e und n ſagſ n und Kno⸗ , eine Der dar⸗ auen“, Wort ß Herr ieder tahlle haupt blickte ch an. beiden Die Haben „Und haupt⸗ ſeine nann, Tiſch⸗ rüber mern; naſtitt iſch 3 8.30 Mit⸗ Utſch), nzert; 4.30 Mu ßend: end: eitge⸗ g aus gung eines ik. biſches gsgok⸗ badi⸗ 5 Daz muſiſf Schul⸗ wenn Solda⸗ igende chte. n; 1¹ t Wos — koſte blieb „ode einge lichst then! e auf ähert⸗ h un⸗ haben wenn eude, ir zu iberg, ffeut, keine inter⸗ dar⸗ nden s zu⸗ Ich einen Zeit, ahren h den Sie emen. n wir agen. r ge⸗ meine pieder eine lichen d bat völkerung dieſer Gebiete die Veränderung ihres politiſchen gt) 5 er Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann nh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗ A.. 39. Jahrgang Die Rede Molotows „Politiſche Unkerſtützung der deutſchen Friedensbeſtrebungen durch die Sowjetunion“ Moskau, 1. November. Die fünfte außerordentliche Ta⸗ gung des Oberſten Sowjet der UdsSg wurde im Großen Saal des Moskauer Kremlpalais eröffnet. Das Erſcheinen der Mitglieder der Sowjetregierung und der Oberſten Par⸗ teileitung mit Stalin und Molotow an der Spitze wurde von der Verſammlung mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt. Im Sagal hatten ſich auch die Delegationen der Nationalver⸗ ſammlungen des weſtlichen Weißrußland und der Weſt⸗ ukraine eingefunden. Präſident des Oberſten Sowjet hielt zunächſt eine kurze Anſprache. Er forderte die Anweſenden auf, ſich zu Ehren der bei den Operationen in Oſtpolen gefallenen kämpfer der Roten Armee von ihren Plätzen zu erheben, und begrüßte dann die Delegierten der Weſtukraine und des weſtlichen Weißrußland. Zum erſten Punkt der Tagesordnung ergriff darauf der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare und Außenkom⸗ miſſar Molotow das Wort zu einer anderthalbſtündigen gro⸗ zen politiſchen Rede. Die Rede Molotows enthielt einen Ueberblick über die gegenwärtige internationale Lage und eine Darlegung der auswärtigen Politik der Sowjetunion in ihren Beziehungen zu den wichtigſten Nachbarländern. Drei wichlige Takſachen haben, ſo führte Molotow aus, die Weltlage in den letzten Monaten geänderk: In erſter Linie der völlige Umſchwung in den Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der Sowjekunſon, der zur Herſtellung einer dauerhaften Freundſchaft zwiſchen dieſen beiden größlen Staaken Eucopas geführt habe; zweikens die militäriſche Vernichtung Polens und der Zerfall des polniſchen Skaakes; drittens die Forkſetzung des Krieges zwiſchen Deutſchland einerſeits und Frankreich und England andererſeits. Mit ſarkaſtiſcher Polemik behandelte der ſowjetruſſiſche Regierungschef in dieſem Zuſammenhang das nunmehr von den Weſtmächten angeblich verfolgte Kriegsziel, näm⸗ lich die„Vernichtung des Hitlerismus“. Dieſes auch noch unter der Flagge der Demokratien verflochbene Kriegsziel der Weſtmächte nannte Molotow ſchlechthin ver⸗ brecheriſch. Staatsideen wie die nationalſozialiſtiſche könne man ablehnen oder annehmen, ſie jedoch zum Kriegs⸗ grund zu erklären, ſei ſinnlos und verbrecheriſch. Die wirk⸗ lichen Kriegsziele der Weſtmächte beſtünden denn auch in der Behauptung ihrer Weltherrſchaft und in der weiteren ungeſtörten Ausbeutung ihrer Kolonialvölker. Auch bei ſeiner Darlegung der auswärtigen Politik der Sowjetregierung ſtellte Molotow eine ausführliche Würdi⸗ gung des deutſch⸗ſowjetruſſiſchen Freundſchaftsverhältniſſes voraus. „Anſere Beziehungen zu Deutſchland haben ſich“, ſo er⸗ klärte der Redner,„von Grund auf gebeſſert. Es iſt eine praktiſche Zuſammenarbeit erreicht und eine polikiſche Un⸗ terſtützung der deutſchen Friedensbeſtrebungen durch die Sowjetunion.“ Unter Bezugnahme auf den deutſch⸗owjetiſchen Freund⸗ ſchafts- und Grenzvertrag hob Molotow nachdrücklich her⸗ dor, daß die deutſch⸗ſowjetruſſiſche Freundſchaft ſich bei der ſchwierigen Frage der Feſtlegung der Intereſſengrenzen auf dem Territorium des früheren polniſchen Staates be⸗ währt habe. Die Sowjetunion verfolge den Kampf Deutſchlands für die Beſeitſgung des Verſailler Syſtems mit kiefem ver⸗ ſtändnis, denn ſie ſtände auf dem Skandpunkt, daß„ein ſtarkes Deutſchland die unabläſſige Vorausſetzung für den Jrieden in Europa iſt“. Der Berſuch der Weſtmächte dage⸗ gen, Deutſchland in ein neues Verſailler Zyſtem hineinzu⸗ bringen, ſei gefäteuch und könne für dieſe Staaken ſelbſt mif dem Ruin enden. Die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen der Sowfet⸗ union und Deutſchland haben ſich ferner, ſo fuhr Molotow fort, in einer Erneuerung der wirtſchaftlichen Be⸗ iehungen zwiſchen beiden Ländern ausgewirkt. Durch ie politiſche Freundſchaft ſeien hierfür die günſtigſten Vorausſetzungen entſtanden. Mit den Wirtſchaftsverhand⸗ lungen, die zurzeit durch die deutſche Kommiſſion in Mos⸗ kau und durch die ſowjetruſſiſche Kommiſſion in Deutſch⸗ land geführt würden ſeſ„eine breite Grundlage für die Entwicklung des Warenaustauſches zwiſchen der Sowjetunion und Deutſchland geſchaffen“. „Bei der Schilderung der mit der Okkupation der Weſt⸗ Ukraine und des weſtlichen Weißrußland verbundenen Er⸗ eigniſſe gab Molotow erſtmalig die Verluſte der ſow⸗ ſetruſſiſchen Streitkräfte bekannt. Sie belaufen ſich auf 737 Gefallene und 1862 Verwundete. Auch die Kriegsbeute, die der ſowſetruſſiſchen Armee in oſt⸗ bolen zufiel, gab Molotow mit folgenden Zahlen bekannt: 0 Geſchüge, über 300 Flugzeuge, über 10000 Maſchinen⸗ gewehre, 300 000 Gewehre eine halbe Million Patronen, eine Million Artilleriegeſchoſſe uſw. Zuſammenfaſſend ſprach Molotow von der gewalti⸗ gen politiſchen Bedeutung, die die Erwerhung der Gebiete des weſtlichen Weißrußland und der Weſt⸗ ukraine für die Sowjetunion habe. Dieſe Gebiete umfaßten 6000 Quadratkilometer und 13 Millionen Einwohner, darunter 4.8 Millionen Weißruſſen und 8 Millionen Ukrai⸗ ner Die erſt kürzlich durchgeführten Wahlen zu den Natio⸗ nalverſammlungen in der Weſtukraine und im weſtlichen Leißrußland hätten erwieſen, daß neun Zehntel der Be⸗ che. Schickſals begrüßen „CC e Donnerstag, den 2. November 1939 Die Beziehungen zu den baltiſchen Staaten. Den neuen Beziehungen der Sowjetunion zu den balti⸗ ſchen Staaten widmete Molotow einen beſonderen Ab⸗ ſchnitt ſeiner Rede. Die Beiſtandspakte mit den drei bal⸗ tiſchen Staaten bezeichnete der Redner als das Ergebnis des abſoluten Vertrauens und gegenſeitigen Verſtändniſſes. In Würdigung der geographiſchen Lage dieſer Staaten, die ſozuſagen den Zugang zur Sowjetunion von der Oſtſee her darſtellten, ſeien die Sowjetregierung und die Regierungen der baltiſchen Staaten übereingekommen, der Kriegsmarine, der Luftwaffe und einer begrenzten Anzahl von Landtruppen der Sowjetunion Baſen und Standorte in den baltiſchen Ländern einzuräumen. Mit beſonderem Nachdruck wandte ſich der Außenkommiſſar dann gegen die Verleumdungen einer gewiſſen ausländiſchen Preſſe, die behauptete, daß mit der Durchführung dieſer Pakte die Sowjetiſierung der baltiſchen Staaten verbunden ſei.„Das Geſchwätz über die Sowjetiſierung der Balten⸗ ſtaaten“, ſo bemerkte Molotow wörtlich,„iſt das Produkt antiſowjetiſcher Provokationen und ſoll nur unſeren Fein⸗ den nützen.“ Die Verhandlungen mit Finnland Einer beſonderen und ausführlichen Darlegung unter⸗ zog Molotow im weiteren die gegenwärtige Phaſe der ſowjetiſch⸗finniſchen Beziehungen. Das Verhältnis zu Finn⸗ land ſei für die Sowjetunion von nicht geringerer Wichtig⸗ keit als die Beziehungen zu den drei baltiſchen Staaten, um ſo mehr, als die Sicherheit der nordweſtlichen Grenze der Sowjetunion und der bedeutendſten ſowjetiſchen Hafen⸗ ſtadt Leningrad davon abhänge. Lenin grad liege nur 32 km von der finniſchen Grenze entfernt, in einer Entfer⸗ nung, die geringer ſei als die Schußweite moderner Ge⸗ ſchütze. Die Verhandlungen, die zwiſchen der Sowjetregie⸗ rung und der Regierung Finnlands über dieſe Fragen in jüngſter Zeit.— auf Initiakive der Sowjetregierung hin— geführt wurden, ſeien noch nicht beendet. Sie ſeien über⸗ ſchattet von der Tatſache, daß in Finnland anderweitige dußere Einflüſſe ſeitens dritter Mächte im Spiele ſeien. Nichtsdeſtoweniger habe die Sowjetunion das Recht und die Pflicht, wirkſame Maßnahmen durchzufüh⸗ ren, die zum Schutze ihrer Sicherheit im Finniſchen Meer⸗ buſen und der Landgrenze in der Umgebung der 3.5⸗Mil⸗ lionenſtadt Leningrad dienen, deren Bevölkerungszahl allein diejenige ganz Finnlands nahezu erreiche. In großen Zügen gab der Außenkommiſſar dann das maßvolle und weitſichtige Programm der ſowjetruſſi⸗ ſchen Vorſchläge an Finnland bekannt. Die Sowfet⸗ union habe weder Abſichten auf Wyborg, noch auf die Aalands⸗Inſeln, noch wolle ſie gar einen Druck auf Schweden und Norwegen ausüben, wie dies ſinnloſe und böswillige Gerüchte behaupteten. Unſere Vorſchläge an Finnland ſind vielmehr“ ſo erklärte Molotow wörtlich,„ſehr beſcheiden und beſchränken ſich auf ſolche Maßnahmea, die zu unſerer Sicherheit und zur Herſtellung wahrhaft freund⸗ ſchaftlicher Beziehungen mit Finnland nötig ſind.“ Die Sowjetregierung habe urſprünglich Finnland den Abſchluß eines Beiſtandspaktes nahegelegt auf einer ähn⸗ lichen Grundlage wie die mit den baltiſchen Staaten abge⸗ ſchloſſenen Verträge. Die finniſchen Unterhändler hätten je⸗ doch die Anſicht vertreten, daß dies mit dem Grundſatz der abſoluten Neutralität Finnlands nicht vereinbar ſei. Die Sowjetregierung habe daraufhin, wie Molotow nunmehr bekannkgab, nicht auf ihrem erſten Vorſchlag be⸗ ſtanden. Sie habe ihre Vorſchläge beſchränkt auf die Ueber gabe einiger Inſeln des Finniſchen Meerbuſens und auf den Vorſchlag, die Nordgrenze nördlich von Leningrad„um ein paar Dutzend gilometer nach Norden vorzuſchieben! Im Austauſch dafür habe die Sowjetregierung Finnland einen zweimal ſo großen Diſtrikt im Gebiet Sowfekkareliens an⸗ geboten. Weiter habe die Sowjetregierung vorgeſchlagen, ein klei⸗ nes Stück finniſchen Territoriums an der Ausfahrt aus dem Finniſchen Meerbuſen zur Benutzung als Marineba⸗ ſis durch Pacht zu erwerben Dieſer Stützpunkt ſolle für die Sowjetunion der der eſtniſchen Küſte gegenüberliegenden Baſis Baltiſch⸗Port die volle Sicherheit im Finniſchen Meer⸗ buſen garantieren und würde damit zugleich auch den In⸗ tereſſen der Verteidigung der finniſchen Küſte entſprechen. Molotow deutete an, daß in dieſer letzteren Frage bis ſetzt noch kein Einvernehmen mit der finniſchen Regie⸗ rund erzielt worden ſei Trotzdem habe die Sowjetregierung ſich zu einer 1 8 weiterer Zugeſtändniſſe bereiterklärk. Sie 865 3. B. in der Frage der Befeſtigung der Aaland⸗ Inſehn, die Finnland beſonders am Herzen liege, ihre grundſätzliche ablehnende Stellungnahme zurückgenommen für den Fall, daß Finnland ſelbſt die Befeſtigung durch⸗ führe und kein dritter Staat daran teilnehme, ſofern nicht die Sowjetunion daran beteiligt ſei. Ferner habe die Sow⸗ jetunion eine Aufhebung ihrer Grenzbefeſti⸗ gungen in Ausſicht geſtellt, eine Reihe ſtrikteſter Garan⸗ tien für die exakte Durchführung ihrer Vorſchläge ſowie die Herſtellung von für beide Seiten vorteilhaften wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen „Wir können nicht annehmen, daß Finnland ſich weigern wird, unſere Vorſchläge anzunehmen“, ſo ſagte der Außen⸗ kommiſſar. Er befürchte, daß eine Ablehnun g der ſowjetruſſiſchen Pläne für Finnland mit ernſth aften Nachteilen verbunden ſein könne, und hoffe nur, daß die finniſchen regierenden Kreiſe