8 Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für i und Umgebung. Verklündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchem Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗ A. 39. Jahrgang „Es geht um's Ganze“ „Ueber die Ermordeken vorwärks zum Sieg Zu dem Attentat im Bürgerbräukeller chreibt der Deutſche Dienſt: „Als wir die Meldung von dem Attentatsverſuch auf den Bürgerbräukeller erhielten, ſtockte uns für Sekunden der Atem. Dann aber durchſtrömte uns ein Gefühl unſagbaren Dankes an die Vorſehung. Der Führer lebt! Der Allmäch⸗ tige, der bisher unſeres Führers Weg in ſo ſichtbarer Weiſe geſegnet hat, in tauſend Schlachten und an jenem grauer Novembertag vor nunmehr genau 16 Jahren ſeine Hand ſchirmend über ihn gehalten hat, er ſchützte auch am geſtri⸗ en Tage unſeren Führer! Wenn wir immer in unſerem Innerſten davon überzeugt waren, daß uns Adolf Hitler geſandt wurde weil ihm die Erfüllung einer großen und geſchichtlichen Aufgabe geſtellt und vorbehalten wurde ſo ſind wir ſeit dem ruchloſen Attentat des geſtrigen Tages von dem felſenfeſten Bewußtſein erfüllt, daß der Führer niemals von uns gehen wird, ehe er ſein Werk vollendet hat. Sein Werk aber iſt Deutſchlands Einheit, Macht und Größe! In Ehrfurcht aber neigen wir uns vor den jüngſten To⸗ ten der Bewegung. Sie alle hörten ſoeben noch bei der Ge⸗ fallenenehrung in Ergriffenheit des Führers Wort, daß kei⸗ ner von uns wiſſen könne, ob es ihn nicht auch treffe. Nun fielen auch ſie nach einer Stunde der Weihe und nationaler Begeiſterung Sie ſtarben im wahrſten Sinne des Wortes für den Führer Denn ihm aalt dieſes Verbreßen! Ihn wollte man morden, weil man Deutſchland damit ins Herz zu treffen glaubte. Der Führer aber lebt! Für ihn ſtarben ſeine Getreuen. Möge die Welt wiſſen, daß im deutſchen Volke Millionen und aber Millionen nicht zögern würden, ebenſo wie die Ermordeten des geſtrigen Tages auch ihr Herzblut für den Führer und Deutſchland zu geben. Wer kind die Mörder? Heute wiſſen wir noch nicht im einzelnen, wie dieſe verbrecheriſche Tat vorbereitet wurde, wie ſie möglich war. Eines aber wiſſen wir, die An⸗ ſtifter, die Geldgeber, diejenigen, die eines ſo niederträch⸗ tigen verabſcheuungswürdigen Gedankens fähig ſind, das ſind dieſelben, die ſchon immer mit Meuchelmord in der Po⸗ litik gearbeitet haben: Es ſind die Agenten des Secret Ser⸗ vice! Hinter ihnen ſtehen die britiſchen Kriegshetzer und als Ohrenbläſer Juda. Wenn irgendein Ereignis die Entſchloſſenheit der deut⸗ ſchen Staatsführung, den unerſchütterlichen Siegeswillen des deutſchen Volkes, die Treue eines jeden einzelnen non uns zum Führer ſteigern konnte, dann war es dieſer Mord⸗ verſuch an Adolf Hitler. Aber England ſoll uns kennenlernen! Auf halbem Wege bleiben wir— das iſt der Schwur an der Bahre der Toten— nicht ſtehen. In den Kampf, der nun beginnt, tritt das deutſche Volk nach dieſem Ereignis wahrlich wohl vorbereitet ein. Wenn wir bisher noch Rückſicht auf Staatsfeinde genommen haben, ſo dürfte es klar ſein, daß man vom heutigen Tage an mit ihnen ſo verfahren wird, daß von ihrer Seite Leben und Sicherheit von Nationalſozialiſten nicht mehr bedroht werden können. Subjekten, die für engliſches Gold zum Ver⸗ brechen ſchreiten, wird man in Zukunft anders als bisher das Handwerk legen. Wenn das Auge auf den Feind gerich⸗ tet iſt dann muß der Rücken frei ſein. England möge ſich Nane ſein laſſen, daß wir entſchloſſen ſind, nunmehr den eind nicht aus den Augen zu laſſen. Wir wiſſen nach dieſer Tat:„Es geht ums Ganze!“ Der ruchloſe Anſchlag Wie durch ein Wunder entging der Führer dem Aktenkak München, 9 November. Zu dem ruchloſen Attentat, das verbrecheriſche Subjekte am geſtrigen Abend auf den Führer verüben wollten und das ihn wie durch ein Wunder nicht erreicht hat, erfährt DNB noch folgende Einzelheiten: Die verheerende Exploſion im Bürgerbräukeller ereig⸗ nete ſich am geſtrigen Abend etwa um 21.20 Uhr. zu einer Zeit. als der Führer ſchon den Saal verlaſſen hatte, da er wegen dringender Staatsgeſchäfte ſofort nach Berlin zurück⸗ kehren wollte. Man kann es nur als ein Wunder beseichnen, daß der Führer dieſem Attentat auf ſein Leben entging, die⸗ ſem Attentat, das zugleich ein Anſchlag auf die Sicherheit des Reiches iſt. In allen Jahren vorher war es üblich ge⸗ weſen, daß der Führer etwa gegen 20.30 Uhr mit ſeiner großen Rede begann, die meiſt um 22 Uhr erſt beendet war. Wegen der knapp bemeſſenen Zeit für ſeinen Münchener Aufenthalt war diesmal der Redebeginn um eine halbe Stunde vorverlegt worden, und die ſonſt anderthalbſtündige Rede hatte am geſtrigen Tag kaum eine Stunde gedauert. So war der Führer ſchon kurz nach 21 Uhr mit ſeigen Aus⸗ führungen fertig Nicht wie ſonſt verweilte er geſtern noch längere Zeit in kameradſchaftlichem Geſpräch mit ſeinen alten Kampfgenoſſen, ſondern verabſchiedete ſich kurz von den ihm zunächſt ſitzenden Parteigenoſſen, um mit der übri⸗ gen Führerſchaft der Bewegung die Kundgebung zu ver⸗ laſſen So allein iſt es zu erklären, daß bei der Exploſion keiner der führenden Männer der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung verletzt wurde.. Wäre der Berlauf der Beranſtaltung wie in den frühe. ren Jahren vor ſich gegangen, ſo hätten au der Stelle, an der der Sprengkörper explodierte, ſämtliche Führer der Par⸗ tei ihren Platz gebabt. Weich niederträchtig und infum an⸗ elegtes Verbrechen, das die geſamte volftiſche Führerſchaft es nationalſozialiſtiſchen Deulſchland mit einem Schlage vernichten ſollte! Freitag, den 10. November 1939 Geſtern abend war der Saal ein großer Trüm⸗ merhaufen. Dies erklärt ſich vor allem dadurch, daß die einzige, die Decke tragende Säule durch die Explosion an⸗ geknickt worden war, die Laſt des Gebälkes nicht mehr tra⸗ gen konnte und mit allem Mörtel, Träger und Balken her⸗ niederſtürzte. An der Stelle, wo die Führer der Bewegung während der Führerrede ihren Platz hatten, 11 heute ein drei Meter hoher Schutthaufen. Sieben Tote ſind durch die⸗ ſes Verbrechen zu beklagen, nicht nur Kämpfer der Bewe⸗ gung, ſondern auch eine Frau. 25 Schwerverletzte liegen in den Münchener Krankenhäuſern, darunter auch wieder eine Anzahl Frauen. Rudolf Heß war es, der zuſammen mit den Führern der Partei in München die erſten Naßnahmen zur Rettung und Bergung der Opfer veranlaßte. Wie eine Fügung der Vorſehung empfinden wir es, daß der Führer ſchon ſeinen Zug beſtieg in dem Augeablick, als ihn die ruchloſe Tat in der hiſtoriſchen Verſammlungs⸗ ſtätte der Bewegung treffen ſollte. Auf dem Wege nach Ber⸗ lin erſt erreichte den Führer die Meldung von dem Ver⸗ brechen. 5 Als Adolf Hitler am heutigen Vormittag in Berlin eintraf, empfingen ihn auf dem Anhalter Bahnhof General⸗ feldmarſchall Hermann Göring und Reichsminiſter Dr. Lammers. Die wenigen Menſchen, die am heutigen Morgen zufällig auf den Straßen waren, durch die der Füh⸗ rer zur Reichskanzlei fuhr, grüßten ihn ſpontan und mit tiefernſtem und doch dankbarem Gefühl gegen die Vor⸗ ſehung, ihn der ihnen allen an dieſem Tage noch näher ner⸗ bunden iſt als fe zuvor. Die Opfer des Anſchlags Sieben Tote, 63 Verletzte Bei dem ruchloſen Anſchlag im Bürgerbräukeller ſind, wie nunmehr amtlich feſtgeſtellt wird, ſieben Todesopfer zu beklagen. Die Namen der Toten ſind: 1. Kaiſer, Michael Wilhelm, geb. 1889, Wohnort Solln bei München; 2. Lutz, Franz, geb. 1886, Wohnort München; 3. Kasberger, Emil, geb. 1885, Wohnort München; 4. Schachta, Eugen, geb. 1907. Wohnort München; 5. Weber, Wilhelm, geb. 1902 Wohnort München; 6. Reindl, Leon⸗ hard, geb. 1882, Wohnort München und 7. Henle, Maria, geb. 1909, Wohnort München⸗Daglfing. Die Zahl der Verletzten beträgt 63. 28 Verletzte in den Krankenhäuſern Wie das Deutſche Nachrichtenbüro erfährt, befanden ſich am Abend des 9. November noch 28 Verletzte in den Kli⸗ niken. Als ſchwerverletzt ſind 16 von ihnen anzuſprechen. Die übrigen 10 können bereits in nächſter Zeit entlaſſen werden. Noch bedrohlich iſt der Zuſtand bei zwei der Schwerverletzten. Von den 16 Schwerverletzten befinden ſich 11 im Krankenhaus Rechts der Iſar und fünf in der Chirurgiſchen Klinik. Etwa 30 weitere Volksgenoſſen konnten nach ambulanter Behandlung in den Krankenhäu⸗ 19 unbedeutenden Verletzungen nach Hauſe entlaſſen werden. Spuren führen ins Ausland Zuſätzliche Belohnung von 300 000 Mark in ausländiſcher Währung Berlin, 9. November. Der Reichsführer/ und Chef der deutſchen Polizei gibt bekaunt: g f Die Spuren der Täter, die das Sprengſtoffverbrechen in München begangen haben, führen ins Ausland. Es wird daher für Angaben, die im Ausland bei deutſchen Miſſio⸗ nen, Konſulaten uſw. gemacht werden, und die zur Aufdek⸗ kung des Verbrechens führen, unabhängig von der in Deukſchland ausgeſetzten Belohnung von 600 000 Mark eine zuſätzliche Belohnung in höhe von 300 000 Mark in aus⸗ ländiſcher Währung, auszahlbar durch die zuſtändige deuk⸗ ſche Verkrekung, ausgeſetzl. Volksgenoſſen, helſt an der Aufklärung! Der Reichsführer/ und Chef der deutſchen Polizei teilt mit: Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die am Schluß der durch den Rundfunk übertragenen Münchener Rede des Führers vom 8. November Aeußerungen darüber ge⸗ hört haben, daß es merkwürdig wäre, daß nichts vor⸗ gekommen ſei, oder die Zeuge davon waren, wie jemand mit Erſtaunen feſtſtellte, daß die Rede des Führers viel zu früh und viel ſchneller als man erwartet hatte, zu Ende war, wollen dieſe Wahrnehmungen ſofort an die nächſte Polizeidienſtſtelle, am beſten die Staatspolizeiſtelle, Leitſtelle München, mitteilen. 