungen des Vizekönigs trügen der Wirklichkeit abſolut nicht Rechnung. Wenn dies die endgültige Antwort der bri⸗ tiſchen Regierung ſei, ſo gebe es zwiſchen den beiden Völ⸗ kern keine gemeinſamen Grundlagen mehr und ihre Wege gingen vollſtändig auseinander. Das Schreckensregiment in Paläſtina Wieder ſechs Araber zum Tode verurkeilt. Kairo, 19. Okt. Die arabiſche Zeitung„Achram“ in Kairo meldet aus Jeruſalem erneute Unruheakte. Zwi⸗ ſchen Beamten und Angeſtellten der britiſchen Mandats⸗ regierung, die bekanntlich Engländer, Juden und Araber zugleich beſchäftigt, kam es zu blutigen Auseinanderſetzun⸗ gen, wobei drei Beamte zwei Angeſtellte töteten. Fer⸗ ner wurde ein arabiſcher Händler verwundet. Aus einer weiteren Meldung des gleichen Blattes geht 1 daß entugegen engliſchen Behauptungen von einer eruhigung Paläſtinas keine Rede iſt.„Achram“ berichtet, daß ſechs Araber vom Militärgericht in Haifa zum Tode verurteilt wurden, weil ſie Waffen beſeſſen hätten. Arabern iſt der ie verboten, während die jüdi⸗ ſchen Milizen und Siedler Waffen beſitzen dürfen. Die Hin⸗ richtung von Arabern in Paläſtina wird bekanntlich durch den Strang vollzogen. f 8 Blockade in Tientſin wird aufrechterhalten Aus Tientſin wird gemeldet, die Blockade der britiſchen 8 werde ſo lange 2 aufgehoben werden, ſolange das damit verbundene Ziel nicht erreicht ſei. Trotz aller kürz lich umlaufenden widersprechenden Berichte ſſt dies der un⸗ abänderliche Entſchluß der an Ort und Stelle e chte in Ae 1 Weiter wird erklärt, es ſeien 0 in Umlauf geweſen, wonach das Eintreffen großer Geldmen⸗ gen und Banknoten, die von der Federal Reſerve Bank aus⸗ gegeben ſeien, unmittelbar bevorſtehe. In den Gerüchten wurde ſogar behauptet, daß die Bank dieſe Noten zum Tau ö gegen chineſtſche Dollar 1b ere werde. Man erklärt auf 1 10 r Seite daß es ſich hierbei um einen engliſchen Ver⸗ uch handele, den Wert der gegenwärtigen offiziellen chineſt⸗ ſchen Währung zu halten. 8 ö —.——— Der litauiſche Einmarſch in Wilna Wie die litauiſche Telegraphenagentur aus Moskau mel det, wird die Unterzeichnung des Zuſatzprotokolls über dit endgültige Beſchreibung der litauiſch⸗ſowjetruſſiſchen Grenze am 19. Oktober in Moskau erfolgen. Mit dem Einmarſch der Litauer in das Wilnger Gebiet rechnet man daher am 21 oder 22. Oktober. Der bisherige ſowfetruſſiſche Geſchäftsträ⸗ ger für Litauen, Pozdniakaw, iſt auf Beſchluß der ſowietruſſi⸗ ſchen Regierung zum bevollmächtigten Miniſter und Ge⸗ ſandten für Litauen beſtimmt worden. Der Geſandte iſt be reits aus Moskau nach Kowno zurückgekehrt. Braſilien gegen engliſche Knebelungsverſuche Londons Völkerrechtsbrüche finden energiſche Gegenwehr Rio de Janeiro, 19. Oktober. In der braſilianiſchen Preſſe wird weiterhin gegenüber der engliſchen Ablehnung der amerikaniſchen Sicherheitszone die Bereitſchaft betont, ſeine Rechte und Intereſſen energiſch zu verteidigen. Die größte Pauliſtaner Zeitung„Gazeta“ erklärt, die Freiheit der Meere habe längſt aufgehört als imperialiſtiſches Monopol nur eine Komödie darzuſtellen. Heute beſtehe ein gleiches Recht aller Völker. Deshalb könnten ſich die Länder Mittel⸗ und Südamerikas als Erzeuger von Kaffee, Fleiſch und Getreide keinesfalls mit dem Diktat des Einſchluſſes von Lebensmitteln in die Konterbandeliſte abfinden. Neutralität, ſo habe Braſiliens Vertreter erklärt, bedeutet nicht Gleich⸗ 1 17 beſonders gegenüber den eigenen Intereſſen der eutralen. Amerika— kein Arſenal der Weſtmächte Warnung vor Annahme der Pitman-⸗Bill Waſhington, 18. Oktober. Bei der Fortſetzung der Neu tralitätsdebatte warnte der Vorſitzende des Marineausſchuf ſes des Bundesſenats, Senator Walſh, vor einer Annahm⸗ der Pitman⸗Bill. Er erklärte, ein Widerruf des Waffenaus fuhrverbotes beſchwöre für die Vereinigten Staaten die Ge fahr herauf, daß der europäiſche Krieg auch an ihre Küſter getragen werde. Dadurch könnten die Vereinigten Staater um ſo leichter in Kriegshandlungen hineingezogen werden, Eine Annahme der Pitman⸗Bill würde der Welt Amerikas Abſicht kundtun, Verbündeter der Weſtmächte zu werden Dies ſei ein Schritt zum Kriege, da die dadurch ausgelöſte Kette von Ereigniſſen für die Vereinigten Staaten mit dem Kriege enden werde.„Hinter der Agitation zur Widerrufung des Waffenembargos“, ſo ſagte Walſh wörtlich,„ſteckt dis Abſicht, die Vereinigten Staaten von Amerika zu einem Arſenal der Weſtmächte zu machen. Das iſt der wahre Grund.“ Neues aus aller Welt Die Ausſiedlung von Baltendeutſchen. Berlin, 19. Okt. Im Wege der Ausſiedlung von Balten⸗ deutſchen werden vorausſichtlich am Freitag drei Schiffe mit etwa 1500 bis 2000 Perſonen in Gokenhafen eintreffen. Dort werden die Rückwanderer ſolange verbleiben, bis ſie von zuständiger Stelle entſprechend ihrer bisherigen Berufs⸗ tätigkeit neue Beſchäftigung und damit die Möglichkeit der Schaffung einer neuen Exiſtenz erhalten werden. Balten⸗ deutſche, die ſich bereits im Reich befinden und die Ankunft von Angehörigen erwarten, können Anfragen hierüber an die Einwanderungsſtelle mit dem Sitz in Gotenhafen richten. Brückenſchlag über die Weichſel Der Reichsverkehrsminiſter eröffnet den direkten Eiſen⸗ bahnverkehr durch das befreike Weſtpreußen. Dirſchau, 19. Okt. Reichsverkehrsminiſter Dr. Dor p⸗ müller eröffnete am Mittwoch vormittag den direkten Eiſenbahnverkehr von und nach Oſtpreußen über die neue Weichſelbrücke bei Dirſchau. Die junge Pioniertruppe der deutſchen Wehrmacht hat in nur ſechswöchiger Arbeit den gewaltigen Brückenbau vollendet, über den anſtelle der von den Polen in die Luft eſprengten großen Weichſelbrücke jetzt die oſtpreußiſchen üge rollen werden. Während die Spuren des polniſchen erſtörungswerkes an den Trümmern der alten Brücke noch ichtbar ſind, dokumentiert die neue Brücke bereits die Ent⸗ ſchloſſenheit, mit der das deutſche Aufbauwerk angepackt und durchgeführt wird. 20 Meter hoch überſpannt die neue 0 1200 Meter lange Brücke in kühner Konſtruktion den eutſchen Weichſelſtrom und iſt mit ihrem mächtigen Gitter⸗ werk weithin ſichtbar. Als erſter Zug paſſierte ein D-Zug die Brücke, der Kö⸗ nigsberg 8.45 Uhr verlaſſen hatte und um 18.53 Uhr in Ber⸗ lin eintrifft. AK. Der deutſche Pavillon auf der Belgrader Meſſe. Mini⸗ ſterpräſident Zwetkowitſch beſuchte die Belgrader Meſſe. Al erſten Pavillon beſichtigte er das neue Haus der deutſchen Wirtſchaft, über das er ſich voller Lobes äußerte. Auch die Belgrader Preſſe ſtimmt in dieſes Lob ein und bezeichnet den Pavillon und ſeine Ausſtellung als„prächtig“„wunderbar“. „einzigartig ſchön“ und„äußerſt eindrucksvoll“. Berlin. Auf Vorſchlag des Reichsminiſters des Innern at der Miniſterrat für die Reichsverteidigung die in der a 200 des Reichsgeſetzblattes, Teil 1. vom 11. Okto⸗ der veröffentlichte Verordnung zur Vereinfachung des Für⸗ orgerechts erlaſſen. 5 5 5 i Bern. In einem Zeitungsartikel führt der Präſident des Schweizeriſchen Nationalrates aus, daß das Automobil⸗ zewerbe der Schweiz vor dem Zuſammenbruch ſtehe. 8 Amſterdam. In Holland wird ein Kartenſyſtem für Benzin vorbereitet, da durch die engliſche Blockade nicht ge⸗ tügend Brennſtoff aus Niederländiſch⸗Indien herbeige⸗ chafft werden kann. 5 Ueberſchwemmung in Mittelengland. 