ſich nicht dazu entſchlöſſen und ſich durch gewiſſe„äußere Einflüſſe“ gegen die Sowjet⸗ union aufſtacheln ließen. Bei einigem guten Willen werde es Finnland nicht ſchwer fallen, den minimalen ſowjetruſ⸗ ſiſchen Wünſchen entgegenzukommen, deren Verwirklichung Nr. 257 eine dauernde Baſis für freundſchaftliche politiſche und wirt⸗ ſchaftliche Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion und Finn⸗ land verſpricht. Rooſevelts Einmiſchung Im Zuſammenhang mit der finniſchen Frage habe, wie Molotow weiter ausführte, der Präſident der Vereinigten Staaten, Herr Rooſevelt, es als nötig erachtet, ſich in die Frage der ſowjetruſſiſch⸗finniſchen Beziehungen ein⸗ zumiſchen. Rooſevelt habe am 21. Oktober ein Telegramm an den Vorſitzenden des Oberſten Sowjet, Kalinin, gerichtet, worin er ſeine Wünſche für die„Unabhängigkeit Finnlands“ bekundet habe. In Moskau hat, wie Molotow ironiſch be⸗ merkte, die Botſchaft Rooſevelts um ſo größeres Befremden erregt, als der amerikaniſche Präſident offenbar über ſeinen Sorgen um die„Unabhängigkeit Finnlands“ ihm näherlie⸗ gende Fragen wie die„Unabhängigkeit Cubas oder der Philippinen“ vergeſſen habe! Trotzdem habe Kalinin Herrn Rooſevelt geantworfet, daß gerade die Sowjetunion die Un⸗ abhängigkeit Finnlands zur Grundlage ihrer Beziehungen zum dieſem ihrem Nachbarſtaat gemacht habe, und daß nichts Inderes als die Feſtigung der Zuſammenarbeit zwiſchen bei⸗ den Staaten zur Sicherheit der Sowjetunion und Finnland der Gegenſtand der gegenwärtigen Verhandlungen bilde. Die Beziehungen zur Türkei Im Anſchluß daran ſprach Molotow über die gegenwär⸗ tigen Beziehungen der Sowjetunion zur Türkei. Die ur⸗ ſprüngliche Abſicht der Sowjetunion in den letzten Verhand⸗ lungen mit der Türkei habe darin beſtanden, einen auf das Schwarze Meer und auf die Meerengen begrenzten Bei⸗ ſtandspakt mit der Türkei abzuſchließen. Da die Sow⸗ jetunion, entſprechend ihrer Freundſchaftspolitik gegenüber dem Deutſchen Reich in keinem Falle auch nur die Möglich⸗ keit eines Konfliktes zulaſſen wollte, habe ſie der Türkei vorgeſchlagen, die Meerenge für die Kriegsſchiffe aller Staaten, mit Ausnahme der Uferſtaaten des Schwarzen Meeres, zu ſperren. Die Türkei habe jedoch, angeblich auf Grund ihrer bereits gegenüber den Weſtmächten über⸗ nommenen Verpflichtungen, dieſe Vorſchläge abgelehnt. Die Türkei habe dadurch, daß ſie die Bindung ihres Schick⸗ ſals an die Kriegspolitik der Weſtmächte einer Neutralitäts⸗ politik vorgezogen habe, eine ernſte Entſche idung auf ſich genommen. Es werde ſich noch zeigen, ſo meinte Molo⸗ tow, ob die Türkei dieſen Schritt nicht ſpäter zu bedauern habe. Die Sowfetregierung werde jedenfalls ſorgfältig die Ereigniſſe in dieſer Gefahrenzone weiter beobachten. Die Sowjetunion und Japan Weitreichende weltpolitiſche Bedeutung kommt ferner den Ausführungen zu, die Molotow anſchließend über die Bezie⸗ hungen der Sowjetunion zu Japan machte. Molotow glaubte, eine fühlbare Beſſerung der ſowpjetiſch⸗ japaniſchen Beziehungen feſtſtellen zu können, die zur Hoff⸗ nung einer weiteren Beſſerung berechtige. Im Augenblick ſei— nach der Beilegung des letzten Grenzkonfliktes— die Bildung einer gemiſchten ſowjetiſch⸗apaniſchen Grenzkom⸗ miſſion auf der Tagesordnung. Bei einigem guten Willen müſſe dabei ein poſitives Ergebnis zu erwarten ſein. In weiterer Perſpektive ſtehe die Frage der Neuordnung der japaniſch⸗ſowjetruſſiſchen Handelsbeziehungen. Gegen die britiſchen Banngutbeſtimmungen Zum Schluß ſeiner Rede wies Molotow nachdrücklich auf die Bedeutung der erſt vor wenigen Tagen veröffentlichten Antwort der Sowjetregierung auf die britiſchen Banngut⸗ beſtimmungen hin. Die Sowjetunion könne nicht zulaſſen, ſo ſagt Molotow, daß der Krieg infolge der völkerrechtswidri⸗ gen britiſchen Konterbandebeſtimmungen auch gegen Frauen, Kinder und Greiſe geführt werde. Die Sowjetregie⸗ rung ſei vielmehr im Gegenteil beſtrebt, den Krieg abzukür⸗ zen und die Schrecken des Krieges von der Zwilbevölkerung, fernzuhalten. Im Zuſammenhang mit dem Beſchluß des amerika⸗ niſchen Senats, das e für die Verei⸗ nigten Staaten aufzuheben, äußerte Molotow gewiſſe Be⸗ . und Zweifel. Auch dieſe Maßnahme ſei nach nſicht der Sowjetregierung nicht dazu geeignet, die Be⸗ endigung des Krieges herbeizuführen, ſondern könne zu einet Verſchärfung und weiteren Ausdehnung des europäiſchen Krieges führen. Damit beſchloß Molotow ſeinen außenpolitiſchen Be⸗ richt, der von der e e großem Beifall aufge⸗ nommen wurde, Die Tatſache, daß Molotow es überhaupt nicht für nötig fand, die Beziehungen der Sowjetunſon zu England und Frankreich zu erwähnen, fand ſtärtſte Beachtung. Nach der Rede Molotows nahm der Oberſte Sowjet, unter Verzicht auf eine Diskuſſion, folgende R 7 lution an:„Der Oberſte Sowjet beſchließt auf Grund des Berichtes des Vorſitzenden des Rates der Volkskommiſſare und Außenkommiſſar Molotow über die auswärtige Politik der Sowjetregierung, die auswärtige Politik der Regiecung gutzuheißen.“ Der Wehrmachtsbericht Sechs Flugzeuge abgeſchoſſen, davon vier briliſche. Berlin, 1. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: 5 Im Weſten örtliche Arkillerie- und Spähtruppläligkeit ſowie einzelne Stoßtruppunkernehmen. 3 Die Zahl der am 30. Oktober an der Weſtfront und über der Nordſee abgeſchoſſenen Flugzeuge hal ſich auf ſecne darunter vier britiſche, erhöht. 1 . 1 45 * E 9 de e 1 — Ke „Ide ologiſcher Krieg“? Molotow durchſchaut die Weſtmächte. Nachdem der vollſtändige amtliche Wortlaut der Red⸗ Molotows vorliegt, ſeien noch einige beſonders bemerkens werte Stellen ausführlicher wiedergegeben. Ueber die an geblichen„Kriegsgründe“ Englands und Frankreichs ſagt⸗ Molotow: Wenn von Großmächten Europas die Rede iſt befindet ſich Deutſchland in der Lage eines Staates, der nach ſchnellſter Beendigung des Krieges und nach Frieder ſtrebt, England und Frankreich aber, die noch geſtern geger Aggreſſion zu Felde zogen, ſind für Fortführung des Krie, ges und gegen Abſchluß des Friedens. Wie Sie ſehen, wer⸗ den die Rollen getauſcht. Die Verſuche der engliſchen und franzöſiſchen Regierung. dieſe ihre neue Poſition durch an Polen gegebene Verpflich. kungen zu rechtfertigen, ſind ſelbſtverſtändlich offenkundig haltlos. Von einer Wiederherſtellung des alten Polen kann, wie jedem begreiflich iſt, keine Rede ſein. Daher iſt die Forlführung des jetzigen Krieges unter der Jlagge„Wie⸗ erherſtellung des früheren polniſchen Staates“ ſinnlos. Obwohl die Regierungen Englands und Frankreichs dies begreifen, wollen ſie die Einſtellung des Krieges und die Wiederherſtellung des Friedens nicht, ſondern ſuchen eine neue„Rechtfertigung“ für die Fortführung des Krie⸗ ges gegen Deutſchland. In der letzten Zeit ſuchten regte⸗ rende Kreiſe Englands und Frankreichs ſich als Kämpfer für demokratiſche Rechte der Völker gegen den Hit⸗ lerismus hinzuſtellen. Dabei erklärte die engliſche Re⸗ gierung, daß für ſie das Ziel des Krieges gegen Deutſch⸗ land angeblich nicht mehr und nicht weniger als die„Ver⸗ michtung des Hitlerismus“ ſei. Es ergibt ſich, daß die eng⸗ liſchen und gemeinſam mit ihnen auch die franzöſiſchen An⸗ zänger des Krieges ſo etwas wie einen„ideologiſchen Krieg“, der an alte Religionskriege erinnert, ge⸗ gen Deutſchland erklärt haben. In der Tat, ſeinerzeit wa⸗ ren Religionskriege gegen Ketzer und Andersgläubige die Mode. Bekanntlich führten ſie zum wirtſchaftlichen Ruin und kultureller Verwilderung der Völker. Etwas anders konnten dieſe Kriege auch nicht bringen. Dieſe Kriege wur⸗ den aber im Zeichen des Mittelalters geführt. Zerren uns die herrſchenden Klaſſen Englands und Frank⸗ reichs nicht wieder zu dieſen Zeiten des Mittelalters, zu den Zeiten der Religionskriege, des Aberglaubens und kul⸗ tureller Verwilderung zurück? Jedenfalls wurde jetzt unter einer„ideologiſchen“ Flagge ein Krieg von noch größerem Ausmaß und noch größeren Gefahren für die Völker Euro⸗ pas und der ganzen Welt angezettelt. Ein derartiger Krieg hat jedoch keinerlei Rechtfertigung. Die Ideo⸗ logie des Hitlerismus kann man, wie auch jedes andere ideologiſche Syſtem, anerkennen oder nicht, das iſt Sache der politiſchen Auffaſſung. Doch jeder Menſch wird verſtehen, daß man Ideologie nicht durch Gewalt vernichten, ihr durch Krieg kein Ende bereiten kann. Deshalb iſt es nicht nur ſinnlos, ſondern auch verbrecheriſch, einen derartigen Krieg unker der fal⸗ ſchen Flagge eines Kampfes für„Demokratie“ als Krieg für„Vernichtung des Hitlerismus“ zu führen. In der Tat, derarlige Handlungen wie Einſchränkung der polikiſchen Freiheiten in England und Frankreich, die ungeſchwächte nationale Unterdrückung in Indien uſw. kann man keines⸗ falls Kampf für die Demokratie nennen. Die herrſchenden Kreiſe Englands und Frankreichs ha⸗ ben ſelbſtverſtändlich andere, wirklichere Motive für den Krieg gegen Deutſchland. Dieſe Motive gehören nicht in das Gebiet irgendeiner Ideologie, ſondern zur Sphäre ihrer materiellen Intereſſen als gewaltige Kolonialmächte. Das britiſche Imperium, deſſen Bevölkerung 47 Millionen erreicht, herrſcht über Kolonien mit einer Bevöl⸗ kerung von 480 Millionen Menſchen. Das Kolonial⸗ reich Frankreichs, deſſen Bevölkerung 42 Millionen nicht überſteigt, umfaßt 70 Millionen Einwohner in den franzöſiſchen Kolonien. Der Beſitz dieſer Kolonien, der die köglichkeit gibt, Hunderte Millionen von Menſchen auszu⸗ beuten, iſt die Grundlage der Weltherrſchaft Englands und Frankreichs. Die Furcht vor deutſchen Anſprüchen auf dieſe Kolonialbeſitzungen iſt der Beweggrund des gegen⸗ wärtigen Krieges Englands und Frankreichs gegen Deutſch⸗ band, das infolge des Verfalls des Verſailler Vertrages in letzter Zeit ernſthaft geſtärkt wurde. Die Befürchtungen, dieſe Weltherrſchaft zu verlieren, diktieren den herrſchenden Kreiſen Englands und Frank ⸗ reichs die Politik der Schürung des Krieges gegen Deutſch⸗ land. Der imperialiſtiſche Charakter dieſes Krieges iſt alſo für jeden offenſichtlich, der die wahre Sachlage ſehen will, der die Augen nicht vor den Tatſachen verſchließt. Aus alle⸗ dem iſt erſichtlich, wer dieſen Krieg braucht, der um der Weitherrſchaft willen geführt wird.