. ste!) ote Nr. 264 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Freitag, 10. November 1939 lich ſchön und gut. Man Anmaßung und Heuchelei Lord Halifax ſpricht im engliſchen Rundfunk.— Nur Neu- auflage alter Phraſen. Der engliſche Außenminiſter Lord Halifax ſtellte in einer Kundfunkanſprache wieder einmal das ab⸗ gefeimke Spiel eines vor der Bühne der Weltöffent⸗ lichkeit von Menſchenliebe überfließenden und vor den Prinzipien der Demokratie ſich mehr als einmal nver⸗ beugenden, aber in Wirklichkeit auf Raubzug aus⸗ gehenden politiſchen Intrigantenkums zur Schau. Mit einem in ſeiner abgrundtiefen Heuchelei nur allzu durchſichtigen Entlaſtungsmanöver begründete Lord Hali⸗ fax den Krieg gegen das Reich mit den allmählich ein⸗ ſchläfernd wirkenden Propagandaphraſen von der„bruta⸗ len Gewalt, dem Wortbruch, der Bedrückung, der Verfol⸗ gung“, die er Deutſchland zur Laſt legte, und der Vertei⸗ digung der Freiheit, der Sicherheit und des Rechtes, für die England zu den Waffen gegriffen habe. Er ſprach im Tonfall des europäiſchen Poliziſten, als er England„als Schiedsrichter unter den Nationen“ bezeichnete, das gegen die Verletzung geheiligter Verträge und die Mißachtung gegebener Verttäge kämpfe. „Der üble Lord, dem aus ſeiner Amtstätigkeit als Vi⸗ zekönig in Indien die grauſame britiſche Brutalität und die Blutſpuren nicht unbekannt ſein dürften. mit denen die Geſchichte des Empire befleckt iſt, faſelte von elementa⸗ ren Menſchenrechten und der Toleranz in den Beziehungen von Menſch zu Menſch. Es machte dem britiſchen Außen⸗ miniſter keine moraliſchen Schwierigkeiten, mit einer ſkru⸗ elloſen Heuchelei von der„grauſamen Verfolgung von Ideen und Perſonen durch die ruchloſen Führer in Deutſch⸗ land“ zu ſprechen und im gleichen Atemzug mit der Miene des Biedermannes feſtzuſtellen, daß die„Engländer am wenigſten geneigt ſeien, ſich in die Angelegenheiten ande⸗ rer Völker einzumiſchen“. Wir können es nur als Zeichen eines heruntergekom⸗ menen Hochmutes werten, wenn Halifax die Vorſehung als Zeugin dafür anrief, daß England„die Macht habe, auch die Torheit zu beweiſen, mit der die deutſche Regierung ihrer eigenen Vernichtung entgegengeht“. Mit billigem Großmut ſprach Halifax von„Reviſionen in einer fort⸗ ſchreitenden, ſich ändernden Welt“ und zeichnete in nebel⸗ haften Umriſſen eine„neue Welt“ engliſchen Muſters ab, die auf alle Völker eine beſondere„Anziehungskraft“ aus⸗ üben dürfte, die unter Verſailles und ſeinen Folgen zwan⸗ zig Jahre lang zu leiden hatten. [Man hat es ſich längſt abgewöhnt, von den Reden der derzeitigen engliſchen Staatsmänner irgendwelche neuen Offenbarungen zu erwarten. Aber die Rundfunk⸗ anſprache des engliſchen Außenminiſters ſtellt ſozuſagen einen Rekord an Kümmerlichkeit dar. Sie enthält auch nicht einen einzigen neuen Gedanken, ebenſowenig irgend eine Anregung, ſondern wiederholt nur die alten, abge⸗ droſchenen Phraſen vom reinen, moraliſchen England, dem das ſchuldbeladene, brutale Deutſchland gegenübergeſtellt wird. Dieſe britiſche Heuchelei wird nur noch über⸗ troffen von der Anmaßung, mit der Lord Halifax die Rolle des Schiedsrichters unter den Nationen für England in Anſpruch nimmt, Hier kommt wieder einmal der echt engliſche Hochmut zum Durchbruch. England„Schiedsrich⸗ ter unter den Nationen“? Warum, wieſo, aufgrund wel⸗ chen Mandats? Mag ſein, daß ſich die Briten in früheren eiten in dieſer Rolle fühlen konnten, damals, als ihre Flotte noch tatſächlich die Weltmeere beherrſchte und als ſie in der Lage waren, ſich in allen Erdteilen mit Feuer und Schwert alle möglichen Völker zu unterjochen— heute ſind dieſe Zeiten längſt vorbeil Die Völker denken gar nicht mehr daran, ſich dieſe engliſchen Ueberheblichkeiten gefal⸗ len zu laſſen und England als„Schiedsrichter unter den Nationen“ anzuerkennen. Gerade aber, weil England dieſe Wandlung nicht be⸗ greift, weil es von ſeinem alten Hochmut nicht loskommt, weil es immer noch meint, überall befehlen und„richten“ zu können, weil es den„Hans Dampf in allen Gaſſen“ ſpielt, hat es dieſen Krieg provoziert, der allerdings bis⸗ her höchſt unglücklich für England verlaufen iſt. Man vergleiche einmal die Danziger Rede des deulſchen Reichsaußenminiſters von Rib⸗ bentrop mit der Rundfunkanſprache des Lords Halifax. Dort eine Fülle von Tatſachen, urkundlich und aktenmäßig belegt, dann eine