Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mtz. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., b Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Nages· und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. — 39. Jahrgang r Dre Aufgaben der Kriegs⸗Wirtſchaft Skaatsſekretär Dr. e 8 der Reichswirtſchafts⸗ Berlin, 24. November. Der Staatsſekretär im Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium, Dr. Landfried, hielt am Donnerstag vor der Reichswirtſchaftskammer einen Vortrag über die Zuſammenarbeit von Staat und Organiſation der gewerb⸗ lichen Wirtſchaft in der Kriegswirtſchaft. Er beſchäftigte ſich zunächſt mit dem Mangel an Vorbereitung jeder wirtſchaft⸗ lichen Mobilmachung, jeder planmäßigen Vorratswirtſchaft und planmäßigen Steuerung der Wirtſchaftskraft, die den Beginn des letzten Krieges kennzeichnete, und erklärte dann, daß erſt die Machtergreifung durch den Nationalſozialis⸗ mus den Durchbruch zu einem grundſätzlichen Wandel in den wirtſchaftspolitiſchen Anſchauungen brachte unter der Parole, daß ſich nicht die Politik der Wirtſchaft, ſondern die Wirtſchaft der Politik unterzuordnen habe, daß der Staat nicht ſelbſt wirtſchafte, ſondern die Wirtſchaft führe. So entſtand die nationalſozialiſtiſche Organiſation der ge⸗ werblichen Wirtſchaft, der die Aufgabe geſtellt wurde, dem Staat als Mittler gegenüber der Vielzahl der wirtſchaften⸗ den Betriebe und Unternehmungen zur Verfügung zu ſtehen. In den letzten Tagen ha der Dude vor dem Oberſten Autarkierat Italiens geſagt, daß es im heutigen Europa ab⸗ furd ſei, einen Unterſchied zwiſchen Kriegs⸗ und Friedens⸗ wirtſchaft zu machen, ein Grundſatz, der nach dem Willen des Führers in den Aufbaujahren bereits in vollem Maße Geltung hatte. Die verantwortlichen Männer waren ſich darüber im Klaren, daß es bei Ausbruch eines Krieges zu⸗ nächſt darauf ankomme, die Führun g und Lenkung der Wirtſchaft bei der Erfaſſung und Bewirtſchaftung der Güter und Rohſtoffe nach den Kriegsnotwendigkeiten praktiſch zu ſichern. Hierfür war eine enge und vertrau⸗ ensvolle Zuſammenarbeit zwiſchen ſtaatlicher Führung und Organiſation der wirtſchaftlichen Selbſtverwaltung Voraus⸗ ſetzung. Sie hat zwiſchen dem Reichswirtſchaftsminiſterium und der Spitzenorganiſation der Wirtſchaft, der Reichswirt⸗ ſchafts kammer, von Anfang an beſtanden und iſt bereits in den erſten Kriegstagen mit Erfolg vertieft und ausgebaut worden. Und da die Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft in den vergangenen Gahren eine Fülle von Aufgaben, teils auf dem Gebiet der Selbſtverwaltung, teils als vom Staat übertragene Auftragsangelegenheiten, bereits wahrgenom⸗ men hatte und dadurch aufs ſtärkſte mit dem wirtſchaftlichen Geſantleben des Volkes verwachſen war, war es möglich, ihr gerade in den letzten Wochen und Monaten kriegswirk⸗ ſchaftliche Aufgaben in engerem Sinne in weitem Maße zu übertragen. Auf der anderen Seite ſtanden dem Staat ſeit 1934 als ſchlagkräftige Inſtrumente der Wirtſchaftsführung die Ueber⸗ wachungsſtellen, die jetzigen Reichsſtellen zur Ver⸗ fügung, deren Aufgaben ſich in der Folge dahin erweiter⸗ ten, den Lauf des Rohſtoffſtromes innerhalb der Wirtſchaft zu regulieren. Darüber hinaus waren die bisherigen oberſten Wirtſchaftsverwaltungen der Länder und deren bezirkliche Stellen dem Reichswirtſchaftsminiſterium unterſtellt wor⸗ den. Zur Vorbereitung wehrwirtſchaftlicher Fragen traten die Außenſtellen des Reichswirtſchaftsminiſters hinzu, die llt Kriegsbeginn in die Bezirkswirtſchaftsämter umgewan⸗ delt worden ſind. Der Stgatsſekretär ſprach dann davon, daß in Kreiſen der Wirtſchaft häufig die Auffaſſung vertreten wird, man könne den größten Teil der Aufgaben der Reichsſtellen auf die Organe der wirtſchaftlichen Selbſtverwaltung übertra⸗ den Schon bei Gründung der Ueberwachungsſtellen iſt über⸗ legt worden, die Aufgaben der Importüber wachung und ⸗Regelung in die Hände der Wirtſchaftsgruppen zu legen. Dieſer Weg erſchien ſedoch nicht als richtig; denn es handelt ſich hier um Aufgaben, die ſowohl ihrer Art als ihrer Bedeutung nach typiſche Staats aufgaben, näm⸗ lich Hoheitsaufgaben, ſind. Dieſer Grundſatz ſchließe aber nicht aus, daß den Wirtſchaftsgruppen in geeigneten Fällen auch auf dem Gebiete der Bewirtſchaftung Aufgaben über⸗ tragen werden, vor allem, ſoweit es ſich um Reparatureiſen⸗ und Hilfsſtoff⸗Kontingente handelt. a Der Staatsfekretär ſagte weiter:„In der nächſten Zeit wird der fachlichen Organiſakion der gewerblichen Wirtſchaft eine weitere Aufgabe zufallen, für deren richlige Löſung bel ihr alle Borausſetzungen am günſtigſten vereint ſind: Die Werkerhaltungsbeihilfe für durch die Kriegsnotwendig⸗ keilen ſtülgelegte Unternehmen! Sie wiſſen, daß aus ver · ſtändlichen Gründen der Wunſch laut wurde, ſolche Maß⸗ nahmen mit Hilfe des Staatsapparates und aus ſtaatlichen Mitteln durchzuführen. Ich habe aber keine Zweifel, daß gerade dieſe Aufgabe am eheſten und beſten durch die Selbſt⸗ verwalkungseinrichtung der Wirtſchaft gemeiſtert werden kann. Junächſt einmaf müſſen m. E. die Gruppen der ge⸗ werblichen Wirtſchaft in der Regel bei den Erzeugungs⸗ und Umlegungsplänen eingeſchallet ſein. Sie haben alſo vorher ihr Votum dazu abzugeben, wenn ein Betrieb durch Hoheits⸗ ukt, z. B. auch durch Kohſtofffperte, ſtillgelegt werden ſoll. Ich ſehe gerade in dieſer Talſache einen wirkſamen Riegel gegen vermeidbare Stillegungen.“ Die verantwortliche Tätigkeit der Wirtſchaftsgruppen der Reichsgruppe Induſtrie bei der Umle gung der Erze u⸗ güngspläne iſt in den Richtlinien des Reichswirtſchafts⸗ miniſteriums über die Zuſammenarbeit zwiſchen ſtaatlicher irtſchaftsverwaltung und Organisation der gewerblichen Wirtſchaft erneut im einzelnen feſtgelegt worden Sie hat ihre Bedeutung nicht verloren. Die Aufgaben, die an die einzelnen Wirtſchaftszweige im Verlaufe eines Krieges her⸗ antreten, ſind in den für eine Planung wichtigen Einzelheiten nicht überſehbar Plötzlich aus der Kriegsfüh⸗ rung entſtehende Forderungen müſſen erfüllt werden. Vor ee eee Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5 7 Freitag ben 24. November 939 allem muß eine möglichſt ſtarrke Dezentraliſation der Auftragsvergebung erfolgen und an der Ein⸗ ſchaltung der Bezirksausgleichsſtellen feſtgehalten werden. Die Herausſtellung einzelner Betriebe als W. Betriebe be⸗ deutet keineswegs, daß die übrigen Betriebe zum Stilliegen verurteilt werden ſollen. Im Gegenkeil, wir müſſen aus volkswirkſchafklichen Gründen Werk darauf legen, daß eine möglichſt große Jahl von Betrieben erhalten bleibt. Roh⸗ ſtoffe dürfen nicht etwa nur an W. Betriebe zugeteilt wer ⸗ den, ſondern wie bisher an alle Betriebe, und zwar mög⸗ lichſt gleichmäßig, ſoweit ihre Erzeugung unkereinander kriegswirkſchafklich den gleichen Rang beſitzt. Eine Einſchrän⸗ kung muß aber gelten, wenn kechniſche Geſichtspunkte es verlangen oder wenn die Kohſtoffdecke zu knapp iſt. Ich möchte keinen Zweifel darüber laſſen, daß die Staats⸗ führung ebenſo, wie ſie an einer möglichſt weiten Streuung der Kriegsaufträge ſolange wie irgend möglich feſtzuhalten entſchloſſen iſt, auch Mittel und Wege finden wird. Be⸗ triebe, die im Intereſſe der Kriegsführung in die Rüſtungs⸗ wirtſchaft eingereiht werden müſſen, hierzu zu zwingen. Der Staatsſekretär befaßte ſich weiter mit der Zuſam⸗ menarbeit in den bezirklichen Inſtanzen und behandelte am Schluß ſeines Vortrages die Zuſammenarbeit zwiſchen dem Staat und den Organiſationen der Wirtſchaft auf dem Ge⸗ biet der Exportwirtſchaft. ge e a 9 2 Erfolgreiche Luflkämpfe Aufklärungstätigkeit über Frankreich und England Angriff bei Pirmaſens abgeſchlagen Berlin, 23. November. Das Oberkommando Wehrmacht gibt bekannk: Südweſtlich Pirmaſens griff eine feindliche Kompanie unſere Gefechksvorpoſten an; ſie wurde abgewieſen und er⸗ litt ſchwere Verluſte. Am 22. 11. erzielte die lebhafte Aufklärungskätigkeit der deutſchen Luftwaffe über Frankreich und England krotz ſtar⸗ ker Jagd. und Flakabwehr beſonders wertvolle Erkundungs⸗ ergebniſſe In der Gegend von Sedan wurde ein franzöſiſches Flugzeug abgeſchoſſen. In den Gewäſſern von Shekland wurde unter ſtarker Abwehr im Tiefangriff ein engliſches Flugboot in Brand geſchoſſen. Bei der Grenzüberwachung durch zahlreiche Jagdflieger kam es verſchiedenklich zu kleineren Lufkkämpfen; vier fran⸗ zöſiſche Jagdflugzeuge wurden hierbei abgeſchoſſen. Bei Freiburg wurde ein deutſches Flugzeug von franzöſiſchen Jägern zur Notlandung gezwungen. Am 21. 