ts Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mt. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. dages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Vertüündblatt für den Stadtteil Mbm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 39. Jahrgang Montag, den 20. November 1939 . 8„„* Blianz ber zehn Wochen Ein Aufruf Dr. Leys.— Arbeit gegen Geldſack. 2 Berlin, 19. November. Dr. Robert Ley erließ an die Schaffenden Großdeutſch⸗ lands folgenden Aufruf: Arbeiter und Arbeiterinnen! Betriebsführer und Ge⸗ folgſchaft! Schaffende in Stadt und Land! Der uns von England aufgezwungene Krieg dauert nun zehn Wochen. Es iſt alfo möglich, eine vorläufige Jwiſchenbilanz über den Erfolg und über di⸗ weiteren Ausſichten zu machen. Unſer unverrückbares Jiel iſt: sieg, sieg und nochmals Sieg und damit die endgültige Niederwerfung Englands und die Herrſchaft ſeines Geldſacks über die übrigen Völker des Erd⸗ balles. Sozialismus gegen Kapitalismus! Das iſt unſer Schlachtruf. Ziehen wir als klardenkende Menſchen die Zwiſchenbilanz der erſten zehn Wochen. J. In einem beiſpielloſen Blitzkrieg war die polniſche Armee— von der das polniſche Militärblatt noch am 3. September 1939 ſchrieb, daß ſie eine der ſtärkſten Ar⸗ meen der Welt und der deutſchen Armee bei weitem über⸗ legen ſei— völlig vernichtet.„England iſt keine In⸗ ſel mehr!“ Die Erfolge unſerer Flotte, in Sonderheit der U-Boote, und die Siege unſerer Luftwaffe reihen ſich würdig an die einmaligen Erfolge im Oſten. Und der Weſtwall? Nun hat es ſich gelohnt, was Ihr Weſtwall⸗ arbeiter ſeit Jahren an Opfern und Entbehrung, Dienſtver⸗ pflichtung und Mehrleiſtung auf Euch genommen habt! 2. Die engliſche Einkreiſung iſt gebrochen. Armes England! Wie ſchön war es doch im Jahre 1914, wo man mit 45 Bundesgenoſſen eine friſchfröhliche Treibjagd 15 das edle deutſche Wild abhalten konnte. Vorbei, vor⸗ ei 3. Die innere Front! Der Weltkrieg hat uns ge⸗ lehrt, daß es nicht genügt, tapfere Soldaten zu haben und gute Waffen zu beſitzen, ſondern daß ein moderner Krieg ein totaler Krieg iſt, daß Alle daran teilnehmen und daß deshalb das geſamte Volk in der beſten ſeeliſchen und kör⸗ perlichen e zu ſein hat und darin erhalten werden muß. Jeder Krieg bedeutet eine völlige Umſtellung des Le⸗ bens. Alle Bedürfniſſe und Wünſche der Menſchen müſſen vor dem einzigen Ziel: Stärkung der militäriſchen Kraft der Nation. zurückſtehen. Aber ebenſo müſſen alle Quellen zur Erhaltung und Enthaltung der geſamten Kraft der geſamken Nation erſchloſſen werden. Das hat man 1914 nicht erkannt. . B.: Welche Kraft liegt darin, in einer ſolchen ſchweren Zeit ſich heute den unerſchöpflichen Born ſeiner herrlichen Kultur zugängig zu machen. 1914 unterſagte man jede Freude, heute öffnet man die Tempel der Kunſt, und man ſtellt feſt, daß die Nation mit vollen Zügen aus dem Quell ſeiner Natur trinkt und in Anſtand genießt. Die innere Front ſteht! Jetzt muß die Partei Adolf Hit⸗ lers wieder mal ihr Daſeinsrecht beweiſen. Und ſie beweiſt es! Was bedeutet es ſchon, wenn eine Organiſation in einer normalen Zeit ihre Aufgaben löſt Gar nichts! Jedoch jetzt die ſchwierigen Aufgaben zu meiſtern, das bedeutet etwas. Ich greife aus der unendlichen Fülle nur einige wenige Bei⸗ ſpiele heraus: Die Ernährung unſeres Volkes. Wir wiſſen, daß die Ernährung unſeres Volkes einen Eng⸗ paß dieſer inneren Front bedeutet. Beſonders dann, wenn uns England durch ſeine teufliſche und hundsgemeine Hunger⸗ blockade die Gurgel abdrehen will. Deshalb war die erſte Kriegsmaßnahme die Einführung der Bezugſcheine und ebensmittelkarten. Um ja dem Volke keinerlei falſche Hoffnungen vorzutäuſchen, legte man die engſten Stellen des Engpaſſes, d. h. die kleinſten Portionen von Fleiſch Fett und Brot uſw an den Beginn des Krfeges Heute nach zehn Wochen Krieg ſtellen wir alle mit Genugtuung und auch mit Stolz feſt, daß ſich die Portionen erhöht haben, daß Alle ſatt werden; und daß Lang- und Nacht-, Schwerſt⸗ und Schwerarbeiter beſonders gut und unbedingt reichlich beliefert werden 1914 bis 1918 war es leider umgekehrt: erſt aßen und lebten wir aus dem Vollen, dann wurde rationiert, die Portionen verkleinerten ſich mit jedem neuen Kriegsmonat, und ſchließlich mußten wir aus Hunger und aus Mangel an Vorausſicht kapitulieren. Eng⸗ land, wir Deutſchen haben gelernt. deine Blockade ſchreckt uns nicht mehr Produktions-, Wirkſchafts⸗ und Sozialpolitik Die Umſtellung der normalen Wirtſchaft und Produktion auf die Kriegswirtſchaft, d. h. die Verminderung der Pro⸗ duktion lebensunwichtiger Güter und dafür dle Erhöhung der roduktion lebenswichtiger Güter und beſonders die Erhöhung der Rüſtung und der Munition iſt ſehr ſchwie⸗ tig Im Weltkrieg dauerte dieſe Einſtellung über ein Jahr. a, ſie iſt nie ganz gelungen Millionen Menſchen waren arbeitslos Die Leiſtungen ſanken auf 30 und auf 20 vH, die Verſorgung der Truppe geriet in Gefahr. Man erin⸗ nere ſich der Aufſtellung jenes damaligen Programms, das in der letzten Stunde der Not über die Schwierigkeiten nur mangelhaft hinweghalf. Heute läuft die Wirtſchaft wieder normal, die Leiſtung iſt nirgends geſunken, dagegen wurde ſie in einer Anzahl von Betrieben gewaltig erhöht, und zwar nicht infolge Vergrößerung des Betriebes, ſondern er⸗ rechnet auf die einzelne Arbeitskraft. Die Arbeitslo⸗ en, die hier und da infolge Umſtellung der Betriebe auf⸗ traten, ſind verſchwunden Die Stimmung der Arbeiter und Arbeiterinnen iſt eine ausgezeichnete, und ſie ver⸗ beſſert ſich von Woche zu Woche ern Auch hier ſind wird den gleichen Weg wie in der Er— nährungswirtſchaft gegangen. Wir haben die kleinſten Por⸗ tionen, die größten Belaſtungen und Opfer, die engſte Stelle des Engpaſſes an den Anfang gelegt. Die Kriegswirtſchaftsverordnung ſah auch auf dem ſozialen Sektor einſchneidende Maßnahmen vor. Es war ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß der Achtſtundentag aufgehoben wurde, denn der Krieg fordert auch vom Arbeiter den letzten Einſatz ſeiner Kraft. Außerdem ſah die Kriegswirtſchaftsverord⸗ nung die Anpaſſung der Löhne vor, ſie ſetzte den Urlaub außer Kraft, annullierte die Zuſchläge zu Mehr⸗, Feier⸗ tags- und Nachtarbeit. Die Verpflichtung und Beſchneidung der Freizügigkeit waren bereits früher eingekehrt. All dieſe Maßnahmen waren ſchwere Opfer. Der Arbeiker weiß es, er weiß aber auch, daß ſie notwendig ſind und ß ſie bei weitem nicht an die Opfer heranreichen, die der Sol⸗ dat zu kragen hat. Vor allem aber empfand der Arbeiter, daß es vernünf⸗ tig, ehrlich und tapfer war, ihm dieſe notwendigen Opfer gleich zu Beginn aufzuzeigen, und nicht erſt damit zu warten, bis es zu ſpät war, oder ſie ihm löffelweiſe einzu⸗ geben. Aus dieſer Einſicht ertrug er ſie ohne zu murren, freu⸗ dig und gefaßt. In den erſten Tagen des Krieges wollte in einem Großbetrieb der Betriebsobmann die Notwendigkeit der Kriegswirtſchaftsverordnung erklären, jedoch die Arbeiter ſchnitten ihm das Wort ab und ſagten: Du brauchſt gar nichts zu reden, wir ſehen die Notwendigkeit dieſer Opfer unbe⸗ dingt ein. Für den Führer bringen wir ſie freudig und gern. Nach zehn Kriegswochen ziehen wir nun die Bi⸗ la nz und ſtellen mit Genugtuung und höchſter Befriedigung Folgendes feſt: Von den Vollmachten, die das Kriegswirt⸗ ſchaftsgeſetz vorſieht, iſt bisher nur ein Bruchteil in An⸗ ſpruch genommen worden. In der Lohnpolitik genügte ein allgemeiner Lohnſtop. Der Achtſtundentag ſoll in einen Zehnſtundenkag — und zwar der Weiſung des Generalfeldmarſchalls Göring entſprechend— als höchſtzuläſſige Arbeitszeit umgewandelt werden. Ganz dringende Ausnahmen ſoll dann der Reichs⸗ arbeitsminiſter bewilligen. Bei zehnſtündiger Arbeitszeit werden Betriebe in die Lage 3 eine warme Mahlzeit zu verabreichen, für die das Ernährungsminiſterium zuſätzliche Nahrungsmittel be⸗ reitſtellt. Die DA iſt beauftragt, in allen Betrieben mik 10⸗ ſtündiger Arbeitszeit Verpflegungsſtellen einzurichten. Da die Zuſchläge für die neunte und zehnte Stunde