. 7—— Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 22. November 1939 Die Offiziersergänzung im Kriege Die Ergänzung des Offizierskorps geht von der Forde kung aus, daß der Offizier als Führer und Erzieher ſchon in zungen Jahren beſonderes ſoldatiſches Können und hohen Perſönlichkeitswert beſitzen muß. Der bisherige Verlauf des Krieges hat die Richtigkeit des für die Auswahl des Offizier⸗ gachwuchſes geltenden Grundſatzes in vollem Umfang be⸗ tätigt. 5 b Im Frieden gelten für den Werdegang des Offiziers für den aktiven Dienſt(Fahnenjunker), der die Oftierlaufbahn als Lebensberuf erwählt hat, und den des Reſerveoffizier⸗ anwärters, der neben ſeinem Hauptberuf nur von Zeit. 3u Zeit zu lebungen herangezogen wird, verſchiedene Beſtim⸗ mungen. Im Kriege fallen dieſe Unterſchiede fort Das Er⸗ gänzuͤngsverfahren für den Offiziersnachwuchs unterſcheidet ſich aber weſentlich von den bisherigen Friedensbeſtimmun⸗ gen . Alle Soldaten, die für die Offizierslaufbahn geeignet aud, können einheitlich in den Kriegsoffiziersnachwuchs über lommen werden Für ihre Uebernahme iſt die Bewährung bor dem Feinde ausſchlaggebend. Sie müſſen über hervor- ſretende Führereigenſchaften und beſondere ſoldaliſche An⸗ lagen verfügen. Eine beſtimmte wiſſenſchaftliche Vorbildung wird nicht gefordert. Der nach dieſen Geſichtspunkten voll geeignete Soldat wird durch ſeinen Feldtruppenteil für einen Offizieran⸗ wärterlehrgang namhaft gemacht. Nach erfolgreicher Teilnahme wird er zum Offiziersanwärter ernannt, geht wieder ins Feld und wird vom Kommandeur ſeines Feld⸗ truppenteils nach weiterer Bemährung zur Beförderung zum Leutnant vorgeſchlagen Soldaten, deren Leiſtung als Zug⸗ führer im Felde bereits erwieſen iſt und die beſonders ge⸗ eignet ſind können auch ohne Teilnahme an einem Offizier⸗ anwärterlehrgang zur Beförderimg vorgeſchlagen werden. Offizieranwärter bis zum vollendete 24. Lehensfahr, die die Offizierlaufbahn als Lebensberuf antreten, können hei beſonderer Geeignetheit nach Maßgabe der Offiziererſatz⸗ lage auch ſchon während des Krieges in das aktive Of⸗ flzierskorps übernommen werden. Schüler höherer Lehranſtalten werden als Bewerber für die Offizierlaufbahn eingeſtellt. Ihr Werdegang iſt der gleiche wie der aller an⸗ deren Soldaten. Die Offizierergänzungsbeſtimmungen des Heeres im Kriege— bei den anderen Wehrmachtsteilen ſind die Grundſätze entſprechend— dienen dem Ziel, jeden zum Offizier geeigneten Soldaten zu erfaſſen und ſomit bald in die ſeinen ſoldatiſchen Fähigkeiten und Charakteranlagen entſürechende Verwendung zu bringen. Schüler, die zum Frühjahr 1940 in die achte Klaſſe ver⸗ ſetzt werden, können ſich in der Zeit vom 1. 12. 1939 bis 1. 7. 1040 zur vorausſichtlichen Einſtellung für 1. 10. 1940 an⸗ melden. Meldungen ſind an das für den dauernden Wohnort des Schülers zuſtändige Mehrkammando zu rich⸗ len, das die Muſterung durchführt Wünſche auf Zuweiſung zu einem beſtimmten Friedenstruppenteiſ können angegeben werden Ueher ihre Berückſichtſaima entſcheidet das Heeres⸗ herſanalamt auf Grund der Offfzjererſakſage. und Arbeitsämtern erbäftſich find Offiziersanwärter der Luſtwaffe An den grotzen Erfolgen des Feldzuges in Polen hat die deutſche Luftwaffe hervorragenden Anteil gehabt. In lurzer Zeit hat ſie den Gegner aus dem Feld geſchlagen und ſich die uneingeſchränkte Luftherrſchaft errungen und heſichert. Sie hat mit rückſichtsloſem Einſatz den Schweſter⸗ paffen den Weg geebnet oder dem fliehenden Gegner den Rückzug verlegt. Stolz blickt ſie auf das Geleiſtete zurück, ark und entſchloſſen ſieht ſie der Zukunft entgegen. In hren Reihen für Deutſchlands Sicherheit zu kämpfen, iſt der Wunſch jedes deutſchen Jungen, Offizier in ihr zu wer⸗ den, ſein höchſtes Ziel! Um der deutſchen Jugend hierzu die Möglichkeit zu geben, ſtellt die deutſche Luftwaffe auch wäh⸗ tend des Krieges Bewerber für die Offizierslaufbahn der Luftwaffe ein. Jeder Bewerber für die Berufsoffizierlaufbahn(Fah⸗ nenſunker) muß folgende Vorausſetzungen er⸗ füllen; Er muß das Reifezeugnis einer höheren Schule beſitzen. Dabei iſt zu beachten, daß auf Grund der dom Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung aufgeſtellten Richtlinien den Schülern der achten Klaſſe, die zur Wehrmacht einberufen ſind, das Reifezeugnis zuerkannt werden kann, wenn Führung und Klaſſenleiſtung, dieſe Maßnahme rechtfertigen. Wer alſo Oſtern 194⁰ in die achte Klaſſe einrückt, dem kann bei ſeiner Einberufung zum Wehrdienſt die Reife zugeſprochen werden Der Bewerber muß am Einſtellungstage⸗(1 10. 