höchſt zuſes aus⸗ inſer te es ſenes Mit t zu⸗ igen, ein⸗ erte: llenz hung faſt mein iſter Der Um⸗ ande ord⸗ ahn“ . hahn Herr die oſſen nicht eine inen Be⸗ tion habe nkel⸗ un“, inen ppe lber abet k— nie⸗ rre⸗ war Nr. 270 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Freitag, 17. November 1939 neren. pflichtverſicherung für Kraftfahrzeughalte⸗ Ab 1. Juli 1940. Berlin, 17. Nov. Die Vereinigung Oeſterreichs und de⸗ Sudetenlandes mit dem Altreich ließ es dringend gebote: erſcheinen, den verſchiedenartigen Kechtszuſtand auf den Gebiete der Haftpflichtverſicherung für Kraftfahrzeughalte⸗ für das geſamte großdeutſche Reichsgebiei zu beſeitigen Dem dient das von der Keichsregierung beſchloſſene Geſel vom 7. November 1939, das im Keichsgeſetzblaklt vom 16 November 1939 Teil 1 Seite 2223 veröffentlicht iſt. Vom 1. Juli 1940 ab muß jeder Halter eines Kraftfahr zeuges— Kraftwagen, Motorrad— oder eines Anhänger- gegen Haftpflicht verſichert ſein. Die Verſicherung muß auck die Haftung des berechtigten Fahrers mit umfaſſen. Di,; Haftpflichtverſicherung muß bei einer im Deutſchen Reich zum Geſchäftsbetrieb befugten Verſicherungsunternehmune genommen ſein. Es wird alſo nicht eine öffentliche Zwangs verſicherungsanſtalt geſchaffen, die Verſicherung wickelt ſick vielmehr auf privatrechtlicher Grundlage zwi, ſchen dem Verſicherungsnehmer und dem Verſicherer(Ge⸗ genſeitigkeitsverein, Aktiengeſellſchaft oder öffentliche recht. liche Anſtalt) ab Dieſe Unternehmungen ſind grundſätzlick zur Gewährung von Verſicherungsſchutz verpflichtet. Sowei ein Riſiko wegen ſeiner beſonderen Beſchaffenheit nich ohne weiteres unterzubringen ſein ſollte. wird eine Not gemeinſchaft der deutſchen Verſicherungswirtſchaft Verſiche rungsſchutz gewährleiſten. Sämtliche Verſicherungsverträge auch die laufenden, müſſen, damit ein wirkſamer Schutz de! Verkehrsopfer gewährleiſtet iſt. den von der Aufſichtsbe hörde genehmigten allgemeinen Verſicherungsbedingunger entſprechen. Das Geſetz ſetzt die Mindeſtverſicherungsſumm⸗ nicht feſt. ſondern überweiſt dieſe Aufgabe einer Durchfüh⸗ rungsverordnung. Dabei werden die einzelnen Fahrzeug arten verſchieden behandelt werden. Die Benutzung eine⸗ nichtverſicherten Fahrzeuges wird, abgeſehen von polizei lichen Maßnahmen auch ſtrafrechtlich geahndet werden. Auf dem Gebiet des Haftpflichtverſicherungs⸗ rechtes iſt zunächſt die Anzeigepflicht des Verſicherungs nehmers neu geregelt. Künftig muß jeder Haftpflichtver ſicherte ein Schadensereignis, das Anſprüche eines Dritter zur Folge haben kann binnen einer Woche ſeiner Verſiche rungsgeſellſchaft anzeigen Er darf alſo nicht, wie nach bis herigem Recht, abwarten, bis der Geſchädigte an ihn heran getreten iſt Nach dem geltenden Recht war es möglich, daf die Verſicherungsſumme nicht dem Geſchädigten zu: gute kam, ſondern anderweitig vertan wurde Künftig kann ohne Zuſtimmung des Geſchädigten die Haftpflichtverſiche rungsſumme nicht mehr an den Schädiger gezahlt werden ſie verbleibt alſo immer dem Geſchädigten. Dieſe Regelun⸗ gilt für ſämtliche Haftpflichtverſicherungszweige. Für die Fälle der Pflicht⸗Haftpflichtverſicherung(Kraft fahrzeug⸗, Luft⸗ und Jagdverſicherung) ſind ſodann noch wei tere einſchneidende Vorſchriften zugunſten des Ge ſchädigten getroffen. Der Geſchädigte muß im Falle den Pflichtverſicherung künftig ebenfalls dem Verſicherer Anzeige machen, wenn er den Schädiger, ſei es gerichtlich ode außer⸗ erichtlich, in Anſpruch nimmt. Den Verſicherer kann der Ge⸗ chädigte bei den zuſtändigen Behörden leicht feſtſtellen Außerdem muß der Geſchädigte dem Verſicherer Kuskünft⸗ über den Unfallhergang und die Höhe ſeines Schadens er teilen. Die Verletzung der Anzeige⸗ oder Auskunftspflicht führ fich e ig der Anzeige oder Auskunftepflich f zur Leiſtungsfreiheik des Verſicherer⸗ ſchlechthin, ſondern dazu, daß der Geſchädigte den durch ſein⸗ Säumnis entſtandenen Mehrſchaden ſeſhſt tragen muß. Das Geſetz bringt ferner wichtige Aenderungen des Kraftfahrzeuggeſetzes, von denen auf zwe beſonders hingewieſen ſei: Bisher konnten die Inſaſſer eines Kraftwagens im Falle eines Unfalles nur dann An ſprüche gegen den Wagenhalter erheben, wenn ſie ein Ver ſchulden des Fahrers nachweiſen konnten. Das wird jetz für diejenigen öffentlichen Verkehrsmittel die Fahraäſt⸗ entgeltlich befördern, geändert. d. h. Unternehmer vor Kraftfohrdroſchken, Autobuſſen uſw. haften ihren Inſaſſen gegenüber auch ohne Verſchulden. wie dies bereit bisher bei Eiſenbahn und Straßenbahn der Fall iſt. Ferne, werden die Vorſchriften über die Schwarzfahrt