fortfallen, ſoll eine Steuerbereinigung durchgeführt werden damit der Mehrverdienſt nicht wieder voll beſteuert wird. Wird ausnahmsweiſe eine elf⸗ und zwölfſtündige Ar⸗ beitszeit bewilligt, ſo müſſen die normalen Zuſchläge bewil⸗ ligt werden. Die Zuſchläge der Nacht⸗ und Feiertags⸗ arbeit werden wieder bezahlt werden. Frauen ſollen zur Nachtarbeit nicht herangezogen werden. Unum⸗ gängliche Ausnahmen wie in Munitionsfabriken müſſen vom Reichsarbeitsminiſter genehmigt werden. Der Urlaub wird ab Anfang nächſten Jahres wieder gewährt. Auch Weihnachtsgratifikationen werden gezahlt. Die Verpflichtung ſoll nur nach ſorgfältigſter Prüfung und un⸗ bedingter Notwendigkeit ausgeſprochen werden. Der Ju⸗ gendſchutz bleibt in vollem Umfange in Kraft. Während in den anderen kriegführenden und auch in den meiſten neutralen Staaten eine wilde Preisſteigerung ein⸗ getreten iſt, konnten in Deutſchland die Preiſe ſtabil gehalten und z. T. ſogar für einige kriegswichtige Produkte geſenkt werden. Die für einzelne Betriebe entſtehenden Kriegsſchä⸗ den werden von der alsbald nach Ausbruch des Krieges ge⸗ bildeten Notgemeinſchaft der Wirtſchaft ge⸗ tragen, die für dieſe Wirtſchaftsſchäden eine Solidarität übernahm und den Staat für dieſe Schäden entlaſtete. Das iſt die Bilanz nach zehn Wochen. Aus dem großen Sektor unſeres Volkes am Beginn des Krieges die ſchwer⸗ ſten Opfer, der engſte Engpaß. Nach zehn Wochen normales Leben; nur ein Bruchteil der Vollmachten brauchte aus⸗ genutzt zu werden. Alles das nicht etwa, weil die Füh⸗ rung vor Euren Forderungen, Arbeiter und Arbeiterinnen, zurückſchrecken werde ſondern weil alles ſo aut vorbereike' war, daß man dieſe Opfer nicht benötigte. Mit unſerem geringen Anteil an den Kriegsopfern der Nation müſſen wir uns faſt ſchämen, vor allem aber, wenn wir an die Blutopfer der Soldaten denken. um ſo mehr wollen wir Arbeiter und Arbeiterinnen, Betriebsführer und Gefolgs⸗ leuke dem Führer geloben, alles zu kun, was er von uns verlangt.— Führer! Du haſt der arbeitenden Klaſſe nur ein geringes materielles Opfer auferlegt, um ſo mehr werden wir durch Fleiß und Leiſtung uns deiner und deines Vertrauens würdig erweiſen Soiange der Krieg dauert, wird kein Ar⸗ beiter und keine Arbeiterin verſuchen, aus der Not des Volkes Gewinn zu ſchlagen. Das nationalſozialiſtiſche Ar⸗ beitertum hat mit jenem marxiſtiſchen Geſindel der Muni⸗ tionsſtreiks des Weltkrieges nichts zu tun. Die zehnwöchige Kriegsbilanz auf dem Produktions-, wirkſchaftlichen und ſozialpolitiſchen Gebiet lauket: Mehrlei⸗ ſtung, Erfüllung des Vierjahresplanes, eine auf vollen Touren laufende Wirtſchaft und eine zufriedene, geſunde und fleißige Arbeiterſchaft. Die Bilanz der inneren Front wäre unvollſtändig, wenn f wir nicht das ſozialſte Werk in den letzten zehn Wochen aufzahlen würden: die Entſchädigung und Unterhaltung der Angehörigen unſerer klapferen Soldaten. . weit von Gent notlanden und ging hierbei Maſchine wurde beſchlagnahmt und die dreiköpfige Beſatzung W 272 Vileſes Werk iſt einmal und einzigartig. Es iſt ein national⸗ ſozialiſtiſches Werk im wahrſten Sinne des Wortes. Arbeiter und Arbeiterinnen! Betriebsführer und Ge⸗ folgsleute! Ich verſuchte, Euch in kurzen klaren Darlegun⸗ gen im Telegrammſtil eine Bilanz der Lage unſeres kämp⸗ fenden Volkes nach zehn Wochen des Krieges zu geben. Jedoch der größte Aktivpoſten dieſer Bilanz iſt die Tatſache: er Führer lebt! a Deutſchland ſtand noch nie ſo gut da und England noch nie ſo ſchlecht. Diesmal packen wir es! England wird ge⸗ ſchlagen werden, und Du und Deutſchland werden frei. Ar⸗ beit gegen Geldſack. Unſer die Freiheit! Der Wehrmachtsbericht Lebhaſtes Gewehrfeuer an der Oberrheinfront Berlin, 19. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Oberrheinfront an einer Skelle beiderſeiks leb⸗ gaftes Maſchinengewehr⸗ und Gewehrfeuer, an den übrigen Stellen der Fronk Ruhe, nur örkliche Arkillerietätikeit. Die Luftwaffe ſetzte ihre Aufklärungstätigkeit Frankreich fort über 60000 Tonen nordiſche Schiffsverluſte Kopenhagen, 19. Nov. Nach einer bis zum 6. November durchgeführten Skatiſtik beläuft ſich der Verluſt an Tonnage, den die Handelsſchiffahrt der nordiſchen Länder infolge des Krieges bisher erlitten hal, auf 24 848 Bruttoregiſtertonnen, 12 258 für Dänemark(darunter die„Canada“ mit 11 108 Tonnen), 11 282 für Schweden und 10 744 für Finnland. Dampfer auf engliſche Mine gelaufen Amſterdam, 19. Nov. Wie das niederländiſche Tele⸗ grafenbüro mitteilt, iſt ein Bericht des holländiſchen Geſand⸗ ten aus London eingetroffen, wonach der niederländiſche Dampfer„Simon Bolivar“ der Koninklije Needrlandſche Stoombot Mij. in der Nähe der engliſchen Küſte auf eine Mine gelaufen iſt. Bisher wurden 100 Verwunoete, von denen 50 ſchwer verletzt waren, in Harwich an Land gebracht. Aeber die Zahl der Vermißten ſowie auch über die näheren Amſtände fehlen noch weitere Einzelheiten. Die„Simon Bolivar“ iſt ein Paſſagierdampfer von 8309 Bruttoregiſtertonnen. Schickſal von 200 Perſonen ungewiß Wie zu dem Untergang des holländiſchen Paſſagierdamp⸗ fers„Simon Bolivar“, der an der engliſchen Küſte auf eine Mine gelaufen iſt, ergänzend berichtet wird, befanden ſick rund 400 Perſonen an Bord, unter ihnen 230 Fahrgäſte Bisher wurden 206 Perſonen in Harwich an Land gebracht darunter 50 Schwer⸗ und 50 Leichtverletzte. Die„Simon Bolivar“ hatte Amſterdam am Freitag verlaſſen und be fand ſich auf dem Wege nach Weſtindien. Das Schiff hatte ſich der engliſchen Küſte genähert, weil es einen britiſcher Kohlenhafen anlaufen wollte. Der Untergang des Schiffes hat in Holland gewaltiges Aufſehen erregt und auch inſofern große Unruhe erweckt, weil längere Zeit nach dem erſten Bekanntwerden des Unterganges keinerlei nähere Einzelheiten aus England zu erhalten waren. Die Blätter veröffentlichen lange Augen⸗ zeugenberichte, aus denen u. a. hervorgeht, daß die Explo⸗ ſion am Samstag um 11.30 Uhr erfolgt ſein muß, worauf das Schiff zu ſinken begann. Viele Fahrgäſte eilten zu den Rettungsbooten, andere ſprangen mit Schwimmweſten ſo⸗ fort über Bord Wenig ſpäter ereignete ſich eine zweite Exploſion, worauf das Schiff ſehr bald kenterte, um dann endgültig unterzugehen. Wie das Niederländiſche Telegraphenbüro erfahren ha⸗ ben will, ſollen an derſelben Stelle, an der die„Simon Bolivar“ unterging, bereits früher zwei Schiffe auf Mi⸗ nen gelaufen ſein. Laut hier vorliegenden Meldungen iſt der Kapitän des Schiffes bei der Exploſion ums Le⸗ ben gekommen. Die holländiſchen Zeitungen veröffent⸗ lichen eine Erklärung der britiſchen Admiralität, in der behauptet wird, die„Simon Bolivar“ ſei durch eine Mine, über deren Vorhandenſein„die britiſchen Behörden keine Mitteilung gemacht“ hätten geſunken. Auch likauiſcher Dampfer auf engliſche Mine gelaufen. Kowno, 20. Nov. Der litauiſche Handelsdampfer„Kau⸗ nas“(1500 Bruttoregiſterto.) iſt nach einer telegvaphiſchen Meldung bei Rotterdam auf eine Mine gelaufen und geſun⸗ ken. Von der 20 köpfigen Beſatzung iſt ein Mann ums Leben gekommen, vier wurden verletzt. Der Dampfer befand ſich auf der Fahrt nach England, um dort Waren nach Litauer zu verladen. Im Laufe von zehn Tagen iſt dies der dritte Schiffsverluſt der litauiſchen e Erſt vor kur⸗ zem iſt der 1600 Bruttoregiſte onnen große litauiſche Han⸗ delsdampfer„Panevezys“ im Finniſchen Meerbuſen, mit einer Salzladung aus Leningrad kommend, geſunken und faſt um die gleiche Zeit ſank der 800. Bruttoregiſtertonnen große litauiſche Handelsdampfer„Nida“ bei Dänemark. Bruchlandung in Belgien Britiſche Neutralitätsverletzung durch ein Jagdflugzeug. Ein zweimotoriges britiſches Jagdflugzeug, das wieder einmal das neutrale Belgien überflog, mußte nicht zu Bruch. Die interniert.. Dänemark fühlt ſich nicht beöͤroht Scharfe Abfuhr für britiſche Hetzer. Apenrade, 20. Nov. Der engliſche Arbeiterparteile. Greenwood hat, wie Havas ſich mitzuteilen beeilt, in dieſer Tagen in einer öffentlichen Rede erklärt, wie andere neu, trale Länder, ſo ſtehe auch Dänemark„bis an die Zähne bewaffnet“ da, um ſeine Unabhängigkeit gegenüber dem Hit lerismus zu verteidigen.