ermietz 18.90% ur Die Lud⸗ 5 105, 8 502, Pan- Ernſt. den mit lenꝰ hl heil⸗ ten als terfrau⸗ derven⸗ nervßſe nervöſe itnerin, ich an ich am Jahren efolgte blöf rfrau⸗ ſaſchen Nr. 247 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 21. Oktober 1939 wird. Sündermann ſtellt dabei vier Elemente der Umſtellung der Heimat vom Frieden zum Krieg in den Mittelpunkt ſeiner Ausführungen. Er ſchreibt dazu u. a.: Das nationalſozialiſtiſche Prinzip, daß jedes Opfer er⸗ träglich iſt, wenn es gemeinſam getragen wird, iſt zur Richt⸗ ſchnur unſeres ganzen nationalen Lebens im Kriege ge⸗ worden, ob es die Tauſende geweſen ſind, die ihre im Be⸗ reich des Operationsgebietes gelegene Heimat verlaſſen muß⸗ ten, ob es die Familien unſerer Soldaten waren oder die Schaffenden aus aufgelöſten Betrieben, Volksgenoſſen, denen das Kriegsgeſchehen Arbeit nahm oder den Lebens⸗ unterhalt ſchmälerte— keiner fand ſich allein auf ſich ge⸗ ſtellt, jeder fand Hilfe, Rat und Tat. Dem einen ward eine neue Heimat geſchaffen durch die Bereitſchaft anderer Volks⸗ genoſſen, die nächſten ſahen ſich betreut in allen perſönlichen Fragen, wieder andere fanden einen neuen Platz für ihre Schaffenskraft oder eine andere Möglichkeit, die Gefahr der Not abzuwenden. Aus dem nationalſozialiſtiſchen Gemein⸗ ſchaftsdenken heraus wurde es dabei zur Selbſtverſtändlich⸗ keit, daß jedes gemeinſame Opfer alle gleichmäßig trifft. Ob es das ſozialiſtiſche Element des Luftſchutzkellers iſt oder die Gemeinſchaft des Verzichtes auf elegantere Ver⸗ kehrsmittel, als es Straßenbahn und Fahrrad ſind, oder die Lebensmittelkarte, die im Kärntner Gebirgsort die gleiche iſt wie in Eſſen oder in Berlin, beim Generaldirektor die nämliche wie beim Straßenarbeiter,— ebenſowenig wie bei den Soldaten an der Front gilt in der Heimat ein Unter⸗ ſchied der Stellung oder des Beſitzes. Nach Können, Bega⸗ bung und Auftrag ſind die Leiſtungen verſchieden, — die Lebenshaltung im Kriege aber iſt bei allen gemeinſam die gleiche. Zur ſelben Zeit, in der Hunderttauſende von Männer⸗ fäuſten das Gewehr ergriffen haben, um die Heimat zu ver⸗ teidigen, ſind Millionen von Frauen⸗, Jungen⸗ und Mädchen⸗ händen aufgerufen worden, um den verhängnisvollen Aus⸗ fall von Arbeitsleiſtung, der im Weltkriege zu dem großen Mangel an lebenswichtigen Produkten geführt hat, voraus⸗ ſchauend zu verhindern. In der nationalſozialiſtiſchen Er⸗ kenntnis, daß in Schickſalszeiten keine Laſt zu groß ſein Ref hat ſich dieſe Mobiliſierung aller Kraft⸗ reſerven unſeres Volkes in wunderbar reibungsloſer Weiſe vollzogen. Schließlich hat die große nationalſoziali⸗ ſtiſche Theſe, daß es kein wichtiges Problem gibt, das nicht durch Weitblick, Energie und kluge Organiſation zu löſen wäre, die materiellen Vorausſetzungen dafür ge⸗ ſchaffen, daß das Geſpenſt der Not von der Tür des deutſchen Volkes für alle Dauer, gleichgültig, wie lange die eng⸗ liſche Regierung zur Friedenseinſicht braucht, ferngehalten wird. Unſere Vorratskammern ſind gefüllt, unſer Verbrauch wird gelenkt, unſere Wirtſchaftspolitik verfolgt erprobte Wege, um mit Vernunft und Energie Erzeugung und Be⸗ darf des Krieges in Einklang zu bringen. Im weiteren Verlauf ſeines Artikels befaßt ſich Sün⸗ dermann mit dem umfaſſenden Einſatz der Partei in dieſen erſten ſechs Wochen des Krieges, und mit der Be⸗ deutung, die die klare politiſche Führung gerade in dieſer Zeit für das innere Leben unſeres Volkes gewonnen hat: Am gleichen Tage, an dem Hunderttauſende von Natio⸗ nalſozialiſten als Soldaten in unſerer Wehrmacht kämpfend nach Polen einrückten, ſtanden auch ſchon überall dort, wo führende Männer ihren verantwortungsvollen Stellen ent⸗ zogen waren, ſofort ebenſo tüchtige andere Parteigenoſſen. Keine Stunde blieben die Volksgenoſſen ohne die klare poli⸗ tiſche Führung. Mit den großen Wirkungsmöglichkeiten, die ihr die großen Einrichtungen der Partei, ihre Organiſation von der HJ, der Frauenſchaft bis zur NS⸗Volkswohlfahrt und Deutſchen Arbeitsfront ebenſo wie die freudige Mit⸗ wirkung der ſtaatlichen Stellen eröffneten, iſt ſie in den Tagen der Umſtellung allen den tauſend Aufgaben be⸗ gegnet, hat ſie die Duͤrchſetzung der großen Prinzipien in jedem Einzelfalle ſichergeſtellt und die Sorge für jedes Le⸗ bensproblem des Volksgenoſſen in die Hand genommen. Ob es die Verteilung, Erklärung, Verbeſſerung der Bezugs⸗ ſcheinregelung war, die Unterbringung von lüchtlingen, die Einführung der Nachbarſchaftshilfe, die Betreuung von An⸗ gehörigen Verwundete, Vermißter oder Gefallener, die Ein⸗ richtung von Kindergärten, die Sicherſtellung ärztlicher Be⸗ treuung, die Hilfe für raſchere Abwicklung des Verkehrs in Lebensmittelgeſchäften, die Organiſierung einer Briefver⸗ bindung mit Soldaten ohne Angehörige, die Unterbringung von vorübergehend Arbeitsloſen, die Hereinbringung von Ernterückſtänden, die Hilfe bei der Einrichtung von Lazaret⸗ ten, die Verſorgung der Front mit Büchern und Zeitungen — dieſe und tauſend andere Probleme tauchten auf. Sie wurden nicht nur behandelt, ſondern gelöſt. Zum Schluß 1 5 Artikels weiſt Sündermann darauf hin, daß gerade dieſe Wochen der inneren Umſtellung der Heimat das alte Vertrauensverhältnis zwiſchen dem Volks⸗ genoſſen und ſeinen Politiſchen Leitern ſich zu einer ver⸗ ſchworenen Gemeinſchaft des Zuſammenhaltens und der Zu⸗ verſicht zur erwieſenen guten Führung entwickelt hat. Das anze deutſche Volk ſtehe heute im Zeichen des bedingungs⸗ oſen Einſatzes für das Reich und ſeine Zukunft, der Entſchloſſenheit zu jeder Tat, die der Gemeinſchaft dient, des unerſchütterlichen Glaubens, daß der Sieg des Reiches in dieſem Lebenskampf durch die Kraft der Gemeinſchaft er⸗ rungen werde, zu der jeder ſein Teil beizutragen hat. In dieſem Geiſte zeige ſich Deutſchland heute nicht nur als ein Volk mit Waffen, ſondern auch als ein Volk voll innerer Kraft und Zuverſicht, ein Volk der eiſernen Haltung. Gedenktage 2 3. Oktober 1911 Der Klaviervirtuoſe und Tondichter Franz v. Liſzt in Raiding im Burgenland geboren. 1850 Der Tiermaler Heinrich v. Zügel in Murrhardt ge⸗ boren. 5 1858 Kaiſerin Auguſte Viktoria in Dolzi⸗ geboren. 1869 Der Tierbildhauer Auguſt Gaul in Großauheim(Heſ⸗ ſen⸗Naſſau) geboren. 8 g i 1915 Der Philoſoph Wilhelm Windelband in Heidelberg ge⸗ ſtorben. 8 8 8 Sonnenaufgang: 1.02 Uhr Sonnenuntergang: 17.16 Uhr Mondaufgang: 14.56 Uhr Monduntergang: 0.35 Uhr den Schlachtkreuzer„Repulſe“ f Beenden Cpſter und Zweiter Klaſſe auszeichnele. Rechts der blsbaber der Unterſeeboote, Kapitän zur See und Kom⸗ modore Dönitz, der in Würdigung ſeiner Verdienſte um die deutſche U⸗Boot⸗Waffe zum Konteradmiral befördert wurde. Die neuen Lebensmittelkarten Die dem Verbtaucher zuſtehenden Lebensmittelmengen für die Zeit vom 23. Oktober bis 19. November. 1 Um die Benützung der zum Lebensmittelbezug eingeführ⸗ ten Karten— Brot-, Fleiſch⸗, Fett⸗, Milch⸗, Nährmittelkarte, Karte für Marmelade und Zucker— zu erleichtern, ſind die auf die einzelnen Teilabſchnitte zu beziehenden Höchſtmengen auf die Abſchnitte aufgedruckt. Im übrigen behalten die Kar⸗ ten im weſentlichen die bisherige Form und Farbe. Bei der bisherigen„Lebensmittelkarte“, die nunmehr „Nährmittelkarle“ heißt, iſt und wird auch in Hin⸗ kunft von einem Aufdruck der Mengen abgeſehen. Die Arten und Mengen der Lebensmittel, die auf die einzelnen Abſchnitte der Karte bezogen werden können, werden von Fall zu Fall entweder einheitlich für das ganze Reichsgebiet oder je nach der Verſorgungslage getrennt für die Bezirke einzelner Er⸗ nährungsämter bekanntgegeben. II. Bemerkenswerte Aenderungen weiſt die Reichsfettkarte auf, auf deren einzelne Abſchnitte folgende Mengen bezogen werden können: 1 Reichsfettkarte für Normalverbraucher. (Die in Klammer beigeſetzten Mengen galten bisher). 