* o D AN O D rge⸗ eid⸗ 117 elt⸗ iber eut⸗ do zur be⸗ bei 000 ter⸗ olg⸗ und 5 mpf ften Iten ecke ren⸗ Em, Di⸗ len⸗ m und ruſt ber⸗ Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., em Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages. und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗ AA. 5 39. Jahrgang Der Wehrmachtsbericht Wieder britiſches Flugzeug über Belgien Berlin, 23. Oktober. Das Oberkommando der Wehr⸗ macht gibt bekannt:. An der Weſtfront außer Arkillerie. und Spähtrupptälig⸗ keit keine Kampfhandlungen. Am 21. 10. um 12.45 Uhr flog ein dreimotoriges briti⸗ ſches Flugzeug, von Oſten kommend, über den Bahnhof Kon⸗ zen(25 km ſüdöſtlich Aachen) und über die in unmittelbarer Nähe befindliche belgiſche Grenze nach Weſten zurück. peo 9 Bahrheit gegen Lerleumdung Wenn heute das deutſche Volk auch in ſeinem politiſchen Kampf wach und hellhörig geworden iſt, ſo verdankt es dies nicht zuletzt dem intenſiven Aufklärungs⸗ und Anſchau⸗ ungsunterricht, den ihm die Welt und vor allem Eng⸗ lan d ſeit 1914 erteilt haben Waren die alliierten Truppen trotz vielfacher Uebermacht nicht in der Lage, den deutſchen Soldaten zu überwinden, ſo verſuchten die bekannten eng⸗ liſchen Kriegstreiber vom Schlage Churchills nicht nur in einer Verleumdungspropaganda das Deutſche Reich in der Achtung der Völker der Welt herabzuſetzen, ſondern ſie be⸗ mußten die Verleumdung auch als Mittel, um ihre eigenen Völker in den Krieg gegen Deutſchland zu hetzen. Hundert⸗ tauſende braver Arbeiter, Bauern und Soldaten wurden auf die Kriegsſchauplätze gepeitſcht, nur weil jene ewigen Kriegstreiber im Frieden nicht zu leben vermögen. f So laſſen ſich auch heute wieder viele Parallelen ziehen wiſchen der Propaganda der Weſtmächte während des eltkrieges und den kümmerlichen Verſuchen der Gegen⸗ wart. Sind auch die übrigen Völker hellhörig geworden und bei weitem nicht mehr ſo dumm, für John Bull„die Kaſtanien aus dem Feuer zu holen“, ſo dauern die dumm⸗ dreiſten Verſuche einer verlogenen Greuelpropaganda den⸗ noch an. War 191418 das Schlagwort von der„Befreiung der Welt vom kulturzerſtörenden Barbarismus“ Trumpf 12 1— 1 3 als 5 5 aller Lebeweſen eſtellt. der mordend u llos zerſtö i 8 zog, ſo hat man heute das Schlagwort— der Welt vom Hitlerismus“ ſich als Parole borgebunden und glaubt damit, Dumme finden zu können, die dem bri⸗ tiſchen Kapitalismus auch in Zukunft ein geruhſames Le⸗ ben garantieren. Blieſen die hinterhältigen Kriegstreiber des Weltkrieges die verlockende Schalmei von dem Frieden, den man mit dem deutſchen Volke wolle, wenn nur der e Kaiſer geopfert werde, ſo blaſen ſie heute die gleichen liebᷣ⸗ wichtige und offenbar nicht lichen Töne, mit denen ſie glauben Führer und Volk tren⸗ 1 1 4 9 1 9 1 9 2 Dienstag, den 24. Oktober 1939 Nr. 249 mehr iſt. Der polniſche Feldzug und ſeine glänzende Lö⸗ ſung, die Erfolge der engliſchen Luftſtreitkräfte bei Kiel und Wilhelmshaven, ebenſo wie„die Erfolge der für Po⸗ len marſchierten Entſatzarmee bei Würzburg“ dürften den Völkern langſam die Augen öffnen. d Deutſchland dagegen kann jenen ewigen Kriegstreibern mit Tatſachen von erſchütternder Eindringlichkeit aufwar⸗ ten der„Athenia'⸗Fall“. die Bilder der gemordeten Volks⸗ deutſchen in Polen und der gelbkreuzgasvergifteten deut⸗ ſchen Soldaten ſprechen eine fürchterliche Sprache und kön⸗ nen auch durch kein noch ſo geſchickt beſetztes britiſches Lü⸗ genminiſterium umgelogen werden. Es wird die Zeit kom⸗ men, da die Völker ihren wahren Feind erkennen, mögen die Kriegstreiber dann den Mut haben, ſich den erzürnten Maſſen zu ſtellen, die ſie heute auf die Schlachtfelder peitſchen wollen. Das neue Deutſchland kann jeder Entwick⸗ lung mit Ruhe entgegenſehen: über ſeinem Kampfe ſteht die Fahne der Freiheit und der Wahrheit. 5 Hugo Wellem Italien zum Ankara⸗Vertrag Auf dem Balkan nichts ohne Italien. . dom, 23. Okt. Englands und Frankreichs verzweifelte Verſuche, das Abkommen mit der Türkei als ein gegen nie⸗ mand gerichtetes und ausſchließlich dem Frieden dienendes ö Inſtrument darzuſtellen, werden von der italieniſchen Preſſe an Hand zahlreicher Widerſprüche der J i engliſchen Blätter als grobe Entſtellung der Wahrheit e 1 und der Tatſachen ent⸗ larpk. Der Bologneſer„Reſto del Carlino“ betont, daß es i zwecklos ſei, daß man dieſen Pakt Italien gewiſſermaßen als einen Höflichkeitspakt präſentieren will,„da es klar iſt, daß er jenen Status quo im öſtlichen Mittelmeer verändert, den die Engländer(als ſtets eifrige Verteidiger der Ver⸗ f trägel) ſich mit uns verpflichtet hatten, zu reſpektieren“ 2 12 — nen zu können. Mag es auch noch einige Zeit dauern, ein⸗ mal werden ſie empfinden, wie lächerlich ihre Spekulatio⸗ N nen ſind. i Riefen die Propagandamethoden der Alliierten in dem vergangenen Kriege ſtärkſte Empörung gegen Deutſchland hervor und ſteigerten ſie ſo nicht unerheblich den Willen 07 Vernichtung der„Hunnen“ ſo hat ſich von 1918 bis 939 doch mancherlei in der Welt geändert, Deutſchland „Tevere“ erklärt, auch Polen hätte man gegenüber Rußland und Deutſchland zu große Aufgaben anvertraut, und die Türkei könne nur auf die„große Hilfe“ hoffen, die Polen in der Praxis zuteil wurde.„Giornale d'Italia“ ſchreibt, man könne nur ſagen, daß Italien auch dieſe neue PPP Wirrwarr auf der ganzen Linie „Daily Herald“ über das Durcheinander in England Elend und Niedergeſchlagenheit in der Heffenklichkeit Rapides Anſteigen der Arbeitsloſigkeit und der Lebenshaltungskoſten „London, 24. Oktober. Eine ſehr heftige Kampagn eröffnete die Zeitung„Daily Herald“ gegen 55 infolge 12 2 Kriegszuſtandes in England ausgebrochene Durcheinander. Das Blakt schreibt, Adolf Hitler habe in Großbritannien einen Verbündeten, dieſer Verbündete heiße Wirrwar. Während Hitler ſeinen Krie von der Wilhelmſtraße aus führe, B50 Wirrwarr in White Hall. Wirrwarr habe bei ſeiner ffenſive auch faſt keine Gegner, aber die Verluſte, die er zufüge, beliefen ſich auf Hunderktauſende. Die make⸗ riellen Verluſte, die der Wirrwarr England koſte, bezif⸗ ferken ſich auf Millionen und aber Millionen Pfund. Da⸗ durch, daß er die engliſche Oeffentlichkeit in Elend und Nie⸗ dergeſchlagenheit verſetze, ſabotiere er auch in unberechen⸗ barem Ausmaß die amtliche„Kopfhochpolitik“. Auf die Frage, wer denn dieſer Wirrwarr ſei, ant⸗ wortet das Blatt, Wirrwarr ſei das Symbol all der Er⸗ folgsloſigkeit, Unſchlüſſigkeit, Verantwortungsloſigkeit, die das Leben und den Handel Großbritanniens ſeit Ausbruch des Krieges erſtickten. Seine Verluſtliſten ſeien die Ar⸗ beitsloſenziffern. Ein paar kleine Miniſter, die mit dem Leben des Landes keine Fühlung mehr hätten, ein Bündel namenloſer und phantaſieloſer Beamter in gewiſ⸗ ſen Staatsdepartements ſeien die Schergen des Wirrwarr. Zu den„Siegen“, die der Wirrwarr erziele, gehörten u. a. hunderttauſende Arbeiter in der brachliegenden Bauindu⸗ ſtrie Englands ſowie 8000 Arbeitsloſe der britiſchen Film⸗ induſtrie. Alles das aber ſeien nur einige Beiſpiele für 25 Taktik. Wenn man wiſſen wolle, wie Hitler den Krieg führe, könne man das aus Dutzenden von Quellen erfahren. Wolle man aber wiſſen, wie der Wirrwarr ar⸗ beite, ſo ſchweige ſich der britiſche Rundfunk darüber aus. Auch die meiſten engliſchen Zeitungen hätten bisher nichts darüber veröffentlicht. Dieſe Aufgabe werde der„Daily Herald“ jetzt aber auf ſich nehmen. In Ausführung dieſes Vorſatzes, den der„Daily Herald“ Epiſode, die ſich ehe mennprrtem Gresanie Die Adpäi⸗ am Schluß ſeines Leitartikels faßt, veröffentlicht das Blatt hahe ift Reſem Zuſammenhang erklärt, daß die Türkel nichr— Wesensart fe acm nur ihre Poſitionen als unabhängige Hüterin der Meer⸗ engen beibehalten, ſondern auch im Balkan weiterhin eine vermittelnde und ſtabiliſierende Funktion ausüben werde. Man kann dazu, wie das haälbamtkliche Blatt abſchlie⸗ ßend bekomt, feſiſtellen, daß im Balkan nichts ohne Italien verſucht oder unternommen werden kann, deſſen lebens⸗ 5 nur wirkſchaftliche Inkereſſen in jenem Gebiet heute klarer denn ſe zukage kreken. Die Meinung in Bulgarien Wie ſich die Agenzia Stefani aus Sofia melden f läßt, hat die Nachricht von der Unterzeichnung des Paktes 1 1 ö hat ein Verſailles erlebt und die Welt den Anſchauungs⸗ unterricht britiſcher Gewalttätigkeit überall. Dieſe briti⸗ ſchen Greuel— man erinnere ſich nur Paläſtinas— 1 ſind geradezu eine verſpätete Anwendung jener Methode, die von kranken Hirnen ausgebrütet und im Weltkriege dem deutſchen Soldaten andichtet wurden. i Betracden wir heute die Propagandamethoden der Ver⸗ gangenheit, ſo will uns dünken, man habe bis heute herz⸗ lich wenig dazu gelernk. Das hyſteriſche Geſchrei der von Juden und Kapitaliſten ausgehaltenen Gazetten unſerer Tage ſteht auf der gleichen Stufe mit den„eindrucksvollen Plakaten des Weltkrieges, auf denen deutſche Soldaten als wütende vertierte Beſtien dargeſtellt werden und gegen die das freiheitsliebende England mit gerechtigkeittriefender Stimme hinausſchreit„Vernichtet dieſes wahnſinnige Vieh“. Eine blutige Hand,„das Kennzeichen der Hunnen“, verge⸗ waltigte Frauen und unſchuldig gemordete Kinder, auf Schiffbrüchige ſchießende deutſche Soldaten— das waren die Mittel der Entente, damit ſchrien ſie ihr„Halt the Hun!