„Dieſer Krieg ſei deshalb ein Kreuzzug zur Befreiung der kleinen Staaten in Europa.“ Zu dieſer Hetzrede des Engländers bemerkt das däniſch⸗ Blatt„Foldrelandet“ u. a.: Dänemark wünſcht unter keinen Umſtänden folcher „Schutz“, weil wir wiſſen, wie ſchickſalſchwanger er werder kann. Dänemark hat auch nicht Herrn Greenwoods Wach, ſamkeit erbeten, und es iſt eine bewußte Unwahrheit, daß „Dänemark bis an die Zähne bewaffnet daſtehe, um ſein⸗ Unabhängigkeit gegenüber dem Hitlerismus zu verteidigen“ Zum Schluß heißt es:„Wir wollen dem unwiſſenden Herrv Greenwood und anderen erzählen, daß Dänemark aus eige⸗ nem Willen und zu ſeinem eigenen Vorteil einen Nicht. angriffspakt mit dem Großdeutſchen Reich abgeſchloſſen hal und daß im übrigen Dänemark ſich in keiner Weiſe von ſei⸗ nem Nachbar im Süden bedroht fühlt.“ Das Blatt erſuchl dann Leute wie Herrn Greenwood, Dänemark gefälligſt ir Ruhe zu laſſen. Frankreichs Hörigkeit von England Luftwaffe unter britiſchem Kommando. London, 20. Nov. Wie gemeldet wird, ſoll auf Grund der bisherigen Erfahrungen die franzöſiſche Luftwaffe dem britiſchen Kommando unkerſtellt werden. i Nachdem Frankreich ſchon früher ſeine politiſche Selb⸗ ſtändigkeit aufgab, der in dieſen Tagen auch die wirtſchaft⸗ liche folgte, rundet der jetzige Schritt das Bild der abſoluten Hörigkeit der Pariſer Regierung von London ab. 300 Fiokgranaten ohne zu treſſen Strafpredigt des Bürgermeiſters von Grenoble. Genf, 30. Nov. Die hier vorliegenden franzöſiſchen Be⸗ richte zu dem am Freitag im geſamten Oſten und Südoſten Frankreichs durch deutſche Flugzeuge ausgelöſten Flieger⸗ dlarme zeigen, daß z. B. in Grenoble die franzöſiſchen Flaks mehr als eine Stunde lang in Tätigkeit waren. Auch die Luftabwehr von Lyon krat längere Zeit in Aktion, weni⸗ ger dagegen die in Savoyen und im Rhonetal, wo ſich der Fliegeralarm bis Avignon und ſogar Marſeille ausdehnke. Eine kiefliegende Wolkendecke, die ſich über die ganze Ge⸗ gend breitete, verhüllte das oder die Flugzeuge. Für Grenoble handelte es ſich ſeit Beginn des Krie⸗ ges um den zweiten Fliegeralarm. Die Einwohner der Stadt und Umgebung glaubten jedoch anſcheinend nur an eine Uebung. Ueberall ſammelten ſich die Neugierigen und ſtarr⸗ ten zum Himmel. Deshalb richtete der Bürgermeiſter von Grenoble eine offizielle Warnung an die Bevölkerung, in der er von einer geradezu erſchütternden Unvorſichtigkeit ſpricht und dieſe in heftigſten Worten anprangert. Der Bürgermeiſter mahnt die Einwohner, ſich doch endlich dar⸗ über klar zu werden, daß jetzt Krieg ſe i. Wiederholt ſeien Verſtöße gegen die Verdunkelungsvorſchriften beobachtet worden Während des letzten Fliegeralarms z. B. hätten ſich die Kraftwagenfahrer um die Sirenen überhaupt nicht ge⸗ kümmert. Ebenſo wie die Fußgänger ſeien ſie ohne Vorſichts⸗ maßnahmen auf der Straße geblieben. Das ſei einfach uner⸗ hört und unvernünftig. Der Aufruf des Bürgermeiſters verweiſt beſonders auf die Splitter der Flakgeſchoſſe. Ueber 500 derartiger Granaten ſeien über der Stadt krepiert und ihre Splitter in die Stadt gefallen. Daß bei den vielen Tauſenden dieſer Splitter, die manchmal bis zu ein Kilogramm wogen, keine Opfer zu verzeichnen ſeien, ſei ein reiner Zufall. England verſchleppt 33 AS A.⸗Schiffe Was ſagt die amerikaniſche Preſſe dazu? Das Staatsdepartement in Waſhington gab eine Liſte der amerikaniſchen Handelsdampfer bekannt, die von den Krieg⸗ führenden feſtgehalten worden ſind. Die Liſte umfaßt alle Fälle vom 1. September bis zum 16. November. Wie aus ihr hervorgeht, brachten die Engländer 33 und die Franzoſen 10 amerikaniſche Dampfer auf, die Deutſchen dagegen nur den einen Dampfer„Ciry of Flint“, der inzwiſchen freigelaſſen wurde. Deutſche Unterſeeboote hielten die Schiffe„Hybert“, „Wacoſta“ und„Eglantine“ je etwa zwei Stunden an, ohne jedoch die Ladung wegzunehmen. Die Franzoſen dagegen be⸗ ſchlagnahmten die Fracht faſt in jedem Falle, und die Eng⸗ länder machten es genau ſo oder hielten die Dampfer wochen⸗ lang in Kirkwall, in den Downs oder in anderen Häfen feſt. Während um die„City of Flint“ ein ebenſo großes wie un⸗ berechtigtes Geſchrei erhoben wurde, hat man über Englands Piraterle noch recht wenig in der amerikaniſchen Preſſe ge⸗ leſen. Wirtſchaftsrat ſtatt Kriegserfolgen Bis zum letzten franzöſiſchen Kaufmann. London, 19. Nov. Das Ausbleiben militäriſcher Sie⸗ gesberichte treibt die Londoner Kriegshetzer in eine immer auffälliger werdende Nervoſität. Um von dieſem Mangel an Fronterfolgen abzulenken, wird jetzt von der britiſchen Agitationszentrale mit dem lauteſten Stimmaufwand die Bil⸗ dung eines engliſch⸗franzöſiſchen„Oberſten Wirtſchaftsrates“ verkündet. Chambeklain und Daladier haben auf der in London abgehaltenen Beratung des Oberſten Kriegsrates be⸗ ſchloſſen, die„gemeinſamen Kriegsanſtrengungen der beiden Länder miteinander abzuſtimmen!“ Die ganzen Umſtände⸗ die zu dieſem Abkommen geführt haben, wie auch die Tat⸗ ſache, daß nicht nur die ganzen Beratungen in London ſtatt gefunden haben, ſondern auch der Sitz des„Oberſten Wirt ſchaftsrates“ in der engliſchen Hauptſtadt ſein wird, laſſer klar erkennen, daß London ſeinen franzöſiſchen Kriegspartner nunmehr auch auf wirtſchaftlichem Gebiet ſich unterworfen hat London hat es damit verstanden, die großen wirtſchaft chen Schwierigteiten Frankreichs, über die der franzöſiſche inanzminiſter Reynaud bei ſeinem Aufenthalt in London richt erſtattet hatte, in brutalſter Weiſe auszunutzen und Frankreich einen Plan aufzuzwingen, der es in völlige Ab⸗ hängigkeit von England bringt. Der Plan ſieht eine gemein⸗ ſame Aktion auf den verſchiedenſten wistſchaftlichen Gebieten vor, ſo u. a. bei Rohſtoffen, der Schiffahrt, bei Munition, Oel und Lebensmitteln und der Einfuhr und konnte zunächſt als eine Stirkung der engliſch⸗franzöſiſchen Stellung erſchei⸗ nen, während er tatfächlich ein ernſtes Zeichen für die be⸗ ſtehenden großen Schwierigkeiten der beiden Länder iſt und ſogar von der engliſchen und franzöſiſchen Preſſe als ein Ab⸗ lenkungsmanöver gekennzeichnet wird. Einkreiſung Rußlands geplant Engliſche Machenſchaften in Vorderaſien Sofia, 19. November. Die bulgariſchen Blätter zeigen ſo⸗ wohl für die Auswirkungen des Dreierpaktes von Ankaro auf Südoſteuropa, als auch für ſeine Folgeerſcheinunger in Vorderaſien großes Intereſſe. Die Blätter gehen aus vor einer bevorſtehenden Reiſe des türkiſchen Staatspräſidenter nach Bag da d. Die Zeitung„Sora“ weiſt darauf hin, daß durch dieſe Reiſe offenſichtlich die Wirkung dieſes engliſch⸗ franzöſiſch⸗türkiſchen Paktes auf dem Schwarzmeergebiet bie nach Vorderaſien ausgedehnt werden ſolle, um ſo die Ver⸗ bindungen zwiſchen der Türkei und den Staaten des Paktes von Saadabad, alſo Iran, Irak und Afghaniſtan, noch enger zu knüpfen. Dadurch ſolle die Einkreiſungspolitik gegen Rußland vom Mittelmeer durch die Schließung der Meer⸗ engen des Schwarzen Meeres bis nach dem Indiſchen Ozean vorgetragen werden. Der Zweck der Reiſe des türkiſcher Staatspräſidenten nach dem Irak ſei, den Dreierpakt von Ankara mit dem von Saadabad zu verknüpfen.