n — n . a eee ure Vezngspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. 3 39. Jahrgang I 7 15 N Die Kriegsſchuld Englands Für die Schuld Englands am Kriege liegt ein neuer dokumentariſcher Beweis vor. Ein Beweis, der umſo durchſchlagender iſt, als er auf einer Veröffent⸗ lichung der britiſchen Regierung beruht, näm⸗ lich auf dem ſogenannten„Blaubuch“, einer Doku⸗ mentenſammlung, die die Regierung Chamber⸗ lain herausgegeben hat, um ihre Rolle in den entſcheiden⸗ den Tagen vor Kriegsausbruch klarzulegen. Dieſes Blau⸗ buch ſollte die Haltung der Chamberlain, Halifax und Ge⸗ noſſen rechtfertigen, ſollte ſie alſo von aller Schuld am Kriege reinwaſchen— in Wirklichkeit aber iſt das Gegenteil ein⸗ getreten: es gibt keinen einleuchtenderen Beweis für Eng⸗ lands Kriegsſchuld als eben die Dokumentenſammlung, die von der Regierung Chamberlain ſelber veröffentlicht wor⸗ den iſt.. Eine Verlautbarung von amtlicher deutſcher Seite führt hierzu aus: Englands Blaubuch be⸗ weiſtſeine Kriegsſchul d. England wollte den Krieg. Beweis auf Beweis konnte Deutſchland hierfür der Welt ſchon vor Augen führen. Nichts hat England dem bisher entgegenzuſetzen gewußt. Darum mußte es immer wieder zur Lüge und Verdrehung greifen. Das kürzlich herausge⸗ kommene engliſche Blaubuch erweiſt ſich auch nach genaueſter Prüfung als nichts anderes als ein ſolcher mißlungener Ver⸗ ſuch der Entlaſtung, d. h. als ein neuer, aber ſchwacher Ver⸗ ſuch der Verdrehung der Wahrheit. Tatſächlich iſt dieſe eng⸗ liſche Dokumentenſammlung für jeden, der ſie zu leſen ver⸗ ſteht, ein einziger ſchlüſſiger Beweis für Englands unbeding⸗ ten Willen zum Krieg. 8 Im engliſchen Blaubuch ſind willkürlich engliſche Doku⸗ mente zuſammengeſtellt, um einen einſeitigen Eindruck ent⸗ ſtehen zu laſſen. Andere Dokumente wiederum ſind fortge⸗ laſſen, und auch der übrige Inhalt kann auf alles andere als Genauigkeit und erſchöpfende Darſtellung Anſpruch er⸗ heben. Es würde zu weit führen, auf alle Ungenauigkeiten und Widerſprüche einzugehen. Wir möchten aber doch aus dieſer Fülle der Unklarheiten einen Punkt herausgreifen, der klar beweiſt, daß England nicht, wie es vorgab, ehrlich als ein Vermittler zwiſchen Deutſchland und Polen aufgetre⸗ ten iſt, ſondern daß es gerade als jene Kraft gewirkt hat, durch deren wohlüberlegke Intrigen der Krieg unvermeid⸗ lich wurde. Das Blaubuch ſelbſt tritt den Beweis dafür an, daß die britiſche Diplomatie nicht etwa verſucht hat, eine unmittelbare deutſch⸗polniſche Verhandlung, auf die im End⸗ ſtadium der letzten Auguſttage alles ankam, wenn der Krieg hätte vermieden werden ſollen, herbeizuführen, ſondern im Gegenteil eine ſolche Verhandlung böswillig verhindert hat. Entgegen der Behauptung der engliſchen Propaganda, Lord Halifax, der engliſche Außenminiſter, habe bis zuletzt ver⸗ ſucht, Deutſchland und Polen gemeinſam an den Verhand⸗ lungstiſch zu bringen, um eine friedliche Löſung zu erzielen, wird die deutſche Theſe, daß das Ziel von Lord Halifax und ſeines Gehilfen, des britiſchen Botſchafters in Warſchau, Sir 9. Kennard, darin beſtand, die Polen davon abzuhalten, mit Deutſchland in ernſthafte Verhandlungen einzutreten, durch, das engliſche Blaubuch voll und ganz beſtätigt. Es ſcheint kaum glaubbar, und trotzdem iſt es ſo! f Die Dokumente des Blaubuchs zeigen: 1. Der britische Außenminiſter Lord Halifax hat die Reichsregierung in gröb⸗ licher Weiſe hintergangen, als er behauptete, er habe aus Warſchau eine Zuſicherung erhalten, daß Polen zu Verhand⸗ lungen bereit ſel. 2. Sir H. Kennard, der britiſche Botſchaf⸗ ter in Warſchau, hat die Ausführung des ihm aus London, zuteil gewordenen Auftrages, die Polen aufzufordern, ſie ſollten in Verhandlungen mit der Reichsregierung eintreten, bewußt ſolange verzögert, bis der von der Reichsregierung geſetzte Termin, der durch die polniſchen Mobiliſierungsmaß⸗ nahmen notwendigerweiſe geſetzt werden mußte, verſtrichen war. 3. Eine polniſche Verhandlungsbereitſchaft über die maßvollen deutſchen Vorſchläge war nur deshalb nicht vor⸗ handen, weil die Polen ſich auf die engliſche Unterſtützung verlaſſen zu können glaubten. 4. Auch die franzöſiſche Regie⸗ rung, die offenſichtlich an der Entſendung eines bevollmäch⸗ tigten polniſchen Vertreters nach Berlin in letzter Stunde intereſſiert war, iſt von England darüber getäuſcht worden, daß in Wirklichkeit England überhaupt nichts dazu getan hat, um dieſe Verhandlungen, von denen Krieg oder Friede abhing, zuſtandezubringen. 5. Der im deutſchen Weißbuch be⸗ reits angetretene Beweis dafür, daß Polen auf Grund dieſes engliſchen Doppelſpiels niemals einen bevollmächtigten Ver⸗ treter nach Berlin entſandt hat, und daß auch der polniſche Botſchafter in Berlin zu keinerlei Verhandlungen bevoll⸗ mächtigt war, ja, daß ihm ſogar jede Art von Diskuſſion verboten war, wird durch das engliſche Blaubuch in vollem Umfang belegt. 1 g Dies ſind die nackten Tatſachen, die ſich aus den von den Engländern veröffentlichten Dokumenten ergeben. Sie er⸗ härten nicht nur Englands Schuld am Krieg. Sie zeigen vielmehr auch, daß die britiſche Regierung während der ent⸗ ſcheidenden Tage Ende Auguſt ein nlederträchtigee Doppelſpiel- getrieben hat, das erſt durch die engliſchen Veröffentlichungen vollſtändig überblickt werden kann. i Die amtliche deutſche Verlautbarung unterſucht nun im einzelnen die britiſchen Dokumente, aus denen ſich das Falſchſpiel der engliſchen Diplomatie zwiſchen dem 28. und 31. Auguſt ergibt. Aufgrund dieſer Dokumente iſt vor allem 5 feſtzuſtellen, daß die britiſche Behauptung vom 28. Auguſt, die britiſche Regierung hätte eine definitive Zuſicherung der Bereitſchaft der polniſchen Regierung zu direkten Berrrchun⸗ gen in Berlin in der Hand, eine glatte Lüge geweſen at. Die britiſche Regierung hatte zu dieſem Zeitpunkt nichts in der Hand! Sie hatte lediglich an Polen ebenſo wie an Deutſchland einen Vorſchlag gerichtet, dabei aber ihren Vor⸗ ſchlag an Polen ſo e daß für die polniſche Re⸗ gierung nicht nur die Möalichkeit beſtand. dieſen Vorſchlaa Mittwoch den 29. 9 kovember 1989 abzulehnen, ſondern ſie geradezu eine Aufforderung zur Ab⸗ lehnung darin erblicken mußte. Somit iſt erwieſen, daß das im Endſtadium der Kriſe wichtigſte britiſche Memorandum auf einer Fälſchung aufgebaut war. Weiter ergibt ſich aber auch aus den engliſchen Dokumen⸗ ten, daß der engliſche Botſchafter in Warſchau Sir H. Ken⸗ nard, ſich weigerte, Polen zu informieren und zu Verhand⸗ lungen einzuladen. Am Morgen des 30. Auguſt um 10 Uhr traf bel Halifax— dem engliſchen Außenminiſter— ein Telegramm Kennards ein, aus dem hervorgeht, daß der bri⸗ tiſche Botſchafter die Aufforderung der britiſchen Regierung vom 28 Auguſt, Polen wolle in direkte Beſprechungen ein⸗ treten. überhaupt nicht weitergegeben hatte. Es iſt möglich, daß er hierzu eine im britiſchen Blaubuch natürlich nicht ver⸗ öffentlichte Geheimanweiſung hatte, da es ja ſchwer denkbar iſt, daß in einem ſolchen Augenblick ein Botſchafter einer Aufforderung ſeiner Regierung nicht nachkommt. Aus dem veröffentlichten Telegramm Kennards vom 30. Auguſt mor⸗ gens geht jedenfalls das Folgende hervor: Kennard erklärt, er fühle ſicher, daß es unmöglich ſei, die polniſch Regierung zu veranlaſſen, Beck oder einen anderen Unterhändler ſofort nach Berlin zu entſenden, um eine Vereinbarung auf der von Hitler vorgeſchlagenen Baſis zu treffen. In ſeinem Tele⸗ gramm heißt es dann wörtlich weiter:„Wenn man bedenkt, daß die polniſche Regierung im März, als ſie allein ſtand und nicht für einen Krieg vorbereitet war, die damaligen deutſchen Vorſchläge zurückwies, ſo würde es ſicher für ſie unmöglich ſein, Vorſchlägen, die über die März⸗Vorſchläge hinauszugehen ſcheinen, zuzuſtimmen, jetzt, da die polniſche Regierung Großbritannien als ihren Verbündeten beſitzt und da Frankreich ſeinen Beiſtand zugeſichert hat.“ Sir 55 Kennard ſchloß ſein Telegramm:„Ich werde natürlich der polniſchen Regierung gegenüber keine Anſicht äußern, noch werde ich ihr die Antwort Hitlers(gemeint iſt die deutſche Antwort vom 29. Auguſt, in der die Bereitſchaft zu direkten Verhandlungen ausgedrückt wurde) übermitteln, bis ich nicht Inſtruktionen erhalte, die, wie ich annehme, ohne Verzöge⸗ rung kommen werden.