teh⸗ Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Auzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., en Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages. und Anzeigenblatt für M eim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.-A. 8 5 39. Jahrgang Montag den 27. Nopember 1939 Totenſonntag in Bromberg Im Gedenken an den Blutſonnntag. Bromberg, 27 Nov. Ueber der Totenfeier am Toten⸗ ſonntag 1939 loht das Blut des von Polen ermordeten Deutſchtums im Oſten. Ganz Deutſchland ſteht zuſammen an dieſem Totenſonntag im Gedenken an das Blutopfer der Volksdeutſchen. Blutſonntag von Bromberg, das iſt der In⸗ begriff all' jenes gar nicht auszumalenden Entſetzens, aller feigen Morde, aller Zerſtückelungen, aller ſadiſtiſchen Greuel, unter denen das Deutſchtum hier im deutſchen Oſten ſein Le⸗ ben unter den Händen eines entmenſchten Volkes verhauchte. Aus dem Stadttheater in Bromberg übertrug der Reichsſender Danzig als Reichsſendung die Feierſtunde für die Bromberger Blutopfer auf alle deutſchen Sender. Die Feier im Bromberger Stadttheater fand ſtatt in Anweſen⸗ heit des Reichsſtatthalters und der Hinterbliebenen des Bromberger Blutſonntags. Der Volksdeutſche Fenſke aus Bromberg gab einen erſchütternden Erlebnisbericht von ſeiner Ver⸗ haftung durch die Polen, von den unmenſchlichen Leiden in polniſchen Gefängniſſen und Zuchthäuſern, von dem Todes⸗ marſch der volksdeutſchen Gefangenen nach Breſt⸗Litowſk und von der Befreiung der Ueberlebenden durch die vordrin⸗ genden deutſchen Truppen. Fenſke, der als Weſtpreußenbe⸗ richterſtatter des Deutſchen Nachrichten- Büros Ende März 1939 von den Polen verhaftet wurde, berichtete in ſchlich⸗ ten Worten von dem, was er und Tauſende von Leidens⸗ genoſſen erlitten hatten. Reichsſtatthalter Gauleiber Forſter hielt die Gedenk⸗ rede für die Toten. Bromberg ſei durch die furchtbaren Er⸗ eigniſſe der erſten Septembertage dieſes Jahres für alle Deutſchen zu einem beſonderen Begriff geworden. Wo man von Bromberg höre, denke man ſofort an die Morde, die am 3. September von polniſchen Mordbanditen in dieſer Stadt vollbracht wurden. Rund 1000 deutſche Volksge⸗ noſſen und Volksgenoſſinnen allein in Bromberg und aber Tauſende im ganzen Lande ſeien, nur weil ſie Deutſche waren, von verhetztem polniſchen Mordgeſindel auf ſadiſtiſche Weiſe umgebracht worden. Immer noch würden neue Gräber und verſtümmelte Leichen gefunden. Dieſe ſadiſtiſchen Mörder ſind Angehörige des polniſchen Volkes geweſen, eines Volkes, das noch Jahres in unglaublichſter Ueberheblichkeit erklärte, es müſſe Deutſchland vernichten, um eine neue Kulkur nach Mittel- europa zu bringen. Wir haben den Geiſt dieſes Volkes in Bromberg am beſten kennengelernt. Nach dieſer vernichtenden Anklage gegen das ganze mit⸗ verantwortliche und in allen ſeinen Schichten und Ständen mitſchuldige polniſche Volk erklärte der Gauleiter, einmal in jedem Jahre werde von nun an in Bromberg eine Feierſtunde veranſtaltet werden, um der ermor⸗ deten Volksdeutſchen zu gedenken, zugleich auch unſerer Sol⸗ daten, die in dieſem Lande ihr Leben für die Befreiung und 5 der gequälten deutſchen Menſchen hingegeben aben. „Wir ſind nun,“ ſo erklärte Reichsſtatthalter Gauleiter Forſter,„vom Führer als Treuhänder der deutſchen Sache für dieſes Land eingeſetzt worden mit dem klaren Ziel, dieſes Land wieder deutſch zu machen. Es wird daher unſer aller ehrenvollſte Aufgabe ſein, alles zu kun, damit ſchon in wenigen Jahren alle polniſchen Erſcheinun⸗ gen, ganz gleich welcher Art, beſeitigt ſind. Das gilt beſon⸗ ders für die völkiſche Bereinſgung dieſes Landes. Wer zum polniſchen Volk gehört muß dieſes Land verlaſſen. Wir wollen geloben, in dieſem Kampf um unſer deutſches Volkstum nie weich zu werden, ſondern immer die Härte an den Tag zu legen, die notwendig iſt, um die ſchweren Probleme in dieſem Lande zu löſen und da⸗ mit unſerer Verpflichtung dem Opfertod des Deutſchtums in dieſem Lande gegenüber nachzukommen“ Die ergriffene Zuhöterſchaft erhob ſich von ihren Plät⸗ zen, um in feierlicher Weiſe der toten Soldaten auf den Schlachtfeldern in Polen und des ſtummen Heldentums des ermordeten, verſchleppten, gequälten deutſchen Volkstums in dieſem uralten deutſchen Kulturlande zu gedenken. Die alten Einheitswerte bleiben Der Reichsminiſter der Finanzen teilt mit: Im Reichs⸗ fbr wird eine Verordnung zur Aenderung der Durch⸗ führungsbeſtimmungen zum Reichsbewertungsgeſetz und e e ee vom 22. November 1939 be⸗ anntgegeben. Die Aenderung iſt durch die bevorſtehende Hauptfeſtſtellung der Einheitswerte für gewerbliche Be⸗ triebe und Hauptveranlagung der Vermögensſteuer veran⸗ laßt worden. Die bisherigen Vorſchriften waren nur für die Hauptfeſtſtellung und die Hauptveranlagung auf den 1. Ja⸗ nuar 1935 beſtimmt. Die alten Vorſchriften gelten im gro⸗ ßen und ganzen unverändert weiter. Sie mußten in ein⸗ an Punkten auf den neuen Stichtag vom 1. Januar 940 umgeſtellt werden. Von den wenigen ſachlichen Aende⸗ rungen iſt die Neuregelung der Steuervergünſtigungen für Genoſſenſchaften hervorzuheben. Einige Vorſchrif⸗ ten waren wegen der bereits mitgeteilten Aenderung des Vermögensſteuergeſetzes neu zu faſſen. Eine Hauptfeſtſtellung der Einheitswerte für Grundbeſitzer findet bis auf weiteres nicht ſtatt. Es ver⸗ bleibt inſoweit bei den Einheitswerten die bei der Haupt⸗ feſtſtellung auf den 1. Januar oder bei einer Fortſchreibung oder Nachfeſtſtellung auf einen ſpäteren Zeitpunkt feſtge⸗ 8 worden ſind Dieſe Einheitswerte werden der Veran⸗ a Per der Vermögensſteuer und der Einheitsbewertung der gewer gelegt. lichen Betriebe auf den 1. Januar 1940 zu Grunde im Auguſt dieſes Vier Volltreffer in der Nordſee Engliſche Kriegsſchiffe von deutſchen Fliegern bombardier! Berlin, 26 November. Am Samstag fanden mehrere Bombenangriffe eines deulſchen Kampffliegerverbandes auf engliſche Seeſtreit⸗ kräfte in der nördlichen Nordſee— 900 km von der deuk⸗ ſchen Nordſeeküſte entfernt— ſtakt. Nach einwandfreier 5 erhielten vier engliſche Kriegsſchiffe Volltref⸗ Alle deutſchen Flugzeuge ſind krotz ſtärkſter Flakabwehn wohlbehalten in ihre Heimathafen zurückgekehrk. Wieder über den Shetland⸗Inſeln Feindliche Flieger an der Nordſeeküſte zur Umkehr ge⸗ zwungen. Berlin, 26. Nov. Das Oberkommando der Wehrmachf gibt bekannt: 7 Im Weſten geringe Artillerietätigkeit. Am 25. 11. griffen Verbände der deutſchen Luftwaffe engliſche Streitkräfte in der nördlichen Nordſee an. Dabe wurden vier Volltreffer, darunter einer auf einem Kreuzei der„Aurora“ Klaſſe. erzielt. Die Aufklärungstätigkeit der Luftwaffe erſtreckte ſich an geſtrigen Tage wiederum bis über die Shetland⸗Inſeln Der Feind verſuchte am geſtrigen Nachmittag über Helgo. land nach Nordweſtdeutſchland einzufliegen, wurde aber be Erreichen der Nordſeeküſte von der deutſchen Flakartillerie zur Umkehr gezwungen. Verluſte ſind bei der deutſcher Luftwaffe nicht zu verzeichnen. Das Vorpoſtenboot 301 iſt am Südausgang des großen Beit nach einer Detonation geſuuken. 16 Mann der Be⸗ ſatzung werden vermißt. i a Die Luftkämpfe in Frankreich Berlin, 26. Rov. Nachdem die Feſtſtellungen über die Kampfhandlungen am 23. November ein genaues Bild er⸗ geben haben, kann mitgeteilt werden, daß bei Luftkämpfen in der Gegend Zweibrücken zwiſchen deutſchen Meſſer⸗ ſchmitt⸗Flugzeugen und franzöſiſchen Jagdflugzeugen(Mo⸗ rane) zwei weitere franzöſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen wur⸗ den, ſo daß die Geſamtzahl der am 23. November abge⸗ ſchoſſenen feindlichen Flugzeuge ſich auf fünf erhöht. Von den deutſchen Aufklärern, die bis nach Weſtfrankreich vorſtießen, ſind vier Flugzeuge vermutlich über franzöſiſchem Gebiet abgeſchoſſen worden, zwei ſind in Frankreich notgelandet, eines davon bei Vouziers, ein wei⸗ teres Flugzeug wird vermißt. Tapfere deutſche Flugzeugbeſatzung Selbſt Reuter muß ihr Verhalten anerkennen. Berlin, 26. Nov. Bei der Aufklärungstätigkeit, die die deutſche Luftwaffe am 23. November wieder in dem fran⸗ zöſiſchen Geſamtraum durchführte, mußte ein Dornier⸗Flug⸗ zeug nach einem Luftkampf bei Vouziers notlanden. Ueber die Notlandung liegt jetzt ein Bericht des Reuterbüros aus London vor. Selbſt der Korreſpondent dieſes Büros, dem es auf eine tüchtige Portion Behäſſigkeit noch nie angekommen iſt, muß das tapfere und ſoldatiſch gadellolg Verhalten dieſer Flugzeugbeſatzung anerkennen. Demnach hat der Flugzeug⸗ führer ſein Flugzeug nach einer glatten Notlandung in einem Hohlweg niedergeſetzt. Er ſelbſt und der Beobachter ſind herausgeſprungen und haben zunächſt den Heckſchützen, der am Kopf verwundet war, geborgen. Obwohl Bauern, die ſich mit Knüppeln bewaffnet hatten, die Deutſchen dingfeſt ma⸗ chen und von der Maſchine fernhalten wollten, gelang es dem