eee Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklundblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗ AJ... 39. Jahrgang Der Staatsakt vor der Feldherrnhalle Der Führer ehrt die Toten des 8. November 1939. Am Vormittag des 11. November hat das ganze deutſche Volk die jüngſten Blutzeugen der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung, die ſieben Opfer des fluchwürdigen Mordanſchlages im Münchener Bürgerbräukeller, zu Grabe getragen. Auch ſie haben wie die 16 Toten des 9. Novem⸗ ber 1923 und ſo viele andere vor ihnen ihre Treue zum Führer mit dem Tode beſiegelt. Der Führer hält denen die Treue, die ihm die Treue gehalten haben. Und ſo er⸗ wies er auch den ſieben alten Kameraden und Kampf⸗ geführten beim Stgatsakt vor der Feldherrnhalle die letzte Ehre. Seine Anweſenheit in dieſer ſchmerzvollen Stunde des Abſchieds von den alten Gefolgsmannen iſt das ſchönſte und ergreifendſte Symbol der Tod und Leben überdauernden unzertrennlichen Kampfgemeinſchaft, die Adolf Hitler und ſeine getreuen Mitkämpfer verbindet. Rudolf Heß ſprach die Worte des Abſchieds, in tiefer Ergriffenheit aber ſtand die ganze deutſche Nation mit den Teilnehmern des Staatsaktes vor den Sürgen der Ge⸗ mordeten und begleitete ſie auf ihrem letzten Weg. Die Hauptſtadt der Bewegung und mit ihr das ganze deutſche Volk nahmen am Sonnabend Abſchied von den ſieben Toten, die bei dem ruchloſen Mordanſchlag im Bürgerbräu⸗ keller für den Führer und für Deutſchland gefallen ſind. Die nächtliche Aufbahrung der Hingemordeten vor den Stufen zur Feldherrnhalle in der zehnten Abendſtunde des Freitag leitete die Trauerfeierlich⸗ keiten in ergreifender und erhebender Weiſe ein. Die drei Bogen der Feldherrnhalle waren mit dunkelrotem Tuch aus⸗ geſchlagen. In der Mitte erhob ſich ein mächtiger Podeſt, der auf rotem Tuch das Hakenkreuz trug. Davor brannte eine breite Feuerſchale, deren lodernde Flamme ſich mit dem Feuer der Pylonen miſchte, die vor der Feldherrnhalle errichtet waren. Sonſt lag der ganze Platz in Dunkel gehüllt. In tiefem Schweigen verharren die Menſchen auf den Tribünen zu beiden Seiten der Feldherrnhalle. Tau⸗ ſende ſtehen Kopf an Kopf bis an den Odeonsplatz. Alle erfüllt ſchmerzliche Trauer um die Toten, und tiefe Em⸗ pörung, eine maßloſe Erbitterung über das Ver⸗ brechen, tiefſte Dankbarkeit aber auch für die Erret⸗ tung des Führers. Zwei Kompanien der/ im Stahl⸗ helm nehmen vor den Seitentribünen Aufſtellung. Der Turm der Theatiner⸗Kirche kündet die zehnte Abendſtunde. Dumpf dröhnt der Rhythmus der Trommler. Aus dem Hofgartentor bewegt ſich der Zug mit den Särgen der Toten. Jeden Sarg deckt ein rotſamtenes Tuch mit dem Hakenkreuz. Natio⸗ nalſozialiſtiſche Jugend geleitet den Trauerzug mit brennenden Fackeln vor die Stufen der Feldherrnhalle. Stumm und in tiefer Ehrfurcht grüßen die Menſchen die Toten. Kurze Kommandorufe. Präſentierte Gewehre und Erklin⸗ gen des Präſentiermarſches. Die Särge ſtehen jetzt auf den Podeſten, aufgebahrt auf geheiligtem Boden, unweit der Stätte, wo die erſten Blutzeugen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung fielen. SA.⸗Männer halten Wacht neben den Sär⸗ gen bei ihren Kameraden. Der feierliche Akt iſt beendet. Der Strom leidtragender Volksgenoſſen defiliert jetzt vor den jüngſten Toten des 8. November 1939. Stumm, mit erhobener Rechten, nehmen ſie Abſchied von den Ermordeten. Im Geiſte aber marſchiert mit ihnen das ganze deutſche Volk. Schon am frühen Morgen des Sonnabends ſetzte erneut die Wallfahrt zu den Särgen der ſieben Opfer ein, während an den Häuſern die Flaggen auf Halbmaſt hingen. Unzählige Volksgenoſſen nahmen in Erwartung des feierlichen Staatsaktes auf dem Odeonsplatz und vor der Feldherrnhalle Aufſtellung. H J., Pimpfe und BDM.⸗Mädel marſchierten längs der kilo⸗ meterlangen Straßen des Trauerkondukts auf zu der großen Spalierbildung der deutſchen Jugend. Vor den Särgen aber 5 die Menſchen in Dreier- und Viererreihen ſchweigend und mit erhobener Rechten vorüber: Männer, Frauen, Kinder, Marſchierer des 9. November 1923, Politiſche Leiter, Männer der Gliederungen. SA.⸗Männer halten wie aus Erz Manſſer Ehrenwacht an ſechs Särgen, an dem Sarge Kaiſers Männer vom N Sc. Ehrfurchtsvoll bewegt ſich die Menge auch am Mahnmal vorüber zum Gedenken der erſten 16 Blutzeugen der nationalſozialiſtiſchen e die an dieſer Stelle am 9, November 1923 Blut und Leben für das freie Deutſchland Adolf Hitlers hingaben. Die letzte Ehrenwache Um 10 Uhr tritt die letzte Ehren wache vor. Die Kameraden der SA. werden abgelöſt von alten Kämpfern. Sie ſtehen den Toten am nächſten. Bald darauf hallt das Pflaſter wider vom Marſchtritt der Soldaten, dröhnenden Schrittes rücken je eine Ehrenkompanie der/ Verfügungstruppe, des Heeres und der Luftwaffe an. Sie beziehen längs der Front, der Reſidenz auf der weſtlichen Seite des Platzes Aufſtellung. Auf der gegenüberliegenden Seite ſind die Ehrenformationen der Partei angetreten. 5 10.35 Uhr. Eine leiſe Bewegung geht durch die Maſſen. Alte Kämpfer bringen die Kränze des Führers, weiße Chryſanthemen auf grünem Lorbeer; auf roten Schlei⸗ ſen leuchtet ſein Name. Wenig ſpäter füllt der Block der älte⸗ ſten Gefolgsmänner des Führers das breite Mittel⸗ ſtück des großen Platzes. Sie tragen alle die graue Windjacke und die graue Mütze. Den Schluß bilden die Blutordens⸗ träger aus den Reihen der Wehrmacht und der Polizei. In den Händen derer, die jetzt vor uns ſtehen, ſtarben die Opfer des fluchwürdigen Verbrechens, und mit den alten Getreuen des Führers marſchieren im Geiſt an die(b Kameraden, im Bürgerbräukeller in den Krankenhäuſern auf dem Schmerzenslager liegen. In den erſten Reihen der Alten Garde ſehen wir. Julius Streicher, Wilhelm Frick, Heinxich Himmler, Wilhelm rückner, Julius Schaub, Hermann Eſſer. Quer über dem Mittelplatz ſteht in langen Gliedern die Führerſchaft aus Partei. Staat und Wehrmacht. eblutet haben und nun Montag, den 13. November 1989 Eine Bewegung herzlichen Mitgefühls geht durch die Reihen, als die Hinterbliebenen der Toten ihre Plätze vor den Särgen einnehmen, Frauen, Söhne, Töchter, der Gatte, die Eltern. Alle tragen ſie Blumengebinde, Roſen, Nel⸗ ken, die letzten Herbſtblumen. Der Schmerz ſteht ihnen im Geſicht, aber ihre Haltung iſt gefaßt. 5 Nun zerreißen Kommandorufe die lautloſe Stille. Die Truppe präſentiert das Gewehr. Der Blutordensträger Grim⸗ minger trägt die Blutfahne auf die oberſte Stufe der Feldherrnhalle. Hier ſteht nun das Symbol des Glaubens,, des Opfers und des Sieges. Von höchſter Eindringlichkeit iſt der Augenblick. N Der Staatsakt beginnt Mit dem Glockenſchlag 11 Uhr nimmt der Staatsakt ſeinen Anfang. Ihm gibt das Erſcheinen des Führers die höchſte Weihe. Ernſt und Ergriffenheit, Sammlung und Ent⸗ ſchloſſenheit ſtehen in ſeinem Antlitz. Uns iſt es in dieſer Stunde, als würden die Menſchen noch enger zuſammen⸗ rücken, als würden ſie dem Allmächtigen danken für die glück⸗ liche Errettung Adolf Hitlers. Noch nie empfanden wir ein! Gefühl größerer Dankbarkeit als jetzt, wo wir den Führer wieder unter uns wiſſen, unſeren Beſchirmer und Beſchützer. Neben dem Führer ſchreiten barhäuptig und in ſchlichtem Braunhemd Rudolf Heß und Adolf Wagner. Inmitten der trauernden Angehörigen hat der Führer ſeinen Platz. Er ſteht in nächſter Nähe der Toten. Feierlich und getragen hallt„Aſes Tod“ von Edvard Grieg, geſpielt vom Muſikzug der/ Verfügungstruppe, über die Weiheſtätte. „Ihr werdet unvergeſſen ſein“ Dann tritt der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, vor und nimmt zur Traueranſprache das Wort. „Das deutſche Volk nimmt in dieſer Stunde Abſchied von den Opfern eines grauenhaften Verbrechens, das kaum ſeines⸗ gleichen hat in der Geſchichte. 