en auf ehr⸗ der ner des ten ten⸗ ern⸗ ung ume in dote raft, ren cher oſen zahl ſter⸗ dein ten, die tſch⸗ hrte ohl, die auf gibt ten. gen ihre alle ren No⸗ ſar . au: tig, ſſen fel⸗ ind her⸗ bon onſt tpt⸗ ing ſich 855 len iß. en⸗ vir te“ Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mb. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., em Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗ A. 39. Jahrgang Englands züdiſcher Krieg Tſchechiſche Emigranten und Juden die willfährigen Helfer Englands.— Aufſchlußreiches Briefdokumenk. Berlin, 30. Okt. Die engliſche Preſſe hat in den letzten Wochen mit großem Stimmaufwand immer wieder die Be⸗ hauptung aufgeſtellt, daß im Protektorat Böhmen un d Mähren eine revolutionäre Bewegung gegen Deutſchland im Gange ſei. Es ſollten dort angeblich Terrorakte aller Art, Attentate 8 und Brückenſprengungen vorgekommen ſein, ja es hieß, daß ſich ſchon regelrechte tſchechiſche Armeen ge⸗ bildet hätten, deren Bekämpfung die Anweſenheit von einer Million deutſcher Soldaten und mehr notwendig mache, die auf dieſe Weiſe von der Front abgezogen wer⸗ den mußten. Durch neutrale Augenzeugen, vor allem Aus⸗ landsjournaliſten, denen man Reiſen kreuz und quer durch Böhmen und Mähren ermöglichte, wurde der Beweis ge⸗ führt, daß alle dieſe Behauptungen auf freier Erfin⸗ dung beruhen und daß die Lage im Protektorat ruhig und konſolidiert iſt. Das tſchechiſche Volk geht ſeiner Arbeit nach in dem Vewußtſein, daß ſeine Regierung durch den Abſchluß eines Staatsvertrages mit Deutſchland richtiger handelte als die einſtige polniſche Regierung, die ſich von engliſchen Kriegshetzern in einen hoffnungsloſen Kampf ge⸗ gen Deutſchland vorſchicken ließ. Der politiſche Sachkenner konnte aus den engliſchen Falſchmeldungen über die Lage im Protektorat unſchwer entnehmen, daß der engliſche Wunſch der Vater der lügneriſchen Nachrichten war. Und es gehört gar nicht ſo viel Kombinationsgabe zu der Fol⸗ erüng, daß England tatſächlich alle Mittel einzu⸗ etzen verſuchte, um wirklich zu dem Ergebnis zu kommen, was die Lügenmeldungen über einen Aufſtand im Protektorat erkennen ließen. Bei dieſem Verſuch, Unruhe zu ſtiften, bediente ſich Eng⸗ land der Faktoren, die ihm zur Verfügung ſtehen. Das iſt nicht das tſchechiſche Volk, aber es ſind 1. die tſchechi⸗ ſchen Emigranten vom Schlage Beneſch und Oſſuſky und 2. die emigrierten ktſchechiſchen Juden, die bei einer Anzahl von in Böhmen und Mähren zurückgebliebe⸗ nen Juden willfährige Helfer finden. Auf dieſe Elemente haben deshalb die deutſchen Sicherheitsbehörden einmal ihr beſonderes Augenmerk gerichtet. Nun wurde bei einem Angeſtellten der jüdiſchen Kultus⸗ gemeinde in Prag neben anderem ſchwerbelaſtenden Make rial auch ein Brief gefunden, der die Zuſammenhänge kſche⸗ chiſcher Juden mit der Kriegshetzerzentrale in London ein⸗ deutig aufdeckt. Der Brief gibt dazu noch ein Bild darüber, wie Engländer von den Juden und Juden von den Eng⸗ ländern denken und eingeſchätzt werden. Es tut ſich hier das Bild dieſer ſauberen Kumpanei in einer Deuklichkeit auf, die nichts zu wünſchen übrig läßt. Der Brief iſt ein Dokument von größter poli⸗ tiſcher Bedeutung, weil er aus der Perſpektive des emigrierten tſchechiſchen Juden geſehen die Dinge in Eng⸗ land mit einer geradezu verblüffenden Klarheit darlegt. Maßgebende engliſche Staatsmänner finden dabei eine Cha⸗ rakteriſierung, die ihnen wahrſcheinlich wenig Freude machen wird. Der jüdiſche Briefſchreiber, der nur für ſeinen Raſſegenoſſen in Prag zu ſchreiben glaubte, iſt von einer frappierenden, brutalen Offenheit, weil er glaubte, kein Blatt vor den Mund nehmen zu brauchen. Wir übermitteln das Dokument hiermit der Oeffentlich⸗ keit. Es iſt ein Brief, geſchrieben am 18. Oktober 1939, offenſichtlich in London, gerichtet an den Angeſtellten der jüdiſchen Kultusgemeinde in Prag, Rechtsanwalt Dr. Zdenek Thon, wohnhaft Prag 12, geſchrieben in tſchechiſcher Sprache, unterzeichnet mit einem dem Empfänger offenbar ſehr vertrauten Vornamen, der wahrſcheinlich Jaro, eine im Tſchechiſchen gebräuchliche Abkürzung für Jaroflav, lautet. Der Brief hat folgenden Wortlaut: „Mein lieber Zdenek! Du haſt Dich gewundert, daß Du beinahe drei Wochen ohne Nachrichten biſt; allerdings konnte ich nicht früher ſchreiben, da die bisherigen Verbindungen allzu riskant waren, wie für Dich ſo auch für unſere Freunde. L. verſuchte es dreimal, die Grenze zu überſchreiten, doch war die Kontrolle zu ſtreng. Jetzt ſandte J., welcher die Schweizer Staatsbürgerſchaft erlangte, den Vertreter ſeiner Schweizer Firma, welcher die Verbindung aufrecht⸗ erhält. Er wird Dir perſönlich weitere Informationen ge⸗ ben. Ihn wird die Geſtapo beſtimmt nicht ausziehen, damit keine diplomatiſchen Verwicklungen entſtehen. Ich hoffe, daß er Dich geſund antrifft. l 85 Obzwar es mir gut geht— ich bekam nämlich Aufträge für die Territorialarmee— ſo gedenke ich doch gerne der ſchönen Abende in Eurem Hauſe und der Abende mit Slavek und Eva. Die Engländerinnen ſind allzu unzugänglich. Un⸗ ſer Geld iſt ihnen zwar nicht unſympathiſch, unſere Bundes⸗ genoſſenſchaft verlangen ſie, hinter uns aber rümpfen ſie die Naſe. Darüber aber im nächſten Brief mehr, denn ich will Euch jetzt das Bild entwerfen, wie es hier nach der Cham⸗ berlain⸗Rede ausſieht. Du wirſt das dem D. in Brünn und den anderen melden. Sei vorſichtig! Abſchriften im eigenen Intereſſe ſofort verbrennen. a Alſo: Vor drei Wochen berief W. eine große Beratung ein. H. B. welcher als Kriegsminiſter hinter den Kuliſſen eine bedeutende Rolle ſpielt, und unſergro ßer Mann iſt, der Marinelord und Eden waren vertreten. Auch Loubet aus Paris entſandte Vertreter. Auch hervor⸗ ragende Mitglieder aus dem Ober⸗ und Unterhaus waren zugegen, woraus man ſchließen kann, daß unſere Poſition ———— —. i ten? Dienstag, den 31. Oktober 1939 im Parlament ſich weſentlich gebeſſert hat. Der hieſigen Atmoſphäre iſt nämlich eine Erfriſchung ſehr notwendig. Geld und Arbeit wird nötig ſein. Aber es muß ſein. Das hieſige Volk zögert nochimmer Sie wollen nicht in den Krieg, ſie fragen wofür, da die Ruſſen doch ſchon die größere Hälfte Polens beſetzten und ſicherlich es nicht mehr loslaſſen Bei der Abfahrt des Militärs kam es in London und in einigen Häfen zu peinlichen Demonſtra⸗ tionen. Es kam auch zu einigen Fällen von Sabotage. Züge und Schiffe waren mit Kreide beſchrieben:„Auf dem Wege ins Grab“ „Auf Nimmerwiederſehen Old England“. Daraus er⸗ kennſt Du, daß etwas geſchehen muß. Gelder ſind beſchafft. Urſprünglich ſchimpfte man und beklagte ſich über ſchlechte Geſchäfte, doch wurde jetzt ein Prozent Zuſchlag auf alle Preiſe eingeführt. Dann wird es auch gerecht verteilt, jeder muß beiſteuern, auch reiche Lords. 5 Verlaſſen können wir uns nun von allem Anfang an auf H. B., ferner auf Ch., die wahre Seele des Krieges und auch immer für uns zugänglich. Dasſelbe gilt für Lord Camroſe und ſelbſtverſtändlich auch für Eden. Er iſt aller⸗ dings allzu eitel und braucht viel Geld. Die übrigen kann man als die zweite Garnitur bezeichnen. Chamberlain iſt zu alt. Wäre Churchill Pre⸗ mier, das wäre etwas, da würde der Krieg anders aus⸗ ſehen. Immer die Rückſichten, nichtbefeſtigte Städte darf man nicht bombardieren, wie der Alte be⸗ hauptet. Gibt es überhaupt unbefeſtigte Städte? Die öf⸗ ſentliche Meinung der ziviliſierten Welt würde es angeblich nicht ertragen, was bedeutet die öffentliche Meinung, da ſa alles auf dem Spiele ſteht. Das Gleichgewicht der Kräfte zwiſchen der vorläufig ſchwachen Fraktion des Friedens und der des Krieges iſt bis heute labil. H. B. und Ch. laſſen den Alten nicht aus. Er muß mit. Wenn wir nur dem L. G. das Maul ſtopfen könnten, wenn er alle Tage vom Frieden quatſcht. Die Flugblätter ⸗ propaganda gegen den Nazismus laut Nach⸗ richten aus Holland wirke nicht. Ich habe es vorausge⸗ ſagt. Derartige Flugblätter muß man geſchickter abfaſſen. Die deutſche Propaganda iſt hauptſächlich gegen Churchill beſtimmt. Der deutſche Rundfunk der Stationen Köln und Hamburg wird hier viel mehr gehört, als man es voraus⸗ ſehen konnte. Die Beliebtheit Ch. nimmt durch dieſe Propa⸗ ganda nicht zu. Er allerdings hält etwas aus. ö hält ſich im Hintergrund Das iſt richtig, denn da⸗ mit fängt er den Wind aus den Segeln der gegenjüdiſchen Agitation auf. Seien wir froh, daß