alfi G der in mitge⸗ hatten ſiviſion. — die eriſſen⸗ 0 war ch nicht n Sele virbelte e wilde der am zen, da Wind⸗ riskier⸗ ch zwei nte B⸗ b aller verletzt er Ka⸗ t. man kerle.“ ieb die wohne Suchen yr ver⸗ n man wieder ie Uhr n dem tören⸗ ich die dritten Maus, ſprich⸗ Nager hmiert de be⸗ Fabri⸗ ſt und nz ge⸗ nun langen übte Mäd⸗ Fern⸗ ihrer r man Rohr auben. ſchoß arme brave ndern Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages. und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle ö Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗ AA. 39. Jahrgang Die Rede des Reiche außer miniſters in Danzig. Danzig, 25. Oktober. In ſeiner großen Rede, die den Höhepunkt der Danziger Feierlichkeiten bildete, führte Reichsaußenminiſter von Ribbentrop aus: Meine Volksgenoſſen! Schon lange iſt es her, als ich von Parteigenoſſe Forſter zum erſtenmal eingeladen wurde, in der damals ſogenannten„Freien“, in Wirklichkeit aber ſchwer bedrückten Stadt Danzig zu ſprechen. Mehrere Male mußte wegen außenpolitiſcher Vorgänge, über deren Mangel wir in den letzten Jahren ja nicht gerade zu klagen hatten, meine Reiſe verſchoben werden, bis eines Tages dann doch mein langgehegter Wunſch, Danzig kennenzulernen, über Nacht in Erfüllung ging, und zwar in einer unvorhergeſehe⸗ nen Weiſe in Erfüllung ging: ichkonnte den Einzu 9 des Führers in das befreite Danzig mit⸗ erleben! Unvergeßlich wird es mir immer ſein wie unſer Führer als ſiegreicher Feldherr aus Polen kommend in die⸗ ſer ſchönen Stadt ſeinen Einzug hielt und von der Danziger Jugend mit glänzenden Augen und von Ihnen allen mit 1 Jubel und einer Begeiſterung ohnegleichen begrüßt wurde. Nach über 20 Jahren größter Schwierigkeiten und ſchwer⸗ ſter Unterdrückung iſt Danzig nun wirklich frei geworden. Für dieſe große und endgültige Löſung der Danzig⸗ und Korridorfrage, die als eins der ſchwerſten und perfideſten allen Unrechts von Verſailles auf dem deutſchen Volke laſtete, gilt dem Führer unſer heißer Dank! Der heutige Tag, der 24. Oktober, iſt in der Geſchichte Danzigs beſonders denkwürdig. Es iſt der Tag, an dem der Parteigenoſſe Forſter im Jahre 1930 in Danzig eintraf und die endgültige Gründung des„Gau Danzig“ der NS D A P vornahm. Dei alten Parteigenoſſen, die heute hier anweſend ſind, kennen die erſte Etappe dieſes Kamp⸗ es der Gewinnung Danzigs für die nationalſozialiſtiſche Bewegung, der von der Parteileitung im Reich als der Kampf auf einem deutſchen Außenpoſten immer mit beſon⸗ derem Intereſſe und beſonderer Wärme verfolgt wurde. Die Machtübernahme im Reich am 30. Januar 1933 bedeu⸗ tete auch für den Gau Danzig einen neuen Aufſchwung, da die Ideen Adolf Hitlers ſich nun tatſächlich mehr durchzu⸗ ſetzen und bald ganz Danzig erfaſſen ſollten. Die zweite Etappe des nationalſozialiſtiſchen Kampfes war gekennzeichnet durch die Loſung„Rückkehr zum Reich!“ Dieſer Zeitraum von ſechseinhalb Jahren war für die Danziger Führung außerordentlich ſchwierig. Sie hatte die Aufgabe, einerſeits das Deutſchtum in Danzig gegen den dauernden wirtſchaftlichen und politiſchen Druck der Po⸗ len zu erhalten und immer mehr für das Ideengut des Führers zu gewinnen, und andererſeits entſprechend der vom Reich verfolgten Politik der Verſtändigung mit den Polen ein erträgliches Verhältnis zum damaligen polni⸗ — Staat aufrecht zu erhalten. Es würde im Rahmen dieſer Kundgebung zu weit führen, auf die vielen Schwie⸗ rigkeiten, Rückſchläge, Kompromiſſe, Kriſen und Schlim⸗ meres, an denen die Geſchichte Danzigs innerhalb der ſechs⸗ einhalb Jahre übervoll iſt, näher einzugehen. Eines aber möchte ich heute Abend doch ſagen: 5 Danzig und ſeine Führung haben ſich in dieſer Zeit ge⸗ radezu als vorbildliche Kämpfer des Führers gezeigt, und O als der zuſtändige Miniſter, für den Danzig immer eine Art außenpolitiſches Schmerzenskind war, darf ich dies wohl ſagen— ſo manches diplomatiſche Glanzſtück fertig⸗ 75 Hin und her geworfen zwiſchen der ſelbſtverſtänd⸗ ichen Loyalität gegenüber der Verſtändigungspolitik des Reiches mit Polen dem dauernden Druck Polens, ſeine ihm im Friedensvertrag eingeräumten Rechte wirtſchaftlicher und politiſcher Art weiter auszubauen, den Beſchlüſſen weltfremder, unfähiger, ja oft böswilliger Völkerbunds⸗ inſtanzen, gegen die der Danziger Senatspräſident Grei⸗ ſer einen dauernden ſchweren und aufopferungsvollen Kampf zu führen hatte und gegenüber den inneren marxi⸗ hier Feinden, die nach der Machtergreifung das Feld rer Tätigkeit zum Teil nach Danzig verlegt hatten, war es nicht immer leicht, den richtigen Weg zu finden. Es iſt ein Gebot der Fairneß, bei dieſer Gelegenheit auf die ge⸗ rechte und ſuperiore Amtsführung des letzten Völkerbunds⸗ kommiſſars, des Schweizer Profeſſor Burckhardt, hinz a⸗ weiſen, der immer beſtrebt war, einen gerechten Ausgleich der Intereſſen herbeizuführen, und deſſen Tätigkeit eine rühmliche Ausnahme im Vergleich zu manchem ſeiner Vor⸗ 50 darſtellte. 85 Das große Verdienſt der nationalſozialiſtiſchen Führung in Danzig und damit des Gauleiters, Parteigenoſſen For⸗ ſter, iſt es aber, daß er es fertigbrachte, trotz dieſer manch⸗ mal faſt unüberwindlich ſcheinenden Schwierigkeiten Danzig rein deutſch erhalten und dem Führer damit die Heimholung der Stadt ins Reich erleichtert zu haben. Beſon⸗ ers in den kritiſchen Tagen und Wochen dieſes Jahres hat lich Parteigenoſſe Forſter auf dieſem ſchweren Vorpoften bewährt. Seine Ruhe, ſeine Zuverſicht und ſein unbeirrbarer Optimismus haben ſich nicht nur auf die Partei, ſondern auf ganz Danzig übertragen und waren damit entſcheidend für die Kaltblütigkeit, die ausgezeichnete Haltung und Diszi⸗ plin ſeiner Bevölkerung. Die tapfere Haltung der/ Heimwehren, ihr bewährter 1 5 bei dem Kampf um die Weſterplatte, um die polniſche Baſtion, bei den Kämpfen an der Grenze um Zoppot, an der Erſtürmung von Dirſchau und bei ſonſtigen Kampfhandlungen ſind Ruhmestaten die heute unlösbar mit der Geſchichte der Befreiung deutſchen Bodens von polniſcher Unterdrük⸗ kung verbunden ſind. Danzia hat mit der Heimkehr zum zühter und volt ſind eins Mittwoch, den 25. Oktober 1989 Reich lange warten müſſen, es mußte viel Geduld haben, aber eine um ſo herrlichere Zeit wird nun für dieſe ſchöne Oſtſeeſtadt im Großdeutſchen Reich anbrechen. Niemals aber wird Danzig je wieder vom Reich ge⸗ trennt werden. Wenn ich ſoeben von dem heutigen Tage als dem denkwür⸗ digen Tag der Gaugründung in Danzig ſprach, ſo hat die⸗ ſes Datum aber auch in anderer Hinſicht noch eine beſon⸗ dere Bedeutung. Der engliſche Premierminiſter Cham⸗ verlain hat in ſeiner letzten Rede vor dem engliſchen Parlament verſucht, Danzig zum Sündenbock für den Aus⸗ bruch des deutſch⸗polniſchen Krieges zu ſtempeln, indem er in echt britiſcher Ueberheblichkeit und in ſprichwörtlicher Un⸗ kenntnis engliſcher Miniſter über die wahren Verhältniſſe in dieſer Stadt behauptete, die Stadt Danzig und damit Deutſchland und nicht Polen ſei verantwortlich für die Zu⸗ ſpitzung der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen im Auguſt und für den heutigen Kriegszuſtand. Dieſer bewußt falſchen engliſchen Behn gegen⸗ über halte ich es für nötig, gerade vor Ihnen nochmals einen kurzen Abriß der Zuſammenhänge zu geben, durch die dem Führer wider ſeinem ſeit Jahren bekundeten Wil⸗ len des Ausgleichs mit den Polen dieſer Krieg im wahrſten Sinne des Wortes aufgezwungen wurde. Seitdem der Führer im Jahre 1934 mit dem polniſchen Marſchall Pilſudſki eine Neuorientierung des deutſch⸗ polniſchen Verhältniſſes vornahm, hat Deutſchland Polen niemals einen Zweifel darüber gelaſſen, daß im Rahmen des neuen freundſchaftlichen Verhältniſſes früher oder ſpä⸗ ter das Danzig⸗ und Korridor⸗Problem einer Löſung zuge⸗ führt werden müßte. Genau vor einem Jahr, d. h. alſo am 24. Oktober 1938, war es, als ich im Auftrage des Führers den ehemaligen polniſchen Botſchafter Lipfki nach Berch⸗ tesgaden kommen ließ. Ich unterbreitete ihm unter Hinweis auf den Willen des Führers, das deutſch⸗polniſche Verhält⸗ nis auf eine geſchichtlich tragbare und endgültige Baſis zu ſtellen, an dieſem Tage den bekannten Vorſchlag der politi⸗ ſchen Wiedervereinigung Danzigs mit dem Reich, während Danzig wirtſchaftlich bei Polen bleiben ſollte. Ferner ſollten exterritoriale Auto- und Eiſenbahnverbindungen wechſelſei⸗ tig zwiſchen den polniſchen und deutſchen Territorien herge⸗ ſtellt werden. Beide Länder würden dagegen ihre gegen⸗ ſeitigen Grenzen endgültig anerkennen, und der deutſch⸗pol⸗ niſche Nichtangriffspakt von 1934 ſollte auf 25 Jahre ver⸗ längert werden. „Dieſer Vorſchlag wurde dann am 5. Januar 1939 vom F ü hrerperſönlich dem damaligen polniſchen Außen⸗ miniſter Beck in meiner Gegenwart und in Gegenwart des Botſchafters Moltke und des Botſchafters Lipſki in Berchtesgaden wiederholt. Der Führer wies bei dieſer Ge⸗ legenheit noch beſonders darauf hin, daß es keinem deut⸗ ſchen Staatsmann vor ihm und wohl auch ſchwerlich einem nach ihm je wieder möglich ſein würde, einen deutſchen Verzicht auf den Korridor auszuſprechen. Am nächſten Tag in München, ſowie ſpäter am 26. Januar bei meinem Beſuch in Warſchau wurde dieſes Angebot nochmals eingehend zwiſchen Herrn Beck und mir beſprochen. Bei dieſen Gelegenheiten wurde von den polniſchen Vertretern in keinem Falle dieſes Angebot abgelehnt, ſondern es wurde unter Hinweis auf gewiſſe Schwierigkeiten inner⸗ politiſcher Art erwidert, daß man dasſelbe eingehend prüfen müßte, und daß man auch polniſcherſeits eine endgültige Bereinigung des deutſch⸗volniſchen Verhältniſſes erſtrebe. Während dieſer Monate nun war, ſehr im Wider⸗ ſpruch zu den von Deutſchland in freundſchaftlichem Geiſt fe diplomatiſchen Verhandlungen und mit den Be⸗ uchsaustauſchen zwiſchen Berlin und Warſchau, im deutſch⸗ polniſchen Verhältnis auf verſchiedenen Gebieten nicht die erwartete Entlaſtung, ſondern eine dauernde Ver⸗ ſteifung feſtzuſtellen. Die Ausbürgerung Deutſchſtäm⸗ miger aus dem damaligen Polen wurde immer intenſi⸗ ver betrieben. Alle deutſchen Einſprüche in der deutſch⸗pol⸗ niſchen Minderheitenkommiſſion blieben nicht nur unbeant⸗ wortet, ſondern wurden offenſichtlich in zunehmendem Maße von dieſer Kommiſſion ſabotiert. Die Drangſalierung deutſcher Volksge⸗ noſſen in Polen durch örtliche Behörden nahm immer kraſe⸗ ſere Formen an, und vor allem der polniſchen Preſſe wurde nunmehr in verſtärktem Maße von der Regierung freier Lauf gelaſſen zu einer Hetze gegen das Deutſch⸗ tum und gegen das Deutſche Reich, die immer un⸗ erträglichere Formen annahm Dies ging ſoweit, daß deutſch⸗ feidliche Demonſtrationen vor der deutſchen Botſchaft in Warſchau an der Tagesordnung waren. Am 21. März 1939 wies ich den damilgen polniſchen Botſchafter Lipſki in Berlin warnend auf dieſe Dinge hin und erklärte, daß ein neuer Verſuch unternommen werden müſſe, die deutſch⸗polniſche Politik in das richtige Gleis zu bringen. Ich wiederholte hierbei Herrn Lipfki noch⸗ mals das bekannte deutſche Angebot zur Löſung des Dan⸗ ig⸗ und Korridorproblems und ergänzte es noch in einigen unkten zugunſten polniſcher Intereſſen. Zur gleichen Zeit luden wir den polniſchen Außenminiſter Beck nach Ber⸗ lin ein, um in gemeinſamer Beratung die Baſis für ein umfaſſendes Vertragswerk, das die deutſch⸗polniſchen Be⸗ ziehungen ein⸗ für allemal klären ſollte, ſicherzuſtellen. Ich habe bei dieſer Gelegenheit dem polniſchen Botſchafter nahe⸗ gelegt, zur Klärung der Situation ſofort perſönlich nach Warſchau zu fahren. e Am 26. März überbrachte mir daraufhin der polniſche 2 Lipſki eine Aufzeichnung als Antwort auf das deutſche Angebot, die auf eine völlige Ableh⸗ nung