1940) das 17 Lebens- jah vollendet und ſoll das 24 Lebensjahr nicht über⸗ ſcheitten haben. Er muß deutſcher Reichsangehöriger, wehr⸗ Alle weiteren Einzelheiten enthalten Merkblätter, die ab 1. 12. bei den Wehrbezirkskommandos, Wehrmeldeämtern dienſttauglich, ariſcher Abſtammung ſein und ſich in unve⸗ grenzter Dienſtzeit in der Wehrmacht verpflichten. Ferner müſſen Bewerber der Fliegertruppe flugtauglich und zum Flugzeugführer geeignet ſein. Die notwendigen Un⸗ terſuchungen werden von der Annahmeſtelle beſonders an⸗ geordnet. Die Bewerbung kann erfolgen zum Eintritt in die Laufbahn des aktiven Offiziers der Fliegertruppe, Flak⸗ artillerie oder Luftnachrichtentruppe ſowie Sanitätslauf⸗ hahn der Luftwaffe oder das Ingenieuroffizierkorps der Luftwaffe. Alle Meldungen für die genannten Laufbahnen ſind nicht an einen Truppenteil(auch nicht Erſatz⸗ truppenteil), ſondern nur an die nächſtgelegene oder nach⸗ folgenden Annahmeſtellen für Offizieranwärter der Luft⸗ waffe zu richten: Annahmeſtelle 1 für Offizieranwärter der Luftwaffe Berlin NW'ᷓ 40, Kronprinzenufer 12; Annahme⸗ ſtelle 2 für Offizieranwärter der Luftwaffe Hannover, Eſcherſtraße 12; Annahmeſtelle 3 für Offizieranwärter der Luftwaffe, München, Oberwieſenfeld, Lerchenauerſtraße 115; Annahmeſtelle 4 für Offizieranwärter der Luftwaffe Wien. Seilerſtraße 18—20. Durch dieſe Dienſtſtellen gehen den Bewerbern ſodann die notwendigen Fragebogen zur Ausfüllung zu Meldungen dürfen nur für eine Laufbahn und nur bei einer Annahmeſtelle erfolgen. Gleichzeitige Meldung bei verſchiedenen Wehrmachtsteilen iſt ebenfalls nicht zuläſſig. Die Meldung bei den genannten Annahmeſtellen kann in der Zeit ab ſofort bis 1. Auguſt 1940 erfolgen. Die wäh⸗ rend der Dauer des Krieges eingeſtellten Bewerber ſind von der Ableiſtung des Arbeitsdienſtes befreit. Wenn die Erfüllung der unter J. geforderten Voraus⸗ ſetzungen nachgewieſen iſt, erfolgt die Einberufung als Freiwilliger zu einem Ausbildungstruppenteil der Fliegertruppe, Flakartillerie oder Luftnachrichten⸗ truppe. Nach Bewährung in der Truppe werden die geeig⸗ neten Anwärter zum Fahnenjunker ernannt. Futter mittelſcheine Futtermittelverſorgung der nichtland virtſchaftlichen Tierhalter. Zur Verſorgung nichtlandwirtſchaftlicher Tierhalter mit Futlermiktteln werden ab 1. 12. 1939 Futtermittelſcheine ausgegeben. Unter nichtlandwirtſchaftlichen Tierhaltern ſind diejenigen Tierhalter zu verſtehen, die nicht Inhaber eines landwirtſchaftlichen Betriebes ſind und über keine ausreichende Futtergrundlage verfügen, um die von ihnen gehaltenen Tiere hieraus vorwiegend ernähren zu können. Vorwiegend fallen unter dieſen Begriff ſtädtiſche Tierhalter (Stadtrandſiedler und e Weiter fallen darunter Beſitzer einer Kleinlandwirtſchaft, bei denen ein weſentlicher Teil des Lebensunterhaltes als Fuhrunter⸗ nehmer verdient wird, ſofern die wirtſchaftseigene Futter⸗ grundlage ihrer Wirtſchaft nicht ausreicht, die für die Lohn⸗ fuhrhalterei ßenötigten Pferde zu ernähren. Betriebe, bei denen wirtſchaftseigene Futtergrundlage für eine angemeſſene Tierhaltung gegeben wäre, die jedoch durch einſeitige Spezialiſierung als Abmelk⸗, Saatgut⸗ oder ähnliche Betriebe nicht in der Lage ſind, ihren Viehbeſtand mit wirt⸗ denne, d Futter ernähren, erhalten keine Futtermittel⸗ cheine, da ſie wie Schweinemäſtereien als landwirtſchuftliche Betriebe anzuſehen ſind, die Gelegenheit haben, ſich im Rah⸗ men der Futtermittelverſorgung für landwirtſchaftliche Tier⸗ halter mit Futtermitteln einzudecken. Die Ausgabe der Futtermittelſcheine er⸗ folgt durch die Ernährungsämter nach Maßgabe näherer Be⸗ kanntmachung, in der die