Beobachter, mit der Piſtole in der Hand, die Franzoſen in Schach zu halten, ſo daß der Flugzeugführer die Do 17 durch Feuer zerftören konnte. Als dann ein Trupp Soldaten er⸗ gien, mußten ſich die deutſchen Flieger ergeben. Der britiſche Berichterſtatter kann nicht anders, als durch ſeine Meldung unfreiwillig feſtſtellen, daß die Deut ſchen ſich erſt zur Notlandung entſchloſſen, als ihnen di⸗ Waffen aus der Hand geſchlagen waren: Der Heckſchütze ver wundet, ein Maſchinengewehr im ftampf ausgefallen. und das Flugzeug nach der engliſchen Meldung wie ein Schach⸗ brett zerſchoſſen. o gern die feindliche Preſſe mit großen Worten darüber berichtet, wenn bei den Großeinſätzen der deutſchen Luft, waffe vom Feind gelegentlich eine Notlandung oder auch ein Abſchuß erzwungen wird, um ſo leiſer iſt ſie in ihrer Be richterſtattung über die eigentlichen fliegeriſchen Leiſtunger der deutſchen Luftwaffe, die trotz ſchwierigſter Wetterlage die Bevölkerung faſt jeder größeren franzöſiſchen Stadt bereits in die Luftſchutzkeller gejagt hat. Die Aſſociated Preß brachte erſt jetzt wieder die Meldung, daß deutſche Flugzeuge in der Nacht zum 24. November Paris überflogen haben. Luftangriffe ſtören Munitionsherſteflung Am Firth of Forth um über 50 v. 9. geſunken. Amſterdam, 26. Nov. Das Erſcheinen deutſcher Flug⸗ 2 5 über Nordengland beunruhigt die Bevölkerung ſehr raſchenden Angriffe die Abwehrmaßnahmen nicht recht⸗ zur in Erſcheinung traten, daß aber zum anderen auch urch die fehlenden Luftſchutzkeller die Bevölkerung erheb⸗ lich verängſtigt iſt. Ungenügende Abwehr und fehlende Luft⸗ ee haben dahin geführt, daß Arbeiter ihre rbeitsſtätte verließen und nur ſehr ſchwer an ihre Wir⸗ ö 1 tark. Es hat ſich einmal herausgeſtellt, daß durch die über⸗ 7 kungsſtätte zurückgebracht werden konnten. ö So ift die Produktion der Munitionsfabriken, die 30 5 im Bezirk von Firth of Forth befanden, um mehr als Nr. 278 v. H. zurückgegangen, da die Arbeiter, unter denen nich eine große Anzahl Frauen befindet, durch die ſtarke Beunruhi⸗ gung infolge der deutſchen Luftangriffe ſo ſtark von de Arbeit abgelenkt werden, daß eine ſehr erhebliche Produk⸗ kionsverminderung eingetreten iſt. Kreuzer„Belfaſt“ verloren Rom, 26 Nov. Zur Torpedierung des Kreuzers„Bel⸗ faſt“ die weiterhin in der italieniſchen Preſſe ſtärkſte Be⸗ achtung findet, betont„Tribung“ daß dieſe hochmoderne Einheit der engliſchen Kriegsmarine in Wirklichkeit nicht wieder gutzumachenden Schaden erlitten habe und daß der Kreuzer als endgültig verloren zu§etrachten ſei. Wenn er nicht ganz geſunken ſei, ſo nur wegen der geringen Tiefe bei der Ankerſtelle. Dieſer Ausfall ſei für die engliſche Kriegsflotte deshalb empfindlich, weil bereits Einheiten der gleichen Klaſſe von der deutſchen Luftwaffe ſchwer getrof⸗ fen wurden und längere Zeit gefechtsunfähig ſeien. Amſterdam, 26. Nov. Wie das Londoner Abendblatt „Star“ zur Torpedierung der„Belfaft“ noch mitteilt, iſt dieſer modernſte britiſche Kreuzer von dem Torpedo mitt⸗ ſchiffs an Steuerbordſeite getroffen worden, Der Keſſelraum des Schiffes ſowie die Maſchinen ſeien ernſthaft beſchädigt worden. Nicht weniger als ſechs Schlepper ſeien dazu not⸗ wendig geweſen, um noch mit äußerſter Mühe die beſchä⸗ digte„Belfaſt“ in den Hafen von Roſyth einzuſchleppen. Große Verluſte durch Minen Die Humbermündung voll von Wracks. Berlin, 27. Nov. Wie erſt jetzt bekannt wird, hat der engliſche en nan“ am 12 November zuſammen mit den Dampfern„Bordfield“ und„Dryburgh“ den ſchot⸗ tiſchen Hafen Leith bei Edinburgh verlaſſen, um nach Ant⸗ „pen zu fahren Eine Stunde nach Abfahrt lief die„Vord⸗ field“ auf eine Mine und ſank; eine Stunde ſpäter lief auch die„Dryburgh“ auf eine Mine und wurde von zwei eſig⸗ liſchen Torpedobooten im ſinkenden Zuſtande bei North Ber⸗ wick auf Strand geſetzt Das Schiff iſt verloren. Dieſe Nachricht iſt eine Beſtätigung dafür, daß Eng⸗ land ſich bemüht, die zahlreichen Schiffsverluſte durch mi⸗ nenkreffor ſolange wie möglich geheimzuhalten. Die kat⸗ ſächlichen Berluſte ſind weit höher als bisher gemeldet. Auch über die zahlreichen Schiffsverluſte in der humbermündung waren von England zunächſt keine Nachrichten ausgegeben worden. Erſt durch die Ausſage des ktapitäns des däniſchen Dampfers„Kangda“ ſind die Einzelheiten bekannt gewor⸗ den. Vor dem Seegericht in Kopenhagen berichtete der Ka⸗ pifän dieſes geſunkenen dänſſchen Dampfers, daß die Hum⸗ bermündung voll von Wracks war. Nach ſchwediſchen Mel⸗ dungen haben Dampferkapitäne in dieſem Gebiet nicht weni⸗ ger als 26 Wracks unkergegangener Schiffe gezählt. Weitere britiſche Schiffs verluſte Amſterdam, 27. Nov. Wie der Londoner Rundfunk be⸗ kannt gibt, iſt der britiſche 11 000⸗Tonnen⸗Dampfer„Suſſex“ auf eine Mine gelaufen. Amſterdam, 27. Nov. Der Londoner Dampfer„Hoock⸗ wood“(926 Tonnen) lief auf eine Mine und ſank. Zwei Mitglieder der Beſatzung werden vermißt. Die Ueberleben⸗ den wurden von einem Schiff in einem Hafen an der Nord⸗ oſtküſte an Land gebracht. Amſterdam, 27 Nov. Der britiſche Dampfer„Barring⸗ ton Court“ ſtieß Sonntag früh im Kanal mit einem Leucht⸗ ſchiff zuſammen, Beide Schiffe wurden beſchädigt. Das Leuchtſchiff wurde von einem Schlepper eingebracht. Beim Minenſuchen untergegangen Amſterdam, 27. Nov. Der Flottenkorreſpondent des „Daily Expreß“ weiſt nachdrücklich darauf hin, daß die durch das Vorhandenſein von Minen an der engliſchen Küſte ge⸗ ſchaffene Lage außerordentlich ernſt ſei. Man dürfe ſich dar⸗ über keinen Täuſchungen hingeben. Dieſe Minen könnten in den nächſten Wochen Großbritannien noch beträchtlichen Schaden zufügen Zwar wende man alle Methoden an, um die Minen loszuwerden, doch ſeien bereits zwei Fiſchkutter bei dieſer Minenſuche untergegangen, und ſo 12 jetzt die Admiralität jedes nur brauchbare Schiff an, das ſich an der Minenſuche beteiligen könne. Die„Daily Mail“ betont in dieſem Zuſammenhang u. a., am dringendſten brauche man Seeleute, die bereits im Minenſuchweſen Erfahrung haben. de große Anzahl Fiſchkutter, vor allem der Hafen von Vorkſhire habe Anweifung bekommen, ſich jederzeit zum Ein⸗ ſatz als Minenſuchboote bereitzuhalten. Ernſte ſapaniſche Warnung Proteſt gegen die Blockadeverſchärfung. Tokio. 27. Nov.„Japan kann nicht zugeben, daß Eng⸗ land auf Koſten Neutraler ſeinen Krieg führt,“ erklärte „Hotſchi Schimbun“ in einem Leitartikel. Japan wolle 5 nicht in den europäiſchen Krieg einmiſchen, aber ein Proteſt in London könne vielleicht auch als eine Aenderung dieſer Politik verſtanden werden. Japans Ziel ſei die Löſung des Chinakonfliktes, wozu es mittelbar auf deutſche Güter an⸗ gewieſen ſei „Wir möchten ſchon heute England und Frankreich mit⸗ keilen. das die herrſchende allgemeine Stimmung leicht zu einer ernſten Kriſis werden kann.“ Wenn England und Frankreich eine neue Blockade fortführen, könne Japan ſeine Nichteinmiſchung nicht aufrechterhalten. „Tokio Aſahi Schimbun“ meldet, daß e 5 britiſchen Maßnahme anſchließen und daß Japan ſelbſtver⸗ ſtändlich auch in Paris dagegen proteſtieren werde. 6 1 7 3 * Das Blutkonto des Geheimdienſtes Brände und Exploſionen auf deutſchen und italfeniſchen Dampfern einwandfrei aufgeklärt. Berlin, 26. Nov. Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt: Georg Elſer, der Mörder von München, Otto Straſſer, der Hintermann in der Schweiz, die Londoner Zentrale im Broadway⸗Building, das gehört zuſammen wie Glieder, Rumpf und Kopf. Dort in London iſt das Gehirn der teuf⸗ liſchſten aller Verbrechen, dort im Geheimdienſt laufen die Fäden zuſammen, die Fäden, an denen jener Straſſer, jener Pötzſch, jener Elſer, Agenten, Nummern nur, hängen, um im Bedarfsfall bewegt, bezahlt und benutzt zu werden. Das Spiel bleibt das gleiche im Frieden wie im Krieg, auch die Mittel wechſeln kaum, der Apparat iſt nun einmal ſo eingeſpielt und läuft auch ſo ſchon lange mit gewünſch⸗ tem Erfolg. Gelegentlich gibt es kleine Uebungen, da vird exerziert, da wird probiert, da beweiſen die einzelnen Ab⸗ teilungen jede vorbedachte Funktion, Mittelsmänner, neue Methoden müſſen ſich bewähren, Geld ſpielt dabei keine Rolle, und Werkzeuge ſind überall zu kaufen. 