1. Auf die Abſchnitke 1 und 3„Butter oder Butter⸗ ſchmalz“ je 100 g(80 g), auf die Abſchnitte 2 und 4„Butter oder Butterſchmalz“ je 125 g(80 g). 2. Auf die Abſchnitte 1 bis 4„Käſe oder Quarg“ je 62,5 g Käſe oder je 125. Quarg. 3. Auf die Abſchniktte a! und b2„Margarine oder Pflanzen⸗ oder Kunſtſpeiſefett oder Speiſeöl“ je 62,5 (125 g), auf die Abſchnitte a2 und bi„Margarine oder (i 00 oder Kunſtſpeiſefett oder Speiſeöl“ je 125 g g). 4. Auf die Abſchnitte 1 bis 4„Schweineſchmalz oder Speck oder Talg“ je 62,5 g(65 g). i 2 Reichsfettkarte für Schwerarbeiter. 1. Auf die Abſchnitte 1 und 3„Butter oder Butter⸗ ſchmalz“ je 100 g(80 g), auf die Abſchnitte 2 und 4„Butter oder Butterſchmalz“ je 125 g(80 g). 2. Auf die Abſchnitte 1 bis 4„Käſe oder Quarg“ je 62,5 g Käſe oder 125 g Quarg. 3. Auf die Abſchnitte al und b2„Margarine oder Pflanzen⸗ oder Kunſtſpeiſefett oder Speiſeöl“ je 125 (187,5 g), auf die Abschnitte a2 und b1„Margarine ode 1 8 oder Kunſtſpeiſefett oder Speiſeöl“ ſe 187,5 g 87,5 g). 4. Auf die Abſchnitte 1 bis 4„Schweineſchmalz oder Speck oder Talg“ je 125 g. 3. Reichsfettkarte für Schwerſtarbeiter. N 1. Auf die Abſchnitte 1 und 3„Butter oder Butter⸗ ſchmalz“ je 100 g(80 g), auf die Abſchnitte 2 und 4„Butter oder Butterſchmalz“ je 125 g(80 g). 2. Auf die Abſchnitte 1 bis 4„Käſe oder Quarg“ je 62,5 g Käſe oder 125 g Quarg. 3. Auf die Abſchnitte a1 und b2„Margarine oder Pflanzen⸗ oder Kunſtſpeiſefett oder Speiſeßl“ je 187,5 g (250 g), auf die Abſchnitte a2 und b1„Margarine oder Pflanzen⸗ oder Kunſtſpeiſefett oder Speiſeöl“ je 250 g 250 g). 5 4. Auf die Abſchnitte 1 bis 3„Schweineſchmalz oder Speck oder Talg“ je 375 g(375 g), auf den Abſchnitt 4 „Schweineſchmalz oder Speck oder Talg“ 510 g(6815 g). 4. a Reichsfettkarte für Kinder bis zu 6 Jahren. 1. Auf die Abſchnitte 1 und 3„Butter oder Butter⸗ ſchmalz“ je 100 g(80 g), auf die Abſchnitte 2 und 4„Butter oder Butterſchmalz“ je 125 9(80 g). 2. Auf die Abſchnitte 1 bis 4„Käſe oder Quarg“ je 62,5 g Käſe oder je 125 g Quarg. 3. Auf den Abſchnitt F 3 125 g Kunſthonig(—), auf die Abſchnitte F 1, F 2 und F 4 bleiben Zuteilungen vor⸗ behalten. 5 85 Reichsfettkarte für Kinder von 6—14 Jahren. 1. Auf die Abſchnitte 1 und 3„Butter oder Butter⸗ ſchmalz“ je 100 g(80 g), auf die Abſchnitte,2 und 4„Butter oder Butterſchmalz“ je 125 9(80 g). 2. Auf die Aoſchnitte 1 bis 4„Käſe oder Quarg“ je 62,5 g Käſe oder je 125 9 Quarg. a 3. Auf die Abſchnitte a! und b2„Margarine oder Pflanzen⸗ oder Kunſtſpeiſefett oder Speiſebl“ je 62,5 g (125 g), auf die Abschnitte a2 und b1„Margarine oder Pflanzen⸗ oder Kunſtſpeiſefett oder Speiſeöl“ je 125 g (125 g). 2 Der Befehlshaber der U Kommodore Dönitz, zum Konteradmiral befördert. 5 1 Archivbild zeigt links den Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ e 112 der die 5 marine, Großadmiral Dr. h. e. Raeder, des Unterſeebootes, das das Schlachtſchiff„Royal Oak“ Befe ———— nterſeeboote, Kapitän zur See und torpediert hat, mit Eiſernen 4. Auf die Abſchnitte F 1 und F 2 je Mar⸗ melade(—). 5. Auf den Abſchnitt F 3 125 g Kunſthonig(—) auf den Abſchnitt F 4 bleiben Zuteilungen vorbehalten. Bei der Reichsfettkarte iſt die linke Hälfte des Beſtell⸗ ſcheins für Margarine oder Pflanzen⸗ oder Kunſtſpeiſefett oder Speiſeöl mit einem„a“, die rechte Hälfte mit einem„b bedruckt. Dadurch wird klargeſtellt, daß die Einzelabſchnitte „a 1“ und„a 2“ zu der Beſtellſcheinhälfte„a“ und die Einzel⸗ abſchnitte„51“ und„b2“ zu der Beſtellſcheinhälfte„b“ gehören. Die Reichsſettkarten für Kinder bis zu 6 Jahren und für Kinder von 6 bis 14 Jahren ſind mit je 4 neuen Ein⸗ zelabſchnitten hergeſtellt, die die Buchſtaben„F“ und die Zah⸗ len 1, 2, 3, 4 tragen. Die Einzelabſchnitte„F 1“ und„F 2“ der Reichsfettkarte für Kinder von 6 bis 14 Jahren ſind mit dem Aufdruck„100 g Marmelade“ verſehen. Auf die noch ſreien Abſchnitte der Reichsfettkarten für Kinder bis zu 6 Jahren und für Kinder von 6—14 Jahren bleiben Zutei⸗ lungen vorbehalten. Da die neuen Einzelabſchnitte der Reichs⸗ fettkarten für Kinder nicht an einen Beſtellſchein gebunden find, haben die Verteilungsſtellen dieſe Abſchnitte beim Waren⸗ bezug abzutrennen und zu ſammeln. III. Zur Reichsfleiſchkarte iſt zu bemerken, daß auf die mit Fl Fl 8, Fl 12 und Fl 16 bezeichneten Abſchnitte der e 9* 100 8 4 Fl 8, Fl karten für Normalverbraucher und Kinder von 6 bis 14 Ja ren, für Schwerarbeiter und für Schwerſtabeiter Zuteilun⸗ gen vorbehalten bleiben. IV. Nährmittelkarte(bisherige Lebensmittelkarte) Auf die einzelnen Abſchnitte der Nährmittelkarte können nachſtehend genannte Lebensmittel in folgenden Mengen be⸗ I werden: 1. Auf die Abſchnitte L 1 bis L 10, L 17 bis 27 je e(Graupen, Gerſtengrütze, Buchwei⸗ zengrütze, izengrieß, Maisgrieß, Reis, Haferflocken, Ha⸗ fermehl, Hafermark, Hafergrütze und ſonſtige Nährmittel, die porſtehende Erzeugniſſe enthalten, ſowie Teigwaren) Die Abſchnitte L 1 bis L 10 gelten in der Zeit vom 28. Oktober bis 19. November 1939. Die Abſchnitte L17 bis J 20 gelten in der Zeit vom 6. bis 19. November 1939. 2, Auf die Ab⸗ ſchnitte L 11, L 12, L 27, L 28 je 25g Sago, Nerat mehl oder andere ähnliche Erzeugniſſe oder Nährmittel nach näherer Weiſung der zuſtändigen uptvereinigung. be Abſchnitte L 11, L 12, L 27, L 28 gelten in der Zeit vom 10 Oktober bis 19. November 1939. 3. Auf die Abſchnitte L 13, L 20, L 30 ſe 125 ˙9 Kaffeerſatz oder zuſatzmittel. Auf den Ahe ſchnitt L 14 25 g Kaffeerſatz oder ⸗zuſatzmittel. Die Abſchnit⸗ te L 18 und L 14 gelten in der Zeit vom 23. Oktober bis 19. November 1939. Der Abſchnitt L 29 gilt in der Zeit vom 30. Oktober bis 19. November 1939. Der Abſchnitt L 30 gilt in der Zeit vom 6. bis 19. November 1939. 4. Auf den Abſchnitt L 32 können 750g Mehl bezogen werden. Der Abſchnitt L 32 gilt in der Zeit vom 23. Oktober bis 19. November 1999. V. Auf die Reichskarte für Marmelade und Zucker kann von allen Verbrauchergruppen Zucker anſtelle der Marmelade be⸗ zogen werden. i Anbedingte Ernährungsſicherung Der eee des Landesernährungsamtes tagte. ſtSG. Dieſer Tage wurden unter Leitung von Landes⸗ obmann Merk im Landesernährungsamt Baden in Karls⸗ ruhe unter Anweſenheit von Oberregierungsrat Dr. Lan d⸗ wehr vom Badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium die Stabsleiter der Kreisernährungsämter und die babiſchen Wirt⸗ ſchaftsberatungsleiler auf ihre gegenwärtigen und künftigen Aufgaben ausgerichtet. Die einzelnen Fachreferenten des Lan⸗ desernährungsamtes äußerten ſich eingehend über ihre Ar⸗ beitsgebiete. Die Organiſation der Ernährungsämter wurde bei dieſer Gelegenheit klar herausgeſtellt, die von einer Kommandoſtelle aus eine gute, lebendige und immer wieder antreibende Zu⸗ ſammenarbeit mit den Wirkſchaftsberatungsſtellen ermöglicht für eine gemeinſame Zielſetzung: Unbedingte Produk⸗ ttions⸗ und dadurch Ernährungsſicherung! Die Beratungsleiter ſind gewiſſermaßen Außenſtellen der Haupt⸗ abteilung 2„Der Hof“ des Landesernährungsamtes. Am Vormittag wurden ferner die Themen:„Organiſa⸗ tion der Wirtſchaftsberatung“,„Ausgleich und Einſatz der Be⸗ ratungskräfte“,„Die Auswertung des Unterlagenmaterials für die Sammelberatung“ und die Frage des Arbeitseinſatzes behandelt und beſondere Ausführungen über die landwirt⸗ ſchaftliche Statiſtik, die Ausdehnung der Hofkarte und die Einführung der Bedarfs⸗ und Lei⸗ ſtungskarte gemacht. Weitere wichtige Fragen reihten ſich an, wie u. a. die Aufgaben der Beratung aaf dem Gebiete der Tierzucht und Viehhaltung in Zuſammenarbeit mit den Tierzuchtämtern, die Durchführung von Landeskulturarheiten, die Weiterführung der Milchkontrolle und Gegenwartsfragen beim landmiriſchaftlichen Geräte⸗ und Maſchinenweſen. Der Nachmittag, an dem keilweiſe getrennt getagt wurde, brachte Referate über finanzielle Fragen der Wirtſchaftsbera⸗ tung, Richtlinien und Anregungen über die Durchführung der Beratung in der ländlichen Hauswirtſchaft ſowie wertvolle Ausführungen über die Saatgut⸗ und Düngerverſorgung, Herbſtbeſtellung, Durchführung der Hackfruchternte, Bergung der Futtererträge und ſchließlich über die Erfaſſung der Fut⸗ tervorräte ſelbſt. Nach Mitteilungen der Hauptabteflung 3 „Der Markt“ beſchloß eine jeweilige Ausſprache die Arbeſts⸗ tagungen. 