„Sora“ er⸗ innert hierbei an die früheren langen engliſch⸗ruſſiſchen Kämpfe um die Einflußgebiete, namentlich in Iran und in Afghaniſtan. Dieſe beiden Länder ſtellten heute eine Scheide zwiſchen den ruſſiſchen und engliſchen Einflüſſen in Vorder⸗ aſten dar. Der Irak dagegen ſei in der Tat unter engliſchen Protektorat. Aehnlich äußert ſich das Blatt„Mir“ zur Reiſe des tür kiſchen Staatspräſidenten. Eine Verkoppelung der Pakte von Ankara und Saadabad, ſo ſchreibt das Blatt, würde ſicherlich eine Abſperrung der Verbindung der Sowjetunion nach dem Indiſchen Ozean, wie es bereits nach dem Mittelmeer erfolgt ſei, nach ſich ziehen. Politiſches Aller let Empfang zu Ehren der Sowfetdelegation Berlin, 20. November. Am Samstag abend gab Bot⸗ ſchafter Ritter zu Ehren der ſeit mehreren Wochen in Deutſchland weilenden ſowjetruſſiſchen Wirtſchaftsdelegation unter Führung von Volkskommiſſar Tewößfan, dem ſtell⸗ vertretenden Volkskommiſſar Korobow, ſowie General Swatſchenko einen Abendempfang im Hotel Kaiſerhof, an dem der Botſchafter der UdSSR in Berlin, Schkwarzew, mit Botſchaftsrat Kobuloff und den Herren der ſowjetruſſiſchen Botſchaft teilnahmen. Zahlreiche höhere Perſönlichkeiten von Staat, Partei, Wehrmacht und Wirtſchaftsführung waren zugegen. So gleteinmarſch in Litauen beendet. Moskau, 20. Nov. Einem Bericht der TASS. aus Kowno zufolge, iſt der Einmarſch der ſowjetiſchen Truppen in Litauen beendet. Die Verteilung der ſowjetiſchen Trup⸗ pen auf dem litauiſchen Gebiet habe ſich völlig planmäßig vollzogen ohne alle Zwiſchenfälle, Havarien oder Verluſte an Maſchinen und Mechanismen. Die litauiſchen militäriſchen und Zibilbehörden hätten, wie beſonders hervorgehoben mird, die vorrückenden Truppenverbände der ſowjetiſchen Armee bei der Abwicklung ihrer Verpflegung und Einquartierung in jeder Hinſicht unterſtützt. Türkiſche Abordnung fährt nach London Eine türkiſche Abordnung unter der Führung des Ge⸗ neralſekretärs im Außenamt, Botſchafter Menemencioglu, wird am Montag von Ankara nach London abreiſen. Die Delegation wird am Freitag in Paris eintreffen, wo ſie ſich zwei Tage aufhalten wird. Menemencioglu hat den Wunſch, verſchiedene Fragen wirtſchaftlicher Art zu regeln. Britiſche Aktivität in der Türkei Ankara, 19. November. Die türkiſche Regierun ai 5 500 000 engliſche Pfund für die derne in und 1 anlegung von Häfen“ bereitgeſtellt. Die Pläne wurden von einer britiſchen Firma ausgearbeitet Wie Reuter aus An⸗ kara zu melden weiß, entſendet die türkiſche Regierung eine weitere Miſſion nach London„zur Regelung verſchiedener Handels⸗ und Finanzfragen“ Die Abordnung, die unter Führung des Generalſekretärs des fürkiſchen Außenamtes ſteht, ſoll Ankara am Montag verlaſſen. 149„defaitiſtiſche“ Verbände in Frankreich aufgelöſt. 149 Organiſationen, die in dem Verdacht ſtehen,„defaiti⸗ ſtiſchen“ Verbänden angeſchloſſen worden. An der Spitze ſteht beſchluß in Frankreich aufgelöſt worden. An der Spitze ſteht die Vereinigung der Arbeitergewerkſchaften von Paris und Umgebung, die als Spitzenorganiſation aller Pariſer Ar⸗ beiterverbände angeſehen werden muß. Bei den anderen Verbänden handelt es ſich zum Teil um ſportliche Organiſa⸗ tionen, kulturelle und ſoziale Vereinigungen uſw. Parallel mit dieſem Beſchluß hat die Polizei weitere Hausſuchungen in den verſchiedenſten Vororten vorgenommen und wieder zahlreiche Verhaftungen durchgeführt. Ein gleichberechtigtes China Aufbau Oſtaſiens zuſammen mit Japan. Tokio, 19. Nov. Miniſterpräſident Abe erklärte am Samstag im Zentralamt für China, demnächſt werde Wang⸗ tſchingwei, unterſtützt von den proviſoriſchen Regierungen in Peking und Nanking, die vorgeſehene Vereinigte Zentral⸗ regierung einrichten. In politiſchen Kreiſen weiſt man beſon⸗ ders auf die große Bedeutung der Erklärung Abes über das Verbältnis Japans zur neuen chineſiſchen Zentralregierung hin, die beſagt, daß Japan keine territorialen Rechte und In⸗ tereſſen in China beanſpruche. ina ſolle ſeine eigene unabhängige Politik verfolgen und als gleichberechtigter Partner mit Japan beim Aufbau und der Neuordnung Oſtaſiens zuſammenarbeiten. Abe glaubt ferner, daß mit der Proklamierung der neuen Regierung einige chineſiſche Staatsmänner, die heute noch hinter Tſchiangkaiſchek ſtänden, ſich Wangtſchingwei anſchließen wür⸗ den, womit ein Wendepunkt in der Geſamtlage Chinas gege⸗ ben ſei. Abe hofft, daß dann auch dritte Staaten„die ge⸗ ſchaffenen Tatſachen richtig erkennen und mit Japan zuſam⸗ menarbeiten werden“. Der japaniſche Vormarſch in Südchina Weſtlich von Pakhoi in Südchina gelandete japaniſche Truppen, die in mehreren Kolonnen nordwärts vorgehen, durchſtießen den etwa 80 km breiten nach Indochina reichen⸗ den Keſſel der Kwantung⸗Provinz und überſchritten am Freitag nachmittag die Grenze der Kwangſi⸗Provinz. Sie ſtehen unweit der früheren Hauptſtadt der Provinz Nan⸗ ning Von chineſiſcher Seite wurde bisher kein nennenswer⸗ ter Widerſtand geleiſtet. Die ſapaniſche Luftwaffe nahm ſtar⸗ ken Anteil am glatten Verlauf der Operationen. Orkan über Belgien Verwüſtungen in Brüſſel und an der Küſte. Brüſſel, 20. Nov. Ueber ganz Belgien ging am Sonntag ein orkanartiger Sturm hinweg, der von ſchweren Regen fällen begleitet war und in Stadt und Land ſchwere Verhee⸗ rungen anrichtete. Die Hauptſtadt Belgiens bot ſtellenweiſ⸗ ein Bild der Verwüſtung. So wurden in zahlreichen Parke und Alleen Bäume von der Gewalt des Sturmes gefällt Schornſteine abgeriſſen und Dächer abgedeckt. Beſondere ſchwer wurde die Küſte heimgeſucht. Die Schiffahrt kam völlig zum Stillſtand. Im Hafen von Antwerpen ſchlug die Bran dung weit über den Kai und überſchwemmte die tiefer ge legenen Straßen. Kleinere Dampfer, Fiſcherboote und Pon, tons riſſen ſich von der Verankerung los und wurden ei Spiel der Fluten. Um einen Schlepper, der auf den Wellen herumtrieb ſpielte ſich ein beſonderes Drama ab. Als ein großer Schlep, per ihm zu Hilfe eilte, wurde auch dieſer von der Gewab der See und des Sturmes fortgeriſſen und mußte das erſt⸗ in Not geratene Schiff ſeinem Schickſal überlaſſen, das ſchließlich in den Wellen verſank. Die dreiköpfige Beſatzung konnte mit Mühe und Not gerettet werden. Der zweite Dampfer ging im Kampf mit den Fluten ebenfalls unter. In Brüſſel hat der orkanartige Sturm großen Schader angerichtet. Der Verkehr lag teilweiſe völlig ſtill Oſtend⸗ bietet das gleiche Bild Im Hafen waren die Dockanlagen völlig überflutet. Der Schiffsverkehr lao brach das Fähr⸗ boot„Prinzeſſin Maria Joſe“ das den Dienſt nach Folke⸗ ſtone verſieht, konnte infolge der ſchweren See nicht auslau⸗ fen. Auch die geſamte Fiſcherflotte mußte im Hafen von Anker bleiben. Kurzmeldungen Der Bußtag verlegt Berlin, 19. November. Amtlich wird mitgeteilt: Der dem deutſchen Volk aufgezwungene Kampf nötigt zur Anſpan nung aller Kräfte. Aus dieſem Grunde wird in dieſem Jahr der auf Mittwoch, 22. Dovember, fallende Bußtag auf Sonn, tag, 26. November, verlegt. Beileid zum Tod des Präſidenken von Ecuador. Berlin, 19. Nov. Der Führer hat aus Anlaß des Ab; lebens des Präſidenten der Republik Ecuador dem Ge⸗ ſchäftsführenden Präſidenten von Ecuador telegrafiſch ſein Beileid übermittelt. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop hat dem Außenminiſter von Ecuador ein Beileidstelegramm überſandt und durch Unterſtaatsſekretät Wörmann dem hieſigen Geſchäftsträger von Ecuador ſeine und der Reichsregierung Anteilnahme perſönlich ausſpre⸗ chen laſſen. Die Präſidialkanzlei, die Reichskanzlei, das Aus⸗ wärtige Amt und der Reichstag haben am Samstag ihre Flaggen auf Halbmaſt geſetzt. Plünderer hingerichtet Berlin, 19. November. Am 18. November iſt der vom Sondergericht in Freiburg i. Br. wegen Plünderung zum Tode verurteilte Wilhelm Laubis hingerichtet worden Laubis hat am 20. September 1939 in Freiburg i. Br.. einem unbewohnten Haufe geplündert. Auffällige Engländer abgeſchoben. Amſterdam, 19. Nov. Die niederländiſchen Polizeibehöt⸗ den ſahen ſich in dieſen Tagen gezwungen, wie die Zeitung „Telegraaf“ berichtet, einen in Amſterdam wohnenden Eng, länder auszuweiſen, der ſich verſchiedentlich als ein Vertreten der portugieſiſchen Regierung ausgegeben hatte, in Wirklich keit aber nur in Sardinen mit Portugal Handel zu treiben verſuchte. Als der Engländer in dieſen Tagen in Amſterdan verhaftet worden ſei, ſo ſchreiht das Blatt, habe er eine An; zahl Beſuchskarten niederländiſcher Miniſte bei ſich getragen. Wie man ſpäter feſtgeſtellt habe, ſtammter dieſe Beſuchskarten aus dem Gebäude einer fremden Geſandt ſchaft. Es ſei wahrſcheinlich, ſo bemerkt„Telegraaf“ dazu daß der Engländer mit dem Diebſtahl dieſer Karten ein be⸗ ſtimmtes Ziel verfolgt habe Er ſei gleichfalls unberechtig im Beſitz einer großen Anzahl von Ordenszeichen ge⸗ weſen. Alle dieſe Umſtände ſeien ausreichend geweſen, um den Engländer, der der niederländiſchen internationalen Ver brecherzentrale übrigens kein Unbekannter geweſen ſei, unten Polizeigeleit in ſein Mutterland wieder abzuſchieben. Revolte in engliſchem Gefängnis Amſterdam, 20. 