“ 5 Dieſes Telegramm des britiſchen Botſchafters in War⸗ ſchau zeigt nun vollends klar das britiſche Lügen⸗ und In⸗ trigenſpiel Nicht nur daß die engliſche Regierung keine Zu⸗ ſage von Polen in der Hand, wie ſie zwei Tage früher be⸗ hauptet hatte, ſondern ihr Botſchafter in Warſchau hatte nicht einmal den engliſchen Vorſchlag an die polniſche Regie⸗ rung weitergegeben und zwar mit der Begründung, Polen werde doch nicht verhandeln, da es ſich durch das engliſche Bündnis ſo ſicher fühle, daß es die Vorſchläge von Hitler doch nicht annehmen werde. Die Weigerung Kennards, die Vorſchläge ſeiner Regierung weiterzugeben, war nun ent⸗ weder eine große Inſubordination, oder aber ſie beruhte auf einem abgekarteten Spiel. Es ergibt ſich alſo aus dem britiſchen Blaubuch, daß, während die Reichsregierung vergeblich in Berlin auf das Eintreffen eines Unterhändlers wartete, die engliſche Diplo⸗ matie, die eindeutig zugeſagt hatte, hierfür ihr Beſtes zu tun, in Wirklichkeit verhinderte, daß Polen überhaupt über die Entwicklung der Dinge, insbeſondere über die deutſche Verhandſunasbereitſchaft informiert werde. Erſt in den frühen Morgenſtunden des 31. Auguſt, alſo nachdem die von Deutſchland geſetzte Friſt bereits verſtri hen war, weiſt Halifax den britiſchen Botſchafter in Warſchau an, nunmehr Beck über die deutſche Note vom 29. Auguſt und die engliſche Antwort darauf zu verſtändigen. Erſt jetzt wer⸗ den die Polen überhaupt aufgefordert, ſie ſollten ſich mit Berlin in Verbindung ſetzen. Die engliſche Regierung hat alſo nicht nur in ihrer Note vom 28. Auguſt gelogen, ſondern ſie hat nach der Erklärung der grundſätzlichen deut⸗ ſchen Bereitſchaft zu Verhandlungen, die am 29. Auguſt abends gegen 19 Uhr erfolgte, noch bis zum 31. Auguſt mor⸗ gens gewartet, bis ſie die Polen überhaupt über den Stand der Dinge in Berlin informierte, der ſich in der Zwi⸗ ſchenzeit durch die Generalmobilmachung naturgemäß be⸗ reits zu ändern begann. England gibt ſeine alleinige Verantwor⸗ tung an der Weigerung Polens, zu verhandeln, zu. Durch das Telegramm Kennards vom 30. Auguſt wird das beſtä⸗ ligt, was von Deutſchland immer behauptet worden iſt, daß Polen nämlich nur deshalb nicht bereit geweſen iſt, zu einem vernünftigen Abſchluß mit uns zu kommen, weil es ſich durch die engliſche Garantie ſicher fühlte und glaubte, ſich jede Art von Provokation leiſten zu können. Die Polen hät⸗ ten niemals ſich darauf verſteift, daß ſie mit Berlin über⸗ haupt nicht in Unterhandlungen über die noch immer äußerſt maßvollen deutſchen Vorſchläge eintreten wollten, wenn ſie ſich nicht einer wirkſamen britiſchen Unterſtützung ſicher ge⸗ glaubt hätten. Auch die Franzoſen wurden getäuſcht. Das britiſche Blaubuch ergibt, daß auch die Franzoſen über das engliſche Doppelſpiel nicht informiert worden ſind. In Parts wußte man offenſichtlich am 30 und 31 Auguſt nur, daß die deutſche Regierung vergeblich auf einen polniſchen Inte⸗⸗ händler wartete. Warum aber dieſer nicht erſchien, iſt am 1 85 d' Orſay in jenen Tagen ebenfalls nicht bekannt gewe⸗ en. Auch England gibt zu, daß Polen keine bevollmächtigten Unterhändler entſandte. Am Abend des 31. Auguſt telegra⸗ fierte Hennard an Halifax über eine Unterredung mit Beck. Aus d. em Telegramm ergibt ſich daß Beck lediglich Lipiki, den polniſchen Botſchafter in Berlin, damit beauftragt hatte, im Auswärtigen Amt mitzuteilen, Polen erwäge die Vor⸗ ichläge Englands im günſtigſten Sinne. Beck erklärte jedoch, vie Kennard telegrafierte, ausdrücklich:„Herr Lipfki wird ndes nicht autoriſiert werden, ein Dokument, das die deaut⸗ chen Vorſchläge enthielte, entgegenzunehmen.“ Beck fügte außerdem hinzu daß er ſelbſt in keinem Falle nach Berlin gehen wolle. Das deutſche Verlangen, daß Polen einen be⸗ dollmächtigten Unterhändler ſchicken ſollte, war alſo, wie 1251 s dem deutſchen Weißbuch bekannt iſt, damit a b ge⸗ ehnt. Soweit die Dokumente des britiſchen Blaubuches. Es er⸗ gibt ſich aus ihnen, daß England, anſtatt während jener ent⸗ ſcheidenden vier Tage zwiſchen dem 28. und 31. Auguſt den direkten Kontakt zwiſchen Warſchau und Berlin herbetzu⸗ führen, durch eine Unzahl von bös willigen Kniffen, ja ſelbſt durch Lügen dies unterlaſſen, ja unterbunden hat und ſeine ganze diplomatiſche Aktion nur auf das eine Ziel abſtellte, Polen Zeit für ſeine Mobiliſierung zu geben und Deutſchland möglichſt lange hinzuhalten. Dies iſt die wahre Rolle die Halifax und ſeine diplomatiſchen Gehilfen wäh⸗ rend der Tage vor Kriegsausbruch geſpielt haben. Wieder einer! Britiſcher ſchwerer Kreuzer verſenkt Berlin, 28. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ein britiſcher ſchwerer Kreuzer der London⸗Klaſſe iſt durch Kapitänleutnant Prien, den Sieger vom Scapa Flow, e der Shekland⸗Inſeln torpediert und vernichtet wor⸗ en. Die ſchweren Kreuzer der London⸗Klaſſe gehören zu den modernſten Einheiten der britiſchen Flotte. Sie ſind in den Jahren 1927 bis 1929 vom Stapel gelaufen und haben eine Waſſerverdrängung von 9730 bis 9900 Tonnen. Ihre Geſchwindigkeit iſt mit 32,2 Knoten außerordentlich hoch. Die Bewaffnung der London⸗Klaſſe beſteht aus acht 20,3⸗em⸗ und vier 4.7-em⸗Geſchützen. Die Flakarmierung umfaßt vier 10,2⸗em⸗ und vier 4⸗em⸗Geſchütze. Ferner hat dieſer ſchwere Kreuzertyp acht Torpedorohre in Vierlings⸗ gruppen. Die Beſatzung beſteht aus 680 Mann. Der Wehrmachtsbericht Die Verſenkung des britiſchen Hilfskreuzers Berlin, 28. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Weſten an einzelnen Stellen der Fronk geringe Spähtrupp- und Artillerie-Tätigkeit. Die Luftwaffe beſchränkte ſich infolge der Wetterlage auf Aufklärungskätigkeit in Grenznähe. Deutſche Seeſtreitkräfte unter Führung von Vizeadmiral Marſchall haben beim Paſſieren der nordatlantiſchen Ge⸗ wäſſer den Seeraum zwiſchen Far Oer und Grönland auf⸗ geklärt. Hierbei ſtellten ſie in der Nähe von Island den bri⸗ kiſchen Hülfskreuzer„Rawalpindi“, der nach kurzem Gefecht vernichtet wurde. Es gelang krotz ſofort einſetzender Kek⸗ tungsmaßnahmen, nur 26 Mann der Beſatzung des Hilfs⸗ kreuzers zu bergen. * Vorſtoß engliſcher Flieger abgewieſen Beim Rückflug holländiſche Gebietshoheit verletzt. Berlin, 29. Nov. In der Nacht vom 27. zum 28. Novem⸗ ber haben die Engländer wieder einmal verſucht, im Nord⸗ weſten Deutſchlands mit wenigen Flugzeugen einzufliegen. Auch dieſer Verſuch iſt mißlungen. Eines der britiſchen Flugzeuge mußte auf hoher See notlanden und gab Sos⸗ Zeichen. Da ſehr ſchlechtes Wetter und hoher Seegang herrſchte, muß mit dem ſicheren Verluſt dieſes Flugzeuges gerechnet werden. Ein weiteres bei dieſem Einflug beteiligtes engliſches Flugzeug ſcheute bei den ſchlechten Witterungsbedingungen offenbar den unmittelbaren Rückweg über die Nordſee und überflog auf ſeinem Rückflug holländiſches Ho⸗ heitsgebiet. Die Standorte dieſes Flugzeuges über holländiſchem Gebiet ſind von deutſcher Seite einwandfrei erkannt worden. Tiefangriff auf Fliegerhorſt Borkum abgewieſen Berlin, 29. Nov. Am Dienstag nachmittag fand ein Tief⸗ angriff engliſcher Kampfflugzeuge auf den Fliegerhorſt Borkum ſtatt, der jedoch abgeſchlagen wurde. Die Flug⸗ zeuge ſchoſſen mit MGs, warfen aber keine Bomben ab. 10 000-Tonnen⸗Tankdampfer geſunken Amſterdam, 28. November. Wie hier erſt jetzt bekannt wird, iſt in der vergangenen Woche an der Oſtküſte Eng⸗ lands auch der britiſche Tankdampfer„James J. Maguire“ (10 525 Tonnen) geſunken. Dampfer„Spaarndam“ in Flammen Amſterdam, 28 November. Die holländiſchen Blätter ah in großer Aufmachung Augenzeugenberichte über den Untergang des holländiſchen Dampfers„Spaarndam“, der unweik der Ie auf eine Mine lief. Der Kapitän des Schiffes berichtete U. a., daß ſein Schiff ſieben Wochen von den engliſchen Behörden in britiſchen Kontroll⸗ häfen zurückgehalten worden ſei. Preß Aſſociation meldet, daß die„Spaarndam“ noch nicht untergegangen ſei, ſondern in der Nacht zum Dienstag 50 km vor der Küſte der Graf⸗ ſchaft Kent in der Nähe der Themſemündung brannte. Von der Küſte aus habe man ungeheure Flammen ſehen können. 