11. fand über franzöſiſchem Gebiet ein Luftkampf zwiſchen neun deutſchen Jerſtörerflugzeugen und ſieben fran⸗ zöſiſchen Jagdflugzeugen ſtakt. Die franzöſiſchen Jäger wur ⸗ den vertrieben und dadurch den eigenen Aufklärungsflug⸗ zeugen ihre weikere Erkundungskäkigkeit ermöglicht. Feindliche Flieger, die in deutſches Hoheitsgebiet ein⸗ flogen, hielten ſich in unmittelbarer Nähe der Grenze. det Neuer Verluſt der britiſchen Marine Moderner Zerſtörer auf eine Mine gelaufen Amſterdam, 23. November. Wie die britiſche Admi⸗ calität zugeben muß, iſt vorgeſtern der britiſche Zerſtörer „Gipſy“ an der Oſtküſte auf eine Mine gelaufen. Dieſer Ber ⸗ luſt trifft die engliſche Flotte um ſo ſchwerer, als die„Gipſy“ ein ganz modernes Schiff war, das erſt im Jahre 1936 in Dienſt geſtellt wurde und einen Koſtenaufwand von über 300 600 Pfund Sterling erfordert halle. Die Exploſion des Zerſtörers erfolgt im Sicht der eng⸗ liſchen Küſte Unmittelbar nach der Exploſion ging der Zer⸗ ſtörer auf Grund. Von der Beſatzung von 150 Mann wer⸗ den nach engliſchen Meldungen 40 Mann vermißt. 21 wur⸗ den verwundet. Die britiſche Admiralität gibt bekannt, daß die auf eine Mine gelaufene„Gipſy“ der zweite Zerſtörer ſei, der unter⸗ gegangen ſei, und das dreigehnte Schiff, das ein Opfer der Minen geworden ſei. Franzöſiſcher Fiſchdampfer von U-Boot verſenkt San Sebaſtian, 23. November. Am Dienstag verſenkte ein deutſches U⸗Boot im Atlantiſchen Ozean den franzöſiſchen Dampfer„Balyes I]“ welcher eine Fiſchladung im Wert von 100 000 Francs mitführte. Das Schiff wurde durch fünf Schuß verſenkt. nachdem der Kapitän und die 15 köpfige Be⸗ ſatzung in die Rettungsboote übergeſtiegen waren. Das U⸗ Boot begleitete die franzöſiſchen Seeleute bis zu einem ſpa⸗ niſchen Fiſcherboot, welches die Schiffbrüchigen übernahm und in San Sebaſtian an Land ſetzte. Wieder ein engliſcher Fiſchdampfer verſenkt London, 24. November. Der engliſche Fiſchdampfer „Sulby l“(287 Tonnen) wurde an der ſchottiſchen Küſte don einem U-Boot verſenkt. Von der aus 12 Mann beſtehen. den Beſatzung werden fünf, darunter der Kapitän, vermißt Die„Cipih wurde in zwei Teiie geriſſen Ataſterdam, 24 November. Wie die Londoner Morgen⸗ blätter berichten, wurde der Zerſtörer„Gipſy“ anſcheinend ſofort durch die Minenexploſion in zwei Teile geriſſen. Als die erſten Rettungsboote von Land abſtießen, ſei eine zweite Exploſion erfolgt Die Bevölkerung habe am Strande die Vorgänge genau beobachten können.— Der Zerſtörer „Gipſy“, ein ganz modernes Schiff, hatte vier 12⸗Zentimeter⸗ Geſchütze und acht Torpedo⸗Ausſtoßrohre. Er lief 35,5 Kno⸗ ten.. Erfolgreiche Lufſkämpfe Fünf franzöſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen Berlin, 23. November. Im Rahmen der Erkundungs⸗ tätigkeit der deutſchen Luftwaffe kam es am 22. November über Frankreich zu mehreren Luftkämpfen, die für die deut⸗ ſchen Flieger ſehr erfolgreich waren. Jagdverbände, die die Aufklärungsflieger bei der Erfüllung ihrer Aufgaben ſicher⸗ ten, haben ſich mit ihren Meſſerſchmitt„Me 109“-Flugzeu⸗ gen den feindlichen Curtiß⸗ und Morane⸗Flugzeugen immer wieder überlegen gezeigt. So trafen drei deutſche Jäger in der Gegend von Hornbach-Bitſch auf vier Morane, von denen drei abgeſchoſſen wurden, während ſüdlich von Saarbrücken noch ein Morane zum Abſturz kam. Wei⸗ tere Luftkämpfe entwickelten ſich im Nordweſten Frankreichs und ſpäter wieder im Süden von Saar⸗ brücken, wo acht deutſche Jäger mit zehn franzöſiſchen in Kampfberührung kamen. Im ganzen fanden an dieſem Tage an ſechs Skellen der Front Lufkkämpfe ſtakt. Die Franzoſen verloren dabei fünf Flugzeuge. Ein deutſches Jagdflugzeug wird vermißt. Bombenangriff auf Shetland⸗Inſeln zugegeben Nächtlicher Fliegeralarm in Südoſt⸗England— Auch die Pariſer Bevölkerung war alarmiert London, 23. November. Das engliſche Luftfahrtminiſte⸗ rium und das Miniſterium für innere Sicherheit haben Mittwochabend ein gemeinſames Kommunique herausge⸗ geben, in dem es heißt, in einem ſüdöſtlichen Diſtrikt ſei kurz vor 22 Uhr Fliegeralarm gegeben worden. Die Entwarnung folgte eine halbe Stunde später. Kurz vor 22 Uhr eröffnete die Luftabwehr über der Südoſtküſte Flak⸗Feuer. In der Umgegend wurde gleichzeitig Fliegeralarm gegeben. Fünf Minuten vorher hatte man von einer unweit gelegenen Ort⸗ ſchaft aus der Höhe über den Wolken ein nachhaltiges Ma⸗ ſchinengewehrfeuer hören können. Wie man in London wei⸗ ter erfährt, vernahm man von der Themſe⸗Mündung her während einer dreiviertel Stunde Maſchinengewehrfeuer. In der engliſchen Oeffentlichkeit hebt man beſorgt die große Aktivität hervor, die geſtern in der Luft geßerrſcht hat. Wie man offiziell zugibt, haben geſtern nacht ſechs deutſche Flugzeuge die Shetland⸗Inſeln durch Bombenab⸗ würfe angegriffen. Ein britiſches Flugzeug ſei dabei ver⸗ brannt. Auch die Franzoſen hätten am Mittwoch zwei Flug⸗ zeuge verloren. Endlich weiß man in London zu berichten, daß außer in Nordweſtfrankreich auch in Paris Luftalarm gegeben worden ſei. Nach einer Stunde ſei die Entwarnung erfolgt. Der Antergang der„Terukunt Maru“ Japaniſche Aeußerungen— Bericht des Kapitäns Tokio, 23. November. Die geſamte japaniſche Preſſe be⸗ richtet ausführlich über den Untergang des Dampfers„Teru⸗ kuni Maru“ Ausdrücklich wird betont, daß das Ergebnis der Unterſuchung abzuwarten und allen unbegründeten Unter⸗ ſtellungen entgegenzutreten ſei. Nur die engliſch geſchrie⸗ bene„Japan Times“ läßt„neutrale Experten in London“ vermuten, daß es ſich wahrſcheinlich um eine von den Deutſchen gelegte Mine handele. Eine halbamtliche Darſtellung beſchäftigt ſich mit den Haager Vertrag von 1912 über Minenlegung und er⸗ klärt, daß demnach drei Fragen zu klären ſeien: 1. Treib⸗ mine oder verankerte Mine? 2. Wurde das Minenfeld be⸗ kanntgegeben? 3 Von England oder von Deutſchland ge⸗ legt? Jedenfalls ſei es eine ſchwierige Aufgabe, die Ver⸗ antwortlichkeit feſtzuſtellen. Schließlich wird der Haager Ver⸗ trag als für die Gegenwart veraltet bezeichnet. Der inzwiſchen in London eingetroffene Kapitän des an der britiſchen Oftküſte geſunkenen japaniſchen Dampfers „Terukuni Maru“ ſprach ſich Domei gegenüber ſehr lobend über die gute Disziplin der Fahrgäſte und der Beſatzung des Dampfers während der Kataſtrophe aus. Sein Schiff ſei am 19. 11 um 10 Uhr bei den Downs im Aermelkanal eingetroffen und habe ſich entſprechend den Anweiſungen der britiſchen Regierung dort aufgehalten Am 20. 11. um 15 Uhr habe die hritiſche Regierung ihm eine Route angewie⸗ ſen, der das Schiff folgen könne Das Schiff habe ſich nach London in Fahrt geſetzt und während der ganzen Fahrt ſorgfältig Obacht gegeben Unterwegs ſei man dem Wrack des holländiſchen Dampfers„Simon Bolivar“ begeg⸗ net, deſſen zwei Maſten über Waſſer ragten. Um 12.30 Uhr, als die Fahrgäſte gerade beim Eſſen ſaſſen, habe ſich eine ſchreckliche Detonation ereignet. Er habe unverzüglich das Klarmachen der Boote befohlen. Obwohl die Kataſtrophe ſich um die Mittagszeit ereignete und alle Fahrgäſte in den Speiſeſälen Platz genommen hätten, ſei kein Menſchenleben zu beklagen. „Es wäre ein vernichtendes Urteil für die briliſche Flotte“ Tokio, 24 November. Die geſamte japaniſche Preſſe be⸗ ſpricht am Donnerstag den Untergang des japaniſchen 11 000⸗Tonnen⸗Dampfers„Terukuni Maru“ an der engli⸗ ſchen Oſtküſte und fordert von der japaniſchen Regierung ſcharfe Vorſtellungen. Das Blatt„Kokumin Schimbun ſchreibt zu den britiſchen e bei Harwich und an der Südküſte Englands hätten die Deutſchen Minen ausge⸗ legt,„wenn es der deutſchen Flotte wirklich gelungen ſei, Minen an der engliſchen Küſte und vor den Häfen zu legen, ſo wäre ein vernichtendes Urteil für die britiſche Flotte ge⸗ ſprochen“. Wie 925. c Verkehrsminiſterium mitteilte, würde Japan den Schiffsverkehr nach Europa ganz einſtellen müſſen, wenn ſich noch weitere der⸗ artige Zwiſchenfälle, wie der Untergang der„Terukuni Ma⸗ ru“ ereianen ſollten. 8 10 4 0 — 0 e — 1— 8— Richtlinien für die Kriegsführung Huſammenkunft des Führers und Oberſten Befehlshabers mit ſeinen militäriſchen Befehlshabern. Berlin, 23. Nov. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht verſammelte heute wie im Vorjahre die Befehlshaber der Wehrmacht in der neuen Reichskanzlei. Unter anderem gab der Führer unter Auswerkung der Hampferfahrungen im Oſten Kichklinien für die zukünftige Kriegsführung. Der Führer verleiht Schutzwall⸗Ehrenzeichen Berlin, 23. Nov. Wie ſeinerzeit mitgeteilt, hat der Füh⸗ rer für alle Volksgenoſſen, die Verdienſte um Anlage und Errichtung des Weſtwalles haben, ein Schutzwall⸗Ehrenzei⸗ chen geſtiftet, mit deſſen Verleihung begonnen wird. Dieſes Ehrenzeichen empfingen als erſte am heutigen Tage folgende Perſönlichkeiten aus der Hand des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht: Generalinſpek⸗ teur für das deutſche Straßenweſen. Generalmajor Dr. Todt; ferner von der Wehrmacht: Generaloberſt von Witzleben, General der Flieger Kitzinger, der In⸗ ſpekteur der Feſtungen, Generalleutnant Jacob; von Partei und Staat: Reichsarbeitsführer Hie rl und Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley. London leugnet wie immer Der Rundfunk zur Aufklärung des Münchener Akkenkats Berlin, 23. November. Der Londoner Rundfunk hat ſich nach mehr als halbtägiger Anſtrengung zu der amtlichen deutſchen Mitteilung über die Urheber des Münchener At⸗ tentats etwas abgerungen. So berichtete er von den erſten Seiten der deutſchen Blätter ſeien alle wichtigen Kriegs⸗ nachrichten verdrängt worden. Die deutſche Preſſe werde völlig beherrſcht von der Aufklärung des Münchener Atten⸗ tats, die der Londoner Rundfunk, der ganz vom Lügenmini⸗— ſterium abhängig iſt, natürlich nicht zugeben darf und des⸗ halb als„Geſchichte, die die Geſtapo über die Verhaftung des Urhebers des Münchener Attentats erzählt“ bezeichnet. Ganz verſchweigen kann der Londoner Rundfunk die deut⸗ ſche amtliche Erklärung nicht. Er gibt ſie deshalb inhaltlich wieder, wobei er es ſich nicht verkneifen kann, Verda ch⸗ tigungen gegen die deutſche Geheime Staats- polizei zu machen und die alten Märchen der deutſch⸗ feindlichen Agitation in Zuſammenhang mit dem Reichs- tagsbrand aufzuwärmen verſucht. Abſchließend leugnet der Londoner Rundfunk ſcheinhei⸗ lig jegliches Wiſſen um irgendwelche Zuſammenhänge Lon⸗ dons mit dem Attentat, indem er weismachen will, daß der Attentäter weder der Londoner Regierung noch den Agen⸗ ten der Geheimdienſtes bekannt ſei! Er vergißt dabei aber ganz, daß er, der Londoner Rundfunk ſelbſt, es erſt noch vor kurzem für nötig gehalten hat. die Meldung zu ver⸗ breiten, daß Otto Straſſer, der ſeinen ſtändigen Wohnſitz in der Schweiz habe, in Paris eingetroffen ſei. Trotz dieſes doch ſehr eindeutigen Beweiſes, daß man in London ſchon damals ganz genau über die Zuſammenhänge mit dem At⸗ tentat von München Beſcheid wußte, findet es der Lon⸗ doner Rundfunk„phantaſtiſch, daß von Deutſchland die Be⸗ hauptung aufgeſtellt werde, die Urheber und Geldgeber des Attentats ſeien Mitglieder des britiſchen Geheimdienſtes“. Schiffs⸗Gabotageakte organiſiert Neue Verbrechen des britiſchen Geheimdienſtes aufgedeckt Berlin, 24. November. Amtlich wird bekanntgegeben: In der Zeit vom November 1937 bis November 1938 anden auf einer Anzahl von Schiffen Sabotageakte tatt, die zum Teil zur Vernichtung der Schiffe einſchließ⸗ ich ihrer Beſatzungen führten. Betroffen wurden davon deutſche, italieniſche und japaniſche Schiffe. Den Unter⸗ ſuchungsorganen, die von deutſcher Seite aus zur Aufklä⸗ rung der Verbrechen eingeſetzt wurden, fiel es damals auf, daß durch dieſe Sabotageakte kein engliſches Schiff be⸗ troffen wurde. Nunmehr iſt durch die Ausſagen des Captain Ste⸗ venus ſowie durch eigene Unkerſuchungen folgendes erwie⸗ ſen: Haupttäter dieſer Schiffsſabotageakte war der deutſche Emigrank Pötzſch. Auftraggeber war der britiſche Inkel⸗ ligence Service. Pötzſch wurde unker dem Verdacht, dieſe Sabotageakte begangen zu haben, auf Drängen der deut- den Polizei bereits Anfang September 1938 von der Po- tei eines neutralen Landes verhaftet und nach kurzer Zeit durch Eingreifen britiſcher Stellen wieder freigelaſſen. Jurzeit iſt Pötzſch in Dänemark durch Arkeil des Kopen⸗ hagener Stadtgerichts vom 29. Juni 1939 wegen Spionage für England zu einer Freiheitsſtrafe verurteilt. Das erſte Schiff engliſcher Herkunft, bei dem im Auf⸗ trage des Intelligence Service ein vielleicht ähnlicher Akt vorgenommen worden war, iſt die„Athenia“. Italieniſche Abfuhr „Bedeutende Abkommen“ mit England ſind Lüge Rom, 23 November Eine amtliche Verlautbarung wen⸗ det ſich in eindeutiger Weiſe gegen die aus durchſichtigen Gründen immer wieder verbreiteten engliſchen Lügenmel⸗ dungen Ein engliſches Blatt wie„Financial Times“ ſo heißt es in dem offiziellen Dementi kündet bedeutende Abkom⸗ men zwiſchen Italien und England als dicht bevorſtehend an und mit Einzelheiten, die eine Unkenntnis der italieni⸗ ſchen wirtſchaftlichen Lage verraten So wird dort u. a. er⸗ klärt, daß Italien r Austauſch für mechaniſche Apparate über 8 Millionen Tonnen Kohle aus England erhalten würde und daß Italien im Austauſch für indſſche Jute 2 Millionen Doppelzentner Hanf an England liefern würde. Dieſe Einzelheiten genügen bereits. um die Nachrichten des engliſchen Blattes als phankaſtiſch zu bezeichnen. Neſes Dementi ſo betont die amtliche Verlautbarung abſchlſesend. gill ein für allemal. da es wahrlich zu ſchwierig wäre, allen Phontaſtereien der ausländiſchen Blätter nachzugehen und Italien keine Jeit zu verlieren hat. Wie Gott in Frankreich Madrid. 23 November Der Pariſer Vertreter der ſpa⸗ niſchen Zeitung„Da“ berichtet vom Leben der eng bi! chen Soldaten in Frankreich, die ſich in den gleichen Bezirken befänden wie 1914 Die engliſche Intendanturverwaltung in Frankreich kaufe zu bohen Preiſen ſämtliche Eier auf, ſodaß in den Gebieten wo ſich die Engländer befinden, bereits größter Mangel herrſche Die britiſchen Soldaten ſeien gel d zorgt und ausgestattet als die franzöſiſchen Jeder bekomme faſt ſoviel Löhnung wie ein franzö⸗ In diefer Aſcher Ler Neuer britiſcher Piratenſtreich Raub deutſcher Ausfuhrwaren angekündigt. Berlin, 23. Nov. Der britiſche Miniſterpräſident Cham⸗ berlain hat im Unterhaus wieder wie ſo oft„Erklärungen“ abgegeben, die ſich im Rahmen der bekannten britiſchen Heuchelei bewegen. Die Ausführungen Chamberlains ſtan⸗ den unter der peinlichen Feſtſtellung der engliſchen Preſſe der letzten Tage, daß trotz der ſchon bisher weit über das oölkerrechtlich Zuläſſige hinausgehenden britiſchen Handels⸗ kriegsmaßnahmen der Erfolg der engliſchen Blockade kei⸗ neswegs gewährleiſtet ſei. Es ſei vielmehr erforderlich, auch die deutſche Ausfuhr auf neukralen Schiffen vollkommen zu unkerbinden. Für dieſen neuen Piratenakt gegen die neutralen Skaaten glaubt Herr Chamberlain nunmehr eine„Rechtsgrund⸗ lage“ in dem Begriff der„Repreſſalie“ gefunden zu haben. Er ſcheut ſich hierbei nicht, noch einmal mit dreiſter Stirn alten Lügen neue hinzuzufügen. Diesmal behauptet Herr Chamberlain einfach, der Untergang des holländi⸗ ſchen Paſſagierdampfers„Simon Bolivar“ im Kanal ſei durch geheime, entgegen den Beſtimmungen des Haager Abkommens gelegte deutſche Minen verurſacht, ſpricht phariſäerhaft von der Verletzung der Menſchlichkeitsgeſetze, um dann jedoch die Katze aus dem Sack zu laſſen und zu verkünden, daß die britiſche Regierung nicht gewillt ſei, dieſe Art der Kriegführung ohne Repreſſalien hinzuneh⸗ men. Der engliſche Premierminiſter macht ſich gar nicht erſt die Mühe, auch nur mit einem Wort den Beweis für ſeine Anſchuldigungen anzutreten. Wichtig iſt für ihn ja auch lediglich die Konſequenz, die er aus der angeblich deutſchen Völkerrechtsverletzung zu ziehen wünſcht. Ohne weitere Umſchweife erklärt er, daß demnächſt ein königlicher Erlaß verkündek werde, der die Kaperung der Ausfuhr deutſcher Herkunft auf hoher See anordnen werde. Das iſt Englands Methode: einen Krieg enkfeſſeln und ſich über den Krieg enkrüſten Die neutralen Länder erkennen in immer ſtkärkerem Maßze die engliſche Kriegspolitik. Wir hoffen nur, daß Herr Chamberlain, dem das Urteil der Neutralen offenbar völlig gleichgülkig iſt, ſich darüber im klasen iſt. daß das naktionalſozialiſtiſche Deutſchland, wie es das bereits in den letzten Monaten bewieſen hat, gewillt und in der Lage iſt, keine brikiſchen Provokationen ohne Gegenſchlag hinzunehmen. * Frankreich im engliſchen Schlepptau. Brüſſel, 23. Nov Wie Havas meldet, hat die franzö⸗ ſiſche Regierung beſchloſſen. die gleichen„Repreſ⸗ ſalien“ gegen den deutſchen Ausfuhrhandel durchzufüh⸗ ren wie England. Auch die„Begründung“ dieſes Beſchluſ⸗ ſes folgt dem engliſchen Beiſpiel. Beſtürzung in Belgien Der Hafenumſchlag ködlich bedroht Brüſſel, 23. November. Die wachſende Beſtürzung, die der oberſte„Schirmherr“ des britiſchen Piratenweſens durch ſeine Unterhauserklärung in ganz Belgien ausgelöſt hat, geht am klarſten aus folgender Meldung hervor, die die halb⸗ amtliche Belga-Agentur als Extrablatt veröffentlicht: „Die Unterhausankündigung Chamberlains, daß Eng⸗ land entſchloſſen ſei, die Exporte deutſchen Urſprungs oder Eigentums auf hoher See zu beſchlagnahmen, hat eine leb⸗ hafte Beſtürzung in belgiſchen Wirtſchaftskreiſen hervorge⸗ rufen Beſonders in Antwerpen weiſen die Schiffahrtskreiſe darauf hin, daß der belgiſche Tranſitverkehr über den Rhein ein Drittel der geſamten Tätigkeit des Hafens darſtelle. Die Antwerpener Schiffahrtsvereinigung hat der belgiſchen Re⸗ gierung ſofort Mitteilung von den ernſten Befürchtungen gemacht. Sie hat die Regierung gebeten, die Aufmerkſamkeit der britiſchen Behörden auf die außerordentlich ernſten Er: ſchütterungen hinzuweiſen, die ſich vom Standpunkt des bel⸗ giſchen Ausfuhrhandels geſehen, aus den neuen Hinderniſſen für die neutrale Schiffahrt ergeben werden.