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Jahrgang Gründliche Abrechnung Die Welt hat in dieſen Tagen aus deutſchem Munde zwei Reden gehört, die den deutſchen Standpunkt zu dem großen europäiſchen Fragenkomplex nochmals klipp und klar herausſtellten: am Sonntag ſprach Reichsminiſter Dr. Goebbels im Rundfunk und am Dienstag Reichsaußen⸗ miniſter von Ribbentrop zu einer Rieſenverſamm⸗ lung im befreiten Danzig. Daß beide Reden eine gründliche Abrechnung mit England waren, iſt bezeichnend für die derzeitige politiſche Situation. England hat dieſe Situa⸗ tion herbeigeführt, bewußt und kühl berechnend herbeige⸗ führt, England trägt ſomit die Verantwortung dafür, aber England muß und wird auch erleben, daß ſeine Rech⸗ nung diesmal falſch war, grundfalſch ſogar. Der Reichspropagandaminiſter nahm ſich in ſeiner Rund⸗ funkanſprache vor allem den engliſchen Marineminiſter Churchill vor, deſſen Lügenmethoden er vor aller Welt ſo anprangerte, daß Churchill eigentlich politiſch erledigt ſein müßte, wenn die engliſche Politik die Begriffe von Treu und Glaube noch zu ihrem Requiſit rechnete. So iſt noch kein Staatsmann bloßgeſtellt worden, wie es hier dem engliſchen Marineminiſter paſſiert iſt— freilich wird ſich auch nicht leicht ein Staatsmann finden, der ſo ſkrupellos mit der Wahrheit umſpringt, wie es Churchill im Falle „Athenia“ und bei einer Reihe von anderen Anläſſen getan hat. Es iſt geradezu erſchütternd, zu ſehen, mit welch' ſchä⸗ bigen Mitteln England„große Politik“ zu machen verſucht. Nun, dieſe Politik iſt ja auch darnach! Und die Weltge⸗ ſchichte hätte allen Sinn verloren, wenn Leute wie die Churchill und Genoſſen zum Ziele kämen! Aber ſie werden ihre Ziele nicht erreichen. Die deutſche Politik— genauer geſagt: die Politik des Führers— und das deutſche Volk werden dafür ſorgen. Darüber hat der Reichsaußenminiſter am Dienstag in Danzig das Nötige geſagt. Auch ſeine Rede— wir ſagten es ſchon— war eine einzige große und gründliche Abrechnung mit England, in⸗ ſonderlich mit dem britiſchen Erſtminiſter Chamber⸗ lain, der die Verantwortung für die Politik Englands trägt. Herr von Ribbentrop hat ſtreng ſachlich geſprochen. Unter Verzicht auf alles rhetoriſche Beiwerk gab er eine— man möchte ſagen: aktenmäßige— Darſtellung von dem Verlauf der Geſchehniſſe, die zu der heutigen Lage geführt haben. Angefangen von dem in der Tat großzügigen An⸗ gebot des Führers an das damalige Polen, bis zum völ⸗ ligen Zuſammenbruch dieſes unnatürlichen Gebildes von Verſailles erlebten die Zuhörer(in der Verſammlung und am Lautſprecher) nochmals alle Phaſen des weltgeſchicht⸗ lichen Konflikts, deſſen Zeuge wir in den letzten Monaten waren. Und rieſengroß erhob ſich beim Anhören der Rede vor unſerem geiſtigen Auge das Geſpenſt der Schuld Englands an dem großen für Polen verhängnisvollen Geſchehen. Daß eine deutſch⸗polniſche Einigung möglich ge⸗ weſen wäre, wenn England die Polen nicht verhetzt und egen eine ſolche Einigung ſcharfgemacht hätte, iſt nach den usführungen Ribbentrops klar erwieſen.(Daß die engli⸗ ſche„Unterſtützung“ die Polen dann ins Verderben rannte — darüber denken dieſe in ſtillen Stunden vielleicht ſelber Rach.) Es iſt aber auch noch etwas anderes klar erwieſen und das iſt abenfalls— wie der Fall Churchill— erſchüt⸗ ternd: daß England den Krieg gegen Deutſchland ſchon ſeit Jahr und Tag wollte und vorbereitete und daß es ihn im Vorjahre nicht etwa aus Friedensliebe nicht ſchon provo⸗ Zierte, ſondern nur, weil es damals mit ſeinen Kriegsvorbe⸗ reitungen noch nicht zu Ende war. Miſter Chamberlain hat die Gloriole des Friedensengels, in der er ſich ſo gut ge⸗ fiel, in keiner Weiſe verdient. Er kam nach München, weil ihm damals der Zeitpunkt zum Losſchlagen gegen Deutſch⸗ land noch nicht gekommen ſchien. Als er dann wieder zu⸗ hauſe war, trieb er die Kriegs vorbereitungen mit allem Nachdruck voran, und zwar militäriſch und diplomatiſch. Die„Gazantie“-Angebote an ſo und ſo viele kleineren Län⸗ der waren nichts anderes als die Suche noch Hilfsvölkern, die den Krieg gegen Deutſchland führen ſollten, den Cham⸗ berlain wollte. Polen war das erſte Opfer dieſer heim⸗ tückiſchen engliſchen Politik. Ob noch weitere folgen werden, wird ſich zeigen. Jedenfalls iſt gar kein Zweifel mehr dar⸗ über möglich, daß Polen nur eine Karte im engliſchen Spiel war, das gegen Deutſchland ging. Eine Karte freilich, die nicht ſtach. Weil Deutſchland auf der Hut war, weil aus dem ohnmächtigen und ſchwachen Reich von einſt das ſtarke, ſich ſeiner Kraft bewußte Großdeutſchland Adolf Hitlers geworden war. Das war der erſte Rechen⸗ fehler Chamberlains. Der zweite war Sowjetrußland. England hoffte — und machte alle Anſtrengungen—, Rußland auf ſeine Seite zu ziehen. Alles war vergebens. Moskau durchſchaute die engliſchen Pläne. Es bedankte ſich dafür, für England Krieg zu führen. Es näherte ſich Deutſchland, mit dem es jetzt einen Freundſchaftsvertrag hat, ſo daß die Verhältniſſe im europäiſchen Oſtraum heute von dieſen beiden Groß⸗ mächten geregelt werden.—— England wird noch weitere Rechenfehler erleben. Be! ſeinen Blockadeabſichten wie bei den ſonſtigen Mitteln, die fa ſeiner Kriegführung gehören. London hätte mit Deutſch⸗ and immer in Frieden leben können, denn eine Verſtändi, gung mit England war— auch darauf hat der Reichs⸗ außenminiſter in Danzig hingewieſen— das Fundamen der Außenpolitik des Führers. Aber England wollte nich Frieden mit Deutſchland, ſondern Krieg. Es hat dey Alleg planmäßig vorbereitet und schließlich auch ausgelöſt Das hat Herr von Ribbentrop nochmals in allen Einzelhei⸗ ten nachgewieſen. Nun hat England den Krieg, ſeinen Krieg. Es iſt bis jetzt nicht froh geworden dabei und wird es auch künftig nicht werden.„Deutſchland nimmt dieſe bri⸗ iche Kampfanſage auf. Das deutſche Volk iſt nunmehr ent; ſchloſſen, dieſen ihm von den britiſchen Kriegshetzern aufge⸗ cle Donnerstag, den 26. Oktober 1939 Ribbentrops Auslandsecho Kriegsſchuld der engliſchen Kriegshetzer belegt. Rom. 25. Okt. Die große Rede des Reichsaußenminiſters in Danzig, die den unwiderleglichen Beweis für den abſo⸗ luten Kriegswillen Englands gegen Deutſchland gebracht hat, findet in Italien vollſte Zuſtimmung. Man mißt Rib⸗ bentrops Ausführungen allgemein außer gewö hnliche Bedeutung bei. Die Beweisführung dafür, daß Eng⸗ land ſeit Jahren insgeheim und planmäßig den Krieg ge⸗ gen Deutſchland vorbereitet hat und ſich ſchließlich mit ſei⸗ ner Garantie an Polen nur noch den Vorwand zum Kriege gegen Deutſchland verſchaffen wollte, ſei, ſo wird betont, mit der erſchöpfenden Harſtellung der engliſchen Politik der letzten Jabre und der unmittelbaren Vorgeſchichte des Krieges vollſtändig gelungen. Man denkt dabei in Rom be⸗ ſonders auch an die von Ribbentrop feſtgeſtellte Sa bo⸗ tierung des von Muſſolini am 2. September unterbrei⸗ teten Planes an Chamberlain. Mit dieſer Beweisführung ſei ein für allemal die Verantwortung Eng⸗ 1 an der weiteren Entwicklung der Ereigniſſe ge⸗ ärt. Aus der Rede ergibt ſich ferner, wie man in hieſigen politiſchen Kreiſen feſtſtellt, die unerſchütterliche Ent⸗ ſchloſſenheit des deutſchen 80⸗Millionen⸗Volkes, den ihm aufgezwungenen Krieg bis zum ſiegreichen Ende zu führen. Daß der Reichsaußenminiſter unter den Beiſpielen des für das britiſche Imperium zum Syſtem gewordenen Wortbruches an erſter Stelle den engliſchen Betrug an Italien aus dem Verſailler Vertrag genannt, ruft in Italien lebhafteſten Widerhall hervor. Das italieniſche Volk hat weder dieſen Wortbruch noch die von England wäh⸗ rend des abeſſiniſchen Feldzuges heraufbeſchworenen Sank⸗ tionen vergeſſen. Die römiſche Preſſe gibt in ausführlichen, zum Teil wörklichen Auszügen die Rede Ribbenkrops wieder, die in den Schlagzeilen als„vernichkende Abrechnung mit der ankideulſchen Politik Englands“ und als„Beſtätigung des deutſchen Enkſchluſſes, die engliſche Herausforderung anzu⸗ nehmen“, gekennzeichnet wird. Beſonders unkerſtrichen wer⸗ den die Ausführungen des Reichsaußenminiſters über die Kriegsvorbereikungen Englands und die durch Englands Schuld zum Scheitern gebrachte Friedensinifiative des Duce. Deutſchland, ſo heben die Blätter übereinſtimmend laber. werde ſetzt den Krieg bis ans ſiegreiche Ende ühren. In Holland Amſterdam, 25. Okt. Die holländiſche Preſſe bringt die Danziger Rede des Reichsaußenminiſters an erſter Stelle in großer Aufmachung in ausführlichen Auszügen, die viele Spalten der Blätter beanſpruchen. Wegen der Kürze der Zeit liegen redaktionelle Aeußerungen noch nicht vor, aber bereits aus der Aufmachung und den Ueberſchriften geht der ſtarke Eindruck hervor, den dieſe Rede in Holland hin⸗ terlaſſen hat.„Maasbode“ hebt die ſcharfe Abrechnung des Reichsaußenminiſters mit Chamberlain beſonders hervor. Uebereinſtimmend ſtellen die Blätter heraus, daß Deutſch⸗ land die Kriegserklärung Englands annehme und feſt ent⸗ ſchloſſen ſei, den ihm aufgezwungenen Krieg bis zu einem ſiegreichen Ende zu führen. „Handelsblad“ greift als wichtigſten Punkt der Rede die Stellen hervor, von denen der Reichsaußenminiſter über das im vorigen Oktober erfolgte An gebot Deutſch⸗ lands an Polen ſprach, das die zwiſchen beiden Län⸗ dern beſtehenden Streitfragen aus dem Weg räumen wollte. Ferner ſtellt das Blatt die Mitteilung des Reichs⸗ außenminiſters über die Neuordnung in Oſteuropa durch Deutſchland und Rußland und über den leit 1933 immer wieder bewieſenen deutſchen Friedenswillen in den Vor⸗ dergrund. Dabei wird beſonders hervorgehoben, daß deut⸗ ſcherſeits Vorſchläge an England erfolgt ſeien, die eine Ga⸗ rantie der Unverletzlichkeit Hollands, Belgiens und Frank⸗ reichs enthielten. Auch die Mitteilung des Reichsaußenmi⸗ niſters, daß der Warenaustauſch zwiſchen Rußland und Deutſchland bereits jetzt in vollem Gange ſei, wird be⸗ ſonders beachtet. Alle Kraft der Kriegführung Budapeſt, 25. Oktober. Auch die Budapeſter Preſſe bringt die Rede des Reichsaußenminiſters in größter Aufmachung. Der liberale„Peſti Naplo“ meint, jedes Wort der Rede be⸗ weiſe, daß Deutſchland ſeine ganze politiſche und wirtſchaft⸗ liche Kraftentfaltung nunmehr einzig und allein der Kriegs⸗ führung zuwenden wolle. Brüſfel, 25. Oktober. In dicken Schlagzeilen heben alle belgiſchen Blätter die weſentlichen Punkte der Rede des Reichsaußenminiſters hervor, die ſichtbar einen tiefen Ein⸗ druck hervorgerufen hat. Einzelne Blätter betonen durch Fettdruck die Feſtſtellung Ribbentrops, daß Deutſchland ſeine Grenzen jetzt als endgültig betrachtet und keine For⸗ derungen mehr an England und Frankreich zu ſtellen hat. In erſter Linie hat hier aber die Ribbentroprede die Ueber⸗ zeugung hervorgerufen, daß Deutſchland jetzt entſchloſſen iſt, zu handeln und die Ablehnung der Friedenshand durch Chamberlain mit Taten zu beantworten. zwungenen Krieg zu führen und nicht eher die Waffen nie⸗ 2 bis die Sicherheit des Deutſchen Reiches in Europa gewährleiſtet iſt und die Garantien dafür geſchaffen ſind, daß ein ſolcher Angriff auf das deutſche Volk für alle Zeiten ausgeſchloſſen iſt.