41 Ueberlebende ſeien in London eingetroffen. Die Vernichtung der„Nawalpindi“ Deukſchland beherrſcht den Nordatlantik! Die Engländer haben ſich unter dem Druck der Tatſachen nunmehr gezwungen geſehen, über den deutſchen Seeſieg im Nordatlantik einen Bericht auszugeben, der immerhin auch für uns aufſchlußreich und intereſſant iſt, obgleich er natür⸗ lich ein typiſch engliſcher Bericht iſt. Die engliſche Meldung ſpricht davon, daß an dem Tage, als die deukſchen Seeſtreit⸗ kräfte den engliſchen Hilfskreuzer„Rawalpindi“ ſtellten, heftige Stürme im nördlichen Atlantik herrſchten. Am 23. November um 15.30 Uhr habe der britiſche Hilfskreuzer ſüdweſtlich von Island ein feindliches Schiff geſichtet. Es iſt bezeichnend, daß die Engländer 9 19 zugeben, daß der Hilfskreuzer nun nicht etwa zum Kampfe entſchloſſen war, ſondern ſich ſogleich zur Flucht wandte. Dieſer Fluchtverſuch half aber der„Rawalpindi“ nichts. Denn der engliſche Bericht fährt fort, daß bereits die dritte Salve, die von dem deutſchen Kreuzer abgefeuert wurde, alle Lichter auf der„Rawalpindi“ zur Verlöſchung brachte und den Munitionsaufzug zertrümmerte. Die vierte Salve fegte die Kommandobrücke und den Funkraum über Bord und ſetzte zugleich den britiſchen Hilfskreuzer in Brand. Nach 30 bis 40 Minuten war nach dieſem engliſchen Bericht der Kampf beendet und die„Rawalpindi“ ver⸗ michtet. Es iſt bezeichnend, daß in dieſer Schlachtſchilderung, die vom Reuterbüro ausgegeben wird, mit keinem Wort ver⸗ ſucht wird zu behaupten, daß die„Rawalpindi“ auf die deut⸗ ſchen Schiffe auch nur einen einzigen Treffer erzielt hätte. Dagegen muß der engliſche Bericht am Schluß zugeben, daß die deutſchen Mannſchaften die überlebenden britiſchen Mannſchaften rettekfe und an Bord nahmen. Dieſer Bericht iſt eine kreffende Illuſtrakion zu der Frage, wet die Nordſee und ihre Ausgänge beherrſcht. Nicht mehr England gebietet über die Wogen, es iſt die deulſche Flolke, die heute nach zwölf Wochen Krieg die Herrſchaft über die Nordſee und auch über den Nordaklantik in ihrer Hand hält. Das Seegefecht bei Island England hat die Nordſee geräumt Berlin, 28. November. In ſeiner ſtetigen Sorge vor A- Boot. und Luftangriffen und in dem Wunſche, ſeine Flolte nach dem alten Grundſatz der fleet in beeing zu ſchonen, hat ſich England gezwungen geſehen, die Nordſee und die nord⸗ aklantiſchen Seegebiele der deutſchen Seemacht freizugeben, die in dieſen Gebieten nach eigenen Enkſchlüſſen v periert. Das Seegefecht bei Island iſt ein Zeichen für die Schwäche Englands, und zwar weniger aus dem Grunde, weil ein engliſcher Hilfskreuzer verſenkt wurde, der mil acht 15 cm- Geſchützen armiert war, als deswegen, daß das Seegefecht in dieſer Gegend ſtattfand. Nachdem England nach dem Zeug · nis von Lloyd George die Nordſee ſchon geräumt hakte, zeigt ſich ſeine Schwäche nun auch im Nordatlantik. Das Seegefecht fand in der Abenddämmerung bei ſchon ſchlechtem Licht ſtatt. Die deutſche Artillerie lag ſofort am Ziel. Gleich nach den erſten Treffern brachen Brände aus, die ſich blitzſchnell über das ganze Schiff erſtreckten. Der feindliche Hilfskreuzer war in ein Flammenmeer ge⸗ hüllt, mehrere Detonationen wurden beobachtet. Offenbar waren die Munitionskammern explodiert. Das Schiff ging ſchnell unter. Sofort wurden die Rettungsaktionen einge⸗ leitet und alles was an Ueberlebenden geſeb en urde, konnte geborgen werden. Es waren insgeſamt 26 Mann, der größte Teil der Beſatzung iſt mit dem Schiff untergegangen Die gefangenen britiſchen Seeleute waren ſämtlich Schot⸗ ten. Sie ſagten aus, daß ſie von dem Angriff völlig über⸗ raſcht wurden. Denn niemand hatte erwartet, in dieſer Gegend auf deutſche Seeſtreitkräfte zu ſtoßen. Man hatte ihnen immer wieder erklärt: England beherrſche allein die Meere und kein Gegner werde ſich hier ihnen ſtellen. ane n mit ihrer Empörung über diefe Täuſchung nicht zurück. Während die Engländer ihre eigenen Küſten nicht ſchützen können und einen Teil ihrer Häfen ſperren mußten, hat eine aktive deutſche Kriegsführung aller Welt gezeigt was von dem britiſchen Anſpruch auf Seeherrſchaft zu halten iſt Wäh⸗ rend die engliſche Schlachtflotte in ihren Schlupfwinkeln bleibt, hat die britiſche Admiralität es vorgezogen, neutrale Schiffe in die Gefahrenzone hineinzuzerren. Die Schwäche der britiſchen Kriegsführung wird nunmehr auch in den neutralen Ländern erkannt, die zunächſt glaubten, ſich einer nicht exiſtierenden britiſchen Seeherrſchaft beugen zu müſſen. Geſunken, verſenkt Amſterdam, 28. Nov. Wie Reuter aus Newport meldet, iſt der britiſche Dampfer„Üſkmouth“, 2483 Tonnen, geſun⸗ ken. Von der 2ßköpfigen Mannſchaft werden drei Mann vermißt. Das englische Fiſcherboot„Humphrey“, 206 Ton- nen, das als Vorpoſtenboot Dienſt tut, iſt von einem deut⸗ ſchen U-Boot verſenkt worden. Bisher neun ſchwediſche Schiffe verloren 5 5 Stockholm. 28. November. Die hieſige weh beſchäftigt f weiterhin mit der Beſchädigung des ſchwedſſchen Schi es„Gustaf E Ruter“ vor der engliſchen Küſte. In dieſem Zuſammenhang veröffentlicht„Nya Dagligt Allehanda“ eine Verluſtliſte ſchwediſcher Schiffe, die ſeit dem 24. September infolge der Seekriegsführung verloren gegangen ſind. Die Liſte umfaßt insgeſamt die Namen von neun Schiffen. Vorbildlicher deutſcher Flieger geiſt Nach Vernichtung des nolgelandeten Flugze 5 nach der Schweiz Jurchgerdyf, 9 0 Berlin, 29. Nov. Vor mehreren Tagen mußte ein Kampf⸗ flugzeug unſerer Luftwaffe nach einem erfolgreichen Flug über franzöſiſches Gebiet bei ſtarkem Sturm und infolge Ver⸗ eiſung in den Vogeſen notlanden. Das Verhalten der drei⸗ köpfigen. Beſatzung iſt beſonders anerkennenswert. Obwohl zum Teil verwundet, vernichteten ſie ordnungsmäßig das Flugzeug und das ſonſtige wertvolle Material und haben 1 dann über den Schweizer Jura nach ſchweizeriſchem Ge⸗ ziet durchgeſchlagen. Die Schweiz hat den Fliegern alle Hilfe angedeihen laſſen und ſie interniert. England will Amerikas Ausfuhr konkingenkieren. Newyork, 29. Nov. Die amerikaniſchen Publiziſten Pear⸗ ſon und Allen ſchreiben aus Waſhington, England plane einen neuen ſchweren Schlag gegen den USA⸗Handel mit neutralen Ländern Vertraulichen Londoner Informationen zufolge plane die britiſche Regierung jetzt ſogar die Kontin⸗ gentierung der amerikaniſchen Ausfuhr nach Schweden, Norwegen und Holland. 5 —— Wer ſchädigt die Neutralen? Dumme Londoner Ablenkungsmanöver. Berlin, 28. Nov. Die wirtſchaftliche Propaganda der Weſtmächte verſucht ſeit einigen Tagen wieder einmal, mit einer neuen Idee einen Keil zwiſchen De utſchland und die Neutralen zu treiben. Es wird nämlich be⸗ hauptet, daß Deutſchland gegenwärtig das Ziel verfolge, den neutralen Handel vollſtändig auf ſeinen Markt zu len⸗ ken, und daß es durch eine ſolche Bindung an die deutſche Sache die Neutralen kompromittieren wolle. Als Mittel zur Erreichung dieſes Zieles verſuche Deutſchland von den neu⸗ tralen Ländern langfriſtige Kredite zu erhalten, deren Rückzahlung erſt im Falle eines deutſchen Sieges erfolgen ſolle. Nachdem England jetzt einige Wochen lang offen ſeine Abſicht angekündigt hat, Deutſchland von den neutralen Märkten zu verdrängen, um ſeinerſeits als alleiniger Auf⸗ käufer der jeweiligen Ausfuhrwaren aufzutreten und nack Erlangung einer ſolchen Monopolſtellung beſonders auch eine Regelung der Preisverhältniſſe in britiſchem Sinne zu erwirken, braucht man wahrhaftig keine Beforgniſſe zv haben, daß irgendein neutrales Land auf diefe neueſte hritjſche Zwecklüge hereinfallen könnte. Es iſt überall genau bekannt daß ſofort bei Kriegsaus— bruch von deutſcher Seite den neutralen Staaten amtlich erklärt wurde daß man unter dem Grundſatz der wirtſchaft; lichen Neutralität die Durchführung des Handelsaustau⸗ ſches auf normaler Friedensbaſis verſtehe, und daß man bei Anerkennung dieſes Grundſatzes durch die Weſtmächte einer Aufrechterhaltung der normalen Wirtſchaftsbeziehun⸗ gen mit dieſen Ländern von deutſcher Seite aus keine Schwierigkeiten bereite. Wenn alſo England immer ſo ſehr um das Wohl der neutralen Volkswirtſchaften beſorgt ge⸗ weſen wäre, wie es jetzt den Anſchein zu erwecken verſucht, dann hätte es durchaus die Möglichkeit gehabt, durch die Anerkennung des Grundſatzes der wirtſchaftlichen Neutra⸗ lität den neutralen Ländern eine Fortführung ihres Wirt⸗ ſchaftslebens auf normaler Friedensgrundlage zu ermög⸗ lichen. Eine ſolche Abſicht hat ſedoch England überhaupt nie gehabt, und es hat deshalb unter willkürlichſter und bru⸗ talſter Hintanſetzung der neutralen Intereſſen einen Wirt⸗ ſchaftskrieg gegen Deutſchland eröffnet, der in ſeiner Durch⸗ führung alle Regeln des Völkerrechtes außer acht läßt und dadurch jeweils Deutſchland zu Ergreifung der geeigneten Maßnahmen gezwungen hat. Es iſt allein und ausſchließlich Englands Schuld, daß durch ſeine Methoden der Seekriegsführung eine fork⸗ dauernd ſich verſchärfende und in ihren letzten Auswirkun⸗ gen kaum