große Reihe von wirklich konſtruktiven deen— hier lauter Redensarten, inhaltsloſe Phraſen, verlogene Heucheleien, mit denen nichts, aber auch gar nichts anzufangen iſt. Wo blieb denn die moraliſche Ent⸗ rüſtung Englands, als die Polen ihre geradezu wahn⸗ ſinnige Politik gegen das Reich begannen? England hat ge⸗ gen dieſe Politik nicht nur nicht proteſtiert— nein, es hat ſie ſelber gewünſcht, es hat die Polen direkt aufgereizt da⸗ zu. Um ſie dann hinterher allerdings im Stiche zu laſſen. Und wo blieben die Engländer, die Halifax als ⸗Vertei⸗ diger von Menſchenrechten“ bezeichnete, als es galt, durch Annahme von Muſſolinis Vermittlungsvorſchlag Europa noch in letzter Stunde vor dem Krieg zu bewahren? Die Engländer, die jetzt die Friedensapoſtel ſpielen wollen, waren es, die den Vorſchlag Muſſolinis zum Scheitern brachten, als Deutſchland und ſogar Frankreich bereits an⸗ genommen hatten. N Nein, es iſt wirklich nichts an dieſen engliſchen Redens⸗ arten. Moraliſche Grundſätze ſind auch in der Poliitk ſicher⸗ arf ſie aber nicht nur in der heorie vertreten, ſondern muß ſie auch praktiſch betäti⸗ gen. Wo Theorie und Praxis indes in einem ſo kraſſen Widerſpruch ſtehen, wie das in der engliſchen Politik ſeit jeher der Fall war, da bleibe man uns mit Moralpredig⸗ ten gefälligſt vom Leibe! Sie ſind nur Heuchelei, die da⸗ durch nicht glaubhafter wirkt, daß ſie mit einem kräftigen Schuß Anmaßuna und Hochmut durchſetzt iſt. Das Schwerl der Heimat iſt das 1 Auch am Opferſonnkag daran denken! Sie müſſen wiſſen Der Garten im Winter. Der Garten iſt jetzt nach der Ernte ſorgfältig zu ſäubern, kranke Ernterückſtände ſind zu dernichten und die geſunden mit einem Kalkzuſatz zu kom⸗ ee Außerdem iſt der Garten bis auf die ſtehenbleiben⸗ n winterharten Gemüſe umzugraben und in rauher Scholle liegenzulaſſen. 5 ö Eingelagertes Obſt und Gemüſe. Wer Obſt⸗ und Ge⸗ müſevorräte eingelagert hat, hat auch die Pflicht, dafür zu ſorgen, daß nichts durch Fäulnis umkommt. Gerade jetzt in n erſten Wochen der Lagerung muß des* und be⸗ ſonders ſorgfältig nachgeſehen werden, da in dieſer Zeit die Fäulnis am größten iſt.„F000 gabe beſonderer l Auf der Krakauer Burg Einzug des Generalgouverneurs für die beſetzlen Gebiete Krakau, 8. November. Am Dienstag hielt der General⸗ gouverneur für die beſetzten Gebiete, Reichsminiſter Dr. Hans Frank, in Krakau ſeinen feierlichen Einzug, um auf der hiſtoriſchen Burg ſeinen Regierungsſitz zu nehmen. Die Stadt Krakau bereitete ihm einen feſtlichen Empfang und hatte reichen Flaggenſchmuck angelegt. Kurz vor 18 Uhr traf der Reichsminiſter mit ſeiner Begleitung vor den Toren der Stadt Krakau ein, wo er vom Diſtriktschef, /Oberfüh⸗ rer Dr. Wächter, dem Stadthauptmann, dem Polizeipräſt⸗ denten und dem Amtschef des Generalgouvernements emp⸗ fangen wurde. Der Generalgouverneur ſetzte ſeine Fahrt durch die flaggengeſchmückte Stadt und durch ein unüberſeh⸗ bares Spalier von Fackelträgern, das von ſchleſiſcher SA gebildet wurde, zur Burg fork. Im Innenhof der Burg, die von allen Seiten feſtlich angeſtrahlt war, waren Ehren⸗ bereitſchaften angetreten. Zahlreiche Volksdeutſche, die das Großdeutſche Reich Adolf Hitlers nach jahrelanger Not und Unterdrückung von polniſchem Joch befreit hat, ſowie die Beamten und Angeſtellten der deutſchen Dienſtbehörden im beſetzten Gebiet hatten ſich gleichfalls im Innenhof verſam⸗ melt, um den Generalgouverneur zu begrüßen. Danach ge⸗ leitete Diſtriktchef Dr. Wächter den Reichsminiſter in die Innenräume der Burg, wo der Gouverneur im Audienzſaal von über 200 Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens er⸗ wartet wurde. Dr. Wächter begrüßte den Generalgouverneur mit einer kurzen Anſprache, in der er ihn als den neuen Herrn dieſes Landes, dieſer Stadt und dieſer Burg herzlich willkommen hieß 8 „Darauf ergriff der Generalgouverneur das Wort und führte u. a. aus:„Auf Befehl des Führers übernehme ich hier auf der Burg zu Krakau die Regierung des General⸗ gouvernements. Ich kann nur die Verſicherung abgeben, daß auch von dieſem Platze aus ſowie allüberall in der Macht⸗ ſphäre des Deutſchen Reiches der Wille unſeres Führers das oberſte Geſetz und der Inhalt unſeres Handelns, die Wohl⸗ fahrt unſeres Volkes aber und die Sicherung der kulturellen Entwicklung das letzte Ziel unſeres Werkes ſind. Wer ſich dieſer ſchöpferiſch aufbauenden