5 Während des ſpaniſchen Bürgerkrieges waren wir ſeloſt Schauplatz eines ſolchen Exerzierens, eines ſolchen Probe⸗ alarms des Services, als in der Zeit vom 18. November 1937 bis zum 27. November 1938 in 15 feſtgeſtell⸗ ten Fällen, auf meiſt deutſchen Schiffen, ge⸗ meinſte Sabotageakte durch Brand und Exploſion durchgeführt wurden. Wir erfuhren bereits durch eingehende Veröffentlichungen in den letzten Tagen, wie es möglich war, die Urheberſchaft des britiſchen Geheimdienſtes für dieſe An⸗ ſchläge feſtzuſtellen und zu beweiſen. Tatſachen, Namen und wahrſcheinliche Annahmen der deutſchen Behörden wurden vom Captain Stevens bei ſeiner Vernehmung ausdrücklich beſtätigt, ſo daß zum Indizienbeweis noch das Geſtändnis des beteiligten Mittäters kam. Wir wiſſen, daß ein aus Deutſchland emigriertes Sub⸗ jekt namens Pötzſſh genau wie Otto Straſſer der Mittels⸗ mann für den Mörder und ausübenden Verbrecher war. Die Ausſagen des Captains Stevens über dieſen Pötzſch beſtä⸗ tigten in deſſen anerkennender Würdigung dieſes elenden Schuftes nur, was man in London ſtets auch an Sympathien für Otto Straſſer empfand. Uebereinſtimmend mit neutraler Hilfe ſtellten deutſche Unterſuchungen feſt, daß nicht nur die Urheber der feſtgeſtellten Schiffskataſtrophen in England zu ſuchen waren, ſondern ſogar meiſt der gleiche Sprengſtoff von London aus über ebenfalls meiſt immer die gleiche Ausgabeſtelle in einem heute neutralen Lande für die jeweilig befohlenen Attentate„auf Probe“ ausgegeben wurde. Es würde zu weit führen, nun die einzelnen Unterſu⸗ chungsbefunde zu behandeln, wie ſie erſt nach mühſamer Ar⸗ beit immer wieder auf den gleichen engliſchen Urſprungs⸗ faden zurückzuführen waren, wir wollen heute nur einige Seiten jenes Kontobuches aufſchlagen, in dem die Verbrechen des Geheimdienſtes verzeichnet ſtehen, die zu den übelſten, weil gemeinſten Schandtaten gehören, zu denen nur der letzte Auswurf der Menſchheit ſonſt fähig iſt. Captain Stevens hat uns bei ſeiner Vernehmung be⸗ ſtätigt, daß die ſogenannte„Propagandaabteilung“ des Ser⸗ vice in London dieſe Arbeit beſtellte, bezahlte und durchfüh⸗ ren ließ, wie geſagt, um damals nur zauf Probe“ das Funk⸗ tionieren des eigentlichen Apparates feſtzuſtellen. Der Fall„Reliance“ Der 20 000 Tonnen große deutſche Luxusdampfer„Re⸗ liance“ kehrte zurück von einer Weltreiſe. Am 1. Auguſt 1938 traf das Schiff in Kopenhagen ein, wo es mit Paſſagie⸗ ren und einer Beſatzungsſtärke von 300 Menſchen nur einen Tag anlegte und anſchliezend die Fahrt nach Cuxhaven for“⸗ ſetzte. Am 4. Auguſt wurden die Paſſagiere in Cuxhaven an Land geſetzt, und noch am gleichen Tage fuhr die„Reliance“ nach ihrem Heimathafen Hamburg, wo ſie am Kaiſer⸗Wil⸗ helm⸗Kai anlegte. Am 7. Auguſt ſollte das prächtige Schiff zu einer langen Reiſe auslaufen, da brach an W des Dampfers jedoch ein Gro feuer aus, das ſolchen Um⸗ fang annahm, daß es in verhältnismäßig kurzer Zeit die gæ⸗ ſamten Innenräume des Schiffes vollſtändig zerſtörte und auch die Deckaufbauten noch zum größten Teſff vernichtete. Lange Zeit dauerte es, bis der Brand gelöſcht werden konnte. Die nach der Löſchung von den eingeſetzten Unterſuchungs⸗ kommiſſionen angeſtellten Erhebungen führten zu dem ganz einwandfreien Ergebnis, daß der entſetzliche Brand auf einen Sabotageakt zurückzuführen war. Die'beren Feſtſtellungen der Sicherheitspolizei ergaben, daß der and von den Beſenlockern hinter dem Bücherladen ausging. Hier wurde dann auch ein großer Teil des Brandſatzes, darunter zwei Meſſinghülſen, die mit dem Zündſatz im Zu⸗ ſammenhang ſtanden, ſichergeſtellt. Ess wurde außerdem im Oberſteward⸗Locker ein zweiter Bran dherd feſtge⸗ ſtellt. Eingehende Sachverſtändigengutachten ſtellten feſt, daß die Brandlegung ganz ſpezielle Sa chkennt vor⸗ ausſetzte. Es konnte auch dabei die genaueſte Zuſammenſet⸗ zung des Zündgemiſches, das zur Sabotage diente, feſtgeſtellt werden. Der engliſche Auftrag war befehlsgemäß, wie wir heuke wiſſen, durchgeführt worden, zwei deutſche Volksgenoſſen haben dabei ihr Leben laſſen müſſen. die Hamburg⸗Ame⸗ rika-Linie 5 einen Sachſchaden von 25 Millionen Reichsmark feſtſtellen— eine Arbeitsprobe der„Propa⸗ gandaabteilung“ des engliſchen Geheimdienſtes. Der Fall„Nordern 9“ Am 18. Mai 1938 wurde im Laderaum des Dampfers „Norderney“, der im Segelſchiffhafen in Hamburg lag, eine ſogenannte Brandpackun g gefunden, die ſich zwar entzündet hatte, jedoch mangels genügender Luftzufuhr ohne größere Wirkung geblieben war. Der Erſte Steuer⸗ mann des Schiffes erkannte den Brandherd als ſolchen, verſtändigte umgehend die Geheime Staatspolizei in Ham⸗ burg, die ſofort die notwendigen Unterſuchungen aufnahm. Im Verein mit der Geſtapo ſtellte das Chemiſche Staats⸗ inſtitut in Hamburg feſt, daß die ſichergeſtellten Gegen⸗ ſtände Metallhülſen enthielten. die in Wirklichkeit zeitlich eingeſtellte Zündkapſeln darſtellten, mit Pi⸗ krin⸗Säure als Inhalt Weiter konnte feſtgeſtellt werden, daß es ſich hierbei um eine Brandpackung handelte, die an Bord geſchmuggelt und im Raum kl hinter die Spanten und Schweißplatten verſteckt wurde, um den Dampfer auf hoher See in Brand zu ſetzen. Durch den Umſtand, daß das Schiff im unteren Teil durch Holzbohlen und im oberen Teil mit Papierballen dicht beladen beinahe luft⸗ dicht abgeſchloſſen war, iſt die entzündete Brandpackung mangels Luftzufuhr ſelbſt erloſchen und hat ihren Zweck nicht erreicht. Ein weiteres Gutachten der Chemiſch⸗Techni⸗ ſchen Reichsanſtalt Berlin beſtätigte noch das Vorherge⸗ ſagte durch Klopfſignale über die Lage der ſtändigt hatte. wichtigſte Punkt des Perſiſchen Golfes, der den 3 Dieſer Fall des Dampfers„Norderney“ war der Staats⸗ polizei deshalb von ganz beſonderem Intereſſe, weil der Sabotageanſchlag in erheblichen Punkten eine abſolute Uebereinſtimmung mit dem Sprengſtoffanſchlag auf den italieniſchen Dampfer„Felce“ darſtellte. So ſind die im Falle des Dampfers„Norderney“ gefundenen Meſſingrohrſtücke, Gewindekappen und Sprengkapſeln mit Aluminiumhülſen ebenfalls bei der Sprengſtoffpackung des Dampfers„Felce“ verwendet worden, Die ſpätere Feſtſtellung, daß auch auf den von ähnlichen Anſchlägen betroffenen Schiffen„Heſtia“ ſowie„Feronia“ das gleiche Sabotagematerial gebraucht wurde, bildete dann auf der Spur der von England beauftragten Verbrecher ein ganz beſonderes Beweismaterial. Der Fall„Claus Böge“ Am 17. März 1938 fuhr der deutſche Daampfer„Claus Böge“, 2340 Tonnen groß, mit 21 Mann Beſatzung von Oslo ohne Ladung mit dem Ziel Vliſſingen in See. Als ſich der Dampfer in der Nacht zum 19. März etwa um 0,50 Uhr zirka 26 Seemeilen nordweſtlich von Hornsriff auf der Höhe von Esbjerg befand, wurde das Schiff durch eine Detonation im Vorſchiff ſchwer erſchüttert. Gleichzeitig ſahen Beſatzungsangehörige aus Luke[eine Stich⸗ flamme und ſodann dicken, gräulichen Qualm hervor brechen, der auffallend ſtark nach Pulver roch. Die vom Kapitän angeordneten Verſuche, das Leck im Vorſchiff mi einem Leckſegel abzudichten, konnten wegen des ſchnell ein⸗ dringenden Waſſers nicht mehr durchgeführt werden. Nach etwa vier bis fünf Minuten erfolgte eine zweite De⸗ tonation, und wieder war ein ausgeſprochener Pulver⸗ geruch feſtzuſtellen. Dieſe zweite Exploſion erfolgte back⸗ bordſeitig unterhalb der Brücke an der Achterkante der Luke II. Das Waſſer drang jetzt ſo ſtark ein, daß es den Heizern und dem dienſthabenden Ingenieur nicht mehr möglich war, das Feuer aus den Keſſeln zu reißen, ſie mußten die Räume ſchnellſtens verlaſſen. Der vom Kapitär geweckte Erſte Offizier Thomſen konnte noch mit den Feuer Schiffen Scheveningen und Elbe⸗Weſer Verbindung auf nehmen und SosS⸗Rufe ſenden. Während ſchon 16 Manr der Beſatzung im backbordſeitig angebrachten Rettungsboo⸗ Platz nahmen, blieben der Kapitän, der Erſte Offizier, der Erſte Ingenieur, der zweite Ingenieur, der Koch und der politiſche Leiter an Vord. Das Vorſchiff war inzwiſchen ſchon faſt bis zur Brück, unter Waſſer. Eine Rettung ſchien ausſichtslos, wes halb die an Bord Zurückgebliebenen das backbordſeitig an⸗ gebrachte Arbeitsboot klarmachten. Als der Kapitän mit den Zurückgebliebenen das Boot beſtiegen hatte, wurde dieſes an die Schiffswand geſchlagen und lief voll. Der Erſte Offi zier und der zweite Ingenieur wurden an Bord zurückge worfen, der Kapitän und die reſtlichen Beſatzungmitglieder fielen in See. Das Schiff war während dieſer Zeit ſo weil vollgelaufen, daß es Kopf ſtand, etwa zwei Minuten ir dieſer Stellung verharrte und dann völlig abſackte Erſt nach 40 Minuten konnten die Offiziere und Steuerleut⸗ zom eigenen Rettungsboot aufgenommen werden, der Ka⸗ boitän ſtarb mit ſeinem Schiff. Eine halbe Stunde ſpäter vurde die Beſatzung, die fortgeſetzt Leuchtmunition abſchoß, von dem ſchwediſchen Dampfer„Sverre Ner⸗ zaard“ geſichtet und an Bord genommen. Ueber die Arſache der Exploſion ſagen die vernomme⸗ den Beſatzungsmitglieder, insbeſondere diejenigen, die zur Jeit der Exploſion Wache halten. übereinſtimmend aus, daß die Exploſionen von Höllenmaſchinen herrühren müf⸗ jen, denn dieſe ſeien nicht außenbords, ſondern im Schiffs⸗ innern erfolgt, und zwar die erſte Exploſion in der Luke J, die zweite Exploſion in der Luke II. Eine kurze Beſichtigung der Stelle der zweiten Exploſion durch einen der Schiffsin⸗ genieure ergab, daß die Schiffswand zerriſſen und nach außen gedrückt war. Spätere umfaſſende Feſtſtellungen auch in den Aus⸗ gangshäfen ergaben die Richtigkeit der Ausſagen der Beſatzungsmitglieder. Wiederum war das Exerzieren der „Propagandaabteilung“ von dem in London geforderten Er⸗ folg gekrönt worden. 