8 London, 19. Okt. Rieſige Ueberſchwemmungen haben Mittelengland heimgeſucht. Ueber 600 Quadratmeilen Land ſtehen von Leiceſter bis Buckhinghamſhire unter Waſſer. Drei Brücken wurden fortgeſchwemmt. An einigen Stellen ſteht das Waſſer bis zu eineinhalb Meter hoch in den Stra⸗ Ben. 5 Riga. Vertreter der deutſchen Volksgruppe keilten em lettiſchen Staatspräſidenten die bevorſtehende Rück⸗ ührung der deutſchen Volksgruppe aus Lettland mit. 8 Moskau. Der türkiſche Außenminiſter hat nach 23tägi⸗ zem Aufenthalt die ſowjetruſſiſche Hauptſtadt wieder ver⸗ aſſen, um ſich nach Ankara zurückzubegeben. Wieder engliſche Treibminen Amſterdam, 18. Oktober. Wie der Amſterdamer„Tele⸗ graaf“ meldet, ſind an der holländiſchen Küſte in der Nähe der Seeländiſchen Inſeln wiederum zwei engliſche Treib⸗ minen geſichtet worden. Auch die däniſchen Küſtenſtationen hätten Warnungen vor Treibminen veröffentlicht. e N t meh er dit zrenze narſch im 21 tsträ⸗ truſſi⸗ Ge⸗ iſt be uche vehr Breſſe der ſeine rößte t der nopol ch es inder leiſch von lität, leich⸗ der Ge üſter aater rden rikas rden elöſte dem tfung t dis inem bahre Der Einſatz des Roten Kreuzes Vorbildliche Leiſtungen in Feld und Heimat. Berlin, 18. Okt. Zum erſten Male ſeit Kriegsausbruch fanden ſich nach Wochen hilfsbereiten Einſatzes und der Pflichterfüllung die führenden Männer und Frauen des Deutſchen Roten Kreuzes im DRK⸗Präſidium Berlin zu einer Arbeitstagung zuſammen, um über die Mitwirkung des Deutſchen Roten Kreuzes im Wehrmachtsſanitätsdienſt und über den Einſatz in der Heimat Rechenſchaft abzulegen und neue Richtlinien für die kommenden Aufgaben entge⸗ genzunehmen. i Die Berichterſtattung über den bisherigen Kriegseinſatz entrollte ein eindrucksvolles Bild von den vorbildlichen Lei⸗ ſtungen und der gänzend eingeſpielten Organiſation des Deutſchen Roten Kreuzes, von der begeiſterten Hingabe im pflichtgetreuen Einſatz im Feld und in der Heimat. Es kam zu einem wertvollen Erfahrungsaustauſch, der für den wei⸗ teren Einſatz des DRK bedeutſame Anregungen gab. Ver⸗ ſchiedene Staatsminiſter nahmen als DRK⸗Landesführer an der Tagung teil Die Zuſammenkunft ſtand im Zeichen der engſten Verbundenheit des DRK mit Staat und Partei. Dieſe Tatſache wurde durch Ausführungen des Reichsge⸗ ſundheitsführers, Staatsſekretär Dr. Conti, wirkungsvoll unterſtrichen. In ſeinen abſchließenden Ausführungen wies der Ge⸗ ſchäftsführende Präſident des DRK,/ Brigadeführer Dr. Grawitz, auf die Leiſtungen des DR in den letzten Wo⸗ chen hin. Daß die ritterliche Hilfsbereitſchaft des DRK zu einem ſolch ſtarken Bekenntnis zum Sozialismus der Tat werden konnte, danken wir dem opferbereiten Einſatz aller der Männer und Frauen unter dem Roten Kreuz. die nach jahrzehntelanger Ausbildung und ſtetiger Uebung nun⸗ mehr im Ernſtfalle ihre Pflicht kun können und ihre Ehre darin ſehen, durch die Tat dem Führer ihren Dank für ſeine Schirmherrſchaft über das Deutſche Rote Kreuz ab⸗ zuſtatten. 6 Opfer geiſt aller Oeutſchen Nec. Da liegt der Haſe im Pfeffer, das iſt es, wes⸗ halb uns einige in der Welt neidiſch ſind. Früher verſuchten ſie die Deutſchen im eigenen Lande gegeneinander zu hetzen und ſie hatten Erfolg und an ihren Erfolgen Freude. Sie hatten mehr noch, ſie beuteten uns aus. Wir wurden zu Arheitsſklaven und ſie hatten den Gewinn davon. Und zum Schluß war die Maſſe der Schaffenden ohne Arbeit und Brot. Aber nur ſo lange, als wir uneinig waren und gegen⸗ einander ſtanden. Der Führer lernte es uns, daß uns nur die Zuſammenhilfe aller vor dem völkiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Untergang retten konnte. Deshalb beſeitigte er die Parteien, deshalb machte er dem Gezänke und der Beſſer⸗ wiſſerei ein Ende. Deshalb ſchuf er dem Volk eine neue Füh⸗ rung und faßte die Kraft des ganzen Volkes zuſammen. Das gab uns wieder Arbeit und Brot, das gab uns wieder einen jungen Mut, das ſchuf Vertrauen. And nun haben ſie, die uns immer neidiſch waren, den Erfolg davon. Anſtatt uns für immer niederzuhalten, haben ſie uns wieder ſtark ge⸗ macht, haben uns die Augen geöffnet. Nimmer vergeſſen wir, welch einen jämmerlichen Staat, welch eine chaotiſche Wirt⸗ ſchaft wir hatten, als jene unſer Volk regierten, die ſchön mit den Feinden taten, anſtatt ihnen die Fauſt unter die Naſe zu halten. Nimmer werden wir vergeſſen, wie die Not uns traf, als unſer Volk ſchwach geworden war. Der Opfergeiſt der Deutſchen ſchuf unſer wiedererſtan⸗ denes Reich, der Opfergeiſt hat es in ſeinem Innern geſtaltet. Wie raſch doch hatte der Führer unſer Schickſal gewandelt und Ordnung und Diſziplin in dieſes deutſche Volk hinein⸗ getragen, und wie willig ſind wir dieſem Führer auf allen ſeinen Wegen gefolgt. Wir werden nicht nachlaſſen! Wir werden heute und morgen wachſam und mit aller Kraft das Aufbauwerk des Führers ſchützen. Wir werden zuſammenhal⸗ ten und einer wird des andern Helfer ſein. Wir am Weſtwall und Oberrhein ſchätzen den ſtarken Schutz des Reiches ganz beſonders. Unſer Vertrauen, unſer Glaube an den Sieg Deutſchlands iſt unerſchütterlich. a Unfer Vertrauen beweiſen wir erneut am 1. Opferſonn⸗ tag des Kriegs⸗WHW. Wir haben bereits die 1. Reichsſtra⸗ henſammlung erfolgreich geſchlagen. Am kommenden Sonn⸗ kag werden wir nun den Feinden Deutſchlands eine neue Nie⸗ derlage bereiten. Jeder von uns wird für Deutſchlands Sieg ſein beſtes Opfer beingen. g r P Einkopfgericht und Opfer, das iſt der Sinn des Opferkages. Margenrot ale Staffenlierg 10 Roman von Otto Haus Braun. So ſchnell wie Axel es ſich gedacht hatte, ließ ſich der Aufenthaltsort von Frau Elfriede Rother doch nicht aus⸗ findig machen. Viele Jahre war ſie mit ihrer Tochter um⸗ hergezogen, daher hieß es immer wieder: Abgemeldet Aach Aber es war ihm ſchon eine große Erleichterung, daß Ausſicht auf finanzielle Hilfe winkte. In der Zuverſicht nuf die rettende Erbſchaft ging er zu Kornitzki und erbat don ihm ein größeres Darlehen. Kornitzki zögerte zunächſt. Erſt als er von den hinterlaſſenen Golddollars hörte und die Belege ſah, ließ er ſich erweichen. 5 Mit dem erhaltenen Geld begab er ſich zu Hermi, die 5 ihrerſeits ſchon um Darlehen bemüht hatte, aber nur Ablehnungen erfahren hatte. Niemand wagte an einen Erfolg ihres Experiments zu glauben. Umſo größer war ketzt ihre Freude.: 2 Axel beſuchte ſie täglich und half ihr bei ihren Reiſe⸗ dorbereitungen. Er hatte für die reſtliche Zeit ihrer An⸗ veſenheit in Berlin Urlaub genommen, den ihm die Mutter aber nur bewilligte, weil ſie an ſeine Vorſpiege⸗ ung glaubte, er könnte in Berlin die Auffindung ihrer Touſine beſchleunigen. Aber er kehrte, nachdem Hermi ibgereiſt war, ohne Ergebnis zurück, was die Sorge ſeiner Mutter vergrößerte. Schließlich mußte aber doch mal Nachricht kommen und ie traf auch ein. Axel fiſchte ſie aus der eingegangenen Boſt heraus. Haſtig überflog er die Zeilen. Dann be⸗ tichtete er ſeiner Mutter: 8 5 „Frau Elfriede Rother iſt in Werningen l e und liegt dort begraben. Ihre Tochter iſt nach Berlin ver⸗ ſogen, wo ſich auch ihr Vormund, der chuhmachermeiſter Wiſchnik aus Werningen, in der e nieder⸗ zelaſſen hat. Anne Rother iſt als Hausangeſtellte bei dem Thepaar Kreitner tätig. „Mein Gott!“ ſtieß Frau von Staffenberg entſetzt aus. „Der Vormund ein Schuhmacher und das Kind Haus⸗ Angeſtellte! In welch traurigen Verhältniſſen muß Elfriede Badiſche Chronik Einführung des neuen Generalſtgatsanwalts. () Karlsruhe. Im feſtlich geſchmückten Schwurgerichts⸗ ſaal des Landgerichtsgebäudes fanden ſich Vertreter der Juſtiz mit zahlreichen Ehrengäſten zur Amtseinführung des General⸗ ſtaatsanwaltes Wilhelm Frey zuſammen, die in Ver⸗ tretung des Reichsjuſtizminiſters der Staatsſekretär Dr. Schle⸗ gelberger in feierlicher Weiſe vornahm, wobei er die hohen Aufgaben der Staatsanwaltſchaft als Hüterin der Autorität des Staates umriß und ſeine Freude ausdrückte, in General⸗ ſtaatsanwalt Frey die geeignete Perſönlichkeit für die Nach⸗ Ffolgeſchaft der heute in den höchſten Reichsſtellen wirkenden früheren Generalſtaatsanwälte Brettle und Lautz gefunden zu ſehen. Generalſtaatsanwalt Frey dankte für die durch das Ver⸗ trauen von Staat und Partei erfolgte Berufung und ge⸗ lobte treue Pflichterfüllung. Oberſtaatsanwalt Grüner ſprach die Glückwünſche der Gefolgſchaft aus.— Generalſtaats⸗ anwalt Frey ſtand 1914 bis 1918 an der Front, leitete lange Zeit die Staatsanwaltſchaft Mannheim und iſt ein Sohn des Badener Landes. Weinheim.(Kraftwagen mit Obſt umge⸗ ſtürzt.) Ein hieſiger Obſtgroßhändler hatte auf der Heim⸗ fahrt von Heuchlingen in Neckarelz Pech. In einer Kurve brach das Steuer ſeines mit 50 Zentnern. beladenen Naß Dieſer ſauſte gegen den Bürgerſteig, ſtürzte um, und alles Obſt rollte über die Straße. Die Einwohner⸗ ſchaft ſammelte das„Fallobſt“ wieder in die Körbe und ſtellte den Wagen auf die Räder. U Dörzbach b. Wertheim.