Nr. 259 Nechkar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 4. November 1939 Napoleon über die Engländer Zeitgemäße Erinnerungen Waterloo war geſchlagen, Napoleon hatte abgedankt und — um mit Talleyrand zu ſprechen—„Ludwig XVIII. kam im Gepäck des engliſchen Heeres zurück“.() Nun galt es den geſtürzten Kaiſer ſicher zu verbannen. Sein eigener Wunſch, nach Amerika zu kommen, zerrann, als er an Bord eines engliſchen Schiffes war. Es war für England nun eine Klei⸗ nigkeit, den geſtürzten Kaiſer nach St. Helena zu transpor⸗ tieren. Dieſe Verbringung nach St. Helena muß noch die an⸗ genehmſte Art der Strafe geweſen ſein, urteilt doch ſelbſt Lord Roſebery ſcharfblickend:„Glücklicherweiſe— unſeren Miniſtern haben wir das freilich nicht zu verdanken— blieb uns die Schande erſpart, daß Napoleon Ludwig XVIII. aus⸗ geliefert wurde, um wie Ney füſiliert zu werden.“ Napoleon ſelbſt, der ſich auf engliſche Gaſtfreundſchaft pertrauend an Bord eines engliſchen Schiffes begab, mußte alsbald gegenüber ſeiner Bewachung feſtſtellen:„Ihre Re⸗ gierung verletzt mir gegenüber das geheiligte Gaſtrecht. Wie erwiderte England mein Vertrauen auf ſeine Gaſtfreund⸗ ſchaft? Es gab ſich den Anſchein, dem Feinde gaſtfreund⸗ lich die Hand zu bieten und als er ſich in gutem Glauben auslieferte, opferte es ihn hin.“ Mußten auch vom nationalen Standpunkte die Völker den franz en Kaiſer und ſeine Regierungszeit ablehnen und bekämpfen, ſo hätte ſich England jedoch nichts vergeben, wenn es dem geſtürzten Kaiſer eine ritterliche Gefangenſchaft ſichergeſtellt hätte Mögen auch vielleicht die Wünſche ande⸗ rer europäiſcher Kabinette mit der Art der Behandlung des Internierten ſich in der engliſchen Methode getroffen haben, ſo ſteht doch einwandfrei feſt, daß ein Teil der öffentlichen Meinung die unwürdige Behandlung ablehnte und daß Auswahl und Ausführung ausſchließlich auf das eng⸗ liſche Konto kommen. Die kleinlichen Schikanen, die den Kai⸗ ſer auf St Helena verfolgten, ſind zu bekannt, als daß hierauf noch weiter einzugehen wäre, der Kerkermeiſter und Gouverneur der Inſel jedoch, der Engländer Hudſon Lowe, aber muß ganz beſonders als Spiegelbild britiſcher Hinter⸗ liſt, Verſchlagenheit und Brutalität erſcheinen. Napoleon ſelbſt ſchrie ihm einmal zu:„Behandeln Sie uns doch wie Kriegsgefangene und nicht wie Zuchthäusler von Votany Bay. Dieſer engliſche Gouverneur, dem ſelbſt die neutra⸗ len Beobachter dieſer Zeit kein rühmliches Urteil ausſtellen, aber wurde von der britiſchen Regierung gedeckt, von der empfing er ſeine Inſtruktionen und vor dem Parlament ſeine Rechtfertigung. Als der britiſche Miniſter Bathurſt ſich auf Grund einer Interpellation Hollands vor dem Parla⸗ ment zu verteidigen verſuchte, erklärte Napoleon, daß es ihn geradezu freue, wenn ein britiſcher Miniſter ſein Ver⸗ halten vor dem Angeſicht des Parlaments, der Nation und ganz Europas durch Lügen rechtfertige. Allein, das Reich der Lüge werde nicht ewig dauern. Die verſchiedenen Proteſte Napoleons und ſeiner Be⸗ gleitung gegen die ſchikanöſe und willkürliche, kleinliche und brutale Behandlung verhallten ungehört. England hielt ſein Opfer feſt und ließ es ſelbſt dann nicht los, als nur noch der entſeelte Körper im Beſitze der britiſchen Machthaber war. Am 15. Auguſt 1821 richtete von Rom aus die Mut⸗ ter Napoleons ein Schreiben an den britiſchen Außenmini⸗ ſter, Lord Caſtlereagh, in welchem„die Mutter des Kaiſers Napoleon von ſeinen Feinden die Aſche ihres Sohnes“ for⸗ dert und in welchem es heißt:„Ich werde nicht verſuchen, das britiſche Miniſterium durch ein Gemälde der Qualen ſeines großen Opfers in ſeinen Sturz vom Gipfel nienſch⸗ licher Größe auf die letzte Stufe des Unglücks zu rühren. Wer könnte übrigens alle Leiden des Kaiſers beſſer ſchil⸗ dern als der Gouverneur von St. Helena und jene Miniſter, deren Befehle er ausgeführt hat? Selbſt in den entfernteſten Zeiten und bei den barbariſchſten Völkern erſtreckte ſich der Haß nicht über das Grab hinaus. Und die engliſche Regie⸗ rung, ſollte ſie ihren eiſernen Arm über die Aſche ihres hin⸗ geopferten Feindes ausſtrecken wollen?“ Die Bitte verhallte ungehört— die britiſche Regierung legte ihren eiſernen Arm über das hingeſtreckte Opfer und verweigerte der Mut⸗ ter die Herausgabe des toten Kaiſers. In dieſen wenigen Beiſpielen eines Einzelſchickſals ſei aufgezeigt, welche Behandlung ein Franzoſe ſelbſt durch die Engländer erfahren hat und wenn wir den lebenden Kaiſer ſprechen hören, dann ſtehen dieſe Worte zweifellos über der Zeit, wenn er ſagt:„England mißbraucht tatſächlich ſeine Gewalt und ſeine Mächtſtellung inmitten der Meere nur in ſeinem eigenen Intereſſe, das Heil des Erdteils, von deſſen Wohlwollen es ſo getragen wird, ſpielt für die Londoner Krämer keine Rolle. Sie würden die Staaten Europas, ſie würden die ganze Welt aufopfern für eine einzige ihrer Spekulationen. 8695 ich über England, ſo wird Europa mich eines Tages noch ſegnen. Unterliege ich, ſo wird England bald die Maske fallen laſſen. Dann wird man erken⸗ nen, daßes nur anſichſelbſtdenkt und daß es den Frieden des Kontinents nur ſeinen augenblicklichen Intereſſen geopfert hat Die Macht Englands, wie ſie heute iſt, beruht nur auf dem Monopol, das es den anderen Völkern gegenüber ausübt und ſie kann ſich nur durch dieſes halten. Warum ſoll es allein Gewinne einſtreichen, die ſich ſoviele Millionen ande⸗ ter Menſchen neben ihm auch machen könnten. England verteidigt nur ſeine angemaßten Vorrechte.“ Napoleon hatte die wahren Gedanken der Briten klar e unſere Zeit, auch wenn ſie leidenſchaftsloſer urtei⸗ 5 will, wird ihm nicht verſagen, daß er einer der Größten des franzöſiſchen Volkes und ſeiner Zeit war, wenngleich auch ſein Weg und ſeine Methode von den unterdrückten fölkern bekämpft werden mußten. Dem Franzoſen ſelbſt aber dürfte dieſer zweifellos große Sohn der franzöſiſchen 1 8 doch einiges zu ſagen haben. Seine Worte über den 1 8 und den Wext Englands klingen wenig ſchmeichel⸗ Engi auf die heutige Zeit uͤbertragen aber zeigen ſie, daß England aus der Vergangenheit wenig gelernt hat, im Ge⸗ 29 55 glaubt, mit denſelben heuchleriſchen, hinterliſtigen und 1 Mitteln und Methoden die Völker vergewaltigen nd ſein Monopol aufrechterhalten zu können. Wie lange 15 braucht Frankreich, und welche Enttäuſchungen ind notwendig, bis es ſich der Worte Napoleons erinnert und bewußt wird? Vielleicht aber hat ſich auch Herr Leon Blum dieſer f 185 Napoleons erinnert, als er letzthin im„Populaire“ e daß eine Anſpielung auf die Briten als Krämer⸗ 1 00 02 jedem Franzoſen die Gefühle anklingen laſſe, die er emerunde ſeines Herzens für das verbündete Albion mpfindet. Hugo Wellems. s Flak⸗Feuer iſt Ernſtfall auch ohne vorherigen Alarm! Darum. weg von der Straße. wenn Schüſſe aufdröhnen! Träger des Ritterkreuzes Generalleutnant Olbricht Generalleutnant Olbricht hat durch ſein blitzſchnelles Zu⸗ packen und ſeinen ſchonungsloſen perſönlichen Einfatz mehr⸗ fach Entſcheidungen eingeleitet und erzwungen, die für die Armee des Generaloherſt Blaskowitz weitgehende Folgen hatten. Eine infanteriſtiſche Glanzleiſtung war der kühne Handſtreich gegen die Warthebrücke bei dem Städtchen Warta, der ſo überfallartig erfolgte, daß den Po⸗ len keine Zeit mehr blleb, dieſe wichtigen Flußübergänge zu ſprengen. Am 4. September hatten ſächſiſche Truppen nach kurzem Kampf das Städtchen Warta genommen. Oeſtlich von Warta zog ſich die mehrere Kilometer breite Niederung der Warthe mit fünf Flußarmen entlang, ein Gelände, das für den Gegner zur hartnäckigen Verteidigung wie geſchaffen war. Aber Generalleutnant Olbricht war entſchloſſen, dem Feind keine Zeit zu laſſen, um ſich zu neuem