nichtlandwirtſchaftlichen(ſtädtiſchen) Tierholter aufgefordert werden, ihren verſorgungsberechtigten Ziehbeſtand dem Ernährungsamt zu melden. Die Ernäh⸗ rungsämter prüfen die Angaben der nichtlandwirtſchaftlichen Tierhalter über ihren Viehbeſtand nach. Bei Verringerung (Schlachtung) des Viehbeſtandes iſt dem zuſtändigen Ernäh⸗ rungsamt Mitteilung zu machen, um die enkſprechenden Fut⸗ termittelſcheine zurückzugeben. Anrechtmäßige Beanſpruchung don Futtermittelſcheinen iſt ſtrafbar. Die Futtermittelſcheine beſtehen aus einem Sammelabſchnitt und neun Einzelabſchnit⸗ ten. Bei beſonders großen Viehbeſtänden nichtlandwirtſchaft⸗ licher Tierhalter können die Ernährungsämter auf Antrag Berechtigungsſcheine, die über die Geſamtzahl der auf Futtermittelſcheine zu verſorgenden Tiere einer Gattung lauten, ausſtellen. Die Einzelabſchnitte berechtigen nur den auf dem Stammabſchnitt aufgeführten Inhaber zum Bezuge der für die genannten Tiere jeweils zur e geſtellten Futter⸗ mittel. Die auf die Einzelabſchnitte der Futtermittelſcheine abzugebenden Futtermittel werden nach Art und Menge von dem Landesernährungsamt nach Weiſung der Hauptvereini⸗ gung der Deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft be⸗ kanntgegeben. Die Zuteilung der Futtermittel wird in den Einzelaktionen in verſchiedenen großen Zeitabſchnitten vor⸗ genommen. Für Pferde und Schweine werden in erſter Linie Milchfutter zur Verfügung geſtellt werden. Für nichtlandwirtſchaftliche Geflügel⸗, Ziegen⸗ und Kaninchenhalter ſind Futtermittelſcheine nicht vorgeſehen. Sie haben die Möglichkeit, ihren Bedarf im Rah⸗ men der Verſorgungslage ohne Futtermittelſchein zu decken. Für das in nichtlandwirtſchaftlichen Betrieben gehaltene Ge⸗ flügel wird Körnermiſchfutter, unvermiſchtes Körnerfutter, Mais und Gerſte zur Verfügung geſtellt und zwar ſo viel, daß der ſtädtiſche Geflügelbeſtand in ſeinem derzeitigen Am⸗ fang erhalten werden kann. Es muß jedoch hierbei berück⸗ ſichtigt werden, daß das Weichfutter unter zweckdienlicher Ver⸗ wendung von Küchenabfällen die Grundlage der ſtädtiſchen Geflügelhalt bilden muß. Körnerfutter iſt lediglich als Beifutter ben. Ganz beſonders zu beachten iſt, daß weniger(eiſtungsfäl gung mit landwirtſchaftlicher Deutſcher Kleintierzüchter e. V. als Herdbuch⸗ und Vermeb⸗ rungszuchten anerkannten und betreuten Hühnerbeſtände ein. Sie ſind nicht zu berwechſein mit dem Begriff der„organi⸗ ſierten“ Hühnerhalter, die gegenüber den„nichtorganiſierten“ verſorgungsmäßig keine Sonderſtellung einnehmen. Die Futterzuteilung für Gebrauchshunde iſt wie nachſtehend gecegelt worden. Es beſteht eine Bezugsberech⸗ tigung für: 1. alle Dienſthunde der Zoll⸗ und Polizeibehör⸗ den, ſowie der Reichsbahn, 2. Führerhunde, die von Blin⸗ den gehalten werden, 3. Herden⸗Gebrauchshunde(Hütehunde), die Dienſt bei der Herde leiſten, deren Beſitzer dem Reichsver⸗ band deutſcher Schafzüchter, Berlin W 45, Kurfürſtendamm 63, angehören und die vom Landesernährungsamt einen An⸗ rechtſchein für Hundefutter vorweiſen können, 4. Jagdhunde⸗ raſſen, die eine Schulterhöhe von mindeſtens 50 Zentimeter erreichen und die don Jagdſcheininhabern für Jagdzwecke ge⸗ halten werden, ſowie für Jagdzwecke gehaltene Schweißhunde, 5. alle ſonſtigen Hunderaſſen, die eine Schulterhöhe don mindeſtens 50 Zentimeter erreichen und deren Beſitzer im Reſchsuperband für Hundeweſen e. V. organiſiert ſind und bon dieſem Verband Anrechtſcheine för Hundefutter erhalten haben, 6. Raſſezuchthunde ohne Rückſicht auf ihre Schulter⸗ höhe, die ſich in anerkannten Hundezwingern befinden. Als anerkannt gelten nur ſolche Hundezwinger, die vom Reichs⸗ verband für Hundeweſen e. V. Berlin und Jagdhundfach⸗ ſchaften anerkannt ſind und von dieſem Verband bezw. dem Kreisjägermeiſter einen Anrechtſchein vorweiſen. 