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Jahrgang Zwiſchen Moral und Mord Die engliſche Blutſchuld— Von Thomas Moore bis München NS Vergeblich verſucht die britiſche Regierung ſich von vem Vorwurf der Urheberſchaft und Förderung des gemei⸗ nen Münchener Sprengſtoffattentates gegen den Führer und ſeine Getreuen zu reinigen. Gegenüber den handfeſten Be⸗ weiſen in Händen der Geſtapo iſt der Verſuch über das bloße Ableugnen nicht hinausgediehen. In peinlicher Verlegenheit wird das betretene Schweigen nur durch die lahme Verlaut⸗ barung gebrochen:„man“ habe nichts von den Vorgängen gewußt. Es iſt auch nicht behauptet worden, daß alle Eng⸗ länder darum gewußt hätten oder daß auch nur der eine Verfaſſer des„Dementis“, jener unperſönliche„man“, in den Kreis der Wiſſenden einbezogen worden wäre. Lächer⸗ lich aber wirken die engliſchen Verſuche, die in England längſt entthronte und auf die Straße verſtoßene Göttin Mo⸗ ral zum Zeugen aufzubieten: ob England wohl ſolcher Schandtat fähig ſei 7 Die Geſchichte weiß es beſſer: Daß Englands Haupt⸗ waffe neben dem Giftmittel der Lüge zur Entzweiung des Gegners immer der Verrat geweſen iſt, der Kauf von Verrätern an der Sache ihres Volkes. Vergeblich wird man in der Geſchichte der ziviliſierten und kultivierten Völ⸗ ker Europas einen Parallelvorgang zu der Ungeheuerlich⸗ keit ſuchen, daß der Kopfpreis auf die„Beſeitigung eines unerwünſchten Gegners“ zum Beſtandteil der engliſchen Kampfmethoden geworden iſt! 5 Es blieb der engliſchen Literatur und einem englischen — Staatsmann vorbehalten, die„Beſeitigung“ eines Geg⸗ ners auf kaltem Wege, durch Mord, als Forderung höchſter Staatsweisheit aufzuſtellen! Das würdige Verdienſt für dieſe Schandlehre, die Politik und Diplomatie in die niede⸗ ren Bezirke gemeinen Verbrechens herabzerrte, kommt dem engliſchen Hümaniſten und Staatsmann Sir Thomas Moore zu, der ſich auch Thomas Morus nannte. Das war nicht irgendein Engländer oder irgendein Politiker, ſon⸗ dern der Lordkanzler jenes Deſpoten Heinrich VIII., der ſich ſechs Gemahlinnen genehmigte, um eine nach der andern zu„beſeitigen“. 3 5 Sir Thomas Moore war ſomit als Premierminiſter Hein⸗ richs der Chamberlain jener Tage. Dieſer edle Lordkanzler Englands wurde Verfaſſer der weltberüchtigt gewordenen Schrift„Utopia“(1516). Darin vertrat er unter der Maske des pazifiſtiſchen Biedermanns den politiſchen Mord: Man müſſe den Krieg dadurch zu vermeiden ſuchen, daß man ent⸗ weder einen Preis auf den Kopf des Gegners aus⸗ ſetze oder daß man fremde Politiker beſteche; wenn auch das nicht gelinge, müſſe man— fremde Söldner werben Es erhöht nur noch den Reiz dieſes Ausſchnittes aus dem engliſchen Kulturkreis und der engliſchen Staatskunſt, wenn man ſich erinnert, daß der undankbare Heinrich. ſeinem „humaniſtiſchen“ Staatsmann den Kopf vor die Füße legen ließ, weil er in ſeinem Kampf und Bruch mit dem Papſt ihm den Supremateid verweigert hatte.. 5 Morus ſtaatspolitiſches Brevier über die„Beſeitigung der Widerſacher iſt Leitfaden der allengliſchen Politik bis auf unſere Tage geblieben. Die Idee des Thomas Morus ſpricht noch nach vier Jahrhunderten, wiederum aus der gei⸗ ſtigen und materiellen Urheberſchaft des mit amtlichen Gel⸗ dern ausgehaltenen engliſchen„Secret Service“ an der Münchener Schandtat! Was dem Denken des politiſchen Laien und des kultivierten Europäers nicht eingehen möchte: daß der feige Anſchlag auf den Gegner,„die Beſeitigung“, der Mord ein Weſenszug englischer Politik iſt, das hat hier ein Vorgänger Chamberlains mit ſo viel Primitivität wie Brutalität unvorſichtig zur bleibenden Belastung engliſcher Staats, kunſt“ hinterlaſſen. 5 Im Laufe der Jahrhunderte iſt jene verwerfliche Staats lehre des Thomas Morus für rein britiſchen Hausbedarf ausgebaut worden, Der wohledle Sir hatte nämlich immer⸗ hin noch den Schein einer Humanitas, einer Menſchlichkeit, gewahrt; er hatte ein wolkenkuckucksheimer Phantaſieland „Utopia“ des ungeſtörten menſchlichen Glückes aufbauen wollen, und um deſſen Frieden nicht ſtören zu laſſen, dünkte ihn Mord und Beſtechung billiger als Krieg. Aus dieſer utopiſtiſchen Schwärmerei iſt aber längſt, ſeit ahr en, ein Kernſotz engliſcher Herrſchaft und erſt recht des päteren engliſchen Imperiglismus geworden, genau ſo wie da⸗ An⸗ werben freinder Söldner, die für Englands Ziele verbluten ſollen. Die ſchmachvolle Idee, für die„Beſeitigung“ eines Geg⸗ ners 8 1 auszuſetzen, einen Blutſold, iſt von England zu einem Syſtem und einer Methode ausgebaut worden, über deren Gemeinheit es unter Kulturvölkern 211 eine Stimme der Verächtlichkeit gibt. Dieſe Methode 5 um ſo widerlicher und abſtoßender, als jedes 275 85„ das engliſche Politiker zur krampfhaften und heuch eriſchen Verteidigung der Grundſätze der„Menſchheit“ aussprechen, der vage Beariff der Methode“ iſt. Kein aiviliſtertet Staat der Erde aber kennt Syſtem und Methode des Kopf⸗ Pen und Blutſoldes, dieſe unritterliche Kampfesweiſe die en Waffengang ſcheut und ſelbſt den Freiheitskampf der Völker entwürdigt. f Es bedarf nur des Erinnerns, daß noch im Buren ⸗ krieg England Kopfpreiſe von tauſenden Pfunden auf die Burengenerale ausſetzte: Man braucht nur zu wiſſen, daß England nicht einmal ſeine Kolonialkriege mit dem Ober⸗ 85 ſeiner modernen Waffen zu 5 gewußt hat, ondern weit mehr mit eben jenen Kopfpreiſen: mit B 2 ſtechung und Verrat, mit Gold und Alkohol. So rang es nur durch billigſten Verrat beſtochener Eingeborener noch im Sommer 1915 im Norden des deutſchen Schutzgebie⸗ des Deutſch⸗Südweſtafrika den gefürchteten und erbitterten Dienstag, den 28. November 1939 Englandgegner, den Ovakuanyamahäuptling Mandume auf Namakunde nieder. Wir Deutſche denken nur mit Schmerz an die abgrund⸗ tiefe Schande Englands, die im Weltkriege— wie auch jetzt wieder— mit„Kopfpreiſen“ gegen die kapferen und ritter⸗ lichen U⸗Bootsmannſchaften„gekämpft“ hat. Für den Seekampf hat das England des Morus⸗Nachfolgers Chamberlain und des Admiralitätslords Churchill den Kopf⸗ preis mit dem Priſengeld der uralten Piraterie verbrämt. Es iſt uns unvergeſſen, daß auch auf Helden der See vom Range eines Kapitän Weddigen von U 9 und des„See⸗ teufels“ Graf Luckner Priſengelder, d. h. Kopfpreiſe, ausge⸗ ſetzt waren. Und unvergeſſen iſt uns auch geblieben, daß ſelbſt der größte und ritterlichſte Luftheld des Weltkrieges, Manfred von Richthofen, mit einem hohen, un⸗ ehrenhaften Kopfpreis„bekämpft“ wurde. Dies unritterliche England aber will ſich zum Richter über— Moral der Methoden und Waffen aufwerfen! Wie hoch mag wohl der„Kopfpreis“ geweſen ſein, der einem ſo verworfenen Subjekt wie Otto Straſſer vom eng⸗ liſchen Geheimdienſt und ſeiner Unterorganiſation, dem In⸗ telligenee Service, vorſchußweiſe ſchon gezahlt und für die vollbrachte Tat zugeſagt worden iſt? 58 ein Abgrund amtlicher Verworfenheit tut ſich da vor den Blicken der ent⸗ ſetzten Welt auf: Staatsmänner, deren erſtes Wort Moral und deren zweites Methode iſt, ſind ohne Skrupel und ohne Scham am Werke, durch gekaufte, erbärmliche Werkzeuge, durch Bomben und Mord ein Werk zu verſuchen, zu dem ihre Waffen nicht langen und ihr eigenes Blut nicht reicht. Vergeblich verſuchen ſie ſich in die Harmloſigkeit und Un⸗ wiſſenheit zu flüchten,— von der Exiſtenz des„Secret Ser⸗ vice“, in deſſen Dienſten praktiſch jeder fünfte Engländer bewußt oder unwiſſentlich ſteht, weiß jeder Engländer und alle Welt! Und von den unſauberen Methoden dieſes Ge⸗ heimdienſtes, der immer wieder mit Kopfpreiſen Harze Ar⸗ beit zu machen gewußt hat, muß nicht nur inoffiziell, ſondern hochoffiziell auch ein Miniſterium wiſſen, das an dieſen Ge⸗ heimdienſt der Kopfjäger alljährlich Haushaltsaufwendungen in Höhe von hunderttauſenden Pfunden vergibt! Die Kopffäger Europas aus den Tagen des Thomas Morus ſind Kopfjäger geblieben bis auf die Tage der Cham⸗ berlain— Churchill! Wo von ritterlichem Kampf geſprochen wird, da ſuche und erwarte keiner England auf dem Plan! Wo es um Ehre und Freiheit, um Menſchheit und Menſch⸗ lichkeit geht, da wird keiner die Banner Englands in der Sonne der Ideale ſondern nur im Schatten und Hinterhalt der Unmoral finden! Der Wehrmachtsbericht Berlin, 27. November. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Zm Weſten außer ſchwachen Störungsfeuers der Arlil⸗ lerie keine nennenswerten Kampfhandlungen. Britiſcher Hilfskreuzer verſenkt London, 27. November. Die britiſche Admiralität gibi bekannt: Der britiſche Hilfskreuzer„Rawalkindi“ mit einer Waſſerverdrängung von 16 697 Tonnen iſt verſenkt worden. Man nimmt an, daß alle Offiziere und die e Schiffs⸗ beſatzung außer einem einzigen Offizier und 16 Seeleuten umgekommen ſind. Bei der Verſenkung des 16 697 Tonnen großen briti⸗ ſchen Hilfskreuzer„Rawalpindi“ wurden ein Offizier und 16 Matroſen gerettet, während der Reſt der Beſatzung er⸗ trank. Wie Reuter nachträglich bekanntgab, beſtand die Beſatzung des Hilfskreuzers aus 300 Offizieren und Mannſchaften. Früherer polniſcher Dampfer verſenkt Paris, 27. November. Der ehemals polniſche Ozeandamp⸗ fer„Pilſudſki“ mit 14 300 Tonnen Waſſerverdrängung iſt am Sonntag morgen an der engliſchen Nordweſtküſte tar⸗ pediert worden. Der„Pilſudſki“ gehört zu den wichtigſten und modernſten Schiffen der früheren polniſchen Handels⸗ marine. Er war 1935 auf den Werften ron Monfalco re Italien gebaut worden und verſah vor dem Krieg den regel mäßigen Verkehrsdienſt zwiſchen Gdingen und Nordamerika Seit Beginn der Feindſeligkeiten fuhr er unter britiſcher Flagge. Franzöſiſcher Fiſchdampfer verſenkt. Madrid, 27. Nov Ein franzöſiſcher Fiſchdampfer au⸗ La Rochelle wurde von einem deutſchen U⸗Boot verſenkt Die Beſatzung iſt von ſpaniſchen Fiſchern übernommer worden. Noch ein britiſcher Dampfer verloren. Amſterdam, 27. Nov. Wie aus London gemeldet wird wurde der britiſche Dampfer Sta Gate am Sonntag abend bei einem Zuſammenſtoß an der Südküſte ſchwei heſchädigt. Man verſucht. den Dampfer auf Strand 31 ſetzen. Engliſcher Dampfer im Atlantik verſenkt London, 28. Nov. Hier wird berichtet, daß der Dampfer Royſton Grange(5144 Tonnen) von der Houl⸗ der-Line im Atlanti Ozean verſenkt wurde. Menſchen⸗ eben ſind nicht zu beklagen.. Schwediſches Tankſchiff auf Mine gelaufen. Skockholm, 27. Nov. Wie hier bekannt wird, iſt da; ſchwediſche Tankſchiff„Guſtaf Reuter“(6000 Tonnen) nörd lich Englands auf eine Mine gelaufen und ſchwer beſchã digt worden. Es iſt noch nicht bekannt, ob es gelunger iſt, die aus 34 Mann beſtehende Beſatzung zu retten. Nr. 279 Liverpooler Lotſendampfer geſunken.— 22 Mann ertrunken. Berlin, 28. Nobo. Der Londoner Rundfunk meldet, daß ſich am Sonntag das ſchwerſte Unglück ſeit einem Viertel- jahrhundert auf dem Merſey⸗Fluß bei Liverpool ereignet hat. Der Liverpooler Lotſendampfer()) war auf eine Sandbank gelaufen Seine Sirenenſignale wurden falſch gedeutet und als Fliegeralarm ausgelegt. Erſt nach Stunden kamen daher Rettungsboote an den Ort der Kataſtrophe, konnten aber nicht an das Schiff heran. Die Mannſchaft hatte ſich an der Takelage feſtgeklammert, wurde jedoch von der ſtürmiſchen See fortgeſpült. Als einer der erſten kam der Kapitän ums Leben. 22 Mann ſind er⸗ trunken und nur 10 konnten gerettet werden. Holländiſcher Dampfer an der Themſemündung durch eine Mine vernichtet. Amſterdam, 28. Nov. Wie die Direktion der Holland⸗ Amerika⸗Linie bekannt gibt, iſt der holländiſche Dampfer „Spaarndam“ Montag früh in der Themſemündung auf eine Mine gelaufen. Die Mannſchaft hat das Schiff auf⸗ Gigeben und iſt in die Rettungsboote gegangen. Nähere Einzelheiten fehlen noch. Die„Spaarndam“, die 8857 Ton⸗ nen hat, iſt am 22. September mit einer Stückgutladung aus New Orleans ausgelaufen und traf am 10. Oktober in den Downs ein. Darauf iſt das Schiff nach Graveſend ge⸗ fahren, von wo es geſtern früh ausgefahren war. Nie der ſchmeiternder Eindruck in England Freiwillige für den Minenſuchdienſt. Berlin, 27. Nov. Die engliſche Oeffentlichkeit ſteht unte. dem niederſchmetternden Eindruck der kläglichen Schiffsver luſte, deren Ausmaß auch die ſchlimmſten Befürchtungen ir London übertroffen hat. Die britiſche Admiralität hat ſich unter dem Druck der erregten öffentlichen Meinung veran laßt geſehen, beſondere Rekruljerungsbüros einzurichten in denen man Freiwillige für den Minenſuchdienſi werber will. Man ging ſogar ſo weit, dieſe Rekrutierungsbüros ent gegen der kraditionellen ſtarren Einhaltung der engliſcher Sonntagsruhe auch am Sonntag offenzuhalten, um mög lichſt raſch Mannſchaflen zu gewinnen. Schwarzer Sonntag für England „Anſer Leben liegt in Churchills Händen“. Amſterdam, 27. Nov. Sämtliche holländiſchen Montag⸗ blätter bringen in großer Aufmachung die Meldungen über die ſchweren Verluſte Englands zur See und heben hervor, es habe ſich geſtern wieder um einen ſchwarzen Sonntag für die engliſche Schiffahrt gehandelt. Beſonders großen Eindruck hinterläßt die Verſenkung des engliſchen Hilfs⸗ kreuzers 5 a walpind i“ von 16 700 Tonnen, der früher als Oſtafrika⸗Dampfer Dienſt tat, und des früheren polni⸗ ſchen Motorſchiffes„Pilſudſki“, 14 300 Tonnen, von dem hervorgehoben wird, es handele ſich um ein ſehr modernes Schiff, das erſt 1935 gebaut worden ſei. Auch die übrigen en eee, Schiffsverluſte werden entſprechend hervorgeho⸗ en. Skockholm, 27. Nov. Die hieſige Preſſe berichtet in gro⸗ zer Aufmachung über die Verſenkung des ehemals polni⸗ eh Ozeandampfers„Pilſudſki“, die hier beſonderes In⸗ ereſſe erregt, da dieſer„Stolz Polens“ vor dem Krieg Stockholm angelaufen hatte. In gleichem Zuſammenhang ebt„Spenska Dagbladet“ in einer Meldung hervor, daß ie engliſche Handelsflotte ſchwere Verluſte erlitten habe. Auch der neue erfolgreiche Angriff der deutſchen Luftwaffe auf Einheiten der engliſchen Kriegsmarine hat hier große⸗ Aufſehen erregt. 5 „Dagens Nyheter“ läßt ſich aus London melden, die Erkenntnis der Gefahr, die der neue Seekrieg mit ſich bringe, komme am deultlichſten in einem Obſerver⸗Artikel um Ausdruck. In dem Arkikel erklärt Garvin:„Unſer Le⸗ 229 liegt in Churchills händen. Wo es allerdings zum Ber zweifeln hoffnungslos liegt. Pakeipoſt ASA— Oeutſchland eingeſtellt Unter dem Druck der britiſchen Piraterie Newyork, 27. Nopember. In welch unwürdige Lage ſelbſſ Länder wie die Vereinigten Staaten durch die Duldung der britiſchen Pirgterie verſegt werden, zeigt eine Mitteilung des amerikaniſchen Poſtminiſteriums, wonach der Paketpoſt⸗ dienſt nach Deutſchland eingeſtellt werden muß Paketpoſt nach den anderen europäiſchen Ländern ſei zwar noch möglich, ſo heißt es weiter, doch könne die ameri⸗ kaniſche Poſt nicht angeben, wann die Sendungen den Empfänger erreichen. Die übrige Poſt werde in den 1A auch nach Deutſchland weiterhin angenommen. Auch Iran proteſtiert in London Teheran, 27. Nov. Die jraniſche 3 erhob in England Vorſtellung wegen des engliſchen Beſchluſſe⸗, di⸗ deutſchen Exportwaren zu beschlagnahmen. Die beiden großen Blätter Teherans,„Ettelaat“ unt Ian“, veröffentlichen an hervorragender Stelle lange Zu⸗ ſchriften aus Wirtſchaftskreiſen, die ſich über die engliſchen Naßnahmen gegen deutſche Ausfuhren nach neutralen Ländern außerordentlich beunruhigt zeigen. Es ſei unver⸗ 3 ſo heißt es warum gerade neutrale Staaten wie r Iran, die ſich in keiner Weiſe an Feindſeligkeiten be⸗ teiligen durch Krieg⸗führende welche auf Recht und Ge⸗ rechtigkeit pochen in ſo ungerechter Weiſe mit Banker zn und Zerſtörung des wirtſchaftlichan Gleichgewichtes bedroht werden Der größte Teil der taniſchen Kaufleute ſtehe mt Deutſchland in Handelsbezieh ungen und babe ihre beflellter OSatetr vorausbezahlt. Wenn England numme dieſe Waren beſchlagnahme, ſo babe Iran allein den che. den und Deutſchland ſogar Vorteile davon. N 4 4 1 N e e Der Führer bel den Verletzten in München. München, 27. Nov. Der Führer beſuchte am Sonntag in München die noch in den Krankenhäuſern befindlichen Verletzten des Sprengſtoffattentates im Bürgerbräukeller, die ſich ſämtlich auf dem Weg der Beſſerung befinden. Fer⸗ mer ſtattete der Führer Reichsſchatzmeiſter Schwarz anläß⸗ lich ſeines 64. Geburtstages in ſeinem Heim in München einen Beſuch ab, um ihm perſönlich ſeine Glückwünſche auszuſprechen. Deulſche Himalaya⸗Expedition inkerniert München, 27. November. Seit Kriegsbeginn fehlten Nach⸗ richten über das Schickſal der Teilnehmer an der deutſchen Nanga⸗Parbat⸗Kundfahrt 1939, die unter der Führung von 555 Aufſchnaiter⸗München ſteht, ſowie über die Sikkim⸗ Himalaya ⸗Expedition. Wie jetzt bekannt wird, ſind die deut⸗ ſchen Teilnehmer der beiden Unternehmen in Indien von den britiſchen Behörden verhaftet worden. Sie ſind mit zahl⸗ reichen anderen Deutſchen in dem Internierungslager Ahmednagar bei Bombay untergebracht. Heimkehr der toten Flieger Belgiſche Soldaten krugen ſie zum Bahnhof Brüſſel, 27. November. Die drei deutſchen Flieger, die, wie berichtet, im Luftkampf bei Calais tödlich getroffen und mit ihrer Maſchine auf belgiſchem Gebiet abgeſtürzt waren, wurden in ihre Heimat übergeführt. Der Ueberführung ging in dem flandriſchen Städtchen Therheux eine kurze ergreifende Feier voraus. Auch der vierte Inſaſſe des