(Den Tod ſelbſt ver⸗ ſchul det.) Der 17jährige Sohn des Müllers Ambrecht machte ſich an einem Jagdgewehr zu ſchaffen. Die geladene Waffe entlud ſich, und die Kugel drang dem jungen Men⸗ ſchen in die Bruſt, ſodaß er an innerer Verblutung ſtarb. () Ettlingen.(Fuß abgefahren.) Abends gegen 10 Uhr ſtürzte der 50jährige Arbeiter Ph. Straub aus Rüp⸗ purr anſcheinend aus dem fahrenden Zug, wobei ihm der Unke Fuß abgefahren wurde. (J) Pforzheim.(Betrunkener Kraftfahrer be⸗ ſtraft.) Der Kraftfahrer Wilhelm Leicht wurde von der Polizeidirektion mit ſieben Tagen Haft beſtraft, weil er in angetrunkenem Zuſtand mit einem Laſtkraftwagen verſchie⸗ dene Straßen der Stadt befahren hat, wodurch er ſich und andere Verkehrsteilnehmer gefährdete. Die Strafe muß ſofort verbüßt werden. Der Führerſchein wurde ihm abgenommen. Freiburg.(Sicherungsverwahrung ange⸗ bracht.) Am 1. Juni war vom Freiburger Landgericht die nachträgliche Anordnung der Sicherungsverwahrung gegen den am 12. Oktober 1932 wegen Rückfalldiebſtahls zu acht Jahren Zuchthaus verurteilten Richard Arnold abgelehnt wor⸗ den. Der jetzt 46jährige Angeklagte hatte ſeit dem Jahre 1919 ausſchließlich vom Stehlen gelebt und war deshalb ſchon wiederholt empfindlich beſtraft worden. Das Arteil griff die Staatsanwaltſchaft vor dem Reichsgericht an. Der 1. Straf⸗ ſenat des Reichsgerichts gab in Uebereinſtimmung mit dem Antrage des Reichsanwalts der Reviſion der Anklagebehörde ſtatt und hob das angefochtene Urteil auf. Damit iſt der Vorinſtanz Gelegenheit gegeben, die Frage der Sicherungs⸗ verwahrung einer nochmaligen Prüfung zu unterziehen. Oberwolfach.(In die Wolf geſtürzt und er⸗ trunken.) Auf dem Nachhauſeweg fiel der 65jährige Kle⸗ mens Armbruſter in der Dunkelheit über die Brücke beim Jungbauernhof in die zurzeit hochgehende Wolf und ertrank, Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. O Zell i. W.(Verkehrsunfall durch Betrun⸗ kenen.) Auf der Reichsſtraße in der Nähe der Viſtra⸗ und Schappe⸗Spinnerei wurde ein ſtark betrunkener Fußgänger von einem Motorradfahrer von hinten afigefahren, wobei er einen Knochenbruch und Verletzungen am Kopfe davontrug. Der Verunglückte wurde in das Städtiſche Krankenhaus ein⸗ geliefert. Der Motorradfahrer fuhr unbekümmert um den Verletzten weiter, konnte aber in Ehrsberg ermittelt werden. Er wird ſich wegen Fahrerflucht zu verantworten haben. 0 (—) Singen a. H.(In den Tod ſtatt in den Nuheſtan d.) Der Bahnhofsvorſteher Adolf Scheufele in Rietheim wollte in nächſter gen in den Ruheſtand treten. Es ſollte nicht ſein, denn er fiel bei Verladearbeiten über die Rampe und brach das Genick. Neckarhochwaſſer. De Waſſerſpiegel des Neckars befindet ſich fortwährend im Steigen. Die Gefahr des Hochwaſſers beſteht beſonders für das obere Jagſttal. Streckenweiſe hat ſich die Jagſt in mehrere Arme geteilt, die ſich an niedriger gelegenen Stel⸗ len zu richtigen Seen vereinigen. gelebt haben. Wenn ich das gewußt hätte, wie gern würde ich ihr geholfen haben. Natürlich müſſen wir ſie bei uns zufnehmen und aus dieſen unwürdigen Verhältniſſen be⸗ zreien!“ a „Selbſtverſtändlich, Mama. Vor allen Dingen darf der Schuhmacher nicht länger ihr Vormund ſein, weil er gar⸗ aicht imſtande wäre, ein ſo großes Vermögen zu verwalten, das jetzt der lieben Couſine zufällt.“ Frau von Staffenberg nickte lebhaft. „Die Vormundſchaft übernehme ich! Ich werde ſofort zu dieſem Wiſchnak oder Wiſchnik, wie er heißt, fahren.“ „Es dürfte ſich dabei empfehlen, Mama, daß Du nichts über die Erbſchaft verlauten läßt.“ Seine Mutter lachte auf. „Junge, für wie töricht hältſt Du mich denn! Ich werde dem Mann ſagen, daß Anne ein Millionenvermögen erbt! Kein Sterbenswort erfährt er von mir. Aber auch Anne werden wir wohlweislich erſt ſpäter unterrichten.“ Axel lächelte verſtändnisinnig. „Ich ſage das lediglich“, verteidigte ſich die Mutter gegen den unausgeſprochenen Verdacht, der in dieſem ächeln lag,„weil ſich eine ſolche Mitteilung für Anne ſelbſt unheilvoll auswirken könnte. Ich kenne ja ihren Charakter noch nicht. Sie könnte übermütig werden oder ſonſt welche ſchlechten Eigenſchaften zeigen.“ „Sehr wahr, Mama! Lernen wir ſie erſt kennen, alles andere wird ſich dann von ſelbſt ergeben!“ „Das haſt Du wirklich ausgezeichnet geſagt, mein lieber Junge!“ a 5 *** Wiſchnik ſah die vor ihm in ſeinem Laden ſtehende Frau von Staffenberg mit geweitetem Blick an und wußte ſich vor Staunen nicht zu faſſen über das, was er eben vernommen. „Entſchuldigen Sie bitte“, ſagte er reichlich nervös, „aber ich habe Ihren Namen noch nie gehört und meines Wiſſens hat Anne überhaupt keine Verwandten.“ „Das iſt ein verzeihlicher Irrtum von Ihnen. Sie dürfen ſich auf meine Worte verlaſſen. Anne Rother iſt mein Mündel. Bitte, ſehen Sie ſich dieſes Kinderbildnis an. Das iſt Anne im Alter von vier Jahren. Das Bild ſchickte ihr Großvater meinem verſtorbenen Gatten. Er Neuregelung des Forſtſchutzdienſtes. Durch Beſchluß des badiſchen Staatsminiſte⸗ riums werden zur Wahrnehmung des Forſtſchutz» und Be⸗ triebsdienſtes in den badiſchen Staats⸗, Gemeinde⸗ und Kör⸗ perſchaftswaldungen und des Forſtſchutzdienſtes in den Pri⸗ vatwaldungen ſämtliche Waldungen ohne Rückſicht auf die Eigentumsverhältniſſe in Dienſtbezirke eingeteilt. Die Größe dex Bezirke iſt grundſätzlich ſo zu bemeſſen, daß der für jeden Dienſtbezirk zur Ausübung des Forſtſchutz⸗ und Betriebsdien⸗ ſtes einzuſetzende Beamte oder Angeſtellte voll beſchäftigt wird. Für Privatwaldungen können Ausnahmen von der Neuein⸗ teilung und der Einſetzung von Perſonal zugelaſſen werden, wenn ſie eine dem in dieſem Sinne zu bildenden Dienſtbezirk vergleichbare Fläche umfaſſen und der Forſtſchutz durch ge⸗ eignete Perſonen ausgeübt wird oder wenn beſondere Um⸗ ſtände eine Ausnahme rechtfertigen. Die Bildung der Dienſt⸗ bezirke erfolgt durch die oberſte Landesforſtbehörde. — Ferkeleinfuhrverbot für Baden aufgehoben. Da fetz die Erhaltung der wertvollen Schweinezuchten Badens ſichert, der Ferkelabſatz geregelt iſt, wurde das Ferkeleinfuhr⸗ verbot wieder aufgehoben. — Dienstag und Freitag fleiſchloſe Tage in den Gaſt⸗ ſtätten. Die Wirtſchaftskammer, Unterabteilung Fei e und Beherbergungsgewerbe, macht folgendes bekannt: Im Einvernehmen mit den zuständigen Behörden werden aus Gründen der Zweckmäßigkeit ab ſofort der Dienstag und der Freitag als fleiſchloſe Tage feſtgelegt. Es dürfen an die⸗ ſen Tagen weder Fleiſch noch Wurstwaren abgegeben werden. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(15jfähriger Radfahrer ange⸗ fahren.) Im Stadtteil Maudach wurde ein 75 jähriger Radfahrer aus Mutterſtadt in der Bergſtraße durch einen entgegenkommenden Perſonenwagen angefahren. Mit meh⸗ reren Rippenbrüchen mußte der Greis ins Krankenhaus ein⸗ geliefert werden. Nerzweiler.(Kind in Bach gefallen.) Am 9 1 des Talbaches in Nerzweiler ſpielten 1 0 Kinder; dabei ftel das fünffährige Töchterchen des Rudolf Emrich in den Bach. Herbeieilende Verwandte konnten das Kind in letzter Minute noch retten. Saarlautern.(Blitzſchlag in die e e⸗ re Unwetter waren in der Gegend des Bohnentals. So ſchlug in die Scheuer des Gaſtwirts Beſch in dem Orte Dorf der Blitz ein. Nur das tatkräftige Eingreifen der Feuerwehr ver⸗ hinderte ein Ausbreiten des Feuers. 5 Homburg.(Laſtwagen ſtürzt Böſchung hinab) In der Gegend von Walsheim ſtürzte ein N ei de über zwei Meter hohe Böſchung hinunter und ging voll⸗ ſtändig in Trümmer. Zwei Inſaſſen erlitten ſchwere Verlet⸗ zungen. Gernsheim(Beim Baden ſchwer verbrüht.) Beim Baden in ſeiner Wohnung drehte ein Einwohner irr! tümlicherweiſe den Heißwaſſerhahn zu ſtark auf und ver⸗ brühte ſich am Oberkörper und an dem einen Arm ſo ſchwer, daß er ärztliche Hilfe in Auſpruch nehmen mußte. — Vaihingen a. d. F.