7. Ausge⸗ nommen von dieſer Regelung ſind Hunde, deren Beſitzer die Möglichkeit haben, die Hunde ſelbſt zu ernähren. Vorgeſehen iſt, den Hundebeſitzern je Hund und Tag bis zu 250 Gramm Futterhaferflocken, Futterhafergrütze, Fut⸗ tergerſtengrütze oder ſonſtige geeignete pflanzliche Futtermit⸗ tel zur Verfügung zu ſtellen. Die Auslieferungsſtellen ſind verpflichtet, ſich bei Belieferung der eingereichten Anrecht⸗ ſcheine ſtreng an die vorgeſehenen Rationsſätze zu halten, und die ausgelieferten Mepgen monatlich den zuſtändigen GWP. nachzuweiſen. Bel Flakbeſchuß ſofort Deckung nehmen! Bolksgenoſſen! Beachtet, daß es borkommen kann, daß einzelne hochfliegende feindliche Aufklärungsflugzeuge von unſerer Flakartillerie beſchoſſen werden, ohne daß es nol⸗ wendig war Fliegeralgrm zu geben. In ſolchen Fällen haben alle Perſonen, die ſich im Freien befinden ſofort Deckung in Häuſern oder an ſonſligen ge ⸗ ſchützten stellen zu nehmen, damit ſie nicht durch herabflie · gende Sprengſtücke unſerer Flakarkiſlerſe getroffen' den. FF—— ˙ ˙wA— ˖ Marktberichte Ohne Gewähr. Mannheimer Großviehmarkt vom 21. November. Notie⸗ cungen: Ochſen 46,5, Bullen 44.5, Kühe 44.5, Färſen 45.5. Kälber 65, Hämmel 48, Schafe 40, Schweine 56. Marktver⸗ lauf: zugeteilt. Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 21. Noob. Amtlich notierten: Weizen Feſtpreisgeb. W 9 20,10 W' 11 20,30, W'e12 20,40, W'ö 18 20,50, Wä 16 20,80, W' 18 21, W 19 220, W 20 21,40; Roggen Feſtpreisgeb. R 11 18,70, R 12 18,80, R 14 19, R 15 19,10, R 16 19,30, R 17 19,40, R 18 19,50, R 19 19,70; Weizenmehl, Type 812, Feſt⸗ preisgeb. Wü 13, 16, 18, 19 und Kreis Alzey 20 je 30,05, Kreis Worms 20 30,40, Type 630 plus 1,15, Type 1600 minus 7,00 je Feſtpreisgeb.) Roggenmehl, Type 997, Feſt⸗ preisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, R 16 22,95, R 18 28,30, R 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,60; Weizen vollkleie 11,60 Weizenkleie Feſtpreisgeb. W 13 10,75, W 16 10,90, W 18 11, Wü 19 11,10, W 20 11,20; Roggenfuttermehl 12,90; Roggenvollkleie 10,90: Roggenkleie Feſtpreisgeb. R 12 9,95, R 15 10,15, R 16 10,25, R 18 10,40, R 19 10,503 Wieſenheu 5,20 bis 6,40, Ackerhen 6.80 bis 7; Kleeheu 6,80 bis 7,80, Luzerneheu 7,40 bis 8,40; Weizenſtroh 3,60 bis 2780, Roggenſtroh 2.80 bis 3, Jafer⸗ und Gerſtenſtroh 2,50 bis 2,70 Mark. nicht die Grenze bildet, iſt der Schiffsverkehr unverändert rege, PK.⸗Weltbild(M). Franzöſiſcher Zwei⸗Mann⸗Kampfwagen von einer Mine Zerst. 5 An der Weſtfront. Pok.⸗Jäger⸗Weltbild(M). Jugend ſetzte ihr Leben aufs Spiel. Das Heldenmädchen von Wellenburg Die Großmutter dem Flammentod entriſſen.— Der Schreckensruf„Feuer“ eilte durchs Dorf. Eine große Zeit erfordert ſtarke, treue und mutige Herzen. Wie in dieſen Tagen vielhundertfach zu be⸗ obachten iſt, in den Betrieben, auf den Arbeitsplätzen tut die deutſche Frau ebenſo wie die tapferen Män⸗ ner an der Front voll und ganz ihre Pflicht. Auch ſie weiß in Stunden von Not und Gefahr tapfer ihren „Mann“ zu ſtellen. Dieſer Tage wurde eine Frau zur letzten Ruheſtätte geleitet, eine jener unbekannten Heldinnen des Alltags, die vor 20 Jahren bei dem Brande eines s ihr junges Leben aufs Spiel. ſetzte, um das er hochbetagten Großmutter dem ſicheren Flammentod zu entreißen. Monika Bartels, die neunzehnjährige Bauern Joſef Bartels in dem kleinen im Schwäbiſchen, gelegenen Dörfchen Wellenburg kann heute keinen Schlaf finden. Der Tag iſt heiß, unerträglich heiß geweſen. Der! Vater hat verzweifelt den Kopf geſchüttelt.„Wenn das ſo weitergeht, ſind wir ruiniert. Die Ernte verdorrt...“ Das furchtbare Wort verfolgt Monika Bartels in den Halbſchlummer, aus dem ſie wieder emporſchreckt. Das Mädchen richtet ſich halb auf; war das nicht eben ein heller Schein, der die Gardine am Fenſter erleuchtete? Da— wieder einer— und noch einer! Eine Täuſchung?' Nein! Monika ſpringt aus dem Bett, eilt ans Fenſter. Hilf, Himmel, die Scheune brennt!„Vater!“ ſchreit Mo⸗ nika,„Vater! Es brennt! Die Scheune! Feuer!