des großzügigen Führer⸗Vorſchlages hinauslief. Es ſcheint kaum glaublich, und dennoch iſt es Tatſache, daß Nr. 250 Scharfe belgiſche Sprache Gegen die britiſchen Anmaßungen Brüſſel, 24. Oktober. Der britiſche Miniſter für Kriegs⸗ wirtſchaft, Groß, hatte ſich in einem Interview mit der „Independence Belge“ Auslaſſungen an die Adreſſe der neutralen Staaten erlaubt, die die Brüſſeler Zeitung„Na⸗ tion Belge“ aufs ſchärfſte zurückweiſt. Das Blatt wendet ſich insbeſondere gegen den Satz, daß die neutralen Staaten die ihnen durch die Blockade entſtehenden Unannehmlichkeiten als einen Beitrag zur Sache der Demokratien be⸗ trachten müßten. Keine Macht habe das Recht, eine ſouve⸗ räne Nation wie Belgien auf die Liſte der Länder zu ſetzen, die an der von irgendeinem kriegführenden Staat vertrete⸗ nen Sache beteiligt ſeien. Belgien befinde ſich nicht im 10 und habe daher auch nicht zum Kriege beigetragen, und keine ausländiſche Na⸗ tion habe das Recht, in Belgien die Natur und das Ausmaß bon ihnen verlangker Opfer vorzuſchreiben. Die belgiſche Re⸗ gierung habe die ernſte Pflicht, die Intereſſen der belgiſchen Bevölkerung aufs beſte zu verkeidigen, die aufs ſchwerſte gefährdet werden könnten, wenn man die von dem engliſchen Miniſter aufgeſtellten Forderungen annehmen wollte. Groß erlaube ſich ſogar zu erklären, daß die britiſche Regierung auf die belgiſche einen Druck ausüben könnte, um Belgien daran zu hindern, einen Teil ſeiner Bodenerzeug⸗ niſſe an Deutſchland zu verkaufen. Auch die Theſe, daß die britiſche Blockade die belgiſchen Rohſtoffeinfuhren auf die für den innerbelgiſchen Verbrauch benötigte Menge be⸗ ſchränken könnten, ſei unzuläſſig. Eine unabhängige Nation könne ſich nicht mit einem ſolchen Vorgehen abfinden, nur weil es von einer ſtärkeren Macht auferlegt werde. Das Blatt unterſtreicht dann den in zahlreichen belgiſchen Krei⸗ ſen ausgeſprochenen Verdacht, daß die ganzen britiſchen Schikanen gegenüber der belgiſchen Schiffahrt keinen ande⸗ ren Zweck hätten, als Belgien dazu zu zwingen, die briti⸗ ſchen Aaffaſſungen in der Frage des internationa⸗ len Handels reſtlos anzunehmen. Schließlich wendet ſich die„Nation Belge“ gegen den In⸗ terviewer, den füdiſchen Journaliſten Faſt, der die Behauptungen des britiſchen Miniſters widerſpruchslos aufgenommen habe. Das Blatt hält es für bedauerlich, daß es belgiſche Kreiſe gebe, die die britiſchen und franzöſiſchen Theſen blind unterſtützen und dadurch London und Paris in ihrem Vorhaben, die Daumenſchraube bei den neutralen Staaten noch ſchärfer anzuziehen, beſtärkten. Neue Vorſchläge an Finnland Verhandlungen in Moskau unkerbrochen. Moskau, 24. Okt. Der finniſche Delegationsführer, Staatsrat Paaſikivi, hatte nach der erſten zweiſtündigen Beſprechung am Nachmittag zwiſchen 22 und 24 Uhr am Abend noch eine zweite Unterredung mit den ſowfetruſſi⸗ ſchen Staatsmännern im Kreml. Wie von unterrichteter; Seite verlautet, ſind die Verhandlungen damit noch nicht zum Abſchluß gekommen. Wie das amtliche finniſche Nachrichtenbüro bekanntgibt, hat Sowjetrußland im Laufe der Verhandlungen der fin⸗ niſchen Delegation neue Vorſchläge unterbreitet. Die fin⸗ niſchen Unterhändler, Miniſter Paaſikivi und Tanner, rei⸗ ſten am Dienstagabend nach Helſinki zurück, um neue Inſtruktionen zu erbitten. Die übrigen Mitglieder der finniſchen Delegation werden in Moskau verbleiben. Der lettiſch⸗ruſſiſche Pakt Riga, 24. Okt. General Hartmanis, der Leiter des Aus ſchuſſes für die aus den Verhandlungen über den lettiſch ſowjetruſſiſchen Beiſtandspakt ergebenden Fragen, berich⸗ tete dem lettiſchen Miniſterrat, der unter Vorſitz des Staats⸗ räſidenten Ulmanis tagte. Der Miniſterrat gab dem Aus: ſchuß die nötigen Anweiſungen. Die ſowfetruſſiſchen und lettiſchen Militärſachverſtändigen bendeten dann am Mon- tagabend ihre Arbeit mit der Unterzeichnung einer Ver⸗ einbarung. Kriegsminiſter General Balodis empfing den 9 des in Libau eingetroffenen ſowjetruſſiſchen Geſchwaders, das ſich aus dem Kreuzer„Kirow“ und zwei Zerſtörern zuſammenſetzt. Stabschef Lutze in Preßburg Berlin, 24. Oktober. Stabschef Lutze ſtattete, wie die NS meldet, dem deutſchen Geſandten in Preßburg, Hans Bernard, dem Miniſterpräſidenten Dr. Tiſo, dem Außenmi⸗ niſter Dr. Dureanſky, dem Innenminiſter Dr. Tuka und dem Oberkommando der Hlinka⸗Garde Beſuche ab. Bei einem Amtswalterappell der Deutſchen Partei überbrachte Stabschef Lutze den Vorkämpfern des Deutſchtums in der Slowakei den Gruß des Führers. Nach dem Beſuch einer deutſchen Vorſtellung im Slowakiſchen Nationaltheater gab der deutſche Geſandte in Preßburg zu Ehren des Gaſtes einen Empfang. P ðV2οufß mir von dem polniſchen Botſchafter erklart wurde, jſeguche weitere 11 dieſer deutſchen Pläne, d. h. betreffend die politiſche Rückkehr Danzigs zum Reich, bedeute den Krieg mit Polen. Auf meine Erwiderung, daß der deutſche Vorſchlag doch zur Herſtellung eines dauernden freundſchaftlichen Verhältniſſes zwiſchen den beiden Natio⸗ nen, nicht aber zur Herbeiführung eines e Konfliktes gemacht ſei, und daß mir dieſe Antwort der Warſchauer Regierung völlig unverſtändlich ſei, konnte der Botſchafter keine Erklärung abgeben. Auf unſere Einladung des Miniſters Beck nach Berlin erfolgte dann ebenfalls eine Antwort, die auf eine glatte Abſage hinauslief,. Fortſetzung ſiehe 2. Blatt. Wer anderen eine Grube gräbt. Es kommen in immer dichterer Folge für die Welt auf⸗ ſehenerregende Meldungen aus England: das ſatteſte Volk der Erde, Großbritannien, mit ſeinen zahlreichen, von Roh⸗ ſtoffen und Lebensmitteln ſtrotzenden Kolonien, Kronlän⸗ dern und Dominions muß ſich ſchon recht erheblich ein⸗ ſchränken. Ueberſättigt, ſchon längſt gewöhnt, nur die Früchte der Arbeit anderer zu ernten, verwöhnt in jeder Hinſicht, ſieht ſich England gezwungen, an Lebensmitteln gewaltig zu ſparen. Es war ein ſo hübſch ausgedachter Plan, nach ſchon ein⸗ mal bewährtem Muſter um Deutſchland einen feſten Blok⸗ kadering zu legen. Mit wuchtigen Schlägen aber parierte der Führer dieſe Pläne. Der Oſten ſteht uns mit ſeinen Vorräten und Erzeugniſſen zur Verfügung mit denen der ſüdoſteuropäiſchen Ländern. Statt gegen Deutſchland richtet ſich der Aerger der nördlichen und weſtlichen neu⸗ tralen Länder gegen England, deſſen Blockademaßnah⸗ men die Neutralen ſtärker verſpüren als wir. Schon regen ſich in dieſen Ländern ſtarke Widerſtände, die bereits mehr⸗ fach zu ſehr aktiven Gegenmaßnahmen führten. So muß ſich England einſtweilen den Genuß des ſo ſehr beliebten däniſchen Specks und Schinkens verkneifen. Die däniſchen Exporteure haben keine Luſt, dieſe Lieferungen fortzuſetzen. Was das für England bedeutet, wird jedermann klar, wenn er weiß, daß 50 v. H. der geſamten Speckverſorgung — ſo gibt„Daily Herald“ an— aus Dänemark ſtammen.“ Polen, das ja nun nicht mehr zu Englands Lieferanten ge⸗ hört, ſteuerte etwa 12.5 y. H. des beſonders zum Frühſtück begehrten Speckes bei. Es geht ſchon ſeit einiger Zeit weni⸗ er fettig zu im„meerbeherrſchenden Albion“. Trotz aller Lügendementis des Erſten Seelords Churchill werden ſich nicht nur die Kriegs⸗ und die Handelsflotte ſtändig vermin⸗ dern, ſondern auch die Speckrationen. i Die Knappheit erſtreckt ſich aber nicht nur auf Speck. So wurden, doch ſicher nicht ohne beſonderen Grund, alle Margarine⸗ und Fettvorräte der engliſchen Ja⸗ brikanten in der Nacht vom 7. zum 8. Oktober beſchlag⸗ nahmt Die Beſchlagnahme erſtreckt ſich auch auf die im Ausland oder auf See befindlichen Vorräke dieſer engli⸗ ſchen Fabriken. Herr Churchill darf darüber beruhigt ſein, daß er von den außerhalb der großbritanniſchen Inſeln „beſchlagnahmten“ Fettigkeiten nur einen Teil erhält. Der andere Teil wird den Beſtimmungsort nicht erreichen. Zur gleichen Zeit, da England ſeine Butter- und Fettzuteilun⸗ gen verknappen muß, iſt es in Deutſchland möglich, mehr Butter auszugeben und eine Reihe anderer Ver⸗ beſſerungen durchzuführen. Obwohl es in den Winter geht, kann Deutſchland es ſich leiſten, mehr Nahrungsmittel aus⸗ zugeben. Nicht nur aus Dänemark, ſondern auch aus anderen neutralen Ländern erhält England Meldungen, die es be⸗ ſtimmt nicht entzücken. So fordern z. B. die holländi⸗ ſchen Handelskreiſe, daß die bisher von Holland nach Eng⸗ land gelieferten Futtermittel als Antwort auf die erſchwerte Zufuhr von Lebensmitteln aus holländiſchen Kolonien nach Holland zurückgehalten werden. Das wäre ein ſehr heftiger Schlag. Denn ſchon zur Aufrechterhaltung des gegenwärti⸗ gen Viehbeſtandes iſt England auf dieſe Futtermittel ange⸗ wieſen. Von der amtlicherſeits geforderten Erhöhung des engliſchen Viehbeſtandes kann unter dieſen Umſtänden nur als von einem ſchönen Traum geſprochen werden. Englands Landwirtſchaft ſoll, nachdem ſie gröblich vernachläſſigt wurde, auf einmal mit aller Gewalt inten⸗ 1 5 werden. Hohe Zuſchüſſe werden denen gezahlt, die hre Weiden umpflügen. Hilfe für die Landwirtſchaft um jeden Preis, ſo lautet die Parole. Aus purer Liebe zu den bisher vergeſſenen Bauern? O nein, nur aus Angſt vor dem ſicheren Hunger! b Man kann bisher nicht behaupten, daß ſich England übermäßig angeſtrengt hätte, Truppen nach Frankreich zu ſchicken. Es wird daher Frankreichs Soldaten in der Magi⸗ not⸗Linie begeiſtern, daß engliſche Soldaten, die in der Landwirtſchaft arbeiten wollen, bis zum 31. Dezember Ur⸗ laub erhalten. Die Zahl der engliſchen Schiffe wird von Tag zu Tag kleiner. Das Wort des Feldmarſchalls Hermann Göring, daß in England nur die Ladungen von den Schiffen ge⸗ löſcht werden, die auch wirklich engliſche Häfen erreichen, hat ſich inzwiſchen oft genug bewahrheitet. Die Zahl der neutralen, wegen ihrer Ladung oder in deutſche Häfen verbrachten Schiffe ſteigt ebenfalls in entſprechendem Um⸗ 15 Roman von Dtto Hans Braun. 5 Nachdem Annes Vormundſchaft auf Frau von Staffen⸗ berg übergegangen war, galt es, die Regelung der Erb⸗ ſchaft r betreiben. Zu dieſem Zweck— und nur zu dieſem — fuhr Tante Hildtrud mit Anne nach Berlin, die Ver⸗ gnügungen waren nur Vorwand. Da es ihr unmöglich ſein würde, Anne immer um ſich zu haben, hatte Frau von Staffenberg ihre Nichte bei den Bellrinks eingeführt, mit denen ſie befreundet war und die zwei Töchter in Annes Alter hatten. Es waren einfache Mädchen, aber gerade deshalb der rechte Umgang für Anne. Herzlich nahmen ſie ſich ihrer an, und ſie ſelbſt fühlte ſich in der Geſellſchaft der beiden wohl. Das war eine Beruhigung für die Tante, die kaum wußte, wo ihr der Kopf ſtand, ſo viele Fragen gab es zu beantworten, ſo viele Dokumente zu beſchaffen, Erklärun⸗ gen abzugeben, daß ſie es bedauerte, die Angelegenheit nicht Axel übertragen zu haben. Wäre ſie nicht ſo ſehr in Anſpruch genommen geweſen, hätte ſie bemerken müſſen, daß Anne für die vielen Ab⸗ wechſlungen ſo wenig Intereſſe zeigte wie ſie ſelbſt. Vor allem, daß in Annes Geſicht ein neuer Zug gekommen war, der ihrem feinen, zarten Antlitz zuweilen den Stempel tiefer Melancholie aufprägte, der auch dann nicht wich, wenn ſie lächelte. i Schwermut war in Annes Herz eingezogen, denn als ſie ſich bei Riedlings früherer Hauswartfrau erkundigte, wohin er verzogen ſei, erhielt ſie die Antwort, er ſei aus⸗ gewandert. Näheres konnte man ihr nicht ſagen. Anne hatte keinen Grund, an den Worten zu zweifeln und nahm die Auskunft, wie ſie gegeben worden war. Auch ihrem früheren Vormund hatte ſie einen Beſuch gemacht. Wiſchniks, die ſich lebhaft erkundigten, wie es ihr auf dem großen Gut gefalle, hatten ſich bei ihrer Ant⸗ wort fragende Blicke zugeworfen, denn ſo glücklich, wie Anne behauptete, war ſie allem Anſchein nach nicht. Als das Mädchen aber dann das Geſpräch auf Robert brachte, verſtanden ſie, was es mit ihrem ſtillen Weſen für eine Bewandtnis hatte. 