“ Das ganze deutſche Volk ſtimmt dieſen markanten Sätzen aus der gründlichen Abrechnung des Reichsaußenminiſters aus vollem Herzen zu.. f 1937 erbauten 7200 Tonnen großen Dampfer chiſo m“. Nr. 251 Spaniens Glaube an Deutſchlands Kraft Madrid, 25. Oktober. Die Zeitungen„Arriba“ und„Ya“ geben die Danziger Rede des Reichsaußenminiſters von Rib⸗ bentrop in ſehr umfangreichen Auszügen wieder. Sie ver⸗ wenden dabei markante Stellen der Rede, wie z. B. „Deutſchland nimmt die Herausforderung an“, als Schlag⸗ zeilen und Ueberſchriften. Die vom Reichsaußenminiſter an⸗ geführten Einzelheiten ſeien, wie„Ya“ zur Rede unter⸗ ſtreicht, ſchwere Schläge gegen die Verdrehungsver⸗ ſuche von London und Paris. Die Aufzählung der vergeb⸗ lichen Anſtrengungen des Führers, mit England zu einem freundſchaftlichen Ausgleich zu kommen, hätten tiefen Ein⸗ druck gemacht. Wenn Deutſchland nun den Kampf, zu dem es gezwun⸗ en worden ſei, aufnehme, ſo kämpfe es gegen den brili⸗ ſchen Imperialismus, und zwar auch als Verteidiger Aller, die unter engliſcher Gewaltherrſchaft ſtehen. Der Krieg werde, ſo ſchließt das ſpaniſche Blakt, von Deutſchland mik ſolcher Stärke und Enlſchlußkraft geführt werden, die das Staunen der Welt erregen werde. * In den nordiſchen Ländern „Bis zum großen deulſchen Sieg“ Kopenhagen, 25. Oktober. Die Kopenhagener Blätter ge⸗ ben in ſpaltenlangen Auszügen die Ausführungen Ribben⸗ trops an hervorragender Stelle wieder. Der däniſche Rund⸗ funk verbreitete in ſeiner letzten Nachrichtenſendung faſt un⸗ mittelbar nach dem Schluß der Danziger Rede einen Aus⸗ zug in däniſcher Sprache. Anſchließend brachte er vermittels einer Wachsplattenaufnahme den Schluß der Ausführungen des Reichsaußenminiſters, der Deutſchlands Entſchloſſenheit, Englands Kampfanſage aufzunehmen, zum Ausdruck bringt. Die Schlagzeilen heben Englands Kriegswillen, ſeine lang⸗ jährige Vorbereitung auf den Krieg mit Deutſchland und Chamberlains Rolle in dieſer Politik hervor. Oslo, 25. Oktober. Die norwegiſche Preſſe, die die Rede des Reichsaußenminiſters ausführlich veröffentlicht, betont in den Ueberſchriften, daß Deutſchlands Konſolidierungs⸗ prozeß in Europa abgeſchloſſen ſei. Nach dem von England ſchroff zurückgewieſenen Friedensplan des Führers werde Deutſchland jetzt den Krieg mit aller Kraft bis zum großen deutſchen Sieg weiterführen. Stockholm, 25. Oktober. Die Stockholmer Blätter bringen ausführliche Auszüge der Danziger Ribbentrop⸗Rede. Allge⸗ mein wird dabei hervorgehoben, daß Deutſchland den Fehde⸗ handſchuh aufnehme, der ihm von England hingeworfen wurde.„Dagens Nyheter“ hebt beſonders die Feſtſtellung hervor, daß engliſcherſeits bereits im Jahre 1933 eine Zu⸗ ſammenkunft zwiſchen dem Führer und Daladier verhindert worden ſei. Weiter unterſtreicht das Blatt die Erklärung des Reichsaußenminiſters, daß Deutſchland mit den Vereinig⸗ ten Staaten überhaupt keine Divergenzen habe, daß der Krieg dem franzöſiſchen Volk von England aufgezwungen ſei und daß Chamberlain nach München nicht gekommen ſei, um den Krieg zu verhindern, ſondern um den von der engliſchen Regierung beſchloſſenen Krieg hinauszuſchieben. Auch die erneute Feſtſtellung, daß Deutſchlands Grenzen endgültig feſtgelegt ſeien, findet in dem Blatt beſondere Beachtung, Der Wehrmachtsbericht Feindliche Nachhuten über die Grenze zurückgeworfen 4 Berlin, 25. Oktober. Das Oberkommando der Wehr⸗ macht gibt bekannt:. 8 Weſtlich Völklingen wurden fei 0 en in Stärke einer Kom 355 die ſich noch auf deut Boden befanden, angegriffen und über die Grenze zurückgeworfen. Sonſt keine beſonderen Ereigniſſe⸗ 1 Erfolge im Handelskrieg Britiſcher 7200⸗Tonnen-⸗Dampfer verſenkt London, 26. Oktober. Nach Mitteilung des Londoner Rundfunks iſt ein weiteres britiſches Schiff verſenkt worden. Es handelt ſich um den in Blasko regiſtrierten, e 77 a n⸗ London, 26. Oktober. Der britiſche 4400⸗Tonnen⸗Damp⸗ 5„Tafna“ iſt in der Nordſee von einem deutſchen U⸗ bot verſenkt worden. Der Dampfer iſt in Swanſea regi⸗ ſtriert und gehörte der Geſellſchaft„La Tuniſienne“. v. Brauchitſch an der Weſiſront Berlin, 25. Oktober. Der Oberbefehlshaber des Heeres Generaloberſt von Brauchitſch, weilte an der Weſtfront bei den an den letzten Kämpfen in der Gegend ſüdoſtwär Saarbrückens beteiligten Truppen. Der Generaloberſt ſpra verſchiedenen Abordnungen der Truppenteile Dank und An⸗ cchaften, die ſi a0. hatten, das Berlin. Im Reichsernährungsminiſterium fand auf Ein⸗ ladung des Reichsernährungsminiſters Darre eine Arbeits⸗ tagung der Gaupropagandawalter der DAß ſtatt. Die Ta⸗ g biene der Unterrichtung der Gaupropagandawalter über die Ernährungswirtſchaft. Sie wurden über deren vor⸗ ſorgliche Maßnahmen durch Kurzvorträge und an Hand von Beſichtigungen unterrichtet. . Der Handel mit der Schweiz Volle Aufrechterhaltung auch in der Kriegszeit Berlin, 25. Oktober. In Bern iſt ein neues Zuſatzabkom⸗ men zum deutſch⸗ſchweizeriſchen Verrechnungsabkommen von Bundesrat Motta und dem Direktor der Handelsabtei⸗ lung, Dr. Hotz, ſowie dem deutſchen Geſandten Köcher und dem deutſchen Unterhändler, Geſandten Dr. Hemmen, unter⸗ zeichnet worden. Das Abkommen hält durchaus die Grund⸗ lagen des geltenden Verrechnungsabkommens vom 5. Juni dieſes Jahres aufrecht, ebenſo wie deſſen Laufzeit, jedoch iſt in weitgehendem Maße eine Anpaſſung des geltenden Ab⸗ kommens an die neuen, durch die Einführung der Kriegs⸗ wirtſchaft in den beiden Ländern gegebenen Verhältniſſe erfolgt. Beide Regierungen ſind der Auffaſſung, daß alles ge⸗ ſchehen ſoll, um die bisherigen Wirtſchaftsbeziehungen zwi⸗ ſchen beiden Ländern auch während der Kriegszeit im bis⸗ herigen Umfange aufrechtzuerhalten, und haben in dem neuen Abkommen alle Maßnahmen getroffen, um die ge genſeitige Berſorgung ſicherzuſtellen. Es iſt ſelbſtredend, daß unter den heutigen Verhältniſſen die Touriſtik im bisherigen Umfange nicht aufrecht; erhalten werden kann. Die bedeutenden Beträge, die da durch frei wurden, werden künftig der Tilgung des großen Saldos des Clearing⸗Kontos zugute kommen. Auch ſonſt ſind von beiden Seiten ernſthafte Anſtrengungen gemach, worden, um die deutſche Ausfuhr na dei Schweiz und die ſchweizeriſche Ausfuhr nach Deutſchland die beide unter dem hohen Saldo ſtark litten, ſofort wieder in Gang zu bringen. Es iſt daher zu hoffen, daß das ſoeben unterzeichnete neue Abkommen, das zum 1. November teil⸗ weiſe mit Rückwirkung vom 1. Oktober in Kraft tritt, zu einer neuen Belebung des deutſch⸗ſchweizeriſchen Waren⸗ austauſches führen wird. Das Güodͤtirol⸗Abkommen „Ergebnis inniger Freundſchaft“. Rom, 25. Okt. Unter der Ueberſchrift„Endlich eine neue internationale Moral!“ würdigt„Tevere“ die Bedeutung des deutſch⸗italieniſchen Abkommens zur Umſiedlung der Reichs⸗ und Volksdeutſchen Südtirols. Die Löſung der Min⸗ denheitenfrage werde dadurch nicht wie beim türkiſch⸗grie⸗ chiſchen Bevölkerungsaustauſch infolge eines Krieges als das kleinere Uebel gewählt, ſondern vielmehr als das Er⸗ b einer innigen Freundſchaft beſchloſſen und in einer Atmoſphäre beiderſeitiger Achtung durchgeführt. Die De⸗ mokratien hätten eine derartige Löſung der Minder⸗ heitenprobleme allerdings nie verwirklichen können und wollen, und zwar nicht nur weil es ihnen an Mut und Aufrichtigkeit gefehlt hätte, ſondern weil ſie in den Minder⸗ heiten die willkommenen Brandherde für künftige Kriege erblickten. Nur autoritäre Regierun⸗ gen, die das friedliche Zuſammenleben der Völker anſtreb⸗ ten, könnten in der Tat dieſes große Friedenswerk durch⸗ führen und es in einer Weiſe löſen, die eine neue inter⸗ nationale Moral ankündige. 1 Million Tonnen Futtergetreide Liefert Rußland innerhalb von zwei Monaten MRoskcu, 25. Oktober. Wie man hört, iſt ſchon vor einigen Tagen im Rahmen der in Moskau ſtattfindenden Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion ein Kaufvertrag über die Lieferung von Fuk⸗ tergetreide an Deutſchland abgeſchloſſen worden. Auf Grund dieſes Vertrages wird ab ſofort ſowjetruſſiſches Futter⸗ getreide in höhe von einer Million Tonnen nach Deutſch⸗ and gelieferk. Es dürfte ſich bei dieſem Abſchluß, der deutk⸗ ſcherſeits durch den Präſidenten der Reichsgekreideſtelle, Herrn Daßler, getätigt wurde, um den größken Gekreideab⸗ ſchluß handeln, der jemals zwiſchen zwei ändern vereinbart wurde. Die Lieferungen des FJuttergekreides ſollen nun in den nächſten Tagen beginnen und im Lauf von zwei Mo⸗ naten beendet ſein. Die deutſch⸗ruſſiſchen Intereſſengrenzen Moskau, 25. Oktober. Wie verlautet, ſind die Mitglieder der zurzeit in Moskau tätigen deutſch⸗fowjetruſſiſchen Zen⸗ tralkommiſſion für Grenzfragen, der die genaue Feſtlegung der Intereſſengrenzen zwiſchen Deutſchland und der Sow⸗ jetunion auf dem früheren polniſchen Territorium übertra⸗ en iſt, nach Warſchau gefahren, um ſich dort mit den an rt und Stelle eingeſetzten Unterkommiſſionen zu treffen. Die deutſche Abordnung ſteht unter der Leitung des Vor⸗ tragenden Legationsrates Hencke, die ſowjetruſſiſche unter dem Abteilungschef im Außenkommiſſariat Alexandrow. Entſtelltes Franco⸗ Inter view Brüſſel, 25. Okt. Mehrere belgiſche Zeitungen weiſen darauf hin, daß ein Interview General Francos vom 3. Oktober von den Nachrichten⸗Agenturen der Weſtmächte in übelſter und böswilligſter Weiſe verfälſcht und entſtellt worden ſei. Aus dem jetzt vorliegenden Text der Erklärung General Francos gehe hervor, daß die Havas⸗Agentur ab⸗ ſichtlich den Text verdreht habe, um die internationale öffentliche Meinung über die wahre Bedeutung der Worte General Francos zu täuſchen. Nach den ſeinerzeit von den feindlichen Lügenagenkuren verbreiketen Gerüchten müſſe der Eindtuck erweckt werden, daß General Franco der Sache der Alliierten nicht völlig ablehnend gegenüberſtehe. Aus dem jetzt von mehreren bel⸗ giſchen Zeitungen veröffenklichten vollen Worklaut geht her ⸗ vor, daß Franco im Gegenteil den Krieg gegen Deutſch⸗ land aufs ſchärfſte mißbillige. Schon mehr als 3000 Opfer des Polenterrors Die Erhebungen noch nicht apgeſchloſſen Poſen, 25. Oktober. Obwohl die Liſte der volksdeutſchen Blutopfer des Polenterrors. der anhaltenden Such⸗ aktion noch nicht abgeſchloſſen werden konnte, haben die bis⸗ herigen Erhebungen doch ſchon de einem Ergebnis geführt, das die ganze Grauenhaftigkeit des von den Polen an der wehrloſen Zivilbevölkerung verübten Maſſenmordes veran⸗ ſchaulicht. 