5 Es neigt ſich vor den Opfern, die der Tod getroffen, den ruchloſe Meuchelmörder für den Führer beſtimmt hatten. Sechs alte Gefolgsmänner des Führers ſind aufgebahrt hier vor der Feldherrnhalle zuſammen mit einer jungen Frau und Mutter, die in pflichtgetreuer Erfüllung ihres Berufes vom Schickſal ereilt wurde, Unter Schutt und Trümmern haben ſie ihr Leben ausge⸗ haucht, unter Schutt und Trümmern, in die ein furchtbares Sprengattentat den Saal verwandelt hatte, in dem noch wenige Minuten vorher der Führer zu ihnen ſprach, in dem ſie noch wenige Atemzüge zuvor mit ihren Kampfgenoſſen zu einer großen Stunde vereint waren, zu einer großen Stunde des Ge⸗ denkens an den Tag vor 16 Jahren, da ſie beim Marſch zu dieſer Feldherrnhalle hier bereit waren, ihr Leben zu geben, wie es die Toten in den Ehrentempeln am Königlichen Platz damals gegeben haben,— ihr Leben, das das Schickſal nun jetzt von ihnen gefordert hat. 5 Liebe zum Führer und die Erinnerung an die Gefallenen von damals haben ſie an den Platz geführt, der ihnen zur Sterbeſtätte beſtimmt war.„Der Führer und die Kameraden“, das iſt der letzte Gedanke dieſer Toten ge⸗ weſen. Die Kameraden haben ſie aus den Trümmern gezogen und ihnen die Augen zugedrückt. Aus dem Kreis der erſten Marſchierer Adolf Hitlers hat ſie der Tod geriſſen, aus dem Kreis der alten Kämpfer, die einſt— als Verzweiflung und Reſignation die Deutſchen beherrſchte— den Glauben an Deutſchland nicht aufgaben, die gerungen und geopfert haben für die Bewegung, die dem 1 5 die Treue hielten durch ſchwerſte Zeiten hindurch. 8 5 Dank ihrer Treue war es dem Führer möglich, die Be⸗ wegung durch alle Stürme hindurch zu erhalten. ank ihrer Treue war es dem Führer möglich, der Bewegung ſchließlich die Macht in Deutſchland zu erringen und das Schickſal Deutſchlands zu wenden. Und ſo verdankt es Deutſchland wiederum dieſen alten Kämpfern, daß es heute dem Angriff der äußeren Gegner Trotz zu bieten vermag. Nur dank der Treue der alten Kämpfer vermochte der Führer Deutſchland frei zu machen und Deutſchland die ſtarke Wehrmacht zu geben, die nun ſeine Freiheit ſichert, l Nie ſoll das deutſche Volk dies den alten Kämpfern aus der Zeit des werdenden neuen Reiches vergeſſen! Ihr toten Kameraden! Mit euren Angehörigen teilt ganz Deutſchland den Schmerz und die Trauer um euch... Ihr werdet u inte en ſein im deutſchen Volk, und die e ewegung wird euch Mahnmale etzen der ehrenden Erinnerung. 8 Dort, 11 ihr ſtandet in der Gefolgſchaft des Führers tritt das junge Geſchlecht des Nationalſozialismus au eure Stelle, ſo, wie für 11 72. 1 für Deutſchlands Freiheit, ein neuer an ſeine Stelle tritt. 8 Ew'ig iſt der Strom des Blutes, das für Deutſchland fließt— ewig iſt der Einſatz deutſcher Männer für ihr Volk— ewig 55 darum auch Deutſchland ſein, für das ihr euer Leben gabt. f 5 Tote e ſchlaft in Frieden in der Lie be eures Volkes. 8 Euer Tod hot dem deutſchen Volt ſinnſüllig vor Augen geführt, wie ee f uſchlag war, der dem Füh⸗ rer zugedacht geweſen iſt. 5 n 8 3 Sterben 55 dem dentſchen Volk die ſchreckliche Ex⸗ kenntnis erſt ganz zum Bewußtſein gebracht: der Führer ſollte euer Schickfal keiten, der Führer ſollte dem deutſchen Volk; 5 daenommen werden. 5 Dieſe Erkenntnis aber hat die Erbitterung und die . des deutſchen Volkes erſt völlig geweckt. Die Anſtifter des Verbrechens haben das deutſche Volk 3 5 zu haſſen. Sie haben die Hingabe des deutſchen Volkes an den 115 aufgezwungenen Kampf, ſeine Bereitſchaft, alles einzu 1 unendlich erhöht. 8 ch ein Geiſt unſer deutſches Volk heute beherrſcht, das ſpricht aus den Worten zweier Frauen, die Frauen dieſer Ge⸗ fallenen, die ſagten:„Was der Tod unſerer Männer uns be⸗ N deutet, kann nur ermeſſen, wer ſein Liebſtes verloren hat. Wichtiger aber, als daß unſere Männer leben, iſt, daß der Führer lebt!“ 8 3 In unendlichem Glück empfinden wir: Er iſt uns neu herrlichen geſchenkt. Wie viele Tränen der Freude ſind darüber ver⸗ goſſen worden! Wie viele heiße Gebete des Dankes hat das deutſche Volk zum Höchſten geſandt! i. 0 Durch das Wunder der Errettung wurde der Glaube un⸗ erſchütterlich: Die Vorſehung hat uns den Führer erhalten, die Vorſehung wird uns den Führer erhalten, denn die Vor⸗ ſehung hat ihn uns geſandt. Die Vorſehuns hat ihn uns in dieſen Tagen erhalten— erhalten wie einſt auf den Meldegängen des Weltkrieges, im Trommelfeuer des Weltkrieges“ wie einſt auf dem Marſch zur Feldherrnhalle, wie einſt bei dem immer neuen Lebensein⸗ ſatz in der Kampfzeit, wie jetzt im polniſchen Feldzug. Immer war die Vorſehung mit dem Führer, und immer hat ſie alles, was ſeine Gegner gegen ihn unternahmen, letzten Endes zu 35 5 Gunſten gewandt und damit zugunſten des deutſchen Volkes Und es iſt unſere felſenfeſte Ueberzeugune, daß, ſo wie das Verbrechen im Bürgerbräukeller ſich zugunſten des Füh⸗ rers auswirkt, auch das ganz große Verbrechen: der vom Zaune gebrochene Krieg, ſich zugunſten des Führers und Deutſchlands auswirken wird— zugunſten Deutſchlands und der ganzen Welt! Denn der Sieg Deutſchlands wird der Welt wirklichen Frieden bringen! Der Sieg Deutſchlands wird den Kriegshetzern endgültig das Handwerk legen. Der Sieg Deutſchlands wird ſie abhalten, je wieder friedlich arbeitende Völker einzukreiſen und über ſie herzufallen. Der Sieg Deutſchlands aber wird die Gegner des Völkerfriedens auch daran hindern, weiter in den Völkern, Verbrechen zu begehen, wie das Verbrechen, deſſen Opfer wir nun zu Grabe tragen. Der Sieg wird doch unſer ſein Unſeren Feinden aber, den Anſtiftern dieſes Ver⸗ brechens, rufen wir zu: Ihr habt uns den Führer nehmen wollen und habt ihn uns näher denn je gebracht. Ihr habt uns ſchwächen wollen und habt uns nur ſtärler gemacht. Ihr habt gehofft, uns den Glauben an die Zukunft rauben zu können, und habt doch nur den Glauben erhärtet an eine Vorſehung, die mit Deutſchland iſtl Ihr habt gehofft, uns die Siegeszuverſicht nehmen zu können— nie war das deutſche Volk ſiegesgewiſſer denn heute! Und wenn ihr die Hölle in Bewegung ſetzt, der Sieg wird doch unſer ſein! Der Sieg iſt der Dank an die Toten. Der letzte Gruß des Führers Nach der Gedenkanſprache von Rudolf Heß tritt der Führer vor, auf jeden Sarg zu, und grüßt die Opfer, die für Deutſchland ſtarben. Gleichzeitig klingt das Lied vom guten Kameraden auf. Dann begibt er ſich zu den Angehörigen der Opfer, drückt jedem einzelnen die Hand und ſpricht den Hinterbliebenen ſein tiefes Beileid aus. Noch einmal tritt er vor die Särge ſeiner getreuen Kämpfer und hebt die Hand zum letzten Gruß. 5 25 Die Kranzträger nehmen dann die Kränze des Führers auf und reihen ſich ein in den Trauerzug in Richtung der Reſidenzſtraße. Hinter ihnen folgt die Blutfahne. Die Särge werden auf die Wagen geſetzt, und die Marſchierer des 9. No⸗ vember 1923 geleiten ihre toten Kameraden zur letzten Ruhe. Angehörige der NS.⸗Frauenſchaft geben dem Wagen der ge⸗ töteten Maria Henle das Geleit. Noch einmal grüßen die Führer der Partei und der Wehrmacht die Opfer. Ueber den Odeonsplatz, die Ludwigſtraße entlang durch das Siegestor nimmt der Trauerzug den Weg zum Nordfriedhof. In den Straßen ſteht dicht gedrängt die Bevölterung Münchens und grüßt ſchweigend und ergriffen die Toten, die für Adolf Hitler und Deutſchland ſtarben. Der Führer bei den Verwundeten Herzliche Wünſche für baldige Geneſung. Unmittelbar im Anſchluß an den Staatsakt beſuchte der Führer in der Chirurgiſchen Klinik und im Krankenhaus Rechts der Iſar die verwundeten alten Kameraden, die bei dem verbrecheriſchen Attentat im Bürgerbräukeller ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten haben. Der Führer ſprach jedem einzelnen der Schwervexwunde⸗ tien ſeine herzlichſten Wünſche für eine baldige Geneſung aus und übermittelte ihnen die Anteilnahme des ganzen deutſchen Volkes an ihrem Geſchick. Der Führer überzeugte ſich davon, daß ſich die Verletzten unter der Leitung von Prof. Dr. Magnus und Prof. Dr. Engelhardt in beſter Pflege und Obhut befinden. An der Stätte des Attentats Der Führer beſichtigte ferner in München die Stätte des ruchloſen Sprengſtoffattentats im Bürgerbräufeller und ließ ſich vom Leiter der Unterſuchungskommiſſion, Reichs⸗ kriminaldirektor/ Oberführer Nebe, an Ort und Sielle ein⸗ zebenden Bericht erſtatten. Wallfahrt zu den Opfern München, 13. Nov. Die Gedanken der Bevölkerung dez Hauptſtadt der Bewegung weilten auch am Sonntag bei den Opfern des Mordanſchlages im Bürgerbräukeller. Der Münchener Nordfriedhof, in dem die ſieben Toten ihre Ruheſtätte gefunden erden war den ganzen Tag über da⸗ Ziel von vielen Tauſenden von Volksgenoſſen. Beſonders in den Nachmittagsſtunden ergoß ſich eine wahre Völkerwanderung zum Nordfriedhof. Stundenlang riß der Zug der Menſchen, in deren Herzen die Dankbar⸗ keit und Treue für die Ermordeten und die Teilnahme für ihre Angehörigen lebt, nicht ab. Vor der mit Novemher⸗ braun ausgeſchlagenen, lorbeergeſchmückten Gruft mit den 3 1 Kränzen des Führers waren in zwei langen, ppelt und dreifach gegliederten Reihen die zahllosen präch tigen, ſchleifengezierten Kränze niedergelegt, die den Aus⸗ druck der Treue, des Dankes und der Verbundenheit für die Toten des 8. November bilden. Entblößten Hauptes und mit zum Deutſchen Gruß erhobener Rechten zogen die Volksgenoſſen an der Gruft vorüber. Es war eine 2 fahrt der Treue zu den ſieben deutſchen Menſchen, die ih Leben gaben für den Führer Adolf Hitler. Nr. 266 1 9 4 2 1 Eine wichtige Sput Der„Handwerker“ im Bürgerbräuſaal.