abſchätzbare Schädigung des Wirtſchaftslebens der neutralen Länder erwuchs, und dieſe Tatſache iſt von den neutralen Staaten klar erkannt worden, was ſich ge⸗ rade in den letzten Tagen in zahlreichen ſcharfen Prokeſten anläßlich der neuen britiſchen Blockadeerweiterungen auf die deulſchen Ausfuhren äußerte. i Auch die zahlreichen Ankündigungen preisdikta⸗ toriſcher Abſichten, die ſogar als eines der wichtigſten Ziele des britiſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsbündniſſes be⸗ kanntgegehen wurden, haben ebenfalls nicht dazu beige⸗ tragen, bei den neutralen Ländern eine beſondere Neigung für eine Erweiterung des Handelsverkehrs mit England zu erwecken. Man weiß jetzt zu genau, daß alle briti⸗ ſchen Kaufabſichken nur einen vorüber⸗ gehenden Charakter haben und am Ende doch nur u ſchweren Wirtſchaftskriſen auf den neutralen Märkten fähre müſſen. Es iſt deshalb keineswegs verwunderlich, aß die Neutralen auf die britiſchen Wünſche einer Einſtel⸗ lung ihres Wirtſchaftsverkehrs mit Deutſchland nicht ein⸗ gehen, ſondern im Hinblick auf die Gegenwart und die Zu⸗ kunft die Erhaltung und Sicherung dieſes großen und N Abſatzmarktes für wichtiger halten. Die Behaup⸗ ung, daß Deutſchland nach einem wirtſchaft⸗ lichen Monopol auf den neutralen Märkten ſtrebe und dies durch langfriſtige Kreditgewährung der Neutra⸗ len zu erreichen ſuche, iſt völlig abſurd. Da ſich der deutſche Handelsverkehr mit den meiſten neutralen Ländern auf dem Wege des Verrechnungsverkehrs in einer für beide Partner reibungsloſen und keinerlei zahlungstech⸗ niſche Schwierigkeiten bewirkenden Form abſpielt, beſteht 92 Deutſchland überhaupt nicht die Notwendigkeit, von en Neutralen größere Kredite anzufordern. Eine Rückzah⸗ lung ſolcher Kredite nur für den Fall eines deutſchen Sie⸗ ges in Ausſicht zu ſtellen, iſt erſt Recht unſinnig, und man wird zweifellos ſelbſt in England nicht glauben können, daß man auf einer ſolchen Grundlage Kredite fordern und verlangen kann. 5 Dieſe ganzen Märchen ſind jedenfalls nicht geeignet, bei den Neutralen Aengſte und Befürchtungen über wirtſchafk⸗ liche Diktaturabſichken Deutſchlands zu erwecken, ſondern werden dort höchſtens als wenig gelungene britiſche Ab⸗ lenkungsmanöver zur Berdeckung der eigenen unerfreu⸗ lichen Abſichten gewerkel. Werden AS SA proteſtieren? Sie brauchen deutſche Waren Waſhington, 28. November. Eine Abordnung der deutſch⸗ amerikaniſchen Handelskammer wurde von Außenminiſter 0 empfangen. Den Vertretern der Körperſchaft, die im taatsdepartement einen Proteſt der US A⸗Regierung gegen die neueſten Pläne der britiſchen Piraten verlangte und ihn mit der Unentbehrlichkeit gewiſſer deut⸗ ſcher Waren für die amerikaniſchen Fabriken begründete, wurde genaue Prüfung zugeſagt. Nach Gangſterart Newyork, 28. November. In den Zeitungen des Scripps⸗ Howard⸗Konzerns vergleicht der bekannte General Johnſon die neueſten britiſchen Blockademaßnahmen mit einem ame⸗ rikaniſchen Gangſter⸗Racket nach dem Muſter Al Capones, der bekanntlich Geſchäftsleuten gegen erpreſſeriſche Abgaben Schutz vor der Ausräuberung durch ſeine eigenen Gangſter⸗ banden zuſicherte Johnſon beklagte, daß man ihm jedesmal hitler freundliche Einſtellung vorwerfe, wenn er derartige Dinge ſchreibe Tatſächlich ſei er nicht hitler⸗ freundlicher als der Rabbiner Wiſe, aber es werde Zeit, pro⸗ amerikaniſch zu ſein. Englands Verhalten laufe auf eine indirekte Blockierung der USA. Häfen hinaus. 90 Maßnahmen im Weigerungsfalle. Englands Blockadepolitik ſtelle keineswegs eine Bergeltung i krale wie die Vereinigſen Staaten. Sie ſei eine Art perfider Seeräuberei. gegen welche die anderen Neutralen proteſtier- 1 die aber die Vereinigten Skaaten ſtillſchweigend hin⸗ nähmen. 5 ſollen zwei „.* 9 Die finniſch⸗ruſſiſche Spannung Auf dem Höhepunkt.— Proteſtkundgebungen in Rußland. Moskau, 28. Nov. In der ſowjetiſchen Preſſe wird un⸗ vermindert heftig gegen die Politik der finniſchen Regie⸗ rung Stellung genommen. Die Welle der Verſammlungen, kundgebungen uſw. hat im Laufe des Montags in allen Teilen der Sowjetunion ihren Höhepunkt erreicht. Die Re⸗ ſolutionen, die den Stimmen der Werktätigen Ausdruck verleihen ſollen, füllen ganze Seiten. Betriebe und Fabri⸗ ken, Truppenteile der Roten Armee, Abteilungen der Ro⸗ ten Flotte, die Akademie der Wiſſenſchaften uſw. betei⸗ ligen ſich an der Kampagne. Es entſteht der Eindruck, daß man auf dem Höhepunkt der finniſch⸗ſowjetiſchen Spannung angelangt iſt. Antwort der finniſchen Regierung Helſinki, 28. Nov. Als Antwort auf die Note des ſow⸗ jetruſſiſchen Außenkommiſſars Molotow an den finniſchen Geſandten in Moskau wegen des Zwiſchenfalls an der finniſch⸗ruſſiſchen Grenze auf der kareliſchen Landenge wird eine Note bekanntgegeben, in der die finniſche Regje⸗ rung ihrer Auffaſſung Ausdruck gibt, daß es ſich vielleicht um einen Unglücksfall in Verbindung mit angeblich auf ſowjetruſſiſcher Seite vorgenommenen Schießübungen handele. Die finniſche Regierung weiſt den ſowjetruſſiſchen Proteſt zurück und betont, daß die von der ſowfetruffiſchen Regierung feſtgeſtellte feindſelige Handlung Sowjetunion nicht von fin ni cher Seite ausge⸗ führt worden ſei. In der unmittelbaren Nähe der Grenze befinde ſich keine Artillerie, deren Schußweite bis über die Grenze reichen würde. Anſchließend erklärt ſich die finnische Regierung bereit, gemachten Vor⸗ ſchlag in dem Sinne zu beratſchlagen, daß beiderſeits die der über den von Seiten der Sowjetunion Truppen in eine gewiſſe Entfernung von Grenze gebracht werden, und ſchlägt vor, daß die Grenz⸗ kommandanten der beiden Länder auf der kareliſchen Land—⸗ enge beauftragt werden möchten zuſammen das betref⸗ fende Ereignis zu unterſuchen, wie dies in der am 24 Sep⸗ tember 1928 beſchloſſenen Vereinbarung betreffend Grenz⸗ kommandanten vorgeſehen iſt. Rufſiſcher Armeebefehl „Bei Wiederholung der Provokation das Feuer erwidern“ Moskau, 29. Nov. Der Oberkommandierende hat an die Truppen des Leningrader Mllitärbezirks folgenden Armee⸗ befehl erlaſſen: „Im Zuſammenhang mit der provokatoriſchen Arkillerie⸗ beſchießung unſerer Abteflung in Rayon Mainila auf der kareliſchen Landenge von finniſcher Seite gab das Ober⸗ kommando des Leningrader Milftärbezirks den Truppen dieſes Militärbezirks den Befehl, im Falle einer Wiederho⸗ lung der Provokation der finniſchen Militärkliaue dag Jeuer zu erwidern bis zur Vernichtung des Gegners.“ London und der Grenzzwiſchenfall. London, 28. Nop Bei dem Beſuch des Sowjetbotſchaf⸗ ters in London, Maifki, wurde auch der finniſch⸗ſowjetiſche Grenzzwiſchenfall berührt. Außenminiſter Lord Halifax ſprach im Namen der britiſchen Regierung die Hoffnung aus, daß der von kriegeriſchen Drohungen Moskaus beglei⸗ tete ruſſiſch⸗finniſche Streit auf kriedlichem Wege beigelegt werden möge. Maiſki ſoll darauf erklärt haben. daß der Ausgang der neuerdings verſchärften Kriſe völlig von der Haltung der finniſchen Regierung abhänge. Indiens Parole Keine Kriegsteilnahme, keine Zuſammenarbeit Kairo, 28. November. Der Vorſland der indiſchen Kon⸗ greßpartei haf eine Entſchließung angenommen, wonach dieſe größle indiſche Partei an ihre Anhänger die Parole ausgibt, ſich von der britiſchen Polifik und dem von England geführ⸗ ien Krieg abſeits zu halten und nicht mit den britiſchen Be⸗ hörden in Indien zuſammenzuarbeiten. In der Entſchließung wird weiter hervorgehoben, daß die Erklärung der Unabhängigkeit Indiens und die Aufſtel⸗ lung einer indiſchen Verfaſſung durch eine indiſche verfaſ⸗ ſunggebende Verſammlung von weſentlicher Bedeutung ſeien, um den imperialiſtiſchen Schandfleck auf der britiſchen Politik zu löſchen und um den Kongreß in die Lage zu ver⸗ ſetzen, die Möglichkeit einer Zuſammenarbeit mit Großbri⸗ tannien überhaupt in Erwägung zu ziehen. Kurzmeldungen Oberbürgermeiſter Habicht Unkerſtaatsſekretär im Auswlär⸗ tigen Amt. Berlin, 29. Nov. Der Führer hat Oberbürgermeiſter Habicht zum Miniſterialdirektor im Auswärtigen Amt mit der Amtsbezeichnung Unterſtaatsſekretär ernannt. —Ruſſiſcher Armeebefehl Tagung des Beirates der Deulſchen Reichsbahn. Berlin, 29. Nov. Am 28. November 1939 tagte erſtma⸗ lig der Beirat der Deutſchen Reichsbahn in ſeiner durch das Reichsbahngeſetz vom 4. Juli 1939 und dem Führererlaß vom? November 1939 vorgeſehenen Zuſammenſetzung. Dem Beirat wurde ein Einblick in die geſamten ſchwebenden Reichsbahnfragen gegeben. Belgrad. Der„Jugoflawenſki