0 Für heute wollen wir dieſes Kapitel beſchließen, es wa⸗ ren nur drei Fälle von fünfzehn Anſchlägen des engliſchen Geheimdienſtes, die uns im Laufe eines Jahres dekanntge⸗ worden ſind. Ueber 60 Millionen Reichsmark Schaden hat nicht nur Deutſchland, ſondern auch Japan und Italien die⸗ ſem„Probealarm“ des engliſchen Service mitten im ſoge⸗ nannten Frieden zu danken! Ganz zu chweigen von den Opfern an Leben und Geſundheit braver Schiffsbeſatzungen. Die Bombe in München ber, das war keine Probe mehr, das war ein Ankernehmen, wie wir wiſſen. mehrfach von gleicher Stelle aus vocher eingeübt und geprobt, das war der Schlag, der Stoß, der Deufſchlang mitten ins Herz kreffen ſollke. And das alles zuſammen ift die Methode. die jene höhere Gerechtigkeit geraus geforderk hak. Wir ver⸗ krauen feſt, daß dieſe Gerechtigkeit mit ſtärkerer Hand ſones raffinierte Syſtem ganz zerſchlögt! Brand auf Schiffsneubau in Dänemark Kopenhagen, 26. November. Aus Odenſe wird gemeldet, daß auf einem Schiffsneubau für die Holland⸗Amerika⸗Linie Samstagmittag ein Feuer ausbrach, bei dem nach den bishe⸗ rigen Ermittlungen ein Arbeiter ums Leben kam und etwa 2555 Brandwunden oder Rauchvergiftungen erlitten. Der rand kam in dem Gefrierraum zum Ausbruch. Während von den an Ort und Stelle Beſchäftigten vier von den Ar⸗ beitskameraden geborgen werden konnten, ſchnitten die ſchnell umſichgreifenden Flammen und der dichte Rauch 18 anderen den Weg ins Freie ab. Sie flüchteten in die unter dem bren⸗ nenden Raum liegenden Tanks. Um ſie zu retten, wurde von der Feuerwehr mit Hilfe von autogenen Schneidebrennern ein Loch in die Schiffswand geſchnitten, nachdem man ſich Eingeſchloſſenen ver⸗ politiſche Nundſchau Spanien baut ſich eine Kriegsflotte. Die Zeitung„Ya“ bringt eine Meldung aus Ferrol, daß die dortigen Werften nach ihrer Erweiterung folgende Kriegsſchiffe bauen werden: Vier Schlachtſchiffe zu 35 000 Tonnen, l4 Kreuzer zu 15 000 Tonnen, 18 Flottillenführer und 14 U-Boote. Der engliſche Keil zwiſchen Irak und Arabien. In Ko⸗ weit an der 1 Spitze des Perſiſchen Golfes iſt eine engliſche Militärabor nung eingetroffen, da dieſer ſtrategiſch ugang zum Irak und nach Saudiarabien beherrſcht, befeſtigt und als Flottenbaſis ausgebaut werden ſoll. Ausſprache zwiſchen General Hertzog und Dr. Malan. Wie die„Times“ aus Pretoria meldet, hat die erſte Aus⸗ ſprache zwiſchen General Hertzog und dem Führer der No⸗ tionaliſten, Dr. Malan, über einen Zuſammenſchluß der beiden fidafrikauiſchen Parteien ſtattgefunden. — „Fürchterliche Erfolge“ In engliſchen Gehirnen beginnt es zu dämmern. Du. Amſterdam, 26. Nov. Die geſamte Londoner Preſſe iſt ſehr beeindruckt von den letzten deutſchen Erfolgen und dem Untergang der vielen Schiffe, die vor der engli⸗ ſchen Küſte auf Minen liefen. Bei der Berichterſtattung über die Torpedierung des engliſchen Kreuzers„Belfaſt“ beſchränkt ſie ſich aber auf die Wiedergabe der Erklärung der britiſchen Admiralität. Die Blätter müſſen jedoch zugeben, daß es ſich bei der„Belfaſt“ um einen der modernſten Kreuzer Englands handelt, der erſt einen Monat vor Kriegsausbruch in Dienſt geſtellt wurde. Die Londoner Preſſe iſt im übrigen in heller Aufregung, denn ſie kann die Schwierigkeiten nicht verhehlen, vor denen England ſteht. Der„Daily Herald“ ſagt, es wäre töricht, wollte England ſeine Augen vor der Tatſache ſchließen, daß Deutſchland bereits eine„ganze Zahl fürchterlicher“ Erfolge errungen habe. Man ſollte nicht den Verſuch machen, dieſe Erfolge irgendwie zu verkleinern. Man müſſe im Gegenteil mit der Möglichkeit weiterer ernſter Schiffsver⸗ huſte rechnen. Die Verluſte, die England möglicherweiſe er⸗ leiden werde, könnten in ihren Folgen ſowohl für die eng liſche Schiffahrt wie auch für die Belieferung Englands ſehr ernſt ſein Weiter ſchenkt die Londoner Preſſe den Proteſten, die die neutralen Länder gegen die Ausdehnung der Blok⸗ kade eingelegt haben, ſtarke Aufmerkſamkeit. Gchwediſcher Proteſt in London Gegen Englands Völkerrechtsbrüche. Stockholm, 26 Nov Amtlich wird in Stockholm mitge⸗ teilt; Im Zuſammenhang mit den engliſch⸗ſchwediſchen Ver⸗ handlungen in London wurde ſofort ſchwediſcherſeits ein ernſter Schritt wegen der beabſichtigten Verſchärfung des Handelskrieges gemacht und die ſchweren Folgen dieſer Ma znahme für den Seehandel der neutralen Länder unker⸗ ſtrichen. * Anbebeingte Neutralttät Rumäniens Die neue rumäniſche Regierung Bukareſt, 26 November. Die rumäniſche Regierungskriſt iſt behoben. Miniſterpräſident Tata rescu leitet gleichzeitig das Innenminiſterium Außenminiſter bleibt Gaſencu. der auch mit der vorläufigen Leitung des Propagandaminiſte⸗ riums betraut wurde. Während der Vereidigung der neuen —„ 8 7 81— 85— 2 2 Regierung erklärte Miniſterpräſident Tatarescu das neue Kabinett ſei aus der Front der nationalen Wiedergeburt her⸗ vorgegangen. Die Regierung werde ein Kabinett der Beru⸗ N higung des Wiederaufbaues und der Feſtigung auf allen Ge⸗ lieten ſein und unter der oberen Leitung des Königs ſtehen. Die Front der nationalen Solidarität werde gefeſtigt wer, den und alle militariſchen und materiellen Kräfte des Landes würden im Hinblick, auf die Verteidigung Erbgutes organiſiert werden. Das Gleiche gelte auch für die Neutralität, die ahne den geringſten Seitenſprung unter allen Umſtänden beibehalten werde. König Carol antwortete:„Zu einer Zeit, wo ſich die Welt in Wirren befindet haben wir die Pflicht, alle Opfer zu bringen, damit unſer Land in materieller wie in moraliſcher Hinſicht erblühe.“ 5 Am Samstag abend hat Miniſterpräſident Tatarescu eine Preſſeerklärung abgegeben, in der er betont, daß die auswärtige Politik der Regierung unverändert bleibe Sie ſtelle den ſtändigen Willen des ganzen Landes dar, loyalermeiſe die Neutralität gegenüber den Kriegfüh⸗ renden aufrechtzuerhalten und die Beziehungen friedlicher und guter Verſtändigung mit den benachbarten Staaten weiterzuentwickeln. Die Anweſenheit ſeines Freundes Ga⸗ ſencu im Außenminiſterium ſei eine Bürgſchaft für die Dauerhaftigkeit. Am Mittwoch nachmittag wird Außenmi⸗ niſter Gafeneu dem auswärtigen Ausſchuß der Kammer Erklärungen über die Außenpolitik des Landes abgeben des nationalen Sie bekamen ihn nicht! „Adolf Woermaan“ von der eigenen Beſatzu g verſenkt. Berlin, 27. Nov. Der deutſche Dampfer„Adolf Woer⸗ mann“ hat ſich im Südatlantik ſelbſt verſenkt um der Auf⸗ bringung durch ein engliſches Kriegsſchiff zu entgehen. Alle Mikglieder der Beſatzung, die aus 127 Perſonen beſtand, und ſämkliche 35 Paſſagiere, darunter 18 Franzoſen, ſind gerettet. Die bekanntgewordenen Einzelheiten beſtätigen, daß England bewaffnete britiſche Handelsſchiffe, die angeblich nur zur Verteidigung armiert ſein ſollen, aktiv in den Han, delskrieg einſtellt. Der Dampfer„Adolf Woermann“ iſt durch ein bewaffnetes britiſches Handelsſchiff laufend be⸗ ſchattet worden. Dieſer getarnte engliſche Hilfskreuzer hat funkentelegrafiſch Standortmeldungen gemacht und ein engliſches Kriegsſchiff herbeigerufen. Es geht hieraus her⸗ vor, daß die bewaffneten Handelsdampfer von den Englän⸗ dern nicht als Handelsſchiffe auf den normalen Handels⸗ routen verwendet werden, ſondern unmittelbar den Zwek⸗ ken der engliſchen Kriegführung als Organ der britiſchen Admiralität dienen. Das Vorgehen gegen deutſche Handelsſchiffe mit be⸗ waffneten britiſchen Piratenſchiffen zeigt, daß der Englän⸗ der für ſeine Kaperei und Piraterie ſich jedes Mittels be⸗ dient, während er auf der anderen Seite zur Tarnung ſeines Vorgehens in ſeiner Heachelei ſo weit geht, Nach, richten zu verbreiten, der Dampfer„Adolf Woermann habe Kaperei betriebey. Franzöſiſcher Fiſchdampfer auf Mine gelaufen. Amſterdam, 26. Nov. Nach einer Meldung des Amſter⸗ damer„Telegraaf“ aus London iſt der franzöſiſche Fiſch⸗ dampfer„Saint Clair“ in der Nordſee auf eine Mine ge⸗ laufen und ſofort geſunken. Von der zwölfköpfigen Be⸗ ſatzung habe ein Mann gerettet werden können. Minenexploſion bei Zeebrügge. Brüſſel, 27 Nov. die belgiſchen Küſtengewäſſer wer⸗ den weiterhin durch Minen gefährdet, von denen einwand⸗ rei feſtgeſtellt worden iſt, daß es ſich um britiſche und fran, öſiſche in wenigen Fällen auch um holländiſche Minen 1 Zwei dieſer Minen ſtießen auf der Höhe von 1 5 brügge zuſammen und erzeugten dadurch eine gewaltige Exploſion, die über 20 km weit gehört wurde Die Ein⸗ wohner der 15 km vom Meer entfernten Stadt Brügae wurden durch das gewaltige Krachen aufgeſchreckt. aufg ſtun, und 0 denn Ame gehe len kani perl. ſetzt 7 Auf 15 e ie lar Wär! nicht 778 ari gen