wir jetzt keine Wahlen haben. Die Deutſchen haben hier offentſichtlich eine Menge, Spitzel, denn ſonſt wäre es unerklärlich, warum die ge⸗ genjüdiſche Stimmung bier ſo zunimmt. Es iſt nicht ſolange her, als mich auf der Straße ein unbekannter Mann provoizeren wollte. Ein Poliziſt ſtellte ihn aber ſofort feſt und nahm ihn mit. Das Pfund ſank wieder. Ich habe jedoch alle Verträge auf der Dollarbaſis abge⸗ ſchloſſen. Nach dem Abgang der erſten Transporte kann man hier noch viele Zehntauſende Soldaten ſehen, welche hier faulenzen. Man ſollte ſie an die Front ſchicken, damit ſie auf beſſer Gedanken kämen, denn die Franzoſen ſchie⸗ ßen bis heute nicht. Einer muß anfangen, dann werden auch die Franzoſen hineingehen. Wenn man einmal richtig ſchießen wird, dann wird es nicht ſo ſchnell auf⸗ hören. Die Generäle ſind gegen H. B. voreingenommen und ſabotieren. J. bringt Zeitungen mit Börſennachrichten mit. Du wirſt ſehen, daß die wirtſchaftliche Lage ſehr unſicher iſt, nur die beſchlagnahmte Konterbande belebt das Geſchäft. Ununterbrochen haben wir hier mehr als 100 Schiffe von Neutralen in Ramsgate, und die be⸗ ſchlagnahmten Ladungen ſind billig, aber trotzdem iſt über⸗ all ein großer Mangel, beſonders an Butter, Eiern und Speck. Allerdings können wir uns bis jetzt noch alles beſorgen, was wir brauchen. Dem Volk wird Gefrierfleiſch verkauft“ da die Lieferung von friſchem Fleiſch verſagt. Und nun, was iſt eure Pflicht. In Ruhe eure Stunde ab⸗ warten. Beneſch und Oſuſky ſind ſehr rege, jedoch nur Dilettanten. In dieſer Beziehung gefällt mir Maſaryk beſſer. Wemüht euch, klügere Leute in die Regierung zu bekom⸗ men. Mit E können wir zufrieden ſein, er verſtellt ſich vor⸗ züglich. Unſere Meinung iſt. daß es ſpäteſtens in vier Mo⸗ naken in Deutſchland zur Revolution kommen wird. Man muß nur auf glaubwürdige Weiſe betonen, daß man rein nur gegen Hitler Krieg führt. Dann wird ſie kommen. Seit 1918 ſind 20 Jahre vorbeigefloſſen. Das iſt eine lange Zeit. Helfen könnt ihr durch Flüſterpropaganda. Die Sache mit dem Waffenſtillſtand war ausgezeichnet. Die Hauptſache iſt, die Propaganda mit genauen Ziffern zu er⸗ härten. Der Deutſche wird euch glauben, wenn immer er Zahlen hören wird, krumme Summen ſind ihm peinlich, gelten für ihn eine Autorität. Hört unſeren Rundfunk über Daventry und Lyon. Selbſt die Zahl der Gefallenen und der Verwundeten kann man ausnützen. Ihr dürftet aber keine abgerundeten Summen anführen. Behandelt die Frage der Verſorgung Deutſchlands mit Benzin, Oel und Erz. Dabei führt immer Ziffern an, dann werden ſie ſelbß einſehen, daß ſie einen langeren Krieg nicht aushalten wer⸗ den. Warum führten ſie Brotkarten ein, wenn ſie angeblich ſolche Rieſenvorräte an Getreide haben, wie ſie es behaup⸗ Und nun, mein lieber Zdenek, laß mir auch Nachrichten was Dich betrifft, zukommen Teile mir bis ins einzelne mit, wie die Stimmung bei euch iſt, wie es mit den Verhaftungen beſtellt iſt und ob ihr Geld benötigt. Kann man bei euch Flugblätter gefahrlos drucken? Wie iſt unſer Rundfunk zu hören? Grüße von mir Slavek. Auf Wiederſehen in Prag. Dein Jaro.“ 9 r . — eee, ſchen Senat. Die„Isweſtija“ ſpricht offen Nr. 255 Man muß dieſes Dokument mit einiger Aufmerkſamkeit leſen, um es ganz zu verſtehen. Für politiſch geſchulte Men⸗ ſchen wird es nicht ſchwer ſein, die Abkürzungen, die in dieſem Brief gebraucht ſind, zu ergänzen. O. und J. dürf⸗ ten Judengenoſſen aus der Kumpanei ſein. B. in Brünn iſt vorlaufig noch unbekannt. H. B. iſt nach dem Wortlaut des Briefes zweifellos Hore⸗Beliſha, der derzeitige jüdiſche Kriegsminiſter Englands. Ch. iſt zweifellos Churchill, deſſen Name in dem Brief ja an manchen Stellen ohne Ab⸗ kürzung ausgeſchrieben iſt. Der„Alte“ kann nur der eng⸗ liſche Miniſterpräſident Chamberlain ſein, während ſich L- G mit Lloyd George ſerklären läßt. Ein Mann namens E., von dem der Briefſchreiber ſprach, er verſtelle ſich vorzüglich, iſt in dem Kreis der Emigranten Beneſch, Oſuſky uſw. nicht bekant. Ebenſo iſt nicht feſtzuſtellen, wer ſich unter dem Namen W. im Kreiſe der Kriegshetzer verbirgt, auf den diefer Brief ein ſo grauſames und grelles Schlaglicht wirft. Man könnte vermuken, daß es ſich um den Zioniſten Chaim Waitzmann handelt, aber dieſe Annahme iſt inſofern un⸗ wahrſcheinlich, als Waitzmann zur zioniſtiſchen Richtung unter den Juden gehört. Möglicherweiſe aber iſt im Augen⸗ blick des gegenwärtigen Druckes, unter den das Judentum von allen klarer ſehenden Völker der Welt geſtellt iſt, jede Richtungsſtreitigkeit begraben worden, um die letzte Chance in dieſem von Juden entfeſſelten Krieg wahrzunehmen. Wir überlaſſen es der Oeffenklichkeit, ſich ſelbſt einen Kommentar zu dieſem Briefdokument zu bilden. Es ſprichk für ſich und bedarf kaum noch einer erläuternden Zugabe. Die Gärung in Güdafrika „Die Tage der Regierung Smuks gezählt“ Amſterdam, 30. Oktober. Wie aus der ſüdafrikaniſchen Stadt Üpington gemeldet wird, hat auf einer der größten Verſammlungen, die jemals dort abgehalten wurden, der Abgeordnete Conradie unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters van Coppenhagen eine Rede gehalten, in der er erklärte, daß die Tage der Regierung Smuts gezählt ſeien, da das erwachte ſüdafrikaniſche Volk es nicht länger dulden werde, daß ſeine Freiheit von einem Klüngel von Empire⸗Knechten mik Füßen getreten werde. Aehnliche Verſammlungen, die ſich gegen die Kriegspolitik Smuts richteten, wurden in Olifantshoek, Kenhardt, Sutherland, Richmond und Barkly abgehalten. Nach einem Bericht der Zeitung„Die Burger“ vom 5. Oktober aus Warrenton kam es bei der Aufführung eines ſüdafrikaniſchen Theaterſtückes durch eine Studentenvereini⸗ Jung in der Unionhalle in Warrenton zu Zwiſchenfällen. In dem Saal hingen zwei große Bilder des engliſchen Königspaares. Da die Studenten der Anſicht waren, daß der Inhalt des von ihnen geſpielten Stückes nicht der An⸗ weſenheit dieſer beiden Bilder entſprach, wurden die Bilder durch die Studenten verhängt. Die anweſenden Engländer und Juden nahmen daran Anſtoß und verließen unter Pro⸗ teſten den Saal. „Sieg der Kanonenkönige in ASA“ Moskau, 30. Okt.„Prawda“ und„Isweſtija“ kommen⸗ tieren die Aufhebung des Waffenembargos im amerikani⸗ Sen aus, daß die amerikaniſche Bourgeoiſie beabſichtigt, mit dem Krieg in Europa ein Rieſengeſchäft zu machen. Der USA⸗ Kapitalismus frohlocke bereits über die in Ausſicht ſtehen⸗ den Profite. Das Blatt gibt zu verſtehen, daß die amerika⸗ niſche Regierung dem Druck der Waffenhändler und Kriegs⸗ gewinnler nachgegeben habe. „Die„Prawda“ meint, mit dem Beſchluß des amerika⸗ niſchen Senats habe ſich in Wirklichkeit entſchieden, daß die Vereinigten Staaten England und Frankreich im gegen⸗ wärtigen Krieg unterſtützen wollen. Die Entſcheidung des Senats über die Aufhebung des Embargos auf die Waf⸗ fenausfuhr zeige, daß die Anhänger der weiteren Ausdeh⸗ nung des Krieges die Oberhand gewonnen haben. Es habe ſich zugleich jedoch auch erwieſen was Amerika unter„neu⸗ tral“ verſtehe. Beide Blätter ſind ſich darüber einig, daß die Aufhebung des Waffenembargos nicht den wahren Intereſſen des amerikaniſchen Volkes dient. In den breiten Maſſen wachſe die Oppoſition gegen alle Maßnah⸗ men, die Amerika in den Krieg hineinzuziehen vermöchten. Die weit überwiegende Mehrheit des Volkes fordere die Aufrechterhaltung der vollen Neutralität der Ver⸗ einigten Staaten. Die Beſtrebungen der kapitaliſtiſchen Oberſchicht. die Vereinigten Staaten in den europäischen Krieg hineinzuziehen, um ſich am Krieg und an der Aus⸗ beutüng der Werktätigen zu bereichern, ſtießen auf einen immer energiſcheren Widerſtand in den breiten Maſſen Das Bläkt der Sowjetarmee„Kraßnaja Swjeſda“ ver⸗ urteilt die Entſcheidung des amerikaniſchen Senats mit be⸗ ſonderer Schärfe. Die Tatſache der Aufhebung des Waffen⸗ embargos, ſo ſchreibt das Blatt, bedeutet einen Sieg des reaktionären amerikaniſchen Imperialismus, der Kanonen⸗ könige und der Waffenfabrikanken, die den europäiſchen Krieg ine Steigerung ihrer Profike benutzen wollen und deren Meiſterſchaft darin beſteht, das auf den Schlachtfel⸗ dern vergoſſene Blut in klingende Münze umzuwandeln. Hinter der Komödie der Senaksdebakte ſtehe die Macht und Profitgier des AS A- Imperialismus, der, ſeinen engen Ver⸗ bindungen zum engliſch⸗franzöſif Imperialismus enk⸗ ſprechend, damit einen entſcheidenden Schritt zur Einbezie⸗ hung Amerikas in den Krieg getan habe. Belgrad, 30. Oktober. Die jugoflawiſche Zeitung„Vreme“ hebt hervor, daß amerikaniſche Kreiſe die Aufhebung des Waffenausfuhrverbots durch den Senat als einen Sieg der in der amerikaniſchen Rüſtungsinduſtrie inveſtierten Kapi⸗ talien bezeichneten. — Der Wehrmachtsbericht Berlin, 30. Oktober. Das Oberkommando der Wehr- macht gibt bekannt: An der Weſtfront keine Veränderung der Lage. Die deutſch⸗ruſſiſche Zenkrale für Grenzfragen Moskau, 30. Oktober. Die Gemiſchte deutſch⸗ruſſiſche Zentrale für Grenzfragen, die zu Beratungen mit den auf der Grenzdemarkation an Ort und Stelle beſchäftigten Un⸗ terkommiſſionen ſich einige Tage in Warſchau aufgehalten hatte, iſt wieder in Moskau eingetroffen. Die Kommiſſion wird unter Leitung des Vortragenden Legationsrates Hencke und des Abteilungschefs des Außenkommiſſarats, Alexan⸗ drow ihre Tätigkeit als Zentralorgan für alle mit der Feſt⸗ ſtellung der deutſch⸗ſowjetiſchen Intereſſengrenze verbunde⸗ nen Fragen in Moskau fortſetzen. Engliſcher Jampfer in der Nordſee berſenkt. Die Beſatzung landete in Schottland. London, 31. Okt. Wie Reuter meldet, wurde der Fiſchdampfer„Lynx“ in der Nordſee durch feindliche Einwirkung verſenkt. Seine Beſatzung landete in Schottland. Ofhima an den Führer Berlin, 31. Okt. Der von Berlin ſcheidende Kaiſerlich Japaniſche Botſchafter Oſhima hat als Funkſpruch an den Führer folgendes Telegramm gerichtet: „Im Begriff, Deutſchland zu verlaſſen, iſt es mir ein Herzensbedürfnis, Eurer Exzellenz meinen ergebenſten Dank auszuſprechen für das geneigte Wohlwollen und für die gü⸗ tige Unterſtützung, die ich allzeit in meiner auf die weitere Vertiefung der deutſch⸗japaniſchen Freundſchaftsbande ge⸗ richteten Arbeit bei Eurer Exzellenz, bei den deutſchen Re⸗ gierungsſtellen und in allen Kreiſen des deutſchen Volkes gefunden habe. Ich ſcheide mit den innigſten Wünſchen für das perſönliche Wohl Eurer Excellenz, ſowie für das Blühen, Wachſen und Gedeihen des neuerſtandenen Deutſchen Reiches. Der Reichsfinanzminiſter in Danzig Danzig, 31. Okt. Am Schluß ſeiner Informationsreiſe durch das befreite Danziger Gebiet ſprach Reichsfinanzmini⸗ ſter Graf Schwerin⸗Kroſigk vor der Gefolgſchaft der Reichs⸗ finanzverwaltung in Danzig, die zu einer öffentlichen Kund⸗ gebung verſammelt war. Gauleiter Forſter dankte dem Reichsfinanzminiſter für ſeinen Beſuch. Danzig wäre in den Jahren des Kampfes in ſchwere Not gekommen und auf das polniſche Lebensniveau herabgedrückt worden, wenn nicht immer wieder das Reich und beſonders der Reichsfinanzmi⸗ niſter geholfen hätten. 2000 Baltendeutſche untergebracht Anſiedlung in Gotenhafen Golenhafen, 30. Oktober. In den letzten drei Tagen ſind über 2000 Rückwanderer aus Eſtland und Lettland in Dan⸗ zig⸗Neufahrwaſſer eingetroffen und nach Adlershorſt und Gotenhafen gebracht worden. Die„Sierra Corboda“ traf mit 1016 Baltendeutſchen aus Reval, die„Orotava“ mit 590 Baltendeutſchen aus Riga und die„Scharhorn“ mit 432 ſteichsdeutſchen aus Riga in Neufahrwaſſer ein, wo auch dieſen Rückwanderern ein herzlicher Empfang zuteil wurde. Ein Teil von ihnen wurde in den Danziger Vororten Lang⸗ fuhr und Oliva auf Privatquartiere verteilt, während die anderen mit Sonderzügen nach Adlershorſt oder Gotenhafen gebracht wurden. In dem idylliſch gelegenen Badeort Adlers⸗ horſt iſt jetzt jede bezugsfähige Wohnung vergeben, ſodaß nunmehr die Anſiedlung in Gotenhafen erfolgt. Hierher gehen auch die Sonderzüge mit Rückwanderern, die zu Schiff in Königsberg eingetroffen ſind. „Ein Verbrechen an der Welt“ Iriſches Blatt prangert Englands Politik an. Dublin 30. Okt. Das nationaliriſche Wochenblatt„Lea⸗ der“ nimmt in verſchiedenen Artikeln eingehend zur politi⸗ ſchen Lage Stellung und kennzeichnet dabei in unmißver⸗ ſtändlicher Klarheit die verbrecheriſche Politik Englands. Das Blatt ſtellt u. a. feſt: „Als die Engländer ihre Einkreiſungspolitik begannen, hatten ſie ſich endgültig für den Krieg entſchieden. Als das deutſch⸗ruſſiſche Abkommen abgeſchloſſen wurde, hätten ſie immer noch verſuchen können den Frieden zu erhalten. Statt deſſen aber haben ſie die polniſche Regierung in ihrer törichten Widerſpenſtigkeit beſtärkt.“ Zu Polen gewandt, ſchreibt das gleiche Blatt:„Das Verſailler Polen darf nie wieder aufgerichtet werden. Seine Errichtung vor 20 Jahren war ein Verbrechen an der Welt, ein Verbrechen, deſſen Fluch blutig zur Reife gekommen iſt. Die Lenker Polens haben keine nationalen ſondern ausſchließlich imperialiſti⸗ ſche Ziele verfolgt. Ein polniſches Polen und ein reiner Tſchechenſtgat würden niemals einen Krieg verurſacht ha⸗ ben, und ſie könnten heute noch frei und wohlhabend da⸗ ſtehen. Wenn zwei ſolche Staaten in dieſem Jahre auf einer Friedenskonferenz geſchaffen worden wären, ſo hätte es eine lange Ruheperiode in Europa gegeben. Eine Friedens⸗ konferenz wäre jedoch zu keinem Schluß gekommen, ohne daß Heutſchland und Italien nicht einen fairen großzügigen Anteil an der Kolonialwelt zugeſprochen bekom⸗ men hätten.“ Ueber die Frage der Kriegsſchuld iſt ſich das Dubliner Blätt ebenfalls nicht im Unklaren. In einem wei⸗ teren Leitartikel ſchreibt es: Die Tragödie an der ganzen Geſchichte iſt, daß das Unglück niemals hätte auf Polen hereinzubrechen brauchen, wenn ſeine törichte Regierungs- tligue ſich nicht als Werkzeug der engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Politik hergegeben hätte. Dieſe Politik fragte la nach dem katholiſchen Polen genau ſoviel wie etwa nach dem mohammedaniſchen Sanſibar. Es grenzte für Polen an Wahnſinn, ſich einmal in der Zange zwiſchen Rußland und Deutſchland zu ſehen und ſich andererſeits zu geſtatten, mit beiden auf Kriegsfuß zu leben und dabei ſich auf den engliſchen und franzöſiſchen Schutz zu verlaſſen. Wir haben chon vor einigen Monaten unſere Hoffnung ausgedrückt. aß vielleicht noch in elfter Stunde die polniſche Regierung einſehen würde, daß es weiſe ſei, Deutſchland nicht nur Danzig zu geben(auf das es einen völlig gerechtfertigten Anſpruch hat), ſondern auch den„Korridor? durch den „Korridor“, den Adolf Hitler forderte, und von dem wir denken, daß es das Geringſte darſtellt, was eine Großmacht wie Deutſchland, die ihren Platz an der Sonne ſucht, hätte fordern können. der Einquartierung der „Hitlers Verbündeter in England“ Der Wirrwarr— Unfähigkeit der Miniſter Amſterdam, 30. Oktober.„Herr Wirrwarr, Hitlers Ver⸗ bündeter im Innern Englands, hat wieder einen Meiſter⸗ ſtreich geführt“, ſo berichtet der„Daily Herald“ und ſetzt damit feine Kampagne gegen die Mißwirtſchaft und die Fehlorganiſation in England fort. England drohe, wenn die Fehlorganiſation im britiſchen Schiffahrtsminiſterium und Munitionsminiſterium weiter fortgeſetzt werde, eine große Holznot. Die Regierung müſſe Unterkünfte für Truppen, Evakuierungslager ſowie Hilfshoſpitäler bauen, doch all das müſſe unterbleiben, weil England faſt kein Holz mehr habe. Das Schiffahrtsminiſterium ſtelle ſo gut wie keine Schiffe zur Verfügung, und das Munitionsminiſterium be⸗ ſchlagnahmte ſie alle für militäriſche Zwecke. Unterdeſſen lägen in Kanada Berge von Holz, die auf den Abtransport nach England warteten. Die Sägewerke Kanadas müßten teilweiſe ſtillgelegt werden, weil kein Abtransport erfolge und inzwiſchen träfen immer neue Holzflöße auf den kana⸗ diſchen Flüſſen für engliſche Rechnung ein. Die britiſche Re⸗ gierung hätte dieſen Uebelſtand ſchon lange vor Ausbruch des Krieges vorausſehen müſſen, es ſei aber keine Vorſorge getroffen worden. Der geniale Schiffahrtsminiſter Gilmour, ſo bemerkt das Blatt ironiſch, ſei ſich offenbar des Ernſtes der Lage nicht bewußt. Er ziehe es vielmehr vor, die noch verfügbaren Frachtſchiffe für den Handel mit anderen Waren freizugeben und für den Holztransport ſo gut wie zu ſperren. Auch die Zufuhren von Papier nach England ſind nach den Meldungen engliſcher Blätter höchſt unzureichend. Der Papiermangel hat bereits zu verſchiedenen Preisſteige⸗ rungen Anlaß gegeben. Jetzt iſt man in England ſogar ſo weit, auch die engliſche Hausfrau hiermit zu belaſten, die laut„Daily Mail“ gezwungen iſt, beim Einkauf das Pack⸗ papier zu bezahlen. Auch die„Financial News“ klagt die engliſche Regierung wegen des Papiermangels und der da⸗ durch hervorgerufenen Preisſteigerung für Zeitungspapier an und wirft ihr vor, daß ſie ir die nötigen Papfertrans⸗ porte von Ueberſee nicht rechtzeitig Schiffe zur Verfügung geſtellt habe. Das für dieſe Fehlorganiſation verantwork⸗ liche Miniſterium, ſo ſchreibt„Financial News“, iſt das Munitionsminiſterium. An anderer Stelle ſchreibt„Leader“ noch u. a.:„Eng⸗ lands und Frankreichs Politik war es, an den Oſtgrenzen Deutſchlands zwei Staaten einzuſetzen, die dem Reich bitter Feind waren und die zum Angriff geradezu einluden. Es war ihre Politik, die Oeſterreich daran ver⸗ hinderte, ſich natürlich und frei mit dem Reich zu vereinen. Sie haben das Unglück über Polen heraufbeſchworen. Die ſchwerſte Verantwortung am Kuiege tragen unſerer Anſicht nach England und Frankreich.