600000 Reichsmark Belohnung Durch einen e Beitrag von privater Seite iſt die zur Feſtſtellung der Täter des Münchener Sprengſtoffattentates ausgeſetzte Belohnung von 500 000 RM um weitere 100 000 RM erhöht worden. Helle Empörung in Berlin Kundgebung auf dem Wilhelmsplatz Berlin, 9. November. Wie in ganz Deutſchland hat auch in der Reichshauptſtadt das ruchloſe Attentat auf das Leben des Führers und ſeiner Getreuen im Münchener Bürger⸗ bräukeller die hellſte Empörung ausgelöſt. Die Mittagsblät⸗ ter wurden den Verkäufern geradezu aus den Händen ge⸗ riſſen, und in den Debatten kam immer wieder der tiefe Abſcheu vor den Handlangern ausländiſcher Hetzer zum Aus⸗ druck Durch die Trauer um die Ermordeten klang aber auch die grenzenloſe Freude durch daß wieder einmal eine gütige Vorſehung uns den Führer erhalten hat. Nun erſt recht! [ Am Vorabend des 9. November, des Gedenktages der Gefallenen der Bewegung, hat der Führer im Münchener Bürgerbräukeller zu ſeinen alten Kämpfern ge⸗ ſprochen. Und am Lautſprecher hörte das ganze deutſche Volk ſeinen Ausführungen zu, die wiederum getragen wa⸗ ren von dem eiſernen Entſchluß, den Kampf, den uns Eng⸗ land aufgezwungen hat, zum ſiegreichen Ende zu führen. Die Führerrede war wieder eine gewaltige Abrechnung mit England Schonungslos hat der Führer die engliſche Heuchelei angeprangert und die alleinige Schuld der briti⸗ ſchen Staatsmänner am Krieg nachgewieſen. Wir haben ihnen nichts getan, aber ſie haſſen uns. Haſſen das ſo⸗ ziale Deutſchland, das Deutſchland der ſozialen Ar⸗ beitsgeſetzgebung, der ſozialen Fürſorge, der Beſeitigung der Klaſſenunterſchiede— dieſes Deutſchland haſſen ſie, ſagte mit Recht der Führer. Und gegen dieſes Deutſchland führen ſie Krieg.„Es ſind ihre Geldmagnaten, ihre jüdiſchen und nichtjüdiſchen internationalen Bankbarone, die uns haſſen, weil ſie in dieſem Deutſchland ein ſchlechtes Vorbild ſehen, das andere Völker und vielleicht auch ihr eigenes aufreizen könnte. Sie haſſen das Deutſchland unſe⸗ rer jungen, geſunden, blühenden Generationen und das Deutſchland der Fürſorge für dieſe Generationen. Und ſie haſſen ſelbſtverſtändlich damit auch das ſtarke Deutſchland, das Deutſchland, das marſchiert und das freiwillig Opfer auf ſich nimmt.“ Dieſes ſoziale und dieſes ſtarke Deutſchland aber, das 5 haſſen, iſt unſer Deutſchland, das ſind wir alle, wir, die deutſchen Menſchen aller Gaue, die deutſchen Menſchen in Stadt und Land, die Hand⸗ und die Kopfwerker— ihnen allen gilt der Haß und gilt auch der Krieg, den ſie gegen Deutſchland führen. Weil das deutſche Volk dies von Anfang an erkannt hat, fühlt und betätigt es ſich auch als eine verſchloſſene Gemeinſchaft, die wie ä ein Mann hinter ihrem Führer ſteht. Dieſer Geiſt allein hat den ſtolzen Sie⸗ geszug der deutſchen Wehrmacht im Oſten ermöglicht, und dieſer Geiſt beſeelt auch die Männer am Weſtwall und macht ſie zu treuen, todesmutigen Wächtern der Heimat. Und endlich, aber nicht zuletzt: dieſer Geiſt beflügelt auch die innere Front, die der äußeren an Opferfreudigkeit und Lei⸗ ſtungen nicht nachſtehen darf und will. Und deshalb:„Sie werden uns weder militäriſch, noch wirtſchaftlich auch nur im geringſten niederzwingen können. Es kann nur einer ſiegen, und das ſind wir!“ * Noch ſtanden wir alle unter dem zwingenden Eindruck der Führerrede, da traf die Nachricht von dem Ver⸗ brechen ein, das in München verübt worden iſt. Flam⸗ mende Empörung ging durch das ganze deutſche Volk. Sind das die neuen Mittel, mit denen die Feinde gegen uns vor⸗ gehen Vollen? Wollen ſie ſetzt Meuchelmörder dingen, weil ſie ſchon einſehen, daß ſie im offenen Kampfe gegen uns nichts erreichen? Man hat für die unheilvolle Tätigkeit des engliſchen Geheimdienſtes aus allen Erd⸗ teilen ſoviele Beweiſe, daß es keines großen Scharfſinnes und keines langen Nachdenkens bedurfte, um darauf zu kommen, daß Englands Agenten auch hier die Hand im Spiele haben müſſen. Wir danken aus vollem Herzen, daß der Führer ſelber der Gefahr entronnen iſt, wir ge⸗ denken der Opfer, die das fluchwürdige Verbrechen fand, aber wir faſſen auch den feſten, ja den eiſernen Entſchluß: Nun erſt recht! Nun erſt recht in Treue zum Führer und mit ihm 11 Sieg! Die Feinde ſollen ſich täuſchen, wenn ſie glauben, mit dem traurigen Mittel des Meuchel⸗ mordes uns niederzwingen oder auch nur entmutigen zu können. Nein und abermals nein! Sie werden nur das Ge⸗ genteil von dem erreichen, was ſie erreichen wollen. Wenn es auch nur noch einen einzigen Menſchen in Deutſchland gegeben hat, der die Zuſammenhänge bisher noch nicht völ⸗ ig erkannt haben ſollte— das Verbrechen von München hätte auch ihm die Augen geöffnet. Niemand mehr hat jetzt einen Zweifel darüber, worum es für Deutſchland geht: wer nach des Führers Leben trachtet, will Deutſchland vernichten! Dagegen aber wehren wir uns mit der ganzen Kraft, die wir aus der Treueempfindung gegenüber dem Führer, aus dem Gefühl der unzerſtörbaren Volksgemein⸗ beat und aus der flammenden Empörung über die ver⸗ ammenswerte Geſinnung ziehen, die die Feinde des Rei⸗ ches zum Mittel des Meuchelmordes hat greifen laſſen. Die Engländer werden ſich abermals täuſchen, wie ſie ſich im Verlaufe dieſes Krieges ſchon ſo oft getäuſcht haben. Gar vieles iſt ganz anders geworden, als man es ſich in Lon⸗ don ausgedacht hatte. Der polniſche Feldzug beiſpielsweiſe und die engliſchen Anbiederungsverſuche in Moskau. Auch die Dinge zur See, die noch zu keinem Erfolg für die Eng⸗ länder, wohl aber zu glänzenden Erfolgen für uns geführt haben. Woran auch Churchills Lügen nichts ändern konn⸗ ten. Und wenn man nun glaubt, mit Verbrechen zum Ziele zu kommen, ſo wird auch das, wie bereits erwähnt, nur zu neuen Enttäuſchungen führen Das deutſche Volk ſteht hin⸗ ter ſeinem Führer in der alten Gefolgſchaftstreue, heute. lo gut wie immer und heute erſt recht! Es hat ſeinen Führer berſtanden, wenn er auch in der Münchener Rede wieder erklärte, daß eine deutſche Kapitulation niemals denkbar ſei. Jawohl! Deutſchland wird nicht kapitu⸗ lieren, Es war ſchon vorher mit ſeinem Führer auch in dieſem Entſchluſſe einig, nach dem Verbrechen von Mün⸗ chen eber gibt es für uns nur das eine: Nun erſtrechtl Gegen 1 Uhr mittags hatten ſich diele gundert Berliner auf dem Wilhelmsplatz eingefunden, Frauen und Männer, die gerade Mittagspause hatten, Hitlerſungen und Mädel vom BdM; Soldaten ſtanden neben dem SA-Mann ind dem Politiſchen Leiter. Sie alle brachten durch endloſe Heilrufe ihre Freude über die wunderſame Errettung des Führers zum Ausdruck. Scharfe Verurteilung in Italien Jreude über die Errettung des Führers Rom, 10. November. Die große Führerrede und das ebenſo gemeine wie hinterliſtige Attentat im Bürgerbräukel⸗ ler beherrſchen vollkommen das Bild der römiſchen Ahend⸗ preſſe.