5 5 Schlachtkreuzer„Repulſe“ torpediert. 5 Das U-Boot, durch welches das britiſche Schlachtſchiff „Royal Oak“ verſenkt wurde, hat den britiſchen Schlacht⸗ kreuzer„Repulſe“ angegriffen und torpediert. Unſer Archivbild zeigt den Schlachtkreuzer„Repulſe“(32 000 Tonnen) bei einer Ausfahrt zum Manöver. Weltbild⸗Wagenborg⸗Archiv⸗M. * Für die Familien der Soldaten geſorgt Weitere Verbeſſerung— Der Soldat an der Front von jeder Sorge um den Unkerhalt ſeiner Familie befreit Berlin, 21. Seplember. Auf Veranlaſſung des Vor⸗ ſitzenden des Miniſterrates für die Reichs verteidigung, Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring, hat der Reichsminiſter des In⸗ nern gemeinſam mit dem Reichsfinanzminiſter weitere Be⸗ ſtimmungen über den amilienunterhalt der Angehörigen der zum Heeresdienſt Elnberufenen erlaſſen; die neuen Be⸗ ſtimmungen gelten mit Wirkung vom 1. Oktober an. Die nakionalſozialiſtiſche Staalsführung befreit dadurch in noch ſtärkerem Maße den deutſchen Soldaten an der Front von jeder Sorge um den Unterhalt ſeiner Familie. Schon vor Erlaß der neuen Beſtimmungen Grundſatz, daß in angemeſſener Weiſe auf die bisherigen Le⸗ bensverhältniſſe der Soldatenfamilie Rückſicht zu nehmen iſt. Deshalb werden neben dem eigentlichen Unter⸗ haltsſatz, der ſich nach den örtlichen Lebens⸗ und Lohn⸗ verhältniſſen richtet, unterſchiedli che Nebenlei⸗ ſtungen gewährt, insbeſondere Mietbeihilfen, Kranken⸗ hilfe, Schulgeld und Ausbildungsbeihilfen, Beihilfen zur Aufrechterhaltung der Sozialverſicherung, zu Lebensverſiche⸗ rungsprämien, zur Abwickelung von Abzahlungsgeſchäften und zur Erfüllung ſämtlicher weiterlaufenden Verpflichtun⸗ gen. Für die Mehrzahl aller Fälle wurde alſo bisher ſchon der Unterhalt der Soldatenfamilie geſichert. In der Zeit ſeit dem Ausbruch des Krieges ſind nun weitere Erfah⸗ rungen geſammelt worden. Dieſe haben gezeigt, daß es trotz der Nebenleiſtungen noch nicht in allen Fällen gelin⸗ gen konnte, den obengenannten Grundſatz einer angemeſſe⸗ nen Berückſichtigung der bisherigen Lebensverhältniſſe der Soldatenfamilie vollkommen zu verwirklichen. Namentlich in den Kreiſen der freien Beru fe ſind Fälle eingetre⸗ ten, in denen gegenüber dem bisherigen Lebensſtandard der Soldatenfamilte ein Unter ſchiedd verblieb, der ihr bei längerer Dauer des Krieges nicht zugemutet werden konnte. Dieſe Unterſchiede müßten unbedingt auf ein tragbares Maß zurückgeführt werden. Die neuen Beſtimmungen ſehen daher vor, Frau des Einberufenen anſtelle des örtlichen Unterhalts⸗ latzes einen ſogen.„Tabellenſatz“ erhält, wenn dieſer für ſie günſtiger iſt als der örtliche Unterhaltsſatz. Dieſer „Tabellenſatz“ richtet ſich in angemeſſener Weiſe nach dem bisherigen Einkommen des Einberufenen und iſt für gleiche Einkommen im ganzen Reichsgebiet gleich hoch. Auf die bis⸗ herigen Lebensverhältniſſe wird alſo durch dieſe Regelung ſtärker als bisher Rückſicht genommen. Bei hohen Einkom⸗ men kann jedoch auch bei der Neuregelung nicht ein voller Ausgleich gewährt werden. Das wäre nicht vertretbar, denn im Kriege muß ſich jeder Einſchränkungen für das Vaterland unterziehen. Eine andere Regelung würde auch dem Grund⸗ gedanken widerſprechen, daß keine Entſchädigung, ſondern die Sicherung des Unterhaltes gewährt werden ſoll. Dazu treten noch weitere Verbeſſerungen des Familien⸗ unterhalts. Der Unterhalt für Kinder unter 16 Ja h⸗ ren iſt von etwa 30 v. H. auf etwa 30 bis 40 v. H. des ört⸗ lichen Unterhaltsſatzes der Ehefrau erhöht worden; er darf künftig 15 RM. nicht unterſchreiten. Ferner wird vorgeſchrie⸗ ben, daß im Familienunterhalt die Miete ſtets voll galt der daß die nargenrat i. Staphenberg 1 Roman von Otto Hans Braun. „Du machſt Dich ja ſo fein, Robert, willſt Du aus⸗ gehen?“ fragte ſeine Mutter. „Ja, Mutter. Ich will zu Annes Vormund. Er wünſcht, mich kennenzulernen.“ „Omhm“, brummte ſie nur.—— Im Bewußtſein ſeines guten Gewiſſens, voller Ver⸗ trauen in ſeine gute Sache, betrat er Wiſchniks Laden. Gewohnheitsgemäß ruckte Wiſchnik an ſeiner Brille und kratzte ſich hinter den Ohren, als er den jungen Mann vor ſich ſah. Ihm war garnicht behaglich zumute. „Ja, ja, es iſt ſchon richtig“, meinte er bedächtig,„daß ich Sie aufgefordert habe, aber... Na, kommen Sie mal herein.“ Robert folgte ihm ins Wohnzimmer. beide allein. Frau Wiſchnik war mit den Kindern aus⸗ gegangen. Wiſchnik bot ſeinem Beſucher einen Stuhl an und zeigte ſich recht umſtändlich. „Sie haben mich wahrſcheinlich geſtern für einen Tyrannen gehalten, Herr— Riedling, weil ich etwas heftig zwiſchen Sie beide gefahren bin und Sie getrennt habe. Es tut mir heute aufrichtig leid.“ Robert atmete erleichtert auf, denn das klang doch, als ob Wiſchniks Meinung ſich bereits zu ſeinen Gunſten ge⸗ ändert habe. „Ich trage es Ihnen nicht nach, Herr Wiſchnik. Bei ruhiger Überlegung habe ich eingeſehen, daß ich eigentlich im Unrecht war.“ „Nee, nee“, wehrte Wiſchnik ab,„es war falſch, aber das konnte ich geſtern nicht wiſſen, weil—— weil—— es doch das letzte Mal war.“ „Das letzte Mal? Soll das heißen, daß Sie mir doch den Verkehr mit Anne nicht geſtatten wollen?“ „Nee, nee! Die Sache iſt ganz anders. Um mich handelt es ſich überhaupt nicht mehr, junger Mann, denn ich habe über Anne nicht mehr zu beſtimmen. Vor allen Dingen iſt ſie ſeit heute von Berlin fort.“ Robert ſah Wiſchnik mißtrauiſch an. Ihm kam der Verdacht, daß der Mann ſich auf dieſe bequeme Weiſe einer Ausſprache entziehen wolle. „Sie brauchen mich nicht ſo ungläubig anzuſehen, es ſt wahrhaftig ſo, wie ich ſage!“ Robert reckte den Hals und ſchluckte mühſam, ihm war, Us griffe eine Hand nach ſeiner Gurgel. „Das klingt ſo merkwürdig. Sie ſollen von heute auf norgen die Vollmacht verloren haben, und Anne——— das kann doch nicht ſein!“ 8 „Ich glaube gern, daß Sie verwundert ſind mir iſt es za ſelber ſo ergangen, aber wenn Sie erſt alle Einzelheiten rfahren haben, müſſen Sie überzeugt ſein.“ Zunächſt war es Robert nicht, und auch dann noch nicht, als Wiſchnik ihm berichtet hatte, was ſich zugetragen. „Sie haben mir noch nicht den Namen von Annes Ver⸗ vandten geſagt und auch nicht, wo das Gut liegt, auf das ſie gekommen iſt. Bitte laſſen Sie mich auch das wiſſen.“ „Ich habe es Ihnen abſichtlich verſchwiegen, weil beides ür Sie nutzlos zu wiſſen iſt.“ „Oder weil Sie mir ein Märchen aufgetiſcht haben!