abgeſtürzten Flugzeuges, der ſich im Fall⸗ ſchirm hatte retten können, nahm daran teil. Belgiſche Flie⸗ geroffiziere hielten an der 29er fene die Ehren⸗ wache. Die Särge waren mit den Waffenröcken der Gefal⸗ lenen, den Symbolen des Reiches, mit Kränzen der deutſchen Botſchaft und zwei Kränzen der belgiſchen Fliegertruppe und der Armee geſchmückt. Eine kriegsſtarke Kompanie der bel⸗ giſchen Wehrmacht mit aufgepflanztem Seitengewehr bil⸗ dete Spalier. Der Befehlshaber der belgiſchen Fliegertruppe, Generalmajor Legers, ſowie Vertreter des Generalſtabschefs der belgiſchen Luftwaffe und des Chefs der belgiſchen Luft⸗ verteidigung erwieſen den Gefallenen die letzten Ehren und begrüßten die Vertreter des Reiches. Nach Abſchluß der Trauerfeierlichkeiten wurden die Gefallenen von belgiſchen Soldaten zum Bahnhof getragen. Kaffern ſtiſten ein Schlachtſchiff Rührende Geſchichte des Londoner Rundfunks. Berlin, 27. Nov. Der Londoner Rundfunk hatte wieder eine Senſation für ſeine Hörer. Man ſtaune: 300 000 Kafe 150 Hottentotten, Bantuneger und Buſchmänner haben ſich in ihrer Begeiſterung für England zuſammengetan, um ſich ſeden Monat einen Schilling von ihrem„großen“ Ver⸗ mögen, das ihnen die engliſchen Ausſauger noch gelaſſen . abzudarben. Das geſammelte Geld ſoll dann zum Bau eines Schlachtſchiffes für England verwandt werden. Es ſoll nämlich, wie der Londoner Rundfunk erzählt, der Wunſch der genannten ſüdafrikaniſchen Völkerſtämme ſein, die Engländer im Kampf gegen die deutſchen U-Boote zv unterſtützen, damit dieſe„ja nicht bis Afrika vordringen“, Wahrlich eine rührende Geſchichte vom Einſatz der Kaf⸗ fern, Hottentotten. Bantuneger und Buſchmänner für Eng⸗ land. Beleidigend für dieſe iſt es nur, daß ſich die Englän⸗ der anſtatt ihnen zu danken, ſich ſogar ihrer ſchämen, denn der Londoner Rundfunk ſpricht in ſeiner Meldung ſchlicht, um nicht zu ſagen feige, lediglich von„eingeborenen Süd⸗ afrikanern“. Gleichzeitig beſtätigt er aber durch Verbrei⸗ tung einer derartigen Erzählung die ſchlotternde Angſt vor den deutſchen U⸗Booten in England. * Britiſcher Konſulatsbeamter als Schieber Dresden, 27. November. Vor dem Landgericht hatte ſich der britiſche Staatsangehörige und ehemalige Konſulatsan“ geſtellte Charles Stewart Watkinſon zu verantworten, weil er verſucht hatte, für einen Juden Auswanderungsgut über die Grenze zu ſchieben. Watkinſon wollte dabef die Vor⸗ rechte mißbrauchen, die er in ſeinem Gaſtland als Ange⸗ ſtellter eines engliſchen Generalkonſulats genoß. Das Ge⸗ richt verurteilte den Engländer wegen Beihilfe zum Devi⸗ ſenvergehen zu fünf Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe. W. hält ſich ſeit einigen Jahren in Deutſchland auf und lebte, bevor er die Anſtellung im britiſchen Gene⸗ ralkonſulat Dresden erhielt, in Leipzig, wo er ſeinen Lebens⸗ unterhalt u. a. durch Erteilung von Sprachunterricht ver⸗ diente. Zu ſeinen Schülern gehörten auch zahlreiche Juden. Bezeichnend für die Einſtellung Watkinſons zu Deutſchland iſt folgende Tatſache: Im Januar 1939 heiratete er zum Schein eine Jüdin, um ihr die ensliſche Staatsangehörigkeit zu verſchaffen. Er erhielt dafür von der Jüdin, die inzwiſchen nach England übergeſiedelt ſein ſoll, mehrere hundert Mark Der Tatbeſtand, über den das Dresdener Land ericht zu ur⸗ teilen hatte, war folgender: Ein ehemaliger Privalſchüler, der Jude Jolowiz, hatte ſeinen r cc el n im Januar 1939 gebeten, ihm bei einer iebung behilflich zu ſein. Er wollte nach England auswandern und dabei ohne Genehmigung der Deviſenſtelle Auswanderungsgut im Wert von 20 000 Mark mitnehmen. Einen Teil dieſes Auswande⸗ rungsgutes ſollte Watkinſon unter ſeinem Namen über die Grenze bringen. Gegen eine Belohnung von 500 Mark fand ſich Watkinſon dazu bereit. Aus der 97 5 5 Schiebung wurde nur deshalb nichts, weil der Jude Jolowicz beim Grenzübertritt wegen Deviſenvergehens verhaftet und da⸗ durch ſeine Verabredung mit W. offenbar wurde. W. quit⸗ tierte ſchleunigſt ſeinen Dienſt bei dem britiſchen General⸗ konſulat und verſchwand nach England, kehrte aber, als er ſich ſicher glaubte, im Juni nach Dresden zurück, weil er hier ein Liebesverhältnis unterhielt. Am 3. Auguſt wurde er dann verhaftet. Ein alter Bekannter Geheimdienſtagent Beſt im Weltkrieg in Norwegen. Oslo, 27. Nov Wie„Aftonpoſten“ meldet, hat ſich der Secret⸗Service-Beamte Beſt vor einer Reihe von Jahren in Stavanger in Norwegen aufgehalten. Er ſei dort eine ich bekannte Perſönlichkeit geweſen Man erzähle ſich n Stavanger, daß Mr. Beſt ſchon im Weltkrieg eine hervorragende Stellung im engliſchen Nachrichtendienſt ein⸗ genommen habe Nach dem Weltkrieg habe er ſich als„Ge⸗ ſchäftsmann“ betätigt und eine„Firma von ſtark interna⸗ tionalem Charakter“ mit dem Hauptbüro in London und einer Filiale im Haag geleitet. Sowohl in London als auch im Haag hätte er Leute aus Stavanger in ſeinen Dienſten gehabt. Wie man weiter hört, habe er die Verbindung mit dem engliſchen Nachrichtendienſt niemals unterbrochen. Finniſche Artillerie beſchießt Ruſſen Ernſter Grenzzwiſchenfall— Scharfe Prokeſtnote Molokows Moskau, 27. November. Die„Taß“ verbreitet eine amtliche Meldung vom Stab der Truppen des Leningrader Bezirks, wonach es am Sonnkag nachmittag an der finniſch⸗ ſowjetiſchen Grenze zu einem ernſten Grenzzwiſchenfall ge⸗ kommen iſt. Nach dem Bericht der„Taß“ ſei von finniſcher Seite am Sonntag nachmittag um 15.45 Uhr Moskauer Zeit plötzlich Artilleriefeuer auf das ſowjetruſſiſche Territorium eröffnet worden, und zwar ſeien ſieben Kanonenſchüſſe abgefeuert worden, wodurch auf ſowjetruſſiſcher Seite drei Rotarmiſten und ein Unteroffizier getötet und ſieben Rotarmiſten, ein Unteroffizier und ein Leutnant verwundet wurden. Zur Aufklärung des Tatbeſtands wurde von der Erſten Abkei⸗ lung des Generalſtabes des Leningrader Militärbezirks ſo⸗ fort der Oberſt Tiſchomirow an den Ort des Zwiſchenfalles entſandt. Der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare und Außenkommiſſar Molotow hat in Zuſammenhang mit dieſem Vorfall dem finniſchen Geſandten l eine Note überreicht, die folgenden Wortlaut hat: „Laut Mitteilungen vom Generalſtab der Roten Armee wurde gegen unſere Truppen, welche in die Gegend des Dor⸗ fes Mainila auf der Kareliſchen Landenge verlegt ſind, un⸗ erwartet heute am 26. November um 15.45 Uhr Artillerie⸗ feuer vom finniſchen Gebiet her eröffnet. Insgeſamt wur⸗ den ſieben Artillerieſchüſſe abgegeben, welche zur Folge hat⸗ ten, daß drei Soldaten und ein Unteroffizier getötet und weiterhin ſieben Soldaten und zwei Unteroffiziere verletzt wurden. Die ruſſiſchen Truppen, welche ſtrengſten Befehl erhalten haben, ſich nicht zu einer Provokation verleiten zu laſſen, beantworteten nicht das Feuer. Die ruſſiſche Regierung bringt das zu Ihrer Kenntnis und ſieht es für notwendig an, zu unterſtreichen, daß bei den kürzlich vor ſich gegange⸗ nen Verhandlungen mit Herrn Tanner und Paaſikivi die ruſſiſche Regierung auf die Gefahr aufmerkſam gemacht hat, welche die Konzentrierung ſtarker aktiver Truppen in un⸗ mittelbarer Nähe der Grenze gegenüber Lenin⸗ grad bedeutet. Aus Anlaß des vom finniſchen Gebiet aus eingetretenen provozierenden, gegen die ruſſiſchen Truppen gerichteten Artilleriefeuers iſt die ruſſiſche Regierung jetzt gezwungen feſtzuſtellen, daß die Konzentrierung finniſcher Truppen in der Nähe Leningrads nicht nur eine Bedrohung Leningrads darſtellt, ſondern tatſächlich eine feindliche Hand⸗ lung gegen die Sowjetunion bedeutet, welche ſchon zu An⸗ griffen gegen ruſſiſche Truppen geführt und Opfer gefordert hat. Es iſt nicht die Abſicht der Sowſetregierung, dieſen ver⸗ abſcheuungswürdigen Angriff zu übertreiben, welchen Abtei⸗ lungen der finniſchen Armee unternommen haben, die dazu vielleicht durch ihre Führung verführt wurden, aber die ruſ⸗ ſiſche Regierung würde wünſchen, daß ſolche verabſcheuungs⸗ würdigen Handlungen zukünftig nicht eintreffen. Aus dieſem Anlaß bringk die ruſſiſche Regierung einen ſcharfen Prokeſt vor und ſchlägt vor, daß die finniſche Regie⸗ rung unverzüglich ihre Truppen von der Kareliſchen Naſe 20 bis 25 km weiter von der Grenze wegverlegt und damit die Möglichkeiten zu neuen Provokationen verhindert.