“ „Starkes Deutſchland notwendig“ Wir waren ſtels der Meinung, daß ein ſtarkes Deutſch⸗ laud die notwendige Bedingung für einen dauerhaften Frie den in Europa iſt. Es wäre lächerlich zu glauben, daß man Deulſchland einfach kampfunkgbalich machen“ und ausſchal. ien kann. Die Mächte, die dieſen dummen und gefährlichen Traum hegen, berückſichtigen die kraurige Erfahrung von Verſailles nicht, geben ſich über die gewachſene Macht Deutſchlands keine Rechenſchaft und begreifen nicht, daß der Berſuch, Berſailles unker den heutigen internationalen Ver⸗ hältniſſen, die ſich von Grund auf von den Verhältniſſen im Jahre 1914 unterſcheiden, zu wiederholen, für ſie mit einem Zuſammenbruch enden kann. Wir ſtrebten unentwegt nach einer Verbeſſerung der Be⸗ ziehungen zu Deutſchland und begrüßten in jeder Weiſe die ähnlichen Beſtrebungen in Deutſchland ſelbſt. Jetzt ſind unſere Beziehungen zum deutſchen Staat aufgebaut auf der Grund⸗ lage der freundſchaftlichen Beziehungen, auf der Bereit⸗ ſchaft die Friedensbeſtrebungen Deutſchlands zu unterſtüt⸗ zen und gleichzeitig auf dem Wunſche, allſeitig zur Ent⸗ wicklung der ſowjetiſch⸗deutſchen wirtſchaftlichen Beziehun⸗ gen zum beiderſeitigen Vorteil beider Staaten beizutragen. Stärkſte Beachtung der Molotow⸗Re de Rom. 1. Nov Die große außenpolitiſche Rede Molo⸗ tows hat in Rom ſtarkſten Eindruck hinterlaſſen und wird als eine offene Verurteilung des„demokratiſchen Krieges“ bezeichnet. Wenn auch eigene Kommentare noch fehlen, ſo läßt doch die Art der Aufmachung erkennen, welche große Bedeutung man dieſer Rede beimißt. Ins⸗ beſondere finden die Stellen. die ſich auf die gemeinſamen Friedensziele Deutſchlands und Rußlands beziehen, ſowie die Feſtſtellung daß das alte Polen nicht wieder aufer⸗ ſtehen kann, größte Beachtung. In der oberitalieniſchen Preſſe hebt man die heftige Polemik des ruſſiſchen Außen⸗ miniſters gegen den ideologiſchen Krieg durch die demo⸗ kratiſchen Staaten hervor und unterſtreicht Molotows ein⸗ deutige Feſtſtellungen daß Frankreich und England die Verantwortung für den Krieg tragen Der„Popolo d Ita⸗ lia“ ſtellt in Schlagzeilen⸗Ueberſchrift feſt daß Molotaw den von den Demokratien gewollten Krieg als verrückt P und verhrecheriſch bezeichnete und ziliext die Stell der Rede, in der Molotow erklärte, die Regierungen von England und Frankreich wollten den Krieg nicht beenden, ſondern ſuchten neue Vorwände, um den Konflikt gegen Deutſchland weiter zu betreiben. Belgrad, 1 Nov. Die Rede Molotows wird von„Po⸗ litika“ und„Vreme“ in einer ausführlichen Faſſung ver⸗ öffentlicht.„Vreme“ kennzeichnet den Inhalt der Rede durch die Schlagzeile„Molotow beſchuldigt England und Frankreich den Krieg verlängert zu haben“. Die Zeitungen heben durch beſonderen Druck und Zwiſchen⸗ titel vor allem die Stellen hervor, die von der deutſch⸗ruſ⸗ ſiſchen Solidarität zeugen. Molotows Eintreten für Deutſchland Oslo, 1. November. Die Rede Molotows beherrſcht das Bild der norwegiſchen Preſſe. Neben der Bekanntgabe der ruſſiſchen Forderungen an Finnland und der dadurch — wie es heißt— neuen Situation, werden vor allem Molotows vorbehaltloſes Eintreten für Deutſchland und ſeine Anprangerung des ungerechtfertigten Krieges der Weſtmächte ſowie ihrer imperialiſtiſchen Kriegsziele beſon⸗ ders hervorgehoben. So ſchreibt„Nationen“:„Mit aller wünſchenswerten Deutlichkeit legte Molotow dar, daß einer engen Zuſammenarbeit zwiſchen Rußland und Deutſchland nichts im Wege ſteht. Er machte ſich völlig zum Fürſprecher des deutſchen Standpunktes in der Auffaſſung der europä⸗ iſchen Lage und wies die Sinnloſigkeit der Fortſetzung des Krieges durch die Weſtmächte für eine Wiederaufrichtung Polens nach.“ Aus ſeiner Erklärung gehe ferner eindeutig hervor, daß die Weſtmächte von Rußland nichts zu erwar⸗ ten hätten, dagegen eine längere Dauer des Krieges wohl zu einer energiſcheren Haltung Rußlands füh⸗ ren könne. Stockholm, 1. November. Das Bild der Stockholmer Preſſe iſt völlig von der Rede des ruſſiſchen Außenkommiſſars Mo⸗ lotow beherrſcht. Die Zeitungen heben naturgemäß in erſter Linie die Ausführungen Molotows über die Verhandlungen mit Finnland hervor ſowie die Verſicherung des Außenmini⸗ ſters, daß Rußland nicht die Abſicht habe, einen Druck auf Schweden und Norwegen auszuüben Daneben finden die unzweideutigen Feſtſtellungen des ruſſiſchen Außenkomiſ⸗ ſars über die Kriegspolitik der Weſtmächte und die Kritik an der Haltung des amerikaniſchen Präſidenten beſonders ſtarke Beachtung.„Stockholms Tidningen“ gibt die Molo⸗ tow⸗Rede zum großen Teil wörtlich wieder und unterſtreicht in der Ueberſchrift, daß die Sowjetunion die Politik Deutſchlands unterſtützen will.„Folkets Dagblad“ be⸗ tont, daß Molotow die Weſtmächte als Angreifer gebrand⸗ markt habe, und daß nach ruſſiſcher Anſicht Deut ſchlan d als ein Eckſtein des Friedens ſtark ſein müſſe. Bedeutung in der Schweiz klar erkannt Bern, 1. November. Die Molotow-Rede wird von den ſchweizeriſchen Blättern ſehr ausführlich wiedergegeben. Die in den letzten Wochen hier erſchienenen Behauptungen und Vermutungen aus engliſcher Quelle über das deutſch⸗ruſſiſche Verhältnis haben dafür geſorgt, daß ſozuſagen jeder Satz der Rede das hieſige Publikum intereſſiert und in ſeiner vollen Bedeutung von ihm erfaßt wird. Die Ueberzeugung iſt jetzt allgemein, daß die deutſch⸗ruſſiſche Zuſammenarbeit ein ausſchlaggebender Faktor der europäiſchen Politik iſt. Die völlige Aenderung, die innerhalb weniger Monate in den Beziehungen zwiſchen Berlin und Moskau eingetreten iſt, beſtärkt dieſenigen Kreiſe in ihrer Haltung, die für die Schweiz ſchon immer eine Beteiligung an den weſtlichen Propagandafeldzügen abgelehnt haben. Japan ſtark beeindruckt Tokio, 1. November. Die in der geſamten japaniſchen Preſſe groß aufgemachte Rede Molotows, die auch mit Bil⸗ dern verſehen iſt, kennzeichnet die große Bedeutung, die Japan dieſen Ausführungen zumißt. In Schlagzeilen hebt „Tokio Aſahi Schimbun“ hervor, daß die„Kriegsgründe Englands und Frankreichs höchſt lächerlich“ ſeien. Die Zei⸗ tung„Tſchugai Schogio Schimbun“ weiſt auf die Bereit⸗ ſchaft Moskaus zu Verhandlungen mit Japan hin.„Mijako Schimbun“ unterſtreicht, daß„England und Frankreich den Krieg grundlos verlängern würden“. In den politiſchen Kreiſen Tokios iſt man von der Ent⸗ ſchloſſenheit und Klarheit der Rede Molotows ſtark beein⸗ druckt. Es wird allgemein betont, daß er den Treibereien Englands und Frankreichs eine ſcharfe Abſage erkeill habe und jetzt freie Bahn für eine ſchriktweiſe Verſtändigung zwichen zanan und Kußland geſchaffen worden sei. „Italien bleibt fest“ Gegen Kombinationen über den„Wechſel der Wache“. Rom, 1. Nov Mit ſehr ſcharfen Worten geißelt der Di⸗ rektor der halbamtlichen„Giornale d'Italia“ jene willkür⸗ lichen Kombinationen, die zum„Wechſel der Wache! in einigen Blättern ienſeits der Alpen wie jenſeits der Meere „in typiſcher Uebereinſtimmung“ erſchienen. Für die demo⸗ kratiſchen Länder bleibe das faſchiſtiſche Italien nach 17 Jahren immer noch ein völlig unbekanntes Land. Trotz aller Leiſtungen ſei die Art des faſchiſtiſchen Denkens und Handelns für die demokratiſche Mentalität ein Geheimnis geblieben, ſonſt könnte man ſich nicht dieſe Spekulationen erklären. Der Wechſel der Wache entſpreche durchaus faſchiſtiſchem Brauch und erfolge im richtigen Augenblick, fährt das Blatt fort. Parteiſekretär Miniſter Starace ſei acht lange und arbeitsreiche Jahre auf ſeinem Poſten geblieben, den er dem jungen und tapferen Muti übergebe, um ſelbſt eine höchſt bedeutſame Aufgabe zu übernehmen. Die aus der Regierung ausgeſchiedenen Winiſter ſeien fünf Jahre auf ihrem Poſten geweſen, ſo daß man wohl von einer langen Regierungszeit ſprechen könne. Es ſei die Regie⸗ rung dreier großer Ereigniſſe im Leben der Nation: Ita⸗ lieniſch⸗Oſtafrika. Spanien und Albanien. Man frage ſich alſo, was die demokratiſchen Blätter wollten, wenn ſie mit ihrem kleinlichen Maßſtab die Männer und die Taten des faſchiſtiſchen Italien meſſen wollen. Die aus der Regierung ausſcheidenden Männer hätten bereits oder würden in Zu⸗ kunft neue bedeutſame Aufgaben erhalten. Die neuen Re⸗ ierungsmitglieder ſeien aus den Reihen der alten Kämp⸗ 8 hervorgegangen und deshalb werde in ihnen der reoo⸗ lutionäre Glaube und Wille weiterleben. Die neue Regierung werde auf dem vorgezeichneten Wege weiterſchreiten. Ein einziger Mann und ein einziger Wille zeichne dieſen Weg vor und beſtimme das Jiel. Die⸗ ſer Mann iſt Muſſolini. Im Innern wie auch nach außen hin bleibe die italieniſche Politik, obwohl einige neue Män⸗ ner in ſie eingetreten ſeien, unverändert. Das faſchiſtiſche Italien bleibe feſt in ſeiner Haltung und in ſeinen Zielen. Die Ereigniſſe in Europa und in der Welt werden Italien feſter denn je unverändert auf ſeinen Aufgaben und auf seinen Auffaſſungen beſtehen ſehen. Convoy ſchützt nicht Haudelsſchiffe krotz Kriegsſchiffbegleitung verſenkt. Oslo, 1. Nov. Die Mannſchaft eines ſchwediſchen Schif⸗ fes, das in Oslo eintraf, berichtet laut„Tidens Tegn“, daß ſie im Atlantiſchen Ozean in der Nacht zum 20, Oktober 61 Mann des engliſchen Schiffes„Clan Chiſholm“ gerettet hat. Die Geretteten erzählten, daß ihr Schiff zu einem von Gibraltar abgegangenen, aus 24 Fahrzeugen beſtehenden Convoy gehörte, der am 14. Oktober unter Begleitung engliſcher Kriegſchiffe nach England abging. a Dieſer Convoy ſei von drei deutſchen A- Booten ange. griffen worden. die Geretteten erklärken, mit eigenen Augen geſehen zu haben, daß hierbei mindeſtens fünf Han⸗ delsſchiffe verſenkt wurden, drei engliſche und zwei fran. zöſiſche. Ein Teil der Mannſchaft des„Clan Chiſholm“ iſt von 9 ſchwediſchen Schiffern in England an Land geſetzf worden. Wieder engliſcher Dampfer verſenkt. ondon, 2 Nov. Der Londoner Rundfunk meldet, daß am Dienstag ein weiterer engliſcher Dampfer verſenkt wor⸗ den iſt. Es handelt ſich um den 4666 Tonnen großen Darter„Cormona“ aus Newcaſtle. Luxemburg überflogen Neue franzöſiſch⸗engliſche Neutralitätsverletzung Rom, 2. November. Ueber eine neue ſchwere Neutra. litätsverletzung durch engliſch⸗franzöſiſche Flugzeuge berich⸗ tet der Luxemburger Korreſpondent des Mittagsblattes des „Giornale d'Italia“. Danach hat eine franzöſiſch⸗engliſche Staffel von ſechs Flugzeugen Montag abend kurz vor Son nenuntergang weike Teile Luxemburgs und auch die Haupl. ſtadt ſelbſt in unbeträchtlicher Höhe überflogen. Die franzöſiſch⸗engliſchen Flugzeuge ſeien neuerding; dazu übergegangen, durch Tiefflug dem Feuer der deutſchen Luftabwehr zu entgehen, wobei ſie der Moſel und der luxemburgiſchen Grenze entlang fliegen und dabei konſtam die Neutralität des Großherzogtums verletzen, während die deutſche Abwehr nicht eingreife, um nicht das Leben ber luxemburgiſchen Bevölkerung zu gefährden. Das Ziel der Seepiraten Kontrolle der neutralen Wirtſchaft Berlin, 2. November. Die britiſche Seekriegsführung ver⸗ folgt nach ihren eigenen Erklärungen das Ziel, den neutrg⸗ len Staaten nur die„normale“ Einfuhr an Waren, die für den eigenen Gebrauch beſtimmt ſind, zu geſtatten. Den Um⸗ fang dieſer„normalen“ Einfuhr will England ausſchließ⸗ lich nach ſeinem eigenen Ermeſſen beſtimmen. Es ſtrebt damit an, den geſamten Handelsverkehr und die geſamte wirt ſchaftliche Gütererzeugung der Neutralen ſeiner Aufſicht und Kontrolle zu unterwerfen. Das wichtigſte Mittel, das es da⸗ bei anwendet, iſt eine mißbräuchliche Ausdehnung der völ⸗ kerrechtlichen Befugnis der Kriegsführenden, neutrale Schiffe anzuhalten und nach Banngut zu unterſuchen. An ſtatt dieſe Maßnahmen aufhoher See durchzuführen— was der deutſchen Seeſtreitkräfte wegen allerdings mit eini⸗ gen Gefahren verbunden wäre— verlangen die Engländer von den neutralen Schiffen das Anlaufen britif ch e! Kontrollhäfen und halten ſie dort unter dem Vor⸗ wand, die Ladungen unterſuchen zu müſſen, wochenlang fel Aus der Preſſe der von dieſem Vorgehen meiſt betroffenen Länder Belgien und Holland ſind ſeit dem Kriegs ausbruch täglich Klagen und Proteſte gegen das britisch Verhalten zu entnehmen. Die Engländer machen jetzt auch kaum mehr den Verſuch, die von neutraler Seite faft zahl los vorgetragenen Fälle zu widerlegen. Immer klarer erkennt man jetzt auch bei den Neukralen, daß die engliſche Seekriegspolikik unter dem Vorwand, Deutſchland die Zufuhr kriegswichtiger Gegenſtände ab⸗ ſchneiden zu wollen, das Ziel verfolgt, die geſamte Schiff. fahrt und den Außenhandel der neutralen Länder unlet ſeine Aufſicht zu bringen und ihre Wirkſchaft ſo zu lenken, wie es nicht nur den britiſchen Kriegsinkereſſen, ſondern