rene eee eee er Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A.„ rr e 39. Jahrgang 2 2 5 Nach zwei Kriegsmonaten IJ der dritte Kriegsmonat hat begonnen. In den beiden erſten Monaten des Kampfes, den uns Eng⸗ land aufgezwungen hat, hat Deutſchland bereits Entſchei⸗ dungen erzwingen können, die die Welt in Erſtaunen ſetzten. Daß die Polen dem ſtarken militäriſchen Druck Deutſchlands gegenüber ſich auf die Dauer nicht würden behaupten kön⸗ nen, daran haben wohl auch die Engländer nicht gezweifelt. Aber man nahm in London(und in Paris) an, daß die pol⸗ niſche Armee wenigſtens auf längere Zeit Widerſtand leiſten werde, mindeſtens ſolange, bis die engliſch⸗franzöſiſchen Kräfte irgendwie eine Entſcheidung hätten herbeiführen kön⸗ nen. Aber es kam alles ganz anders. Die Schläge, die die deutſche Wehrmacht im Feldzug gegen Polen austeilte, waren ſo wuchtig, daß polniſche Armee und polniſcher Staat ſchon nach drei Wochen darunter zuſammenbrachen. Von einer engliſchen Hilfe, die ihnen vorher verſprochen worden war, haben die Polen nichts gemerkt— mit Ausnahme der Giftgasgranaten, die England nach Polen geſchickt hatte. Man war in London und Paris über den Ablauf der Dinge ebenſo enttäuſcht wie in Warſchau: hier über die Hilfe, die in Ausſicht geſtellt worden war und nicht kam, dort über die mangelnde Widerſtandskraft des polniſchen Heeres. Umſo größer war die Genugtuung in Deutſchland. Die Leiſtungen der deutſchen Wehrmacht im Kriege gegen Polen gehören zu den Ruhmestaten, auf die das deutſche Volk immer ſtolz ſein wird. Ihre unmittelbaren Folgen— der Zuſammen⸗ bruch Polens— waren ſo bedeutungsvoll wie die mittel⸗ baren: die Unmöglichkeit für England, das Reich Adolf Hitlers dadurch niederzuzwingen, daß es ſeinen Plänen, im europäiſchen Oſtraum Ruhe zu ſchaffen, entgegentrat. 215 Deutſchland hat indes die Pläne Englands nicht nur durch ſeinen Sieg über Polen zunichte gemacht, ſondern auch durch eine politiſche Tat, die nicht minder überraſchend wirkte: durch die Verſtändigung mit Sowjet⸗ rußlan d. Alles mögliche hatte man in London erwarzet, aber daß ſich Deutſchland und Rußland zuſammenfinden würden, das ſchlug in London wie eine Bombe ein. Man übertreibt nicht, wenn man ſagt, daß die deutſch⸗ruſſiſche Verſtändigung die europäiſche Lage völlig umgeſtaltet, daß ſie eine völlig neue Situation für den Augenblick und völlig neue Perſpektion für die Zukunft geſchaffen hat. Nebenbei bemerkt: der Abſchluß eines Lieferungsvertrags für eine Million Tonnen Futtermittel aus Rußland bedeutet die unbedingte Sicherung unſerer Ernährung und damit das endgültige Scheitern der engliſchen Blockadepläne, die übri⸗ gens ohnedies niemals den von ihren Urhebern erwarteten Erfolg hätten haben können, die aber jetzt erſt recht aus⸗ ſichtslos geworden ſind. Wenn man nun in England immer noch gehofft hat, daß man Sowjetrußland von Deutſchland wieder abtrennen könne, ſo hat die Rede des Außenkom⸗ miſſars Molotow vor dem Oberſten Sowjet auch dieſe — reichlich törichten— Hoffnungen zerſtört. Deutſchland und Sowjetrußland, die durch ſtarke gemeinſamen Inter⸗ eſſen verbunden ſind, ſind entſchloſſen, ihre Poſitionen zu behaupten, auszubauen und zu verteidigen. Nach der Dan⸗ ziger Rede des deutſchen Außenminiſteers und nach den Dar⸗ legungen des ruſſiſchen Außenminiſters iſt daron kein Zwei⸗ fel mehr möglich. Daß auch Molotow ein ſtarkes Deutſchland als unerläßliche Vorausſetzung für den Frieden Europas bezeichnet hat, iſt beſonders bemerkens⸗ wert. Ebenſo ſeine Erklärung, daß Sowjetrußland alles Ver⸗ ſtändnis hat für die Ziele der deutſchen Politik: Beſeitigung des Verſailler Diktats und Ausgleich aller europäiſchen In⸗ tereſſen und damit einen dauerhaften Frieden. Klar und eindeutig wie die Ausführungen Molotow über das deutſch⸗ ruſſiſche Verhältnis war auch ſeine Abſage an die Kriegs⸗ hetzer und Kriegsverbrecher der„demokratiſchen“ Weſt⸗ mächte. Auch ſeine Warnungen an die Türkei maren in dieſem Zuſammenhang bedeutungsvoll. Das Kriegsziel Eng⸗ lands— Deutſchland wieder unter ein Joch ähnlich dem von Verſailles zu zwingen— bezeichnete Molotow als„ſchlecht⸗ hin verbrecheriſch“. Die ganze Rede des ſowijetruſſiſchen Außenkommiſſars war ein feſtes Bekenntnis zur deutſch⸗ ruſſiſchen Zufammenarbeit, mit der die Welt als einer Reali⸗ tät nunmehr rechnen muß. Großdeutſchland und Sowjetruß⸗ land ſtellen eine gewaltige Macht dar, einen Block, der umſo ſtärker iſt, als die deutſchen Siege im Oſten dort ganz klare Verhältniſſe geſchaffen haben, ſodaß von dort keine Beun⸗ ruhigung Europas mehr ausgehen kann. Das mag für Eng⸗ land eine ſchmerzliche Erkenntnis und ſchwere Enttäuſchung ſein— für uns in Deutſchland bedeutet es einen neuen gro⸗ ßen Erfolg der Politik des Führers. Jedenfalls iſt die. Zeit vorbei, da England allein in der ganzen Welt anzuorduen, ja zu befehlen hatte, die deutſch⸗ſowjetruſſiſche Freundſchaft bat auch in dieſer Hinſicht einen völligen Umſchwung herbei⸗ führt. Eine ſchwere Enttäuſchung für die Herren Engländer und ihren famoſen„Erſten Seelord“ Churchill war auch der bisherige Verlauf des Seekriegs. Man glaubte in London, daß die kleine deutſche Flotte verurteilt ſei, hin⸗ ter den Minenfeldern ein ſchützendes Daſein zu ſuchen. Ge⸗ nau umgekehrt iſt es gekommen. Die brikiſche Flotte mußte im Firth of Forth und im Hafen von Scapa Flow Zuflucht ſuchen. Sie erhielt aber dabei ungebetenen Beſuch in Geſtalt von U-Booten und Fliegerbomben. Während die britiſchen Kriegsſchiffe ſich nicht mehr auf die Nordſee hin⸗ austrauten, wären deutſche U⸗Boote am Werk, um in zwei Monaten weit mehr als 100 Schiffe auf den Grund des Meeres zu ſchicken. Soviel iſt heute ſchon ſicher, daß Eng⸗ lands Handel empfindlich getroffen iſt, daß die Zufuhr von Lebensmitteln eine ſehr erhebliche Beſchränkung erfahren bat, und daß aus der Blockade eine Gegenblockade wurde. 2 Samstag, den 4. November 1939 die England ſchwerer trifft, als die Blockade Deutſchland je treffen kann. Das Führerwort, daß es heute keine Inſeln mehr gibt, iſt ſchon jetzt beſtätigt worden. Und daß ſich die deutſchen Staaten die engliſchen Seeräubermethoden nicht einfach ruhig gefallen laſſen, das hat die ſowjetruſſiſche Note an England eſen. Es iſt nichts mehr mit dem alten engliſck raum, daß Großbritannien das Weltmeer ſouverän beherrſcht— eine andere Zeit iſt gekommen, auch wenn das die alten Herren an der Themſe immer noch nicht ehen wollen. Bleibt die amerikaniſche Hoffnung. Auch un man meint, daß das Repräſentantenhaus demnächſt 1 Abänderungsvorſchlag Rooſevelts zum Neutralitätsgeſetz annimmt, ſo können wir in aller Ruhe die weitere Entwick⸗ lung abwarten. Denn wir ſelbſt denken nicht daran, auf unſeren Lorbeeren einzuſchlafen. In Deutſchland weiß man worum es geht und daß dieſer Krieg gegen England bis zum Siege ausgekämpft werden muß. Das hat nun auch der Letzle bei uns begriffen. Wenn die Dinge in den erſten beiden Kriegsmonaten ſo ganz anders gelaufen ſind als Engländer und Franzoſen ſich das vorgeſtellt haben, ſo deshalb, weil heute in Deutſch⸗ land ein politiſcher Wille, der Wille des Führers, lebendig iſt, dem unſere Gegner nichts Aehnliches entgegen⸗ zuſetzen haben. Der Führer hat ſich das Inſtrument des wehrhaften Deutſchland geſchaffen, um dann, wenn es not⸗ tut, auch die deutſche Waffe zu gebrauchen. Er hat nach der Neuordnung im Oſten den Weg gewieſen, um zu einer euro⸗ päiſchen Neugeſtaltung zu kommen. Franzoſen und Englän⸗ der hatten hier noch einmal die große Chance, durch die Tat zu beweiſen, daß ſie den Irrtum zu Verſailles als ſolchen erkennen. Getrieben von Dunkelmännern aller Art hat man das großzügige Führerangebot abgelehnt. So gehen wir dann in den dritten Kriegsmonat hinein mit der Parole des Kampfes. Dieſer Krieg iſt uns aufgezwungen worden und nach der Schaffung von Tatſachen hat man dieſe nicht anerkennen wollen, ſondern die Gegner haben ſelbſt zu er⸗ kennen gegeben, daß ſie keinen Frieden wollen. Alſo müſſen Friede und Sieg erkämpft werden. Das iſt die Parole für den dritten Kriegsmonat. Wenn am Samstag und Sonntag die Männer der Parteiformationen zum Opfer für das Kriegswinterhilfswerk aufrufen, dann haben alle Volks⸗ genoſſen erneut Gelegenheit, ſich durch die Tat zum Führer und damit zum Gedanken der unerſchütterlichen Gemein⸗ ſchaft der Nation und zum ebenſo unerſchütterlichen Kampfes⸗ wie Siegeswillen zu bekennen. Das Schwert iſt das