— Das Akkenkal ſchon Ende Auguſt vorbereitet. München, 12. Nov. Der Reichsführer/ und Chef der deutſchen Polizei teilt mit: Es ſteht nunmehr feſt, daß mit der Vorbereitung des verbrecheriſchen Anſchlags im Saal des Bürgerbräukellers Ende Auguft d. J. begonnen wurde. Dringend verdächkig iſt in dieſem Juſammenhang eine Perſon, die im Bürgerbräu⸗ keller wiederholt als angeblicher Handwerker aufgekrelen iſt und ſich dort auf der Galerie des Saales zu ſchaffen machke. Wer einen ſolchen angeblichen Handwerker im Bürger⸗ bräuſgal oder in der näheren Umgebung des Bürgerbräus beobachtet hat oder Perſonen kennt, die nach ihren Erzäh⸗ lungen im Bürgerbräuſaal eine Zeitlang als Handwerker beſchäftigt geweſen ſind, wird aufgefordert, ſeine Beobach⸗ kungen und Wahrnehmungen der Sonderkommiſſion bei den Staatspolizei-Leitſtelle München in München, Brienner⸗ ſtraße 50, unverzüglich mitzuteilen. Der verdächtige Mann wird wie folgt beſchrieben: 165 bis 170 em groß, 30 bis 35 Jahre alt, normale Figur, dunk⸗ les geſcheiteltes Haar. Bekleidung: Schmutziger, gelblicher, graubrauner Arbeitskittel, vermutlich Knickerbocker und Sportſtrümpfe. Dank des Führers Nach dem ruchloſen Münchener Attentat ſind dem Füh⸗ rer aus allen Gauen des Deutſchen Reiches und auch von vlelen Deutſchen ſenſeits der Grenze in Telegrammen und Briefen unzählige Bekundungen herzlicher Anteilnahme und aufrichtiger Freude über ſeine Bewahrung vor dem Verbrechen zugegangen. Da es dem Führer nicht möglich iſt, auf alle dieſe Zei⸗ chen der Treue und des Mitgefühls für die Opfer des An⸗ ſchlags im einzelnen zu antworten, läßt er auf dieſem Wege allen Volksgenoſſen, die in den letzten Tagen ſeiner und der gefallenen oder verletzten Kameraden und Frauen gedacht haben, den tiefempfundenen Dank übermitteln. * SA-Skürme kragen ihren Namen. Der Führer hat— wie die Nationalſozialiſtiſche Partei⸗ Korreſpondenz meldet— auf Vorſchlag des Stabschefs einen Sturm der Standarte 16(Liſt) den Namen„Franz Lutz“ und dem Techniſchen Sturm der Oberſten SA-Führung Reichsautozug Deutſchland den Namen„Eugen Schach- ta“ verliehen. Damit tragen zwei weitere Sturmfahnen der SA die Namen von Blutzeugen der Bewegung, die ihr Le⸗ ben gaben für den Führer und Deutſchland. Lodſch im Reichsgau Wartheland Große Kundgebung des Deutſchtums. Gauleiter Greiſer ſprach vor über 30000 Volksgenoſſen. Im Rahmen einer Großkundgebung in Lodſch übernahm Reichsſtatthalter Gauleiter Greiſer durch einen feierlichen Alt den Bezirk Lodſch in den Reichsgau Wartheland und damit in den Verband des Großdeutſchen Reiches. Ueber 30 000 Deutſche aus Lodſch hatten ſich unter freiem Himmel bei ſtrahlender Herbſtſonne verſammelt, um in jubelnden Zurufen an den Reichsſtatthalter ihren Dank an den Führer für die Befreiung aus Unterdrückung und polniſchem Blutterror auszudrücken. Die beiden Führer der Lodſcher Deutſchtumsorganiſatio⸗ nen, Herbert Mees und der unlängſt vom Führer mit dem goldenen Ehrenzeichen der Partei ausgezeichnete Ludwig Wolf, begrüßten im Namen der Deutſchen des Lodſcher Be⸗ zirks den Gauleiter und legten ein Bekenntnis zu ein⸗ mütiger Zuſammenarbeit im Geiſte der national⸗ ſozigliſtiſchen Volksgemeinſchaft ab Dann zeichnete der Reichs⸗ ſtatthalter und Gauleiter des Warthegaues, Greiſer, ein Bild von den Aufgaben des Deutſchtums in dieſem Gebiet, die im Sinne des Vermächtniſſes der Helden vom 9. November 1923 und der Opfer dieſes polniſchen Krieges erfüllt werden ſollen. Im Verlauf der Kundgebung würde ein Telegramm an den Führer geſandt, in dem Gauleiter Greiſer den Dank der über 30 000 Deutſchen dieſer Stadt für die endgültige Be⸗ freiung aus Knechtſchaft und Unterdrückung zum Ausdruck brachte. Der Gauleiter gelobte ferner, daß der ruchloſe An ſchlag von München auch in dieſem neuen Reichsgebiet auf die geiſtigen Urheber zurückfallen würde. Der frühere Bromberger Stadtpräſident hingerichtet Bromberg. 12. Nov. Am Samstag wurde der Bromber⸗ ger Bewohnerſch tgegeben, daß in den Morgenſtun⸗ ieſ 0 adtpräſident von Bromberg, zewſki, ſtandrechtlich erſchoſſen worden iſt da das 1 Wochen ſchwebende Verfahren einwandfrei ver⸗ ſchuld am Blutſonntag in Brom⸗ Beraubung des Stadtvermögens erwie⸗ nocgentot 31 Roman von Ditto Haus Braun. ft bek tor Nobert drückte dem Förſter dankdar die Hand. Er ging aber erſt, nachdem er noch von Frau Brunzlow vernommen, don der Arzt keinerlei Befürchtungen hegte. Wo vor wenigen Minuten noch Robert geſtanden hatte, da ſtand jetzt Axel und vernahm mit Entſetzen, was ihm der Förſter berichtete. a „Der Kahn iſt umgekippt? Sie iſt ins Waſſer geſtürzt?“ . 2 9. * * * 5 2 — 61 2 2 —5 —9 * 22 * 7 2 2 01 70 2 — — — 2 — 2 29 * 8 — 4 1 2 ie „Brunzlow!“ Axel richtete ſich auf. ich mit eigenen Augen geſehen, Herr von Staffen⸗ berg, aber nicht zu glauden wagte, habe ich aus Fräulein Annes Mund deſtätigt erhakten.“ Sie harte ſich das Leben nehmen wollen? Warum? Auch datüber erhielt er von dem Fötſter Auskunft. werden es ſicherlich ebenfalls für richtig finden, wenn Fräulein Rother dieſe Nacht bei uns bleibt Morgen fruh werde ih ſte mit merner Frau nach dem Schloß de⸗ gleiten und ſie wieder der Obhut Ihrer Frau Mutter über⸗ geben.“ ö Mit zuſammengekniffenen Lippen und geſenktem Haupt hatte Axel die Kunde von Annes Unglücksfall mit an⸗ gehört. Auch er war erſchüttert. „Bitte. Herr Brunzlow, führen Sie mich zu ihr!“ „Herr von Staffenberg, glauben Sie nicht, daß es beſſer wäre. wenn Ich muß ſie sprechen“, beharrte Axel. So blieb dem Förſter nichts anderes Wunſch des Schloßherrn zu erfüllen. der Arzt war ſchon wieder gegangen. Still und ruhig, oſſenen Augen lag Anne da. Neben ihr ſaß die von mütterlicher Sorge erfüllt. Sie ſchrak leicht zuſammen, als ſie Axels anſichtig wurde. MN „Was „Ste übrig, als den mit gef . ˙]]1 m 20. Geburtstag Viktor Emanuels Rom, 12 Nov. Der 70. Geburtstag von Viktor Ema⸗ nuel III. wurde in ganz Italien unter ſtärkſter Anteilnahme von Wehrmacht, Partei und Bevölkerung feſtlich begangen. In Rom fand auf der Piazza Venezia eine Parade der geſamten Garniſon ſtatt, zu der neben zahlreichen Mitglie⸗ dern der Regierung und Partei der Generalſtabschef des italieniſchen Heeres, Marſchall Graziani, und der Staats⸗ ſekretär im Kriegsminiſterium. General Soddu, erſchienen waren. Anſchließend fand im Offizierskaſino eine Feier ſtatt, an der die geſamte Generalität Roms mit Marſchall Graziani und dem General Soddu an der Spitze teilnahm. Die Preſſe würdigt mit herzlichen und begeiſterten Worten die hohen Tugenden des italieniſchen Herrſchers, der Italien in ſeiner 40 jährigen Regierungszeit zu immer neuem Aufſchwung verhalf.