5 3 1 7 0 Briſtol berichtet, iſt es in dem dortigen Gefängnis — 5 3 vor 14 Tagen— zu ſchweren Aufſtänden 9 Gefängnisinſaſſen gekommen. Die ganze Nacht hindur habe man ſelbſt in der weiteren Umgebung des Gefäng, niſſes einen ungeheuren Lärm und auch Schüſſe gehört. Das geſamte Mobilar im Gefängnis ſei zerſchlagen worden, Neue Sienererhöhung in Frankreich Wie der Londoner Rundfunk aus Paris berichtet, wird die franzöſiſche Sondereinkommenſteuer, die Anfang des Krie⸗ ges eingeführt wurde, um 25 v. H. erhöht. Auch iſt beabſich⸗ tigt, im nächſten Monat die Telephon⸗ und andere Gebühten heraufzuſetzen. In allernächſter Zeit ſollen die Männer im Alter von 48 Jahren demobiliſiert werden. Bekanntlich wur⸗ den die 49jährigen bereits vor einiger Zeit entlaſſen. Der Schweizer Bundesrat beſchloß grundſätzlich unter Hinweis auf die Neutralitätserklärung vom 31. Auguſt 1939 die Erlaubnis zum Eintritt in die Armee eines krleg⸗ führenden Staates zu verweigern. In Ablöſung der bisher auf Freiwilligkeit beruhenden Ordnung iſt jetzt von Groß⸗ Kopenhagen allen Haus⸗ beſitzern die Einſetzung von Luftſchutzwarten zur Pflicht ge⸗ macht worden. Die Anmeldung der dafür in Frage kommen⸗ den Perſonen bei der Polizei hat innerhalb von acht Tagen zu erfolgen. Muſſolini hat zur Förderung des Bergbaues und der Schwerinduſtrie die Schaffung einer entſprechen⸗ den neuen Abteilung im Korporationsminiſterium angeordnet. Der Staatspräſident von Ecuador, Aurelio Mosquera Narvaez, iſt geſtorben. Er iſt 56 Jahre alt geworden. Stärkere Tätigkeit des Aelna Rom, 20. November. Der Aetna iſt dieſer Tage wieder in eine ſtärkere Tätigkeit eingetreten. Eine Auswurfſſtelle des Zentralkraters ſpeit ſeit Samstag gewaltige Mengen glübender Lava aus die den Krater allmählich ausfüllen und am Nachthimmel einen weit ſichtbaren roten Schein verbreiten. Obwohl die Eruptionstätigkeit nicht gefährlich erſcheint, ſo wird ſie doch beſonders von der Bevölkerung der zahlreichen am Fuß und an den Hängen des Vulkans elegenen Städtchen und Dörfer verfolgt, die ſich noch leb⸗ aft der Verheerungen erinnert, die der letzte Ausbruch von 1935 in einigen Dörfern anrichtete. D D Dni = SS ge⸗ nen⸗ igen ues hen; net, uera eder telle igen illen hein rlich ung kans leb⸗ von Badiſche Chronik () Karlsruhe, 18. November. () Ein Küßchen im Dunkeln. Die Strafkammer des Landgerichts gerurteilte den 52jährigen verheirateten Einwoh⸗ ner Wilhelm F. wegen Sittlichkeitsverbrechens im Sinne des Paragraphen 176 Ziffer 1 des Strafgeſetzes(gewaltſame Verübung unzüchtiger Handlungen) zu acht Monaten Ge⸗ fängnis. Der ſonſt völlig unbeſcholtene Mann hatte ſich die teilweiſe Verdunkelung einer nachbarlichen Wohnung zunutze gemacht. Im dunklen Korridor dieſer Wohnung, die er ße⸗ kreten hatte, umarmte er die am Rundfunkgeräk hantierende Tochter des Hauſes in Abweſenheit ihrer Mutter ſtürmiſch, preßte ſie an ſich, küßte ſie und benahm ſich auch ſonſt vor⸗ bei, bis ſie ihn um Schonung anflehte und er abließ. Sie aber ging hin und klagte, das heißt ſie ſtellte Strafantrag wegen tätlicher Beleidigung. Vor Gericht bekundete die Zeugin, daß der ſtürmiſche Mann ihr höchſt unſympatiſch geweſen ſei. Das Gericht ſah im Verhalten des F. noch mehr als nur eine tätliche Beleidigung. ) Reblaus feſtgeſtellt. In der Gemarkung Grötzingen wurde auf dem Grundſtück des Jakob Martin Dopf Wwe. Erben ein neuer Herd der Wurzelreblaus feſtgeſtellt. Die zur Unterdrückung der Reblausverſeuchung erforderlichen Maß⸗ nahmen werden durchgeführt. () Zum Minifterioldirektor ernannt. Miniſterialrat Dr. Silhelm Mühe wurde zum Miniſterialdirektor im Badiſchen Fi anz und Wirtſchaftsmigiſterium ernannt. (Leiche auf den Schienen.) Am Bahnübergang zwiſchen Hockenheim und Schwetzingen wurde eine verſtümmelte männliche Leiche auf den Schienen gefunden. Es ſoll ſich um einen 38jährigen ledigen Mann aus Reilingen handeln. Man vermutet Selbſtmord. Bödigheim.(Totgedrückt.) Der 50jährige Land⸗ wirt Karl Gramlich holte eine Dreſchgarnitur in Unterſcheff⸗ lenz ab. Unterwegs kam die an den Wagen gehängte Loko⸗ mobile vom Wege ab und drückte den Landwirt tot. Mosbach.(Zuchtviehverſteige rung.) Die Zuchtviehverſteigerung des Landesverbandes badiſcher Rin⸗ derzüchter war den Zeitverhältniſſen entſprechend wieder gut beſucht. Der Auftrieb hielt ſich in der Höhe der früheren Verſteigerungen. Durchweg wurden gute Preiſe erzielt. Für die drei beſten Herdbuchbullen wurden Preiſe von 2500, 2540 bezw. 1750 Mark erzielt, während ſich die übrigen Preiſe zwiſchen 800 und 1500 Mark bewegten. ) Duemersheim.(Tödlich verunglückt.) Im be⸗ nachbarten Bietigheim verunglückte der verheiratete Maler⸗ meiſter Linus Ganz durch einen Sturz vom Gerüſt tödlich. () Pforzheim.(Eine fette Beute.) Der Polizei⸗ bericht meldet, daß vom 5. bis 11. November aus einer Wohnung in der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße folgende Schmuck⸗ Reilingen. waren entwendet wurden: ein Anhänger mit Brillant, ein Goldtopasanhänger, beide Teile in Birnenform, ein Brillant⸗ ring 0,50 kar. und 16 Noſen, ein zweiſteiniger Brillant⸗ ring 0,90 kar. und auf der Schiene 10 kleine Brillanten, eine Amethyſtbroſche in Lavetteform, eine Damenarmband⸗ uhr mit Gliederband, ein goldenes Panzerarmband und eine Herrenſprungdeckeluhr. () Pforzheim.(Jugendlicher Selbſtmörder.) Im benachbarten Königsbach hat ſich ein 13jähriger Junge im Holzſchuppen des elterlichen Anweſens erhängt. Furcht vor Strafe ſoll die Urſache des Freitodes ſein. () Pforzheim.(Leichenlän dung.) In Niefern wurde aus der Enz die Leiche einer etwa 50jährigen un⸗ bekannten Frau geborgen. () Pforzheim.(Uraufführung.) 9 9 9 hat das Uraufführungsrecht des Kriminalſchauſpieles„Der Mann, der zurück kam“ in Gemeinſchaft mit dem Landestheater Altenburg erworben. Verfaſſer des Schauſpiels iſt der Frank⸗ fürter Rechtsanwalt Dr. Alfons Vogt, der, wie wir hören, der am Dienstag, den 21. November, ſtattfindenden Ar⸗ aufführung in Pforzheim beiwohnen wird. () Pforzheim.(Leichtſinn führt ins Gefäng⸗ Nis.) Drei leichtſinnige Burſchen waren der Antreue bezw. der Hehlerei angeklagt. Der Haupttäter Walter Glaſſer nahm ſeiner Firma, bei der er angeſtellt war, ſchon von ſeiner Lehrzeit ab in 82 Fällen Frachtbriefe, die mit Nach⸗ nahme belaſtet waren, weg, beſtellte die eingelaufenen Güter ſelber und ſtrich die Nachnahmebeträge in ſeine Taſche. Zwei Helfershelfer, Helmut Bauer und Otto Letſche, erhielten von Glaſſer jeweils eine anſtändige„Abfindung“. Der auf dieſe Weiſe vexuntreute Geſamtbetrag von weit über 4000 Mark wurde verpraßt. Die Strafkammer verurteilte Glaſ⸗ ſer wegen fortgeſetzter Untreue uſw. zu einem Jahr vier Monaten Gefängnis, Bauer und Letſche wegen fortgeſetzter Hehlerei u. a. zu zehn Monaten Gefängnis. Alle drei wur⸗ den außerdem mit Geldſtrafen von je 100 Mark belegt. Roman von Gert Rothberg. „Mama, dieſes ewige Hinundherwandern macht mich wirklich noch ganz nervös,“ klagte Margot, eine ſchlanke Brünette. a Frau von Dittmarshoven ſetzte ſich. „Kannſt du denn nicht verſtehen, wenn ich mich bei die⸗ ſem. Unwetter um Vater ſorge?“ fragte ſie vor⸗ wurfsvoll. 5 „Ja, es iſt gewiß nicht hübſch, daß Vater noch immer nicht kommt. Aber ſchließlich muß man eben abwarten; Vater wird zu irgendeinem Freunde gegangen ſein.“ 5 1 weißt ganz genau, daß wir keine Freunde mehr haben.“ e „Ja, allerdings! Traurig iſt es Erſt haben ſie ſich's alle in Dittmarshoven wohl ſein laſſen. Nun aber, da er hier längſt keine Feſte mehr geben kann, kommt keiner mehr zu ihm. Aber ſo iſt es ja immer.