“ und mit dem Rufe„Schlagt die Hunnen“, erreichten ſie in ihren Ländern ihr Ziel: weitere Kriegsanleihen. Die alliierten Schmierfinken hatten das Glück, auf deut⸗ ſcher Seite eine Regierung zu haben, die derartige Kübel Dreck ohne Gegenwehr entgegennahm. Das aber hat ſich heute 1 geändert. Herr Churchill, der auf der Stufe von 1918 ſtehengeblieben iſt, hat an dem Beiſpiel der „Athenia“ geſehen, daß Deutſchland heute keine Verleum⸗ dung mehr mit Geduld und Langmut hinnimmt, ſondern daß es im Gegentell lückenlos nachweiſt, welches Verbre⸗ chen bei Winſton Churchill ausgebrütet und ausgeführt wurde. Die ſchüchternen und langweiligen Plakatzeichnun⸗ gen des vergangenen Deutſchland, deren zu Kriegsanleihe aufrufender Engel verſchämt mit einer Nationalſchleife de⸗ koriert wurde, ſind den eindrucksvollen und aufrüttelnden Tatſachenberichten gewichen, mit denen dem deutſchen Volke der ewige Feind des Friedens, Herr Churchill und Cohn⸗ ſorten, in Reinkultur vorgeführt wird. f Herrn Churchill aber ſchwimmen die Felle weg. An Stelle der erſehnten Greueltaten deutſcher Truppen muß er der neutralen Preſſe die Berichte objektiver Berichterſtat⸗ ter entnehmen, die voll des Lobes ſind über die ritterliche Haltung deutſcher ⸗Bootkommandanten; dem von Eng⸗ land mit Wohlbehagen verkündeten Greuel von Tſchen⸗ ſtochau muß der Abt die Unverſehrtheit des wundertätigen Bildes und damit den Nachweis einer engliſchen Zwecklüge entgegenhalten, inzwiſchen aber beweiſen deutſche U⸗Boot⸗ männer und Flieger, daß der Geiſt des Weltkriegs der gleiche geblieben und nun England wirklich keine Inſel 0 1 2 ö nellen Politik Kemal Paſchas breche, könne. Es ſei illuſoriſch, N in Ankara in Bulgarien keine Ueberraſchung hervorgerufen. Die Reaktion, die das Ereignis in den politiſchen Kreiſen von Sofia hervorgerufen habe, ſei klar. Nachdem die Bal⸗ kanſtaaten immer darauf bedacht waren, unter allen Ge⸗ ſichtspunkten ihre volle Unabhängigkeit zu bewahren, indem ſie von dem Abſchluß ſolcher Verpflichtungen mit den Groß⸗ mächten Abſtand nahmen, die ſie einem Kriegsriſiko aus⸗ ſetzen konnten, bildet der Umſtand, daß die Türkei dieſe grundlegende Richtlinie mit dem Abſchluß eines regelrech⸗ ten Bündniſſes mit England und Frankreich, die überdies kriegführende Mächte ſind, etwas Neues ſowohl für Bul⸗ garien, wie für die übrigen Balkanſtaaten. Die engliſchen und franzöſiſchen Behauptungen, wonach der Vertrag von Ankara in poſitiver Weiſe zur Erhaltung des Friedens auf dem Balkan beitrage, finden, ſo heißt es in der Stefani⸗ Meldung weiter, in den politiſchen Kreiſen von Sofia keine Zuſtimmung. Man ſei hier im Gegenteil der Anſicht, daß der Vertrag die Keime für mögliche internationale Kom⸗ plikationen enthält, was den Wünſchen Bulgariens, das von einem aufrichtigen Friedenswillen beſeelt iſt und ſich ganz ſeiner Aufbauarbeit widmet, nicht im geringſten ent⸗ ſpricht. „Ankara muß wählen“ Zwiſchen Moskau und den Weſtmächten. Brüſſel, 23. Okt. Die belgiſche Preſſe befaßt ſich in ein⸗ gehenden Kommentaren mit dem Türkenpakt, wobei die Haltung der Türkei zum Teil ſehr ſcharf kritiſiert wird. So ſchreibt„Libre Belgique“ u. a.:„Die Türkei ſpielt mit dem Feuer“. Unter dem Eindruck des Kommentars der„Isweſtija“ hält das„Pays Röéel“ es für zweifelhaft, ob die Türkei die Schaukelpolitik zwi⸗ schen Rußland und den Weſtmächten, die mit der traditio⸗ lange durchhalten daß Rußland den Dreierpakt, der der engliſch⸗franzöſiſchen Flotte die Dar⸗ danellen öffne, ohne weiteres hinnehmen werde. Ankara habe noch nicht endgültig zwiſchen Moskau und den Weſt⸗ mächten gewählt, könne ſich aber eines Tages vor dieſe Wahl geſtellt ſehen. Von A bis Z erfunden Der Führer und Sven hedin. Berlin, 23. Okt. Die Londoner Zeitung„News Chro⸗ nicle“ bringt eine Darſtellung der kürzlich ſtattgefundenen privaten Unterredung zwiſchen dem Führer und Spen He. din, die von A bis 3 erfunden und erlogen iſt. Der Zweck dieſer neuen Fälſchung iſt leicht erſichtlich. Es ſoll abermals mit allen Mitteln verſucht werden, zwiſchen Deutſchland und Rußland wenn irgendmöglich Mißtrauen zu ſäen. 7 Wirrwarr in der engliſchen Wirtſchaft allein der briti⸗ ſchen Bauinduſtrke, einer der beſten Induſtrien des Landes, Verluſte in Höhe von 225 Millionen Pfund zuge⸗ fügt habe. Seit Kriegsausbruch habe das Durcheinander im Innern Englands Großbritannien mehr geſchadet als die deutſchen Unterſeeboote oder Flugzeuge. Infolge fal⸗ ſcher Planung ſei z. B. das geſamte Baugewerbe des Lan⸗ des mit Ausbruch des von England erklärten Krieges ruck⸗ artig zum Stillſtand gelangt. Dadurch ſeien 100 000 gelernte und halbgelernte Bauarbeiter arbeitslos eworden. Tauſende von Bauunternehmer ſähen ſich in die Zwangslage verſetzt, ihr Geſchäft ſchließen zu müſſen. Dar⸗ über hinaus ſehen ſich die Architekten, Hausverwalter, Zivil⸗ ingeneure und ihre Angeſtellten ihres Lebensunterhaltes beraubt, da auch ſie mit dem Baugewerbe auf Gedeih und Verderb verbunden ſind.. In einem groß aufgemachten Sonderartikel äußert ſich der ſtellvertretende Oppoſitionsführer im Unterhaus, Greenwood, zu den innerengliſchen Problemen. Da⸗ bei ſagte Grennwood u. a., es gäbe Männer, die arbeits⸗ los in England wären, und deren Dienſte man ſich nicht zu⸗ nutze mache. Großinduſtrielle Hilfsquellen würden nicht in den Dienſt der Sache geſtellt. Dabei ſtiegen die Lebens⸗ haltungskoſten und das Los der Armen in Eng⸗ land werde immer härter. Die Regierung aber ſei ſchwer⸗ fällig und ſelbſtgefällig und entbehre jeglichen Vorſtel⸗ lungspermögens. Sie habe Notverordnungen mit allerhöch⸗ ſter Geſchwindigkeit erlaſſen, aber in wichtigeren Fragen des täglichen Lebens, die von hochpolitiſcher Bedeutung ſeien, ſei ſie recht zögernd zu Werke gegangen. Greenwood elangt ſchließlich zu dem Schluß, England werde von einer g aufgehalten, der Tatkraft und Vorſtellungsver⸗ mögen fehlen. Güdafrika gegen England Es will eine freie Republik werden A mſterdam, 23. Oktober. Wie aus Südafrika gemel⸗ det wird, werden dort im ganzen Land kläglich Verſamm⸗ lungen abgehalten, in denen die Politik der Regierung Smuts einer ſcharfen Krikik unkerzogen wird. Insbeſondere wird die Tatſache, daß Südafrika vor den britiſchen Kriegs- wagen geſpannt worden ſei, aufs ſchärfſte gegeißelt, und immer ſtärker wird der Wunſch zum Ausdruck gebracht, alle Bindungen mit England zu zerbrechen und eine freie eigene Republik zu ſchaffen.. So berichtet die Zeitung„De Bürger“, daß vor etwa 2500 Angehörigen des Wahlkreiſes Ruſtenburg Mr. Stry⸗ dom, Parlamentsabgeordneter für Waterberg, in einer An⸗ ſprache geſagt habe: Die Verwirklichung unſerer afrikaniſchen Republik komme immer näher und näher, General Smuts habe durch ſein Auftreten in jüngſter Zeit einen gewaltigen Stoß in der Richtung zur Verwirklichung dieſes Ideals ge⸗ geben. S Bekker, Abgeordneter für Wodeholſe, erklärte u. a. in einer Verſammlung in de Aar: Südafrika will den Krieg nicht, und ganz Polen ſei keinen Tropfen afrikaniſchen Blu⸗ tes wert. In derſelben Verſammlung erklärte Pieter Theron, Parlamentsabgeordneter für Hoptown, die Afrikaner wür⸗ den bald wieder an die Macht kommen, denn ſie ſeien jetzt nach ihrer Einigung ſtärker denn je Sobald das erfolgt ſei, müſſe der Poſten des britiſchen Generalgouverneurs ab⸗ geſchafft werden, und auch die britiſchen Seeſtreitkräfte, die