geän dert: Für Schwarzfahrten des angeſtellten Chauffeur, oder ſolcher Perſonen, denen er den Wagen überlaſſen hat ſoll der Halter in Zukunft ſtets haften. Die Aenderungen des Kraftfahrzeughaftpflichtrechts tre ten am 1. April 1940 in Kraft die übrigen Beſtimmunger dagegen erſt am 1 Juli 1940, Die Angleichung des Kraft fahrzeughaftpflichtrechtes und des Verſicherungsvertrags rechtes ſoll durch beſondere Verordnungen erfolgen. Die Frage, ob ſtillgelegte Fahrzeuge dem Verſiche rungszwang unterliegen, wird aus Anlaß der Durchfüh Angsvorſchriften mitgeregelt werden. Boflallsmus, wie Adolf fitler ihn uns lehrt, heißt vorbehaltloſen dienſt an der Semeinſchaſt. Entſchlleße Dich zur mitglledſchan ia der sn. Deutſche Vorpoſtenboote auf Auftlärungsfabrt. i 5 8. ——— Beamtendienſt iſt Ehrendienſt Broſchüre für den Beamtennachwuchs im Gau Baden. „Beamtendienſt iſt Ehrendienſt am Volke“. Bro⸗ ſchüre zur Werbung für den Beamtennachwuchs. Zu⸗ ſammengeſtellt und geſtaltet von Erich Büchner, Schriftleiter, Karlsruhe. Herausgeber: NSDAP., Gau Baden, Amt für Beamte. Druck: Südweſtdruck, Karlsruhe. Ns.„Für unſere Jugend iſt es ein Ideal, Beamter im Staate Adolf Hitlers zu werden“. Mit dieſen Worten wendet ſich eine geſchmackvoll aufgemachte und reich bebilderte Schrift an jene jungen Volksgenoſſen, die vor der Berufs⸗ wahl ſtehen und eine Lebensaufgabe ſuchen, der ſie ihre ganze Kraft widmen können. Unter den vielfältigen Berufen nimmt der des Beamten eine heſondere Stellung ein. Sein Dienſt iſt unmittelbarer Dienſt an Reich und Volk. An wenigen Beiſpieler will die Schrift allen jungen Volksgenoſſen zeigen, wie vielfältig und groß die Aufgaben des Beamten ſind. Ueber den neuen Beamtentyp ſchreibt zunächſt Gauamtsleiter L. Mauch und betont dabei vor allem, daß der Typ des neuen deutſchen Beamten, wie ihn die NSDAP. und der nationalſozialiſtiſche Staat haben wol⸗ len, frei ſein muß von Eitelkeit, Hohlheit und bloßem For⸗ malwiſſen. Der Beamte des nationalſozialiſtiſchen Staates iſt Diener des Volkes in ſeiner Geſamtheit, alſo nicht etwa Diener des einzelnen. Wie der Beamte ſeinen Dienſt ausübt, das ſteht bei ihm. Hier entſcheidet ſich aber, ob ein Beamter im höheren Sinne gut iſt oder ſchlecht. Zum Teil in recht ausführlicher Weiſe wird dann in einzelnen aufklärenden Be⸗ richten Aufſchluß gegeben, welche Aufgaben einem jun⸗ gen Volksgenoſſen, der ſich dem Beamtenberuf widmet, in ſei⸗ ner zukünftigen Tätigkeit bevorſtehen und welche Anforderun⸗ gen an ihn geſtellt werden. So etwa bei der Deutſchen Reichsbahn, bei der der Bedarf an Nachwuchs immer ſehr groß iſt, oder bei der Deutſchen Reichspoſt, bei der Finanz⸗ verwaltung, die Mittel für die Aufbauwerke des Führers verſchafft. Auch der Zolldienſt iſt, wie überſichtlich gezeigt wird, recht vielſeitig. Einer der ſchönſten Berufe iſt wohl der des Forſtmannes, der mit der Natur in engſter Verbindung ſteht. Aber auch andere Berufe, wie die in der Gemeinde⸗ verwaltung, in der allgemeinen und inneren Verwaltung, ſind intereſſant und brauchen Männer mit vollem Einſatz. Die anregende neue Schrift gibt zudem noch Aufſchluß darüber, wie ſich die NSDAP. nunmehr in die Heranbildung und Ausleſe eines qualitativ hochſtehenden und weltanſchaulich⸗ kämpferiſchen Beamtennachwuchſes eingeſchaltet hat. Im Gau Baden hat das„Amt für Beamte“ durch ſeinen Gauamtsleiter Pg. Mauch erſtmals im Großdeutſchen Reich einen Weg beſchritten, der für die künftige Ausleſe des Beamtennachwuchſes von Bedeutung ſein wird. Wir erfahren durch die Schrift eingehend über die Tätigkeit der Gau⸗ ſchule Hornberg und lernen das Leben und Arbeiten der Lagerteilnehmer kennen. Wichtig iſt der Anhang mit den allgemeinen Aufnahmebedingungen für die Einſtellung junger Volksgenoſſen bei den Behörden und Verwaltungen. Die ausgezeichnete Schrift leiſtet einen hervorragenden Aufklä⸗ rungsdienſt für die jungen Volksgenoſſen, die ſich der Beam⸗ lenlaufbahn widmen wollen und ſollte weiteſte Verbreitung finden. Badener im Gau Schwaben Wie die Partei für die rückgeführten Volksgenoſſen aus dem Gau Baden ſorgt. NSG.(Mp.). Durch den Ausbruch des Krieges hat es ſich als notwendig erwieſen, deutſche Volks⸗ genoſſen aus den unmittelbaren Grenzgebieten im Weſten in Sicherheit zu bringen. Auch der Gau Schwaben nahm mehrere tauſend Volksgenoſſen aus Baden auf, die in den Kreiſen Sonthofen und Donauwörth untergebracht wurden. Unſer Augs⸗ burger L.