Symbol dieſer großen Zeit. 8 Neuer britiſcher Propagandaſchwindel Angeblicher A⸗Bootangriff an der As A-Küſte. Newyork, 3. Nov. Wenn nicht alles käuſchkt, iſt man durch den S0s⸗Ruf des britiſchen Frachters„Colmore“, der am Miltwoch angeblich innerhalb der auf der pan⸗ amerikaniſchen Konferenz kürzlich beſchloſſenen Sicherheits⸗ zone von einem A-Boot angegriffen wurde, einem neuen verbrecheriſchen britiſchen Propagandaſchwindel auf die Spur gekommen. Denn ſchon am nächſten Morgen erhielt die amerikaniſche Küſtenwache„Waſhingkon“ von der kana⸗ diſchen Funkſtation Camperdown die Mitteilung, daß ſich die„Culmore“ nach einem dort aufgefangenen Funkſpruch in Sicherheit befinde. Die amerikaniſche Küſtenwache und die US A⸗Marine, die mit zahlreichen Schiffen und Flugzeugen Beiſtand lei⸗ ſten wollten, ſtellten daraufhin die Suche ſofort ein. Be⸗ zeichnenderweiſe berichtete der US A⸗Kutter„Bibb“, der wenige Stunden nach dem SoS⸗Ruf an der von der„Cul⸗ more“ angegebenen Stelle eintraf, daß er weder das Schiff noch die Mannſchaft geſichtet habe. Nichtsdeſtoweniger ſchil⸗ derte die US A⸗Preſſe in ſchreiender Aufmachung dieſen angeblichen deutſchen U⸗Bootangriff, der be nach Behauptungen einiger Zeitungen ſogar innerhalb er amerikaniſchen Küſtengewäſſer abgeſpielt haben ſollte. Aſſociated Preß ſtellte bereits Betrachtungen über die mut⸗ maßlichen Folgen einer„Verletzung“ der panamerikani⸗ ſchen Sicherheitszone an, kündigte eine Konſultation mit den ibero⸗amerikaniſchen Ländern an und ſagte einen Pro⸗ teſtſchritt in Berlin voraus, ſobald der Tatbeſtand einwand⸗ 1 geklärt ſei. Auffallend iſt, daß die„Culmore“ lediglich te kanadiſche Funkſtation erreicht haben ſoll, nicht aber die in höchſten Alarmzuſtand verſetzten US A⸗Stationen, denen es unmöglich war, eine Funkverbindung mit der„Culmore“ herzuſtellen. In auffallendem Gegenſatz zu der gewaltigen Verbrei⸗ tung, die dieſer offenkundige britiſche Betrug vor der end⸗ gültigen Abſtimmung des Kongreſſes über das Waffen⸗ embargo in der geſamten amerikaniſchen Preſſe fand, ſteht ein bisher lediglich auf der Innenſeite der„Newyork Ti⸗ mes“ vergrabener Bericht aus Panama, wonach der bri⸗ tiſche Kreuzer„Dispatch“ am 24. Oktober im Ka⸗ ribiſchen Meer, alſo einwandfrei innerhalb der panameri⸗ kaniſchen Sicherheitszone, den deutſchen Tankdamp⸗ fer„Elly Friedrich“ aufbringen wollte. Die Beſatzung habe jedoch das Schiff verſenkt, bevor es in engliſche Hände fiel. Der Eindruck eines britiſchen Schwindels im„Cul⸗ more“-Fall beſchränkt ſich übrigens keineswegs auf deut⸗ ſche Kreiſe. Der bekannte amerikaniſche Rundfunkkommen⸗ kaätor Lowell Thomas. k i0 die Möglichkeit einer„verbrecheriſchen Jinte“ an, während die„Newyorker Staakszeitung“ an einen„ſchlechten Scherz“ eines Kurzwellenamateurs glaubk. Frei erfunden— Amtliche Feſtſtellung Die von Reuter gemeldete angebliche Torpedierung des britiſchen Dampfers„Colmoare? durch ein deutſches U-Boot innerhalb der amerikaniſchen Neutralitätszone iſt frei er⸗ deutete am Mikrophon gleichfalls funden. Wie terzu amtuch ſengeltent wird, befindet ſich in der Nahe der als Berſenkungsort angegebenen Poſition kein deulſches U- Book. Es iſt offenſichtlich, daß durch dieſe unver⸗ ſchämte Falſchmeldung das brikiſche Lügenminiſterium die amerikaniſche Oeffentlichkeit in anlideutſchem Sinne zu be⸗ einfluſſen verſucht. Die alte Leier Chamberlain und Halifax„unterrichten“ das Parlamenk. London, 3. Nov. Im Rahmen ſeines wöchentlichen La⸗ gerberichtes vor dem Unterhaus konnte Chamberlain nicht umhin, zuzugeben, daß England, wie er ſich ausdrückte, „eine Anzahl Handelsſchiffe verloren“ habe. Für den internen Propagandagebrauch operierte Cham⸗ berlain mit der ſeltſamen und durchſichtigen Behauptung, daß die Rede Molotows in Berlin„einige Enttäu⸗ ſchung“ ausgelöſt habe Er erklärte ſich andererſeits aber nicht bereit, auf die Ausführungen Molotows über die Kriegsziele der Alliierten einzugehen. Im übrigen ſprach der engliſche Miniſterpräſident von dem Krieg gegen Deutſchland als einer edlen() Sache, in deren Rahmen die Dienſtkräfte des Kolonialreiches in der wirkſamſten Weiſe benutzt werden würden. Die Mitglieder des Oberhauſes konnten aus dem Munde von Lord Halifax erneut hören, daß das Ver⸗ trauen in die gegenwärtige deutſche Regierung zerſtört und dieſe deshalb allein verpflichtet ſei, die Bemühungen zur Wiederherſtellung des zerſtörten Vertrauens zu unterneh⸗ men. Im weiteren Verlaufe ſeiner Ausführungen benutzte der Außenminiſter die bekannten heuchleriſchen Phraſen von der„Verletzung der europäiſchen Ordnung“, der„Ver⸗ nichtung der Freiheit“ und der„Schaffung einer beſſeren Ordnung“ auf der Grundlage der Gleichberechtigung, die ja, wie erinnerlich, ſeit langem das ausſchließliche Patent der britiſchen Regierung iſt. Halifax ließ ſich abſchließend in vager Form über die Notwendigkeit einer Löſung des Rü⸗ ſtungsproblems aus und betonte in altbekannter phariſäer⸗ after Art die angebliche Bereitſchaft Großbritanniens, Vor⸗ cle zu berückſichtigen, die England einer Erfüllung der Wünſche aller Völker näherbringen könnte. Der„nachſichtige Lehrer“ Mailand, 3. November. Die Worte, mit denen Cham ⸗ berlain in ſeinem Wochenbericht auf die Anklagen Molo⸗ tows einging, werden in der norditalieniſchen Preſſe allge⸗ mein als recht ſchwach bezeichnet. Man betont, daß der bri⸗ tiſche Premierminiſter gezwungen ſei, gute Miene zum bö⸗ ſen Spiel zu machen, und Rußland weiter ein möglichſt freundliches Geſicht zu zeigen verſuche. Die„Stampa“ brand⸗ markt die üble britiſche Gewohnheit, allen Anderen väter⸗ liche Ratſchläge erteilen zu wollen; die Ausführungen Cham⸗ berlains ließen klar erkennen, daß England gegenüber Ruß⸗ land die Haltung eines nachſichtigen Lehrers gegenüber einem widerſpenſtigen Schüler einnehme, den man nicht von der Schule fortjagen wolle, weil ſeine Ungezogenheit dazu dienen könnte, jenen anderen zur Ordnung zu rufen, der nach Anſicht des erwähnten Lehrers der Schlimmſte in der Klaſſe ſei. Das Regime Faleiſta“ ſchreibt, Chamberlain zeige den Ruſſen weiter ein ſüßlich lächelndes Geſicht, „Reſto del Carlino“ betont, daß Chamberlain es vorgezogen habe, auf die von Moskau gegen England erhobene Anklage des Imperialismus überhaupt nicht einzugehen. „Das britiſche Weltreich überlebt“ Newyork, 3. November. In einer vor der Boſtoner Han⸗ delskammer gehaltenen Rede ſagte der bekannte amerika⸗ niſche Volkswirtſchaftler Roger Babſon den Zuſammenbruch des britiſchen Weltreiches in ſeiner heutigen Form voraus. Das britiſche Reich habe der Welt zwar viel gegeben, aber es habe ſich überlebt und erfülle keinen nützlichen Zweck mehr Babſon erklärte dann weiter, eigentlich ſollte es nur vier oder fünf große Nationen geben, die gerüſtet ſind und Weltpolitik machen, die übrigen müßten ſich damit abfin⸗ den, Protektorate oder Teile der Stärkeren zu werden. Als die vorausſichtlich zukünftigen führenden Welt⸗ ſtaaten nannte Babſon Deutſchland, Rußland, Ja⸗ pan, die Vereinigten Staaten und England. 0 „Traurige Sktaatsmannskunſt“— Die Lage in Indien Amſterdam, 3. November. Der„Mancheſter Guardian“ befaßt ſich in ſeinem Leitartikel voller Sorge mit der Lage in Indien Er ſchreibt u. a., daß in Indien eine ernſte Lage entſtanden ſei, die ſehr viel mehr Aufmerkſamkeit verdiene, als ihr tatſächlich in England zugewendet werde. Daß eine ſolche Kriſe gerade am Beginn eines Krieges habe entſtehen können, ſei ein trauriges Zeichen für die Staatsmannskunſt in beiden Ländern. Man müſſe ſich fragen, ob die Ruhe beim Auftakt der Feindſeligkeiten nicht die Illufion hervorgerufen habe, daß alles nicht ſo ſchlimm ſei, wie es geſchienen habe. Englands Kriegsführung bringt Island in Bedrängnis Kopenhagen, 3. November. Die aller Menſchlichkeit und allem Recht hohnſprechende britiſche Ae e und die unerhört freche Behandlung der neutralen Völker bringt— wie aus Reykjavik gemeldet wird— auch Island in arge Bedrängnis. Alle Waren, die eingeführt werden, beſonders Getreide, werden ſtändig teurer. In einer Unterredung kenn⸗ zeichnete der isländiſche Sozialminiſter die Lage ſo: Alles, was Island braucht, muß es über See einführen. Und dieſer Weg iſt voller Gefahren, wie alle ſkandinaviſchen Länder in der letzten Zeit zur Genüge erfahren haben. Ebenſo muß Island ſeine Erzeugniſſe auf den ausländiſchen Märkten ver⸗ kaufen können, wenn es nicht verhungern ſoll. Die Schwie⸗ rigkeiten Islands ſind die gleichen wie die Dänemarks, wenn man anſtelle von Speck und Butter Fiſch und Hering ſetzt. Der Wehrmachtsbericht Berlin, 3. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Weſten geringe Artillerie- und Spähtrupp⸗Tätigkeit. Voller Erfolg der Reichsbahnanleihe Nach wenigen Stunden überzeichnet Berlin, 3. November. Mit dem heutigen Tag ſind 300 Millionen Reichsmark 4½% prozentige auslosbare Schatzan⸗ weiſungen der Deutſchen Reichsbahn von 1939 zur öffent⸗ lichen Zeichnung aufgelegt worden, nachdem vorweg ſchon ein Teilbetrag von 200 Millionen Reichsmark bereits feſt übernommen worden iſt. Die Zeichnung konnte erfreulicher⸗ weiſe ſchon nach wenigen Stunden wegen erheblicher Ueber⸗ ſchreitung des aufgelegten Betrages geſchloſſen werden. Der Zeichnungserfolg iſt ein neuer Beweis für das allgemeine Vertrauen in die Stabilität der deutſchen Wirtſchaftsfüh⸗ rung. Amſiedlungs vereinbarung Zwiſchen Deutſchland und Rußland. Berlin, 4. Nov. Zwiſchen der Regierung des Deulſchen Reiches und der Regierung der Union der Sozialiſtiſchen Sowjekrepubliken iſt am 3. November 1939 eine Vereinba- rung abgeſchloſſen worden. Dieſer Vereinbarung zufolge ha⸗ ben alle Deutſche aus den weſtlichen Gebieten der Ukraine und Weißrußlands ſowie alle Ukrainer, Weißruſſen, Kuſſen und Kuthenen aus dem setzt zum Intereſſenbereich des Deut⸗ ſchen Reiches gehörenden früheren polniſchen Gebiet das Recht, auf das Gebiekl des anderen Staates umzuſiedeln. Maßgebend iſt dabei ihre Willensäußerung. Die Umſiedler haben das Recht, ihr Vermögen in dem für die Fortſetzung ihrer wirtſchaftlichen und beruflichen Tätigkeit notwendigen Ausmaß ſowie innerhalb beſtimmter Normen auch die Wertgegenſtände ihres perſönlichen Beſitzes mitzunehmen. Ueberdies ſieht die Vereinbarung vor, daß die Interſſen der Ausſiedler mit Bezug auf ihr am früheren Wohnort zurückgelaſſenes Vermögen gewährleiſtet werden. Belagerungszuſtand in Holland Ueber Gegenden mit Verteidigungsanlagen Amſterdam, 3. November. Die holländiſchen Zeitun⸗ den berſchten in großer Aufmachung über die Verhängung 8, Belagerungszuſtandes über eine Reihe von Gemeinden in Holland. Hierbei wird hervorgehoben, daß der Belage· tungszuſtand in ſolchen Gemeinden und Gegenden verhängt worden ſei, wo ſich milikäriſche Verkeidigungsanlagen be⸗ finden oder angelegt werden, wo beſondere Wacht gehalten wird und wo ſtrategiſche Ueberſchwemmungsmaßnahmen vorgeſehen worden ſind. In ihren Kommentaren verweiſen die Blätter darauf, daß der Belagerungszuſtand nach niederländiſchem Recht den militäriſchen Behörden weitgehende Vollmachten gibt. Gleichzeitig wird jedoch daran erinnert, daß der Miniſter⸗ präſident de Geer in der Kammer zu verſtehen gegeben habe, daß die Militärbehörde nicht von allen dieſen Rechten Ge⸗ brauch machen wird. So ſei nicht geplant, eine Pre 6 ezenſur einzuführen, doch könne die Militärbe⸗ hörde nötigenfalls von dieſen Rechten in vollem Umfang Gebrauch machen. Politiſches Allerlei Keine deutſchen Kriegsmaßnahmen gegen Inder. Dem⸗ nächſt werden wiederum etwa 20 bis 30 Laskgren das heißt indiſche Heizer uſw., von Deutſchland an die holländiſche Grenze geſchafft werden. Deutſchland ſieht von irgendwel⸗ chen Kriegsmaßnahmen gegen Inder mit Rückſicht darauf ab, daß ſie nur gezwungenermaßen feindliche Staatsange⸗ hörige ſind. Gegen Aufputſchung Finnlands Die Haltung gewiſſer ſchwediſcher Blätter. Kopenhagen, 4. Nov. Gegen die Einmiſchung in die ruſ⸗ ſiſch⸗finniſchen Verhandlungen wendet ſich„Nationaltidende“ in einem Leitartikel, in dem der Verwunderung darüber Ausdruck gegeben wird, daß„angeſehene Organe“ der ſchwe diſchen Oeffentlichkeit gleich nach Bekanntwerden der ruſſi⸗ ſchen Forderungen die Verantwortung auf ſich zu nehmen gewagt hätten, der finniſchen Regierung und dem finniſcher Volk zu einer glatten Ablehnung zu raten. In der gegenwärtigen Situation könnten, ſo meint das Blatte, Dritte nur dann einen Rat erteilen, wenn ſie gleichzeitig für unbedingte Solidarität in allen Fällen, die aus der Befolgung ihres Rats erwachſen wür⸗ den einſtehen. Da nun aus vielerlei Gründen eine Solidari⸗ tät von keiner Seite in Dänemark zugeſagt werden könne wäre es ebenſo unbedacht wie unverantwortlich, ſuc Finn⸗ land mit Ratſchlägen hinſichtlich der in einer Stunde der Prüfung zu faſſenden Beſchlüſſe aufzudrängen. Daß dieſe rein paſſiwe Haltung ihre Urſache in der bitteren Er⸗ kenntnis der eigenen Machtloſigkeit habe ſolle nicht im entfernteſten verhehlt werden. Finnland wünſcht keinen Konflikt Dor den neuen Verhandlungen in Moskau Helſinki, 3. November. Auf einer zu Gunſten der finni⸗ ſchen Wehrmacht ſtattgefundenen Veranſtaltung in Helſinki hielt Außenminiſter Erkko eine olitiſche Rede. Der Mini⸗ ſter ſchilderte, wie die finniſche egierung, ehe die finniſche Abordnung wieder nach Moskau fuhr, Fühlung mit den Reichstagskreiſen genommen und dabei die Gewißheit ge⸗ wonnen habe, daß das ganze finniſche Volk hinter ihr ſtehe. Als freiheitsliebendes Volk wünſche Finnland keinen Kon⸗ flikt Es habe ſich zu weitgehenden Opfern bereit gezeigt, wie aus den Vorſchlägen hervorgehen werde, die die finniſche Abordnung in Moskau überreichen werde. Es gebe keine Probieme welche auch jetzt eine friedliche Löſung unmöglich erſcheinen ließen. Die finniſche Preſſe berichtet aus Moskau, daß noch keine Besprechungen in Moskau ſtattgefunden haben. Die finniſche Abordnung habe als Gaſt an der Vollverſammlung des Sowjfetrates teilgenommen. Die finniſchen Unkerhändler im Kreml. Moskau, 4. Nov. Die finniſchen Unterhändler mit Staatsrat Paaſikivi und Miniſter Tanner an der Spitze begaben ſich Freitag, 18 Uhr, in den Kreml, um mit den ſowjetruſſiſchen Staatsmännern die Verhandlungen fortzu⸗ ſetzen, die ſeit dem 23. Oktober unterbrochen waren. * Schweiz lehnt die engliſche kontrolle ab. c 8 Bern, 4. Nov. Das eidgenöſſiſche Volkswirtſchaftsdepar⸗ tement erließ eine Verfügung, worin den ſchweizeriſcher Firmen unterſagt wird, ſich einer ausländiſchen Kontroll⸗ über den Warenverkehr zu unterziehen. Die Sowjettruppen in Eſtland Reval, 3. November. Der auf Grund des Abkommens zwiſchen Eſtland und der Sowjetunion erfolgte Antransport der in Eſtland unterzubringenden ſowjetruſſiſchen Truppen, der auf den Straßen ſchon vor einer Woche abgeſchloſſen wurde, iſt nun auch auf den Eiſenbahnen beendet. Zurzeit ſind die Vorarbeiten zum Bau von Unterkünften für die Marine und die Luftſtreitkräfte im Gange. Weiterhin iſt noch das Eintreffen einzelner Züge und Kraftwagen zu er⸗ warten, mit denen verſchiedenes Verſorgungsmaterial für die nach Eſtland gebrachten Truppen eintrifft. Freundſchaſt Italien Griechenland Bedeutſamer Notenauskauſch in Athen Rom, 3. November. Die italieniſche und die griechiſche Regierung haben wie bereits kurz gemeldet, nach einer amtlichen Mitteilung der Agenzia Stefani in Athen zwei Noten ausgetauſcht, in denen ſie„der feſten Hoffnung Aus⸗ druck geben, daß die Entwicklung der internationalen Lage ihnen in naher Zukunft die Möglichkeit bieten wird, ihren Beziehungen mit dem Ziel einer vertrauensvollen und fruchtbaren Zuſammenarbeit auf allen Gebieten eine kon⸗ kretere Form zu geben“. Die griechiſche wie die italieniſche Regierung erklären ſich entſchloſſen,„in der Zwiſchenzeit ſich von den Grundſätzen der Freundſchaft und Zuſammen⸗ arbeit leiten zu laſſen, die in dem am 23. September 1928 in Rom unterzeichneten Freundſchafts⸗ und Schiedsvertrag enthalten ſind“ In der vom griechiſchen Miniſterpräſidenten Metaxas unterzeichneten Note an den italteniſchen Ge⸗ ſandten Graſſi wird auf die unter dem 12. Oktober erneu⸗ erten Zuſicherungen r die freundſchaftlichen Abſichten Italiens gegenüber Griechenland und auf die zwiſchen den beiden Regierungen beſtehende herzliche Atmo⸗ ſphäre nach der Zurückziehung der italkeniſchen und grie⸗ chiſchen Truppen von der albaniſchen Grenze hingewieſen und die Abſicht der griechiſchen Regierung zur Fortſetzung ihrer Friedenspolitik zum Ausdruck gebracht. 5 Desgleichen bekräftigt die griachiſche Nole„den aufrich⸗ ligen Wunſch, zwiſchen Italien und Griechenland eine neue Periode der Freundſchaft und des Einvernehmens, getragen vom größten gegenſeitigen Verkrauen, eröffnet zu ſehen“. Die gleiche Abſicht und der gleiche Wunſch wird in der vom italieniſchen Geſandten unterzeichneten Note an den griechi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten ſeitens der italieniſchen Regierung ausgeſprochen. a 2 Moskaus Angebot an Japan Japaniſche Oeffenklichkeit für Annäherung. Tokio, 4. Nov Die geſamte Preſſe befaßt ſich ausführ⸗ lich mit der Rede Molotows und beurteilt ſie überwiegend zuſtimmend, aber noch mit einer gewiſſen Zurückhaltung auch bezüglich des Moskauer Angebots an Japan. Tokio Nitſchi Nitſchi'“„Kokumin Schimbun“ und„Jomiuri Schimbun“ befürworten jedoch vorbehaltlos eine Annähe⸗ rung an Rußland.