“ Politiſches Allerlei Prag. Nachdem die organiſatoriſche und Aufbauarbeit der SA im Gebiet des Protektorats Böhmen und Mähren bereits vor einiger Zeit ihren Abſchluß gefunden hatte, be⸗ zab ſich der Stabschef zu dieſen neuen Einheiten, um die Führer von fünf Standarten auf den Führer zu vereidigen. As A-Ausfuhrverbok gegen Japan verlangt. Der Vorſitzende des Senatsausſchuſſes für Auswärtige Angelegenheiten, Pittman, kündigte an, in der nächſten Kongreßſitzung eine Vorlage einzubringen, die Rooſevelf ermächtigen ſoll, gegen Japan ein Ausfuhrverbot für alle Handelswaren zu verhängen. Pittman erläuterte ſeinen Antrag dahin, die Vereinigten Staaten hätten keinen Grund, die Herſtellung friedlicher Beziehungen zu Japan zu verſuchen. Die Beziehungen zwiſchen beiden Länderr verſchlechterten ſich ſtändig. Aniverſitäts⸗Jahresfeier ohne britiſchen Gouverneur Anläßlich der Jahrestagung des Präſidiums der indi⸗ ſchen Univerſität Allahabad hißte man auf dem Univerſi⸗ tätsgebäude die Flagge des Nationalkongreſſes. Der britiſche Gouverneur der vereinigten Provinzen forderte daraufhin die Leitung der Univerſität auf, die Flagge herunterzuholen, da er ſonſt nicht in der Lage ſei, das Präſidium bei dieſer Jahresfeier zu übernehmen. Dieſe Aufforderung wurde ab⸗ gelehnt, ſodaß der engliſche Gouverneur proteſtierend das Univerſitätsgebäude verließ. Die Jahresfeier fand nunmehr ohne den Gouverneur ſtatt. Emigrantenſpuk an der Themſe Jiguren aus dem„demokratiſchen“ Panoplikum. Mailand, 27. Nov.„Popolo d'Italia“ macht intereſſante Angaben über die Tätigkeit des„deutſchen“ Emigranten tums in London, das ſich in ſeiner Geſamtheit aus jüdi⸗ ſchen Elementen zuſammenſetzt und unter dem Schutz der engliſchen Juden nichts anderes als eine dunkle Revanche des Judentums anſtrebt. natürlich auf Koſten jener, die trotz der Lehren der Vergangenheit immer noch glauben, daß England für die Befreiung und für die Moral der Welt und am Ende gar, um Frankreich die zu nahe und zu geeinte Nachbarſchaft Deutſchlands erträglicher zu machen, zu den Waffen gegriffen habe und Milliarden ausgebe. Dieſer Emigrantenklüngel in London, ſo heißt es wei⸗ ter, hätte jetzt ſogar die Ermächtigung erhalten, eine Druckſchrift zu veröffentlichen, in der Dinge zu leſen ſeien, die zu erfahren den verantwortlichen Perſönlichkeiten vermutlich nicht unangenehm ſein dürften. So zum Beiſpiel, „daß man Hitler beſeitigen müſſe“, um Deutſchland eine „demokratiſche Regierung“ zu geben, die natürlich von den nach London geflüchteten„Deutſchen“ geſtellt werden würde. Dieſe Mitteilungen würden durch die Nachricht von der Gründung eines„Deutſchen Nationalaus⸗ ſchuſſes“ vervollſtändigt, der natürlich ebenfalls mit dem Sitz in London auch aus Emigranten beſtehe, an deren Spitze folgende würdige Namen erſcheinen: Der Expräſi⸗ dent des Danziger Senats Rauſchning, Otto Skraſ⸗ 5 r, der ehemalige preußiſche Miniſter Breitſcheidt, er ehemalige Reichskanzler Wirth, der frühere Miniſter des Kabinetts Brüning Treviranus und Dr. Brü⸗ ning ſelbſt. 8 Die„Jewiſh Chronicle“, das Organ des britiſchen Ju⸗ dentums, habe bereits verſichert, daß dieſe Organiſation zdie ganze Sympathie der Londoner Regierung genieße“, Die alarmierte franzöſiſche Preſſe aber ſtelle bereits die Frage, welche Garantien die Machtübernahme ſolcher Leute in Deutſchland bieten könnte, und ob ſich Frankreich nur deshalb darauf vorbereiten müſſe, Blutopfer zu bringen. Gamoa wünſcht die Deutſchen zurück Die menſchenfreundlichſten Koloniſatoren. San Francisco, 27. Nov. Im Zuſammenhang mit den Meldungen über ſteigende Unruhe auf den Inſeln der ehe⸗ mals deutſchen Kolonie Samoa äußerte ſich ein amerikani⸗ ſcher Gelehrter, der einige Zeit zu Studienzwecken auf der Samoa⸗Inſel Tutuila weilte. Darnach ſind die Gründe für die Auflehnung der Samoaner in dem großen Unterſchied zwiſchen deutſcher Eingeborenenfürſorge und den britiſchen Herrſchaftsmethoden zu ſuchen. Die Mandatsbehörde re⸗ giere nach britiſchem Kolonialſyſtem, d. h. nach eigenem Gutdünken und ohne Rückſicht auf die Wünſche der Ein⸗ geborenen, während die Deutſchen den Samoanern ent⸗ ſprechend dem deutſchen Koloniſationsprinzip eine völlige Selbſtverwaltung aufgebaut gehabt haben. Die außer⸗ ordentlich hochſtehenden Bewohner der Inſeln hätten aus Vertrauen an Deutſchland, deſſen Fürſorge und Menſchlich⸗ keit ſie ſchnell erkannt hätten, ihre Steuern gezahlt. Der frühere deutſche Gouverneur habe es zudem verſtanden, durch freundſchaftliche Fühlungnahme mit den Eingebore⸗ nen, deren Verſtändnis und Einſicht zu fördern. Das habe ſich ſeit Einführung des Mandats grundlegend gewandelt Die brutale Hinrichtung des abgöttiſch verehrten Häupt⸗ lings Tama Seſe durch die britiſch⸗neuſeeländiſche Man datsbehörde 1930 ſei bis heute von den Eingeborenen nicht verwunden. Der Amerikaner ſchließt ſeinen Bericht mit dem Hin⸗ weis darauf, daß man auf dem amerikaniſchen Samoa. Beſitz ebenſo wie auf neuſeeländiſcher Seite ſehr oft die Vorteile einer Rückkehr der Deutſchen erörkere, wenn auck bon britiſcher Seite Bedenken wegen der deutſch⸗japani⸗ ſchen Freundſchaft geäußerk würden. Jedenfalls ſei am Bei. piel Samoas und ſeiner noch heute bemerkenswerk ſtar! en Deutſchen anhängenden Eingeborenen klar bewieſen daß das deutſche Koloniſationsſyſtem das engliſche, da⸗ eines der brukalſten und barbariſchſten ſei, weit in dey Schatten geſtellt habe. „Ein verfluchter Skandal“ Der Juſtand in Englands Gefängniſſen Amſterdam, 24. November. Daß England ſeine Unter⸗ tanen in den gewaltſam unterjochten Kolonien oft genug grauſam bis aufs Blut quält, iſt eine gewohnte Tatfache; daß es aber auch den Gefangenen in den britiſchen Ge⸗ fängniſſen nicht viel beſſer ergeht, haben nunmehr die zahl⸗ 1 Revolten gezeigt, zu denen es allenthalben gekommen iſt. Im Lauf der Unterhausſitzung am Donnerstag mußte Innenminiſter John Anderſon zugeben, daß es in engliſchen Gefängniſſen zu ernſthaften Revolten gekom⸗ men iſt und daß die Verhältniſſe in engliſchen Gefängniſſen keineswegs ſo ſind, wie man es in der freieſten Demokratie der Welt erwarten könne. Die Zuſtände im Londoner Ge⸗ fängnis Bansworth ſind ganz beſonders ſchrecklich. Mit ihnen beſchäftigte ſich die Frage eines konſervativen Abge⸗ ordneten, der dabei auch den Fall eines Faſchiſten, der in dieſem Gefängnis ſaß, zur Sprache brachte. In dieſem Ge⸗ fängnis ſei ein Mann 25 Tage lang in einer Zelle unterge⸗ bracht worden, die nicht eine einzige Fenſteröffnung beſaß und nur durch künſtliches Licht beleuchtet war. Der Gefan⸗ gene, den man in dieſer ſchrecklichen Zelle feſthielt, habe wei⸗ ter behauptet, daß dieſe Zelle voll Ungeziefer ſei und daß er hier wie in einer anderen ebenfalls verlauſten Zelle ſieben Wochen lang dasſelbe ſchmutzige Bettzeug hätte benutzen müſſen Dieſe Tatſache mußte auch der Innenminiſter zuge⸗ ben und er verſuchte ſie damit zu entſchuldigen, daß die Ge⸗ fängniswäſchereien infolge des Kriegsausbruches überlaſtet geweſen ſeien. Auf die weitere Frage des konſervativen Abgeordneten Ramſay, ob es zutreffe, daß dieſer Gefangene zweimal fünf Stunden lang in einem Loch eingeſperrt geweſen ſei, das nur 1,20 m lang und 90 em breit ſei, mußte Anderſon zugeben, daß es in den Gefängniſſen tatsächlich„außerordent⸗ lich kleine Zellen“ gebe, in denen die Gefangenen möglicherweiſe einige Stunden zubringen mußten. Der unab⸗ hängige Labourabgeordnete MeGovern erklärte darauf: „Es iſt ein verfluchter Skandal, wenn ein Mann in einem derart kleinen Raum gefangen gehalten wird“. „News Chronicle“, das ſich mit der Ausſprache über die Ge⸗ fängnisrevolten beſchäftigt, kann nicht umhin, zu ſchreiben, 15 die Bemerkung MeGoverns einigermaßen berechtigt er⸗ eine. Kurzmeldungen Bromberg. Die Selbſtſchutz⸗Organiſationen des befreiten Gebietes waren in Bromberg zu einem Appell verſammelt, bei dem Reichsſtatthalter Gauleiter Forſter in einer kurzen Anſprache Worte des Dankes an die Führerſchaft des Selbſt⸗ ſchutzes richtete. 5 Bukareſt. Die Wagner⸗Aufführungen der Frankfurter Oper ſtehen zurzeit im Mittelpunkt des muſikaliſchen Lebens un der rumäniſchen Hauptſtadt. Zu Ehren der künſtleriſchen Leiter des Gaſtſpiels gab der rumäniſche Kultusminiſter Niſtor einen Empfang. Amſterdam. Wie die Londoner Sonntagsblätter berich⸗ ten, hat die engliſche Polizei in ganz London verſchärfte Nachforſchungen nach allen Angehörigen der Iriſchen Repu⸗ blikaniſchen Armee angeſtellt. Amſterdam.„Het Nationale Dagblad“ berichtet au⸗ Britiſch⸗Indien, daß in den indiſchen Provinzen, in denen 's in der Bevölkerung gärt, die Polizei in Dörfern und Städten umfangreiche Verhaftungen vorgenommen hat, der Guerilla⸗Krieg in Waziriſtan an der Nordweſtgrenze abe wieder bedenkliche Formen angenommen. An der treikbewegung in Kalkutta ſeien faſt 40 000 Arbeiter be⸗ eiligt. Es herrſche überall in Britiſch⸗Indien Unruhe.. okio. Die 135. chineſiſche Diviſton, die von den japani⸗ ſchen Truppen aus Nanning zurückgeworfen wurde, ließ 2200 Tote zurück. Unter der Beute befanden ſich u. a. 7 Ge⸗ ſchütze, 6 ſchwere und 48 leichte Maſchinengewehre ſowie 45 Laſtwagen. 