⸗Mitarbeiter nahm kürzlich Gelegenheit, ſie in Oberſtdorf aufzuſuchen und uns über Anter⸗ bringung, Verpflegung und Betreuung ein anſchau⸗ liches Bild zu machen. Im ſüdlichſten Zipfel des Gaues Schwaben, unmittelbar an der früheren Reichsgrenze, liegt, auf drei Seiten von Ber⸗ gen eingeſchloſſen, der Marktflecken Oberſt dorf. Sein Name hat weit über die Grenzen des Gaues hinaus einen guten Klang. Und in der Tat, die Ruhe und Geborgenheit dieſes Ortes, inmitten der wunderbaren Allgäuer Gebirgswelt, macht es verſtändlich, wenn Jahr für Jahr viele tauſend Menſchen hier Erholung und Stärkung ſuchen und finden. Alle, die einmal ſeine Schönheit genoſſen haben, denen die Majeſtät der Berge zum Erlebnis wurde, die durch das heil⸗ ſame Klima Stärkung fanden, zieht es immer wieder nach Oberſtdorf zurück. Jetzt allerdings ſind andere Gäſte hier an⸗ zutreffen, die urſprünglich nicht aus Sportbegeiſterung oder um Erholung zu finden hierherkamen. Ihr Kommen bedeu⸗ tete ein Opfer, das ſie für Volk und Vaterland brachten. Dieſe Volksgenoſſen aus den badiſchen Grenzkreiſen Lörrach und Müllheim, die vor einigen Wochen in mehreren Sonderzügen nach Oberſtdorf kamen, um hier Aufnahme zu finden, haben Heimat, Haus und Hof verlaſſen, um einer höchſten Idee, der Freiheit des Vaterlandes, zu dienen. Die Partei hat alles getan, um für dieſe Volksgenoſ⸗ ſen zu ſorgen und ihnen das Leben ſo angenehm wie möglich zu machen. Ihre beſondere Fürſorge gilt den kinderreichen Familien, den Müttern, ſowie den Alten und Gebrechlichen. Zu ihrer Betreuung wurden Heime geſchaffen, Kindertages⸗ ſtätten aufgebaut, Nähſtuben eingerichtet und ein vielſeitiger Hilfsdienſt organiſiert. Auch die körperliche Ertüchtigung wird nicht vergeſſen, in der Turnhalle und im Freien wird fleißig Sport getrieben. Das Krankenhaus und die Hotels haben ihre Duſchräume, Brauſeanlagen und Wannenbäder zur per⸗ ſönlichen Verfügung der Badener bereitgeſtellt. Die Unter⸗ bringung in Privatquartieren und Hotels entſpricht allen Vorausſetzungen. Die Zimmer und Wohnungen ſind ſonnig, hell und e eingerichtet. Für die Gemeinſchaftsver⸗ pflegung ſind die Hotels und Penſionen eingeſpannt, an ſau⸗ bergedeckten Tiſchen werden gute und ausreichende Mahlzeiten verabreicht. Häufig finden ſich die Volksgenoſſen aus dem Gau Baden zu Gemeinſchaftsabenden zuſammen, die auch einer lebhaften perſönlichen 1 0 und der Fühlungnahme zwiſchen Gaſtgebern und Gäſten dienen. Vie⸗ lerorts hat ſich ſchon ein herzliches Verhältnis zwiſchen ihnen angebahnt, und manche Freundſchaft fürs Leben wurde ge⸗ ſchoſſen. Der große nationalſozialiſtiſche Gedanke der Volks⸗ gemeinſchaft findet in Oberſtdorf, in dem Verhältnis zwiſchen Gäſten und Gaſtgebern, die ſich hier alle nur als Deutſche fühlen, eine ſchöne Verwirklichung. Daneben Poren Kino⸗ vorführungen und allerlei Veranſtaltungen für die Anter⸗ haltung der Gäſte, die im übrigen durch die herrliche Natur für vieles entſchädigt werden.. Die NSDAP. hat im„Weberhaus“ eine beſondere Betreuungsſtelle eingerichtet, mit der Betreuung der rückgeführten Volksgenoſſen wurde Gemeinſchaftsführer Lange von der Ordensburg Sonthofen beauftragt. Hier herrſcht den ganzen Tag über ein lebhaftes Kommen und Gehen. Es war zuerſt nicht einfach, die Menſchen, die von der Arbeit weg, aus der Fabrik und von der Scholle, von Haus und Hof nach Oberſtdorf gekommen waren, ſo unterzubringen, ſo zu verſorgen und einzusetzen, daß ſie die Härte der Trennung nicht allzu ſehr empfanden. Denn der Deutſche der Grenze hängt an Herd und Heimat und an ſeiner Arbeit mit gaz besonderer Treue. Aber die Organiſation bewährte ſich wie⸗ der einmal in hervorragendem Maße. Es klappte alles aus⸗ gezeichnet, und inmitten des emſigen Kommens und Gehens ſieht man viele lachende, freudige und zufriedene Geſichter. Die Blockleiter der Partei ſtehen mit den Vertrauensleuten der Badener in ſtändiger Verbindung und ſorgen durch ihre perſönliche Fühlungnahme für die Erfüllung aller großen und kleinen Wünſche. Ja, aus zahlreichen Geſprächen kann man entnehmen, daß die Volksgenoſſen aus Baden dankbar und zufrieden die Fürſorge der Partei für ſie anerkennen und ſich in Oberſtdorf vielfach ſchon„wie zu Hauſe“ fühlen. Soldaten ernten am Weſtwall Auch die letzten Kartoffeln und Rüben eingebracht.