in Simonſtad(Simonstown) liegen, müßten verſchwinden. Admiral von Reuter „Meine Freude iſt ſo groß wie Ihr Erfolg“ Admiral von Reuter war, wie man ſich erinnert, der Befehlshaber der deutſchen Kriegsſchiffe, die im Jahre 1919 den Engländern übergeben werden ſollten, die aber der deutſche Admiral, ſtatt ſie den Engländern auszuliefern, im Hafen von Scapa Flow verſenken ließ. In der„Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Parteikorreſpondenz“ wird nun der Brief veröffentlicht, den Admiral von Reuter an Kapitänleutnant Prien, den Kommandanten des U-Bootes gerichtet hat, das in den Hafen von Scapa Flow eindrang und dort die eng⸗ liſchen Schlachtſchiffe„Royal Oak“ und„Repulſe“ torpe⸗ dierte. Bevor wir die Worte des Admirals leſen, erinnern wir uns des Satzes, den der Sieger von Scapa Flow über ſeine Gedanken vor der Torpedierung der Schlachtſchiffe „Royal Oak“ und„Repulſe“ ſprach:„Jetzt tuſt du etwas für den Mann, der nach der Internierung der deutſchen Flotte die Ehre der deutſchen Flagge durch die Verſenkung der deutſchen Kriegsſchiffe des Weltkrieges rettetel“ Der Admiral hat dankerfüllt geantwortet und damit der kühnen Heldentat ein Denkmal geſetzt, das vor dem ganzen Volke enthüllt werden ſoll: Er würdigt zunüchſt die wun⸗ derbare Einſatzbereitſchaft, den Angriffsgeiſt und die ausge⸗ zeichnete Schießkunſt, durch die„dem Gegner ein Schlag ver⸗ ſetzt wurde, der ſeinen Stolz und Hochmut aufs tiefſte ver⸗ letzt und den er niemals überwinden wird“, und ſchreibt dann weiter: „Doch hat Ihre Tat für mich noch eine ganz beſondere Bedeutung. Sie haben eine der größten Schuftereien der Seekriegsgeſchichte: die dem Reich aufgezwungene Ueberfüh⸗ rung ſeiner Schiffe— nicht in neutrale Häfen, wie zugeſagt, ſondern nach Scapa Flow—, ein Wortbruch, wie er ſchänd⸗ licher nicht gedacht werden kann, gerächt. Blutig gerächt und dazu noch an einem Schiff, der„Royal Oak“, das ſich am 21. Juli 1919 am ſchändlichſten gegen die deulſchen Beſat⸗ zungen benommen hat. Jede Ankat rächt ſich auf Erden! Ich bin glücklich, daß ich die Rache erleben darf. Den am 21. Juli 1919 Gefallenen wird nun die Erde leicht ſein. Ich drücke Ihnen die Hand, und das in unſer aller Namen, die am 21. Juli beteiligt geweſen ſind Sie erwähnten im Radio, daß Sie mir eine Freude mit Ihrem kühnen Angriff machen wollten. Das haben Sie! Meine Freude iſt ſo groß wie Ihr Erfolg!“ Die Tat von Scapa Flow von 1939 tritt durch dies Schreiben noch einmal in ſeiner ganzen Größe vor uns. Mit dem Admiral von Reuter iſt es der Wunſch aller, ob ſie nun brieflich oder unausgeſprochen dankten:„Ihren weiteren Fahrten Heil und Sieg.“ Abwegige Kombinationen Chamberlain enkſchied ſich für den Krieg—. Deukſchland hal daher keine Urſache, erneut 55 Friedensinikiative zu er⸗ greifen Berlin, 24. Oktober. Trotz wiederholter und Rach⸗ drücklicher Richtigſtellungen von deutſcher Seite bringen aus⸗ ländiſche Blätter immer wieder völlig abwegige Kombina⸗ tionen mit der Behauptung, daß von Deutſchland aus ir⸗ gendwelche Friedensbemühungen unternommen oder Frie⸗ densbedingungen präſentiert würden. So heißt es in den Meldungen ausländiſcher Blätter in Zuſammenhang mit. einer Reiſe des belgiſchen Politikers van Zeeland nach Deulſchtang und bie Alltterlenededirchsur bell, eile Uriederen initiative Rooſevelts ernſtlich zu erwägen. Hierzu können wir nur folgendes feſtſtellen: Ob Herr van Zeeland die Bedingungen der Alliierten kennt, wiſſen wir nicht. Was aber die deutſchen Bedingungen betrifft, ſo kann es ſich dabei nur um die in der Reichstagsrede des Führers niedergelegten Grundſätze handeln, in denen der Führer der Welt den Weg zum Frieden gewieſen hat. Dieſe ausgeſtreckte Friedenshand des Führers hat man in London brutal zurückgeſchlagen. Chamberlain hat den Frieden nicht gewollt, ſondern ſich für den Krieg ent⸗ ſchieden! Damit iſt für uns die Situation ein für allemal geklärt und wir haben nicht die geringſte Urſache, von uns aus irgendwelche neuen Bedingungen für eine Friedens⸗ initiative aufzuſtellen. Bei den deutſchen Bedingungen, die Herr van Zeeland kennen ſoll, kann es ſich alſo nur um die Reichstagsrede des Führers handeln, denn andere ken⸗ nen wir ſelbſt nicht.. Frontberichter ausgezeichnet Empfang durch Dr. Goebbels. Berlin, 24. Okt. Reichsminiſter Dr. Goebbels emp⸗ fing am Montag im Reichsminiſterium für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda zehn gerade in Berlin anweſende Kriegsberichter, die für ihren Einſatz an der Front mit dem E. K. II. bezw. mit der Spange zum E. K. HI. ausge⸗ zeichnet worden ſind. Er ſprach ihnen dabei ſeine Aner⸗ kennung für ihre Leiſtungen aus. Reichsgußenminiſter von Ribbenkrop ſpricht in Danzig. Berlin, 23. Okt. Anläßlich des Tages der Alten Kämp⸗ fer der NSDAP Danzigs ſpricht der Reichsaußenminiſter von Ribbentrop am 24. Oktober in Danzig. Die Rede wird um 20.15 Uhr vom Rundfunk übertragen. Neuer japaniſcher Botſchafter in Berlin Berlin, 24. Oktober. Der Kaiſerlich⸗japaniſche Botſchaf⸗ ter, General Oſhima, iſt von der japaniſchen Regierung abberufen worden. Zu ſeinem Nachfolger wurde der bis⸗ herige japaniſche Botſchafter in Brüſſel, Saburo Ku⸗ 5 1 lie auserſehen, dem das Agrement bereits erteilt wor⸗ en iſt. Umleitung der US A.⸗Poſt für Deutſchland über Italien. Laut Mitteilung des amerikaniſchen Poſtminiſteriums ſoll die amerikaniſche Poſt für Deutſchland zwecks Vermeidung der britiſchen Blockade künftig über Italien umdirigiert werden, nachdem die Poſt via Holland vielſach von Engländern an⸗ gehalten, zenſiert und nach den Vereinigten Staaten zurück⸗ geſandt worden war. Die zurückgeſandte Poſt wird nunmehr via Italien zum Weitertransport nach Deutſchland geleitet. Zum Tode der Gräfin Ciano-⸗Magiſtrali. Rom, 23. Okt Der Führer hat dem Geſandten Graf Magiſtrati anläßlich des Todes ſeiner Gemahlin, der Grä⸗ fin Ciano⸗Magiſtrati, telegraphiſch ſein wärmſtes Beileid Übermittelt Dem Geſandten Graf Magiſtrati ſowie Außen⸗ miniſter Graf Ciano, dem Bruder der Verſtorbenen, ſind weiter zahlloſe Beileidstelegramme zugegangen, darunter ſolche vom König und Kaiſer, vom Kronprinzen und vom Duce. Auch Generalfeldmarſchall Göring hat ſein Bei⸗ leid zum Ausdruck gebracht und ließ an der Bahre einen Kranz niederlegen. Rußland im Baltikum Militäriſche Stützpunkte auch in Litauen. Kowno, 23. Okt. Der ſowjetruſſiſche Regierungschef und Außenkommiſſar Molotow teilte dem litauiſchen Ge⸗ ſandten in Moskau mit, daß die Sowjetregierung das Wil⸗ nagebiet zur ſtufenweiſen Beſetzung durch die litauiſche Armee freigegeben hat. Alle Einzelheiten, die ſich aus dem Vertrag vom 10 Oktober ergeben, werden durch eine Son⸗ derkommiſſion geregelt. Eine ſowjetruſſiſche Militärkommiſſion, beſtehend aus etwa 10 hohen Offizieren, iſt aus Wilna in Kowno einge⸗ troffen. Es handelt ſich um die Kommiſſion, die auf Grund des ſowjetruſſiſch⸗litauiſchen Beiſtandspaktes die Punkte für die Errichtung ſowjetruſſiſcher militäriſcher Stützpunkte in Litauen vereinbaren ſoll. Der Sowjeteinmarſch in Eſtland abgeſchloſſen. Moskau, 23. Okt, Die Durchführung der Beiſtandspakte mit den drei baltiſchen Staaten wird hier mit beſonderer Aufmerkſamkeit verfolgt. Die Bewegungen der Sowjet⸗ truppen in Eſtland ſind, Nachrichten aus Reval zufolge, jetzt im weſentlichen abgeſchloſſen. Der Marſch der Abtei⸗ lungen der Sowjetarmee auf die vertraglich vorgeſehenen Standorte und Flugplätze hat ſich völlig reibungslos voll⸗ zogen, wobei die diſziplinierte Haltung der Truppen die gleiche Anerkennung verdiene wie die allſeitige Unter⸗ ſtützung der eſtniſchen Behörden. Ruſſiſche Kriegsſchiffe in Libau Riga, 23 Okt. Am Sonntag trafen in Libau, wie das halbamtliche lettiſche Blatt„Riſt“ meldet, drei ſowjetruſſiſche Kriegsſchiffe ein. Es handelt ſich um den Panzerkreuzer „Kirow“ und zwei Zerſtörer. Beim Einlaufen in den Libauer Hafen ſchoſſen die ſowjetruſſiſchen Kriegsſchiffe Salut, der vom lettiſchen Kriegsſchiff„Virſaitis“, das ſich zurzeit im Libauer Hafen befindet, beantwortet wurde. Libau iſt auf Grund des ſowjetruſſiſch⸗lettiſchen Beiſtands⸗ paktes als Flottenſtützpunkt für die ſowjetruſſiſche Flotte auserſehen worden Jinniſche Delegation wieder in Moskau. Moskau, 23. Okt. Die finniſche Delegation, die von Staatsrat Paaſikivi geführt wird, traf Montag wieder in Moskau ein. Die Abordnung wird diesmal begleitet vom been Finanzminiſter Tanner. Am Bahnhof wurden ie Finnen von Vertretern des Moskauer Außenkommiſ⸗ ſariats und anderen Sowjetbehörden ſowie von den hie⸗ ſigen Geſandten der ſkandinaviſchen Staaten begrüßt. Man nimmt an, daß die finniſche Delegation ſchon Montag Ge⸗ legenheit haben wird, die ſeit dem 14. Oktober unterbroche⸗ nen Verhandlungen mit den ſowjetruſſiſchen Staatsmän⸗ nern meder aufzunehmen. Kriegsgewinnlertum in England Krieg als großes Geſchäft— Zunehmende Teuerung Amſterdam, 23. Oktober. Wachsende Beunruhigung be⸗ mächtigt ſich in letzter Zeit der engliſchen Oeffentlichkeit we⸗ gen der Teuerung, die in ganz England bei verſchiedenen Bedarfsartikeln des täglichen Lebens eingetreten iſt.