den — imn Mil und der Sta honer olgen ngli⸗ über ränkt ſchen ſich ands ienſt ung, enen richt, daß folge dieſe nteil ve r⸗ e Ex⸗ eng⸗ ſehr e n, Flok⸗ itge⸗ Ber- ein des jeſer ker⸗ England raubt Frankreichs Gold Die wahre Bedeutung des Wirtſchaftsbündniſſes. Berlin, 26. Nov. In einer amtlichen Verlautbarung heißt es u. a.: Als Hauptergebnis des kürzlichen Beſuches des franzö⸗ ſiſchen Finanzminiſters in London wurde von beiden Re⸗ gierungen eine Erklärung verkündet über die Zuſammen⸗ faſſung ihrer Kriegsanſtrengungen auf wirtſchaftlichem Gebiet. In einem langatmigen amtlichen Kommentar wur⸗ den die Maßnahmen als das wichtigſte Ereignis ſeit der Kriegserklärung bezeichnet und die Vorteile aufgeführt, die daraus ſowohl für England und Frankreich als auch für die weltwirtſchaftlichen Beziehungen zu erhoffen ſeien, wie Beſeitigung der Konkurrenz bei Einkäufen im Auslande, einheitliche Ausnützung der See⸗Tonnage beider Länder, größere Sicherheit der Geleitzüge. Vermeidung zukünftiger weltwirtſchaftlicher Kriſen. Im ganzen britiſchen Weltreich wurden nach dieſen amtlichen Stichworten durch Preſſe und Rundfunk Lobeshymnen auf dieſes„Wirtſchaftsbündnis“ angeſtimmt, die den Verdacht nahelegten, daß damit etwas verkuſcht werden ſollte. Wie begründet dieſer Verdacht iſt, wird offenſichtlich, wenn man den wirklichen Abſichten und Folgen dieſer engliſch⸗franzöſiſchen Abmachungen nachgeht. Zunächſt ihre finanzielle Bedeutung: die Ent⸗ wertung des engliſchen Pfundes hat ſich ſeit Kriegsbeginn bekanntlich in beſchleunigtem Tempo fortgeſetzt. England kann aus eigener Kraft das Sinken des Pfundes nicht auf⸗ zalten, geſchweige denn ſeine Stellung als Weltbankier be⸗ zaupten. Eine neue akute Gefahr drohte jetzt daraus daß aufgrund der caſh⸗carry-Klauſel die großen engliſchen Rü⸗ ſtungsbeſtellungen in Amerika bar bezahlt werden müſſen und zwar in Dollar Gold ſteht Eng! denn ſeine Go Amerika zu finanz zehen, eine Beſtän Geſellſchaf⸗ ken zu verkaufen Täglich werden ſchon ſetzt an den ameri⸗ kaniſchen Börſen bis zu 50 000 ſolcher Westpapiere verſil⸗ berl. ein Verfahren, das natürlich nicht unbegrenzt forkge⸗ ſetzt werden kann. Dazu kommt, daß auf der anderen Seite England große Aufwendungen für militäriſche Zwecke in franzöſi⸗ 15 en Franken machen muß. Wenn dieſe Franken und ie für die Rüſtungskäufe in Amerika erforderlichen Dol⸗ lar gegen engliſche Pfunde gekauft werden müßten, dann wäre das Pfund auf ſeiner abſchüſſigen Bahn überhaupt nicht mehr zu halten. Ein Hauptzweck der neuen engliſch⸗ e Abmachungen beſteht nun erklärterweiſe arin, die Währungen zu ſchützen und die beiden Regierun⸗ gen inſtandzuſetzen. gemeinſam über die Beſtände in bei⸗ den Währungen zu verfügen. In Erfüllung dieſes Zweckes wird alſo Frankreich ſeine immer noch bekrächtlichen Goldbeſtände von nahezu 100 Milliarden Franken zur Slützung des engliſchen Pfundes und für Bezahlung nicht nur der franzöſiſchen, ſondern auch der engliſchen Rüſtungsbeſtellungen in den Vereinigten Staaten aufwenden müſſen. Es wird ferner die für die bri⸗ liſche Armee erforderlichen militäriſchen Ausgaben in fran⸗ zöſiſchen Franken zu einem Pfundkurs auf der bisherigen Höhe zur Verfügung zu ſteſlen haben. Damit hat Frankreich auf die Möglichkeit einer ſelbſtändigen Währungspolitik ver ⸗ zichtet und ſeinen Franken endgültig mit dem enaliſchen Pfund verknüpft. England hal alſo nicht nur das franzö⸗ ſiſche Gold ſeinen Zwecken dienſtbar gemachl, ſondern auch das ſinkende Pfund, nachdem es von der ganzen Melt ver⸗ laſſen war, an den franzöſiſchen Franken angehängt, den es damit auf ſeinem Sturz in den Anarund mitreden end Aehnlich wird ſich das Abkommen auf dem Waren⸗ und Transportgebiet auswirken. In Zukunft wird Frankreich mit ſeinen reichlichen Nahrungsmittelbeſtänden nicht nur die auf ſeinem Boden befindlichen engliſchen Truppen unterhalten dürfen, ſondern auch die Lücke in der Ernährung der Bevölkerung auf der britiſchen Inſel aus⸗ füllen müſſen. Frankreich wird ferner ſeine Handels⸗ lonnage zum Erſatz verſenkter britiſcher Handelsſchiffe für die Zufuhren nach England zur Verfügung zu ſtellen haben, ebenſo ſeine Kriegsſchiffe zur Verſtärkung engliſcher Geleitzüge. Schließlich wird Frankreich weitgehende Um⸗ ſtellungen in ſeiner Produktion in Kauf nehmen müſſen. Angeſichts dieſer Auswirkungen des neuen Wirtſchafts⸗ bündniſſes kann man die Befriedigung verſtehen, die dar⸗ über in England ſo unverhohlen zum Ausdruck kommt. Gleichzeitig wird aber auch verſtändlich, daß im Gegenſaß dazu die franzöſiſche Preſſe das Abkommen recht zurück⸗ haltend aufgenommen hal. Sie wird erkannt haben, daß der britiſche Löwe getreu ſeiner geſchichtlichen Tradition ſich auch in dieſer neuen Parknerſchaft den Löwenankeil geſicherk hal. Frankreich, das militäriſch ſchon bisher in dieſem Krieg nur Englands kampf kämpfl, iſt nun auch finanziell und wirk⸗ schaftlich ſozuſagen dem britiſchen Welkreich einverſoiht wor den. Es wird künftig mit Gul und Blut für Enaland Opfer in einem Ausmaß zu bringen haben, wie ſie die anderen Mitgliedſtaaten des britiſchen Weltreiches zu bringen ſich ge⸗ weigert haben. Es iſt nicht zu verſchleiern, daß das Abkommen in ſei⸗ nen Wirkungen nicht nur gegen Deutſchland ſon⸗ dern mehr noch gegen die Neutralen gerichtet iſt. So wird z B. in dem amtlichen Kommentar ausdrücklich betont daß der Ausſchluß der enaliſch⸗franzöſiſchen Konkur⸗ renz bei Einkäufen in dritten Ländern den Zweck hat, die Preiſe zu drücken Die Stimmen aus neutralen Ländern laſ⸗ ſen bereits erkennen, daß man ſich dort durch die britiſchen Vernebelungsverſuche ſiher die wahren Zuſammenbänge nicht täuſchen läßt Es iſt vielmehr zu erwarten daß die neu⸗ tralen Staaten die ſchon bisher durch den Wirtſchaftskrieg, wie er durch England geführt wird, am meiſten zu leiden haben, ſich gegen dieſen neuen Vergewaltigungsverſuch zur Wehr ſetzen werden. Deutſchland kann auch dieſes„wichtigſte Ereignis ſeit der Kriegserklärung“ mit gelaſſener Ruhe betrachten. Verfügung. e Käufe in dazu über⸗ zu nicht mehr zur Um ſe Neuer Sender„Bremen“ in Betrieb Sender Gleiwitz ſtillgelegt. Wie der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda und der Reichspoſtminiſter mitteilen, wurde am 24. No⸗ Bremen“ in Betrieb genommen. Der neue Sender erhält die Welle 395,8 Meter(758 Kllz) und iſt auf den Skalen der Rundfunkapparate unter Kattowitz zu finden. Der Sender Kattowitz hat bekanntlich ſchon vor einiger Zeit die Welle 249,2 Meter(1204 KlIz) erhalten. Der bisherige vember ein neuer Sender„ Ortsſender Bremen erhält ab ſofort die Bezeichnung Unter⸗ Weſer“ und bleibt bis auf weiteres in Betrieb(225,6 Meter, 1330 KKIz). Der auf der ſchleſiſchen Gleichwelle betriebene Sen⸗ der Gleiwitz(243,7 Meter, 1231 kklz) tſt ſtillgelegt worden. Seine Aufgaben hat der Sender Kattowitz übernommen. Auf der ichleſiſchen Gleichwelle werden letzt noch die Sender Aörlitz und Troypau betrieben. Faſt 21 Millionen Mark Allein im November für das Kriegswintervilfswerk Berlin, 26. November. Wieder hat das deutſche Volk an der Inneren Front zwei Schlachten geſchlagen, die Herrn Chamberlain beweiſen, daß es mit der von ihm im Unterhaus feſtgeſtellten„erfreulich loſen“ Bindung zwiſchen Adolf Hitz ler und dem deutſchen Volk doch etwas anders ausſieht, als ſich das ein weltfremdes britiſches Gehirn ausmalt. Sowohl das Ergebnis des zweiten Opferſonntags, als auch das der von SA 6, NS und NSgic durchgeführten zweiten Reichsſtraßenſammlung haben eine Opferbereitſchaft des deut, ſchen Volkes gezeigt, die wahrlich das Ergebnis einer ſozia⸗ len Volksabſtimmung ausdrückt. Dolche und Schwerter als Symbole nationalſozialiſtiſchen Ka: ens erbrachten in Großdeutſchland eine Summe von 99 meyr, als 15 032.48 Mark Das ſind nicht nur vier Millionen Mk er. 9 25 Meillionen Abzeichen mal dem nominellen „Preis“ von 0,20 Mark je Stück erbringen mußten, ſondern auch noch 2 289 858,85 Mark mehr als das Ergebnis der zwei⸗ ten Reichsſtraßenſammlung des Vorfahrs, die mit 6 725 173,23 abſchloß. Gegenüber der zweiten Reichsſtraßenſammlung des Vorjahres iſt alſo eine Steigerung von 34,05 v. H. zu ver⸗ zeichnen. Auch der zweite Opferſonntag des großdeutſchen Volkes hat den zweiten Eintopfſonntag des Vorjahres bei weitem übertroffen. Hier gab das deutſche Volk am 12. No⸗ vember die Antwort auf das Attentat vom 8. November in München. 