“ Größte Befürchtungen auch in Skandinavien Stockholm, 23 November.„Aftonbladet“ meldet, daß der von engliſcher Seite angekündigte verſchärfte Handelskrieg im höchſten Grade die Schiffahrt der neutralen Länder er⸗ ſchweren und verteuern werde. Für Schweden rechnet das Blatt dann, daß die Exportfrachten verdoppelt werden dürf⸗ ten Das norwegiſche„Dagbladet“ meint. daß dieſe Aus⸗ dehnung der Blockade am ſchwerſten die Neutra ⸗ len treffe. Jedes Ein⸗ und Ausfuhrgeſchäft werde durch England ſtillgelegt Auch ſei es ſehr ſchwer feſtzuſtelten, was deutſche oder neutrale Ware ſei, da in faſt allen neutrolen Ländern deutſche Waren induſtriell weiterverarbeitet wür⸗ den Die„Handels- und Schiffahrtszeitung“ unterſtreicht, daß die Neutralen dieſe völkerrechtswidrige Blockade nicht ſtillſchweigend hinnehmen dürften, denn eine ſolche ſtillſchweigende Anerkennung der Uebergriffe könne ſie mit Recht zu Mitſchuldigen machen. Den Osloſtaaten er⸗ wachſe hier die Aufgabe, das Völkerrecht zur Geltung zu bringen Immer weniger Schiffe nach England Holländiſche Schiffahrt eingeſtellt Amſterdam 23. November. Wie der„Nieuve KRofter⸗ damſche Courant“ meldel, wurde die holländiſche Schiffahrt nach England auf den dringenden Rat der holländiſchen Re⸗ gierung wegen der durch Freihminen drohenden gefahr ein⸗ geſtellt. Der Dampfer Bakavia“ der Rofferdari mittwoch morgen verlaſſen hafte. machte bei Maasluis kehrt. Am Nachmittag fand im Haag eine Beſprechung zwiſchen Ver⸗ tretern der Regierung und den holländiſchen Reedern ſtalt. um die Frage anskß brich zu beſnrechen Fahrtverweigerung neutraler Reeder Nach einem United⸗Preß⸗Bericht weigern ſich jetzt die Eigentümer neutraler Schiffe aus Furcht vor Minen, ihre Schiffe mit Frachten in der Kriegszone fahren zu laſſen. Viele Reeder ſträubten ſich ſogar. ihre Schiffe überhaupt für europäiſche Häfen chartern zu laſſen, und für andere Routen würden ſehr hohe Tarife berechnet. „Berletzung der Rechte neutraler Länder“. Newyork, 23 Nor Der Profeſſor der Rechte an der Univerſität Princetown Dr Edward Corwin Mac Cormick. eine anerkannte Autorität in internationalen Rechtsfragen. erklärte daß der britiſche Plan. den deutſchen Export zu de chlagnahmen die Rechte der neutraten Länder verletze. Die Exportblockade ſei ganz offenſichtlich eine Verletzung der Rechte neutralen Länder ſo führte er aus ſoweit dieſer Export ſich auf neutrale Staaten richte von neutralen Staaten gekauft ſei und auf neutralen Schiffen verladen werde Indiens Freiheitskampf Non-Kooperation mit England einſtimmig beſchloſſen Delhi, 23. November. Der in Allahabad kagende In⸗ diſche Nationalkongreß hat am Donnerstag einſtimmig be⸗ ſchloſſen, in ganz Indien die Non⸗Kooperakion mit den bri⸗ kiſchen Behörden, alſo mit Großbritannien, durchzuführen, falls es England auch weiterhin ablehnt, dem indiſchen Volk die geforderte Freiheit, die Neuverfaſſung und eine eigene Regierung zu gewähren. Gandhi wird nunmehr dieſen ein⸗ mükigen Beſchluß der indiſchen Volksvertretung dem briti⸗ ſchen Vizekönig vorlegen. Wie weitere Meldungen beſagen, nimmt der Aufſtand im Nordweſten Indiens immer größeren Umfang an. Den aufſtändiſchen Waziri haben ſich nunmehr auch die Stämme der Mahmande angeſchloſſen, um gemeinſam gegen das britiſche Militär vorzugehen. Meutereien in indiſchen Häfen Bombay, 23. Nov. Die außerordentlich erfolgreiche Tä⸗ ligkeit der deutſchen U-Boote hat ſich im Handelsverkehr Indiens mit Großbritannien bereits ſtark bemerkbar ge⸗ macht. Man befürchtet daß insbeſondere die indiſche Ex⸗ bortinduſtrie hierdurch in Mitleidenſchaft gezogen wird. Die engliſchen Greuelmeldungen über angebliche brutale Schiffsverſenkungen durch deutſche U-Boote haben verur⸗ acht, daß ſich in den letzten Tagen mehrere Schiffsbeſatzun⸗ gen in indiſchen Häfen geweigert hätten, auszufahren, und Auch das Angebot einer erhöhten Heuer konnte ſie nicht be⸗ wegen, ihre Weigerung zurückzunehmen. Echt engliſche Anregung Deutſche Kriegsgefangene als„Abſchreckungsmiktel“ London, 24. November. Im engliſchen Unterhaus wurde Chamberlain von einem Abgeordneten mit charakteriſtiſcher engliſcher Kaltſchnäuzigkeit offiziell gefragt ob die Regierung nicht die Frage prüfen wollte, deutſche Kriegsgefan⸗ gene auf britiſchen Schiffen zu verteilen als Abſchreck⸗ mittel 9 egen deutſche Angriffe. Chamberlain konnte mit Rückſicht auf den öffentlichen Charakter der Sit⸗ zung nichts anderes, als in ſeiner Verlegenheit einen ableh⸗ nenden Beſcheid zu geben. Englands Kriegekoſten Mindeſtens ſechs Millionen Pfund käglich. London, 23. Nov. Schatzkanzler Sir John Simon hielt eine bemerkenswerte Rundfunkanſprache, in deren Verlauf er der Oeffentlichkeit die„Bedeutung“ der Beſchlüſſe er⸗ klärte, die er am Tage vorher im Unterhaus über die Schaf⸗ fung neuer Spargutſcheine und Verteidigungsbons ange⸗ kündigt hatte Dieſer Krieg, ſo erklärte der engliſche Schatz⸗ kanzler Simon, ſei der koſtſpieligſte Krieg, den es jemals gegeben habe. Er habe England bisher ſchon min⸗ deſtens ſechs Millionen Pfund kläglich gekoſtet. Engliſche Giftgas mduſtrie in Paläſtina —+ Jerufalem, 23 Nov. Die chemiſchen Induſtrien von Pa⸗ läſtina ſind im Dienſte der Rüſtungsinduſtrie der Weſt⸗ mächet ſtark ausgebaut und erweitert worden. Vor allem gilt dies von den Pottaſche⸗Fabriken am Roten Meer. wo auch Chlor, Soda Aetzſtoffe Salze Magneſia uſw. herge⸗ ſtellt werden. Dieſe Fabriken ſind auch auf die Herſtellung der für die Munitionsinduſtrie wichtigen Eſſigſäure alls Abfallprodukten eingeſtellt worden Es heißt, daß in den dortigen Werken auch ſenes Gift⸗ gas hergeſtellt werde, das den Polen durch England zur Berfügung geſtelll wurde. Bezeichnend iſt, daß derarkige Teufelsfabriken vornehmlich dork eingerichtet werden, wo man eingeborene Arbeiter einſehen kann, die den Gefahren der Fabrikation gewiſſenlos ausgeſetzt werden. Kurzmeldungen Berlin. Der Stabschef der SA, Viktor Lutze, begibt ſich am Freitag in das Protektorat Böhmen und Mähren, wo in den Städten Iglau, Brünn, Olmütz und Mähriſch⸗Oſtrau die Vereidigung der dortigen SA⸗Einheiten in feierlicher Form ſtattfindet. Dampfer mit Hausgerät von Baltendeutſchen Berlin, 23. November Im Verlauf der Umſiedlung der Baltendeutſchen hat der Dampfer„Iſar“ die Reiſe von Riga nach Danzig angetreten Im Gegenſatz zu reinen Fahrgaſt⸗ ſchiffen bringt er vorwiegend Hausgerät und ſonſtiges Eigentum der Baltendeutſchen in die neue Heimat. Er hat 11 500 ebm Umzugsgut geladen. Empfindliche Strafen wegen Preisſteigerungen Berlin, 24. November. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat im Anſchluß an die vor kurzem bekannt⸗ gegebenen Beſtrafungen wegen erheblicher Preisſteigerungen bei Räucheraalen, geräucherten Sprotten und friſchen Fi⸗ ſchen nachdrücklich weitere Ordnungsſtrafen verhängt. Die Fiſchverwertungs⸗Genoſſenſchaft Gmoß in Saßnitz wurde mit 20 000 Mark drei Räuchereien in Schleswig⸗Holſtein mit 22 000 Mark, eine weitere Räucherei in Nordweſtdeutſch⸗ kand mit 120 000 Mark und eine Fiſchgroßhandlung an der Nordſee⸗Küſte mit 10 000 Mark beſtraft Alle an der Fiſchverwertung und am Fiſchabſatz beteilig⸗ ten Kreiſe werden erneut angehalten, die ergangenen Preis⸗ beſtimmungen genau zu beachten Danzig. In drei Ortſchaften des Landkreiſes Thorn wurden erſtmalig insgeſamt 350 Wolhyniendeutſche aus dem ehemaligen öſtlichen Polen angeſiedelt. Zopenhagen Berlingske Tidende“ weiſt in einem Leit⸗ artikel auf die Enttäuſchung amerikaniſcher Kreiſe hin, die ſich von der Aufhebung des Neutralitätsgeſetzes verſtärkten Abſatz an die Alliierten verſprochen haben. Amſterdam. Der Korreſpondent der„Times“ in Ankara zeichnet ein recht düſteres Bild von engliſch⸗türkiſchen Han⸗ delsbeziehungen. das im kraſſen Gegenſaß ſteht zu den op⸗ timiſtiſchen Perſpektiven die man im Unterhaus darüber verbreitet.. Rom. Aus Kairo einlaufende Meldungen beſagen, daß die Streikdewegung in der Jute⸗Induſtrie von Kalkutta ſich ſtändig vergrößert Bisher iſt es den Briten nicht ge⸗ kungen, die Organisatoren der diesmal beſonders feſten und ausgedehnten Streikbewegung zu ermitteln. 5 Sieben Dörfer durch Erdbeben zerſtört. AIſtanbul. 23 Nor In Oſtanatolien bei Erſingen zer⸗ ſtörten ſchwere Erdſtöße ſieben Dörfer völlig. Die Verluſte an Menſchen ſind noch nicht feſtgeſtellt ſedoch ſind ſie er⸗ heblich Die türkiſche Regierung hat ſofort eine Hilfsaktion eingeleitet. 