Widerſtand zu ſetzen. Perſönlich eilte er nach vorn, um den An⸗ griff an Ort und Stelle zu leiten. Auf dem Marktplatz in Warta überholte er die vorderſte Infanterieſpitze und fuhr allein mit ſeinem erſten Generalſtabsoffizier bis zur er⸗ ſten Warthebrücke am Oſtrand vor, die er unbeſetzt und unzerſtört fand. Unverzüglich ſchickte der Kommandeur ſeinen Generalſtabsoffizier zurück, um ſchnellſtens Verſtär⸗ kungen heranzuholen. Im Laufſchritt eilten die erſten raſch zuſammengerafften Truppen beran, die ſofort die er⸗ ſte Brücke nahmen und ſicherten und dann unter einem nun einſetzenden heftigen MG⸗Feuer unter Führung ihres Di⸗ viſionskommandeurs mit beiſpielloſem Schneid an zwei wei⸗ teren Stellen den Flußübergang erzwangen. In⸗ zwiſchen war der Kommandeur des vorderſten Regiments mit weiteren Verſtärkungen eingetroffen, um auf Befehl des Diviſionskommandeurs auch die beiden nächſten Fluß⸗ übergänge im Handſtreich zu nehmen. Inzwiſchen hatte ſich der Widerſtand der Polen verſtärkt, vor allem hinter der letzten Brücke, deren Schutz mehrere feindliche Panzer übernommen hatten. Da jagte unter Führung eines Unteroffiziers in einer tollen Rauchfahne ein Pak im 100⸗Kilometertempo über die Brücke vor, protzte im heftigſten feindlichen Feuer ab und ſchon fegten ſeine erſten Granaten mit ſichtbarer Wirkung gegen die feindlichen Panzer. Mit dem gleichen Schneid jag⸗ te ein deutſcher Panzerſpähwagen unter Führung des Wachtmeiſters Nieſchalk vor, dem ſich der Pionierleut⸗ nant Grelle angeſchloſſen hatte. Während die Infanterie in der inzwiſchen hereingebrochenen Abenddämmerung mehrere polniſche Angriffe im Nahkampf abſchlug, konnten die Pio⸗ niere die an den Brücken bereits angebrachten Sprengkörper unſchädlich machen. 5 Durch dieſen kühnen Handſtreich hatte General Olbricht der Armee den Weg über die Warthe geöffnet und den hier eingeſetzten Truppen tagelange und zweifellos ſehr verluſt⸗ reiche Kämpfe erſpart, die unausbleiblich geweſen wären, wenn die Polen in letzter Stunde noch die fünf Warthe⸗ brücken hätten ſprengen können. Mit dem gleichen Schwung führte General Olbricht am 9. September einen Handſtreich gegen Lowicz durch, um hier die Bzura⸗Brücke in die Hand zu bekommen und dem bereits umfaßten Gegner den Weg nach Süden zu ſperren. Nachdem General Olbricht ſeine Infanterie auf al⸗ len irgendwie erreichbaren Fahrzeugen behelfsmäßig moto⸗ riſiert hatte, brauſte er mit ſeiner Truppe nach Lowicz hin⸗ ein, wo ſein Ueberfall eine tolle Panik auslöſte. Auf dem Bahnhof wurden die Beſatzungen mehrerer feindlicher Truppentransportzüge regelrecht„verhaftet. Der kühnſte Erfolg des Ueberfalls aber war die Befreiung von 2800 verſchleppten Volksdeutſchen, denen ſomit das Schickſal ihrer Bromberger Volksgenoſſen erſpart blieb. Bei Lowicz wie bei Sochaczew ſperrt die Diviſion Olbricht drei Tage lang weit vor 1 55 Maſſe der Armee die Bzura⸗ Uebergänge und hielt ſie in ungemein ſchweren Kämpfen ge⸗ gen alle polniſchen Durchbruchsverſuche. An dem beiſpiel⸗ loſen Erfolg der Vernichtungsſchlacht im Weichſelbogen hat die Diviſion Olbricht damit einen weſentlichen Anteil.„Das perſönliche Verdienſt“, ſo äußerte Generalleutnant Olbricht, „tritt völlig zurück hinter den einzigartigen Leiſtungen mei⸗ ner Truppenführer und meiner Truppen, die wahrhaft hel⸗ denhafte Leiſtungen vollbracht haben.“ 9 Generalleutnant von Brieſen „Die Armee des Generaloberſten Blaskowitz bewegte ſich geſtaffelt gegen Warſchau, um die Flanke der Armee von Reichenau zu decken. Verzweifelt verſuchten die Polen, ſich der drohenden Umzingelung zu entziehen. Während die deutſche Armeeführung den Gegner auf dem Rückzug ver⸗ mutete, machten vier polniſche Diviſionen und mehrere Kavalleriebrigaden einen Durchbruchs ver⸗ ſuchz er 1 f in voller Stärke auf eine einzige deut⸗ ſche Division, die unter dem Befehl des Generalleut⸗ nants von Brieſen ſteht. Starke polniſche Kräfte, und zwar mehrere Batterien, Schwadronen und Kampfwagenverbände, ſind im Raume Bielawy.—Piatek—Leſzyca bereits„durchgeſickert““ Bei Leſzyca befindet ſich ein Infanterieregiment der Diviſion im ſchbberen Kampf. Zwiſchen dieſem Regiment und der übri⸗ 115 Dipiſton klafft eine Lücke von 10 km Breite. durch die ie Polen durchzubrechen verſuchen. Hier liegt am 9. Sep⸗ tember der Schwerpunkt des polniſchen Angriffes, der ſich im Laufe des Tages bis Pigtek ausdehnt, wo ſich Genergl⸗ leutnant von Brieſen mit ſeinem Stabe aufhält. Auch die Nacht bringt ſchwere Angriffe des Gegners. Ueberläufer melden, daß ſich die Polen bereits in der Flanke und im Rücken der Diviſion befinden. Generalleutnant von Brieſen entſchließt ſich daher zu einem Gegenangriff, um die Teile der Diviſion wieder zu vereinen. Bei Leſzyca ſteht das erwähnte Infanterieregiment weiter im ſchweren Kampf mit dem Gegner, der ſchon mit ſtarken Kräften die Bzura überſchritten hat. Es gelingt dem Regiment, den Feind wieder an den Fluß zurückzuwerfen, während es in der Stadt Leſzyca ſelbſt zu ſchweren Straßenkämpfen kommt. Gegen Abend muß ſich das Regiment, das minde⸗ ſtens anderthalb Diviſionen vor ſich hat, 7 km ſüdlich der Stadt zurückziehen, da ihm die Munition ausgeht. Generalleutnant von Brieſen hat den Angriff auf 5 Uhr befohlen, da Ueberläufer mit der Nachricht gekommen ſind, daß am Vormittag die Polen in Stärke von drei Diviſionen angreifen wollen. Er ſelbſt hat dem Gegner nur fünf Ba⸗ taillone e ee Der deutſche Angriff richtet ſich bn gegen Weſten, er muß jedoch bald abgeblaſen wer⸗ en, da die Diviſion Front nach Norden und Nordweſten ma⸗ chen muß, um hier den weitaus überlegenen Gegner abzu⸗ wehren. Generalleutnant von Brieſen wird ſchon zu Be⸗ ginn des Angriffes durch ein Sprengſtück am rechten Unter⸗ arm verwundet. Er läßt ſich nur einen Notverband an⸗ legen und bleibt bis mittags 13 Uhr auf dem Kampffeld. Erſt als er den Eindruck hat, daß die Schlacht gelingt, daß die Diviſion den Angriff der überlegenen polniſchen Trup⸗ pen halten wird, bis die notwendige Verſtärkung herange⸗ 1 11 iſt, begibt er ſich in ein Lazarett, um ſich verbinden u laſſen. 5 5 Generalleutnant von Brieſen, der am 3. Mai 1883 gebo⸗ ren wurde, iſt der Sohn des im November 1914 bei Brezezi⸗ ny gefallenen Generals der Infanterie von Brieſen; er trat 1904 in das Gardegrenadierregiment Nr. 2 ein, nahm am Weltkrieg als Adjutant und ſpäter in Generalſtabsſtellungen teil. Am 1. April 1934 trat er als Oberſtleutnant wieder in die Wehrmacht ein, nachdem er 1920 aus dem Heeresdienſt ausgeſchieden war, ſich inzwiſchen aber um die Aufſtellung und Ausbildung des Grengzſchutzes an der Oſtgrenze Pom merns verdient gemacht hatte. Generalleutnant Reinhardt Generalleutnant Reinhardt führte ſeine Panzerdiviſion durch ſchwierigſtes Gelände in dauerndem Kampf mit der polniſchen Kavalleriebrigade Wolynſka und der 29. polniſchen Diwiſion bereits am 8. September nach Warſchau und ſperrte dieſes nach Südweſten und Weſten ab. Während bie in die frühen Nachmittagsſtunden des 8. September die Einnahme von Warſchau ohne ernſtlichen Widerſtand ſich zu vollziehen ſchien, eröffneten polniſche Dach⸗, Hecken⸗ und Fenſterſchützen bei Einbruch der Dunkelheit überraſchend ein verzweifeltes Feuer. Dadurch ſah ſich der Kommandeur ge⸗ zwungen, die Diviſion anzuhalten, um ſeine Truppen nich! überflüſſig ſtarken Verluſten auszuſetzen. Am 9. September früh befahl Generalleutnant Rein; hardt den Angriff auf Warſchau der ſich auf zwei Straßen vollzog. Wider alles Erwarten war der Widerſtand unerhört heftig. Der Schwerpunkt des Angriffes lag bei den beiden Panzerregimentern, die vorneweg eine Breſche nach der anderen ſchluͤgen und denen die Schützen folgten. Bald zeigte es ſich jedoch, daß die