5 Der Leiter der„Jentralſtelle für die Auffindung und Bergung ermordeter Volksdeutſcher“ veröffenklicht im„Poſe⸗ ner Tageblatt“ einen Aufſatz, in dem feſigeſtellt wird, daß bis jetzt die Zahl von mehr als 5000 ermordeten Volksdeuk⸗ ſchen, unter denen ſich viele Greiſe, Frauen und Kinder be⸗ fallen einwandfrei nachgewieſen werden konnte. Davon ent⸗ en allein bis jetzt eiwa 1000 Opfer auf die Skadt Brom⸗ rg. f „ . Die„Zentralſtelle“ in Poſen organiſiert weiter Expedi⸗ tionen zu den Maſſengräbern und Scharrſtellen in Mittel⸗ polen, wo die meiſten deutſchen Internierungszüge aus den Weſtgebieten ihr blutiges Ende fanden. Man muß damit rechnen, daß die genannte Zahl der volksdeutſchen Blutopfer nach Abſchluß der Erhebungen ſich noch bedeutend er⸗ höhen wird. Neuer britiſcher Beſchwichtigungsverſuch London ſetzt ſeine Seeräubermethoden fort— Deutſchland nicht gewillt, tatenlos zuzuſehen Berlin, 26. Oktober. Der Deutſche Dienſt ſchreibt: In einem Interview für die belgiſche Zeitung„L Inde⸗ pedance Belge“ hat der britiſche Miniſter für die Kriegs⸗ wirtſchaft, Sir Ronald Croß, erneut Erläuterungen über die britiſche Einſtellung zum Handelsverkehr der neutra⸗ len Länder gegeben. Als neues Argument zur Tröſtung der Neutralen wegen der wochenlangen rigoroſen Feſthaltung ihrer Schiffe und der rückſichtsloſen und völkerrechtswidrigen Löſchungen ihrer Ladungen wird von Croß die Feſtſtellung herangezogen, daß England ſich für alle Demokrakien ſchlage und deshalb alle Opfer bringen müßten. Die Unzuträglich⸗ keiten würden jedoch aufhören, wenn die neutralen Mächte die britiſchen Vorſchriften- und Kontrollen vorbehaltlos an⸗ nehmen würden, alſo: Ausfuhrverbote für alle Banngut⸗ waren nach Deutſchland, Unterlaſſung der Ausfuhr bereits im neutralen Land vorhandener derartiger Vorräte, kein Erſatz der nach Deutſchland gelieferten Agrarerzeugniſſe durch überſeeiſche Einführung für den Eigenbedarf und kei⸗ nerlei Tranſitverkehr mit Deutſchland. Es iſt von deutſcher Seite bereits oft genug erklärt worden, daß eine Annahme dieſer britiſchen Forderungen eine Verletzung der wirtſchaftlichen Neutra⸗ litätsgrundſätze durch die betroffenen Länder bedeu⸗ ten würde. Sir Ronald Croß weiß dies genau und ver⸗ ſucht daher eine Entkräftung mit dem Hinweis, daß Deutſch⸗ land den Umfang ſeiner Lieferungen an die neutralen Län⸗ der nicht aufrecht erhalten könne, und daß deshalb dieſe ihren Abſatz nach Deutſchland vermindern könnten. Gleich⸗ 10 105 iſt aber nach ſeinen Aeußerungen England bereit, eine Einfuhr aus den neutralen Ländern zu erhöhen, um dieſen dadurch Erſatz für den abgeſchloſſenen deutſchen Markt zu gewähren. An dieſem Punkt dürften aber zwei⸗ fellos bei den Neutralen ebenſo wie hinſichtlich der Beru⸗ higungsverſuche bezüglich der wirtſchaftlichen Neutralität ernſteſte Zweifel aufſteigen. Einmal kann doch als ſicher angenommen werden, daß Deutſchland verſtärkten neutra⸗ len Lieferungen nach England bei einer ſolchen Sachlage nicht untätig zuſehen würde, und es hat ſich doch bereits deutlich genug gezeigt, daß Zufuhren nach Großbri⸗ tannien verhindert werden können. Andererſeits weiß man auf neutraler Seite auch ganz genau, daß im Gegenſatz zu Deutſchland gerade England in den letzten Wochen ſeine Ausfuhr nicht aufrechterhalten konnte, und der britiſche Handelsminiſter, Oliver Stanley, hat dies noch vor wenigen Tagen ausdrücklich beſtätigt, ebenſo wie es auch in engliſchen Zeitungen und Blättern wiederholt zu leſen iſt. Die Behauptung von der verminderten deutſchen Lie⸗ ferfähigkeit muß ſich alſo bei den neutralen Ländern, die dies aus ihren eigenen Erfahrungen der letzten Zeit beſſer beurteilen können als Sir Ronald Croß, als ein recht un⸗ geeignetes Argument Englands auswirken. s Obwohl England nach der Aeußerung von Ronald Croß nicht die Abſicht hat, die neutralen Länder zu drangſalie⸗ ren und ihnen ſeinen Willen aufzuzwingen, ſteht einwand⸗ frei feſt, daß es dieſe Länder auf übelſte Weiſe unter Druck ſetzt, um Forderungen zu verwirklichen, die für die Betroffenen ſtets eine ernſte Gefährdung ihrer Neu⸗ tralität und eine ſchwerſte wirtſchaftliche Schädigung des Landes und ſeiner Bevölkerung bedeuten. Allein bei den Niederlanden machte der deutſche Tranſitverkehr 1938 etwa 90 v. H. des Geſamtdurchfuhrverkehrs der holländiſchen Häfen aus, wobei von Deutſchland 17.7 Millionen Tonnen aus⸗ und 21.6 Millionen Tonnen eingeführt wurden. Es läßt ſich leicht ermeſſen, was ein Wegfall dieſes Tranſitver⸗ kehrs für die niederländiſche Wirtſchaft bedeuten müßte. Aehnlich liegen die Verhältniſſe naturgemäß auch für andere neutrale Länder. Wenn England auf ſeinen Forderungen beharren und ſie durchzuführen verſuchen ſollte, dann wäre es der Totengräber des neutralen Handelsverkehrs, und der neutrale„kleine Beitrag für die Sache aller Demokratien“ wäre der Ruin ihrer Wirtſchaft. Abgrundtiefe Verlogenheit Chamberlain leugnet noch immer die Giftgaslieferungen London, 26. Oktober. Im Unterhaus wurde Chamber⸗ lain gefragt, ob er eine Erklärung zu den wiederholten Behauptungen Deutſchlands abzugeben habe, daß Großbri⸗ tannien Polen Giftgas geliefert habe. Chamberlain er⸗ klärte, er nehme gern die Gelegenheit wahr, um kategorisch feſtzuſtellen, daß von England niemals Giftgas in irgend⸗ einer Form an Polen geliefert worden ſei. Engliſcher Offizier gegen engliſche Lügen Amſterdam, 25. Oktober. Es iſt jetzt bereits ſoweit, daß ſich der engliſche Soldat aus ſich heraus gegen die engliſche Lügenflut wenden muß. Seit dem mißglückten Luftangriff auf Wilhelmshaven hat die engliſche Preſſe es zur Gewohn⸗ heit erhoben, von einem„Angriff auf Kiel“ zu ſprechen. Der Abgeordnete Robert T. Bower, der gleichzeitig Seeoffizier iſt, wendet ſich nun in einer Zuſchrift an die„Times“ gegen dieſe Verdrehung der Tatſachen, die er als einen„Flecken auf dem Schild der Wahrheit“ bezeichnet. Japanfreundliche Regierung in China bevorſtehend. Tokio, 25. Okt. In tokioter politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß die Lage in China nunmehr für ein neues japanfreundliches Regime reif ſei. Denſelben Standpunkt vertreten auch die Tageszeitungen. Man hebt in dieſem Zu⸗ ammenhang hervor, daß unter Vorſitz des Miniſterpräſi⸗ enten in Tokio das Zentralamt für Ching zuſammengetre⸗ ten ſei und einen Bericht des Generals Yanagawa entge⸗ gengenommen habe. Es ſei dann eine weitgehende Unter⸗ füße der neuen chineſiſchen Regierung beſchloſſen wor⸗ den, die— wie es ſcheine— nach der Unterredung des Stabschefs der China⸗Armee General Itagaki mit Wang⸗ tſchinwei demnächſt gebildet würde.. Auch die Pekinger Regierung löſt ſich vom Pfund. Peking, 25. Okt. Dem Beiſpiel Japans und Mandſchu⸗ kuos folgende hat die vorläufige Regierung in Peking be⸗ ſchloſſen, den nordchineſiſchen Muan ebenfalls von der Ster⸗ ling⸗Währung zu löſen und zu einem Wechſelkurs von . per 100 Puan mit der Dollar⸗Währung zu verbinden. 5 1 das erſte Mal ſeit Kriegsausbruch. Politiſches Allerlei Nur die Juden für General Smuts In der Südafrikaniſchen Union han ſich die Spaltung in zwei Lager fort, ein Lager der Anhänger des englandhöri⸗ gen Premierminiſters Smuts und ein anderes Lager dez für die Neutralität der Union eintretenden Generals Hert⸗ zog. Im Staate Transvaal iſt berefts nach einer Meldung von„Het Vaterland“ ein heftiger Kampf um die Partei⸗ gelder und die Organiſation der früheren Vereinigten Par⸗ tei Südafrikas, die ſeinerzeit die beiden diglich der allgemeine Rat von Witwatersrand, wo vorzugs⸗ die Seite des Generals Smuts. Allgemeine Wehrpflicht in Auſtralien. Zu der Einführung der allgemeinen Auftralien meldet der Times!-Korreſpondent aus Mel⸗ bourne, im Januar würden etwa 15—20 000 junge Auſtra⸗ lier zu militäriſchen Uebungen unter die Fahnen gerufen. Dieſe Zahl ſtelle nicht den geſamten Jahrgang der 21 Jahre alten Auſtralier dar, da gewiſſe entfernter gelegene Gebiete nicht dem Wehrpflichtgeſetz unterſtünden. Man beabſichtige im Augenblick auch weiter nichts, als die auch Freiwillige einſchließende Miliz auf eine Stärke von 75—80 000 Mann zu bringen. Wie die„Times“ weiter meldet, hat ſich der Führer der auſtraliſchen Oppoſition ſcharf gegen die Ein⸗ F führung der allgemeinen Wehrpflicht ausgeſprochen. jetzigen Gegner Smuts und Hertzog gründeten, im Gange. Es wurden unter den Anhängern auch bereits Abſtimmungen abgehalten. Le⸗ weiſe Juden wohnen, ſchlug ſich in einer Abſtimmung auf Wehrpflicht in 5 2 4 Mit Belgiens Neutralität unvereinbar Quai d'Orſay liefert Leitartikel. 14 Brüſſel, 25. Okt. Mehrere belgiſche Zeitungen nehmen Stellung gegen die der Neutralitätspolitik Belgiens zu⸗ widerlaufende franzöſiſche Einflußnahme auf die belgiſche Preſſe. Insbeſondere wurde der Verdacht ausgeſprochen, daß einige belgiſche Zeitungen ſich an franzöſiſche In⸗ tereſſen verkauft hätten Beſonders wurde auch der„Soir“ angegriffen, weil deſſen außenpolitiſche Betrachtungen im Quai d Orſay hergeſtellt werden, ein Zuſtand, der— wie derſchiedene belgiſche Zeitungen Widerſpruch zur Neutralität Belgiens ſteht. 5 Der flämiſche„Standaard“ ſchreibt u. a., die regelmäßige und unabläſſige Beeinfluſſung der belgiſchen öffentlichen Meinung durch die Pariſer Propaganda ſei ſchädlich für die belgiſche Neutralitätshaltung und für das Nationalgefühl Belgiens. Das Blatt beſchwert ſich auch darüber, daß die franzöſiſchen Zeitungen in Belgien zu einem lächerlich ge⸗ ringen Preis verkauft oder ſogar koſtenlos abgegeben wer⸗ den. Die belgiſche Regierung würde gut daran tun, die Urſachen dieſes Zuſtandes zu unterſuchen. Frankreich beſchlagnahmt neukrale Schiffsladungen Berlin, 26. Oktober. In Mar ſeille wurden vor eini⸗ ger Zeit die beiden italieniſchen Frachtdampfer„Recca“ und„Cellina“ mehrere Tage feſtgehalten und gezwun⸗ en, einen Teil ihrer Ladung, nämlich aus der Schweiz ſtageende Malzladungen, zu löſchen. Obwohl einwandfrei feſtſtand, daß dieſe Waren aus der Schweiz bzw. aus Un⸗ garn ſtammten, und nach den Vereinigten Staaten beſtimmt feſtſtellen— in kraſſem 0— waren, wurden ſie von den franzöſiſchen Behörden be⸗ ſchlagnahmt. Dieſes franzöſiſche Beiſpiel einer kick ſichtsloſen Mißachtung des Völkerrechts und einer rigoro⸗ ſen Störung des neutralen Handelsverkehrs ſtellt ſich wür⸗ 29 neben die ſchon zahlloſen britiſchen Vorgänge gleicher Orden des Kriegsverdienſtkreuzes Für Verdienſte, die keine Würdigung durch das Eiſerne Kreuz finden ö Berlin, 25. Oktober. der Führer hat durch Ver⸗ ordnung vom 18. Oktober 1939 für Berdienſte in dem uns zufgezwungenen Krieg, die keine Würdigung durch das N Eiſerne Kreuz finden können, den Orden des Kriegsver⸗ Nenſtkreuzes geſtiftet, das in zwei Klaſſen, in Bronce und Silber, verliehen wird. Jür Verdienſte bei Einſatz unter! eindlicher Waffenwirkung oder in der militäriſchen Kriegs ⸗ jührung wird das Kriegsverdienſtkreuz mit Schwertern, für Verdienſte bei Durchführung von ſonſtigen Kriegsaufgaben ohne Schwerker verliehen. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer hat dem ſlowakiſchen Miniſterprä⸗ N 5—— rere ſidenten Dr. Joſeph Tiſo das Großkreuz des Ordens vom Deutſchen Adler verliehen. Die Ueberreichung erfolgte in. Fer Form durch den deutſchen Geſandten in Preß⸗ urg.. Berlin. Weitere Fortſchritte in der Wiederherſtellung der zerſtörten Strecken im beſetzten Gebiet haben die Ein richtung einer Berlin über Breslau nach Lodz ermöglicht. Poſen. Die Liſte der volksdeutſchen Blutopfer in a N kann noch immer nicht abgeſchloſſen werden. Wieder und wieder werden neue Gräber mit Leichen ermordeter Volks⸗ genoſſen gefunden. 