“ krauſte Robert auf.. 5 „Nur weil ich verhindern will, daß Sie an Anne 8 oder ſich irgendwie mit ihr in Verbindung ſetzen wollen. Hier waren ſte zu erſtatten iſt. Zu den bereits erwähnten Nebenlei⸗ ſtungen treten neue Beihilfen hinzu. Hierzu gehören Beihilfen zur Fortentlohnung und Unterhaltung einer Hausgehilfin, die z. B. gegeben werden, wenn die Er⸗ ziehung und Pflege mehrerer Kinder oder der Geſundheits⸗ zuſtand der Soldatenfrau es erfordern. Ferner gibt es zu⸗ ſätzliche Beihilfen— zur Deckung eines Unterhaltsbedarfes, der entweder einmalig iſt(z. B. Anſchaffung eines Kin⸗ derbettes) oder der in längeren Zeitabſtänden, aber mit einer gewiſſen Regelmäßigkeit auftritt(z. B. neue Kleidung, Wä⸗ ſche und Schuhwerk). Solche zuſätzlichen Beihilfen werden gewährt, wenn der örtliche Unterhaltsſatz oder der„Tabellen⸗ ſatz“ der Ehefrau zur Deckung des Sonderbedarfes nicht aus⸗ reicht. Endlich iſt eine allgemeine Härteklauſel mit dem Ziel geſchaffen worden, bei Vorliegen beſonderer Verhältniſſe zur Sicherung der Haushaltsfortführung(na⸗ türlich auch unter Beachtung der durch den Krieg gebotenen Einſchränkungen) noch beſondere laufende Beihilfen nach Lage des Einzelfalles zu ermöglichen. i verbinden, iſf eine Pflicht, die ring hachdrücklichſt unterſtrichen 7 7——— Gie müſſen wiſſen Schwerhörige und Fliegeralarm. Der Reichsbund der Deutſchen Schwerhörigen ſchreibt uns: Viele Schwerhörige ſind nicht mehr in der Lage, die Sirenen bei Fliegeralarm zu hören. Darum iſt ſelbſtverſtändliche Pflicht der vollhören⸗ den Volksgenoſſen, die Schwerhörigen auf den Alarm auf⸗ merkſam zu machen. Dies kann natürlich nur geſchehen, wenn ſich die Schwerhörigen durch die bekannte gelbe Schutzbinde kenntlich machen. Nachts wird kein Schwerhöriger die Sirenen hören. Deshalb ſind die Hausgenoſſen alleinſtehender Schwer⸗ höriger verpflichtet, dieſe zu wecken, damit ſie den Luftſchutz⸗ leller aufſuchen können. Kellerräume ausreichend lüften! Kellerräume, in denen jetzt meiſt große Vorräte an Kartoffeln und Gemüſe lagern, müſſen zur Vermeidung erheblicher Verluſte an Lebensmitteln regelmäßig und ausreichend gelüftet werden. Zu dieſem Zweck ſind, wie von maßgebender Seite gefordert wird, die an den Kellerfenſtern angebrachten Sandſackpackungen und ſonſtigen Abdichtungen bei Tage zu entfernen und durch Oeff⸗ nen der Fenſter den Kellerräumen, in denen ſich Lebensmittel befinden, reichlich friſche Luft zuzuführen. In ſchlechter, war⸗ mer Luft verderben Kartoffeln, Gemüſe und Obſt. Aufrechterhaltung von Verſicherungen. Im Zuſammen⸗ hang mit den Kriegsereigniſſen haben in Grenzgebieten woh⸗ nende Volksgenoſſen ihren Wohnſitz gewechſelt. Die Auf⸗ rechterhaltung insbeſondere der für ſie laufenden Lebens⸗ und Krankenverſicherungen, iſt von allergrößter Bedeutung. Es kann daher allen dieſen Volksgenoſſen nur dringend empfoh⸗ len werden, ihre neue Anſchrift ihrer Verſicherungsgeſellſchaft mitzuteilen, damit ihre Verſicherungen vor dem Verfall be⸗ wahrt bleiben. Angehörige von im Felde Stehenden ſowie Volksgenoſſen, die durch die Kriegsereigniſſe betroffen ſind, tun gut, ſich mit ihren Verſicherungsgeſellſchaften in Verbin⸗ dung zu ſetzen, damit alles geſchehen kann, um die Verſicher⸗ ten vor Verkuſt zu bewahren. „Aha! Da haben wir es ja!“ „Zu Annes und Ihrem eigenen Beſten, junger Mann! Ich will garnichts weiter, als Sie beide vor nutzloſen ſeeliſchen Zualen bewahren.“ „Meinen Sie, dieſe Anterhaltung ſei für mich eine Freude?“ 8 „Sie iſt noch klein an Betrübnis im Verhältnis zu dem, was Ihnen beſchieden ſein würde. Und wenn Sie Anne wahrhaft lieben, dann beweiſen Sie es dadurch, daß Sie— verzichten!“ „Niemals! Wie können Sie ein ſolches Anſinnen an mich ſtellen! Verzichten! Anne iſt mir alles! Für ſie gebe ich mein Leben!“ rief Robert erregt aus. Wiſchnik bemühte ſich ſo viel er konnte, den Brauſekopf zu beruhigen. a „Herr Riedling, ich achte und ehre Ihre Gefühle, aber ſagen Sie ſelbſt, hat es einen Sinn, ſich gegen das Schickſal zu ſtemmen? Anne iſt in die Kreiſe zurückgekehrt, aus denen ſie ſtammt, ein ſorgloſes Leben ſteht ihr nach vielen Jahren der Not und Bedrängnis bevor. Können Sie ihr bieten, was jetzt ihrer wartet? Und da wollen Sie ſie gewaltſam einer beſſeren Zukunft entreißen? Siedler wollen Sie einmal werden, das heißt, Anne ſoll Ihnen behilflich ſein, ein beſcheidenes Stück Boden zu bebauen, während ſie eines Tages Herrin eines großen Gutes wer⸗ den wird.— Sie ſchweigen? Ja, nun werden Sie wohl einſehen, daß ich nicht aus ſelbſtſüchtigen Gründen Ihnen Namen und Ort verheimlichte, ſondern weil mein klarer, vernünftiger Blick es mir gebot.“ Robert war auf ſeinen Stuhl geſunken, hatte die Arme auf den Tiſch geſtemmt und das Geſicht in den Händen vergraben. Der furchtbare Schmerz um den unwieder⸗ bringlichen Verluſt der Geliebten wühlte in ihm. Er empfand deutlich die Wahrheit jedes Wortes, das Wiſchnik ſprach, und er wurde ſich ſeiner vollkommenen Ohnmacht bewußt. Anne war für ihn verloren, für— immer! „Halt, halt, junger Mann, ſo mochte ich Ste nicht gehen laſſen. Bleiben Sie ein Stündchen bei mir, niemand wird uns ſtören, ich möchte Ihnen noch ſo manches ſagen. Es war ein Schachzug des Meiſters Wiſchnik. Ein nicht wieder gutzumachendes Unglück hätte die Folge ſein können wenn er Robert Riedling ſeinem Schickſal überlaſſen hätte Hier galt es in überzeugender Weiſe zu wirken Der junge Mann hatte ſich' ſo vernünftig gezeigt, weshalb ſollte er alſo daran zweifeln, daß er ſeinem Zuſpruch zugänglick ſein würde? *** „So, Annchen, nun haben wir alle Beſorgungen er⸗ ledigt, nun fahren wir ohne Aufenthalt nach Hauſe ſagte Frau Hildtrud, ſelbſt froh, alles hinter ſich gebracht zu haben, und lehnte ſich behaglich in das weiche Polſter des Autos zurück.. i 5 8 Der Wagen durcheilte die letzten Berliner Straßen kam in die Villenkolonien des Weſtens und erreichte ſchließlich eine leicht anſteigende Höhe, von der herab mar einen Blick zurückwerfen konnte. a. e Anne wandte den Kopf. Dort hinten, in weiter, weiter Ferne lag Berlin, das ſie einſt bangen Herzens betreten in dem ſte viel Trütbſal, aber auch unausſprechliches Glüc erlebt hatte. Sie dachte an Robert, und heiß wallte es in ihrem Herzen auf. Doch plötzlich durchfuhr ſie ein Schreck Sie würde Berlin doch nicht etwa für immer verlaſſen? Frau von Staffenberg bemerkte Annes ſehnfüchtigen Blick und deutete ihn auf ihre Weiſe. Die Stadt der vielen Vergnügungen und mannigfaltigen Zerſtreuunger hatte es wohl ihrer Nichte angetan? d 2 * Sperrt und Spiel Kriegs⸗Handballrunde. Turnerbund„Jahn“ I.— Tv. 1898 J. Die beiden hieſigen Turnvereine ſind der gleichen Staffel der Kriegsrundenſpiele zugeteilt und treffen am morgigen Sonntag im Wörtel zum erſtenmal in einer Art Verbandsrunde aufeinander. Lokale Treffen haben ſchon immer ihre beſondere Anziehungskraft, da auf beiden Seiten mit dem letzten Einſatz um den Sieg gekämpft wird. Wenn auch außer Frage ſteht, daß der Gauligiſt das gewichtigere Wort ſprechen wird, ſo darf auch kein Zweifel darüber beſtehen, daß die Jahnleute alles daran ſetzen werden, um ehrenvoll zu beſtehen. So darf alſo ein Kampf erwartet werden, wie ihn der Zuſchauer ſich nur wünſchen kann. Hoffen wir, daß der Wettergott der Sache günſtig geſinnt iſt, damit auch in dieſer Hinſicht die Vorausſetzungen für einen intereſſanten und ſpannenden Kampf gegeben ſind. Seckenheims Sportanhänger werden aber beweiſen, daß ſie auch in dieſer ſchweren Zeit dem Sport und ſeinen Idealen die Treue halten und durch ſtarken Beſuch dies bekunden. Nach dem Spiel der erſten Mannſchaften treffen ſich die Jugendmannſchaften beider Vereine. Wünſchen wir allen Spielen einen ſchönen sportlichen Verlauf. Auswarnger Sport. Nach dem großen Sieg unſerer Fuß ball⸗National⸗ mannſchaft in Agram gegen Jugoflawien ſteigt am kommen⸗ den Sonntag bereits ein weiterer Länderkampf. Diesmal tritt unſere Elf in Sofia gegen Bulgarien an. Es ſpielen die gleichen Spieler, die in Agram den großen Erfola in ein⸗ drucksvollem Stil errangen, alſo Klodt; Janes, Billmann; Kupfer, Sold Kitzinger; Lehner, Schön, Conen. Szepan, Urban. Auch diesmal dürfen wir einen ſicheren deutſchen Sieg erwarten.