„Sun⸗ day Chronicle“ erklärt, der Premierminiſter werde am kom⸗ menden Dienstag zu dieſer Frage im Parlament Rede und Antwort zu ſtehen haben. Ein Beamter des britiſchen Er⸗ nährungsminiſteriums habe dem Blatt erklärt, die Urſachen für die Preisſteigerung lägen einmal in der Knappheit ge⸗ Welt einführen müſſe, und zum anderen im Anſteigen der Transportkoſten ſowie den hohen Kriegsriſikoverſicherungs⸗ ſätzen. Auch das Kriegsgewinnlertum ſei mit ver⸗ antwortlich. Das Blatt gibt dann eine Liſte von gewiſſen Warenpreiſen, die zeigen ſollen, in welchem Maße Preis⸗ ſteigerungen eingetreten ſind. Danach iſt der Preis für Zuk⸗ ker um über 100 5c und der Preis für Fiſche um mehr als das Doppelte geft gen. Ueber 10 Millionen Arbeiter müß⸗ ten zuſehen, wie ihnen geholfen werde.„Sunday Times“ ſpricht in einem ähnlichen Artikel von„wachſender Beſorg⸗ nis“, die zu weitgehenden Gerüchten Anlaß gebe Der„Daily Worker“ berichtet, daß die in verſchiedenen engliſchen Munitionsfabriken beſchäftigten Arbeiter ſich gegen die Einführung von Ueberſtundenarbeit auflehnen und ſich weigern, am Samstagabend zu arbeiten. Ueberall fordern die Arbeiter die Herabſetzung der 70⸗Stun⸗ den⸗Woche. Der Geplünderte muß den Näuber bezahlen Berlin, 23. Okt. Ueber die rückſichtsloſe Behandlung der neutralen Schiffe in den britiſchen Kontrollhäfen ſind der Welt bereits eine übergroße Zahl von Fällen bekannt ge⸗ worden, und die Preſſe der betroffenen neutralen Staaten iſt täglich von Klagen über dieſe völkerrechtswidrigen bri⸗ tiſchen Methoden erfüllt. Man glaubt deshalb bei den Neu⸗ tralen auch den britiſchen Verſicherungen nicht mehr, daß die Kontrolle ſchneller und unter Vermeidung aller unnö⸗ tigen Belaſtung durchgeführt würde. Wie unwahr alle dieſe engliſchen Erklärungen ſind, zeigt wieder deutlich die neu bekannt gewordene Tatſache, daß die Engländer von den neutralen Schiffahrtslinien, aus deren Schiffen ſie Waren als Konterbande ausladen, für die Löſchung dieſer Ladun⸗ gen noch Bezahlung fordern. N 2 „Große Erpreſſung“ Hongkonger Chineſen verweigern Kriegsſteuer. Schanghai, 23. Okt. Die entrüſtete Ablehnung, mit der die chineſiſche Bevölkerung von Hongkong die von den bri⸗ tiſchen Behörden eingeführte Einkommensſteuer aufge⸗ nommen hat, findet in der„South⸗China Morning Poſt“ beredten Ausdruck, Unter der eindeutigen Ueberſchrift „Große Erpreſſung“ ſchreibt das Blatt, nur wenn es ans Steuerzahlen gehe, ſei der Hongkonger Ehineſe engliſcher Staatsbürger, deſſen Vorrechte er jedoch nicht genieße, wenn es gelte, höhere Poſten in der Regierung von Hongkong de beſetzen. Im übrigen könne man den in Hongkong le⸗ benden Chineſen nicht verwehren, wenn ihnen die Not ihres eigenen Vaterlandes näher liege als ein europäiſcher Krieg, von dem ſie ſich nicht bedroht fühlten. Wenn die engliſche Regierung der Auffaſſung ſei, daß Hongkong als ewige Zitrone ausgequetſcht werden könne, ſo bliebe der chineſiſchen Bevölkerung nichts anderes übrig, als ſich durch Kapitalflucht der Beſteuerung zu entziehen. Wie die Schanghaier Schiffahrtsſtatiſtik vom Septem⸗ der zeigt, ging Englands Anteil an der Schanghaier Schiffahrt, der mit 550 000 Tonnen im Auguft noch 70. v. H. höher als der japaniſche war, im September un⸗ geheuer zurück. Der ſfapaniſche Anteil dagegen ſtieg erheblich. Man kann heute ſchon ſagen, daß die von Eng⸗ land jahrzehntelang innegehabte führende Stellung in Schanghai jetzt pon Japan eingenommen wird. 95 i A hat, hielt ihre Geld, Flugzeuge, Petroleum, Maſchinen Der Preis, den die Türkei für den Pakt erhielt Berlin, 24. Oktober. Das Pariſer„Journal“ läßt ſich von ſeiner Sonderberichterſtatterin in Iſtanbul höchſt aufſchlußreiche Einzelheiten über die Hintergründe des eng⸗ liſch⸗franzöſiſch⸗kürkiſchen Paktes melden. So iſt der fran⸗ zöſiſchen Journaliſtin noch in den letzten Tagen in Ankara mehrfach geſagt worden, daß die Türkei als Gegenleiſtun von England eine größere Pfund⸗Sterling⸗Anleihe, 500 Bomben⸗ und Aufklärungsflugzeuge, ein Sechſtel der Pe⸗ troleumerzeugung des Moſſul⸗Gebietes ſowie Lieferung und Aufſtellung des geſamten Maſchinenparks für das große Me⸗ tallinduſtriezentrum von Karabuk erhalten habe. Frank⸗ reich habe ſeinerſeits der Türkei nicht nur den unbefriſteten Beſitz des Alexandrette⸗Gebietes zugeſichert, ſondern dar⸗ über hinaus werde durch einen militäriſchen Bündnisver⸗ trag die Hilfe der franzöſiſchen Truppen an der 900 Kilo⸗ mes(ngen ſyriſch⸗türkiſchen Grenze garantiert. Auch hier log Churchill Amerikaniſcher Journaliſt veröffenklicht Beweis. Newyork, 23. Okt. William Griffin, der Herausgeber der Zeitung„Newyork Enquirer“, der Winſton Churchill wegen Verleumdung auf eine Million Dollar verklagte, druckt in der heutigen Ausgabe ſeiner Zeitung das Fakfi⸗ mile eines von Churchill an ihn gerichteten Telegramms, worin Churchill ihn zu einem Interview einlädt. Das Tele⸗ gramm beweiſt, daß Churchill log, als er kürzlich erklärte, er kenne Griffin nicht und habe nie etwas von ihm gehört. Churchill erklärte in einem Interview mit Griffin, Amerika ſei an langer Dauer und am Ausgange des Welt⸗ krieges ſchuld. Denn wäre Amerika nicht eingetreten, hät⸗ ten England und Frankreich ſchon 1917 Frieden gemacht. Churchill leugnete ſpäter dieſe Bemerkung rundweg ab, nachdem dies nicht mehr in das politiſche Bild hereinpaßte. Wieder 20 Gräber ermordeter Deutſcher Poſen, 22. Okt. Die Zahl der bis heute noch vermißten Volksdeutſchen, die in den erſten Septembertagen polniſcher Mörderhand zum Opfer fielen, iſt noch immer unüberſehbar Die von der Zentralſtelle für die Auffindung und Bergung ermordeter Volksdeutſcher betriebene Suchaktion wird in Zu⸗ ſammenarbeit mit den Militärbehörden und Zivilbehörden energiſch fortgeſetzt. Eine ſolche Suchkolonne fand jetzt auf ihrer Fahrt in die Gegend von Turek und Konin weitere 20 Gräber bisher vermißter Volksdeutſcher. In der Amgegend von Liſzkow wurden zwei Kompanien der Wehrmacht zur Auffindung von Gräbern eingeſetzt. 5 werden an die volksdeutſchen Stellen in Poſen zahlreiche An⸗ fragen nach dem Schickſal von Angehörigen und Bekannten gerichtet. Politiſches Allerlei Slowakei gegen bezahlte Emigrantenclique! Die„Slovenſka Prapda“ fordert die ſofortige Errich⸗ tung eines ſtarken ſlowakiſchen Kurzwellenſenders um die Slowaken im Ausland, vor allem in Amerika. über die wahren Zuſtände in der Slowakei zu unterrichten und die Auch aus dem Reich Lügenmeldungen der von Paris und London ausgehalte⸗ nen Emigranten durch Tatſachenmaterial widerlegen zu können. Den Auslandsſlowaken, die in den Agen 8 „en rer für bi Frethefksveſtrebungen ö ſchen Volkes getan hätten, müſſe der Glauben an ihre Hel mat erhalten bleiben. Bund zur Wiedererlangung der Falklandinſeln. Die kürzlich gebildete„Vereinigung zur Wiedererlan gung der Malvinen⸗Inſeln“ die ſich die Propaganda fh die Heimkehr der von England geraubten Malvinen oder Falklandinſeln ins argentiniſche Mutterland zur Aufgabe l erſte ires ab. Angeſichts der zahlreichen Zuſtimmungserklärun⸗ gen zu den Beſtrebungen des entſprechender Unterausſchüſſe in ganz Argentinien be⸗ ſchloſſen. Bei der. 5 ſoll dem argentiniſchen Volk ohne Anſehen der parteipolitl Bundes wurde die Gründung Arbeitsſitzung in Buenos geplanten großangelegten Propaganda 8 ſchen Einſtellung geſteigert zum Bewußtſein gebracht wer⸗ den, daß die alte Forderung auf Rückgabe des durch Eng⸗ land geraubten Archipels endlich beglichen werden muß. Kjoſſeiwanoff erneut beauftragt Sofia, 24. Oktober. Wie die bulgariſche Telegraphenagen⸗ tur meldet, empfing König Boris den bisherigen Min g „ 9 ſterpräſidenten Kjoſſeiwanoff und beauftragte das neue Kabinett zu bilden. 