“ Der Schreckensruf„Feuer“ eilt von Haus zu Haus. Verſtört ſammeln ſich die Menſchen in der Straße, der einzigen von Wellenburg; der Schlaf ſitzt ihnen noch in den Augen. Das Vieh brüllt in den Ställen, Kommando⸗ rufe tönen durch die Nacht. Die Rufe gelten der kleinen freiwilligen Feuerwehr, den wackeren Männern mit der Spritze, aus der ſich Waſſerſtrahlen in die praſſelnde Glut ergießen. Aber was vermögen ſchon dieſe Strahlen! Ein tückiſcher Feind erhebt ſich gegen menſchliche Kraft und Verzweiflung; der Wind, der Gewitterwind, der ausge⸗ rechnet in dieſer Stunde, in dieſer Nacht über das Land brauſt und mit vollen Backen in die Flammen bläſt, daß ſie hinüberſpringen auf ein, zwei, drei, vier, fünf Gebäude. Von Dach zu Dach fliegt der rote Hahn, immer ſchnel⸗ ler, tauſend rote Funken tanzen in der glühenden Luft einen wilden, feurigen Reigen. Monika Bartels ſchlägt ſchluchzend die Hände vor das Geſicht. Plötzlich hebt ſie den Kopf, ein eiſiger Schreck rinnt durch ihren Körper. Die Großmutter! Sie haſtet zum Vater, der ſeinen Knechten Anweiſungen gibt und eben die letzte Kuh aus dem Stalle holte.„Vater, wo iſt die Großmutter?“ Der hagere Mann fährt herum, ſtarrt ſie an:„Um Gottes willen, ja, meine Mutter!“ Das Ent⸗ ſetzen verſchlägt ihm die Sprache. Die alte Frau iſt ge⸗ lähmt, ſeit drei Jahren an das Bett gefeſſelt— dort in dem Haus, das ſchon in hellen Flammen ſteht! Entſetzen krallt um Monikas Herz: Die Großmutter iſt verloren! Alles hat man gerettet, das Vieh, Wertſachen, nur ſie— ſie hat man im erſten Schreck vergeſſen. Da läuft das Mädchen auch ſchon auf das brennende Haus zu. Der Vater ſtürzt ihr nach:„Monika, bleib ſtehen! Biſt du wahnſinnig?“ Der Vater hat ſie erreicht, packt ſie an den Schultern, will ſie nicht mehr loslaſſen:„Keinen Schritt weiter!“ keucht er.„Ich verbiete es dir! Niemand kann ihr helfen!“ Aber Monika reißt ſich los, in den nächſten Sekunden iſt ſie im Haus verſchwunden. Die kochende Glut, die fürchterliche Hitze raubt ihr den Atem, der Rauch frißt ſich beißend in ihre tränenden Augen— inſtinktiv preßt ſie den Rock gegen Mund und Naſe, taumelt gegen eine Tür— hinter dieſer Tür liegt die alte Frau. Eine dicke Rauchwolke ſchlägt Monika ins Geſicht, verſperrt ihr die Sicht— dort drüben muß das Bett ſtehen, dort am klei⸗ nen Fenſter. Und gerade dort— das Mädchen ſchreit auf in namenloſer Verzweiflung— ſtürzt von der brennenden Decke ein Balken herab, dicht neben das Bett der Greiſin. Keuchend hebt das Mädchen die ſchwere Laſt auf, bricht faſt zuſammen in übermenſchlicher Anſtrengung— wohin? Eben ſchießt eine Flamme vor ihr hoch, ſie prallt zurück, faſt entgleitet der Körper ihren Armen— nach Luft ringend lehnt ſie ſich an die glühende Wand— dieſes Zögern kann ihr zum Verderben werden! Wieder ſtürzt ein Balken nieder, das entfeſſelte Element zieht ſchon einen feurigen Kreis um ſie und die Frau, jede Sekunde kann die Decke zuſammenbrechen, kann die beiden Menſchen unter ihren Trümmern begraben. Noch einmal rafft Monika alle Kräfte zuſammen, ſtürzt auf die Richtung zu, in der die Tür ſein muß— mitten hindurch durch eine Flamme, die ſich in den Weg ſtellt. Tochter des Die von Dittmarshoven Roman von Gert Rothberg. 2. Fortſetzung Heinrich hatte alles mit dem Gemeindevorſteher be⸗ ſprochen, der mit der Polizei verhandelt hatte. Ein Un⸗ glück war feſtgeſtellt worden, obwohl alle, die Herrn von Dittmarshoven und ſeine zwei frommen Pferde gekannt hatten, den Kopf ſchüttelten. Der Steinbruch lag nicht am Wege nach Dittmarshoven. Ein Umweg hätte gar keinen Zweck gehabt. So blieb nur die Möglichkeit, daß die Pferde vor etwas ſcheu geworden und in blindem Schrek⸗ ken über die Felder geraſt waren. Frau von Dittmarshoven und der alte Inſpektor Löff⸗ ler wachten bei dem Toten, den man im Jagdzimmer auf die breite Chaiſelongue gelegt hatte. Der Morgen dämmerte herauf. Noch immer ſaßen ſie bei dem toten Gutsherrn, ſeine Frau und ſein alter, treuer Inſpektor. Und an der Tür kauerte der alte Hein⸗ rich und ſah mit Augen voller Jammer vor ſich hin. Frau von Dittmarshoven erhob ſich. „Ich muß nun wohl meine beiden ahnungsloſen Töch⸗ ker vorbereiten,“ ſagte ſie leiſe, mit ſchwerer Stimme. Der alte Mann, der mit ihr gewacht, ſtand ehrerbietig auf: Und der alte Heinrich öffnete weit die Tür. Chriſta ſah auf, als die Mutter eintrat, ſprang aus dem Bett, lief zur Mutter, die ſo blaß und ſtill im Zim⸗ mer ſtand. „Mütterchen, du biſt ſo traurig! Hat Onkel Ernſt dem Vater nicht geholfen?