0 5 Kowno. Die ſowjetruſſiſche Militärkommiſſion, die 117 lich in Kowno eingetroffen iſt, hielt mit den litauiſchen Mi⸗ litärſtellen ihre erſte Sachberatung ab. i Bukareſt. Kronprinz Michael von Rumänien feierte ſel⸗ nen 18. Geburtstag, an dem er laut Verfaſſungsbeſtim, mung großjährig und damit Mitglied des Senats und der Akademie wird. 5 a Sofia. Der bulgariſche Miniſterrat billigte eine Regie⸗ rungserklärung, in der es u. a. heißt, daß die Regierumm die in den letzten Jahren befolgte innere und äußere Frie 1 fortſetzen werde. Das öſt. Rom. Muſſolini hat am Mittwoch an Bord eines drei⸗ motorigen Bombers einen e e über die tyrr heniſche Küſte und das Gebiet der ehemaligen pontiniſchen Sümpfe durchgeführt. 5 Amſterdam. Die Angriffe gegen das engliſche E 5 zungsminiſterium nehmen zu. Die„Daily Mail“ wirft de Niniſterium vor, verantwortlich für die Verknappung de Lebensmittel und für das Durcheinander bei ihrer Vertei⸗ N ung zu ſein. Audienz empfangen. Ferner ſtattete der Oppoſitionsführei Attlee 15 e König einen Beſuch ab. Es war 90 a Parlament wurde aufge⸗ durchgehenden Schnellzugsverbindung von N London. Der engliſche König hat 8 vun⸗ weiz frei Un⸗ mmt 2 tck⸗ oro⸗ vür⸗ icher — Ehrenfriedhöfe für die Gefallenen Grabſtätten in beſter Obhut.— Mahnmale deutſchen Helden⸗ tums werden vorbereitet.— Die Frage nach der Aeberführung NS K. Das vom Oberkommando der Wehrmacht erlaſs⸗ ſene Verbot der Ueberführung gefallener Wehrmachtangehöri⸗ ger aus dem beſetzten Gebiet in die Heimat mag von man⸗ chen Volksgenoſſen, die einen lieben Angehörigen verloren haben, als Härte empfunden worden ſein. Wenn ſie ſich dann mit dieſer Notwendigkeit abgefunden hatten, weil ſie einſahen, daß die rückwärtigen Verbindungen fur die Verſorgung der kämpfenden Truppen, für Abtransporte, für Verſchiebungen und nicht zuletzt für Verwundetentransporte freigehalten wer⸗ den mußten, dann werden ſich piele von ihnen nunmehr fra⸗ gen: weshalb wird das Verbot nicht jetzt— nach Abſchluß der Kampfhandlungen— aufgehoben? Dieſe Frage iſt zwar begreiflich, aber ſie wird wohl nur von ſolchen geſtellt wer⸗ den, die ſelbſt noch nicht im Krieg und insbeſondere in Polen waren und ſich infolgedeſſen keine rechte Vorſtellung von den polniſchen Verkehrsperhältniſſen machen können. So ſind es denn in erſter Linie immer ſtoch die Belange der Wehrmacht und in zweiter Linie die Aufbauarbeiten der zivilen Verwal⸗ tung, die die für deutſche Begriffe unvorſtellbar ſchlechten und durch Einwirkung der Kampfmittel noch mehr verſchlechterten Verkehrsmittel reſtlos beanſpruchen. Dazu muß die Tatſache berücksichtigt werden, daß die Angaben über die Grab⸗ lage häufig recht ungenau ſind. Das hängt mit dem ſchnel⸗ len Vormarſch der Truppen zuſammen, die oft nicht in der Lage waren, genaue Beſchreibungen oder Skizzen anzufertigen. Daß Ortsnamen ſich wiederholen, iſt an ſich nichts Beſonderes, Daß ſie ſich aber nicht ſelten bis zu ſieben, ja ſogar bis zu Agmal wiederholen, iſt eine anſcheinend polniſche Beſonderheit, die das Auffinden der Grabſtätten erſchwert. Wenn nun die Einxeiſe zum Beſuch der Gräber oder zur Ueberführung jetzt ſchon geſtattet würde, dann würden Irrfahrten und Enttäuſchungen unausbleiblich ſein. eßlich iſt es aber auch mit der genauen Kenntnis der Grabſtätte allein nicht getan. Wer einen Gefallenen in die Seimat überführen will, muß doch auch wiſſen: wo bekomme ich den für einen Transport unerläßlichen Sarg, woher die Arbeitskräfte, woher die Fahrgelegenheit zum nächſten Bahn⸗ hof, beſteht dort die Möglichkeit zum Abtransport; alles Fra⸗ Jen, die einer eingehenden Klärung bedürfen. An allen dieſen Fragen iſt aber die Wehrmacht nicht vorübergegangen, ſon⸗ dern ſie betrachtel die Fürſorge für ihre gefallenen Kameraden als eine ihrer vornehmſten Aufgaben. Mit ihrer Durchfüh⸗ rung hat das Oberkommando der Wehrmacht die Abteilung „Allgemeine Wehrmacht angelegenheiten(W. Allg.)“, Berlin W 35, Bendlerſtr. 4, beauftragt. Dieſe hat nun ihrerſeits eine Anzahl„Gräberoffiziere“ in das beſetzte Gebiet und in das Operationsgebiet entſandt, die an Ort und Stelle die notwendigen Maßnahmen zur Sicherſtel⸗ lung bereits bekannter Grabſtätten und zur Erkundung und Beſtimmung unbekannter Gräber treffen. Damit iſt erſt die Grundlage für die weitere Arbeit geſchaffen. Alsdann beginnt die Erkundung von beſonders geeigneten Plätzen für die An⸗ lage großer Ehrenfriedhöfe, auf denen die in eng verſchworener Kampfgemeinſchaft zuſammengeſchweißten Tap⸗ feren auch im Tode vereint bleiben. Die Beiſetzung ſoll dort möglichſt nach Truppenteilen in Einzelſärgen erfolgen; die An⸗ lage von Kameradengräbern iſt nicht beabſichtigt. Diejenigen Angehörigen, die aus zwingenden Gründen auf der Aeberführung beſtehen zu müſſen glauben, können an eine ſolche erſt dann denken, wenn alle Vorbereitun⸗ gen der Gräberofftziere für Umbettungen der Gefallenen er⸗ ledigt ſind. Die Angehörigen, die bereits entſprechende An⸗ träge an das Oberkommando gerichtet haben, erhalten recht⸗ zeitig Mitteilung. So ſehr nun die Wehrmacht die Wünſche der nächſten Angehörigen verſteht, ſo muß doch immer wie⸗ der gebeten werden, daß ſich die Antragſteller nochmals genau überlegen, ob ſie recht daran tun, den Toten ſeiner Kampfgemeinſchaft zu entreißen und ihn abſeits von ſeiyen Kameraden zu betten. Es muß für ſie doch ein tröſten⸗ det Gedanke ſein, daß die Ehrenfriedhöfe von der Wehrmacht ſtets gepflegt und als Mahnmale deutſchen Heldentums aus⸗ gebaut werden. Die Erfahrung hat bereits gelehrt, daß viele Angehörige, welche die Rückführungsabſicht damit begründeten: er ohh oder der Mann habe felbſt dieſen Wuünſch gehabt, in der Heimat beigeſetzt zu werden, nach gründlicher Prüfung davon Abſtand nahmen. Sie durften ſich ſagen, daß ihr Toter den Wunſch nicht geäußert haben würde, wenn ihm ſchon damals bekannt geweſen wäre, daß die Wehrmacht ſeine Grabſtätte in ihre Obhut nimmt und über ihnen Mahnmale errichtet, die alle Zeiten überdauern und Pilgerſtätten des ganzen deut⸗ ſchen Volkes werden. Um den Beſuch dieſer Gedächtnisſtätten zu erleichtern, werden ſie ſo errichtet, daß ſie verkehrstechniſch gut zu erreichen ſind. Für die nächſten Angehörigen werden Roman von Otto Hans Braun. Axel überlegte aber doch, und zwar ſehr angeſtrengt An eine Heirat mit Anne hatte er ernſtlich nie gedacht, Für ihn ſtand feſt, daß nur Hermi einmal Herrin auf Staffenberg werden ſollte. Sobald ſie in Amerika Dollars gemacht hatte, ſtand ihm Kapital zur Verfügung, um Anne ihr Vermögen zurückzugeben. 5 Sollte er der Mutter reinen Wein einſchenken? Sie hatte damals eingewilligt, daß von einer Heirat mit Liſe nicht mehr die Rede ſein ſolle, aber doch nur, weil er mi Tatſachen aufwarten konnte, die für ſich ſelbſt ſprachen Was er ihr heute vorlegen konnte, war doch nur ein Pro⸗ iekt, ſeiner Meinung nach allerdings ein totſicheres, aber Er ſah ſich einer Klippe gegenüber, deren Wenn auch Gefahr er nur durch ein kluges, taktiſches Manöver zu entgehen vermochte. „Du magſt recht haben, Mama, daß ich mit beiden Händen zugreifen ſollte, ich möchte mich jedoch mit dem Hedanken erſt vertrauter machen.“ ä „Ich verſtehe Dich nicht! Alle Vorteile ſind gegeben, and da benotigſt Du noch Zeit! Ich finde das ein bißchen ehr umſtändlich, Axel!“ Sie ſagte es zwar lächelnd, aber es klang trotzdem ärgerlich; das war Frau von Staffenbergs Art. „Bitte, ſei mir nicht böſe, Mama. Du mußt zugeben, daß es nicht immer gut iſt, wenn man ſich übereilt.“ „Du ſpielſt auf Liſa von Ortelshoff an. Zugegeben, wir fahren ſo 15 Aber eine noch günſtigere Löſung dürfte ſich nicht finden laſſen. Mir liegt ſchon deshalb daran, von Dir alsbald eine klare Antwort zu bekommen, Wochen an die See möchte.“ pveil der Sommer naht und ich in dieſem Jahre auf einige 8————— dann[päter verbilligte Reſſemöglichkeften ge⸗ ſchaffen werden. Jeder ſoll und wird die Möglichkeit haben. das Grab ſeines für Volk und Vaterland Gefallenen, auch wenn es jenſeits der deutſchen Grenze liegt, zu beſuchen und mit eigener Hand zu ſchmücken. Darüber hinaus beſteht die Möglichkeit, ſeinem lieb Lwten eigen Gedenſſeene anf dem Fr 10950 f ber Hefe matortes inmitten der Gräber ſeiner Sippe zu errichten, wie das während des Weltkrieges häufig eſchehen iſt. Dieſe Zeichen lieben Gedenkens geben den Algehörigen Troſt und die Möglichkeit, ihn an beſonderen Gedenktagen zu ſchmücken oder an ihm Blumen niederzulegen, wie ſie es mit dem Grab getan haben würden.. Badiſche Chronik i a Heidelberg.(Leiche einer Greiſin geländet.) Persönlichkeit der aus dem Neckar geländeten Greiſin iſt ſeftgeſtellt worden. Sie iſt eine 74jährige Frau aus Wien, die in der letzten Zeit in Stuttgart gewohnt hat. Die Frau ſt freiwillig aus dem Leben geſchieden. 5 E Tauberbiſchofsheim.(Diamantene Hochzeit.) Das Diamantene Ehefubiläum feierten die Eheleute Andreas Matthäus Horn und Frau Roſina, geb. Förter aus Groß⸗ einderfeld. Vielfacht Ehrungen wurden dem Paare dar⸗ gebracht. Der Bürgermeiſter überbrachte ein Glückwunſch⸗ ſchreiben des badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler, die Glück⸗ Wünſche der Partei und der Gemeinde. () Karlsruhe, 25. Oktober. () Tödliche Vergeßlichkeit. Ein Mann aus der Schüt⸗ zenſtraße vergaß den Gashahnen zu ſchließen und legte ſich ſchlafen. Er bekam eine ſo ſchwere Gasvergiftung, daß er nach kurzer Zeit geſtorben iſt. (i) Durlach.(In 95. Lebensjahr geſtorben.) Kurz vor der Vollendung ſeines 95. Lebensjahres iſt Dur⸗ lachs älteſter Mitbürger, der Regiſtrator a. D. Friedrich Blum, durch den Tod abgerufen worden. Bis vor wenigen Wochen war der nunmehr Verſtorbene, eine ſtadtbekannte und beliebte Perſönlichkeit, auf ſeinen Spaziergängen anzutreffen und erfreute ſich bis in ſein hohes Alter einer beneidenswer⸗ ten geiſtigen und körperlichen Friſche. () Pforzheim.(Schwerer Sturz vom Fahr⸗ rad.) Als ein 17jähriges Mädchen, das auf der Brettener Straße auf einem Fahrrad nach Hauſe fuhr, einen Laſtkraft⸗ wagen überholen wollte, verlor es die Herrſchaft über das Fahrrad und ſtürzte zu Boden. Mit einer ſchweren Verlet⸗ zung mußte das Mädchen ins Städtiſche Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Die Die rg.(Gegen ein Auto gefahren.) Hier fuhr jährige Sohn eines Freiburger Oberſchullehrers wahrscheinlich aus Anachtſamkeit mit ſeinem Fahrrad gegen einen Kraftwagen und ſtieß mit dem Kopf ſo unglücklich in die Flanke des Wagens, daß er mit ſchweren Kopfwunden bewußtlos in die Klinik eingeliefert werden mußte. Aus den Nachbargauen Speyer.(Diebſtahl in der Dunkelheit) Eir Unbekannter hat aus einer Autohalle während der Verdun⸗ kelung einen neuen Bodenteppich, zwei Polſterſeſſel, einer neuen Dauerbrandofen, eine große elektriſche Stehlampe drei Bodenläufer und drei gebrauchte Autoreifen geſtohlen Wörth.