Panzerkampfwagen ſich in den Straßen nicht auswirken konnten. Die Panzerſchützen und die Schützen griffen daraufhin mit Handgranaten und Pak⸗ geſchützen die ſchwerbefeſtigten und zäh verteidigten Häuſer links und rechts der Straße an. So ſchlugen ſich die Män⸗ ner der Diviſion des Generals Reinhardt bis zum Haupt⸗ bahnhof von Warſchau durch und ſtürmten hintereinander u. a. vier durch umgeworfene und mit Pflaſterſteinen bela⸗ dene Straßenbahnwagen hergeſtellte Barrikaden. Mit großem perſönlichen Schneid war Gene⸗ ral Reinhardt bei dieſem Einbruch in Warſchau in dem Reihen der vorderſten Sturmtruppe. Durch ſeine hervorragende Führung war es der Diviſion gelungen, 100 km in den Rücken des Feindes einzufallen, um ſchon acht Tage nach Beginn des Feldzuges den Feind in ſeinem Lebensnerv tödlich zu verwunden. Später griff dann die Diviſion unter dem Befehl des Generalleunants Reinhardt vom 14. bis 17. September den überlegenen Feind an der Bzura an und verlegte wei⸗ teren ſtarken Feindkräften am 18. und 19. September oſt⸗ wärts der Bzura den Abmarſch nach Oſten. In der Nacht vom 18. zum 19. September kämpfte der General mit einer kleinen, von einem übermächtigen Feind eingeſchloſ⸗ ſenen Abteilung bei Tuchowicei und erreichte nicht nur die Sprengung des Feindringes und neues Zuſammenwir⸗ ken aller Teile der Diviſion, ſondern machte auch zwei vol⸗ niſche Generale und 20000 Mann zu Gefangenen. Generalleutnant Reinhardt wurde am 1. 3. 1887 in Bautzen geboren. Am 25. 3. 1907 trat er als Fahnenjunker beim Infanterie⸗Regiment 107 ein. Den Weltkrieg begann er als Regimentsadjutant, wurde ſpäter Brigadeadſutant und fand dann in verſchiedenen Generalſtabsſtellungen Verwendung. 1937 wurde er zum Generalmajor befördert und 1938 zum Generalleutnant. Bereits im Frieden war Generalleutnant Reinhardt Kommandeur einer Panzer⸗ diviſion. J 1 5 2 Die polniſchen Kriegsgefangenen Arbeitseinſatz vorwiegend in Land- und Forſtwirtſchaft NS. Die Deutſche Arbeits⸗Korreſpondenz ſchreibt: Die deutſche Wirtſchaft läuft trotz des uns aufgezwungenen Ab⸗ wehrkampfes auf Hochtouren, da man vor allem das Export⸗ geſchäft mit den beſten Erfolgsausſichten aufrechtzuerhalten ſucht. Das verlangt ſelbſtverſtändlich auch eine erhebliche An⸗ ſpannung des Arbeitseinſatzes. Sind doch die Gefolgſchaften vieler Betriebe durch die Heereseinberufungen pedeutend ein⸗ geſchränkt worden. Als inzwiſchen die erſten Kriegsgefange⸗ nen aus Polen im Reich eingetroffen ſind, war es zu verſte⸗ hen, wenn ſich ſofort eine außerordentlich ſtarke Nachfrage nach dieſen Arbeitskräften ſeitens der Be⸗ triebsführer der verſchiedenſten Wirtſchaftszweige zeigte. Der Arbeitseinſatz der Kriegsgefangenen wird durch die Ar⸗ beitsämter, die in jedem Gefangenenlager einen Vertre⸗ ter haben, ebenſo planmäßig geleitet, wie wir es ſeit langem hinſichtlich des Einſatzes der deutſchen Arbeitskräfte kennen. Die dringendſte Aufgabe iſt aber gegenwärtig die Ber⸗ gung der Hackfruchternte. Hier ſind die polniſchen Kriegsgefangenen, ſoweit ſie bereits im Reich eingetroffen ſind, 1 01 ſofort und nahezu reſtlos eingeſetzt worden. Für andere Arbeitsaufgaben können gegenwärtige Kriegsgefange⸗ ne ſo gut wie gar nicht zur e geſtellt werden, zu⸗ mal bisher noch nicht einmal der dringendſte Bedarf an Ern⸗ tearbeitern befriedigt werden konnte. Das mag angeſichts der großen Zahl von rund 700 000 Kriegsgefangenen über⸗ raſchen. Man muß aber bedenken, daß ſich der weitaus größ⸗ te Teil von ihnen noch in der Etappe, das iſt in Polen ſelbſt, befindet und rund 200 000 auf Grund der Kapitulationsbe⸗ dingungen von Warſchau und Modlin bezw. als Volksdeut⸗ ſche bereits in ihre Heimat entlaſſen worden ſind. Zum Transport von ſo vielen Menſchen müſſen immerhin rund 700 Züge gefahren werden, und das iſt ſo einfach nicht, namentlich da unſere Verkehrsmittel ja auch noch andere Aufgaben haben. Die im Reich angelangten Polen haben ſchließlich auch noch eine ſanitäre Quarantäne zu paſſieren was eine weitere Verzögerung ihres Arbeitsein⸗ ſatzes bedeutet. „Das alles ſind natürlich Uebergangsſchwierigkeiten, die eines Tages überwunden ſein werden. Die Hackfruchternte wird auch nicht mehr lange währen. Dann wird auch der Zeitpunkt gekommen ſein, den Arbeitseinſatz der Kriegsge⸗ fangenen anderen Aufgaben zuzuwenden. An Arbeitsgele⸗ 117 hierfür wird auch im Winter kein Mangel beſtehen. llerdings werden ſich auch dann zu weit geſpannte Erwar⸗ tungen nicht erfüllen laſſen. Es darf nicht vergeſſen werden, daß der polniſche Soldat in überwiegender Zahl aus länd⸗ lichen Verhältniſſen kommt. Als V Arbei⸗ ter wird der Pole auch ſchon ſeit Jahrzehnten in Deutſch⸗ land geſchätzt, wie u. a. auch die große Zahl von 400 000 bis 500 000 polniſchen Saiſonarbeitern beweiſt, die die deutſche Landwirtſchaft in der Zeit vor dem Weltkriege alljährlich zu beſchäftigen pflegte. Dementſprechend wird die Zahl der ge⸗ werblichen Arbeitskräfte, die ſich unter den Kriegsge⸗ fangenen finden, vorausſichtlich nicht gerade groß ſein. Das wird auch die Art des weiteren Arbeitseinſatzes ent⸗ ſcheidend beſtimmen. So wird in den kommenden Winter⸗ monaten zunächſt der Arbeiterbedarf der Forſtwirt⸗ ſchaft für den Holzeinſchlag zu berückſichtigen ſein. Desgleichen werden weitere Landeskulturaufgaben, Tiefbauarbeiten und ähnliches in Angriff genommen wer⸗ den können. Im Bergbau wird der Tagebau noch am ehe⸗ ſten Kriegsgefangene erhalten. Vielleicht, daß für die Folge auch noch das Hochbaugewerbe bedacht werden kann. Ueber⸗ wiegen aber wird aus den angeführten Gründen immer der landwirtſchaftliche Arbeitseinſatz, während ſich Gewerbe und Induſtrie mit einer beſcheidenern Quote abfinden müſſen. Die Arbeitsverträge werden immer nur zwiſchen dem jeweiligen Betriebsführer und dem zuſtändigen Kriegs⸗ gefangenenlager abgeſchloſſen. Die Lohn⸗ und Arbeitsbedin⸗ gungen ſind im übrigen bei den Arbeitsämtern zu erfahren. Der verdiente Lohn wird allein an das Lager abgeführt. Die Vergütung des Gefangenen ſelbſt geſchieht ausſchließ lic, durch die Lagerverwaltung. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball. den Fußball“ Phönix Mannheim Weinheim ft. Mannheim Viernheim Vf. Neckarau 07 Mannheim 08 Mannheim Friedrichsfeld Käfertal Zandhofen Seckenheim Die Seckenheimer Fußballer gehen einen ſchweren Gang, Um„Eiſernen ſpielen morgen Sonntag: Waldhof denn Sandhofen iſt zu Hauſe ſchwer zu ſchlagen. Bis jetzt hat ſich die Seckenheimer Mannſchaft gut gehalten, ſodaß anzunehmen iſt, daß auch in Sandhofen eine annehmbare Partie geliefert wird, Eine Vorausſage iſt nicht zu machen, wenn auch an einen Sieg der Seckenheimer Mannſchaft nicht gedacht werden kann. ch. Kriegs⸗Handballrunde. Die Kriegsrunden-Handballſpiele nehmen mit denen für Ende. Dieſe den morgigen onntag angeſetzten Spielen ihr Mannſchaftsklämpfe bleiben ſomit nach der Austragung der Vorrundenſpiele ſtecken und kommen in der Nachrunde nicht mehr zum Austrag, da man in der Leitung des NS, beſchloſſen hat, Verbandsſpiele an Stelle der Kriegs— rundenſpiele anzuſetzen, um auch während der Dauer des kriegeriſchen Konfliktes den Handballſport in ſeiner Art zu pflegen. Den Aktiviſten des Handballſports und dem Nachwuchs ſoll es nicht vorweg genommen werden Meiſter— ſchaftsſpiele auch während der Kriegsdauer auszutragen. Am onntag, den 12., ſpäteſtens aber am darauffolgenden Sonntag, den 19. ds. Mts. werden die erſten Meiſterſchafts ſpiele zum Austrag kommen, welche es ermöglichen, eine deutſche Kriegsmeiſterſchaftsmannſchaft im Handball zu ee mitteln. So werden im Laufe der nächſten Tage die Tages zeitungen die Einteilung der Klaſſen und Vereine und dazu zugleich eine Terminſolge der Spiele