„Giornale 9 Italia“ erinnert an die ſoldatiſchen und ſtaatsmänniſchen Tugenden des Kö⸗ nigs und Kaiſers ſowie an ſeine Begegnung mit Muſſolini, den er als Duce des Faſchismus feierlich beſtätigte, was Italiens Aufſtieg zum Imperium zur Folge hatte. In der ernſten Stunde, die Europa heute erlebe, ſo betont„Tri⸗ buna“, ſtehe die geſamte italieniſche Nation in Waffen ge⸗ ſchloſſen und einſatzbereit da und begrüße im Zeichen des Liktorenbündels geeint in Viktor Emanuel III. ihren Sol⸗ datenkönig Der Glückwunſch des Führers Berlin, 12. Nov. Der Führer hat Seiner Majeſtät dem König von Italien und Kaiſer von Aethiopien zum 70. Ge⸗ burtstage das nachſtehende Telegramm übermittelt: „Eure Majeſtät bitte ich zu Ihrem 70. Geburtstag meine herzlichſten Glückwünſche entgegenzunehmen. Ich verbinde hiermit meine und des deutſchen Volkes beſten Wünſche für das Wohlergehen Euer Majeſtät und eine glückliche Zukunft des ikalieniſchen Imperiums. Adolf Hitler.“ Auch Generalfeldmarſchall Göring hat telegraphiſch ſeine Glückwünſche ausgeſprochen. Der Wehr machts ber icht Franzöſiſche Angriffe abgeſchlagen. „Berlin,. 12. Nov. Das Oberkommando der Wehrmach gibt bekannk: Mehrere Verſuche der Franzoſen, in den letzten Tager eine von unſeren Gefechksvorpoſten beſetzte Höhe 11 Kilo⸗ meker ſüdweſtlich Pirmaſens mit Unierſtützung durch Tief flieger und ſtarke Arkillerie zu nehmen, ſind geſcheikert. Die 9990 und eine Anzahl von Gefangenen blieben in unſere⸗ hand. Starke Verluſte der Franzoſen Brüſſel, 12. Nov. Der Militärberichterſtatter des„Petit Pariſien“ gibt ni ſeinem Bericht vom Freitag zu, daß die franzöſiſchen Truppen im Verlaufe der vom Gegner durch⸗ geführten Handftreiche zahlreiche Verluſte zu verzeichnen gehabt hätten. Tommy und Poilu Amſterdam, 12. Nov. Der Amſterdamer„Telegraaf“ bringt einen Bericht eines Londoner Korreſpondenten aus Frank reich, in dem es unter anderem heißt es beſtehe ein„bezeich⸗ nender Unterſchied“ zwiſchen der franzöſiſchen Armee und dem engliſchen Expeditionskorps. Auch die finanzielle Stellung des engliſchen Soldaten ſei gegenüber der des Poilu die eines Geldſackes gegenüber einem Habenichts. Und doch müſſe der Poilu noch erfreut ſein, denn vor kurzer Zeit habe er noch weniger Sold erhalten. Franzöſiſche Flakgeſchoſſe auf belgiſches Gebiet. Brüſſel, 12. Nov. Wie aus Oſtende gemeldet wird, ſind im Verlaufe der Tätigkeit der franzöſiſchen Flaks in Dün⸗ kirchen vier Geſchoſſe von 7.5 em Kaliber in La Panne auf belgiſchem Boden niedergegangen. Eines dieſer Geſchoſſe durchſchlug ein Haus am Marktplatz, ohne jedoch zu explo⸗ dieren. Ein zweites Geſchoß durchſchlug ebenfalls ein Haus in ſenkrechter Richtung und wurde im Keller wiedergefun⸗ den. Die beiden anderen Geſchoſſe gingen in Gärten und Umgebung nieder. Britiſcher Dampfer durch Explofion geſunken. Amſterdam, 12. Nov. Nach einer Meldung aus London erklärten gerettete Beſatzungsmitglieder des geſunkenen Dampfers„Carmarthen Coaſt“, daß das Schiff in der Nord⸗ ſee nahe der engliſchen Nordoſtküſte nach einer furchtbaren Exploſion an Bord geſunken ſei Die Exploſion ſei derartig heftig geweſen, daß das Schiff nach wenigen Minuten in den Wellen verſchwunden ſei. Zwei Beſatzungsmitglieder ſeien durch die Exploſion getötet und ſechs weitere verletzt worden. Der nickte ihr nur ſtumm zu, dann trat er zu Anne. Er ſah ihr in das ſchöne, bleiche Geſicht. Tiefes Mitleid erfaßte ihn. Dann beugte er ſich über ihre Hand und küßte ſie. 8 Stumm und ſtarr, in totenähnlichem da. Leiſe ging Axel wieder hinaus. Sein erſter Gedanke war geweſen, die Mutter von dem Vorfall zu benachrichtigen. Auf dem kurzen Wege vom Forſthauſe zum Schloß wurde ihm jedoch klar, daß er da⸗ mit lediglich bei ſeiner Mutter Verwirrung anrichten würde. Mochte ſie nur ruhig in dem Glauben bleiben, daß hier alles gut ſtehe, und die letzten Stunden in Berlin ange⸗ nehm verbringen, morgen vormittag würde ſie noch früh genug erfahren, welche unerwartete Anderung eingetreten war Wie aut und richtig er gehandelt hatte, wurde ihm erſt im Laufe der Nacht klar, die er ſchlaflos verbrachte. Als er ſich über Annes kraftlos herabhängende bleiche Hand gebeugt und ſie geküßt hatte war er zum erſten Male nicht der geſellſchaftlichen Form gefolgt. In tiefſter, beinahe ehrfurchtsvoller Bewunderung hatte er ſich vor ihr verneigt. And doch war er in dieſem Augenblick noch weit ent⸗ fernt davon, die Tragödie der kleinen Anne in ihrer ganzen Tiefe zu verſtehen. Nur eine leiſe Ahnung hatte er von der möglichen Bedeutung dieſes Erlebniſſes für ihn ſelbſt. das ganz abgeſehen von den äußeren Ereigniſſen, für ihn ungeahnte Folgen haben ſollte. Wie er in ſchweigender Nacht Kückſchau hielt auf ſein bisheriges Leben, ſein Denken und Handeln, und es mit dem der kleinen Anne verglich, war ihm, als nehme ihm jemand eine Binde non den Augen, und er ſchaue in einen Spiegel, aus dem ihm ſein Inneres, unerbittlich bloß⸗ geſtellt, entgegenblickte. Es war eine Nacht der Einkehr bei ſich ſelbſt für Axel von Staffenberg. Als die Morgenſonne heraufſtieg, ſah er keineswegs bleich und übernächtigt aus, wie nach durchſchwärmter Nacht. nein. er fühlte ſich friſch und ſtark: er öffnete weil Schlaf, lag Anne Rooſevelt muß einlenken Der Dreh mit dem Flaggenwechſel hat verſagt. Rooſevelt hat dem Druck ſeines Außenminiſters Hull und des überwiegenden Teils der amerikaniſchen Kreiſe nach⸗ gegeben und ſeine Genehmigung zum Flaggenwechſel für US A. Dampfer zurückziehen müſſen. Der von Reedern und anderen intereſſierten Kreiſen ausgeheckte Plan, durch die Hintertür der Flagge Panamas den Alliierten große Mengen amerikaniſcher Tonnage für die Beförderung ihres Kriegsbedarfs aus Amerika nach Europa zur Verfügung ſtellen zu können, iſt damit ins Waſſer gefallen. In der Preſſekonferenz teilte Rooſevelt mit, er verhandele mit Gewerkſchaften, Seeleuten und Schauerleuten, die durch den Ausfall der amerikaniſchen Schiffahrt nach Europa brotlo werden. Was die ſtillgelegten etwa 25 bis 35 Schiffe anlange, ſo könne man ſie nicht plötzlich in den Verkehr mit Süd⸗ amerika oder Aſien einſetzen, da dafür weder eine genügende Zahl an Paſſagieren, noch hinreichende Frachten vorhanden ſeien. Er beabſichtige daher, wenigſtens einen Teil der Schiffe für die Herbringung der kriegswichtigen Rohſtoffe zu be⸗ nutzen, die in den Vereinigten Staaten nicht erhältlich ſind und zu deren Beſchaffung die letzte ordentliche Tagung des Parlaments zehn Millionen Dollar bewilligte. Außerdem habe er ein Abkommen mit England getroffen, wodurch der Vertrag geändert wird, demzufolge Amerika im Tauſchwege Baumwolle nach England und England Kautſchuk nach den Vereinigten Staaten bringen ſollten. Da die US A.⸗Dampfer unter gar keinen. Umſtänden in die Kriegs⸗ zone fahren dürfen, ſo werde England ſich die Baumwolle holen müſſen, und er werde die obigen US A.⸗Dampfer zur Herbringung von Gummi aus Oſtindien einſetzen. AS A.⸗Tanker unter Panama⸗Flagge nach England Unter der Flagge Panamas lief in Boſton der USA. Tanker„Rogers“ aus, um in ſüdamerikaniſchen Häfen Oel für England zu laden. Die Mannſchaft beſteht aus 40 Kanadiern. Gegen„extravagante“ Wehrausgaben Der Leiter des Bundesbudgetamtes Smith, der gegen⸗ wärtig mit Rooſevelt die Bundesbudgetvorſchläge für das am 1. Juli beginnende Rechnungsjahr beſpricht, wandte ſich nach„Aſſociated Preß“ gegen„extravagante“ Bundesausgaben für Wehrzwecke infolge der Kriegshyſterie. Smith er⸗ klärte, infolge der Koſten zur Durchführung des derzeitigen Neutralitätsgeſetzes ſei eine mäßige Erhöhung des Wehrbudgets zu erwarten, aber die Ausgaben ſollten dom Standpunkt des geſunden Menſchenverſtan⸗ des erwogen werden. Smith lehnte nähere Budgetangaben ab, aber ſeine Bemerkungen deuteten an, daß die Bundes⸗ ausgaben für die Bundesarmee und für Marinezwecke wahr⸗ ſcheinlich anderthalb bis zwei Milliarden Dol⸗ lar betragen würden, gegenüber etwa 1,4 Milliarden Dollar im laufenden Rechnungsjahr. Londons Luftſchutz völlig unzureichend In einer Unterredung mit dem Londoner United⸗Preß⸗ Vertreter erklärte der bekannte britiſche Wiſſenſchaftler Pro⸗ feſſor Haldane, daß Londons Luftſchutz völlig unzureichend und nicht ein einziger Luftſchutzkeller bombenſicher ſet. Kurzmeldungen Brüſſel. Am Samstag früh 4.45 Uhr ertönten in Paris die Alarmſirenen, die man ſeit über einem Monat nicht mehr gehört hatte. Die Entwarnung erfolgte um 6 Uhr. Amſterdam. Der Bagdader Korreſpondent der„Times“ gibt eine Rede des irakiſchen Premierminiſters vor dem ira⸗ kiſchen