(der Tod auf der Straße) Beim Ueber queren der Straße wurde der in Wörth wohnende Wil⸗ helm Weile durch den Kraftwagen des Willy Hochdorfen aus Nußdorf angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er kurze Zeit darauf geſtorben iſt. Kaiſerslautern.(Fußgänger angefahren.) Eir 25jähriger Fußgänger wurde in der Saarbrücker Straß, durch einen Perſonenwagen angefahren und ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß Lebensgefahr beſteht. Kandel.(Radfahrer von Auto erfaßt.) Ein Radfahrer, der quer über die Straße fuhr, wurde durch einen nachkommenden Perſonenwagen ſchwer zu Boden ge⸗ ſchleudert. Er trug eine Gehirnerſchütterung davon. Landau.(Gift miſcher.) In Rohrbach bei Landau hat ein Einwohner in ſeinen geherbſteten Rotwein ein hoch⸗ giftiges Arſenpräparat gemiſcht. Da bei einigen Leuten, die den Wein probierten, Vergiftungserſcheinungen auftraten, wurde man auf den Giftmiſcher aufmerkſam und konnte ihn hinter die ſchwediſchen Gardinen ſtecken. — Schafhauſen, Kr. Leonberg.(Tödlicher Sturz.) Der 54 jährige Landwirt Ernſt Spengler glitt beim Moſten aus und fiel dabei ſo unglücklich auf den Hinterkopf, daß er ſich einen Schädelbruch zuzog. Spengler ſtarb alsbald nach dem Unfall. — Rottenburg.(In den Neckar gefallen.) In der Nacht fiel eine zu Beſuch angekommene 49jährige Frau aus Bietigheim, die nicht hinreichend ortskundig war, in den zurzeit hochgehenden Neckar. Die Frau wurde etwa 200 Meter weit mit fortgeſchwemmt, bis es ihr unter Aufbietung aller Kräfte gelang, ſich an einem Weidenbuſch ans Ufer zu ziehen. Ihr Handkoffer und Hut ſowie ihre Handtaſche wurden von den Fluten fortgeſchwemmt. AK Motorradfahrer führt in Fußgängergruppe. Der 5 torradfahrer Niedenthal fuhr in ten 12 9105 Fußgänger: gruppe. Dabei wurde der 52 jährige Pferdeknecht Ferdinand Stein ſo unglücklich angefahren, daß er einen Schädelbruch ſowie einen Bruch des Rückgrats erlitt; der Tod krat auf der Stelle ein. Der Motorradfahrer wurde ſchwer verletzt, die übrigen Fußgänger kamen mit leichteren Verletzungen davon. At Krankenhausaufenthalt erſchwindelt. In Köln gelang es zwei Männern, die angeblich aus einem Arbeitslager in der Eifel waren und die dort verunglückt ſein wollten, durch Vorſpiegelung falſcher Tatſachen als Patienten in einem Krankenhaus aufgenommen zu swerden. Nachdem der Arzt bei ihnen nichts feſtſtellen konnte, ſollten ſie nach einigen Tagen wieder entlaſſen werden. Sie verſchwanden aber vor⸗ zeitig unter Mitnahme der ihnen überlaſſenen Wäſche. Fer⸗ ner ſtahlen ſie einem Patienten die Geldbörſe mit etwa 19 Mark Inhalt. Nationaltheater Mannheim „Friſch verloren— halb gewonnen“. Anter dieſem optimiſtiſchen Titel erlebte im Mannheimer Nationaltheater ein Luſtſpiel von Karl Zuchardt ſeine erfolgreiche Uraufführung. Es iſt ein amüſantes, mitunter geiſtreiches, in der Behandlung eines alten Vorwurfs ſehr Lachen e Stück, dem man nicht nur mit Schmunzeln und Lachen, ſondern auch geradezu mit pſychologiſchem Intereſſe fene Die an ſich ſpärliche Handlung wird durch geſchlif⸗ fene, feſſelnde Dialoge getragen.„Natürlich, ich hätte mein Stück auch nennen können:„Die Zähmung der Widerſpen⸗ ſtigen im 20. Jahrhundert“. Aber— Hand aufs Herz, lie⸗ bes Publikum: hätteſt du dir dann eine Eintrittskarte er⸗ ſtanden?“, ſo fragt der Verfaſſer mit Recht. Es geht hier um die„Zähmung“ einer ſehr verwöhnten, launiſchen jun⸗ gen Witwe, die vergebens die Leere ihres Lebens mit be⸗ langloſen Spielereien— zuletzt Tulpenzucht— auszufüllen ſucht. Sie haßt Heiratsanträge, weil ſie auch die im Ueber⸗ fluß hat. Den Nervenarzt Dr. Munk hält ſie nicht für einen ſolchen Mann, der ihr auch mit einem Heiratsantrag kom⸗ men könnte, kaum iſt er jedoch mit ihr ein paar Minuten allein, da kommt auch aus ſeinem Mund völlig unerwartel die verhaßte Frage. Er holt ſich mit Spott und Hohn einen Rieſenkorb, gibt aber ſeine Sache nur ſcheinbar verloren Mit raffinierter Geiſtesgegenwart erklärt er der jungen Witwe, ſein Antrag ſei nur ein Experiment des Arztes, das ihm beſtätigt habe, daß auch bei ihr das gleiche Krankheits⸗ bild ſich zeige wie bei allen anderen Patienten dieſer Art, ie ſei nämlich„pſychaſtheniſch“. Er verſchreibt ihr„Ge⸗ ühlsgymnaſtik“, weil ihre Gefühlsmuskeln verkümmert eien. Sie wird aus ihrer blaſierten Gleichgültigkeit aufge⸗ rüttelt und recht durcheinander geſchüttelt, bis ſie „Ja, Mama“, griff Axel ſofort das Thema auf,„das zat Dir früher immer ſehr gut getan, und ich möchte es Bir auch dieſes Mal empfehlen. Haſt Du ſchon beſtimmte Abſichten?“ „Ich dachte nach Rügen zu gehen, Laubwald und See⸗ ft bekommen mit am beſten. Ein feſtes Reiſeziel habe ich allerdings noch nicht.“ 5 „Wunderſchön! Aber ich für meinen Teil würde gern eine Spritzfahrt nach Italien machen.“ „Du willſt uns nicht begleiten?“ Axel ſetzte ſein bezwingendſtes Lächeln auf, von dem er wußte, daß ſeine Mutter ihm ſchwer widerſtehen konnte. „Mama, da ich doch ſehr wahrſcheinlich Anne heiraten Werde a „Sagſt Du das jetzt nur, um mich umzuſtimmen?“ „Keineswegs! Deine Vorſtellungen haben mir zu denken gegeben. Aber eben deshalb wäre es wohl kein änbilliges Verlangen, dieſe meine letzte Junggeſellenfahrt in das Land meiner Sehnſucht machen zu dürfen. Es iſt doch eigentlich ein Skandal, daß unſereiner noch nicht mal in Venedig war.— Wenn ich dann zurückkehre „Dann erwarte ich aber unbedingt Eure Verlobung „Von meiner Seite aus wirſt Du keinen Widerſtand zu erwarten haben.“ f „And an Annes Einwilligung zweifele ich nicht.“ Axel hätte auf dem Flur am liebſten einen Luftſprung gemacht. Von dieſer Italiendeiſe hatte er ſchon lange geträumt, aber es nie gewagt, damit herauszukommen, weil ihm die Mama das notwendige Geld doch nicht vor⸗ geſtreckt haben würde, was er ſo unter notwendig verſtand. Er hatte ſich allerdings für die Zukunft gebunden, aber konnten von Hermi bis dahin nicht günſtige Nachrichten eintreffen?) 5 8. ** 5 Entgegen ihrer urſprünglichen Abſicht, war Frau von Staffenberg mit Anne nicht nach Rügen, ſondern nach Brunshaupten gefahren. Maßgebend dafür war, daß die 17. Bellrinks ſich dort befanden. Da Anne ſich mit den beiden Wiebe zu dem beſagten Dr. Münk ſelbſt entdeckt und unter dem Glauben, daß es ſich ja leider nur um ein Experiment Munks handle, leiden muß, bis..., na, natürlich bis zum guten Ende. Wie dies alles geſchieht und was noch alles darum und nebenbei ſich ereignet, das zuſammen macht in geſchickter Miſchung den Inhalt dieſes Luſtſpiels aus. Es iſt gut gebaut, enthält manche Lebensweisheit und man⸗ chen ernſten dichteriſchen Ausſpruch als Kehrſeite und Er⸗ gänzung des Heiteren, wie es ſich für ein Luſtſpiel, das dieſe Bezeichnung verdienen will, gebührt. Wohltuend be⸗ rühren auch manche warmen Töne, die der Verfaſſer findet. Die Aufführung war unter der⸗Regie Hans Beckers geſchloſſen und geſchliffen ſowie ſchön gelockert, ſodaß ſie in Verbindung mit dem Thema, das ja das Intereſſe von Mann und Frau in gleichem Maße beanſpruchen darf, ſogar über den nur aus Dialogen beſtehenden 1. Akt leicht hinweg⸗ führte. Ria Roſe hatte hier wieder einmal Gelegenheit, ihre ſtarke Modulationsfähigkeit in ſolchen Rollen zu beweiſen. Karl Pſchigode erſpielt ſich immer ſtärkere Beachtung, auch ſein Dr. Munk war eine fein ausgearbeitete Leiſtung. Karl Marx als freundlicher Onkel, Annemarie Collin als das gar nicht ſo naive kleine Mädel Liſſy, Lola Mebius als Wirtſchafterin, Hans Becker als naturburſchenhafter Diplom⸗ landwirt Ambroſius, Gerd Martienzen in einem Kabinett⸗ ſtückchen als weltfremder Orientaliſt und Joſeph Offenbach in ſeiner ſehr beachtlichen Leiſtung als Diener bildeten im übrigen ein Enſemble, das wie aus einem Guß ſchien. Das Publikum freute ſich und folgte Stück und Spiel mit wach⸗ ſender Anteilnahme, die ſich ſogar in Beifall bei offener Szene Luft machte und zum Schluß in herzlichen Dank für den amüſanten Abend ſich ſteigerte. Der Verfaſſer durfte ihre iiels hedanken. ihre Bewunderer zurückzogen, um Anne den Hof zu mache So gutmütig 10 waren, aber das war ihnen uner⸗ ſich mehrmals ſelbſt für die beifällige Aufnahme ſeines Luſt⸗ Cornel Serr. cv Mädels in Berlin angefreundet hatte, brauchte die Tante ſich auf dieſe Weiſe keine Sorge um geeigneten Anſchluß für Anne zu machen. 5 n a Anne gefiel es auf Staffenberg ſo gut, daß ſie garnicht verſtehen konnte, wie man im Sommer irgendwoanders hingehen konnte, wo es angeblich ſchöner ſei. Aber als ſie Brunshaupten kennenlernte, wurde ſie doch eines anderen belehrt. Die gepflegten Anlagen, die entzückenden Villen, die weit freundlicher unb einladender ausſahen, als das Schloß Staffenberg, die langen Baumreihen im reichen Blätterſchmuck zu beiden Seiten der ſauber gehaltenen Straßen, das allein ſchon ſchien ihr die Reiſe wert zu ſein, Und nun gar erſt der Badebetrieb und das Meer! Ganz verſunken ſtand ſie am Strand wie am Saum der Unend⸗ lichkeit und blickte hinaus auf die unendliche Waſſerfläche Wenn am Horizont eins der großen Schiffe der ſtolzen deutſchen Marine auftauchte und ſein Panzerleib ſich wie ein Meeresungeheuer heranſchob, öffnete be ihre Augen weit in faſſungsloſem Staunen. Es gab viel, unendlich viel hier zu bewundern für ein armes, kleines Menſchen⸗ kind, das nur gelegentlich einmal im Kino einen ſchwachen Abglanz der wahren Größe der Natur geſehen hatte. Sie vermißte Axel nicht, der ihr auf Staffenberg un⸗ entbehrlich geweſen war. Sie beſaß in Lieſelotte und Annemie von Bellrink gute Geſellſchafter, ſie gaben ſich hier freier, als in Berlin, waren munterer und zu jedem Spaß aufgelegt. 1 Leider ſollte das gute Verhältnis nicht lange anhalten. Es ereignete ſich nämlich mehrfach, daß die Bellrink'ſchen Mädels Eroberungen machten, die ſie aber regelmäßig an Anne verloren, der ſich bald das Intereſſe der Herren zu: wandte, wenn ſie ſie in ihrer Begleitung trafen, obwohl Anne garnichts dazu getan hatte; und die Bellrink'ſchen Mädels mußten mit ſauerſüßer Miene zuſehen, wie ſich machen. träglich, und ſie ließen Anne merken, daß ihre fernere Begleitung ihnen abſolut unerwünſcht ſei. Locale Nuudocliau Die Schranke durchfahren und getötet. Ein Kraft⸗ fahrer aus der Pfalz durchfuhr auf der Käfertalerſtraße beim Bahnübergang die geſchloſſene und durch rotes Licht geſicherte Bahnſchranke. Der Motorradler kam auf den Schienen zu Fall, wurde durch einen aus Frankfurt kommenden Perſonen⸗ zug angefahren und zur Seite geſchleudert. Der Tod trat nach lurzer Zeit ein. * Ilvesheim. Das Feſt der goldenen Hochzeit feiern heute Johann Jäger, Inv.⸗Rentner und deſſen Ehefrau Margareta geb. Müller in Ilvesheim, Adolf Hitlerſtr. 