“ Englands Evakuierungs⸗Experimenk mißglückt Stockholm, 30. Oktober. Der Londoner Berichterſtatter von„Svenſka Dagbladet“ meldet ſeinem Blatt auf Grund der Erfahrungen, die mit Evakuierung der Großſtadtbevöl⸗ kerung in England gemacht wurden, daß dieſes Experiment nach Feſtſtellung von engliſcher Seite völlig mißglückt ſei. Die Klagen über die Auswirkungen der Evakuierung hätten einen derartigen Umfang angenommen, daß man jetzt ſich frage, ob nicht der ganze Plan verfehlt wäre. Vor allem ſind nach der Darſtellung des ſchwediſchen Journaliſten die ſoziglen Gegenſätze in England bei der Evakuierung und Bewohner der großſtädkiſchen Elendsviertel auf dem Lande in erſchreckendem Umfange 6 ondergeſtoßen. Einen eigenen Dampfer verſenkt Newyork, 30. Oktober. Die Honoluluer Tageszeitung „Star Bulletin“ veröffentlicht den Augenzeugenbericht eines Ueberlebenden des britiſchen Dampfers„Delphin“, der dieſem Bericht zufolge bei der Einfahrt in Lyttelton Harbour auf Neuſeeland durch britiſche Feſtungsgeſchütze irrtümlich ver⸗ ſenkt wurde. Politiſches Allerlei Nationalratswahlen in der Schweiz Am Sonntag fanden in der Schweiz Erneuerungswah⸗ len für den 187 Mitglieder zählenden Nationalrat ſtatt. In ungefähr der Hälfte der Kantone wurden die bisherigen Ver⸗ treter beſtätigt. Die endgültigen Ergebniſſe werden im Hin⸗ blick auf die mit der Mobiliſation verbundene Erſchwerung der Zählung erſt in einigen Tagen feſtzuſtellen ſein. Große Veränderungen ſind nicht wahrſcheinlich. „Freie Meinung“ in der Demokratie Frankreich Das Strafgericht in Epinal verurteilte einen 43jährigen Händler zu einem Jahr Gefängnis, 1000 Francs Geldſtrafe und fünf Jahren Aufenthaltsverbot, weil er Flugblätter verteilt hatte, die einen Artikel einer verbotenen Zeitung wiedergaben. 8 pirow für Loslöſung von England Amſterdam, 31. Oktober. Einen neuerlichen Beweis da⸗ für, daß jede Verlautbarung des Londoner Reklameminiſte⸗ riums erlogen oder gefälſcht iſt, liefern jetzt wieder aus Südafrika eingetroffene Berichte. Der ehemalige ſüdafrikaniſche Verteidigungsminiſter Pirow hatte in Standertow am 1. Oktober in einer großen Verſammlung unter freiem Himmel vor 2000 Zuhörern eine Rede gehalten. Die Veranſtaltung wurde durch den Vorſit⸗ zenden mit den Worten eingeleitet, es werden jetzt der ehe⸗ malige Verteidigungsminiſter und zukünftige Premiermini⸗ ſter ſprechen. In der ſeinerzeit von Reuter verbreiteten Meldung über dieſe Pirow⸗Rede wurde behauptet, Pirow habe die Südafrikaner aufgefordert, der Verfaſſung treu zu bleiben. Im Gegenſatz zu dieſem engliſchen Bericht erklärte Pirow aber, die völlige Abtrennung von England werde zwar viel Schwierigkeiten und Opfer mit ſich bringen, er halte aber dieſe Trennung krotzdem für erreichbar. Pirow verwies ferner auf einen Preſſebericht aus Jo⸗ 1 Fin dem die Behauptung aufgeſtellt ſei, das e Heer ſtehe geſchloſſen hinter General Smuts.„Wenn das Blatt jedoch meint“, ſo führte Pirow aus,„daß dieſe 180 000 Mann die Politik Smuts unterſtützen, dann irrt das Blatt gewaltig.“ Sie ge⸗ horchten General Smuts ausſchließlich deshalb, weil er an der Spitze der Regierung ſteht. Aber„paßt mal auf, was dann geſchehen wird, wenn ein Befehl erfolgen ſollte, der mit der Verfaſſung nicht in Uebereinſtimmung ſteht“. Wei⸗ ter erklärte Pirow, er habe allen Offizieren, die gefragt hät⸗ ten, was ſie tun ſollten, den Rat erteilt, die Befehle genau zu befolgen und nichts Verfaſſungswidriges zu unternehmen. Neue chineſiſche Zentralregierung In einem Monat— Ohne England und Amerika Tokio, 30. Oktober. Wie der neue Chef des Informations⸗ büros im Außenminiſterium, Suma, erklärte, hat die japa⸗ niſche Regierung niemals verſucht noch hat ſie die Abſicht, im Augenblick mit England oder mit den Vereinigten Staa⸗ ten formelle oder informelle Geſpräche über die Regelung ſchwebender Fragen zu beginnen. Ueber die Lage in China ſagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes wörtlich:„Ich möchte darauf hinweiſen, daß die Preſſe von der Errichtung der neuen chineſiſchen Zentralregierung, die etwa in einem Monat erwartet werden kann, kaum ſpricht. Die Verhand⸗ lungen zwiſchen den chineſiſchen Vertretern über die Grün⸗ dung einer Zentralregierung für China machen gute Fort⸗ ſchritte. Die Errichtung einer ſolchen Regierung wird eine Klärung der Lage in Oſtaſien herbeiführen. Wang⸗ tſchingwei erhält von chineſiſcher Seite lebhafte Unterſtüt⸗ zung. Es wäre deshalb nicht verwunderlich, wenn ſich eine andere hochgeſtellte Perſönlichkeit an die Seite Wangtſching⸗ weis ſtellen würde. Es iſt die feſte Politik Japans, der neuen Zentralregierung Chinas ſeine Unterſtützung ange⸗ deihen zu laſſen, um ihr zu helfen, ſich in geſunder Weiſe entwickeln zu können.“ Engliſche„Nitterlichkeit“ Schwediſcher Dampfer auf Grund geſetzt und ſeinem Schick⸗ ſal überlaſſen. Stockholm, 30. Okt. Ueber die engliſche„Ritterlichkeit“ gegenüber den Neutralen veröffentlicht„Stockholms Tid⸗ ningen“ den Bericht eines Beſatzungsmitgliedes des ſchwe⸗ diſchen Dampfers„Wanja“. Der Dampfer wurde auf dem ege nach Schweden mit einer Ladung Kunſtdünger an Bord in der Nähe der Shetlandinſeln von einem engliſchen Kriegsfahrzeug aufgebracht und mußte eine Priſenmann⸗ ſchaft an Bord nehmen Die Offiziere der Priſenmannſchaft übernahmen die Navigation. Sie kannten ihre eigenen Ge⸗ wäſſer aber offenbar ſo wenig, daß der Dampfer bei der Sandy⸗Inſel auf Grund lief. Nachdem ein engliſches Marinefahrzeug vergeblich ver⸗ ſucht hatte, den ſchwediſchen Dampfer loszubekommen, ver⸗ ließ das engliſche Priſenkommando das ſchwediſche Schiff. Die Befatzung des Schiffes von 27 Mann wurde ihrem Schickſal überlaſſen. Obgleich den Engländern mitgeteilt worden war, daß das Schiff nicht genügend mit Lebens⸗ mitteln verſorgt war, wurde nicht der geringſte Verſuch ge⸗ macht, der Beſatzung zu helfen oder das Schiff doch noch freizumachen. Drei Tage mußten die Schweden im heftigſten Unwetter in gefährlicher Situation liegenbleiben. Der Sturm war ſo heftig, daß ſie nicht einmal Rettungsboote ausſetzen konn⸗ ten. Es gelang der Beſatzung ſchließlich, durch eigene Be⸗ mühungen eine Leine an Land zu werfen und durch die hohe Brandung ſich auf die Inſel zu retten. Schließlich wurde ſie von einem engliſchen Wachtſchiff an Bord genom⸗ men, das die Beſatzung nach Beendigung ſeines Patrouil⸗ lendienſtes in Kirkwall abſetzte. Während der 14 Stunden, die die Schweden an Bord des Wachtſchiffes waren, er⸗ hielten ſie keine Nahrung. Nach britiſchem Vorbild Franzöſiſche Hetzflugbläkter in Belgien abgeworfen Brüſſel, 30. Oktober. Wie die„Libre Belgique“ meldet, ſind in der Gegend von Dinant vor einigen Tagen Flug⸗ blätter gefunden worden, die die franzöſiſchen Farben kru⸗ gen und mit einem für die Neutralität Belgiens gefährlichen Text bedruckt waren. Mehrere Exemplare dieſer Flugblätter ſind von der Gendarmerie beſchlagnahmt und dem Gericht vorgelegt worden. Zweifellos ſind die Flugblätter von einem franzöſiſchen Flugzeug abgeworfen worden. Das Blatt weiſt darauf hin, daß vor etwa acht Tagen ein Flugzeug, deſſen Nationalität man nicht habe feſtſtellen können, die Gegend von Dinant überflogen habe. Tokio läßt ASA warten Vorläufig keine Verhandlungen. Tokio, 30. Okt. Der Sprecher des japaniſchen Auswär⸗ tigen Amtes erklärte am Montag, daß für eine Ausſprache Nomuras mit dem amerikaniſchen Botſchafter Grew noch kein Zeitpunkt feſtgeſetzt ſei. Entgegen anderslautenden Preſſemeldungen betonte der Sprecher, daß Japan nicht die Abſicht habe, ſofort in offizielle Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten über die Regelung der ſchwebenden Streitfragen einzugehen. In dieſem Zuſammenhange de⸗ mentiert der Sprecher ausdrücklich die Behauptung, daß Japan bereit ſei, die Schiffahrt auf dem Perl⸗Fluß bei Kanton und auf dem Yangtſe für dritte Mächte freizugeben. Ferner wies der Sprecher auf die Bedeutung der neuen Regierung in China hin, die demnächſt unter Wangtſching⸗ wei gebildet werden dürfte. Japan habe entgegen anders⸗ lautenden Behauptungen hierüber mit dritten Mächten nicht vorher verhandelt, da die neue Regierung eine rein chineſiſche Angelegenheit ſei. Ob und wann Ja⸗ pan dieſe neue Regierung anerkennen werde, ſei noch un⸗ beſtimmt. Kurzmeldungen 5 Brüſſel. Die führende flämiſche Zeitung„Standaard“ wendet ſich in ſchärfſter Weiſe gegen diejenigen Kreiſe Belgien, die durch Taten oder Worte die belgiſche Neutra litälspolitik in ſchwerſter Weiſe gefährden. Rom. In Fortſetzung der großen Ueberſiedlungsaktion italieniſcher Bauernfamilien nach Lybien ſind wieder drei Dampfer mit 20 000 Siedlern nach Tripolis in See gegan⸗ gen. Madrid. Spanien beging den ſechſten Jahrestag der Falangegründung mit Feiern im ganzen Lande. In Madeiß 5 5 der Kundgebung im Metropol⸗Stadion der Caudillo ei. Ankara. Präſident Inönü legte am 16. Jahrestag der Machtergreifung Atatürks einen Kranz am proviſoriſchen Grabe des verſtorbenen Großen des Türkenvolkes nieder. 5 ⸗Zug Mailand— Rom verunglückt. 8 8 Tote, 40 Verletzte. Rom, 31. Okt. wenige Minuten nach der Abfahrt bei Mailand⸗ Lambrate vom Schnellzug Venedig⸗Mailand, der das Schließungsſianal überſehen hatte, angefahren worden. Bei dem Anfall ſind 8 Tote und 40 Verletzte zu be⸗ klagen. Verkehrsminiſter Benni hat ſich ſofort zur Anglücksſtelle begeben. Der FS⸗Zug Mailand⸗Rom iſt 1 e „ eee K reer. N 9 ons⸗ apa⸗ ſicht, ödtaa⸗ lun 1 „Ich tung nem and⸗ rün⸗ Fort⸗ eine ang⸗ ſtüt⸗ eine ing⸗ der nge⸗ „4. zelſe hick⸗ eit“ Tid⸗ we⸗ dem an Hen nn⸗ haft Ge⸗ der ver⸗ ver⸗ if. rem teilt ns · ge⸗ ioch tter ſo nn⸗ Be⸗ die lich m⸗ Uil⸗ hen, er⸗ Badiſche Chronik Jubiläum der deutſchen Wiſſenſchaft. In dieſen Tagen wird eine der größten wiſſenſchaft⸗ lichen Entdeckungen, die durch die beiden berühmten Gelehr⸗ ten Geheimrat Profeſſor Dr. Kirchhoff und Geheimrat Pro⸗ feſſor Dr. Bunſen an der Heidelberger Aniverſität abgeſchloſ⸗ ſen worden war, 80 Jahre alt: die Spektralanalyſe, die die Möglichkeit ſchuf, die chemiſche Zuſammenſetzung beſtimmter Körper und Materie durch ihre Farben bei hochgradiger Hitze zu beſtimmen. Bedeutendes Lebensmittelzuteilung. Wie der Badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter mit⸗ teilt, iſt der Abſatz 2 der Bekanntmachung vom 28. Oktober d. J. dahin zu berichtigen, daß auf die mit einem Kreuz bezeichneten Abſchnitte der Reichsbrotkarte für Kinder bis zu ſechs Jahren je 125 DPM.(Deutſches Puddingmehl, Guſtin? Maizena, Mondamin, Rizena oder Weizenin) ab⸗ werden. gegeben i Ketſch.(Tabakpflanzer erziel ten gute Preiſe.) In den letzten Tagen wurden hier die Sandblät⸗ ter aus der Ernte 1939 ſowie die noch vorhandenen Grum⸗ pen(loſe gebündelt) verwogen. Die Tabakpflanzer erzielten gute Preiſe. Zum Grundpreis wurden noch namhafte Zu⸗ ſchläge für beſonders ſchöne Partien bis zu 20 v. H. gewährt. I Heidelberg.(Opferfreudigkeit in Zahlen.) Nach dem ſchönen Ergebnis der Reichsſtraßenſammlung vom 14. und 15. Oktober erbrachte der erſte Eintopfſonntag (Opferſonntag) im Kreisgebiet Heidelberg insgeſamt 24 278,10 Mark We ickt auf gefun⸗ den.) Der 5 warde im Keller des Hauſes 8 Berckheim, unwei anlage tot aufgefunden. Ver⸗ d Auffüllen der Heizung von einem Un⸗ ser die Heizungstüre nicht mehr ſchlie⸗ rch die ausſtrömenden Kohlenorydgaſe er⸗ N.(Weinleſebeginn.) Im nahen it der Hauptleſe begonnen worden. Die ö delreife gut geraten. unfere Soldaten.) Die im Bücherſammlung für unſere Ergebnis. Tauſend Bände würden zuſammengebracht. Teilergebniſſe zahlreicher Orts⸗ gruppen ſtehen noch aus. E Sulzfeld.(Schwankendes Gerüſt.) Hier iſt ein ſchwankendes Gerit plötzlich zuſammengefallen, ſodaß ſechs junge Männer abſtürzten und in ſchwerverletztem Zu⸗ ſtande ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Badenweiler.(70. Geburtstag.) Hier feierke der Geheime Hofrat Dr. med. Schwoerer ſeinen 70. Geburts⸗ tag. 1900 kam er nach Badenweiler und wurde ſtaatlicher Badearzt. Beſonders um die Erweiterung der Badeanlagen zum heutigen ſtaatlichen Markgrafenbad hat er ſich große Verdienſte erworben. Riegel.(Die Barockkirche wieder aufge⸗ baut.) Vor drei Jahren fiel die Kirche in Riegel, eine der ſchönſten Barockkirchen Oberbadens, einem verheerenden Brand zum Opfer. Stehen blieben nur die Ruine des aus⸗ gebrannten Turmes und eine ſchwarze Mauer. Es war nun tirche wieder in ihrer die ſchwierige Aufgabe zu löſen, alten Barockform aufzubauen. Dies iſt Bauoberinſpektor Luger, der die Oberleitung inne hatte, in glänzender Weiſe gelungen. Die feierliche Einweihung der Kirche iſt auf eine ſpätere Zeit verſchoben worden. ) Konſtanz.(Landesgerichtspräſident Schüßler tritt in den Ruheſtand.) Nach etwas über einjähriger Dienſtzeit als Präſident am Landgericht Kon⸗ ſtanz tritt Landgerichtspräſident Karl Schüßler auf Ende Oktober d. J. in den wohlverdienten Ruheſtand. Er ge⸗ hörte zu dem kleinen Kreis von Richtern und Staatsanwälten in Baden, die ſich ſchon vor dem Umſturz der NSDAP. angeſchloſſen haben und auch nach außen hin mutig für ihre Weltanſchauung eingetreten ſind. 8 D Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Verkehrsunfal!h). Auf der Kreu⸗ zung Rohrlach⸗ und Humboldtſtraße ſtieß ein Laſtkraftwagen mit einem Motorrad zuſammen. Der Motorradfahrer mußte infolge ſeiner Verletzungen ins Krankenhaus geſchafft wer⸗ den. Während ſein Rad ſchwer beſchädigt wurde, waren die Beſchädigungen des Laſtkraftwagens gering. Ludwigshafen.(Lebensgefährlich verletzt). Auf der Mahlaſtraße nach Oggersheim verſagte plötzlich das Steuer eines auswärtigen Laſtzuges, da ſich die Bolzen ge⸗ löſt hatten. Der Wagen raſte einen ſteilen Abhang hinunter und verletzte dabei zwei Paſſanten lebensgefährlich. Die Verunglückten mußten ins Ludwigshafener Krankenhaus eingeliefert werden. Viernheim.(Kind im Bett u erſtickt.) Bei einem Hu⸗ ſtenanfall grub ein acht Monate altes Kind nachts ſein Köpfchen ſo tief in die Kiſſen, daß es erſtickte. Wiederbele⸗ bungsverſuche hatten keinen Erfolg. Kaiſerslautern.(Beim Ueberholen tödlich ver⸗ unglückt). Beim Einſiedlerhof wollte der Bauunterneh⸗ mer Joſef Stäpeler mit ſeinem Motorrad einen Laſtzug überholen. Dabei ſtieß er mit einem entgegenkommenden Kraftwagen zuſammen, wodurch Stäpeler ſofort getötet wurde. a Frankfurt a. M.(Mit dem Kopf durch die Wind⸗ ſchützſchei be.) Einem tragiſchen Unglücksfall fiel der 20⸗ jährige Philipp Haub aus Unterliederbach zum Opfer. Der junge Mann rannte im Stadtteil Höchſt mit ſeinem Fahrrad mit ſolcher Wucht gegen einen Kraftwagen, daß er über den Kühler hinweg mit dem Kopf in die Windſchutzſcheibe flog und hier hängen blieb. Er wurde ſofort ins Höchſter Kran! kenhaus gebracht, wo er ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Hanau a. M.(Nächtlicher Straßen raub.) In der Nacht hatte ſich ein älterer Mann an einer Straßenkreu⸗ zung bei einer Gruppe von Leuten nach dem Weg zum Hauptbahnhof erkundigt. Ein junger Mann hatte ſich bereit⸗ erklärt, dem Fremden den Weg zu zeigen. Unterwegs ver⸗ zichtete der Fremde auf eine weitere Begleitung, da 2 5 jetzt der Weg bekannt war. Der junge Mann ging aber weiter mit und verlangte ſchließlich als Entſchädigung 30 Pfennig. In dem Augenblick, als ihm dieſer Betrag ausgehändigt wer⸗ den ſollte, entriß der junge Mann dem Fremden deſſen Geld⸗ hörſe mit 62 Mark Inhalt und ging flüchtig. Bei dem Täter handelt es ſich um einen etwa 25 Jahre alten Mann der ei⸗ nen hellen Anzug trug. Die Polizei fahndet noch nach dem Verbrecher. Großfeuer im Wächtersbacher Schloß Gechtersbach. Das Schloß des Fürſten zu Iſenburg⸗Bü⸗ dingen in Wächtersbach wurde von einem ſchweren Schaden⸗ feuer heimgeſucht. Aus dem Dachſtuhl ſchlugen nachts plötz⸗ lich helle Flammen und binnen kurzer Zeit war dieſer ein Raub der Flammen geworden. An den Rettungsarbeiten be⸗ teiligten ſich Soldaten, denen es unter eigener Lebensgefahr gelungen iſt, erhebliche Vermögenswerte zu retten. Auch konnten die Kinder des Fürſten die in den oberen Stockwer⸗ ken ſchliefen, gerettet werden. Durch Funkenflug beſtand zu⸗ nächſt Gefahr, daß die alten Fachwerkhäuſer der Stadt Wäch⸗ tersbach, die ſich in unmittelbarer Nähe des Schloſſes befin⸗ den, in Mitleidenſchaft gezogen würden. Dank dem energi⸗ ſchen Eingreifen der Wehren aus Wächtersbach, Gelnhauſen, Rotherbergen und Hanau konnte das Feuer auf das Schloß ſelbſt beſchränkt und in den Morgenſtunden eingedämmt werden. Durch einſtürzende Decken wurde auch das zweite Stockwerk ſtark beſchädigt und durch die Waſſermengen im erſten Stockwerk Schaden angerichtet. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. — Beſigheim.(Omnibus fuhr in die Enz.) Ein Unfall, der noch glimpflich ablief, ereignete ſich auf der Straße von Beſigheim nach Walheim. Der mit acht Mit⸗ 9 fahrenden beſetzte Omnibus eines Anterriexinger Unterneh⸗ mers wurde von dem ins Schleudern geratenen Anhänger eines Laſtkraftwagens gerammt, wodurch der Fahrer die Gewalt über das ſchwere Fahrzeug verlor. Der Omnibus fuhr die vier Meter hohe Böſchung hinunter in die Enz hinein. Die Inſaſſen und der Lenker konnten ſich noch raſch in Sicherheit bringen, ehe das Wageninnere mit Waſſer vollief. Wie durch ein Wunder wurde nur eine Perſon leicht verletzt, dagegen wurde der Omnibus ſchwer be⸗ ſchädigt. 5 A Volljude trug unberechtigt Kriegsauszeichnungen. Der Vollſude Karl Ifrael Levi in München trug ſeit Mitte 1936 bis zu ſeiner Feſtnahme ſtändig neben dem ihm rechtmäßte verliehenen Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer unbefugt auch D 8 oder Miniatuanfertigungen des Eiſernen ſſe und des Württemberger Verdienſtkreuzes. ng vor dem Strafgericht München⸗Aue er⸗ klär r Ai gte, er habe dies nicht getan, um Vorteile dadurch zu erzielen, fondern lediglich aus Renommierſucht, da er glaubte,„man ſehe damit mehr gleich!“ Das Gericht verurteilte ihn zu fünf Monaten Gefängnis und 300 Mark er ehrhaup Is Brandſtifter. Vom Augs⸗ Feuerwehrhauptmann a. 2 birne war der 48 Jahre alte Joſeph Hu 9 aus Mafhingen wegen Brandſtiftung zu zwei. Jahren ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt worden.„Seine 41 jährige, Ehefrau erhielt wegen Anſtiftung ſechs Jahre Zuchthaus. Dieſes Urteil iſt jetzt vom Reichsgericht rechtskräftig beſtä⸗ tigt worden. Die Angeklagte Frau Huber, eine äußerſt reſo⸗ lute Frau, hatte ſchon wiederholt ihren Ehemann, der m Dorf zwar den Poſten eines Feuerwehrhauptmannes heklei⸗ dete, zu Hauſe ſich aber dem Kommando ſeiner„beſſeren Hälfte“ unterovdnete, dazu zu überreden verſucht, doch ein⸗ ſach das Haus anzuſtecken, um ein neues zu erhalten. Zu⸗ nächſt weigerte ſich der Feuerwehrhauptmann. Als ihn aber ſeine Frau zu überzeugen vermochte, daß der 18 Jahre alte Nachbarsſohn ſich zur Ausführung der Tat bereiterklärt ha⸗ De. ließ er feine Frau gewähren. 5 A Die eigene Tochter erſchoſſen. Den Tod ſeiner Ehefrau hatte ſich ein 45 jähriger Barmer derart zu Herzen genom; men, daß er mehr und mehr von einer tiefen Melancholie be⸗ fallen wurde. In dieſem Zuſtand tötete er am 4. Mai mor⸗ gens ſeine eigene zehnjährige Tochter durch zwei Revolver⸗ ſchüſſe, während er ſich ſelhſt einen Schuß in die linke Au⸗ genſtirnhöhle beibrachte. Allmählich beſſerte ſich der Zuſtand des Mannes ſoweit, daß er ſich ſeiner Tat zu erinnern ver⸗ mochte. Auf Grund eines Gutachtens ordnete die Strafkam⸗ mer die dauernde Unterbringung des Mannes in einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt an. 5 8 Ar Seinen eigenen Sohn erwurgt. In der Nacht hat ean Einwohner in Bochum⸗Hövel ſeinen neun Jahre alten Sohn in ſeiner Wohnung erwürgt. Der Täter brachte ſich dann ſelbſt Schnittwunden am Halſe und am Arm mit einem Ra⸗ ſiermeffer bei und verletzte ſich ſchwer. Der Beweggrund zu dieſer furchtbaren Tat ſoll in Verzweiflung zu ſuchen ſein, da die Ehefrau des Täters unheilbar erkrankt iſt. Ang 1. Lolale ſeuudloclꝛau Der Nebelmonat November— das iſt der Sturm⸗ der Wind⸗ und Nebel⸗ monat wie er im Volksmund heißt. Die alten Deutſchen nannten den November Nebelung, während er bei den Rö⸗ mern ſeinen Namen davon hatte, daß er der neunte Monat des römiſchen Jahres war. November iſt als der un⸗ freundlichſte und ſonnenloſeſte Monat des ganzen Jahres be⸗ kannt und iſt der unbeliebteſte Zeitabſchnikt. Voller Melan⸗ cholie, grämlich und düſter, meiſt mit Regenſchauern und Nebel und oft auch mit Schnee und Kälte zieht er herauf. Schieben ſich noch einige milde, ſtillſonnige Tage hinein, ſo iſt das eine Ausnahme. In der Natur iſt, da alle Feldarbei⸗ ten beendet ſind, eine eigenartige, beſinnliche Stille eingetre⸗ ten. Da und dort wird ſie zur Oede. Längſt haben die Vögel aufgehört zu ſingen, nur vereinzelt hört man noch die heiſe⸗ ren Schreie der Krähen. Mehr und mehr löſt der Spätherbſt die Farbenſymphonie des Vorläufers des Novembers ab, und die letzte Pracht der ſich verfärbenden Blätter an den Bäu⸗ men wird von heulendem und zornigem Novemberwind grau⸗ ſam zerſtört. Im Walde allerdings iſt's nicht einſam. Dort nimmt die Jagd auf allerhand Getier ihren Fortgang. Der November zwingt die Menſchen wieder mehr in die Stube um den wärmenden Ofen. Der Bauer kennt folgende Novemberregeln:„Im No⸗ vember viel naß, auf den Wieſen viel Gras“.—„November trocken und klar, bringt wenig Segen fürs nächſte Jahr“.— Nur Regen und Froſt dürfen im November nicht zuſammen auftreten, denn:„Wenn der November regnet und froſtet, dies meiſt der Saat das Leben koſtet“.—„Wenn im Novem⸗ her die Blumen blühen neu, dauert der Winter bis Mai“.— „An Martini Sonnenſchein, tritt ein kalter Winter ein“.— Der „Wolken am Martinstag, der Winter unbeſtändig werden mag“. 8 — Bürvangeſtellte ſind keine Schwerarbeiter. Das Ge⸗ werbeaufſichtsamt in Hannover erſtattete gegen zwei Be⸗ triebsführer Strafanzeige, von denen einer ſich und ſein Bü⸗ roperſonal als Schwerarbeiter angegeben hatte, während der andere durch falſche Angaben über die Tätigkeit ſeiner Ge⸗ folgſchaftsmitglieder dieſen ungeſetzlicherweiſe die Schwer⸗ arbeiterzulagen verſchaffen wollte. Die Betriebsführer ſehen ihrer Beſtrafung Feſtgeſetzte Wildabſchüſſe auf jeden Fall erfüllen. Dey zu vermeiden. 40 5 it des 81 eidi gungskommiſſars für den Wehrkreis IV dürfen ah ſofort frei⸗ Aichtern zu 0 Durchſchnittspreis von 1500. te 5 Außerdem wird für jede ſelbſtgezogene und ſelbſt vorgeſtellte 1500 Mark je Remonte 13,5 v. H. und verkaufte Remonte eine weitere Prämie in Höhe von 50 Mark gezahlt. Dieſe Maßnahme tritt mit dem Beginn des Remonteankaufs im Jahre 1940 in Kraft. Außerdem iſt mit einer Erhöhung der Zahl der anzukanfenden Remonten zu rechnen unter der Vorausſetzung, daß eine genügende Anzahl aufer Pemonten vorhanden ſein wird. Filmſchau. Die Ufa hat in dem Film„Rordlicht“ einen ſtofflich neuartigen, aber darum nicht minder wirkungsvollen Film geſchaffen, der nach dem erfolgreichen norwegiſchen Schau⸗ ſpiel„Bären“ von Spielleiter Herbert Fredersdorf filmiſch geſtaltet wurde. Schauplatz des Films ſind die Schnee⸗ felder und Eiswüſten Grönlands, wo alljährlich die nor⸗ diſchen Pelzjäger in der langen, eiſigen Racht der Arktis, abgeſchloſſen von aller Welt, unter unſäglichen Entbeh⸗ rungen, die wertvollen Pelze des Polarwinters zu erbeuten ſuchen. Manche kehren nie zurück, manche aber, die man ſchon verſchollen glaubte, kehren erſt nach Jahren wieder heim. Der letztere Fall bildet das Grundgeſchehen zum Film„Nordlicht“, wo der Pelzjäger Halvard(Ferdinand Marian), nachdem er jahrelang verſchollen war, wieder heimkehrt und dann ſeine Braut Petra(Hilde Seſſah) als die Frau des reichen Kaufmannsſohnes Olaf Hanſen (Rene Deltgen) wiederfindet. Darſteller von gutem Klang bringen uns den in dem Film dargeſtellten herben Men⸗ ſchenſchlag des hohen Rordens und ſeinen Kampf mit den Raturgewalten zu eindrucksvollſter Wirkung. ee. jeizt wird es höchſte Zeit, daß Sie zur näch⸗ ſten Staatlichen Cotterie-Finnahme gehen und 2 N eee N ich Ihr Cos ſowie den ausführlichen amt⸗ un ene i 5 N lichen Gewinnplan belorgen. 480 000 Sewinne und 3 Prämien im Seſamtbetrage von gm 102 899 760.— werden wieder in 5 ßlaſſen ausgespielt. lle Gewinne ſind einkommen⸗ ſteuerftei. Im günſtigſten Falle( 2, Il der ber 100 Millionen mark werden ausgeſpielt! Und Sie naben noch Kein Los? amtlichen Spielbedingungen] können Sie 3 Millionen Reichsmarß gewinnen Die Ziehung der erſten Flaſſe beginnt am 7. Hob. 1939. fin Achtellos Koſtet nur RI 3.