ir mög; ammeln. nicht ſo tations⸗ ing für peziellen Brief eriſchen ) ſchön⸗ te Fülle auf der ausge ei kann ch voll 'm phi⸗ te wert nn der ederum 5 125 rach⸗ Jahre wurd ſozuſe rneur ie Hän⸗ herum Aufte ſiz Mart Bewinn rler in 5 Welt ſei am um wo, ert von Drei nder⸗ chau⸗ etwa Son⸗ ude“, 323: An⸗ Nr. 280 N —.——— Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 29. November 1939 An den Pranger! Wir haben ſchon einmal auf die feindliche Lü gen⸗ kampagne gegen Deutſchland hingewieſen und feſtge⸗ ſtellt, daß ſie insbeſondere von engliſcher Seite aus⸗ geht.(Das engliſche Nachrichtenbüro Reuter bleibt auch in dieſer Beziehung ſeiner ſchlechten Tradition treul) Man muß auf dieſe Lügenkampagne nochmals eingehen, weil ſie in den letzten Tagen Formen angenommen hat, die jedes Maß überſchreiten. Der Zweck dieſer Häufung unſinniger Erfindungen iſt der Verſuch, erſtens die Welt irrezuführen, weitens den Mut der Völker Englands und Frankreichs, die man in den Krieg gehetzt hat, zu ſtärken, drittens die Neutralen zu beeinfluſſen und viertens die innere Front in Deutſchland als ſchwach hinzuſtellen. Darüber hinaus iſt als manchen Lügenmeldungen zu erkennen, aus einem eventuell herausgelockten deutſchen Dementi„Rückſchlüſſe zu ziehen auf weitere deutſche Pläne und Abſichten. Deutſchland hat den Erfindern jener Lügenmeldungen nicht den Gefallen getan, ihre abſurden Behauptungen zu dementieren. Damit aber einmal klargeſtellt wird, mit welcher primitiven Dummheit und grenzenloſen Leichtfer⸗ tigkeit gelogen wird, geben wir im Folgenden eine Liſte alberner Falſchmeldungen, die ein Dementi nicht verdienen, weil ſie den Stempel der Unwahrhaftigkeit deutlich zur ſtändigkeit erheben und ließe ſich mit geringer Mühe ver⸗ vielfachen. 4 Da gab die franzöſiſche Nachrichtenagentur Havas am 3. November die Meldung aus, daß die Geſtapo(Ge. heime Staatspolizei) eine neue Abteilung zur Ablöſung von Briefmarken von allen in Deutſchland beförderten Briefen und Poſtkarten gegründet hat. Das ſei notwendig geweſen, weil hinter den Marken revolutionäre Parolen geſchrieben ſtünden. Am ſelben Tage überraſchte Havas die erſtaunte Oeffentlichkeit durch die Mitteilung, daß die mi⸗ litäriſche Führung in Deutſchland gewechſelt habe, weil ſie einen Angriffsplan auf Belgien abgelehnt hätte.(Es han⸗ delt ſich f Havas ſelbſt vorher aufgeſtellt und gemeldet hatte.) 1 Am gleichen Tage berichtete die London er„Daily Mail“, die Geſtapo habe angeordnet, daß alle diejenigen wieder verhaftet wurden, die während der letzten ſechs 7— 2 12 Jahre irgendwann einmal in einem Gefängnis oder Kon⸗ zentrationslager geweſen wären. Da ſich Havas durch dieſe „Geſtapo⸗Meldung“ der„Daily Mail“ in den Schatten ge⸗ ſtellt ſah, verſuchte es am 5. November die unſaubere Kon⸗ kuürrenz zu übertrumpfen durch die Mitteilung, über der Geſtapo dei nunmehr eine„Supergeſtapo“ zu deren Ueber⸗ wachung geſchaffen.(11) 3 8 Am ſelben Tage kann das Pariſer„Oeuvre tolle Kom⸗ binationen über angebliche Meinungsverſchiedenheiten in⸗ nerhalb des deutſchen Generalſtabs berichten. Am 10. November behauptete das Reuterbüro, daß, kriegsfeindliche Kundgebungen in Düſſeldorf, Hannover und Potsdam ſtattgefunden hätten und daß insgeſamt 18 Perſonen hingerichtet worden ſeien. Am gleichen Tage teilte Reuter mit, daß der Führer nach dem Attentat in un⸗ bekannter Richtung, wahrſcheinlich nach einer kleinen Ort⸗ ſchaft Thüringens, abgereiſt wäre. Die Meldung wurde von manchen Blättern im Auslande gleichzeitig mit der Mittei⸗ lung abgedruckt, daß der Führer, der am Morgen gach dem Attentat zur Erledigung dringender Staatsgeſchäfte in Berlin- eingetroffen war, wiederum in München weilte, um an dem Staatsakt für die Opfer des Attentats teilzu⸗ nehmen. 