— In den ſüddeutſchen Gauen werden die Rundenſpiele fortgeſetzt. Eingeſtreut ſind einige intereſſante Freundſchafts⸗ und Auswahlſpiele. So in Kaſſel, Offenbach uw. Auch im Handball, Hockey und Rugby kommt man immer mehr zu einem feſtümriſſenen Spielprogramm. Im⸗ mer lebhafter wird es auf den Sportfeldern. Zahlreiche Freundſchafts⸗ und Rundenſpiele bringt auch wieder der kommende Sonntag in allen drei Spielarten. Der Schwimmſport beſchert uns die erſte große Hal⸗ lenveranſtaltung. In M.⸗Gladbach befinden ſich in dem ez⸗ leſenen Starterfeld u. a. die holländiſche Weltrekordſchwim⸗ merin Jopie Waalberg und zahlreiche belgiſche und deutſche Spitzenkönner. Vielverſprechend iſt auch das Waſſerballſpie! zwiſchen einer weſtdeutſchen Sieben und einer deutſchen Nachwuchs⸗Auswahl. Im Pferdeſport iſt es immer noch lebendig. Dies⸗ mal ſtehen Galopprennen in Karlshorſt(WHW⸗Renntag), Hoppegarten, Düſſeldorf(Krefeld), Hannover und München auf dem Programm. Unſere Schützen tragen in Budapeſt auf Piſtole einen Länderkampf gegen Ungarn aus. An der Spitze der ausge⸗ zeichneten deukſchen Mannſchaft, der wir auch diesmal einen ſicheren Sieg nach dem erſten Erfolg in Wien zutrauen, ſteht 1 der Olympiaſieger van Oyen. In der Leichtathletik beginnt jetzt die Zeit der Waldläufe. Frankens Leichtathleten verbinden mit ihrem Waldlauf in Nürnberg die fränkiſche Marathon⸗Meiſterſchaft. lächelnd. 5 g 8 Dieſes Verſprechen war für Anne ein Troſt. ſie gewiß, daß ſie Robert wiederſehen würde. Frau von Staffenberg hatte noch keine Zeit gehabt von Annes zukünftigem Aufenthalt zu ſprechen. Sie holt⸗ es jetzt nach. Anne hatte keinen Maßſtab für die Größen, verhältniſſe, die Frau Hildtrud angab, ſie hörte nur von ausgedehnten Wäldern, weiten, weiten Feldern, großer Wieſenflächen, einem wunderhübſch gelegenen kleinen See auf dem ſie nach Herzensluſt herumrudern, ſegeln und ſchwimmen könnte. 5 „Ich kann leider nicht ſchwimmen“, ſagte Anne. „Dann wirſt Du es lernen. Du kannſt aber auch, wenn es Dir mehr Freude macht, Tennis ſpielen oder ſpazieren⸗ reiten.“ 5 Wie verlockend klang das in Annes Ohren! Sie wa von Jugend auf immer nur angehalten worden, Geld zu verdienen, und nun ſollte ſie leben können, wie eine ſorg⸗ loſe junge Dame! Sie ſah an ſich herab. Äußerlich glick ſte wohl ſchon einer ſolchen, aber in ihrem Denken und Fühlen war ſie weit davon entfernt, und ſie konnte ſick garnicht vorſtellen, daß ſie auf einem Pferde ſitzen, Tenni⸗ ſpielen, ſegeln und was ſonſt noch alles fertig bringer ſollte.. „Axel verſteht ſich auf jeden Sport. Wenn er auch ir keinem gerade ein Meiſter iſt, ſo wird er Dir doch ein vor⸗ trefflicher Lehrer in allem ſein können, was Du erlerner magſt.“ Anne ſah die Tante erſtaunt an. Axel? „Nein, mein Kind, aber Dein Vetter, mein Sohn und einziges Kind. Er verwaltet unſeren Beſitz ſeit dem Tod⸗ meines lieben Mannes. Ein prächtiger Junge! Nun, Dr wirſt ihn ja kennenlernen und Dich ohne Zweifel aus gezeichnet mit ihm verſtehen.“ Sie hatte Annes Hand gefaßt, die ſie zärtlich ſtreichelte Anne nickte in ſtummer Freude. Sie wollte gewiß gerr alles tun, was man von ihr verlangte und ſich dankba⸗ für die Güte erweiſen, die man ihr bezeigte. 5 „Dort liegt Staffenberg!“ ſagte jetzt Frau Hildtrud die Hand ausſtreckend, nachdem ſie eben ein Dorf durch fahren hatten. Annes Blick ging in der angedeuteten Richtung. Einer Wald bemerkte ſie. Das ſei der Park, erklärte ihr di⸗ Tante und fügte hinzu, daß ſie ſofort Schloß Staffenberg ſehen werde. Alsbald zeigte ſich ein großes, altes Gebäude das ehrwürdig und ſtolz, wie beherrſchend, ſich aus de⸗ Landſchaft heraushob. Kaum hielt der Wagen vor der großen Freitreppe, al. ein Diener herbeieilte und den Schlag öffnete. l Frau von Staffenberg fragte, ob ihr Sohn anweſend ſei „Nein, gnädige Frau, er iſt auf die Felder geritten. „Da haſt Du es“, ſagte ſie, ſich ihrer Nichte zudrehend die Arbeit läßt ihn nicht los. Aber ich denke, er wir! bald kommen.“ Annes Blick ging ehrfürchtig und bewundernd an den Hausfront entlang. Dann folgte ſie der Tante. 85 Wie auf einen geheimen Wink tat ſich die Flügeltü auf, und ſie betraten die große Halle, die auf Kate der Eindruck einer Art altertümlichen Feſtſaales machte, nu; daß der Raum nicht lang, ſondern rund war. Alles wan wuchtig, kraftvoll, nirgends ſah man—— Zierat Die Armſtühle, die Tiſche, das ſichtbare Gebälk und di⸗ Treppe, die nach dem Oberſtock führte, zu dem ſie jetzt mi Nun war Wer iſt denn das,. Tantchen? Mein Onkel??? eee 9 „Wir werden noch oft nach Berlin kommen, ſagke s. der Tante hinaufſchritt, waren maſſive, gediegene Arbeit i el leichen en am er Art ſchon Seiten Wenn htigere arüber n, um wartet kann. jeſinnt en für find. aß ſie dealen inden. ch die allen onal⸗ tmen⸗ Smal n die ein⸗ tann; epan, tſchen n die ſſante nbach wenn ieren wa d zu ſorg. glick und e ſick ennis inger ich ir t vor⸗ erner kel?“ t und Tod⸗ t, Dr aus helte gerr nkba⸗ trud durch Sine di- nber äude de , ale d ſei ten. hend wir t den eltũ⸗ der nu! wal terat di⸗ t mi rbeit ——2— — — (9. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Seitdem Hans Haberland das blonde Mädel in der ſſen hat, iſt in ſeinem Herzen ein leerer Fleck geblieben. Aber die Arbeit und die vielen neuen Eindrücke lenken ihn von ſeinen privaten Angelegenheiten ab. Ohne daß er Verlangen danach hat, erfährt Haberland von ſeinem engeren Arbeitskameraden über die Tochter Cliffords aller⸗ hand. Als Siebzehnjährige verheiratete ſie ſich mit einem Maler, und als dieſer ſtarb, mit einem Flieger. Die zweite Ehe wurde geſchieden. Marjorie iſt eine Frau voller ſelt⸗ ſamen Launen. Hans Haberland findet in Elmswood ein reiches Arbeitsfeld, und er läßt Cordula in ſeinen zahl⸗ reichen Briefen an ſeiner Befriedigung teilnehmen. An einem Herbſttag macht er in der Umgebung von Elmswood einen Spaziergang. Eine Reiterin brauſt an ihm vorbei und verliert ihre Mütze, die vor ſeine Füße geweht wird. In befehlendem Tone verlangt ſie, daß er die Mütze bringe. Heimat ge „Nun— wird's bald?“ klingt aufs neue die befeh⸗ lende Stimme, und die Reitgerte in der Fauſt der Reiterin führt einen ungeduldigen Schlag durch die Luft. Langſam kommt Hans Haberland näher, die Mütze in der Hand. Es iſt eine federleichte, kleine Mütze aus feinſtem Wildleder, mit Seide gefüttert. Hans Haberland beeilt ſich durchaus nicht und bleibt ſchließlich vor der Rei⸗ terin ſtehen, die Hände mit dem Beuteſtück auf dem Rücken. „Sie haben wohl noch nicht gelernt, ſich zu beeilen?“ klingt es jetzt, bereits recht zornig, zu ihm herab. „Und Sie haben wohl noch nicht gelernt, ſich wie eine Dame zu benehmen?“ gibt er gelaſſen zurück. „Was fällt Ihnen ein! Was unterſtehen Sie ſich!“ „Nur wer Anſpruch auf Erziehung und Manieren machen kann, iſt eine Dame, und zu Erziehung und Ma⸗ nieren gehört, daß man„bitte“! ſagt, wenn man etwas haben möchte.“ „Sie ſind entweder ein Wahnſinniger oder ein Schul⸗ meiſter!“ ſagt die Reiterin mit mühſam unterdrückter Wut. ase hätte gute Luſt, Sie meine Reitpeitſche fühlen zu aſſen.“ „Tun Sie das nicht!