— Engſte Fühlung zwiſchen Truppe und Ortsbauernführern. NSK. Im Weſten, P. K. Wenn in den Rheingauen Freudenſchüſſe die Luft durchgellen, Jung und Alt fröhlich dei der Weinleſe iſt und auf den Feldern die Kartoffelfeuer brennen, dann ſchwelgt das deutſche Herz in Romantik. Das Bild einer Landſchaft erſteht vor unſerem geiſtigen Auge, das die Schönheit und die Vielfalt des deutſchen Weſtens ideal widerſpiegelt. Jedes romantiſche Gefühl vergeht aber dem deutſchen Bauern, dem die Arbeitskräfte zur men des Herbſtſegens fehlen. Der Mangel an landwirtſchaftlichen Hilfskrällen war ja längſt die große Sorge des Reichsnährſtan⸗ des. Oft ſtand der Bauer mit ſeiner Familie allein einer übermenſchlichen Arbeitsfülle gegenüber. Die Partei und ihre Gliederungen haben daher ſchon mehrmals eingreifen müſſen, um den Segen der deutſchen Erde zu bergen, die Er⸗ nährung unſeres Volkes ſicherzuſtellen. 5 Wie mußte dieſe Lage eines Großteils unſerer Landwirt⸗ ſchaft ſich erſt verſchärfen, als der uns von England aufge⸗ zwungene Krieg auch noch landwirtſchaftliche Arbeiter weg⸗ nahm, den deutſchen Bauern und ſeine Söhne gerade vor der Herbſternte und vor der Herbſtſaat zu den Waffen rief zur Verteidigung des Vaterlandes! Aber wiederum ſiegte die deutſche Volksgemeinſchaft, und alle halfen zuſammen, um die Ernte einzuholen. Im Operationsgebiet des Weſtens aber erwuchſen noch größere Schwierigkeiten. Sollte hier in frucht⸗ barſten Gauen des Reiches die reiche Ernte verderben? Da griff wieder die Partei ein und ſchickte zunächſt Bod M.⸗Gruppen und§ J. Scharen, die die geſegnete Ob ſt⸗ ernte retteten. Mit frohen Liedern auf den Lippen zogen die Jungen und Mädel hinaus und ruhten nicht eher, bis der Bäume Früchte zum Wohle des Volkes geborgen waren. Deutſchlands Jugend gab ein herrliches Beiſpiel, wie ſie im Ringen ihres Volfes zu jedem Einſatz auch unter den un⸗ günſtigſten Verhältniſſen bereit iſt. Nicht minder tätig und opferfreudig ſprang der Weibliche Arbeitsd jenſt in die Breſche, um alle landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe auch im Operationsgebiet ſicherzuſtellen. Und wo es dann noch irgendwo fehlte, halfen die Soldaten freudig mit. Soweit wäre alles in beſter Ordnung geweſen, wenn nicht eine ungünſtige Wetterlage alle menſchliche Hilfe mattgeſetzt hätte. In Strömen regnete es nahezu den gan⸗ zen Oktober hindurch, Kälte geſellte ſich dazu, und ein früher Winter ſtand ſchon drohend vor der Tür. Die Wein⸗ und Kartoffelernte mußte unterbrochen werden, und das Winter⸗ getreide harrte vergebens, um zu neuer Ernte in die Erde geſenkt zu werden. Der November brachte glücklicherweiſe die erſehnte Wende. Der Regenſtrom iſt verſiegt, und die Sonne lächelt wieder. Aber kurz iſt die Friſt geworden, die zur Einbringung der Trauben, der Karkoffeln und Rüben der drohende Winter noch gewährt. Größte Eile tut not! Und noch iſt viel draußen auf den Feldern und an den Rebenhängen. In dieſer Not der Landwirte des Operations⸗ gebietes griff die Wehrmacht mit Großzügigkeit und Schlagkraft ein. Ein Großeinſatz ohne Beiſpiel von Arbeitskräften und Fahrzeugen rettete den großen 270 der Herbſternte am Weſtwall; wer nur irgendwie freigemacht wer⸗ den konnte, wurde zu dieſer Hilfsaktion abgeſtellt. Zunächſt ſuchte man natürlich die Fachleute heraus, denn die Ernte ſoll möglichſt ſchnell und fachmänniſch geborgen werden. Aber auch die Nichtlandwirte eifern ihren Kameraden nach und bringen es ſogar zu Höchſtleiſtungen. Wir haben ſie beſucht, die jungen und alten Soldaten mit der Hacke in der Hand, wie ſie dem Großvater und der Großmutſer, denn die Jungen tun ihre Pflicht im feldgrauen Rock, die Kartoffeln ausgruben und einbrachten, und wir haben auch ſelbſt mit Hand angelegt. Da gab es wohl elwas Rückenſchmerzen von dem ungewohnten Bücken und Blaſen an die ungeübten Hände, und bei Feierabend war man bettteif. Aber, wo es auch immer kräftig zuzupacken galt, unſere Soldaten ſtellten überall ihren Mann. Was macht es, wenn ſie mit lehmbedeckten Stiefeln kief in dem regenweichen Erdboden einſinken und der zähen Maſſe die Erdäpfel abrin⸗ gen, ſie ſind an harte Arbeit und die Tücken von Wetter und Boden längſt gewöhnt. Sie ſind alle ſchon hart geworden, die deutſchen Vaterlandsverteidiger, ob ſie früher im Büro oder in Schulſälen ſtanden. Freudig tun deshalb auch alle die ſonſt ungewohnte Arbeit im Dienſte der Einbringung der Kartoffel⸗ ernte und der Ausſaat zu neuer Ernte, die für die Zukunft unſeres Volkes von ſo entſcheidender Bedeutung iſt. And jetzt ſchon kann geſagt werden, daß dieſer Großeinſatz unſerer Sol⸗ daten zum hundertprozentigen Erfolg wird. In engſter Füh⸗ lungnahme von Truppen⸗ und Orksbauernführern iſt 10 Hilfsaktion ſo umfaſſend und ſo wirkungsvoll, daß dieſe Garantie gegeben iſt. 5 Auch hier zeigt ſich wieder, daß das deutſche Volk eine Gemeinſchaft geworden, die unüberwindlich iſt, ſei es in der Heimat oder an der Front gegen äußere Feinde. Deutſchland arbeitet und kämpft, hier wie