“ „Chriſta, ſei jetzt ganz ſtark! Vater iſt tot!“ „Mütterchen, das— das iſt nicht wahr! Das— das kann doch nicht wahr ſein!“ „Es iſt ſo, Chriſta, und du wirſt ſtark ſein!l Denn Mar⸗ got wird ſich nur ſehr ſchwer in das neue Leben fügen. Da brauche ich dich, wenn es für mich erträglich ſein ſoll, das, was jetzt kommt.“ — Ein ſtechender, brennender Schmerz läßt ſie aufſchreien, aber dann beißt ſie die Zähne zuſammen, läuft durch den Hausflur, ſtrebt vorwärts zum Ausgang— ihr Kleid brennt! Brennt lichterloh! Aus der Stube, aus der ſie die Greiſin ſchleppte, dringt ein donnerndes Krachen an ihr Ohr— ſie vernimmt es kaum, es wird ihr ganz ſchwarz vor den Augen, ein Schleier legt ſich um ihre Sinne— als die Retterin die Haustür erreicht, ſinkt ſie nieder. Dort liegt das tapfere Mädchen in Ohnmacht, und als ſie er⸗ wacht, ſtöhnt ſie in raſendem Schmerz. Und dann richtet ſie ſich hoch und fragt den Vater, der neben ihr kniet„Wo iſt 1205 Großmutter?“—„Gerettet. Von dir gerettet, mein Kind!“ Wellenburg iſt neu erſtanden aus Schutt und Aſche, die Schreckensnacht iſt längſt vergeſſen— nicht vergeſſen aber iſt ein Name, den ſelbſt die Aelteſten im Dorf in der weiten Umgebung mit Achtung und Ehrfurcht nennen: 5 Monika Bartels, das Heldenmädchen von Wel⸗ enburg. Alte Felöpoſtbriefe In vielen Muſeen werden Feldpoſtbriefe aus den Kriegen Friedrichs des Großen, aus ſpäteren und noch früheren Krie⸗ gen aufbewahrt Gerade dieſe alten Felgpoſtbriefe zeigen uns deutlich die Bedeutung, die alle dieſe Dokumente für eine ſpätere Zeit haben. Es erſcheint deshalb angebracht und wünſchenswert, alle Feldpoſtbriefe, karten, bilder und ⸗do⸗ kumente aufzubewahren. So befindet ſich in der Landesbil⸗ liothek zu Dortmund ein Feldpoſtbrief vom 18. November 1813, den der damalige Maſor Friedrich Karl Schmidt an ſei⸗ ne aus Rheine ſtammende Frau geſchrieben hat. Der um⸗ fangreiche Brief ſchildert den Marſch, den der Major an der Spitze eines Füſtlierbataillons durch das Ravensberger Land gemacht hat. Anſchaulich ſchildert der Offizier darin die herzliche Begrüßung die den Soldaten überall zuteil wurde. Als älteſte Feldpoſt der Welt aber ſind wohl jene Feld⸗ poſthriefe aus dem Jahre 1585 anzuſprechen, die heute im Reichspoſtmuſeum als Koſtbarkeit aufbewahrt werden. Sie wurden einſt beim Umzug des alten Frankfurter Amtsge⸗ richts gefunden. Dieſe Feldpoſtbriefe kamen mit der kaiſer⸗ lichen Poſt aus Italien über Baſel nach Köln. Auf dem wei⸗ ten Wege ſind ſie dann geraubt worden und auf unbekann⸗ ten Umwegen nach Frankfurt gekommen. Auch ſie ſind wich⸗ tige Zeitdokumente und geben einen aufſchlußreichen Einblick in die Kriegszeit vor dreieinhalb Jahrhunderten. Wieviel Punkte brauchſt Du? Der Mann: 1 Taſchentuch 2 Punkte; 1 Paar Socken 5 Punkte; 1 Pull⸗ over 30 Punkte; 1 lange Unterhoſe 20 Punkte; 1 kurze Un⸗ terhoſe 12 Punkte; 1 Unterhemd 15 Punkte; 1 Oberhemd 20 Punkte; 1 Kragen 3 Punkte; 1 Schlafanzug 30 Punkte; 1 Anzug 60 Punkte; 1 Hoſe 20 Punkte; 1 Sakko oder Jacke 30 Punkte; 1 Gummimantel 25 Punkte; 1 ſonſtiger Regenman⸗ tel 50 Punkte; 1 Badehoſe 10 Punkte; 1 Bademantel 30 Punkte; 1 Trainingsanzug 25 Punkte; 1 Krawatte 3 Punkte; 100 Gramm Strickgarn 7 Punkte. Die Abſchnitte X bis XIII auf der Reichskleiderkarte für Männer dienen zum Bezug von je 25 Zentimeter Stoff für Ausbeſſerungszwecke. Die Ahſchnitte J bis IX bleiben für den Bezug von Waren vor⸗ . die gegebenenfalls beſonders bekanntgemacht wer⸗ en. Die Frau: 1 Taſchentuch 1 Punkt; 1 Paar Strümpfe 4 Punkte; 1 Pullover oder Strickweſte 25 Punkte; 1 Wollſchlüpfer 16 Punkte:! Schlüpfer aus anderen Stoffen 8 Punkte: 1 Unter⸗ rock 15 Punkte: 1 Taghemd oder Hemdhoſe 10 Punkte; 1 Wäſchegarnitur aus Wolle 20 Punkte; 1 Wäſchegarnitur aus anderen Stoffen 12 Punkte: 1 Kittelſchürze 25 Punkte; 1 Morgenrock 25 Punkte; 1 Nachthemd 18 Punkte; 1 Schlafan⸗ zug 25 Punkte; 1 Büſten halter 4 Punkte; 1 Strumpfgürtel⸗ halter 4 Punkte; 1 Hüfthalter 8 Punkte; 1 Korſelett 15 Punk⸗ te; 1 Wollkleid 40 Punkte; 1 ſonſtiges Kleid 30 Punkte: 1 Bluſe 15 Punkte; 1 Rock 20 Punkte: 1 Jacke 25 