5 5 fang. Die Mitteilung, daß die engliſche Handelsflotte be⸗ waffnet wurde, trägt nicht dazu bei, die Sicherheit der Fahrten engliſcher Handelsſchiffe zu erhöhen. Denn die Granaten, die dieſe Schiffe befehlsmäßig den verwünſchten deutſchen U-Booten zuſchicken ſollen, werden die eigene Handelsflotte zerſtören helfen. Bei aller Ritterlichkeit un⸗ ſerer UÜL-Bootkommandanten wird niemand von ihnen ver⸗ langen, daß ſie ihr Entgegenkommen bis zur Selbſtgefähr⸗ dung entwickeln 2.. Sicher kamen ſich die Herren Engländer ſehr bedeutungs⸗ voll vor, als ſie die Konterbande⸗Liſte erweiterten und u. a. Lebensmittel als beſchlagnahmereif kennzeichneten. Inzwi⸗ ſchen iſt die Nützlichkeit dieſer Maßnahme wohl ſchon erheb⸗ lich bezweifelt worden. Deutſchland nahm damals die neue Priſenordnung nicht ſtillſchweigend zur Kenntnis, ſondern ſetzte ihr eine gleich ſcharfe Ordnung entgegen, Aushungern wollen uns die Herren Churchill und Eden. Wir ſind dagegen gefeit. Reichsbauernführer Darre hat das Notwendige über den Umfang unſerer Nahrungsmittel⸗ Rüſtung geſagt. Den uns ſo beruhigenden, die Welt erſtau⸗ nenden und die kriegshetzeriſchen„Demokratien“ im Weſten erſchütternden Ausführungen braucht nichts hinzugefügt zu werden. Jawohl, Herr Churchill, vergleichen Sie Ihre täg⸗ lich ſich verringernden Einfuhrzahlen, Ihre immer geringer werdenden Vorräte mit der geſicherten Verſorgung Deutſch⸗ lands und Sie werden es glauben, daß diesmal England den Leibriemen enger ziehen muß. Echt Churchill! Unglaubliche Aeußerungen über Us A.— Kaltſchnäuzige Ableugnung. Newyork, 24. Okt. Der Herausgeber der Newyorker Zeitung„Enquirer“, William Griffin, hat bekannt⸗ lich gegen den Erſten Lord der britiſchen Admiralität Win⸗ ſton Churchill eine Anklage wegen Verleumdung 5 Dieſer Anklage liegt folgender Tatbeſtand zu⸗ grunde: gen getan, daß es begreiflich iſt, wenn er ſie nun abzu⸗ leugnen verſucht. Sie ſind indeſſen bereits im Sommer 1939 in das amtliche Material des amerikaniſchen Se⸗ nats aufgenommen worden. Im Stenogramm über die Sitzung desſelben vom 19 Juni 1939, in der der bekannte Senator Robert R. Reynolds die unbezahlten Kriegsſchul⸗ den Englands und Frankreichs zur Sprache brachte, heißt es u. a.: „Griffin wurde von Churchill gefragt, woran man bei den engliſch⸗amerikaniſchen Beziehungen in den Vereinig⸗ ten Staaten zuerſt denke. Er antwortete:„An die nicht⸗ bezahlten engliſchen Kriegsſchulden“. Dar⸗ auf habe ihm Churchill erwidert: Auch ſeiner Meinung nach ſolle England jeden geborgten Dollar zurückzahlen. Bisher aber müſſe es die Hälfte aller Koſten für diejenige Muni⸗ tion abziehen, die es auf die Deutſchen abgefeuert habe von dem Augenblick der amerikaniſchen Kriegserklärung an Deutſchland bis zu dem, wo USA ein Jahr ſpäter ameri⸗ kaniſche Truppen in die vorderſte Linie geſchickt habe. Das mache nach ſeiner Rechnung genau 4.9 Milliarden Dollar aus.(Die ausſtehende engliſche Kapitalſumme von Amerika beträgt 5.26 Milliarden Dollar.)„Denn“, ſo erläuterte Churchill dem verblüfften Amerikaner die Rechnung,„mit der Kriegserklärung wurde Amerika Teilhaber in dieſem Geſchäft und muß daher den gerechten Anteil an den Ko⸗ ſten der Fortführung des Krieges übernehmen.“ Als ihn Griffin daran erinnerte, daß nach der Meinung in den Vereinigten Staaben Amerika das britiſche Weltreich vor dem Untergang gerettet habe, erwiderte Churchill:„O nein, hier irrt ſich Amerika! England hätte den Krieg nicht verloren. Der Eintritt Amerikas war nicht nur für Ihr Land, ſondern auch für die Alliierten gleich unheilvoll. Wenn Sie zu Hauſe geblieben und ſich um Ihre eigenen Angelegenheiten gekümmert hätten, hätten wir mit den Zentralmächten im Frühjahr 1917 Frieden geſchloſſen, eine Million franzöſiſche und engliſche Gefallene geſpart, es hätte in Rußland keinen Zuſammenbruch, damit keinen Kommu⸗ nismus, in Italien keinen Niedergang, alſo auch keinen Fa⸗ ſchismus gegeben, und in Deutſchland wäre heute nicht der Nazismus an der Macht. Wäre Amerika draußen geblieben, würde keiner dieſer Ismen Europa überſchwemmen und das parlamentariſche Regierungsſyſtem zerſchlagen haben.“ e l „Mir hat er auch erzählt, daß er ſiedeln wolle“, ſagte —— 5 2 We Stapfenberg Wiſchnik,„als ich ihn aber vor etwa acht Tagen traf und mich danach erkundigte, antwortete er mir, daß die Aus⸗ ſichten für ihn nicht günſtig ſeien. Vielleicht hat ihn das veranlaßt, Deutſchland den Rücken zu kehren.“ „Ohne eine einzige Zeile an mich zu ſchreiben? Ich kann mir das nicht denken, obwohl ich auch keine andere Erklärung habe.“ Den beiden Wiſchniks tat Anne leid, aber ſie ſchwiegen. Nachdem Robert ausgewandert war, hatte es doch wirklich keinen Sinn, noch einmal aufzurühren, was nun der Ver⸗ gangenheit angehörte. Ein ſüßer Liebestraum war für Anne zerronnen, doch damit entſchwand Robert nicht aus ihren Gedanken. Endlich war die Erbſchaftsangelegenheit geregelt, und Frau Hildtrud atmete befreit auf, denn erſt jetzt war ſie ſicher, die gekündigte Hypothek zurückzahlen zu können. Freilich, ſo hoch, wie damals in der Zeitung geſtanden hatte, war die Summe nicht, aber dreihunderttauſend Reichsmark waren auch ein ſehr beachtlicher Betrag, der am beſten und ſicherſten für Anne, die ja einmal Axel heiraten würde, als Hypothek auf Staffenberg eingetragen wurde. Jetzt konnte ſie ihrer Nichte eine wundervolle Geſell⸗ ſchafterin ſein. Nun bemerkte ſie auch den ihr merkwürdig erſcheinenden ſinnenden Zug in deren Geſicht, konnte nichts anderes dahinter vermuten, als daß Anne von den mannigfachen Vergnügungen ermüdet war. Und das war ihr nicht einmal unangenehm, weil ſie daraus folgerte, daß ſie ſich auf dem Lande wohler fühle. Sie würde alſo eine ſehr gute Herrin auf Staffenberg werden. Beim Gutenachtkuß ſchloß ſie die Nichte herzlich in die Arme und ſagte wie tröſtend: „Morgen, liebes Kind, treten wir die Rückfahrt aufs Gut an. Axel freut ſich ſchon auf unſere Heimkehr, wir haben ihm ſehr gefehlt, dem guten Jungen. Nicht wahr, Du kommſt doch gern wieder mit nach Staffenberg?“ „Ja, Tantchen, herzlich gern!“ Sie mußte es ſich noch beſonders von Anne beſtätigen laſſen. Und nun war ihr, als lache ihr das Leben noch einmal ſo freundlich zu. Ganz ſicher war Frau Hildtrud ſich nicht geweſen, ob es nicht nur eine höfliche Redensart von Axel geweſen ſei, als er Sehnſucht nach dex Heimkehr von Mutter und aber ſie Die Senatsſitzung war am 19. Juni 1939. Churchill har demnach vier Monate Zeit gehabt, ſich zu dem Interview mit Griffin zu äußern. Wie in anderen Fällen, hat er es vorgezogen, ſo lange zu ſchweigen, bis er in die Enge getrie⸗ ben wurde, um dann kurzweg zu behaupten, er kenne Herrn Griffin überhaupt nicht. Es wird ihm aber, nachdem ſeine herausfordernden und zyniſchen Bemerkungen über die ame⸗ rikaniſche Hilfe im Weltkrieg bereits in den amtlichen Be⸗ richten des amerikaniſchen Parlaments ſtehen, nicht mehr gelingen, ſie durch einfaches Ableugnen aus der Welt zu ſchaffen, ſo ſehr ihm auch daran gelegen ſein muß, in einem Augenblick, wo die Gutgläubigkeit des USA⸗Volkes von England aufs neue mißbraucht werden ſoll. Hunger und Spott Wie Neutrale in England behandelt werden Amſtierdam, 24. Oktober. Wie weltbekannt, haben die neu⸗ tralen Völker unter der unverſchämten Art und Weiſe ſchwer zu leiden, in der die Engländer die Kontrolle der Handels⸗ ſchiffe handhaben. Viele Wochen lang müſſen die neutralen Dampfer in britiſchen Häfen ſtilliegen, völlig abgeſchnitten von der Außenwelt. Manchmal geht den gefangenen Be⸗ ſatzungen der Proviant aus— weil man ja auf eine derart lange Reiſe nicht gefaßt war— und dann dürfen die See⸗ leute mal zur Abwechſlung ein wenig hungern. Das ſtört die ſatten Briten nicht im geringſten, wohl aber regen ſie ſich auf, wenn ein ſo bis zur Verzweiflung ſchikanierter Kapitän oder deſſen Reeder es wagen ſollten, ſich über die engliſche Behandlung zu beklagen. Zyniſch wird dann in London neuerdings geantwortet, man glaube, die Verzöge⸗ rungen würden vielleicht abnehmen, wenn die neutralen Mächte„mehr für Ehrlichkeit“ ſorgen würden(I). Was man in London glaubt, intereſſiert keinen Menſchen, überall aber weiß man, daß die Churchillianer nicht das geringſte Recht beſitzen, das Wort„Ehrlichkeit“ überhaupt noch in den Mund zu nehmen. „ Brüſſel, 24. Oktober. Die Fahrgäſte des nach einem drei⸗ wöchigen Zwangsarreſt im britiſchen Kontrollhafen Wey⸗ mouth nach Antwerpen zurückgekehrten Kongodampfers „Eliſabethville“ berichten über die zahlloſen Schikanen, denen ſie von engliſcher Seite ausgeſetzt waren. Auf der Reede von Weymouth befanden ſich insgeſamt 200 neutrale Schiffe, die von den Engländern zurückgehalten wurden. Die Kontrollbehörden nahmen endkoſe Durchſuchungen des Schiffes und außerordentlich ſſcharfe Verhöre der Fahr⸗ gäſte vor. Dieſe Schikanen wurden fünf Tage lang fortge⸗ ſetzt. Dann wurde die„Eliſabethville“ von den Engländern 13 Tage lang vollkommen vernachläſſigt, ohne daß die Fahrgäſte oder die Beſatzung mit der Außenwelt in Ver⸗ bindung treten konnten. Das ganze Schiff wurde dauernd von ſchwerbewaffneten britiſchen Soldaten aufs ſchürfſte be⸗ wacht. An Bord herrſchte ein vollkommener Mangel an Süßwaſſer, Zigaretten und Bier, und die Engländer dachten nicht daran, trotz der wiederholten Bitten des Kommandan⸗ ten, für Abhilfe zu ſorgen. Deutſchlands Jugend tritt an! Vormilitäriſche Ausbildung der hitlerſugend im Kriege Berlin, 24. Oktober. Die Dienſtſtelle des Jugendführers ä Reiches gibt bekannt: 8 ür die Leibeserziehung der Hitlerjugend in der Kriegs⸗ 421 iſt in dieſen 0 1 950 5 fehlsſtelle 2, eine Ausbildungsvorſchrift erlaſſen Danach wird die Leibeserziehung der Jugend auch im Krieg unker Berückſichtigung beſonderer Aufgaben mit allen Mit⸗ teln for Beführk. Jiel iſt die Geſunderhalkung und Förde⸗ dong der körperlichen Leiſtungsfähigkeit der geſamten Ju⸗ gend. i Jär die Hitlerjungen vom 16. bis zum vollendeten 14, Lebensjahr kritt eine Spezialausbildung im Geländedienſt und Kleinkaliberſchießen hinzu. Mil dieſer vormilitäriſchen Ausbildung, die im Einver⸗ ſtändnis mit dem Oberkommando der Wehrmacht und des Heeres erfolgt, bereitet die Hitlerjugend ihre drei älteſten Jahrgänge(4923, 1922, 1921) planmäßig auf den Wehr⸗ dienſt vor und ſichert unſerer Armee einen mit Gelände und Schußwaffe bereits vertrauten Nachwuchs. Haftowitz. ee Dr. Dorpmüller, der auf ſeiner Beſichtigungsfahrt in Kattowitz eingetroffen war, unterrichtete ſich bei einer Zuſammenkunft in der ehemali⸗ 5„ Tagen von der Reichsſugendführung, Be“ worden gen Eiſenbahndirektion über den Stand der Ordnungsarbei⸗ ten in Oſtoberſchleſien. Couſine geäußert hatte. jedoch alsbald, daß er es ehrlich gemeint hatte. Axel bemühte ſich, Anne den Aufenthalt auf dem Gut ſo abwechſlungsreich als nur möglich zu geſtalten, nicht eine Stunde war ſie der Langeweile ausgeliefert; ſein Be⸗ nehmen ihr gegenüber bewies eindeutig, daß er ſie ſchätzte, Anne empfand es wohltuend, viel in Anſpruch genom⸗ men zu werden, denn ſo verblieb ihr keine Zeit zu kopf⸗ hängeriſchem Grübeln. Sie hatte durch Axel Reiten ge⸗ lernt, Autofahren und auch ein bißchen Tennis. Sie hatte ſich ſehr geſchickt dabei angeſtellt; er hatte ihr zu ihrer leichten Auffaſſungsgabe gratuliert, ohne in den Ton des f Komplimentedrechflers zu verfallen. Das gefiel ihr am beſten an ihm, daß er ſich wie ein guter Kamerad gab, und ſie erwiderte ſeine kameradſchaftlichen Gefühle ch Bei dieſer Sachlage hielt es Frau von Staffenberg für geboten, die Fortſetzung dieſes Spiels in feſte Bahnen zu lenken. Axel und Anne waren eben vom Tennisplatz zurückgekehrt, lachend und plaudernd, ſie hatten ſich gut unterhalten. Während Anne ſich auf ihrem Zimmer um: kleidete, rief Frau Hildtrud ihren Jungen zu ſich. N „Ein Prachtkerl iſt Anne“, antwortete er der Mutter auf ihre Frage, wie ſie ihm jetzt Ae garnicht denken, wie gern ich in i „Damit beſtätigſt Du meine Auffaſſung von ihr, die ſich aber nicht nur auf Außerlichkeiten bezieht. Anne iſt ein gediegener Menſch, pflichtbewußt, klug und tüchtig. Ich glaube, man müßte ſehr lange Umſchau halten, wenn 1901 ihr eine gleichwertige Frau an die Seite ſtellen wollte.