Parlament wieder, in der dieſer u. a. ſagte, der Irak fordere von Großbritannien daß ein unabhängiger arabi⸗ ſcher Staat Paläſtina, gleich dem des Irak. geſchaffen werde Beirut. Die franzöſiſchen Behörden des Mandatsgebietes Syrien⸗Libanon beſchloſſen, für die Mekkapilger zu Beginn es nächſten Jahres den Landweg nach Hedſchas, der in der Regel über Transjordanien oder Paläſtina führt, zu ſperren. Waſhington Die Flotte der Vereinigten Staaten iſt zur⸗ zeit damit beſchäftigt, an ſtrategiſchen Punkten der Atlantik⸗ und Pazifik⸗Küſte Minen zu legen. Dieſe Maßnahme iſt dazu beſtimmt. jedem Landungsverſuch vorzubeugen. Rin de Janeiro Der zweite Jahrestag der Gründung des neuen Braſiliens wurde in Rio de Janeiro durch die feier⸗ liche Eröffnung einer Konferenz der Staatsoberhäupter ſämtlicher Gliedſtaaten unter dem Vorſitz des Präſidenten Vargas begangen. Präſident Vargas legte der Konferenz einen ausführlichen Rechenſchaftsbericht über die Aufbau⸗ arbeit des neuen Staates vor. Schiff mit Bombern für England gekentert. Newyork, 13 Nov Ein Schiff, auf dem zwei amerika⸗ niſche Lockheed⸗Bombenflugzeuge untergebracht waren, die nach England verfrachtet werden ſollten, iſt geſunken. Das Fahrzeug war am Pier im Hafen von Newyork befeſtigt ge⸗ weſen, während es auf die Ankunft des britiſchen Dampfers wartete, der die beiden Flugzeuge an Bord nehmen ſollte. Detektive wurden ſogleich mit der Unterſuchung beauftragt, haben aber feſtgeſtellt, daß es zur Zeit des Unglücks weder ſtarken Wind noch hohe Wellen gegeben hat. !( AAG ↄ ↄͤ vVVVcccbcGcccccbbcGccGGGGGGGcGcccccGGGccTTTTTTTTTTTTTT das Fenſter und grüßte den jungen Tag, der für ihn den Anbruch eines neuen Lebens bedeutete. Niemand merkte ihm an, daß er kein Auge zugetan, ſelbſt die Mutter nicht, die ſich, das Auto voller Päckchen und Pakete, in kindlichem Frohmut über die vielen Ein⸗ käufe, endlich auf Schloß Skaffenberg einfand. Ihr Blick ſuchte zwar Anne, aber ſie fragte nicht weiter, ſte war zu ſehr mit ſich ſelbſt beſchäftigt. Sie betrat mit ihrem Sohn das Wobnzimmer. „So, mein Junge, nun iſt alles geordnet, nun können wir Verlobung feiern. Aber wo ſteckt denn eigentlich unſere kleine Anne?“ Sie fragte es leichthin, heiter, und ſah ſich mit Wohl⸗ behagen in dem vertrauten Raume um, nun doch beglückt, 8 daheim zu ſein. „Warum antworteſt Du denn nicht? Weißt Du es 1 Oder habt Ihr etwa gar eine Überraſchung für Sie wandte ſich Axel zu. Das Lächeln auf ihrem Antlitz erſtarb, als ſie ihrem Sohn ins Geſicht ſah. Es war ſo ein ernſter ſtrenger, fremdartiger Zug darin. „Axel! Was iſt geſchehen? Ein Unglück?“ „Es iſt. ich muß es Dir leider geſtehen, etwas ganz 5 geſchehen, liebe Mama.“. 5 „Um Gottes willen, Axel, Du erſchreckſt mich! Du..“ itte, Mama, beruhige Dich!“ 8 0 Er führte ſie zu einem Seſſel. Willenlos ließ ſie es geſchehen. „Aber nun bitte, ohne Umſchweifel i das Schlimmſte gefaßt!“. Alſo zunächſt, Anne hat einen Anfall gehabt. Aber ſte lebt, ſie hat keinen Schaden erlitten. S5 war geſtern nachmittag auf dem See und. iſt ins Waſſer gefallen. 3—— 5 gerettet.“ „Das iſt doch nicht alles! Das wäre an ſich doch kein ſo großes Unglück, wenn ſie Rete 8 Anne hat ihn »Es war ein Anfall beſond abn Wifi berbelaefanek e 000P—ꝙ—FV.ññ—— N35 „Bü ſiſch dem deſſe don Die von Ze eine daß hätt Der ver nem der zwa heit, Vorz ren deln der ein der es Rol! men mit gut Seit trete bew ker land Len übr Ot 10 n. ö Englands wahres Kriegsziel „Völlige Zerſchmetterung“ Deutſchlands.—„Engliſch⸗franzö⸗ ſiſche Hegemonie in Europa.“— Drohung an die Neutralen. Der Londoner Berxichterſtatter der Brüſſeler„Metropole“, dem man ſehr gute Beziehungen zum Foreign Office nachſagt, zu deſſen Sprachrohr er ſich häufig macht, gibt in einem Lon⸗ doner Brief die engliſchen Kriegszie le bekannt. Dieſe decken ſich völlig mit dem, was man deutſcherſeits von Beginn an gewußt und geſagt hatte, nämlich die völlige Zerſchmetterung Deutſchlands und die Errichtung einer engliſch⸗franzöſiſchen Hegemonie in Europa, ſo daß alle Staaten nur nach der Muſik Londons zu tanzen hätten. 5 5 Um die Sicherheit in Europa zu garantieren, ſo ſchreibt der Berichterſtatter, müſſe Deutſchland vollkommen vernichtet werden. Wenn das deutſche Volk ſich mit ſei⸗ nem Regime identifiziere, ſo ſei das um ſo ſchlimmer. Nach der vollkommenen Zerſchmetterung werde man Deutſchland zwar„Lebensmöglichkeiten“ geben, aber nicht die Sicher 5 heit, weil es dieſe nur benutzen könne, um„neue Angriffe vorzubereiten. Es werde auch keine Friedenskonfe⸗ renz einberufen, denn diesmal werde man ſehr ſchnell han⸗ deln. Die Siegerſtaaten England und Frankreich, ſo meinte der phantaſievolle Sprachröhrling, würden ihren Frieden einfach aufzwingen. Man dürfe nicht vergeſſen, daß der Sieger dieſes Krieges ſo überlegen daſtehen werde, daß s gezwungenermaßen ſeine„Pflicht“ ſein werde, ſofort die Rolle des internationalen Poliziſten zu überneh⸗ men. Dies ſei auch der Grund dafür, winkt der Verfaſſer dann mit dem Zaunpfahl, warum die neutralen Staaten gul daran täten, ſich ſchon jetzt zu entſchließen, nach welcher Seite ſie ſich ausrichten wollten, noch ehe die Polizei in Aktion trete.()) Denn da England und Frankreich ſich ihres Sieges bewußt ſeien,(2) würden ſie es„bedauern, noch andere Völ⸗ ker in den Ruin hineingezogen zu ſehen, der ſich für Deutſch⸗ land vorbereite“. Dieſe offene Drohung an die Adreſſe der neutra⸗ len Länder wenigſtens läßt an Klarheit nichts zu wünſchen übrig. 7 Bloßer Verdacht genügt! 65 Iren von den britiſchen Behörden bis Kriegsende eingekerkert. 65 Iren, die unter dem bloßen Verdacht der Zugehörig⸗ keit zur Iriſchen Republikaniſchen Armee auf Grund der Sondervollmachten der britiſchen Ulſterbehörden verhaftet worden waren, wurden von Belfaſt nach dem Gefängnis in Londonderry verbracht, wo ſie bis zum Ende des Krieges gefangengehalten werden ſollen. r—— Verwarnung ausländiſcher Journaliſten in Amſterdam. Amſterdam, 13. Nov. Die Berichterſtattung von gegen wärtig in Holland arbeitenden engliſchen und fran zöſiſchen Preſſevertretern hat zu Beanſtandungen vor Seiten der holländiſchen Regierung geführt. Wie der Preſſe chef der holländiſchen Regierung mitteilte, erhielten eim Reihe von ausländiſchen Preſſevertretern eine ſchriftlich, Verwarnung Hierin hieß es, ſie hätten zu gewärtigen, daf ihre weitere journaliſtiſche Tätigkeit in Holland durch di, Regierung unterbunden werden würde, falls ſie weiter mi ihrer alarmierenden Preſſeberichterſtattung fortfahren ſoll ten Mexikaniſches Neutralitätsgeſetz Bewaffneten Handelsſchiffen und Flugzeugen Kriegführender Aufenthalt und Ueberfliegung Mexikos verboten. Im amtlichen mexikaniſchen Geſetzblatt iſt ein Geſetz ver⸗ öffentlicht, durch das den Unterſeeboten der Kriegfüh⸗ renden ebenſo wie ihren„bewaffneten, auf Fahrt be⸗ findlichen Schiffen“ der Aufenthalt in den mexika⸗ niſchen Gewäſſern und den Flugzeugen und Waſſer essen derſelben Kriegführenden die Ueberfliegung mexikaniſchen Ge⸗ bietes unterſagt wird. Weiter hat der Präſident der Republik eine Verordnung erlaſſen, durch die der Aus⸗ landshandel mit Waffen und Exploſivſtoffen in Zu⸗ kunft mit Gefängnisſtrafen von 10 bis 15 Jahren beſtraft wird. Wert„engliſcher Verſprechungen“ Aeshſiten fordert Taten ſtatt Worte. Die ägyptiſche Zeitung„Misrial⸗fattat“ befaßt ſich in einer Abhandlung über die jüngſte Rede Lord Halifax mit dem, was man in arabiſchen Landen ironiſch„engliſche Verſprechun⸗ gen“ nennt. Das Blatt ſchreibt: Die Rede des Lord Halifax ſei ausgezeichnet; aber der Orient wolle nunmehr Taten und keine Worte mehr ſehen. Die Demokratien ſollten einen handgreiflichen Beweis ihrer Aufrichtigkeit liefern. Aegypten, der Sudan, Paläſtina, Syrien, Marokko, Algerien und viele andere arabiſche Länder hätten ein Recht auf jene Freiheit, die England jedesmal im Kriegsfalle jenen Ländern bereitwilligſt verſpreche, die ihm helfen ſollen. England und Frankxeich täten gut daran, diesmal einen Teil der Rechnung ſchon im voraus zu bezahlen, und ſei es auch nur, um endlich einmal einen Beweis der Aufrich⸗ tigkeit ihrer Abſichten zu geben. Aus