Punkte; 1 Ko⸗ ſtüm 45 Punkte: 1 Regenmantel oder Sommermantel 35 Punkte; 1 Gummi⸗ oder Staubmantel 25 Punkte; 1 Meter Wollſtoff bis 94 Zentimeter breit 14 Punkte: 1 Meter Woll⸗ ſtoff über 94 Zentimeter bret 18 Punkte; 1 Meter anderer Stoff bis 94 Zentimeter breit 8 Punkte; 1 Meter anderer Stoff über 94 Zentimeter breit 11 Punkte. Knaben: 1 Paar Strümpfe 5 Punkte; 1 Paar Handſchuhe 5 Punk⸗ tez 1 Schal 5 Punkte: 1 Unterhoſe 8 Punkte; 1 Spielhöschen 5 Punkte, 1 Leibchenhoſe 9 Punkte;: 1 Waſchhoſe 6 Punkte; 1. Gamaſchenanzug für 3—6 Jahre 25 Punkte: 1 Windfacke oder Windbluſe 15 Punkte; 1 Knabenmantel 30 Punkte; 1 Turnhemd oder Polohemd 4 Punkte. Mädchen: „1. Paar Strümpfe(nicht aus Kunſtſeide) 5 Punkte; 1 Schlüpfer(nicht aus Wolle) 5 Punkte; 1 Hemdhoſe 8 Punk⸗ te; 1 Nachthemd 12 Punkte; 1 Wollkleid 20 Punkte: 1 Woll⸗ mantel 25 Punkte:; 1 ſonſtiger Mantel ſs Punkte. „Mütterchen, wie— ſtarb Vater?“ Als ſpräche ſie von einem Fremden, erzählte ihr die Mutter alles. Und Chriſta ſtand neben ihr und ihr junges Geſicht zuckte vor Schmerz. Aber ſie jammerte nicht. Preßte nur ihre Lippen auf die Hände der Mutter. „Mütterchen, wir beide müſſen ganz ſtark ſein jetzt. Und Margot wird es auch ſein.“ Och hoffe es!“ Frau von Dittmarshoven löſte ſanft die Arme ihrer Jüngſten von ſich und ging zur Tür. „Ich will es Margot ſagen.“ Chriſta blieb zurück und nun kam auf einmal der Schmerz in ſeiner ganzen Wucht über ſie. „Vater, lieber Vater, wie furchtbar das iſt, daß du nicht mehr bei uns biſt!“ ſagte ſie, und unaufhaltſam lie⸗ fen die Tränen über das feine, junge Geſicht.——— Margot erwachte gerade, blickte erſtaunt auf die Mutter. „Mama, ich weiß ja: Onkel Ernſt hat wieder nicht geholfen; aber deswegen hätteſt du dich doch nicht ſo zei⸗ tig zu mir zu bemühen brauchen.“ „Es iſt etwas anderes, Margot.“ „Mama, wozu bloß die Grabesſtimme? So müſſen wir jetzt eben hier ſo weiter vegetieren. Einmal wird Papa ja ſchließlich wieder aus dieſer Miſere herauskom⸗ men Denn in dieſer Armut möchte ich wahrhaftig nicht immer leben. Nie ein Feſt geben, nie eins beſuchen; Kon⸗ zerte und Theater ſind auch nur für andere Leute da. Ich danke. Wenn man da nicht die Hoffnung auf beſſere Zeiten hätte, wäre es nicht zum Aushalten.“ Sehr mißgeſtimmt zog Margot die weiche Decke um ſich und machte keine Miene aufzuſtehen. Frau von Dittmarshoven hatte ſie ruhig angehört. Jetzt ſagte ſie:„Liebe Margot, Vater iſt tot! Verunglückt in dieſer Nacht. Und wir müſſen fort von Dittmarshoven. Wir werden uns drüben in Dittern einrichten.“ 8 2 ETC ·Ü ⁵³( Rufe ber füt — Jeder HJ. ⸗Angehörige iſt verſichen So wie jeder Hitlerjunge und jedes BDM.⸗Mädel Dienſt, alſo beim Heimabend, auf Fahrt, im Lager, ben Sport, ja ſogar auf dem Wege zum und vom Dienſt gegg Unfälle verſichert iſt, gilt dieſer Verſicherungsſchutz auch 05 den Hilfsdieuſt, zu dem ſich die Hitler⸗Jugend Kriegsausbruch in großer Zahl zur Verfügung geſtellt 10 Alle HJ.⸗Mitglieder werden durch die Verſicherung erfaßt 10 vor zwei Jahren zwiſchen dem Reichsſchatzmeiſter 00 NSDAP. und einer Verſicherungsgeſellſchaft abgeſchloſſe murde. Die Verſicherungsbeiträge werden nicht geſondekt 9 den einzelnen Jungen und Mädeln erhoben, ſondern 5 ſchon im Mitgliedsbeitrag eingeſchloſſen. 1 Wie verhält ſich nun ein Junge bei einem Unfall 10 Dienſt oder beim Hilfsdienſteinfatz? Er braucht ſich nur 900 ſeinem zuſtändigen Einheitsführer zu melden, der die N dung an die Verſicherung weiterleitet, oder, z. B. bei Ungliccz fällen während der Landarbeit, auch an die Landkranfenſ und zuſtändige landwirtſchaftliche Berufsgenoſſenſchaft, Auf jeden Fall iſt beiallen Arten des H J.⸗Dienſtez und des Hilfsdienſtes für einen aus reichen den Verſicherungsſchutz geſorgt. Im vergangenen Jahre erſt wurden die Verſicherungz leiſtungen, die Entſchädigungen für Heilungskoſten, bei validität und Todesfall, beträchtlich erhöht. Ueber alle Fun in Verſicherungsangelegenheiten kann der Verſicherm referent der betreffenden HJ.⸗Gebietsführung Auskunft gebz Die Motor-, Flieger⸗ und Marine⸗HJ, überhaupt alle gu ehörigen der Sondereinheiten, unterſtehen noch einem zuſäß lichen Unfallſchutz. Für Teilnehmer anderer Zweige HJ.