321 in noch geiſtiger und körperlicher Nüſtigkeit. Die Gemeinde überreichte dem Jubelpaar einen Geſchenkkorb und auch wir entbieten die beſten Wünſche. Die Preiſe für Geife und Waſchmütel Regelung der Handelsſpannen und Uebergewinne Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat mit ſeiner Anordnung vom 6, Oktober 1939 die Preiſe für Seifen und Waſchmittel geregelt, ſoweit ſie gemäß Anordnung der Reichsſtelle für induſtrielle Fettverſorgung in Zukunft noch hergeſtellt werden. Für Einheitsfeinſeife beträgt der Klein⸗ verkaufspreis höchſtens 15 Pfg., für Raſierſeife 20 und für Waſch⸗(Seifen⸗)Pulver 22 Pfg. für das Normalpaket zu 250 Gramm und 42 Pfg für das Doppelpaket zu 500 Gramm. Die Handelsſpannen für die verſchiedenen Handels⸗ typen ſind ebenfalls geregelt; ſo betragen z. B. die Nach⸗ läſſe des Zwiſchenhandels 30 v bei Seifen und 20 vH bei Waſchpulver, die des Großhandels einheitlich 15 oh, berech⸗ net vom Verkaufspreis der betreffenden Type. Da nach den vom Beauftragten für den Vierjahresplan, Generalfeldmarſchall Göring, gegebenen Grundſätzen in einer kriegsverpflichteten Volkswirtſchaft ungerechtfertigte Gewinne nicht zugelaſſen werden können, iſt in 8 7 ange⸗ ordnet, daß alle Herſteller ihre Ueber gewinne auf einem Sonderkonto zu verbuchen haben. Dieſes Son⸗ derkonto dient dazu, künftige Preiserhöhungen durch Ver⸗ teuerung der Rohſtoffpreiſe aufzufangen. Um indeſſen den Betrieben einen Anreiz zu größtmöglicher Leiſtungsſteige⸗ rung zu geben, ſollen ihnen 10 vH dieſer Gewinne belaſſen bleiben als„Fleißprämie“. Damit iſt eine möglichſt niedrige und gleichbleibende Preisſtellung im Intereſſe des Verbrauchers gewährleiſtet worden in einer Weiſe, die gleichzeitig die Unternehmerinitiative wachhält. 8 Machenſchaften eines Bezirksdirektors Mannheim. Von der Mannheimer Strafkammer wurde der 54jährige Bezirksdirektor Theodor Linnebach aus Mannheim wegen Untreue, Betrugs und gewinnſüchtiger Urkundenfälſchung zu einem Jahr vier Monaten Gefängnis und 2500 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der Prozeß hat gerade in Mannheim großes Aufſehen erregt, da der Angeklagte 1 geſchäftlich und geſellſchaftlich eine große Rolle ſpielte. uch als Offizier im Krieg hat er ſich bewährt. Durch flei⸗ ßige Arbeit und perſönliche Tüchtigkeit hat er die unbedeu⸗ tende Bezirksdirektion groß ausgebaut und wird als ein Verſicherungsfachmann 975 5 Formats betrachtet. Bis 1933 hatte er ein garantiertes Einkommen von 2000 Mark mo⸗ natlich, das ſpäter auf 1250 Mark herabgeſetzt wurde. Da er nicht gewillt war, ſeine Lebenshaltung entſprechend zu ändern, verfiel er auf den Gedanken, ſich auf krummem Wege Proviſionen zu verſchaffen. Er ſetzte eine ihm bekannte Frau und ſeinen noch im Knabenalter ſtehenden und kran⸗ ken Sohn unter falſchen Angaben als Verſicherungsagenten ein, natürlich nur formell, um die Proviſionen von Ver⸗ 5 die er ſelbſt abgeſchloſſen hatte und für die er onſt keine Proviſion bekommen hätte, in die eigene Taſche ſtecken zu können. Auf dieſe Weiſe erzielte er 15000 Mark im Laufe eines Jahres. Vor Gericht vertrat er die Meinung, die Angelegenheit ſei doch rein privatrechtlicher Natur. Die mitangeklagte Bekannte, die vom wahren Sachverhalt nichts zu wiſſen vorgab, wurde zwar für ſchuldig befunden, doch war ihre Strafe ſo gering, daß ſie unter die Amneſtie fällt. Der Staatsanwalt hatte zwei Jahre Gefängnis und 5000 Mark Geldſtrafe gegen Linnebach beantragt, das Gericht be⸗ ee aber verſchiedene Tatſachen zu Gunſten des An⸗ deklaaten. „ Für Weihnachtsbäume wird vorgeſorgt. Auch in dieſem Jahre wird, wie in früheren, dafür geſorgt, daß der Weihnachtsmarkt rechtzeitig mit Weihnachtsbäumen beſchickt wird, daß die Preiſe nicht überteuert werden und daß genü⸗ gende Mengen zum Verkauf bereitſtehen. Die Reichsſtelle Holz hat bereits jetz eine Anordnung erlaſſen, wonach nur derjenige zum Groß⸗ und Kleinhandel mit Weihnachtsbäu⸗ men berechtigt iſt, der einen von ihr ausgeſtellten Marktaus⸗ weis beſitzt. Dadurch iſt eine genaue Ueberwachung der Händlerſchaft möglich, ſodaß unliebſame Erſcheinungen z. B. Preistreibereien, wie ſie früher bei dem unkontrollierten Heer der Händler an der Tagesordnung waren, heute ausgeſchloſ⸗ len ſind. Gleichzeitig mit der Ausgabe des Ausweises wird die Zahl, Art und Größe der Bäume feſtgeſetzt, die der Händler einkaufen kann. Es ſollen nicht zuviel Bäume ge⸗ ſchlagen werden, aber wiederum ſo viel, daß in jeder Familie ein Weihnachtsbaum ſtehen kann. Kriegslöhne und ⸗gehalter Neue Beſtimmungen Berlin, 26. Oktober. Von dem Grundſatz ausgehend, daß niemand am Kriege verdienen ſoll, hat der Reichsarbeits⸗ miniſter in den Zweiten Durchführungsbeſtimmungen zum Abſchnitt III der Kriegswirtſchaftsverordnung, die im RGBl! Seite 2028 veröffentlicht ſind, einen allgemei⸗ nen Lohn⸗Stop angeordnet. In dieſer Verordnung iſt beſtimmt worden, daß für die Dauer des Krieges die gel⸗ tenden Lohn⸗ oder Gehaltsſätze ſowie ſonſtige regelmäßige Zuwendungen nicht erhöht werden dürfen. Auch die Gewäh⸗ rung einmaliger Zuwendungen mit dem Ziele, die Arbeits⸗ verdienſte entgegen dieſem Verbot zu erhöhen, iſt unterſagt. Von dieſem Lohn⸗Stop werden jedoch die Erhöhungen nicht berührt, die ſich aus den Vorſchriften eines Geſetzes, einer Tarifordnung oder einer vom Reichstreuhänder oder Son⸗ dertreuhänder der Arbeit gebilligten Betriebs Dienſt)⸗Ord⸗ nung ergeben oder die auf einer Anordnung des Reichstreu⸗ händers der Arbeit beruhen. Damit iſt ſichergeſtellt, daß Ver⸗ ienſterhöhungen, die ſich aus einem Aufrücken in eine höher entlohnte Altersſtuſe, Berufs⸗ oder Tätigkeitsgruppe erge⸗ ben, nicht ausgeſchloſſen ſind. Da Verdienſterhöhungen in Auswirkung einer geſtiegenen Leiſtung nicht unterbunden werden ſollen, ſind die Akkord⸗Verdienſte nicht begrenzt wor⸗ den. Es iſt hier lediglich unterſagt, feſtgeſetzte oder ausge⸗ brobte Akkorde mit dem Ziele der Erhöhung des Arbeits⸗ boerdienſtes zu ändern. Wenn ſo eine Erhöhung der Gehäl⸗ ter und Löhne verboten iſt, kann es auch nicht zugelaſſen werden, daß der Unternehmer von ſich aus ohne ſede Kon⸗ trolle Löhner und Gehälter ſenkt. Eine Senkung der Arbeitsentgelte iſt daher grundſätzlich un⸗ terſagt. Gebieten die Verhältniſſe eines Betriebes den⸗ noch eine Zurückführung der Löhne oder Gehälter, ſo muß der Reichstreuhänder der Arbeit hierzu ſeine Genehmigung geben. Ebenſo iſt zur Herabſetzung nicht leiſtungsbedingter Entgelte(Locklöhne) die Zuſtimmung des Reichstreuhänders erforderlich. Soweit ſich Zweifelsfragen auf dem Gebiet der Lohnge⸗ ſtaltung ergeben ſollten, wird es ſich empfehlen, ſich zwecks näherer Auskunft an den zuſtändigen Reichstreuhänder der Arbeit zu wenden. Koͤß⸗Arbeit in Baden Bauern und Soldaten in froher Gemeinſchaft. NSG. Es iſt der Wunſch und Wille des Führers, daß auch in dieſen Tagen großer politiſcher Ereigniſſe das kul⸗ turelle Leben unſeres Volkes nicht in den Hintergrund tritt, ſondern gerade jetzt dem deutſchen Menſchen gezeigt wird, welche wertvollen Kultur⸗ und Volkstumsgüter er zu vertei⸗ digen hat. Der Gauwart der NS.„Kraft durch Freude“ in Baden, Pg. Hafen, hat bei der letzten Tagung der Kreis⸗ warte die Initiative ergriffen und die Parole für die kom⸗ menden Wochen und Monate gegeben. Höchſter Einſatz aller Dienſtſtellen iſt erforderlich, um den abwechflungsreichen und oielgeſtaltigen Veranſtaltungsplan durchzuführen, der Front und Heimat gleichermaßen erfaßt und beide in einem unzer⸗ reißbaren frohen Bekenntnis zu unſerem Leben und ſeinen Forderungen vereinigt. In allen Kreiſen wurde die Kd.⸗ Arbeit aufgenommen und überall eine große Sehnſucht nach Veranſtaltungen feſtgeſtellt. Der- deutſche Menſch hat das Bedürfnis nach kulturellen Leiſtungen, nach harter Tagesarbeit will er Entſpannung. Die ſchwere Erntearbeit kann den Bau⸗ ern nicht davon abhalten, die Theater-, Varietee⸗ oder Volkstumsabende von„Kraft durch Freude“ zu beſuchen und einige Stunden in froher Gemeinſchaft zu verbringen. Das erleben wir jetzt, als wir uns in einem Bauerndorf unſeres Haues befinden und im Saale, in dem eine„Kd.“ ⸗Veran⸗ ſtaltung ſteigt, Mühe haben, noch einen Sitzplatz zu bekommen. Wir merken es gleich: Heute iſt original oberbayeriſcher Bauernhumor Trumpf. Den frohen Geſichtern ſieht man es an, daß„Kraft durch Freude“ einen großartigen Schlager ins Dorf gebracht hat. Erwartungsvoll blicken alle auf die Bühne, alle Spuren von Müdigkeit ſind gewichen und jeder iſt heiter geſtimmt, nun einen Abend mit einer oberbayeriſchen Bauernbühne zu erleben. Zunächſt zieht Schrammelmuſik un⸗ ſere Bauern in den Bann. Ohne Dreingaben geht es nicht. Dann läuft ein Luſtſpiel über die Bretter, daß von Anfang bis zum Ende der Saal vor Beifall dröhnt. Ein urwüchſiger, volkstümlicher Humor hat bei unſeren Bauern den richtigen Widerhall gefunden und ſeine herzerfriſchende Wirkung nicht verfehlt. Alle Sorgen und Laſten des Alltags ſind vergeſ⸗ ſen, Kraft und Freude halten ihren Einzug. Jodlergeſang ſteigert die Stimmung und läßt die Veranſtaltung in einen echten oberbayeriſchen Heimatabend ausklingen. Aber die be⸗ geiſterten Bauern, auf die am nächſten Tage viel Arbeit und Mühe wieder wartet, 1 05 noch lange nicht nach Hauſe. Als der Vorhang fällt, bleiben ſie ſitzen, bis die Thea ſich zu ihnen geſellt und Schrammelmuſik und Jodlergeſang erneut erklingt. Inmitten der Dorfgemeinſchafk ſingt und muſtziert nun dieſe volkstümliche Bühne, die mit ihren hei⸗ matlichen Liedern nur dankerfüllte Zuhörer findet. Soldaten vom benachbarten Standort begrüßen ihre oberbayeriſchen Landsleute und verbringen mit ihnen und der Bevölkerung moch eine Stunde in herzlicher Kameradſchaft. Inzwiſchen hat der Alltag wieder unſere Bauern vom Dorf aufgenommen und ſie in die Erntearbeit und Herbſtbe⸗ ſtellung eingeſpannt. Der Pflug durchfurcht wieder das Land und ebnet der Saat den Boden. Aber der„Kraft durch Freude!-Abend wird noch lange froher Mittelpunkt des Dorf⸗ geſprächs ſein und allen Dorfbewohnern in dankbarer Erin⸗ nerung bleiben. G. — ö Die Einreiſe in die Saarpfalz. Die Einreiſe in die Kreiſe: ler, St. Ingbert, wirtſchaftlichen Gründen Grund eines beſonderen Ausweiſes möglich. der für den Wohnort des Verwaltungsbehörde bahn nach Orten in gegen Vorlage eines gültigen Ausweiſes ſtatt. Freiwillige für die Kriegsmarine Starker Andrang von 3 den machte es ſehr bald nach Kriegsausbruch notwendig, auch für die Kriegsmaring die Annahme von Einſtellungsgeſuchen eine Zeitlang zu ſper⸗ 0 Dieſe Sperre iſt jetzt wieder aufgehen wor⸗ n. Die trotz der Sperre eingelaufenen zahlreichen Einſtel⸗ lungsgeſuche deutſcher Männer jeden Alters beweiſen, daß auch der Kampf zur See für Führer und Volk und damit für unſere Freiheit richtig verſtanden iſt, und daß Deutſch⸗ lands Söhne erwarten, ſo ſchnell wie möglich eingeſtellt und gegen den Feind eingeſetzt zu werden, um vor allem an den Erfolgen unſerer tapferen UA-Boot⸗Beſatzungen ſelbſt teil⸗ zuhaben. Die Einſtellungsgeſuche werden oft an Dienſtſtellen gerichtet, die mit der Einſtellung nichts zu tun haben. Dadurch entſteht eine Verzögerung in der Bearbei⸗ tung, die der Freiwillige aber nicht erwartet. Die Marine⸗ Freiwilligen müſſen Folgendes beachten: 1. Die Kriegsmarine nimmt nur ſolche Freiwillige die mindeſtens 17 Jahre alt ſind. Sie ſollen in der Regel auch nicht älter als 25 Jahre ſein. Gemuſterte, aber nicht ausgehobene Dienſtpflichtige, können ſich freiwillig zum Ein⸗ tritt in die Kriegsmarine melden, ſofern ſie den Altersbedin⸗ gungen entſprechen. 