„Tokjoaſahi Schimbun“ meint, der Vor⸗ ſchlag Molotows an Japan ſei nicht abzulehnen, und die Frage der Initiative ſei dabei nebenſächlich, ſofern es Mos⸗ kau nur aufrichtig meint.„Tokio Nitſchi Nitſchi“ greift Englands und Frankreichs Kriegspolitik an und betont die Notwendigkeit einer engen Zuſammenarbeit mit Deutſch⸗ land und Rußland. „Tſchugai Schogio Schimpo“ bezei net das Angebot an Japan als hiſtoriſches Ereignis.„Jomiuri Schimbun hofft, daß das Nomonhan-Abkommen ein Wendepunkt in den Beziehungen beider Länder ſei. Schon zur raſchen Be⸗ endigung des China- gtonflikts müſſe das Angebot Molotows angenommen werden. Das Blatt kritf dann entſchieden für eine Annäherung an Rußland ein, da die„öffentliche Mei⸗ nung Japans auf engen Beziehungen zu Ddeutſchland be⸗ ſtehk und hierbei ein Ausgleich mit Rußland erforderlich iſt“. Ein Ausgleich mit England und Amerika ſei faſt aus- ſichtslos, weshalb det Weg der ſapaniſchen Außenpolikik dürchaus klar ſein müſſe, um Japan nicht zu iſolieren, Be⸗ ſonders wichtig ſei auch ein Handelsabkommen mit Mos⸗ kau, um Japan gegen Amerika unabhängig zu machen. Wie„Hotſchi Schimbun“ aus gut unterrichteter Quelle hört, ſollen Beſprechungen zur Klärung wichtiger ſchwebender japaniſch⸗ruſſiſcher Fragen über japaniſche Oel⸗ und Kohlenintereſſen ſowie über die Behandlung ſapani⸗ ſcher Staatsangehöriger uſw. in nächſter Zeit gif⸗ genommen werden. Für Aufhebung des Waffenembargos Die Abſtimmung im Kepräſenkantenhaus Waſhington, 3. November. Das Kepräſenkanten⸗ haus lehnte in 232 gegen 181 Stimmen den Antrag des Abgeordneten Shauleg, das Waffenembargo beizubehalten, ab. Die endgültige Faſſung der Neukralitätsvorlage iſt Frei⸗ tag vom Konferenz-Ausſchuß beider Häuſer ausgeardbeilet worden und ſoll zur Schlußabſtimmung dem Senak und Ke⸗ präſenkantenhaus vorgelegt werden. Außerordentlich bemerkenswert war in der Abſtimmung über die Aufhebung des Waffenembargos im Repräſentan⸗ tenhaus die der Abſtimmung vorausgegangene Debakte. Der demokratiſche Abgeordnete Sweenley aus Ohio erin⸗ nerte daran, er habe bereits während des USA ⸗Beſuches des engliſchen Königspaares im Frühſommer dieſes als er⸗ ſten Agenten des Weltkrieges bezeichnet. Der Abgeordnete fragte dann weiter froniſch, ob es chriſtlich von Seiten der Amerikaner ſei, Giftgas zur Tötung ihrer chriſtlichen Brüder in Europa zu verkaufen. Sweenley erklärte, die Bibel, die Rooſevelt vom engliſchen Königspaar als Ge⸗ ſchenk erhielt, ſei dasſelbe ſchöne Buch, das von den Miſſio⸗ naren von geringerem Ruf als König Georg einfältigen Ein⸗ geborenen in Afrika geſchenkt werde, denn, ſo rief Sween⸗ lei aus,„Bibel und Flagge ſind bisher immer dem britiſchen Händler vorangegangen“. Sweenley richtete ſodann vor dem verſammelten Reprä⸗ ſentantenhaus und den dichtbeſitzten Galerien ein Gebet an Gott,„die Vereinigten Staaten vom Schickfal der 60 oder 70 von Frankreich und England eroberten Gebiete zu erlöſen“, und er ſchloß mit den Worten:„O Herr, er 8 fe uns von Lord Lothian unſerem neuen britiſchen Botſchafter, der mehr Zeit im Staatsdepartement verbring: als irgend ein anderes Mitglied des diplomatiſchen Korps.“ — Ein neues China Japans künftige China- Politik. Tokio, 4. Nov. Wie„Tokio Aſahi Schimbun“ aus gut Unterrichteter Quelle erfährt, wird die künftige Chinapolitik Japans auf folgende grundſätzliche Punkte abgeſtellt ſein: „Japan werde Wan gichin wei uneingeſchränkte Unter⸗ ſtützung bei ſeinen Bemühungen um die Einrichtung einer neuen Zentralregierung gewähren. Japan werde Chinas eigene unabhängige Entwicklung unter Achtung der chineſiſchen Oberhoheit als Grundlage für die neue Re⸗ gierung anerkennen. Demgegenüber ſei Japan jedoch an der politiſchen Zuſammenſetzuͤng des neuen China, insbeſon⸗ dere der neuen Regierung intereſſiert. Beſonderer Wert werde auf die Stellung Nordchinas und der Mongolei gelegt. Nach dem Zuſtandekommen der neuen Regierung ſei Japan unverzüglich zur formellen Anerkennung und Ent⸗ ſendung eines bevollmächtigten Botſchafters bereit. Mit der Anerkennung der neuen Regierung werde Japan an die Beilegung des Chinakonfliktes gehen. Alle Vereinbarungen über die Löſung des Konfliktes auf allen Gebieten des politiſchen Lebens würden mit der neuen Re⸗ gierung getroffen werden. Hinſichtlich der innenpolitiſchen Maßnahmen in China auf allen Gebieten der Kultur, der Erziehung uſw. werde die neue Regierung eine unabhängige Politil verfolgen, wobei jedoch Japan zur Unterſtützung und Zu⸗ ſammenarbeit bereit ſei. Japan werde jede Unterſtützung vermeiden, die den Eindruck einer Einmif chung Japans in die Innenpolitik Chinas erwecken könnte, wie z. B. die Entſendung politiſcher Berater. Hinſichtlich der ſchwierigen Aufgabe der Schaffung einer finanziellen Grund⸗ lage der neuen Regierung werde Japan auf ausdrückli⸗ chen Wunſch der Zentralregierung einen Finanzbe⸗ rater entſenden. Desgleichen werde Japan bei Aufbau von Wiſſenſchaft und Technik techniſche und perſonelle Hilfe gewähren. Zur wirkſamen Geſtaltung wirtſchaftlicher Zu⸗ ſammenarbeit ſei die Bildung eines ſogenannten ſapaniſch⸗ chineſiſchen Wirtſchaftsrates beabſichtigt in Anleh⸗ nung an die bereits beſtehende Einrichtung zwiſchen Japan und Nordching. Südafrika will los von England Amſterdam, 3. November. Der wegen ſeiner Gegnerſchaft gegen die Teilnahme Südafrikas am Kriege gegen Deutſch⸗ land zurückgetretene Miniſterpräſident Hertzog hat, wie „Het Volk“ aus Kapſtadt berichtet, eine ſehr ſcharfe Rede ge⸗ gen den jetzigen Miniſterpräſidenten Smuts und deſſen An hänger gehalten. Er erklärte u. d., die britiſchen Chauvini⸗ ſten hätten offenbar in der ſüdafrikaniſchen Union noch im. mer zu viel Macht. Er, Hertzog, werde nicht eher ruhen, bis der letzte engliſche Chauviniſt aus der Union vertrieben Jet. In ſeinen Ausführungen hat Hertzog ferner die Möglichkeit einer baldigen Zuſammenarbeit mit Dr. Malan durch⸗ blicken laſſen. Dr. Malan, der gleichfalls eine Rede hielt, habe, ſo heißt es in der Meldung des holländiſchen Blattes weiter erklärt, daß, da es nicht möglich geweſen ſei, ſich aus dem Kriege herauszuhalten, Südafrika ſich jetzt außerhalb der engliſchen Staatengemeinſchaft ſtellen müſſe. Kurzmeldungen Berlin. Die Reichskennziffer für die Lebe shaltungs⸗ koſten ſtellt ſich für den Durchſchnitt des Mofas Oktober 1939 auf 125.8(1913 gleich 100). Sie iſt gegenüber dem Vormonat(125.7) kaum verändert(plus 0.1 v. H.) Mörder hingerichtet. Berlin, 3. Nov. Der am 28. Februar 1912 in Dort⸗ mund⸗Hörde geborene Walther Peſtki iſt hingerichtet wor⸗ der, der vom Sondergericht Halle(Saale) am 21. Septem⸗ ber wegen Mordes ſowie wegen zweier Verbrechen gegen das Geſetz zur Gewährleiſtung des Rechtsfriedens dreimal zum Tode verurteilt worden war. Peſtki, ein bereits mehr⸗ fach vorbeſtrafter Einbrecher, hatte am 3. September in Stapelburg im Harz den Gaſtwirt Wolff nach einem bei ihm verübten Einbruchsdiebſtahl erſchoſſen, ferner einen Gendarmeriebeamten durch Schüſſe ſchwer verletzt und ſo⸗ dann mehrere Schüſſe auf SA⸗Männer abgegegeben, die ſein“ Verfolgung aufgenommen hatten. Jugendlicher Raubmörder zum Tode verurteilt. Breslau, 4. Nov. Das ſchleſiſche Sondergericht verur⸗ teilte den 18 Jahre alten Walter Wolf aus Dyhernfurtl wegen Mordes in Tateinheit mit ſchwerem Raub zum Tode⸗ Der Angeklagte hatte am 27. Juli ds. Js. den Viehkauf⸗ mann Walter Bader aus Dyhernfurth, bei dem er beſchäf⸗ tigt war, hinterrücks erſchoſſen und beraubt. Wolf hatte ihr unter falſchen Angaben in den Hühnerſtall gelockt. Hier ſchoß ihm Wolf von hinten eine Kugel in den Kopf, die ſo⸗ fort den Tod Vaders herbeiführte. Der Täter raubte dane den Ermordeten aus und vergrub die Leiche im Garten Wolf iſt aſozialer Menſch, der aus der Fürſorgeerziehung zu Bader gekommen war. Er war bereits im Alter von 12 Jahren beſtraft worden. In der Urteilsbegründung be tonte der Vorſitzende, Wolf habe wie ein erwachſene⸗ Schwerverbrecher gehandelt. Infolgedeſſen ſei er nach den neuen Geſetz vom 1. Oktober 1939 über die Verordnung ge⸗ gen jugendliche Schwerverbrecher, die ſich gegen den Staa in gemeinſter Weiſe vergehen, trotz ſeiner Jugend zum Tod⸗ verurteilt worden. dam. Der Ernährungsminiſter des„reichen“ bri⸗ mpire Morriſon, ſah ſich genötigt, im Unterhaus tzugeben, daß Butter und Schinken nur noch in klei⸗ nen Mengen verteilt werden könnken. 