Lloyd“ in Agram berich⸗ tet über die wachſende Erregung in jugoſlawiſchen Textil⸗ kreiſen, da die Engländer in Gibraltar für Jugoflawien be⸗ ſtimmte und bereits bezahlte Baumwollſendungen einfach zurückhielten und für ſich beſchlagnahmten. Kopenhagen. In einem Leitartikel kroniſiert„Extra⸗ bladet“ die Behauptung Chamberlains, daß die Ueherlegen⸗ heit der engliſcheg Flotte bisher nicht berührt ſei. Es ſcheine doch, ſo meint das Blatt, daß der neue Seekrieg eine ernſte Ueberraſchung für England war. ö Newyork. Das amerikaniſche Marinedepartement gibt bekannt, daß die USA ſofort mit dem Bau eines„Haupt⸗ nartiers für die Neutralitätspatrouille“ in der Nähe des Flugplatzes Floyd Bennet(Brooklyn) beginnen werden. Es lugzeugſchuppen für 24 große Waſſerflug⸗ 755 Wohnungen für eine entſprechende Anzahl Marine⸗ 97 57 den Benzin⸗ und Munitionsraum uſw. mit einem Ko tenaufwand von 5—600 000 Dollar errichtet werden. Konteradmiral Woodward erklärte, die Patrouille habe darüber zu wachen, daß kriegführende Mächte nicht in ame⸗ kikaniſche Gewäſſer vordrängen oder die amerikanische Neu⸗ tralität verletzten. gegen die usge⸗ renze r die ereit, o r⸗ die der renz⸗ zand⸗ etref⸗ Sep⸗ renz⸗ ſchaf⸗ tiſche lifax nung glei- elegt der der gon- dieſe gibt, ühr⸗ Be· daß ſtel⸗ faſ⸗ ung chen ver⸗ bri⸗ var ſter mt na⸗ das laß em den ich⸗ rtil⸗ be⸗ ſach ra⸗ en⸗ ine iſte 1 ibt vt⸗ bes ES ig⸗ ie⸗ m N. be e- 1 Politiſches Allerlei Engliſche Minen völkerrechtswidrig Die deulſchen Minen entſprechen den Beſtimmungen. Berlin, 28. Nov. Während die belgiſche Wochenzeitung „Caſſandre“ auf Grund einwandfreier Anterſuchungen ar etwa 30 an der belgiſchen Küſte angeſchwemmlen britiſcher Treibminen feſtſtellke, daß dieſe Minen den Vorſchrifter der Haager Konvention zuwiderlaufen, wonach ſie automa liſch beim Losreißen von der Verankerung unſchädlich wer⸗ den müßten, muß der Floktenſachverſtändige der„Times“ ſelbſt zugeben, die deutſchen Minen enkſprächen den völker⸗ rechtlichen Vorſchriften. An der Küſte von Porkſhire, ſo heißt es in der„Times“ ſind deutſche Minen angeſchwemmt worden. Bei der Ueber⸗ prüfung habe ſich herausgeſtellt, daß alle dieſe Minen den don dem internatignalen Uebereinkommen feſtgelegten Be— dingungen entſprochen haben. Sie ſind ſämtlich, wie der Marineſachverſtändige der„Times“ erklärt, mit einem Me⸗ chanismus ausgerüſtet, der ſie unſchädlich macht, ſobald ſie von der Verankerung losgeriſſen werden. Die jkalienſſche Preſſe, die ſich mit dieſem Eingeſtändnis der„Times“ befaßt, bemerkf hierzu, um ſo verwerflichen ſei es, daß faſt die ganze engliſche Preſſe forkfahre, Deulſch. ſand der Verletzung der für Minen gelienden internakio nalen Uebereinkommen zu beſchuldigen. Vereitelte britiſche Hetze in Bulgarien. Die Feſtnahme des Vertreters der engliſchen Nachrich⸗ tenagentur Reuter in Sofia, des bulgariſchen Rechtsan⸗ walts Popelieff, hat in eingeweihten Kreiſen großes Auf⸗ ſehen erregt. Als Grund hierfür wird eine von Reuter ver⸗ breitete Nachricht aus Sofia angegeben, in der dem bulga⸗ riſchen Miniſterpräſidenten Kjoſſeiwanoff unterſchoben wurde er habe in einer öffentlichen Rede erklärt, Bulga⸗ rien werde ſeine nationalen Anſprüche auf friedlichem Wege und nicht mit Gewalt, wie dies Deutſchland tue, zu verwirklichen trachten. Indes hat Miniſterpräſident Kjoſſe⸗ iwanoff ſchon ſeit Monaten keine öffentliche außenpolitiſche Rede gehalten. Inzwiſchen haben die Feſtſtellungen erge⸗ ben, daß dieſe Meldung weder von dem Reuter⸗Korreſpon⸗ denken noch von dem ihm übergeordneten Reuter⸗Vertreter in Budapeſt oder aus einer anderen Hauptſtadt des Bal⸗ kans nach London gegeben wurde. Es beſteht daher kaum ein Zweifel darüber, daß dieſe engliſche Zwecklüge entweder in London ſelbſt oder in der engliſchen Geſandtſchaft fabri⸗ ziert wurde, offenſichtlich mit der hinterhältigen Abſicht, in Deutſchland Mißtrauen gegen Bulgarien zu ſäen. Eine grundſätzliche Klarſtellung Tevere:„Rein Volk kann ſich heute als neutral bezeichnen“. Rom, 29. Nov. In einem bemerkenswerten Artikel be⸗ tont„Tevere“, daß es im Gegenfatz zum Weltkrieg im gegenwärtigen Konflikt keinen Zuſtand der Neutralität gebe, noch geben könne, auch wenn dies von den Staaten er⸗ klärt werde, denn es handele ſich um einen Krieg, der in an Augenblick und auf ſedem Sektor die Intereſſen der Richtkriegführenden beeinträchtige. Dies gelte nicht nur für die Folgen der Blockade und der Gegenblockade, ſofern für nine Summe direkter und indirekter kriegeriſcher und wirt⸗ chaftlicher Aktionen, die die Normalität der internationalen Beziehungen zwiſchen den Kriegführenden und den ſogen. Reutralen weitgehend erſchütterten und die Beziehungen fwwiſchen den Neutralen untereinander weſentlich wandel⸗ en. Hinſichtlich der Waffen könne zwar ein Zuſtand des Nichtkriegführens beſtehen, aber es ſei unſinnig, dies auch von der Politik zu behaupten, denn kein Land der Erde befinde ſich heute nicht im politiſchen Kriegszu⸗ ſtand, ohne daß damit behauptet werden ſolle. daß ſich die Neutralen in politiſcher Hinſicht für die eine oder andere im bewaffneten Konflikt befindliche Partei ſchlagen.„Je⸗ der von ihnen kämpft politiſch für die eigenen hohen In⸗ tereſſen, die täglich von der Entwicklung der Ereigniſſe in Europa betroffen würden.“ Alle wüßten, daß der Schauplatz dieſes Konfliktes nicht nur Europa, ſondern die ganze Welt ſei und daß niemand ſeinen Rückwirkungen entgehen könne Kein Volk, das be⸗ wußt an ſeine nächſte Zukunft denke, könne ſich heute als neutral bezeichnen, nachdem es begriffen hat, daß es ſich bei der auf die verſchiedenſte Art umkämpften Reviſion des Weltgleichgewichtes nicht ſo verhalten kann. „Ein gefährliches Thema“ Ikalieniſche Warnung an Englands Adreſſe. Rom, 29. Nov. Die in engliſchen Blättern im Zuſam⸗ menhang mit der Verſchärfung der britiſchen Blockade er⸗ neut erſchienene Ankündigung der Möglichkeit einer Schlie⸗ hung der Dardanellen, des Suez⸗Kanals und der Straße von Gibraltar veranlaßt das„Giornale dtalia“ zu der neuerlichen Feſtſtellung, daß es ſich hierbei um ein äußerſt gefährliches Thema handele, das auch andere Völ⸗ ker, die heute nicht am Kriege teilnehmen, veranlaſſen könnte, über den in der Welt geſchaffenen Zuſtand der Be⸗ herrſchung und Kontrolle von Gebieten Toren und Stra⸗ ßen, die für das internationale Leben weſentlich ſeien, nachzudenken. Dieſe Völker hätten immer mehr Grund, dar⸗ über nachzudenken, daß dieſer Zuſtand bei ihren Lebens⸗ rechten und bei der Freiheit eines anſtändigen Seehandels nicht in alle Ewigkeit dauern könne. Die internierten Deutſchen in Frankreich. a Paris, 28. Nov Der„Petit Pariſien“ plaudert wieder einmal aus der Schule. Das Blatt verweiſt auf die außer⸗ ordentlich prekäre Lage in der ſich die in den franzöſiſchen Konzentrationslagern feſtgehaltenen deutſchen Staatsange⸗ hörigen bei der augenblicklich ſchlechten Witterung befinden. Da Einzelheiten über die Unterbringung wegen der Zenſur nicht veröffentlicht werden, kann man hieraus deutlich er⸗ ſehen, daß die deutſchen Zivilgefangenen in Frankreich in einer Art und Weiſe behandelt werden, die mit Menſchlich⸗ keit nichts mehr zu tun hat. — Umzug der Hochſchule für Badiſche Chronik Blindenheime und Taubſtummenanſtalten. In Baden erxiſtieren vier Blindenheime: Blindenan⸗ ſtalt Ilvesheim bei Mannheim, Beſchäftigungs⸗ und Ver⸗ ſorgungsanſtalt für erwachſene Blinde in Freiburg, Blinden⸗ heim Mannheim und Blindenerholungsheim Kniebis. Für die Aufnahme von Taubſtummen ſind ebenfalls vier Anſtalten eingerichtet: Badiſche Taubſtummenanſtalt Meersburg, Ba⸗ diſche Taubſtummenanſtalt Gerlachsheim, Taubſtummenan⸗ ſtalt Heidelberg und Taubſtummenheim Brugghalden, Nek⸗ kargemünd. 85 Eberbach.(Im Neckar ertrunken.) Der Z30⸗ jährige Philipp Kaufmann aus Mückenloch fiel in Eberbach in den Neckar und ertrank. i Buchen.(Tod auf den Schienen.) An der Eher⸗ ſtadter Straße wurde der Götzinger Einwohner Wilhelm Witt⸗ mann am Bahnübergang durch einen Zug überfahren. ) Pforzheim.(Verletzung nicht beachtet.) Der Landwirt und Wagner Auguſt Morlock aus Iſpringen hatte ſich beim Ackern eine Verlezung am Fuße zugezogen. Da er der Wunde keine Beachtung ſchenkte, verſchlimmerte ſie ſich ſo ſehr, daß Morlock in hoffnungsloſem Zuſtand ins Kranken⸗ haus geſchafft werden mußte. Dort iſt er jetzt der Verletzung erlegen. „(., Niefern.