11 873 854,44 Mark zeichnete es in die Liſten der Politiſchen Leiter und der NSV⸗Blockwalter, das ſind 8 418 726,68 Mark mehr als das Ergebnis des zweiten Ein⸗ 5 der damals topfſonntags im Wint dieſem Aufkommen waren N 8 455 127,76 Mark erbrachte. An das Altreich mit 10 287 493,05 Mark oder 53,05 Pfennig je Haushalt beteiligt die deutſche Oſtmark mit 1057 059,56 Mark oder ſogar 59,58 Pfennig je Haushalt, während der noch im Aufbau begriffene Sudetengau mit 498 301.83 Mark oder 49,95 Pfennig je Haushalt das wohl beachtlichſte Opfer brachte, denn er erhöhte gegenüber dem erſten Opfer⸗ ſonntag das Ergebnis um mehr als So iſt ̃ 9 150 000 Mark nicht nur gegenüber dem zweiten Eintopfſonntag des Vor⸗ jahres eine Steigerung um 40,43 v. H. oder je Haushalt von 38,29 Pfennig auf 53,38 Pfennig zu verzeichnen, ſondern ſo⸗ gar noch gegenüber dem erſten Opferſonntag des Kriegswin⸗ terhilfswerkes ein um 669 883,38 Mark höheres Ergebnis er⸗ zielt worden. Um 5,98 v. H. überſtieg das Ergebnis des zwei⸗ ken Opferſonntages das des erſten. Damit ſteht der Opfer⸗ ſonntag des November 1939 an der Spitze aller bisherigen Eintopf⸗ und Opferſonntage aller Winterhilfswerke. Rund 20,9 Millionen opferte allein im November 1939 das deutſche Volk für das Kriegswinterhilfswerk. Auch eine an große Zahlen gewohnte Zeit darf darüber nicht leicht⸗ fertig hinwegleſen. Welch geradezu ungeheure ſoziale Kraft und Energie mit dieſer Summe entfeſſelt werden kann, das erläutert am beſten das Beiſpiel, daß die NSV mit ihr mehr als 5900 Gemeindeſchweſterſtationen errichten und ein ganzes Jahr lang unterhalten kann. 5000 Burgen der Geſunderhaltung und Per ſozialen Fürſorge hat ſich das deutſche Volk mit dieſer aus Groſchen und Marken zuſam⸗ mengetragenen Summe ſelbſt geſchenkt. 0 9** England hat ſich diesmal geirrt Dr. Ley in der Waffenſchmiede der deutſchen Kriegsmarine. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſtattete auf ſeiner Fahrt zu den Schaffenden der nordweſtdeutſchen Gaue in Begleitung des Gauleiters Röver den Werft⸗ und Hafenarbeitern in der Waffenſchmiede der deutſchen Kriegsmarine in Wilhelmshaven einen Beſuch ab. Nach einem Empfang im Kommandogebäude des Kommandierenden Admirals war der Reichsleiter Gaſt im dreiſe einiger UL-Boot⸗Beſatzungen. Im Anſchluß daran unter⸗ nahm Reichsleiter Dr Ley einen Rundgang durch die Stätten, wo deutſche Arbeiter die Waffen unſerer mit jungem Ruhm bedeckten Kriegsmarine ſchaffen. Der Beſuch des Reichsorganiſationsleiters wurde mit einer machtvollen Kundgebung in der Marinewerft abgeſchloſſen. In einer Rede, in der Dr. Ley die engliſchen Methoden, mit bruta⸗ ler Gewalt die ganze Welt in das engliſche Joch einzuſpannen, gekennzeichnet hatte, fragte er, wie dieſer Krieg wohl entſtanden ſei:„Dieſer Krieg iſt entſtanden, weil die ganze Welt unſere ſichtbaren Erfolge für einen Bluff gehalten hat. Der Wunſch iſt immer der Vater des Gedankens geweſen. England wünſchte ſich ein ſchwaches Deutſchland. Die Emigranten haben ein übriges dazu getan und den engliſchen Staatsmännern zuge⸗ flüſtert: Deutſchland iſt ſchwach, denn hinter ſeinem Führer ſteht nicht das Voll. Die Engländer haben ſich aber diesmal geirrt. Hier kämpft der deutſche Sozialismus gegen den engliſchen Geldſack. Wir glauben an unſeren Sieg“, ſo rief Dr. Ley den zehn⸗ tauſend Werftarbeitern unter begeiſtertem Beifall zu,„weil wir an eine Gerechtigkeit glauben. Wenn alles auf dieſer Welt einen Sinn haben ſoll, dann muß der Herrgott dem Fleißigen ſeinen Lohn geben. Wenn das nicht geſchähe, was hätte dann die Schöpfung für einen Sinn? Und wir glauben auch deshalb felfenfeſt an unſeren Sieg, weil wir einen Adolf Hitler haben!“ Kleider für die befreiten Deutſchen Ein Aufruf Hilgenfeldts Berlin, 286. November. Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk, Erich Hilgenfeldt erläßt folgenden Aufruf: „Volksgenoſſen! Seit 20 Jahren haben Millionen Volks⸗ deutſche im 1 Polen den Kampf für ihr Deutſchtum unter größten Entbehrungen geführt. Sie wurden in der langen Zeit wirtſchaftlich auf das ſchwerſte bekämpft. Man hat ihnen das Letzte genommen. Von engliſchen Kriegshetzern aufgeſtachelt, hat polniſcher Haß ſie bis zum Letzten ausge⸗ plündert. Ihre Angehörigen wurden verſchleppt und beſtla⸗ liſch ermordet. Sie wurden von Haus und Hof verjagt Ihr Eigentum wurde zerſtört. Sie ſtanden wegen ihres Bekennt⸗ niſſes zum Deutſchtum vor dem Nichts. Nun hat der Führer unſere volksdeutſchen Brüder in die großdeutſche Heimat zurückgeführt. Unſer ſelbſtverſtändlicher Dank für ihr Durchſtehen iſt die Hilfe der ganzen 1 meinſchaft. Sie brauchen nun nicht mehr zu hungern. 8 fehlt aber für den kommenden Winter an dem Notwendigſten. Spendet ſofort warme Bekleidungsſtücke für Männer, Müt⸗ ter und Kinder. Wäſche, Wollzeug, Kopfbedeckungen, Kleider, Anzüge, Mäntel und Schuhzeug müſſen ſchnell beſchafft werden. Jeder tritt an und bringt ſein Opfer!“ Deutſchenverfolgung auf Samoa Die auſtraliſche Regierung geht in den ehemaligen deut⸗ ſchen Kolonialgebieten im Pazifiſchen Ozean, insbeſondere auf Samoa, mit äußerſter Strenge gegen die Eingeborenen vor. Nachdem auf Weiſung der Londoner Regierun wenigen Deutſchen noch vor Kriegsausbruch verhaftet wurden, hat die auͤſtraliſche Polizei neuerdings eine Reihe von Häupt⸗ lingen verhaften laſſen, die aus ihrer Sympathie für Deutſch⸗ land nie ein Hehl gemacht haben. Die Maßnahmen werden 905 begründet, daß es ſich um„Vorſichtsmaßnahmen“ andele. 5 Militäriſche Reformpläne in ASA. Das Kriegsminiſterium berief die Befehlshaber ſämtlicher Wehrbezirke zu einer Konferenz mit dem Generalſtab zum 30. November nach Waſhington. Dieſe Beratung ſoll die Ein⸗ zelheiten des Programms für die Maſſenausbildung der Bundesarmee und der Nationalgarde feſtſetzen. Es handelt ſich dabei um die intenſivſte Ausbildung ſeit dem Welt⸗ krieg. zunächſt die Badiſche Chronik 285 Karlsruhe, 25. November. () Hochſchule für Lehrerbildung Karlsruhe. Auf Grund einer nunmehr endgültigen Anordnung des Herrn Reichsmi⸗ niſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung wird die Hochſchule für Lehrerbildung in Karlsruhe im Winterſe⸗ meſter 1939/40 ihren Lehrbetrieb an der Hochſchule für Lehrer⸗ l in ae e e S 1 bildung in Darmſtadt weiterführen. Das Semeſter begann 2 in Darmſtadt am 23. November 1939. Den Studierenden ging einzeln Nachricht zu. Um Mißverſtändniſſe zu vermei⸗ den, wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß dieſe Verle⸗ gung zunächſt nur für das Winterſemeſter 1939/40 durchge⸗ führt wird.. Die Partei betreut die Siedler Eröffnung der Siedlerfrauen⸗Beratungsſtelle in Blumberg NSG. In Anweſenheit von Kreisleiter Kirn und zahl⸗ reicher Gäſte der Gau⸗ und Kreisfrauenſchaftsleitung, der Kreisleitung„Donaueſchingen und örtlicher Vertreter von Partei und Gemeinde übergab die Gauabteilungsleiterin des Deutſchen Frauenwerks, Frau Egle, die neuerrichtete Sied⸗ Gerfrauen⸗Beratungsſtelle des Deutſchen Frauenwerks in Bum berg im Rahmen einer ſchlichten Feierſtunde ihrer Beſtimmung. hon e des Deutſchen Frauenwerks 0 etzt ſo recht ein Mittelpunkt der ganzen Siedlung Blumberg iſt das bewies das große Intereſſe, das die Sied⸗ ler, vor allem die Siedlerfrauen, dieſer Eröffnungsfeier ent⸗ gegen brachten. Im Anſchluß an die Feier ſtand den Gäſten das neue Siedlerhaus, das als Muſterhaus für eine Familie mit fünf Kindern gedacht iſt, zur Beſichtigung offen. Der badiſche Wald und ſeine Hölzer Baden beſitzt insgeſamt 588 999 ha Waldungen; davon entfallen auf den Schwarzwald(mit Vorbergen und oberes Rheintal) 344444 ha, auf das Bodenſee⸗ und Donaugebiet 87.929 ha, auf den Odenwald 75 961 ha, auf das Bauland 51616 ha und auf das untere Rheintal 29 049 ha. 57 Prozent der Waldfläche iſt mit Nadelholz 43 Prozent mit Laubholz bedeckt. Von den 57 Prozent Nadelholz entfallen 30 Prozent auf Fichten, 14 Prozent auf Tannen und 13 Prozent auf Kiefern und Lärchen; von den 43 Prozent Laubholz entfallen 23 Prozent auf Rotbuchen, auf Eichen und anderes Laul⸗ holz 20 Prozent. Säckingen.(Erdbeben auch am Hochrhein verſpürt.) Das am Wochenende in der Schweiz verſpürte Erdbeben, deſſen Herd im Kanton Aargau feſtgeſtellt wurde, iſt auch in einigen benachbarten deutſchen Gebieten wahr⸗ genommen worden, ſo u. a. in Laufenburg und Säckingen. Der Erdſtoß verlief, vom Süden kommend, in nordöſtlicher Richtung. O Neuweg.(Unter das Fuhrwerk geraten.) Der 11jährige Sohn des Landwirts Fritz Kiefer von Heu⸗ bronn fuhr mit einem Ochſengeſpann. Plötzlich ſcheuten die Tiere und gingen durch. Der Junge kam zu Fall, geriet unter das Fuhrwerk und mußte mit einer ſchweren Körper⸗ ee in das Krankenhaus nach Schopfheim überführt werden. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Ausrei ßer feſtgenommen.) Am 20. November ſind aus der Staatserziehungsanſtalt in Speyer zwei Burſchen im Alter von 15 und 17 Jahren bei der Außenarbeit durchgebrannt. Auf der Flucht in Rich⸗ tung Ludwigshafen ſtahlen ſie in Speyer ein Fahrrad. Un⸗ terwegs plünderten ſie unter Ausnützung der Verdunke⸗ lung mehrere Kraftwagen, die auf der Straße abgeſtellt waren Unter Anwendung von geſtohlenem Werkzeug bra⸗ chen ſie dann im Stadtteil Rheingönheim ein Verkaufshäus⸗ chen auf, wobei ihnen Rauchwaren und Schokolade im Werte von etwa 60 Mark in die Hände fielen. Die Bur⸗ 12770 konnten nunmehr durch die Polizei feſtgenommen werden. Neuſtadt d. d. Weinſtr.