2. Das Einſtellungsgeſuch iſt an das Wehrbezirkskom⸗ mando zu richten, das für den Wohnort des Freiwilligen zuſtändig iſt. 3. Für das Einſtellungsgeſuch iſt ein„Meldevordruck⸗ für die Einſtellung als Freiwilliger in die Wehrmacht zu be⸗ nutzen. Dem Meldevordruck iſt ein„Fragebogen für Freiwil⸗ lige der Kriegsmarine“ und ein ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf beizufügen. Meldevordruck und Fragebogen ſind bei den Wehrmeldeämtern und bei den polizeilichen Meldebehörden erhältlich. a 4. Wer bei einem beſtimmten Marineteil eingeſtellt wer⸗ den will, kann das im Meldevordruck angeben. Der Wunſch wird nach Möglichkeit berückſichtigt. 5. Zum Arbeitsdienſt werden die Freiwilligen nicht herangezogen. 6. Eine Meldefriſt beſteht nicht. Einſtellungsgeſuche kön⸗ nen jederzeit eingereicht werden, aber nur an die Wehrbe⸗ zirkskommandos. Es hat keinen Zweck, daß die Freiwilligen, wie es in letzter Zeit häufig vorgekommen iſt, ſich an höhere militäriſche Dienſtſtellen und Befehlshaber oder an Partei⸗ ſtellen wenden, da ſie deren Zeit nur unnötig in Anſpruch mehm⸗⸗. 5 25 5———— Deutſche Edelkaſtanien Bisher kam die Edelkaſtanie bei uns nur vereinzelt vor. Nachdem man aber die denkbar beſten Erfahrungen gemacht hat und feſtſtellte, daß auch ältere Bäume gut gedeihen und außerordentlich fruchtbar ſind, iſt man in der letzten Zeit dazu übergegangen, die Edelkastanie im großen anzubauen. Wir begegnen der Marone auf den Bauernhöfen im Rhein⸗ land, zwiſchen den Obſtbaumkulturen in der Pfalz und am Niederrhein, an der Bergſtraße und in großen Anlagen auf den Bönninghardthöhen im ſüdlichen Rheinland. Die größten und auch natürlichſken Vorkommen der Edelkaſtanie aber haben wir im Taunus. Die Wälder rund um Kron⸗ berg ſind mit Maronen durchſetzt, ja man findet ſie ſtellen⸗ weiſe in ſo großer Anzahl, daß man geradezu von Kaſtanien⸗ wälbern ſprechen kann. Die Edelkaſtanie hat außerdem noch den Vorzug, daß nicht nur die Frucht, ſondern alles am Baum verwendet werden kann. Das junge Holz wird gerne als Rebenſtütze benutzt, das Pfahlholz erreicht in feiner Dauerhaftigkeit die Eiche, das Holz von Stamm und Aſtz wird gerne als Schiffs⸗ und Häuſerbauholz verwendet und die ſchön gemaſerten Wurzeln braucht der Drechſler. ee 2 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerskag, 26. Oktober: Miete Ds und 1. Sonder⸗ miete D 2: Pantalon und ſeine Söhne. Luſt⸗ ſpiel von Paul Ernſt. 1 19.30, Ende 21.30 Uhr. Freitag, 27. Oktober: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 21, 87, 121 bis 153, 284 bis 286, 359, 381 bis 386, 508 bis 510, 518 bis 520, 528 bis 530, 538 bis 540, 548 bis 550, 558 bis 360, 570, 580: Prinz Friedrich von Homburg. Schaufpiel von Heinrich von Kleiſt. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr. Samstag, 28. Oktober: Außer Miete: Das Land des Lächelns. Operette von Franz Lehar. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). ieee Eier⸗Verſorgung. Auf den Abſchnitt L. 48 der Rährmittelkarte kann bis zum 29. Oktober 1939 ein Ei für jeden Verſorgungsberechtigten entnommen werden. Die Entnahme iſt nur in den Verkaufsſtellen möglich, die bei dem Ende September erfolgten Aufruf des Abſchnites L 48 auf der Rückſeite des Stammabſchnitts der bisherigen Lebensmittelkarte ihren Stempel auf⸗ gedruckt haben. Die Kleinverteiler haben den neuen Abſchnitt L 48 bei Abgabe des Eies von der Rährmittelkarte abzu⸗ trennen; er iſt wie üblich abzuliefern. Bezugſcheine werden jedoch dafür nicht erteilt, ſondern nur Ab⸗ lieferungs-Quittungen. Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt. Der Landrat— Ernährungsamt Abt. B. Achtung! In einer hieſigen Wirtſchaft wurde ein grauer Herren Gabardine⸗Mantel m. d. Inſchriſt: E. Breuninger A.⸗G. verwechſelt. Umtauſch bei W. Wieſer⸗ Illi. gan, Fir de (Mieersburgerſtr) Lohnzahlung bis Meßhircherſtr. verloren. Abzg. 6 Belohng. in der eſchäftsſt. d. Bl. Unentbehrlich iſt die neue Reichslohn⸗ in jeder Gröſle und Ausführung Steuertabelle schnellstens Werdet für Wochenlohn, 1 ere et, Neckar-Bote-DTuckerel der d donate CCC N. S. V. u haben in der eſchäftsſt. d. Bl. aeeeeeeeeeeeeeeeeeenememmummummmumeunamummmnummummanmmmomn Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung. Kecleat- Bate- Prucliæcei. U oaoooododdodo dow Reſtkreis Merzig⸗Wadern, Saarlautern, Saarbrücken⸗Stadt, Saarbrücken⸗Land, Ottwei⸗ g Homburg, Zweibrücken, Bergzabern, Pir⸗ maſens, Landau und Germersheim iſt für Zivilperſonen, die in dieſen Kreiſen nicht ihren Wohnſitz haben, ſich aber aus dorthin begeben müſſen, nur auf i b Die Ausſtellung eines ſolchen Ausweiſes darf nur in dringenden Fällen bei Antragſtellers zuſtändigen unteren (Landrat oder Polizeipräſident) bean⸗ tragt werden. Die Ausgabe von Fahrkarten durch die Reichs⸗ den obengenannten Kreiſen findet mir r 10 Wang obere zue ue sog uo bomuslſpc ug u eee ee een gun ohr aue avch 80 : dhcp pr FF ausgnchl gun ue dau nen mung ne uhvgsuegeg D zobiod uhvgz dig güne szeldgh d uebuppunv sed use eu sed oute uebiae od ueseupid a1 zen uereſl i uedujegun; quenz ur lee e ene e un a eunzng za un cpau di bung svn— jgaggebd aon dune agen F och z bunden da c ede ee eee gg; rue die A enen e euhef Spec seg bunezg eig uv pin iignui a z uebn zz eig ui ag neon usupa t 51 Lag aquespoct bulag sva inv guvc did eigerck eavöorvogz Solligo e sed bngz luv Ueglogcß uoumpfuse usuiel Inv pnane ucavg de Rur eplveg 85 5 5 8 1e 5“ „nan gojch uean Inv Kozusch une ggoch ava 168 in sogſgß“ „adid ug 08“ pnane ajvavg lola„lazech vs“ „eig ſpefl og“ pnagoguvumog led inv usauseq och sog om nv dig pugusbnzz uefeid uf len„uso onvc“ „Uolgpe 10 Seh a1 p dec aun auchn ur nn uus“ „Cusumozeb sohv spa in dic a0 18“ „usuusg Jiu piu na nlava maden piu na une eeapbapocg ufezg“ „eee 0 i uupg“ „Cusuumoz ne aupez ⸗ocß dg sog u un gh uvm in som reg“ aujecppf 40 oeubebſue„ollog se dog Sgaeigreiehc de vg“ eee e ee„ebaps“ ⸗go y dbvaf gun ujellozvg ep 8“ de ff 0 „euer used 4 Seen „Inv Saeldiuvc sed ueunpzg usegefun usg ur hub sz jofac piu r ohh ges eue nec ee eee ere aba udzcz“ 4 udn„ue Sncpca ann pg“ Teile ure den vont ufsppg ul „e uegeſoh tenlg uo piu pid c oog qiogsoc“ auolckupz bunden zorg! e „ Heꝛnom usnvmze pe ub icppetz dleig chu ng ga iu 9p STe“ ole 4e eb„ofeabbapls 8 uig 8“ Aula 18 Ueng! 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Aber lie hatte das Gute, daß ſich Harald in der holländiſchen Sprache vervollkommnen konnte, deren Anfangsgründe er dereits während ſeines Aufenthaltes in Südweſt gelernt hatte. Ihm als Niederdeutſchen fiel es nicht ſchwer, die, Sprache zu erlernen, die, wie Meierdierks behauptete, nötig für ihn ſei, wenn er auf einem holländiſchen Schiff un⸗ terkommen wollte. „Als Deutſche finden wir nirgends Aufnahme,“ ſagte er.„Nicht einmal als Paſſagier, denn die Kapitäne haben viel zu große Angſt vor den engliſchen Kreuzern, die ihnen jeden deutſchen Matroſen fortnehmen und auch die Paſſa⸗ giere gefangenſetzen.“ „Das iſt eine Infamie!“ „„Ja, mein lieber Herr von Oſten, das iſt es. Aber was iſt dagegen zu machen? Die Engländer haben nun einmal die Macht auf der See.“ „Sie wird auch noch gebrochen werden.“ „Wir wollen es hoffen, aber vorläufig müſſen wir da⸗ mit rechnen.“ Harald ſah es ein und vertraute ſich der Führung des ſchlauen Händlers an. In Kimberley beſorgte dieſer f für Harald die Papiere des holländiſchen Matroſen Ja⸗ kob Witkamp, er kaufte ſie einem armen Teufel für ein paar Taler ab— er ſelbſt erwirkte ſich einen Paß, da er früher in Kimberley anſäſſig geweſen war. So kamen ſie auf den holländiſchen Dampfer„Königin Emma“, Meierdierks als reicher Diamantenhändler, Ha⸗ rald als einfacher Matroſe, der das Deck ſcheuern, Karkof⸗ fel ſchälen und Kohlen tragen mußte. Die anderen Matroſen, rohes Schiffsvolk aus Amſter⸗ dam, ſahen ihn allerdings mißtrauiſch an und begannen ihn zu hänſeln. Als er aber einen von ihnen bei einer ſol⸗ chen Gelegenheit mit einem kräftigen Fauſthieb zu Boden geſchlagen hatte, hatten ſie Achtung vor ihm und ließen ihn in Ruhe. Als Harald am Tage, nachdem er mit Margarete ge⸗ ſprochen hatte, in der Kombüſe ſaß und Kartoffeln ſchälte, trat einer der Stewards der erſten Kajüte auf ihn zu und ſchien aufmerkſam ſeine Arbeit zu beobachten. Der Steward war ein ſchlanker 70 von etwa drei⸗ ßig Jahren. Aus dem feinen Geſicht blickten zwei große, dunkle Augen hervor, das ſchwarze Haar umkräuſelte in kurzen Locken ſeine Stirn. Harald war es unbequem, daß ihm der Mann ſo auf⸗ merkſam zuſah.„Wollen Sie etwas von mir?“ fragte er auf holländiſch. Der Steward lächelte. „Sie ſprechen das Holländiſche recht gut,“ ſagte er auf deutſch mit ausgeprägtem öſterreichiſchen Dialekt.„Aber weshalb ſprechen's net deutſch?“ 0 11 0 „Ich bin kein Deutſcher,“ entgegnete er, ſich unwillkür⸗ lich der deutſchen Sprache Hehe fh Der Steward lachte laut und luſtig auf. 5„Machen's mir keine Flauſen vor,“ ſagte er, mit dem Finger drohend.„Sie ſind ein Deutſcher, ebenſo gut wie ich ein Oeſterreicher bin 5 i „Sie ſind Oeſterreicher? Wie kommen Sie hierher?“ „Grad ſo wie Sie, ich möcht' mich nach der Heimat durchſchmuggeln, um in mein Regiment einzutreten.“ „Sie ſind Soldat?“ „Ja. grad' ſo wie Sie. Freiherr von Stefani, Leutnant der Reſerve im k. u. k. Dragonerregiment Nr. 6— zu die⸗ nen, Herr Kamerad.“ „Sie reichten ſich die Hände und Harald nannte auch Na 7 „Sie haben da einen ſchlechten Platz erwiſcht err Kamerad“ meinte der falſche Steward dec feln ſchälen und Kohlen tragen wär' nix für mich.“ „Ja— was ſoll man machen?“ „Können's net Steward werden wie ich?“ 1 mein Paß lautet auf den Matroſen Jakob Wit⸗ „Ah ſo— na, alſo auch gut. Aber ich werd' Ihnen ab und zu einen guten Biſſen zukommen laſſen— der Koch, 1 Landsmann von mir, ein Böhm!— der verrät uns net. „900 1 1.55 2 775 „Na, 5 i on gut. Kameraden müſſen ſi elfen. Alſo auf Wiederſehen, Herr Kamerad, 10 n 10 en Speiſeſaal.