voranzeigen. Dieſe Meiſterſchaftskämpfe müſſen bis Anſang April 1940 beendigt ſein und die ſeſtgeſtellken Gaumeiſtermannſchaf ten der Leitung des RS. zur Austragung der Endrun⸗ den um die deutſche Kriegsmeiſterſchaft bereitſtehen. Im Frühjahr 1940 nach dieſer Meiſterſchaftsrunde ſoll auch noch der Adlerpreis-Wetlbewerb unter den Gaumannſchaften zum Austrag kommen. Die Tabelle der Kriegsrundenbandballſpiele läßt die Erfolge der 1. Handballmannſchaft des Tv. 98 in beſtem Lichte erſcheinen. Mit jungen Nachwuchskräften wurden dieſe Spiele begonnen und bis zu ihrer Aufgabe durch geführt. Es fanden ſich auch hier hartnäckige Gegner, wie eg: Vfg. mit den Hie nachdrücklichſt Rivale wollen To. Friedrichsſeld und der alte ſigen auf dem Raſen; dieſe Spiele erwähnt werden, da dieſe Gegner auf eigenem Gelände bei ſatren Kämpfen nicht in der Lage waren, die Mannſchaft der 98er zu bezwingen. Mit einem Unentſchieden mußte ſich jeder der Platzherren zufrieden geben. Der heutige Stand der Tabelle zeigt an: Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Ty. Friedrichsfeld 5 4 1 0 39217 921 Ty. 98 Seckenheim 5 3 2 0 62221 82 V. f. R. Mannheim 5 3 1 1 5830 8 M. T. G. Mannheim 5 2 0 3 3042 456 Jahn Seckenheim 3 1 0 2 22231 8 To Edingen 1 1 0 3 18262 88 1 0 0 1 13239 028 cſchft. Käfertal 118er 5 Roman von Otto Haus Braun. 24 Nun ſtand Anne vor dem Bett der Förſterin, die aus ſcheuen Augen das junge Mädchen anſah und ſich über deren Hilfsbereitſchaft wunderte. „Haben Sie ſchon Ihre Temperatur gemeſſen? Nein? Nun, wenn Sie kein Fieberthermometer haben, können wir das auch ſo feſtſtellen.“ Anne legte ihre Hand auf Frau Brunzlows Stirn.„Sie haben wohl etwas erhöhte Temperatur, aber es iſt nicht ſchlimm. Nun zeigen Sie mir mal Ihre Zunge. Ein bißchen belegt, aber nicht be⸗ denklich. Haben Sie Schmerzen im Hals? Können Sie gut ſchlucken?“ „Nein, nein“, ſtottert die Frau, die bereitwillig allen Wünſchen nachkam. Anne befühlte die Mandeln, die etwas angeſchwollen waren. Dann ſah ſie Frau Brunzlow in den Hals und ſtellte feſt. daß eine leichte Rötung vorhanden war. Wir brauchen den Arzt nicht unbedingt zu bemühen. Aber ſollte bis morgen keine Beſſerung eintreten, dann muß er unbedingt kommen. Einſtweilen helfe ich Ihnen.“ Frau Hildtrud war ziemlich beunruhigt, als Anne von ihrem Morgenſpaziergang noch immer nicht zurückgekehrt war. Sie begriff das nicht. Zugeſtoßen konnte ihr doch eigentlich nichts ſein, umſomehr ſtand ſie einem Rätſel gegenüder. „Guten Morgen, Tantchen!“ Anne froh und munter. 3 Kind, wo warſt Du denn o lange? Wir haden Du ſollteſt mit uns Gäſten eine Rund⸗ Nun iſt Axel mit ihnen allein unterwegs.“ ige, liede Tante aber ich war in der Förſterei low iſt krank und dat niemand, der ihr bei⸗ Ich drte es von ihrem Manne und diy 8 fand das zwar idrer Nichte, ader doch nich! ge dre es geweſen, ſie der Mädchen wäre zu n idr deizuſteden 8 redn r in der Ordnung. Xi t und 5 * J 5 8 idr Beſcheid geſagt u rau „Na ja, dann Aber in Zukunft Anne ſad die an. Hatte ſie den 7 Frau Hildtru Bitte, mu d 2585 101 Als 8 der kommen Sonntag zum Austrag: MTG. Mannheim Tv. 98 Tſchft. Käfertal— VfR. Mannheim Tv. Friedrichsfeld—„Jahn“ Seckenheim Kriegsrunde morgen letzte Seckenheim Die Spiele werden an dem Tabellenſtand nichts mehr ändern. Die erſtgenannten Vereine der Tabelle werden beſtimmt als Sieger aus dieſen Treffen hervorgehen und ſo wird Tv. Friedrichsfeld unter günſtigerer Auswertung der Spiele die Tabellenführung nicht mehr abgeben Weiter ſpielen: Schüler: Reichsbahn Mannheim— Tv. 98 Seckenheim. Auswärtiger Sport Der Sport, der bei Kriegsbeginn zunächſt ſtark zurückge⸗ gangen war, nimmt nun wieder mehr und mehr an Umfang zu. Auch internationale Begegnungen treten wieder in den Vordergrund. Den Auftakt dieſer Kämpfe mit befreundeten und benachbarten Nationen im November bildet am erſten Sonntag dieſes Monats im Dresdner„Zirkus Sarraſani“ das Zuſammentreffen unſerer Turnergarde mit den beſten Vertretern Italiens. Zwar wird der Kampf auf italieniſchen Wunſch nicht nach Punkten gewertet, aber die Tauſende werden bei dieſer glanzvollen Beſetzung auf bei⸗ den Seiten— Landesmeiſter und Olympiaſtieger hier wie dort— doch auf ihre Koſten kommen. i Im Fußballſport wird in einigen Gauen bereits um die erſte Kriegsmeiſter⸗ ſchaft gekämpft. Der Gau Südweſt begnügt ſich vorläufig noch mit Städteſpielen, und zwar ſteigt die zweite Runde des Städteturniers mit den Begegnungen Frankfurt— Lud⸗ wigshafen, Worms/ Frankenthal— Wiesbaden Mainz und Darmſtadt— Offenbach. Mit den Rundenſpielen in den Kreiſen Kaſſel, Hanau, Friedberg, Rhön uſw. werden die Fußballkämpfe in Heſſen fortgeſetzt. Internationale Bedeu⸗ tung hat der in der Reichs hauptſtadt ſteigende Städtekampf zwiſchen Berlin und Sofia. Intereſſant iſt die Begegnung alb, weil die Bulgaren faſt die gleiche Vertre⸗ als Länderelf gegen Deutſchland nur 1:2 Verſchiedenes 8 üblichen Runden⸗ und Freundſchaftsſpiele gibt es wieder im Handball, Hockey und Rugby. Aber auch hier wird ja bald die Kriegsmeiſterſchaft beginnen.— Der Pferdeſport geht in dieſem Jahre langſam ſeinem En⸗ de zu. Nur Berlin⸗Karlshorſt, Mülheim(Ruhr) und Wien warten am Sonntag noch mit Galopprennen auf.— Gau⸗ offene Turnjere der Amateurringer richtet im Gar Südweſt Viktoria Frankfurt⸗ Eckenheim, der Verein unſeres Halbſchwergewichtsmeiſters Max Leichter, im Leicht⸗ und Halbſchwergewicht aus. Der Dresdner Berufboxer Rudolf Kretſchmar, unſer früherer Leichtgewichtsmeiſter, be⸗ Kampf gegen den guten ſtreitet in Odenſe(Dänemark) einer Dänen Carl Anderſen. Kernſpruch Du darfſt nicht nur aus Heute denken! Du darfſt nicht deine Kraft verſchenken An Dinge, die wie Spreu verwehn! Und wenn dich kauſend Sorgen drücken: Du mußt mit wachen, hellen Blicken Nach vorwärks in die Jukunft ſehn! Und mußt den unbekannten Weiten Voll Trotz und Muk enkgegenſchreiten Und fleißig rühren deine Hand! Hoch über allem Jeitgeſchehen Steh' deines Volkes Wohlergehen Und deiner Kinder Jukunfksland! ſich zu haben. War die Erkrankung der Förſtersfrau nich! eine gute Gelegenheit, ſie auf einige Zeit zu entfernen? „Wenn Du das verſprochen haſt, liebes Kind, dan kann ich natürlich nicht hinterher nein ſagen. Alſo gut, Du ſollſt Deinen Willen haben, Du liebe, kleine Samariterin.“ „Danke viel Tantchen! Denke doch mal, in der Förſterei hab cht einmal ein Fieberthermometer und ich bin ſicher, daß auch Paula nicht damit umzugeher wüßte, von allen anderen ganz zu ſchweigen.“ Sie ſprach ordentlich aufgeregt vor lauter Hilfsbereit⸗ ſchaft und Freude, helfen zu können, daß ihre Augen leuch⸗ teten, als ſei ihr ein großes Glück widerfahren. che auch noch fort, nachdem Frau Brunzlom iſſen hatte. Die Förſtersleute hatten das ige Mädchen ſehr liebgewonnen, und ſie hatten ein⸗ herzliche Freundſchaft miteinander geſchloſſen. Doch darüber ſprach Anne im Schloß nie. Von ſelbſt ſchlug ſie das Thema nicht an, und die anderen fragter nach nichts. Frau Hildtrud war vollkommen zufrieden wenn Anne ihr kurz berichtete, wie es drüben auf„Rote a Intereſſen ſtanden ganz in re * Bett 5 M Tanne“ ging. Ihre eigenen Vordergrund ihres Intereſſes. Acht Tage waren die Goldingens nun ſchon auf dem Schloß, aber eine Entſcheidung, ob Helva Axels Frau wer den würde, war noch nicht gefallen. Dabei ſchien es Frar Hildtrud. als od die Tochter des Salpeterkönigs nur dar auf warte, einen Antrag zu erhalten. Axel aber erklärt ſeiner Mutter, daß Helva ſeltſamerweiſe die Unterhaltung ſtets auf ein anderes Thema bringe, ſobald er einen An⸗ lauf unternehme, und daß Ungeduld in einer ſo heikler Angelegendeit verhängnisvoll werden könnte. Das war ar r 5 der Hauptgrund für 8 te, unſinnige A ektretär, i Pre drechen. „ eee.—— Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart Jeden Werktag wiederkehrende Programmnummern: 6 Morgenlied, Zeit, Nachrichten, Landwirtſchaft, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert, dazwiſchen: 7 bis 7.15 Nachrichten(deutſch); 7.50 Für dich daheim; 8 Gymnaſtik; 8.20 Volkslieder, 8.90 Sendepauſe; 1130 Volksmuſik und Bauernkalender; 12 Mit⸗ tag rt, dazwiſchen: 12.30 bis 12.40 Nachrichten(deutſchh, 12. 12.50 Nachrichten(franzöſiſch); 13 Mittagskonzertz 14 jrichten(deutſch), anſchließend: Schallplatten; 14.30 Nachrichten(franzöſiſch), 6 Schallplatten; 16 Mu⸗ ſik am Nachmittag; 17 Nachrichten(deutſch), anſchließend: Schallplatten; 17.30 Nachrichten(franzöſiſch), anſchließend: challplatten; 18 Aus Zeit und Leben; 19 Nachrichten(fran⸗ ſiſch); 19.45 Politiſche Zeitungs⸗ und Rundfunkſchau: 20 lbendkonzert, dazwiſchen: 21.10 Nachrichten Sonntag, den 5. November GG 2 8 D 4.30 Nachrichten(franzöſiſch), 14.45 U⸗Boot am Feind; 15.15 Muſik zur Kaffeeſtunde; 16 Muſik am Sonntagnachmittag; 17 Nachrichten(deutſch), an⸗ ſchließend: Schallplatten; 17.10 Großes Wunſchkonzert für die Wehrmacht dazwiſchen: 17.30 Nachrichten(franzöſiſch); 19 Nachrichten(franzöſiſch); 20 Nachrichten(deutſch): 20.15 Politiſche Zeitungs- und Rundfunkſchau 20.30 Abendkonzert, dazwiſchen: 21.10 Nachrichten(franzöſiſch)) 22 Nachrichten Montag, den 6. November 15.15 Kleines Konzert; 15.45 Aus dem Skizzen buch der Heimat: Wo die Harmonika entſteht; 18.15 Franzöſiſche Mu⸗ ſik; 19.10 Berichte; 1930 Zwiſchenmuſik. Dienstag, den 7. November 15 Hör mit mir— von drei bis vier; 18.15 Franzöſiſche Muſik; 19.10 Berichte; 19.30 Zwiſchenmuſik. Mittwoch, den 8. November Igel„Stachel“ die Kreuzotter„Giftig“ heſieg⸗ Kleines Konzert; 15.45 Das Paradies am Neckak; öſiſche Muſikz 19.10 Berichte; 19.30 Zwiſchenmuſik. 15 Wie der 15.30 Reichsſender Frankfurt a. M. Sonntag, den 5. November 6 Hafenkonzert; 8 Wir ſingen den Sonntag ein; 8.40 Dich⸗ ter unſerer Zeit; 9 Gläubiges deutſches Herz, Stunde der Beſinnung am Feiertag; 9.50 Heitere Melodien: 11 Konzert; 12 Mittagskonzert, dazwiſchen: 12.30 Nachrichten; 13 Muſik am Mittag; 14 Nachrichten; 14.15 Uns gehört der Sonntag: 15 Für unſere Kinder; 15.30 Volkstum und Heimat; 16 Wunſchkonzert für die Wehrmacht, dazwiſchen: 17 Nachrich⸗ ten(deutſch) 17.30 Nachrichten(franzöſiſch), 19 Nachrichten (franzöſiſch); 20 Nachrichten(deutſch); 20.15 Uebertragung vom Deutſchlandſender, dazwiſchen: 20.15 Politiſche Zei⸗ tungsſchau, 2.10 Nachrichten(franzöſiſch), 22 Nachrichten Montag, den 6. November 9.30 Schulfunk; 10 Kleine Ratſchläge für den Garten; 10.15 Frohe Weiſen; 11 Kammermuſik; 14.15 Das Stündchen nach Tiſch; 15 Zwei Stunden bei unſeren Verwundeten; 17.10 Muſikaliſche Kurzweil; 18 Klingende Liebesgaben; 19.10 Konzert.. Dienstag, den 7. November 9.30 Schulfunk; 10.15 Frohe Weiſen; 11 Muſik am Vor⸗ mittag; 13 Mittagskonzert; 14.15 Das Stündchen nach Tiſch; 15.45 Von Rhein und Saar, Gedichte und Erzählungen; 16.30 Bücher für unſere Soldaten; 17.10 Muſikaliſche Kurz⸗ weil; 18 Ruf ins Land; 18.15 Konzert. Mittwoch, den 8. November 20 Muſtk am Vormittag; 10.15 Sendepauſe; 11 Froh 14.15 Zauber der Melodie; 15.30 Schulfunk; 17 yrmacht ſingt; 18 Konzert. 2 15 3 Die We „Ich verſpreche Dir, daß Du noch heute abend meine Verlobung mit Helva bekanntgeben kannſt.“ „So widerwärtig ſind Dir die Ortelshoffs! Nun gut, mein Junge, ſo werde ich mich entſchuldigen laſſen.“ Als man Herrn Fengler die Nachricht brachte, daß Frau von Staffenberg ſich leider unpäßlich fühle, bat er durch den Diener um die Genehmigung, die Beſitzung und die Einrichtung nochmals in Augenſchein nehmen zu dürfen. Er entfeſſelte damit bei Axel einen neuen Sturm der Entrüſtung; Axel ließ ihm ſagen, daß niemand Zeit habe, ihn herumzuführen. Worauf Herr Fengler wiederum ant⸗ wortete, daß er von dem liebenswürdigen Angebot, ihn herumführen zu laſſen, keinen Gebrauch zu machen gedenke, ihm genüge die Genehmigung, das Gut allein beſichtigen zu dürfen. as war am Vormittag. Am Nachmittag ſah Axel zu r Überraſchung dieſen Herrn Fengler weit draußen f Feld mit ſeinem Auto halten, als er mit den i vorbeikam. Er hätte ihn zur aber die Auf dem Auf frag as er hier treibe, en Gäſte verbot ihm das. Gutshof angekommen, ſchickte er jedoch den Inſpektor zu Fengler hinaus. Aber dieſer war inzwiſchen abgefahren und nicht mehr aufzufinden. Es geſchah daher alles andere als aus eigenem Antrieb, daß Axel ſich lebhafter um Helva bemühte. Er mußte end⸗ lich bei ihr zum Ziel kommen. Sie ſaßen allein auf der Terraſſe. Frau Hildtrud und Geo von Goldingen hielten ihr Mittagsſchläfchen. Anne war wie üblich im Forſthauſe. Axel wartete auf einen paſſenden übergang zu ſeinem Thema, als Helva ſagte: „Morgen kommt unſer Auto aus der Reparatur. Papa bat vorhin telefoniſch angefragt und die feſte Zuſicherung erhalten, daß es fertig ſein wird.“ Das war für Axel ein Grund mehr, alle Bedenken bei⸗ ſeite zu laſſen. Schon? So ſchnell ſoll die ſchönſte Zeit meines Lebens vorüber ſein?“ ſagte ſich zuſammen.„Fräulein Helva, wenn Sie von hier fort⸗ gehen, wird mich nichts mehr freuen, das Leben wird mir öde und troſtlos vorkommen.“ Ste lächelte verſunken vor ſich hin. Dann hob ſie den Kopf und ſah ihn mit einem ſeelenvollen Blick an. 5 Auch für mich wird mein Beſuch bei Ihnen zu den ſchönſten Tagen meines Lebens gehören.“ „Sie haben Staffenberg ein klein bißchen liebgewon⸗ nen?“ fragte er mit großer Wärme. Sehr ſogar! Ich finde es wundervoll!“ Mit ſchnellem Griff faßte er ihre Hand und umſchloß E deißem Druck, beugte ſich zu ihr und ſuchte ihren Blick. Selva, Sie wiſſen, daß ich Sie ſeit jenem erſten Tage in Venedig mit der ganzen Glut meines Herzens liebe. Jeder meiner Blicke, jedes meiner Worte, hat es Ihnen geſagt. Sie werden mir glauben, wenn ich Ihnen geſtehe, Daß es mein ſebnkichſtet Wunſch iſt. Sie für immer, als Serrin von Schloß Staffenderg, dei mir zu behalten. Sagen Sie nicht nein! Erfüllen Sie meine Bitte und Werden Sie meine Freak er wie bedrückt. Doch dann raffte er erlams Aeimmbbir (11. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Marjorie Clifford fordert Hans Haberland auf, mit ihm zu tanzen. Als ſie jedoch weiter ihren Launen freien Lauf läßt, bricht er den Tanz ab. In ſpäter Stunde zieht die Jugend, Marjorie und Haberland an der Spitze, in den Privatzoo der jungen Frau. In ihrem Uebermut reizt ſie einen Löwen. Haberland, der das Unheil kommen ſieht, reißt ſie von den Gitterſtäben zurück und die zuſchlagende Pranke des Löwen trifft ihn an der Schulter. Um kein Aufſehen zu erregen, bringt Hans Haberland Marjorie in ihre Wohnung. Er hat ihr verſprechen müſſen, nicht ſort⸗ zugehen. Ermüdet iſt er eingeſchlafen, als er plötzlich zwei Arme um feinen Hals fühlt.„Danke“, murmelt eine Stimme dicht an ſeinem Ohr. Zwei weiche Lippen preſſen ſich auf ſeinen Mund. Einen Tag ſpäter bekommt Haber⸗ land den Beſuch ſeines Chefs. Clifford erkundigt ſich angelegentlich danach, ob er zufrieden mit ſeiner Woh⸗ nung iſt. Hans Haberland ſchießt jäh das Blut ins Geſicht. Alſo Marjorie Clifford hat geplaudert, und dies ſoll die Belohnung ſein für ſeine Heldentat!„Wenn Mylord ge⸗ ſtatten, ziehe ich vor, hier wohnen zu bleiben“, ſagt er ſteif.„Meine Kollegen wohnen ja auch hier.“ Cliffords prüfende Augen richten ſich auf den jungen Mann, der ihm gegenüberſitzt. Nicht unfreundlich, aber beſtimmt entgegnet er:„Sie ſind mein Chefingenieur. Ich wünſche, daß Ihre Umgebung der Stellung entſpricht, die Sie bei mir einnehmen. Auch Ihr Vorgänger hat ſein eigenes Haus gehabt.“ „Verzeihung— aber Whitefield war verheiratet!“ Clifford ſchiebt dieſen Einwurf mit einer Handbewe⸗ gung beiſeite.