“ Margot ſah in das gequälte Geſicht der Mutter und ſchwieg. Ein greller Blitz beleuchtete hell das Zimmer. Ein gewaltiger Donnerſchlag folgte.. a Ehriſta, die jüngſte Tochter, die bisher ſtill in dem tie⸗ fen Lehnſtuhl geſeſſen, kam zur Mutter herüber, „Mütterchen, ängſtige dich doch nicht ſo! Sicherlich iſt der Vater 5 einein Haſthan eingekehrt. Er wird ſofort kommen, wenn das Unwetter ein bißchen nachgelaſſen hat, ſagte Chriſta mit ihrer weichen, zärtlichen Stimme und ſchlang die Arme um die Mutter. Frau von Dittmarshoven legte den Kopf müde an die junge Bruſt der Tochter. 5 „Mein Sonnenſchein, wenn ich dich nicht hätte! Gar Jo viel Schweres und Bitteres war in dieſer letzten Zeit in meinem Leben Und wenn wir nun gar noch hier fort wWäſſen!“ flüſterte ſie, und zwei große Tränen rannen iht Die von Dillmarshoven Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Gas automat geplündert). Während der Arbeit an einem Luftſchutzkeller öffnete der 36jährige Otto W von hier einen Gasautomaten mit einem falſchen Schlüſſel und erleichterte ihn um 31 Mark. Das Ge⸗ richt billigte dem Angeklagten, der ſchon eine längere Frei⸗ heitsſtrafe verbüßt hat, wegen des nicht ſehr hohen Betrages mildernde Umſtände zu und verurteilte ihn zu fünf Monaken Gefängnis. Annweiler.(Ins heiße Waſſer gefallen). Als der dreijährige Sohn des Fabrikarbeiters Fritz Lang für kurze Zeit allein war, fiel er in einen Behälter mit heißem Waſſer. Das Kind erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß es ins Krankenhaus geſchafft werden mußte. Mainz. 6(Tödlich verunglückt). Auf der nach Fin⸗ then führenden Saarſtraße ſtießen ein Radfahrer und ein Laſtkraftwagen zuſammen. Der Radfahrer wurde auf der Stelle getötet. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Pfungſtadi.(Beim Ausſteigen tödlich verun⸗ glückt). Auf dem Bahnhof Darmſtadt⸗Eberſtadt verun⸗ glückte beim Umſteigen von einem Zug der Main⸗Neckar⸗ bahn in die Nebenbahn Eberſtadt—Pfungſtadt der von ſei⸗ ner Arbeitsſtätte in Darmſtadt heimkehrende 62 Jahre alte Ludwig Rühl 7. tödlich. Er geriet unter die Räder des noch im Fahren befindlichen Zuges und war ſofort tot. Der Ver⸗ unglückte hat zwei Söhne im Felde ſtehen. — Ftiedtichshafen.(Jugendlicher Zechpreller.) Ein in einem Friedrichshafener Betrieb beſchäftigter junger Menſch, dem das Taſchengeld ausgegangen war, kam auf den üblen Gedanken, in einer Wirtſchaft reichlich zu eſſen und zu trinken und in einem ihm günſtig erſcheinenden Augenblick ſpurlos zu verſchwinden, ohne die Zeche beglichen zu haben. Als er tags darauf in einer zweiten Wirtſchaft den gleichen Schwindel auszuführen verſuchte, machte der Wirt, der von dem erſten Fall gehört hatte, die Polizei aufmerkſam, die nun den erſt 18jährigen Zechpreller der verdienten Strafe zuführen wird. a — Balingen.(Teure Ohrfeigen.) Eine zu lockere Hand ſcheint der 26jährige Fritz Müller in Ebingen zu haben. Ihm kam zu Ohren, ein junger Nachbar habe ſich über ſeine Frau wegwerfend geäußert. Daraufhin verſetzte er dem ver⸗ meintlichen Beleidiger auf offener Straße zwei derartige Ohr⸗ feigen, daß der Getroffene mehrere Tage krank war und einen Arzt zu Hilfe holen laſſen mußte. Seine lockere Hand muß nun Müller durch Urteil des Amtsgerichts Balingen mit 12 Mark Geldſtrafe, 10 Mark für Verdienſtentgang, Zahlung der Heilungs⸗ und Arzneikoſten ſowie der Koſten des Gerichtsver⸗ fahrens büßen. — Renmmingsheim, Kr. Tübingen.(Schwerer Sturz vom Heuboden.) Hier ſtürzte der in den 60er Jahren ſtehende Metzger und Landwirt Jakob Vieſel in der Scheuer ſo unglücklich vom Heuboden auf die Tenne, daß er mit einer ſchweren Schädelverletzung in die Chirurgiſche Klinik nach Tübingen gebracht werden mußte. Sein Zuſtand iſt ernſt. Der treue Dackel auf Wanderfahrt. Die ſprichwörtliche Hundetreue hat wieder einmal ein kleiner Dackel in Boizenburg in der Elbe bewieſen. Er wurde zu Bekannten nach Hamburg Egeben, fühlte ſich aber gar nicht wohl in der großen Stadt. Das Heimweh plagte ihn, und ſo machte er ſich eines Abends zuf den Weg. Obwohl es ſo ſchrecklich dunkel war, ſchaffte er die 60 Kilometer, und nach drei Tagen ſank er bei ſeinem Herr⸗ hen todmüde ins Körbchen. Es verſteht ſich, daß er jetzt nicht bieder weggegeben wird.- 5 s Jugendfeuerwehr ſtand ihren Mann. In Neurode iſt ine Jugendfeuerwehr gegründet worden, in der Jungen im lter von 15 bis 18 Jahren Dienſt tun. Die junge Mannſchaft ſt jetzt zum erſten Male eingeſetzt worden, und zwar bei einem Jroßfeuer einer Fabrik. Die Jungen hielten ſich den alten ſeuerwehrmännern wacker zur Seite und taten es ihnen an können faſt gleich. Der erſte Trunkenbold gemaßregelt. Der Mainzer Poli⸗ eipräſident hat gegen einen als Trunlenbold bekannten Mann, zeſſen Lichtbild gleichzeitig in der Zeitung veröffentlicht wurde, ine vierwöchige Erziehungshaft und außerdem ein Wirtshaus⸗ derbot für die Dauer von fünf Monaten angeordnet. Auf Jrund der neuen Beſtimmungen iſt das Wirtshausverbot für zas ganze Reich gültig. Eine Hebertretung zieht weitere ſchwere Maßnahmen nach ſich. Frauenmörder zum Tode verurteilt Von einem Sondergerichtshofß in Wien wurde der Maurergehilfe Franz Bogner wegen des Verbrechens des voll⸗ brachten und des verſuchten tückischen Mordes zum Tode ver⸗ ürteilt. Der Angeklagte hatte in Frauenkirchen im Burgenland drei Ueberfälle auf Frauen mit einem Flobertgewehr verübt ind eines ſeiner Opfer durch einen Schuß in den Kopf ge⸗ zötet. Bogner gab als Grund Enttäuſchung und Erbitterung iber ſeine Erfolgloſigkeit bei Frauen an. b über das blaſſe Geſicht, das noch Spuren einstiger großer Schönheit trug. „Onkel Ernſt wird beſtimmt helfen, Mütterchen. Er iſt ja ſo reich und iſt Junggeſelle. Und Vater wird ihm doch alles zurückzahlen, wenn es uns erſt wieder beſſer geht.“ „Ja, gewiß. Aber Ernſt wird nicht daran glauben. Er iſt hart und unerbittlich.“ „Hatte Vater ihn denn ſchon ſo viele Male gebeten?“ „Ja! Und immer iſt er abgewieſen worden.“ Chriſtas ſchöne dunkelblaue Augen blickten ſtarr gerade⸗ aus. Jetzt erſt wußte dieſe jüngſte Dittmarshoven, welch einen Canoſſagang der geliebte Vater angetreten hatte. Nun ſchwieg auch fie. Das Gewitter kam näher, der Regen ſtrömte, was ge⸗ wiß eine Wohltat war, denn alles hatte nach dieſem Regen gedürſtet. Gärten und Felder hatten ſo lange trocken ge⸗ ſtanden. Aber wenn es doch nur bei dieſem wohltätigen n bliebe! Wenn nur nicht noch Hagelſchlag käme! 8 Kaum daß Frau von Dittmarshoven dieſen Gedanken zu Ende gedacht hatte, ſchlugen auch ſchon große runde Eis⸗ ſtückchen gegen die Fenſter. 5 a Frau von Dittmarshoven faltete die Hände. Der Him⸗ mel ſchien den Antergang des alten Geſchlechts beſchloſſen zu haben, denn gerade auf die beiden großen Weizenfelder hatte ihr Gatte die letzte Hoffnung geſetzt. Davon, vom Erlös dieſer Ernte, hatte er die Steuern bezahlen wollen, damit man ihn nicht von Haus und Hof vertrieb. Wenn der Hagel jetzt dieſe letzte Hoffnung ver⸗ nichtete! N 5 Mit wankenden Knien erhob ſich Frau von Dittmars⸗ hoven und ging zum Fenſter. Von hier aus konnte ſie die Landſtraße überblicken Bis zum Walde hinüber konnte man ſonſt ſehen. Heute aber lag es wie ein Schleier vor dem Fenſter 8 Ein greller Blitz leuchtete auf, ein furchtbarer Don⸗ nerſchlag folgte. Einen Augenblick war die große Terraſſe taahell erleuchtet und im Schein dieſes Blitzes ſahen die Lolecle uud scliau Der geſir ge Sonntag überaus ſtürmiſcher Novembertag. Eine atlan⸗ tiſche Sturmzyklone, die am Wochenende über Belgien brauſte und Stuürmſchäden aurichtete, fegte im Laufe des geſtrigen Tages über unſere Region. Der Spätherbſt wird ſich nun verabſchieden, das kam geſtern ſo richtig zum Aus⸗ druck. Das ſtürmiſche Wetter hat die meiſten Bäume nun ihrer letzten Blätter beraubt. Mit dem kommenden Katha⸗ rinentag beginnt bereits die Vorwinterzeit und Advents⸗ ſtimmung kommt nun ſo langſam auf, das man am beſten zu Hauſe merkt an den erſten Vorbereitungen für das Weihnachtsfeſt. Sonſt verlief der Sonntag im allgemeinen in ruhigen Bahnen und bei dem ſtürmiſchen Wetter machte man keine allzu großen Sprünge und blieb gerne zu Hauſe. Eine heitere S unde bereiteten am geſtrigen Sonn ag morgen 6 Kameraden der Seckenheimer Feldſcher⸗HJ. den Kameraden der Wehrmacht im