(Auf dem ſtehenden Laſt⸗ wagen) Ein aus Neuſtadt kommender Laſtwagen rannte in einer gefährlichen Kurve bei Weidenthal gegen die Mauer einer Unterführung. Der Wagen prallte ſo hef⸗ tig gegen die Mauer, daß er ſich überſchlug und mit den Rädern nach oben im Straßengraben liegen blieb. Der Fahrer wurde durch den Unfall leicht verletzt, der Beifahrer aber mußte mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus geſchafft werden. Oberlinxweiler.(der Tod nahm ein junges Le⸗ ben.) Auf tragiſche Weiſe kam der 15jährige Bäckerlehr⸗ ling Robert Hönig aus St. Wendel, der einzige Sohn ſei⸗ ner Eltern, ums Leben Als ein vor einer Wirtſchaft par⸗ kender Laſtkraftwagen auf polizeiliche Anordnung wendete und dabei auf den Bürgerſteig fuhr, mußte der junge Menſch auf ſeinem Rade hinter dem Laſtauto halten, blieb aber dabei im Sattel und hielt ſich am Kraftwagen feſt. Im Zurückfahren ſtieß das Fahrzeug den Jungen vom Rade und die Räder gingen dem Geſtürzten über den Kopf. Der Tod trat ſofort ein. i St. Ingbert.(Schwerer Verkehrsunfall.) Beim Ueberqueren der Straße wurde der penſionierte Schmelzarbeiter Johann Zeller durch einen Omnibus ange⸗ fahren und ſchwer verletzt. Homburg.(Des Kindes Engel.) In Höcherberg⸗ Höchen fuhr ein ſechsjähriger Junge mit ſeinem Roller auf der Straße und verſuchte auch die ſteile Adolf⸗Hitler⸗Straße hinabzufahren. In dieſem Augenblick kam unten ein Holz⸗ fuhrwerk vorbei. Der Kleine, der auf ſeinem Roller nicht anhalten konnte, fuhr unter dem Wagen hindurch und lan⸗ dete unverſehrt auf der anderen Straßenſeite. Frankfurt a. M.(das Rauchen im Bett)) Immer wieder wird vor dem Raauchen im Bett gewarnt, da dieſe Unſitte ſchon manches Unglück heraufbeſchworen hat. Erſt kürzlich wurde berichtet, daß ein leichtſinniger Raucher da⸗ bei ſogar den Tod gefunden hat. Jetzt hat ſich wieder in einem Frankfurter Vorort der Fall ereignet. daß ſich ein Mann, der im Bett geraucht hatte und dabei einſchlief, er⸗ hebliche Brandwunden zuzog. Ein Teil der Bettwäſche fiel ebenfalls dieſem ſträflichen Leichtſinn zum Opfer. — Zaiſersweiher, Kr. Vaihingen.(Von La ſt zug tödlich überfahren.) Als der etwa 30 Jahre alte Beifahrer eines Laſtzuges aus Schwaigern verſuchte, wäh⸗ rend der Fahrt am Motor des Triebwagens einen Schaden zu beheben, verlor er den Halt und ſtürzte ab. Die Räder gingen über den Mann hinweg. Kurz nach ſeiner Einliefe⸗ rung in das Maulbronner Krankenhaus erlag der Be⸗ dauernswerte ſeinen Verletzungen. ä — metterzimmern, Kr. Ludwigsburg.(Leitungs⸗ maſt umgelegt.) In der Kurve beim Hahn ſchen Wehr prollte ein Ludwigsburger Kaſtwagen, der ins Schleudern gekommen war, in voller Fahrt gegen einen Lichtleitungs⸗ maſt. Dieſer wurde abgeriſſen und die drei im Fahrerhaus 1 Leute wurden geegn die in Trümmer gegangene indſchutzſcheibe gedrückt. Einer der Männer erlitt erheb⸗ 1 liche Schnittverletzungen im Geſicht. i 8 Der letzte Novemberſonntag, der dem Gedenken der Toten galt, war ein recht unfreund⸗ licher Tag. Stürmiſch und regneriſch, das war das Finale des Tages. Daß nunmehr bereits der Vorwinter regiert, merkte man am Wochenende beim erſten Schnee, der aller⸗ dings bald wieder verſchwunden iſt. Eigentlich kam er etwas zu früh, denn von„rechtswegen“ hätte er noch vier Wochen Zeit gehabt bis zum Winteranfang. So ſind wir nun leiſe und unmerklich in die vorwinterliche Jahreszeit gerückt und der Spätherbſt hat Abſchied genommen. Die Veranſtaltungen des Tages waren teilweiſe be⸗ ſchränkt und trugen tagsüber ernſten Charakter. Neben den ſportlichen Veranſtaltungen, die zu Gunſten des Kriegs⸗ Winterhilfswerks ausgeführt wurden, fand hier am Nach⸗ mittag in der Turnhalle des Tv. 98 eine Volksliederſtunde durch den Geſangverein„Sängerbund“ zu Gunſten des Kriegs⸗Winterhilfswerks ſtatt. Wer zu Hauſe blieb verfolgte am Radio den ſpannen⸗ den Länderkampf Deutſchland Italien. Aber auch ſonſt fühlte man ſich geſtern wohl in der warmen Stube bei dem ſtürmiſchen Wetter. Adventsſtimmung kommt nun langſam über die Gemüter und fleißige Hände treffen bereits die erſten Vorbereitungen für Weihnachten. * Bunter Abend der NSG.„Kraft durch Freude“. Wie immer, wenn Künſtler vom Mannheimer National⸗ theater hier das Programm eines Bunten Abends beſtreiten, ſo waren auch am Samstag Abend wieder alle Voraus⸗ ſetzungen für einen ſtimmungsvollen, innerlich befreienden Abend gegeben. Ein erwartungsvoll geſtimmtes, den Saal der„Turnhalle“ füllendes Publikum, empfing gleich beim 1. Auftritt mit lautem Beifall den Anſager und Leiter des Abends, Joſef Offenbach. Wiederum verſtand er es, durch ſeine geiſtreiche, originelle Anſage zu ſeſſeln. Solche Abende mit bekannten und bewährten Künſtlern und Künſt⸗ lerinnen können niemals eine Enttäuſchung, aber mancher⸗ lei Ueberraſchungen bringen. Und es war wirklich über⸗ raſchend, was die Künſtler boten. Max Baltruſchat, der Operettentenor, ſang das„Wolgalied“ aus „Zarewitſch“ und dann„Apfelblüte uſw.“ aus„Land des Lächelns“ mit durchſchlagendem Erfolg. Hildegard Rößler, Geſangsſoubrette mit vorbildlicher Ge⸗ ſangskunſt, brachte zuerſt„Im Salon der blauen Pagoda“ aus„Land des Lächelns“ und darnach„Ich bin verliebt“ aus„Clivia“ ganz entzückend. Sie mußte ſich zu einer Dreingabe verſtehen. Beide zuſammen ſangen noch das Duett aus„Graf von Luxemburg“, womit ſie alle Beſucher be⸗ geiſterten. Mit ſeinen Liedern zur Laute bewies K. W. Krauſe, daß er auch auf dieſem Gebiete hohe Anforderungen erfüllen kann. Bertl Grether iſt eine Vortragskünſtlerin mit beſonderer Begabung ſprachlicher und mimiſcher Aus⸗ drucksmittel. Wie ſie Dinge aus dem Alltagsleben glofſierte, war originell und packend. Gabriele Loibl, die von der Bühne des Nationaltheaters her bekannte außerordentlich talentierte 1. Solotänzerin, tanzte mit der ihr eigenen Ausdrucksfähigkeit und beſchwingten Walzer von Strauß, einen Chardas und eine Böhm. Polka ſo entzückend und vollendet, daß ſie durch den Beifall zu Wiederholungen gezwungen wurde. In den beiden Sketſchs „Ein Verhör“ und„Aus der Jugendzeit“ zogen die beiden Künſtler Joſef Offenbach und K. W. Krauſe alle Regiſter ihrer Schauſpielkunſt. Die muſikaliſche Begleitung hatte Kapellmeiſter K. Klaus in Händen. So reihte ſich auch dieſer Abend würdig den früheren an und erfüllte voll und ganz ſeinen Zweck. 8 . Ein Fehltritt führt zum Tod. Der in einem Mann⸗ beimer Großbetrieb mit rige. Arthur Mit einem Beweglichkeit einen . arb. Schmitt muß durch eine Lücke in der Grubendecke abgeſtürzt fein. 1 8 2. 2 8 mit ſeiner ſchönen Stimme zunächſt Eine Volkslieder ſtunde zu Gunſten des Winterhilfswerkes. Mit einem recht beachtlichen Programm trat geſtern Nachmittag in der Turnhalle der 98er der Geſangverein „Sängerbund“ auf den Plan. Mit zeit recht ſtarken Chorkörper unter der Stabführung Land⸗ häußers brachte er in ſeinem erſten Teil Vaterländiſche und Heimatlieder zu Gehör. Nach einem Marſch des Hand⸗ harmonika⸗Orcheſters Ilvesheim⸗Seckenheim ſprach der Ver⸗ ſeinem, trotz der Kriegs⸗ einsführer einführende Worte, wies auf den Zweck der Veranſtaltung hin und gedachte der Toten des Krieges und der Bewegung. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen brachte er ein Siegheil auf Führer und Vaterland aus. Es mag von einer Einzelkritik Abſtand genommen werden, denn in einer Kriegszeit werden gerade die beſten Kräfte aus den Vereinen gezogen. Daß der„Sängerbund“ das anerkennenswerte Wagnis unternommen hat trotzdem mit einer Volksliederſtunde an die Oeffentlichkeit zu treten, iſt ein Beweis, daß er es verſtand, ſeinem Chor junge Kräfte zuzuführen. Daß unter der Führung Landhäußers ein beachtenswerter Chorkörper daſtand, darüber konnten ſich wohl die Zuhörer reſtlos überzeugen. Seine Soliſten ge⸗ wann der Verein z. T. aus der eigenen Reihe. Herr Eder als Baritoniſt mit den Liedern„Heimweh“ und„Deutſch⸗ land erwache“ konnte ſich hören laſſen. Vor Beginn des 2. Teiles ſprach Herr Rudolphi als Vertreter der Partei von den vielen Stunden der Mühe und Arbeit die ein derartiges Programm vorausſetzt; ſo kann er darin die Hingabe des Sänger zum deutſchen Liede, in dem der Gemeinſchaftsgedanke wurzelt, nur betonen. Der Dank der Partei gelte den Sängern. Der 2. Teil als bunter Teil war demgemäß etwas aufgelockerter, unter den ausgezeichnet gebrachten Chören, meiſtens Volksliedern, ſtach beſonders„Der Jäger aus Kurpfalz“ hervor, es war mit Klavierbegleitung ein muſi⸗ kaliſches Bravourſtückchen. allerliebſt„Ich bin die Chriſtel von der Poſt“ und„In Sievering blüht ſchon der Flieder“, dann als Dreingabe „Alle Tage iſt kein Sonntag...