(Tod durch Fehltritt.) Die 72jäh⸗ rige Witwe Maria Landpatter, die aus Wieblingen ſtammte, iſt durch einen Fehltritt in die Enz gefallen und ertruſtfen. Bei ihr iſt die Perſönlichkeit der erſt vor kurzem aus der Enz gezogenen Leiche feſtgeſtellt worden. Freiburg.(Schwere Brandwunden.) Im Stadt⸗ teil St. Georgen geriet eine Bauhütte plötzlich in Brand. Ein Arbeiter wurde von den Flammen erfaßt und ſtürzte aus der Hütte. Ein hinzukommender Mann brachte die Flam⸗ men zum Erſticken; der Arbeiter hatte aber ſtarke Brandwun⸗ den erlitten und mußte in ſchwerverletztem Zuſtande in die Freiburger Klinik gebracht werden. (—) Radolfzell.(Im 96. Lebensjahr ver ſchie⸗ den.) Unſere älteſte Einwohneri, Frau Maria Magdalena Kleiner, die vor noch nicht langer Zeit ihren 95. Geburts⸗ lag feiern konnte, iſt dieſer Tage geſtorben. Aus den Nachbargauen Ein wichtiges Odenwälder Archiv Erbach. Das ſeit einer Reihe von Jahren im Heſſiſchen Staatsarchiv zu Darmſtadt hinterlegte Archiv der ehemali⸗ gen Grafſchaft Erbach iſt von größter Bedeutung für die im⸗ mer mehr in den Vordergrund kretende Familienkunde ge⸗ worden. Das Erhachiſche Archiv iſt nämlich neben Kirchen⸗ büchern vielfach die einzige Quelle, zumal es heiſpielsweiſe wichtige Zunftakten, Berufsakten von Amtsperſonen, Pfar⸗ rern, Lehrern und Förſtern, Steuerliſten Grund⸗ und Zins⸗ bücher enthält, die zuſammen mit den Protokollbüchern für Ehéberedungen und Güterabgaben teilweiſe bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurückgehen. . Die Darmſtüdter Hochſchule für Lehrerbildung Infolge der Kriegsumſtände ſollte urſprünglich auch die Darmſtädter Hochſchule für Lehrerbildung ihre Pforten ſchließen und zuſammen mit der Hochſchule für Lehrerbil⸗ dung Karlsruhe ihre Lehrtätigkeit am Pädagogiſchen Inſti⸗ tut in Jena fortſetzen. Später wurde vom Reichserziehungs⸗ miniſter angeordnet, daß u. a. auch die Darmſtädter Hoch⸗ ſchule für Lehrerbildung ihre Arbeit wieder aufzunehmen habe und daß für die Kriegsdauer die Hochſchule für Lehrer⸗ aildung Karlsruhe mit ihr vereinſgt wird. Die damit gerbundene ſtarke Erhöhung der Studentenzahl machte den Lehrerbildung in die ehemalige Eleonorenſchule notwendig, wo Miniſterialrat Ringshau⸗ zen die neue Hochſchule eröffnete. Er begrüßte die Dozenten and Studenten, beſonders die aus Karlsruhe, und ſprach den Wunſch aus, daß die Zuſammenarbeit zwiſchen Heſfen und Badenſern ein beſonderer Anſporn ſein werde, alle Kräfte zinzuſetzen für das gemeinſame Ziel: der deutſchen Jugend zuch in ſchwerer Zeit eine einſatzbereite Erziehungsmann⸗ ſchaft bereitzuſtellen.- litt nur einige Prellungen. i Pirmaſens.(Eigenartiger Unfalh. In der Nähe der Reparaturwerkſtätte Höbel in Waldfiſchbach ſprang plötz⸗ lich mit lautem Knall von einem Lieferkraftwagen das linke Hinterrad weg. Die Radſcheibe flog einem Paſſanten mit ſolcher Wucht an den Kopf, daß er in ärztliche Behandlung geſchafft werden mußte. d Neunkirchen.(Lokomotive landet in ein em Garte be Ether gtarndeive, die beim Schlachthof mit Rangierarbeiten beſchäftigt war, fuhr plötzlich mit vol⸗ ler Wucht gegen einen Prellbock, ſodaß dieſer vollkommen zertrümmert wurde. Die Maſchine, die durch den Anſtoß entgleiſte, ſtürzte die ſteile Bahnböſchung hinab und landete in 1 Gar egen dig Glücklicherweiſe konnten Loko⸗ motipführer und Heizer ſich durch rechtzeitiges Abſpringen noch retten. S ö — Sulzbach⸗Murr.(Nächtliches adenfeuer. Kurz nach ibernacht ſtand die Scheuer des Landwirts Hermann Magenau im Weiler Lautern in hellen Flammen, die gierig nach dem Wohnhaus übergriffen. Es gelang, das Vieh und einige Maſchinen zu retten, dagegen fielen die Heu⸗ und Getreidevorräte dem Feuer zum Opfer. Die Scheuer brannte völlig aus. Die Gefahr des Uebergreifens der Flam⸗ men auf eine weitere Scheuer konnte durch die Feuerwehr gebannt werden. Das Wohnhaus wurde in Mitleidenſchaft gezogen. Der Gebäudeſchaden allein wird auf etwa 18 000 Mark geſchätzt. f — Laichingen, Kr. Münſingen.(Von ſcheuen dem Pferd verletzt.) Die Frau des Briefträgers Mangold aus Zwiefalten wurde von einem durchgehenden Pferd über⸗ 921 110 zu Boden geworfen. Sie trug ſchwere Verletzun⸗ gen am Kopf und am Körper davon. le Nuudocliau — Hinter grauen Schwaden lauert die Gefahr! Im November liegen oft ſtarke Nebel in den Morgen⸗ und Abendſtunden über der Landſchaft. Kaum 30 bis 40 Meter weit hat man dann freie Sicht. Häuſer und Bäume ſind in graue Nebelſchwaden eingehüllt, ſodaß uns alles merkwürdig verändert erſcheint. In der Stadt zwingt das rege Leben zur beſonderen Vorſicht für jeden Verkehrsteilnehmer an ſol⸗ chen Nebeltagen. Der graue Nebeldunſt macht aber auch vor den wichtigen Verkehrswegen nicht halt, die außerhalb der Städte in allen Richtungen das Land durchſchneiden. Jede Straßenkreuzung, jeder Bahnübergang, jede Brücke, feder Baum und jede Kurve kann zum heimtückiſchen Hindernis werden. Doppelt gufpaſſen heißt es darum für jeden Fahr⸗ zeugführer, aber auch für die Radfahrer und Fußgänger an ſolchen Tagen, an deneß der Nebel die freie Sicht behindert, deſonders dann, wenn Nebel ufd Dunkelheit gemneinſam den Ausblick erſchweren. Für alle Kraftfahrer aßer gilt an Nebel⸗ tagen das unbedingte Gebot: Langfam fahren Mannheims Eingemeindungen. Die letzten Eingemeindungen nach Mannheim wurden im Jahre 1930 vollzogen, und zwar waren das die Orte: Fried⸗ richsfeld mit 226 ha und 4600 Einwohnern, Kirſchgartshau⸗ ſen mit 483 ha und 52 Einwohnern, Sandtorf mik 264 ha und 78 Einwohnern, Seckenheim mit 1687 ha und 7000 Ein⸗ wohnern und Straßenheim mit 264 ha und 95 Einwohnern. Da iſt es intereſſant, einige Zahlen über frühere Mannheimer Eingemeindungen zu hören. Am 1. Juli 1895 erfolgte die Eingemeindung der bisher zur Gemarkung Sandhofen ge⸗ hörigen Frieſenheimer Rheininſel, am 1. Jafuar 1897 dis Eingemeindung der Gemeinde Käfertal mit Waldhof, am 1. Januar 1899 die Eingemeindung der Gemeinde Neckarau, am 1. Januar 1910 diejenige der Gemeinde Feudenheim, am 1. Januar 1913 die Einverleibung des bis dahiß zu Secken⸗ heim gehörigen Rheinaugebietes, ferner die Eingemeindung der Gemeinde Sandhofen. — Preiserhöhungen auch nicht bei Blumen. Es iſt in letzter Zeit dis Wahrnehmung gemacht worden, daß beim Ver⸗ kauf von Blumen ſowie Kränzen gegenüber den Vorjahren ganz erheblich höhere Preiſe gefordert worden ſind. Für den Verkauf von Blumen gilt das Verbot von Preiserhöhungen wie für alle übrigen Güter des täglichen Bedarfs. Alle Gärt⸗ nereihetriehe und Blumengeſchäftsinhaber haben die beſtehen⸗ den Preisbeſtimmungen eingehend zu beachten. Bei feſtgeſtell⸗ ten Preisverſtößen wird mit empfindlichen Ordnungsſtrafen vorgegangen werden. — Geſtellungspflichtige aus dem Ausland. Geſtellungs⸗ pflichtigen, die ſich in Ausübung ihres Berufs im Ausland aufhalten und, um ihrer Geſtellungspflicht zu genügen oder ſich zum freiwilligen Eintritt in die Wehrmacht zu melden, im Herbſt 1939 die Heimreiſe angetreten haben, können auf An⸗ trag die ihnen durch die Reiſe entſtandenen notwendigen Fahr⸗ koſt erſtattet werden. Als notwendige Koſten⸗können in die⸗ ſen Fällen auch Ausgaben für die Zurücklegung von Flug⸗ ſtrecken angeſehen werden, wenn das Benutzen des Flugzeuges zu! Erreichung des Reiſeziels(Geſtellungsort uſch.) unbedingt erforderlich war. Probieren Sie einmal Apfelſchalentee, ein wohlſchmeckendes Getränk. NS. Aepfel werden zwar häufig mit der Schale gegeſ⸗ ſen, zumal ſeit man weiß, daß die Schalen mehr Vitamin C enthalten als das Fruchtfleiſch. Wo aber im Haushalt Aepfel geſchält werden, ſollte man die Schalen nebſt Kern⸗ gehäuſe und Kernen nicht kurzerhand in den Abfalleimer wer⸗ fen. Aus dieſen Abfällen läßt ſich ein wohlſchmeckender Tee bereiten. Man verfährt dabei zweckmäßig in folgender Weiſe: Die Aepfel werden gewaſchen oder mit einem ſauberen Tuch trocken abgerieben. Etwa vorhandene Faulſtellen, Schorfflecken und Wurmfraßſtellen werden herausgeſchnitten und die Aepfel dann geſchält. Schalen nebſt Kerngehäuſe und „Kernen werden auf ſauberem Papier in der Bratröhre, auf dem Zentralheizungskörper oder an einem ſonſt geeigneten Ort getrocknet und mit dem Meſſer grob zerkleinert oder durch die Maſchine gedreht. So vorbereitete Schalen werden mit kaltem Waſſer aufgeſetzt und liefern nach etwa fünf Minuten langem Kochen einen hellgelblichen, leicht getrübten Aufguß mit ausgeſprochenem Apfelaroma und Fruchtgeſchmack. Einen Tee von weſentlich anderem Ausſehen und Geſchmack erhält man, wenn man die