„Tribuna“ unterſtreicht den Abſcheu des faſchiſtiſchen Italien über den niederträchtigen Anſchlag. Italien gedenke mit einem Gefühl tiefer Trauer der Opfer dieſes hinterliſti⸗ gen Anſchlages, der die alten Kämpfer dort getroffen habe, wo ſie ſich in Erinnerung an die Kampfzeit und im Geden⸗ ken an die Märtyrer der Bewegung zufammengefunden hatten. Die allerherzlichſten Wünſche gelten dem Führer, der es einem glücklichen Geſchick verdanke, nicht ſelbſt unter den Opfern des feigen Attentats zu ſein. „Giornale d'Italia“ betont, der Anſchlag auf den Füh⸗ rer werde allgemein aufs tiefſte verurteilt. Die Vorſehung habe es nicht zugelaſſen, daß die Anſtifter und die Voliſtrek⸗ ker des Verbrechens ihr infames Ziel erreichten Das faſchi⸗ ſtiſche Italien entbietet dem Schöpfer und Führer des natio⸗ nalſoztaliſtiſchen Deutſchland ſeine aufrichtigſten Wünſche, dieſem teuflichen Plan entronnen zu ſein, der leider dennoch Opfer gefordert habe Auch das Blut dieſer Opfer werde vielleicht nicht umſonſt vergoſſen worden ſein, denn die nationale Einheit werde aus dieſen ernſten Stunden geſtärkt hervorgehen, wie dies bei allen ſtarken Organismen der Fall ſel, die plötzlich von einem unerwarteten Unglück betroffen werden. „Lavoro Faſciſta“ hebt hervor, der verbrecheriſche An⸗ ſchlag gegen das Leben des Führers, der das ganze natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſchland verkörpere, ſei geſcheitert. Einige alte Kämpfer jedoch hätten für ihren Glauben und für die Idee ihr Leben gelaſſen. Ihr Opfer werde nicht vergeblich 80 ſondern es werde neue Energien wecken, die ie Abwehrbereitſchaft ganz Großdeutſchlands noch mehr tählen werden. Es gebe keinen Italiener, der nicht an der Freude des deutſchen Volkes darüber teilnehme, daß ſein Führer die Gefahr glücklich überſtanden habe. Der Wehrmachtsbericht Feindliche Angriffe abgewieſen, erfolgreicher Gegenſloß Neun feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen Berlin, 9. November. Das Oberkommando der Wehr; macht gibt bekannt: Im Laufe der beiden letzten Tage wurden ſowohl ſüd⸗ weſtlich Saarbrückens wie ſüdweſtlich Pirmaſens' feindliche Angriffe in Stärke von etwa ein bis zwei Kompanjen egen unſere Gefechtsvorpoſten an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze abgewieſen und im Gegenſtoß mehrere Gefangene gemacht. Im übrigen außer etwas lebhafterer Arkilleriekätigkeit keine beſonderen Ereigniſſe. Die Zahl der am 7. 11. zum Abſturz gebrachten feind⸗ lichen Flugzeuge hal ſich von fünf auf ſieben(darunter ein britiſches) erhöht. Im Laufe des 8. 11. wurden zwei franzöſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen. zwei feindliche Feſſelballone durch deutſche Jä⸗ ger brennend zum Abſturz gebracht. Ein deutſches Flug⸗ zeug wird vermißt. Die britiſche Admiralität gibt nachträglich den Verluſt eines britiſchen U-Bootes bekannt. Deutſchlands Luftwaffe weit überlegen Urteil eines amerikaniſchen Sachverſtändigen Newyork, 9. November. Der bekannte Flugſachverſtän⸗ dige Major Williams ſchreibt im„Newyork World Tele⸗ gram“, in amerikaniſchen Militärkreiſen wachſe die Ueber⸗ eugung, daß die Weſtmächte mit ihrem Verſuch, die Ueber⸗ be in der Luft zu gewinnen, etwas 8 Durchführ⸗ bares begonnen hätten. Williams, der die Luftwaffen aller europäiſchen Großmächte aus eigener Erfahrung kennt, iſt überzeugt, daß England lange Zeit braucht, um ſeine Luft⸗ waffe genügend endend zu machen. Williams ſchildert, wie die Engländer ſeine durch ſeinen Deutſchlandbeſuch im Jahre 1936 veranlaßten anerkennenden Aeußerungen über die deutſche Luftmacht völlig mißachteten, ihn aber 1938 mit Fragen beſtürmten und ſehr erboſt wa⸗ ren, als er über Deutſchlands dominierende Stellung als Luftmacht berichtete. Damals habe er erklärt, die britiſche Flugzeugzahl, ihre Produktion und das Flugperſonal ſeien den Deutſchen derart unterlegen, daß er England nur ralen könne, nicht mit der deutſchen Luftwaffe anzubändeln. Engliſcher Flieger in Luxemburg inkernierk Luxemburg, 9. November Ein engliſcher Flieger lan⸗ dete gegen 11.30 Uhr auf dem Flugplatz der luxemburgiſchen Stadt Eſch a Alzette. Er wurde von den luxemburgiſchen Behörden interniert; ſeine Maſchine wurde beſchlagnahmt. Der Engländer behauptete, er habe geglaubt, ſich auf fran⸗ zöſiſchem Gebiet zu befinden. Aeber 16 Tage feſigehalten Belgier erlebt die engliſchen Seeräubermethoden Brüſſel, 10. November.„Vingtieme Siecle“ veröffentlicht die Erlebniſſe eines Belgſers, der an Bord eines portugie⸗ ſiſchen Dampfers in Weymouth über drei Wochen zurückge⸗ halten wurde. Aus dieſen Schilderungen erkennt man die brutalen Seeräubermethoden, mit denen die Engländer ge⸗ — neutrale Schiffe vorgehen. Sofort nach Eintreffen des chiffes wurden die Lebensmittelbeſtände verſiegelt, und n wenn für den eigenen Bedarf der Fahrgäſte aus ieſen Beſtänden Lebensmittel entnommen werden mußten. mußte zuerſt ein engliſcher Zollbeamter an Bord gerufen werden, der gegen Bezahlung des Zolles von dieſen aus Portugal mitgeführten Lebensmitteln das Notwendige rei⸗ gab. Heber 16 Tage lag das Schiff im Hafen und wurde von den engliſchen Behörden ſtreng überwacht. Die Lebens⸗ mittel ſeien immer knapper geworden, und es ſei nicht ein⸗ mal möglich geweſen, ſich neu zu verproviantieren, denn die Engländer hätten einfach erklärt, daß der Hafen nicht dazu gusgeſtattet ſei, um ſo zahlreiche Paſſagiere zu verpflegen. Wenn man bedenkt, daß Na den Ausſagen des Belgiers rund insgeſamt 36 ausländiſche Schiffe in Wey⸗ mouth e werden, ſo kann man ſich ungefähr vor⸗ ſtellen, welche Zuſtände dort herrſchen müſſen Von Zeit zu Zeit, erklärte der Reiſende. hätten ſie Flundern kaufen kön⸗ nen, die jedoch ungenießbar geweſen ſeien. Mit der Außen⸗ welt hätten ſie faſt keinen Kontakt gehabt. Ab und zu habe er den„Daily Herald“ leſen können, der jedoch über ſein Heimatland Belgien eine der Wirklichkeit nicht entſprechende Darſtellung gegeben habe. Die Schweiz unter Druck Forderungen der Weſtmächte zurückgewieſen Bern, 9. November. Der„Bund“ ſchreibt: Es beſteht un⸗ verkennbar die Tendenz ſeitens der Weſtmächte, die Blockade gegen Deutſchland möglichſt lückenlos zu geſtalten und alle Zufuhrmöglichkeiten einzudämmen oder zu unterbinden. Das bekommen die Neutralen zu ſpüren bei ihren Zufuhren, die ſie über das Gebiet kriegführender Staaten machen. Die Haltung der Schweiz im harten Widerſtreit der Intereſſen iſt gegeben. Sie baſiert auf dem Grundſatz der abſoluten Neutralität. Die Forderungen der Weſtmächte werden vom„Bund“ in folgenden Sätzen angedeutet und zurückgewieſen: Nach dem Grundſatz der Neutralität müſſen alle Staaten gleich behandelt werden. Man kann z. B. nicht verlangen, daß wir keine Uhr oder keine Maſchine liefern, weil dieſes oder jenes Rohmaterial fremder Herkunft iſt. Die kleine Schweiz wird übrigens nie einen Großſtaat in einem Maße beliefern können, daß ſein Kriegspotential da⸗ durch geſtärkt wird, ſelbſt wenn der Handelsverkehr i“ einem Ausmaße wie in der Vorkriegszeit erhalten bliebe. Man erwartet in Bern— ſo ſchließt der„Bund“— daß man der Schweiz nicht zumutek, was mit ihrer neutralen Stellung im Widerſpruch ſteht und daß man den wirtſchaft⸗ lichen Lebensbedürfniſſen unſeres Landes Verſtändnis ent⸗ gegenbringt und uns leben läßt, wenn man doch überall verkünde, die Schweiz ſei eine Nokwendigkeit für Europa. Die Schweiz mietet Lebensmitteldampfer Philadelphia, 9. November. Im hieſigen Hafen wurden nach einer Mitteilung von Aſſociated⸗Preß 245 000 Buſhels Hafer auf den Dampfer„Parpeſſa“ verladen, der in dieſer Woche zuſammen mit dem Dampfer„Mountparneß“ unter ſchweizeriſcher Flagge eintraf Auf den Schiffsſeiten beider Dampfer war der Name„Switzerland“ aufgemalt. Hafen⸗ kreiſe erklärten, es handele ſich um zwei von neun Schiffen, die die Schweiz von einer griechiſchen Linie für die Beför⸗ derung von Lebensmitteln gemietet hat. Die„Mountparneß“ fuhr ſchon geſtern mit Hafer, Weizen und Zucker an Bord in Richtung Genua aus. Anerhörte Mißachtung der Neutralität Außenminiſter Hull erklärte, in der Preſſekonferenz zu Gerüchten befragt, wonach amerikaniſche Flugzeugführer Angebote von 4000 Dollar zwecks Ueberführung von Flug⸗ zeugen nach England und Frankreich erhalten hätten er else daß kein amerikaniſcher Bürger auch nur daran denke, ein Flugzeug in die vom Präſidenten feſtgeſetzte Ge⸗ fahrenzone zu fliegen.. Zur Frage des Flaggenwechſels amerikanischer Handelsdampfer lehnte Hull einen weiteren Kommentar ab, da die Angelegenheit jetzt Rooſevelt zur Entſchei⸗ dung vorliege. Es handelt ſich um einen Kampf zwiſchen den nur am materiellen Gewinn oder an der bedingungs⸗ loſen Unterſtützung der Alliierten intereſſierten Mächten und der großen Zahl anſtändiger Amerikaner. die, wie Hull, dieſen Plan als eine ünerhörte Mißachtung des ſo⸗ eben feierlich proklamierten Neutralitätsbeſchluſſes an⸗ ſehen. * Sie nennen es„chartern“! Amſterdam, 9 November. Der Schiffahrtkorreſpondent der„Times“ herichtet, daß 15 Handelsſchiffe unter neutraler Flagge für den britiſchen Handel„beſchlagnahmt worden ſeien Man glaube. daß die Schiffe für die Dauer des gan⸗ zen Krieges„gechartert“ worden ſeien! England zahle eine Gbhartergebübr von 12½ Schilling je Tonne. „Spekuueren auf Aneinigkeit zwecklos“ Belgiſche Blätter über Deutſchlands Haltung. Brüſſel, 8. Nov. Mehrere belgiſche Zeitungen veröffent⸗ lichen Sonderberichte über die Lage in Deutſchland. In der „Indépendance Belge“ ſtellt deren Chefredakteur Mislaire in einem Berliner Bericht zunächſt feſt, daß in Deutſchland keinerlei kriegeriſche Atmoſphäre herrſche und daß alle Welt ruhig ihr gewöhnliches Leben verfolge. Zwiſchen dem Ber⸗ lin von heute und dem vor drei Monaten beſtehe nur ein einziger ernſtlicher Unterſchied, nämlich die Einſchränkung des Kraftwagenverkehrs. Im übrigen habe Berlin ſein friedliches Geſicht bewahrt. Trotz der Verdunkelung ſeien auch die Wirtſchaften und Kaffees ebenſo voll wie in Frie⸗ denszeiten. Ebenſo ſtehe das Theater-, Variete⸗ und Licht⸗ ſpielweſen in höchſter Blüte. Die Theater ſeien jeden Abend ausverkauft, und die Programme ſeien dieſelben wie in Friedenszeiten. Dasſelbe treffe auf das Konzertleben zu. Der Berichterſtatter ſtellt als beſonderes Merkmal feſt, daß die Pferderennen nicht ein einzigesmal unterbrochen wor⸗ den waren. Auch die führende flämiſche Zeitung„Standaard“ ver⸗ öffentlich Eindrücke ihres Sonderberichterſtatters bei einer Reiſe durch Deutſchland. Der Berichterſtatter ſtellt zunächſt feſt daß von einem Fremdenhaß wie in anderen kriegführenden Ländern in Deutſchland keine Rede ſei. Jeder neutrale Ausländer werde mit Zuvorkommenheit un⸗ terſtützt, wo es nur möglich ſei. Der Korreſpondent ſchreibt dann, daß auf ihn eine Aufſchrift, die er in Naumburg an der Saale geſehen habe, einen beſonderen Eindruck gemacht habe:„Wir kapitulieren nie!