40 Tote bei einem Eiſenbahnunglück in Mexiko Mexiko, 24. Oktober. Bei der Entgleiſung eines Gü⸗ kerzuges, die ſich bei Toloba ereignete, wurden 40 Per ſonen gelötet. Iwei Pekroleumkankwagen gerieten in Brand und die meiſten Paſſagiere kamen in den Flammen um. e Verkehrsflugzeug für Eſtland. unmehr iſt auch das zweite von i kehrsgeſellſchaft bei den We een beste e 0 zeug in Reval eingetroffen. 5 Winterhilfswerk nach deutſchem Vorbild. ie Slowakiſche Volkspartei beabſichti t Did u Vorbild ein Winterhilfswerk 5 ſchaffel urch das allen Bedürftigen Kleidung, Nahrungsmittel ſowie finanzielle aden geboten werden soll und e Straßenſammlungen i i e 1g ſollen der Finanzierung des en Luftver⸗ Schweres Anwetter in Spanien— Cartagena überflutel Madrid, 23. Oktober. Die Provinz Murcia wurde am Sonntag von ſtadt Cartageng wurde plötzlich überflutet. Waſſermaſ durchſtrömten die ganze Stadt und riſſen alles 5 1115 Weg mit ſich. Die Hauptſtraßen bildeten in kurzer Zeit rei⸗ ßende Ströme, die Möbel, Trümmer und ertrunkene Tiere mit ſich führten. Infolge der umgehend eingeleiteten durch⸗ greifenden Rettungsaktion konnten Perſonenſchäden weit⸗ gehend vermieden werden. Zwei Todesopfer ein ge⸗ lähmter Mann und ein Kind, wurden gezählt. Der Waſſer⸗ ſtand innerhalb der Stadt Cartagena, der keilweiſe zwei Me⸗ ter erreichte, nahm bald wieder ab. Die Fluten haben jedoch außerordentliche Schäden verurſacht. Zahlreiche Kleinhäuſer wurden zerſtört und viele große Gebä ädigt. Die 1 eee ße Gebäude beſchädigt. Di wurden mitſamt den Vor⸗ räten vernichtet, ſodaß Lebensmittel von auswärts der Stadt zugeführt werden mußten. erkehrsflug⸗ nach 1 5 inteshilfs⸗ 5 ſchweren Regenſtürmen und Wolkenbrüchen heimgeſuͤcht. Die Flüſſe ſind überaus ſtark angeſchwollen und haben zahlreiche Ueberſchwemmungen verurſacht. Die wa rern e nen U ßt ſich höchſt s eng⸗ fran⸗ Inkara eiſtung e, 500 r Pe⸗ ig und ze Me⸗ ank⸗ iſteten 1 dar⸗ lisver⸗ Kilo⸗ .f isgeber hurchill rklagte, Fakſi⸗ amms, s Tele⸗ rklärte, gehört. Briffin, Welt⸗ n, hät⸗ macht. beg ab, paßte. her rmißten „miſcher rſehbar zergung in Zu⸗ ehörden etzt auf tere 20 igegend cht zur Reich che An⸗ kannten Errich⸗ um die ber die ind die zehalte⸗ gen zu Jaht 15 re Hel⸗ n. rerlan⸗ da fü n ode lufgabz Buenos klärun⸗ indung en be⸗ agandg ipoliti⸗ nagen⸗ Mini⸗ ihn. Nexiko 5 Gü⸗ r ſonen d und uftver⸗ rsflug⸗ , nach haffen, ſowie „und hilfs⸗ rflukel de am rüchen n und Hafen- naſſen ihrem it rei⸗ Tiere durch⸗ weit⸗ in ge! Baſſer⸗ ei Me⸗ jedoch häuſer Die Vor⸗ ts der Aus Baden und den Nachbargauen U Wertheim.(Brand in einer Bäckerei.) In der Mehlſtube der Weimer'ſchen Bäckerei in Bettingen kam nachts aus unbekannter Urſache ein Brand aus, der raſch um ſich griff. Die Mehlſtube brannte aus. Das Feuer griff auf die Scheuer über, die mit Heu⸗ und Mehlvorräten in den Flammen aufging. Zum Glück blieb das Wohnhaus un⸗ verſehrt. () Pforzheim.(Die zerknallte Säureflaſche.) Wie der Polizeibericht meldet, machten einige ſchulpflichtige Knaben in einer Verchromungsanſtalt Verſteckſpiel. Sie ſtie⸗ gen auf eine Bank, auf der eine Korbflaſche mit Schwefel⸗ oder Salpeterſäure ſtand. Die Bank kippte um und die Säure⸗ flaſche zerknallte. Zwei Knaben zogen ſich Verbrennungen an den Füßen und Beinen zu. Ein Feuerlöſchzug beſeitigte die Gefahr, die durch die Entwicklung der Säuredämpfe entſtand. O Bad Peterszell.(Den Verletzungen erlegen.) Die 40jährige Frau Geiler aus Sundheim, die vor einigen Tagen von einem Motorradfahrer angefahren worden war, iſt nun an den Folgen des erlittenen Schädelbruches geſtorben. Triberg.(Brandſtifter verhaftet.) Wie nun⸗ mehr feſtgeſtellt worden iſt, iſt das Feuer im Sägewerk Schyle in Schonach auf Brandſtiftung zurückzuführen. Der Verhaftete iſt geſtändig. Durch dieſe Verhaftung wird wahr⸗ ſcheinlich auch ein vor einigen Jahren erfolgter Brandfall ſeine Aufklärung finden. Haslach i. K.(Tödlicher Unfallin der Dun⸗ kelheit.) Vor einigen Tagen wurde der 45jährige Schloſ⸗ ſermeiſter Joſef Haſer in der Hen ie in der Dunkelheit von einem Burſchen ſo angerannt, daß er rücklings zu Boden ſtürzte und einen ſchweren Schädelbruch davontrug. Der all⸗ ſeits geachtete Mann iſt nunmehr in der Klinik in Freiburg an den Folgen des Unfalls geſtorben. Der Täter konnte noch nicht ermittelt werden, da er in der Dunkelheit zu entkommen vermochte. zillingen.(Unter Lehmmaſſen begraben.) . hieſigen Ziegelwerk beſchäftigte M. Henny wurde eim Lehmgraben durch unvermutet abrutſchende Lehmmaſſen verſchüttet. Er konnte zwar alsbald befreit werden, hatte jedoch ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß er kurz nach dem Unfall ſtarb. O Tiengen.(Gefängnis für Kartoffeldiebe.) Das Amtsgericht Waldshut verurteilte zwei Kartoffeldiebe zu fünf bezw. drei Monaten Gefängnis. Die Strafe muß ſofort angetreten werden. Die beiden Diebe waren vor einiger Zeit auf friſcher Tat ertappt worden und mußten ihre Beute aufs Rathaus tragen. Die Strafen fielen deswegen ſo hoch aus, weil die beiden Diebe nicht aus Not, ſondern aus reiner Habgier gehandelt haben. () Radolfzell.(V! a Auto angefahren.— Ein Toter.) Der 68jährige, vorübergehend in Radolfzell wei⸗ lende Bernhard Bäuerle wurde von einem Auto angefahren zund zu Boden geworfen. Den ſchweren Verletzungen iſt der Mann im Krankenhaus erlegen. In Ueberlingen wurde ein 15jähriger Junge aus Sipplingen, als er eine Kuh in den Stall bringen wollte, von einem aus Richtung Ueberlingen kommenden Perſonenwagen angefahren und zu Boden ge⸗ ſchleudert. Mit einem komplizierten Schädelbruch wurde der Verunglückte ins Ueberlinger Krankenhaus gebracht. () Konſtanz.(Tödlicher Sprung in den Rhein.) Ein junger Mann von auswärts ſprang in der Dunkelheit auf der rechten Fahrbahnſeite über das Geländer in der Annahme, auf feſten Boden zu kommen. Er mußte dieſe Unvorſichtigkeit mit dem Tode durch Ertrinken büßen, denn der Sprung ging in den Rhein. * — Weitere Fahrplanverbeſſerung. Seit Ausgabe des amtlichen Kursbuchs(4. Oktober 1939) iſt im Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe der Fahrplan weiter verbeſſert worden. Nähere Auskunft über die inzwiſchen eingelegten Züge für den Reiſeverkehr nach allen Richtungen erteilen die Bahnhöfe. Der Reichskriegerführer auf Weſtgrenzfahrt. Seit Donnerstag befindet ſich der Reichskriegerführer, General der Inf. SS.⸗Gruppenführer Reinhard, auf einer mehrwöchigen Beſichtigungs⸗ und Beſuchsfahrt bei den Kreis⸗ kriegsverbänden, deren Gebiet entlang der Weſtgrenze liegt. Der Reichskriegerführer nahm Gelegenheit, den Kamerad⸗ ſchaftsführern Richtlinien und Weiſungen für ihre Arbeit in der inneren 55 zu geben. Er hat auch einige Stellungen im Weſtwall beſichtigt. — Keine Geſuche um Einſtellung im Bereich des Ober⸗ befehlshabers Oſt. Es iſt bekannt geworden, daß täglich zahlreiche Geſuche um Anſtellung im Bexeich des Oberbe⸗ ſehlshabers Oſt eingehen. Es beſteht vorläufig keine Mög⸗ lichkeit, dieſen Geſuchen nachzukommen. Sie ſind daher zweck⸗ los und müſſen künftig unbeantwortet zurückgehen. Marktberichte Ohne Gewähr. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 23. Okt. Sämtliche Notierungen unverändert. Schlußſtrich unter den Bilderfälſcherprozeß — Stuttgart. Der 1. Strafſenat des Reichsgerichts zog jetzt den prozeſſualen Schlußſtrich unter eine Strafſache die in Kunſthändlerkreiſen weit über Süddeutſchland hinaus be⸗ rechtigtes Aufſehen erregte. Vom Stuttgarter Landgericht waren am 10. Mai dieſes Jahres zehn Kunſthändler und ein Kunſthiſtoriker wegen Betrugs und Urkundenfälſchung zu teilweiſe empfindlichen Strafen verurteilt worden. Während ſich der Hauptteil der Angeklagten mit den gegen ſie ver⸗ hängten Strafen abgefunden hakte, griffen lediglich zwei das gegen ſie ergangene Urteil vor dem Reichsgericht an, das je⸗ doch ihre Reviſionen als unbegründet verworfen hat. womit das Urteil im ganzen rechtskräftig geworden iſt. Der wegen fortgeſetzter gewinnſüchtiger Urkundenfälſchung in Tatein⸗ heit mit ſchwerem Betrug zu drei Jahren ſechs Monaten Zuch haus und zu drei Jahren Ehrenrechtsverluſt verurteil⸗ te 50 Jahre alte Franz Gerk aus München ſowie ſein um neun Jahre älterer Tatgenoſſe Willy Burger aus München, dem wegen vollendeten Betrugs in ſieben Fällen und wegen verſuchten Betrugs in einem Falle zwei Jahre ſechs Monate Gefängnis und drei Jahre Ehren rechtsverluſt zudiktiert wor⸗ den waren, hatten einen ſchwunghaften Handel mit gefälſch⸗ ten Oelgemälden betrieben. Anläßlich einer Nachlaßverſtei⸗ gerung eines Kunſtmalers war Gerk für 200 Mark in den Beſitz zahlreicher Oelgemälde gekommen. Zunächſt fälſchte der Angeklagte die Unterſchriften auf den Bildern und ließ ſie dann von dem mitangeklagten Burger„begutachten“. So entſtanden Gemälde berühmter Maler wie Kaulbach, Spitz⸗ weg, v. Schwind uſw. Für fündhaft teures Geld wurden dann die„Originale“ an den Mann gebracht, wobei die übri⸗ gen Angeklagten tatkräftig mitwirkten. — Schwäb.