(BVom Laſtauto ange⸗ fahren.) Als in der äußeren Böblingerſtraße ein Laſtzug einen von zwei Kindern gezogenen Handwagen. wollte, kam ihm ein anderer Laſtkraftwagen entgegen. eim Ausweichen fuhr der Laſtzug die beiden Kinder an, die auf den Gehweg geworfen und erheblich verletzt wurden. — Emmingen ab Egg. Naſſe Skraße als An⸗ fallurſache.) In der Nähe von Orſingen ereignete ſich ein Unfall, bei dem ein Emminger ſchwer verletzt wurde. Eine Zugmaſchine mit Anhänger geriet zu nahe an die Stra⸗ ßenböſchung. Die Maſchine ſtürzte mit dem Anhänger die Böſchung hinab. Der 17jährige Fahrzeuglenker Adolf Hel⸗ ler von hier kam unter die Maſchine zu liegen. Durch die ſchnell herbeigeeilte Hilfe konnte er unter dem Fahrzeug her⸗ vorgezogen werden. Der Verunglückte wurde ſofort ins Kran⸗ kenhaus überführt, wo ſehr ſchwere innere Verletzungen feſt⸗ geſtelll wurden. 5 — Rangendingen(Hohenz.).(Ertrunken.) Ein 75⸗ jähriger Einwohner fiel in der Nacht auf dem Heimweg in die hochgehende Starzel und ertrank, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. A Wiederſehen zweier Afrikakämpfer nach 35 Jahren Ein; Wiederſehen nach 35 Jahren erlebten dieſer Tage zwei Män⸗ ner zufällig im Brölkal. Ein Offizier aus Oberſchleſien traf in Ruppichteroth mit einem Mann aus Falderhoferbrücke zufammen. Zu ihrem Erſtaunen erkannten ſich beide als ehe ⸗ malige Afrikakämpfer wieder. Sie hatten 1904 zuſammen in Deutſch⸗Südweſtafrika gekämpft und ſich ſeit dieſer Zeit nicht wiedergeſehen. 25 hat es ſchlecht aufbewahrt, es fiel mir zufällig wieder in die Hände, und ich ſtand vor der Frage, was wohl aus dem Kindchen geworden ſein mochte. Es war ein ſo liebes, ſüßes Geſchöpf, die kleine Anne.“ „Das iſt ſie auch heute noch“, ſagte Wiſchnik. „Wie mich das freut! Geht es ihr gut?“ Meiſter Wiſchnik ſenkte das Haupt. Er dachte daran, wie das Mädchen tagein, tagaus ſchwer arbeiten mußte, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und verglich ſie mit der eleganten Frau. Nein, in deren Sinne ging es Anne beſtimmt nicht gut. „Sie iſt mit ihrem Los zufrieden, gnädige Frau“, ant⸗ wortete er leiſe. 5 „Mein Gott, wie Sie das ſagen! Das klingt, als ob ſie Schweres zu ertragen hätte.“ 5 „Angſtigen Sie ſich nicht unnötig, denn das iſt nicht der Fall. Aber es wäre ihr und ihrer Mutter manches er⸗ ſpart geblieben, wenn Sie früher gekommen wären.“ Wiſchnik hatte keinen Vorwurf ausſprechen, nur eine Tatſache feſtſtellen wollen, trotzdem empfand es Frau von Staffenberg als ſolchen. Sie antwortete: Es iſt für mich entſetzlich, ſo etwas vernehmen zu müſſen, Herr Wiſchnik. Ich habe mir ſchon die größten Vorwürfe gemacht, mich nicht um meine Couſine und ihr Kind gekümmert zu haben, als ich erfuhr, daß ſie beide ſchwere Notzeit durchgemacht haben. Leider iſt es ja nun nal ſo, daß bei einem größeren Verwandtenkreis leicht der eine oder andere aus den Augen verloren wird.“ „Jaja“, nickte Wiſchnik beſtätigend. Dann fiel ihm ein, gaß er eine Unhöflichkeit beging, dieſe vornehme Dame nicht zum Nähertreten aufzufordern. Er entſchuldigte ſich und bat ſie in die Stube. a Hier ſaß Frau Wiſchnik, damit beſchäftigt, die Kleider ihrer Kinder auszubeſſern. Sie ſah erſtaunt auf und war genau ſo verwundert wie ihr Mann, als ſie von dem Grunde erfuhr, der Frau von Staffenberg hergeführt. And doch enthielt dieſe Mitteilung für ſie nur bid l 101 der Vermutung, die ſie ſchon lange gehabt, daß Frau 1 85 und ihre Tochter den beſſeren Kreiſen angehört haben müßte.„„ Laicale Ruud cuau Winterhilfswerk. Wie wir erfahren, beteiligen ſich auch die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter der Stadt am Winterhilfswerk. Sie leiſten als Beitrag zum Winter⸗ hilfswerk 10 v. H. ihrer Lohnſteuer. Der Abzug von 10 v. H. der Lohnſteuer bezieht ſich jedoch lediglich auf die Lohn⸗ ſteuer ſelbſt, der 50% ige Zuſchlag zur Lohnſteuer, der als Kriegszuſchlag gilt, bleibt bei der Berechnung des Abzuges von Lohn und Gehalt außer Betracht. Bei den ſtädtiſchen Penſionären und Hinterbliebenen⸗Verſorgungsempfängern erfolgt die Zahlung von Beiträgen für das Winterhilfs⸗ werk aus techniſchen Gründen nicht durch Abzug an der Verſorgung; deren Beiträge ſind unmittelbar an die ört⸗ liche Stelle des Winterhilfswerks abzuführen. Meldepflicht für alle Franzoſen Der Reichsführer„ und Chef der deutſchen Polizei teilt mit: Auf Grund der Verordnung über die Behandlung von Ausländern vom 5. September 1939 werden alle ſich im Ge⸗ biet des Großdeutſchen Reiches aufhaltenden, über 15 Jahre alten Staatsangehörigen Frankreichs, der franzöſiſchen Ko⸗ lonien und Protektorate und der unter Verwaltung Frank⸗ reichs ſtehenden Mandatsgebiete aufgefordert, ſich innerhalb von 24 Stunden bei der nächſten Ortspolizeibehörde perſön⸗ lich zu melden. e l derſelben Friſt ſind alle unter 15 Jahre alten Perſonen, die dieſe„„ beſitzen, durch ihren geſetzlichen Vertreter der für den Aufenthalt zu⸗ ſtändigen Ortspolizeibehörde ſchriftlich oder mündlich anzu⸗ melden. Der gleichen perſönlichen und wirtſchaftlichen Mel⸗ depflicht unterliegen auch Staatenloſe, die vor dem Eintritt der Staatenloſigkeit zuletzt die erwähnte Staatsangehörigkeit beſeſſen haben, und ſolche Perſonen, bei denen es zweifelhaft iſt, ob ſie dieſe Staatsangehörigkeit beſitzen. Im Protektorat Böhmen und Mähren hat die perſönliche Meldung bei der Ortspolizeibehörde der Protektoratsverwal⸗ tung zu erfolgen. Gleichzeitig iſt jedoch eine ſchriftliche Mel⸗ dung an den zuſtändigen Oberlandrat zu erſtatten. Deutſche Staatsangehörige und Angehörige des Protek⸗ torats Böhmen und Mähren, die gleichzeitig die erwähnte Staatsangehöpigkeit beſitzen und das 15. Lebensjahr vollen⸗ det haben, haben der Kreispolizeibehörde— im Protektorat Böhmen und Mähren den Oberlandräten— in deren Bezirk ſie ſich aufhalten, innerhalb 24 Stunden ihre fremde Stgatsangehörigkeit anzuzeigen. Für Perſonen unter 15 Jahren iſt der geſetzliche Vertreter anzeigepflichtig. Alle Angehörigen Frankreichs uſw., ferner die erwähnten Staatenloſen dürfen den Ort, an dem ſte ſich bei der Ver⸗ öffentlichung dieſer Bekanntgabe aufhalten, nur mit Geneh⸗ migung der für ihren Aufenthaltsort zuſtändigen Kreispoli⸗ eibehörde— im Protektorat Böhmen und Mähren der berlandräte— verlaſſen. Die für weitere Teile des Reichs⸗ gebiets erteilte Aufenthaltserlaubnis erliſcht mit der Ver⸗ öffentlichung dieſer Bekanntmachung. * Nicht genügend abgedunkelt. Wegen nicht genügender Abdunkelung wurden 29 Wohnungsinhaber gebuͤhrenpflich⸗ tig verwarnt und drei Perſonen angezeigt. * — Rentenempfän den,. Alle vorüberge Rentenempfänger, Wohnſitz haben, er aus der Saarpfalz müſſen 1150 mel⸗ end im Innern Deutſchlands weilenden die im Gau Saarpfalz ihren normalen werden erſucht, umgehend ihre jetzige An⸗ ſchrift an die für die Auszahlung zuſtändige Stelle einzuſen⸗ den. Nur dann kann eine Gewähr dafür geleiſtet werden, daß die Rente fortlaufend in den Beſitz der Empfangsberech⸗ tigten kommt. Bei dieſer Anmeldung iſt anzugeben: Ge⸗ burtsdatum des Verſicherten, möglichſt das Aktenzeichen, frü⸗ here und jetzige Anſchrift und die zuſtändige Poſtanſtalt. Da auch die Verſicherungsanſtalten im Gau Saarpfalz teilweiſe eine neue Anſchrift beſitzen, wird gebeten, dieſe vor Abſen⸗ dung der Anmeldung bei den Ortsgruppen der NS Da des jetzigen Wohnortes in Erfahrung zu bringen. , Amtsärztliche Unterſuchungen bei Adoptionen. Der Reichsminiſter des Innern hat in einem Erlaß feſtgelegt, daß die amtsärztlichen Unterſuchungen, die mit Adoptionen von Kindern uſammenhängen, koſtenfrei ſind. Es bezieht ſich dies auf die Unterfuchung des Kindes, das an Kindes Statt angenommen werden ſoll und auf die Unterſuchung oftmals auch der nächſten Blutsverwandten. Wenn Mitglieder der⸗ jenigen Familie, die ein Kind an Kindes Statt annehmen will, amtsärztlich unterſucht werden müſſen, ſo find dieſe Unterſuchungen im allgemeinen nicht gebührenfrei, ſondern es müſſen dafür die vorgeſchriebenen Gebühren gezahlt werden. * Straffreiheit für Ehrenſtrafen der Jägerſchaft. Auch für die des Ehrenſtrafen der Deutſchen Jägerſchaft wird auf Grund Gnadenerlaſſes des Führers Straffreiheit gewährt. Nach der Verordnung des Reichsjägermeiſters werden Ehrenſtrafen der Deutſchen Jägerſchaft, die noch nicht vollſtreckt ſind, erlaſſen gegenüber aktiven Wehrmachtangehörigen und Wehrpflichtigen des Beurlaubtenſtandes, die in