“ „Sicherlich, Mama, es gibt nicht viele von ihrer Art.“ „Deshalb würde ich mich herzlich freuen, wenn Du nicht mehr länger zögerſt, ſondern kurz und entſchloſſen den Schritt tun würdeſt, der meines Erachtens notwendig iſt. „Du meinſt“, begann er bedächtig,„ich ſoll Anne heiraten?“ 8 „Ja, natürlich, mein Junge! Du verſtehſt Dich mit iht ausgezeichnet, wie Du mir eben verſichert haſt. Das dürfte Dir die Entſcheidung erheblich erleichtern. Wenn Du aber 5 noch bedenkſt, daß wir ihr Vermögen als Hypothek auf unſeren Beſitz eingetragen haben und gar keine Möglich⸗ keit beſteht, es ihr ohne weiteres zurückzugeben, daß ſie unſer Notanker iſt, dann ſollteſt Du Dich überhaupt nich lange beſinnen.“ „Du kannſt Dir rer Geſellſchaft bin“ Der Augenſchein überzeugte ſte herzlich. ill hat erview er es getrie⸗ Herrn ſeine ame⸗ n Be⸗ mehr elt zu einem von e neu⸗ ſchwer ndels⸗ tralen nitten n Be⸗ derart See⸗ s ſtört zen ſie vierter er die nn in rzöge⸗ tralen 5 man iberall eingſte och in drei⸗ Wey⸗ npfers denen he von rale urden. n des Fahr⸗ ortge⸗ ndern aß die Ver⸗ uernd ſte be⸗ an achten indan⸗ 1. triege ührers triegs⸗ g. Be. orden Krieg 1 Mit⸗ Förde⸗ n Ju- en 14. edienſt inver⸗ id des Iteſten Wehr⸗ elände e Art.“ u nicht en den ig iſt.“ Anne nit iht dürfte u abe:. ek auf öglich⸗ daß ſie t nich Der OR M⸗Bericht Keine beſonderen Kampfhandlungen Berlin, 24. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: An der Front keine beſonderen Kampfhandlungen. Wieder ein Handelsdampfer verſenkt London, 24. Oktober. Wie der engliſche Rundfunk mit⸗ teilt, iſt ein britiſches Schiff verſenkt worden. Der Londoner 1375 Tonnen große Dampfer„Seaventure“ wurde in der Nordſee von einem U⸗Boot torpediert. Die aus 25 Mann beſtehende Beſatzung wurde gerettet.— Das ſeiner⸗ zeit geſunkene engliſche U-Boot„Thetis“ iſt nunmehr ge⸗ hoben worden. Es befindet ſich in ſchwimmendem Zuſtande, eine Meile von der Küſte entfernt. Das Deck iſt ſichtbar, ebenſo das verbogene Teleſkop. a Zu der Verſenkung des ſchwediſchen Dampfers„Gu⸗ ſtav Adolf“ durch ein deutſches U-Boot, läßt ſich das Amſterdamer Montagblatt„Het Nieuws van den Dag“ aus London u. a. melden, die Beſatzung des deutſchen U-Bootes habe ſich den geretteten Beſatzungsmitgliedern der„Guſtav Adolf“ gegenüber ſehr freundlich benommen. Nicht weniger als dreieinhalb Stunden ſei das Rettungsboot der„Guſtav Adolf“ im Schlepp des U⸗Vootes trotz hohen Seeganges ge⸗ weſen, bis man auf den norwegiſchen Frachtdampfer„Bis⸗ caya“ geſtoßen ſei, der die Beſatzungsmitglieder des ſchwe⸗ diſchen Dampfers habe an Bord nehmen können. Jen⸗Währung vom Pfund gelöſt Zur Erleichterung des Kapikalverkehrs. Nach einer Kabinektsſitzung wurde am r Beſchluß der ſapaniſchen Regierung bekannt n- Währung von der Sterling Währung los⸗ Das japaniſche Finanzminiſterium gab zu dem Beſchluß eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Da Großbritan⸗ nien eine immer ſchärfere Kontrolle über ausländiſche De⸗ viſen als Vorbereitung auf einen langen Krieg einführt, habe die japaniſche Regierung ſich zu dieſer währungspoli⸗ tiſchen Maßnahme entſchloſſen, um das Arbeiten ſapani⸗ ſcher Kapitalien im Ausland zu erleichtern. In Ueberein⸗ ſtimmung mit einem Beſchluß, der Dienstag auf einer Ta⸗ gung der Wechſelbanken gefaßt wurde, werde der Wechſel⸗ 1 des Yen zum Dollar mit 23.475 Dollar= 100 Hen keſtgeſent Mißglückter Fluchtverſuch polniſcher Gefangener. Riga, 24. Okt. In der Nacht zum Sonntag verſuchten 60 im Gefangenenlager von Tosmar internierte polniſche Soldaten zu fliehen. Die Mehrzahl von ihnen wurde, wie aus privaler Libauer Quelle gemeldet wird, von dem La⸗ gerpoſten angehalten. Weitere 15 wurden ſpäter wieder eingefangen, Die Verfolgung der übrigen dauerte bis Sonn⸗ tag abend. Zu dieſer Zeit waren alle Entflohenen wieder eſtgenommen. 8 Judenvermögensabgabe erhöht Zur Erreichung der auferlegten Milliarde. Berlin, 24. Okt. Der Reichsminiſter der Finanzen teilt mit: Den Juden war die Zahlung einer Kontribution von einer Milliarde Reichsmark auferlegt worden. Dement⸗ ſprechend iſt von den Juden deutſcher Staatsangehörigkeit und von den im Deutſchen Reich lebenden ſtaatenloſen Ju⸗ den eine Judenvermögensabgabe erhoben worden. Die Ab⸗ gabe iſt zunächſt auf 20 v. H. des Vermögens feſtgeſetzt worden. Eine Beſchränkung oder eine Erweiterung der Zahlungspflicht war für den Fall vorgeſehen, daß das Auf⸗ kommen von einer Milliarde Reichsmark überſchritten oder micht erreicht werden ſollte. Die bisherigen Zahlungseingänge laſſen erkennen, daß der Betrag von einer Milliarde Reichsmark nicht er⸗ reicht werden wird. Zur Vervollſtändigung des Aufkom⸗ mens iſt daher die Erhebung eines weiteren Teilbetrages erforderlich. Durch eine Verordnung des Reichsminiſters der Finanzen iſt die Abgabe von 20 v. H. auf 25 v. H. des Vermögens erhöht worden. Der Unterſchiedsbetrag von 5 9 H. des Vermögens iſt am 15. November 1939 fällig und an dieſem Tag bon allen abgabepflichtigen Juden zu entrichten. Alle bisher über die Judenvermögensabgabe er⸗ gangenen Vorſchriften finden auch auf dieſe Zahlung An⸗ wendung. Für die Annahme von Wertpapieren wird ein beſonderer Kurszettel aufgeſtellt werden. Der weitere Teil⸗ betrag iſt ohne beſondere Aufforderung zu zahlen. 1 10 1 eee eee—— Franzöſiſche Sträflinge als Grenzſchutz Paris, 24. Oktober. Wie der„Matin“ mitteilt, ſind in Frankreich bereits die erſten Sträflingskompanien gebildet worden. Dieſe Sträflingskompanien ſetzen ſich aus Straf⸗ ſefangenen zuſammen, die zu weniger als ſechs Monaten efängnis verurteilt worden waren und bei der General⸗ mobilmachung freigelaſſen wurden. Unter ihnen befinden ſich auch ſolche Strafgefangene, die wegen irgendwelcher Vergehen zu längeren Gefängnisstrafen verurteilt worden waren, aber mit beſonderer Genehmigung des General⸗ ſtaatsanwaltes freigelaſſen wurden. Schließlich findet man darunter auch noch irgendwelche Zuchthäusler oder Verbre⸗ cher, die zwar zur Zeit der e ihre Strafen be⸗ reits abgeſeſſen hatten, die aber trotzdem ein ſo unſicheres Element darſtellen, daß man ſie unter ſtändiger Bewachung halten muß. Wie das Blatt ferner mitteilt, treffen bei zuſtändigen franzöſiſchen Stellen auch zahlreiche Briefe aus der Ver⸗ brecherkolonie Cayenne ein, in denen ſich die Sträflinge für die Front zur Verfügung ſtellen. In dieſen Fällen kann jedoch nur ein Gnadenakt ihre Freilaſſung be⸗ wirken. Auch ſie kommen dann in die Sträflingskompanien, die die offizielle Bezeichnung„leichte Infanterie 2“ führen. Dieſe Sträflingskompanien ſollen dem Blatt zufolge jedoch nicht an der Weſtfront eingeſetzt werden, weil man befürch⸗ tet, daß ihre Mitglieder die erſte beſte Gelegenheit benutzen würden, um fahnenflüchtig zu werden. Es ſoll vielmehr be⸗ abſichtigt ſein, ihnen den„Schutz“ der entfernten Grenzen mit zu übertragen, wahrſcheinlich in den Kolonial- bend Pro⸗ tektoratsgebieten. Badiſche Chronik Heidelberg.(Tod im Warteſaal.) Abends er⸗ litt ein 80jähriger Amtsgehilfe a. D. aus Karlsruhe im Warteſaal im Heidelberger Hauptbahnhof einen Herzſchlag. l Seidelberg.(Letzte Roſen und Himbeeren.) Während der letzten naſſen und doch warmen Tage iſt im Bismarckgarten eine große Anzahl Roſen aufgeblüht. Eine Schlingroſe, die eine Neuheit unter den blütenloſen Hänge⸗ roſen iſt, hat ſich in roſarote Blütenfarbe gekleidet und ſteht als ein letzter Sommergruß in dem herbſtlichen Garten. In der Nähe des Hotels Viktoria wurden in einem Kleingarten einige Pfund Himbeeren geerntet. Sie haben ſich etwas in der Zeit geirrt, doch werden ſie dem Beſitzer auch jetzt gut munden. 5 5 ( Pforzheim.(Beſuch des Reichskriegerfüh⸗ rers.) Auf ſeiner Beſuchsfahrt der Kreiskriegerverbände im Gau Baden traf der Reichskriegerführer des NS. Reichskrie⸗ gerbundes, General der Infanterie und SS.⸗Gruppenführer Reinhard, in Pforzheim ein. Er wurde im Sitzungsſaal des Rathauſes durch den Oberbürgermeiſter, den Kreisleiter ſowie den Polizeidirektor empfangen. Nach einem Vortrag an ſeine Kameradſchaftsführer des Kreiſes Pforzheim über die Ziele des Neichskriegerbundes forderte der Reichskriegerführer ſeine Kameraden zur treuen Kameradſchaft und Einſatzbereitſchaft für die Front und Heimat auf. Anſchließend trugen ſich Exzel⸗ lenz Reinhard und ſeine Begleitung in das Goldene Buch der Stadt Pforzheim ein. (J). Pforzheim.(Naturſchutz für das Würm⸗ und Enztal.) Zum Naturſchutz für Landſchaftsteile im Würmtab, und zwar in den Gemarkungen Mühlhausen, Stein⸗ egg, Tiefenbronn, Hamberg und Würm, wird jetzt miniſte⸗ rielle Anordnung erlaſſen. In den durch Eintragung in die Tanoſchaftsſchutzrarte beſonders gekennzeichneten Gebieten darf das Landſchaftsbild nicht verunſtaltet, keine Veränderung vor⸗ genommen werden, die die Natur und den Naturgenuß beein⸗ trächtigen könnte. Unter das Verbot fallen auch Hochſpan⸗ Ad Se Verkaufsbuden, Zelt⸗ und Lagerplätze, Müll⸗ und Schuttplätze, Inſchriftenſchilder. Auch ſollen größere Kahlhiebe nicht vorgenommen werden und die Uferbewachſung iſt zu erhalten, ſoweit ihre Beſeitigung nicht gegen Hochwaſ⸗ ſerſchäden nötig iſt. Aehnliche Naturſchutzmaßnahmen wie für das Würmtal ſind auch für Landſchaftsteile des Enztales getroffen worden, und zwar für den Bereich der Gemarkung Niefern, Landkreis Pforzheim,(Flußlauf der Enz). Todtmoos.(Altbürgermeiſter Schmidt ge⸗ ſtor ben.) Im Städtiſchen Krankenhaus in Schopfheim, wo er Heilung von ſeinem ſchweren Leiden ſuchte, ſtarb Alt⸗ bürgermeiſter Joſef Schmidt. Der Verſtorbene leitete vom 11. November 1902 bis zum 1. Juli 1933 die Geſchicke des Kur⸗ orts Todtmoos. Offenburg.(Geſunde Familie.) In Bohlsbach konnte der Landwirt Theodor Lienert ſeinen 80. Geburtstag feiern. Es ſind noch drei weitere Geſchwiſter am Leben, ſo eine Schweſter von 88 Jahren. Die Vier zählen zuſammen 328 Lebensjahre. * Für die Kriegerfamillen [ Wenn der Soldat an der Front ſteht, um die Heimat zu ſchützen, muß er die Ueberzeugung haben, daß für ſeine Familie ausreichend geſorgt iſt. Der deutſche Soldat hat dieſe Ueberzeugung, denn Staatsführung und Volk emp⸗ finden die Fürſorge für die Kriegerfamilien als ſittliche Pflicht. Die Neuordnung der Unterſtützung der Familien aller zur Wehrmacht eingezogenen Männer bemißt die Unter⸗ ſtützungsſätze der Ehefrau nach dem Nettoeinkommen, das der Ehemann vor ſeiner Einberufung bezogen hat. Die untere Einkommensgrenze iſt dabef auf 100 Reichsmark im Monat, die obere auf 580 Reichsmark monatlich feſtge⸗ ſetzt. Die Unterſtützungsſätze reichen innerhalb dieſes Rah⸗ mens von monatlich 40 Reichsmark bis zu 200 Reichsmark und zwar ſo, daß ſich für je zehn Mark Nettoeinkommen der Unterſtützungsbetrag um vier Mark erhöht bis zu 270 Reichsmark Nettoeinkommen, von 270 Mark Nettoeinkom⸗ men an bis zur Höchſtgrenze um drei Mark. Zu dieſen Beträgen kommen die Unterſtützungs⸗ ſätze für die Kinder in der bisherigen Höhe, aber mindeſtens 15 Reichsmark je Kind, ferner die Mietbei⸗ hilfe in Höhe der Summe, die als Miete tatſächlich be⸗ zahlt wird. Ueber dieſe Beträge hinaus können in beſtimm⸗ ken Einzelfällen weitere Beihilfen gewährt werden, bei⸗ ſpielsweiſe für die Unterhaltung und Entlohnung von Hausgehilfinnen, wenn der Hausfrau die Fortführung des, Haushalts ohne Hilfskraft nicht zugemutet werden kann. (Das Vorhandenſein von zwei Kindern unter 14 Jahren iſt eine dieſer Vorausſetzungen.) Man kann ſagen, daß durch dieſe Neuordnung ſeitens des Staates jetzt alles getan wird, um es den Familien der Eingezogenen zu ermöglichen, bei der bisherigen Lebens⸗ haltung zu bleiben. Freiwillige Zuwendungen, die die Be⸗ triebe an die Familien von Gefolgſchaftsmitgliedern zah⸗ len, die eingezogen ſind, werden auf die ſtaatlichen Unter⸗ ſtützungsſätze nicht angerechnet, wenn die Geſamtbezüge der Familie den Satz von 85 Prozent des früheren Einkom⸗ mens nicht überſteigen. 