“ rät Hans Haberland freund⸗ ſchaftlich. Seine ſchlechte Laune iſt gänzlich verſchwunden. „Vielleicht bin ich ein Räuberhauptmann, der nach Ihrem Leben trachtet.“ „Ich habe keine Furcht!“ entgegnet ſie mit einem trotzigen Auflachen.„Und Feuervogel iſt raſcher als Sie!“ Hans Haberland klopft der Fuchsſtute, die unruhig hin und her tritt, beruhigend den ſeidenglatten Hals. „Freut mich, daß er Ihren Beifall findet, Herr Räu⸗ berhauptmann! Aber wollen Sie mir jetzt endlich meine Mütze geben?“ „Sobald Sie„bitte“ geſagt haben, Lady Clifford!“ „Sie wiſſen, wer ich bin?“ ruft die Reiterin überraſcht. „Ich habe es von Anfang an gewußt“, lautet Hans Haberlands vergnügte Antwort. Einen Augenblick bleibt ſie ſtill. Dann ſagt ſie:„Das iſt ja eigentlich nicht ſo erſtaunlich. Mich kennt hier jeder. Aber da Sie noch nicht lange hier ſind, dachte ich, Sie hät⸗ ten mich nicht erkannt.“ 8„Sieh mal an! Dann wiſſen Sie alſo auch, wer ich in?“ „Natürlich! Sie ſind der deutſche Bär! Vater hat Sie mir neulich gezeigt, als wir an Ihnen vorbeifuhren. Er hat mir auch ſchon viel von Ihnen erzählt. Aber daß Sie ſo unverſchämt ſind, hat er mir nicht geſagt.“ „Ach, ich bedauere aufrichtig, daß dieſer beſonders her⸗ vorſtechende Charakterzug meines Weſens Ihrem Herrn Vater verborgen geblieben iſt. Ich hoffe, Sie werden ihn darüber aufklären, Lady Clifford.“ „Das werde ich allerdings! Beſonders, wenn ich jetzt nicht ſofort meine Mütze bekomme!“ „Sie kennen die Bedingung!“ „Ah— hol Sie der Teufel!“ „Das ſagt eine Dame nicht!“ „Sie ſind doch ein Schulmeiſter!“ ruft ſie wütend. „Ich ſage nicht bitte!, Behalten Sie die Mütze!“ Damit gibt ſie dem Pferd ſo plötzlich die Sporen, daß die Fuchsſtute einen Satz macht und wie aus der Piſtole geſchoſſen davonſtiebt. Hans Haberland ſieht Pferd und Reiterin lachend nach. Nun iſt auch der letze Reſt ſeiner ſchlechten Laune verflogen, und vergnügt vor ſich hin pfei⸗ fend, ſetzt er in bedeutend gemäßigterer Gangart als vor⸗ her ſeinen Weg fort. Kleine Kröte! Wenn ſie glaubt, ihm zu imponieren, bloß weil ſie Cliffords Tochter iſt, dann irrt ſie ſich. Außerdem weiß er ganz genau, daß ſie ſich nicht bei ihrem Vater über ihn beſchweren wird. Er ißt in einem ländlichen Wirtshaus am Wege und kehrt erſt nach Dunkelwerden in ſeine Junggeſellenwoh⸗ nung zurück. Auf dem niedrigen, runden Tiſch vor dem Kamin liegt ein großer Brief, den jemand perſönlich ab⸗ gegeben haben muß, denn es iſt keine Marke darauf. Er öffnet den Umſchlag und findet eine Einladung zum Eſſen in Elmswood⸗Caſtle darin. Donnerwetter! Hans Haberland iſt ſehr überraſcht. Dem Alten ſcheint der Anranzer leid zu tun. Einen Augenblick überlegt er, ob er ſich mit einem ftichhaltigen Grund entſchuldigen laſſen ſoll Uns! Das ſähe nach kindiſchem Trotz aus. Seit ſeinem erſten Beſuch iſt Hans Haberland nicht wieder im Schloß geweſen, und er iſt in⸗ zwiſchen weit genug in die Gepflogenheiten des Werkes und ſeines Beſitzers eingedrungen, um das Ungewöhn⸗ liche dieſer Einladung richtig einzuſchätzen. 5 Er muß ſich mit ſeinem Anzug beeilen, um zur an⸗ gegebenen Zeit pünktlich zur Stelle zu ſein. Hans Haber⸗ land iſt nicht eitel, aber als er im Frack ſein Spiegelbild einer kritſſchen Muſterung unterzieht, hat er das an⸗ . Zußtſein, daß er ſich, auch unter engliſchen Loge 1 kaſſen kann. . erleuchteten Fenſter des Schloſſes werfen Sohlengündel in den dunklen Park. Vor der Auffahrt dreunen hohe Kandelaber. Ein Wagen nach dem anderen rollt durch die breite Allee, die zum Hauptportal führt. „Großer Auftrieb!“ murmelt Hans Haberland, der, Don einem Seitenweg kommend, ſich in die Prozeſſion 8 —— eee ä—ů— eingereiht hat.„Da wird ſich das kleine Raubtier in Gala präſentieren.“ Die Gäſte ſind in der Halle verſammelt. Wie ge⸗ wöhnlich ſehen die Frauen ſich nach ihm um. Es iſt manche ſchöne Frau darunter, wie Hans Haberland mit Kennerblick feſtſtellt. Doch die Tochter des Hauſes fehlt. Lord Clifford empfängt die Gäſte, und nur ein ſehr ſchar⸗ fer Beobachter könnte die leiſe Unruhe, mit der ſein Blick ab und zu die breite Treppe ſtreift, bemerken. Hans Haberland ſchließt ſich einer Gruppe von Herren an, die ihn mit jener unnachahmlich höflichen Liebens⸗ würdigkeit bei ſich aufnimmt, mit der der wohlerzogene Engländer ſeinen Abſtand gegen einen Fremden zu er⸗ kennen gibt. Von dem Hausherrn iſt Hans Haberland mit einem Händeſchütteln begrüßt worden, das von einem ſchwer zu enträtſelnden Blick begleitet war. Das Eis wird gebrochen, als ein großer, grauhaari⸗ ger Herr, deſſen braungebranntem Geſicht man die Tro⸗ penſonne anſieht, auf den Deutſchen zukommt und ihm mit ſichtlichen Zeichen der Wiederſehensfreude die Hand ſchüttelt. Es iſt Colonel Sullivan, den Hans Haberland vor ein paar Jahren in einer gottverlaſſenen Gegend Auſtraliens getroffen hat, als er gerade im Begriff war, ſich mit ſeinen Leuten aus einem Haufen räuberiſcher Banditen herauszuhauen. Jetzt machen ſie nicht viel Worte, und außer dem zwiſchen guten Bekannten üblichen:„Hallo, alter Freund, ferue mich, Sie zu ſehen!“ zeigt keiner von beiden irgend⸗ welchen Gefühlsüberſchwang. Sie ſprechen miteinander, als hätten ſie ſich geſtern erſt getrennt. Mit einem Male gehört Hans Haberland„mit dazu“. Iſt kein Fremder mehr, kein Ausländer, gegen den man, wenn auch noch ſo liebenswürdig und formvollendet, Abſtand halten muß. Colonel Sullivan iſt eine hochgeachtete, wegen ſeiner Tapferkeit und ſeines Rufes als untadeliger Offi⸗ zier und Gentleman bewunderte Perſönlichkeit. Wen er mit ſeiner Freundſchaft beehrt, der würde ſelbſt beim König willkommen ſein Zeichnung: Näthe— M. Da tut Majorie etwas Ungeheuerliches. Sie ſtreckt Hans Haberland die Zunge heraus. Plötzlich wird die allgemeine Aufmerkſamkeit von dem geheimnisvollen Fremden abgezogen und einem neuen Objekt zugewendet. Auf der breiten Treppe, die in die oberen Räume führt, iſt Marjorie Clifford erſchienen. Hans Haberland, der gerade am Fuß der Treppe ſteht, erblickt ſie zuerſt und iſt nicht weniger überraſcht als bei ihrer erſten Begegnung einige Stunden zuvor. Marjorie Clifford, die reichſte Erbin des Landes, hat es verſchmäht, ſich in eine große Dame zu verwandeln und ſich mit Bril⸗ lanten zu behängen. In einem einfachen weißen Kleid⸗ chen, das die ſchmalen Knöchel ſehen läßt, eine kindliche blauſeidene Schleife in dem honiggelben Haar, kommt ſie mit raſchen Schritten die Stufen herunter. Weder der feine Hals noch die ſchlanken Arme tragen Schmuck. Ihr Geſicht iſt ſchuldbewußt, und in augenſcheinlicher Zerknir⸗ ſchung begrüßt ſie die Gäſte und bittet wegen ihrer Ver⸗ ſpätung um Verzeihung. i Sullivan, der neben Haberland ſteht, kneift ſein Mo⸗ nokel ins Auge.„Kleine Komödiantin!“ knurrt er. „Scheint ſich heut vorgenommen zu haben, die kindliche Unſchuld zu ſpielen. Aber reizend iſt ſie, das muß man ihr laſſen.“ Ja, ſie iſt reizend. Auch Haberland gibt es innerlich zu. Zwiſchen all den großartigen Damen in großartiger Aufmachung wirkt ſie in der Tat wie ein unbefangenes, liebes Kind. Undenkbar, daß ſie bereits einmal verwit⸗ wet und einmal geſchieden ſein ſoll!l Es muß ein Mär⸗ chen ſein oder vielmehr ein dummer Klatſch. Sie ſieht aus wie fünfzehn Jahre und als ſpiele ſie heimlich noch mit Puppen. 5 Majorie unterhält ſich artig mit der alten Lady Hus⸗ ley und reicht dem alten Tapergreis, dem Marquis of Holborn, den Arm, um ihn zu einer Kaminecke zu führen. Schließlich und ſcheinbar gänzlich unabſichtlich ſteht die Tochter des Hauſes Hans Haberland gegenüber. Sie verſchränkt die Arme auf dem Rücken und ſieht ihn an. Dabei ſtellt Hans Haberland feſt, daß ihre gro⸗ ßen dunklen Augen von einem Kranz ſeidiger Wimpern umgeben ſind. „Wo iſt meine Mütze?