5 e * 9 i⸗ k⸗ n t⸗ h. ö England und ſeine Schergen [ Die Aufdeckung der Hintergründe des Münche ner Attentals hat, wie von vornherein zu erwarter war, in der ganzen Welt das größte Aufſehen erregt. Ins, beſondere, weil der Verdacht, der von deutſcher Seite ſofor! nach der Tat geäußert worden iſt, ſich jetzt beſtätigt hat der engliſche„Seeret Service“(Geheimdienſt), eine Unterabteilung des engliſchen„Intelligence Service“(Be— eichnung des engliſchen Spionagedienſtes), iſt der Ur he⸗ er des verdammungswürdigen Anſchlages, der Deutſch⸗ land um ſeinen Führer bringen ſollte. Ein gütiges Geſchick hat verhindert, daß es ſoweit gekommen iſt. Und die Prä⸗ ziſionsarbeit der deutſchen Polizei hat es verſtanden, in er⸗ ſtaunlich kurzer Zeit die Fäden bloßzulegen und die Draht⸗ zieher zu entlarven. Jetzt wiſſen nicht nur wir in Deutſch⸗ and, jetzt weiß auch die übrige Welt, welche Mittel die Engländer benützen, um zu dem Ziele zu gelangen, das Chamberlain vor einigen Wochen dahin formulierte, er hoffe es noch zu erleben, daß Hitler vernichtet werde. Als das Münchener Attentat geſchehen war, beeilten ſich eine Urheber, mit heuchleriſchem Bedauern zu verſichern, daß England den politiſchen Mord verabſcheue. Ja, engli⸗ ſche Zeitungen beſaßen ſogar die Frechheit, zu behaupten, der Anſchlag ſei ein Werk der— deutſchen Geheimen Staatspolizei die dadurch irgendwelche mißliebige Leute habe beſeitigen wollen. Mit dieſen ebenſo törichten wie dreiſten Verdächtigungen iſt nun aufgeräumt worden, ſehr gründlich aufgeräumt worden ſogar. Die deutſchen Sicher⸗ heitsorgane haben nicht nur den Täter gefaßt, ſondern ha⸗ ben auch in einer zweifellos unendlich mühevollen Klein⸗ arbeit bereits die Beweiſe zuſammengetragen, unter deren Wucht dem Täter keine andere Wahl mehr blieb, als zu geſtehen Das deutſche Volk bewundert dieſe Arbeit ſeiner Polizei und dankt ihr dafür. Es bewundert auch nicht min⸗ der das hervorragende Geſchick, mit der ſie die Leiter des engliſchen Geheimdienſtes für Weſteuropa ſchnappte, nach⸗ dem dieſe der Meinung waren, es exiſtiere in Deutſchland irgend eine geheime Oppoſition, die mit dem engliſchen Ge⸗ heimdienſt Verbindungen geſucht und aufgenommen habe. Es iſt immer wieder dieſelbe Geſchichte: das feindliche Aus⸗ land. will nicht glauben, daß das deutſche Volk in geſchloſ⸗ ſener Front hinter ſeinem Führer ſteht; immer wieder neh⸗ men ſie da draußen an, es gäbe in Deutſchland eine Schicht bon Menſchen die dio Geſchäfte des feindlichen Auslandes beſorate. Es iſt für die Skrupelloſigkeit des Secret Service ſehr bezeichnend, daß er nicht davor zurückſchreckte, von Hol⸗ land aus zu arbeiten. Wenn es der engliſchen Politik in den Kram paßt, ſcheut ſie eben bekanntlich vor keinerlei Mittel zurück. Gerade der britiſche Geheimdienſt hat in der ganzen Welt zur höheren Ehre Englands gewühlt und ge⸗ mordet, ohne darnach zu fragen, ob dieſe Kampfmittel po⸗ ltiſch oder moraliſch erlaubt ſind. Was die Engländer aber niemals daran gehindert hat, ſich als die einzig wahren Träger der Humanität zu bezeichnen und das Verdienſt für ſich in Anſpruch zu nehmen, Kultur und Chriſtentum auf der Welt zu verbreiten Daß ſich die Engländer für das Münchener Verbrechen unen Mann wie Otto Straſſer gedungen haben, iſt ebenfalls bezeichnend genug. Der Scherge iſt ſeiner Auf⸗ ſraggeber würdig. Er iſt ein Hoch⸗ und Landesverräter ſchlimmſter Sorte, von dem es nicht verwunderlich iſt, daß er ſich für Geld in den Dienſt Englands geſtellt hat. Im übrigen aber iſt auch dieſe Affäre wieder ein Beweis da⸗ für, daß England dem Kriege, den es entfeſſelt hat, ſich we⸗ der militäriſch noch wirtſchaftlich noch politiſch gewachſen fühlt und daß es deshalb zur Waffe des Meuchelmordes zreift, um Deutſchland den Schlag zu verſetzen, den es uns im ehrlichen Kampfe nicht zu verſetzen vermag. Auch darin werden ſich indes die Herren in London aber cäuſchen Sie mögen mit dieſen Methoden in unziviliſierten Ländern Eindruck gemacht und Erfolge erzielt haben. In Deutſchland iſt mit dieſen Methoden nichts anzufangen. Wir haben ſie durchſchaut, und wir werden uns dagegen zu wehren wiſſen Wieder ſagen wir Nun erſt recht in Treue zum Führer! Wir fürchten England nicht und fürchten auch nicht ſeine bezahlten Schergen. Die Welt da draußen mag die engliſche Scheinheiligkeit und Heu⸗ chelei jetzt erkennen— dann hat das verabſcheuungswerte Verbrechen von München doch auch eine gute Wirkung! Wir ſelbſt haben auf dieſem Gebiet nichts mehr hinzu⸗ zulernen, denn wir haben die Zuſammenhänge auch ſchon vor der Schandtat von München durchſchaut Aber es hat in der übrigen Welt noch viele Leute gegeben. die die Dinge noch nicht ſo sahen, wie ſie tatſächlich liegen. Wir hoffen, daß die Festgtellungen über die Hinteraründe des Attentats auch dieſen Leuten die Augen öffnen. Jedenfalls ind in den Augen aller ichen anſtändigen Politiker die enali⸗ Mord ind Totſchlaasmethoden erkann Die von Ditlmarshoven Roman von Gert Rothbera. 4. Fortſetzung Sie war auf ihrem Zimmer, weinte, ſchrie, toble, warf alles durcheinander. Noch war es ihr nicht möglich ge⸗ weſen, einen klaren Entſchluß zu faſſen. Aber hier blieb ſie nicht. In das alte Eulenneſt von Dittern zog ſie nicht mit; ſoviel ſtand bei ihr feſt. Das Leben ſollte für ſie trotz alledem noch ſchön und glänzend werden. Sie mußte ſich von Mutter und Schweſter löſen, von allem! Das war vorerſt das Wichtigſte. Und dann würden auch alle wiſ⸗ ſen, daß ſie mit dem, was geſchehen war, nichts zu tun haben wollte. 5 „Margot hat ſich davongemacht. Die hat ſich von ihrer Familie losgeſagt“, würden ſie ringsum reden. Das ſchöne Mädchen dachte, daß es vielleicht am beſten ſei, die Be⸗ erdigung erſt gar nicht abzuwarten. Sie konnte um dieſe 3 bereits weit fort ſein. Es würde ſich ſchon etwas für e finden. a f 8 8 Margot packte ihre Sachen. In fieberhafter Eile warf ſte alles in die beiden Handkoffer. Viel beſaß ſie ja nicht mehr. Es war in den letzten Jahren alles aufgetragen worden Ein paar gute Kleider waren noch darunter und auch ein Mantel, der ganz paſſabel war. Zwei Paar Schuhe mochten auch gehen. Und dann waren ſo allerlei Kleinigkeiten, die ſic natürlich mitnehmen mußte. And e⸗ war gut, daß ſie ſich vom Onkel Bruno an ihrem letzten Geburtstag Geld gewünſcht hatte Das beſaß ſie noch und hatte ſomit Reiſegeld und für einige Tage zu leben. Hun⸗ dert Mark! Weit würde es nicht reichen; aber ſie würde ja ſchon bald genug wiſſen, was aus ihr wurde. Nur noch Ichnell ein paar Zeilen an Mama. „Liebſte Mama! a Ich kann all das Bittere, Beſchämende nicht mehr ertragen. Ich gehe. Wenn es mir gut geht, ſchreibe ich ir Deine Margot.“ — Badiſche Chronik Heidelberg.(Beem Krautſchneiden lebens⸗ gefährlich verletzt.) Ins hieſige Krankenhaus wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen eine junge Frau aus Plankſtadt eingeliefert. Sie kam beim Krautſchneiden der Maſchine zu nahe, ſodaß ſich das ſcharfe rotierende Meſſer in den Oberſchenkel bohrte. 2 Sennfeld.(Lebensrettung.) Das Söhnchen des Waldhüters Lademann, das beim Spielen in die Seckach fiel, konnte durch den beherzten Arbeiter Hermann Sauer vor dem naſſen Tode gerettet werden. 5 Bad Nappengu.(Tödlicher Sturz eines Kin⸗ des.) In Bockſchaft ſtürzte das dreijährige Söhnchen der Eheleute Schechter vom Speicherladen auf eine Steintreppe. Es zog ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen zu, daß es noch am gleichen Abend ſtarb. 5 i Tauberbiſchofsheim.(Zum Bezirksſchulrater⸗ nannt.) Schulrat Eduard Henrich wurde zum Bezirksſchul⸗ rat beim Kreisſchulamt Tauberbiſchofsheim ernannt. Eppingen.(Die Egge im Dunkeln.) In Kürn⸗ bach ſtürzte ein 13jähriges Mädchen in der Dunkelheit über eine Egge und zog ſich erhebliche Verletzungen zu. Durch die⸗ en Anfall zeigt ſich, wie dringend notwendig es iſt, die Stra⸗ ßen von Gegenſtänden freizuhalten. ) We irten.(Zwei Kin der von Laſtwagen erfaßt.) Ueberqueren der Straße wurde der drei⸗ jährige Sohn Heinz Karl der Familie Sauerbrunn von einem Laſtkraftwe wurde ein 17jähri erfaßt, zur Seite fälle geſchahen bei erfaßt und tödlich verletzt. Außerdem Mädchen von dem gleichen Kraftwagen eudert und ſchwer verletzt. Beide Un⸗ Einbruch der Dunkelheit. () Baden⸗Baden.