Arbeit unſeres Reiches wider⸗ ſetzt, iſt verloren. Wer ſich ihr einfügt, wird leben, arbeiten und ſich entwickeln können. Wir kommen in dieſes Land nicht als blindwütige Eroberer, ſondern als Garanten deutſchgeordneter, deutſchgeführter Arbeit. Es iſt ein Augen⸗ blick von ſeltener i Größe, daß hier in dieſer Burg, die ſolange das Bollwerk eines antideut⸗ ſchen Kampfes war und durch viele Jahrhunderte ein wahr⸗ dhaftes Symbol des Ringens gegen das Deutſchtum geweſen iſt, nunmehr die Hakenkreuzflagge weht und der Hakenkreuzgeiſt in die Säle gelangt iſt. Daß wir hier ſtehen, oerdanken wir unſeren 0 die für die Frei⸗ heit unſeres Volkes den Kampf geführt haben. Denjenigen, die dafür gefallen ſind, ſei 5 dankbarer Gruß geweiht. Aber auch die Tauſende von Volksdeutſchen, die unter den barbariſchen, ſadiſtiſchen Attacken entmenſchter polniſcher Ge⸗ waltakte ihr Leben und ihre Geſundheit opfern mußten, auch ſie trugen durch ihr Opfer zur Freiheit dieſes Landes bei. Auch ihrer gedenken wir.“ Dr. Wächter brachte dann ein Siegheil uuf den Führer aus, das zum erſten Male durch die Raume dieſer Burg 295 5 Dem Generalgouverneur wurden danach die 1 der Wehrmacht, des Staates und der Partei vorgeſtellt, die der Reichsminiſter mit Handſchlag begrüßte. Es ſchloß ſich ein Empfang in den Burgräumen an. Fragen der Grenzland wirtſchaft Miniſterpräſident Köhler ſprach vor den oberbadiſchen Wiriſchaftsführern. Lörrach. Vor den Männern der Wirtſchaft der Süd⸗ weſtecke ſprach in einer von der Bezirksſtelle Schopfheim der Induſtrie⸗ und Handelskammer Freiburg einberufenen Verſammlung Miniſterpräſident Walter Köhler. Der Aus⸗ bruch des Krieges hat gerade für das Land Baden, das in⸗ folge ſeiner Grenzlage auf einen beſonders ſchwierigen Vor⸗ poſten geſtellt iſt, auch auf wirtſchaftlichem Gebiet viele neue Probleme aufgeworfen, zu denen der Miniſterpräſi⸗ dent in ſeiner Eigenſchaft als Finanz. und Wirtſchafts⸗ miniſter Stellung nahm. * Der Miniſterpräſident wies einleitend auf die Notwen⸗ digkeit hin, gerade in der Jetztzeit eine enge Fühlungnahme zwiſchen den Betriebsführern und den maßgebenden und verantwortlichen Stellen des Staates herzuſtellen. Er be⸗ tonte, daß entſcheidende Aufgaben auch fernerhin durch die Induſtrie⸗ und Handelskammern bearbeitet werden müſſen Der Miniſterpräſident ſetzte ſich offen und rückſichtslos mit all den Problemen auseinander, die durch den Krieg für die badiſche Grenzlandwirtſchaft beſonders akut geworden ſind, welche Erfahrungen bisher gemacht wurden und wel⸗ 7555 Schwierigkeiten noch zu begegnen iſt. Aus ſeinen orten ſprach das unbedingte Vertrauen, daß wir auch die durch den Krieg neu erſtandenen Aufgaben meiſtern werden, und er gab dem durch die Feſtſtellung Ausdruck, daß wir hier der kommenden Entwicklung mit Ruhe ent⸗ gegenſehen können In dieſem Zuſammenhang löſte bei den anweſenden Betriebsführern auch die Mitteilung Genug⸗ tuung aus, daß in Baden demnächſt ein eigenes Bezirks⸗ wirtſchaftsamt erſtehen werde, wodurch den beſonderen Be⸗ langen der badiſchen Grenzlandwirtſchaft noch beſonders Rechnung geteragen werde. Angedſente im Polizeidienſt Verordnung des Miniſterrats für Reichs verteidigung Berlin, 10. November. Der Miniſterrat für die Reichs⸗ verteidigung hat ſoeben mit Geſetzeskraft eine Verordnung über die Einſtellung von Wehrpflichtigen in die Schutzpolizei des Reiches verfügt, nach der im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht Wehrpflichtige bei der Schutzpolizei des Reiches eingeſtellt werden können. Sie wer⸗ den als Polizeianwärter oder Polizeiwachtmeiſter einge⸗ ſtellt und ſind Polizeivollzugsbeamte im Sinne des Deutſchen Polizeibeamtengeſetzes Die in der Schutzpolizei abgeleiſtete Dienſtzeit der eingeſtellten Wehrpflichtigen wird nach Maß⸗ ichtlinien auf die Wehrdienſtzeil angerech⸗ net. 5 g Es handelt ſich hierbei um ungediente Wehrpflichtige der Geburtsjahrgänge 1909 bis 1912 und in beſchränkter Anzahl der Geburtsfahrgänge 1918 bis 1920. Die endgültige Einſtel⸗ lung erfolgt auf Lebenszeit in den verſchiedenen Teilen der deutſchen Polizei. Bei der Beſoldung wird auf das Lebens⸗ alter des Einzelnen Rückſicht genommen. Meldungen neh⸗ men entgegen alle Dienſtſtellen der uniformierten Polizei (Ordnungspolizei) und der /,, wo auch Merkblätter über alles weitere erhältlich ſind. 5 Wiriſchaſtswoche Weſſen Bundesgenoſſe iſt die Zeit?