85 Rom. Die offizielle Uebergabe der Geſchäfte anläßlich der „Ablöſung der Wache! hat Freitag im Parteihaus ſowie in den verſchiedenen Miniſterien ſtattgefunden. „Rom. Die Erklärungen Molotows werden von dem Ber⸗ liner Vertreter des„Meſſaggero“ nochmals als eine fürchter⸗ liche Anklagerede gegen England und Frankreich gekenn zeichnet. Madrid. Die Zeitung Alcazar“ ſtellt in einer eingehen⸗ den Unterſuchung erneut die Kriegsſchuld Englands feſt. Stockzolm.„Svenska Dagbladet“ läßt ſich aus London melden, daß die engliſche Lebensmittelrationierung einen Sturm von Proteſten hervorgerufen habe. „Reval. In Reval traf unter Führung von Generalkonſul Nöldecke eine deutſche Ahordnung ein, die über die noch of fenſtehenden Fragen der Umſiedlung der Reichs⸗ und Volks⸗ deutſchen in Eſtland verhandeln ſoll. Neuvork. Die Lebensmittelpreiſe in den Staaten ſind von Auguſt bis September um 5.2 v. ſtiegen. a Bremen. Auf Grund der Vierten Notverordnung über den Neuaufbau des Reiches vom 28 9. 1939 kommen mit dem heutigen Tage auf einer Geſamtfläche von 67.13 qkm 68 419 Einwohner in die Freie Hanſeſtadt Bremen. In den Räumen des Bremer Rathauſes fand eine Feierſtunde ſtatt. Bremen hat nun rund 420 000 Einwohner. Vereinigten H. ge⸗ - Zee 2 2 N 2 cee g Dee — 2 9 14 * t n 1 5 Badiſche Chronik Heidelberg erhält ein Planeteninſtitut. UI Heidelberg. Wie ſchon bereits früher mitgeteilt, be⸗ ſtand ſchon ſeit längerer Zeit der Plan, das in Frankfurt a. M. als Sonderahteilung der dortigen Sternwarte be⸗ ſtehende Planeteninſtitut der Heidelberger Sternwarte an⸗ gliedern. Dieſer Plan iſt nun vollzogen und der Leiter dieses weltbekannten Inſtituts, Dr. Borda, iſt von Frank⸗ furt nach Heidelberg verſetzt worden. Er leitet auch hier das Inſtitut weiter, das als Sonderabteilung der Heidelberger Sternwarte geführt wird.— Das Planeteninſtitut beſchäf⸗ tigt ſich mit den Problemen der Himmelsmechanik und ihm obliegt die Berechnung über die Bahnen der großen und klei⸗ nen Planeten der ganzen aſtrologiſchen Wiſſenſchaft. * I Heidelberg.(Bewährter Orts vorſteher.) Seit 1933 betreut Bürgermeiſter Odenwälder in Ziegelhauſen die Gemeinde. Landrat Naumann⸗Heidelberg hat ihn jetzt auf weitere 12 Jahre als Bürgermeiſter des Ortes verpflichtet. Die Gemeinde begrüßt die Weiterverpflichtung ihres Bürger⸗ meiſters. J Weinheim.(Paprika⸗ und Mandelernte.) Wie ſehr die Lage der Stadt Weinheim von der Natur be⸗ günſtigt iſt, geht daraus hervor, daß bei der Obſtgroßmarkt⸗ halle Weinheim in dieſem Jahre Gewächſe des Südens, „Paprika und reife Mandeln“, zur Ablieferung und zum Verſand gekommen ſind. Paprika, das als Gemüſe und Ge⸗ würz von den Hausfrauen immer mehr geſchätzt wird, reift an der Bergſtraße gut und wird in wenigen Jahren auf jedem Wochenmarkt als geschmackvolles, heimiſches Gemüſe zu finden ſein. Die Mandelernte war in dieſem Jahre gut, wenn auch größere Mengen noch nicht angeliefert werden konnten. Die Zitronenbäume in den hieſigen Anlagen und Gärten hängen voll von Früchten, die aber wegen der ungün⸗ ſtigen Witterung nicht ausreifen konnten. Neckarelz.(Opfer ſeines Berufes.) In Aus⸗ übung ſeines Berufes erlitt der 43jährige Reſervelokomotiv⸗ führer Georg Lörſch ſo ſchwere Verletzungen, daß bald dar⸗ auf ſein Tod eintrat. i Wieſenbach.(Kind als Brandſtifter.) Beim Spielen ſteckte ein Kind die Heuvorräte im Schuppen des Chriſtian Stoll in Brand. Nur mit Mühe konnte die Orts⸗ feuerwehr das angebaute Haus retten. Der Schuppen, in dem auch Holz, Ziegen, Hühner und Schweine untergebracht waren, ging in Flammen auf. Seen in.(Vom elektriſchen Strom ge⸗ tötet.) Der 14jährige Sohn d des Fuhrunternehmers Her⸗ mann Auer erhielt im Keller der elterlichen Wohnung beim Berühren der Lichtleitung einen tödlichen Schläg. () Bruchſal.(Vorſicht mit offenem Licht!) Als das zehnjährige Söhnchen des Markus Krämer int Ham⸗ brücken im Schopfen mit offenem Kerzenlicht Holz holen wollte, fing das dort aufgeſtapelte Stroh Feuer. Dein ſo entſtandenen Brande fielen der Schopfen und der Stall zum Opfer. Ein Uebergreifen des Feuers auf die benachbarten Gebäude konnte verhindert werden. das Ehepaar tot aufgefunden. 7 K sfeld. Zu dem furchtbaren Familiendrama in Erdmannsweiler(Schwarzwald) iſt noch folgendes zu berich⸗ ten: Am Mittwochabend wurden auch die Leichen der Frau und des Mannes gefunden und zwar ſtark verkohlt im Viehſtall. Trotz der ſtarken Verkohlung konnte jedoch feſt⸗ geſtellt werden, daß die Frau niedergeſchlagen worden war und daß der Mann ſich erhängt hatte. 5 () Pforzheim.(Ruine Liebeneckun ter Natur⸗ ſchutz.) Neben der Eintragung des Büchelberges bei Lehnin⸗ gen und des botaniſch außerordentlich wichtigen benachbarten Silberberges ins Naturſchutzbuch iſt beſonders erfreulich, daß jetzt auch die Ruine der alten Trutzburg Liebeneck und ihre Umgebung des Naturſchutzes teilhaftig werden. Dort darf nichts mehr verbaut oder durch Buden verunſtaltet werden. Zelt⸗ und Lagerplätze, Müll⸗ und Abfallplätze ſind ver⸗ bannt. Weder Hochſpannungsleitungen noch Plakate, weder Draht noch Blech darf den Naturſchutzplatz entweihen. „il Pforzheim.(Goldſchnipflerprozeß) In einem Goldſchnipflerprozeß vor der hieſigen Strafkammer wurden uf Angeklagte, die des Diebſtahls bezw. der Hehlerei be⸗ chuldigt waren, zu Gefängnisſtrafen von vier Monaten bis zu einem Jahr und ſechs Monaten verurteilt. O Lenzlirch.(Mit Langholzfuhrwerk zuſam⸗ mengeſtoßen.) Ein Perſonenwagen ſtieß am Ortsausgang mit einem Langholzfuhrwerk zuſammen. Dabei wurde der Beifahrer des Langhölzwagens ſchwer verletzt, ſodaß er in die Freiburger Klinik gebracht werden mußte. Kurze Zeit nach ſeiner Einlieferung erlag er ſeinen ſchweren Verletzungen. * 8 15 Eine Jugendmuſikſchule in Heidelberg. i NS. Die Gründung einer Jugendmuſikſchule war in Heidelberg ſeit dem Frühjahr ſchon eine beſchloſſene Sache. Ihre offizielle Eröffnung war auf den Herbſt feſt⸗ geſetzt worden, da das Winterhalbjahr beſonders günſtige Vorausſetzungen für den Arbeitsbeginn dieſer neuen Einrich⸗ tung der Stadt Heidelberg zu bieten ſchien. Da die Stadtver⸗ waltung Heidelberg es für ihre Pflicht hält, gerade in der gegenwärtigen Zeit ihre kulturellen Einrichtungen nicht etwa einzuſchränken, fondern beſonders zu fördern, hat auch die ſtädtiſche Jugendmuſikſchule, aufbauend auf der bewährten 18jährigen Tradition der Städtiſchen Singſchule und des Konſervatoriums, ihre Arbeit mit dem 1. November 1939 im vollen Amfange aufgenommen. In der alten Muſenſtadt Heidelberg wird künftighin alſo eine ſangesfrohe und muſi⸗ zierfreudide Jugend heranwachſen! Geſindeſtellen müſſen beſetzt bleiben Die Sicherung unſerer Nahrungsfreiheit macht es erfor⸗ derlich, daß die der Landwirtſchaft im Frühjahr und Som⸗ iber zuſätzlich zugeführten Arbeitskräfte bis auf weiteres in ihren Arheitsſtellen verbleiben. Die vorzeitig aus dem eichsarbeitsdienſt entlaſſenen und für landwirtſchaftliche Betriebe verpflachteten Arbeitsmänner bleiben deshalb, ſoſdeit ſie nicht zum Wehrdienſt einberufen werden, zunächſt auch weiterhin für die Arbeiksſtellen verpflichtet, in denen ſie ſich fundnwärtig befinden. Werden vorzeitig entlaſſene und für fund wirtſchaftliche Betriebe verpflichtete Arheitsmänner zum Wehrdienſt einberufen, ſo haben ſie oder ihre Betriebsfüh⸗ ker dies umgehend dem für die Arbeitsſtelle zuständigen Ar⸗ eitsamt unter Angabe des Einberufungstermins mitzutei⸗ n, damit dieſes rechtzeitid die Entpflichtung der zum Wehrdienſt Eiuberufenen vornehmen kann. Die Männer der Parteiformationen ſammeln am Samstag und Sonntag zur zweiten Reichsſtraßenſammlung! Aus den Nachbargauen Kaiſerslautern.(Auge au 9 eſchlagen). Im nahe⸗ gelegenen Otterbach kam Frau Lembach beim Putzen der Speſchertreppe zu Fall und ſchlug mit dem Kopf auf den Putzeimer auf. Dabei wurde das eine Auge ſo unglücklich getroffen, daß es trotz ſofortiger Einlieferung der Frau in die Heidelberger Augenklinik als verloren gelten muß. Neunkirchen.