dort; der Sieg wird ihm ſicher ſein, hier wis dort! VVV Dr. Namminger. Deutſche! Für den Sieg iſt ausſchlaggebend, welches Volk ſich in der Heimat am feſteſten . mit der Front verbunden fühlt. Auch hier werden wir Deutſche im Hriegs-⸗ Wh w. 19300 ſtärker ſein, als unſere Feinde es ſich vorzuſtellen Pein e nn. Was ſoll das Mädel werden? Die Mütter und die Berufswahl der Kinder Das befühl darf nicht über bie Zukunft entſcheiden Mütter ſorgen ſich immer um die Kinder, und wenr ſie einen Jungen oder ein Mädel haben, die im letzten Jahr zur Schule gehen, dann denken ſie oft genug an derer Zukunft. Was ſoll das Mädel werden? Welcher Beru paßt für den Jungen? Dieſe Sorgen ſind verſtändlich, ja geradezu notwendig denn es iſt ja Pflicht der Eltern, der Jugend den Lebens weg zu bereiten; ohne Sorgen wird das wohl ſelten mög⸗ lich ſein. Oft genug zeigt ſich hier eine verſchiedene Ein; ſtellung der Eltern. Der Vater denkt gewöhnlich nur ay die praktiſche Seite, er überlegt, ob beſtimmte Berufe auf nahmefähig für Lehrlinge ſind und gewiſſe Sicherungen für die Zukunft bieten, während die Mutter zuerſt einmal das Gefühl ſprechen läßt. Jede Mutter hat den heißen Wunſch, daß ihre Kinder es immer gut, beſſer als ſie ſelbſt haben mögen. Und wie anders wäre das zu erreichen als dadurch, daß das Mädel oder der Junge einen Beruf er⸗ greifen, der„feiner“ iſt als der, den man ſelbſt ausgeübt hat oder in dem Vater jetzt noch tätig iſt.„Mein Mädel ſoll ſich nicht ſo plagen“, hört man nur allzuoft, und„un⸗ ſerem Jungen wünſche ich etwas Beſſeres“, ſagt oder denkt manche Mutter. Wer kann nicht die Gefühle der Mutter verſtehen! Sie hat es nicht leicht gehabt, ihre Arbeit war zeitlebens ſchwer, und ſo, wie ſie ſich ihre Zukunft gedacht, hat ſie ſich nicht geſtaltet. Mutter mußte manche Enttäuſchungen einſtecken, vor denen ſie die Kinder bewahren möchte. Die richtige Mutter, die ſo denkt! Es unterläuft ihr dabei allerdings ein kleiner Irr⸗ tum, ein entſchiedender. Alle Menſchen, die ſo ſtrebſam ſind wie unſere Mutter, müſſen ſchwer arbeiten— das bleibt alſo ihren Kindern niemals erſpart. Und alle Men⸗ ſchen müſſen in ihrem langen Leben, auch im beruflichen, mit vielen Enttäuſchungen fertig werden, das vermag die aufmerkſamſte Für⸗ und Vorſorge der Eltern nicht zu ver⸗ meiden. Deshalb ſoll, wenn man ſich ernſthaft mit der Zukunft beſchäftigt, man nicht an ſich ſelber denken, nicht an das eigene Leben, ſondern an das der Kinder und der Gemeinſchaft, der die Kinder nun einmal— zu ihrer Freude und zu ihrem Glück— angehören. Darauf kommt es nicht an, ob ſich die Kinder, wenn ſie groß und ſelbſtändig geworden ſind, plagen müſſen, ſondern daß ſie Freude an Arbeit und Pflichterfüllung haben. Die erſte Sorge der Mutter muß alſo dahin gehen, daß ſie überhaupt arbeiten und ſich unterordnen lernen. Sie ſollen weiter auf dem richtigen Platz ſtehen. Dieſer Platz nun, und das iſt beſonders wichtig, richtet ſich nicht nach den gefühlsmäßigen Wünſchen der Mutter, ſondern wird beſtimmt von den Fähigkeiten des Kindes und der Möglichkeit der Verwendung, die die Gemeinſchaft für dieſe Fähigkeiten hat. Die Mutter, die länger als ein Jahrzehnt eine tüchtige Hausgehilfin war, mag zehnmal wünſchen, ihre Tochter nicht in dieſem— durchaus not⸗ wendigen und ſchönen— Beruf zu ſehen, ſie kann alles unternehmen, um das Mädel Kontoriſtin werden zu laſ⸗ ſen—, wenn dem Mädel die Fähigkeiten dazu fehlen— das gute Deutſch, ſicheres Rechnen, eine ſaubere Hand⸗ ſchrift und was ſonſt dazu gehört— dann hat es keine Ausſichten, in dieſem Beruf. Und wird es trotzdem hin, eingepreßt, dann findet es niemals Befriedigung, ſondern 35 Roman von Otto Haus Braun. Schon geraume Zeit war vergangen, ſett ſich die Tur hinter Herrn Nan geſchloſſen hatte, und noch immer ſtand Axel vollkommen im Banne dieſer Unterredung. Ihrer ganzen Tragweite wurde er ſich erſt jetzt richtig bewußt, nachdem er ſich einigermaßen von dem faſt Be⸗ ſtürzung zu nennenden Gefühl der unerhörten Wandlung ſeines Geſchicks erholt hatte. Er ſah im Geiſte die Förder⸗ türme entſtehen, verfolgte mit regſter Anteilnahme die große, verheißungsvolle Entwicklung, Ol floß aus tiefem Grund zum Tageslicht Er mußte die Augen ſchließen, zu überwältigend war das Bild dieſer neuen Zeit. Ein dreifaches Hupenſignal ertönte, das Zeichen, daß die Mutter— ſelbſt in Gedanken gebrauchte er nicht mehr die Bezeichnung Mama— aus dem Forſthauſe zurück war. Er durcheilte die Halle und rief von der Freitreppe den Ankömmlingen einen Gruß zu. Schnell war er am Wagen. „Willkommen, Mutter!