(Kulturarbeit eines Grenz⸗ landtheaters.) Die Städtiſchen Schauspiele haben ihren Spielbetrieb über die ganzen Wochen der Spannung bis auf den heutigen Tag mit ſtarkem Erfolg aufrechterhalten, ja, die Intendanz haf alles darangeſetzt, um auch die Erſtaufführun⸗ gen und Neueinſtudierungen im gewohnten Rahmen durchzu⸗ führen, was umſo höher zu werten iſt, als auch das En⸗ ſemble beinahe kagtäglich draußen an der Front der Truppe mit Gaſtſpielen abwechſlungsreiche Stunden beſchert. In der Spielplangeſtaltung ſpiegelt ſich die kulturelle Leiſtung des Grenzlandes Baden und insbeſondere die kulturelle Lebens⸗ kraft der Bäderſtadt im Oostal wider, deren Badeleben trotz der Kriegszeit keine Unterbrechung erleidet. OKendern.(Todesſturz eines Pferdes.) Auf der Straße nach Badenweiler kam ein von einer Weinliefe⸗ rung heimkehrendes Geſpann in der Dunkelheit beim Aus⸗ weichen der Böſchung zu nahe und ſtürzte die Halde hinab, wobei eines der Pferde den Tod fand. 2 Waldshut.(Tödlich verunglückt.) Der 20jäh⸗ rige Joſeph Trucka wurde in Berau durch eine Lore an⸗ gefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf im Kran⸗ kenhaus geſtorben iſt. Kappel.(Tod durch Exploſion.) Bei einer Exploſion durch Zerkleinern des Haufwerks verunglückte der Bergmann Sebaſtian Stülblin aus Oberried tödlich. Er hinterläßt Frau und zwei kleine Kinder. Denzlingen.(Ueber einen Verunglückten hinweg gefahren.) Der 64jährige Säger Hermann Egle wurde durch ein Motorrad angefahren und fiel zu Boden. Ein Laſtkraftwagen, der im gleichen Augenblick vorbeifuhr und deſſen Führer von dem Vorfall nichts gemerkt hatte, fuhr über den am Boden liegenden Mann hinweg. Egle war ſofort tot. Villingen.(Vermißte tot aufgefunden.) Die ſeit 2. November vermißte Ehefrau Maria Dörr, zuletzt wohnhaft in Villingen, wurde nunmehr in einem Bach auf Gemarkung Oberſimonswald als Leiche aufgefunden. Sie war offenbar in geiſtiger Umnachtung umhergeirrt. Die Verſtor⸗ bene ſtammt aus Neuſtadt i. Schw. und war 52 Jahre alt Kenzingen.(Verkehrsunfall.) Auf der Weis, weiler Straße wurde ein mit mehreren Perſonen beſetzter Laſt⸗ kraftwagen beim Ueberholen eines Langholzfuhrwerks vor einem Baum geſtreift. Es gab drei Verletzte, die in da⸗ Städtiſche Krankenhaus gebracht wurden. () Konſtanz.(Ein gefährlicher Burſche.) Ein kürzlich aus Pforzheim gekommener 19 jähriger Burſche er⸗ ſchien in einem Hauſe in der Hütlinſtraße, um angeblich ein Zimmer zu mieten. Dabei bat er die Hausfrau, einen grö⸗ ßeren Geldſchein zu wechſeln. Als die Frau mit dem Wechſel⸗ geld erſchien, verſetzte ihr der Burſche plötzlich einen Stoß vor die Bruſt, entriß ihr das Geld und ergriff die Flucht. Der Burſche konnte aber bald darauf feſtgenommen werden, da er ſich in einem Reſtaurant durch größere Geldausgaben ver⸗ dächtig machte. Als es dunkelte, verließ Margot von Dittmarshoven das alte Gutshaus, verließ Mutter und Schweſter, weil ſie mit ihnen zuſammen nicht in Armut und Schande ziehen wollte. 8 Frau von Dittmarshoven hatte die Zeilen gefunden, die Margot hinterlaſſen. Aber es traf ſie kaum noch. So, wie es den Todwunden nicht mehr ſchmerzt, wenn man an ſeine Wunden rührt. Chriſta aber ſagte:„Mütterchen, ich bleibe immer, immer bei dir! And du wirſt ſehen, Mütterchen, es wird ſehr gut gehen. Ich werde arbeiten. Irgend etwas wird ſich ſchon finden. Und Heinrich will mit uns gehen. Er hat mir verſprochen, aus dem verwahrloſten Garten von Dittern ein kleines Paradies zu machen.“ „Heinrich? Kind, ich kann ihn doch nicht mehr be⸗ zahlen! Wie kannſt du denn ſolche Sachen mit der alten, treuen Seele ausmachen!“ „Er will nichts Er hätte Erſparniſſe, und wenn er ſein bißchen Eſſen habe, reiche es für ihn, ſpricht er. Er weinte bitterlich, weil er fort ſollte.“ „Dann mag er bleiben Es iſt ja alle⸗ gleich“ ſagte Frau von Dittmarshoven müde und nahm einen Brief in Empfang, der eben für ſie abgegeben worden war. Er war von ihrem Bruder Bruno und lautete: Liebe Maria! Du wirſt begreifen, daß wir nicht zu der Beerdigung kommen können. Meine Frau iſt außer ſich über das, was uns aus Dittmarshoven kommt Ich wünſche Dir alles Gute, aber es iſt wohl beſſer, wenn in Zukunft jedes für ſich bleibt. Dein Bruder Bruno. Still legte Frau von Dittmarshoven dieſen Brief beiſeite Sie ſtand dann mit ihrer Tochter Chriſta allein an der Gruft als man den Sarg hinunter ſenkte Nur die Dienerſchaft war mitgekommen. Bis auf Heinrich und Löffler mochten ſie alle von der Schuld des Toten über⸗ zeugt ſein. Wer kennt die Tote? Am 17. November 1939 wurde in Niefern, Kreis Pforzheim, aus einem Werkkanal eine weibliche Leiche gelän⸗ det, die nur kurze Zeit im Waſſer lag. Beſchreibung: 65—70 Jahre alt, 1,48 Meter groß, ſchwächlich, graugemiſchtes, wei ßes, dünnes Haar, Haarſchopf, niedere Stirne, kleine Naſe, zahnlos, trug vermutlich künſtliches Gebiß, Grübchen im Kinn, kleine Hände und Füße. Bekleidung: Schwarze, ge⸗ häkelte Samtmütze mit zwef ineinanderverſchlungenen Ringen, der eine ſchwarz der andere weiß, blaues Kleid mit weißen punktierten quadrakähnlichen Strichen, ſchwarze Schürze mi weißen Punkten, grauer und grüner Unterrock, weiße Trikot⸗ hoſe und weißes Trikothemd, ein Paar ſchwarze geſtrickte Wollſtrümpfe und ein Paar graue dünne Strümpfe, als Strumpfbänder eine Hanfſchnur, ſchwarze faſt neue Halb⸗ ſchuhe und ein ſchwarz⸗weiß kariertes Halstuch. Wer ſachdien⸗ liche Angaben über die Perſönlichkeit der Toten machen kann, wird gebeten, dies bei der nächſten Polizei⸗ bezw. Gen⸗ darmeriedienſtſtelle zu melden. Aus den Nachbargauen Bürſtadt.(Jugendlicher Miſſetäter.) Der erß 18 Jahre alte Arbeiter M. von hier verſuchte im Schutze der Dunkelheit ein ihm bekanntes Mädchen gleichen Alters zu vergewaltigen, das aber erfolgreichen Widerſtand leiſtete. Der N wurde noch am gleichen Abend der Polizei über geben. Gießen.(Todesopfer der Motorradraſerei.) In der Nähe des Kreisortes Lumda rannte auf der Landſtra ße Grünberg—Gießen ein Motorrad mit Beiwagen beim un vorſchriftsmäßigen Ueberholen eines Fuhrwerks in vollen Fahrt gegen einen Baum. Bei dem ſtarken Anprall wurde der Beifahrer auf der Stelle getötet. Der Kraftfahrer ſelbf erlitt nur leichte Verletzungen. 5 Speyer.(Kind totgefahren.) Das zweiſährig⸗ Kind Heinz Karl Sauerbrunn überquerte bei einbrechender Dunkelheit die Straße in Weingarten. Ein gerade vorüber 9 Laſtwagen überfuhr den Kleinen. Das Kind wa⸗ ofort tot Schifferſtadt.(Der Fuchs geht um) In der Schif ferſtadter Straße war große Aufregung, denn Reineke hatt⸗ ſich hierher verirrt. Durch die allgemeine Treibjagd di⸗ einſetzte, wurde dem Fuchs der Ausweg verſperrt. Eir 1 war auch zur Hand, der ihm das Lebenslicht aus lies. Schifferſtadt.(Jagd auf Biſamratte.) Eine Bi⸗ ſamratte hat ſich am Ufer des„Mußbächel“ verirrt. Sie wurde von dem Einwohner Heinrich Steiner durch einen Schuß erlegt. Pirmaſens.(Feiger Autofahrer) Auf der Straße Pirmaſens—Fehrbach wurde ein junger Mann durch einen Laſtkraftwagen angefahren und ſchwer verletzt Der Fahrer ſoll nach dem Unfall das Licht ſeines Wagene⸗ ausgedreht und die Flucht ergriffen haben. Neunkirchen. Auf der Grube verunglückt.) Dei Lehrhauer Paul Hechle aus Neuweiler war auf Grube Hirſchbach in der Nähe des Rutſchenausganges beſchäftigt, als er durch ein abrutſchendes Preßluftrohr getroffen und n der Beckengegend ſchwer verletzt wurde. 5 — Conweiler, Kr. Calw.(Von Radfahrer ange⸗ a hren.) Zwiſchen Schwann und Conweiler wurde die 47 Jahre alte Frau Anna Krüger, als ſie kurz nach 5 Uhr auf ſem Wege zur Arbeitsſtätte war, von einem Radfahrer ange⸗ ahren. Frau Krüger erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Sie iegt im Krankenhaus ſchwer darnieder. A Vier Goldene Hochzeiten in einem Saal. Eine ſeltene Feier wurde in Velbert begangen. Vier Goldene Hochzeits . feierten ihre Ehejubiläen gemeinſchaftlich in einem Saal. i Verſchwundene Kuh ka. mit Kalb wieder. Eine drol⸗ lige Geſchichte trug ſich in dieſen Tagen im Salzaittergebiet zu. Einem Bauern war eine Kuh von der Weide gelaufen. Eine ganze Woche lang blieb das Tier trotz eifrigen Suchens verſchwunden. Da meldete ſich der Bürgermeiſter aus Oh⸗ lendorf, der die Kuh in einem Wäldchen gefehen hatte. Sie konnte dem Beſitzer wieder zugeleitet werden, allerdings nicht allein, denn die Kuh die hochtragend geweſen war, hat⸗ te in der Freiheit einem Kälbchen das Leben gegeben. Im Zuge des 70 An„Deutſche Poſt Oſten“. „Deutſchen Poſtverkehr Aufbaues der es allgemeinen ts hat der 101 ine grun de Veror 10 heraus gegeben. Es i abſichtigt, für das Gebiet des General⸗ gouvernements beſondere Poſtwertzeichen herauszugeben: bis dahin gelten die deutſchen Poſtwertzeichen. 