—, ein Viertellos nur Rn 6.— je ßlaſſe. Sichern gie lich ein lolches Cos und bedenßen Sie: Nur rechtzeitig vor ziehung bezahlte koſe begründen bewinnanſpruch. 2. Deutſche Neichslotterie Größte Gewinne Urſte Klaſſe IZweſte Rlaſſe 9.100 000 300 990 5. 100 000 300 000 Funſte Klaſſe 3.500000 Ianitenen 8 0 0 eodge pere 2 3. 25000 N 5 6, 10000 88 9806, 10000 88 990 91 9 i 12, 5000 6090512, 5000 580000 3.3 N 15, 4000 8000015, 4000 80990 3.200000 600 000 30 3000 9000930. 3000 90000 6 100 000 600000 45, 2000 9000045, 2000 90000 5 90, 1000 500000, 1000 56800 1250000 600000 15. 40000 600000 21.300900 6309000 39.200000 780000 Deine oſſe Birte Klaſſe 5.100500 300 500 6.100 000 309 900 3% 50 000 00003. 50 000 150000 3, 25000 750003, 25000 75000 1500080 6% 10 000 805006. 10 000 80990 5 12,5000 6000912, 5000 60999 15% 4000 800 30, 3000 80909 45% 2000 9145, 2000 89999 2.Deutſche Reichslotterie 5 90, 1000 90 00 90 1000 9000 . 4 2 11 % Los N 3.— e*. 12000 300 8 24000, 300 7 315138.18047 —.—ů—— 8 5 5 5— —— Garanten der inneren Front NSG. Es iſt manchem von uns ſchwer geworden, als in den Septembertagen die Front der Waffen entſtand, als viele alte Soldaten des Weltkrieges als Landwehrmänner um zweiten Male den feldgrauen Rock anziehen und mit en deutſchen Armeen im Oſten oder am Weſtwall aufzie⸗ hen durften. Wir wären wohl alle gerne noch einmal mit dabei geweſen und viele vou uns waren über das Zuhauſe⸗ bleibenmüſſen etwas enttäuſcht.. In den erſten Tagen des Krieges bemühten wir ans, der für uns eigenartigen Situation anzupaſſen, zunächſt einmal Heimat zu ſein. Das war nicht einfach für uns, fehlte uns doch dazu die Uebung von damals, da wir ja ſelber Front waren. Aber inzwiſchen haben wir die neuen Verantwortungen überlegt, erkannt und begriffen. Neben den vielen alten Getreuen des Führers Ga⸗ ranten der inneren Front zu ſein, das wiſſen wir, iſt unſere gegenwärtige Verpflichtung. Wir wiſ⸗ ſen es aus eigener Erfahrung, was es für den kämpfen⸗ den Soldaten bedeutet, zu wiſſen, daß auch die Heimat mit der Front fühlt und denkt, daß auch die Heimat mithilft den Sieg zu erringen. Wir hatten damals im Weltkrieg dieſen inneren Rückhalt nicht. Die Heimat wird den Fehler von damals nicht wiederholen, jeder wird ſein Beſtes bofür einſetzen, daß genau ſo wie unſere Soldaten die Zuhauſe⸗ gebliebenen ihre ganze Opferkraft einſetzen. Die alten Soldaten kennen den Wert der neuen Füh⸗ rung. Ihr Vertrauen iſt unerſchütterlich. Sie wiſſen es, unſere neue Wehrmacht wird unter der neuen Führung mit Adolf Hitler den Teufel aus der Hölle holen. Dieſe Männer wiſſen es, daß die neue Volkwerdung drau⸗ ßen im Erleben der Großkampfſchlacht entſtanden ſſt, daß einzig nur dieſe Weltanſchauung nach dem großen Kriege auf die Dauer für uns Deutſche in Frage kommen konnte. Dieſe Deutſchen kennen den Wert des Führers für ſein Volk, ſie wiſſen es, wer Deutſchland wieder groß und ſtark und mächtig machte. Sie wiſſen, der Sieg wird ſo oder ſo unſer ſein! Wo haben die anderen gleichwertiges einzuſetzen! Wo finden wir in der Welt eine ſo klare ſoziale Ordnung, wo finden wir dieſe Opfer- und Einſatzbereitſchaft! Und wenn wir nun in den kommenden Wochen als alte Soldaten, als Mitarbeiter der Partei oder als WHW⸗Walter und Helfer, als Sammler des Kriegs-WHW unſere Pflicht erfüllen, ſo leiſten wir unſeren Peitrag zum Sieg. A. W. 7 Das Kriegswinterhilfswerk fordert unſer Opfer! Deckung der Kriegsgefahr in der Lebensverſicherung Die Deckung des Kriegsriſikos in der Lebensverſicherung iſt jetzt vom Reichsaufſichksamt für Privatverſicherung für alle in Großdeutſchland arbeitenden Lebensverſicherungsunter⸗ nehmungen einheitlich geregelt worden. Für Kriegsteilnehmer auf Seiten des Deutſchen Reiches und ſeiner Verbündeten ſowie für Nichtkriegsteilnehmer iſt fortan die Kriegsgefahr derart gedeckt, daß beim Tode des Verſicherten in unmittel⸗ barem oder mittelbarem Zuſammenhang mit Kampfhandlun⸗ gen oder anderen kriegeriſchen Ereigniſſen die volle Verſiche⸗ rungsleiſtung allgemein gewährt wird. Etwa nach den Ver⸗ ſicherungsbedingungen vorgeſehene allgemeine Wartezeiten oder vertraglich ausbedungene beſondere Wartezeiten gelten für Kriegstodesfälle nicht. Eine Ausnahme von der vollen Dedung des Kriegsriſikos gilt nur in den Fällen, in denen die Verſicherungsſumme den Betrag von 100 000 Mark ſüber⸗ ſteigt. Hier wird für den 100 000 Mark überſteigenden Teil⸗ betrag die Deckung der Kriegsgefahr nicht übernommen. Eine Sonderregelung war notwendig für die nach dem 31. Auguſt abgeſchloſſenen Verſicherungen. Die bei den Ver⸗ ſicherungsunternehmungen vorhandenen Rücklagen, die jetzt zur Bildung einer Kriegsrückſtellung herangezogen werden, ſind aus den Beiträgen ſolcher Verſicherten angeſpart, die ſich bereits früher verſichern ließen. Es iſt deshalb nur billig, daß, wer jetzt erſt der Verſichertengemeinſchaft beitritt, einen Sonderbeitrag zur Kriegsrückſtellung in Geſtalt eines ein⸗ maligen Gefahrenzuſchlages leiſtet. Der Gefahrenzuſchlag iſt wie folgt geregelt: für die erſten 500 Mark kein Zuſchlag, für die weiteren 4500 Mark 10 v. T. der Verſicherungs⸗ 5„„für die weiteren 15000 Mark 15 v. T. der Verſiche⸗ ſumme, für die weiteren 20000 Mark 20 v. T. der Ver⸗ nnn für den 40000 Mark überſteigenden Teil er Vorſicherungsſumme 30 v. T. der Verſicherungsſumme. Kraftfahrzeuganhaͤnger melden! Das Reichsverkehrsminiſterium weiſt nochmals darauf hin, daß jeder Eigentümer oder Halter ſeine Kraftfahrzeug⸗ anhänger anmelden muß, wenn die Anhänger noch nicht mit Anhängerbrief ausgeſtattet ſind. Die Meldung mußte bis zum 31. Oktober 1 20 Sie iſt mit Poſtkarte an die Sammelſtelle für Nachrichten über Kraftfahrzeuge, Berlin C 2, Neue Königſtraße 27 bis 37, zu richten und ſo⸗ fort nachzuholen, wenn ſie unterblieben ſein ſollte. Auf der Poſtkarte iſt auch die genaue Anſchrift(Vorname, Zuname, Stand, Ort, Poſtamt, Kreis, Straße und Haus⸗ nummer) anzugeben. Die Meldung iſt auch dann zu erſtat⸗ ten, wenn der Anhänger oder das ziehende Kraftfahrzeug zurzeit ſtillgelegt iſt. Ausgenommen von der Meldepflicht ſind nur a) Anhänger in land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betrieben, die für wechſelnden Zug durch Geſpann oder Zugmaſchine ein⸗ gerichtet ſind, und Fahrzeuge für tieriſchen Zug, wenn ſie ausnahmsweiſe von einem Kraftfahrzeug mitgeführt wer⸗ den; b) land⸗ und forſtwirtſchaftliche Arbeitsgeräte, die nur im Fahren(beſtimmungsgemäße) Arbeit leiſten können 63. B. Pflüge, Drillmaſchinen, Mähmaſchinen); e) Anhänger hinter Straßenwalzen; d) im Straßenbau verwendete Ma⸗ ſchinen, die von Kraftfahrzeugen mit nicht mehr als 20 km /h Höchſtgeſchwindigkeit mitgeführt werden; e) im Gewerbe nach Schauſtellerart von Zugmaſchinen mit nicht mehr als 20 kmy/h Höchſtgeſchwindigkeit mitgeführte Sä- und Hack⸗ wagen. Die Unterlaſſung der Anmeldung wird beſtraft. Sie müſſen wiſſen Bezugsſcheinpflichtig ſind auch beſchädigte oder verſtaubte Textilwaren; ſolche Schadensware hat nur während der Lage⸗ rung gelitten, iſt alſo nicht als Gebrauchtware anzuſehen.— Verſchiedentlich iſt die Frage aufgetaucht, ob die Abgabe von Waren an Gefolgſchaftsmitglieder in Herſteller⸗ und Han⸗ delsbetrieben der Bezugsſcheinpflicht unterworfen ſei. Dieſe Frage iſt zu bejahen. Die Zugehörigkeit zu einem Be⸗ triebe, der bezugſcheinpflichtige Waren herſtellt oder verkauft, darf im Intereſſe einer gleichmäßigen Verſorgung aller Volks⸗ teile keine Mehrbelieferung mit ſolchen Waren haben. Das Gefolgſchaftsmitglied muß deshalb beim Bezug im eigenen Betrieb ſtets einen Bezugſchein vorlegen. Wertſcheine des Winterhilfswerkes. Gegen die WH W.