den aktiven Wehrdienſt ein⸗ geſtell! ſind, wenn ſie in Geldſtrafe oder Ausſchluß aus der Deutſchen Jägerſchaft oder Entziehung des Jagdſcheins für die Dauer von nicht mehr als zwei Jahren. allein oder nebeneinander, beſtehen, ferner gegenüber Zivilperſonen. wenn ſie nur in Geldſtrafen beſtehen Anhängige Verfahren wegen Zuwiderhandlungen, die vor dem 1. September 1939 begangen worden ſind, werden eingeſtellt, wenn keine ſchwereren Strafen zu erwarten ſind. formvollendeten, Männer, die e Goldat und Gentleman Die Erziehungsideale Deutſchlands und Englands NSK. Auf den Schlachtfeldern des Weltkrieges wurde der Typus des deutſchen Mannes geformt, für den dieſe ernſten Wochen Zeiten erneuter Bewährung geworden ſind. War vor 1914 der bunte Rock zum Sinnbild des deutſchen Militärs geworden, ließ dieſer bunte Rock ſchon äußerlich ſoldatiſche Schlichtheit und männliche Geradheit vermiſſen, ſo formte ſich unter den ehernen Schlägen des Schlachtengottes während des Weltkrieges das neue Bild wahren deutſchen Soldaten⸗ tums, das in der ſchlichten grauen Uniform ein äußeres Sinnbild der ſeeliſchen Haltung fand. Uns Heutigen ſcheint die Wehrmacht des Kaiſerreiches allzuſehr belaſtet von äuße⸗ ren Formen und von einem Zeremoniell, das von Militärs nicht von Soldaten getragen wurde. Ueber dem äußeren Erſcheinungsbild des Soldaten hatte man in der Vorkriegs⸗ zeit oft die inneren Werte vergeſſen, die ein Moltke ſo oft 5 tonte. Es iſt die Beſtätigung dafür, daß der Geiſt der Solda⸗ ten in der Kompanie, in der Front, davon noch nicht berührt worden war, daß die Armee des Jahres 1914 den Kampf ge⸗ gen eine Welt von Feinden aufnehmen und vier Jahre lang durchhalten konnte. Hier ſchieden ſich Sattel und Seſſel, hier trenuten ſich die Soldaten von den Militärs. Und während die Soldaten— der typenbildenden Kraft der gemeinſamen Not und des immerwährenden Kampfes an der Front unter⸗ worfen— das wahre, für Jahrhunderte gültige Geſicht des deutſchen Mannes herausbildeten, brachte es die Heimat fer⸗ tig, der zunehmenden ſtaatsfeindlichen Zerſetzungsarbeit ta⸗ tenlos gegenüberzuſtehen. „Der Zuſammenbruch des Jahres 1918 konnte wohl den Kämpfer im Schützengraben um die Früchte ſeines jahrelan⸗ gen Kampfes und ſeines Opferganges betrügen, aber er ver⸗ mochte nicht das Bild und das Vorbild des deutſchen Solda⸗ ten zu zerſtören, der vier Jahre lang dem feindlichen An⸗ ſturm ſtandgehalten hatte als eine Mauer von Blut und Eiſen. So konnte in den Stunden der tiefſten Erniedrigung ſchon wieder ein Anfang geſetzt werden, ein Beginn, der nach den Erlebniſſen und dem Geſchehen der vier Weltkriegsfahre Rur vom Soldatentum und ſeinen ſeeliſchen Kräften auszu⸗ gehen vermochte. Wahrend auf das ausgeblutete, ausgemer⸗ gelte deutſche Volk ein Trommelfeuer pazifiſtiſcher Schlag⸗ worte niederging und Landesverrat, Abrüſtung, Frieden oh⸗ ne Ehre hoch im Kurs ſtanden, wurde ſchon wieder die Fahne des Widerſtandes aufgerichtet, die Fahne des deutſchen Sol⸗ datentums. England ung den hat in jahrhundertelanger Entwicklung den Begriff und den Typus des Gentlemans gezüchtet, fer/ geſellſchaftlich gewandten und nach der letz⸗ ten Mode 1 Mannes, der angeblich jede Situation zu beherrſchen vermag. England hat dieſen Typ des eng⸗ liſchen Mannes für die Beherrſchung ſeines Weltreiches als ausreichend befunden. Wir nehmen vorlieb mit dem Typus des deutſchen Soldaten, der vielleicht weniger elegant und we⸗ niger gewandt, aber durch entſchloſſene Härte und mutiges, verantwortungsbewußtes Handeln ausgezeichnet iſt. Dieſes Soldatentum iſt uns im Großen Kriege erſt voll bewußt ge⸗ worden. Der Kampf der Partei hat es zum Hochziel der Na⸗ tion werden laſſen, heute erleben wir, daß es die ſtärkſte und edelſte Seite unſeres Deutſchtums iſt. Der Typ des Front⸗ ſoldaten, wie ihn uns der Fübrer vorlebt, iſt unſerxem Volk allein das Idealbild echten Mannestums, das zu jedem Ein⸗ ſatz bereit iſt, den die Stunde erfordert. Es erſcheint gegenwärtig angeſichts der Fülle von großen Taten an der inneren und äußeren Front vermeſſen, einem mutigen, entſchloſſenen Geſchehen den Vorrang vor anderem 8 geben, und doch will uns das Beispiel jener Diviſion, die er Führer in ſeiner großen Rede erwähnte, und die allein. äh und verbiſſen dem Anſturm einer üherwältigend großen feindlichen Uebermacht trotzte, eine beſonders helle und reine Verkörßerung dieſes Soldatentums dünken. So ſollen unſe⸗ re Männer ſein, Soldaten, eutſchloſſen, kämpferiſch und auf⸗ recht! Der ſoldatiſche deutſche Menſch wird ſeine Pflicht an jedem Platz erfüllen, an den ihn die Erforderniſſe des Volkes in dieſen erſten Kriegswochen geſtellt haben. Er trägt ſeine Geſinnung nicht wie ein Kleid äußerlich zur Schau, denn ſie bleibt ihm heiligſtes, unantaſtbares Gut. Beſcheiden und ein⸗ fach haben vor wenigen Wochen noch alle die Tauſende deut⸗ ſcher Soldaten, die jetzt im Oſten ſiegreich kämpften oder im Weſten Wache halten, an irgendeinem Arheitsplatz. an einer Werkbank geſtanden an einem Schreibtiſch geſeſſen, um ſtill und ſelbſtverſtändlich hinauszugehen, als die Größe der Stunde ſie rief. Oft ſchien dieſes Gehen nur ein Tauſchen des Arbeitsplatzes zu ſein, oft ſchien es, als tauſchten dieſe Män⸗ ner nur den Hammer gegen das Gewehr, den Spaten gegen die Waffe. Die Einfachheit und Selbſtverſtändlichkeit dieſes Gehens aber war erſchütternder und erhebender Beweis für die Kraft des ſoldatiſchen Geiſtes, der ſeit 1914 durch die Jahre des Krieges und den Kampf des Führers die geſamte Nation nei geformt hat. Wenige Tage ſpäter ſchlugen dann die gleichen eben noch den Spaten, den Hammer oder dei Rechenſtift in der Hand hielten, Schlachten, die in der Kriegs⸗ geſchichte bisher einmalig ſind. Aus den Soldaten im Alltag der Arbeit waren über Nacht Soldaten an der Waffe gewor⸗ den, die zwar ihre Aufgabe und ihre Tätigkeit, nicht aber ihre Haltung zu ändern brauchten. So wie ſie wird feder Deut. ſche, Mann für Mann ſein Werkzeug weglegen und die Waffe ergreifen, wenn er gerufen wird. Der neue deutſche Soldat zieht die feldgraue Uniform an, ohne große Worte, ſelbſtverſtändlich, entſchloſſen! Sparta hat vor Jahrhunderten den abgehärteten, an Ent⸗ behrungen gewöhnten Spartaner als Idealbild geformt und erzogen, England begnügte ſich mit dem Gentleman, uns Deutſchen aber ſcheint allein der ſoldatiſche deut⸗ ſche Menſch deſſen vorwärtsſtürmende Kraft wir heute er⸗ leben, Gewähr für ein freies Leben unſeres Volkes und die Vertretung feiner Rechte. e Arbeitstagung der HZJ⸗Führer NSG. Am Wochenende waren die Führer und Kreis⸗ beauftragten der mittel⸗ und nordbadiſchen Banne zu einer Arbeitstagung nach Karlsruhe ein rufen. Es galt vor allem, die neuen Führer, die die beim Heer dienenden Kame⸗ raden vertreten, in ihre Arbeitsgebiete einzuführen. K.⸗Ge⸗ bietsführer, Bannführer Eſchle, leitete die Tagung. Seit Beginn des Krieges war die Arbeit der Hitler⸗Jugend dem Einſatzdienſt gewidmet, der überall vollen Erfolg hatte, und der dem Geiſt und der Haltung der Jugend das beſte Zeugnis ausſtellte. Dieſer Dienſt iſt im weſentlichen abgeſchloſ⸗ ſen und die HJ. kann wieder die Jungen regelmäßig zum Dienſt zuſammenfaſſen. Neue Aufgaben ſind zu erfüllen. Die vormilitäriſche Ausbildung der 17⸗ muß durchgeführt werden. den in zwei Führerſchulen(Dilsberg und Ueberlin⸗ gen) vorgebildet. Mit den Kameraden, die den grauen Rock tragen, u die Verbindung geſchaffen werden. Auch der kul⸗ turelle Einſatz der HJ. muß den neuen Erforderniſſen an⸗ gepaßt werden. So werden in vielen Orten, bei rückgeführten Volksgenoſſen, in Lazaretten u. a. offene Liederſingen durch⸗ geführt. Die Richtlinien, um die HJ. geiſtig und körperlich wehrmäßig zu erziehen, wurden herausgegeben. Die Tagung zeigte, daß die badiſche HJ. bereit iſt, alle geſtellten Auf⸗ gaben voll und ganz zu erfüllen. Wieder Sauerkraut Das Sauerkraut, das uns jetzt in neuer Ernte winkt, iſt ber uns eines der volkstümlichſten Gerichte, ja infolge ſeiner Schmackhaftigleit und ſeiner geſundheitsfördernden Eigenſchaf⸗ ten das Nationalgericht der Deutſchen. Bereits im 16. Jahr⸗ hundert wird es als deutſches wird das„eßbare Kraut“ genannt. befaſſen ſich verſchiedene Gemeinden, in der Bayeriſchen Oſtmark, mit dem Anbau und der Ver⸗ wertung des Weißkrautes, das dann zu Sauerkraut hergerich⸗ tet wird. Erwähnt ſei hier die Gegend von Ismaning bei München und Weichs bei Regensburg. Das Kraut war vor allem auch für die Seefahrer frü⸗ herer Zeiten von unſchätzbarem Wert, denn ihm allein ver⸗ dankten es die Matroſen, die auf langſam fahrenden Segel⸗ ſchiffen oft monatelang unterwegs waren, daß ſie von der ſog. Mangel⸗Krankheit, dem„Skorbut“, verſchont blieben. Man kannte damals ja noch keine Mittel und Wege, friſches Gemüſe zu konſervieren, und ſo war es das Sauerkraut allein, das dem Körper die unentbehrlichen Vitamine zuführte. In einem Loblied auf das Sauerkraut aus dem 16. Jahrhundert heißt es u. a.:„Führnehmſtes Feld⸗ und Gar⸗ tengewechs iſt das weiße Kraut, ein nützlich und geſund Haus⸗ rath, denn wenn dasſelbe Kraut nach rechter Art zugerichtet wird, iſt es ein heilſames und bewährtes Labepflaſter vor der Krankheit des Hungers.