21 ſiameſiſche Aufrührer zum Tode verurteilt Wie aus der ſiameſiſchen Hauptſtadt Bangkok berichtel wird, ſind in einem Prozeß 21 Perſonen wegen des Ver⸗ ſuchs, die Regierung zu ſtürzen, zum Tode verurteilt wor⸗ den. In drei Fällen iſt dieſe Todesſtrafe in lebenslängliche Zuchthausſtrafe abgemildert worden 22 weitere Perſonen ſind ebenfalls zu lebenslänglichen Zuchthausſtrafen verur⸗ teilt worden, während 7 freigeſprochen wurden Der Sohn des früheren Königs Tſjoelalongkorn und damalige Kom⸗ mandeur des ſiameſiſchen Expedikionskorps im Weltkrieg iſt begnadigt worden. den ehe⸗ kani⸗ der für chied ſchen ke⸗ nem Ein⸗ ent⸗ lige iBer⸗ aus lich⸗ Der den, h ore⸗ habe delt. upt⸗ Nam nich Hin⸗ noa dit auch ani. Bei. ſtar! eſen das der Badiſche Chronik Trotz Krieg neue Bauten Aus dem Bauprogramm der NSW. im Gau Baden. NSG. Vor kurzem erſt konnten wir über die Fertig, ſtellung und feierliche Uebergabe der neuen NSV.⸗Kinder⸗ gärten in Reichartshauſen(Kr. Sinsheim) und ir Altdorf(Kr. Lahr) berichten. Die neueſten Mitteilunger der Gauwaltung der NSV. beweiſen indeſſen, daß die Er⸗ richtung weiterer Bauten der Volksgemeinſchaft auch durch den Krieg keinerlei Unterbrechung erfährt und daß die Neu bauplanung ſtetig weitergeführt wird. So wurden jetzt die Pläne für das neue Geſundheitshaus der RSV. für Rheinfelden, der jungen Induſtrieſtad! am Hochrhein, durch das Hauptamt für Volkswohlfahr! endgültig genehmigt. Auf der Inſel Reichenau nah men die Erdarbeiten zur Errichtung eines neuen NSV.⸗Kin, dergartens ihren Anfang. Für die Bergmannſtadt Blum berg(Kr. Donaueſchingen) wird ein zweites Kindergarten; projekt in Angriff und endgültige Planung genommen. Kro⸗ nau(Kr. Bruchſal) beginnt demnächſt mit den Vorbereitun⸗ gen für die neu zu errichtende NSV.⸗Kinderkrippe. Der Am⸗ bau von Schloß Hohenlupfen, das als Jungarbeiter⸗ erholungsſtätte Verwendung finden wird, bedarf zur Voll, endung jetzt noch des Einbaues einer neuen Heizungsanlage Der Rohbau des einzigartigen NSV.⸗Geſundheitshauſes in Villingen im Hochſchwarzwald iſt nahezu fertiggeſtellt Gerade dieſer Bau wird eine neue Epoche in der Entfaltung der nationalſozialiſtiſchen Geſundheitsführung des Gaues Ba⸗ den einleiten. Auch dieſer Bau wird mit größtmöglichſter Be ſchleunigung fertiggeſtellt. Aus der Gauhauptſtadt () Verurteilte Diebe und Betrüger. Die Strafabtei⸗ lung des Amtsgerichts Karlsruhe verurteilte den 32jährigen vorbeſtraften Emil Süß aus Staffort wegen Betrugs und Rückfalldiebſtahls zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr und acht Monaten. Der Angeklagte hatte in Karlsruhe und Durlach zwei Fahrräder entwendet und in Hagsfeld Zech⸗ betrüge verübt.— Der 24jährige vorbeſtrafte Helmuth Seitz aus Heidelberg hatte in der Wohnung eines Metallſchleifers in Knielingen Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke geſtohlen und wurde zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilt. — Wegen unberechtigten Inkaſſos und falſcher Namensangabe wurde der 28jährige gleichfalls vorbeſtrafte Richard Biehle aus Karlsruhe zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. () Schadhaftes Heizliſſen verurſacht Zimmerbrand. Durch die Schreie zweier Kinder in Daxlanden wurde ein im gleichen Hauſe weilender Unteroffizier auf einen Zimmerbrand auf⸗ merkſam. Der Mann konnte die Kinder, die ſich in dieſem Zimmer befanden, durch ein kleines Guckfenſter in der Vor, platztür retten und vor dem Erſtickungstode bewahren. De Zimmerbrand wurde bald gelöſcht. Die Urſache war ein im () Vorſtellungen ausgefallen, weil der eiſerne Vorhang ſtreikte. Das Badiſche Staatstheater wird augenblicklich vor einem böſen Pech heimgeſucht. Als zu Beginn der Vorſtel lung„Die neugierigen Frauen“ der eiſerne Vorhang hochge zogen werden ſollte, weigerte ſich der Geſelle hartnäckig, vor einem Platz zu rücken, und nach längeren erfolgloſen Ver, ſuchen blieb nichts anderes übrig, als die zur Opernauffüh⸗ rung erſchienenen Beſucher heimzuſchicken und ſie auf die Wie derholung des Werkes zu vertröſten. Aber nicht genug damit: Auch am Freitagabend mußte die Erſtaufführung von Harlans Schauſpiel„Das Nürnbergiſche Ei“ ausfallen, da ote techniſchen Schwierigkeiten noch immer nicht behobey waren. Am Sonntagabend konnten die Vorſtellungen, nach dard der nicht einfachen Störung, wieder aufgenommen werden. — e Heddesheim(Schwerer Unfall beim Tabak, dufhängen) Beim Tabakaufhängen iſt der ledige 2 Jahre alte Fritz Schaaf ſo unglücklich geſtürzt, daß er Schä⸗ el⸗, Arm⸗ und Beinbrüche erlitt. 2 Königsſchaffhauſen.(Gute Ernte durch ratio⸗ nelle Obſtbaumpflege.) Aus verſchiedenen Orten des Kaiſerſtuhls, ſo aus Königſchaffhauſen, Oberrotweil und Oberbergen wird berichtet, daß die von Jahr zu Jahr fort⸗ ſchreitende Obſtbaumpflege die zufriedenſtellende Obſternte ſo⸗ wohl in Steinobſt wie in Kernobſt ermöglicht hat. Dieſes günſtige Ergebnis hat viele Landwirte im Kaiſerſtuhlgebiet veranlaßt, die Anpflanzung von Jungbäumen im Herbſt in erweitertem Umfang durchzuführen. Zell a. H.(Schwerer Sturz vom Heu⸗ boden.) Als im benachbarten Unterharmersbach der Erb⸗ 3 Friedrich Fritſch, genannt Kuratbauer, Stroh auf ie Heubühne zog, brach plötzlich der Boden unter ihm durch. Fritſch ſtürzte etwa fünf Meter tief auf die Tenne herunter und erlitt einen ſo ſchweren Schädelbruch, daß er in bedenklichem Zuſtand darniederliegt. St. Blaſien.(Opfer eines Lausbubenſtrei⸗ ches.) In einer der letzten Nächte wurden von noch unbe⸗ kannten Tätern die Sandſäcke von den Fenſtern einiger Luft⸗ ſchutzkeller entfernt und auf die Straße geworfen. Ein 60⸗ rere Hausbeſitzer, der die Säcke wieder an ihren Platz ringen wollte, zog ſich dabei ſchwere innere Verletzungen zu, an denen er ſtarb. O Efringen, A. Lörrach.(Drei Perſonen in letz⸗ ter Minute gerettet.) Ein Brand, der noch im letzten Augenblick entdeckt wurde, bevor er gefährlichere Ausmaße annahm, war in der Nacht im Gaſthaus„Zum Ochſen“, und zwar in dem im zweiten Stockwerk gelegenen Saal, aus⸗ gebrochen. Die ſtarke Rauchentwicklung wäre drei im Neben⸗ raum ſchlafenden Perſonen beinahe verhängnisvoll gewor⸗ den. Durch den in letzter Minute erfolgten Alarm, konnten die Betreffenden, die ſchon unter dem Rauch gelitten hatten, vor dem Erſtickungstod bewahrt werden. Schopfheim(Jäher Tod) Hilfsförſter Emil Müller wurde dieſer Tage hilflos im Walde aufgefunden. Wie die nähere Unterſuchung ergab, hat der 62 Jahre alte Mann ei⸗ nen Schlaganfall erlitten. Tags darauf iſt der Mann ge⸗ ſtorben 15 5 5 Langenelz.(Hirſche im Dorf.) Ein hieſiger Einwoh⸗ ner hakte dieſer Tage ein nicht alltägliches Erlebnis. Als er in den Abendſtunden vor ſein Haus krat. bemerkte er zwei ka⸗ pitale Hirſche die an ihm vorbeizogen. Das Wild hatte ſich an einem Haufen Rüben im Nachbarhof gütlich getan und wurde nur durch das Dazwiſchenkommen des Mannes bei der Mahlzeit geſtört. 5 ————ę— Aus den Nachbargauen Heppenheim.(Die 16jährige„Ehefrau“.) Hier ahm man einen 30 jährigen Reiſenden und ſeine 16 jährig Frau“ feſt, nachdem der Reiſende als Betrüger und di Frau als Fräulein feſtgeſtellt waren. An die Stelle des un zerhaltſamen Hotellogis iſt nun der getrennte Aufenthal hinter ſchwediſchen Gardinen getreten. „Rüſſelsheim(Von Laſtzug totgefahr In d Nähe von Rüſſelsheim geriet abends 5 fil führ ene inter einen Laſtzug; er wurde ſofort getötet. Es beſteht dil Wahrſechinlichkeit, daß der Mann, der Mitfahrer des Laſd 9 55 war, ſeinen Tod durch Abſpringen ſelbſt verſchulde Höcherberg⸗Miktelbexbach.(Durch Auto ſchwer ver⸗ letzt) Nach Einbruch der Dunkelheit wurde hier eine ältere Frau auf der Straße nach Kleinottweiler von einem Auto angefahren und ſchwer verletzt. Kuſel.(Tödlicher Autounfalh. Ein chwerer Autounfall ereignete ſich bei Oſterbrücken, bei dem der An⸗ geſtellte des Raiffeiſen⸗Lagerhauſes Georg Schmeltzle dlich verunglückte. Kuſel.(Scheuer abgebrannt). Durch ein Feuer wurde nachts die Scheuer des Einwohners Schübinn mit 400) Zentnern Erntebor rum ein Raub der Flammen. Das Pieh wurde gerettet. Vogelbach.(Schwer verletzt und liegen ge⸗ laſſen). Beim Ueberholen ſtreifte ein unbekannter Per⸗ onenkraftwagen einen Lieferwagen und überfuhr dabei den Bahnangeſtellten Karl Blinn von hier. Beide Fahrzeuglen⸗ ker ließen den Schwerverletzten liegen. Blinn wurde mit einem ſchweren Schädelbruch und inneren Verletzungen nach einer Wohnung gebracht, in der er verſchieden iſt. „Königſtein.