zu⸗ gleich auch der britiſchen Profitgier enkſpricht. Anangebrachte Entrüſtung Wo war ſie bei der Aufbringung durch Engländer? Newyork, 1. November. Im„Newyork World Tele gram“ befaßt ſich der bekannte Publiziſt General Johnſo mit dem Fall der„City of Flint“ und fragt, warum ſovit Aufhebens von dieſem Fall gemacht und ſoviel Schweigen über die Fälle gewahrt werde, in denen England am rikaniſche Schiffe feſthielt. Johnſon erklärt, die britiſch Marine habe auf hoher See mehr als 30 amerikaniſch Schiffe angehalten und nach England gebracht, um feſtzl ſtellen, ob die Ladung beſchlagnahmt oder freigegeben wei den ſoll. Das Staatsdepartement habe über dieſe Fälle nich ſo eingehend berichtet wie über den„City of Flint“. De einzige Unterſchied der Aufbringungsfälle ſei anſcheinen der, daß die„Eity of Flint“ nach einem neutralen Hafer gebracht wurde, während die Engländer die amerikaniſche⸗ Schiffe nach engliſchen Häfen beorderten. Es bedeutet bie für England, daß Amerika dagegen proteſtiere, daß ein von dem Feinde Englands aufgebrachtes amerikanisch Schiff nach einem neutralen Hafen gebracht werde Un; daß Amerika widerſpruchslos die Aufbringung eine amerikaniſchen Schiffes geſtatte, falls die Priſe nach einen engliſchen Hafen gebracht werde Was mache es abe für den amerikaniſchen Reeder aus, wohin ſein Schiff ge bracht werde? fragt dann Johnſon weiter. Von der amerikaniſchen Auffaſſung von„Meeresfreihel ſei nicht mehr viel übrig. Eines der naipſten Argumente fe die Neutralitätsvorlage ſei geweſen, daß der„City of Flint Fall ſich nicht ereignet hätte, falls die Vorlage bereits ſetzkräftig geweſen wäre. Daß die 30 britiſchen Aufbrs guͤngsfälle gleichfalls wirkſamee Argumente ſeien, ſei u. erwähnt geblieben Wenn Amerika ſich vom Ozean zur ziehe, um ſich aus dem Kampf herauszuhalten, ſo ſollte! dies nicht für einen Kriegführenden tun und ſich auch wwe ern, es für einen anderen zu tun. Amerika ſollte ni ärm ſchlagen, wenn ein Kriegführender etwas für Kriegs 8 erkläre und wegſehen, wenn ein anderer die ue. Newyork. Die Filmzenſur im Staate Newyork verbe einen üblen deutſchfeindlichen Hetzfilm aus Hollywood m der Begründung, der Film ſei unmenſchlich, läſterlich un reize zu verbrecheriſchen Handlungen auf. Die Herſtelle wollen den Widerruf des Verbots auf dem Gerichtswe erzwingen. — — — —5 — ig ver leutra⸗ die für n Um⸗ ſchlieh damit wirkt ht und es da⸗ er völ⸗ eutrale . An⸗ ren— it a länder 9 cher n Vor ng fel offene Kriegs ritiſch zt auch ſt zahl Akralen, rwand, Schiff r unlet lenken, ern Ju. er? Tele Johnſoß n ſovie hweigel Wirtshausverbot für Trunkenbolde Berlin. 1. Nov. Der Reichsminiſter des Innern hat mit Wirkung vom 18. Oktober eine Polizeiverordnung über das Wirtshausverbot erlaſſen, nach der die zuſtändige Po⸗ lizeibehörde einer Perſon, die eine Sucht zu übermäßigem Alkoholgenuß beſitzt(Trunkenbolde) das Betreten von Gaſtſtätten verbieten kann, in denen alkoholartige Getränke verabreicht werden. Das Wirtshausverbot gilt, wenn es nicht örtlich beſchränkt wird für das geſamte Reichsgebiet und kann bis auf die Dauer eines Jahres ausgeſprochen werden. Das Verbot kann wiederholt werden. Wer einem Wirtshausverbot vorſätzlich oder fahrläſſig zuwiderhandelt, wird mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark, in beſonders ſchwe⸗ ren Fällen mit Haft bis zu ſechs Wochen beſtrakt. Kein Opfer zu groß „Niemand kann uns den Sieg enkreißen!“ Danzig, 1. Nov. Reichsminiſter Dr. Frick ſprach im überfüllten Saal des Schützen⸗Hauſes zu der Danziger Be⸗ völkerung Er verglich das geknechtete Deutſchland einſt mit dem mächtigen blühenden Deutſchland jetzt. das der Führer geſchaffen hat und das mit der ſtärkſten Wehrmacht der Welt ſeine Ehre und ſeine Grenzen ſchützt und ſein. Le⸗ bensrecht verteidigt. Danzig habe auf ſeinem Poſten dieſen Kampf miterſebt 5 8 Dr. Frick wandte ſich in ſeinen weiteren Ausführungen den großen bevorſtehenden Aufgaben zu. Polen liege am Boden Aber noch ſtünden wir im Krieg. Was die anderen haben wollten, ſo ſchloß Reichsminiſter Dr. Frick ſeine Rede, das ſollten ſie haben. Was wir aber an unſerer Wehrmacht hätten das hätten wir in dieſen letzten Wochen erleben dürfen. Wie die anderen kämpfen würden, wüßten wir nicht; aber wenn wir den Krieg führen, dann würden wir ihn ſo führen, wie wir auch den Feldzug im Oſten ge⸗ führt h 7 Wille, der Wille, aber ſei kein Sieg entreißen. Jen miema Opfe * „Tag der Freiheit“ im Warthegau. Poſen, 2. Nov. Der neugebildete Warthegau begeht in der Zeit vom 2. bis 5. November den„Tag der Freiheit“ mit großen Dank⸗ und Freudenkundgebungen. Reichsmini⸗ ſter Dr Frick traf bereits am Mittwoch in Poſen ein. Die Feierlichkeiten erreichen ihren Höhepunkt mit einer natid⸗ nalſozialiſtiſchen Feierſtunde im Theater in Poſen, in der Gauleiter Greiſer zum befreiten Deutſchtum ſprechen wird. Im Rahmen der Großkundgebungen, die in allen Kreis- ſtädten ſtattfinden, wird der Gauleiter auch in ſeinem Ge⸗ burtsort Schroda das Wort ergreifen. „Reichspoſtdirektion Danzig“. Berlin, 1. Nov. Das Amtsblatt des Reichspoſtminiſte⸗ riums veröffentlicht eine Verordnung zur Ueberleitung der Poſt⸗ und Telegrafenverwaltung der bisherigen Freier Stadt Danzig auf das Deutſche Reich(Reichspoſt). Darnach wird das Poſt⸗, Telegrafen⸗ und Fernſprechweſen der bis⸗ herigen Freien Stadt Danzig in die Reichspoſtverwaltung eingegliedert, und zwar führt die Landespoſtdirektion Dan⸗ zig fortan die Bezeichnung„Reichspoſtdirektton“ Im Ver⸗ kehr vom übrigen Reich nach der bisherigen Freien Stadt Danzig gelten die Bedingungen und Gebühren des Inlanddienſtes. Dagegen gilt für Pakete vom übrigen Reich außerhalb Preußens nach der bisherigen Freien Stadt Danzig ſtatt des an ſich maßgebenden Gebühren⸗ ſatzes jeweils der Gebührenſatz der nächſt niedrigen Zone. Außerdem gilt bei Ferngeſprächen über 100 km bis 700 km für Geſpräche vom übrigen Reich außer Oſtpreußen nach der bisherigen Freien Stadt Danzig ſtatt des an ſich maß⸗ gebenden Gebührenſatzes jeweils der Gebührenſatz der nächſt niedrigen Gebührenſtufſe. N 5 Die Wirtſchaftsverhandlungen mit Rußland Auf den weſenklichen Warengebieten abgeſchloſſen. Axel, der ſich Helvas Wunſch nicht anders deuten konnte, denn als einen Beweis ihrer Zuneigung zu ihm, tat alles, um den alten Herrn zum Bleiben zu beſtimmen. 5 „Wir wollen erſt mal hören“, meinte er jetzt,„wie lange die Beſeitigung des Schadens dauert“. Axel und Helva warfen einander verſtändnisinnige Blicke zu; ſie waren froh, wenigſtens das erreicht zu haben. Wieder ging die breite Flügeltür auf. Es war eine wirklich angenehme Überraſchung für die Schloßherrin von Staffenberg, dieſe Beſucher vorzufinden, und ſie war froh, daß Axel nicht nach Paris gefahren war. Herzlichſt bedauerte ſie den Anfall, der, wie ſie ſich innerlich geſtand, zu ihrem Glück gekommen war, denn Vater und Tochter gefielen ihr in gleicher Weiſe; ſte gaben ſich einfach und natürlich, und Helvas Stimme klang an⸗ genehm. 5 Anne war beſcheiden an der Tür ſtehen geblieben, ab⸗ wartend, bis man von ihrer Gegenwart Notiz nahm. Still und unbeweglich hatte ſie geſtanden und die Begrüßungs⸗ ſzene mit angeſehen, wie ein Zuſchauer einen Bildſtreifen abrollen ſieht. Sie wußte nicht, wie es kam, aber die beiden Menſchen gefielen ihr garnicht.. Frau Hildtrud erinnerte ſich Annes wie eines ver⸗ geſſenen Gegenſtandes, der durch eingetretene wichtige Ab⸗ lenkung an Bedeutung verloren hat. Sie winkte ſie heran. legte den Arm um ſie und ſagte, wie man ein Kind vor ſtellt:„Meine Nichte, Annchen Rother.“ Vater und Tochter gaben ihrer Freude Ausdruck, ſte kennen zu lernen. Dann begann Geo von Goldingen mi⸗ Fragen nach der Wiederherſtellung ſeines 1 5 Frau Hildtrud griff ſofort ein; ſie war gewohnt, ihrer Willen cue und verſtand das ſo meiſterlich, daß die meiſten Menſchen garnicht merkten, wie ſie von ihr dirigiert wurden. Auch Herr von Coldingen erlag offen⸗ jichtlich ihrem Einfluß. Als er gebeten wurde, die Ange⸗ Frau Hildtrud war mit ihrer Nichte von ihrer Beſuchsfahrt zurückgekehrt. Badiſche Chronik Eberbach.(Hundert Jahre Veteranenver⸗ in.) Der anläßlich der Schlacht bei Leipzig im Jahre 1838 gegründete Veteranen⸗Verein kann auf eine hundert⸗ jährige Tradition zurückblicken. Die am 27. Januar 1839 erfolgte Stiftung einer badiſchen Felddienſtauszeichnung für die Veteranen findet ſich noch in wenigen Exemplaren im Eberbacher Heimatmuſeum. U Bad Rappenau.(Eine Seltenheit.) Ein hieſiger Einwohner pflückte im nahen Einſiedelwald dieſer Tage reife Waldhimbeeren. Erlenbach.(Rathaus im neuen Kleide.) Im neuen Kleide ſteht das Rathaus da. Durch die Verputzarbeit wurde ein Fachwerk freigelegt, das vermutlich aus dem 15. Jahrhunderk ſtammt. Anter ſachverſtändiger Betreuung iſt das ſehenswerte Fachwerkhaus eine Zier für das ſchöne idyl⸗ liſch gelegene Dorf. EJ. Großrinderfeld.(Die Hand in der Futter⸗ ſchneidmaſchine.) Der landwirtſchaftliche Arbeiter Hugo Baumann von hier, der auf dem Hofgut Endres in Dienſt ſteht, brachte ſeine linke Hand in die Futterſchneidmaſchine, wobei ſie bis zum Handgelenk abgeſchnitten wurde. Der Be⸗ dauernswerte wurde in ein Würzburger Krankenhaus ein⸗ geliefert. 5 () Pforzheim.(15 000 Bücher geſpendet.) Der Aufruf zur Bücherſpende für Front und Lazarette hat hier eine gute Aufnahme gefunden, denn es ſind bis jetzt 15 000 Bücher eingegangen. Sie ſollen den Soldaten Freude, Er⸗ holung und Ablenkung geben. Albbruck.(Waſſer⸗ und Boden verband ge⸗ gründet.) In Hochſal wurde ein Waſſer⸗ und Bodenver⸗ band gegründet, der die Gemeinden Hochſal und Grunholz umfaßt. Zweck des Unternehmens iſt die Entwäſſerung ſau⸗ ren Wieſengeländes. Die Geſamtkoſten pro Hektar belaufen ſich auf 346 Mark. Der Staatszuſchuß beträgt 30 Prozent. Die Arbeiten werden vom Reichsarbeitsdienſt durchgeführt. O Anterkienach.(Das Ehrenkreuz für Kin der⸗ reiche.) Von insgeſamt 173 Familien der Gemeinde konn⸗ ten nicht weniger als 72 Familien das Ehrenkreuz für Kin⸗ derreiche erhalten, das ſind 42 Prozent. Das Goldene Ehren⸗ kreuz erhielten neun Mütter. O Kenzingen.(Eine Rekordbirne.) Fortbildungs⸗ ſchulhauptlehrer Albert Lehmann hat eine Birne im Gewicht von 675 Gramm geerntet. Emmendingen.(Zwei tödliche Verkehrsun⸗ fälle an einem Tag.) Der Hofbauer Gottlieb Kern aus Ober⸗Sexau wurde bei der Reſtauration„Zum Ueber⸗ gang“ von einem Auto angefahren und tödlich verletzt. Zwei Stunden ſpäter ereignete ſich in der Anterſtadt ein weiterer tödlicher Unfall. Zwei Männer trieben Vieh landabwärts. Dabei wurde der hinter den Tieren gehende Sparkaſſen⸗ rechner Otto Zipſe von Malterdingen von einem Waldkir⸗ cher Auto angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er in der Nacht ſtarb. 8 Diersburg.(Unfall mit Todesfolge.) Im Krankenhauſe verſchied Frau Karolina Wöhrle, geb. Kopp, im Alter von 46 Jahren. Vor drei Wochen zog ſie ſich auf dem Wege nach Offenburg infolge Sturzes vom Rad einen Beinbruch zu. Trotz der Hoffnung auf baldige Ge⸗ neſung ſtellte ſich eine ſchwere Krankheit ein, welche den Tod Drachte. (—) Pfullendorf.(Oekonomiegebäu de abge⸗ brannt.) In der Scheuer des Hofgutes von Frau Dr. Licht in Heiligenholz brach aus noch unbekannter Arſache Feuer aus, dem das ganze Oekonomiegebäude zum Opfer fiel. Während das Vieh gerettet werden konnte, ſind die Futter⸗ und Strohvorräte, ſowie landwirtſchaftliche Geräte und Maſchinen ein Raub der Flammen geworden. Zum Glück gelang es, etwa 100 Zentner Frucht in Sicherheit zu bringen.