“ ſagte er ſo glücksfroh und mit einem ſo tiefen Glanz in den Augen, daß Frau Hildtrud din gen verwundert aufſchaute, denn ſchließlich ſtand hnen doch eine ſchwere Stunde bevor, die Stunde des Ge⸗ tändniſſes. „Willkommen, Annelein!“ begrüßte Axel ſeine Kuſine, ind half ihr aus den Decken heraus, die ihr die Tante faſt 150 aufzwingen müſſen. Er hob ſie aus dem Wagen un ellte ſie be utſam, wie ein zerbrechliches Porzellan⸗ ſigürchen, auf die Füße. 5 in herzliches Willkommen auch Ihnen, Herr Ried⸗ ng!“ Kräftig, männlich war der Händedruck, den Axel in tufrechter Haltung, mit offenem Blick mit Robert Ried⸗ ling tauſchte. f Robert war, trotz Frau 1 reundlichkeit, etwas befangen. Er hatte ſich dieſe erſte Begrüßung zwiſchen Axel und ihm anders vorgeſtellt, denn er fühlte ſech als Störenfried, hatte Axel aus Annes Herz verdrängt And hatte im beſten Falle mit kühler Höflichkeit gerechnet. Er war geneigt, an Verſtellung zu glauben, denn was war er zegen dieſen Geng undbefther Nun, es würde ſich ja dald erweiſen, ob ſein Verhalten aufrichtig gemeint war. Aber ſelbſt das aufmerkſamſte Auge hätte keine Ver⸗ underung an Axel zu entdecken vermocht, einfach deshalb aicht, weil ſeine Herzlichkeit echt war. Es war der neue, lebensſtarke, zur Erkenntnis gereifte Axel von Staffen⸗ berg, den Nobert Riedling vor ſich ſah, und der die Blicke der Mutter und der Kuſine immer wieder auf ſich zog, denn ſo kannten ſie ihn garnicht. Es wäre keine frohe Mahlzeit geworden, wenn Axel nicht geweſen wäre. Auf Robert wirkte die vornehme Um⸗ gebung bedrückend, Anne vermochte ſich nicht ſo frei zu geben wie ſonſt, ſie litt noch unter der Nachwirkung der chmerzlichen Exeigniſſe, und Frau Hildtrud wurde von der bangen Frage, wie dieſes Beiſammenſein enden würde, an der Entfaltung ihres Anterhaltungstalentes gehindert. Nach dem Eſſen waren ſie zu einem engeren Kreis zu⸗ ſammengerückt; es plauderte fich ſo behaglicher. Axel beuate ſich zu Robert. 8. viel Kummer und Sorge. Aber ſelbſt wenn alle Voraus ſetzungen vorliegen, dann können andere Gründe die Ent; ſcheidung gerade für dieſen Beruf unzweckmäßig erſchei⸗ nen laſſen, Gründe, die ihre Berechtigung in den Notwen⸗ digkeiten der Gemeinſchaft haben. Es iſt richtig, daß man ein Kind, bei dem die Hand⸗ fertigkeiten, die Liebe zur Baſtelei und Handarbeit aus⸗ geprägt ſind, nicht in einen geiſtigen Beruf zwingt. Einen Jungen mit einem ſicheren Auge, einer ſicheren Hand, dem es Spaß macht, ſich mit Werkzeug und Werkſtoff zu ver⸗ ſuchen, wird man nicht auf den Büroſchemel zwingen, und ein Mädel, das die jüngeren Geſchwiſter mit wahrer Sorg⸗ falt betreut und verſeſſen auf die Pflege kleiner Kinder iſt, kann nicht hinter den Ladentiſch geſtellt werden. Die ſchon erkennbaren Fähigkeiten der Kinder ſoll man unbedingt nutzen und fördern, ſoweit es ſich um wirkliche Fähigkeiten und nicht Spielereien handelt. Aber kennen gerade die Mütter die wirklichen Fähigkeiten— und Schwächen, ſieht das Muttergefühl nicht oft die Schwächen als Fähigkeiten an und umgekehrt die Fähigkeiten als Schwächen? Ein unbeſtechlicher Helfer ſind hier Schule, HJ. und ſchließlich die Berufsberatung. 0 Die Eltern, die über den Lebensweg des vor der Schulentlaſſung ſtehenden Kindes entſcheiden ſollen, tragen eine große Verantwortung. Sie müſſen wiſſen, daß das Gefühl gerade hier ein ſchlechter Berater iſt. Für und Wider verlangen nüchterne Entſcheidung, oft gegen die eigenen Wünſche und die der Kinder. Eva Winkler. fothen mit Luſt und Liebe Erprobte Ratſchläge für den neuen Küchenzettel. Jede Hausfrau wird jetzt ihren Stolz daranſetzen, die Familie mit den zur Verfügung ſtehenden Nahrungs⸗ mitteln ſo vielfältig, ſchmackhaft und geſund wie möglich zu ernähren. Und das iſt gar nicht ſo ſchwer. Ein wenig Umſtellung, Ausprobieren neuer Anregungen— und die Hauptſache: Kochen mit Luſt und Liebe— dann wird es ſchon gelingen! Einige erprobte Ratſchläge ſollen bei der Zuſammenſtellung der neuen Küchenzettel helfen. Zunächſt: das Frühſtück muß eine ausreichende Grund⸗ lage für den ganzen Tag bieten. Wegen der geringen Aus⸗ wahl an Getränken und wegen der nötigen ſparſameren Verwendung des Brotaufſtriches ſoll mindeſtens die Hälfte der Nährmittel für das Frühſtück verwendet werden. Sup⸗ pen ſind dafür beſonders geeignet, ſie ſind nahrhaft, durch Beifügen von friſchem Obſt werden ſie noch geſünder. Noch vor 50 Jahren ſtand in den meiſten deutſchen Haushalten zum Frühſtück eine Suppe auf dem Tiſch. Der alte gute Brauch ſoll wieder aufgenommen werden! Beſonders Suppen aus Haferflocken und Graupen ſind zu empfehlen. Marmelade für Frühſtücksbrote können wir durch Hinzufügen von Obſt(Aepfel, Kürbis und Tomaten) ſtrecken. Fett und Quark werden in Verbindung mit Obſt⸗ und Gemüſemark ergiebiger. Durch Schaumigrühren wird Butter und Margarine geſtreckt. Bei den Hauptmahlzeiten reichen wir Friſchfleiſch ſel⸗ tener in Form von Braten. öfter in direkter Verbindung „Es wird Ihnen ſicherlich erwünſcht ſein, Herr Ried⸗ ling, zu eigenem Nutz und Frommen unſer Gut und ſeine Einrichtungen kennenzulernen.