“ In bayeriſchen Gauen ſo in Oberbayern und Fahrplanerweiterungen Zur beſſeren Bedienung des Berufsverkehrs. Vom 16. Oktober 1939 an verkehren an und ab Karls⸗ ruhe folgende weitere Perſonenzüge: Strecke 243 Karlsruhe— Winden(Pfalz): Aug 559 W'y Karlsruhe ab 6.30 bis Wörth(Pf.), Zug 567 arlsruhe ab 9.55 bis Winden(Pf.), Zug T 582 W Wörth ab 16.40 bis Karlsruhe(Karlsruhe an 17.11), Zug 588 (Landau) Winden ab 17.43 bis Karlsruhe(Karlsruhe an 18.28), Zug 575(Karlsruhe ab 12.18), der bisher nur zwi⸗ ſchen Karlsruhe und Wörth verkehrte, wird bis Landau durch⸗ geführt, und Zug 574(Karlsruhe an 13.26), beginnt in Landau, Zug 591(Karlsruhe ab 19.42), der bisher nur zwi⸗ ſchen Karlsruhe— Winden verkehrte, läuft bis Neuſtadt a. d. Weinſtr. durch, und Zug 554(Karlsruhe an 6.20), kommt von Landau; Strecke 301b Mannheim— Offenburg: Zu 999 Offenburg ab 18.00 bis Karlsruhe(Karlsruhe an 19.27) S. und Sa.(Zug verkehrte bisher nur an Sonntagen), Zug 946 Karlsruhe ab 23.45 bis Raſtatt; Strecke 30 ba Karlsruhe— Durmersheim — Raſtatt: Zug 3957(Freudenſtadt)— Raſtatt ab 21.18 bis Karlsruhe(Karlsruhe an 21.42); Strecke 304 Karlsruhe Pforzheim— (Mühlacker): Zug 68/168(Stuttgart)— Mühlacker ab 8.38 bis Karlsruhe(Karlsruhe an 9.24), Zug D. 288 Mühlacker ab 11.45 bis Karlsruhe(Karlsruhe an 12.27) mit Anſchluß in Mühlacker aus D 185 von Stuttgart(Stutt⸗ gart ab 10.58, Mühlacker an 11.39); dafür entfällt D 32 Mühlacker ab 11.18, Karlsruhe an 11.57; Zug D 17 Karls⸗ 995 ab 18.17 bis Mühlacker— Stuttgart(Stuttgart an 9.42); Strecke 304 a Karlsruhe— Eppingen— Heilbronn: Zug 3693 S Karlsruhe ab 7.12 bis Eppin⸗ gen— Heilbronn(Heilbronn an 8.33), Zug 3724 S, der als Perſonenzug gefahren wird, Heilbronn ab 18.17 bis Karlsruhe(Karlsruhe an 19.28). Auch auf einigen anderen Strecken wurden zur beſſeren Bedienung des Berufsverkehrs einzelne weitere Züge vor⸗ geſehen. Ueber die Verkehrszeiten der neu eingelegten Züge geben die Bahnhöfe Auskunft. Im übrigen behält der amt⸗ liche Taſchenfahrplan vom 4. Oktober 1939 auch wei⸗ terhin Gültigkei! 8 und 18⸗Jährigen Die dazu notwendigen Führer wer⸗ „Leibgericht“ geprieſen; es, Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaft Mannheim⸗Seckenheim. Anmeldungen zum Trocknen von Kartoffeln und Zuckerrüben müſſen im Laufe dieſer Woche in unſerem Achtung! a Mor gen Freitag 20.15 Ahr Beginn des fote Kreuz-Helferinnen-Kurses im Schulhaus, Eingang Hausmeiſterwohnung Heute ab 17 Ahr Die Ortsamtsleitung. Lager abgegeben werden. Einige Frauen für leichtere Arbeit ſofort geſucht. Räheres in der Geſchäftsſt. ds. Bl. Ein über 2 Zentner ſchweres Achtung 2 wird auf der Freibank, hier Schweinefleiſch ausgehauen, Pfund 60 Pfg. BFC... e e eee ö we er cet ec Einleg- schwein zu verkaufen. Freiburgerſtr. 42 (part.) Der „Neckar⸗Bote⸗ Oſtpreuß. Herd buchgeſellſchaft Königsberg veranſtaltee am Montag, den 23. Oktober, vormittags 11 Ahr in Seckenheim in der Reithalle eine Auktion von cl. 35 hochtragenden Nindern u. Kühen Intereſſenten werden zu dieſer Außztion eingeladen. Drucit arbeiten kann durch jedes Poſtamt im Reich bezogen werden. Wer die Verbindung mit der Heimat ſucht, beſtellt ſich werden in jeder Ausführung die Heimatzeitung! schnellstens angefertigt in der Neck ar- Bote- Druckerei. erde Mitglied der Nel . — Seek. Teſcklüpc uequene tene solo usg un uscpnpnne ⸗rozun Juze ted Aung reges ui biaupnhoa gene un r u jabicg leg zelnpc og uezuolzea leloy gun zelesz Snpuih dog auello dig ui eglckuvg gun av mupguslvch meg uga klip ogoab spa cen oiguvm eon gun uplsüvf gun a0 ved sog uegn vip oi uescphiteck guscplnva ueufcplpzg ei eee eee eehte nnen ene F 1 dog recen seg nogß uebnoceb used hang build ue 0 ue uezegav ng ueuupbog uoufcplphcz 218 eu z ehe e ene eech een neee ele old mung bee: lee e ebenen ene ec 571 , inv neu rege üsgeg 261 di elle 0c bor ibu ecpned dag: aa usczozg pu fol hiem Neglect uszuvg ic Sefenpbap aon bn alig sole ug ol 1298 Suegng sed Aluesuuog ususg jo meg uda uselaflun Jem r uspig uengt ada i sog se apm viuptoungz Sepnaeg uch r gun zusmgg meg regjelvd uespengeb dun meg oppu us A ne uenmhegnuic pu nent mn usbunbilelog; us aba dig inv ueg uz use ieg ue ua air er uebnppeck uten zn ar did nv o An pct gusuune dg dog Apchlholech uequgeg ⸗nfck zog uda use] gong ueuſe il op gun fſpioch sva ada reep use ueg bos Sogel opeavbaozſc dauvm envia usern eee e ec eu Sog zie e usckoad us ur ohen uesbunr ug uvm Uzegchzſech usqzeb ue dere ocigupnog aun uoenzehsjegüvc digpgeg open ue bc emma squelfezg daes 85104 zi om pequsgvusmoagz sva Inv p qpbeg osea paz tog ua bub gun olfezs 50511 ⸗pnls gufe ac eicplunm guvch 910 571% Tonga tod en ene oe ee elena nd geldwpc ueg eur en ee ehe eg eig ueuclgegh dig gg usqpleg und einnacpl alfelcckuvc ec auc eig ag: 51 0nf 20 „, usuhs ezuvd 8. „use eee uh lech so di sung; gaog Zmezlebsnv uvg zen Inv cpr ogg oſeiagnoda dag nic sev ueugs sblügat cb Unze gie cf pl bg „pnank gquvicphnec hpvu Till dig ing bes lane de deu 5 s“ N„ue e eee e zuvul u ueugs eiuugz c ue ueqzeſg Tterg Jiu 51 gv a ue eee e eee een een enen“ e up use eguger Teleic ue e en ed eu e u ec ee eius vat Cuojogzea pnaahppptz) CCC ehuvg dpeapbape neaſeanepnane jung od ui un 3j 5 ab ba be deere uuehubc ionen enz Ae opnagaguvmmocß zog Inv gg ueufe uvu gun oi ze aueh uud Fung eig chen nd die un ener ea ͤblgg i enbnoqzea 10 „ 10e mes— cu Anz Auer a0 dom 918 uebi bn — ufeinpas uso eis ein unge Aa i 85g ve“ „eg vl A: zeigen sog oc Ind anegga greg be ene ee ebe ei „eic eas ant üppicvg nec Aeußg ezuvg G8“ „„ de agg eg ud ere wen ee ee“ deze uu usquspegegn ada usul lei e„aiv— ig zm Uergvol daun 0 raue ui— Invßlida uo 41 ppctoch ue g usd zzot aug aufe usenpid ue di lap zeqzz“ üUpfldvg rod dir„eng usügr zca ucchl im og ze 658“ „Ind lacht Jpnzzea ue ⸗Id zoaupfbucd eic ac uf anu i eis using“ „„ eee e ee eee e gun de aun dev nog selofunaph ane rens ufezs“ „sog uv gapcuuvc aufe pod usqoh i epo ole di edu) tea dig seh svn uf“ pied Loneniczuvg ze leis„eue 40 geg“ „Abgß Uebe uus nul ol 40102 s eben e ee nenen eee ed oa ol cpnvag ufeinpeg sog ze usgoh jagd evi ou, zich uegtem“ queer teh gun ug biapgeg il ie eheubobrus „udllof anze u zebnezg usplibus did sun uuegz“ unnd e; Aüplloc9 uszejgges lo gupzjech zezavl gnuoch ug üg nv vc zee gun quiet uo egen eue eu eee uud geanu eat unico; „ueqoh fagvlegen end guse use 91“ e, zog ng achgensczuvgß ig sib„upp allog pg i ana Jepteideg Zuvgz usphiguphog eg ae meg uu lun unge udga eig Cieluegoch oenpbape Lava ue! i r en un ene gun mec dead use uetva 88 enen nen bie eee eech uc eie rogß uv usuolnecß jeae Sou uur fagplqz ie ada Lang apo uupcß usujebuze ueg J Inv donzz suplcpvar ure usgaggagz eic ned uf uel vc uslplnbue uleg ur tendgeb ic uh! zva so uudg Jg. jeg ehrunece and bi de denz unu gun usuuic „ net udo ohguphog obus uhr gupzes 80 ueqzeanbuv uslonppgz endu onzuie un zougueb zctuelnz meagobupz ne gibs Sd zom„vuuch uicugy“ zog upfickyyx doc gelphzea ned obuppaaea tc ius gun einued lavcpl sold seg bungvheeß dig nv ooh ocaggegß opus 518 Cbungalgaag pr) 9 uad 5 2 e 5 Inmocdezg. 