“ fragt ſie halblaut, ohne ſeine vorſchriftsmäßige Begrüßung zu beachten. „Ich muß Sie darauf aufmerkſam machen, Lady Clif⸗ ford, daß die Dame des Hauſes einen Gaſt zunächſt zu be⸗ grüßen pflegt“, ſagt er ebenfalls halblaut und mit gemeſ⸗ ſener Feierlichkeit. Sie ſieht ihn immer noch mit großen Augen an. Ihre klare Stirn runzelt ſich leicht. „Deutſcher Bär!“ murmelt ſie.„Wo iſt meine Mütze, deutſcher Bär?“ ü „Bei mir zu Haus!“ „Ich werde meinen Diener hinſchicken und ſie holen laſſen.“ „Er wird ſie nicht bekommen.“ „Und ich? Werde ich ſie auch nicht bekommend“ „Gewiß— wenn Sie bitte ſagen, Lady Clifford“ Sie ſtehen etwas abſeits, nahe der Treppe, Marjorie Clifford mit dem Rücken gegen die Gäſte. Da tut die Tochter des Eiſenbahnmagnaten, Mitglied der vornehm⸗ ſten engliſchen Geſellſchaft, etwas Ungeheuerliches. Sie ſtreckt Hans Haberland die Zunge heraus. Darauf dreht ſie ihm den Rücken zu und überläßt ihn ſeiner Verblüffung. Nach dem Eſſen, das ſehr prächtig iſt, ziehen ſich die älteren Herren in das Rauchzimmer und die anſchließende Bibliothek zurück, die Damen reiferen Alters ſcharen ſich um den Kamin im Empfangszimmer, und die Jugend tanzt in der Halle zu den Klängen einer Muſikkapelle. Sullivan und Haberland lehnen an der großen Flü⸗ geltür zwiſchen Rauchzimmer und Halle und ſehen den Tanzenden zu. Sie rauchen ihre Zigarette und ſchweigen ſich gemütlich miteinander aus, was das beſte Zeichen einer Freundſchaft iſt. Noch hat Hans Haberland keine Gelegenheit gehabt, außer der Begrüßung ein Wort mit Lord Clifford zu reden, und es erſcheint ihm zweifelhaft, ob ſich an dieſem Abend eine Möglichkeit dazu bieten wird. Warum hat er ihn überhaupt eingeladen, und warum hat er ihn bei der Begrüßung ſo merkwürdig angeſehen, halb prüfend, halb ſchmunzelnd und beinah ein wenig ängſtlich, wie es Haberland ſchien? Darüber grübelt er nach, während er ſich die Tanzerei der Jugend anſieht. Es entgeht ihm nicht, daß Marjorie Clifford nicht nur die umsworbenſte, ſondern auch die beſte Tänzerin iſt, wenn auch von einer etwas zu wilden, kna⸗ W Anmut und einer beinah akrobatiſchen Gelenkig⸗ keit. Die beiden Herren werden durch Marjorie Clifford geſtört, die im Vorbeitanzen Haberland ungeniert zuruft: „Warum tanzen Sie nicht? Ich denke, Bären können gu tanzen!“ „Da haben Sie es!“ ſagt Sullivan zu Haberland. „Aber darin hat ſie recht, daß Sie jetzt tanzen ſollen. Sie ſind jung, Sie gehören zur Jugend.“ Hans Haberland iſt ſelbſt ein guter Tänzer und tanzt gern. Er befolgt alſo Sullivans Rat, und es zeigt ſich, daß er nirgends einen Korb bekommt. Mit ſicherem Blick fällt ſeine Wahl auf die hübſcheſten und beſten Tänzerin⸗ nen, und keine ſagt nein. Dieſe ſehr ſelbſtſicheren jungen Frauen und Mädchen machen kein Hehl daraus, daß er ihnen gefällt, und bevorzugen ihn bald in ziemlich unver⸗ frorener Weiſe. Mit Marjorie Clifford hat er bis jetzt noch nicht ge⸗ tanzt. Sie iſt ſo umlagert, daß er keine Luſt verſpürt, den Ring ihrer Verehrer zu durchbrechen oder ſich der Eskorte anzuſchließen. Wozu auch? Es gibt hier genug andere reizvolle Frauen, und ſie wird ihn vermutlich nicht vermiſſen. Aber er kann nicht hindern, daß ſein Blick zu⸗ weilen nach der Richtung ſchweift, aus der ihr ausgelaſſe⸗ nes Lachen tönt, oder daß er heimlich die wilde Anmut bewundert, mit der ſie an ihm vorübertanzt. Doch Hans Haberland macht an dieſem Abend die ungewohnte Erfahrung, daß ſein Wille nicht ausſchlag⸗ gebend iſt. Während er mit einer pikanten, dunkelhaari⸗ gen jungen Frau tanzt, kommt Marjorie Clifford an ihnen vorüber, hält plötzlich im Tanzen inne, ruft:„Wir wollen tauſchen, Carry!“ und hat im gleichen Augenblick ihren Partner Haberlands Tänzerin zugeſchoben. Es geht ſo blitzſchnell, daß Haberland ſich des Vorganges erſt richtig bewußt wird, als er bereits mit Marjorie ſtatt mit der dunkelhaarigen jungen Frau weitertanzt und das ärgerliche, verdutzte Geſicht ſeiner vorigen Partnerin zwi⸗ ſchen den anderen Tanzenden verſchinden ſieht. „Machen Sie das immer ſo, Lady Clifford?“ Er weiß, daß ſie nicht Lady Clifford heißt, aber es erſcheint ihm das natürlichſte, ſie ſo zu nennen. Für ihn iſt ſie Cliffords Tochter, weiter nichts. Auch fühlt er un⸗ willkürlich, daß ſie dieſe Anrede liebt. „Was ich haben will, nehme ich mir“, murmelt ſie mit böſem Geſicht. Er wird eiſig höflich.„Geſtatten Lady Clifford, daß, ich Sie zu Ihrem Platz führe!“ a f Da ſieht ſie ihn mit ihren großen dunklen Augen an, ganz kindlich und unſchuldig, und ſagt mit einem kläg⸗ lichen Kinderſtimmchen:„Ach nein— bitte— tun Ste das nicht! Carry würde ſich freuen, und ich wäre vor der gan⸗ zen Geſellſchaft blamiert.“ Gegen ſeinen Willen muß er lachen. Sie tanzen weiter. Sie iſt leicht wie eine Feder, er ſpürt ſie kaum in ſeinen Armen. Ihr Kopf reicht nur bis zu ſeiner Schulter. Er ſieht auf ihre honiggelben, ſeidenglänzenden Haare herab, denen ein wunderbarer Duft entſtrömt. Jetzt zwingt er ſie, ruhig zu tanzen, und ſte fügt ſich ihm mit einer weichen, nachgiebigen e So Enge ſie ſchweigend miteinander, bis der Tanz zu Ende iſt. „Schade!“ ſagt er aufrichtig. 5 5 8(Fortſetzung folgt.) II Kreuzworträtſel. 1 ſe 5 J 2 f 13 14— * 10 19— 2 24 25 27 29 Waagerecht: 1. europäiſches Gebirge, 4. nordiſchen Dichter, 7. Jagdgöttin, 8. italieniſche Hafenſtadt, 9. Ge⸗ wäſſer, 11. Handwerkszeug, 13. Tierhaut, 15. Haarſchmuck 17. Raubtier, 18. engliſche Schulſtadt, 20. Teil des Rades 23. Orientierungsmittel, 26. türkiſcher Titel, 27. Hunnen könig, 28. wohlhabend, 29. Verwandter, 30. Abfall.— Senkrecht: l. Männername, 2. Laubbaum, 3. Sinnes organ, 4. Inſektenfreſſer, 5. Tierkörperteil, 6. Tageszeit, 10 Gefahr für Schiffe, 11. ſchnell, raſch, 12. Flachland, 14 männlicher Vorname, 16. Papageienart, 18. Metall, 19 Schreibhilfsmittel, 21. gewalztes Metall, 22. Baum, 24 Fiſch(Mehrzahl), 25. Verpackungsgewicht, 1 Silbenrätſel. a— a— a— be— bel— bend— bu— darm— dat den— di— do— don— e— fri— form— ga— ga ge— gen— go— grim— gu— horn— i— ka— kat kra— la— la— la— lat— let— ma— ma— ma mi— ne— ne— ne— ne— ner— ni— nich— no o— pha— prä— ra— ral— ri— ſa— ſe— ſend ſol— ſonn— tag— tau— to— u— zin. Aus vorſtehenden 62 Silben ſind 24 Wörter zu bil⸗ den. Der erſte Buchſtabe vom erſten Wort, der letzte Buch⸗ ſtabe vom zweiten Wort, und ſo im Zickzack weiter, bilden, von oben nach unten geleſen, ein bekanntes Sprichwort. Die einzelnen Wörter bedeuten: 1. Bilder⸗Zeitſchrift, 2. Spiel, 3. Oper von Verdi, 4. Teil der Woche, 5. Tiefland, 6. Baum, 7. Gemüſe, Miſchung, 8. Satzausſage, 9. Ein⸗ heitskleid, 10. Verkaufsraum, 11. Naturgeräuſch, 12. Vogel, 13. Erdteil, 14. Krieger, 15. hoher Offizier, 16. ägyptiſcher König, 17. anderer Ausdruck für Haff, 18. Tageszeit, 19. der Wolf in der Fabel, 20. Landpoliziſt, 21. Weinſorte, 22. Storchvogel, 23. Naturerſcheinung, 24. Zahl. Punktergänzungsrätſel. 15 pa... Gebirge in Oſteuropa. 25 l— Verwandter(Koſeform). „5— Anſtrengung.. 3—Küſtenſtadt auf Sizilien. 5 5= Angehöriger eines Indianer⸗ ſtammes. 6..„ pa.... ſopiel wie wiederhergeſtellt. 25 5—Hſtaſiat. 55—Truppenabteilung. 9. pa Legierung. Die Punkte ſind durch Buchſtaben zu erſetzen, ſo daß dreiſilbige Wörter der genannten Bedeutung entſtehen, deren Mittelſilbe das angegebene„pa“ iſt. Die ſenkrechten Anfangsbuchſtaben der ermittelten Wörter ergeben einen Freiſtaat in Mittelamerika.