“ Er ſchreibt dazu wörtlich zdas bedeutet. daß Deutſchland feſt entſchloſſen iſt, nicht zu kapitulieren“. Um alles zuſammenzufaſſen, was darüber zu ſagen iſt. kann man nichts Beſſeres tun, als dieſen Satz wörtlich wiederzugeben Für den Durchſchnittsdeutſchen iſt der Krieg ein Verteidigungskrieg gegen die eng⸗ liſche Weltherrſchaft. Das deutſche Volk ſcheint vollkommen einig zu ſein in dieſer Auffaſſung und in dem Willen, ihn bis zum Ende durchzufechten. Jetzt noch auf Uneinfakeit zu ſpekulieren iſt zwecklos. Ueber das Kriegsziel herrſcht volle Klarheit:„Man will dieſesmal einen deutſchen Frieden, denn ſedermann auch in Deutſchland hal genug von der bisherigen Lage, und ein deukſcher Friede bedeutet hier den Frieden kurzweg. So, wie die Dinge liegen, kann gar nicht daran gedacht werden. mit Flugblättern oder ähnlichen Mitteln das deutſche Volk unruhig und unwillig zu machen. Jedermann ſei davon überzeugl. daß die Lebensmiktelrationen im heuligen Am⸗ fange jahrelang aufrechterhalten werden könnten. Obſektiv betrachtet ſei, was die Ernährung betreffe, der Juſtand Deukſchlands ſtark, viel mehr als die andere Partei zu 1 ſcheine Das ſei gerade der große Unkerſchied zwi⸗ chen der Bolksverdummung auf der anderen Seite und der Wirklichkeſt. wie man ſie in Deutſchland erleben könne. Das deutſche Volk habe ſich fetzt auf den Krieg eingerich⸗ tet und lebe darnach Es ſei nicht erfreut, daß es ſoweit . ſei aber nachdem der Krieg da ſei. ſei man ent⸗ chloſſen bis zum äußerſten auszuhalten Der Berichterſtat⸗ tei weiſt auf die ruſſiſche Hilfe hin und erklärt, daß Deut ſenand die italien Neutralttät für das Beſte halte Politiſches Allerlei Englands Blockadekrieg bedroht Dänemarks Geſundheit Der Staatliche Wirtſchaftsrat hat an den däniſchen Han⸗ delsminiſter eine Eingabe eingereicht, zu einem früheſt mög. lichen Zeitpunkt öffentliche Maßnahmen zu einer wirkungs⸗ vollen periodiſchen Kontrolle des Geſundheitszuſtandes der däniſchen Bevölkerung zu treffen, um einer etwaigen Ver⸗ ſchlechterung rechtzeitig vorbeugen zu können. Der Vor⸗ ſchlag geht von den Folgen aus, die aus den Verſchiebungen in der bisherigen Ernährung, die durch den Krieg hervorge⸗ rufen und noch zu erwarten ſind. Eine Entſcheidung in die⸗ ſer Frage dürfte bald erfolgen. Indien fordert hartnäckig ſein Recht. In einer Preſſeunterredung erplärte der Vorſitzende der Indiſchen Kongreßpartei die Grunde für die Ablehnung des Angebots des britiſchen Vizekönigs für Indien lägen in der Weigerung Englands, ganz Indien einſchließlich ſei⸗ ner Minderheiten eine eigene Verfaſſung zuzugeſtehen. Er habe auch die Möglichkeit einer„Aktion bürgerlichen Un⸗ gehorſams in ganz Indien“ angedeutet. Die Verſuche des engliſchen Vizekönigs, die Inder als Schlachtopfer in den Krieg der Londoner Plutokratie zu preſſen, begegnen noch immer den größten Schwierigkeiten So erklärte der indi⸗ ſche Freiheitskämpfer Gandhi, daß er keine Möglichkeiten für eine Löſung ſehe, bevor nicht„für Indien annehmbare Erklärungen“ über die britiſchen Kriegsziele 85 abgegeben werden würden. Anter der Panama⸗Flagge Sechs amerikaniſche Tankſchiffe überſchrieben. Newyork, 9. Nov Der inneramerikaniſche Streit um die Ueberſchreibung amerikaniſcher Schiffe auf Panama dauert mit zunehmender Bitterkeit an. Wie jetzt bekannt wird, hat die Standard Dil Cy in New Jerſey innerhalb der letzten ſechs Wochen ſechs Tankſchiffe auf die Panama⸗ Flagge überſchrieben und plant die Ueberſchreibung von weiteren neun Tankern. Die Geſellſchaft begründet ihr Vorgehen damit, daß ſie in Panama ſeit fünf Jahren durch eine Filiale vertreten ſei. Während ſich die Proteſte der amerikaniſchen See⸗ mannsgewerkſchaften gegen die Brotlosmachung ihrer Mit⸗ 1 durch die geplante Ueberſchreibung mehren, attak⸗ kiert ein erſtaunlich großer Teil der US A-Preſſe die Ueber⸗ ſchreibungsabſicht als planmäßige Durchlöcherung des eben erſt proklamierten Neutralitätsgeſetzes. Die unabhängige „Newyork Sun“ ſchreibt. daß USA dem benachbarten Pa⸗ nama etwas zumute was nach der Anſicht des amerikani⸗ ſchen Bundeskongreſſes geeignet geweſen wäre. Nordame⸗ rika in den Krieg zu verwickeln. nämlich Schiffe in Kriegs⸗ 8 fahren zu laſſen.„Newyork World Telegram“ be⸗ auert, daß der„allzu leichtgläubige Kongreß bereits nach Hauſe“ gegangen ſei Die jüdiſche„Newyork Poſt“ ſpricht von einer erſten Kraftprobe des neuen Neutralitätsgeſetzes und empfiehlt der Bundesregierung angeſichts des wach⸗ ſenden öffentlichen Widerſtandes eine äußerſt vorſichtige Behandlung des Falles, der ſonſt beſtimmt bei dem Wie⸗ derzuſammentritt des Kongreſſes neu aufgerollt werde. Britiſche„Kolonſalmethoden“ Skärkſte Empörung auch in der Slowakei Preßburg, 10. November Die Nachricht von dem ver⸗ brecheriſchen Anſchlag in München hat in allen Kreiſen der ſlowakiſchen Bevölkerung und vor allem natürlich bei den Volksdeutſchen größte Empörung ausgelöſt. Der Oberbe⸗ fehlshaber der Hlinka⸗Garde und Propagandachef Sano Mach betonte in einer dem Slowakiſchen Preßbüro abge⸗ gebenen Erklärung, die ganze Slowakei ſei über dieſe ge⸗ radezu nach kolonjalen Methoden durchgeführte Verbrecher erbittert. Dieſe Methoden, die in den briklſchen Kolonien und ge. gen die Iren angewendet worden ſeien, müßken ein für alle mal beſeitigt werden. In dieſem Sinne gewinne die gegenwärtige Auseinanderſetzung zwiſchen dem deutſchen Volk und ſeinen Gegnern eine neue Bedeutung. 8 Frankreich ſucht ſchwarzes Kanonenfutter Brüſſel, 9. November. Die franzöſiſche Regierung betreibt jetzt mit Hochdruck die Naturaliſierung aller Kolonialvölker, die den Wunſch haben könnten, ſich als Franzoſen zu bezei nen. Durch den Erlaß der Regierung können jetzt auch die Eingeborenen aus Togo und Kamerun, das heißt aus Man⸗ datsgebieten, unter gewiſſen Bedingungen Mitglied der „Grande Nation“ werden. wenn ſie über 21 Jahre alt ſind und den Wunſch dazu äußern. — 1 3 N Kurzmeldungen Aranzniederlegung am Grabe Ernſt vor Raths Berlin, 9. November. Aus Anlaß des erſten Todestages des durch jüdiſche Mörderhand erſchoſſenen Geſandtſchafts⸗ rates an der deutſchen Botſchaft in Paris. Parteigenoſſen Ernſt vom Rath, legte im Auftrag des Reichsminiſters des Auswärtigen von Ribbentrop Geſandter Rohde am Grabe Ernſt vom Raths in Düſſeldorf einen Kranz nieder. Reichenberg. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley kraf in Begleitung des Gauleiters Konrad Henlein im Kraftwagen in dem ehemaligen Grenzdorf Mühlbach auf ſudetendeutſchem ö Boden ein. Die Fahrt ging weiter nach Eger, wo Dr. Ley in der Gedenkhalle einen Kranz zu Ehren der Toten der Be. wegung niederlegte. Amſterdam. ſenden Finanzjahr beziffert ſich ſchon fetzt auf insgeſamt 409 224031 Pfund. 5 Madrid. Nach ſeiner Ueberſiedlung nach Madrid gab Ge⸗ neral Franco erſtmalig Erklärungen vor dem 90% Bürgermeiſter und den Stadträten ab. Der Caudillo wie darauf hin, daß Madrid eine würdige Hauptſtadt des neuen Spaniens werden müſſe. Zu dieſem Zweck ſei eine geiſtige und baulſche Reform notwendig. 2 Neuvork. Der Vorſitzende des Militärxausſchuſſes erklärte nach einer Beſprechung mit Kriegsminiſter 5 der Kongreß werde bei der nächſten Tagung um Geldbewi zaun erſucht werden. um die Bundesarmee auf die geſetzlich vorg ſehene Friedensſtärke von 280 000 Mann und den Mann⸗ dab fade and der Nationalgarde auf 320 000 Mann erhöhen zu können. Montevideo. England ſetzte in einem mit der Regierung non Uruguay getätigten größeren Fleiſchkauf den Preis u 23 Prozent unter Normalfpreis feſt. Dieſer niedrige Prei ſteht in engem Zuſammenhang mit der britiſchen Blockade, da England infolge des Ausbleibens der Konkurrenz kleineren neutralen Ländern die Preiſe diktiert. 