„Ich bitte Sie, ſich meinem Wunſch zu fügen“, erklärt er mit der ihm eigenen unbeweglichen Höf⸗ lichkeit, gegen die es weniger einen Widerſpruch gibt als gegen einen Befehl.„Soviel ich weiß, muß das in Frage kommende Haus erſt etwas in Ordnung gebracht werden. Solange haben Sie wohl die Güte, hier wohnen zu bleiben.“ Hans Haberland verbeugt ſich ſtumm. Ein paar Minuten rauchen beide ſchweigend ihre Zigaretten und ſehen in die Glut des Kamines, dem eine behagliche Wärme entſtrömt. Nach einer Pauſe beginnt abermals Lord Clifford. „Wir hatten geſtern eine kleine Meinungsverſchieden⸗ heit. Ich habe inzwiſchen eingeſehen, daß Sie im Recht find, Mr. Haberland, und ſtehe nicht an, Ihre Anordnun⸗ gen gutzuheißen.“ Wieder ſchießt Hans Haberland das Blut ins Geſicht, und wieder verbeugt er ſich ſtumm. 8 Nun ſtreift Cliffords Blick Haberlands Arm in der Schlinge. „Wie ich hörte, haben Sie geſtern einen Unfall gehabt, Mr. Haberland, an dem meine Tochter nicht ganz ſchuld⸗ los iſt. Es tut mir ſehr leid. Haben Sie einen Arzt zu Räte gezogen?“ „Aber es iſt ja gar nicht der Rede wert, Lord Clifford!“. „Man ſoll mit ſolchen Dingen nicht ſpaßen. Ich werde Ihnen meinen Arzt ſchicken. Widerſprechen Sie nicht! Ich weiß, Sie ſind ein Dickkopf! Es war unrecht von meiner Tochter, Sie einer ſolchen Gefahr auszuſetzen. Ich bitte Sie deshalb um Entſchuldigung.“ Lord Clifford erhebt ſich bald, nachdem ſie noch ein bißchen über berufliche Dinge geſprochen haben. Hans Haberland begleitet ihn hinunter zu ſeinem Wagen. Er iſt ſich nicht bewußt— und wenn er es wüßte, würde es ihn nicht kümmern—, daß hinter den Vorhängen der Fenſter viele Augen ihn beobachten. Auch Männer können neu⸗ gierig ſein— ſogar ſehr neugierig. Denn hier iſt ein Reich der Männer. Während Hans Haberland pfeifend die Treppe zu ſei⸗ mer Wohnung wieder hinaufſteigt, fällt ihm ein, daß er faſt immer unter Männern gelebt hat. Natürlich ſind auch Frauen in ſeinem Daſein aufgetaucht, ſogar eine ganze Anzahl, aber ſie waren eine mehr oder weniger angenehme Zugabe, ohne daß die männliche Atmoſphäre ſeines Lebens davon beeinträchtigt worden wäre. Schade— oder Gott ſei Dank? Er kann es in dieſem Augenblick nicht entſcheiden. *. Cordula ſchreibt: „Lieber Hans, lieber, einziger Freund! 5 Manchmal denke ich jetzt, ich habe wirklich keinen anderen Freund auf der Welt als Dich. Du weißt, wie ich meine kleine Muſchi liebe, aber ich darf ihr doch nichts ſagen, was ſie aufregen könnte, muß immer ein fröhliches Geſicht machen, auch wenn mir gar nicht danach zumute iſt. Und mit Vater kann ich nicht mehr reden wie früher. Ich gebe mir Mühe, nicht böſe auf ihn zu ſein, doch es iſt jetzt ſo vieles, was mich von ihm trennt. Nur unſer guter, alter Braumüller hat Verſtändnis für mich, ſoweit das in ſeinen Jahren möglich iſt. f Aber ich will Dir nichts vorjammern, mein Freund. Geſchäftlich vor allem ſcheint kein Grund vorzuliegen. Die Haberlandwerke erholen ſich, da iſt kein Zweifel. Einlie⸗ gend ſchicke ich Dir die letzte Monatsbilanz. Du wirſt daraus erſehen, daß es aufwärts mit uns geht. Herr dos Santos verſteht den Kundenfang. Es ſcheint auch ſein Ehrgeiz zu ſein, im Städtchen . eine Rolle zu ſpielen. Vater mußte ihn beim Bürgermeiſter Poſer und anderen namhaften Leuten einführen, und da man in den Kreiſen gegen geheimnis⸗ volle Ausländer etwas zurückhaltend iſt, hat er Vater veranlaßt, eine Geſellſchaft zu geben, wozu alles einge⸗ laden wird, was gut und teuer iſt. Wie geſagt, es geht aufwärts. Aber ich trau' dem Frieden nicht. Soviel verſtehe ich doch auch vom Betrieb, Am zu wiſſen, es kann auf die Dauer nichts nützen, wenn alte, verroſtete Maſchinen ein bißchen friſch aufgemöbelt werden, ſtatt daß man ſie durch neue, zeitgemäße erſetzt. Aber Böttcher hat geſagt, die alten Maſchinen wären noch tadellos, und was Böttcher ſagt, darauf ſchwört unſer Teilhaber. Der gute dos Santos hat ja keine Ahnung von Maſchinen, und auf Vater hört er nicht, und leider iſt Vater zu energielos, um ſeinen Willen durchzuſetzen. Drei Tage ſpäter. Ich muß meinen Brief in Abſätzen ſchreiben. Beruf und häusliche Pflichten ſind ein bißchen viel. Die Vorbe⸗ reitungen zu unſerer Geſellſchaft nahmen mich völlig in Anſpruch. Ich fühlte mich doch verantwortlich, daß alles klappt. Nun, es hat geklappt, und ich bin ordentlich ſtolz darauf. Faſt alle ſind gekommen, wir hatten kaum eine Abſage, und das Haus Haberland ſtrahlte in altem Glanz. Etwas vergällt wurde mir das Vergnügen durch Herrn Ruiz dos Santos, der darauf beſtand, ſich wie eine Klette an meine Seite zu heften. Nur bei Tiſch konnte er mir nichts anhaben, denn ich hatte ihn möglichſt weit von mir weggeſetzt und ihm Erika Poſer zur Tiſchdame ge⸗ geben in der Hoffnung, ſein Ehrgeiz, die Bürgermeiſters⸗ tochter neben ſich zu haben, würde ſeine ſogenannte Zu⸗ neigung zu mir beſiegen. Das war leider eine Täuſchung, trotzdem Erika ihm ſchöne Augen machte. Die Frauen ſind ja alle hinter ihm her, aber die Männer mögen ihn nicht, das habe ich ſchon gemerkt. ! 75 N f Zeichnung: Näthe— M. „Wie kommen Sie dazu, an meinen Worten zu zweifeln, Mr. Haberland? Ich beabſichtige nicht, mit ihnen eine Ausnahme zu machen.“ Beim Tanzen wollte er zärtlich zu mir werden, aber ich habe ihm geſagt, daß ich ihn ſtehenlaſſen und keinen Schritt mehr mit ihm tanzen würde, wenn er ſich nicht anſtändig benähme. Ich kann es nicht ausſtehen, wenn er mich mit ſeinen gierigen Augen anſieht. Ich ſage ihm ja immer gehörig meine Meinung, auch was ich über ſeine Maßnahmen in der Fabrik denke. Dann lächelt er honigſüß und ſäuſelt:„Fräulein Cordula, Sie ſind nie reizender, als wenn Sie mit mir zanken!“ Was will man da machen! Ich habe ein Mißtrauen gegen den Menſchen, obgleich er bis jetzt noch nichts Verdächtiges getan hat. ch denke immer, eines Tages werde ich etwas entdecken, und deshalb halte ich die Augen offen. Ja, mein lieber Hans, ſo ſieht es in der Heimat aus, der Du ſo treulos den Rücken gewendet haſt. Für immer? Ach, ich will lieber gar nicht fragen! Schreibe mir und er⸗ zähle mir von Dir. Wie weit biſt Du mit deiner Lokomo⸗ tive? Laß Dich nicht entmutigen, auch wenn nicht gleich alles nach Wunſch gebt. Aber ich kenne Dich ja! Hinder⸗ niſſe können Dich nicht ſchrecken. Und wie Du mir Clif⸗ ford ſchilderſt, iſt er der richtige Mann, um Verſtändnis für Dich zu haben. 5 Kurzſchluß. Die Poſt wird eben gebracht. Ich ſchreibe nämlich ganz unvorſchriftsmäßig im Büro, denn zu Haus komme ich noch weniger dazu. Die kleine Muſchi beklagt ſich ohnedies, daß ich nie Zeit für ſie hätte. Laß bald von Dir hören, mein Freund! Meine Ge⸗ danken ſind immer bei dir. Herzlichſt Cordula.“ Haus Haberland ſteckt den Brief in ſeine Bruſttaſche und wirft einen Blick auf das Bild, das Cordula ihm kürz⸗ lich geſchickt hat. Liebes, blondes deutſches Mädel! Wie klar ſind die Augen, wie herzlich der Ausdruck in dem jun⸗ gen Geſicht! Da iſt nichts Verwirrendes, Beunruhigens, da braucht ein Mann keine Ueberraſchungen zu befürchten, die ihn aus ſeinem ſeeliſchen Gleichgewicht oder in zu nahe e mit der Tatze eines Löwen bringen kön⸗ nen. Oder iſt das vielleicht der eine kleine Mangel bei Cordula, daß man ihrer zu ſicher iſt, daß ſie keine Rätſel zu raten aufgibt? Oh, hol's der Geier! Er hat anderes zu tun, als ſich über Cordulas und Marjories den Kopf zu zerbrechen! Die Lokomotive, die jetzt nach ſeinen Plänen gebaut wird, fängt immer mehr an, Beſitz von Hans Haberland zu ergreifen. In ſeinen Freiſtunden ſucht er nicht mehr den behaglichen Feuerplatz in ſeinem Junggeſellenheim auf, und auch im Klub wird er ein ſeltener Gaſt. Wenn er nicht in der Maſchinenhalle ſteckt, ſitzt er an ſeinem Kon⸗ ſtruktionstiſch, den Kopf in Pläne und Berechnungen ver⸗ graben, und oft leuchtet das Licht in ſeinem Büro die ganze Nacht hindurch. Auch um ſeinen Umzug in ſein neues Heim kümmert ſich Hans Haberland herzlich wenig. Als er in ſein neues Haus eintritt, reißt er aber doch die Augen auf. Er befindet ſich in einer Eingangshalle, die nicht nur geſchmackvoll, ſondern mit Luxus ausge⸗ ſtattet iſt. Ein Diener kommt ihm entgegen und nimmt ihm Hut und Mantel ab. Stumm geht Hans Haberland durch die Räume des Hauſes, die der Eingangshalle in nichts nachſtehen. Es fehlt nichts, um die Illuſion von Reichtum und Ueppigkeit zu erwecken. Hans Haberland aber fühlt nur tiefſtes Unbehagen. Was fiel Clifford ein, ihm ein Haus auszuſtatten, als ob er ein Filmſtar wäre! Im Wohnzimmer ſteht eine Couch mit ſeidenen Kiſſen.