1 Man ſieht, der deutſche Staat erkennt und tut auch in dieſem Falle ſeine Pflicht. Es wäre bei uns unvorſtellbar, daß, wie das in England der Fall iſt, der Staat die Familien der Einberufenen einfach ihrem Schickſal über⸗ läßt, ihnen nur oder ſo niedrige Unterſtützungen gewährt, daß ſie damit nichts anfangen können. Das Londoner Blatt „Daily Herald“ ſchrieb dieſer Tage, die Verhältniſſe auf dieſem Gebiet ſeien in England derart, daß„jeder darüber erröbten müßte“. Nun, das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land hat hier, wie in vielen anderen Fällen, eine Regelung getroffen, die dem„demokratiſchen“ England als Beiſpiel dienen könnte, wenn dort nicht die— Geldſackintereſſen ausſchlaggebend wären. Man beklagt ſich deshalb in Eng⸗ land auch noch über die Zunahme der Spekulationen und Kriegsgewinne, alſo über Dinge, die es im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchland nicht mehr gibt. Doch zurück zu der Unterſtützung der Kriegerfamilien: Deutſchland weiß, was es ſeinen Soldaten, die im Felde ſtehen, ſchuldig iſt, der Staat ſorgt für ihre Familien und erfüllt dadurch eine weſentliche Vorausſetzung zur Stärkung der inneren wie der äußeren Front. n Aus den Nachbargauen Das eigene Kind aufgeſpießt Todesurkeil gegen unmenſchliche Mutter. Frankenthal, 25. Okt. Die Strafkammer verurteilte die 25jährige Ehefrau Thereſe Wippert, geb. Mühlbauer, aus Ludwigshafen wegen Ermordung ihres zehnwöchigen Kind⸗ chens gemäß dem Antrag des Staatsanwaltes zum Tode, Die Leichenöffnung hatte ergeben, daß ein durch den After des Kindchens getriebenes zugeſpitztes Holz Darm, Zwerch⸗ fell, Leber und Lunge durchbohrt hatte. Das Kind hatte noch drei Tage unter Qualen gelebt. Die Mörderin wider⸗ rief drei anfangs abgelegte Geſtändniſſe der Tat, die ihr aber einwandfrei nachgewieſen wurde. Sie will ſie began⸗ en haben, um das Kind, das ihr in ihrer unglücklichen he im Wege war, fortzuſchaffen. Das Gericht ſtellte feſt, daß die Tat mit Ueberlegung ausgeführt war. Die Verur⸗ 1 95 nahm den Spruch ohne jede erkennbare Teilnahme 91 Erſtochen aufgefunden Worms. In der Admiral⸗Scheer⸗Straße wurde in der Nacht zum Montag ein 46 Jahre alter Mann namens Wit⸗ helm Lux aus Roxheim. der in letzter Zeit in Worms ge⸗ wohnt hatte, erſtochen aufgefunden. Der Mann war ſeit kür⸗ zem in Alzey beſchäftigt und weilte zu einem kurzen Urlaub in Worms. Die gerichtsärztliche Unterſuchung der Leiche des Getöteten exgab, daß der Tod durch Verbluten eingetreten war, die Folge eines breiten Stiches in die linke Schulter, durch den die Halsſchlagader und die Luftröhre durchſchnit⸗ ten worden waren. Kirchheimbolanden.(Von einem Fuhrwerk ge⸗ fallen.) Der ſiebenjährige Sohn des Arbeiters Heinrich Schmidt in Kriegsfeld fiel von einem mit Dickrübenblättern beladenen Fuhrwerk ſo hart auf die Straße, daß er den Halsring brach. Kuſel.((Vom Omnibus totgefahren.) Auf der Straße zwiſchen Rudolfskirchen und Nußbach überfuhr ein Omnibus den Landwirt Lahmers aus Reichstal, der mit ſeinem Fuhrwerk im Wald Holz holen wollte. Der Land⸗ wirt war ſofort tot. Homburg.(Zwei Tote, drei Schwerverletzte.) Eine Reihe ſchwerer Verkehrsunfälle ereigneten ſich in Homburg und der näheren Umgebung. Im Bruchhof rannte ein Motorradfahrer einen Fußgänger ſo hart an, daß der Fußgänger und der Beifahrer des Motorradfahrers ſchwer verletzt ins Krankenhaus geſchafft werden mußten, wüh⸗ rend der Fahrer, der 28jährige Ernſt Hemmer aus Welſch⸗ bach, ſo erhebliche Schädelbrüche davontrug, daß er nach kurzer Zeit ſeinen Verletzungen erlegen iſt.— Ein Motor⸗ radfahrer hätts mit einem Radler, dem 31jährigen Jakob Siegel aus Jägersburg, in der Nähe des Reißkircher Fuß⸗ ballplatzes einen ſchweren Zuſammenſtoß. Der Radler er⸗ litt derartige Verletzungen bei dem Unfall, daß er auf dem Transport ins Krankenhaus geſtorben iſt.— Ein Laſt⸗ kraftwagen ſtieß in Bruchhof mit einem Motorradler zu⸗ ſammen. Zwei lebensgefährlich Verletzte wurden ins Kran⸗ kenhaus eingeliefert.. Neunkirchen.(Knabe totgefahren) Der acht⸗ jährige Karl Kennel wollte in der Mozartſtraße noch vor einem Laſtkraftwagen die Straße überqueren. Er wurde aber trotz des ſtarken Bremſens des Fahrers durch das Fahrzeug überfahren. Im Krankenhaus iſt der Junge nach kurzer Zeit ſeinen Verletzungen erlegen. Der Fahrer des Wagens, Eugen Sutter aus Wiebelskirchen, wurde bis zur völligen Klärung der Schuldfrage durch die Polizei in Haft genommen. Wiebelskirchen.(Tod auf Reiſen.) Der 74jährige Maſchinenführer i. R. Friedrich Jung wurde auf der Reise nach Thüringen, wo er ſein Enkelkind heimholen wollte, durch den Tod überraſcht. So wurde re fern der Heimat, in Eiſenach, beſtattet. Mordverſuch an der Ehefrau. (—). Singen a. H. Der im 27. Lebensjahr ſtehende Eiſenarbeiter Vogel und ſeine Ehefrau wurden in der Frühe in ihrer Wohnung von Hausbewohnern ſchwer verletzt auf⸗ gefunden. Die Ehefrau hatte mit einem Hammer mehrere Schläge auf den Kopf erhalten, der Ehemann wies drei Meſſerſtiche im Oberſchenkel auf. Die Schwerverletzten fanden Aufnahme im Krankenhaus. Wie die Kriminalpolizei mitteilt, handelt es ſich nicht um einen Ueberfall eines unbekannten Mannes, wie der Ehemann V. zunächſt angegeben hatte, ſon⸗ dern nach der von Beamten der Kriminalpolizei Karlsruhe an⸗ geſtellten Anterſuchung konnte feſtgeſtellt werden, daß keine fremde Perſon, ſondern der Ehemann V. ſelbſt als Täter nur in Frage kommt. B., der geſtändig iſt, hat die Tat began⸗ gen, weil er mit einem Mädchen ein Verhältnis hatte und dieſes heiraten wollte. A Habicht mit der Hand gefangen, Einen ſeltenen Fang machte in Karlsruhe der Gärtner Kammlade auf ſeinem Hühnerhof. Er kam gerade in dem Moment auf den Hof, als ein Habicht ein Huhn ſchlug; es gelang ihm, den Räuber ſo⸗ fort mit den Händen zu faſſen und unſchädlich zu machen. Der Habicht hat eine Flügelſpannung von 1,19 Meter. Zwei Tote bei Autounfall. In den frühen Abendſtun⸗ den ereignete ſich auf der Ppovinzialſtraße Rösrath bei Köln ein ſchwerer Unfall. Ein mit drei Perſonen beſetzter Kraft⸗ wagen geriet auf der offenbar durch abgefallenes Laub glatt ewordenen Straße ins Schleudern und flog mit großer ucht gegen einen Baum und von da gegen einen Markie- rungsſtein. Ein im hinteren Teil des Wagens mitfahrender Bauunternehmer wurde aus dem Wagen geſchleudert und war ſofort tot. Der zweite Mitfahrer erlitt nur leichtere Verletzungen, während der Fahrer ſelbſt derart in ſeinem Wagen eingeklemmt war, daß er erſt nach längerer eit aus ſeiner qualvollen Lage befreit werden konnte. Inzwiſchen iſt er ſeinen Verletzungen erlegen. 5 a 5 Ein Auge ausgeworfen. In Minden warf ein Schüler auf dem Nachhauſeweg von der Schule aus Spielerei ein ſo⸗ 1 Katzenauge, das er auf der Straße gefunden hatte, hinter zwei Mädchen her. Dabei traf er eines der Kinder e unglücklich, daß ein Auge ſchwer verletzt wurde und troh ſofortiger ärztlicher Hilfe nicht mehr zu retten war. a A Anerkennung für muſtergültigen Kraftfahrer. Der Gendarmerie⸗Obermeiſter Koſe in Kolberg hat ſeinen Dienſt⸗ kraftwagen, der ihm nach einer Laufdauer von 20 000 km zu⸗ geteilt wurde, ſo muſtergültig gepflegt und in Stand gehal⸗ ten, daß während einer Lau 0 von 9% Jahren, in der über 100 000 km zurückgelegt wurden, keine nennenswerten Repa⸗ raturen vorgenommen werden brauchten. Der Reichsführer und Chef der deutſchen Polizei hat dieſem muſtergültigen Kraftfahrer für ſeine vorbildliche Fahrzeugpflege ſeine voll⸗ ſte Anerkennung ausgeſprochen. Laicale aud ochau Ort nung und Sauberkeit auf den Friedhöfen am Allerheiligenfeſte In den ſtädtiſchen Friedhöfen werden das ganze Jahr über Säuberungsarbeiten vorgenommen. Im Hinblick auf das bevorſtehende Allerheiligenfeſt werden die Friedhof beſucher dringend gebeten, bei der Herrichtung der Gräber gleichfalls auf Ordnung und Sauberkeit der Friedhof— anlagen bedacht zu ſein. Der Abraum der Gräber darf nicht erſt in letzter Minute, wie in den letzten Jahren viel— fach geſchehen, innerhalb der Grabfelder an beliebiger, be⸗ nachbarter Stelle abgelagert, überflüſſige Papierumhüllungen dürfen nicht am Feſttage gleichgültig auf den Boden ge⸗ worfen werden und Unrat iſt an den dafür eingerichteten Sammelſtellen zuſammenzutragen. Jungvolk ſammelt Altmaterial NSG. Es war ſchon vor dem Kriege immer eine Auf⸗ gabe der Jugend, verſchiedene Sorten von Altmaterialien zu ſammeln, um dieſe zur Wiederverwertung der Wirtſchaft zu⸗ zuführen. Für die Dauer des Krieges iſt dies aber beſonders notwendig und nach den Richtlinien der Reichsfugendführung wird das Jungvolk in beſonderem Maße damit beauftragt. Die Erfaſſung und Verwertung des Altmaterials bilden heute mehr wie je einen weſentlichen Beſtandteil unſerer wirtſchaft⸗ lichen Abwehrfront. Wir können es uns nicht leiſpen, mit ſolchen für unſer Volk äußerſt wichtigen und teuren Stof⸗ fen zu hauſen oder gar Verſchwendung zu treiben. Darum muß—— die geringſte Menge geſammelt und wieder verwer⸗ tet werden. In der laufenden Woche wird im ganzen Gau Baden das Jungvolk von Haus zu Haus ziehen, um alle geſammelten Altmaterialien zu erfaſſen. Geſammelt werden: Tuben, Fla⸗ ſchenkapſeln und Metallfolien. Die Bevölkerung unſeres Gaues wird gebeten, ſolche Altmaterialien aufzuheben und dem Jung⸗ volk zur Verfügung zu ſtellen. Berufs⸗ und Fachſchulen weitergeführt Von amtlicher Seite wird mitgeteilt: Die Berufs-, Be⸗ rufsfach⸗ und Fachſchulen des ganzen Reichsgebietes werden ohne nennenswerte Einſchränkungen weitergeführt. Die Fachſchulen, zu denen u. a, die Bauſchulen, Ingenieurf ulen, e ee Seefahrtſchulen, handwerklichen Meiſterſchulen, die andwirtſchaftlichen Fachſchulen und die Frauenfachſchu⸗ len gehören, eröffnen das Winterſemeſter planmäßig, im all⸗ ae am 1. Oktober 1939. Das Gleiche gilt auch für die andwexklichen, techniſchen, kaufmänniſchen und hauswirt⸗ schaftlichen Berufsfachſchulen, die ſich von den Fachſchulen da⸗ ford unterſcheiden, daß ſie keine praktiſche Berufsvorbildung ordern. An den techniſchen Ace des Bau⸗ und Maſchinen⸗ weſens wird die Ausbildungszeit bis auf weiteres von fünf auf vier Semeſter herabgeſetzt, um dem geſteigerten Bedarf der Wirtſchaft und der Wehrmacht an Ingenieuren Rech⸗ nung zu tragen. Fachſchulſtudierende, die im letzten Semeſter ſtehen, werden zu einer Notabſchlußprüfung zugelaſſen, wenn ſie für die dente tene ehe Wehrmacht eingezogen 27850 zur Dienſtleiſtung in üſtungsbetrieben verßflichtet erden. Arlaub nur in Ausnahmefällen. Der Reichsarbeitsminiſter hat zu der Kriegswirtſchafts⸗ perordnung, wonach Bauer Vorſchriften und Vereinbarun⸗ gen über den Urlaub außer Kraft treten, einen e an die Reichstreuhänder der Arbeit gerichtet. Nach dieſem kann nur in Ausnahmefällen vom Unternehmer Urlaub oder— beim Ausſcheiden des Gefolgſchaftsmitgliedes aus dem Be⸗ triebe— eine Arlaubsabgeltung gewährt werden. Eine Ar⸗ laubsgewährung bezw. eine Abfindung in Geld iſt danach möglich, wenn infolge der Kriegsverhältniſſe die Gefolgſchaft nicht mehr oder nicht voll beſchäftigt werden kann. Arlaub kann ferner in Einzelfällen gegeben werden, wenn er zur Wie⸗ derherſtellung eines Gefolgſchaftsmitgliedee oder zur Vermei⸗ dung geſundheitlicher Schädigung— insbeſondere bei Schwer⸗ beſchädigten, Frauen und Jugendlichen— zwingend notwendig iſt. Schließlich iſt ein kurzer Urlaub bei Todesfällen in der engeren Familie des Gefolgſchaftsmitgliedes, bei Niederkunft der Ehefrau oder bei ſonſtigen dringenden Anläſſen zuläſſig. Soll in Auswirkung von Betriebseinſchränkungen oder Be⸗ triebsſtillegungen eine Gruppe von Gefolgſchaftsmitgliedern beurlaubt werden, ſo iſt die Zuſtimmung des Reichstreuhän⸗ ders der Arbeit einzuholen. Es empfiehlt ſich, auch in ſon⸗ ſtigen Zweifelsfällen ſich mit ihm in Verbindung zu ſetzen. — Auslanosreiſen Wehrpfſichtiger. Reiſen oon Wehr⸗ pflichtigen in das Ausland dürfen im Intereſſe von Handel und Wirtſchaft nicht behindert werden. Nur zwingende wehr⸗ dienſtliche Gründe rechtfertigen im Einzelfall die Verſagung der Zuſtimmung zur Erteilung eines Paſſes mit Geltung für das Ausland durch die Wehrerſatzdienſtſtellen. Anträgen auf Ausreiſegenehmigung mit Beſcheinigungen der Induſtrie⸗ und Handelskammer iſt von den Wehrerſatzdienſtſtellen durch Zu⸗ ſtimmung zur Erteilung eines Reiſepaſſes mit Geltuſfg für das Ausland nach Möglichkeit zu entſprechen U Landrat a. D. Dr. Guth⸗Bender. Aus Stuttgart kommt die Nachricht, daß dort der bisher in Heidelberg im Ruheſtand wohnende Geheime Regierungsrat und Landrat a. D. Dr. Julius Guth⸗Bender geſtorben ſei. 0 — Fahrt in ber richtigen Wagenklaſſe! In den Tageſt der Zugeinſchränkung haben Reiſende mit Fahrkarten 3. Klaſſe ohne vorherige Zuſtimmung des Zugſchaffners in der 2. und 1. Klaſſe Platz genommen, während Reiſende mit Fahrkarten der 2. und 1. Wagenklaſſe in der 3. Klaſſe untergebracht werden mußten. Dieſe Verhältniſſe ſind mit der Aufrechterhaltung der Ordnung in den Zügen nicht ver⸗ einbar. Die Schaffner ſind daher angewieſen, die Fahrkar⸗ ten nachzuprüfen. Wer mit einer Fahrkarte für 3. Klaſſe in der 2. Klaſſe betroffen wird, kann unter Umſtänden zur Zahlung des doppelten Fahrpreiſes, mindeſtens eines Be⸗ trags von 3 Mark, herangezogen werden. Vereinfachung des Hand werksrechts Der Reichswirtſchaftsminiſter und der Reichsarbeitsmini⸗ ſter haben eine Verordnung über Maßnahmen auf dem Ge⸗ biet des Handwerksrechts erlaſſen, die neben Vereinfachungen auch eine Ueberregelung für die Weiterführung der Hand⸗ werksbetriebe während des Krieges enthält. Die den In⸗ nungsverſammlungen und den Mitgliederverſammlungen der Kreishandwerkerſchaften vorbehaltenen Beſchlußfaſſungen ge⸗ hen bis auf weiteres auf die Handwerkskammern über, ebenſo die Entſcheidung über Ausnahmen von der Vorausſetzung für die Eintragung in die Handwerksrolle und über die widerruf⸗ liche Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen. Diejenigen Handwerker, deren Eintragung in die Handwerksrolle nur aufrechterhalten bleibt, wenn ſie die Meiſterprüfung nachträg⸗ lich ablegen, bleiben bis auf weiteres auch ohne Erfüllung dieſer Vorausſetzung in der Handwerksrolle eingetragen. Der Betrieb eines ſelbſtändigen verheirateten Handwerkers, der zur Wehrmacht oder zu einer Schutzgliederung außerhalb der Wehrmacht oder zur Dienſtpflichtleiſtung eingezogen iſt, kann von ſeiner Ehefrau fortgeführt werden, auch wenn dieſe die Vorausſetzungen zur Eintragung in die Handwerksrolle nicht erfüllt. Der Betrieb eines ſelbſtändigen unverheirateten Handwerkers kann von einem Stellvertreter fortgeführt wer⸗ den, der die Geſellenprüfung beſtanden hat. — Trinkt deutſchen Tee! Deutſcher Tee aus heimiſchen Kräutern iſt ein geſundheitsförderndes, überaus bekömmliches Getränk für Geſunde und Kranke. Nicht nur der Jugend iſt deutſcher Tee bekömmlich und dienlich, auch im höheren Alter bedarf der Körper bei drohenden Alterserſcheinungen wie Arterienverkalkung, rheumatiſchen und gichtiſchen Be⸗ ſchwerden eines leichten Ankegungsmittels für den Stoffwech⸗ ſel, das ohne ſchädliche Nebenwirkungen iſt. Man kann Brombeer⸗ und Erdbeerblätter, Lindenblüten, Pfefferminze uſw. einzeln zur Herſtellung des Getränkes verwenden oder die verſchiedenen Sorten miſchen, wie z. B. zwei Teile Pfef⸗ ferminze und ein Teil Schafgarbe oder Erdbeer⸗, Brombeer⸗ und Himbeerblätter zu gleichen Teilen mit einigen Blüten der Königskerze, oder drei Teile Lindenblüte, ein Teil Wald⸗ meiſter, oder drei Teile Lindenblüte, zwei Teile Thymian (Feldkümmel oder Quendel genannt), ein Teil Pfefferminze, oder fünf Teile Lindenblüte, vier Teile Feldthymian, drei Teile Holunder, zwei Teile Pfefferminze, ein Teil ſchwarze Johannisbeerblätter. Alle dieſe Miſchungen werden nicht gekocht, ſondern nur gebrüht. Lediglich die Lindenblüte als Einzeltee ſoll man bis zur Quittenfarbe kochen. Verlängerung der Zuckerungsfriſt? Nach einer Anordnung der HV der deutſchen Weinbau⸗ wirtſchaft werden vor allem Winzer, Winzergenoſſenſchaf⸗ ten und Weinverteiler aufgefordert, anzugeben, welche Mengen an zu verbeſſerndem Wein bezw. Moſt ſie am 1. November 1939 in ihrem Eigentum haben. Die Meldung gilt gleichzeitig als Antrag auf die erforderliche Zuckermenge. Ferner iſt beim Reichsinnenminiſter bean⸗ tragt worden, die Zuckerungsfriſt bis zum 31. März 1940 zu verlängern. — Lebensgefahr durch Gärgaſe. Während der Gärung in den Weinkellern bilden ſich lebensgefährliche Gärgaſe. Sobald eine brennende Kerze im Keller erliſcht, iſt Vorſicht angeraten. Erſt nach dem Entlüften einen Weinkeller betre⸗ ten! Wer ſich nach dieſer Vorſichtsmaßregel richtet, kann manches Unglück verhüten. Mannheimer Großviehmarlt v. 24. Okt. Auftrieb und Höchſtpreiſe: 149 Ochſen 44,5 bis 46,5, 82 Bullen 42,5 bis 44,5, 228 Kühe 44,5, 204 Rinder 45,5, 550 Kälber 65, 306 Schafe 40, 199 Hämmel 42, 643 Schweine 56 Pfg. Mark zugeteilt. 5 5 Flokte Tabakverwiegungen. Im Bereich der badiſchen Tabakbauvereine iſt die Grum⸗ penabnahme der geſamten Hardt abgeſchloſſen. Auch die Grumpen des anderen Anbaugebiets waren mit dem 1. Oktober endgültig verwogen. Nach den bisher etzt vorlie⸗ genden Zahlen ſind in den einzelnen Landesverbänden zoll⸗ amtlich verwogen: Baden: loſe Grumpen 6975.12 Zentner, geb. Grumpen 6657 Zentner, Sandblatt 10 428.20 Zentner, zuſammen 24 060.65 Zentner; Saarpfalz: loſe Grumpen 4833.17 Zentner, geb. 5852.58 Zentner, Sandblatt 16 729.47 Zentner, zuſammen 27 415.22 Zentner. 63055 9 22 Nachrichten(deutſch), 28.20 Nachrichten(ſpaniſch), 2 — Abſtechen von Hühnern und Tauben verboten! Das Schlachten von Geflügel wird vielfach immer noch nicht in der vom Tierſchutzgeſetz angeordneten Weiſe vollzogen. So wurde erſt jüngſt eine Frau polizeilich geſtellt, die Hühner in der Weiſe tötete, daß ſie mit dem Meſſer am feſtgezwäng⸗ ten Kopf der Tiere herumſtach. Da die dann weggeworfenen Tiere jedoch noch nicht tot waren, ſondern noch herumflat⸗ terten, hob die Frau ſie nochmals auf, und die Stecherei be⸗ gann von neuem. Sie gab an, daß ſie das ſchon ſeit zehn Jahren ſo mache. Nun ſieht ſie einer empfindlichen Be⸗ ſtrafung entgegen. Allen denen, die es immer noch nicht wiſ⸗ len ſollten, ſei mitgeteilt, daß das Tierſchutzgeſetz ein Ab⸗ ſtechen von Hühnern und Tauben verbietet und unter Strafe ſtellt. Federvieh muß durch Abſchlagen des Halſes getötet werden. Gänſe, die geſtochen werden, müſſen zuvor betäubt werden. Es geht nicht an, daß, nachdem das jüdiſche Schäch⸗ ten überall ausgemerzt iſt, nun deutſche Landfrauen weiter⸗ fahren, Gänſe zu ſchächten. Alle Tierfreunde in Stadt und Land werden aufgefordert, darauf zu achten, daß die Schlach⸗ tungen nur ſo vorgenommen werden, wie es vorgeſchrie⸗ ben iſt. — Neues aus alter Wolle. In jedem Haushalt gibt es noch alte Wollſachen, die auf die Seite gelegt wurden, weil ſte ihre Form verloren haben, in der Farbe verblichen oder an einzelnen Stellen von den Motten zerfreſſen ſind. Die Be⸗ zugſcheinpflicht hat indeſſen Wolle für Strickwaren nicht aus⸗ genommen. Wir haben alſo auch mit Wolle ſparſam umzu⸗ gehen. Ganz abgeſehen davon, iſt es unter allen Umſtänden nicht ſparſam und wirtſchaftlich, wenn man irgendwelche Werte umkommen läßt. Sehr gut können ſie in anderer, neuer Form wieder gebraucht werden. Die Art und Weiſe aus ſolchen alten Wollſachen wieder neue Wolle zu gewinnen, alſo einen glatten ſauberen Faden herzuſtellen, iſt ſehr ein⸗ fach. Man zieht die Strickwaren auf, wickelt den krauſen, ungleich ſtarken Faden auf ein Brettchen, bis es eine Strähne iſt, die an verſchiedenen Stellen abgebunden und vom Brett gelöſt wird. Nun legt man die Wollſträhne in eine hand⸗ warme Seifenlauge, die man von einer kleinen Wäſche übrig hat, knetet ſie leicht durch, wäſcht ſie nochmals in einer zwei⸗ ten Seifenlauge, ſpült gut aus und hängt die Strähne mit leichter Beſchwerung auf. Nach dem Trocknen, das bei gleich⸗ mäßiger Temperatur erfolgen muß, ſieht die Wolle tadellos neu aus, iſt ſauber, frei von Motteneiern und kann nun zu neuer warmer Kleidung verarbeitet werden. ieee 0 — Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programmnummern: 6 Morgenlied, Zeit, Nachrichten, Landwirtſchaft, Gymnaſtikz 6.35 Frühkonzert, dazwiſchen: 7 bis 7.15 Nachrichten De 8 7550 Für Dich daheim; 8 Gymnaſtik; 8.20 Volkslieder; 8. 0 Sendepause; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender: 12 Mit⸗ tagskonzert, dazwiſchen: 12.30 bis 12.40 Nachrichten(deutſch), 12.40 bis 12.50 Nachrichten(franzöſiſch); 18 Mittagskonzert; 14 Nachrichten(deutſch), anſchließend: Schallplatten: 14.30 Nachrichten(franzöſiſchh. anſchließend: Schallplatten; 16 Mu⸗ ſik am Nachmittag; 17 Nachrichten(deutſch), anſchließend: Schallplatten; 17.30 Nachrichten(franzöſiſch), anſchließendt Schallplatten; 18 Aus Zeit und Leben; 18.30 Aus dem Zeitge⸗ chehen; 19 Nachrichten(franzöſiſch); 19.10 Uebertragung aus erlinz 20 Nachrichten(deutſch), anſchließend: Uebertragung vom Deutſchlandſender, dazwiſchen: 21.10 Nachrichten(fran⸗ chrichten(franzöſiſch). Donnerstag, den 26. Oktober: 15 Hört mit mir— von drei bis vier; 18.15 Zwiſchenmuſik. Freitag, den 27. Oktober: 17.15 Kulturkalender; 18.15 Zwiſchenmuſil. Samstag, den 28. Oktober: 15 Eine Stund'— ſchön und bunt; 16 Gruß aus Stutt⸗ zart, bunte Stunde; 18.15 Württembergiſche und badiſche portvorſchau. r* 0—— Reichsſender Frankfurt a. M. Jeden Werktag wiederkehrende Programmnummernz 6 Landvolk, merk auf; 6.10 Gymnaſtik, anſchließend Pro 8 Waſſer⸗ ee 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten; tandsmeldungen; 8.05 Gymnaſtik, anſchließend: Programm anſage; 8.20 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus; 8.35 Konzert; 12 Stadt und Land— Hand in Hand; 12.10 Mit⸗ tagskonzert; 12.30 Nachrichten(deutſch), 12.40 Nachrichten (franzöſiſch); 14 Nachrichten; 14.30 Nachrichten(franzöſiſch); 10, Nachmittagskonzertz 17 Nachrichten(deutſch). 17.30 Nach richten(franzöſiſch); 18.30 Aus dem Zeitgeſchehen; 19 Nach⸗ richten(franzöſiſch); 20 Nachrichten; 20.15 Uebertragung vom Deutſchlandſender, Nag h 21.20 Nachrichten(franzöſiſch), 22 Nachrichten(deutſch), 23.20 Nachrichten(franzöſiſch).: Donnerstag, den 26. Oktober: 9.30 Schulfunk; 10 Konzert; 11 Konzert; 14.15 Muſik nach Tiſch; 15 Deutſche Volkslieder; 15.30 Konzert; 18 Ruf in Land; 18.15 Konzert; 19.15 Berichte. 5 Freitag, den 27. Oktober: 5 8.20 Mutter kurnt und ſpielt mit dem Kind: 9.30 Schul⸗ funk; 10 Frohe Weiſen; 11 Kammermuſik; 14.15 Das Stünd⸗ Nach 1 00 n 1 3 eh l 11105 ichmittagskonzert; ingen iebesgaben, fröhli Stunde; 19.10 Konzert. 