5 — =: d Die britiſchen Staatsausgaben hahen naß einer engliſchen Aufſtellung in der vergangenen Woche einen neuen Höhepunkt erreicht. Der geſamte Fehlbetrag im lau eee —— Der 9. November in München München, 9. Nov. Wieder beging die Hauptſtadt der Bewegung den Tag, der dem Gedenken an die erſten Blut⸗ zeugen der Bewegung, an die 16 Toten der Feldherrnhalle geweiht iſt. Dieſer 9. November zeigt ſtimmungsmäßig ein anderes Bild. Er iſt durchſchüttert von der Erregung Hun⸗ derttauſender über den ruchloſen Anſchlag auf den Führer. Er iſt durchglüht von flammender Empörung über dieſes Verbrechen, das wiederum ſieben aufrechte Kämpfer Adolf Hitlers mit ihrem Leben und ihrem Blut für ihn zeugen ließ. Er iſt erfüllt von einer grenzenloſen Genugtuung dar⸗ über, daß der Führer dieſem Anſchlag entgangen iſt und ſeinem Volk ſowie ſeinem Werk erhalten blieb. Um die Mittagsſtunde rücken mit klingendem Spiel die braunen und ſchwarzen Kolonnen an. Vor dem Mahn⸗ mal in der Feldherrnhalle, an der hiſtoriſchen Stätte des Blutopfers der erſten 16 Freiheitskämpfer, haben Abord⸗ nungen der SA und/ des NSKͤ und NSF, der Poli⸗ tiſchen Leiter, der HJ und des Reichsarbeitsdienſtes in Stärke von je 100 Mann mit ihren Fahnen und Standar⸗ ten Aufſtellung genommen. Auf dem Odeonsplatz fährt der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, vor. Mit dumpfem Dröhnen künden 16 Schuß einer Ehrenbatterie der Wehrmacht, daß vor 16 Jahren 16 Männer ihr Leben für Deutſchland gaben. Während dann verhalten die Weiſe vom guten Kameraden über den Platz klingt, legt der Stellvertreter des Führers den Kranz des Führers, legt General der Flieger Wachenfeld den Kranz der großdeut⸗ ſchen Wehrmacht nieder. Zur gleichen Stunde, die in den Vorjahren der Weiheakt vor der Ewigen Wache den Marſch des Sieges beendete und der Gauleiter des Traditionsgaues die erſten Toten zum letzten Appell aufrief, zur ſelben Stunde iſt auch in ſeſem Jahr der Königliche Platz wieder die Stätte der Heldenfeier der Partei. Den breiten Mittelgang füllen in langen Reihen die Marſchierer von 1923, an ihrer Spitze Julius Streicher, Chriſtian Weber, Erich Graf. Sie ſtehen hinter der Blutfahne. Der eine oder der andere der Alten Kämpfer trägt einen weißen Verband— das Zei⸗ chen dafür, daß auch er dem verbrecheriſchen Anſchlag des Vorabends nur durch ein Wunder entronnen iſt. Es geht auf 13 Uhr. Die Führerſchaft der Partei begibt ſich vom Braunen Haus zum Königlichen Platz. Ein Kom⸗ mando hallt über den Platz. Der Stellvertreter des Führers iſt eingetroffen. Rudolf Heß grüßt die Blutfahne und begibt ſich dann zu den Ehrentempeln. Nun ſteht er zwi⸗ ſchen den Särgen der toten Kameraden und deckt ihre Ruheſtätten mit den Kränzen des Führers. Von den roten Bändern leuchtet in goldenen Buchſtaben ſein Name. Sarg für Sarg trögt jetzt den Kranz der Treue und des Dankes. 16mal wirbeln die Trommeln. Der Muſikzug ſpielt die Ver⸗ gatterung Der ganze Platz verharrt in Andacht. Von höch⸗ ſter Eindringlichkeit iſt der Augenblick. Mit erhobener Rech⸗ ten ſtehen die älteſten Mitſtreiter Adolf Hitlers um die Tempel und begleiten im Geiſt den Stellvertreter des Füh⸗ rers von Sarg zu Sarg. Dann geht Rudolf Heß zu den Hinterbliebenen der Opfer vom 9. November 1923. Jeden einzelnen grüßt er mit Handſchlag Das Deutſchlandlied und das Horſt⸗ Weſſellied ſteigen zum Himmel und beenden würdig den Weiheakt. Ferntrauung für Soldaten Berlin, 10. November. Die Reichsminiſter der Juſtiz und des Innern und der Chef des Oberkommandos der Wehr⸗ macht haben eine am 7. November verkündete Perſonen⸗ ſtandsverordnung der Wehrmacht erlaſſen. Durch dieſe Ver⸗ ordnung wird die Beurkundung des Perſonenſtandes von Angehörigen der Wehrmacht einheitlich für das Großdeutſche Reich geregelt. Von größerem Inkereſſe dürfte es ſein, daß durch dieſe Verordnung eine Eheſchließung zugelaſſen wird, ohne daß der Mann zum Zwecke der Eheſchließzung vor dem Skandes⸗ beamten zu erſcheinen braucht. Die Regelung iſt in der Weiſe getroffen, daß der Mann, der im Felde ſieht, ſeinen Willen, die Ehe einzugehen, vor ſeinem Bataillonskomman⸗ deur erklären kann, während die Frau vor dem Skandes⸗ beamten erſcheinen und ihre Eheſchließungserklärung abge · ben muß. Damit iſt die Möglichkeit geſchaffen, daß Ver⸗ kobte, die die Abſicht der Eheſchließung vor dem Einrücken des Mannes ins Feld nicht mehr verwirklichen konnten, dies ohne Zeitverluſt nunmehr nachholen. In der Verordnung iſt ferner Vorſage getroffen, daß die Sterbefälle von Soldaten mit tunlicher Beſchleu⸗ nigung in den Perſonenſtandsbüchern beurkundet werden, damit die Angehörigen in kürzeſter Friſt in den Beſitz zur Nachlaßregulierung und zum Bezuge von Witwen⸗ und Waiſen⸗Renten und dergleichen unentbehrlichen Sterbe⸗ urkunde gelangen Horgental il. Staßfenberg 29 Roman von Dtto Hans Braun. Nur dieſen einen Satz behielt Anne im Gedächtnis, er dedeutete für ſie die Erlöſung von einem ſchweren ſeeliſchen Druck. And doch brachte er ihr keine innere Freiheit, nur einen Aufſchub. 5 55 Wenn ſie nur einen einzigen Menſchen gehabt hätte, 0 dem ſie ſich hätte ausſprechen können! Wiſchniks kamen hr in den Sinn. Doch wenn ſie ſich ihnen anvertrauen wollte, mußte ſie nach Berlin. Das konnte nur unter einem Vorwand geſchehen. 5 5 Grübelnd ſchritt ſie auf dem weichen Waldboden dahin und kam unbeabſichtigt in die Nähe des Forſthauſes. Sollte ie Brunzlows um Nat fragen? Sie waren gutherzige, liebe Menſchen, die ſie verſtehen und ihr vielleicht den richtigen Weg weiſen konnten. 5 Sie war noch einige Schritte von dem Forſthaus ent⸗ fernt, als ſie Brunzlows lautſchallende Stimme vernahm. „Alſo, Herr Riedling, ſagen Sie dem Siedlerausſchuß, übermorgen kann das Holz abgefahren werden. Anne fuhr zuſammen, als ſie den Namen hörte und blieb ſtehen. 8 „Jawohl, Herr Förſter, ich werde es beſtellen. Schönen Dank einſtweilen! Auf Wiederſehen!“ Es war Roberts Stimme! a 8 Sie wollte aufjauchzen, ihm nacheilen, aber plötzlich überfiel ſie eine furchtbare Schwäche, die ihren ganzen Körper lähmte. Die Knie zikterten ihr, die Füße verſag⸗ ten ihr den Dienſt, ſie mußte ſich gegen einen Baum lehnen und ſank an ihm wie betäubt zuſammen.. Fünf Minuten mochte ſie ſo verbracht haben, als ſie ſich mit Aufbietung aller Energie, die ſich mächtig in ihr regte, emporriß und aufſprang. 2 Badiſche Chronſk Weiteres Schnellzugspaar Karlsruhe— Wien. Zwiſchen Karlsruhe und Wien verkehrt jetzt ein weiteres Schnellzugspaar: D 31⸗118 Karlsruhe ab 17.40, München ab 22.15, Salzburg ab 1.00, Wien Weſtbf. an 6.46; D 11732 Wien Weſtbf. ab 22.35, Salzburg ab 5.22, München ab 7.88, Karlsruhe an 11.57 Uhr. Beratung des Bühnennachwuchſes. SG. Am Sonntag, den 19. November 1939, vormit⸗ tags 10 Uhr, findet im Badiſchen Staatstheater Karlsruhe eine Eignungsberatung für den Bühnenberuf in Oper, Chor, Schauſpiel und Tanz bei der Beratungsſtelle Karlsruhe der Reichstheaterkammer ſtatt. Anfänger, die ſich der Beratung unterziehen wollen, müſſen ſich ſofort an den Landesleiter der Reichstheaterkammer beim Landeskulturwalter Gau Baden, Karlsruhe, Ritterſtr. 22, wenden. Sie erhalten ſodann nähere Nachricht. a () Karlsruhe, 9. November. ech Das Stoppſignal nicht beachtet. Ecke Karl⸗ und Krieg⸗ ſtraße ereignete ſich dadurch ein ſchwerer Unfall, daß ein Kraftwagen das Stoppfignal nicht beachtete. Die Folge war der Zuſammenſtoß mit einem die Kriegſtraße durchfahrenden Kraftwagen. Beide Fahrzeuge fielen um. Bei dem Anfall gab es einen Toten und zwei Leichtverletzte. Ladenburg.(Die Heuſtockſonde.) Die landwirt⸗ ſchaftlich⸗ gemeinnützige Einrichtung der Heuſtockſonde bricht ſich Bahn. Jetzt haben auch die Freiwilligen Feuerwehren Groß⸗ ſachſen, Hemsbach, Ladenburg und Hockenheim Heuſtockſonden im Beſitz. Weinheim.(Sich aus dem dritten Stock geſtürzt.) In ſelbſtmörderiſcher Abſicht ſtürzte ſich hier ein 15jähriges Landmädchen aus dem dritten Stockwerk in die Tiefe. In bedenklichem Zuſtande wurde es in das Kranken⸗ haus eingeliefert. Schwetzingen.(Leiche geländet.) Aus e wurde bei Brühl eine männliche Leiche geländet. Die Per⸗ ſonalien ſind noch nicht feſtgeſtellt. U Eberbach.(Alter Odenwaldwanderer ge⸗ ſtorben.) Im 62. Lebensjahr ſtarb der angeſehene Oden⸗ waldfreund Louis Störzbach. Mit großer Liebe hing er an dem Odenwaldklub, deſſen Vereinsleitung er 17 Jahre geführt hat. Auch war er während mehrerer Jahre Geſchäftsführer des Verkehrsbereins geweſen. Als Menſch und Sportsmann war er ein Vorbild von Pflichttreue und Opferbereitſchaft. U Bad Nappenau.