„Lotterbett“, nennt Hans Haberland ſolch ein Möbel, doch ihm iſt jetzt nach allem anderen zu⸗ mute als nach Faulenzerei mit dem weiblichen Zubehör, das zu ſolchen Lotterbetten paßt. Er nimmt ſich vor, ſeinen Brotgeber gleich am nächſten Tag zur Rede zu ſtellen und das Filmſtarhaus höflich, aber energiſch abzulehnen. Zunächſt kommt es nicht dazu, denn Lord Clifford ißt verreiſt. Aus Oppoſition ſchläft Hans Haberland auf dem harten Sofa in ſeinem Konſtruktionsbüro und geht mor gen in die öffentliche Badeanſtalt des Werkes. Sein neues Heim ſucht er nur auf, wenn er etwas von ſeinen Sachen braucht. Zum erſtenmal in ſeinem Leben hat ſich Hans Haberland vorgenommen zu ſparen, und es liegt in ſeiner Natur zu halten, was er ſich vorgenommen hat. Irgend⸗ eine innere Gewißheit iſt in ihm, daß die Haberlandwerke ihn eines Tages doch brauchen werden, und dann will er nicht ein zweites Mal mit leeren Händen daſtehen. Nach Cliffords Rückkehr erſucht Hans Haberland ihn um eine Unterredung, die ihm ſofort gewährt wird. Doch trifft er bei ſeinem Brotherrn auf wenig Verſtändnis. „Das iſt Ihre Dienſtwohnung!“ erklärt Clifford „Auch Ihr Vorgänger hat eine Dienſtwohnung gehabt, und ich beabſichtige nicht, mit Ihnen eine Ausnahme zu machen.“ „Verzeihung, Lord Clifford, gehören die Einrichtung und das Perſonal auch mit zur Dienſtwohnung?“ „Da Sie Junggeſelle ſind— gewiß. Wenn Sie hei⸗ raten wollen, bekommen Sie eine einmalige Aufwandsent⸗ ſchädigung und können ſich Ihre Möbel und Ihre Dienſt⸗ boten nach eigenem Geſchmack ausſuchen, falls Sie nicht vorziehen, das Beſtehende an Stelle der Aufwandsentſchä⸗ digung zu übernehmen.“ „Und das ſind wirklich die feſtſtehenden Gepflogen⸗ heiten der Cliffordwerke?“ a Lord Clifford runzelt leichr die Stirn.„Wie kommen Sie dazu, an meinen Worten zu zweifeln, Mr. Haber⸗ land? Ich beabſichtige nicht, mit Ihnen eine Ausnahme zu machen— weder nach der einen noch nach der anderen Seite. Sie können nicht verlangen, daß Ihretwegen die Grundſätze in den Cliffordwerken umgeſtoßen werden.“ Es nutzt nichts, Hans Haberland muß unverrichteter Sache abziehen und der Nutznießer des Filmſtarhauſes bleiben. Ja, als er bei Direktor Marſhall und einigen anderen der erſten Angeſtellten horcht, werden ihm Clif⸗ fords Angaben beſtätigt. Niemand will ſich den Mund verbrennen und zugeben, daß mit echten Teppichen, antiken Möbeln und Bibliotheken ſonſt bedeutend ſparſamer um⸗ gegangen wird. Auf jene geheimnisvolle Weiſe, die allen Gerüchten anhaftet, wird allerhand über den deutſchen Chefingenieur in Verbindung mit der Clifford⸗Tochter gemunkelt. Nie⸗ mand weiß etwas Genaues, niemand hat die beiden zu⸗ ſammen geſehen, aber das Gerücht iſt da und verſteigt ſich bei beſonders phantaſiereichen Gemütern ſogar zu der Vermutung einer bevorſtehenden Heirat des Deutſchen mit der Millionenerbin. Hans Haberland wäre ſehr erſtaunt geweſen, wenn ihm von dieſem Gerede etwas zu Ohren gekommen wäre. Aber wie das gewöhnlich iſt, die am nächſten Beteiligten erfahren nichts von dem Glück, über das ſich die übrige Welt bereits einig iſt. Seit der denkwürdigen Nacht im Raubtierhaus hat Haberland Marjorie Clifford nicht wiedergeſehen. Er erfährt nur zufällig durch ein Fern⸗ geſpräch, daß Clifford in ſeiner Gegenwart führt, daß Marjorie in Paris iſt und einen kleinen Abſtecher nach Kairo beabſichtigt. Aber eines Tages iſt ſie wieder da, überraſchend und unerwartet, und wie am erſten Tag ihrer Bekanntſchaft bringt ſie Verwirrung und Unordnung in Hans Haberlands Leben. Es iſt nun Ende November und ein richtiges troſt⸗ loſes engliſches Matſchwetter. Hans Haberland ſitzt am Steuer ſeines Wagens und fährt nach Haus. Er hat heute einen Brief von Cordula erhalten, der ſeine Gedanken be⸗ ſchäftigt und ihn von ſeiner Arbeit ablenkt. Cordula ſchreibt, ob denn keine Möglichkeit wäre, daß ſie ſich Weih⸗ nachten ſähen. Heiligabend könne ſie freilich nicht weg von zu Haus, aber die beiden Feiertage ſtänden ihr zu einem kleinen Winterſpoxrtausflug frei. Es wäre herrlich— es wäre ganz unvorſtellbar ſchön, wenn ſie ſich dann treffen könnten. N N 8 Nun gibt es nicht zwei Weihnachtsfeiertage in Eng⸗ land, aber natürlich könnte er ſich frei ma er augenblicklich mit Haut und Haaren ſeiner Arbeit, daß jede Störung, jede Unterbrechung ihm läſtig iſt. Aber es wäre gut, das liebe blonde Mädel wiederzuſehen. Und es wäre auch gut, einmal mündlich von ihr über die Zuſtände zu Haus zu hören. (Fortſetzung folgt.) e bnd in ade Ae e e Illld ils Gpfer bereitete! Duls bewelſen wir mir der 2. Nrichsſtrußenſammlung am und 5. November 1————— 389 n. Nur gehört 5 00 N — * 1 5 5 * 1 5 5 1 9 f 1 17 1 1 4. „ 8 n 1 1 a 1 is Vom Plätteiſen und den Waſſer⸗ kobolben Das dicke Plätteiſen auf dem Bord in der Wäſche kammer rutſchte empört ein winziges Stück nach vorn Nicht auszuhalten war dieſes Gewiſpere und Gekichere da unten im Wäſchekorb! „Wartet nur ab, ich erwiſche euch doch noch!“ ſtöhnte es„wenn ich nur bloß erſt recht in Glut wäre!“ „Haha, hihihi!“ kicherte es wieder. In der ange— feuchteten Wäſche im Korbe ſaßen winzig kleine Waſſer— kobolde und hielten ſich die Bäuche vor Lachen.„Du willſt uns kriegen? Du biſt ja viel zu dick und langſam!“ Das Plätteiſen begann, vor Wut ordentlich etwas warm zu werden. Wenn es doch nur ſchon Veſperzeit wäre, danach ſollte doch Eva heute plätten! „Eva! Eva!“ Frau Meixner ſchaute in jedes Zim— der, bis ſie ſchließlich Eva oben, am Fenſter ihres kleinen Zimmerchens, entdeckte. Sie war in ein Buch vertieft, hatte rote Backen und war ganz heiß vom eifrigen Leſen „Nun lieſt du ja ſchon wieder, und du hatteſt doch verſprochen, mir heute zu helfen!“ ſagte Frau Meirner vorwurfsvoll. Eva wurde noch röter, ſo daß ſie faſt wie eine Tomate ausſah. „Oh, Mutter, es iſt doch eine ſoboo ſpannende Ge⸗ ſchichte!“ „Fang nur ſchon mit den Taſchentüchern an. Die Hemden und die Schürzen plätte ich nachher ſelbſt!“ rief Frau Meixner ihr noch zu und lief ſchnell hinunter, um nach dem Herd zu ſehen. Eva fing an zu plätten. Aber ihre Gedanken waren ganz woanders. Ob der Prinz das arme Hirtenmädchen wohl wiederfinden würde? Er hatte ſo ſchöne blonde Haare und ritt einen Rappen... Wer doch auch auf einem Rappen reiten könnte! Krrrr... Krr. zſch... Ohl, jetzt war das Eiſen heiß geworden! „Hohoho! Hohoho!“ hörte Eva plötzlich ein tiefes Lachen und„Uli.. ui..“ klang es Hangend. Ja, nun hatte das dicke Eiſen doch recht gehabt, einen Waſſer⸗ kobold hatte es doch erwiſcht! Eva ſtarrte entſetzt auf den braungelben Fleck, der ſich auf einmal ſo häßlich von dem ſchönen weißen Taſchen⸗ tuch abhob. Sie konnte allerdings nicht wiſſen, daß durch ihre Unaufmerkſamkeit das Eiſen zu heiß geworden war! „Aber Eva!“ Frau Meixner, die eben hereinkam, chüttelte den Kopf.„Wo haſt du bloß immer deine Ge⸗ danken? Nun haſt du das ſchöne Tuch ganz verſengt. Ich verde wohl doch alles allein machen müſſen.