— Deutſches Aufderee im Oſten— Verbeſſerung der Verforgung— Krüftige Montanabſchlüſſe Wenn England auch diesmal mit der Zeit als Bundesge⸗ noſſen rechnet, dann hat es ſich— wie in ſo vielem anderen— auch diesmal gründlich verrechnet. Deutſchland krat diesmal auch wirtſchaftlich gerüſtet in den Krieg ein. Es hat ſeine Handelspolitik bereits ſeit langem ſo geführt, daß ſeine Ver⸗ bindungen auch im Kriege funktionieren, um ſo mehr, als der Alliierte“ im Oſten, Polen, bereits erledigt iſt und das rie⸗ ſige ruſſiſche Reich uns heute zu unſerer Verſorgung offen⸗ ſteht. Man unterſchätzt wieder einmal die deutſche Kraft. In 18 Mongten hofft England, Deutſchland niedergerungen zu haben. Was aber kann Deutſchland in dieſen 18 Monaten leiſten? Unſere ganze Geſchichte ſeit 1933 iſt eigentlich ein ein⸗ ziger Beweis unſerer großen wirtſchaftlichen Leiſtungsfähig⸗ keit. Und da glaubt man, wir würden ausgerechnet in den 18 Monaten verſagen, die für die Exiſtenz der deutſchen Nation entſcheidend ſein ſollen? Ganz abgeſehen pon militäriſchen Fragen können wir den Engländern verſichern, daß wir in 18 Monaten zuſammen mit Rußland eine Verſorgung auf die Beine geſtellt haben werden, die Deutſchlands Wirt⸗ ſchaftskraft nicht ſchwächer, ſondern von Monat zu Monat ſtärker werden läßt. Nein, die Zeit iſt kein„Alliierker der Weſtmächte“ mehr. Sie ſteht diesmal auf deutſcher Seite. Wenn die Engländer ſehen wollten, dann könnten ſie das jetzt ſchon erkennen, nämlich in dem Aufbauwerk Deutſch⸗ lands im Oſten. Kaum iſt der polniſche Krieg beendet, und ſchon ſteht auch bereits die deutſche Verwaltung in den beiden neugebildeten Reichsgauen Danzig und Polen. Die Gaulei⸗ ter und Reichsſtatthalter ſind nach dem Muſter der Einglie⸗ derung des Sudetengaues mit außerordentlichen Vollmachten und zentralen Machtbefugniſſen ausgeſtattet, ſo daß alle not⸗ wendigen Aufbauarbeiten mit gewaltiger Schlagkraft in An⸗ griff genommen werden können. Nach 18 Mongten werden wir im ganzen Oſten auch handelspolitiſch ſo feſten Fuß ge⸗ faßt haben, daß wir auf dieſer Baſis jeder Entwicklung 505 gegenſehen können, jedenfalls länger als England. Hat doch die Zeit bisher ebenfalls bereits für uns gewirkt. Reibungs⸗ los funktioniert unſere Wirtſchaft. Wir arbeiten und expor⸗ tieren wie im Frieden. Die Reichsbahn legt eine Anleihe von 500 Millionen Mark auf. Die deutſchen Montankonzerne ge⸗ hen mit großen Reſerven in das nächſte Jahr und zahlen dieſelben Dividenden wie im Vorfahre. Unfere Kriegswirt⸗ ſchaft hat ſich längſt eingelaufen. Das zeigt die Vereinfachung des Deviſengenehmigungsverfahrens(durch Einführung von Formulaxen für immer wiederkehrende Fälle) ebenſo wie die deutſche Lohnpolitik, oder etwa die Kaffeepreisſenkung in den Kaffeehäuſern. Auf anderen Gebieten der Verſorgung, die bisher interi⸗ miſtiſch geregelt waren,(wie etwa die Verſorgung mit Scho⸗ kolade, Spinnſtoffen uſw.) ſtehen endgültige Regelungen für die nächſte Zeit bevor, ſo daß dann auch hier jeder einzelne im Klaren darüher iſt, was ex für lange Zeit zu erwarten hat. Demgegenüber zeigen ſich in England infolge einer Ueberorganiſterung vom grünen Tiſch aus Mißſtände auf allen Gebieten, Mißſtände, die nicht nur pfychologiſch ver⸗ . wirken ſondern die auch tatſächlich die Produktion er engliſchen Wirtſchaft hemmen und mindern. Lohn⸗ und Preisbewegungen zeichnen ſich mit immer größerer Deutlich⸗ keit ab, die Gefahr der Inflation an die Wand malend. Noch glaubt man in England, alle dieſe Erſcheinungen ſeien nur Folgen einer falſchen„Organiſation“. Eines Tages wird man erkennen, daß es ſich darüber hinaus um Folgen einer 1 Struktur“ der engliſchen Volkswirtſchaft handelt. irtſchaftlich hat England 1914%8 den Krieg in ſeiner gan⸗ en Härte nicht geſpürt. Damals hatte es außerdem dieſelbe ürkſchaftsſtruktur wie Deutſchland, nämlich die private Profitwirtſchaft. Dieſe aber muß verſagen, wenn ſie im Kriege, der eine nach dem Wohl des ganzen Volkes ausgerich⸗ tete gelenkte Wirtſchaft gebieteriſch fordert, aufs letzte bean⸗ ſprucht wird. Das erfuhr 1918 Deutſchland. In dieſem Krie⸗ ge wird es England erfahren. Nach Hoeſch und Klöckner legt nun auch der Konzern Gu⸗ tehoffnungshütte ſeinen Jahresabſchluß vor. Dieſelben Kennzeichen, die ſchon für die Klöckner⸗Bilanz beſtimmend waren und den Abſchlüſſen der weſtdeutſchen Montanindu⸗ ſtrie überhaupt das Gepräge geben, findet ſich auch wieder in dieſem Bericht vor; Eine ſtarke Zunahme der Inveſtitions⸗ tätigkeit, Erhöhung der Abſchreibungen und weitere Ver⸗ ſtärkung der Rücklagen und Rückſtellungen, insgeſamt alſo eine finanzielle Leiſtungskraft, die gleichzeitig auch der Aus druck der Vorſorge für die der Montaninduſtrie geſtellten Aufgaben iſt. Die Umſätze haben ſich dementſprechend gegen⸗ über dem Vorjahr nochmals bei allen Unternehmungen des Konzerns erhöht. Der Anteil der Ausfuhr der Werke ſtieg im Rahmen dieſer Entwicklung ſtärker als der Wert de Gr e ung. Insgeſamt betrug die Ausfuhr trotz rück⸗ äufiger eltaustuhr im Berichtsfahr 275,0(gegen 246,3) Millionen Mark. Was man bei Hoeſch und Klöckner feſtſtel⸗ len konnte, das ſehen wir auch hier: Die Unternehmen ſind ſtark ſowohl nach der Finanz⸗ wie nach der Produktionsſeite. Sechs Jahre nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftspolitik. die den Unternehmungen dieſes Wachstum ermöglichte, finden in den drei Bilanzen Hoeſch, Klöckner und Gutehoffnungshütte ihr beredtes Zeugnis. Was die Produktionskraft unſerer Schwerinduſtrie aber bedeutet, hat der Polenfeldzug gezeigt. Italieniſches 35 000⸗Tonnen⸗Schlachtſchiff Stapel gelaufen.. In Genua lief das neue 35000 Tonnen große Schlacht⸗ ſchiff„Impero“ nach der Taufe durch die Herzogin von Spoleto vom Stapel. „Impero“ vom Dee an, 1 1 1 1 ich noch paren? einmal 1 al dle vielen fileinigkeiten Wenn gemeinhin vom Sparen die Rede iſt, denken viele, es müſſe das Sparen von blanken Münzen gemein; ſein, und wundern ſich, wenn man behauptet, man könn⸗ oft gerade dadurch ſparen, indem man Geld ausgibt. Das klingt paradox, iſt aber die einfachſte Sache von der Wel! und im Grunde der Anfang aller Sparſamkeit überhaupt was einige Beiſpiele beweiſen ſollen: Da gibt es z. B. Leute, die mit dem beſten Willer zum Sparen geboren ſind, es aber in dieſer Kunſt bislang zu keiner Meiſterſchaft gebracht haben. Was iſt für dieſe nützlicher als der Erwerb eines Wirtſchaftsbuches, das ihnen die Nachprüfung der monatlichen Ausgaben geſtat⸗ tet und deutlich zeigt, wo rechtſchaffen gewirtſchaftet wurde und wo man über die Verhältniſſe gelebt hat. Es hilft alſo Fehlerquellen erkennen und zuſtopfen, und ſo⸗ mit lohnt ſich dieſe Ausgabe allemal doppelt und dreifach Oder betrachten wir einmal die veralteten Glühlam⸗ pen der Frau Redlich. Sie ſpenden längſt nicht mehr ſo⸗ viel Licht wie die neuen, aber verbrauchen bei weitem mehr Strom als dieſe, was in der Woche vielleicht nur Pfen⸗ nige, im Jahre aber womöglich Mark ausmacht. Das gleiche gilt von dem veralteten Gaskocher der Witwe Schulze. Er verbraucht viel mehr Gas, leiſtet aber nicht mehr als neuzeitliche Sparbrenner. Wer ihn erwirbt, ſpart alſo Geld. Ueberhaupt das Kochen! Die meiſten denken, die Flamme müſſe immer auf groß ſtehenz wenn ein Gericht erſt kocht, tut es auch die kleine, mehr als kochen geht nicht, wohl kann es noch anbrennen. Beſonders leicht läßt ſich beim Kaufen ſparen; man muß ſich freilich ein wenig bemühen, um die Kniffe heraus⸗ zufinden, die uns dazu verhelfen. Zunächſt einige Fauſt⸗ regeln, die ſich jeder zu eigen machen ſollte: Als erſtes iſt genau zu prüfen, ob die Anſchaffung auch notwendig iſt. „Wer das Ueberflüſſige kauft, wird ſehr bald das Not⸗ wendige verkaufen müſſen“, ſagt Benjamin Franklin. Ebenſo unvernünftig iſt es, ſtets das Billigſte zu kaufen. Das Gute und Haltbare koſtet oft nur einige Mark mehr, hält aber dreimal ſo lange. Kauft man größere Dinge, dann nicht gleich beim erſten Angebot zugreifen, ſondern mehrere Angebote ein⸗ holen und, wo notwendig, das Urteil eines Fachmannes heranziehen. So ſpart man oft nicht nur Geld, man er⸗ ſpart ſich auch Aerger. Ferner, wenn irgend möglich, nicht auf Abzahlung kaufen. Teilzahlung verteuert den Kauf, und Schulden machen Sorgen. Lieber, wo es geht, mit der Anſchaffung warten, das Geld dafür nach und nach zur Kaſſe tragen, dort bringt es Zinſen, und obendrein er⸗ ſpart man noch den oft erheblichen Teilzahlungsaufſchlag. Im übrigen: alles zu ſeiner Zeit! Wie viele müßten längſt den Zahnarzt aufgeſucht haben wegen einer kleinen Plombe, aber ſie finden nicht hin, und eines Tages muß es ein Erſatzteil ſein, das mehrere hundert Mark koſtet. Ein anderer wieder will ſein Leben verſichern. Er iſt ſeit Jahren verheiratet, hat