—— (—) Anteruhloingen.(Altbürgermeiſter Ful⸗ ger 1) Im Alter von 72 Jahren iſt Altbürgermeiſter Georg Fulger nach kurzer ſchwerer Krankheit geſtorben. Mehr als drei Jahrzehnte ſtand er als Ratſchreiber und Bürger⸗ meiſter im Dienſte der Gemeinde. Beſondere Verdienſte hat er ſich um die deutſche Vorgeſchichtsforſchung erworben. Jahr⸗ zehnte hindurch ſammelte er Fundſtücke aus der Stein⸗ und Bronzezeit und ſetzte dann die erſten Rekonſtruktionen der Steinzeit durch. Für did wertvollſten Funde erſtellte er ein kleines Muſeum. Der Reichsbund für deutſche Vorgeſchichte baute das Lebenswerk des Verſtorbenen zum größten Frei⸗ lichtmuſeum für deutſche Vorgeſchichte aus. legenheit zurückzuſtellen, und ſich die gern gewährte Gaſt⸗ freundſchaft gefallen zu laſſen, erhob er kaum Widerſpruch Vater und Tochter wurden auf ihre Zimmer geführt, die Koffer hinaufgetragen, und während die beiden ſich für das bevorſtehende Abendeſſen umkleideten, ſorgte Frau Hildtrud perſönlich für die Speiſenfolge, die auch ſo ver⸗ wöhnte Gäſte, wie es der Salpeterkönig und ſeine Tochte⸗ ſicher waren, befriedigen mußte.. Helva erſchien in großer Toilette, wie ſie ſie in der Speiſeſälen der großen Hotels zu tragen pflegte, und ihn Vater im Smoking, ebenſo wie Axel. Frau Hildtrud hatt⸗ ſich gleichfalls feſtlich geſchmückt, nur Anne trug ihr ein, faches, blaues Kleid, das ſie für den Beſuch auf Bernsfeld ausgewählt hatte. Sie glich einem beſcheidenen Feld blümchen in einem Strauß hochgezüchteter Treishaus gewächſe, und ſie fühlte ſich in der Tat recht fehl am Platze Zwiſchen den vier anderen entſpann ſich eine angeregte Unterhaltung, die nicht einen Augenblick ſtockte. Es gal ſo viele gemeinſame Intereſſen und Erlebniſſe zwiſchen der Goldingens und den Staffenbergs; ſie hatten die gleicher Orte geſehen, hatten in derſelben geſellſchaftlichen Atmo⸗ ſphäre gelebt, ſo daß ohne weiteres ein Bindeglied zwiſcher ihnen beſtand. Geo von Goldingen, der ſich als charmanter Plauderen erwies und Frau Hildtrud Komplimente über ihre vorzüg⸗ liche Küche machte, wie er ſich überhaupt offenſichtlich be⸗ mühte, bei ihr einen guten Eindruck zu machen, gab ſeinem Dank an die vortreffliche und liebenswürdige Hausfrau ir einem Trinkſpruch Ausdruck. Er durfte die Gewißheit mit nehmen, ihr außerordentlich gefallen zu haben, als ſie ſick nach einigen Stunden trennten. Dadurch, daß Goldingen Frau Hildtrud den Aben über für ſich in Anſpruch nahm, fanden Axel und Hel vo Gelegenheit, ſich mit Worten und Blicken erneut zu be⸗ kunden, wie ſehr ſie einander gefielen, und ſie ließen ſick keine Möglichkeit entgehen, es in noch ſtärkerem Maße zr tun, als es ihnen die Amſtände bisher geſtattet hatten Ein regelrechtes Liebesspiel entwickelte ſich zwiſchen ihnen von dem Frau Hildtrud hin und wieder zu ihrer Zufrieden heit etwas bemerkte. Sie ertaunte aber auch, wie überfluſſg Anne ſich vor⸗ 1 Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Bei der Arbeit tödlich verg unglückt). Auf ſeiner Arbeitsſtätte geriet der fuͤnfzehn⸗ jährige Walter Togt zwiſchen die Puffer von zwei Eiſen⸗ bahnwaggons und verunglückte tödlich. 5 Schifferſtadt.(Zugeflogene Schwäne). In dieſen Tagen ſind vier Schwäne zugeflogen, die ſich auf dem Acker⸗ gelände„See“ hinter der Müdigſtraße aufhalten. Es iſt an⸗ zunehmen, daß ſie aus einem Tierpark das Weite geſucht hatten. Den Schwänen ſcheint es an ihrem neuen Platz gut zu gefallen, denn ſie ſind zutraulich und laſſen ſich gerne durch die erſtaunten Zuſchauer füttern. Die Geliebte ertränkt Limburg. Seit Freitag, 27. Oktober, wird die 18 jährige Anni K. aus Aumenau vermißt. Ein 17 jähriger Burſche aus dem gleichen Ort, der mit dem Mädchen ein Verhältnis hatte, das nicht ohne Folgen geblieben war, ſtand unter dem Verdacht, die K. durch Ertränken in der Lahn umgebracht zu haben. Der Burſche wurde verhaftet und hat bereits vor der Staatsanwaltſchaft Limburg und der Mordkommiſſion Frankfurt a. M. ein Geſtändnis abgelegt. Die Leiche der K. iſt bisher noch nicht gefunden worden. 8 Zwei Tote auf einem Bahnübergang Worms a. Rh. Neben dem Kraftwerk bei Rhein Dürk⸗ heim führt die vielbefahrene Reichsſtraße 9 Worms. Mainz über die Reichsbahnſtrecke von Oſthofen nach Rhein⸗Dürk⸗ heim. Dieſer Uebergang iſt leider noch nicht durch Schran⸗ ken und auch nicht durch Blinklicht geſichert. Schon viele ſchwere Unfälle haben ſich an dieſer Stelle ereignet. Geſterm nacht forderte wieder einer zwei Menſchenleben. Der aus Worms kommende Malermeiſter Heinrich Zurkuhlen und der Wiesbadener Reinhold Bloy fuhren bei einbrechender Dunkelheit mit ihrem Motorrad mit Beiwagen von Wies⸗ baden nach Worms. Auf dem erwähnten Bahnübergang ſtießen ſie gegen den vorletzten Wagen eines dieſe Stelle überfahrenden Güterzuges. Bloy wurde der Kopf zermalmt; er war ſogleich tot. Zurkuhlen vermochte ſich noch einige Zeit hindurch an einem der Wagenpuffer feſtzuhalten, bis ihm die Kraft erlahmte und der Wagen dem Abſtürzenden beide Beine abfuhr. Niemand hatte den Vorgang bemerkt. Als der in e fahrende Perſonenzug über die eingleiſige Strecke fuhr, wurde man durch das Klirren der auf den Schienen liegenden Reſte des Motorrades aufmerk⸗ ſam und fand nun Zurkuhlen. Dieſer lebte noch zwei Stun⸗ den und war während dieſer Zeit imſtande, Angaben über den Hergang des Unfalles zu machen. Kuſel.(Der Sackmit Beinen). Ein ergötzliches Ge⸗ ſchichtchen bildet hier den vielbelachten Geſprächsſtoff. In der Lehnſtraße ſollte eine Familie mit Kartoffeln beglückt werden; das„Mitbringſel“ eines Milchautos. Der Lenker des Autos irrte ſich aber im Haus und ſtellte den Sack etwa 50 m abſeits vor ein Haus. Einen Zentnerſack überſieht man nicht, beſonders wenn man Bedarf an Kartoffeln hat, alſo erſpähte der von der Arbeit heimkehrende Mann, dem die „Grumbeere“ zugeführt werden ſollten, beſagten Sack, er⸗ hielt auf Befragen von dem daherkommenden Kraftfahrer den Beſcheid, daß jene Kartoffeln das„Mitbringſel“ ſeie Und eilte heim, um im Zeitalter des Bezugsſcheines erſt noch einen ſchlechteren Arbeitskittel anzuziehen, ſpie dann unter⸗ nehmungsluſtig in die Hände und machte ſich auf den Weg. Der Sack aber hatte inzwiſchen offenbar Beine bekommen, denn der„Empfänger“ traf ihn nicht mehr an, wurde alſo zum Nichtempfänger. 2„artig ſhe ich eigentlich im Gefängnis?“ Großes Erſtaunen rief beim Amtsgericht Mettmann das Schreiben eines in Wuppertal ſitzenden Strafgefangenen aus Haan hervor, in dem ſchlicht und einfach angefragt wurde. warum er eigentlich im Gefängnis ſitze. Dem Briefſchreiber, einem 24 jährigen Mann aus Haan, waren vor einiger Zeit die Arbeitspapiere geſtohlen worden. Der Dieb hatte ſich damit an die Waſſerkante begeben und hier einige Diebſtähle aus⸗ geführt. Es erfolgte polizeilicher Strafbefehl über drei Mo⸗ nate. Die Polizeiſtrafe erreichte jedoch nicht den mehrfachen Dieb, ſondern den ahnungsloſen Haaner. Als dieſer der Auf⸗ forderung, die Strafe abzuſitzen, nicht Folge leiſtete, holte man ihn und ſperrte ihn ein. A Verhängnisvoller Windſtoß. Auf der Ladefläche eines Laſtautos in Regen(Bayer. Oſtmark), das vom Bahnhof zwei Keſſel abholen ſollte, hatten vier Hilfsarbeiter Platz ge⸗ nommen. Plötzlich ſtrich ein heftiger Windſtoß über die Ar⸗ beitergruppe und riß dem Arbeiter Wendinger den Hut vom Kopf. Ohne zu bedenken, daß er ſich auf einem fahrenden Laſtauto befand, ſprang der Mann auf und verſuchte nach dem Hut zu greifen. Dabei verlor er das Gleichgewicht. ſtürzte kopfüber vom Wagen und zog ſich einen ſchweren Schädelbruch zu. rommen mußte. Leider konnte fte es nicht andern. Als aber der Kaffee in einem lauſchigen Winkel des Wohn ſalons ſerviert wurde, ergriff ſie die Gelegenheit, zu ihrer aller und Annes Beſten im beſonderen, die Nichte aus ihrer Zwangslage zu befreien. „Na, Kindchen“, ſagte ſie, Anne zart die Wanger ſtreichelnd,„ich glaube, die viele Bewegung in der friſcher Luft auf Bernsfeld— ſie hat dort reichlich lange Tennis geſpielt—“, ſetzte ſie erklärend hinzu,„hat Dich wohl müde gemacht? Du ſollſt nicht unnötig lange aufbleiben müſſen, alſo ſag's ganz offen, wenn Du ſchlafen gehen möchteſt.“ Müde war Anne zwar nicht, aber ſie machte gern von dem Angebot Gebrauch, ſich zurückziehen zu dürfen; ſie fühlte ſich ohnedies überflüſſig, hatte doch kaum einer ein⸗ mal das Wort an ſie gerichtet. Sie nahm es ihnen nicht weiter übel, denn ſie fühlte ſich dieſen vornehmen Leuten gegenüber viel zu klein und unbedeutend, um Anſpruch auf Beachtung zu machen. Nun war man ganz unter ſich. Goldingen bezeugte noch ungenierter als bei Tiſch Frau Hildtrud ſeine Auf⸗ merkſamkeit, und Axel und Helva konnten ihre tiefe Sym⸗ pathie für einander noch offener zeigen, als bisher, und ie taten es ohne Zwang. Als die Gäſte ſich zur Ruhe begeben hatten, und Mutter und Sohn ſich Gutenacht ſagten, lächelten ſie einander zu. Das glücklichere Lächeln war jedoch auf Frau Hildtruds Geſicht, denn die Verbindung mit der reichen Erbin war and blieb für Axel doch bei aller Zuneigung für ſie eben gur eine Notlöſung. Schade, aing es Frau Hildtrud durch den Kopf, als ſie im Bett lag, daß ich dieſes Ereignis nicht vorausſehen konnte. Der junge Perſon iſt, nach dem Bilde zu urteilen, das mir ſein Vater zeigte, ſicherlich ein angenehmer Menſch and wäre für Anne eine gute Partie geweſen. Vielleicht zäßt ſich hier eine Korrektur vornehmen, indem ich mich mit Perſon in Verbindung ſetze. Es müßte aber bald ge⸗ 3 Oder ob ich Anne für ein paar Tage nach Berlin gebe?. i 5 Noch während ſie überlegte, wem ſie den kleinen Stören⸗ fried ſchicken könnte, ſchlief ſie ein.. ä ** 25 Soldaten hatten Möbel, Haus⸗ und Küchengeräte, Rundfunk⸗ * Innungs- und Handwerkskammerbeiträge bei Einberu⸗ fung. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks hat klarge⸗ ſtellt, daß bei Stillegung eines Handwerksbetriebes infolge der Einberufung des Meiſters für die Dauer des Wehrdien⸗ ſtes die Beitragspflicht zur Innung entfällt. Wird der Be⸗ trieb von der Frau des Meiſters weitergeführt, ſind die Bei⸗ träge zur Innung zu leiſten. In beſonderen Fällen kann der Obermeiſter eine Ermäßigung des Innungsbeitrages eintre⸗ ten laſſen. Die Beiträge zur Handwerkskammer find auch infolge der Einberufung oder Dienſtverpflichtung des Be⸗ triebsinhabers zu zahlen. Ruht der Betrieb und erſcheint die Beitragsleiſtung nicht zumutbar, können die Beiträge auf Antrag geſtundet werden. — Gemeinſchaftsarbeit der Stellmacher und Schmiede. Der Reichsinnungsverband des Stellmacher⸗ und Karoſſerie⸗ bauhandwerks iſt beim Reichsernährungsminiſterium wegen des Zuſtandebkommens einer großzügigen Reparaturaktion vorſtellig geworden. Zu dieſem Zweck wird eine Gemein⸗ ſchaftsarbeit der Fahrzeuge bauenden Stellmacher und Schmiede mit dem Ortsbauernführer angeſtrebt. Nicht mehr reparaturwürdige Fahrzeuge ſollen dem Handwerk zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. Ein Fahrzeugausſchuß ſoll eine Prü⸗ fung der landwirtſchaftlichen Betriebe durchführen, damit re⸗ paraturbedürftige Fahrzeuge den Handwerkern zur Inſtand⸗ ſetzung gegeben werden. Auch die ſtädtiſchen Fuhrwerksbe⸗ ſitzer ſollen einbezogen werden. Gebote bei Feuersgefahr Hauptſache: Den Kopf nicht verlieren! Es tſt eine alte Erfahrung, daß viele Leute bei Feuers⸗ gefahr verwirrt werden, den Kopf verlieren und gerade das Gegenteil von dem tun, was in einer derartigen Lage richtig iſt. Es kann nicht ſchaden, ſich immer wieder folgende Gebote vor Augen zu halten: ö 5 1. Die Ruhe bewahren und vernünftig handeln; 2. die Feuerwehr ſofort alarmieren; 3. brennende Räume dicht ah⸗ ſchließen; 4. zwiſchen den Brandherd und ſich ſelbſt möglichſt geſchloſſene Türen bringen; 5. die Türen nach der Treppe ſtets geſchloſſen halten; 6. wenn der Weg über die Treppe verſperrt iſt, dann zurückbleiben; 7. gefährdete Perſonen zei⸗ gen ſich der Feuerwehr am Fenſter; 8. niemals auf Zuruf des Publikums herabſpringen, ſondern nur die Anordnungen der Feuerwehr befolgen; 9. in verqualmten Räumen auf den Fußboden kriechen, naſſes Tuch vor Mund und Naſe; 10. brennende Perſonen am Fortlaufen hindern, zu Boden wer⸗ fen und wälzen. Ihre Kleidung nicht abreißen, ſondern mit anderen Kleidern oder Decken feſt umhüllen, dann begießen. Das ſchönſte Land in Deutſchlands Gauen. Anſer Grenzgau hat zu allen Zeiten große Opfer gebracht. Im Kriegs⸗Winterhilfswerk wird ſich dieſe Opferbereitſchaft erneut beweiſen. NSG. Wo irgendwo die braunen Kolonnen der SA. oder die grauen Kolonnen unſerer Wehrmacht zackig auf har⸗ ten Landſtraßen durch deutſche Dörfer und Städte marſchie⸗ ren, findet ſich der Wettſtreit der deutſchen Gaue. Da klin⸗ gen die Lieder der Söhne Niederſachſens, vom roten Adler von Brandenburg, da iſt Schleswig⸗Holſtein meerumſchlun⸗ gen, da iſt das Schleſierlied, da iſt die Weiſe unſerer ſchwä⸗ biſchen Nachbarn, da iſt vor allem auch das Lied der alten badiſchen Feldſoldaten, das Lied der badiſchen SA., unſer Badnerlied. Noch nie wie in den letzten Wochen fanden wir unſeren Grenzgau ſo ſchön, noch nie ſo herrlich die Landſchaft am Oberrhein, am See, am Neckar, am Main, im Hochſchwarz⸗ wald. Da ſehen wir vor uns grüne Berge mit Wein und Obſt, da ſind die Weiden, die Tannenwälder, da iſt der weite Blick hinaus in die Rheinebene bis hinüber zu den blauen Bergen des Wasgenwaldes, da iſt eine unſagbare Fülle an Lehen und natürlichen Reichtums, da ſind die Menſchen, deren Art wir lieben, da iſt kurzum eine Schönheit, wie man ſie im geſamten Reich kaum noch findet. Da iſt unſer alter lieber Heimatgau, dem wir ganz und immer angehören. Da iſt denn auch der Stolz auf dieſes ſchöne Land. Da ahnen wir, wie einſt dieſe Landſchaft das Herz des Rei⸗ ches war, wie von dieſem Strom, von dieſen Bergen aus ſeine Macht ging. Da ſtehen wir inmitten der Ge heimniſſe von einſt, da liegen die alten Städte mit ihren herrlichen Bauten, da iſt entlang der Berge der Kranz von Burgen, deren Geſchlechter auch einmal für Deutschland ſtritten. Da hören wir den Hufſchlag, den Marſchtritt, das Räderknarren der Heerzüge der deutſchen Kaiſer und Könige, die ihren Aus⸗ gang von dieſer Landſchaft nahmen. Da iſt aber auch der Dreißigjährige Krieg, der dieſem Land das Leben nahm, da ſind die Verwüſtungskriege der Nachbarn, die dieſen Gau brandſchatzten und über ſeine Menſchen unſagbares Leid brachten. Da ſehen wir noch einmal Dörfer und Städte brennen in der Zeit, da hier ein Niemandsland werden ſollte. And da ſehen wir auch inmitten die Geſchlechter unſerer Sippen. And da ahnen wir, daß die vor unſerer Zeit o einen viel härteren und ſchwereren Einſatz für das Ut Schickſal leiſten mußten. Gau am Oberrhein, Land am Weſtwall. Wie oft ſind wir trunken von Glück durch deine Wälder, deine örfer, deine Landſchaft geſchritten. Wie ſchnell haben wir uns wie⸗ der nach einem harten Fronterlebnis an deiner Schönheit, an deiner Lebensfülle geſund und froh gemacht. Das danken wir dir, ſchöner Heimatgau, heute, morgen und immer. Und da werden wir ganz treu ſein und jedes Opfer, das für Deutſch⸗ lands Zukunft lebenswichtig iſt, auf uns nehmen. Das ſchönſte Land in Deutſchlands Gauen hatte aber auch immer die opferwilligſte Bevölkerung. Am 4. und 5. November 1939, an der 2. Reichs⸗ ſtraßenſammlung des Kriegs⸗WHW., erbringen wir den Beweis, daß wir dem ſchönſten, aber auch dem opferbereiteſten Gau angehören. Dazu hilft an die⸗ ſen Tagen jeder Volksgenoſſe, jede Volksgenoſſin, da Schließlich umgehend den Arzt rufen! — Froſtſchäden bei Waſſerleitungen. Vor Eintritt ſtren⸗ er Kälte ſind alle Waſſerleitungen, bei denen Einfrierge⸗ fahr beſteht— beſonders Gartenleitungen— abzuſtellen und zu entleeren. Waſſermeſſer ſind in geeigneter Weiſe zu ſchüt⸗ zen; für Beſchädigungen haftet der Waſſerabnehmer. Froſt⸗ ſchäden an Innenleitungen erledigen die Privatinſtallateure, an Zuleitungen und Waſſermeſſern das Waſſerwerk. Erfolgreiche NE ⸗Arbeit auch im Kriege Neue Hilfskindergärten in einem Kreis. NSG. Aus dem Kreis Raſtatt wird ſoeben die Neu⸗ einrichtung von 5 Hilfskindergärten der NSV. gemeldet. Baden⸗Baden, Baden⸗Geroldsau, Gernsbach, Gaggenau und Kuppenheim. In dieſen 5 neuen insgeſamt über 250 Kleinkinder, die damit in der treuen Obhut unſerer NSV.⸗ Zur Unterbringung wurden ge⸗ eignete Räume in Anſpruch genommen und zweckmäßig ein⸗ gerichtet. Baden⸗Baden eröffnet außerdem in den näch⸗ ſten Tagen einen neuen NSV.⸗Kinderhort, der Unterukuft im neuen NSV.⸗Müttererholungsheim des Gaues Weſt⸗ falen⸗Süd findet. Für Gernsbach iſt die Errichtung eines neuen Schülerhortes für Gernsbacher und auswärtige Schü⸗ Dieſe befinden ſich in Kindertagesſtätken betreut die Partei Kindergärtnerinnen ſtehen. ler und Schülerinnen geplant. Auch die übrigen Arbeitsgebiete der NSV. melden Fort⸗ So eröffnet Baden⸗ Baden am 10. November eine Eigenmäſterei des Ernährungshilfswerkes der NSV. mit 70 EH W.⸗Schweinen, für deſſen Betrieb die Stadt Baden⸗ Baden durch einen gelungenen Umbau einen tadelloſen Stall mit 9 Schweinebuchten und eine vorbildliche Dämpferei ge⸗ ſchritte. ſchaffen hat. So wie in dieſem Kreis iſt die NSV. in Baden am Werk, um die ihr im Rahmen der inneren Front geſtellten Aufgaben zu löſen. werden wir gemeinſchaftlich dem Führer unſeren Dank abſtatten! 1760 Sieg Friedrichs des Großen über di Torgau. 1801 Der Buchhändler Karl Baedeker in E Gedenktage 3 3. No vember 1871 Der Schriftſteller Hanns Heinz Ewers geboren. Schwerte und Dolche mit Edelſteinabzeichen. e Oeſterreicher bei ſſen geboren in Düſſeldorf 1918 Beginn der roten Revolte in Deutſchland mit dem Aufſtand der Matroſen in Kiel; Bildung von Arbeiter⸗ und Soldatenräten. 1936 Franklin Delano Rooſevelt abermals zum Präſidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Rufe der Tugend Merkt euch: Die Welt iſt nur für den da, der ſtark genug iſt, ſich in ihr durchzuſetzen. Der Führer(23. 10. 31.) Wehrhafte deutſche Jugend Neue Ausbildungsvorſchrift für die HJ. Soeben hat die Reichsjugendführung die Ausbildungsvor⸗ ſchrift für die Leibeserziehung der Hitler⸗Jugend in der Kriegs⸗ zeit herausgegeben, die alle Einzelheiten der körperlichen Er⸗ tüchtigung im Winterdienſtplan 1939/40 regelt. Die weſentlichſte 5 16 bis 18jährigen Jungen eine Neuerung iſt die, daß die gründliche vormilitäriſche Ausbildung im Gelände⸗ und Schieß⸗ dienſt erhalten, während für die übrigen Jahrgänge die Grund⸗ ſchule der Leibesübungen durchgeführt wird. Die Schieß⸗ und Geländeübung der drei älteſten H J.⸗Jahrgänge, die mit Rückſicht auf die berufstätigen Jungen nur ſonnabends und ſonntags ſtattfindet, wird in Halbjahrs⸗ lehrgängen von insgeſamt 162 Stunden vorgenommen. Jeder Junge ſoll das Gelände beherrſchen lernen und vor ſeinem Ein⸗ tritt in das wehrfähige Alter mit dem Gebrauch der Waffe ver⸗ traut gemacht werden. Von der Ausbildung werden nach Mög⸗ lichkeit auch alle diejenigen Jugendlichen erfaßt, die nicht der HJ. angehören. Wer ſämtliche Schießbedingungen erledigt hat, die Schieß⸗ und Waffenlehre beherrſcht und im Geländedienſt alle Aufgaben erfüllt, aber auch ſonſt Einſatzbereitſchaft und kameradſchaftliches Verhalten bewieſen hat, erhält nach Abſchluß des Lehrganges den ſogenannten K⸗Schein. Das Ziel dieſer verſtärkten Wehrerziehung iſt, wie es in der Vorſchrift heißt, die Erhaltung der Ueberlegenheit des deutſchen Soldaten gegen⸗ über jedem Gegner. 5 Die Jungen im Alter von 14 bis 15 Jahren erhalten— allerdings nur mit Rückſicht auf den Mangel an Zeit und Aus⸗ bildern— keine Schieß⸗ und Geländeausbildung, ſondern wer⸗ den in der Grundſchule der Leibesübungen ausge⸗ bildet. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Ausbildung des berufstätigen Jungen während der Arbeits⸗ zeit, und zwar wöchentlich in einer Doppelſtunde, erfolgt. Für die nicht berufstätigen Jungen wird die Grundſchule wöchent⸗ lich nachmittags einmal in einer Doppelſtunde durchgeführ Für beide Gruppen, die Berufstätigen und die Schüler, it vorgeſehen, daß zweimal im Monat vormittags die Grund⸗ ſchule gemeinſam geübt wird. Weiterhin iſt allen dieſen Jungen die Möglichkeit gegeben, an den beiden übrigen Sonntagvor⸗ mittagen und, ſoweit möglich, an einem Abend in der Woche am freiwilligen Leiſtungsſport teilzunehmen. Auch für das Deutſche Jungvolk iſt die Grundſchule der Leibesübungen ein weſentlicher Beſtandteil des Dienſtes, wäh⸗ rend Fahrten, Lager, Luftgewehrſchießen und Geländeſpiele zunächſt zurücktreten. Außer der wöchentlichen Doppelſtunde, die für die Leibesübungen vorgeſehen iſt, können die Pimpfe zweimal im Monat an einem Sonntagvormittag am freiwilli⸗ gen Leiſtungsſport teilnehmen. Ebenſso ſollen die Nachmittage, an denen die Jungen nicht für die Sammelaktionen eingeſetzt 8 für die Grundſchule und den Leiſtungsſport ausgenutzt erden. Treue Schutztruppe der Heimat Pimpfe— moderne Heinzelmännchen. Lehrer Faſold, der früher an einer Knabenſchule Unter⸗ richt gegeben hatte, kam kürzlich auf eine Dienſtſtelle des Jung⸗ volks. Er war ein wenig überraſcht von dem Betrieb, in den er hineingeraten, denn auf der Dienſtſtelle ging es wie in einem Taubenſchlag. Jungen kamen und gingen, während andere in Trupps beiſammen ſaßen und offenbar auf Befehle warteten. Als Faſold ſchließlich zum Jungbannführer kam, erlebte er einen kleinen Ausſchnitt aus der Tagesarbeit, die auf einem Jungbannführer von heute laſtet. Andauernd klingelte das Telephon. Da waren Perſonen, die ſich meldeten, raſch über Name und Beruf Aufſchluß gaben und mit einem Anliegen hervorkamen. Da ſolle zum Beiſpiek ein Luftſchutzraum eingerichtet werden, der jedoch bis dahin von Holz und Kohlen vollgeſtapelt ſei. Nun, der Jungbann⸗ führer wußte Rat. Er ſchickte einen Trupp von zwanzig Jun⸗ gen los, die wie Heinzelmännchen in den Keller ſtürmten, und die erbitterte Schlacht gegen Holz und Kohlen in Angriff nah⸗ men. Oder da meldete ſich eine Untergruppe des Luftſchutz⸗ dienſtes, die paß einige Melder benötigte. Als gar noch be⸗ kannt wurde, daß die Pimpfe mit Gasmaske und Stahlhelm ausgerüſtet würden, gab es ein heilloſes Gedränge um dieſe begehrten Poſten. Ein andermal meldete ſich die Feuerwehr, der viele Männer entzogen waren, die an der Front ihre Pflicht tun mußten. Nun, auch hier halfen die Pimpfe und nahmen von der Feuerwehrwache und von den vielen Löſch⸗ geräten Beſitz und waren den älteren Feuerwehrmännern bald zugetan. Faſold ſah voller Bewunderung die Emſigkeit, die von dieſem einen Zimmer ausging und faſt 2000 Pimpfe der ganzen Stadt erfaßte. Man hatte den Pimpfen ſchon einen Namen ge⸗ geben: Es ſind unſere Heinzelmännchen, und dieſen Heinzel⸗ männchen ſcheint nichts unmöglich ſein Der Lehrer berichtete dann von dem Einſatz der Schul⸗ jugend im Weltkrieg. Er ſei mit ſeiner Schulklaſſe in die Wäl⸗ der gezogen, auch ſie hätten Bucheckern geſammelt oder Laub in⸗ Säcken weggetragen. Gewiß ſei der Einſatz der damaligen Jugend nicht geringfügiger geweſen, beſonders im Hinblick auß Begeiſterung, doch habe alles einen etwas armſeligen Eindruck gemacht. Der Einſatz der Jugend von heute ⸗ ſei dagegen in ſeiner Vielſeitigkeit, in ſeinem Umfang und in ſeiner ſtraffen d unvergleichlich, daß er für das Gelingen dieſes großen Werkes der Jugend nicht die geringſte Beſorgnis habe. „Einmal“, ſo ſagte er,„wird man mit einem Gefühl der Zärtlichkeit von euch Jungen als von einer treuen Schutztruppe der Heimat ſprechen.