(Zwei auf einem Fahrrad— Töd: ichen Unfall.) Der 21 jährige Schloſſer Jakob Reul aus Mammolshain der in Königſtein beſchäftigt war, nahm auf ier Heimfahrt noch einen Freund auf ſeinem Fahrrad mit Zei der ſchnellen Fahrt auf der abfallenden Straße verlor feul die Gewalt über ſein Fahrrad, rannte zwei Schweſtern ines Kinderheimes um und ſtürzte auf die Straße. Er erlit, ine ſo ſchwere Verletzung daß er am nächſten Morgen im Lönigſteiner Krankenhaus ſtarb. Sein Freund und die bei gen Schweſtern wurden nur leicht verletzt. Landſtuhl.(Schwerer Sturz). Ins Landeskranken⸗ haus wurde in faſt hoffnungsloſem Zuſtand ein Radler ein⸗ geliefert, der auf dem Wege bet Bruchhof durch ein Laſtauto amgefahren und ſpäter bewußtlos dort aufgefunden worden war. Neunkirchen.(Betrüger und Dieb verurteilt) Wegen Betrugs wurde ein Einwohner aus Frankfurt a. M zu fünfzehn Monaten Gefängnis verurteilt. Einen Taxifahrer hatte er für längere Autofahrten in Anſpruch genommen und ihn um 63 Mark betrogen; weiter machte er ſich in zwei Gaſtſtuben der Zechprellerei ſchuldig.— Weil ein neun⸗ zehnjähriger Burſche ſeinem Arbeitskameraden, der hn in eine Wohnung aufgenommen hatte, eine Uhr ind eine Pi⸗ ſtole entwendete und ſich noch zweier weiterer Dieheszüge ſchuldig gemacht hat, wurde ihm durch das Amtsgericht ein Beſamtgefängnisſtrafe von acht Monaten zudiktfert. Worms.(Wäſchediebe.) Hier nahmen Diebe von de: Wäſcheleine eines Gartens Wäſche. Handgerecht bereitgeſtell! janden ſie ferner auf einem Herrenrad einen feſtgeſchnallter FToffer mit Männerkleidern aller Art und eine obſtgefüllt, Aktentaſche. Ein Sprung in den Sattel und auf und davor war der Dieb. — Nagold.(Beim Feueranzünden verun⸗ lückt.) Als in Gündringen morgens der Bahnarbeiten Josef Lohrer in dem Arbeiteraufenthaltsraum Feuer macher wollte, gerieten ſeine Kleider in Brand. Mit ſchweren Brand wunden brachte man ihn ins Krankenhaus Nagold. — Ludwigsburg.(Un beleuchteter Anhänger.] Ein Schuhmachergehilfe ſtieß abends mit ſeinem Kleinkraft⸗ rad auf einen unbeleuchteten Anhänger. Er mußte in be⸗ wußtloſem Zuſtand in das Kreiskrankenhaus eingeliefert wer⸗ den. — Dürrenzimmern, Kr. Heilbronn.(Greis tödlich derunglückt.) Hier lief ein alter Mann aus Anachtſam⸗ keit einem Motorradfahrer ins Rad, ſodaß beide ſtürzten. Der alte Mann erlitt einen ſchweren Unterſchenkelbruch und iſſ im Krankenhaus geſtorben. — Engelswies, Kr. Sigmaringen.(In der Kies grube tödlich perunglückt.) Der Bauer Karl Schatz aus Engelswies verunglückte in der an der Straße Engels⸗ wies— Sigmaringen gelegenen Kiesgrube tödlich. Als er bei Einbruch der Dunkelheit noch nicht nach Hauſe zurückgekehrſ war, ſuchte ſein Sohn nach ihm. Ein friſcher Kiesrutſch und das Rad ſeines Vaters ließen ihn ein Anglück ahnen, weshalb er raſch nach dem Dorfe zurückfuhr und Hilfe holte⸗ Unter dem Kiesrutſch fand man tatſächlich den Verunglückten auf, der Tod war aber bereits eingetreten. — Kornweſtheim.(Glück im Urlaub.) Geradezu vom Glück heimgeſucht wurde ein Frontſoldat, der hier auf Arlaub weilte und kurz vor ſeiner Abfahrt zur Front in der Bahnhofswirtſchaft ſechs Loſe kaufte. Das erſte gewann 50 Mark, die beiden nächſten je 2 Mark, das vierte 1 Mark und das fünfe war ein Freilos. Man kann ſich vorſtellen wie erfreut der Urlauber über dieſe Glücksſerie war. — Sigmaringen.(Der Tod auf den Schienen.) Die 20jährige Hausangeſtellte Maria Liſt aus Sigmaringen warf ſich auf der Veldener Bahnſtrecke, in der Nähe der Halte⸗ ſtelle Algaſing(Oberbayern), vor einen durchfahrenden Zug und wurde getötet. Die Unglückliche, die kurz zuvor aus einem Krankenhaus entlaſſen worden war, war bereits einige Stunden vorher auf dem Bahndamm ſitzend geſehen worden und dürfte unter dem Einfluß einer geiſtigen Störung den Tod geſucht haben. Biedenkopf.(Dampfſägewerk in Flammen.) Im Maſchinenraum eines Dampfſägewerks in dem Bieden⸗ kopf benachbarten Feudingen brach auch bisher noch ungeklär⸗ ter Urſache Feuer aus. Die Feuerwehren trafen bald ein, ſo daß es gelang, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken, wobei die Arbeit der Wehren noch durch den Umſtand be⸗ günſtigt wurde, daß ſich der Wind drehte und die Flammen vom Hauptwerk abhielt. das auf dieſe Weiſe vom Brand ver⸗ ſchont blieb. a Beim Spaziergang tödlich überfahren. Die Schweſter des Poſtmeiſters von Hammelburg, die 58jährige Eliſabeth Gagel, wurde auf einem Spaziergang von einem Omnibus er⸗ faßt und zu Boden geſchleudert. Dabei erlitt ſie ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, nach zwei Tagen verſchied.. Lolcale Nuudocliaui Regelung der Wirtſchaſtsbeihilſe Einberufene, die bis zur Einberufung Unternehmer eines Gewerbebetriebes oder eines Betriebes der Lan d⸗ und Forſtwirtſchaft waren oder einen freien Beruf ausübten und den Betrieb oder die Praxis während der Einberufung fortſetzen, erhalten an Stelle des Familienunter⸗ halts eine Wirtſchaftsbeihilfe, wenn ohne ſie die Erhaltung ihrer wirtſchaftlichen Lage gefährdet iſt. Die Wirtſchafts⸗ beihilfe wird auch gewährt, wenn der Einberufene bis zur Einberufung die Hauptkraft im Betriebe eines berechtigten Angehörigen z. B. der Ehefrau oder der Eltern, geweſen iſt. Die Wirtſchaftsbeihilfe wird insbeſondere zur Entlohnung einer Erſatzkraft für den Einberufenen und zur Deckung der Miete für gewerbliche oder berufliche Räume gewährt. Neben ihr wird die Miete für die Wohnung erſtattet. „Wird der Betrieb oder der freie Beruf während der Dauer der Einberufung nicht fortgeſetzt, iſt aber die Miete für gewerbliche oder berufliche Räume weiterzuentrich⸗ ten, ſo wird hierfür gleichfalls eine Wirtſchaftsbeihilfe(Wirk⸗ ſchaftsbeihilfe zur Erhaltung des Betriebes) gewährt. Sie wird neben dem Familienunterhalt(einſchl. der Wohnungs⸗ miete) gegeben, und zwar ſo lange dem Einberufenen oder dem Berechtigten die anderweitige Verwertung oder Aufgabe der genützten Räume nicht zugemutet werden kann. „Die Wirtſchaftsbeihilfe war im Frieden an beſtimmte Höchſtgrenzen gebunden. Für die Dauer des Krieges iſt jedoch beſtimmt worden, daß, wenn die im Regelfall zu⸗ läſſige Wirtſchaftsbeihilfe einſchl. der Mietbeihilfe für die Wohnung nicht ausreicht, um eine Gefährdung der wirt⸗ ſchaftlichen Lage abzuwenden, eine nach Lage des Einzelfalles zu bemeſſende zuſätzliche Wirtſchaftsbeihilfe gewährt wird. 0 Kriegs⸗Werbeſchauturnen des Tv. 1898. Einer Aufforderung des Reichsſportführers, den Turn⸗ und Sportbetrieb während des Krieges nach Kräften fort⸗ zuführen, nachkommend, hat auch der hieſige Tv. 1898 alle vorhandenen Kräfte eingeſetzt, um zu ſeinem Teil dieſe Aufforderung zu erfüllen. Um auch nach außen hin für die Leibesübung zu werben, veranſtaltet der Verein am kommenden Sonntag, den 3. Dezember, abends 8 Uhr in ſeiner Turnhalle ein großes Kriegs⸗Werbeſchauturnen. Hier⸗ bei werden die verſchiedenſten Abterlungen des Vereins mit Darbietungen aus ihrem Uebungsbetrieb auftreten. Ueber den Wert des Sportes für die Volksgeſundheit und ſeine Bedeutung im Leben der Völker, dürfte nach der dauernden Aufklärung keine Unklarheit mehr beſtehen. Es wäre daher wünſchenswert, daß dieſe Werbeveranſtaltung allgemeine Beachtung und regen Beſuch finden würde, zumal der Verein mit ſeinen Veranſtaltungen es immer verſtanden hat, ſeinen Beſuchern recht abwechflungsreiche und ſchöne Stunden zu bereiten. Kriegs⸗Auszeichnungen. Mit dem Eiſernen Kreuz wurde Flieger⸗ Oberfeldwebel Edmund Klumb für Tapfer⸗ keit vor dem Feinde ausgezeichnet, ebenfalls mit dem E. K. II. ſein Bruder Wilhelm als Flieger⸗ Unteroffizier an der Weſtfront. I Erſtaufführung im Nationaltheater. Am Mittwoch erſcheint als Erſtaufführung Friedrich Forſters Schauſpiel „Rheinsberg“ im Spielplan des Nationaltheaters. Fried⸗ tich Forſter, der ſchon mehrfach, zuletzt mit ſeinem Luſtſpiel „Die Weiber von Redditz“, im Nationaltheater zu Wort ge⸗ ommen iſt, ſtellt in den Mittelpunkt ſeiner neueſten Arbeit den Kampf um Preußens Größe, den der Bruder und Feld⸗ herr Friedrichs des Großen, Prinz Heinrich, von Rheins⸗ derg aus, dem ehemaligen Luſtſchloß des jungen Kronprinzen Friedrich, gegen die ſchwächliche Regierung König Friedrich Wilhelms des III. und für den genialen Prinzen Louis Fer⸗ bdinand als den allein würdigen Erben und Nachfolger des zroßen Königs führt. — Weihnachts⸗Schaufenſter des Einzelhandels ab 2. Dezember. Die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel gibt ihre Richtlinien für die diesfährige Wera enen der Ein⸗ zelhandelsgeſchäfte bekannt. Da nach den Grun ſaſt des Werberats die Werbungen nicht dem religiöſen, ſittlichen und vaterländiſchen Empfinden widerſprechen dürfen, iſt auf geſchmackvolle Geſtaltung der Weihnachtswerbung zu achten. Die Verwendung völliſcher oder ſakraliſcher Symbole des Weihnachtsfeſtes iſt an ſich nicht unterſagt; es müſſen aber ſelbſtverſtändlich Geſchmackloſigkeiten vermieden werden. Die Weihnachtsdekoration ſoll nicht vor Samstag, den 2. Dezem⸗ ber, in den Schaufenſtern der. erſcheinen. Die Werbung durch Anzeigen, Plakate, Proſpekte uſw. wird davon nicht berührt., 7 — Handwerker im Nokdienſt. Der Reichsarbeitsminiſter hat in einem Schreiben mitgeteilt:„Wird ein ſelbſtändiger Handwerker auf Grund der Notdienſtverordnung als Ge⸗ folgſchaftsmitglied beſchäftigt, ſo gilt für ihn das Geſetz über die Altersverſorgung für das Deutſche Handwerk weiter; der Dienſtleiſtungsempfänger erſtattet dem Notdienſtpflichtigen die Hälfte des vor der Verpflichtung regelmäßig entrichteten Bei⸗ trags. Hierunter iſt der Beitrag zu verſtehen, den der Hand⸗ werker nach dem Angeſtelltenverſicherungsgeſetz auf Grund ſei⸗ nes Einkommens entrichtet hat oder entrichtet hätte, wenn er nicht eine Lebensverſicherung abgeſchloſſen und daraufhin die Verſicherungsfreiheit oder die Halbverſicherung geltend ge⸗ macht hätte.