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Was war ſelbſt das mächtigſte Werk der Menſchenhände gegen die Endloſigkeit des Him⸗ mels und des Meeres, zwiſchen denen das Schiff gleichſam nur als ein verlorener Punkt ſchwebte. Margarete begab ſich in ihre Kabine, um mit Hilfe der Stewardeß ihre Sachen zu ordnen. Am folgenden Tage trat ſchlechtes Wetter ein. Der Wind verſtärkte ſich immer mehr, ein richtiger Nordweſt⸗ ſturm brauſte daher, wühlte die Wogen auf und heulte in der Takelage der Maſten, die der Dampfer noch neben dem Schornſtein trug. Die Paſſagiere zogen ſich meiſtens in ihre Kabinen oder in die Geſellſchaftsräume zurück. Margarete jedoch wollte ſich das Schauſpiel der ſturmgepeitſchten See nicht entgehen laſſen; ſie hüllte ſich in einen wetterfeſten Mantel und blieb auf dem Promenadendeck, ſich an der Reeling feſthaltend, denn ſelbſt der große Dampfer rollte un ſtampfte in der toſenden See. Margaretes Seele ward erhoben durch den Anblick der wild empörten Wogen; ihre Bruſt weitete ſich, tief atmete ie auf, ein jubelndes Gefühl der Freiheit, das Losgelöſt⸗ ein von allen Sorgen und Nöten des Lebens durchdrang ſie und ließ ſie neu erſtarken für den Kampf mit dem Leben. Allein ſtand ſie über den toſenden Wellen, allein ſtand ſie dem Leben gegenüber. Aber wie das Schiff furchtlos die drohenden Wogen durchſchnitt und verdrängte, ſo würde auch ſie das Leben beſiegen trotz allem, was ſich ihr drohend entgegentürmte. Einen herrlichen Anblick bot die See. Der Tag neigte ſich. Ihre letzten Strahlen warf die ſcheidende Sonne auf die Wogen. Wie Feuer leuchtete in dieſen Strahlen der Schaum der rieſigen Wellen auf. In dunklen Maſſen ka⸗ men die Waſſer herangewälzt, den feurigen Kamm, der weit durch den Abend glänzte, auf ihren Schultern tragend, bis ſie ſich überſtürzten und die Stelle ihres Sturzes in ei⸗ nen glühenden Krater verwandelten. So weit das Auge reichte, wälzten ſich die ſchimmernden, weißglühenden Wo⸗ gen heran. Dabei ſauſte und heulte der Wind in den Blöcken und Tauen und jagte den feinen Staub der Wellen wie einen Feuerregen über die See. Der Dampfer ächzte und knarrte in dem Kampf mit den N aber er blieb Sieger und verfolgte ſicher ſeine Bahn. Margarete ſah ſtaunend auf das gewaltige, herrliche Schauſpiel und konnte ſich nicht trennen von dem Anblick. Da hörte ſie eine tiefe männliche Stimme neben ſich, die ſagte:„Sie werden durchnäßt werden, mein Fräulein.“ Margarete wandte ſich um und ſah in das freundlich lächelnde Geſicht eines in einen Regenmantel gehüllten Herrn. Sprachlos ſtarrte ſie in dieſes Geſicht mit den ſchlau zwinkernden Augen, das ihr bekannt vorkam. Aber im Augenblick wußte ſie nicht, wo ſie es geſehen hatte. Da ſprach der Herr lachend.„Sie kennen mich wohl nicht mehr, Fräulein Hohenfeld? Auf Ihrer Farm war ich allerdings nicht ſo fein gekleidet.. „Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Sie ſtreckte ihm die Hand entgegen.„Herr Meierdierks— Sie hier? 10 Hott, welche Ueberraſchung! Wie iſt es mög⸗ Ich?; „Kommen Sie, Fräulein— laſſen Sie uns in den ent⸗ fernteſten Winkel treten. Der Wind heult ja ganz ſchön, dennoch könnte man uns belauſchen. And was ich Ihnen mitzuteilen habe, braucht kein anderer zu hören. Vor al⸗ lem— ich bin der holländiſche Handelsmann Hans Meier⸗ dierks aus Kimberley und handle mit Brillanten. Zu die⸗ ſem Zweck reiſe ich nach Amſterdam. Meine Hamburger Heimat wird es mix verzeihen, daß ich ſie ſo lange verleug⸗ ne, bis ich meinen Fuß wieder auf deutſchen Boden ſetzen kann. Sie verſtehen mich, nicht wahr?“ „Ja 8 ja.“ . Mun dann— kommen Sie! Ich habe einige Neuigkeiten für Sie, die Sie vielleicht erfreuen werden. Aber ſchweigen ae der 9 N „Ich verſpreche es... ſagen Sie mir n i Hon Oſten 5 mee „Still! Keinen Namen nennen! Sie ſollen alles er⸗ fahren— er lebt..“ Margarete mußte ſich auf den Arm Meierdierks ſtützen, ihr ward dunkel vor den Augen. Vorſichtig führte er die Wankende nach dem Bug des Dampfers, wo allerdings der Sturm ſie hart anfaßte, wo ſie aber ganz ungeſtört und un⸗ beobachtet waren EECCEETCCCCC Margarete hatte ſich raſch erholt und lauſchte in atem⸗ loſer 7 der Erzählung Meierdierks. „And wo iſt er jetzt?“ fragte ſie ſchließlich. Meierdierks ſah ſich forſchend um. Dann flüſterte er: „Er iſt auf dieſem Dampfer... um Gottes willen, blei⸗ en Sie ruhig,“ fuhr er fort, die Hand auf Margaretes Arm legend.„Ich habe ihm einen holländiſchen Paß auf den Namen des Matroſen Jakob Wittkamp verſchafft— jetzt iſt er Matroſe auf unſerem Dampfer..“ „Kann ich ihn ſehen?“ „Vielleicht— aber vorſichtig müſſen wir ſein— es 1 5 ſich ſchon eine Gelegenheit finden. Nur nichts über⸗ eilen.“ „Ich will geduldig warten.“ „Das iſt recht. Verlaſſen Sie ſich auf mich. Und nun will 5 wieder gehen— im Rauchzimmer erwarten mich zwei ynheers zu einer Partie Whiſt. Es könnte auffallen, wenn ich ſo lange mit Ihnen plaudere. Alſo Vorſicht— Vorſicht!“ Er ſchüttelte ihr die Hand und entfernte ſich raſch. Margarete blieb anfangs eine Weile wie betäubt ſitzen. D ging ſie langſam in ihre Kabine m anderen Tag hatte der Sturm ausgetobt. In langer Dünung rollte das Meer heran, wie die tiefatmende Bruſt eines Rieſen. Der Dampfer glitt ſanft über die Wogen, die an ſeinem Bug aufſchäumten und in langer Furche den arbeitenden Schrauben folgten. Vom wolkenloſen Himmel ee die Sonne nieder und ließ das Meer in funkelnden eflexen aufleuchten. Ruhig und nur leiſe ſich auf der ge⸗ waältigen Dünung des Atlantiſchen Ozeans wiegend, ver⸗ folgte der Dampfer ſeinen Weg nach Norden zu. Margarete war ſchon frühzeitig auf dem Deck. Sie hatte nur wenige Stunden geſchlafen, der Gedanke, daß ſie mit Harald gleichſam unter einem Dache weilte, daß er vielleicht, ohne von ihr bemerkt zu werden, ohne ſich ihr zu erkennen zu geben, an ihr vorübergegangen war, ſcheuchte ihr den Schlaf von den Augen, und geſpannt ſah ſie dem Morgen entgegen, an dem ſie ihn vielleicht unter den ar⸗ beitenden Matroſen erblicken ſollte. Als ſie an Deck kam, auf dem ſich noch niemand von den Fahrgäſten ſehen ließ, waren einige Matroſen beſchäftigt, das Deck zu reinigen, deſſen Sauberkeit unter dem Sturm 19 5 gelitten hatte. Andere Leute brachten Tauwerk und anderes Schiffmaterial beiſeite. Der Steuermann 1 ſichtigte die Arbeiten, während auf der Kommandobrücke der erſte Offizier auf⸗ und abging, zuweilen ein Wort mit dem Mann im Steuerhäuschen wechſelnd oder einen Blick auf den Kompaß werfend. 1385 Der Kapitän ruhte noch in ſeiner Kajüte, die Paſſagiere in ihren Kabinen. Aus der Kombüſe drang das Klirren von Tellern und Taſſen; der Koch und die Stewards rich⸗ teten das erſte Frühſtück her. Margarete beobachtete die arbeitenden Matroſen, aber unter den derben Geſtalten in ihren rauhen Wolljacken fand ſie Harald nicht heraus. Als ſie ſich enttäuſcht umwand⸗ te, um auf das Promenadendeck zu gehen, begegnete ihr Meierdierks, der, in einen warmen Alſter gehüllt, ſeine Morgenpfeife rauchte. Er grüßte ſie leicht mit einem Zwinkern ſeiner ſchlauen Augen. „Ich glaube, wir tun am beſten, als ob wir uns ganz fremd wären,“ ſagte er leiſe,„und uns erſt hier auf dem Schiff kennen gelernt hätten. Es befinden ſich einige Aus⸗ länder an Bord, die Verdacht ſchöpfen könnten.“ „Wo iſt Herr von Oſten?“ fragte ſie zurück.„Kann ich ihn nicht ſehen?“. „Seien Sie vorſichtig, Fräulein. Sie könnten ihn, ohne es zu wollen, verraten. Er iſt jetzt unten im Kohlenraum beſchäftigt. Wenn er einmal Nachtwache auf Deck hat, wäre es vielleicht möglich, ihn auf einige Augenblicke zu ſehen. Ich werde Ihnen einen Zeichen geben, wenn es ſo weit iſt.“ Damit grüßte er höflich und begab ſich in den Früh⸗ ſtücksraum. Einige Tage vergingen, ohne daß es Margarete ge⸗ lungen war, Harald zu ſehen. Sie lebte in einer fieber⸗ haften Spannung. Da flüſterte ihr eines Abends Meierdierks zu:„Ich glaube, heute nacht iſt es möglich. Bleiben Sie möglichſt lange an Deck. Es iſt ja herrliches Wetter.