(uf den Schienentot aufgefun⸗ den), Auf den Schienen zwiſchen Illingen und Wemmets⸗ weiler fand man die Leiche des 53jährigen Kriegsbeſchädig⸗ ten Baltes aus Illingen. Da der Mann ſchwerhörig war, bleibt ungewiß, ob er beim Ueberſchreiten der Vahnſtrecke einen Zug überhörte und überfahren wurde oder ob er aus dem fahrenden Zug hinausgefallen iſt. Gernsheim/ Rhein.(Scheuen de Pferde vom Zug erfaßt.) Als ein Landwirt in der Nähe der Riedbahn mit ſeinem Geſpann pflügte, wurden die Pferde plötzlich ſcheu, rannten den Weg entlang auf einen Bahnübergang zu und überſprangen die Holzſchranke. Im gleichen Augenblick wur⸗ den ſie von einem herannahenden Zug erfaßt und zur Seite geſchleudert. Während das eine Pferd mit leichten Verlet⸗ zungen davonkam. mußte das andere an Ort und Stelle nok⸗ geſchlachtet werden. Gießen.(Vom Spiel in den Tod.) In dem Kreis⸗ ort Ober⸗Beſſingen fiel der fünf Jahre alte Sohn des Land⸗ wirts Pfeiffer beim Spielen in die Wetter und ertrank, he⸗ vor Hilfe gebracht werden konnte. Alsfeld(Kleinkind ertrunken.) Das 15/ jährige Söhnchen des Landwirts Albert Erbes in Romrod geriet in die durch den Ort fließende, zurzeit ziemlich angeſchwollene Antrift und ertrank, ehe ihm Hilfe zuteil werden konnte. —. Unterurbach, Kr. Waiblingen.(Tödlicher Sturz eines Motorradfahrers.) Als der Motorradfahrer Jakob Steiner aus Walkersbach in der Nähe von Anter⸗ urbach fuhr, ſtreifte er, durch ein entgegenkommendes Auto geblendet, eine Fußgängerin, die rechts an der Straße ging. Der Motorradfahrer ſtürzte und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er noch am gleichen Abend im Krankenhaus Schorn⸗ dokf ſtarb. Auch die Fußgängerin wurde verletzt. Auterſchied.(Eine Familie überfahren). Bei Einbruch der Dunkelheit überfuhr auf der Straße von Bild⸗ ſtock hierher ein rückſichtsloſer Kraftfahrer die hieſige Familie Hanf, die auf dem Heimweg war und den hinter ihr an⸗ fahrenden Wagen nicht bemerken konnte. Frau Hanf erlitt mit Schenkelhruch, Beinbruch. Gehirnerſchütterungen und Schäden an den Armen ſchwere Verletzungen. Einer der beiden— vier und ſechs Jahre alten— Knaben wurde töd⸗ lich verletzt und ſtarb bald darauf. Der Mann und das andere Kind kamen mit unweſentlichen Verletzungen bzw. dem Schrecken davon. Der rückſichtsloſe Fahrer wurde noch in der Nacht verhaftet. Orot ——— Gegen 2 mit einem X bezeichneten Nährmittelab⸗ ſchnitte der Reichs brotkarte für Kinder bis zu Jahren erhalten Sie 2 wöchentlich ein Paket 250g Maizena, das bewährte Säuglings⸗ und Kindernährmittel. Jüdiſcher Deviſenſchieber verurteilt Aſchaffenburg, 3. Nov. Vor der Strafkammer des Land⸗ gerichts iſt jetzt ein Prozeß gegen jüdiſche Deviſenſchieber zu Ende gegangen, der das Gericht zwei Wochen hindurch beiſchäftigte. Der frühere Bankier Arnold Ifrael Roſen⸗ thal wurde wegen eines Vergehens der Deviſenzuwider⸗ handlung, weiter wegen vier Verbrechen der gewinnſüchti⸗ en privaten Urkundenfälſchung, wegen vier Vergehen der Führung falſcher Konten ſowie wegen eines Vergehens der Beihilfe zu einer Deviſenzuwiderhandlung zu einer Ge⸗ ſamtzuchthausſtrafe von fünf Jahren und zu einer Geld⸗ ſtrafe von insgeſamt 524.000 Mark verurteilt, erſatzweiſe für je 2000 Mark einen Tag Zuchthaus. Dem Verurteilten wurden außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von fünf Jahren aberkannt. 5 Eduard Iſrael Gunzenhäuſer wurde wegen vier Vergehen der Beihilfe zu einer Deviſenzuwiderhandlung und wegen vier Verbrechen der gewinnſüchtigen privaten Urkundenfälſchung ſowie wegen vier Vergehen der Beihilfe zu einem Vergehen der Deviſenzuwiderhandlung zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten und zu 50 000 Mark Geldſtrafe verurteilt, erſatzweiſe für je 500 Mark ein Tag Gefängnis.— Die Mitangeklagte Sophie Sara Roſenthal wurde freigeſprochen. „Scherz“ mit tödlichem Ausgang. In Malching am Inn begaben ſich in vorgerückter Stunde aus einem Gaſt⸗ haus einige Gäſte gemeinſam nach Hauſe. Plötzlich hob einer den Hilfsarbeiter Feichtner ohne irgendeinen vorausgegan⸗ genen Streit in die Höhe und warf ihn die einige Meter kiefe, ſteilabfallende Böſchung hinab. Feichtner fiel unglück⸗ licherweiſe mit dem Kopf güf ein betoniertes Waſſerbecken, erlitt einen Schädelbruch und ſtarb. ö Franz Lehar dirigiert im Rundfunk. Der Großdeut⸗ ſche Ründfünk bringt am Samstag, 4. November, 20.10 Uhr ein großes Operektenkonzert für die Front und für die 5 zur Sendung, das von Franz Lehar ſelbſt geleitet wird. l 8 f 1 Das gefährliche Reinigungsmittel. Ueberaus ſchweren Verletzungen, hervorgerufen durch Brandwunden, iſt der Autowerkſtättenarbeiter Hammerſchmid von Landshut erle⸗ en. Er reinigte in ſeiner Arbeitsſtätte ſeine Kleider mit enzin. Dabei kam er anſcheinend zu nahe an den geheizten Ofen. Die Kleider fingen 5 5 und der Mann ſtand ſofort f in hellen Flammen. Er erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß ers nach qualvollem Leiden ſtarb. 5 Zwei Schwerverletzte am Bahndamm aufgefunden. Ein in Forſtenried wohnendes betagtes Geſchwiſterpgar wurde abends mit Verletzungen am Bahnkörper in Mün⸗ chen⸗Sedling aufgefunden. Der 63 Jahre alte Mann wies eine Verletzung am Kopf und am Fuß auf, ſeine 69 Jahre alte Schweſter wurde etwa 800 m davon entfernt mit einem Schädelbruch und inneren 1 Au e Die beiden ſollen vom fahrenden Zug abseſtürzt ſein. ö Lolale Nauclochau. . 7— Jeder trägt ein Schwert Die zweite Straßenſammlung für das Kriegs⸗W HW NS, Komiſche Sgche, wird mancher denken, ein Schwert am Rockkragen, das habe ich noch nie geſehen. Und dabei gleich jeder Volksgenoſſel Gewiß! Und dann die andere Frage: Wie wird das Schwert getragen, quer über die Beuſt oder ſenkrecht? Quer geht das nicht, denn wenn es ein ziemlich langes Schwert iſt, dann könnte der Nebenmann bei einer plötzlichen Wendung des Kämpfers eine Backpfeife be⸗ kommen, alſo ſenkrecht. Jawohl, ſenkrecht wirds getragen, und damit man ungeniert laufen kann, iſt dfeſes Schwert ziemlich klein gehalten und iſt nur als eine Auszeſchnun des Trägers gedacht. Als beſondere Zierde trägt es no einen Schmuckſtein. Alſo, am Samstag und Sonntag ſoll ſich jeder dieſe acht verſchiedenen WoW. Schwerter kaufen. Wir wollen uns be⸗ Schlee und mit dieſen Waffen wollen wir wiederum eine Schlacht gewinnen zum Aerger aller, die es nicht ſehen können. De wird der kommende Sametag und Sonntag wiederum die Opferbereitſchaft des deutſchen Volkes unter Beſweis ſtel⸗ len, und wenn die Welt ein gerechtes Urteil abgibt, dann müßte ſie ſtaunen über die Geſchloſſenheit von 85 Millionen Menſchen, die eines Willens und eines Glaubens ſind. Dieſer große Glaube iſt unſere Waffe und dieſe Waffe wird am kommenden Samstag und Sonntag den Einſatz von SA⸗, /½, ASK und RSßFͤ⸗Männern ſowie auch das Op⸗ fer jedes einzelnen Volksgenoſſen und jeder Volks genoffin Die größte Waffe gerade in der heutigen Zelt iſt heit der inneren Front und dieſe wird bei der ichsſtraßenſammlung voll zum Ausdruck kommen. Als Zeichen dafür trage jeder das Schmuckſtein⸗Schwert. 5 Großer bunter Abend durch Künſtler des Nationaltheaters Mannheim. Auch während des Krieges und vielleicht erſt recht, hat der Menſch das Verlangen, durch gute Darbietungen aus dem alltäglichen herausgehoben und dadurch für die ihm geſtellten Aufgaben gewachsen zu ſein. Dieſem Ver⸗ langen nachzukommen, wird die NSG.„Kraft durch Freude“ am Sonntag, den 12. Nov. in der Turnhalle des Tv. 98 einen jener beliebten bunten Abende durch Künſtler des Mannheimer Nationaltheaters veranſtalten, auf die ſich ſchon immer ein großer Teil unſerer Einwohnerſchaft freute. Wenn wir heute ſchon verraten, daß kein geringerer als der auf ſeinem Gebiete unübertreffliche Schauſpielkünſtler Joſef Offenbach vom Nationaltheater Mannheim die Lei⸗ tung und Anſage übernommen hat, dann iſt jedes Wort: überflüſſig um zu betonen, daß auch diesmal wieder alle Erwartungen übertroffen werden. Wir werden auf den Inhalt des Abends noch näher eingehen. Der Kartenvor⸗ verkauf hat bereits eingeſetzt. Näheres iſt im Inſeratenteil zu erſehen. 