5 Samstag, den 28. Oktober: 8.20 Deutſchland— Kinderland; 10 Frohe Weiſen; 11 Konzert; 14.15 Beliebte Melodien; 15 Der frohe Samstag⸗ nachmittag; 17.10 Konzert; 19.10 Berichte. f Verſammlungs⸗Kalender b CCC. Acc ͤÄPPpPPpPPPGPPGPPGPpPGGpPpGpPcGPccccccc Reiſe⸗Brieftaubenverein Sechenheim Generalverſammlung am Sonntag, 29. Okt. um 17 Uhr im Vereinslokal„Zur Linde“. mi⸗ Pand frauen! tene Heute Mittwoch Abend 8 Ahr liefert Zuſammenkunft der Landfrauen dunner im„Löwen“. Eingetroffen: 8 Küurloffol flohen und dchweine⸗ Maaſffuller. Her achmich Die beſtellten Küchenkräuterpflanzen können daſelbſt abgeholt werden. Gleichzeitig Vorführung von Säckeflicken ohne Garn. Die Ortsabteilungsleiterin. Landw. Ein- u. Verbaufsgenoſſenſchaſt Mannheim⸗Seckenheim. 1 Anmeldungen zur f Lieferung von Speiſekartoffeln werden ſofort in unſerem Lager entgegengenommen, Der „Neckar ⸗Bote“ kann durch jedes Poſtamt im Reich bezogen werden. Wer die Verbindung mit der Heimat ſucht, beſtellt ſich die Heimatzeitung! Daſelbſt wird auch nähere Auskunft erteilt. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 26. Oktober: Miete De 8 und 1. Sonder⸗ miete D 25 Pantalon und ſeine Söhne. Luſt⸗ ſpiel von Paul Ernſt. Anfang 19.30, Ende 21.30 1 Freitag, 27. Oktober: Für die NS.„Kraft 125 Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 21, 87, bis 153, 284 bis 286, 359, 381 bis 386, 508 bis 510, 518 bis 520, 528 bis 530, 538 bis 540, 548 bis 550, 558 bis 560, 570, 580: Prinz Friedrich von Homburg. 1 von Heinrich von Kleiſt. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr. f Sams ka g; 28. Hhober Außer Miete: Das Land 3 Lächelns. Operette von Franz Lehar. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben)⸗ S ag, 29. Oktober: Vormittags: Tanzgaſtſpiel 5 Anfang 11.15, Ende etwa 12.30 Uhr. 5 Nachmittags: Für die NS.„Kraft durch Freude 95 Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 644 bis 647, Jugen n gruppe Nr. 1 bis 1250: Brommy. Schauſpiel 45 Heinrich Zerkaulen. Anfang 14, Ende nach 16.30 a hr. — Abends: Miete G 4 und 2. Sondermiete G 8 In neuer Einſtudierung: Zar und Zimmermann.. von A. Lortzing. Anfang 19, Ende gegen 22 Ahr.(Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben). So ühner väng⸗ fenen nflat⸗ i be⸗ zehn Be⸗ wiſ⸗ Ab⸗ dtrafe etötet täubt chäch⸗ eiter⸗ und ach⸗ chrie⸗ t es il ſte r an Be⸗ aus⸗ mzu⸗ nden elche erer, Leiſe nen. ein⸗ — Die engliſchen Kriegshetzer Daß nun in England bereits ſeit Jahren eine ſy ſte⸗ a matiſche Hetze in der Oeffentlichkeit gegen alles Deutſche getrieben wurde, daß man Vorbereitungen für einen kom⸗ menden Krieg traf— ich erinnere nur an die von Herrn Chamberlain kürzlich zugegebene, bereits vor zwei Jahren erfolgte Organiſation eines Blockad eminiſteriums — iſt bekannt. Im Winter 1938⸗39 aber ſteigerte ſich dieſe Hetze in geradezu ungeheuerlicher Weiſe. Das engliſche Volk wurde jetzt offen mit allen Mitteln der Propaganda von den engliſchen Kriegshetzern, und zwar unter Förderung durch die engliſche Regierung, in eine Haß⸗ und Panikſtim⸗ mung gegen Deutſchland gebracht. Soweit die Propaganda! Das Ziel der engliſchen Re⸗ gierung mußte es aber nun ſein, Großbritannien auch politiſch und diplomatiſch in einen unüberbrück⸗ baren Gegenſatz zu Deutſchland zu bringen, der es ihm er⸗ möglichen ſollte, den Krieg zu dem ihr am günſtigſten er⸗ ſcheinenden Zeitpunkt zu entfeſſeln. Dies mußte wiederum in einer ſolchen Weiſe geſchehen, daß es für die kriegs⸗ hetzeriſche britiſche Regierung vor ihrem eigenen Volk ein Zurück nicht mehr geben konnte, d. h. alſo, es mußte ein Vorwand gefunden werden, der es der britiſchen Regie⸗ rung geſtattete, dem engliſchen Volk gegenüber den Kriegs⸗ grund ſo zwingend erſcheinen zu laſſen, daß jeder Eng⸗ länder ein Zurückweichen als mit dem Anſehen ſeiner Na⸗ tion als unvereinbar anſehen ſollte. Disſen Zuſtand hat Herr Chamberlain verſucht herbeizuführen mit der Ga⸗ rantie an Polen. Daß dieſe Garantie nur ein Vorwand war, ergibt ſich eindeutig aus der ſosben im britiſchen Par⸗ lament abgegebenen offiziellen Erklärung der britiſchen Regierung, daß die Garantie ſich ausſchließlich ge⸗ gen Deutſchland richten ſollte. Nicht die Unverſehrt⸗ heit des polniſchen Staates war für England ausſchlagge⸗ bend, ſondern ausſchließlich die Waffenhilfe gegen Deutſch⸗ land. Mit dieſer Garantie, mit der ſich England zu ſofortigem, und zwar unbeſchränktem Beiſtand Polen gegenüber ver⸗ pflichtete, hat England das jahrhunderte alte Fundament ſeiner kontinentalen Politik verlaſſen. Während noch im Jahre 1936 der bekannte Deutſchenfeind Sir Auſtin Cham⸗ berlain erklärte, England werde keinen Finger rühren we⸗ gen des polniſchen Korridor, hat nunmehr ſein Bruder ausgerechnet für dieſes allerſchwerſte Unrecht, das Verſailles Deutſchland angetan hat, die engliſche Waffenhilfe ver⸗ pfändet Polen⸗Garantie als Kriegsvorwand Dieſe Politik, die zunächſt wahnſinnig erſcheint, iſt nur zu verſtehen als ein Ausdruck des konſequenten Willens Großbritanniens, ſich unker allen Amſtänden, und zwar in nicht zu ferner Zeit, einen Vorwand zu einem Losſchlagen gegen Deukſchland zu verſchaffen. i ie Folgen dieſer von England klar berechneten Politik ſtellten ſich programmäßig ein. Die Polen verfielen in einen Taumel des Größenwahnſinns. Wiederum geigten ſich nun die wahren Abſichten der engliſchen Politik. Anſtatt Polen, was für die engliſche Regierung ein Leich⸗ tes geweſen wäre zu dem immer noch möglichen Aus gleich zu raten, wiſſen wir heute, daß England nicht etwa Polen zur Ruhe ermahnte, ſondern zu aggreſſiven Handlun⸗ gen geradezu aufgeſtachelt hat. Ein weiterer Beweis für den abſoluten Kriegswillen der britiſchen Regierung gegen Deutſchland ſind die Vorgänge in den letzten Tagen unmittelbar vor Ausbruch des Krieges. Der italieniſche Botſchafter in Berlin überbrachte am 2. Sep⸗ tember eine Botſchaft von Muſſolini, wonach Italien noch die Möglichkeit zu einer friedlichen Beilegung des pol⸗ niſchen Konfliktes habe. Die Havas-Agentur vom gleichen Tage veröffentlichte die Zuſt immun g der franzö⸗ ſiſchen Regierung zu dieſem italieniſchen Friedens⸗ plan. Während auch Deutſchland zuſtimmte, wurde derſelbe noch am Nachmittag durch eine Erklärung des engliſchen Außenminiſters Lord Halifax abgelehnt. Daß der engliſche Premierminiſter, Herr Chamberlain die Stirn bat dieſe Sabotierung des Muſſolini⸗Planes in ſeiner letzten Re⸗ de Deutſchland zuzuſchieben, können wir nur als erſchüttern⸗ den Beweis ſeines ſchlechten Gewiſſens werten. Ihr r en Geſicht und ihren Vernichtungswillen ge⸗ gegenüber dem deutſchen Volk aber hat die engliſche Re. gierung gezeigt, als ſie das großzügige Friedensangebot. ag der Führer am 6. Oktober vor dem Reichstag an Eng⸗ land machte, ablehnte und durch ihren Sprecher, den brili⸗ ſchen Premierminiſter Chamberlain, mil Beſchimpfungen beantworten ließ. die im geſamken deutſchen Volk hellſte Empörung ausgelöſt haben. Jeder vernünftige Menſch muß ſich nun fragen: Was iſt eigentlich der wahre Grund dieſer gewiſſenloſen, ſa an Wahnſinn grenzenden engliſchen Außenpolitik? Engliſche Kriegshetzer behaupten, Deutſchland ſtrebe nach der Welt⸗ herrſchaft. Dieſe Behauptung iſt ſchon an ſich verlogen und dumm, denn jeder Gymnaſiaſt weiß heute, daß es ſo etwas wie eine Weltherrſchaft nicht mehr aibt und wohl auch in Zukunft niemals mehr geben wird, aus einem engliſchen Munde aber iſt dieſe Behauptung eine Unverſchämt⸗ heit. Denn: während 46 Millionen Engländer 40 Mil⸗ lionen Quadratkilometer beſitzen, d. h. über ein Vier⸗ tel der geſamten Erdoberfläche verfügen, ber⸗ fügt Deutſchland für 978 0 80 Millionen nur über eine Fläche von ca. 800 000 Quadratkilometer. Während Eng⸗ land 611 Dominions, Kolonien, Protektorate, Reſervake und ſonſtige Schutzſtgaten ſein Eigen nennt, hat Deutſchland heute keinerlei Kolonialbeſitz. So z. B. ſtehen in udien neben 290 Millionen in den verſchiedenen Pro⸗ vinzen von Britiſch⸗Indien wohnenden Indern noch 562 in⸗ diſche Fürſtentümer unter britiſcher Herrſchaft. Es gibt kein Gebiet der Erde, wo nicht die britiſche Flagge gegen den Willen der betroffenen Völker weht, wo nichl Ge⸗ walt, Kaub und Lüge die Welt des brikiſchen Imperialis⸗ mus kennzeichnen. Anermeßliche Reichtümer hat Großbritan⸗ nien ſo im verlauf der Jahrhunderte aufgeſtapell. Der Vor⸗ wurf des Strebens nach Weltherrſchaft trifft daher aus⸗ ſchließlich England. Deutſchland gegenüber iſt er— und dann noch aus engliſchem Munde— unverſchämt oder beſſer noch einfach lächerlich. Der Führer hat wiederholt die ſehr e Ziele der deutſchen Außenpolitik klar und eindeutig umſchrieben. Sie heißen in einem Satz zuſammen⸗ gefaßt: Sicherſtellung des Lebens und der Zukunft des deut⸗ ſchen Volkes in ſeinem natürlichen Lebensraum, der dem deutſchen Volksgenoſſen einen angemeſſenen Lebensſtandard ſichert und ſeine kulturelle Entwicklung ermöglicht. Während die britiſche Regierung nur die kapitaliſtiſchen Intereſſen und den Luxus einer Oberſchicht kennt, die gro⸗ ßen Maſſen der engliſchen Arbeiter aber tagtäglich un ihre Exiſtenz und ſoziale Verbeſſerung ringen, iſt das Ziel der nationalſozialiſtiſchen deutſchen Führung die Sicherung des täglichen Brotes jedes einzelnen ſeiner 80 Millionen Volks⸗ genoſſen. Gerade dieſem primitivſten Lebensrecht eines Vol⸗ kes aber ſtellt ſich England entgegen. n geben müſſen Was iſt nun das Reſultat von ſechseinhalb Jahren deutſcher Außenpolitik? Der 1 1 der Konſolidierung des Deutſchen Reiches in Europa iſt abgeſchloſſen. Das Unrecht von Verſailles is beſeitigt, Deutſchland hal durch die Neuregelung im Oſten Siedlungsraum für Generakionen und iſt zurzeit bemüht, die deufſchen Siedlergruppen in Europa, die umgeſiedell werden können, in dieſem Raum zu vereinigen. Es ſchaffl damit endgültige, klare völkiſche Zuſtände und Grenzen und beſeitigt durch dieſe großzügigen Amſiedlungsaktionen die Möglichkeit zukünftiger Konflikte. die Grenzen des Reiches im Norden, Oſten, Züden und Weſten ſind nunmehr end. gültige. Deutſchland hal, wie der Führer auch in ſeiner letz ten Reichskagsrede wieder erklärte, an Frankreich und Eng, land mit Ausnahme der Rückgabe des ehemaligen deut ſchen Kolonialbeſikes. d. h. alſo der ſelbſtverſtändlichen ko. loridlen Beidiigang, wie ſie einer Großmacht zuſteht, keine Forderungen. Ser Unſinn von Verſailles iſt beſeitigt und in Europa ſind ſtabile Berhälkniſſe geſchaffen Dies iſt das ausſchließliche Berdienſt des Führers. Ausgerechnet aber mit Berwirklichung dieſes ZJuſtandes, mit dem alle Vorausetzungen für einen europäiſchen Dauerfrieden gegeben ſind, hält die engliſche Regierun; nunmehr den Zeitpunkt füt gekommen, um zwiſchen dem engliſchen und dem deutſchen Volk einen Krieg auf Lebe ⸗ umd Tod zu entfachen. Die britiſche Regierung ſpielt damit ein gefährli⸗ ches Spiel mit dem Schickſal ihres Imperiums. Wenn die britiſche Regierung dieſe Politik, die man ſowohl im Intereſſe des engliſchen Volkes als auch der Menſchheit an ſich ſchlechthin als verbrecheriſ ch bezeichnen muß, fort⸗ ſetzt, ſo mag ſie eines Tages als Totengräber des britiſchen Imperiums in die Geſchichte eingehen Daß dieſe Entwick⸗ lung weder im Intereſſe des britiſchen noch des deutſchen Volkes liegt, das iſt für dieſe kleine Clique von gewiſſen⸗ loſen Haſardeuren oder engſtirnigen Doktrinären, die in einem Dilettantismus ohnegleichen ihr Volk in den Ab⸗ grund führen, anſcheinend belanglos. Als Anfang September der engliſche Botſchafter das letztemal bei mir war, habe ich ihn mit den Worten verab⸗ ſchiedet, es werde eines Tages von den Chroniken der Welt⸗ geſchichte als eine hiſtoriſche Groteske regiſtriert werden, daß England