“. Als Tenoriſten hatte man in Anton Berger⸗Sandhofen einen würdigen Ver⸗ treter gewonnen. Mit„Still wie die Nacht“ und die Tenor⸗ Arie aus der Oper„Aida“, mit der Zugabe„Heimatland“ konnte er ſich wohl hören laſſen. Mit einem Baritonſolo „Der Wirtin Töchterlein“ und„Junge Lieb und junger Wein“ erfreute nochmals Herr Eder die Zuhörer. Mit dem Schlußritt„Schön blühen die Heckenroſen“ ſchloß der Ver⸗ anſtalter den geſanglichen Teil glanzvoll ab. Daß das Handharmonika⸗Orcheſter zur Abrundung des muſikaliſchen Rahmens ſein gut Teil beigetragen, ſei beſon⸗ ders vermerkt. Seine Darbietungen wurden begeiſtert auf⸗ genommen. Daß der Beſuch nicht ſo war wie es wünſchens⸗ wert in anbetracht des guten Zweckes, iſt bedauerlich; war es das ſchlechte Wetter oder der ernſte Charakter des Tages, wie dem auch ſei, den Nachteil haben diejenigen ſelbſt, die für wenig Geld ſich ein ſchönes Erleben verſagt haben. Das ſoll keine Entmutigung für den Veranſtalter ſein. Im Gegenteil, wir rufen ihm zu: Gut war's! Friſch auf zu neuen Taten! —— IJ] Mannheims Einwohnerzahl einſt und jetzt. Im Jahre 1439 war Mannheim noch ein„kleines Neſt“ und zählte 570 Einwohner, im Jahre 1606 1200. 1685 waren es 12 000, es war alſo im Zeitraum von 79 Jahren eine Verzehnfachung eingetreten. Nach einem Rückgang auf 8600 Köpfe im Jahre 1731 zählte man 1778 25000 Einwohner eine Zahl, die von den Jahren 1802 mit 18818 und 1852 mit 24 316 letztmals unterboten wurde. Von da ab gings ſchnell aufwärts: nach dem Deutſch⸗Franzöſiſchen Krieg 1871 zählte man 39 600 Ein⸗ wohner, 1880 58 425, 1890 79058, zur Jahrhundertwende 141131, weitere zehn Jahre ſpäter 193902 und im Jahre des Kriegsausbruchs 1914 regiſtrierte man 226 400 Einwohner. Heute weiſt die aufwärtsſtrebende Stadt eine Bevölkerungs⸗ zahl von 283 801 Köpfen auf. Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern. Der Verkauf und das Abbrennen von Feuerwerkskörpern iſt mit ſofor⸗ tiger Wirkung verboten. Der Verkauf von Knallbonbons, Zündblättchen, Knallerbſen, Wunderkerzen, Tiſchfeuerwerk, Knalleinlagen, Rauchſchnee und Knallſtreichhölzer ſind von dem Verbot ausgeſchlofſen. Dieſe Artikel dürfen im Freien Ausgabe von Seefiſchen Rächſte Ausgabe Montag, gegen Vorlage der„Ausweiskarte die Kunden der Ausweiskarten⸗Rr. 15 Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel 27. November 1939 ab 10 Ahr zum Einkauf von Seefiſchen! in der jeweils zuſtändigen Abgabeſtelle. Zum Ankauf werden zugelaſſen Städt. Err ährungs⸗ u. Wirt ſchaftsamt Mannheim und in öffentlichen Räumen nicht abgebrannt werden. Mädchen Die beſtellten 2 5 15 ſofort geſucht ohnzahlu diet 0 0 Läufer.. den ſchweine iſt die neue ee ee ſind eingetroffen Reichslohn⸗ 2 üb- und können ab⸗ Steuertabelle Aa schinen geholt werden.. Hiervon auch anſfür Wochenlohn, Taglohn, Verkaufsſtelle 1 Appel 2086 bis Schluß 2 70 3 8 Sunbeniehn 5 2 Grasberger 3 Näh res Zürn; Ludtweg Volz od. Monats lohn. 5 3 Heintz 1506„ 8 Oauptſtraße 173 Zu haben in der 5 4 Keilbach 8— Geſchäftsſt. d. Bl 8 5 Krämer 5 75 6 Mai 9 8 N 5 77 3 Mayer 3081 75„ 77 8 Müller 1961„„ 1 9„Nordſee“ 10531„„ 5 10 Reuling 8866 „ 11 Seppich 8 5 12 Vogelmann 4406„ 7 „ 13 Wittig 3 75 14 Zeilſelder 1 7 „ 15 Zöller 150 „ 16 Adler 2 „ der 911„„ 5 18 Erdmann 59 5 8 19 Roth 3. 20 Droll Luiſe Schnell⸗Sandhoſen ſang; Der unibertreffliche Stil. Dryden, der engliſche Hofdichter und politiker, der die Geiſt⸗ und Sittenlofigkeit ſeines Zeitalters geißelte, befand ſich eines Tages nach dem Eſſen in Geſellſchaft des Herzogs von Buckingham, des Lord Rocheſter und Dorſet. Man unterhielt ſich über die engliſche Sprache, ihren Wohlklang, die Zierlichkeit der Schreibart, eine Art perſönlichen Verdienſtes, auf das jeder dieſer Lords aus⸗ ſchließlich und allein Auſpruch erhob. Man beſchloß ſo⸗ gleich, Proben ſeines Könnens abzulegen, und der Schau⸗ ſpieldichter Dryden wurde zum Schiedsrichter erkoren. Alle ſchrieben unter Aufbietung ihres ganzen Geiſtes mühevoll und umſtändlich. Nur Lord Dorſet warf nach⸗ läſſig einige Zeilen aufs Papier, die ihm nicht viel Mühe zu bereiten ſchienen. Alle Schriftſtücke wurden feierlich unter einen Leuchter gelegt, unter dem Dryden eins nach dem anderen hervorzog und las. Als er damit fertig war, ſagte er zum Herzog und zu Lord Rocheſter: „Meine Herren, Ihr Stil hat mir gefallen, aber der des Lord Dorſet hat mich entzückt. Hören Sie ſelbſt und urteilen Sie:„Am Erſten des künftigen Monats zahle ich an John Dryden, oder Ordre, die Summe von 500 Pfund Sterling. Den Wert erhalten. London, den 15. April Dorſet.“ anderen übertreffe. Wohltätigteit minus 5 Prozent. Der Geſchichtsſchreiber Hume erzählt von einem be⸗ rüchtigten Geizhals. Der betagte Lord fühlte ſein Ende nahen und beſtellte verſchiedene Magiſtratsperſonen an ſein Krankenlager, um ihnen einen Wechſel auf hundert Pfund Sterling auszuhändigen, die nach ſeinem Tode wohltätigen Zwecken dienſtbar gemacht werden ſollten. Kaum hatten ſich die Beamten unter Ehrfurchts⸗ und Dankesbezeugungen entfernt, ſchickte der Lord ſeinen Die ner hinter ihnen her und hieß ſie zurückkommen, um den Herren zu eröffnen, daß ſie auch Bargeld erhalten könnten, jedoch unter Abzug von fünf Prozent. 2 Beweisführung. Nichts iſt dazu angetan, einem Engländer mehr Kre⸗ dit zu gewähren, als ſein Vermögen. Dieſe Art von Verdienſt löſcht jedes andere aus. Die größte Tugend heißt: Million. Die größte Unzulänglichkeit: Armut. In einer Geſellſchaft erzählte eine junge Dame eine etwas unwahrſcheinlich anmutende Tatſache. Ein Herr wagte Zweifel geltend zu machen, worauf die junge Dame ihm entrüſtet entgegenhielt:„Mein Herr, mir wurde dieſe Sache von einem Lord aus der Provinz Kent hinter⸗ bracht, der über viertauſend Pfund Sterling Jahresein⸗ kommen verfügt!“ Gegen dieſe Beweisführung wagte nie⸗ mand weiteren Zweifel oder gar Widerſpruch zu erheben. Geſchäft iſt Geſchäft. Ein engliſcher Edelmann namens Britton fuhr mit einer Poſtkutſche nach London, als Räuber mit Piſtolen in der Hand am Schlag auftauchten, die ſehr erſtaunt waren, Britton ebenfalls bewaffnet vorzufinden. Die Räuber baten Britton, den anderen Gäſten eine kleine „Reiſeſteuer“ abnehmen zu dürfen, was ihnen dieſer be⸗ reitwilligſt geſtattete, indem er ſelbſt, die Arme ruhig übereinandergeſchlagen auf ſeinem Platz verharrte und zuſah, wie die Mitreiſenden ausgepkündert wurden, wäh⸗ rend er ſich überlegte, wie groß wohl ſein Anteil, den er ſich ausbedungen hatte, ausfallen würde. Krämervolk. „Nation of shopkeepers“— Krämervolk— bezeichnete bereits Adam Smith(17231790) in ſeinem Werk„Wealth f Nation“ ſeine Landsleute, indem er ſagt:„Einen großen Staat gründen zu dem einzigen Zweck, ein Volk von Kun⸗ den aufzuziehen, mag beim erſten Blick als ein nur für ein Krämervolk geeigneter Plan erſcheinen“. Schon ein Traktat von 1766 beſagt:„Und was von einem Krämer wahr iſt, iſt von einem krambeſitzenden Volk wahr!“. Ml. H. !.. —— eee Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 27. November, Miete A 6 und 2. Sondermiete A 3: Pantalon und ſeine Söhne. Luſtſpiel von Paul Ernſt. Anfang 19.30, Ende gegen 21.30 Uhr, Dienstag, 28. November: 805 die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde üdwigshafen, Platzgruppe 41 bis 45, 103 bis 105, 111 bis 113, 432 bis 434, 438, 451 bis 502, 601 bis 627 und Jugendgruppe Lundwigsha⸗ fen, Gruppe F Abt. 815 bis 817, Gruppe B: Der Troubadour. Oper von G. Verdi. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Mittwoch. 29. November, Miete M 7 und 1. Sonder⸗ miete M 4. Zum erſten Male: Rheinberg. Schau⸗ ſpiel von Friedrich Forſter. Anfang 19.30, Ende etwa 21.30 Uhr. Donnerstag, 30. November, Miete D 6 und 2. Son⸗ dermiere D 5. und für die RSG„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 321 bis 323: Maske in Blau. Operette von Fred Raymond. An⸗ fang 19.30, Ende 22.15 Uhr.. Freitag. 1. Dezember: Miete B 6 und 2. Sondermiete B 3, und für die RScz„Kraft durch Freude“ Kultur⸗ e Platzgruppe 7 bis 9, 139 bis 132, 154 bis 156: Friſch verloren— halb ge won⸗ n 5 Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. a Samstag g, 2. Dezember, nachmittags: Schülermiete B 27 Bromm u. Schauspiel von Heinrich Jerkaulen. An⸗ fang 14, Ende nach 16.30 Uhr.— Abends: Miete C6 und 2. Sondermiete C 3, und für die NSG„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 324 Mannheim ⸗Seckenheim. Niasgabe von Werkgutscheinen für Monat November: Gruppe A, B, C vormittags von 8— 9 Uhr 3 8„ 9-10„ F„ 10 1„ a n 0„ Die Ausgabe findet am Dienstag, den 28. November im Rathaus, 3. Stock ſtatt. Die Zeiten ſind genau einzuhalten. Der Ortsamtsleiter. A Nach Vorleſung dieſer Zeilen konnten die anderen nicht leugnen, daß dieſer Stil jeden .. n. ß] ͤ. && A re N — 2——— 2— S —— Pre. ee