(Mit 92 Jahren geſtorben.) Im nahegelegenen Bonfeld ſtarb der älteſte Einwohner jener Gemeinde, der Alt⸗Engelwirt Auguſt Hagner im Alter von 92 Jahren. () Pforzheim.(Todesfall.) Im Alter von 76 Jah⸗ ren ſtarb Kirchenrat Albert Kern, der von 1902 bis 1929 die evangeliſche Südpfarrei in Pforzheim leitete. Er war in Waldkirch geboren. Freiburg.(Geburtstag einer Hundertjäh⸗ rigen.) Der Oberbürgermeiſter 19 unſerer Mitbürgerin Frau Katharina König zur Vollendung ihres 100. Lebens⸗ jahres die Glückwünſche der Stadt überbracht. Villingen.(Vermißt.) Seit dem 2. November wird die 52jährige Ehefrau Maria Dörr, geb. Feſer, ver⸗ mißt. Die Frau hat ſich an dem genannten Tage vormittags von zu Hauſe entfernt und iſt ſeither nicht mehr zurückgekehrt. () Singen a. H.(Tödlicher Anfall.) Der Bahn⸗ bedienſtete Karl Gräble aus Aach geriet unter einen einfah⸗ renden Zug und erlitt tödliche Verletzungen. Er hinterläßt Frau und drei Kinder. 2 Laufenburg.(600 Liter„Neuer“ floſſen über die Straße.) Ein Gaſtwirt aus dem Hotzenwald hatte in Erzingen Neuen geholt. Sein Gefährt kam aber auf der ſteilen Hännerſtraße ins Rutſchen und bei dem Verſuch, mit- dem Fahrzeug umzuwenden, ſtürzte der Anhänger um und die Weinfäſſer rollten auf die Straße. Ein Faß ging in Trümmer und 600 Liter neuer Wein floſſen die Straße herunter. Schutterwald.(Vom eigenen Pferd erſchla⸗ gen.) Der 27jährige Hofbauer Robert Zähnle in Laulisgra⸗ ben wurde im Pferdeſtall von ſeinem zweijährigen Pferd er⸗ ſchlagen. Ein erſter Huftritt traf Zähnle am Knie und brachte ihn zu Fall. Das Pferd verſetzte dem am Boden Liegenden dann einen zweiten Schlag, der ihn ſo unglücklich am Kopfe traf, daß die Hirnſchale zertrümmert wurde. Der Tod trat wenige Minuten ſpäter ein. Der Mann hinterläßt Frau und drei Kinder. Waldshut.(Kind verbrüht.) Das einjährige Kind der Familie Anton Baumſtark zog eine gefüllte Kaffeekanne vom Tiſch, wobei ſich der heiße Inhalt über das Kind ent⸗ leerte. Die Verbrühungen waren ſo ſchwer, daß das Kind bald darauf ſtarß. Sie lief um das Forſthaus herum, ſah in ziemlicher Entfernung einen Mann zwiſchen den Bäumen davon⸗ gehen, der kein anderer als Robert war. Sie mußte ihn einholen, ganz plötzlich wollte ſie neben ihm erſcheinen. Aber er ging ſehr ſchnell. Trotzdem kam ſie ihm allmählich näher. Sie begann zu rennen, aber ihre Kräfte ließen nach. Schließlich blieb ſie ſtehen und legte die Hände an den Mund, um laut zu rufen. 5 Aber ſie kam nicht dazu denn Robert hatte die Straße erreicht und war ſtehen geblieben; nun würde ſie ihn be⸗ ſtimmt einholen. So lief ſie raſch auf ihn zu. Als ſie ihm aber ziemlich nahe war, machte ſie eine Entdeckung, die ſie veranlaßte, ihren Schritt zu verlangſamen. Robert hatte ſich gebückt und die ausgeſtreckte Hand einem jungen Mädchen gereicht, das am Wegrande kauerte. Er wollte ihr beim Aufſtehen behilflich ſein, doch ſie ſchien entweder nicht recht zu wollen oder ſich ein Vergnügen daraus zu machen, ihm Widerſtand zu leiſten. Schließlich hob er ſie mit kräftigem Schwung empor, ſie ſtand und ſchlang die Arme um ſeinen Hals.— Anne ſchloß die Augen, eine bleierne Müdigkeit kam über ſie. Ein bitteres Lächeln lag auf ihrem Geſicht. Wiedergefunden hatte ſie ihn, aber nur um die Gewißheit zu erlangen, daß jene andere ihren Platz eingenommen hatte, die ſie beim erſten Beſuch ſeiner Mutter kennen⸗ elernt und die damals ſchon deutlich gezeigt hatte, daß Robert ihr nicht gleichgültig war: Marie Kleinitz! Wie gut, daß ſie ihn nicht angerufen hatte, eine ſehr peinliche Szene war ihnen beiden erſpart geblieben. Robert und Marie hatten ihre Räder beſtiegen und fuhren davon, ſie entſchwanden ihrem Blick wie ein Spuk, der ſie genarrt hatte. 2 Ein Glück, daß ſie der Tante nichts von Robert erzählt hatte. Jetzt ſtand er ihrem. nicht mehr im Wege, den ſie klar und deutlich erkannte: ſie würde Axels Frau werden, Herrin auf Staffenberg! 5 5—— 9— ů ů—— Aufſuchen zu können, Aus den Nachbargauen Der vermißte Schüler kot aufgefunden Ludwigshafen, 9. November. Wie bereits am 31. Oktober und 3. November, dann nochmals am 8. November bekannt⸗ gegeben wurde, verſchwand am 28. Oktober auf unerklärliche Weiſe der achtdreivierteljährige Schüler Franz Helker. Die Vermutung, daß der Knabe ſich innerhalb Ludwigshafens aufhalten mußte, hat ſich leider als irrtümlich erwieſen. Am 9. November nachmittags wurde in einem früheren Tau⸗ benſchlag der ſich in einer abgeteilten Ecke eines Trocken⸗ ſpeichers in einem Haus im Stadtteil Nord befindet und faſt gar nicht mehr betreten wird, von einem Schornſtein⸗ feger die Leiche eines Kindes gefunden. Die ſofort alar⸗ mierte Mordkommiſſion ſtellte dann feſt, daß es ſich um den vermißten Franz Helker handelt und dieſer gewaltſam ge⸗ tötet worden iſt. Wer der Täter iſt und was dieſen zu der ſchrecklichen Tat veranlaßt hat liegt noch völlig im Dunkeln. Unklar iſt auch noch, wann der Mord begangen worden iſt. Kurz nach dem Verſchwinden iſt von mehreren Seiten angegeben wor⸗ den, der Knabe wäre in Edig hein und Oggersheim ber den Soldaten geſehen worden. Ob dies richtig iſt hat einwandfrei nicht feſtgeſtellt werden können. Nachdem nun ohne Zweifel ein Verbrechen vorliegt, kann jede Kleinigkeit für die Kriminalpolizei von Bedeutung ſein. Bereits in den früheren Preſſeveröffentlichungen iſt die Beoölkerung um Mitarbeit gebeten und darauf hingewieſen worden, daß auch Vorkommniſſe, die geringfügig erſcheinen, unter Umſtänden für die Kriminalpolizei und die Aufflärung die⸗ ſes Verbrechens von größter Bedeutung ſein können. Darum iſt es Pflicht jedes Volksgenoſſen, ſofort der Kriminalpolizei oder der nächſten Polizeidienſtſtelle alles mitzuteilen, was ihm in Bezug auf dieſe verruchte Tat verdächtig vorgekom⸗ men iſt. Fiir die Aufklörung des Verbrechens hat die Kriminalpo⸗ lizei⸗Leitſtelle Stuttgart eine Belohnung bis zu 1000 Mark ausgeſetzt. Wachenheim.(zuſammenſtoß) Am Marktplatz kam es zwiſchen einem ſchwerbeladenen Laſtkraftwagen und einem Perſonenwagen zu einem Zuſammenſtoß Der Laſtwagenführer konnte ſeinen Wagen trotz ſtarken Brem⸗ ſens nicht zum Stehen bringen, und der Wagen fuhr daher mit großer Wucht in das Schaufenſter des Schuhhauſes. Das Schaufenſter ging in Trümmer, und auch das Haus ift ſtark beſchädigt worden. Der Materialſchaden iſt aroß. Glücklicherweiſe kamen die Inſaſſen des Perſonenwagens und auch der Kraftwagenfahrer mit dem Schrecken davon. Bergzabern.(Saujagd mit der Hacke) Im nahe⸗ gelegenen Gräfenhauſen erſchlug der Sohn des Landwirts Engel mit der Hacke auf dem Kartoffelacker ein zwei Zent⸗ ner ſchweres Wildſchwein. Waldmohr. Unfall beim Holzhauen.) Der Bergmann Karl Neſſelberger aus Jägersburg hat ſich beim Holzhauen die Axt in den Arm geſchlagen. Waldfiſchbach. Unglücksfahrt mit dem Fahr⸗ rad.) Als der Gaſtwirt und Bäcker Ludwig Klein aus Geiſelberg mit ſeinem Fahrrad nach Kaiſerslautern fuhr, wurde er auf dem Wege durch einen Laſtkraftwagen ſo an⸗ gefahren, daß er noch einige Meter mitgeſchleift wurde. Da⸗ bei erlitt er ſchwere Kopfverletzungen. Pirmaſens.(Brand) In Pirmaſens brach im Anwe⸗ ſen Lauer ein Brand aus, dem das Wohnhaus und drei angebaute Autogaragen zum Opfer fielen. Homburg(Von Geſteinsmaſſen getroffen.) Auf der Grube König wurde der Bergmann Reinhard Lupp aus Höcherberg⸗M. von Geſteinsmaſſen getroffen, die ihm ein Bein zertrümmerten. Frankfurt a. M.(Flaſche explodiert.) Ein eigen⸗ artiger Unfall ereignete ſich in einer Gaſtſtätte im Stadkteil Höchſt. Einer der Gäſte hatte ſich eine Limonadeflaſche mit Wein füllen laſſen, um dieſen mit nach Hauſe zu nehmen. Plötzlich explodierte die Flaſche und fiel zertrümmert ausein⸗ ander. Der Beſitzer, der ſchnell danach gegriffen hatte, erlitt eine Schnittverlezung an der Hand. 3 5. Dillenburg.(Tödlicher„ Im Betrieb der Frankſchen Eiſenwerke, Adolfshütte, erlitt der 53 jährige Vorarbeiter Fritz Weber aus Oberdreſſelndorf ei⸗ nen ſchweren Unfall. Er wurde in bewußtloſem Zuſtand ins Dillinger Krankenhaus eingeliefert, wo er wenige Stunden ſpäter ſtarb. Biedenkopf.