⸗Dienſtes wie Führerſchulungslehrgänge beſteht de hinaus noch ein Krankenverſicherungsſchutz. Wer baſtelt mit? Spielzeug für die NSV.⸗Kindergärten. In den NSV.⸗Kindergärten, die jetzt in der Kriegs überall neu eingerichtet worden ſind, wird Spielzeug aller gebraucht. Die Mädel finden hier gerade vor Weihnachten e dankbares Betätigungsfeld. Wer baſtelt mit? Wir beging mit der Herſtellung von Bauſteinen. Das HJ.⸗Aus bildung werk für Architektur und Technik gibt dazu folgende weiſungen: 22. Maße für Bauklötze Zeichnung: Kluge— M 5 8 von Bauklötzen verwenden wir fer pelt elte Leiſten, die wir als Abfallſtücke beim Tiſchler alten oder auch für wenige Pfennige kaufen können. 8 einem richtigen Baukaſten müſſen die Maße der Klötze al 0 ſtimmen. Durch die einmal gewählte Breite der Zierkantleiſte(etwa 20 Millimeter) ſind auch alle andete Klötze beſtimmt, das heißt, die Maße betragen die Hält oder das Doppelte der Leiſtenſtärke, und ſie müſſen bel dg Bearbeitung genaueſtens eingehalten werden, ſo daß z. 9. durch Uebereinanderlegen von vier halben Steinen die Höhe eines Doppelſteines erreicht wird. Von den Leiſten werden mit einer Feinſäge die Klötzchg in der gewünſchten Länge abgeſägt; nur wo Ante ſolche 90 nicht zu beſchaffen iſt, verwenden wir die Laubſäge. d Schnittſeiten werden auf Glaspapier, das wir auf eine eben Unterlage gelegt haben, abgeſchliffen; die ſcharfen Kanle runden wir ein wenig ab. Für die verſchiedenen Aut en können wir eine Leiſte diel⸗ kantig zuhobeln, oder wir ſuchen uns Stäbe mit gradliniget Maſerung heraus, ſchneiden ein kürzeres Stück ab, ſpalten ez längs mit dem Schnitz⸗ oder Taſchenmeſſer und ſchleifen m Sandpapier nach. Runde Dächer werden an einem runden Stab angeſchnitzt und dann abgeſägt. Die Bauklötze bleiben am beſten in der natürlichen Farbe des Holzes. Dächer können wir rot oder blau färben. Hierzu eignet ſich Beize oder Deckfarbe, die aber ganz dünn auf geſtrichen werden muß, ſo daß die Maſerung des Holzes noch ſichtbar bleibt. Schließlich werden alle Klötze mit einem farb⸗ loſen Lack(Ahornlack) überzogen. Zur Aufbewahrung del Bauſteine fertigen wir noch ein einfaches Leinen⸗ oder Reſel ſäckchen an, auf das wir mit einem Linoleumſtempel bun Häuſer aufdzucken können. 8 Jetzt ſprang das ſchöne dunkelhaarige Mädchen aus dem Beit, blickte mit entſegten Augen auf die Mie »Mama, das— iſt ja furchtbar, Mama, das überlebe ich nicht! Nach Dittern? Das iſt. ja nur noch ein altes Eulenneſt. Wir kommen dort alle elend um.“ »Es bleibt uns nichts weiter übrig, Margot! Vater hat geſtern das Letzte verſucht.“ 5 „Und weil es mißglückte, hat Vater ſich davongeſchll chen? Wir können uns nun allein weiterhelfen?“ fragle Margot hart. s Frau von Dittmarshoven war heftig zuſammenge⸗ zuckt. Sie mußte daran denken, daß auch 1255 eine der Gen darmen bereits erwähnt hatte, Herr von Dittmarshoven könnte vielleicht Selbſtmord verübt haben; aber wahr ſcheinlicher ſei es eben doch, daß die Pferde geſcheut hät⸗ ten und alſo ein Unglücksfall vorliege. Und jetzt ſagte Margot ſchonungslos, daß für ſie nur Selbſtmord des Vaters in Frage komme. s Margot ſah, wie ihre Worte die Mutter getroffen hatten, und ſagte bedauernd:„Verzeih, Mama, aber! 0 5 erſchrocken. Mein Gott, der arme Vater! Wo — 12 „Im Jagdzimmer. Gehe mit Chriſta zuſammen.“ Mit zitternden Händen langte Margot nach ihren Sachen. Die Mutter wartete ſtill. Dann gingen ſie zu⸗ 1 Chriſta abholen, um zu dem toten Vater zu Gegen acht Uhr abends war ſoweit alles erledigt. Del Tote war aufgebahrt, und Frau von Dittmarshoven ſa mit ihren Töchtern im Wohnzimmer, das, ſonſt ſo gemüt⸗ lich, heute einen ſeltſam traurigen Eindruck machte. Heinrich und der Inſpektor hielten die Totenwache, und alle Stunden einmal kam Frau von Dittmarshoven ö und ſetzte ſich zu ihrem toten Mann, ihm in das ſtille Ge⸗ ſicht ſehend und ihm immer wieder dankend für die glüc⸗ lichen Jahre, die er ihr geſchenkt. ein Fortſetzung folgt —————— 0— 5——— 1 rr liſten bot, rem verk war tend beze war brei