“ 5 Er verabſchiedete ſich mit nochmaligem Handſchütteln und entfernte ſich, die Serviette unter dem Arm, daß et wie ein wirklicher Kellner ausſah. Harald begab ſich wieder an das Kartoffelſchälen. Von nun an hatte er aber über ſeine Verpflegung nicht mehr zu klagen. Wenn er in der Küche Kartoffeln ſchälte oder die Teller abwuſch, brachte ihm Herr von Stefani ſtets von dem Diner, das für die Paſſagiere der erſten Kajüte ſerviert wurde. Und manche ſtille Stunde unterhielten ſie ſich in einem unbelauſchten Winkel und tauſchten ihre Hoffnungen und Erwartungen aus. Stefani brachte auch die Telegramme mit, die die Funkſtation des Dampfers aufgefangen und die in der erſten Kajüte mitgeteilt wurden. So erfuhren ſie von den Siegen der Deutſchen und der Oeſterreich⸗Angarn, und ſtolze Freude erfüllte ihr Herz. Margarete ſprach Harald nicht wieder. Wohl ſah er ſie öfter von weitem, und Meierdierks brachte ihm ihre Grüße; aber die Gelegenheit, ſie zu ſprechen, kam nicht wieder, ſo ſehr ſich auch beide nach ihr ſehnten. Meierdierks mahnte ur größten Vorſicht; der erſte Offizier ſchien Verdacht ge faßt zu haben, er beobachtete heimlich Harald und ſtellte ihn nicht mehr zur Wache auf Deck ein. Die ſonnigen, warmen Tage des Südens verſchwanden. Man näherte ſich den nördlichen Breiten, und düſtere Ne⸗ belwolken verhüllten den Himmel. Im Meerbuſen von Biskaya warf ſie ein heftiger Sturm hin und her. Erſt als man ſich dem Kanal näherte, klärte ſich das Wetter auf. Aber es herrſchte ein ziemliche Kälte. Der Herbſt und der Winter kündigten hier ſchon ihre Herrſchaft an. Margarete lehnte in einem Seſſel auf dem Promena⸗ dendeck und ſchaute ernſten Auges auf das graue Meer hinaus, das in langen, ſchaumgekrönten Wellen unter der friſchen Briſe daherrollte und ſich brauſend an dem Bug des Dampfers brach, der in ſchneller Fahrt der heimiſchen Küſte zuſtrebte. Einzelne Möven ſchoſſen auf ſtarken Schwingen pfeilgeſchwind vorüber und verſchwanden in der Ferne, ein Zeichen, daß man ſich der Felſenküſte Eng⸗ lands näherte. Meierdierks ſtand in Margaretes Nähe und ſah auf⸗ merkſam durch ſeinen Krimſtecher in die Ferne. Plötzlich ſetzte er das Glas ab und wandte ſich an das junge Mäd⸗ chen mit der haſtigen Frage: „Sehen Sie dort den ſchwarzen Punkt auf der See, Fräulein Hohenfeld?“ Margarete richtete ſich empor. „Ich habe ihn ſchon lange bemerkt,“ entgegnete ſie,„aber ich weiß nicht, was es iſt— es ſcheint mir ein großes Boot zu ſein.“ „Da— ſehen Sie durch mein Glas!“ Margarete nahm das Glas, ſah eine Weile hindurch und ſagte:„Ja, es iſt ein Boot— es kommt raſch näher. Es iſt ſehr merkwürdig „Wiſſen Sie, was für ein Bot das iſt?“ L „Ein Anterſeeboot— wir werden noch ſeine nähere Bekanntſchaft machen.“ „Wir befinden uns doch auf einem neutralen Schiff.“ Ja— aber wenn wir Bannware an Bord haben In dieſem Augenblick ertönten die Schiffsglocke und die ſchrille Pfeife des Oberbootsmanns. Auf der Kommando⸗ brücke ſtand der Kapitän inmitten einiger Offiziere. Auf⸗ merksam ſahen ſie in die Ferne. „Aha,“ fegte Meierdierks.„Da oben hat man das Un⸗ terſeeboot auch bemerkt und rüſtet ſich zu ſeinem Empfang. Da— jetzt geht die niederländiſche Handelsflagge hoch!“ Margarete trat an die Seite Meierdierks. Mit Inter⸗ eſſe ſah ſie dem Näherkommen des Anterſeebootes entgegen, das wie ein lebendiges Weſen, oft überſpült von den ſchäumenden Wellen, ſich raſch näherte. An eine Gefahr dachte ſie nicht. Es war ja ein friedlicher Handelsdamp⸗ fer, auf dem man ſich befand. Die„Königin Emma“ verlangſamte ihre Fahrt. Auf dem unteren Deck ſammelte ſich die Mannſchaft; die Paſſa⸗ 1 0 kamen aus ihren Kabinen und waren ſehr aufge⸗ Legt Der Kapitän beruhigte ſie.„Wir haben nichts zu be⸗ fürchten, meine Damen und Herren,“ ſagte er.„Wir fah⸗ ren unter neutraler Flagge Plötzlich ſchoß ein Feuerſtrahl aus dem Anterſeeboot hervor, ein dumpfer Krach ſolgte und vor dem Bug des Dampfers platzte eine Granate in die See, daß eine hohe Waſſerſäule emporrauſchte. Ein Klingelzeichen ertönte auf der Kommandobrücke, der Dampfer ſtoppte und lag nach kurzer Zeit ruhig, ſich leiſe wiegend, auf dem Waſſer.(Fortſetzung folgt.) Der Wille Von Arthur Weber 5 Genta Walling ging unruhig in ihrer Wohnung hin und her. Wie würde es drüben ſtehen?— Sie war ſchon den ganzen Vormittag über nicht n Ruhe gekommen. Gleich am Morgen, kaum daß ihr Mann zur Arbeit gegangen war und ſie ihm einen Gruß aus dem Fenſter nachgewinkt hatte, war es ihr geweſen, als ob ſie ein ſchwaches Pochen an der Wand gehört hätte, die die Nachbarwohnung von der ihren trennte. Drüben lebte ſtill und zurückgezogen die junge Frau Landler mit ihrem Töchterchen. Jahrelang war der Mann arbeitslos geweſen, jetzt, wo es ſtetig 1 015 ging mit allem, hatte auch er in einer auswärtigen Maſchinenfabrik Arbeit gefunden. Einſtweilen war der Mann allein nach dorthin übergeſiedelt, bis die Wohnungsfrage am neuen Arbeitsplatz zur Zufriedenheit geregelt war. Und lieb muß⸗ ten ſich die beiden trotz all der Not haben, die ſie all die Jahre gemeinſam getragen hatten,— faſt jeden Tag kam der Briefträger die Treppe herauf und klingelte drüben. Mal ſchien es ein Brief von ihrem Mann zu ſein, mal eine Karte. Wenn Senta Walling drüben im Briefkaſten einen ſcharfes hartes Klick hörte, dann wußte ſie, das war eine Karte, und klang das Geräuſch dumpf und weich, ja,— dann war es ſicher ein Brief. Oh, ſie kannte die kleinen Geheimniſſe und Zeichen eines beſeeligenden Briefwechſels aus ihrer Mädchen⸗ und Brautzeit her nur allzu gut. Das war nun allerdings vor⸗ bei. Romantik und Farvigkeit des Alltags kannte ſie nicht mehr. Ihr Mann, der Richgrd, war in einer guten und ein⸗ träglichen Stellung und es fehlte 35 nichts, was man zu einem zufriedenen Leben brauchte. Doch— fehlte ihr wirk⸗ ich nichts?... War es ihr nicht manchmal, als ſeien ihre Tage öde und leer, als lebte ſie ihr Daſein ohne einen eigentlichen rechten Inhalt dahin? Schon fünf Jahre lang 0 uten forderniſſen des Augenblicks zurüt. Ob drüben nur alles gut ging? N keine Ruhe gelaſſen. Frau Landler, ſonft ruhig und be⸗ ſcheiden, war nicht diejenige, die gern die Hilfe anderer in Anſpruch nahm. Da fuhr es ihr wie ein Blitz durch den Sinn: War denn nicht die junge Frau deutlich in geſeg⸗ neten Umſtänden, als ſie ihr das letzte Mal auf der Treppe begegnete und einige freundliche Wort mit ihr gewechſelt hatte?— Raſch war ſie hinüber gelaufen und in der alle Vorurteile überrennenden Bereitſchaft füreinander, die alle Frauen eint, wenn es gilt, als Weib dem Weibe beizu⸗ ſtehen, hatte ſie ohne Bedenken die fremde Tür geöffnet und war hineingegangen. Drinnen ſah ſie dann, daß ihr Gefühl ſie nicht getäuſcht hatte. Die ſchwere Stunde der Frau Landler war ge⸗ kommen. Die kleine Ruth, ein liebes und herziges Mädelchen ſpielte hingegeben in ihrem Eckchen. Schnell verſtändigten ſich die beiden Frauen. Senta warf ſich haſtig einen Mante! über, um die Hebamme zu holen.— Bald kamen beide zu⸗ rück. Doch nach Minuten mußte Frau Walling abermals Hilfe holen— den Arzt. Es hatten ſich Komplikationen ein⸗ geſtellt, die ärztliche Hilfe erforderlich machten. Nun war dieſe da— und hier in ihrer Wohnung ging jetzt Senta Walling ruhelos auf und ab. Von einem Gedanken zum an⸗ deren ſpringend und doch im Grunde mit allem Denken und Fühlen drüben dei der Frau, an er ſich zum zweiten Male das ewig neue Wunder der Mutterſchaft erfüllte. Und ſie, Senta, ſelbſt...? Ach, ihr Mann, der Richard, wußte es ganz genau, ſie war kein Freund von Kindern. Sie wollte ihr Leben genießen, hatte ſie ihm oft in bedeutungsvollen Stunden zu verſtehen gegeben, unbeſchwert und ohne den endloſen Kleinkram von Kindesſorgen, die Tag und Nacht nie aufhörten. Doch drüben— die kleine Ruth.. Niemand hatte in der Aufregung an dasKind gedacht. Das ging doch nicht. Sie wollte es ſich herüberholen. Als ſie auf den Treppenflur trat, kam drüben der Arzt heraus:„Frau Landler muß ſofort in die Klinik. Das Krankenauto wird in zehn Minuten hier ſein. Helfen Sie bitte mit, alles bereit 15 machen.“ Gern ſagte Frau Walling zu.— Nach Minuten ſchon knarrten draußen die Treppenſtufen. Geräuſchlos war das Auto gekommen. Als die junge Frau in die Tragbahre ge⸗ bettet wurde, fiel ihr Blick auf die kleine Ruth, die ver⸗ ſchüchtert ob der Vorgänge um ſich her ängſtlich und ver⸗ ſtört in der Ecke ſaß und mit Spielen aufgehört hatte. Die hellen Tränen traten der jungen Frau dabei in die Augen, ihr flehender Blick ſuchte das Geſicht der Frau Walling und indes ſie matt nach der Hand ihrer Nachbarin haſchte, rang ſie ſich in kurzen Atemzügen die Worte ab:„Frau Walling, bitte... nehmen Sie derweilen die Ruth... bis ich wiederkomme.. bitte!“ Beruhigend drückte Senta die Hand der Aufgeregten; dann trugen behutſam die Träger Frau Landler die Treppe hinunter ins Auto. Die Kleine aber kam mit hinüber in die Walling'ſche Wohnung. 5 Nun erlebte Senta ungewohnte, nie gekannte Tage. Tage voll Verantwortung und Pflichten, aber auch erfüllt von drolligem, kindlich lieben Geplauder, daß Senta das Herz aufging ob dem unbegreiflich ſüßen Wunder ſolch kleinen Menſchenkindes. Sie war glücklich in dieſen Tagen. Stolz zeigte ſie ſich auf der Straße mit ihrem kleinen Schützling und es zog ſie oft mit der ganzen triebhaften Kraft ihres bisher von Kinderliebe ſo einſamen Herzens, das weiche warme Körperchen des jungen Weſens mütter⸗ lich an ſich zu drücken, es zu herzen und zu liebkoſen.— In jeder Minute machte ſie an der Kleinen neue liebe Entdek⸗ kungen und war entzückt davon. Senta fühlte, daß ihr Leben in dieſen Tagen reicher ge⸗ worden war, reicher an Wert und wirklichem Glück. Sie fühlte ſich einbezogen in die unentrinnbare naturhafte Auf⸗ gabe der Frau, fühlte ſich umweht von dem heiligen Wiſſen ums Mutterſein. Nachts hatte ſie das kleine Weſen neben ſich im Bett liegen. Wie ſchützend lag ihr Arm um das Kind und in ſtiller Verſunkenheit wartete ſie, bis es eingeſchlafen war. Dann erſt fiel auch ſie in Schlaf. 5 Ihr Mann beobachtete mit wachſender Freudigkeit, die ihm das Herz erbeben machte, wie ſich ſeine Frau verändert hatte. Weicher und anſchmiegender war ſie zu ihm gewor⸗ den, ſtrahlend ihre Augen und herzlich ihr Lachen, wenn ie mit dem Kind ſpielte. Und einmal ſah Richard etwas, vas ihm bei ſeiner Frau ſeltſam und unfaßbar war: Er vachte plötzlich durch ein Geräuſch mitten in einer vom Mondlicht durchfluteten Nacht auf und ſah ſeine Frau halb⸗ zufgerichtet im Bett neben ſich. Voll Wehmut und Zärtlich⸗ eit ſah ſie auf das kleine ſchlafende Menſchlein an ihrer Seite herab, das jetzt ſo ganz von ihrer Liebe und ihrer Jorglichkeit abhing und da.. löſten ſich Tränen aus ihren Augen und tropften auf das Kiſſen. Er innerte ſich noch gut an die Stunde, als er einmal wei böſe ſteile Falten zwiſchen die Augen ſeiner Frau ge⸗ racht hatte. Durch ein harmloſes Geſchenk war es ge⸗ ommen. Von einer Geſchäftsreiſe nach dem Erzgebirge war er zurückgekehrt und hatte von einem dortigen Holzſchnitzer eine handwerklich prächtig ausgeführte Kinderklapper er⸗ ſtanden. Die hatte er ihr auf den Tiſch gelegt Aber wie hatten ihn da die Augen ſeiner Frau angeblitzt! Mit Schwung flog die Klapper in die hinterſte Ecke des Schran⸗ zes und krachend wurde er zugeworfen. Er wußte, was ſie damit meinte.— Nie wieder hatte er das hübſche Spiel⸗ zeug geſehen und keiner von beiden hatte es wieder er⸗ wähnt. 7 Landler hatte aus der Klinik geſchrieben. Es ging ihr und dem ſtrammen Buben gut, morgen wären zehn Lage um, da käme ſie wieder nach Hauſe. Plötzlich gab es für Frau Senta eine Uhr. Stunde um Stunde ſah ſie die Zeit verrinnen, da ſie die kleine Ruth, die ihr wie ein Stück ihres Selbſt ans Herz gewachſen war, wieder herge⸗ ben mußte. Zurückgeben in die Hände der rechtmäßigen Mutter. Das Bewußtſein dieſer Tatſache bereitete ihr Schmerz. War ſie denn früher ſo geweſen? 1 — ä—