getrockneten und zerkleinerten Apfelſcha⸗ len in einer Pfanne über gelindem Feuer unter Umrühren ſo lange röſtet, bis ſie eine dunkelbraune Farbe angenommen haben. Der aus ſolchen Schalen erhaltene Aufguß iſt klar, von rötlich⸗brauner Farbe und einem kräftigen, an chineſiſchen ſchwarzen Tee erinnernden Geſchmack. Dürch Miſchen von geröſteten mit nichtgeröſteten Schalen iſt man in der Lage, den Geſchmack, der durch Zuckerzuſatz verbeſſert werden kann, nach Belieben abzuwandeln. Vielen dürfte eine Miſchung von zwei Teilen geröſteter und einem Teil nicht geröſteter Apfelſchalen geſchmacklich zuſagen. Für 0,5 Liter Waſſer wird ein gehäufter Eßlöffel voll Apſelſchalenmiſchung benötigt. Die fertige Miſchung wird zwedmäßig in einer feſt verſchließbaren Büchſe aufgehoben. * — Weidemöglichkeit für Schafe. In einem Erlaß an die Gemeinden erklärt der Reichsinnenminiſter, es würde nicht den nationalwictſchaftiichen Notwendigkeiten entſprechen, wenn, wie es gelegentlich vorgekommen ſein ſoll, die Beſchaffung geeigneter Weideflächen für die Schafhaltung bei den Ge⸗ meinden oder Gemeindeverbänden auf Schwierigkeiten ſtößt. Gegenwärtig ſei es mehr denn je erforderlich, die einheimiſche Rohſtofferzeugung zu ſteigern. Das könne für die Wollerzeu⸗ gung nur erreicht werden, wenn gleichzeitig die Futtergrund⸗ lagen für die Schaſhaltungen ausreichend ſichergeſtelll und erweitert werden. Der Miniſter All die Beſtrebungen zur Steigerung der Wollerzeugung tatkräftigſt zu unterſtützen und alle zum Beweiden durch Schafe geeigneten Flecken und Grundſtüge, ſoweit irgend möglich, hierfür zur Verfügung zu ſtellen. 5 Der Kalt in 50 Litet hartem Waſſer frißt mehr Seife, als es auf ein Seifenkärtchen gibt Dass fehlte gerade noch! Einige Pandvoll Penko im Waſchkeſſel verhindern dieſen Verluſt. bßausfrau, begreife. Bento ſpart eifel 2 F 7 Punkte, insgeſamt alſo dann 16. Damit werden ſelbſtver⸗ den verbleibenden Punktabſchnitten ſo ſparſam wie nur mög,“ Gammelt Pun treſerven! ſtändlich die Auswahlmöglichkeiten ſchon wieder aber und 5 55 5 1 8 216 11 00 J große Punktreſerve zu ſammeln. ; 7 5 5 2 0 die Karteninhaberin kann, je mehr ſie ihre Zunktabſchnitte zu⸗ Wo die Notwendigkeit zur Anſchaffung eines An uges nicht Len. der Reichskleiderkarte zu i ſammenhält, im Sommer dann viel eher a den Kauf eines dringend iſt, ergeben ſich die Weicht nen Kombenatfon —. zeren Stü wie etwa eines Kleides(Nichtwolle) denken, möglichkeiten. Es wird Sache gründlicher Ueberlegung für WPD. In einigen Tagen werden die Verbraucher in das 30 Punkte erfordert, oder eines Rockes(20 Punkte) und jeden einzelnen ſein, dieſe Möglichkeiten für ſeine ſpeziellen dem Beſitz ihrer Kleiderkarte ſein. Damit erhebt ſich für einer Bluſe(15 Punkte). Der Grundſatz, ſich nach Möglich⸗ Bedürfniſſe am zweckmäßigſten auszunutzen. ka jeden einzelnen die Frage: Wie nutze ich die Kleiderkarte am keit Reſerven zu ſchaffen, der ſeit altersher das Zeichen einer 555 beſten aus? Zu bedenken iſt dabei, daß ja eine Rationierung vernünftigen Wirtſchaft war, gilt hinſichtlich der 100 Punkte* 5 geh der einzelnen Textilerzeugniſſe nicht erfolgt iſt. Es iſt viel⸗ et für jeden Verbraucher.„Ich ſammle Punktreſerven!“ 90 Jahre Briefmarke die mehr nur dafür geſorgt morden, daß der einzelne Verbraucher Das muß die Parole jedes einzelnen werden. insgeſamt über eine gewiſſe Spinnſtoffmenge nicht hin⸗ Dasſelbe gilt ſelbſtverſtändlich auch auskommen kann. Wie er ſich dieſe e 0 5 i b die einzelnen Waren verteilt, iſt völlig ſeine Sache. Es richtet Waren etwas ungünſtiger geſtellt ſind als die Frauen. Das ten deutſchen Marken geh ich inzwiſchen eine Erf ſich das ganz ausſchließlich nach ſeinen beſonderen perſön⸗ hübſche Ausſehen ſpielt Mun einmal fe die Fra ie größere W Marken heranste! Jugefennt unden kicher an we lichen Bedürfniſſen. Dieſe ſind ja erfreulicherweiſe plychologiſche Rolle als für den Mann, deſſen inneres Gleich⸗ ganzen Welt rund 70 000 verſchiedene Poſtwertzeichen ausge, die außerordentlich verſchieden. Der eine iſt z. B. mit Oberklei⸗ gewicht nicht ſo leicht dadurch erſchüttert wird, daß er einen geben, und jährlich kommen fetzt noch 2000 hinzu. Dabei kann Ner dung ſehr gut verſehen, der andere hat zwar genügend Wäſche, Anzug ein Jahr länger tragen muß als ſonſt, oder vielleicht ſich Deutſchland rühmen, die künſtleriſch und techniſch voll,“ in! dagegen fehlt es ihm an einem guten und warmen Kleidungs⸗ ſogar einen geflickten Anzug. Außerdem iſt zu bedenken daß fommenſten Marken hergeſtellt zu haben. Daß ſie, vom phi. als ſtück für den Winter. Das erſte, was man nach Empfang Arbeits⸗ und Berufskleidung ja gegen Bezugſcheine Ausgege⸗ 5 Standpunkt betrachtet, allerdings nicht die wert eye fei, Kita kun mp iſt also zunächtt einnah daß man ben wird. Ein großer Teil der Männer it alſo viel mehr] Sammelwer! viel b d. Sellenge winde der e ſeine Beſtände an Bekleidungsſtücken jeder Art überprüft in der Lage, ſeine Privatkleidung zu ſchonen. Rein äußerlich meiſt vom Alter oder irgendwelchen Zufällen abhängt. Den und ſeſtſtellt, was man wirklich unbedingt braucht. tritt die geringere pſychologiſche Bedeutung der Kleidung für böchſten Erlös zum Beispiel mit 73 3 engliſchen Pf nie Erſt dann ſieht man zu wie man den ſo ermittelten Bedarf] den Mann ſchon darin in Erscheinung, daß ſeine Klelderkarte te die karmin rote 1 Cent Ve ag en en d Jab 50 im Rahmen der Kleiderkarte am beſten befriedigen kann. Daß nur 31 Warenpoſitionen enthält. Allerdings iſt der 1856. die ein wechſelvolles Schickſal hinter ſich hat. Sie wurde wel nur das Allernotwendigſte in Frage kommt, dürfte jedem klar Punktwert meiſtenteils erheblich höher. Den geringſten Punkt⸗ nur in äußerſt beſchränkter Anzahl herausgebracht, ſozuſof tigk ſein, der eine Vorſtellung von der Geſamtlage unſerer Ter⸗ wert hat mit zwei Punkten auch hier das Taſchentuch den gen für den Hausgebrauch des ſeinerzeitigen Gouverneur albe hlwerſorgung beſitz. Für Firlefanz iſt von vornherein kein höchſten mit 60 Punkten ein Anzug. Die Klawatte, auf dee Lin einziges Evemplar davon geriet durch Zufall in die Hän wei Platz. Der einzelne hat die Pflicht, bei aller Freiheit der ſich ja das Schmuckbedürfnis des Mannes zu einem ſehr ſchnälſelte Wiel hhigen. ber in alten N nern 5 NS. Am 1. November 1849 wurden die erſte rief „ SK. Am 1. Ne 849 wurden die erſten Brief 5 t ſe 5. M änner, marken in Deutſchland eingeführt, die ſchwarzen bayerischen 5 umſo mehr, als ſie in der Punktbewertung der einzelnen Einſer, die heute zu den berühmteſten und auch noch ſchön⸗ f wer en S5 f 8 f 1 8835 1 1 15 chnüffelte. Die M fiel i er löſte fi aufe 3 Wahl keinen 1 Sbinnſtoff zu vergeuden, etwa indem weſentlichen Teile konzentriert, iſt übrigens auch ſehr günſtig, 9 1 Sammler fir en dane e 10 Mart 11 l er ſich ein Dutzend Krawatten kauft. 5 Punkten einen rel Furkten penerket. Aus dem pöheren durch viele Hände und überall blieb ein fallen Gel del Sehen wir uns nun einmal die Sache im einzelnen an. Punktwert eines Anzuges gegenüber dem Koſtüm für Frauen hängen. Daß ſie auch einmal einem deutf 5 f 2 5 1 5 5 5 5 8 b 5 N eutſchen Sammler in Zunächſt die Damen. Ihre Kleiderkarte verzeichnet 47 ergab ſich die Notwendigkeit für den Mann, einen höheren Paris gehörte und von den Feindmächten während des Welt; am einzelne Poſitionen mit den verſchiedenſten Punktwerten. Die Vorgriff, nämlich 60 Punkte(ſtatt 50 Punkte bei der krieges beſchlagnahmt. das heißt geſtohlen wurde, ſei am] hein höchſte Punktzahl mit 45 Punkten muß man für ein Koſtüm] Kleiderkarte der Frauen) zuzulaſſen. Für den Mann beſteht Rande erwähnt. 1 hergeben, die niedrigſte Punktzahl, nämlich 1 Punkt, für ein alſo ebenfalls die Möglichkeit, ſich ſofort einen Anzug zu An zweiter Stelle im Sammlerkurs ſteht die ſagenumwo Brie Taſchentuch. Daß ſelbſtverſtändlich niemand alle 47 auf der kaufen. Er behält allerdings dann nur noch 40 Abſchnitte, bene blaue 2⸗Pence Mauritius von 184 mit ihrem Wert von ger Kleiderkarte aufgeführten Waren kaufen kann, geht ſchon davon 12, die ſofort gültig ſind. Außerdem werden die näch⸗ e irde wle elſte beucſche Marke die rote Dreſ get daraus hervor, daß der zufammengerechnete Punktwert dieſer ſten Abschnitte für den Mann nicht bereits am 1. Januar Ab 2 i 58 1 8, merſteigen 1 47 Artikel weit über der Zahl von 100 Punkten liegt, die]wie bei den Frauen, ſondern erſt am 1. Februar gültig. Auch Gewinne ebenso den bret ionen ben bee re dem einzelnen als Höchſtmaß zur Verfügung ſtehen. Zu be⸗ die nächſten Gültigkeitstermine liegen immer um einen Monat wie auch den 1300 Briefmarfen gz n Seit denken iſt weiter die verſchiedene zeitliche Gültigkeit der ein⸗ ſpäter, alſo am 1. April, 1. Juni und 1. September 1940 der Reichs vat 20 e e een werden dal Har f i berg eit 11 ralſo 15 ö f der Reiche onen irken fäglich g Hav zelnen Punktabſchnitte. Sofort, nämlich ab 1. 