“ 8 Her. Amtliche Bekanntmachung der Stadt Mannheim Billigkeitsmaßnahmen für den ſteuerbegünſtigten Neuhaus beſitz. Die bisher auf 15. September 1939 feſtgeſetzte Friſt zur Einreichung der Anträge auf Gewährung von Zinsnachläſſen, Tilgungsermäßigungen u. Steuer⸗ nachläſſen wird mit Rückſicht auf die gegebenen Ver⸗ hältniſſe bis zum 15. Dezember 1939 erſtreckt. Späteſtens bis dahin müſſen die Anträge bei der Stadtkaſſe Mannheim(N 1, Erdgeſchoß) unter Ver⸗ wendung der vorgeſchriebenen Vordrucke eingereicht ſein. Mannheim, 25. Okt. 1939. Der Oberbürgermeiſter. Nleingärlnerperein mhm.⸗Zocſtenßeim. Wir machen bekannt, daß die Zufahrtswege zum Gelände im Sommerdamm im Auftrage des ſtädt. Vermeſſungsamtes zugemacht werden müſſen, da der Verein bei etwaigen Unfällen ſchadenerſatzpflichtig ge⸗ macht werden könnte. Die Inhaber der Aecker unter dem Gelände mögen ſich darnach richten und nicht mehr durch das Gelände fahren.. Am Samstag, 4. Nov. findet eine Gemüſe⸗ und Kartoffel⸗Sammlung ſtatt für die Lazarette in Mannheim. Die Vereinsmitglieder werden ge⸗ beten, wenn der Wegwart bis Samstag nicht vor⸗ geſprochen haben ſollte, ihre Gaben am Samstag nachmittag zwiſchen 2—4 Uhr auf dem Lagerplatz im Sommerdamm abzugeben.. Am Sonntag, 19. Nov., nachm. 3 Ahr findet im„Stern“ ein Schulungs⸗Vortrag ſtatt. Daran anſchließend Mitglieder⸗Verſammlung mit wich⸗ tiger Tagesordnung.. 1 malchinen aller Syſteme werden repariert Räh res Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel. 23498. n Einleg⸗ ſchwein zu kaufen geſucht. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Zwei Kratzer verloren v. Hall b. Kloppenheimer⸗ ſtraße. Abzugeben Kloppenheſmersfr. 33. Feinſte Tafelbirnen zum lagern, Eßbirnen bei Schröder, Hauptſtraße 207. gummi stempel Uefert Neckarbote- Druckerei Was der eine ſucht, will der andere los ſein und beiden wird für wenig Geld durch eine kleine Anzeige geholfen im „Veckuar- Bote“ Nriegs intrmilſzma D eſchoffrnßenſammmm eme e 5 Verſammlungs⸗Kalender Fuß ballvereinigung 1898. Das Training für heute Abend fällt umſtändehalber aus. Die Spielerverſammlung und Jugend⸗ beſprechung dagegen findet zu den üblichen Zeiten ſtatt. Manndetmet Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 2. November, D 4 und 2. Sondermiete D 2: Fidelio Oper von Beethoven. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr. f 5 Freitag, 3. November, Miete F 3 und 1. Sondermiete F 2: Die ſanfte Kehle. Komödie von Felix Tim⸗ mermanss und Karl Jacobs. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. [Samstag, 4. November, Miete E und 1. Sondermiete E 2: Der Barbier von Bagdad. Komiſche Oper von Peter Cornelius. Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. ö Sonntag, 5. November, nachmittags: Für die NSG. Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 16 bis 18, 51 bis 52, 101 bis 102, 401 bis 431, 432 bis 434, 435 bis 438: Friſch verloren— halh gewonnen Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 14, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete A 4 und 2. Son⸗ dermiete A 2: Neu inſzeniert: Norma. Oper von Bellini(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 19. Ende etwa 21.30 Uhr. 5 8 r 5557 „enen rolun i om rei ue enen ee eiue sog gun“ iner sz etee dilcktc„iuegun jvc ec“ aptem de ee auscpog„uegebgus cpu zebnzag meg uuvz joogz⸗n svcc jauvladsnv umpabejesusz ⸗und Uie uegog zig uechvm joogz⸗R sog inv abvg spiels gi 1)“ e eb„ais feen ide uc“ ef reel regusgabaeggaoa usch Jun vate azad eva„esa uud i sa ohe“ Ind zuoetzoch ur egjompnvze deal oipig ause enz guze d ze ud usbon uohoß aun usfpcpl ufs lo; ao iobupf pou uo eggnu ic usuugz usumiarchppang Jin Sunureluc ig de ang do uecuegescpoh led 10g Ueagninesnv uvjgz ueuhnz usufel Jpckl ne 8e iv jg enen et en- ed gun feld log epi bunugohuch dia cu oi aivaoch gol blan va beim ushegz us Inv dleuss ide id un; zie un use dia cp debnjoceb ue din dpi sda zeqnuig googß⸗N usphndg ug ppu Piaoibneu uehvl gun Buzezs add ub usquvgl ois gbihngeg hu uooh dngenbollogz 10 Hunbockog u u ige rock leg gun usfeiegav useurplozg 10 Aockiggszuiche ud hand bud uzennig ue auge usr jau u Invuih zpnaigoguvbumoß ane bal 2100 „den Poe lelcmmoc use aim n o ein ue zuuu bene eule e oog-N ue pio! eq auscppf le eue useſolnea iu usugegesll o oute um oho 259 ellnu uezjphuv zug ru 1e Ag guvauvumoß leg cn o Baincpſus uuva aun uezunzſes usumvolne ue svofch ue Ueqog zig keine scpilag aun onen uepeneg e usb ct anul so use useuugz di“ agufjohpopf 2510 e nale upon log eib„cueilpplagecß ol vs“ 5 u „vas u ug uezuanzleg aun uhr uefbunaun derbgollvgz iC pe med Inv qusunvlnv ze gun nog ebam bop ueanzpnane zeldmoc bund lv aun usbian nog aufe u tegen„vuuch ungugz“ 4% unico used gol uv usgog ne jönueb sooo god uszuvauvumumog mog ueu sich oaeick csi 1 aan ABujamun uefa ueneguv ueg uda ze vg uezhnlnksno uviſh usufe chpifbgmuun uhr se av fei ue joogsbunz Jois uegond ue uv uezlocß deus usdunzgebfou ugvu a0 e gun nd jgelegz ueule ajvavch lan uuvuussaog „6 90 ꝛeleiq e ee eien eine e een ee ene e“ bo a0 Szene usegunglaea uhr dog ein Jace gzezvh Abi eo ueb uach azogz zen ad go siv guvc ted um Bunde use echo aun log ue Ie bien ic ne pic uebfuur neue ug dil auvl bubzegnaoa z 515 zezuugz uegtec zlealeg bog uebigancun ꝛeufel sup gjvavc opangog gog urg eipva Cuezoqzea pnaapp)zt) —— 1 0 ohh igelgea Seſoogß⸗N uecphnzg sd ueufepplad sog di oi u uv bundezach dic 1 gol uvm! gig avm dea Ap uh zeguvpuleleg eabaaogz gun szaezgzere t 12 gl bud pequsgvus moch sva zegn ze s uscpaogeb ne FF „uogockh ne piu i: uegoogeelaefun usphhnog undd Je Tepe soch uelliq ſcpu uuvz uvzſs“ d fav! „g„Joogsbunzfezg usgoab une ueglogz enges Inv oi ug “ up gimvoc loi gun deqnzoa mz uuvüszoog 180 „„ zeu envid 68 „6g uv dapaüupg s“ „ Julülcg gaogz ur cpou oog jou juvquvumog zog go aim uenogz oh geg de 80— pnflebogz use 518 ant bp 41 s, gut eu eu ͤ uuns ͤ e undd lezleg zou igech“ „eeuc ul joo-N uleg end gun usobupackl kellogg su: a1 une“ Bunbenaac tebiaingobun ur ajpoch obo„s apc dig“ obindc mouse ul lupe aue„zul„omuch ung“ 30 gag; uv jou juvauvpmmogß zo va abc“ sqs udn ⸗Uousbinv inen ei ea joo so uslemeb jenen h uvul apa ezuugz uehiaupflasa uezuvauvmmo meg zm pi uvm uus jehpze ic un zv bnoe ago secphandg ul zusgqungebuun dean ogiemeeucph aue opolreu hey rebavacpt zebanz u zuplejſ c bnkuvusl onze usbignmch! uleuiel u! ginoch lupe uoogz dnehsvm cave 51 1d gun ginaoch uequpf szeldu ve sd pee uz eur use usguestun gc eig zen supi seg ohos eig ict nb jdeeblnv üezn vil oeibollpgß gun zuvcpluup ze unegnazeq nung fog tezun mog pu cpu go gun uoglie! oon Tee en ine ne een eh e bee ig en ada Sn usufe eemanu gun ejelnel jqtealgg 15 65 a Iele gd dog den„ustefckvash ie ubs uu eis uemumog“ 5—* Uiez6“ „ecaogz uv davmuuvg eis uegoc“ Aalealgtz uppicpy dieubobſue„unleg uva eee een ehe- ua„vuuch ulblug g“ Thoaprac sv ang zuvauvm ueoog⸗ N reg val„e llips ue an spa i svn“ usgnpploch ue uv uezl pp ⸗uupziß dig uegubz pe uendhaeqn io uehegz usg udo uleg Inv zusundgae seuanz uebiacezu sd Ueli aeg Inv deren zsſpoche ueofſach dia uvm ezuuoz einne ueumogebaehpu ogiecinzzs Inv uolleguf apc sole „Gusube bog ne Jcoqee neun uleuse uegnvig rei gppgeb pg reg“ jgjeahtz upzictv anus„eie u elne ud uso udn dle“ olsen ochindg dig oel Sezoogeeliehun sed pe ue uz (Bungelnaos 91) wre ad uad? 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Jetzt iſt es verſchwunden“ In der Tat, das U-Boot war untergetaucht, die Ge⸗ ſchütze und die Mannſchaft waren in dem Innern des Boo⸗ tes nverſchwunden, gurgelnd ſchloſſen ſich die Wellen über dem Boot, nur das Periſkop ragte aus dem Waſſer her⸗ vor, aufmerkſam Umſchau haltend nach der nahenden Ge⸗ fahr oder nach neuer Beute. Margaretes Herz pochte laut. Sie hatte manches über die Tätigkeit der deutſchen U-Boote geleſen, aber noch nie ein ſolches geſehen. Heute ſah ſie ein ſolches in voller Ar⸗ beit und bewunderte die Kühnheit der Männer, die ſich in dem engen Boot weit hinauswagten in den Ozean, die Welt mit Achtung vor dem deutſchen Namen erfüllend. Ein Willkommengruß der deutſchen Heimat ſchien⸗ihr dies Erſcheinen des U⸗Bootes zu ſein: ein Zeichen, daß Deutſch⸗ lands Macht noch ungebrochen daſtand. Jetzt freute ſie ſich 5 recht ihres Entſchluſſes, nach Deutſchland heimgekehrt zu ſein. Näher und näher kam mittlerweile die ſchwarze Rauch⸗ wolke. In voller Fahrt ſchien der fremde Dampfer heranzu⸗ kommen, wenn er ſeinen Kurs innehielt, mußte er die Bahn der„Königin Emma“ geradewegs kreuzen. Jetzt konnte man ſchon den Turmaufbau des Schiffes erkennen, aus dem die langen, mächtigen Geſchützrohre drohend hervorragten. Die engliſche Kriegsflagge flatterte am Maſt— es war in der Tat ein Panzerkreuzer, der mit vierundzwanzig Meilen Geſchwindigkeit daherbrauſte, daß die Wogen ſchäumend an ſeinem ſchimmernden Bug em⸗ porſpritzten. Die Engländer, die an Bord der„Königin Emma“ waren, begrüßten das Erſcheinen des Kreuzers mit lau⸗ tem Halloh und Schwenken der Hüte. Kapitän Nyveldt war jedoch etwas bedenklich geworden. Er wäre dem Kreu⸗ zer am liebſten aus dem Wege gegangen und änderte auch etwas ſeinen Kurs— aber da donnerte ein Schuß über die See— eines der Geſchütze des Kreuzers hatte einen blinden Schuß abgegeben, zum Zeichen, daß der Dampfer 75 8 „Der Teufel hole die geſamten Kriegsſchiffe!“ fauchte der Kapitän, beeilte ſich jedoch, dem Befehl 19 95 Slope ſofort nachzukommen. Die engliſchen Kriegsſchiffe ließen nicht mit ſich ſpaßen, wenn es ſich auch um neutrale Damp⸗ 5 Meterbiert lächelte ſch Neierdierks lächelte ſchadenfroh.„Das geſchieht den Schuften recht,“ ſagte er zu Margarete. ende eine Grube gräbt, fällt ſelbſt hinein. Ich wette, der Engländer ſchleppt die„Königin Emma“ in einen engliſchen Hafen.“ 15. Kapitel: Kapitän Nyveldt war wütend. Aber was ſollte er machen? Er mußte wiederum ſtoppen. Von dem engliſchen Kreuzer löſte ſich jetzt ein Boot, das außer mit den Ru⸗ derern mit einem engliſchen Offizier und einem halben Dutzend bewaffneter Matroſen besetzt war. „Gott ſei Dank iſt Oſten nirgends zu ſehen,“ flüſterte Meierdierks Margarete zu.„Die Engländer nehmen ja jeden Deutſchen unter fünfundvierzig Jahren gefangen.“ Mit ängſtlichen Augen betrachtete Margarete die Eng⸗ länder, die unter Führung des Offiziers an Bord des Dampfers ſtiegen. Der Offizier war ein noch junger Mann, kaum dem Jünglingsalter entwachſen, eine ſchlanke, ſeh⸗ nige Geſtalt mit einem hochmütigen, blaſterten Geſicht. Er ſah gegenüber der maſſigen Geſtalt des holländiſchen Ka⸗ e hatte 19 5557 „Sie hätten auch wohl einen ältere izi i 1 1 100 d Meierdierk⸗ e e er junge Offizier fragte den Kapitän en und Wohin. Dann ſagte 91 ſchroff: VVV „Zeigen Sie mir Ihre Schiffspapiere! Haben Sie deut⸗ ſche oder öſterreichiſch⸗ungariſche Paſſagiere an Bord?