“ Robert lächelte ſchwach; er dachte an das Siedler⸗ häuschen und ſein beſcheidenes Stück Pachtland, das er einmal bewirtſchaften würde. „Es wird für mich ſehr intereſſant ſein, bei Ihnen Am⸗ ſchau zu halten, Herr von Staffenberg, aber eine Nutz⸗ anwendung dürfte für mich kaum in Frage kommen.“ »Wieſo nicht? Die Siedlung war fur Sie doch nur eine Notlöſung, und die ſcheidet doch jetzt aus, nachdem Sie die Möglichkeit haben, wieder ein eigenes Gut zu beſitzen.“ Robert ſah Axel verblüfft an. Er wußte nicht, wie er deſſen Worte auslegen ſollte. „Ach, Axel“, fiel Frau Hildtrud ein,„ich habe ja Anne noch mit keinem Wort geſagt, welcher Art die große Über⸗ raſchung iſt, die ihrer wartet.“ „Das wußte ich freilich nicht. Aber dann wird es die höchſte Zeit, Mutter, daß wir Anne die wichtige Mitteilung machen, die ſie allerdings erſt an ihrem achtzehnten Ge⸗ 51 55 erfahren ſollte, die aber keinen Aufſchub mehr uldet.“ 5 Er las der Mutter vom Geſicht ab, wie ſchwer ihr die Aufgabe wurde. Ihm fiel ſie beſtimmt leichter, und ſo ſagte er ſchnell: „Wenn es Dir recht iſt, liebe Mutter, kann ich es ja für Dich tun, denn durch mich erhielteſt Du ja erſt di⸗ Nachricht von Annes großer Erbſchaft.“ »Ich— habe— eine— Erbſchaft— gemacht?“ fragte Anne genau ſo erſtaunt, wie ſie es geweſen war, als ſie vernahm, daß die Staffenbergs ihre Verwandten ſeien „Ja, mein Kind“, ergriff Frau von Staffenberg das Wort.„Laß Dir erzählen, was ſich zugetragen.“ Bald ſprach die Tante, bald Axel, ſie ergänzten ein ander ihren Bericht. „Mein armer Vater“, ſagte Anne tief ergriffen, und Tränen traten ihr in die Augen. Sie dachte nicht an das Geld, das ihr zugefallen war, nur an das Schickſal ihres unglücklichen Vaters. Aufſchluchzend barg ſie ihr Geſicht in den 1 9 5 Frau Hildtrud ſprach ihrer Nichte in herzlichen Worten Troſt zu. Allmählich erlangte Anne ihre Faſſung wieder. „Wir haben das Geld als Hypothek auf unſer Gut ein⸗ tragen laſſen“, ſagte Frau Hildtrud und ſtockte. Axel kam ihr zu Hilfe. „Vom Tage Deiner Volljährigkeit an haſt Du natürlich freies Verfügungsrecht darüber. Du kannſt es bei uns ſtehen laſſen, ſoweit Du es zur Zeit nicht brauchſt, aber ebenſo gut kannſt Du es von uns zurückerhalten.“ Das war für Frau Hildtruds Ohren eine ganz unmög⸗ liche Zuſage; ihr wollte ſcheinen, 1 in Axel wieder einmal ſeine lei tſinnige Ader regte. Aber er beantwortete 1 0 empörten Blick mit einem Lächeln und einem Kopf⸗ nicken. 8 „Ich weiß garnicht, was ich zu alledem ſagen ſoll, liebe Tante! Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht ein⸗ mal hundert Mark beſeſſen, und nun ſoll ich über ſoviel Geld verfügen! Ich weiß ja garnicht, was ich damit an⸗ fangen ſoll.“ i 5„Du brauchſt es ja auch garnicht zu verwalten, Anne zein“. antwortete ihr Axel frobgelaunt. Dein Nobert ſich vernehmen,„daß Anne zu mit Gemüſe, nicht nur beim Eintopf, ſondern auch bei Ge⸗ richten wie gefüllten Gurken und Tomaten, Kohlbraten uſw. Schalen und Strünke der Gemüſe werfen wir nicht weg, ſondern verwenden ſie zu Gemüſebrühe, die Suppen und Tunken herzhafter macht. Suppen können übrigens weitgehend durch geriebene Kartoffeln ſtatt durch Mehl gebunden werden, dadurch gewinnt man Mehl für ſpe⸗ zielle Mehlſpeiſen oder Backwerk. Nach Möglichkeit iſt oft warmes Abendbrot mit Kartoffeln, Gemüſe, Obſt und Brotgerichten einzuſetzen. 8 Wenn die auf Karten erhältlichen Lebensmittel über die ganze Woche verteilt werden, wenn ein überlegter Wochenküchenzettel feſtſteht, dann macht die Haushaltfüh⸗ rung wirklich Vergnügen. Die uns zur Verfügung ſtehen⸗ den Mengen ſind vom geſundheitlichen Standpunkt aus genaueſtens begutachtet und völlig ausreichend. Unſer Fett⸗ und Fleiſchverbrauch war in den letzten Jahren un⸗ verhältnismäßig hoch geſtiegen und lag über der Norm. Die Umſtellung iſt alſo eine Rückkehr zu geſundheitlich richtiger Ernährung. Seid erfinderiſch, liebe Hausfrauen, kocht mit Verſtand und Ueberlegung— und ihr werdet ſehen, wieviel Freude gerade jetzt das Kochen bereitet. Zimmermann. A——————— Nicht wegwerfen! Ein kleines Kapitel über