⸗Hall.(Gemütskranke ſpringt in den Kocher.) Eine ältere Frau aus Thalheim bei Heil⸗ bronn, die ſich wegen eines Magenleidens in der hieſigen Dia⸗ koniſſen⸗Krankenanſtalt unterſuchen laſſen wollte, entfernte ſich aus der Sprechſtunde des Krankenhauſes und ſprang gegen⸗ über der Anſtalt in die Fluten des zurzeit Hochwaſſer füh⸗ renden Kochers. Ihre Leiche wurde bei Gelbingen von dor⸗ tigen Einwohnern geborgen. Nachträglich hat ſich heraus⸗ geſtellt, daß die 60jährige Frau an Gemütsdepreſſionen litt. — Aalen.(Tödlicher Unfall.) Beim Rangieren auf dem hieſigen Bahnhof geriet der 25jährige Bahnarbeiter Johann Kalmbacher zwiſchen die Puffer einer Lokomotive. Mit ſchweren Verletzungen im Unterleib ſollte der Verun⸗ glückte in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Er iſt jedoch noch während des Transports dorthin geſtorben. 0 A Adlerſchild für Karl Muck. Der Führer hat dem Ge⸗ neralmuſikdirektor Dr. Karl Muck in Stuttgart aus Anlaß der Vollendung ſei 80. Lebensjahres den Adlerſchild des Deutſchen Reiches mit der Widmung:„Dem großen Dirigen⸗ ten“ perliehen. Außerdem überſandte der Führer dem Jubt⸗ lar mit ſeinen perfönlichen Glückwünſchen ein Bild mit ei⸗ genhändiger Unterſchrift. A Vom Schwungrad erfaßt. Die Arbeiterfrau Maria Se⸗ delmeier in Mariakirchen bei Arnstorf(Bayern), die ihrem Onkel beim Dreſchen half, kam mit dem Schal dem Schwung⸗ rad der Dreſchmaſchine zu nahe und wurde vom Rad erfaßt Zum Glück riß der Schal ſofort entzwei. Die Frau wurde zu Boden geriſſen und trug erhebliche Verletzungen davon. Den Bruder erſchoſſen. In Hüttenheim(Mainfranken) war am 9. Juni Joſef Stadelmeyer von ſeinem Bruder Ge org, mit dem er ſeit langer Zeit in Feindſchaft lebte erſchoſ⸗ ſen worden. Die Brüder waren beide als Raufbolde bekann und gefürchtet. Der Grund zu den Differenzen war darin zu ſuchen, daß Georg Stadelmeyer ſich in guten Vermögens; verhältniſſen befand, während Joſef Stadelmeyer geſchäftlich nicht vorwärts kam. Außerdem beſchuldigte der Letztere ſei⸗ nen Bruder noch der Blutſchande mit ſeiner 17 jährigen Tochter. Georg Stadelmeyer wurde zu 4 Jahren Gefängnis verürteilt. Vom Hohen Göll abgeſtürzt. Der 20 Jahre alte Buch⸗ handlungsgehilfe Alfred Oehlböck⸗Salzburg iſt an einer ei⸗ ſigen Stelle des Hohen Göll abgeſtürzt. Seine Leiche wurde am Fuße des ſogenannten„Pfluges“ aufgefunden. Oehlböck war zum Purkſcheller Haus aufgeſtiegen. Nach einſtündiger Raft hatte er mittags das Schutzhaus wieder verlaſſen, wo⸗ bei er auf die Warnung der Hüttenwirtin, daß es für die Be⸗ ſteigung des Hohen Göll ſchon zu ſpät ſei, bemerkte, daß er „nur ein Stückchen“ hinaufgehen wolle. Schloſſer als Tenor verpflichtet. Der 22 Jahre alte Werner Oſtholt, der bis jetzt als Schloſſer auf der Grube Eſchweiler⸗Reſerve tätig war, hat neben ſeiner beruflichen Arbeit ſich einer mehrfährigen Geſangsausbildung unterzo⸗ gen. Nachdem er am Opernhaus Köln mit Erfolg die Soli⸗ ſtenprüfung für Oper ablegte, wurde er nunmehr als Tenor an das Stadttheater Trier verpflichtet. A Kaminbauer abgeſtürzt. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich auf dem Kupferwalzwerk in Struthütten(Sieg). Zwei Kaminbauer waren mit dem Ausbeſſern eines Kamins be⸗ ſchäftigt. Einer von ihnen ſtürzte plötzlich aus einer Höhe von 20 Metern in die Tiefe. Dabei zog er ſich ſo ſchwere Ver⸗ letzungen zu, daß er auf der Stelle ſtarb. iF Im ſelbſt gegrabenen Unterſtand verſchüttet. In der Sandniederung des Emſchertales in Hamborn hatten Kin⸗ der eine Art Unterſtand gegraben, der über zwei Meter tief war. Als zwei Schüler dort ſpielten, brach plötzlich die Sand⸗ decke herab und begrub die beiden Jungen. In der Nähe weilende Kinder konnten einen Knaben lebend herausziehen. Ein 10 jähriger Knabe konnte erſt ſpäter als Leiche gebor⸗ 11 gen werden. Solialismus, wie Rdolf fitter ihn uns lehrt, heißt vorbehaltloſen Dienſt an der Semeinſchaſt. kntſchließe Dich zur Mitglledſchal in der 8. Lalcale aud scù au Vogelſchutz im Herbſt Schon ſind unſere Zugvögel in wärmere Lande verzogen. Nur die winterharten Vögel beleben noch unſere Fluren, ſo die nützlichen Meiſen. Sollen ſie im kommenden Jahre in unſeren Gärten niſten, dann müſſen wir jetzt ſchon Niſtgeräte beſorgen und aufhängen, daß ſie im Winter Zuflucht neh⸗ men können und ſich daran gewöhnen. Aus Niſthöhlen, die im Sommer bewohnt waren, müſſen wir das alte Geniſt ent⸗ fernen, weil dieſes ſtark mit Milben und Flöhen(Blutſau⸗ ger) durchſetzt iſt, die unſere Schützlinge ausſaugen. Die Vögel werden dadurch ſehr geſchwächt und ſind dann nicht mehr ſo widerſtandsfähig. Wir dürfen auch nicht vergeſſen, daß tiefer Schnee die Vögel ihrer natürlichen Nahrung beraubt. Kerb⸗ tierfreſſende Kleinvögel können aber höchſtens einen Tag ohne Nahrung bleiben. Wir ſind dann gezwungen, ſie zu füttern. Die Vorbereitungen dazu müſſen ſchon jetzt getroffen werden. Man reinigt und füllt die Futtergeräte. Für die Singvögel ſammelt man Beeren und Sonnenblumenkerne, um ſie im Winter getrocknet ausſtreuen zu können. a Wieviel Freude können wir mit einer Winterfütterung, mit ein paar Niſtkäſten uns und unſeren Kindern machen und mit ganz geringen Mitteln! Und wie nützlich ſind derartige Maßnahmen für jeden Landwirt, wenn ſie ſachgemäß durch⸗ geführt, wenn erprobte Geräte verwendet werden. * — Keine Früchte und Zündhölzer in Feldpoſtpakete. Der Inhalt der Feldpoſtbriefſendungen bis 250 g beſteht viel⸗ fach aus verderblichen Gegenſtänden, z. B. friſchen Früchten (Weintrauben, Birnen, Tomaten uſw.), oder auch aus feuch⸗ tem Obſtkuchen, was zur Folge hat, daß die Briefe ſich ſchon bald nach Beginn der Beförderung 1 Auch Streichhölzer ſind in dieſen Sendungen öfter enthalten. Wenn auch die Abſender bei Verſendung von Früchten uſw. ſich von dem Gefühl leiten laſſen, ihren Angehörigen im Felde eine Freude zu machen, ſo verkennen ſie doch dabei, daß die Sen⸗ dungen während der Beförderung mit anderen in Beuteln zuſammengepackt werden müſſen, wodurch die Früchte uſw. verderben. Abgeſehen davon, daß der Empfänger von der Sendung, wenn ſie ihn überhaupt erreicht, keinen Nutzen hat, tritt noch der weitere Nachteil ein, daß durch die zerdrückten Früchte andere Sendungen durchnäßt werden. Bei Streich⸗ hölzern bedenken die Abſender nicht, daß Streichhölzer in Poſtſendungen überhaupt nicht verſchickt werden dürfen, da ſie ſich entzünden und dadurch u. U. größeren Schaden ver⸗ ursachen können. Der Abſender macht ſich gegebenenfalls nicht nur erſatzpflichtig, ſondern auch ſtrafbar. Die Deutſche Reichs⸗ poſt richtet daher an alle Abſender von Feldpoſtpaketen die dringende Bitte, leicht verderbliche Gegenſtände, insbeſondere Früchte, ferner Streichhölzer und andere leicht entzündliche Gegenſtände nicht in die Sendungen aufzunehmen. EJ Reichsbahnoberinſpektor im Dienſte tödlich überfahren. Auf einem Reviſionsgang über den Bahnkörper wurde der in den 6ber Jahren ſtehende Reichsbahnoberinſpektor Wilhelm Tröller aus Mannheim⸗Neckarſtadt durch einen Eiſenbahnzug überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er kurze Zeit darauf geſtorben iſt. Fümſchau. „War es der im dritten Stock“ iſt ein Ufa⸗Kriminal⸗ film unter der Spielleitung von Carl Bheſe, der ſeinen ganzen Ehrgeiz dareinſetzte, in der Geſtaltung des Themas das zu erreichen, was man von einem guten Kriminalfilm nun einmal verlangt: höchſte Spannung in Verbindung mit ſtärkſtem Miterleben. Der Schau⸗ platz der Handlung iſt ein Berliner Mietshaus. Acht Wohnungen und dreizehn Mieter ſind in dem Haus, mit dem die Kriminalpolizei bisher noch nie etwas zu tun hatte. Wer war es, der den verhängnisvollen Schuß abgegeben hat? War es der Mieter im dritten Stock? War es überhaupt ein Hausbewohner? Eine ausge⸗ zeichnete Beſetzung bietet die Gewähr für die Güte des Films: Henny Porten, Walter Steinbeck, Mady Rahl, Karl Stepanek, Lucie Höflich, Elſe Elſter, H. A. Schlettow u. a. In der Wochenſchau: Der Einzug der Deutſchen in Warſchau und Vorbeimarſch vor dem Führer in der eroberten polniſchen Hauptſtadt. Achtung, Luftſchutzſchule! Es iſt beabſichtigt, Lehrgänge durchzuführen, die an Nachmittagen laufen, ſodaß bis Eintritt der Dunkelheit die Teilnehmer zu Hauſe find. Anmeldungen hierzu bitte ich unter Angabe von Namen und Wohnung bis ſpäteſtens Mittwoch, 13 Uhr im Schulhaus, 2. Stock, Zimmer 20 und zwar Montags und Dienstags von 13 16 Uhr und Mitt⸗ wochs von 11—13 Uhr abzugeben. Der Reviergruppenführer: J. A.: Hörner. r N ö I 2 * — Rein Glück haben:? O Da ſoliten Sie G 480 000 Sewinne und 3 Prämien im Heſamtbetrage von Rm 102 899 760.