Baden und den Nachbargauen Der gotiſche Wunderbau am Oberrhein Herbſtlicht bricht ſich in feltener Klarheit durch den Dunſt des Rheintalnebels und ſpielend gleiten ſeine Strahlen durch die gotiſchen Formen der Spitzbögen und Fialen des Frei⸗ burger Münſters, dieſes götiſchen Wunderbaues am Oberrhein. Es iſt eine Erfüllungsſeigener Art, den Münſter⸗ ball an einem Herbſttag zu erleben Dann ift es„das ſchöne von milder Sonne beglänzte Münſter“, wie es Jakob Buͤrck⸗ hardt einmal nennt, das ſeden durch die künſtleriſche Wucht ſeiner Bauformen in ſeinen Bann zieht Welch ein Anblick für den beſinnlichen Beſchauer, dieſen Wufiderbau deutſcher Gotik an einem frühen Herbſtmorgen dom nahen Schloßberg aus zu ſehen. Noch liegt die Stadt ſelbſt in einem wogenden Nebelmeer, aber als hehres Zeug⸗ nis des„Nochvorhandenſeins“ hebt ſich die Spitze des Mün⸗ ſters gleichwie aufſtrebend gegen Himmel und bringt der im Oſten gelblich aufſteigenden Sonne die erſten Grüße dar. Ihre Strahlen, noch mit Dunſt vermiſcht, eilen über das un⸗ ſern Augen nun ſchon vollkommen ſichtbar werdende Mün⸗ ſter und laſſen ſeine Geſimſe und Türmchen in einem gelb⸗ lich⸗roten Licht aufglühen. Es iſt gleichſam die Hand Gottes, die dem durch die Nacht ſtarr gewordenen Stein wieder Le⸗ ben und leuchtende Wirkung gibt. Anſchließend begeben wir uns in die Stadt, um auch das Münſter in ſeinem Inneren aufzuſuchen. Wir treten durch eine Nebenpforte in das Seitenſchiff ein und gelangen ſo in das Langhaus, deſſen roſagrauer Stein durch das durch die bunten Glasfenſter eindringende milde ſonnige Herbſt⸗ licht eine eigene lebendige Durchpulſung erfährt. Dieſes herbſtliche Licht gibt dem Raum etwas herbes und ſchwe⸗ res, doch ſind die Vierungspfeiler und Bögen für das Auge ein wohltuender Ausgleich. Iſt dieſes Münſter nicht Blüte und Frucht einer Zeit, die als Mittelalter hier ihr zeitloſez Symbol fand? Durch eine Seitentür gelangen wir auf einer engen Wen⸗ deltreppe zum Münſterturm, der uns einen herrlichen Rund⸗ blick beſonders über Alt⸗Freiburg und die benachbarten Höhenzüge erlaubt. Unſere Blicke gleiten über die Berge, die in ihren verſchiedenen herbſtlichen Färbungen gleichſam eine Ergänzung zu unſerem Münſter zu ſein ſcheinen. Hier vom Münſterturm ſieht man an klaren Tagen weit über das Rheintal und die Südſchwarzwaldkette und in der Ferne grüßt uns der Rhein, der gleich einem ſilbernen Band die⸗ ſes fruchtbare und ſchöne Land am Oberrhein durchzieht. Unterdeſſen iſt es Spätnachmittag geworden und wir haben uns wieder auf den Nünſterplatz begeben. Noch ein⸗ mal bringt die untergehende Sonne das Munſter zum herr⸗ lichen Erglühen. Die Berge ſind blaugrau geworden und vom entfernten Rheintal ſteigen die erſten abendlichen Herbſtnebel hervor. Die Nacht beginnt ihr Erbe anzutreten und die weißen Schleier werden unſeren gotiſchen Wunder⸗ bau bald hinter einem wogenden Nebelmeer verbergen. Aber noch ſind die letzten Strahlen der Sonne nicht ver⸗ ſchwunden, noch hebt ſich das Münſter, wenn nun auch langſam verglühend, mit ſeinen feinen Gliederungen vom dunkelwerdenden Horizont ab. Dieſes Münſter in ſeinem herbſtlichen Abendlicht wird für uns der harmoniſche Aus⸗ klang eines eindrucksvollen künſtleriſchen Erlebniſſes. ) Pforzheim.(Tödlicher Sturz) Eine 78jährige Frau ſtürzte im Treppenhaus ihrer Wohneng in der Chri⸗ ſtoph⸗Allee ſo unglücklich, daß ſie einen Halswirbel⸗ und Schädelbruch erlitt und nach kurzer Zeit an den Folgen der Verletzungen geſtorben iſt. Freiburg(Unverbeſſerlicher erhält Zucht⸗ haus.) Nachdem der 27jährige Heinrich Baier aus Zürich längere Zeit einen ordentlichen und ſtrafloſen Lebenswan⸗ del geführt hatte, geriet er im März dieſes Jahres wieder auf die ſchiefe Ebene der Betrügereſen und Diebſtähle. Er verübte u. a. kleine Darlehensſchwindeleien und Mietbetrü⸗ gereien in Konſtanz, Freiburg, Mannheim und Achern. Da die früher verhängten Gefängnisſtrafen anſcheinend keine dauernde Beſſerung bei ihm erzielen konnten wurde Baier jetzt vom Freiburger Richter zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt abzüglich zwei Monate Unterſuchungshaft. Freiburg.(Aus dem Gerichtsſaal) Die 27fäh⸗ rige Margarete Sußmann aus Wien hatte gewerbsmäßig Judenſchmuggel an der Schweizer Grenze getrieben und außerdem beim Schmuggel von Bargeld Hilfe geleiſtet. Das Urteil lautete auf ein Jahr Gefängnis und 2100 Mark Geldſtrafe, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gilt. 430 Mark wurden eingezogen. Schonach.(60 Jahre am gleichen Arbeits⸗ plagt.) Bei der Firma J. Burger Söhne konnte dieſer Tage Mechanikermeiſter Mathias Roſenfelder ſein 60. Ar⸗ beitsjubiläum feiern. Der Arbeitsjubilar ſteht im 75. Le⸗ bensjahr. 5 „„. Schlierſtadt.(Auf die Tenne geſtürzt.) Der 73jahrige Landwirt Leix wurde auf der Tenne im bewußt⸗ loſen Zuſtand von ſeinem Sohne gefunden Der 73⸗Jährige mar vom Scheunengebälk auf die Teue geſtürzt Er trug Verletzungen am Kopf und einen Armbruch davon. Zell d. 9.(Altersjubilarin.) Frau Mina Lang⸗ feldt konnte in körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 95. Geburtstag feiern. Die Jubilarin entſtammt einem alten mecklenburgiſchen Geſchlecht. Ihr Mann war der im Schwarzwald mehrere Jahrzehnte tätige Arzt Dr. med. Otto Langfeldt, der im Jahre 1929 im Alter von 94 Jahren verſtorben iſt. Lörrach.(Gemeiner Diebſtahl.) Nach langer Pauſe fand erſtmalig wieder beim hieſigen Amtsgericht eine Strafgerichtsſitzung ſtatt. Neben einem Fahrraddiebſtahl hatte ſich der Einzelrichter auch mit einer Diebſtahls⸗ und Hehlerangelegenheit zu befaſſen, in die vier Perſonen aus Höllſtein, drei Männer und eine Frau, verwickelt waren. Als Diebesbeute hatte ſich das vierblättrige Kleeblatt aus⸗ gerechnet Wäſche, Kleidung und Silberbeſteck eines Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedes einer Fabrik in Höllſtein auserſehen. Dieſe Sachen hatte der rechtmäßige Beſitzer im Hinblick auf eine evtl. notwendig gewordene Rückwanderung in einer Kiſte perpackt im Hofe der Fabrik zum Abtransport bereit ſtehen Für dieſen gemeinen Diebſtahl erhielt der 31 Jahre alte Fritz L. der die treibende Kraft war, vier Monate Ge⸗ fängnis; ſein Kumpan der 60 Jahre alte Karl D. zwei Mo⸗ nate Gefängnis. während die beiden Hehler an Stelle von Gefängnisſtrafen mit Geldſtrafen davonkamen. I Ehepaar tödlich verunglückt. 5 Auf der Fahrt nach In⸗ 5 1. 7 t wurde der Landwirt Georg Herker von Hohenwart e dem ſich auch ſeine Ehefrau befand, 0 mmenden Laſtkraftwagen überfahren ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat, luch die Ehefrau wurde mit ſolcher Wucht vom Motorrad eſchleudert, daß ſie nach wenigen Minuten ſtarb. Ludwigshafen.(n der Trunkenheit verun⸗ glückt.) An der Straßenkreuzung Ludwigs⸗ und Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Straße wurde nachts ein Mann auf den Schienen der Straßenbahn liegend aufgefunden. Der Mann war be⸗ 1 1 trunken und von einem Straßenbahnwagen angefahren worden. Der Unvorſichtige wurde mit einem Bruch des lin⸗ ken Oberarmes und verſchiedenen Hautabſchürfungen in das Krankenhaus eingeliefert. Dieburg.(Zwiſchen die Puffer gekommen). Am Bahnhof Kranichſtein kam der 28jährige Karl Weber beim Rangieren zwiſchen die Puffer und verletzte ſich ſo ſchwer, daß er bald darauf im Darmſtädter Krankenhaus geſtorben iſt. — Ulm.(Gegen eine Mauer geprallt.) Beim Ausweichen vor entgegenkommenden Fahrzeugen geriet ein Kraftfahrer in der Schillerſtraße auf den Gehweg und prallte gegen die Mauer einer Unterführung. Man mußte ihn mit ſchweren Verletzungen in ein Krankenhaus bringen. — Saulgau.