(Aus dem Zug geſprungen.) In der Nähe von Frohnhauſen wurde neben dem Bahngleis ein 16 Jahre altes Mädchen aus Lollar tot aufgefunden. Das Mädchen iſt offenbar in einen Zug geſtiegen, der in Lollar nicht hielt. Es iſt dann bei Lollar wahrſcheinlich aus dem Zug geſprungen und blieb mit einem ſchweren Schä⸗ delhruch liegen dem es gleich erlag Anne hatte ihre Einwilligung gegeben, und damit waren die Würfel gefallen. Frau Hildtrud tat ſich auf ihren Erfolg viel zugute, der allein, wie ſie annahm, ihrer berredungskunſt zu ver⸗ danken war. Sie machte ihrem Jungen gegenüber keinen Hehl daraus, daß Anne garnicht geneigt geweſen war, ihn zu heiraten, aber Axel, der bei der geringſten Kleinigkeit der Mutter Komplimente zu ſagen pflegte, vermochte ſich nicht zu überwinden, ihr ſeine Anerkennung oder gar ſeinen Dank auszuſprechen. Wenn er ſich Helva gegenüber mit Rückſicht auf das große Vermögen, das ihm angeblich zufallen ſollte, gefügt hatte, ſo verſpürte er bei dieſem Projekt inneren Widerſtand, und zwar ſo ſtark, daß er nahe daran war, der Mutter von Hermi und den Hoff⸗ nungen zu erzählen, die mit ihrer Reiſe nach Hollywood verknüpft waren. Wenn er es nicht tat, ſo nur deshalb weil er ſich außerſtande ſah, die Einwendungen zu wider⸗ legen, die die Mutter unzweifelhaft vorgebracht haber würde und die er leider nicht als unberechtigt zurückweiſen konnte. In acht Tagen ſollte die Verlobung öffentlich bekannt⸗ gegeben werden, anläßlich einer Feier, die Frau Hildtrud zu veranſtalten gedachte. Nun für ſie wieder einmal all⸗ Wolken verſchwunden ſchienen, hatte ſie das Bedürfnis einen größeren Kreis Menſchen bei ſich zu ſehen. Eir Feſttag ſollte es werden, wie man ſie zu Lebzeiten ihre⸗ Mannes auf Staffenberg ſo manches Mal in heiterem Frohfinn verbracht hatte. 5 Vie zahlreichen Vorbereitungen dazu machten ein: Fahrt nach Berlin erforderlich, die Frau Sildtrud ſehr gern unternahm; ſie freute ſich, wieder elegante Läder ſchöne Stoffe auswählen zu können da und dort irgendwelchen Schnickſchnack zu kaufen, ohn ſich hinterher Gewiſſensbiſſe machen zu nen 8 geweſen zu ſein. Gar zu viele Wünſche, die ſie ſich erfüllen wollte. hatte ſie in der Zwiſchenzeit zurückſtellen müſſen Folcale Ruud scliau Was der bunte Abend alles bringen wird. Bei dem am kommenden Sonntag abend in der Turnhalle des To. 1898 ſtattfindenden„Bunten Abend“, bei dem die Leitung und Anſage der allſeits bekannte Schauſpieler Joſ. Offenbach in den Händen hat, werden noch weitere 6 Künſtler und Künſtlerinnen vom Rational⸗ theater mitwirken. Chordirektor und Kapellmeiſter K. Klaus wird die Geſänge und Tänze am Klavier begleiten und außerdem noch beſondere Einlagen ſpielen. Die So⸗ praniſtin Hildegard Rößler wird erfreuen mit Liedern aus bekannten Operetten, u. a.„Im Salon zur blauen Pagode“ (aus„Land des Lächelns“), ferner„Ich bin die Chriſtel von der Poſt“ und„Ich bin verliebt“ uſw.; Gert Mar⸗ tienzen wird Chanſons vortragen und zuſammen mit H' Rößler einige Duetts aus bekannten Operetten. Gabriele Loibl, 1. Solotänzerin am Nationaltheater, wird Walzer, Chardas und böhm. Polkas tanzen und Frl. Grether mit luſtigen Liedern erheitern. In 2 kleinen Sketchs werden K. W. Krauſe und J. Offenbach alle Regiſter ihrer be— währten Schauſpielkunſt ziehen. Daß es noch ſonſtige Ueberraſchungen geben wird, ſei nur nebenbei erwähnt. Es wird daher beſtimmt niemand den Beſuch bereuen. 1 — Martini. Der Martinitag(11. November) bildet den natürlichen Schluß des bäuerlichen Wirtſchaftsſahres, denn um Martini iſt im allgemeinen die Winterfaat beſtellt. Auf dem Lande beginnt am Martins bag das Lichtanzünden. Zu früheren Zeiten wurden an dieſem Tag die Spinnräder in der Wohnſtube aufgeſtellt. Um Martini werden die Kühe zum letzten Mal auf die Weide getrieben. Es war früher ein alter Brauch, daß am Mortinitag der Hirte dem Bauern die Martinigerte. ein Birkenreis oder einen Weidenzweig, mit Segensſprüchen für das Gedeihen von Herde, Weide und Acker überreichte. Der Bauer bewahrte die Gerte als Schutz⸗ mittel gegen 1 e anderes bis zum nächſten Mar⸗ tinstag auf. In den Oſtmarken wechſelte früher zu Martini das Geſinde, und in den kleinen Landſtädtchen und Märkten fand an dieſem Tag vielfach der Austauſch der Dienſtknechte und Mägde ſtatt, die in ſonntäglichen Kleidern erſchienen wa⸗ ren. Der Martinitaler, ein Doppeltaler, galt als Anzahlung und Verpflichtung. Ehemals war der Martinstag auch Zins⸗ dag, Heute noch wird die Ackerpacht meiſt auf Martin be⸗ zahlt. Wieder Verſtöße gegen die Verdunkelungsbeſtimmun⸗ gen. 18 Ladengeſchäfte mußten wegen ungenügender Verdun⸗ kelung geſchloſſen werden. Außerdem wurden wegen derſelben Uebertretung 99 Wohnungsinhaber angezeigt bezw. gebüh⸗ renpflichtig verwarnt. I Kaufhausdiebe. Wegen Kaufhausdiebſtählen und Ent⸗ wendung von Fahrrädern erhielt der 37jährige Eduard Hoff⸗ mann 1. aus Wallſtadt zwei Jahre ſechs Monate, der 43. jährige Georg Adler aus Viernheim wegen Einbruchdieb⸗ ſtahls zwei Jahre drei Monate Gefängnis. Beide Angeklagte hatten ſich nach eingehendem Schaufenſterſtudium einen Plan entworfen, wie ſie in den Beſitz„billiger“ Wäſche kommen könnten. Mittels Nachſchlüſſel haben ſie dann die Türe eines Weinheimer Kaufhauſes geöffnet. Wäſche und Herrenartikel aller Art wurden in Ruckſäcke verpackt und fortgeſchafft. Als ie wieder einmal bei der„Arbeit“ waren, wurden ſie ge⸗ tört, entkamen aber doch unter Zurücklaſſung der Beute. Der Geſamtwert der geſtohlenen Waren bezifferte ſich auf 1700 Mark. Hoffmann verübte ſpäter noch einen Einbruch in Lützelſachſen und ſtahl einem Hornbacher Bauer ein neues Pferdegeſchirr. Adler ſtahl dann ein neues Fahrrad. * —, Rentenempfänger, bei Einberufung die e bevollmächtigen! Wie das Oberkommando der Wehrmacht bekanntgibt, ſind Rentenempfänger, die aus der Unfall⸗ In⸗ validen⸗ und 7 durch die Poſtan⸗ F eine Rente beziehen, darauf hinzuweiſen, aß ſie ihren eden e Vollmachten für den Empfang der Renten auszuſtellen haben, wenn ſie ſelbſt zur Wehrmacht einberufen ſind oder werden. Sobald ein Rentenempfänger als gefallen bezw. tot, vermißt oder gefangen gemeldet wird, haben die Wehrmachtdienſtſtellen dieſenigen Poſtanſtalten zu benachrichtigen, die den Angehörigen die Rente für den Ren⸗ tenempfänger bisher gezahlt baben. 5 Bei Flak⸗Feuer— weg von der Straße! — Die Regelung der Mietbeihilfe. Seit dem 1. Oktober 1939 iſt die Miete ſtets voll zu erſtatten. Alleinſtehende Ein⸗ berufene, die eine Wohnung mit eigenem Hausrat haben, er⸗ halten gleichfalls eine Mietbeihilfe, wenn ihnen die Aufgabe oder anderweitige Verwertung der Wohnung während der Dauer der Einberufung nicht zugemutet werden kann. Alleinſtehende einberufene Untermieter erhalten eine Miet⸗ beihilfe bis zu dem Zeitpunkt, zu dem ſie das Untermietver⸗ hältnis früheſtens kündigen können; haben ſie eigenen Haus⸗ rat, ſo wird ihnen nach Ablauf dieſer Zeit für notwendige Aufwendungen zur Erhaltung des Hausrats, zum Beiſpiel für die Unterbringung, eine Beihilfe gewährt. Bei Eigen⸗ heimen, die dem Einberufenen oder dem berechtigten Ange⸗ hörigen gehören, von ihnen mindeſtens zur Hälfte bewohnt werden und insgeſamt nicht mehr als zwei Wohnungen ent⸗ halten wird eine Beihilfe zu den notwendigen Ausgaben für Laſten und Steuern, die auf dem Eigenheim ruhen, gewährt. Die Beihilfe kann auch Einberufenen gewährt werden, die berechtigte Angehörige nicht haben. Abiturienten, wollt Ihr zur Schutzpolizei? NSG. Auf Befehl des Führers ſtellt die Schutzpolizei auch ungediente wehrpflichtige Abiturienten und zwar vor⸗ zugsweiſe der Jahrgänge 1918—1920 ein. Bei beſonderer Geeignetheit können auch Angehörige der Geburtsjahr⸗ gänge 1909—1912 eingeſtellt werden. Nach bewieſener Eig⸗ nung können dieſe Polizeianwärter in die Offizierslaufbahn übernommen werden. Bedingungen für die Einſtellung: Volle„/ und Polizei⸗ bienſttauglichkeit, Mindeſtgröße 170 em(in Ausnahmefällen 168 em), einwandfreie Lebensführung. Nähere Auskunft er⸗ teilen die Dienſtſtellen der Schutzpolizei, Gendarmerie und 4, wo auch Merkblätter und Fragebogen zu erhalten ſind. Gedenktage O0. November. 1483 Martin Luther in Eisleben geboren. 1759 Friedrich von Schiller in Marbach gebor 1807 1914 1914 Der Politiker Robert Blum in Köln geboren lerſchoſ⸗ ſen 1848). (bis 13.) Sieg von Mackenſen über die Ruſſen bei Wloclawek an der Weichſel. Regimenter der jungen deutſchen Kriegsfreiwilligen nehmen die erſte Linie der Stellung bei Langemarck. 