“ „Nein,“ entgegnete Nyveldt und bekam einen roten Kopf wegen der brüsken Art des jungen Offiziers. Die Engländer unter den Paſſagieren umdrängten ihren Landsmann, der ſie kühl grüßte. Die Holländer hiel⸗ ten ſich zurück; ſie empfanden es als eine Schmach, in ſol⸗ cher Weiſe behandelt zu werden. Der Offizier begab ſich mit dem Kapitän in deſſen Ka⸗ jüte, um die Schiffspapiete einzuſehen. Die engliſchen Ma⸗ troſen ſtanden mit Gewehr bei Fuß auf dem Deck und lach⸗ en ſpöttiſch über den Aerger der Holländer. Sie fühlten ſic hier als die Herren und zeigten das in wenig ange⸗ nehmer Weiſe. Drohend waren die Geſchütze des Kreuzers auf den holländiſchen Dampfer gerichtet. Nach einiger Zeit erſchienen der Offizier und Kapitän Nyveldt wieder auf Deck. Der Offizer hielt eine Rolle Papier in der Hand. „Gegen Ihre Ladung und Paſſagiere iſt nichts einzu⸗ 0 8 ſagte er.„Jetzt laſſen Sie die Mannſchaften an⸗ reten.“ „Ich verſichere Ihnen, daß ich keinen Deutſchen an Bord habe,“ entgegnete der Kapitän ärgerlich. „Einerlei. Ich werde mich ſelbſt davon überzeugen. Laſſen Sie die Mannſchaften antreten,“ befahl der Offizier. ö Dem Kapitän blieb nichts anderes übrig, als zu ge⸗ horchen. Er ließ alle Mann an Deck pfeifen. Die Matro⸗ ſen trotteten mißmutig herbei, die Heizer und Kohlenträ⸗ ger kamen aus dem Maſchinenraum, der Koch und die Stewards erſchienen in ihren ſchwarzen Jacken und wei⸗ ßen Schürzen. In einem dichten Haufen ſtanden die Leute zuſammen. Auch Harald war unter der Mannſchaft und machte ſich auf ein peinliches Verhör gefaßt. Er hatte raſch ſein ſchmutziges Zeug angezogen; Geſicht und Hände waren von Kohlenruß bedeckt. Er wußte ſein Schickſal, wenn man ihn als deutſchen Offizier erkannte. Sein Blick ſuchte ſeinen Leidensgefährten, den Freiherrrn Stefani. Dieſer ſtand mit gleichgültiger Miene unter den Aufwärtern, aber ſeine ſchlanke, ariſtokratiſche Geſtalt, ſein feines blaſſes Geſicht unterſchieden ihn doch allzuſehr von den anderen, als daß man nicht auf ihn aufmerkſam werden ſollte. Das Auge des engliſchen Offiziers überflog die Mann⸗ ſchaft. Dann entfaltete er die Liſte und ließ jeden einzeln vortreten. Die Matroſen, die Heizer und Kohlenträger waren bald erledigt. Ein Verdächtiger befand ſich nicht unter ihnen; nur als Harald vortrat, muſterte ihn der Offizier mit ſcharfem Blick. „Sie 9 1 1 fragte er kurz. „Jakob Witkamp..“ „Woher?“ „Aus Kimberley.“ „Welche Staatsangehörigkeit?“ „Holländer..“ Der Offizier lächelte. Er rief einen Maat von ſeinen Leuten herbei. 0 g i Sie mit dem Mann da einmal holländiſch, efahl er. „Der Maat, der der holländiſchen Sprache vollſtändig mächtig war, fragte Hatald nach Kimberley, nach ſeinen Eltern, nach ſeiner Beſchäftigung. Harald antwortete ſo gut er konnte in holländiſcher Sprache, die er während ſeines Aufenthaltes in Südweſt erlernt hatte. Dennoch war in dem Klang ſeiner Worte ein fremd⸗ artiger Ton, der den Anteroffizier ſtutzig machte. Er ſagte plötzlich, wie um Harald zu überraſchen: „Sie ſind kein Holländer. Sie ſind wohl ein Deutſcher?“ Harald fühlte, daß ihm das Blut in die Stirn ſtieg. „Ich bin Holländer,“ entgegnete er, aber ſeine Stimme klang unſicher.„Sie haben ja meine Papiere.“ Der Anteroffizier lachte.„Den Wiſch kann man ſich für ein paar Schilling kaufen,“ ſagte er ſpöttiſch.„Ich kenn das— hab' auch in Südafrika gelebt.“ Dann wandte er ſich an ſeinen Offizier und ſprach leiſe mit ihm. Der Offizier lächelte mit dem Kopfe, dann trat 55 19 Harald zu, legte ihm die Hand auf die Schulter und agte?: „Kommen Sie mit, Mann. In England wird ſich das Weitere finden.“ 5 Kapitän Nyveldt wollte Einſpruch erheben. „Ich weiß, was ich zu tun habe,“ wies ihn der Offizier hochmütig zurück. N Da trat Meierdierks heran, der den Auftritt von fern beobachtet hatte. Verzeihen Sie, Herr,“ wandte er ſich an een Offizier.„Der Mann da iſt wirklich Hol⸗ änder. „Wer find Sie? Und was wiſſen Sie von dem Mann?“ fragte der Engländer barſch. „Hier iſt mein Paß. Meierdierks iſt mein Name— Diamantenhändler aus Amſterdam, zu dienen. Ich kenne den Jakob Witkamp ſehr gut, er hat als Ochſenknecht in meinen Dienſten geſtanden. Ich verbürge mich für ihn.“ (Fortſetzung folgt.) Der Nuf aus dem Jenſeits Von Sven Rye Sie trafen ſich auf einem der Bälle der Saiſon. Seine Schweſter ſtellte ſie einander vor und von dem Augenblick an, in dem ihre Augen ſich begegneten, waren ſie ſich beide klar darüber, was dieſe Begegnung für ſie bedeutete. Sie tanzten den ganzen Abend zuſammen, wenig be⸗ kümmert darüber, was ſonſt in einem Ballſaal üblich war. Sie bemerkten überhaupt alle anderen Paare gar nicht, ſondern fühlten nur die Freude, beieinander zu ſein. Nur eines feſſelte ihre Aufmerkſamkeit: die Melodie, nach der ſie zum erſtenmal miteinander getanzt hatten, und die das Orcheſter im Laufe des Abends immerzu wiederholte Es war ein Wiener Walzer, und die einſchmeichelnden Töne bildeten eine flüſternde Melodie zu ihrem leiſen Ge⸗ ſpräch, wenn ſie ſich einmal inzwiſchen ausruhten. Dieſem Abend folgten viele andere. Die nächſten Monate waren eine Reihe unvergeßlicher Tage. Autotouren, Mit⸗ tageſſen, Theaterabende und Bälle vereinten ſie, und wenn ſie nach dem Theater zuſammen irgendwo aßen und ihre Melodie, der Wiener Walzer, ertönte, begegneten ſich ihre Augen und erzählten von ihrem Glück. Wenn ſie nach den weichen Tönen tanzten, dann dachten ſie an den Abend, da ihr Leben erſt begann, Wert zu haben. Sie waren ſo glücklich, bis... Ja,— es kommt wohl immer ein—„bis“. Und für die beiden jungen Menſchen kam es, als er ihr eines Tages ſagte, daß er ſie für eine Zeit allein laſſen müſſe. Seine Firma wünſchte, daß er eine Inſpektionsreiſe nach dem Fernen Oſten unternehme. Ein halbes, vielleicht ein ganzes Jahr, würde er fortbleiben. Sie ſaßen in einem kleinen, ſauberen Krug draußen auf dem Lande und aßen, als er ihr die traurige Neuigkeit mit⸗ teilte. Ein Jahr lang ihn nicht ſehen! Sie ſchlug vor, zu heiraten, ehe er fuhr, ſie bat ihn, ſie mitzunehmen. Aber davon wollte er nichts hören. Die Reiſe wäre zu lang und zu ermüdend für ſo ein kleines Mädchen, und das Klima ungeſund. Dabei blieb es, und ehe die Woche um war, ſchlug die Abſchiedsſtunde. 5 1 8 Sie ſtanden an Deck des großen Dampfers, der ihn ſo weit fort zu ſeiner neuen Arbeit führen ſollte. Die letzten Tage waren im Fluge e Ein paar Minuten noch. Er ſprach davon, wie ſchnell die Zeit vergehen würde, dann käme er zurück und nichts ſollte ſie je wieder trennen. Dann würde ihr Glück vollkommen werden. Sie verſuchte, tapfer zu ſein und zwang ſich zu einem Lächeln. Aber es war ein Lächeln durch Tränen. Eine e Angſt erfaßte ſie, ſie wußte ſelber kaum, ob vor er Einſamkeit oder wovor. i Er legte ſeinen Arm um ihre Schultern und hob ihr Ge⸗ ſicht hoch. Noch einmal begegneten ſich ihre Augen, dann mußte ſie von Bord. 5 Das Schiff glitt aus dem Hafen, und ſie ſah ihm nach, bis es nur 1 5 wie ein Punkt am Horizont ſichtbar war. Als ſie heimkam, fand ſie zwei Päckchen, die gebracht wurden, als ſie am Dampfer war. Das eine enthielt einen ſchönen, alten Ring— den Ring ſeiner Mutter. Die Tränen ließen ſich nicht zurückhalten, als ſie ihn neben den Ring etzte, den ſie ſchon ſeit Wochen von ihm trug. Das zweite äckchen enthielt eine Grammophonplatte. Ihre Melodie. Die Tage vergingen, es kamen Briefe, viele Briefe aus dem 17 Land. 1 die von ſeiner Arbeit ſprachen, und ſeinen Erlebniſſen da draußen und von ſeiner Sehn⸗ ſucht nach ihr. Und eines Tages, als das Laub ſchon fiel, lag ein Telegramm da—, ſie wußte, es ſollte ſeine Ankunft melden. Freudeſtrahlend riß ſie es auf. Sie weinte nicht. Sie war wie erſtarrt. Der Tod hatte unbarmherzig in ihr Schickſal eingegriffen, hatte alle Träume zunichte ge⸗ macht. ahre vergingen, ſie verwelkte wie eine Blume, nie⸗ mand ſah ſie jemals lachen. Im Hauſe galt ſie als wunder⸗ lich, täglich ſpielte ſie dieſelbe Grammophonplatte— immer dieſelhe alte Melodie ö f(Aus dem Däniſchen von Karin Reit⸗ Grundmann.) Der Irrtum des Nachegeiſies Eine luſtige Feriengeſchichte von Karl Berger Was ein Rachegeiſt iſt, brauche ich wohl nicht erſt zu er⸗ klären. Denen aber, die ſich unter dieſem Wort nichts vor⸗ ſtellen können, ſei geſagt, daß ein Rachegeiſt eine finſtere Pläne brütende Geſtalt iſt, die im Schutze der Nacht mit viel Liſt und Tücke zu Werke geht. Wie es Strutz, dem Pimpfen, auf ſeiner erſten Fahrt erging, und wie er das Opfer eines großen Irrtums wurde, ſei hier berichtet. In der nächtlich dunklen Scheune lagen die Jungen und ſchliefen. Halt, nicht alle ſchliefen, einer wachte: Der Rache⸗ geiſt! Er war feierlich verpflichtet worden, die„Rache“ an Strutz zu vollziehen, die dieſer ſich durch ſein unkamerad⸗ ſchaftliches Verhalten zugezogen hatte. s Jetzt erhob ſich der Rachegeiſt und ſchlich behutſam zum Lager des Sünders, der nichtsahnend dalag und, leiſe Schnarchtöne von ſich gebend, ſchlief. Der Geiſt, mit bürger⸗ lichem Namen Werner genannt, vermied jedes Geräuſch, denn aus dem ganzen Spaß wäre nichts geworden, wenn Strutz plötzlich aufgewacht wäre. Zweifellos hätte er ſich dann ſchnellſtens dem drohenden Unheil durch die Flucht entzogen.— Nun ſtand Werner grinſend vor ſeinem Opfer, zückte eine Stiefelbürſte und hielt, ſo gut es in der Dunkelheit ging, nach dem Hinterteil Strutz's Ausſchau. Das war gar ficht o leicht, denn Strutz durfte ja nichs merken. Zudem lag er o zuſammengerollt da, daß ſein Kopf kaum von den Bei⸗ nen zu unterſcheiden war. Doch endlich, nach langem Suchen glaubte er, den bewußten Teil entdeckt zu haben, denn etwas Weißes ſchimmerte ihm entgegen. Ritſch— ratſch fuhr er einige Male mit der Stiefelbürſte herzhaft darüber hin. Dann verſchwand er mit einigen Sätzen hinter einem Strohbündel. Seine Eile war aber unnötig, denn Strutz murmelte nur in halbwachem Zuſtande etwas vor, ſich hin, dann ſchlief er wieder ſanft ein. Die Ueberraſchung kam erſt am Morgen. Als Strutz die Augen aufſchlug, ſtand die ganze Geſell⸗ ſchaft um ihn herum und wollte mit Lachen gar nicht mehr aufhören. a Strutz ſah ſie verſtändnislos an, dann wurde es ihm aber zu bunt, er ſtieg die Leiter zum Hof hinab und be⸗ ſah ſich in einer Waſſerlache. Er ſtaunte und wollte nicht glauben, daß es ſein eigenes Geſicht war, das er da er⸗ blickte. Aber ſchließlich half es nichts. Sein Geſicht war rabenſchwarz. 1 So ward es ruchbar, das Werner, der Rachegeiſt, ſich geirrt hatte. Sehr ſogar. Erſt wollte er ſich darüber ärgern. Aber er konnte es nicht, denn er mußte doch immer wieder über ſeinen ſonderbaren„Mißgriff“ lachen. a Strutz aber wollte es nicht in den Kopf, wie man ſeinen Kopf mit ſeinem Hinterteil verwechſeln konnte. Doch ſchließ⸗ lich fiel auch er in das herzhafte Gelächter ein. Er hatte ordentlich zu ſchrubben, ehe die Schuhwichſe abging. 2 Und er ſorgte fortan ſelbſt dafür, daß der Rachegeiſt nicht mehr zu erſcheinen brauchte, denn es hätte doch gar zu leicht paff f N ieren können, daß er yitugte adio daß einer der größten Heuſchreckenſchwärme, die je be⸗ obachtet wurden, eine Länge von 25 Kilometern und eine Breite von 600 Metern hatte? daß der Sender Willis Island die zweifellos. aller drahtlofen Stationen der Welt iſt? Er liegt 500 Kilo⸗ meter von der Küſte Auſtraliens entfernt auf einer kleinen einander alle 12 Monate ab. 5 5 1