— ausgeſpielt. lle Gewinne ſind einkommenſteuerſrei. Im günſtigſten Falle können Sie ſogar 3 Millionen Rm gewinnen s 2, II der amtlichen Spielbedingungen). zahlteiche große, mittlere und hleinere Gewinne laſſen den Spielplan ſo erfolgverſprechend werden. fjolen Sie noch heute ein Tos und den amtlichen Hewinnplan bei der nächſten Staatlichen Cotterie-Einnahme. Ein Achtellos koſtet nur Rm 3.—, ein Diertellos nur R 6.— je ßlaſſe, und am F. Hovember 4939 beginnt bereits die ziehung zur erſten klaſſe. Darum iſt es wichtig zu wiſſen: nur rechtzeitig vor Fiehung bezahlte koſe begründen bewinnanſpruch. 2. Deutſche Neichslotterie Größte Gewinne Erſte Klaſſe Zweite Rlaſſe A 4.500 000 II nninenen 4.100 000 300 500 5100 ö00 300 500 3.50000 1506003, 50000 159000 3, 28000 75900325000 79 0 17. 0 9 157 4000 9060 19.28 0 90, 1000 506000, 1000 85568 12.500090 800990 — ire 15.40 000 600000 7.100 500 300 500 5 100 500 20000 21.300090 630990 .—.— 2——— . .—— —————— eutſche Reichslotterie f 39. 20000 780000 2. 800 0 ge e 115 12999 4899 909 65 10000 906, 10000 89899 5909 1639999 12, 5000 13, 5000 200 900 154000 15 4000 1 90 1000 8856680, 1000 966 * Los Rm 3.— 8—————— Poſtkarten für das Kriegswinterhilfswerk. Neben einem beſonderen Satz. Marken für das Kriegs⸗ winterhilfswerk gibt die Deutſche Reichspoſt in dieſem Win⸗ ter auch eine Poſtkartenſerie heraus, um weitere Mittel für das Kriegswinterhilfswerk zu beſchaffen. Der Markenſatz umfaßt alle Werte von 3 bis 40 Pfg., zu denen Zuſchläge von 2 bis 35 Pfg. erhoben werden. Die Marken würden vont dem Kölner Künſtler Trier geſchaffen und zeigen Schloß Elbogen an der Eger, die Ruine Drachenfels am Rhein, die Kaiſerpfalz in Goslar, den Uhrturm auf dem Grazer Schloß⸗ berg, den Römer in Frankfurt a. M., das Landhaus in Klagenfurt, die Ruine Schreckenſtein bei Auſſig, die Feſtung Hohenſalzburg und den Hohentwiel. Mit der Poſtkarten⸗ ſerie hat die Reichspoſt ſechs großen deutſchen Männern ein Denkmal geſetzt, Heinrich J., der ein großes weites Reich ſchuf, Ulrich von Hutten, deſſen Reden und Taten eine heiße Glut für das Wohl des Vaterlandes kennzeichnek, Martin Luther, dem Reformator und Begründer der deutſchen Schrift⸗ ſprache, Friedrich dem Großen, dem erſten Diener ſeines Staates, Karl Peters, dem Gründer des deutſchen Kolonial⸗ reiches, und Bismarck, dem Schmied des Deutſchen Reiches. U⸗Boot⸗Kriegsabzeichen 1939. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. e. Raeder, hat für die U⸗Boot-Beſatzungen der Kriegsmarine die Einführung eines U-Boot⸗Kriegsabzeichens angeordnet Das Abzeichen kann allen Offizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften der vor dem Feinde tätigen U⸗Boote verliehen werden, die ſich auf zwe oder mehr Fahrten gegen den Feind bewährt haben. Von dieſer Bedingung darf im Falle einer Verwundung abge⸗ wichen werden. Das Abzeichen wird in und außer Dienſt getragen. Der Beliehene erhält eine Beſitzurkunde. Das Ab⸗ zeichen verbleibt nach Ableben des Beliehenen als Erinne⸗ rungsſtück den Hinterbliebenen. Fiſche auch in kleinen Gewäſſern So wie jedes, auch das kleinſte Stück Land heute land⸗ wirtſchaftlich genutzt werden muß, iſt es ebenſo notwendig, auch kleine Gewäſſer zur Fiſchproduktion heranzuziehen. Der Herbſt iſt für alle Gewäſſer, die nicht durch Waſſermangel, Ausfrieren oder durch Ueberſchwemmungen bedroht ſind, die geeignetſte Jahreszeit zum Beſatz mit Jungfiſchen. Hinzu kommt, daß dieſe Beſatfiſche in dieſer Jahreszeit beſonders preiswert ſind. Nicht ablaßbare, ſtehende Gewäſſer, z. B. Dorfteiche, Ton⸗ oder Kiesgruben, müſſen je nach Gewäſſer⸗ axt mit Karpfen, Schleien, Weißfiſchen oder Hechten beſetzt werden. Forellenbäche ſollen möglichſt mit Bachforellen nach⸗ geſetzt werden. Gewäſſer, die nicht winterſicher ſind, können erſt im Frühjahr und dann mit ſolchen Fiſchen beſetzt werden, die während eines Sommers zum Speiſefiſch heranwachſen. Die günſtigſte Zeit für die Abfiſchung der ſtehen⸗ den Gewäſſer hat jetzt begonnen. Sie dauert bis zum Novem⸗ ber. In den Fällen, wo eine Abfiſchung durch den Eigen⸗ tümer durch Ablaſſen des Gewäſſers nicht möglich iſt, iſt es zweckmäßig, ſich an einen in der Nähe wohnenden Berufs⸗ fiſcher zu wenden, der dieſe Arbeit gegen Entgelt oder Anteil am Fang ſachgemäß vornimmt. Für den Neubeſatz von Tei⸗ chen mit Fiſchen iſt es weiterhin wichtig, daß die Beſatz⸗ fiſche möglichſt von einer anerkannten Zuchtanſtalt bezogen werden, die die Gewähr dafür bietet, daß nur einwandfreie und raſchwüchſige Fiſche beſtimmter Altersklaſſen geliefert werden. Für Kleinteichwirte iſt es nicht empfehlenswert, ältere Karpfen oder Schleie als Laichfiſche zur Fortpflanzung ein⸗ zuſetzen oder auch Jungfiſche zu ſolchen Laichfiſchen heranzu⸗ ziehen. Eine ordnungsmäßige Fiſchzucht iſt überhaupt nur daun möglich, wenn geeignete Laich⸗ und Brutteiche vorhan⸗ den ſind. Für den Kleinteichwirt iſt es deshalb am vorteil⸗ hafteſten, wenn er ſich, ſofern winterſichere Gewäſſer vorhan⸗ den ſind, die Beſatzfiſche kauft. 5 5 10 9 Die Zeit der langen Abende Vergeßt die Hausmuſik nicht! Das Schönſte an Herbſt und Winter ſind die Abende, die uns nach Sommertagen voll Licht und Sonne wieder in die heimiſchen vier Wände bannen. Wir haben das aber in den vergangenen Jahren niemals ſo ſehr geſpürt wie heute, wo ſich ſchon am Spätnachmittag über unſeren Dörfern und Städten tiefſte Dunkelheit ausbreitet. Was macht man nun an ſolchen langen Abenden, wenn die Arbeit getan iſt? Immer ſchon haben wir gern und viel geleſen, letzt wird uns das Buch noch willkommener ſein. Der Rundfunk trägt uns die Welt ins Haus, ſeiner Muſik lauſchen wir jetzt beſonders gern. Wie ſteht es aber mit dem Selbſt⸗ muſizieren? Beſinnen wir uns einmal auf unſere muſikali⸗ ſchen Fähigkeiten! Die Blockflöte, die Gitarre, die Ziehharmonika haben ja mit dem Sommerlager nicht ausgedient, ſie finden ſich auch in den vier Wänden zum Spiel zuſammen. Vielleicht iſt auch das lange nicht benutzte Klavier wieder zum Klingen zu brin⸗ gen, und Geige, Cello. Bratſche, jedes Inſtrument, das ein Hausgenoſſe ſpiell, kann mit dabei ſein. Es gibt heute ſoviel ſchöne Noten, daß man für jede Zuſammenſetzung der Inſtru⸗ mente, für jeden Schwierigkeitsgrad etwas Geeignetes zu ge⸗ ringen Koſten bekommt, Zur guten Häuslichkeit gehört ſeit Jahrhunderten in Deutſchland die Muſik. Aus der Zeit Martin Luthers, Johann Sebaſtian Bachs. Franz Schuberts ſind uns unzählige Bilder davon erhalten. Da ſehen wir den Hausvater die Gitarre ſpielen, und die ganze Familie bis zu den Jüngſten iſt ſingend oder mit einem Inſtrument an der gemeinſamen Muſik betei⸗ ligt. Auch und gerade in heutiger Zeit findet die Jugend in a Pflege der Hausmufſik wieder eine dankbare Auf⸗ gabe Auf die Dauer gehört zum Hausmuſtzieren natürlich auch fleißige Uebung und gutes Können. Nur ein guter Unter⸗ richt kann hier nützen. Die Hitler⸗Jugend hat gemeinſam mit vielen deutſchen Gemeinden„Muſikſchulen für Jugend und Volk“ errichtet. Das ſind Unterrichtsſtätten, die einen Muſtkunterricht erteilen, ſo wie Jungen und Mädel der HJ. ihn ſich vorſtellen: keinen trockenen langweiligen Drill, der einem die Freude nimmt, ſondern lebendige frohe Führung zum Einzelſpiel, zum Zuſammenſpiel, zum Chorfſingen und zur Kenntnis der Muſiklehre. Der Unterricht in den„Muſikſchulen für Jugend und Voll“ gilt als HF.