4. Berliner Kammerorcheſter begeiſtert Preßburg. Das Berliner Kammerorcheſter unter Leitung von General muſik⸗ direktor Hans von Benda gab auf ſeiner Rückreiſe von einer Balkan⸗Tournee auch in Preßburg einen Konzertabend, der ſich zu einem großen Erfolg für das Orcheſter und ſeinen Di⸗ ridenten ſtaltete. Die Dienerſchaft verließ einige Tage nach der Be⸗ erdigung das Gut. Ihren Lohn bekamen die Leute voll ausbezahlt Der alte Inſpektor blieb noch, da er den Ver⸗ kauf des Gutes regelte. Für die beiden Frauen ergab ſich eine winzige Nente, die aus monatlich ſechzig Mark be⸗ ſtand. Und dann blieb ihnen noch das zerfallene Vor⸗ werk Dittern, das ihnen niemand ſtreitig machte. Der neue Beſitzer von Dittmarshoven war ein Heri Raſtenau. Der Mann beſaß ſchon mehrere Güter und Schlöſſer. Er hatte in jungen Jahren eine Erfindung ge⸗ macht, und nun ſollte ihm das Geld nur ſo hereinfliegen Er beſchäftigte gegen dreitauſend Menſch Seltſamer⸗ weiſe beabſichtigte er, ſeine neue Erwerbung auf da⸗ peinlichſte vorrichten zu laſſen, weil ſeiner Gattin diese Gegend hier ſehr zuſagte. Wahrſcheinlich würden die Herrſchaften hier ihren dauernden Wohnſitz nehmen Löffler hatte das Frau von Dittmar⸗hoven berichtet die ihm mit einem abweſenden Lächeln zuhörte. Dann half er den Damen noch beim Umzug und ſchüt⸗ telte traurig den Kopf, al⸗ das letzte Stück in da⸗ alte Eulenneſt Dittern hineingetragen wurde Wie wollten die Damen das hier aushalten? In dieſer Einöde? In dieſem ſchwarzen Bau mit den alten, winkligen Stuben? Mitten im Walde lag das Vorwerk. Zwei Stückchen Feld gehörten dazu, und ringsum war ein großer, ganz verwilderter Garten Vielleicht hätte ein Mann mit der Zeit hier etwas Brauchbare⸗ herausgewirtſchaftet; aver niemals gelang es dieſen beiden zarten Frauen und dem alten wackligen Heinrich Söffler ging mit ſich zu Nate, ob er nicht lieber doch noch ein paar Wochen hier bleiben ſollte. Schließlich konnte er ganz aaders zupacken al Heinrich. Aber dann wat ſicher die Stellung, die ſein Schwiegerſohn für in ausfindig gemacht hatte, verloren Und er würde ſchwe lich ſo ſchnell wieder eine Arbeit finden 8 Lö ler verabchiedete ſich aſſo von den Damen ging. Als er aber den Waldweg entlang ait; bei einer Veoecke nochmals umblickte, da tie heiß in die Augen. F Lolcale uud ocliau Bußtag und Totenſonntag 1939. Durch Erlaß des Führers und Reichskanzlers über den Bußtag 1939 vom 18. Rovember(RGB. J S. 2235) iſt in dieſem Jahre der auf Mittwoch, 22. Nov. fallende Bußtag auf Sonntag, 26. Nov. verlegt worden. Rach der Verordnung des Veichsminiſters des Innern über den Schutz der Feiertage vom 28. Okt. 1938(RGB. J S. 1514) beſchränkt ſich der in 8 5 der Verordnung über den Schutz der Sonn⸗ und Feiertage vom 16. März(RGB. J S. 99) vorgeſehene Schutz für den Bußtag auf die Zeit von 6 bis 19 Uhr. In dieſer Zeit ſind hiernach am Sonntag, 26. Nov. folgende Veranſtaltungen unterſagt: Sportliche und turneriſche Veranſtaltungen und dergleichen, ſofern ſie mit Auf- oder Umzügen, mit Anterhaltungs⸗ muſik oder Feſtbekleidung verbunden ſind. In Räumen mit Schankbetrieb, Muſikdarbtetungen und alle ſonſtigen und unterhaltungsdienenden öffentlichen Veranſtaltungen, ſofern bei ihnen nicht der dieſem Tage entſprechende ernſte Charakter gewahrt iſt. * Bunter Abend der NSG.„Kraft durch Freude“. Den Beſuchern des morgen Samstag abend 8.15 Uhr in der Turnhalle ſtattfindenden bunten Abends ſei aus dem vielſeitigen Programm einiges verraten. Wer freut ſich nicht ſchon im Voraus, wenn er hört, daß der Ope⸗ rettentenor M. Baltruſchat vom Rationaltheater das „Wolgalied“ aus„Zarewitſch“ und„Ich bin nur ein armer Wandergeſell“ aus„Vetter von Dingsda“, Hilde⸗ gard Rößler, Soubrette am Nationaltheater,„Im Salon zur blauen Pagoda“ aus Lehars„Land des Lächelns“, ſowie„Ich bin verliebt“ aus„Clivia“ und beide zuſammen U. g. Duette aus„Graf von Luxemburg“ von Lehar ſingen werden. Die 1. Solotänzerin Gabriele Loibl tanzt Walzer von Strauß, böhm. Polkas und Chardas. Kapellmeiſter Klaus begleitet am Klavier. K. W. Krauſe ſingt Lieder zur Laute und B. Grether Chanſons. Zwei Shetſch,s „Ein Verhör“ und„Lehrer und Schüler“(2. Teil) werden von J. Offenbach und K. W. Krauſe aufgeführt. Da⸗ zwiſchen verſchiedene Einlagen. Kartenpflichtige Backwaren Kuchenbackwaren auch weiterhin ohne Brolkarte. Kuchen backwaren können ohne Brotkarte bezogen wer⸗ den An dieſem Zuſtand ſoll auch nichts geändert werden. Es hat ſich aber gezeigt, daß bei manchen Gebäckarten Zweifel darüber aufgetaucht waren, ob ſie als Kuchengebäck anzuſprechen ſind oder ob ſie als brotähnliche Backwaren unter die Kartenpflicht fallen. Um dieſe Zweifel zu beheben, hat die Hauptvereinigung der deutſchen Getreide⸗ und Fut⸗ termittelwirtſchaft mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft eine Anordnung erlaſſen, in der im einzelnen beſtimmt wird, welche Gebäck⸗ arten kartenpflichtig ſind. Kartenfrei ſind nach wie vor alle eigentlichen Ku⸗ chengebäcke, insbeſondere auch die wohlfeileren Kuchenge⸗ bäcke wie ungefüllte Schnecken, ungefüllter Streußelkuchen, Amerikaner uſw. i Dagegen ſind vom 1. Dezember an neben Brot, Klein⸗ gehäck und Zwieback folgende Gebäckarten karten⸗ pflichtig, Korinthen⸗ und Roſinenbrot. Kuchenbrot, Sluten(Semmeln), Lorinthenſtüten, Blatz, Klaben, Klö⸗ ben, einfache Strietzel einfache Stollen, Einback, Korinthen⸗ und Roſinenbrötchen, Kuchenbrötchen, Hörnchen, Hedwige, Kipfel, Heißwecken, Zopfgebäck Auf je 100 Gewichteinhei⸗ ten der Einzelabſchnitte der Reichsbrotkarte und Brotzuſatz⸗ karte für Schwer⸗ und Schwerſtarbeiter werden je 100 Ge⸗ wichteinheiten der genannten Backwaren abgegeben. Da die aufgeführten Gebäckarten in manchen Teilen des Reichsge⸗ biets anders genannt werden iſt beſtimmt worden, daß dieſe Backwaren auch dann kartenpflichtig ſind, wenn ſie unter einer anderen Bezeichnung in den Verkehr gebracht werden. Auf dieſe Weiſe iſt der Preis der kartenpflichtigen Back⸗ waren von den kartenfreien Kuchengebäcken eindeutig ab⸗ gegrenzt worden Esgiſt damit aber auch Sorge getroffen Wirtſchaftswoche Die große Hackfruck te und ihre Auswirkungen— Der 1939er Wein Der nherbſt in der Pfalz Die deutſche Wirtſchaft arbeitet Englands finanzielle Schwierigkeiten Der ungetreue„Weltbankier“ eg im Kampf gegen die engliſche die deutſche Hackfruchternte. Eine außerordent⸗ lich gute ffelernte in Verbindung mit einer Rekord⸗ ernte an Zuckerrüben ſichert nicht nur die Verſorgung unſe⸗ res Volkes mit Speiſekartoffeln und Zucker, ſondern auch die Erhaltung unſeres Viehſtapels, insbeſondere unſeres Schwei⸗ nebeſtandes. Wir haben alſo bereits jetzt die Gewißheit, daß uns im Winter 1940/41 nicht weniger, ſondern mehr Fleiſch und Fett zur Verfügung ſtehen wird als im jetzigen Winter. Und das bei einer Zahl von faſt 29 Millionen Schweinen, die auch ihrerſeits einen bisher niemals erreichten Höchſtſtand bedeutet. Neben der Verſorgung mit Eßkartoffeln und Zuk⸗ ker liegt die Hauptbedeutung einer ſo ausgezeichneten Hack⸗ fruchternte wie der diesjährigen in der Stärkung unſerer Futtermittelwirtſchaft. Allein der Kartoffelmehrertrag von d Millionen Tonnen im Jahre 1939 gegenüber der Zeit vor den Erzeugungsſchlacht macht die Einfuhr von 237 Mil⸗ lionen Tonnen Futtergetreide entbehrlich. Dabei iſt zu be⸗ denken, daß durch die Verfeinerung unſerer Fütterungsme⸗ thoden und der Vorratshaltung der Futterkartoffeln, wie ſie vor allem durch die Vermehrung der Einſäuerungsgruben und der Kartoffeldämpfkolonnen erreicht wurde eine ſehr viel beſſere Ausnutzung der Kartoffel und eine Verringerung des Verderbs erfolgt. Dazu kommt die Vervierfachung der Her⸗ ſtellung von Kartoffelflocken im Rahmen des Vierjahrespla⸗ nes. Dieſe ermöglicht nicht nur den regionalen Ausgleich der hei friſchen Futterkartoffeln nicht lohnen würde, ſondern ge⸗ ſtattet auch in Jahren mit beſonders guten Ernten die An⸗ legung von Futterreſerven für ſchlechtere Jahre. Schließlich iſt in dieſem Zuſammenhang darauf hinzuweiſen, daß gleich⸗ zeitig mit der Förderung des Hackfruchtbaues und der Um⸗ ſtellung unſerer Schweinemaſt von überwiegender Getreide maſt auf Maſtmethoden, bei denen Kartoffeln. Kartoffelflok⸗ ken und Zuckerrübenſchnitzel die Grundlage und Getreide nur das Beifutter darſtellt. auch eine Verlagerung der Schweinehaltung, insbeſondere eine Vermehrung der Schwei⸗ nebeſtände im Sſten erfolgt iſt. Die große Zuckerrübenernte wird die Herſtellung von Zuckerrübentrockenſchnitzeln auch in dieſem Jahre begünſtigen und die Verwendung der Zucker⸗ rübentrockenſchnitzel in der Schweinehaltung weiter fördern. Um den zu erwartenden ſtärkeren Bedarf an Eßkartoffeln unter allen Umſtänden ſicherzuſtellen, iſt jetzt eine Reichskar⸗ toffelreſerve in Höhe von 2 Millionen Tonnen geſchaffen worden. Dieſe wird nicht in großen Lagern zuſammengezo⸗ gen, ſondern verbleibt bei den Erzeugern ſelbſt, wo die Ge⸗ währ für eine ſachgemäße Einmietung und Pflege der Be⸗ ſtände gegeben iſt. So iſt alles geſchehen, um die ausgezeich⸗ nete Hackfruchternte