⸗ Wertſcheine darf der Kaufmann nur Lebensmittel, Beklei⸗ dungsſtücke und Brennſtoffe abgeben. Die Scheine lauten über 0,50 Mark, 1 Mark und 5 Mark. Eine etwaige Differenz darf nicht in bar vergütet werden. Die Wertſcheine müſſen die eigenhändige Unterſchrift des Betreuten tragen, ferner Angabe von Wohnort und Straße enthalten. Eine Weiter⸗ gabe der Wertſcheine an den Vorlieferanten iſt nicht zuläſſig; ſie können vom Kaufmann bei Banken, Sparkaſſen, Girokaſ⸗ ſen und Kreditgenoſſenſchaften eingelöſt werden, und zwar: Serie 1 bis zum 15. Januar 1940, Serie 2 bis zum 15. April 1940. Gebühren werden nicht erhoben. Erfaſſung der Kaninfelle. Eine Anordnung der Reichs⸗ ſtelle für Rauchwaren regelt die Behandlung und Abliefe⸗ rungspflicht für Kaninchenfelle. Jeder, der ein Kaninchen ſchlachtet, iſt verpflichtet, das abgezogene Kaninchenfell zu reinigen, von anhaftenden Fleiſch⸗ und Knochenteilen zu be⸗ freien und faltenlos zu ſpannen. Die Felle ſind bei der zu⸗ ſtändigen Ablieferungsſtelle einzureichen. Die Krankenverſicherung im Falle der Wehrdienſtpflicht. Für Verſicherte, die zur Erfüllung der zweijährigen Dienſt⸗ pflicht einberufen werden, gilt nach einem Beſcheid des Reichs⸗ arheitsminiſters an den Reichsverband der Innungskranken⸗ kaſſen der Paragraph 209 a der Reichsverſicherungsordnung. Hierin wird beſtimmt, daß bei einem Verſicherten, der wegen Eintritt in die Wehrmacht oder den Reichsarbeitsdienſt aus der Verſicherung ausſcheidet, die Zeiten dieſer Dienſtleiſtung nicht zu ſeinem Nachteil berückſichkigt werden dürfen, ſoweit der Erwerb eines Rechts aus der Krankenverſicherung beſtan⸗ den hat. Dies gilt auch für die Zeit einer Arbeitsloſigkeit bis zu ſechs Wochen, die ſich unmittelbar an die Dienſtlei⸗ ſtung anſchließt. Dauerobſt in Torfmull. Für ausgeleſene, qualitativ ein⸗ wandfreie Früchte von lagerfähigen Dauerobſtſorten hat ſich die Einlagerung in Torfmull als beſonders zweckmäßig und vorteilhaft erwieſen. Bei langer Lagerung, bis in das Früh⸗ jahr hinein, kann nämlich die Fruchtſchale der Aepfel trotz beſten Lagerraumes und trotz einer vielfach auf der Schale von Natur aus vorhandenen Wachsſchicht ein Verdunſten des Waſ⸗ ſers nicht verhindern, ſodaß die Früchte einſchrumpfev ind an Anſehen und Güte verlieren. 8 zufüllen. — Muß entrahmte Friſchmilch anbrennen? Die für alle Verbraucher zur Verfügung ſtehende entrahmte Friſchmilch hat in allen Haushaltungen ihre Eignung zu vielſeitiger Ver wertung für die Ernährung erwieſen. Damit iſt nun auch ein verbreitetes Vorurteil gegen die Verwendung der reichlich vor⸗ handenen entrahmten Milch ausgeräumt. Wenn ſie auch den üblichen Fettanteil zugunſten einer verſtärkten Butter⸗ erzeugung hergab, ſo hat ſie doch die anderen, nicht geringer zu bewertenden Nährſtoffe, wie Eiweiß, Milchzucker, Mineral. ſalze vollſtändig behalten. Wird bei aller gerechten Wür⸗ digung dieſer Vorzüge die entrahmte Friſchmilch nur zögernd verwendet, dann erklärt ſich das allein aus der Eigenart der Milch, beim Kochen nur zu leicht und raſch anzubrennen. Dieſes Uebel läßt ſich jedoch leicht dadurch vermeiden, daf man im Kochtopf zunächſt eine geringe Menge Waſſer auf⸗ kochen läßt, um danach die entrahmte Friſchmilch zuzugießen, Ebenſo bewährt iſt die Methode, den Kochtopf zunächſt mit kaltem Waſſer auszuſchwenken und danach erſt die Milch ein⸗ Größere Mengen entrahmter Friſchmilch werden bis zum Kochen ſtändig umgerührt. Dieſe aus dem Erfah⸗ rungsſchatz ſparſam wirtſchaftender Hausfrauen entnommenen Ratſchläge ermöglichen jedem die Verwendung eines wich⸗ tigen Nahrungsmittels. Wird entrahmte Friſchmilch danah behandelt, dann werden die Klagen über das Anbrennen der Milch bald aufhören. Verwendet heimiſche Küchenkräuter! „ Unſere heimiſchen Würzen ſind die Küchenkräuter. So un⸗ ſcheinbar ſie als Pflanzen im Garten auch anzuſehen ſein mögen, ſo wirkungsvoll ſind ſie andererſeits im Gebrauch, Die Hausfrau, welche es verſteht, die verſchiedenen Kräuter in der Küche zu benutzen, kann den einfachſten Suppen, Tun⸗ ken, Salaten einen beſonderen Geſchmack und geſundheit⸗ lichen Wert geben. Gerade heute ſollen deshalb die Küchen. 1 wie es unſere Vorfahren taten, wieder benutzt wer⸗ en. Ein Hauptrolle ſpielt da die grüne Peterfilie. Sie iſt vitaminreich und gibt jedem Gemüſe— beſonders dem ein gewinterten vielen Suppen und Tunken einen friſchen, würzigen Geſchmack. Wohl kann man den ganzen Winter Über bei einiger Vorkehrung grüne Peterfilie vom Garten ſtück haben, allein die ſorgliche Hausfrau wird außerdem ſo viel wie möglich trocknen. Sobald man die Peterſilienwur⸗ zeln zur Einwinterung aus der Erde nimmt, wird das abge⸗ rehte Kraut gewaſchen, gebündelt oder loſe auf Drahtgeflecht an der Luft getrocknet. Das getrocknete Peterſiliengrün wird nach dem Trocknen ſtaubfrei aufgehoben; denn es wird wäh⸗ rend des Winters reichlich gebraucht. Aehnliches iſt vom Selleriekraut zu ſagen. Gewa⸗ ſchen, an der Luft getrocknet und ſtaubfrei aufbewahrt, gibt ez allen Suppen, Gemüſe und Fiſchſalaten und beſonders auch dem Kartoffelſalat einen Geſchmack, den jeder liebt. Sollte zu viel Sellerie⸗ und Peterſilienkraut vorhanden ſein, dann wird es mit Brenneſſeln getrocknet aufgehoben und in grün⸗ futterarmer Zeit an das Hühnervolk verfüttert. Auch die übrigen Küchenkräuter, wie das Boh nenkraut, Eſtragon, Majoran, Pfefferminze, Pimpinelle, Thy, mian, Weinraute und Zitronenmeliſſe können jetzt noch ein! mal zurückgeſchnitten, getrocknet und ſtaubfrei aufgehoben werden. Allerdings bringt hier der erſte Schnitt im Sommer die würzigeren Kräuter. FE Mannheimer Theaterſchan Dienstag, 31. Sktober, Miete H 4 und 2. Sondermiete 9 2: Friſch verloren— halb gewonnen. uſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 19.30, Ende 22 hr. Mittwoch, 1. November, Miete C 4 und 2. Sondermiete C 2: Der Troubadour. Oper von G. Verdi. An⸗ fang 19.30, Ende 22 Uhr. Donnerstag, 2. November, D 4 und 2. Sondermiete D 2: Fidelio. Oper von Beethoven. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr.. Freitag, 3. November, Miete 3 und 1. Sondermiete F 2: Die ſanfte Kehle Komödie von Felix Tim⸗ mermans und Karl Jacobs. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Samstag, 4. November, Miete E 3 und 1. Sondermiete E 2: Der Barbier von Bagdad. Komiſche Oper von Peter Cornelius. Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. Sonntag, 5. November, nachmittags: Für die NSG. „Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 16 bis 18, 51 bis 52, 101 bis 102, 401 bis 431, 432 bis 434, 435 bis 438: Friſch verloren— halb gewonnen, Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 14, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete A 4 und 2. Son⸗ dermiete A 2: Neu inszeniert: Norm a. Oper von Bellini.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 19, Ende etwa 21.30 Uhr. 5 8 Bekanntmachung. Die Aufſtellung des Verzeichniſſes der Betriebsunternehmer zur land- und forſt⸗ wirtſchaftlichen Anfallverſicherung für 1939. In der Zeit vom 1. bis 7. Rovember 1939 wird die Auſſtellung des landwirrſchaſtl Unfallkataſters für das Jahr 1939 durchgeführe, kilt— 7. November Ziehung. N läufig Samstags von 1718.30 Uhr ſtatt. Verſammlungs⸗Kalender b Turnverein 1898. Die Turnſtunden der Schülerinnen finden vor⸗ Die Betriebsunternehmer, deren Betrieb im Laufe dieſes Jahres eine Aenderung erfahren hat, ſowie alle diejenigen, die einen Betrieb neu eröffnet oder ein⸗ geſtellt haben, werden daher aufgefordert dieſe N 8 Aenderung während der obigen Zeit anzumelden Rur durch wahrheitsgetreue Angaben kann eine ge⸗ Heute Dienstag rechte Verteilung der Unfall⸗Laſten erreicht werden. 8 Auch bisher unrichtige Angaben ſind zu berichtigen, andernfalls wegen unwahrer Berriebsangaben eine Geldſtrafe ausgeſprochen werden kann. Das Kataſter für die Aliſtadt liegt bei der ſtäd!. auf, im übrigen Stadtgebiet bei den zuſtändigen Ge⸗ meindeſekretariaten. Wennheim, den 28. Oktober 1939. Die Abſchätzungskommiſſion. r Taglohn- flüh- Zettel Verloren dunkelblaue Weste von Breiſacherſtr. Landwirtſchafts⸗Abteilung, Rathaus N 1, Jünmer 53 Reickrelott eichslotterie Staatliche kotterie-Einnahme Stürmer Mannheim 0. 7. 11. der neue Ufa-Film: bis Neckarbrücke maschinen tür Bauhandwerker aller Syſteme 8 Abzugeben 10 Nhelnfelderstr. 8. a(nach werden repariert] or Leschrieb Räh res Zürn N 5 städt. NMuster) Sell. ee 922 zu haben in der ear AsI PN u. morgen Mittwoch, abends 8 Uhr Nordlicht. Ein dramatisches Geschehen aus dem Leben der Eisbärjäger Norwegens. Lustspiel und Woche. — en liefert* a—— 8 5 4—5 immer⸗ Vorrätig: 8 A ecerbete-brucketel] Neckar-Bote-Druckerei.. Sojaſchrot, Erdnußſchrot, 1 Kokosſchrot. D eiten lee Il rucharh mit Bad Bin Käufer von 8 5 e für Handel, Gewerbe und Industrie 5 5 Ulger, 8. 8 eee 8 werden in jeder Ausführung angefertigt Izu mieten geſucht. a Fr. Eüſendeg. K f. ö Geſchlſteſt. d. Bl in der„Neckarbete- Druckerei zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Aker. Schmich.