Kinder, nun wird es Zeit, an die Zukunft zu denken. Er hat natürlich recht— aber warum dachte er nicht ſchon früher daran, als die Beiträge für ihn noch niedriger waren? Er hätte dann ſogar zwei⸗ fach geſpart und wäre heute ſchon im Genuß der beitrag⸗ vermindernden Gewinnanteile, und zum andern genöſſe er bereits ſeit Jahren die für Lebensverſicherungen geſetzlich zugelaſſene Steuerermäßigung. Manches könnte ſo durch Vorbeugen erſpart werden; das fängt bei Kleinigkeiten an, beim Loch im Strumpf, das zugeſtopft den Strumpf erhält, beim ſchadhaften Licht⸗ kabel, das erneuert, ein Schadenfeuer verhütet uſw. Ja, gerade im kleinen läßt ſich trefflich ſparen, und da iſt nach den Worten Görings nichts zu mißachten:„Ich kann alles gebrauchen“, ſagte er in einer ſeiner Reden, ein Wort, das übereinſtimmt mit einem aus der Sparepoche Fried⸗ richs des Großen:„Nichts verlorengehen laſſen“, heißt 80 da,„iſt eine Hauptregel, Papierſchnitzel ſo wenig als Zeit“. Und was hier für die große Volksgemeinſchaft, das gilt ebenſo für die Familie. Das zeigt ſchon das Bei⸗ ſpiel vom geflickten Hoſenboden, der billiger iſt als eir Anzug. Aber auch ſonſt: eine Poſtkarte koſtet wenigen als ein Telephongeſpräch; Mottenkugeln ſind eine kleine Ausgabe und erhalten Werte, Stiefeln am Ofen getrock— net, werden ſchadhaft, gefettete Stiefel dagegen gewinner an Haltbarkeit; viel Geld zu Hauſe haben, iſt unklug und unwirtſchaftlich, auf der Kaſſe bringt es Zinſen und dien der Wirtſchaft. So ließe ſich vieles nennen, was auf di⸗ Frage„Wo könnte ich noch ſparen?“ Antwort gibt. Aufnahme: omen(M) 8 Unſere Briefträgerin. nllle Flickkörbe wurden leer Frauen packen überall an Hilfe an der Heimatfront Frauen ſtehen an der inneren Front, ſie helfen, wo eine Gelegenheit ihre Hilfe verlangt. Wie groß die Mög⸗ lichkeiten ſind, wie ſtark aber auch die Einſatzfreudigkeit der Frauen allerorts iſt, wollen wir in einer kurzen Ueber⸗ ſicht zeigen. Nur ein kleiner Ausſchnitt iſt das, aber doch ein Beweis für die ſelbſtverſtändliche Bereitſchaft der Frauen, jederzeit auf dem Poſten zu ſein. Um der durch Beruf und Haushaltführung ſtark be⸗ laſteten Mutter die Sorge um die Kinder abzunehmen, werden von der NS.⸗Frauenſchaft überall Kinderſtuben eingerichtet, ſie nehmen drei⸗ bis zwölfjährige Kinder auf, die von Kindergruppenleiterinnen, Jungmädelführerinnen und Jungmädeln geleitet und betreut werden. Die Kin⸗ der kommen auf dieſe Weiſe in gute Obhut. In den meiſten Gauen ſind viele Hunderte von Frauen augenblicklich damit beſchäftigt, die Uniformen der Wehr⸗ macht paſſend zu nähen. In Sammellagern für Reſer⸗ viſten ſind Nähſtuben eingerichtet worden, in denen die Frauen für die vorübergehend hier weilenden Soldaten die Uniformen ausbeſſern. Die Erziehung der Frauen zu volks⸗ und hauswirt⸗ ſchaftlich richtiger Wirtſchaftsführung und die Beratung in allen Haushaltsfragen iſt gegenwärtig beſonders wich⸗ tig. Die Beratungsſtellen des Deutſchen Frauenwerks, die bereits in allen größeren Städten eingerichtet wurden, ſollen deshalb bis in das letzte Dorf gebracht werden. Da Krankenhäuſer in Lazarette umgewandelt worden ſind, mußten viele Patienten, Wöchnerinnen uſw., die noch dringender Pflege bedürfen, die Krankenhäuſer früher als vorgeſehen verlaſſen. Im Gau Berlin wurde mit den Oberinnen aller Krankenanſtalten vereinbart, daß alle zu früh Entlaſſenen darauf aufmerkſam gemacht werden, daß ſie bei den Ortsfrauenſchaften die Nachbarſchaftshilfe er⸗ bitten können, um dadurch eine möglichſt ſchnelle und völlige Geneſung zu erreichen. Die Nachbarſchaftshilfe, die ſchon ſeit langem von der NS.⸗Frauenſchaft und dem Deutſchen Frauenwerk durch⸗ geführt wird, erweiſt ſich jetzt als beſonderer Segen. Die Helferinnen werden vor allem in ſolchen Haushalten ein⸗ geſetzt, in denen durch Einziehung dienſtverpflichteter Frauen beſondere Schwierigkeiten aufgetreten ſind. Nicht für den eigenen Bedarf allein haben ſich in die⸗ ſem Sommer und Herbſt fleißige Hände geregt, viele Zent⸗ ner Obſt und Gemüſe ſind von den Mitgliedern der NS. Frauenſchaft und dem Deutſchen Frauenwerk für die Wintervorräte der NSV. eingekocht worden. Die Frauen aus Cottbus haben allein 3000 Büchſen eingekocht, und als die Büchſen fertig waren, wurde mit dem Trocknen begonnen. Daß es beim Kauf und Verkauf keinerlei Schwierig⸗ keiten und Unannehmlichkeiten gibt, dafür