⸗Dienſt. Auch in der Kriegszelt ſetzen die Muſikſchulen für Jugend und Volk ihren Betrieb ungehindert fort. Jeder, der ein Inſtrument erlernen will oder etwas auf ſeinem Inſtrument hinzulernen will, kann ſich noch heute in einer„Muſikſchule für Jugend und Volk“ zum Unterricht anmelden. Die Koſten ſind ſehr niedrig gehalten. Wo es noch keine„Muſikſchulen für Jugend und Volk“ gibt, ver⸗ mittelt die Bann⸗ oder Untergaudienſtſtelle einen gleichwertigen Privatunterricht. Lad. Schutz der Heimat Mit Pickel und Schaufel an der Front. P. Sonderbericht. Tiefhängende Herbſtwolken liegen über dem Land. Ein kalter Wind jagt Regenböen über welkende Weiden und abgeerntete Felder. Länger als ſonſt ſcheint der Kampf der Nacht mit dem Tage zu währen. Mitten in dieſe Troſtloſigkeit hinein kräht von irgendwo ein Hahn. Da weht der Wind die Klänge eines Liedes herüber:„Schön iſt's bei den Soldaten, Ro- o- ſe— Marie..“ Im Morgengrauen zieht eine Kolonne mit geſchultertem Spaten über ein Feld. Das Lied und der Marſchtritt der näherkommenden Männer verjagen die Schwere der Stimmung, die über der Landſchaft liegt, und plötzlich ſehen wir in wettergebräunte Geſichter, aus denen uns leuchtende Augen anſchauen. Es ſind die Kameraden vom Arbeitsdienſt. Erdbraun iſt ihre Uniform, und am Arm tragen ſie eine Binde, auf der die Worte ſtehen: Deutſche Wehrmacht. Soldaten ſind es, wie die mit dem Gewehr oder am Geſchütz oder wie die an Bord der Schiffe irgendwo auf hoher See. So wie die anderen in Feldgrau oder in Blau langen ſchützen ſie die Heimat vor dem Angriff der Feinde, ſtehen ſte mit in der großen, mächtigen Front unſeres Großdeutſchen⸗ Reiches!. Das Lied iſt verklungen. Die Kolonne hält an einer kleinen Bretterbude mitten in einem Feld. Hier iſt ihre Arbeitsſtätte, hier bauen ſie zuſammen mit älteren Kameraden ein Werk zum Schutze unſerer Grenzen nach Norden. Jeden Morgen, wenn! die meiſten noch ſchlafen, ziehen die Männer hinaus zu ihrer Bauſtelle, deren eine nach der anderen ihrer Vollendung ent⸗ gegengeht. Im Lehm und Schlick aufgeweichter Felder ſchaufeln ſie für neue Luftabwehrſtellungen den Grund aus. Andere fahren Kies, indeſſen Kameraden das zum Bau notwendige Holz mit Säge und Axt bearbeiten. Ein jeder von ihnen ver⸗ ſteht ſein Handwerk, wenn auch die meiſten nicht„vom Bau“ find. Da ſteht der Lehrer neben dem Landwirt, der Werkmeiſter neben dem Kellner, der Handwerker neben dem Koch oder Friſeur. Der Wille zur Pflichterfüllung läßt ihnen die Arbeit flott von der Hand gehen, und bald weiß keiner! mehr von ihnen, wer„gelernt“ oder„ungelernt“ iſt. Wenn ſich auch ſo mancher Schweißtropfen in den Beton miſcht und manches ſchwere Stück Arbeit geleiſtet werden muß, ſo ſind die Männer doch ſtets guten Muts. Mit einem rechtſchaffenen Hunger und mit ſcherzhaften Zurufen wird mittags die Feld⸗ küche begrüßt, die zu den Bauſtellen hinausfährt und den Sol⸗ daten der Arbeit neben kräftiger Koſt noch die Poſt von zu, Hauſe mitbringt. Wie ſchmeckt da das Eſſen, wenn man vorher ſtundenlang gearbeitet, gebuddelt und gekarrt hat! Dann noch eine Zigarette oder ein kurzes Nickerchen in der Baubaracke, und weiter geht's ans Schaffen und Werken. Sichtbar wächſt der Bau aus dem Boden. Bald können die Soldaten hier Ein⸗ zug halten und ihren Dienſt beginnen. So entſteht Werk um Werk, ausgebaut bis ins kleinſte⸗ mit deutſchem Fleiß und deutſcher Gründlichkeit. Und wenn dann der Kolonnenführer zum Feierabend ruft, wiſſen die Männer, was ſie getan haben. In Reih und Glied treten ſie wieder an. Viele von ihnen tragen die Auszeichnung aus dem Feldzug 1914/18 auf der Bruſt. Manch einer hat heute ſeinen Sohn dabei, im Oſten, im Weſten oder auf See. Die Dämmerung ſenkt ſich auf die Marſchlandſchaft, und der Wind weht den Geſang heimwärtsziehender Kolonnen über ſie hin: „Auf der Heide blüht ein Blümelein, und das heißt E—ri—ka.“ Könnt ihr ſchätzen? Dann verſucht es mit der Million. Ihr bähauptet, Maße und Entfernungen gut ſchätzen zu können? Nun, dann ſtelle ich euch folgende Aufgabe: Wie dich wird ein Haar ſein, das einmillionmal dicker als ein ge⸗ wöhnliches Menſchenhaar iſt? Ich höre ſchon die Antwort: So dick wie ein Arm oder gar ein Baum. Alles falſch, faſt nie findet jemand die richtige Löſung, ohne es vorher auszu⸗ rechnen: das Haar muß ungefähr 100 Meter dick ſein! Unſer Schätzungsvermögen verſagt faſt immer bei Zahlen⸗ größen, die der Alltag nicht kennt und die über oder unter unſeren Wahrnehmungen liegen. Wir rechnen zwar bei ver⸗ ſchiedenen Gelegenheiten mit Millionen, aber meiſtens nicht anſchaulich. So kommt es, daß die Millionen uns als Begriff wohl geläufig ſind, nicht jedoch im anſchaulichen Zuſammen⸗ hang mit Raum und Zeit. Wir können es nicht einmal ſchätzen, wie lange es dauert, eine Million Einheiten zu zählen. Wenn wir— manche tun es, um einzuſchlafen— bis tauſend zählen, glauben wir, damit ſchon eine weite Reiſe ins Zahlenreich ge⸗ macht zu haben. Wir würden uns aber wundern, wenn wir hören, daß wir 30 Tage je 10 Stunden lang zählen müßten, um bis auf eine Million zu kommen.(Jede Einheit gleich eine Sekunde.) Neue Zahlenbegriffe bleiben unverſtändlich, wenn wir mit ihnen keine praktiſchen Vorſtellungen verbinden können. Dar⸗ um wählt man für die Zahlenrieſen gern Veranſchaulichungen. indem man beſtimmte Größen in Entfernungen umwandelt. Ein Armeekorps. das in Friedensſtärke etwa 30000 Mann zählt, nimmt in Marſchkolonne mit allem Troß eine Strecke von 50 Kilometer ein. Jetzt haben wir eine beſſere Vorſtellung von der Größe eines Armeekorps. In ähnlicher Weiſe können wir uns auch die Größe einer Million veranſchaulichen. Wie groß wird eine Fliege, deren Länge 7 Millimeter beträgt, wenn wir ſie einmillionmal ver⸗ größern? Wird ſie die Länge eines Zeppelins haben? Nein, ſie würde halb Berlin bedecken, nämlich 7 Kilometer lang ſein. Machen wir jetzt die gleiche Probe mit dem Menſchen, ſo er⸗ halten wir einen Rieſen von rund 1700 Kilometer Länge Jeder ſeiner Schritte würde bequem von Königsberg bis nach dem Bodenſee reihen. So bekommt man einen Begriff von einer Million! Aufruf von Eiermarken beir. Rach einer Anordnung des Eierwirtſchaftsverbandes dient als Grundlage für die Zuteilung von Eiern an Einzelhändler die Zahl der von den Einzelhändlern ab⸗ gelieferten Abſchnitte L 48 der bisherigen Lebensmittel karte. Der Einzelhändler mußte beim Aufruf dieſer Marke Anfang Oktober den Stammabſchnitt der Lebens⸗ mittelkarte mit ſeinem Firmenſtempel verſehen, um ſeine Kunden kenntlich zu machen. Es muß ſonach dieſer vom Eierhändler abgeſtempelte Stammabſchnitt der bisherigen Lebensmittelkarte aufbewahrt werden, weil nur er in Verbindung mit aufzurufenden Abſchnitten der neuen Lebensmittelkarte den Ausweis darſtellt, welches Geſchäft zur Abgabe von Eiern zuſtändig iſt. Städt. Ernährungs⸗ u. Wirtſchaftsamt. NS Ap., Ortsgruppe Seckenheim. Anträge auf Schuhwaren. Anträge auf Schuhwaren ſind bei den zu⸗ ſtändigen Zellenleitern erhältlich und nach Ausfüllung unterſchrieben dort in der Neihen⸗ folge der in den Tageszeitungen bekaunt⸗ gegebenen Buchſtabenfolge abzugeben. Die Prüfung erfolgt bis Wochenende. Für berückſichtigte Anträge werden die Be⸗ zugſcheine bis Dienstag nachfolgender Woche durch die Poſt zugeſtellt. Anträge von Volksgenoſſen, die bis Mitt⸗ woch kommender Woche keinen Beſcheid er⸗ halten, konnten leider nicht berückſichtigt werden. Weitere Auskunft erteilt der zuſtändige Blockleiter. J. V. des Ortsgruppenleiters: K. Volz. Kind) geſucht. Möbliertes doppelzimmer oder zwei möblierte Zimmer mit Küchenbenützung von Rückwanderern(Ehepaar mit 8 Adreſſen an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 8 liefert in jeder Größe und Ausführung schnellstens Neckar-Bote-Druckerei. 11 Derten Hrete Neinwald Heute Dienstag und morgen Mittwoch. ee 1OMIe NEN Lose in Mannheim zu haben bei für Wir drucken Pfreisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener Ausführung. Weckar-Bete- Druckerei Füge, Sl. 5 If. 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Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben)⸗ S