Kinderſtrümpfe. Welcher Mutter macht nicht die Strumpffrage ihrer Kinder viel Kopfzerbrechen und Arbeit? Immer wieder müſſen die Füße geſtopft werden, bis es endlich eines Tages doch nicht mehr geht. Aber ſollen wir deshalb die noch tragbaren Beinlängen fortwerfen? Nein, es gibt noch Möglichkeiten, dieſe Beinlängen voll und ganz auszu⸗ nutzen. Wir löſen zunächſt die Füße, indem wir in Knöchel, höhe eine Maſche durchſchneiden und dieſe Runde vorſich⸗ tig auftrennen. Dann nehmen wir die ſo entſtehender Maſchen der Beinlängen auf Nadeln und ketten ab. Dieſe⸗ Arbeitsgang kommt natürlich nur bei handgeſtrickter Strümpfen in Frage. Bei gewebten ſchneiden wir der Füßling ab und ſäumen den unteren Beinlängenrand Nun ſtricken wir ein Paar Söckchen, hierzu können allerle' bunte Wollreſte verwendet werden, und nähen zuletzt di⸗ unteren Ränder der Beinlängen innen an den Socken feſt und zwar da, wo der Söckchenrand nach außen umgeroll iſt, und tadelloſe neue Strümpfe ſind entſtanden. Eine zweite Möglichkeit, Strümpf⸗ reſtlos auszuwerten, iſt die, Gama, ſchen daraus zu machen. Wir ſchnei⸗ den die Füßlinge, ſoweit ſie nich mehr zu gebrauchen ſind, fort, um ſtechen die Ränder bei handgeſtrickten Strümpfen mit dichten Langetten ſtichen und ſäumen ſie bei gewebten bringen Stege aus Gummiband a und ſetzen Knöpfe auf. Sind di Strumpflängen für den Winter nich mehr warm genug, ſo können wir be beiden hier gezeigten Möglichkeiten die Beinlängen mit einem zweiten vielleicht nicht mehr ſo ſchönen Paa⸗ Längen füttern. Auf dieſe Weiſe er höhen wir gleichzeitig die Widerſtandsfähigkeit der obe ren. noch auten Beinlängen. — ͤ ö4dä wird ſchon wiſſen was er damit anzufangen hat. Ihr habt doch den Wunſch, auf eigenem Grund und Boden zu leben? Dazu wird Euch Dein Erbe verhelfen. So, nun gratuliere ich Euch beiden herzlichſt zu der Euch zugefallenen finan⸗ ſtellen Hilfe. Ich hoffe, Sie ſind nicht bö ü Riedling“ ch hoff f icht böſe darüber, Hern Robert ſah wirklich ein bißchen düſter vor ſich hin. Aber das kam nur daher, daß er über dieſe Wendung er⸗ ſchüttert war. Wie hatte er, und beſonders ſeine Mutter, c danach geſehnt, ein Gütchen ihr eigen zu nennen; nun ſollte ihnen durch Anne ein Beſitz werden, wie er ihn ſich ſchöner garnicht denken konnte. Er fuhr bei Axels direkter nrede wie aus einem Traum hoch und lächelte verlegen. „Sie müſſen ſchon entſchuldigen, Herr von Staffenberg, aber mir geht es genau wie Anne. Ich finde mich nicht ſo ſchnell zurecht. Wenn man ſich zeitlebens beſcheiden mußte und dann plötzlich ſo ein Amſchwung eintritt Axel legte ſeine Hand auf Roberts Schulter. Glauben Sie mir, niemand verſteht das beſſer als ich!“ Robert nahm es für eine Redensart, denn daß ein Mann wie Axel von Staffenberg ſich ſollte in ſeine Lage verſetzen können, das hielt er bei aller Wertſchätzung für Axel denn doch für ausgeſchloſſen. „Ich halte es nun für angebracht“, ließ 5 Hildtrud b 0 Bett geht. Es könnte ein Rückſchlag eintreten, und das wollen wir vermeiden. Morgen iſt auch noch ein Tag, und Sie, Herr Riedling, ſind uns jederzeit willkommen.“ Herzlich nahmen Robert und Anne voneinander Ab— ſchied. Was ihr Mund in Gegenwart der Staffenbergs verſchweigen mußte, davon ſprachen ihre Blicke. Dann reichte ſie Axel die Hand. Er hielt ſie feſt in der ſeinen und wünſchte ihr von Herzen gute Beſſerung. „Du liebe, kleine Anne!“ flüſterte er zum Schluß in heißer Dankbarkeit. Und in Gedanken ſetzte er hinzu! Du haſt uns das Glück gebracht! Er begleitete Robert zum Auto, das dieſen nach der b bringen ſollte. Dann kehrte er ins Wohnzimmer zurück. „Axel“, empfing ihn die Mutter erregt und vorwurfs⸗ voll.„Wie konnteſt Du nur eine ſolche Zuſage machen! Es iſt doch 9 daran zu denken, daß wir Anne an ihrem 19255 nten Geburtstag ihr Vermögen auszahlen können! ir waren doch übereingekommen“ „Ja, Mutter, aber inzwiſchen war Herr Fengler hier.“ „Der Sekretär von Ortels off?“ „Er ig garnicht deſſen Sekretär, ſondern Bitte, Mutter, ſetz Dich. Denn was Du jetzt erfahren wirſt, könnte Dich vor lauter Glück umwerfen.“ Sie ſetzte ſich 192 aber die Mitteilungen, die ihr Axel machte, erregten ſie ſo ſtark daß ſie gleich wieder aufſprang. „Axel, mein Junge! Iſt das wirklich wahr?“ „Ja, Mutter! Und das Tollſte daran iſt, daß ſich das Olvorkommen auf Eſchengrund befindet, das ich hatte ver⸗ kaufen wollen. Aber nun 31 15 Du mich entſchuldigen ich 1 1 0 e zu ſchreiben.“ „An wen denn„ich wei on.“ 5 1 fol 1 5 fh 5 »Hermt ſoll ſofort erfahren, daß ſie es nicht mehr nötig hat, nach Dollars zu jagen!“ 5 i 1 l ende l 8 1 1 ö