(Deutſche Schreibart; bei 7 J Aatt J.) Kryptogramm: Die Hoffnung iſt die Henne, die mehr Eier legt, als ſie ausbrüten kann. Silbenrätſel: 1. Seſam, 2. Orchidee, 3. Rund⸗ lauf, 4. Gießkanne, 5. Lilli, 6. Orleans, 7. Sudan, 8. Ele⸗ fant, 9. Semmel, 10. Jäger, 11. Chile, 12. Emu, 13. Riegel, 14. Hocker, 15. Elſa, 16. Juwel, 17. Tiegel, 18. Gichtfinger, 19. Inſel, 20. Biene, 21. Teller, 22. Umhang, 23. Neiße. 24. Sandbank.— Sorgloſe Sicherheit gibt uns ſchnell dem Glueckswechſel hin. Zahlenrätſel: 1. Heidelberger Faß, 2. Exzellenz, 3. Inquiſition, 4. Dynamomaſchine, 5. Ebereſche, 6. Rha⸗ barber, 7. Oktoberfeſt, 8. Eierkuchen, 9. Sansſouei, 10. Langemarck, 11. Erbhofgeſetz, 12. Innozenz, 13. Nebu⸗ kadnezar.— Heideroeslein. Kopfpunkträtſel. R R A R E E M R P E S N A )))))CCCCC N S B W B ˖ R N S G S S D N A n. An Stelle der Punkte ſind Buchſtaben zu ſetzen, ſo daf ſenkrecht neue Wörter entſtehen. Die Buchſtaben der Kopf Punktlinie, in waagerechter Folge, nennen eine aſtron miſche Einrichtung. Auflöſungen aus voriger Nummer: Schachaufgabe: 1. Daz—as, Kes—2 oder—da 2. Sf6 ga oder Daß—c3 matt. a) 1.„ein L zieht 2. Daß— el oder—d2 matt. b) 1.„ bö as, a—a oder f3— 2, 2. Ld6—c5, Daß c bs oder— cs matt. Silben⸗Verſteck⸗Rätſel: 1. Lorbeer, 2. Eh renbreitſtein, 3. Rheingold, 4. Heringsdorf, 5. Kanarien vogel, 6. Schmetterling, 7. Stemmeiſen, 8. Reichenhall 9. Brombeere, 10. Segelboot, 11. Saale, 12. Turandot Oberammergau. Wer kennt die Städte: Paſſau, Frankfurt Oppeln, Raſtatt, Zeitz, Halle, Erlangen, Ilmenau, Mann heim= Pforzheim. Zitat nach Punkten: Andernach, Magdeburg, Rüdesheim, Wurzel, Inſignien, Meſſe, Schiller, Ruckſack, Falfett, Paſtille, Kümmel. Zua des Herzens iſt des Schickſals Stimme.“ Humor 5 — Mazurka Zoſtdienſt „Det „5 „Onkel Petrus, wir möchten uns als Jagdflieger melden!“ * „Ich muß unbedingt Ferien machen“, erklärte die hübſche Kaſſiererin,„ich ſehe nicht gut aus.“ „Unſinn“, antwortete der Geſchäftsführer. „Doch, doch, die Männer fangen an, das Geld zu zäh⸗ len, das ich ihnen herausgebe.“ Sind Sie erkältet? Dann achten Sie darauf, daß nicht durch Vernachläſſigung, unltebſame FJolgeerſcheinungen auftreten. Sorgen Sie für eine raſche Wiederherſtel⸗ zung Ihrer Geſundheit. Nebmen Sie vor dem Schlafengehen Kloſter⸗ fegu⸗Meliſſengeiſt nach folgendem Rezept: Möglichſt hei ſe 1—2 Eß⸗ löffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Jucker mit elwa der doppelten Menge kochenden Waſſers gut verrührt trinßen. Zur Nachkur und zur Ber⸗ meidung von Rückfällen nehme man noch einige Tage die halbe Menge. Holen Sie deshalb ſofort Kloſterſrau⸗Meliſſengeift. 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Ai. 1.20 Garten uſw. Inhaltsverzeichnis, Bilder. Die beſte Hilfe bei der Bekämpfung 5 1 8 7.20 aller Schädlinge in Haus u. Garten biete .* rtha Küchle 8 1 Nah- duc. 5 8 5 Sthüdlingsbekämpfung Dieſes B nthält ei ti f Methade 9 Zuſchneldens, von Dr. H. W. Frickhinger. Das Buch iſt umfaſſend wiſſenſchaft⸗ wie es bisher noch nicht gelehrt wurde. Seine praktiſche Vereinfachung mit den lich einwandfrei, überſichtlich und dabei doch allgemeinverſtändlich und billig.— zahlreichen Abbildungen und Schnitt⸗ 8 en hat es bei den Hausfrauen, Ein Leſtfaden zur Bek. anker aller Schädlinge in Haus und Garten für die Hausfrau, den Gartenfreund, den Gärt⸗ ner, den Blumenzüchter, den Siedler, der Landwirt, kurzum; für Jedermann! 184 S. m. 148 Abb., ſteif kart. N. Ii. 1.20 2.. 2.— Erna Horn Des Nedgeilbiche Hadelialt do. 55. 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Lehrer:„Nur gleichwertige Dinge kann man vonein⸗ ander abziehen, zwei Nüſſe von drei Aepfeln geht nichtz auch nicht zwei Hunde von drei Katzen!“ Schüler:„Aber zwei Liter Milch von drei Kühen, das geht doch!“ 5 „Warum ſchauſt du das Gemüſe ſo zweifelnd an, Männe? Es iſt friſcher Spinat. Sehr geſund übrigens, der enthält Eiſen!“ „So, ſo— darum ſchmeckt er wie die Bratpfanne!“ „Zum Wochenende“ und„Zum Zeitvertreib“ Nr. 43 erſcheinen als Beilage Pl.⸗Nr. 8.— Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig Verantwortlich für die Schriftleitung Kurz Winkler, für den Anzeigenteil Carl Görg Verlag Sonntagsblatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, ſämtlich in Berlin SW 68, Lindenſtraße 101/102. e Hätie ich doch i 1 2 A 10, ongendgende Zahnpflege mogz 1 teuer bezahl Werden. Datum die 2 2 l 0 Zöhne pflegen mit der stark wirksamen NIVEA- Zahnpasta 248 die alle Vorfzöge vereint 2 f= Gegen erhöhten Blutdruck Von Ralph Urban. Die Wirtin vom„Jägerhaus“ traf am Marxtplatz den Dr. Strebinger. „Bitt ſchön, Herr Doktor“, ſprach ſie ihn an.„Mit unſerm Vater iſt es in letzter Zeit gar nimmer richtig. So viel packt ihn halt der Schwindel.“ „Iſt wohl ſchon recht in den Jahren?“ meinte der junge Arzt.„Nun ja, ich werde ihn mir morgen einmal anſehen.“ Am nächſten Nachmittag machte Dr. Strebinger ſeinen Beſuch im„Jägerhaus“. Zuſammen mit der Wir⸗ tin ging er zu ihrem Vater, der in ſeiner Stube ſaß und dem Arzt nicht gerade freundlich entgegenblickte. „O jeh“, rief er aus,„wenn erſt der Doktor im Haus iſt, dann dauert's eben nimmer lang'!“ Der Arzt, der mit den ſchlichten Leuten der Gegend bereits umzugehen gelernt hatte, redete dem Alten gütlich zu, und es gelang ihm auch, dieſen ſo weit zu beruhigen. Trotzdem koſtete es ihn ſchwere Kämpfe, bis ſich der Mann den Apparat zur Meſſung des Blutdrucks um den Arm legen ließ. Der Zeiger ging erheblich über den roten Strich hinaus. „Natürlich“, ſtellte Dr. Strebinger feſt,„viel zu hoher Blutdruck, daher der Schwindel! Wir wollen gleich einen kleinen Aderlaß vornehmen.“ „Na, na, da is nix“, rief der Vater,„ich laſſe mich nit ſtechen und laſſe mich nit ſchneiden! Na, na—“ Alle Ueberredungsverſuche blieben vergeblich. Der Arzt dachte hierauf eine Weile ſcharf nach. Blutegel gab es in der Gegend keine, aber morgen fuhr er in die Stadt, vielleicht konnte er dort welche auftreiben. Er unterrichtete die Frau von ſeiner Abſicht und trug ihr auf, am näch⸗ ſten Abend, ſobald er aus der Stadt zurückgekehrt ſein würde, zu ihm zu kommen. Auch verordnete er die ent⸗ ſprechende Diät für den alten Mann. Am nächſten Tage fuhr Dr. Strebinger auf ſeinem Kraftrad zur Stadt. Nach vieler Mühe gelang es ihm, in einer Tierhandlung ſieben Stück kräftige Blutegel auf⸗ zutreiben, die er in einem Einſiedeglas auch glücklich nach Hauſe brachte. „Dieſe Blutegel hier“, ſagte er, als die Wirtin am Abend zu ihm kam,„die ſetzen Sie dem Vater an. Wiſſen Sie, wie man dies macht?“ 3 Rrellich, freilich“, nickte die Wirtin,„alle ſieben im „Alle ſieben!“ beſtätigte der Arzt.„So zwei bis drei Gla Stunden lang, bis ſie recht vollgeſoffen ſind.“ „Zwei bis drei Stund' lang“, wiederholte die Frau. „Und'n Branntwein derf er trinken, der Vater?“ „Keine Spur“, rief der Arzt,„überhaupt keinen Al⸗ zohol! Nur Diät und die Blutegel.“ „Nur Diät und die Blutegel“, verſicherte die Wirtin. Ein paar Tage darauf kam der Doktor nachſehen. „Nun“, erkundigte er ſich,„hat die Kur geholfen?“ „Richtig hat ſie g'holfen“, meinte der Alte vergnügt „Nur g'ſchmeckt haben ſie ſcheußlich!“ 8 „Wie?—“ fragte der Arzt gedehnt. „Die Viecher!“ antwortete die Wirtin für den Vater. „Wie der Herr Doktor geſagt hat. Ich habe ſie gleich im Glas mit Branntwein angeſetzt und nach drei Stunden dem Vater eingegeben. Aber a biſſerl Schnaps davon hat er ſchon müſſen dazu trinken, ſonſt hätte er ſie nit über⸗ gebracht, die Viecher.“ Der Alte lebt heute noch und hat keine Schwindel⸗ anfälle mehr. Er ſchwört daher auf Blutegel. Der Eintopf kut es nicht allein, es muß auch noch geſpendet ſein.