“ — Genaneſte Angaben bei der Viehzählung am 4. Dezem⸗ ber. Am 4. Dezember wird wieder eine allgemeine Viehzäh⸗ lung durchgeführt, bei der es ſich, wie jeder Bauer und Land⸗ wirt einſehen wird, um eine reichswichtige Erhebung handelt, die wir für unſere Ernährungswirtſchaft brauchen. Genaue und verläßliche Antworten und Auskünfte ſind deshalb bei dieſer Erhebung unbedingt notwendig. Bei den in den letzten Jahren durchgeführten Zählungen waren die Angaben der Beteiligten mancherorts zu niedrig gehalten. Um ein zuver⸗ läſſiges Bild über den vorhandenen Viehbeſtand zu gewinnen, iſt deshalb, wie der ebend des Reichsnährſtandes mitteilt, für die kommende Erhebung die Vornahme von Nach⸗ prüfungen in Ausſicht genommen. Soweit hierbei unrichtiga Angaben feſtgeſtellt werden, haben die Viehbeſitzer Straf⸗ einſchreitung zu gewärtigen. r 12 Wethnachtsgratifikatlonen in bisheriger Höhe Neugewährung genehmigungspflichtig. Berlin, 28. Nov Der Reichsarbeitsminiſter hat in einer neuen Anordnung, die im Reichsarbeitsblatt Nr. 33 ver⸗ öffentlicht iſt, zu der Frage der Weihnachtsgratifikationen Stellung genommen. Er hat beſtimmt, daß die bisher im Betrieb üblicherweiſe gewährten Weihnachtsgratifikationen auch dem Lohnſtop der Zweiten Durchführungsbeſtimmun⸗ gen zum Abſchnitt Ul der Kriegswirtſchaftsverordnung un⸗ terliegen. Zu Weihnachten 1939 dürfen alſo die bisher im Betrieb gegebenen Weihnachtsgratifikationen nicht er⸗ höht werden. Neueinführung oder Wiederholung lediglich einmal gewährter Gratifikationen bedarf der Zuſtimmung durch den zuſtändigen Reichstreuhänder der Arbeit. Ebenſo dürfen Weihnachtsgratifikationen, auf die ein Rechtsauſpruch in beſtimmter Höhe beſteht, nicht ohne be⸗ ſondere Genehmigung des Reichstreuhänders der Arbeit gekürzt werden. Das Beſtehen eines Rechtsanſpruchs kann nach der geltenden Rechtsſprechung unter Umſtänden ſchon aus einer mehrjährigen Uebung entnommen werden. Gratifikationen, auf die kein Rechtsanſpruch oder ein Rechtsanſpruch nicht in beſtimmter Höhe beſteht, können ohne Zuſtimmung des Reichstruehänders der Arbeit ge⸗ ſenkt werden; doch ſollen, wie der Reichsarbeitsminiſter ausführt, die Betriebsführer ohne begründeten Anlaß einen Abbau dieſer Gratifikationen nach Möglichkeit vermeiden. Es iſt auch eine ſelbſtverſtändliche Pflicht des Unter— nehmers, bei der Verteilung der Weihnachtsgratifikationen die im Feld befindlichen Gefolgſchaftsmit⸗ galeder nicht zu vergeſſen Eine Anrechnung der Gratifi⸗ ationen bei dem Familienunterhalt findet nicht ſtatt. ** Guter Nat für Gaſtſtättenbeſucher Auch in den Tagen des Krieges iſt man in des Wirtes gaſtlicher Stube jederzeit herzlich willkommen und beſtens aufgehoben. Allerdings, wie die Reichsbahn ihren Fahrplan einſchränken mußte, ſo der Gaſtwirt ſeinen„Magenfahrplan“, aber es fahren noch genügend Züge, und man findet ſelbſt auf der vereinfachten Speiſekarte der Gaſtſtätten ſtets etwas Paſſendes und Wohlſchmeckendes. Vor allem iſt es hier das markenfreie, billige Stammgericht, das ſeit Kriegs⸗ beginn jeder deuiſche Gaſtwirt als beſonderen Beitrag zur Volksgemeinſchaft leiſtet. Dieſes Stammgericht hat ſich raſch herumgeſprochen und wird allenthalben von den Gäſten mit Vorliebe verlangt. Außer dem Stammgericht ſind die mei⸗ ſten Gerichte der vereinfachten Speiſekarte markenpflichtig, eine Selbſtverſtändlichleit, wenn man weiß, daß auch der Gaſt⸗ wirt ſeine Fleiſch⸗, Fett⸗ und ſonſtigen Lebensmittelzuweiſun⸗ gen nur gegen die entſprechenden Karten erhält, genau wie die Hausfrau beſtimmte Lebensmittel nur mit Marken kau⸗ fen kann und der Kaufmann von ſeinem Lieferanten eben⸗ falls nur gegen Bezugſcheine bedient wird. Zwar meinen viele Gäſte, beſonders Stammgäſte, ihnen müßte ihr Wirt auch ohne Marken auftiſchen können, und laſſen mit oder ohne Abſicht ihre Fleiſch⸗, Fett. oder Nährmittelkarte zu Hauſe oder in der Brieftaſche und tun erſtaunt, wenn ihnen die Bedienung die entſprechenden Marken abverlangt. Viele Galwirte haben bisher nicht nur ein, ſondern zwei Augen zu⸗ gedrückt und keine oder nur gelegentlich Lehensmittelkarten ihren Gäſten abverlangt. Das hat nun aufzuhören, denn der Wirt ſetzt ſich der Gefahr aus, nichts mehr an Lebensmitteln geliefert zu bekommen, wenn er keine Marken von ſeinen Gäſten ver⸗ langt. Alſo ſeien wir Gäſte ſelbſt ſo vernünftig und vergewiſ⸗ lern wir uns vor dem Gang ins Gaſthaus, ob wir die Lebensmittelkarten bei uns haben, auch wenn wir nicht die Abſicht haben, etwas zu eſſen; denn meiſtens kommt der Appetit und die Luſt zu eſſen, wenn wir ſehen, wie es andern ſo ausgezeichnet ſchmeckt. Den Gaſtwirten aber ſei der Rat gegeben, beim Eingang ins Lokal und an ein oder mehreren gut ſichtbaren Stellen einen entſprechenden Plakatanſchlag an⸗ zub ringen, daß hier außer dem Stammgericht nur gegen Kar⸗ ten Eſſen abgegeben werden. Die einzelnen Gerichte der Speiſekarte müſſen den entſprechenden Hinweis ſowieſo ent⸗ halten. Am den Kartenverkehr im Gaſthaus zu erleichtern, wur⸗ den eigene Reiſe⸗ und Gaſtſtättenkarten geſchaffen, die ſeit 6. November in einer neuen beſonders praktiſchen Form und Verwendungsmöglichkeit ausgegeben werden. Dieſe Gaſtſtättenkarten gelten auch außerhalb des Gaſthauſes im normalen Einkaufsgeſchäft. Deshalb raten wir den Volks⸗ genoſſen, ſich einen Teil ihrer Lebensmittelkarten bei den Aus⸗ gabeſtellen als Gaſtſtättenkarten geben zu laſſen. Wo meh⸗ rere Perſonen zu einem Haushalt gehören, wird man am beſten die Karten für das eine und andere Haushaltsmit⸗ glied ganz als Gaſtſtättenkarten verlangen, ſodaß der Ein⸗ zelne und die Familie jederzeit ohne Schwierigkeiten einkehren und ſich ohne Kartenſo gen unter des Wirtes gaſtlichem Dach wohlfühlen können. Bezugſcheine für Wehrmachtangehörige Neue Verfügung des Os W. Das Oberkommando der Wehrmacht hat durch eine be⸗ ſondere Verfügung die Ausgabe von Bezugsſcheinen für Wehrmachtangehörige neu geregelt. Darnach haben ab ſo⸗ fort alle von Wehrmachtdienſtſtellen(OK W, Heer, Kriegs⸗ marine und Luftwaffe) ausgeſtellten Bezugsſcheine oder Beſcheinigungen zum Kauf von Spinnſtoffwaren keine Gül⸗ tigkeit mehr. Ausgenommen hiervon ſind von Wehrmachtdienſtſtellen ausgeſtellte Bezugsſcheine zur Beſchaffung von Uniform⸗ mänteln, Uniformröcken, Un formbluſen, Uniformhoſen und Uniformmützen Lebensverſicherung wird mitbezahlt für Einberufene und ihre Familien. Nachdem das Reichsaufſichtsamt für Privat⸗ verſicherung im Einvernehmen mit den beteiligten Reichs⸗ miniſtern die Aufrechterhaltung von Lebensverſicherungen der Einberufenen und ihrer Angehörigen ſowie der von der Frei⸗ machung Betroffenen durch die Einführung eines ſog. Siche⸗ rungsbeitrages allgemein erleichtert hat, iſt nun ein Erlaß des Reichsinnen⸗ und des Reichsfinanzminiſters hierzu er⸗ gangen. Er beſtimmt, daß die für die genannten Lebensver⸗ ſicherungen zu entrichtenden Sicherungsbeiträge als Beihilfe im Rahmen des Familienunterhalts zu gewähren ſind. Dieſe Beihilfe wird auch gewährt, wenn die Vorausſetzungen für die Gewährung von Familienunterhalt nur hinſichtlich des Sicherungsbeitrages vorliegen. Sie wird auch ſolchen Ein⸗ berufenen bewilligt, die familienunterhaltsberechtigte An⸗ gehörige nicht haben. Bücherſchau. Der Lahrer Hinkende Vote 1940. Preis geheftet 0.50 RM. In Leinen gebunden 1.20 RM. Verlag von M. Schau⸗ enburg, Lahr(Schwarzwald). Mit dem ſoeben erſchienenen Jahrgang 1940 des Lahrer Hinkenden Boten kann dieſer berühmte, in ganz Deutſchland und darüber hinaus bis nach Ueberſee ver⸗ breitete Volkskalender auf ein Alter von 140 Jahren zu⸗ rückblicken. Das überlieferte ſchöne Titelbild mit der Geſtalt des ſprichwörtlich gewordenen Hinkenden Boten und man⸗ cherlei ſinnbildhaften und hiſtoriſchen Figuren läßt erkennen, daß auch in der Gegenwart darin die gute Tradition der echten alten Volkskalender gewahrt geblieben iſt. Der Straſprozeß einſchließlich Wiederaufnahme⸗ und Gnadenverfahren. Von Aſſeſſor Paul Satzke. Verlag Wilh Stollfuß in Bonn. RM. 1.