“ Bei Eva aber waren plötzlich alle Leſegedanken auf uind davon gegangen.„Muttchen, verſuch' es nur noch einmal mit mir. Ich will gewiß an nichts anderes denken und dir bei deiner vielen Arbeit richtig helfen!“ Und wirklich! Nach Verlauf von zwei Stunden orachte Eva der Mutter einen anſehnlichen Stoß ſauber geplätteter Wäſche. Der Krieg zwiſchen den Waſſer⸗ ſobolden und dem Plätteiſen war nun beendet. Und ich zlaube, wenn Eva am Bügelbrett ſteht, wird ſie es nie wieder zu einem ſolchen kommen laſſen. tragen die d/ Hochprãgung Rätſel Kameraden. Wenn der„Dreſcher“ auch nichts von„Kochkunſt“ verſteht, Tröſt' er ſich mit der Miſchung, der es ebenſo geht. Aufmerkſamer Bräutigam. Ein kleines Häuschen, dicht am See, Wünſcht Margot, meine Braut. Drum habe ich mir a und e Vor kurzem angeſchaut. Daneben ſchwärmt ſie auch gleich mir Für buntes s und a, Aus dieſem Grunde kauft' ich ihr Das ſchönſte, das ich ſah. Zahlenrätſel. An Stelle der Zahlen ſind Buchſtaben zu ſetzen, ſo daß Wörter mit folgender Bedeutung entſtehen: 1 23 4 5 6 7 8 aſſpriſcher König, . italieniſche Stadt, 838 Nordpolforſcher, 135 deutſcher Freiſtaat, S Fleiſchprodukt, 8 5 Sport, 7.8 Eigentümer, 8 5 3 1 Stadt am Ganges. Die qualſtats: Zabnpaste ̃ Chlorodont wirkt abends am besten Wa en en Sarfstber TD Sin Vordild d Wiederbersteller der Pflichterfüllung 8. iſt der freiwillige Helfer 155— des Winterhüfswerkes e krttwerte- r. Nera dk. Ber M Kreusmorträtſel. *— Waagerecht: I. griechiſcher Buchſtabe, 3. Män nername, 5. Sportgerät, 8. Giftſchlange, 9. Teilzahlung. 11. Erdart, 13. Inſektenlarve, 14. Pflanzenteil, 16. kauf männiſcher Begriff, 19. ſpaniſcher Herzog, 21. Klebemit⸗ tel, 23. deutſcher Strom, 24. Faßteil, 25. Gattung afrikan Liliengewächſe, 26. Mädchenname, 27. ſelten.— Senk recht: 1. italieniſches Fürſtengeſchlecht, 2 verſtorbener bayeriſcher Staatsmann, 3. Frauenname, 4. Muſikzeichen 6 Kriegsgott. 7. junges Haustier, 10. weiblicher Vor— name, 12. deutſche Univerſitätsſtadt, 13. Brotaufſtrich, 15. Frauenname, 17. Mädchenname, 18. Badeſtrand bei Venedig, 19. Stand, 20. Kindernahrung, 22. Erzählung 23. Gaſthofangeſtellter. Doppeltes Silbenrätſel. al an bleſ de er er faf fe fi gat heim hil hung kun le let nach ne nis no re rei ſe ſe ſe ſung ta te ten tor um zeug zie. Aus vorſtehenden 33 Silben ſind 11 dreiſilbige Wör ter zu bilden, deren zweite und dritte Silbe zuſammen wieder ein Wort anderer Bedeutung darſtellen. Die An fangsbuchſtaben der durchgehenden Wörter, von oben nach unten geleſen, ergeben außerdem den Titelhelden einen Wagner-Oper. Die dreiſilbigen Wörter bedeuten: 1 Oaſe in Südmarokko, 2. angeführte Schriftſtelle, 3. vor nehme Denkart, 4. Zuſatzunterricht, 5. Rückfahrt, 6. Rund⸗ funkbeſtandteil, 7. Produkt, 8. Einſchließung, 9. Zeitteil 10. Ausbildung, 11. Ueberdampfungsgefäß. Die zwei ſilbigen Wörter bedeuten: 1. Lendenbraten, 2. Vermächt nis, 3. Stirnfleck bei Pferden, 4. Beiſtand, 5. Fernfahrt Ausflug, 6. Scheunenboden, 7. Beſcheinigung, 8. Edel ſteinrahmen, 9. Warenabnehmer, 10. Lotterieabſchluß 11. Gebäck. Sparſtrumpf vernichten! Es iſt kein Scherz, ſondern ganz ernſt gemeint. Jede Deutſche muß es ſich zu Herzen nehmen und darf ſein er ſpartes Geld nicht mehr zu Hauſe verſtecken, er muß das ver altete, ſchädliche Ding, den Sparſtrumpf, noch heute in di⸗ Lumpenkiſte werfen. Ehe wir Sparkaſſen und Banken hatten, und bevor ga⸗ die Lebensverſicherung, die moderne Spareinrichtung, exiſtiert⸗ und zwiſchen Sparer und Wirtſchaft als Vermittler trat, wa; der„Sparſtrumpf“, der verſteckte„Wandſchrank“ oder das„ge heime Fach im Sekretär“ von Anno dazumal notwendig. Denr der Wunſch, für irgendeinen unvorhergeſehenen Fall vorzu ſorgen, war immer ſchon eine kluge Gewohnheit, die die Men ſchen als Erfahrung aus ſchweren Schickſalsſchlägen und kriege riſchen Zeiten angenommen hatten. Denn, ſo ſagt die Volks wirtſchaft, wir müſſen zeitgemäß, um es deutlicher zu ſagen veramwortungsbewußt ſparen. Geld darf nicht müßig liegen ſo wenig als wir ſelbſt; es muß gleich uns arbeiten. wenn es Nutzen öringen ſoll. Millionen Deutſche ſind mit dem beſten Beiſpiel voraus- gegangen zu ihrem perſönlichen Vorteil und zum Nutzen der 5 A. Das Mglde IcH T AN Ham! ER Se. N sk. 5 SFR GEPFIFSEu Ao Das Ac ir- 0. WIT ItbkEg ae mar das scisbex eikcn Hou 20 fon:?) 0 SAD ITZT AN ofluER Hud As UsfSHAU T, WAs fu Za TE No Suan Awo nden Ser os Teüs stk N oo d StHreg zer Hast. Suck Nic gut aus As ER 1 TusEN 20 ZUR PPLECE DER HEANDE A DD Geographiſches Aus kau, Erie Jena Eſch Kiel Jus Oder Raab Oſte Luſa Unna Aus obenſtehenden geographiſchen Wörtern ſind urch Austauſch der Anfangsbuchſtaben neue, ebenfalls zeographiſche, Namen zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben tennen dann einen Vorort von Hamburg. Auflöſungen aus voriger Nummer: Silbenrätſel: 1. Unfug, 2. Sedan, 3. Rekrut, t. Bebra, 5. Stendal, 6. Gemahl, 7. Danzig, 8. Kenner, ). Kompaß, 10. Menge, 11. Ausſaat, 12. Demmin, 13. Her⸗ nann, 14. Zentrum.— Unſere beſten Gedanken kommen zus dem Herzen. Reimrätſel: Die Karte und die Kanne machen manchen zum armen Manne. ö Die ſchönſte Zier: Braue, Bauer. ö Ergänzungsrätſel: Erna, Erlau, Erebos Ernſt, Erker. Erika, Erl, Ernani. Erbſe, Erlangen.— Auſtralien. Geographiſches Ausfüllrätſel: Ganze Wörter: 1. Stall, 2. Pokal, 3. Sloty, 4. Gemſe, 5. Odiel, 6. Dohle. Geographiſche Wörter: 1. Tal, 2. Oka, 3. Lot 4. Ems, 5. Die, 6. Ohl.— Toledo. Leicht feſtſtellbar: einen Hut. Schachaufgabe: 1. Saß-b, Keß dad, 2. Sd —ba4, Kd—eß oder anders, 3. Sb4 es oder Df3— 63,—ds —f4 matt. a: 1.„eb d5, 2. Tda dh r, Keß 6 3. Sb7— dd matt. b: 1.„ Tg dd. 2. Df3—h5 Ke5—e4. 3. Sb7—c5 matt. Vorſetzrätſel: Hamburg, Armbruſt, Parade Aargau, Rapier. Algier, Neuſalz, Damaſt, Arreſt.— Haparanda. Hier wird geſchüttelt: Jonas, Sonja. Die richtige 5 Mondsäuren und Zohnstein Wehren Sie ab durch die stork- Wirksame NIVEA-Zahnpasta die alle Vorzüge vereint. 4Oft die große fube; kleine tube: 2 Bpfr. Humor Er:„Erna, wann biſt du fertig?“ Sie:„In fünf Minuten!“ Er:„Schön! Dann werde ich noch eine Stund; ſchlafen!“ 155 Gaſt zum Hausherrn:„Aber, bitte, bemühen Sie ſick doch nicht mit dem Hinausbegleiten!“ „Aber das iſt doch gar keine Mühe... nur ein Ver gnügen!“ 5 *. „Angeklagter, haben Sie das Auto ohne jeden Helfe geſtohlen?“ „Jawohl... man kann ja keinem Menſchen trauen!“ Schluß des redaktionellen Teils. Geſamtheit. In richtigem Handeln haben ſie faſt 30 Milliarder Mark allein deutſchen Sparkaſſen und deutſchen Lebensverſiche rungsgeſellſchaften anvertraut im feſten Vertrauen nicht nur auf die mündelſichere Anlage des Geldes bei den Sparkaſſen und Lebensverſicherungsgeſellſchaften, ſondern auch in uner⸗ chütterlichem Vertrauen auf die deutſche Zukunft und die eutſche Wirtſchaf. Mit kleinſten Spareinlagen ſchaffen ſich Millionen kleiner Sparer allmählich ein beachtliches Spar⸗ kapital; mit geringen regelmäßigen Beiträgen kaufen ſich viele Millionen moderne deutſche Sparer in die Lebensverſicherung ein und ſchaffen ſich dadurch nicht nur eine Altersverſorgung, ſondern ſichern ihrer Familie ſchon mi der erſten Beitrags b ein beſtimmtes Sparkapital(die Verſicherungsſumme) elbſt für den Fall ihres vorzeitigen Todes: was eine ſolchz Sicherung gerade in kriegeriſcher Zeit bedeutet weiß jeder Mit den Spargeldern, die die Millionen deutſcher Sparer zuſam⸗ mengetragen haben, arbeitet die deutſche Wirtſchaft und führen wir den Kampf um die Zukunft unſeres Volkes Mit dem Sparſtrumpf könnten wir fetzt nichts leiſten: darum Spar⸗ ſtrumpf vernichten— heute noch Du trũgſt mit die Derantmortung oor oen tommenden Generationen tritt ein in die NSW Gut raſiert⸗ gut gelaunt! 212 7 7 14 S