ohne die geringſten Intereſſengegenſätze mit Deutſchland 1 haben, ausgerechnet dem Mann den Krieg erklärt hat, der die Verſtändigung mit England zu ſeinem politiſchen Glaubensbekenntnis erhoben hatte. Wer hat ſein Wort gebrochen?! Aber Herr Chamberlain hat es nicht anders gewollt. Auch ſeine letzte Rede vor dem engliſchen Parlament, in der er in einem Gemiſch von Naivität, britiſcher Ueberheb⸗ lichkeit und Schulmeiſterei das Angebot des Führers ab⸗ lehnte möchte ich zur Charakteriſierung der ganzen Un⸗ aufrichtigkeit, Heuchelei und Diletantismus der jetzigen britiſchen Machthaber nur einen einzigen Punkt heraus⸗ greifen, das iſt die e Deutſchland und ſein Führer hätten ihr Wort gebrochen und es ſei daher nicht mehr möglich, einem Wort Deutſchlands zu vertrauen. Solche Aeußerungen haben wir in der letzten Zeit wie⸗ derholt aus dem Munde engliſcher Schwätzer hören müſſen. Etwas anderes iſt es allerdings, wenn der Leiter des bri⸗ tiſchen Imperiums ſelbſt mit dreiſter Stirn eine ſolche Be⸗ 92 1 5 aufſtellt, die nicht nur jeglicher Grundlage ent⸗ ehrt, ſondern an die er zweifellos ſelbſteichtglaubt. In Zuſammenhang mit den Taten des Führer zur Konſo⸗ lidierung der europälſchen Verhältniſſe gerade aus dem Munde eines britiſchen Miniſters den Vorwurf des Wort⸗ bruches zu hören, iſt nicht nur der Gipfel der Heuchelei, ſon⸗ dern viel mehr als das, nämlich eine bodenloſe Dummheit. Daß die einmalige hiſtoriſche Perſönlichkeit des Führers über ſolche lächerlichen Angrifffe eines brikiſchen Parlamen⸗ kariers erhaben iſt iſt ſelbſtverſtändlich. Ich kann hier nur die Worte des Führers aus ſeiner letzten Reichstagsrede wiederholen daß das Urteil über ihn in der Geſchichte Gott ſei Dank nicht von erbärmlichen Skribenken geſchrieben wird, ſondern durch ſein Lebenswerk ſelbſt. Aber hinter dieſem britiſchen Vorwurf eines angeblichen Wortbruches unſeres Führers ſteckt wiederum eine typiſch britiſche Niederkracht und Berechnung. Man will gewiſſermaßen durch eine Diffamierung des Führers durch das hochehrenwerte britiſche Parlament das brave und anſtändige deutſche Volk ſeiner Führung entfremden, Da haben aber nun die engliſchen Herren Parlamentarier wiederum einen kapitalen Fehler gemacht. Denn: das deutſche Volk iſt heute Adolf Hitler, und Adolf hit⸗ ler iſt das deutſche Volk. Der Vorwurf des Workbruches des Herrn Chamberlain krifft daher jeden einzelnen dieſer 80 Millionen Deutſcher. Ihr Danziger gehört zu dieſen 80 Millionen Deutſchen, und ich frage Euch: Fühlt Ihr Euch workbrüchig? Nein! Dann möchte ich mich heute abend zu Eurem Sprecher, wie auch zum Sprecher der ganzen 80 Millionen Deutſchen ma⸗ chen und Herrn Chamberlain erklären: Dieſes deutſche Volk hat ſeden Schritt und ſede Tat des Führers zur Be⸗ freiung aus den Feſſeln des Verſailler Vertrages nicht nur gutgeheißen, ſondern begeiſtert begrüßt und verbitket ſich ein füt allemal eine ſolche engliſche Unverſchämkheit. Wir beſtreiten darüber hinaus Großbritannien als den Urheber allen Unglücks von Verſailles überhaupt das Recht, über irgendeine handlung Deukſchlands und der deukſchen Regierung in den letzten Jahren zu urteilen. Wenn aber von Wortbruch geſprochen wird, ſo glaube ich, hier als die einmülige Auffaſſung des deutſchen Bolkes feſtſtellen zu können, daß der größte Wortbruch aller Zeiten beim Waffenſtillſtand im Jahre 1919 dem deutſchen Volk gegenüber verübt wurde! England war der Anſtifter dieſes Workbruches, das haben maßgebendſte Engländer ſelbſt zu⸗ Daß aber darüber hinaus ein Staatsmann nicht das Recht hat, ſa, wenn er klug genug wäre, ſich ſchwer hüten würde, überhaupt den Ausdruck „Wortbruch“ in den Mund zu nehmen, dafür will ich Ihnen jetzt nur einige wenige Beiſpiele aus der jüngſten Geſchichte des britiſchen Imperiums zitieren. Im Londoner Vertrag von 1915 hat England den Italienern für den Fall, daß England und Frankreich nach Kriegsende ihren Beſitz in der Türkei, in Aſien oder in Afrika erweitern ſollten, entſprechende Kompenſationen in Vorderaſien und Afrika zugeſagt. Was aber tat Großbritan⸗ nien? England hat ſein Wort Italien gegen⸗ über auf das ſchmählichſte gebrochen und es mit eini⸗ gen Dorngebüſchen im Wüſtengebiet von Jubaland nach⸗ träglich abzufinden verſucht. Erft der Genialität des Duce — und auch dies wieder in ſchärfſtem Kampf gegen Eng⸗ land— hat es dann fertiggebracht im Jahre 1936 aue eige⸗ ner Kraft dieſe Kompenſation für Italien zu ſchaffen, die es 0 ſein Volkstum haben mußte. Dies iſt ein eklatanter Wort⸗ ruch Großbritanniens! 2 Im Jahre 1915 ſicherte die britiſche Regierung durch den britiſchen Oberkommiſſar in Aeanpten den Arabern die 1 1 engliſcher Fallung eines aue arabischen Gebiete umfaſſenden arabi⸗ ſchen Staates einſchließlich Paläſtina zu. Was aber hat Großbritannien getan? Der unabhängige arabiſche Staat wurde nicht gegründet und der bekannte engliſche Oberſt Lawrence, der die Araber während des Krie⸗ ges für England gewann und ihnen im Auftrag der bri⸗ tiſchen Regierung ſein Wort verpfändet hatte, quittierte wegen dieſes Treu. und Wortbruches ſeiner eigenen Regte⸗ rung ſeinen Dienſt. In dieſem Falle war der Betrug der engliſchen Regierung ein doppelter denn: trotz des den Ara⸗ bern gegebenen Verſprechens wurde noch während des Krie⸗ ges durch die Balfour⸗Deklaration das arabiſche Pa⸗ läſtina den Juden zugeſagt. Mit dieſem Verſprechen an die Juden beabſichtigte England, einflußreiche Juden für den Eintritt Amerikas in den Krieg gegen Deutſchland zu gewinnen. Dies war ein doppelter Wortbruch der bri⸗ tiſchen Regierung! Während des Weltkrieges hat die britiſche Regierung am 20. Auguſt 1917 den Indern volle Selbſtverwaltung und den Status der anderen britiſchen Dominien zugeſichert. Auch dieſes Wort wurde ſchmählich gebrochen und Indien iſt heute, 20 Jahre nach dem Kriege unter einem dünnen Man⸗ kel nichtsſagender Scheinkonzeſſionen nichts anderes als was es immer war, nämlich eine britiſche Kolonie. Das britiſche Reich iſt in Amerika wahrend des Welt⸗ krieges freiwillig ungeheure Schuldenfür Kriegs⸗ lieferungen eingegangen mit ganz präziſen Rückzah⸗ lungsverſprechungen. England hat dieſen Schuldenvertrag einfach gebrochen und nicht bezahlt. Es denkt auch in Zukunft nicht daran, dieſen Betrag von 10 Milliarden jemals zu bezahlen, aber bereits jetzt ruft es ſchon wieder in Ame⸗ kika nach Krediten und Unkerſtützung, und zwar wiederum zur Lieferung von Kriegsmaterial gegen Deutſchland. Ge⸗ wiſſenloſe Elemente möchten wie im Weltkriege auch heute wieder an ſolchen Krediten ihr Blutgeld verdianen Noch ein Beiſpiel und dies iſt das entſcheidendſte: Am 30. September 1938 ſchloß Herr Chamberlain in München auf ſein Drängen mit dem Führer eine Ver⸗ einbarung ab, in der der Wunſch der beiden Völker ausgedrückt iſt, niemals wieder Krieg gegeneinander zu führen. Herr Chamberlain— ich lege Wert darauf: nicht et⸗ wa der Führer, wie die engliſche Propaganda behauptet, ſondern Herr Chamberlain hat dieſes Abkommen gebrochen. Denn: Er duldete in London bereits wenige Tage nach Ab⸗ ſchluß dieſer Vereinbarung die wüſteſte Kriegshetze gegen Deutſchland, er predigte die Aufrüſtung mit allen Mitteln, beteiligte ſich ſelbſt an der Hetze und erklärte unter Bruch des Münchener Abkommens am 3. September 1939 Deutſch⸗ land den Krieg. Dieſe Beiſpieie britiſcher Wortbrüche ſtammen aus der letzten Jeit In Wahrheit ſtehen an jeder Etappe des Auf⸗ baues des britiſchen Imperiums in den letzten Jahrhunder⸗ ken unzählige Wortbrüche. Es iſt nicht umſonſt, daß der Volksmund und 99550 in der ganzen Welt das Wort ge⸗ prägt hal:„Perfides Albion!“ Schon vor bald 200 Jahren hal Friedrich der Große, als er im Siebenjährigen Krieg 19 den Engländern kreulos verlaſſen wurde, folgendes ge⸗ agt: Einem Verbündeten die Treue brechen, Komplotte ſchmie⸗ den, wie ſie keiner ſeiner Feinde erſinnen konnte, mii Eifer auf ſeinen Untergang hinarbeiten, ihn verraten und ver⸗ kaufen, ihn ſozuſagen meucheln, ſolche Frevelkaten, ſo ſchwarze und verwerfliche Handlungen— das iſt England! Folgenſchwerer aber als dieſe Beſchuldigung des deut⸗ ſchen Volkes iſt die politiſche Bedeutung der Cham⸗ berlain⸗Rede. Jedes Wort, das Herr Chamberlain vor dem engliſchen Parlament am 12. Oktober geſagt hat, beweiſt, daß zwiſchen der großzügigen und ſäkularen Einſtellung des Führers und dem materialiſtiſchen Starrſinn des Herrn Chamberlain eben ein Abgrund klafft. Chamberlain wricht zwar auch vom Frieden, aber dieſer Friede heißt: „Zuruck zu Verſaites, Vernichtung des Nationaſſozialts mus!“ Dieſer Friede würde heißen„Verewigung von Zwie tracht, Unfrieden und Unordnung in Europa und Vernich⸗ tung des deutſchen Volkes. Aber da mag Herr Chamberlain ſich noch ſo viel Mühe geben, dieſe Zeiten kommen niemals wieder, und die Idee, ein 80⸗Millionen⸗Volk vernichten zv wollen, iſt würdig eines Don Quichotte. Das hiſtoriſche Friedensangebot des Führers vor dem Reichstag aber hat Herr Chamberlain nicht nur nicht ver; ſtanden, ſondern in ſeltener Konſequenz ſeiner bisherigen falſchen Politik gegenüber Deutſchland das Angebot des Führers als Schwäche zeichen Deutſchlands aus⸗ gelegt. In gänzlicher Verkennung des hohen ethiſchen Wer⸗ tes und der hohen Warte, von der aus der Führer dieſes Friedensangebot an England machte, um ein völlig ſinnloſes Blutvergießen der Völker zu verhindern, hat Herr Chamber⸗ lain nunmehr die deutſche Friedenshand endgültig zu⸗ rückgew¾ieſen. Der engliſche Premierminiſter hat damit vor der Welt eine ſchwere Verantwortung auf ſich genom⸗ men und gleichzeitig erneut bewieſen, daß, ganz gleich was Deutſchland immer tun würde, England dieſen Krieg gegen Deutſchland eben führes will. Deutſchland nimmt dieſe 0 85 Kampfanſage auf. Das deukſche Volk iſt nunmehr enkſchloſſen, dieſen ihm von den britiſchen Kriegshetzern aufgezwungenen Arieg zu führen und nicht eher die Waffen niederzufegen, bis die Sicherheik des deutſchen Reiches in Europa gewährleiſtet iſt und die Garantien dafür geſchaffen ſind, daß ein ſolcher Angriff auf das deulſche Volk für alle Zeiten ausgeſchloſſen iſt. Ver engliſche Premierminiſter proklamiert die Bezet⸗ 5 0 e deutſchen Regferung. Ich ſehe davon ab, die Beſeitigung der britiſchen Regierung und ihrer Hin⸗ termänner zu proklamieren, denn ich bin der felſenfeſten lleberzeugung, daß im weiteren Verlauf der Ereigniſſe das engliſche Volk das wider ſeinen Willen von den englischen Kriegshetzern in dieſen Krieg gegen Deutſchland gezwun⸗ en wurde, dieſes ſelbſt beſorgen wird. Das polniſche Bei⸗ l hat gezeigt, daß es nicht gut iſt, Deutſchland heraus⸗ zuforderg. Herrn Chamberlain und ſeinen Mit⸗ ſchuldigen an dieſem Krieg werden dann hoch die Augen aufgehen. Sie werden dann vielleicht eines Tages Zeit und Muße haben, darüber nachzudenken, ob ſie gut beraten waren, als ſie das deutſche Friedensangebot als ein Zeichen der Schwäche auslegten und ablehnten und ſtattdeſſen Deutſchland herausforderten! Das deutſche Volk, durch den Nationalſozialismus zu einem ſtählernen Block zuſammengeſchweißt, 15 5 ö hinter ſeiner Führung, und vor dem Reich ſteht heute eine ruhmreiche Armee und Luftwaffe und eine mit 1 Ruhm bedeckte Marine. In vollem Bewußtſein, daß das Recht auf ſeiner Seite iſt und daß es bis zuletzt alles ge⸗ kan hat, um dieſen völlig ſinnloſen, ihm cee, Krieg zu vermeiden, wird e mit der gewaltigen Wucht ſeiner ganzen Volkskraft dieſen Krieg zu Ende führen. Daß dieſes Ende in dem Enkſcheidungskampf. i Bolkes aber nur ein großer deutſcher Sieg ſein wird, dafür bürgt unſere eigene Volkskraft und unſer Glaube in den Mann, der für uns das höchſte auf der Welt bedeutet:: N a Unſer Führen!