ſorgen die Frauen einer Berliner Ortsgruppe. Jeden Sonntag vor⸗ mittag kommen die' Fleiſcher mit der Frauenſchaftsleiterin zuſammen und beſprechen die ſchwebenden Fragen. An Tagen beſonderen Andranges geben die Fleiſchereien der Ortsgruppe vor Geſchäftseröffnung die eingetroffenen Fleiſchſorten bekannt. Die einkaufenden Frauen werden dann vor dem Kauf von dem Einkaufsdienſt entſprechend beraten. Um alle Flickkörbe der Landfrauen und der berufs⸗ tätigen Frauen in der Stadt in kürzeſter Zeit aufzuarbei⸗ ten, ſind die Frauen einer Stuttgarter Nähſtube der NSF. bis tief in die Nacht hinein tätig. Nach wenigen Tagen ſchon kann die Wäſche ſauber geſtopft und geflickt zurück⸗ gegeben werden. In zwei Tagen wurden in einer Näh⸗ ſtube der NSF. in Mecklenburg über 300 Windeln und 500 Unterlagen genäht. In Hersfeld(Heſſen) haben die Frauen innerhalb weniger Tage 2000 Stück Bettwäſche und 200 Soldatenhemden genäht und dazu aus den Reſten noch Hunderte von Taſchentüchern hergerichtet. Eine Lebensmittelgroßfirma in Düſſeldorf geriet plötzlich in große Schwierigkeiten. Eine unüberſehbare Menge von Lebensmittelabſchnitten konnte nicht mehr rechtzeitig geordnet und aufgeklebt werden, ſo daß die Belieferung der Einzelhandelsgeſchäfte gefährdet ſchien. Die NS.⸗Frauenſchaft mobiliſierte eine Anzahl von frei⸗ willigen Helferinnen, die in kürzeſter Zeit 40 Millionen Lebensmittelabſchnitte ſortierten und dafür ſorgten, daß die Einzelhandelsgeſchäfte pünktlich beliefert wurden. In arge Bedrängnis kamen die Soldaten in einer mecklenburgiſchen Stadt. Sie ſollten zur Vereidigung antreten, aber die Hoſen hatten keine Bügelfalten. Da war guter Rat teuer, wenn nicht die NS.⸗Frauenſchaft geweſen wäre. Sofort wurden die Hoſen geplättet, und die Soldaten traten mit Bügelfalten an. Bergleute ſollen weitgehend Brote mit Aufſtrich und Belag mit in den Schacht nehmen, da alles andere in der Luft unter Tage leicht verdirbt. Es ergibt ſich alſo für die Bergmannsfrauen die Notwendigkeit, bei den Mahl⸗ zeiten zu Hauſe möglichſt oft Eſſen mit bezugſcheinfreien Waren zu kochen. Der Mütterdienſt des Deutſchen Frauen⸗ werks gibt ihnen dazu Ratſchläge. Eine große Hilfe für werdende und ſtillende Mütter ſowie für berufstätige Frauen bedeutet eine Maßnahme, die im Gau Weſtfalen⸗Nord getroffen wurde. Jede Block⸗ frauenſchaftsleiterin benannte ein vertrauenswürdiges Mitglied, das dieſen Frauen beim Einkauf und der Be⸗ ſorgung der Bezugſcheine behilflich ſt. Eva Schwandt. Mutterſchutz bei der frbeit Die Umſtände haben es mit ſich gebracht, daß heute viele Frauen in Betrieben arbeiten. Trotzdem oder ge⸗ rade deshalb, beſteht bei allen verantwortlichen Stellen die Auffaſſung, daß der Mutterſchutz auf jeden Fall auf⸗ techtzuerhalten iſt. Das Mutterſchutzgeſetz gilt für alle weiblichen Arbei⸗ erinnen und Angeſtellten, die der Krankenverſicherungs⸗ »flicht unterliegen, bis auf die in der Land⸗ und Forſt⸗ virtſchaft, in der Tierzucht und Fiſcherei ſowie in der Hauswirtſchaft Beſchäftigten. Beſcheinigt ein Arzt, daß die Niederkunft innerhalb ſechs Wochen zu erwarten iſt, ſo hat die Frau das Recht, die Arbeit ſofort niederzulegen. Auch darf die Mutter erſt ſechs Wochen nach der Geburt wieder beſchäftigt werden. Für eine Zeit von ſechs Wochen vor und ſechs Wochen nach der Geburt beſteht ein Kündigungsverbot. Stillen⸗ den Müttern muß eine Stillpauſe von zweimal einer hal⸗ ben Stunde oder einmal einer Stunde gewährt werden. Daneben iſt von beſonderer Wichtigkeit, daß weibliche Beſchäftigte auf Wunſch während der Schwangerſchaft und Stillzeit von einer mehr als achtſtündigen Arbeitszeit be⸗ freit werden können. Dieſe Geſetzesbeſtimmungen ſind nur als Mindeſtfor⸗ derungen der Gemeinſchaft anzuſehen, faſt 80 Prozent aller deutſchen Betriebe haben ſich die Richtlinien der DAF. zu eigen gemacht, die in weſentlichen Punkten über die Mindeſtforderungen hinausgehen. Frau und Zeit Studentinnen der Oſtmark im Einſatz. In Wien haben ſich ſämtliche Mitglieder der ARS(Arbeits⸗ gemeinſchaft nationalſozialiſtiſcher Studentinnen) zum, Einſatz in Kinderheimen, Nähſtuben, in Fabriken, Betrie⸗ ben und Aemtern zur Verfügung geſtellt. Ein großer Teil iſt in der Erntehilfe tätig. Die Medizinerinnen ſtehen im Dienſt des Roten Kreuzes; andere arbeiten in Großküchen, in 7 5 die Kinder berufstätiger Mütter verpflegt werden. Mehr ſoziale