8 — Reichsbeihilfe für Obſtbaumpflanzungen. Der Reichs⸗ miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat für die Pflanzperiode Herbſt 1939 und Frühjahr 1940 erneut, wenn auch in begrenztem Umfange, Beihilfenmittel zur Förderung von Obſtbaumneupflanzungen bereitgeſtellt. Die Richtlinien für die Inanſpruchnahme dioſer Beihilfe ſind im weſentlichen die gleichen wie im Vorjahr. Die Bezuſchuſſung von An⸗ bauvorhaben mehrerer benachbarter Obſtgartenbeſitzer nach einheitlichem Anbauplan iſt in beſonderen Fällen möglich; Gemeinſchaftspflanzungen von Vereinen, Zuſammenſchlüͤſſen u. a. ſcheiden aus. Intereſſenten, die Beihilfenmittel in An⸗ ſpruch nehmen wollen, erhalten die zu beachtenden Richtlinien, die im einzelnen Art der Pflanzung, Sortenwahl, Stellung des Antrags uſw. erkennen laſſen, koſtenfrei von der Garten⸗ bauabteilung der Landesbauernſchaft. — Der Uebergang zur Steuergruppe UI. Nach dem neuen Steuerrecht fallen verheiratete Perſonen, aus deren Ehe bis zum Ende des Veranlagungszeitraumes ein Kind nicht her⸗ vorgegangen iſt, obwohl die Ehe länger als fünf volle Kalen⸗ derjahre beſtanden hat, in die Steuergruppe II. Es ſind Zweifel darüber entſtanden wie der Zeitraum von über fünf Kalenderjahren zu ermitteln iſt, beiſpielsweiſe wenn ein kin⸗ derloſer Steuerpflichtiger im Laufe 1934 geheiratet hat. Wie die„Deutſche Steuerzeitung“ feſtſtellt, ſchaltet für die Ver⸗ anlagung 1939 das Jahr 1934 der Ermittlung des Zeitrau⸗ mes aus. Es zählen nur die vollen Kalenderjahre. Die Jah⸗ re 1935 bis 1988 ergeben vier volle Kalenderjahre. Das Jahr 1939 iſt der Veranlagungszeitraum und darf nicht mitge⸗ zählt werden, da die Ehe vor Beginn des Veranlagungszeit⸗ raumes länger als fünf Jahre beſtanden haben muß. — Die Reiſe.. Wer regelmäßig in einer Gaſtſtätte ißt, wird ich eine Reiſekarte und Gaſtſtüften⸗ karte für vier Wochen aushändigen laſſen. Wer gelegentlich allein oder auch mit ſeinen Familienangehörigen in einer Gaſtſtätte ißt, erwirbt eine Reiſe⸗ und Gaſtſtättenkarte für eine oder zwei Wochen. Die Reiſe⸗ und Gaſtſtättenkarte be⸗ e einer Brotkarte, einer Fleiſch⸗ und Nährmittelkar⸗ e einer Butter⸗ und Fettkarte. Die Brotkarte iſt in Ab⸗ ſchnitte zu 50 g bezw. 25 g unterteilt. Die Fleiſch⸗ und Nähr⸗ mittelkarte enthält Abſchnitte für Fleiſch und Fleiſchwaren 8 4 50 g und Nährmittelkarten zu ſe 25 g. Die Butter⸗ und ettkarte enthält Teilabſchnitte für je 5 3 Butter, Margari⸗ ne, Schweineſchmalz uſw. — Sandſäcke nicht wegwerfen. Man geht jetzt ganz allge⸗ mein dazu über, den proviſoriſchen Sandſackſchutz vor Luft⸗ ſchutzkellern durch Sandkäſten zu erſeßen. Die Sandſäcke, die dabei überflüſſig werden, dürſen aber auf keinen Fall weg⸗ geworfen werden. Sie müſſen vielmehr nach ihrer Enklee⸗ rung umgedreht, ausgeklopft an einen luftigen trockenen Ort zum Trocknen aufgehängt werden, denn nie ſtellen einen Au⸗ zerſt wertvollen Rohſtoff dar. Auch zerriſſene Säcke ſind noch wertvoll, da ſie wieder verarbeitet werden können. . UA Vuſiſch für Techniker und Kaufleute. Da Deutſchland ſeine Wirtſchafts beziehungen mik dem Oſten jetzt in beſchleu⸗ nigtem Tempo immer ſtärker ausbildet, iſt die Erlernung der ruſſiſchen Sprache ein wichtiges Hilfsmittel. Nicht nur der Ingenfeur oder der Kaufmann, ſondern eigentlich jeder Fachmann aus Produktion, Verkehr und Organiſation follte Gelegenheit nehmen, ſich durch das Studium der ruſſiſchen Sprache einen neuen Weg des Leiſtungsanſatzes zu erſchließen. Beſte Gelegenheit dazu geben die neuen, beruflich ausgebau⸗ ten Fe. in den a e der faster Arheitsfront. Neben Ruſſiſch ſin auch Lehrgemein⸗ ſchaften fur Polnisch, Tſchechiſch und Numäniſch in den Lehr⸗ plan neu aufgenommen worden. hegiüſſen im Laufe der nächſten Woch ie für die ande Sprachen, ſobald genügend Teſlnehmer zuſammen ſind. An meldungen werden in der Kreiswaltung der Deutlchen Ar⸗ beitsfront, Abteilung Berufserziehung und Betriebs 5 Zimmer 33, und im Berufserziehungswerk O 4, 89 ent egen⸗ genommen. Dort werden auch ſämtliche Auskünfte erteilt. 8 8 15 babe für Aae 5. s 1 Filmſchau. Ein herrliches Filmluſtſpiel, unterhaltſam, witzig, und doch nicht ohne tieferen Gehalt, mit dem Prädikat„künſt⸗ leriſch wertvoll“, nennt ſich„Ein hoffnungsloſer Fall“. Die Hauptrolle hat Jenny Jugo, ihre Mitſpieler ſind Karl Ludwig Diehl, Hannes Stelzer, Heinz Salfner, Leo Peukert, Hans Richter, Guſtav Waldau, alles Namen von gutem Klang in der Filmwelt. Jenny, die reizende und verwöhnte Tochter eines reichen Herrn, hat eines Tages einen pfun⸗ digen Einfall, nämlich ſie will arbeiten. Bei einem Auto⸗ unfall erhielt ſie anſcheinend einen Klaps, und nun will ſie Medizin ſtudieren. Aber der Fall liegt nicht ſo einfach, wenn man das Wort Arbeit bisher nur vom Hörenſagen kennt, ja, der Fall wird ſo kompliziert, daß er geradezu „hoffnungslos“ wird. Außerdem iſt die Liebe eine Krankheit, gegen die ſelbſt die beſte Diagnoſe der Medizin verſagt, alſo wiederum ein„hoffnungsloſer Fall“. Im Beiprogramm ſehen wir erſtmals Bilder aus dem Krieg am Weſtwall. — Strümpfe erhalten— Seife ſparen! Schon immer ha⸗ ben wir die dünnen ſeidenen Strümpfe beſonders pfleglich behandelt, um ſie möglichſt lange zu erhalten. Bisher geſchah 2s nur, um Geld zu ſparen. Waren jedoch die Strümpfe nicht mehr ſchön, beſonders wenn ſie häßliche Laufmaſcher hatten, gingen wir einfach in den Laden und kauften uns neue. Das hat heute aufgehört. Wir müſſen darauf bedacht ſein, unſere Strümpfe noch ſorgfältiger zu behandeln. Da⸗ cum ſollten wir ſie jeden Tag waſchen. Aber wie ſteht es denn dabei mit dem Seifenſparen, was ein beſonders not⸗ wendiges Gebot der Stunde iſt? Wenn wir unſere ſeidenen Strümpfe täglich waſchen, ſo können wir das ruhig ohne Seife tun. Es genügt, wenn die Strümpfe in handwarmem Waſſer gut durchgedrückt werden, beſonders ſchmutzige Stel⸗ bird ſo in keiner Weiſe angegriffen. Wir haben aber den Vorteil, daß ſich dabei der Strumpf immer wieder zuſam⸗ menzieht und das Gewebe elaſtiſch bleibt. Gerade dieſes iſt ſehr wichtig, um die unbeliebten Laufmaſchen möglichſt zu berhindern. Es trägt weiter zur Haltbarkeit der Strümpfe bei und ſpart Seife. — Vorſicht beim Sammeln von gefrorenen Pilzen. Die gormale Pilzernte iſt beendet. Gewiß wachſen auch bei mil⸗ dem Wetter im Winter mancherlei genießbare Pilzarten, die ſehr gut zu verwerten ſind. Auch ein Froſt ſchadet dann ei⸗ nem geſunden Pilz nichts bezüglich ſeiner Verwendbarkeit. Man muß ſich aber hüten, dabei Pilze zu ſammeln, die durch feuchte Witterung vorher ſchon verdorben waren, aber ſehr wohl durch die Kälte dann noch einen feſten und guten Ein⸗ druck vortäuſchen können. Im Zweifelsfall wende man ſich dabei ſtets an die nächſte Pilzberatungsſtelle. Mutter darf wieder in Erholung fahren Fünf Müttererholungsheime des Gaues Baden erwarten neue Gäſte. NSG. In den ſchönen und heimeligen Mütter⸗Erho⸗ lungsheimen der NS. richten ſich die Leiterinnen auf den neuen Beſuch. Augenblicklich iſt noch großes Reinemachen, Zimmer werden überholt, der Küchenbedarf wird eingedeckt. Neue Tagespläne entſtehen, man wird ſich in der Kriegszeit doppelt anſtrengen, unſeren Müttern alles das an Erholung und Lebensfreude mitzugeben, was notwendig iſt. Für An⸗ fang November erwartet man allgemein wieder die neuen Gäſte. Es handelt ſich um fünf Heime, die dem Gau Baden für dieſen Zweck für die kommenden Monate zur Verfügung ſtehen und um insgeſamt 765 badiſche Mütter, die in Erho⸗ lung fahren dürfen. Wir werden dieſe Mütter in Mül ben im ſchönen Odenwald, im waldreichen St. Blaſien, auf dem einzig ſchönen Kniebis, im nahen Wildberg im Nagoldtal und auf einem Landgut bei Beutelsbach im ſchwäbiſchen Nachbargau wiederfinden. Es iſt natürlich, daß ſich die NS. mit ihrem Wirken auch auf dieſem Gebiet be⸗ müht, der jetzigen Zeit gerecht zu werden. So werden es vor allem Mütter ſein, deren Männer gegenwärtig zum Wehr⸗ dienſt eingezogen ſind, die an dieſen Kurſen teilnehmen, dann aber auch Mütter aus der Hauswirtſchaft, aus den Betrieben und der Landwirtſchaft. Beſondere Berückſichtigung finden Frauen, die durch eine Entbindung erholungsbedürftig ge⸗ worden ſind. Für die zurückbleibende Familie wird beſteng geſorgt. Verwandte, Nachbarn oder Haushaltshilfen über⸗ nehmen die Betreuung der Haushalte und Kinder. So ſorgt die Partei durch eine praktiſche Hilfe für die gegenwärtige und kommende Generation, ſo nimmt ein Werk der NSW. ſeinen Fortgang, das es in dieſer Form und dieſer Zielſetzung einzig nur im Deutſchland Adolf Hitlers gibt. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Samstag, 4. November, Miete E 3 und 1. Sondermiete E 2: Der Barbier von Bagdad. Komiſche Oper von Peter Cornelius. Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. Sonntag, 5. November, nachmittags: Für die NS. „Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 16 bis 18, 51 bis 52, 101 bis 102, 401 bis 431, 432 bis 434, 435 bis 438: Friſch verloren— halb gewonnen. Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 14, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete A 4 und 2. Son⸗ dermiete A 2: Neu inſzeniert: Norma. Oper von Bellini.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 19, Ende etwa 21.30 Uhr. —[—ä——bh̃—— 2 len an den Gelenken können wir etwas reiben. Das Gewebe 2 Kundenliſie für ische Da zu erwarten iſt, daß in den nächſten Zwecke der gleichmäßigen Zuteilung dieſer Ware Fiſchfachgeſchäften eine Kundenliſte aufgelegt. Die haltungen, die Seefiſche zu beziehen wünſchen, wollen ſich—— hiernach in der Woche vom 6.— 11. November 1939 jeweils von 8—12 und 16-19 Uhr bei einem der folgenden Fiſch⸗ warenfachgeſchäfte eintragen laſſen: Verkaufsſtelle: Nr. Appel, Eliſe, Feudenheim, Hauptſtr. 41a Nr. 2 Graßberger, Karl, Rheinau, Stengelhofſtr. Nr. 3 Heintz, Karl, Mannheim, Lameyſtr. 18 Nr. Geſchw. Keilbach, Mannheim, Rheinauſtr. 6 Nr. 5 Krämer, Auguſt, Mannheim, Schwetzingerſtr. 83 Nr. 6 Mai, Lisbeth, Waldhof, Oppauerſtr. 17 Nr. 7 Mayer, Heinz, Mannheim, G 7, 9 Nr. Müller, Auguſt, Käfertal, Obere Riedſtr. 61 Nr.„Nordſee“, Mannheim, S 1, 2 Nr. 10 Reuling, Adam, Mannheim, Qu 4, 20 Nr. 11 Seppich, Wilhelm, Mannheim, Mittelſtr. 46 Nr. 12 Vogelmann, Heinrich, Mannheim, Seckenh. Str. 42 Nr. 13 Wittig, Robert, Neckarau, Schulſtr. 15 Wochen häufiger Sendungen von Seefiſchen eintreffen, wird zum in den n Maschen aller Syſteme werden repariert Räh res Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel. 23493. A Haus⸗ Nhodeländer Hennen, 28 und Zuchthähne hat abzugeben Bühlerſtr. 16. Als zuperläſſiges Hausmittel in unzähligen Familien geſchätzt 0 und Beſchwerden hilft. Auch iſt ex beliebt bei Frauen. bei Beſchwerden an, wie ſie 3. B. während der We päßlichkeit, Blutandrang zum Kopf, fliegende Hitze, nervöſe den kritiſchen Tagen leiſtet er der Frau wertvolle Dienſte. Man nit e nach Bedarf, ein⸗ bis dreimal täglich einen Teelöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt auf einen Eßlöffel Waſſer. Schon nach kurzer Zeit ſtellt ſich dann eine meiſt fühl⸗ bare Beſſerung ein.. 5 8 So ſchreibt Frau Thea Hollenberg(Bild nebenſtehend), Witwe, Hamburg, Bundesſtr. 7 am 30. 7. 39:„Da ich mich in den Wechſeljahren befinde, hatte ich viel unter den hekannten Beſchwerden zu leiden, die damit zuſammengängen wie: Schwindelanfälle und nervöſe Hersbeſchwerden. Da machte ich einen Verſuch mit Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Ich war damit ſehr zufrieden und kann jeder Frau. die in gleicher Weiſe unter den Wechſeljahren zu leiden hat, Kloſterfrau⸗Me⸗ liſſengeiſt empfehlen“ 5. 5 75 Weiter berichtet Frau Maria Haßdenteufel, Kauffrau, Duisburg, Heckenſtr. 49 am 8. 9. 39:„Schon ſeit 3 gahrgang 38 u. 39, Jahren habe ich mit den allgemeinen Beſchwerden zu tun, die während der Wechſellahre auftreten. Da hörke ſowie Schlacht- ich kürzlich von Kloſterfrau⸗Melſſſengeiſt, den ich jetzt ſeit einiger Jeit gegen dieſe Beſchwerden anwende. Ich f 0 bin mit dem Erfolg zufrieden und kann als Geſchäftsfrau meinem Beruf wieder voll nachgehen. N Wenn Sie gleichfalls unter ſolchen Beſchwerden leiden, ſo nehmen Sie einmal einige Zeit regelmäßig Kloſterfrau-⸗Meliſſengeiſt ein. Der Erfolg wird Sie wahrſcheinlich ebenſo zufriedenſtellen Den echten Kloſter⸗ äſſi t Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt ſeit über 140 Jahren zt, da er bei vielerlei leichteren Erkrankungen Dieſe wenden ihn gern e auftreten: Un⸗ rungen. Auch z an nimmt, je nach 1 frau⸗Meliſſengeiſt in der blauen Packung mit den 3 Nonnen erhalten Sie bei Ihrem Apotheker oder Dro⸗ Karl Blümmel!] giſten in Flaſchen zu RM 2.80, 1.65 und 0.90(Inhalt: 100,50 und 25 cem). Intereſſenten perlgngen koſten⸗ los ausfübrliche Druckſchrift No. 4 von der alleinigen Herſtellerin, der Firma Kloſterfrau. Köln⸗Rh. EUGENV HESS Nr. 14 Zeilfelder, Wilh., Neckarau, Rheingoldſtr. 27 5 Uf. Nr. 15 Zöller, Klara, Mannheim, Bellenſtr. 61 Nr. 16 Adler, Michael, Mannheim, G 4, 12. Bei der Anmeldung zur Kundenliſte müſſen die roten Ottenhõferstr. 1 Inre VERLOBVNG geben bekannt EESAELOTTFEE GEHR Mm. Secenheim, I. Nopember 1930. Von der Wehrmacht zurück Dr. Hellstern Sahnarat. mit der Anſchrift des Inhabers verſehenen Nährmittelkarten vorgelegt werden; dieſe werden vom Fiſchgeſchäft auf dem Stammabſchnitt abgeſtempelt. Die Fiſchhandlung ſtellt einen auf den Namen des Antragſtellers lautenden und mit der Nummer der Kundenliſte verſehenen Ausweis aus, der bei jedem Kauf von Fiſchen vorzulegen iſt. Am Samstag, den 11. November muß die Kundenliſte geſchloſſen werden; ſpäteren Anträgen auf Eintragung kann nicht mehr entſprochen werden. rr eee eee i Verſammlungs⸗Kalender : ᷣͤ y y ͤ Pc Liedertafel. Heute Samstag abend 8.30 Uhr Probe. Männergeſangverein 1865. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Morgen Sonntag, nachm. halb 1 Uhr Schlafzimmer Eiche hell, 2 m breitem Schrank sehr schöne Modelle, liefert sofort Schreinerei Hauck. Telefon 47223. Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsa mt 8 Singſtunde für den Männerchor. Um 2 Uhr Probe 8 5 für den Damenchor. Es ſind alle Damen herzlich dazu eingeladen, auch alle dieſenigen, die vor 2 Jahren bei dem großen Konzert mitgewirkt haben. Eine perſönliche Einladung erfolgt nicht mehr.— Der Verein veran⸗ Das Branntweinbrennen begin fit! Eier⸗Verſorgung. Auf den Abſchnitt L 47 der Rährmittelkarte können bis zum 12. Rovember 1939 zwei Eier für jeden Verſorgungsberechtigten entnommen werden. Die Entnahme iſt nur in den Verkaufsſtellen möglich, die bei dem Ende September erfolgten Aufruf des Ab⸗ ſchnittes L 48 auf der Rückſeite des Stammabſchnitts der bisherigen Lebensmittelkarte ihren Stempel auf⸗ gedruckt haben. Die Kleinverteiler haben den Abſchnitt L 47 bei Abgabe der Eier von der Rährmittelkarte abzutrennen; er iſt wie üblich abzuliefern. Bezugſcheine werden jedoch dafür nicht erteilt, ſondern nur Ablieferungs⸗Quittungen. Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt Der Landrat— Ernährungsamt Abt. B . Büroraum ſtaltet am 26. November ſof. zu vermieten. mit Hand⸗ und WMotorbetrieb zu verkaufen. Erlös ſoll den Soldaten im Felde zufließen. Deshalb 8 8 unterſtützt die Veranſtaltung. Nübenmühle Turnerbund„Jahn“(Handball). Morgen Sonntag um 14 Uhr Abfahrt der 1. Handballmannſchaft ab„Kaiſechof“ zum Spiel gegen Friedrichsfeld. Die Schüler ſpielen um 16 Uhr in Friedrichsfeld. ein Winterhilfskonzert. Der Meiner werten Kundschaft zur Kenntnis, daß ich nächste Woche mit dem Brennen von Zwetschgen usw. beginne. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. dune Madlen ) große Auswahl, zu vermieten. Gaabwagen Schwabenstrahe 8B NIC Al Rath, (neben Eiſenhandlung. Färberei Röſch). 000.— 4 Ferkel 2000 N zu vergeben. Klaue Möller. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Spiele am Sonntag, 5. November. In Seckenheim: 10 Uhr 2. Mannſchaft— Tura Ludwigshafen, In Sandhofen: ½ 2 Uhr K⸗ugend— Spogg. Sandhofen. ½ 3 Uhr 1. Mannſch.— Spogg, Sandhofen. Abfahrt 12.36 Uh Die Leitung. Abfahrt 11.36 Uhr. Kloppenh.-Str. 57 „Zum Deutschen Hof“. Heute Samstag und morgen Sonntag, abends ab 7 Uhr T. Parteiamtliche Mitteilungen. 5., Geſolgſchaft 47/171. Am Sonntag, den 5. November tritt die Gefolgſchaft um 9 Uhr morgens zur Abnahme des HJ.⸗Leiſtungsabzeichens in Winteruniform an. Tanz. Hierzu ladet freundlichst ein Frau Valt. Kunzelmann Wtu — für Handel, Gewerbe, Industrie werden in jeder Ausführung Druckarbeiten schnellstens angefertigt in der Neckar-Bote Druckerei. B S Nödl.„Kraft durch Freude“[ortsgruppe Seckenbeim; Ii Sonntag, 12. November, 20.15 Uhr — in der Turnhalle des Tv. 1898, hier [Bunter Abend von Solisten aus der Oper, Schauspiel und Ballett vom „ NMational-rheater Mannheim. — Eintrittskarten im Vorverkauf zu 90, 70 und 50 Pfg, bei allen ö 25 J unter Leitung von Josef Offenbach und Mitwirkung 1 Kd F- Waltern und Vorverkaufsstellen. 222 Gaupropagandawaltung Baden, Karlsruhe. — 8 5 nnůzuur? 1 SFummi- Hottesdlienst- OCTdnung: stempel Evangel. Kirche. Sonntag, 5. November(Reformationsfeſſ) Kolletzte für die evangel. Diaſporagemeinde. liefert 1 ½ 10 Uhr Hauptgottesdz enſt(Kischenchor). Pfarrer Or. Goczter. Neckarbote-Diuckeref! ½ 1 Uhr Reformations⸗Schülergottesdienſt. ä ů ̃ ̃——— ſſaß⸗ Frauen über Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt 1 Ernst Sponagel, Branntweinbrennerel. N Die Deutsche Arbeitsfront 0 5 5 A