(Tödlicher Sturz von der Trep⸗ pe.) Als die 78 Jahre alte alleinwohnende Anna Stecher von ihren Nachbarn vermißt wurde und man nach ihr forſchte, fand man ſie als Leiche am Fuß der Treppe ihrer Wohnung. Wie die Unterſuchung ergab, war ſie am Abend zuvor die Treppe hinuntergeſtürzt und hatte das Genick gebrochen, ſo daß der Tod ſofort eingetreten ſein muß. Berufsverbrecher zum Tode verurteilt Gumbinnen, 12. Noy. Das Sondergericht verurteilte in dem Berufsverbrecher Willi Laſchner einen Verbrechertyp d wie er im deutſchen Staat nur noch ſelten zu fin⸗ en iſt Es iſt der Fall eines Volksſchädlings, der außerhalb der Volksgemeinſchaft ſteht und für den die Todesſtrafe die einzige Sühne bedeutet Eine faſt ununterbrochene Kette von Urkundenfälſchungen leichten und ſchweren Diebſtählen. Sachbeſchädigungen, Körperverletzung und verſuchtem Tot⸗ ſchlag füllen das Leben des 40 jährigen Verbrechers aus. Die⸗ ſer„alte Praktiker“ hat alles auf dem Kerbholz, was ein Ver⸗ brecher überhaupt nur haben kann. Empfindliche Zuchthaus⸗ ſtrafen hatte er abzuſitzen. Nachdem er eine„Tour“ durch Deutſchland gemacht hatte, landete er wieder in Königsberg. nachdem er hier und in der Provinz im Jahre 1930 ſein ver⸗ brecheriſches Unweſen bereits getrieben hatte Der Kampf um das Lebensrecht des deutſchen Volkes ſtörte dieſen Halun⸗ ken abſolut nicht. Er benutzte ſogar die Verdunkelung, um ſeinem unterweltlichen Treiben nachgehen zu können. Bei dem Verſuch, in Gumbinnen in eine Gaſtſtätte einzubre⸗ chen wurde er nun geſtellt. In der Verhandlung legte ſich der Verbrecher anfänglich aufs Leugnen, mußte aber dann doch alles zugeben, ja, ſogar noch einen ther teren Diebſtahl in Angerrapp. wo er 1200 Mark Beute gemacht hatte Das Ur⸗ eil lautete auf Todesstrafe In der Urteilsbegründung hob der Vorſitzende hervor, daß bei dieſem Verbrecher der Para⸗ ges 2 der Verordnung gegen Volksſchädlinge vollauf zu⸗ räfe. Das beſte Buch für unſere Soldaten! Für kleinen Haushalt Putzfrau 1 bis 2 mal in der Woche vormittags geſucht. Für gie Woche vom 13.19. November 1939 werden folgende Abschnitte der Lebensmittelkarten aufgerufen: Kinder über 6 Jahre Schnukig, Neuoſtheim, Normal verbraucher Schwer- u. Schwerstarbeiter Kinder bis zu 6 Jahren 1 Dürerſtraße 97, III, Karts(ohne Kennbuchstabe)(Kennbuchstabe S u. Sst)(Kennbuchstabe Kik)(Kennbuchstabe K) Fleischkarte 1315 und ad 1315 und a- d 4 und d wie Normalverbraucher blech 4 und 8 für Brot, die mit Brotkarte 4, 8, 12 und b 4. 8. 12 und b versehenen Abschnitte für 4. 8. 12 und b (ziegelroh9 Kindernährmittel je Nr. 4 für Butter und Käse 8 8 je Nr. 4 für Butter und Käse J Abschn. b2 f. Margarine usw. je Nr. 4 für Butter, Käse u. je Nr. 4 für Butter, Käse u.. N 5 5 3 fettkarte Schweineschmalz usw. Schweineschmalz usw. N N i 5 1825 8 Gelb) Abschn. b2 f. Margarine usw. Abschn. b 2 f. Margarine usw. 3. Norenbe bins g honig f. d. Zeit bis 19. Nov. 1939 Nilchkarte 24 Ltr. täglich 4 tr. tägl.(6-14 Jahre) 5 rü auf Abschnitte 22—28 liefert in jeder Gröbe karte für NHarmelade und Zucker wei Abschnitt 4 Zucker: 250 g Zucker Abschnitt 4 Marmelade: je nach Bestellung entweder 100 f Marmelade oder 40 f Zucker und Ausführung schnellstens Ueber den Bezug von Nährmitteln(rosa Karte), Seife(gelbe, rote und graue Karte) sowie von Kohlen siehe Bekanntmachung der Vorwoche Aeckar-Bote-Druckerei. . Std. Ernahrungs-· und Wirtschafts amt Nannheim— Der Landrat Ernährungsamt Abt. 5 Lolcale ſeuudl cli Der zweite Novemberſonntag war ein überaus ſchöner und milder Spätherbſttag. Be⸗ ſonders in den Nachmittagsſtunden ließ man ſich durch die wärmenden Sonnenſtrahlen gerne verleiten einen Gang ins Freie zu machen, wo man ſich an der herbſtlichen Farben⸗ pracht erfreuen konnte. Die Temperatur lag mit 15 Grad in Anbetracht der vorgerückten Jahreszeit ziemlich hoch. Als Opferſonntag wurde in den Vormittagsſtunden die zweite Sammlung für das Kriegswinterhilfswerk durch⸗ geführt. Der klingende Erfolg beweiſt erneut die Treue für Führer und Vaterland.. Für den Sport war das Wetter wie geſchaffen und auf den Sportplätzen herrſchte überall lebhafter Betrieb. * Ungültig werdende Poſtwertzeichen. Mit Ablauf des 31. Dezember 1939 verliert eine Reihe von Poſtwertzeichen ihre Gültigkeit. Es handelt ſich dabei um Sondermarken und Sonderpoſtkarten, die im Jahre 1938 aus beſonderen Anläſſen herausgegeben worden ſind und um die Luftpoſtmarken des Ausgabejahres 1934. Von einem Teil dieſer Wertzeichen, und zwar die zum Turn⸗ und Sportfeſt Breslau herausgegebenen Marlen zu 3, 6, 12 und 15 Rpf., die Graf-⸗Zeppelin⸗Gedenk⸗ marken zu 25 und 50 Rpf. ſowie die Luftpoſtmarken zu 5, 10, 15, 20, 25, 40, 50, 80 und 100 Rpf. und zu 2 und 3 RM. können die nicht verbrauchten im Januar 1940 bei den Poſtämtern ge⸗ bührenfrei gegen andere Poſtwertzeichen umgetauſcht werden. Die übrigen ungültig gewordenen Marken und Poſtkarten wer⸗ den weder umgetauſcht noch zurückgenommen. Feuerwehrmitglieder erhalten Lohnausfall erſtattet. Durch eine weitere Verordnung des Reichsinnenminiſters zum Feuer⸗ löſchweſen wird jetzt die Erſtattung des Lohnausfalls der Feuerwehrmitglieder bei Brand⸗ und Kataſtrophenbekämpfung geregelt. Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren und der Pflichtfeuerwehren, die im öffentlichen Dienſt ſtehen, behalten beim Einſatz während ihrer Arbeitszeit den Anſpruch auf ihre Bezüge. In der freien Wirtſchaft behalten ſie den Anſpruch auf Weiterzahlung des Arbeitsentgelts uſw. auf die Dauer bis zu zwei Arbeitstagen. Der Anſpruch entfällt, wenn die Dauer des Einzeleinſatzes oder die Dauer mehrerer Einſätze in der Woche vier Stunden nicht überſteigt und die Möglichkeit gegeben iſt, die verſäumte Arbeitszeit nachzuholen. Ueberſteigt der Einſatz zwei Arbeitstage und haben die Mitglieder keine ſonſtigen An⸗ ſprüche, ſo hat die Gemeinde den Ausfall zu erſtatten und die Sozialverſicherungsbeiträge zu entrichten. Bei Angehörigen freier Berufe wird auf Antrag von der Gemeinde eine Ent⸗ ſchädigung gewährt, wenn der einzelne Einſatz mehr als vier Stunden dauerte und ein nicht wieder einzubringender Ver⸗ dienſtausfall nachgewieſen wird. Bei mehr als dreitägigem Einſatz regelt der Reichsinnenminiſter die Erſtattung Die Regelung gilt auch für Werkfeuerwehren, ſoweit ſie außerhalb ihrer Betriebe eingeſetzt werden. Eheſtandsdarlehen zur Kriegszeit Erleichterung der Eheſchließung für Einberufene. Unter den Erleichterungen, die bei Eheſchließungen im Falle der Einberufung zugeſtanden werden, iſt nicht zu⸗ letzt beachtlich, daß auch während des Krieges die Eheſtands⸗ darlehen des Reiches weitergeführt werden. Gergde jetzt faſſen viele junge Leute den Entſchluß, die eigentlich erſt etwas ſpäter beabſichtigte Gründung des eigenen Hausſtandes ſofort zu vollziehen. Das Eheſtandsdarlehen des Reiches ſorgt dafür, daß dieſer Entſchluß jedenfalls nicht etwa aus Mangel an Mitteln ſcheitern muß. Um ſicherzuſtellen, daß möglichſt viele Volksgenoſſen aus den für dieſen Zweck zur Verfügung ſtehenden Reichsmitteln bedacht werden können, wurde der Höchſtbetrag der Eheſtandsdarlehen vorläufig auf 600 Mark feſtgeſetzt. Es iſt dies eine Summe, die faſt dem Durchſchnittsbetrag der überhaupt beanſpruchten Dar⸗ lehen entſpricht, die alſo, abgeſehen von Ausnahmefällen, immer die Anſprüche der Darlehensnehmer deckt. Zu⸗ gleich wurde eine Härteklauſel für die Tilgung eingeführt. Während bisher die Tilgung vom 15. des folgen⸗ den Vierteljahrs an beginnen mußte, iſt nun die Möglichkeit einer Stundung der Tilgung gegeben, wenn und ſolange— etwa durch Einberufung des Mannes— die Bezahlung der Tilgungsbeträge eine Härte bedeuten würde. Immerhin ſind die Tilgungsbeträge ſo gering, daß die Stundung wohl nur in ſeltenen Fällen beantragt werden wird. Am geſchenkweiſen Erlaß von Darlehensteilen bei der Gebürt von Kindern hat ſich nichts geändert; ſchon nach der Geburt des erſten Kindes werden alſo 5 v. H. der Darlehens⸗ ſumme geſtrichen. Andererſeits iſt für die Dauer der Kriegs⸗ zeit noch eine Reihe formaler Erleichterungen für die Dar⸗ lehensgewährung erfolgt, über die die zuſtändige Gemeinde⸗ behörde Auskunft geben kann. Da die notwendige Bearbei⸗ tung der Anträge mit den Unterſuchungen etwa zwei Monate dauert, iſt es z. B. als Mittel zum Zeitgewinn bedeutſam, daß jetzt auch die künftige Ehefrau den Antrag auf Darlehensgewährung unterſchreiben kaun, wenn die Unterſchrift des Mannes nur unter erheblichen Schwierig⸗ keiten beizubringen iſt. Die Unterſchrift des Mannes iſt dann zu gegebener Zeit nachzuholen. Ferner iſt die ſchon bei der Eheſchließung zugunſten Einberufener verfügte Erleichte⸗ rung des Abſtammungsnachweiſes auch für die Gewährung der Eheſtandsdarlehen übernommen worden, wenn die Beſchaffung der Urkunden zur Zeit gar nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten möglich wäre. Meiſterprüfungsvorſchriften für 121 Handwerkszweige. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat weitere fachliche Vor⸗ ien für die Meiſterprüfung genehmigt. Damit ſind bis jetzt die Meiſterprüfungen für 121 Handwerkszweige gere⸗ elt. Die auf dieſem Gebiet vom Reichsſtand des Deutſchen handwerks gemeinſom mit den Reichsinnungsverbänden geleiſtete Arbeit iſt ein wichtiger Beitrag zur Vertiefung der handwerklichen Berufsausbildung und zur allgemeinen Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 13. November: Miete G5 und 1. Sondermiete G 3: Friſch verloren— halb gewonnen. Luſt⸗ ſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Dienstag, 14. November: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 10 bis 20, 307 bis 319, 321 bis 358: Prinz Friedrich von Homburg. Schauſpiel von Heinrich von Kleiſt. An⸗ fang 19.30, Ende nach 22 Uhr. Mittwoch, 15. November: Miete M 5 und 1. Sonder⸗ miete M3: Der Barbier von Bagdad. Komiſche 1168 von Peter Cornelius. Anfang 19.30, Ende 21.30 yr. Donnerstag, 16. November: Miete D 5 und 1. Sonder⸗ Freitag, 17. November: Miete F 3 und 1. Sondermtete F 3: Die Braut von Meſſina. Schauſpiel von Schiller. Anfang 19.30, Ende etwa 22 Uhr. Samstag, 18. November: Miete A 5 und 1. Sonder⸗ miete A 3: Zum erſten Male: Maske in Blau. Operette von Fred Raymond. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr. Sonntag, 19. November: Nachmittags: Für die NSG. „Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde e Abt. 21, 87, 121 bis 132, 220, 260, 281 bis 284, 359, 383 bis 386, 501 bis 570: Zar und Zimmermann. Oper von A. Lortzing. Anfang 14, Ende gegen 17 Uhr. — Abends: Miete B 5 und 1. Sondermiete B 3: Maske in Blau. Operette von Fred Raymond. An⸗ fang 19.30, Ende nach 22 Uhr.(Eintauſch von Gutſchei⸗ nen aufgehoben). miete D 3: Der Troubadour. Oper von G. Verdi. Denkt an die Bücherſammlung der Partei! Ortsbauernſchaſt, Mhm.⸗Sechenbeim. Die landwirtſchaftlichen Betriebe, welche ein Pflichtjahrmädchen auf 1. April 1940 ein⸗ ſtellen wollen, oder bereits eine Einſtellung vorgeſehen haben, mögen dies ſofort im Lager der Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft melden. Gleichzeitig ſoll angegeben werden, ob das Mädchen im Landdienſtlager oder beim Bauer oder im eigenen Haus wohnen ſoll. Neſchgeſellſchaft, Mhm.⸗Geckenheim. Anmeldungen für den Winterdruſch werden auf dem Büro der Landwirt⸗ ſchaftlichen Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſen⸗ ſchaft entgegengenommen. Draht- und Auflage- atratzen Schonerdecken in allen Ausführungen und Preislagen. Ehestandsdatlehen 7 Ratenzahlung gestattet. Reparatuten werden angenommen. Veit B. Hoffimann-Schmitthäuser Oberkircherstrage 15. Alles Kuchen inventar r 8. wird durch INI rein und klar! 32858 0/80 Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Feſtſchriften, Geſchäftsberichte, Proſpekte, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine u. Private nötigen Oruckſachen in zweckentſprechender Ausſtattung. Druckerei des„Neckar⸗Bote“. Leiſtungsſteigerung im Handwerk. Stroh Danksagung. NAhm-Seckenheim, 13 November 1939. Für die Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen Ella Oestreicher sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Fichtl für seine tröstenden Worte. Die trauernden Hinterbliebenen. und Heu zu kaufen geſucht. Martin Keller Für die Lohnzahlung Aentbehrlich iſt die neue Reichslohn⸗ Steuertabelle für Wochenlohn, Taglohn, Stundenlohn od. Monatslohn. Zu haben in der Meßkircherſtr 53. Geſchäftsſt. d. Bl. Ausgabe der Lebensmittelkarten für die Zeit vom 20. Nov. bis 17. Dez. 1939. Die Lebensmittelkarten für die Kartenperiode dom 20. November bis 17. Dezember 1939 ſind in der unten ge⸗ nannten Ordnung bei den dort angegebenen Ausgabe⸗ ſtellen abzuholen. Bei der Abholung iſt der rote Perſonalausweis für die Abholung der Lebensmittelkarten vorzulegen. Die Haus⸗ haltsvorſtände oder deren Ehefrauen werden gebeten, mit ihren Karten auch die Lebensmittelkarten für ihre Haus⸗ gehilfinnen und möglichſt auch für die bei ihnen wohnenden Untermieter abzuholen; der Perſonalausweis für die Haus⸗ gehilfinnen, Untermieter uſw. iſt dabei ebenfalls vorzulegen. Ohne Vorzeigen des Perſonalausweiſes werden die Lebens⸗ mittelkarten nicht abgegeben. Die als Schwer⸗ und Schwerſtarbeiter anerkannten Verſorgungsberechtigten erhalten künftig bei der Ausgabe nur noch Normalkarten; die Zuſatzmengen an Lebensmitteln werden durch Schwer⸗ und Schwerſtarbeiterkarten ange⸗ wieſen, die in der nächſten Woche durch Vermittlung der Betriebe ausgegeben werden. Bei Zuckerkranken, die auf ärztlichen Antrag Zulagen an Fleiſch uſw. erhalten, wird bei der Abholung der Le⸗ bensmittelkarten die Karte über Zucker und Marmelade (weiße Karte) jeweils einbehalten. Selbſtverſorger in Brot, Milch, Fleiſch und Schmalz erhalten die Karten oder Ab⸗ ſchnitte für die Verſorgung mit dieſen Lebensmitteln nicht mehr. Sollten trotzdem ſolche Karten oder Abſchnitte an Selbſtverſorger oder Zuckerkranke verſehentlich ausgegeben werden, ſo ſind ſie ſofort zurückzugeben. Die Lebensmittelkarten ſind abzuholen für die Haus⸗ halte mit den Anfangsbuchſtaben A, B, C, D am Montag, den 13. November 1939 E, F, G, H am Dienstag, den 14. November 1939 J. K, I., M am Mittwoch, den 15. November 1939 N, O, P, Q, R am Donnerstag, den 16. November 1939 S am Freitag, den 17. November 1939 T, U, V. W, X, V, Z am Samstag, den 18. November 1939 Die Ausgabeſtellen befinden ſich für die Quadrate E— Ku. P- in der Kartenſtelle Qu 2, 16 A— D und LO mit Schloß, Parkring, Kaiſerring, Tatter⸗ ſallſtraße und den Querverbindungen zwiſchen Kaiſer⸗ ring und Tatterſallſtraße in der Kundenliſtenſtelle N 2, 4 für die Oſtſtadt einſchl. Seckenheimerſtraße und der Gebäude Tatterſallſtraße 27— 43, doch ohne Kaiſerring im Roſengarten(Wandelhalle, Eingang vom Fried⸗ richsplatz aus) für die Stadtteile: Jungbuſch, Neckarſpitze, Mühlauhafen in der K 5⸗Schule, Zimmer 3(Eingang Luiſenring) Neckarſtadt⸗Weſt einſchl. Waldhofſtr. und Induſtriehafen in der Neckarſchule, Zimmer 4 u. 5(Eing. Alphornpl.) Neckarſtadt⸗Oſt(öſtl. der Waldhofſtr.) und Wohlgelegen in der Uhlandſchule, Zimmer 5(Eing. Langerötterſtr.) Lindenhof ohne Almengebiet in der Lindenhofſchule, Zimmer 13 und 14(Eingang Windeckſtraße) Almengebiet mit Niederfeld und Fabrikſtation in der Schillerſchule, Zimmer 20 für das Gebiet zwiſchen der Seckenheimerſtr., Tatterſallſtr., Friedrichsfelderſtr. und Riedbahndamm(die Secken⸗ heimer⸗ und Tatterſallſtr. ſelbſt werden dieſem Gebiet nicht zugerechnet) im Gebäude des Leihamts, Schwet⸗ zingerſtr.(Eingang Platz des 30. Januar) Neuoſtheim und die Gebäude Seckenheimer⸗Anlage 38a bis 74, Neuhermsheim in Neuoſtheim, Stadion(Tennis⸗ Garderobe) Neckarau mit Sporwört in der Germaniaſchule, Zimmer 9 Sandhofen mit Sandtorf, Scharhof, Kirſchgartshauſen und Blumenau im Ortsgruppenheim, Ausgaſſe 8 Feudenheim im Gaſthaus„Zum Schwanen“, Hauptſtr. 97 Käfertal mit Siedlungen Sonnenſchein und Vogelſtang, ohne Käfertal⸗Süd in der Käfertalſchule(hinterer Bau) Käfertal⸗Süd(zwiſchen Riedbahn und Straßenbahnlinie) * Ortsgruppenheim, Rüdesheimerſtraße 44 Waldhof einſchl. Schönauſiedlung, Luzenberg und Rand⸗ ſiedlung Atzelhof in der Waldhofſchule, Zimmer 18 Gartenſtadt einſchl. Neueichwald und Reutherſiedlung in der Herbert⸗Norkus⸗Schule, Zimmer 18 Rheinau mit Pfingſtberg im Ortsgruppenheim, Relaisſtr. 144 Seckenheim mit Kloppenheim und Suebenheim im Gemeindeſekretariat Seckenheim Friedrichsfeld mit Alteichwald im Gemeindeſekretariat Friedrichsfeld Wallſtadt mit Straßenkheim im Gemeindeſekrezariat Wallſtadt Um eine reibungsloſe Abwicklung der Kartenausgabe zu ſichern, bitten wir dringend, die getroffene Anordnung einzuhalten. 5 Die Ausgabeſtellen find von Montag bis Samstag von 8—18 Uhr durchgehend geöffnet. Städt. Er nährungs⸗ und Wirtſchaftsamt.