“ Heiß drang ihr das Blut zum Herzen. Sie nickte ihm dankbar zu. Raſch entfernte er ſich von ihrer Seite, da zwei engliſche Fee an ihnen vorbeigingen und ſie mit miß⸗ trauiſchen Blicken muſterten. 8 a[Fortſetzung folgt.) Daheim Von Paul Olden, Hamburg. Da war Georg Olſen wieder in der alten Heimat, die er als Jüngling verlaſſen und nun, nach beinahe fünfund⸗ zwanzig Jahren zum erſten Male wiederſah. Silberfäden hatten ſich unterdeſſen in ſein Haar geſtohlen und aus dem Unreifen, kaum der Schule Entwachſenen, war der Mann und Künſtler geworden, den die angeſehene Vereinigung der Stadt, der Dürerbund, zu einem Vortrage berufen hatte. Zu einem Vortrage? Seine Vaterſtadt hatte ſich eben des Sohnes erinnert, der in hartem Ringen draußen in der Welt ſeinem Namen Klang zu geben vermocht hatte. Und gern und ſogar einen Tag früher war er gekommen, um all die altvertrauten Bilder ſeiner Heimat wieder in ſich auf⸗ zufriſchen. Und was er erhofft hatte, fand Erfüllung. Noch waren die Straßen, die vom Bahnhofe nach dem Markt führten, faſt ohne Unterbrechung von den kleinen Häuschen flan⸗ kiert, noch plätſcherte der Brunnen aus ſeiner bemooſten Bekleidung, und als er auf dem Markte ſtand, und Umſchau hielt, gewahrte er ſogar noch das zweiſtöckige Häuschen, das einſt ſein Vaterhaus geweſen. Zwar, das Dach hatte ſich etwas geneigt und die Pfannen darauf ſahen im letzten Scheine der Abendſonne noch bröckeliger aus, aber ſonſt ſtand es noch in der alten, traulichen Feſte, wie es ſeinen Eltern und ihm Unterkunft und Schutz gewährt hatte. So⸗ gar die grünen Läden mit den herzförmigen Ausſchnitten waren noch daran, und daß ſie bereits vor den Fenſtern 2 ließ ihn erſt annehmen, es ſei vielleicht unbewohnt, Als er dann aber hinüber ging, ſah er durch die Herzleeren, daß in der großen Stube zu ebener Erde Licht brannte. Ganz ſo, wie es zu der Zeit geweſen, da er mit ſeiner Mutter an dem großen, runden Tiſch vor dem Sofa ge⸗ ſeſſen. Sie mit einer Handarbeit im Ohrenſtuhl aus Groß⸗ vaters Zeiten und er mit ſeinen Büchern und Aufgaben beſchäftigt. Und die Lampe hatte leiſe dazu geſummt und die Wanduhr gekickt und ſo manches liebe und weiſe Wort war von der zarten Frau Mund über den Tiſch ihm zuge⸗ flogen. Nun ruhte auch ſie längſt an der Seite ihres zu früh von ihnen gegangenen Mannes und Vaters. In Ita⸗ lien hatte ihn die Nachricht von ihrem Ableben erreicht und der Krieg hatte es ihm unmöglich gemacht, wenigſtens zu ihrer Beſtattung heimzukommen. So war ihm ſpäter nur die beſcheidene Summe zugefloſſen, die aus der Nachlaß⸗ N ſtammte und mit der er ſeine Studien beſtritten atte.——— Während Profeſſor Olſen dieſen Gedanken nachhing, hatte er gar nicht bemerkt, daß er vor der Tür feines Vaterhauſes ſtehen geblieben war. Nun blickte er auf und ewahrte ein weißes Porzellanſchild daran, auf dem mit 1 1 Lettern ſchlicht und einfach zu leſen ſtand: Hand⸗ arbeitsunterricht und Anfertigung feiner Stickereien. Das war auch ſeiner Mutter Erwerbszweig geweſen, denn von der ſchmalen Witwenpenſion hätte ſie ihn wohl nicht die hohe Schule beſuchen laſſen können. Ihr aber war mit ihren Schülerinnen Jugend und Frohſinn in ihr ſtilles Witwen⸗ heim getragen worden. Ihre Nachfolgerin hatte das ſicher herausgefunden, war wohl gar eine Schülerin von ihr. In dem Moment wurde die Haustür aufgeriſſen und eine Schar Mädelchen ſtürmte heraus, ſcherzend, lachend, wie es Art der Kinder, die zwei, drei Stunden ſtille ſitzen und aufmerken gemußt. Und wie dieſe gleich einem Spatzen⸗ ſchwarm in alle Windrichtungen davongeflattert waren, hatten ſie die Haustür offengelaſſen. Olſen war hinzugetreten, um dieſe zuzuziehen, und konnte es ſich nicht verſagen, dabei einen Blick in den von einem Lämpchen erhellten Hausflur zu tun. Als er die Tür aber geſchloſſen, ſah er ſich nicht mehr auf der Straße, ſon⸗ dern auf dem Flure ſtehen. Den Hut hielt er in der Hand, während ſeine gen von dem Oellämpchen zu dem alten, n Schranke und von da zu dem gläſernen Klingel⸗ zuggriffe und weiter von einem ihm bekannten Gegenſtand zum andern ſchweiften, bis ſie erſchrocken auf einer großen, ſchlanken Frau, die ſoeben in der Tür zur Vorderſtuͤbe er⸗ ſchienen war, haften blieben. Dr. Olſen nannte ſeinen Namen und entſchuldigte 15 Eindringen mit dem Anlaß der offen gebliebenen Haustür, Die Frau nickte lächelnd und lud ihn mit einer ſtummen Geſte ein, die Treppe emporzuſteigen, während ſie das Lämpchen von ſeinem Nagel nahm und ihm folgte. Olſen ſchritt die ausgetretenen Stufen empor und oben von einem Zimmer zum anderen. Er blieb hier ſtehen und da, ſtrich wohl auch leiſe über einen e fühlte ſich unter einem Bann ſtehen, wie er ſolchen in ſeinem ganzen Leben noch nicht geſpürt. Kam es davon, daß alles bis zum klein⸗ ſten Stück noch ſtand und lag, wie er es in ſeiner Jugend, u ſeiner Mutterlebzeiten gekannt, die alten und doch ge⸗ G Möbel, bis zu den Geranienſtöcken auf dem Fenſterbrett? Selbſt ſeine Begleiterin in dem ſchlichten Hauskleide, mit dem weichen, wiegenden Gang, gemahnte ihn an ſeine Mutter, obgleich er deren Haar als ſchon recht ergraut in Erinnerung hatte. 8 ſtube und ließ ihn eintreten, während ſie das Lämpchen wieder an ſeinen Nagel hing. Dann ſaßen ſie an dem gro⸗ ßen, runden Sofatiſch. Er hatte wie in alter Gewohnheit auf dem Stuhle Platz genommen, den er als Junge innezu⸗ haben pflegte, dem Ohrenſtuhle gegenüber, in dem ſeine Mutter Ja. Sonſt! Nun hatte die junge Frau ſich darin niedergelaſſen, ſtumm und die Augen auf ihn gerichtet, als ſuche ſie zu ergründen, ob er ſein Vaterhaus wiederer⸗ kannt habe. Und als ſich beider Augen begegneten, fand auch er die Sprache wieder. „Sie verzeihen gewiß mein ſonderbares Benehmen, gnädige Frau— 5 wollte er ſich mit einem Blick auf ihre ringfreie Hand verbeſſern.. „Fräulein Hanſen, Herr Profeſſor,“ half ihm dieſe. „Fräulein— Han— ſen?— Fräulein Fanny Hanſen doch nicht?“ „Eliſe, Herr Profeſſor. Ich bin die jüngere Schweſter der leider ſo früh Verſtorbenen. Sie— kannten einander, 155 wußte darum, war ich damals auch noch ein Schulmädel, als——“ Sie ſtockte und ein helles Rot huſchte in ihr Ge⸗ ſicht. Aber nur einen Moment währte ihre Verlegenheit, dann fuhr ſie fort:„Die erſte Liebe ſoll die reinſte und hei⸗ ligſte ſein, hab' ich einmal irgendwo geleſen. Meiner Schweſter Liebe war nicht nur das, ſie war auch treu. Und das darf Ihnen die Erklärung dafür ſein, daß Sie Ihr Elternheim ſo wiederfanden.“. „Und doch teilte mir damals der Nachlaßpfleger mit, daß alles verkauft ſei, Haus und Mobiliar, und mit dem Erlös beendete ich meine Studien, beſtritt ich die Koſten meiner Reiſen.“ „Sie hatte alles erſtanden, wie es lag und ſtand, noch bevor fremder Menſchen Hände darin um rzuwühlen ver⸗ mochten, und es war wohl nicht der Wunſch allein in ihr nach einer geregelten Tätigkeit, einer geſicherten Exiſtenz, es trug wohl das mit dazu bei, was ich 5 1 erwähnte.“ i Ihre Liebe?“ 1 9 15 Mädchen nickte und eine Träne perlte ihre Wangen inunter. Und das auch dann noch alles blieb, wie es war? Darf ich daraus folgern, daß 5 Beweggrund mir mein El⸗ ternhaus echal en ließ?“ Olſen war aufgeſtanden und neben die Errötende getreten. Und als dieſe mit feuchtglänzenden Augen zu ihm aufſah, gewahrte er die Veſtätigung darin, Nicht die Toten hatten ihm ſeine Heimat erhalten; das Leben— die Liebe eines Mädchens, ſchlicht und beſcheiden. 7 8 1 7 Bescheiden, offen, mit Mutterwit begabt.. 5 Kleiner Anekdotenkranz um Adele Sandrock Vierundſiebzig Lebensjahre waren Adele Sandrock ver⸗ önnt. Als beſcheidener Menſch, aber große Film⸗ und ühnenkünſtlerin lebt ſie in unſerer Erinnerung fort. Für ihre Volkstümlichkeit ſprechen die vielen Anekdoten, die über ſie im Umlauf ſind und ihr als Menſch und Künſtlerin nur das beſte Zeugnis ausſtellen.. Sie war einer jener Menſchen, die jeder Situation ge⸗ wachſen ſind. Ihr Mutterwitz bewegte ſich, wenn die ſtrate⸗ iſche Lage es erforderte, 1 0 Fahrwaſſer. Im telier, während einer Aufnalzmepauſe, ſaß ihr ein ſehr