dieſes Jahres in vollem Umfange für die Sicherung der Volksernährung und der ſonſtigen kriegs⸗ wirtſchaftlichen Bedürfniſſe einzuſetzen. Wenn auch Wein nicht gerade zu den lebensnotwendigen Erzeugniſſen deutſchen Bodens gehört, ſo bedeutet er doch eine freudeſpendende Annehmlichkeit des Lebens. und ſein Anbau bildet für einige bekannte Gebiete einen wichtigen wirtſchaftlichen Faktor. Der Jahrgang 1939 nun hat den Winzern keine Freude gemacht. Alle in Betracht kommen⸗ den Landesbauernſchaften melden, daß er qualitativ enttäu⸗ ſche. Nach teilweiſe ſchlechter Blütezeit kamen nur wenige warme Sommertage dem Wachstum der Trauben zugute. Gerade durch das Wetter im Oktober wurden die Erwartun⸗ gen infolge ſtarker Fäulnis zurückgeſchraubt. Vielfach kam es gar nicht zur Vollreife, ſo daß der Ertrag bedeutend geſchmä⸗ lert wurde. Dehalb werde die Gewinnung eines im Ver⸗ hrauch anſprechenden Weines die Aufgabe einer geſchickten Kellerwirtſchaft ſein. Die Pfalz könne im allgemeinen mit dem Mengenergebnis zufrieden ſein. Die Qualität des neuen Jahrganges müſſe in allen pfälziſchen Anbaugebieten als mittelmäßig bezeichnet werden. Die Moſtgewichte waren ſo 1 wie ſeit langen Jahren nicht mehr und betrugen durchſchnittlich bei Weißmoſt 50 bis 60 Grad, bei den Portu⸗ gieſern noch etwas weniger. Bei wenigen Ausnahmen ſeien Gewichte bis zu 80 Grad und etwas höher bei Weißmoſt feſt⸗ geſtellt worden. Die in anderen Jahren bekannten und be⸗ rühmten Ausleſen, Beeren und Trockenbeerenausleſen wer⸗ den 1939 vollkommen fehlen. Die Säuregrade ſeien beſon⸗ ders an der Ober- und Unterhaardt ſowie im Zellertal und der Nordpfalz ziemlich hoch. Sie betragen rund 15 bis 22 pro Mille; in der Gegend zwiſchen Neuſtadt und Herxheim am Berg ſeier ſie wieder geringer, aber auch hier wurden 17 pio Mille feſtgeſtellt. Es bleibe zu hoffen, daß der biologiſche Säureabbau normal verläuft und der Extrakt der neuen Weine erhalten werden kann. Die geringe Qualität der Mo⸗ ſte habe das Leſegut faſt reſtlos zuckerungsbedürftig gemacht. Während die pfälziſche Portugſeſer⸗Ernte, die auf 32 000 Fu⸗ der geſchätzt wird, bis auf etwa 7000 Fuder an den Großhan⸗ del verkauft werden konnte, lagere der Großteil der neuen Weißweine noch in den Erzeugerkellern. Immerhin wurden von zahlreichen Gemeinden nennenswerte Umſätze auch in Weißmoſt und neuem Wein gemeldet, die ebenfalls größten⸗ Ein bedeutungsvollen Blockade if gehandelt. verringert. Beſei kgm Mark Amerika 45 65 M5 Außenhandel gen, umſo weniger Schwächeanfall erlitten hat und wiederum bis auf den Tief⸗ ſtand von Mitte Septem tige finanzielle Anforderungen ſtehen dabei bevor. liefert nur gegen Barzahlung. nanzgewaltigen Albtons nichts anderes übrig, als die Aus⸗ landsguthaben zu verwerten. Es iſt dein Geheimnis, daß das engliſche Schatzamt über ſeine Mittelsmänner an der Neu⸗ horker Börſe täglich für etwa 1 Million Dollar amerikaniſche Effekten in britiſchemBeſitz verkaufen läßt. der Gläubigerherrlichkeit Englands gegenüber Amerika geht damit zugrunde. Wie lange wird man aber dieſen Weg fort ſetzen können? Die engliſchen Auslandsguthaben nach engliſchen Schätzungen das heißt wenig mehr als 10 Milliarden Mark bei dem ge⸗ genwärtigen Kürsſtande. mit den 24 Milliarden Mark der deutſchen Reichsſteuerein⸗ nahmen zu vergleichen, um zu erkennen, daß England dieſen Weg nicht ſehr lange gehen kann. In dieſem Licht geſehen, lands gegenüber den Neutralen ein anderes Geſicht. Soeben forderte England ultimativ von Griechenland die Einstellung ſeines Handels mit Deutſchland unter der Drohung, daß man bei Nichterfüllun ſchen Guthaben in England beſchlagnahmen werde. Hier ſteht der brutale Seeräuber da. Der„Weltbankier“ vergreift ſich in ſeiner finanziellen Bedrängnis an den Depoſiten ſeiner Kunden. Mannheimer Ferkelmarkt vom 23. November. b ſechs Wochen geſtrichen, über ſechs Wochen 10 bis 42. Läufer Reichskommiſſar für die Preisbildung erlaſſenen Richtlinfen Vom 11, November an wurden die neuen Weine ohne Hefe Allgemein geſtaltete ſich das Moſtgeſchäft mit wei⸗ ßen Trauben beſſer, als anfänglich angenommen war. Zahl⸗ reiche Produktenkeller ſeien bereits ausverkauft. g jahr 1939 habe dem pfälziſchen Winzer quantitatid eine we⸗ ſentliche Beſſerung gebracht. Im übrigen iſt der Stand der deutſchen Wirtſchaft nach wie vor befriedigend. Der Natenumlauf hat ſich wiederum Die deutſchen Steuereinnahmen als den geſchätzten Betrag von 24 Milliarden Mark erreichen. Geld⸗ und Kapitalmarkt ſind außerordentlich leiſtungsfähig. Wie wenig es beſonderer Mittel bedurfte. der Betriebe zu erhalten, zeigt die Inanſpruchnahme der da⸗ für vorgeſehenen die Deutſche Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten(Oeffa) zur von Zahlungsſchwierigkeiten ereftgeſtellt. Mark als Kredit in hat die Deutſche Induſtriebank für die Umſtellung von Be⸗ trieben auf Wehrmachtaufträge bisher nur etwa 100 bis 20⁰ Millionen Mark zuſagen müſſen, das heißt eine Summe, die weit unter dem erwarteten Bedarf liegt. liche Augenſchein belehrt jeden einzelnen Deutſchen kagtäg⸗ lich, daß die deutſche Wirtſchaft reibungslos arbeitet. Aehnliches kann England von ſich nicht behaupten. Wirrwarr„lenkt“ immer noch die engliſche Wirtſchaft. De iſt kataſtrophal zurückgegangen. Die gung wird immer wieder durch den Unverſtand Eingriffe empfindlich gelähmt. England alles andere als erfreulich, und in Frankreich iſt dit Lage offenbar ſchon ſo bedrohlich geworden, daß Herr Rey naud engliſche Hilfe erbitten mußte. Noch immer wagt die engliſche Regierung Das Wein⸗ werden mehr um die Liquiditah Organifationen. So hatte beiſpielsweiſe 8 0 100 Millionen Davon ſind bisher knapp 15 Millic nen Anſpruch genommen worden. Ebenſo Auch der perſön⸗ Herr Erzen ö rſt ſtaatlichen Die Staatsfinanzen ſind in nicht, eine Kriegsanleihe herauszubrin⸗ als das engliſche Pfund einen neuen ber zurückgeſunken iſt. Neue gewal⸗ N Denn So bleibt den Fi⸗ Der letzte Reſt betragen rund 1,17 Milliarden Pfund, Wir brauchen dieſe Summe nur gewinnt auch die Politik Eng⸗ dieſer Forderung ſämtliche griechi⸗ John Bull entlarvt vor aller Welt Sicherung der Düngemittel und Saatgutverſorgung. Durch eine im Reichsgeſetzblatt(Teil 1. 230) veröffent⸗ lichte, vom Miniſterialrak für die Reichsverteidigung er⸗ laſſene Verordnung zur Sicherung der Düngemittel⸗ und Sgatgutverſorgung iſt die bereits ſeit mehreren Jahren be⸗ ſtehende Regelung in neuer Faſſung für die Ernten der nächſten Jahre verlängert worden. Düngemittel⸗ und Saatgutkredite ein recht an den in der nächſten Ernte anfallenden Früchten, wenn die Düngemittel, das anerkannte Saatgut oder das vom Reichsnährſtand zugelaſſene Handelsſaatgut von dem Beſitzer in der für derartige Geſchäfte üblichen Art nach dem 31. Oktober für die nächſten Ernten zur Steigerung des Ernteertrages beſchafft und Das Pfandrecht erliſcht mit dem 1. April des auf die Ernte folgenden Jahres, wenn es nicht vorher gerichtlich geltend gemacht worden iſt. Die Vorſchriften gelten auch für die Oſtmark und für den Sudetengau. Darnach beſteht für geſetzliches Pfand⸗ verwendet worden ſind. Ferkel bis 5* kteylauf ruhig. den lage 2 4. November. 1801 Der Schriftſteller und Märchenſammler Ludwig Bech⸗ ſtein in Weimar geboren. 1915 Der Maler Gabriel von Max in München geſtorben. 1921 Der Geſchichtsforſcher Gerhard Seeliger in Leipzig morden, daß die Brotkartenregelung nicht durch finanziell teils vom pfälziſchen Großhandel oder durch deſſen Vermitt⸗ 5 geſtorben. günſtiger gestellte Teile der Bevölkerung proktiſch umgan⸗ lung dem Handel des Reiches zugeführt werden konnten. Die Sonnenaufgang 8.01 Sonnenuntergang 16.21 gen werden kann. 5 Preiſe für Moſt und Wein hielten ſich im Rahmen der vom Mondaufgang 15.18 Monduntergang 4.48 z——— Von rückgeführtem Volks- Mädchen e genossen werden offerierf: füh- aſchinen aller Syſteme werden repariert Rähſres Zürn ſofort geſucht Bäckerei Weirich, Seckenheim, Hochſtätt 5. moderne Kinderwagen, Puppenwagen, MWäschetruhen, Korbmöbel, Basttasckhen, Roller Puppen ö N 895 r„Bad! 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Für die Lohnzahlung Unentbehrlich iſt die neue Reichslohn⸗ Steuertabelle für Wochenlohn, Taglohn, Stundenlohn od. Monatslohn. Zu haben in der Geſchäftsſt. d. B. , Z eu. avis gu Mancher sagt:„Was, Husten-Bonbon, brauche ich nicht!“ Wenn ihn dann aber der Husten- teufel richtig plagt, dann greift er doch, erst unwillig ond dann— überzeugt, nach den echten Guns Bal Lnendmlbon „mit den 3 Tannen“. 5 Ja, da steckt was drin. — Druckarbeiten werden in jeder Ausführung ange fertigt in der„Necharbote- Druckerei“ J7 ² ¹mꝛ p 7˙— TY. ————— — S —= O eg=— — — W e—. S: e: e — P ee 5 2 SSS