1938 Der türkiſche Staatschef Kemal Atatürk geſtorben. Sonnenaufgang: 7.37 Uhr Sonnenuntergang: 16.40 Uhr Mondaufgang: 6.20 Uhr Monduntergang: 16.11 Uhr Aeberwinterung von Dahlien und Gladiolen Nach den erſten Fröſten im Herbſt wird es notwendig, die Knollen der Dahlien und Gladiolen aus dem Boden zu nehmen. Die Dahlien werden ſo über dem Erdboden ab⸗ geſchnitten, daß etwa noch 15 em der Triebe erhalten blei⸗ ben. Bevor ſie in den Aeberwinterungsraum gebracht wer⸗ den, müſſen ſie an der Luft gut abtrocknen, ſodaß die über⸗ flüſſige Erde, die zwiſchen den einzelnen Knollen ſitzt, aus⸗ geklopft werden kann. Der Ueberwinterungsraum darf daher weder zu feucht noch zu trocken ſein, da ſonſt die Knollen in Fäulnis übergehen und verderben oder zu ſtark einſchrumpfen und vertrocknen, ſodaß ſie im nächſten Frühjahr nur noch einen kümmernden Austrieb zeigen. Die handlung der Gladiolenknollen vor und während der Ueberwin⸗ terung iſt ähnlich wie die der Dahlienknollen. Auch an ihnen muß ein Teil des oberirdiſchen Triebes belaſſen werden, der dann bei der Lagerung vor der eigentlichen Ueberwinterung eintrocknet. Bei Vornahme dieſer Arbeiten wird es aber notwendig ſein, ſich mit der erforderlichen Amſtellung des Gartenbaues auf die Mehrerzeugung von Gemüſe zu beſchäftigen. Es gilt daher ſchon beim Herausnehmen der Knollen— und das betrifft beſonders die Dahlien— zu überlegen, ob alle Sor⸗ ten und Knollen auch im nächſten Jahr wieder in den Boden gelegt werden ſollen. Wertloſe Sorten, die vielleicht in den letzten Jahren entartet ſind oder deren Blüten dem perſön⸗ lichen Geſchmack des Beſitzers nicht mehr entſprechen, und zu kleine Knollen können dabei ohne Schaden für den Zier⸗ garten weggeworfen werden. Die wertvollen Sorten und uten Knollen ſind allerdings zu erhalten, denn die Umſtel⸗ ung des Gartenbaus auf die Mehrerzeugung von Gemüſe, die nicht nur für den Erwerbsgartenbau, 1 8 auch für den Selbſtverſorgerbau erforderlich iſt, darf keinesfalls dazu füh⸗ ren, Werte zu vernichten. Trotzdem aber laſſen ſich im ein⸗ zelnen Garten Möglichkeiten finden, um dieſe Umſtellung durchzuführen. Es empfiehlt ſich auch, die Dahlien als Schutzpflanzung am Rande zu ſetzen, um damit das für die Erzeugung von Gemüſe notwendige günſtige Mikroklima zu ſchaffen. g Werk her! Taten her! Gedanken zum zweiten Opferſonntag des Kriegs⸗Winter⸗ hilfswerks. NSG. Es iſt gewiß kein Zufall: Das Land am Ober⸗ chein ſchenkte uns Deutſchen nach dem Dreißigjährigen Krieg zwei Künder ihrer Zeit. Im Straßburgiſchen Renchen ſchrieb Grimmelshauſen ſeinen Simplicius und damit die deutſche Not oon ſeiner Seele, im hanauiſchen Willſtätt, einen Kanonen⸗ ſchuß entfernt davon, verfaßte Moſcheroſch als Satiriker ſei⸗ gen Sittewald. Sein Ruf„Werk her! Thaten herle ſchallte weit in die deutſchen Lande hinaus. Werk her! Taten her! Wie glücklich wären jene Zeit⸗ genoſſen geweſen, dürften ſie heute wohl an unſerer Stelle ſtehen. Damals erlebten ſie Not und Verfall, verurſacht durch den härteſten aller Kriege, damals dieſeits und jenſeits des Rheines ein menſchenleeres, verödetes Land, das jahrhunderte⸗ langen Fleißes bedurfte, um wieder geſund und volkreich zu werden. Wie gern würden ſie dagegen die kleinen Opfer auf ſich nehmen, die unſere heutige Zeit von uns fordert. Wie biel mehr hatten ſie zu ertragen, zu erdulden, da Deutſchland einen größten Niedergang erlebte. Werk her! Taten her! Heute ein Reich der Stärke, ein Volk voller Vertrauen und blinden Glaubens an ſeinen Führer, eine Geſinnung voller Treue. Werk her! Taten her! Das war auch der Ruf des Führers, da er das Schick⸗ ſal Deutſchlands zu wandeln begann. Eine deutſche Generalion hatte in den Schützengräben gelegen, war durch Not und Tod gegangen und hatte ſich dabei eine neue deutſche Zu⸗ kunft, ein neues, deutſches Lebensgeſetz vorgeſtellt. Lange eee noch mußte das Werden vor dem Alten, Brüchigen zurück⸗ ehen. Aber mit einem Male brach es ſich Bahn. Wie ein ſonniger Frühling kam die neue Zeit über das verarmte Reich und bald ſchon ſtand es wie nie zuvor in ſchönſter Blüte. Millionen Deutſcher brachten ihre Opfer, Millionen haben dieſe Volkwerdung zur Tat werden laſſen. Allein durch dieſe Opfer iſt dieſes Deutſchland wieder groß und ſtark geworden. Nur durch unſere Opfer wird es weiterhin leben. Dies zu bedenken iſt unſere Aufgabe, da ber zweite Opferſonntag des Kriegs⸗WHW. vor unſerer Tüte ſteht, da der Führer will, daß ſich ſeine Deutſchen in ihrer größten Schickſalsſtunde bewähren vor der Geſchichte, bor ſich ſelbſt und ſchließlich auch vor jenen, die über den Grenzen ſtehen und auf Deutſchland ſchauen, auf das Deutſch⸗ land des Glaubens, der Treue und der Kraft. Werk her! Taten her! Am nächſten Sonntag hat wieder jeder von uns zu beweiſen, ob er den Ruf unſerer Zeit verſtanden hat. Wer haut genennen? Ohne Gewähr 1. Klaſſe 2. Deutſche Reichslotterie Nachdruc verboten Auf jede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen 1. II und li 2. Zlehungstag 8. November 1939 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 25000 RM. 75277 3 Gewinne zu 10000 RM. 219764 9 Gewinne zu 5000 RM. 74505 288214 388075 3 Gewinne zu 4000 RM. 103828 12 Gewinne zu 3000 RM. 199091 241119 288357 364748 24 Gewinne zu 2000 RM. 18537 47102 5060? 210010 251413 344726 397787 18 Gewinne zu 1000 RM. 49045 76782 157812 34] 362005 386609 79 Gewinne zu 500 RM. 2784 30819 43862 55208 88246 112302 114880 126127 132622 142804 1435/2 195478 215509 222453 238583 240404 24456 280756 285331 289073 315375 318253 319808 36037 3610250 375409 257 Gewinne zu 200 RM. 6846 13294 13644 14944 15664 24645 32628 378% 38873 394490 41817 45862 50990 55135 59302 65518 65858 72023 73769 7400 787/74 91821 92520 99806 1059,% 107875 11101. 121104 121925 139423 142529 145462 150680 151972 158761 16244 164817 171778 17390 176947 181728 182869 183106 183787 186253 189320 190432 194568 209928 211737 218217 220157 22055 22⁵5⁵77 228871 284040 284166 239842 241399 242681 247320 247533 250320 253678 253849 259810 250165 261803 285638 267130 257727 280022 284009 287523 28852 272921 26683 307385 312645 315780 318311 322530 334403 335708 336219 343191 — 8 346137 348442 348624 34879 35/507 360738 365272 375912 391809 96284 39826 2 Außerdem wurden 510 Gewinne zu je 100 RM. und 6543 Gewinne zu je 60 RM. gezogen. 30498 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 100000 NM. 307779 3 Gewinne zu 4000 RM. 303717 12 Gewinne zu 3000 RM. 232861 2856157 376589 384604 3 Gewinne zu 2000 RM. 215450. 18 Gewinne zu 1000 RM. 70915 110569 133333 255250 273130 273857 22 Gewinne zu 500 NM. 45J3 5116 28817 84263 93048 98082 104587 114763 115648 12076 1478338 150678 157482 159500 225399 263188 273197 294089 297884 314795 323808 340888 352584 368824 342 Gewinne zu 200 RM. 2308 6988 7075 7831 14835 15505 15718 18620 25095 32140 22991 40/2 4084 4115 4315 4% 4701 476 59804 71195 84027 84532 85918 89595 52815 98034 107511 109864 109581 115568 117457 124058 12808 127431 127961 128262 128614 131411 132088 132836 22⁰ 187029 188621 14332 158198 186827 168880 173817 174421 187658 190115 191782 1923/6 196474 197352 208124 215016 216089 217201 238579 239489 24054 244568 248854 249346 24952 251162 252230 260090 25277 258548 268453 273706 274850 280874 282675 284721 284781 289339 291302 295944 ,, 4 374232 375914 379204 38254 383274 388149 393057 394482 397848 398167 55 Außerdem wurden 552 Gewinne zu je 100 RM. und 6495 Gewinne zu je 60 RM. gezogen. Todes-Anzeige. von uns genommen. Mhm-Seckenheim, 10. November 1939. Rasch und unerwartet wurde meine liebe Tochter, unsere Schwester, Schwägerin und Tante Ella Oestreicher im noch jugendlichen Alter von nahezu 18 Jahren durch Unglücksfall Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Samstag nachmittag 3 Uhr von der Leichenhalle, hier aus statt. W g Nee, dul Mieder ist eine neue Serie naturgetreuer Vogelbilder und zwar mit unseren einheimi- schen„Sumpf- und Wasservögeln“ erschie- nen. Die im Steindrock hergesfelſten Vogel- bilder sind einzigartig. Wer sie kennen lernen Will, der darf sich nur eine packung der echten 0 5 2422 Kennt Wii Houtunllbuun „mit den 3 Tannen“ beschaffen. Beutel 35 Pfg., Dose 40 v. 75 Pfg. ö 2 3 Am Samstag, 11. Nov, wird von 13 Ahr ab Alteiſen geſammelt. Wir bitten die Bevölkerung, das Alteiſen zum Ab⸗ holen bereitzuhalten. Es bedarf wohl keiner beſonderen Betonung, daß jeder Volksgenoſſe genaueſtens nach ſeinem alten Eiſen ſieht und es dem Volk zur Verfügung ſtellt. NSO Ap., Ortsgruppe Seckenhe m. Heute Freitag bis Montag Kikkel Fg. U je abends 8 Uhr Abzuholen g. Ein⸗ 5 ein Film v. unerhört padtenden rückungsgebühr Backäpfel Konflikten. Eine Frau hat ihr Lloppenh.-Str. 5. 1 Gedächtnis verloren und erlebt —— in zeitloser Gegenwart ei Einlegäpfel neues Schicksal. 85 f Kahlahk 1 Besuchen Sie bitte die 1 denfen⸗ Spahn Werktags-Vorstellungen. L. Aleſenacker,— Kloppenh. Str. 34 5 1 e f PA LA ST FEE rin ewWinn Lundw. Ein⸗ und Verkaufsgen oſſenſchaft Mannheim⸗Seckenheim. Beſtellungen auf Thomasmehl werden in unſerem Lager entgegengenommen. 8 Außerdem erinnern wir nochmals an die Be. ſtellung von Saatkartoffeln. Taglobhn- Zettel für Bauhandwerker i (nach vorgeschriebenem städtischen NMustef zu haben in der Druckerei des„Neckar-Bote DDD= 2 A e e