Betriebsarbeiterinnen. Das Frauen⸗ amt der DAF. iſt dabei, die Zahl der ſozialen Betriebs⸗ arbeiterinnen durch eingehende Schulung geeigneter Per⸗ ſönlichkeiten zu erhöhen und ſie in die Betriebe einzuſetzen, in denen die Frauenarbeit durch die Zeitumſtände zuge⸗ nommen hat. Ihre Aufgaben beſtehen in der betrieblichen Betreuung der Frauen, vornehmlich in der Ermöglichung von Arbeitserleichterungen, und der Fürſorge ſozialer Art. Die ſoziale Betriebsarbeiterin iſt die Mittlerin zwiſchen der Betriebsführung und den werktätigen Frauen. Blumen haben Winterruhe Die Blumenkäſten verlangen jetzt beſondere Pflege. Haben wir mehrjährige Pflanzen, ſo topfen wir ſie ein, verſchneiden ſie gründlich und ſtellen ſie ins Winterquar⸗ tier. Die Käſten müſſen von Erde ſorgfältig gereinigt wer⸗ den, dann ſcheuern wir ſie innen und außen und ſtellen ſie an ſonniger Stelle zum vollſtändigen Austrocknen auf. Den ganzen Sommer über hatte das Holz der feuchten Erde und dem täglichen Gießen ſtandzuhalten. Es iſt an der Zeit, daß es ſich auch einmal ausruhen und trocknen kann, wenn es nicht vorzeitig faulen und den Dienſt ver⸗ weigern ſoll. Will man Dahlien⸗ oder Begonienknollen überwin⸗ tern, ſo bettet man ſie in Torfmull. Und da wir gerade die Kaſtanienzeit hinter uns haben, wird es keine Schwierig⸗ leit machen, einen Aufguß von kochendem Waſſer auf eine Handvoll Kaſtanien zu bereiten und damit alle Zimmer⸗ pflanzen durchzugießen. Es iſt das eine kleine„Herbſt⸗ 8 15 unſere Töpfe, die auf einfache Weiſe Würmer entfernt. 5 2 ccc Woju Neſte gut ſind Kinderhäubchen und Taſchen aus alten Hüten. Zu dem niedlichen Kinderhäubchen für vier- bis fünf jährige kleine Mädchen wurde der Filz zweier unmoderr gewordener Damenhüte verwendet. Wir hatten einen weißen und einen hellroten kleinen Hut. Figur J un Figur II zeigen die Schnittüberſichten mit Maßangaben in Zentimetern. Nachdem wir hiernach den naturgroßen Papierſchnitt hergeſtellt haben, ſchneiden wir jede Forn zweimal mit Nahtzugabe an den Seitenrändern zu, un; zwar Figur J aus dem roten, Figur l1 aus dem weißer Filz. Nötigenfalls iſt der Filz vor der Weiterverarbei tung anzufeuchten, geradezuziehen und glattzubügeln Die weißen Teile werden mit drei Schlingſtichblüten aus hellroter Wolle beſtickt. Dann ſteppen wir die Teile durch Maſchinennaht zum Mützchen zuſammen und befeſtigen zun Binden rote, gedrehte Woll ſchnüre, deren Enden wi) mit Wollbällchen ſchmücken Ein größeres rotes Woll bällchen ziert die obere Häub⸗ chenmitte.— Aus ganz kleiner verſchiedenfarbigen Stoffreſter iſt das luftige Umhängetäſch chen gearbeitet. Figur III zeig den Schnitt, nach welchem zwe Teile erforderlich ſind, die wi noch, wie hier gezeigt iſt, aus zwei Reſten zuſammenſetzer können. Ein einfaches applizier tes Entlein ziert die Vorder ſeite. Nachdem wir die Taſchen teile durch Naht verbunder haben, ſchlagen wir den oberer Rand nach innen ein, füttern 31. N das Täſchchen mit Satin und be⸗ feſtigen die 75 em lange, gehä kelte oder gedrehte Wollſchnur Zeichnung: Hanneſen— M. Wohlſchmeckendes Trockengemüſe Bei Trockengemüſe rechnet man mit 15 bis 18 Stun den Einweichzeit, wobei diesmal das Quellwaſſer nich! nehr weiterverwendet wird, weil man Dörrgemüſe nie⸗ mals ſo gründlich waſchen kann, wie Trockenobſt. Außer, dem nimmt das Weichwaſſer die durch den Dörrprozeß ntſtandenen Bitterſtoffe auf, und Gemüſe, das mit Waſ⸗ ſer gekocht iſt, gewinnt leicht einen herben Geſchmack. Am beſten gelingen die Gerichte, wenn man das abgetropfte. zufgequollene Gemüſe zunächſt mit etwas Fett und Zwie⸗ bel anſchmort, dann mit leichter Brühe überfüllt und gar locht. Man knetet dann aus Mehl und Fett eine kleine kugel und gibt ſie an das Gemüſe. Auf dieſe Weiſe bin⸗ det ſich das Kochwaſſer. Erſt ganz zuletzt werden dem Nochgut die ſeiner beſonderen Eigenart gemäßen Gewürze ſinzugefügt. 8 leine Klchenfünden Man ſoll Gemüſe oder Kartoffeln niemals in Waſſer kochen oder dämpfen, da ſie ſo ausgelaugt und entwertet werden. Richtig iſt der Gebrauch eines Dampfeinſatzes. Viele Hausfrauen laſſen ihre Speiſen weit über den Garpunkt hinaus kochen. Auch das entwertet die Speiſen. „Fleiſch darf man niemals im Waſſer liegenlaſſen, weil es ſonſt ſeine wertvollen Säfte verliert. Ebenſo ſchädlich iſt es, das Fleiſch vorher zu ſalzen denn auch Salz entzieht dem Slelich die Sale. 1 5 0 ö err