Städt. Krankenhaus. Nach⸗ dem Scharführer Baier in einer kurzen Anſprache auf die Bedeutung der Kameradſchaft zwiſchen Wehrmalt und HJ. hingewieſen, folgten luſtige Darbietungen durch die Kame⸗ vaden der HJ. Für jeden Soldaten gab es ein Paketchen, das die Feldſcher⸗Schar für die Soldaten geſammelt hatte. Im Manftheimer Thereſienkrankenhaus hatten ſich 80 Sänger der„Flora“ Mannheim zu einer Ehorfeierſtunde für die Verwundeten des Reſervelazaretts II eingefunden und bereiteten durch ihren Geſang den Soldaten eine be⸗ ſondere Freude. war ein Die Pflicht zu nachbarlicher Hilfe im Luftſchutz. Neben der Selbſthilfe innerhalb der Luftſchutzgemeinſchaft und dem Sicherheits- und Hilfsdienſt gibt es im Luftſchutz als Zwiſchen⸗ glied noch die„nachbarliche Hilfe“, über deren Ein⸗ ſetzen vom Reichsluftſchutzbund folgendes mitgeteilt wird: Grundſätzlich ſind benachbarte Luftſchutzgemeinſchaften ver⸗ pflichtet, nachbarliche Hilfe im Notfall zu leiſten, indem der Führer einer Luftſchutzgemeinſchaft die Hilfe der benachbarten Luftſchutzgemeinſchaft anrufen ſoll, wenn er mit ſeinen Selbſt⸗ ſchutzträften einen Schaden allein nicht mehr erfolgreich be⸗ kämpfen kann. Die nachbarliche Hilfe geht aber noch weiter. Wenn zum Beiſpiel nach der Entwarnung der Luftſchutzwart das ihm anvertraute Haus auf etwaige Schäden unterſucht hat, dann iſt es ſeine nächſte Pflicht, Umſchau zu halten, wie es bei den Nachbarhäuſern ausſieht. Stellt er zum Beiſpiel feſt, daß die dortige Luftſchutzgemeinſchaft noch beim Be⸗ kämpfen eines Brandes iſt, ſo wird er ihr mit ſeinen Leuten und unter Einſatz ſeines Gerätes zu Hilfe eilen. Euſützliche Beihilfen zur Familienunterſtützung Bei der Durchführung der Familienunterſtützung der zum Wehrdienſt eingezogenen Männer iſt die Gewährung zuſätzlicher Beihilfen zur Deckung eines Unterhaltsbedarfs, der entweder einmalig iſt(z. B. Anſchaffung eines Kinder⸗ betts) oder in längeren Zeitabſtänden, wenn auch regel⸗ mäßig auftritt(z. B. Neuanſchaffung von Kleidung, Wäſche und Schuhwerk), neben dem Unterhaltsſatz für den laufenden notwendigen Lebensunterhalt inſoweit zuläſſig, als dieſer Unterhaltsſatz zur Deckung des auftretenden Sonderbedarfs nicht ausreicht. In Fällen, wo ein laufender Familienunterhalt nicht ge⸗ währt wird, können trotzdem einmalige Beihilfen gewährt werden, wenn ſie zur Sicherung des notwendigen Lebens⸗ bedarfes des Berechtigten erforderlich ſind. 5 5 Aus dem Ger chtsſaal. % U Anna kauft Säcke. Wegen Hehlerei erhielt die 40. jährige Anna D. aus Neu⸗Alm durch einen Mannheimer Bechter vier Monate Gefängnis. Anna wußte, daß der Han⸗ del mit Säcken nicht frei iſt, hakte aber gleichwohl aus der 5 5 e 1400 alte Säcke gekauft, um dieſe nit j Pfg. Gewinn weiterzuverkaufen. Die Sä N zudem gestohlen gene zu verkaufen. Die Säcke waren * Zurück ins Zuchthaus. Die Strafkammer verurteilte den vielfach mit Zuchthaus vorbeſtraften 63jährigen Wil⸗ helm Förſter aus Mühlheim wegen Betruges zu einem J hr Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverluſt. F. hatte Ver⸗ lagshäuſer und Zeitſchriften in betrügeriſcher Weiſe dadurch geſchädigt, daß er— obwohl mittelloſer Wohlfahrtsempfän⸗ ger— ihnen Anzeigenaufträge gegeben hatte. In den An⸗ zeigen hatte er großſprecheriſch Reklame für„erfolgſichere Champignonzüchtung in Schuppen, Kellern, Gartenbeeten uſw. als landwirtſchaftlichen Nebenerwerb“ gemacht. Wahrſcheinlich hat F. ſich mit dieſem Verfahren an die Zucht des— Glücksvilzes für ſich ſelber machen wollen. entſetzten Augen Frau von Dittmarshovens über die Ter⸗ raſſe eine große, ſchlanke Frau in einem wehenden, ſchwar⸗ zen Gewande ſchreiten. „Die Ahnfrau!“ röchelte ſie und ſank dann zu Bo⸗ den. Ihre zwei Töchter eilten entſetzt herbei, verſuchten die Mutter aufzurichten. „Mütterchen, Mütterchen!“ Frau von Dittmarshoven ſchlug die Augen auf, als habe ſie den Notruf ihrer Jüngſten vernommen. Dann ſagte ſie leiſe: „Kinder, ſorgt euch nicht! Ich war wohl ein paar Mi⸗ nuten ohnmächtig. Ich bin ſo erſchrocken, ich— ſah die ſchwarze Frau auf der Terraſſe, die nur erſcheinen ſoll, wenn ein Unglück droht oder ſchon eingetroffen iſt.“ Margot ſagte:„Aber Mama, daran glaubſt du doch nicht etwa? Irgendein Schatten, der von den hohen, alten Bäumen auf die Terraſſe fiel. Ich begreife dich nicht, Mama, daß du da ſo erſchrecken kannſt!“ Chriſta ſtrich der Mutter zärtlich über das arme, blaſſe Geſicht.„Mütterchen, ach, Mütterchen, daß du wieder ſprichſt.“ Und das junge Geſicht ganz nahe an das der Mutter drückend:„Sahſt du ſie wirklich, Mütterchen?“ „Vielleicht habe ich mich doch getäuſcht und Margot hat recht, ſagte die Mutter; aber ihre Augen blickten mit dem Ausdruck tiefſten Entſetzens in die Nacht hinaus. Der Hagel hatte aufgehört. Das Gewitter ſchien abzu⸗ ziehen. Frau von Dittmarshoven ging, auf ihre Töchter ge⸗ ſtützt, zum Sofa hinüber. Sie lächelte ſchwach, aber ſie wußte, daß ſie ſich nicht den ganzen Tag umſonſt geüng⸗ — hatte, daß etwas Fürchterliches geſchehen Wr, Dein onſt hätte ja auch ihr Gatte längſt zurück ſein müſſen. Laut und deutlich ſchlug die Uhr der alten Kapelle im Park die zwölfte Stunde an.. 5 Fortſetzung folat. e 5 3 e — 7 1 1 ö 4 1 1 1 1 „ 1 Ahrenſchildermalerei— alte Hand werkskunſt Als ein alter Mittelpunkt der deutſchen Uhreninduſtrie kann der Schwarzwald gelten. Manche Städte können hier auf eine alte Uhrentradition blicken. Oft hat ſich hier das Hand⸗ wert vom Urgroßvater auf Vater und Sohn bererbt. Vieles hat ſich ſeit damals geändert, als noch der Urgroßvater ſeine Uhren auf den Rücken nahm und damit durch die Lande zog. Meiſt waren es die berühmten Schwarzwälder Kuckucksuhren, die ihrer bunten Bemalung zum ſchwarzen Rock und zur roten Weſte der Händler gut paßten. Damals, als man noch großen Wert auf recht ſchön bemalte Uhren legte, war es auch, daß ſich das ehrbare alte Handwerk der Uhrenſchildmaler all⸗ zmeiner Beliebtheit erfreute. Einzelne Uhrenſchildmaler daten weithin ob ihrer Kunſtfertigkeit bekannt. Auch Hans The na war für kurze Zeit bei einem UÜhrenſchildmaler in Fur engen tätig. Denn damals wurde nicht, wie das viel⸗ fach deut bei den noch vorhandenen bemalten Uhren der Fall iſt, mit kz chees gearbeitet, ſondern damals wurden nur nach eigenen Gößferiſchen Entwürfen und nach dem jeweiligen Geſchmack die einzelnen Uhren hergeſtellt. Heute iſt die Kunſt der Uhrenſchildmaler zurückgegangen. Aber immerhin treffen wir noch im Schwarzwald Uhren⸗ ſchildmaler, die dieſes alte, ſchöne Handwerk ausüben. Ein großes Können und viel Geſchick verlangt dies Handwerk, denn es gilt ja, mit ſicherer Hand die ſchmückenden Orna⸗ mente oder Bilder auf den Uhrenſchildern anzubringen. Wenn auch heute vielfach nach Muſtern gearbeitet wird, iſt es doch ſicher der Stolz und das Ziel eines jeden Uhrenſchildmalers, eigen entworfene Vorlagen anzufertigen und danach zu ar⸗ beiten. Eine Vielheit an farbenprächtigen Ornamenten und Bildern finden wir an den einzelnen Ühren dieſes Hand⸗ verks. Neben den hübſch gemalten kleinen Schwarzwald⸗ häuſern mit Trachtenmädeln davor finden wir auch auf ein⸗ zelnen Uhren Jagdbilder oder kleine Ausſchnitte aus den ichönen Schwarzwaldlandſchaften. Auf auderen Uhren, be⸗ —— jonvers auf den alteren fruherer Zeiten, ſind Monarszeichen oder Himmelskörper aufgezeichnet, die alle ihre tiefere Bedeu⸗ tung haben. Auch dieſe bemalten Uhren vererben ſich, und wenn wir wirklich ſeltene Stücke der Schwarzwälder Ühren⸗ ſchildmalerkunſt ſehen wollen, dann müſſen wir in die Stuben der Schwarzwaldbauern treten. Manch eine Uhr wird uns oon dem Geſchick vergangener Zeiten erzählen können und von guten und böſen Tagen, die in dieſem oder jenem Haus aus⸗ und eingingen. Wir müſſen verſtehen, auf den Klang des Pendels zu hören und die alten Uhrenſchildbilder zu deuten. Eine vorbildliche Betriebsgemeinſchaft NSG. Die Gefolgſchaft der Kienzle Apparatebau AG. in Villingen hat den Beweis ihrer vorzüglichen Betriebs⸗ gemeinſchaft erbracht. Eingedenk der Tatſache, daß die zum Heeresdienſt einberufenen im Felde ſtehenden Arbeitskamera⸗ den nach wie vor zu ihr gehören, hat ſie ſich zu deren Anter⸗ ſtützung entſchloſſen, in jedem Monat zwei Ueberſtunden zu leiſten und den Lohn dafür den Soldaten zu ſenden. Auf dieſe Weiſe bringt die Gefolgſchaft allmonatlich für jeden ihrer Soldaten den Betrag von ungefähr 10 Mark auf. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 20. November: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 7 bis 9, 28 bis 50, 67 bis 86, 88 bis 89, 644 bis 646: Der Troubadour. Oper von G. Verdi. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. a e Dienstag, 21. November: Miete C 6 und 2. Sondermiete C 3: Die ſanfte Kehle. Komödie von Felis Tim⸗ mermans. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Mittwoch, 22. November(Bußtag): Nachmittags: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Platzgruppe 41 bis 45, 103 bis 105, 111 bis 113, 432 bis 434, 438. 451 bis 502 01 bis 627 und Jugendgruppe Ludwigshafen: Der Troubadou Oper von G. Verdi. Anfang 14.30, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete M 6 und 2. Sondermiete M 3: Die Braut von Meſſina. Schauſpiel von Schiller. An⸗ fang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Dounerstag, 23. November: Miete E 5 und 1. Sonder⸗ Hierzu gibt die Betriebsführung den gleichen Betrag, ſodaß jedem Soldaten jeweils ein anſehnlicher Betrag überwieſen werden kann. Darüber hinaus läßt die Betriebsführung ſich das Wohl der Angehö rigen des zum Heeresdienſt ein⸗ gezogenen Gefolgſchaftsmitgliedes ſehr angelegen ſein. Sie gibt eine nach ſozialen Geſichtspunkten geſtaffelte Unterſtüt⸗ zung, die für die Ehefrau und für jedes Kind jeweils 10 Mark beträgt. Das beſte Buch für unſere Soldaten! Brennſtoff⸗Verſorgung. Zur Erreichung einer gleichmäßigen Brennſtoff⸗ belieferung werden die für das Wirtſchaftsjahr 1. Mai 1939 bis 30. April 1940 für den Hausbrand zu⸗ läſſigen Höchſtverbrauchsmengen wie folgt feſtgeſetzt: für Haushalte Gruppe J auf 24 Zentner 7„ 7 II 7 36 7 0* 7 III 7 48 7 7 7 5 IV 7 56 17 77 7 77 V 7 60 55 Von dieſen Mengen dürfen zunächſt bezogen werden: für Gruppe J höchſtens 16 Zentner 1 24 Die ſeit 1. Mai 1939 bezogenen Mengen werden hierauf angerechnet. Die Beſtellung darf nur bei dem Händler erfolgen, in deſſen Kundenliſte der Verbraucher eingetragen iſt. Ein Anſpruch auf Lieferung beſtimmter Brennſtoffarten beſteht nicht. Es ſind eingeteilt: in Gruppe 1 Haushalte mit 1 heizbaren Raum „*„ II 55 1732 1 Räumen l 1 e 15 ** IV 7 5 4—5 7 77 5 V 5 mehr als 5 Räumen. Die Küche wird als Raum angerechnet, ebenſo ein heizbares Bad. Beſteht ein Haushalt in Gruppe IV und Maus weniger als 4 Perſonen, ſo wird er in die vorhergehende Gruppe eingereiht. Zentralheizungen dürfen bis zu 70 v. H. ihres Jahresbedarfs beliefert werden. Für alle anderen Verbraucher darf der laufende Be⸗ darf für 2 Monate geliefert werden. Mannheim, den 18. Rovember 1939. Städt. Ernährungs⸗ u. Wirtſchafts amt Kohlenſtelle. miete E 3: Maske in Bla u. Operette von Fred Ray⸗ mond. Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Freitag, 24. November: Miete F 6 und 2. Sondermietze F 3: Zar und Zimmermann. Oper von A. Lortzing. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 25. November: Nachmittags: Schülermiete 2: Bromm y. Schauſpiel von Heinrich Zerkaulen. An⸗ fang 14, Ende 16.45 Uhr.— Abends: Miete G 6 und 2. Sondermiete G3: Brommy. Schauſpiel von Heinrich Zerkaulen. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Futtermittelſcheine für nichtlandwirtſchaftl. Tierhalter. Zum Bezug von Futtermitteln für Pferde, Rinder und Schweine durch nichtlandwirtſchaftliche(ſtädtiſche) Tierhalter ſind durch Anordnung der Hauptvereinigung der Deutſchen Getreide- und Futtermittelwirtſchaft vom 22. 9. 1939 Futlermittelſcheine vorgeſchrieben worden. Für nichtlandwirtſchaftliche Tierhalter gelten nach der genann⸗ ten Anordnung der Hauptvereinigung diejenigen Tierhalter, die nicht Inhaber eines landwirtſchaftlichen Betriebs ſind und über keine ausreichende eigene Futtergrundlage ver⸗ fügen, um die von ihnen unterhaltenen Tiere vorwiegend mit eigenem Futter ernähren zu können. Die Ausgabe der Futtermittelſcheine erfolgt durch uns nach Maßgabe einer ſpäteren Bekanntmachung. Zur Feſtſtellung der Bezugsberechtigten werden die nichtlandwirtſchaftlichen Tierhalter aufgefordert, ihren ver⸗ ſorgungsberechtigten Viehbeſtand ſchriftlich zu melden. Die Meldung muß die Zahl der Pferde, Rinder und Schweine getrennt enthalten. Wir behalten uns vor, die Angaben nachzuprüfen. Die Anmeldung muß bis ſpäteſtens 23. Nov. 1939 bei unſerer Abteilung Futtermittel, Qu 2, 16, und für den Landkreis bei den Bürgermeiſterämtern eingegan⸗ gen ſein. Nichtlandwirtſchaftliche Geflügelhalter oder Haller von Ziegen, Kaninchen oder anderen Tieren, für die keine Futtermittelſcheine vorgeſehen ſind, können ihren Bedarf im Rahmen der Futtermittelverſorgungslage ohne Schein decken. Für Schweinemäſtereien werden keine Futtermittel⸗ ſcheine ausgegeben, weil ſie im Rahmen der Belieferung landwirtſchaftlicher Tierhalter berückſichtigt werden. Städt. E nährungs⸗ und Wirtſchaftsamt Der Landrat— Ernährungsamt Abt. B. 5—*ẽ —— Bekanntmachung. Betr. Fleiſchbeſchau für Hausſchlachtungen. Die Verfügung vom 12. Oktober 1939, wonach die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau bei den Hausſchlachtungen zu unterbleiben hat, wird auf Anordnung des Herrn Mini⸗ ſters des Innern vom 10. 11. 1939 Nr. 93729 wieder zurückgenommen. Dadurch iſt die Fleiſch⸗ beſchau wieder als eingeführt zu betrachten. Dies zur Kenntnis. Die Fleiſchbeſchauer: Seitz. Pfeifer. Der große heimatſiehe Volksfilm aus dem Schwarzwald. Heute Montag Abend und morgen Dienstag Abend. Der Riesenerfolg im ganzen Reich. ALASI 2—3 Schreiner 2 Hilfs arbeiterinnen oder Hilfsarbeiter Parteiamtliche Mitteilungen. HJ. Heute Montag abend Beſprechung der Schar⸗ und Wertet kitellel Kameradſchaftsführer. geſucht. Schreinerei Bühler, der MSV. Säckingerſtraße 16. Puppen für die Woche vom 20.26. November 1939 werden folgende diiche uche 5 5 5 i Gegenſtände . Abschnitte der Lebensmittelkarten aufgerufen: Zither zu verkaufen. aller Akt 8 Gengenbacherstr. 4. i Karte Normal verbraucher 5 e) Kinder über 6 Jahre—— finden raſch (ohne Kennbuchstabe)(Kennbuchstabe 8 l 880(Tennbuchstabe K) ar einen Käufer fieischlerte 1 3 5. h. urg ene ieh rmawerbraucher Maſchinen Kleinanzeige a a aller Syſteme j 5 Brotkarte 1 5 10(Schwerarb.)](Schwerstarb.) 5 1 55 8 int r werden repariert Im 5 3, 9 und a versehenen Abschnitte für 1, 5, 9 und a Räh res Zürn 8 3 3 1. 5. 9 u. a Kindernährmittel„Bad. 8555 Reſkar⸗Bote 5 oder Tel. 234998 75 1für Schweine- 1 für Schweine- e 5 5 8 5 An Käse u U. 1 Fettkarte je Nr. 1 für Butter, Käse u. b 1 EI iir 5 Schweineschmalz usw. 3 je Nr. 1: für Butt Kä(bis 3. Dezember 1939) 5(gelb) A588' Margarine f. Margarine[e.: r Butter u. Käse 5 5 2 5 schn. a 1 f. Margarine usw. 1 N Es für Kunsthonig 1175 F für Kunsthonig 15 N Wir 5 5 Dez. 5 Dez. f 0 P5 fü F g 8 5 für Kakaopulver 11939 5 für Kakaopulver 1939 g Gerucken 5 bis zu 3 Jahr. v. 36 Jahr. 3 roſpekte Nilchkarte 94 Ltr. tägl.. 4 Ltr. täglich 955 ſp grün) auf Abschnitte 17 Geſchäftsberichte f karte für Naermelade, 1 8 9 5 f e je 21 Bestellung entweder 100 g Marmelade oder 40 g Zucker Preisliſten, Broſchüren l Schni ucker; g Zucker a 5 Zucker u. Eier weit) Abschnitte für Eier jeweils durch besondere Bekanntmachung. Feſtſchriſten, Satzungen 8 8. a 5 f für Handel, Induſtrie . NI— N10 für je 257 Nährmittel(Graupen, Grieß, Reis, Haferflocken, Hafermehl, Teigwaren) 1 5 ö 1 NI3 für 125 f und N14 für 25 f Kaffee-Ersatz oder Kaffeezusatzmittel i i 11 5 2 55 5 Vereine und Private 8 N32 für 750 g Mehl 3. 2 in gediegener 5 i 8 chender N 8e e siehe Bekanntmachung der Vorwoche 5 ene 5 (gelbe, rote u. graue Karte) 5 Aus führung. Städt. Ernährungs- und Wirtschaftsamt Mannheim— Der Landrat Ernährungsamt Abt. B Oruckerei des„Neckar⸗Bote“ F n D sg. NF J/%%%% ̃ͤ ͤͤdJ%JV%JVVd