11. 1939, ſin gegenüber dem 1. März, 1. Mai und 1. Auguſt 1940 bei den Deutſchland gebraucht, und die Ueberſchüſſe der Poſt, die ſich gültig 30 Abſchnitte, ab 1. 1. 1940 10 Abſchnitte, ab 1. 3. Frauen. Ein weiterer Unterſchied iſt der, daß für den Mann aus dem Sammeln ungebrauchter Marken ergeben, find al Mai 1940 20 Abſchnitte, 1. 5. 1940 und 1. 8. 1940 wiederum nur drei Paar Strümpfe als Regelbezug und zwei weitere nicht gering. Die Stellung der deutſchen Philatelie und nich] wier je 20 Abſchnitte. Außerdem beſteht aber die Möglichkeit des Paare Strümpfe gegen Abgabe der doppelten Punktzahl vor⸗ zuletzt die Schönheit unſerer Marken bringen es auch mi Vorgriffs, und zwar auf insgeſamt. 50 Abſchnitte. Wer geſehen ſind. ſich, daß unſer Briefmarkenexpoet an ausländiſche Sammlez ien alſo ſofort ein größeres Kleidungsſtück kaufen; 5 5 5 5 5 ganz beachtlich iſt. zent muß, hat dieſe 50 Abſchnitte des Vorgriffs zur Verfügung Bet dem Kauf eines Anzugs mußte natürlich. 8e g. 1 j 10 j„Heitere und ernſte Epiſoden haben ſo manchez und außerdem noch die Hälfte der ab 1. 11. 1989 gülkigen e Welse gestehen daß ur een Maß eg deim Non dieſer kleinen Papierſtückchen umſponnen. Amerika ließ 115 r Abſchnitte, d. h. 15, insgeſamt alſo 65. Damit iſt die Mö5ög. dez Stoffes dieſelbe Punktzahl wie für einen fertigen Anzug Stern enn lber tenbiſd ein. Witingerſchifß, mis Geſt lichleit gegeben, den Artikel mit dem höchſten Punktwert, abgegeben werden muß. Der St off darf aber nicht dem Käu⸗ 55 8 D e nge e b eln 5 Walt 2 5 87 75 2 7 7 1775 0 e. es Oz 8—— 8 1 5 ien Fal n 0 5 bent fer ausgehändigt werden, ſondern muß von dem betreffenden ganzen Welt, das dieſen Anachronismus begleitete. Der eng⸗ 2 K n Kot leich 45 kte i 4 18 0 ch Geſchäft an die Adreſſe des von dem Kunden angegebenen liſche König Eduard VII. hatte keine Zeit, um ſich für ein bina f eines Koſtümes gleich 45 Punkte insgeſamt dann noch Schneiders geliefert werden, der dann die Zutaten nach den] Markenbild konterfeien zu laſſen; alſo' ſchickte er kurzerhand nerh 55 Punkte für den Reſt des Jahres. Davon ſind 15 ſofort für ihn geltenden Vorſchriften beſorgt. Damit iſt die Möglich⸗ ſein Double 7 dem Maler, der ſo den Doppelgängerkopf 2 gültig 4 von dieſen 1b Punkten dürfte die Karteninhaberin] feit ausgeſchloſſen, daß ſich ein mit Anzügen reichlich verſehenen auf die Marke brachte. Es gab auch Majeſtetten. die ihren kri mindeſtens für den Kauf von Strümpfen verwenden. Es Verbraucher Stoff als Reſerve für Hie Zukunft hinlegt Kopf nicht auf Briefmarken wünſchten und in einer Abſtem⸗ id bleiben ihr dann noch 11. Dafür läßt ſich auch noch mancherlei Dafür iſt natürlich nach der gegenwärtigen Verſorgungslage pelung ihres Herrſcherhauptes eine„Mafjeſtätsbeleidigung um kaufen, z. B. 1 Paar Handſchuhe aus Spinnſtoff und 1 in Deutſchland keine Möalichkelt vorhanden Es kann nur das erblickten. Auch zu ernſten diplomatiſchen Verwicklungen Per Schal, für die je 5 Punkte hergegeben werden müſſen. Ebenſo 8 5 5 hatten dieſe unſcheinbaren bunten Papierchen ſchon geführt] Re könnte man aber ein nichtwollenes Beinkleid kaufen, das 8 geliefert werden, was wirklich nötig iſt und unmittelbar ge⸗ erinnert ſei hier nur an die argentiniſche Marke, dit] beka 8 5 j„braucht wird. Schließlich iſt auch der Fall berückſichtigt wor⸗ auf ihrer Landkarte die von England geraubten Falkland] ſchaf ert, Au 00 Weamene Seon 105 Pune de den, daß jemand noch Stoff beit aber keine 1 5 Für in 155 als Her e argentiniſchen Beſitz bezeichneten man Meter nichtwollenen Stoff über 94 Zentimeter breit(11 einen ſolchen Fall ſind die Zutaken für einen Anzug gegen und damit den Proteſt der engliſchen Piraten herausbeſchwo⸗ lung 5 N 0 0 er 0 80 Punta t, Er S 58 ren. Der Panamakanal verdankt ſein Entſtehen— ei⸗ Punkte). Man ſieht alſo, die Auswahlmöglichkeiten ſind nba 1 0 980 Punktabſchnitten an den Schneider von die⸗ ner Briefmarke. Das Markenbild ließ 955 zuſtändigen In⸗ 1152 immer noch recht groß. Am beſten aber dürfte es ſein, wenn J ſem zu beſchaffen. 8 5 genienre und Parlamentarier im Jahre 1902 das für dig in die Karteninhaberin die ihr nach dem Kauf von Strümpfen Für den Mann, der ſich jetzt einen Anzug kauft Durchführung günſtigſte Gelände erkennen. 15 noch verbleibenden 11 Punkte aufſpart. Denn in der Zeit[oder machen läßt, und damit bereits von ſeinen 100 Faſt alle Länder haben die Briefmarke in den Dienſt in. neh vom 1. Januar bis zum 1. März hat ſie ja nur weitere 5 Punkten 60 aufbraucht, gilt alſo erſt recht die Parole, mit rer kulturellen und politiſchen Provaganda geſtellt. 90 0 n . i eine 11. Mannheimer Theaterſchau 1 5 i 85 32 f Im Nationaltheater: e Amtliche Bekanntmachung. 333 Mittwoch. 29. November, Miete M7 und 1. Sonder Der miete M 4. Zum erſten Male: Rheinberg. Schau⸗ ſchor 15. f* 5 In den nicht freigemachten Gebieten des 3 25 1190 195 ict Forſter. Anfang 19.30, Ende etwa 9 linksrheiniſchen Operationsgebietes ſind zahl⸗— Wenne g. 30. November, Miete D 6 und 2. Son- Paß reiche Wohnungen 19 95 Zeit unbewohnt, weil dermiete D 3. und für die NSG„Kraft durch Freude“, ſchei ihre Beſitzer ſich bei Beginn des Krieges ins Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 321 bis 323: er Innere des Reiches begeben haben und bisher Maske in Blau. Operette von Fred Raymond. An⸗ ben nicht wieder zurückgekehrt ſind. Dieſe Häuſer f fang 19.30, Ende 22.15 Uhr. fell und Wohnungen konnten daher nicht der 23222 Unterbringung der Truppe nutzbar gemacht werden. Die Truppe kann aber auf dieſe Unterbringungsmöglichkeiten auf die Dauer nicht verzichten. Es werden daher alle über derartige Woh⸗ nungen Berfügungsberechtigten aufgefordert, Freitag, 1. Dezember: Miete B 6 und 2. Sondermiete uh B 3, und für die NSG„Kraft durch Freude“ Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 7 bis 9, 130 bis 132 154 bis 156. Friſch verloren— halb gewon⸗ ſten nen! Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 19.30, Ende. 28255 f— 2. e 22 Uhr. 3. 2 5 Samstag, 2. Dezember, nachmittags: Schülermiete B 2 0 8 Brommy. Schauſpiel von Heinrich Zexkaulen. An⸗ der, bis zum 10. Dezember 1939 zurückzukehren. ei 8 8 1 65 15 0 m 3 9 5 97 98. 0 11 0 quartierungszweche zur Verfügung zu ſtellen. 5— 4 8 2 Die Anſchriften der Bevollmächtigten ſind b. Wir Grucken 1995 den Ortspolizeibehörden ebenfalls bis zum 5 5. Deut 10. Dezember 1939 mitzuteilen. Soweit Be— i ö Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ daß vollmächtigte nicht bekannt ſind, müſſen die berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie N 105 7 r** 7 6 Nie zwangsweiſe geöffnet und 0 9 alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, dam ö. Vereine und Private nötigen en Chef der Zivilverwaltung Druckſachen in gediegener 1 5 gez. von Pfeffer 8. und zweckentſprechen⸗ dung SA-Obergruppenführer. n 5 80 15 e der Ausftattung. 2 FFC Neckar- Bete-ruckerei 9 5 . wie e„ET; ⅛:!:᷑ A— 10 8 anne Lein löl, Müm,-Seckenbelm. 5 5 5 1 5 en eee, Wen ehe-) Turuverein 1898, e. V., Mhm.⸗Geckenheim[ fl Milchvie. ban Unserem Sängerkameraden f a 0 müſchinon rar ELDDOLE VOL a er Sſten⸗ und seiner lieben Braut LUISE zur 2 8 Seen 5. 5 3 1 5 27 1. Auktion heutigen Vermdhlungę die besten Glück- 0 rohes 5 Räheres Zürn, wünsche. Die Sanger. 11— 5 5„Bad. Hof, 5 ff f oder Tel. 23499. i 1780 6 NB. Heute Abend 8 Unr Zusammen- 0— J 1 n von etwa 25 bis 30 hochtragenden 1802 cunft im Lokal. b 1* Kühen und Nindern 1803 4 8 3* 5 35 SFummi- der Oſtpr. Herdbuchgeſellſchaft, e⸗ V. Königsberg 1839 —— a 5 5 5 stempel, Hündeſſr 2, dem Neichsnährſtand an: 1844 85 5 unter ſnitmirfung aller Nölellungen dos Dopeins. a gegliedert. Alle Tiere ſind auf Grund von Blut⸗ 1937 Ldüufefschweine 17 5 liefert unterſuchungen frei vom ſeuchenhaften Verkalben. 8 (Gewicht 50 60 ke) zu verkaufen. 0 Hierzu wird jedermann freundlichſt eingeladen. N d Ludwig Volz, Hauptſtraße 178. NE H eee Neckar- Bote. Inserieren Bringt gevi nn! i 15 5. 2