—. 5 Das Bändchen weiht jeden, der das Strafverfahren⸗ recht nicht ſchon beruflich kennt, in den Verlauf eines Straf⸗ prozeſſes von der Strafanzeige, dem Vorverfahren(evtl. Feſtnahme, Unterſuchungshaft) und Hauptverfahren bis zum evtl. Gnadenbeſcheid ein. Die den Laien beſonders intereſſie⸗ renden Rechtsſchutzbehelfe wie Beſchwerde, Berufung und Reviſion ſind mit ihren geſetzlichen Vorar ſetzungen und Formvorſchriften in einer jedermann verſtändlichen Sprache vollſtändig aufgeführt. Auch das Wiederaufnahme⸗ und Gnadenverfahren wurde berückſichtigt. Da Unkenntnis des Strafverfahrenrechts für den betroffenen Volksgenoſſen oft ungerechtfertigte Benachteiligung zur Folge haben kann, wünſchen wir der preiswerten Schrift eine große Ver⸗ breitung. * Die Haut⸗ und Haarkrankheiten, ihre Urſachen, Ver⸗ hütung und Heilung. Von Dr. med. R. Seyffert. Verlag Wilh. Stollfuß in Bonn. RM. 1.50. Die Behandlung und Heilung der Haut⸗ und Haar⸗ krankheiten unternimmt man heute von den verſchiedenſten Geſichtspunkten aus. Den Kranken wird es daher nicht immer leicht, den richtigen Weg zu finden Auf Grund lang⸗ jähriger Erfahrungen hat es der Verfaſſer der vorliegen den Schrift unternommen, alte und neue Behandlungs⸗ methoden kritiſch zu bewerten und die Heilmittel auszu⸗ wählen, welche nach den bisherigen Erfahrungen die größten Erfolge erzielten. Es iſt zu begrüßen, daß der Verfaſſer auch der Pflege von Haut und Haar beſonderen Raum wid⸗ met und zeigt, daß eine geſunde und richtig verſtandene Kosmetik nur mit Unterſtützung der naturgemäßen Heil⸗ und Pflegemittel wie Luft, Licht und Waſſer durchgeführt werden kann. Manunheemer heoterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 28 November: Für die NScq„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Ludwigshafen, Platzgruppe 41 bis 45, 103 bis 105, 111 bis 113, 432 bis 434, 438, 451 bis 502, 601 bis 627 und Jugendgruppe Lundwigsha⸗ fen, Gruppe F Abt. 815 bis 817, Gruppe B: Der Troubadour. Oper von G. Verdi. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Mittwoch, 29. November, Miete M 7 und 1. Sonder⸗ miete M 4. Zum erſten Male: Rheinberg. Schau⸗ ſpiel von Friedrich Forſter. Anfang 19.30, Ende etwa 21.30 Uhr. Donnerstag, 30. November, Miete D 6 und 2. Son⸗ dermiete D 3, und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 321 dis 323: Maske in Bla u. Operette von Fred Raymond. An⸗ fang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Freitag, 1. Dezember: Miete B 6 und 2. Sondermiete B 3, und für die NSG„Kraft durch Freude“ Kultur⸗ emeinde Mannheim, Platzgruppe 7 bis 9, 130 bis 132, 54 bis 156, Friſch verloren— halb gewon⸗ ne 1 Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Samstag, 2. Dezember, nachmittags: Schülermiete B 2: Brommy. Schauſpiel von Heinrich Jerkaulen. An⸗ fang 14, Ende nach 16.30 Uhr.— Abends: Miete C6 und 2. Sondermiete C 3, und für die NSG„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 324 PPCCCCCCCCCCCPCCCCTCTCCTGTCTGTGTGTGTGCTGCTGTG⅛TGT(TGTéT(T'TT'T'b'T'Tb'b'é'''''' r Ausgabe der Reichskleiderkarte. Draht- und Auflage- Matratzen Die Ausgabe der Reichskleiderkarte, die in den Tages⸗ zeitungen bereits angekündigt wurde, erfolgt vom Mitt⸗ woch, den 29. November 1939 ab. Die Karten ſind in der unten gengunten Ordnung bei den dort angegebenen Aus⸗ gaheſtellen abzuholen. Begonnen wird dabei mit dem Auf⸗ ruf der Berechtigten, deren Namen mit dem Buchſtaben L beginut, weil in der letzten Woche der Bezugſcheinausgabe die Berechtigten mit den Anfangsbuchſtaben AK zur An⸗ tragſtellung zugelaſſen waren und dieſe damit einmal mehr Gelsgenheſt hatten, Bezugſcheine zu beantragen, als die Berechtigten mit den Anfangsbuchſtaben 3. Damit die Berechtigten möglichſt ſchnell in den Beſitz der Kleiderkarte kommen, wird auch der Sonntag in die Ausgabe einbezogen. Bei der Abholung iſt der rote„Perſonalausweis für die Abholung der Lebensmittelkarten“ vorzulegen. Ohne Vorzeigen dieſes Perſonalausweiſes werden die Kleider⸗ karten nicht abgegeben. Die Kleiderkarten find möglichſt durch den Haushaltsvorſtand oder ſeine Ehefrau abzuholen. Alleinſtehende Perſonen(z. B. Hausgehilfinnen, Unter⸗ mieter uſw.) müſſen die Kleiderkarten ſelbſt abholen, wenn ſie bereits Bezugſcheine für Spinnſtoffwaren erhalten haben; haben ſie ſolche Bezugſcheine noch nicht erhalten, dann kann die Abholung auch durch einen Beauftragten erfolgen. Die Abholung von Kleiderkarten durch Kinder kann nicht zu⸗ gelaſſen werden. a Die Kleiderkarten ſind abzuholen für die Berechtigten, deren Namen beginnt mit den Anſangsbuchſtaben Lund Medis Mezger am Mitt voch, 29. Nov. 1939 M von Michael dis Schluß, ſowie N, O, P, Q Donnerstag, 30. Nov. 1939 R und St„Freitag, 1 Oezember 1939 S9 Dezember 1989 S., T, A, B. X, Y und 8„ Sonntag, 3. Dezember 1989 W'ö und A„ Montag, 4 Dezember 1939 .„Dienstag, 5. Dezember 1939 C. S, E und 3. 8„ Mittwoch, 6. Dezember 1939 oo(„ Donnerstag, 7. Oez. 1989 JJ ͤ Df N„ Samstag, 9, Dezember 1939 Die Ausgabeſtellen befinden ſich für die Quadrate A- D und L—9 mit Schloß, Parkring, Kaiſerring, Datterſallſtraße und die Querverbindungen zwiſchen Kaiſerring und Tatterſallſtraße für die Oſtſtadt einſchl. Seckenheimerſtraße ſowie für die Stadtteile Jungbuſch, Neckarſpitze und Mühlauhafen im Hauſe C, 12(am Zeughausplatz) für die Quadrate GSK und Pu 8 8. in der Kartenſtelle Q 2, 16 für die Stadtteile: Neckarſtadt⸗Weſt einſchl. Waldhofſtr. und Induſtriehafen in der Neckarſchule(Eingang Alphornplatz) Neckarſtadt⸗Oſt(öſtl. der Waldhoſſtr.) und Wohlgelegen in der Ühlandſchule(Eingang Lg. Rötterſtraße) Lindenhof ohne Almengebiet in der Lindenhofſchule, (Eingang Windeckſtraße) Almengebiet mit Niederfeld und Fabrikſtation in der Schillerſchule(Eingang Windeckſtraße) für das Gebiet zwiſchen der Seckenheimerſtr., Tatterſallſtr., Friedrichsfelderſtr. und Riedbahndamm(die Secken⸗ heimer⸗ und Tatterſallſtr. ſelbſt werden dieſem Gebiet nicht zugerechnet) im Gebäude des Leihamts(Eingang Platz des 30. Januar) Neuoſtheim und die Gebäude Seckenheimer⸗Ankage 38a bis 24, Neuhermsheim in Neuvſtheim, Stadion(Tennis⸗ Garderobe) Neckarau mit Sporwört in der Germaniaſchule Sandhofen mit Sandtorf, Scharhof, Kirſchgartshauſen und Blumenau im Ortsgruppenheim, Ausgaſſe 8 Feudenheim im Gaſthaus„Zum Schwanen“, Hauptſtr. 97 Käfertal mit Siedlungen Sonnenſchein und Vogelſtang, in der Käfertalſchule(hinterer Bau) Waldhof einſchl. Schönauſiedlung, Luzenberg und Rand⸗ ſiedlung Atzelhof in der Waldhofſchule Gartenſtadt einſchl. Neueichwald und Reutherſiedlung in der Herbert⸗Norkus⸗Schule Rheinau mit Pfingſtberg im Ortsgruppenheim, Relaisſtr. 144 Seckenheim mit Kloppenheim und Suebenheim im Gemeindeſekretariat Seckenheim Friedrichsfeld mit Alteichwald im Gemeindeſekretariat Friedrichsfeld Wallſtadt mit Straßenkeim im Gemeindeſekrezariat Wallſtadt Um eine veibungsloſe Abwicklung der Kleiderkarten⸗ ausgabe zu ſichern, bitten wir dringend, die getroffene An⸗ ordnung genau einzuhalten und zum Abholen möglichſt nicht die Hauptgeſchäftsſtunden zu wählen. Die Ausgabeſtellen find von 8—12.30 Uhr und von 1417.30 Uhr geöffnet. Die Kleiderkarten gelten bis zum 31. Oktober 1920. Sie ſind dater ſorgfältig aufzubewahren. Jür verloren gegangene Karten beſteht kein Anſpruch auf Erſatz. Für Juden bleibt es zunächſt beim Bezugſcheinver⸗ fahren; ſie erhalten deshalb vorerſt keine Kleiderkarte: Städt. Wiriſchaftsamt. Schonerdecken in allen Ausführungen und Preislagen. Ehestandsdatlehen/ Ratenzahlung gestattet. Reparaturen werden angenommen. Verne B. Hoffmann-Schimitthäuser Oberkircherstraße 15. Alles Küchen inventar 5 88 wird durch INI rein und Klar! 2s Wir drucken Preisliſten. Broſchüren, Feſtſchriften, Geſchäftsberichte, Proſpekte, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Juduſtrie, Vereine u. Private nötigen Oruchſachen in zweckentſprechender Ausſtattung. 5 Druckerei des„Neckar⸗Bote“- — On