8 1 1 Ebenfalls am 10. Nopember log Havas, daß unte den 1 80 Baltikum zurückgekehrten Deutſchen in Poſen eine Selbſtmordepidemie herrſche. Gleichfalls am 10. No⸗ vember berichtete Havas, der Polizeipräſident von Pots⸗ dam Wedel ſei nach Berlin gerufen worden, um ſich zu ver⸗ antworten Gleich darauf habe man ſeinen Tod gemeldet. Der frühere Polizeipräſident von Potsdam Wedel verſtarb ſchon geraume Zeit vorher an Krebs. N Am 14 November fand die„Times“ heraus, daß die Paſſanten in Berlin während der Verdunkelung plötzlich in ihren Taſchen aufreizende Flugſchriften fänden. Wahr⸗ ſcheinlich hat die„Times“ in der Dunkelheit den Potsda⸗ mer Platz mit Picadilly Circus verwechſelt. Am 143 No⸗ vember wußte„Newyork Daily News“ als Aller⸗ neueſtes zu berichten, daß das Münchener Attentat von dem früheren deutſchen Kafſer angeſtiftet worden wäre und daß neun Generäle verhaftet und 12 bekannte Perſönlichkeiten ohne Verhandlung erſchoſſen worden ſeien, Am übernäch⸗ ſten Tage hieß es im Londoner„Daily Sketſch“, daß nunmehr Prinz Max von Baden unter Hausarreſt ſtehe, derſelbe Prinz Max von Baden, der genau zehn Jahre und zehn Tage vor diefer Meldnug geſtorben war. Kein Wun⸗ der, daß wiederum 48 Stunden ſpäter der„Daily Herald berichtet, unter den Führern der NSDAP wachſe die Un⸗ ruhe. Der Londoner„Star“ ging noch einen Schritt weiter und erklärt, die ganze deutſche Aktivität ſei gelähmt, weil in den höberen Stellen einer dem andern nicht traue. Der Londoner Rundfunk füllte die Lücke, die dieſe Meldungen über eine totale Desorganiſation in Deutſchland noch ließen, mit dem aufſchlußreichen Bericht, daß in Wien nunmehr die Marktfrauen ihre leeren Körbe über den Köpfen geſchwenkt hätten. Am 18. November be⸗ richtete„Aftonbladet“ daß die alten Adelsdamen in Pots⸗ dam aus ihren Stiften auf die Felder hinausgetrieben wor⸗ den wären um Kartoffeln zu ſammeln. r Wem dieſe Meldungen unſinnig erſcheinen, dem ſei mit⸗ geteilt, daß der franzöſiſche Rundfunk die geiſtvolle Mel⸗ dung herausgab, es ſei den Parteiführern in Deutſchland verboten worden, ſich in Uniform photographieren zu laſſeni. Dieſe Sammlung von Falſchmeldungen zeigt deutlich, wie ſchwach die Poſition der Leute ſein muß, die ernſthaft glauben, ihre Gegner mit ſolchen lügenhaften Behauptun⸗ den erſchüttern zu können. Zu dementieren braucht man en Unſinn, der da in die Welt geſetzt worden iſt, nicht, es Pra, wenn man die Lügen und ihre Urheber an den ranger ſtellt. Was hiermit geſchieht. Gedenktage 2 9. November 1780 Die Kaiſerin Maria Thereſia in Wien geſtorben. 1802 Der Dichter Wilhelm Hauff in Stuttgart geboren. 1803 Der Baumeiſter Gottfried Semper in Hambur 1839 Der Dichter Ludwig Anzengruber in Wien geboren. 1844 Der Novelliſt Timm 1 15 in Holſtein geboren. 1937 Italien erkennt Mandſchukuo an. Sonnenaufgang: 8.09 Uhr Sonnenuntergang: 16.16 Uhr Mondaufgang: 19.11 Uhr Monduntergang: 9.59 Uhr fenbar um denſelben deutſchen Angriffsplan, den geb. Der Verkauf gebrauchter Autos Allgemeiner Schätzungszwang— Verkürzte Handelsſpanne Durch eine im Reichsanzeiger Nr. 272 vom 20. November 1939 erſchienene Anordnung hat der Reichskommiſſar für die Preisbildung die bisherigen Beſtimmungen über die Preiſe für Altfahrzeuge neu geregelt. Die wichtigſte Neuerung iſt, daß in Zukunft nicht nur der Verkauf eines gebrauchten Kraftfahrzeuges vom Verbraucher an den Händler. ſondern auch der Verkauf vom Verbrau cher an einen ande⸗ ren Verbraucher dem Schätzungszwang durch eine Schätzungsſtelle der Automobil⸗Treuhand Gmbß unterliegt. Damit ſind Mißſtände, die bisher bei Ver⸗ käufen auf dem Privatmarkt unter Umgehung des Schät⸗ zungszwanges bei Händlerverkäufen beobachtet werden konn⸗ ten, ausgeſchaltet. Auf der anderen Seite iſt der Automobil⸗ Treuhand Gmbß eine wichtige Erweiterung ihres Aufgaben⸗ kreiſes zugewieſen worden. Ferner ſind in der neuen Anordnung die Verbraucher⸗ preiſe und Handelsſpannen im Geſchäftsverkehr mit ge⸗ brauchten Kraftfahrzeugen zur beſſeren Ueberſicht neu zu⸗ ſammengefaßt und die Handelsspannen zum Schutze des Verbrauchers erneut weſentlich gekürzt worden. Von der neuen Anordnung dürfte auch eine günſtige Auswirkung auf den berufsmäßigen Händlerſtand für gebrauchte Kraftfahr⸗ zeuge zu erwarten ſein. Die neue Regelung läßt erhoffen. daß bisher noch vorhandene Mißſtände auf dem Altfahrzeug⸗ Deutſchen Schau tragen. Die Liſte kann keinen Anſpruch auf Voll⸗ markt endgültig bereinigt werden. Badiſche Perſonalnachrichten Ernannt wurden: der nichtbeamtete außerordentliche Pro⸗ feſſor Dr. Otto Schmidt zum außerplanmäßigen Profeſſor der Naturwiſſenſchaftlich⸗Mathematiſchen Fakultät der Uni⸗ verſität Heidelberg, Studienaſſeſſor Dipl.⸗Ing. Ludwig Maiſch an der Gewerbeſchule 1 in Pforzheim zum Studienrat daſelbſt, Lehrer Walter Guth in Adelsheim, Landkr. Buchen, zum Hauptlehrer daſelbſt; zu Beamten auf Lebenszeit: Hauptleh⸗ rer Walter Kühner in Gamshurſt, Landkr. Bühl, Hauptleh⸗ rer Paul Hennze in Sachſenflur, Landkr. Tauberbiſchofsheim, Hauptlehrer Franz Haas in Diehlheim, Landkr. Heidelberg, Hauptlehrer Guſtav Adolf Reiling in Eutingen, Landkr. Pforzheim, Hauptlehrer Hans Laub in Eiſingen, Landkr. Pforzheim, Hauptlehrer Albert Revenus in Adersbach, Landkr. Sinsheim. Unter Berufung in das Beamtenverhältnis wurde Dr. med. habil. Kurt Sievers in der Mediziniſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg zum Dozenten ernannt. In das Beamtenverhältnis berufen wurde: Studienaſſeſſor Helmut Guldner an der Bender⸗Schule, Oberſchule für Jungen, in Weinheim, e 4425 Schweine des EHW̃ Erfolgreicher Einſatz des Ernährungshilfswerkes in Baden. NSG. Als das Ernährungshilfswerk im Frühjahr 1937 mit ſeinen erſten Anfängen von Eigenmäſtereien im Gau Baden einſetzte, als man erſtmals in den Tageszeitungen und in Vorträgen die Hausfrauen dazu aufforderte, ihre Küchen⸗ abfälle nicht mehr zu verbrennen, nicht mehr dem Mülleimer anzuvertrauen, da begegnete man des öfteren einem ſtillen Lächeln bei dem oder jenem, der nicht daran glauben wollte, daß es möglich ſei, aus Küchenabfällen unter Schaffung pon ſpeziellen größeren Eigenmäſtereien in öffentlicher Hand poſitive Werte zur Schließung der Fettlücke zu ſchaffen. Unbeirrbar, entſprechend dem Auftrage des Generalfeld⸗ marſchalls Göring, ging die NS. an ihr neues Werk, das neben vielen anderen wichtigen Aufgaben in gleicher Weiſe aktiv und mit den gewohnten Erfolgen in Angriff genommen wurde. Es war da und dort anfänglich ein hartes Bemühen um den erforderlichen Entſchluß in den Gemeinden, es war da und dort aber vielfach auch ein freudiges Eingehen auf die erteilten Vorſchläge, und manches Stadtoberhaupt hat ſich um die Durchführung des EHW. ſehr verdient gemacht. In Raſtatt entſtand die erſte Anlage, zwar noch klein und noch recht behelfsmäßig durch Umbau einer geeigneten Hofanlage. Während dieſer Zeit baute bereits Freiburg an der erſten großzügigen Muſteranlage, die ein Faſſungs⸗ vermögen für 500 Tiere erhielt und ſowohl in der Anlage, als auch hinſichtlich der Betriebsführung zum Vorbild für weitere Bauten genommen wurde. Nach dem Gelingen dieſer beiden erſten Mäſtereien wurden in raſcher Folge auch in anderen Städten und ſogar in kleineren Gemeinden entſpre⸗ chende EH W.⸗Anlagen geſchaffen. Mannheim voran er⸗ richtete eine beiſpielloſe Anlage auf der Frieſenheimer Inſel mit fünf Eigenbauten, darunker drei mächtigen Stallanlagen und einem Muſterbau für die techniſche Einrichtung. Hier wur⸗ den mit einem Schlag 750 Tiere eingeſetzt. Heidelberg ſchuf ſich einen Ambau für 350 Tiere, Pforzheim eine tadelloſe Neuanlage für 250 Tiere. Von den übrigen Städten wären vorzugsweiſe zu nennen: Konſtanz und Villin⸗ gen mit 160 bezw. 110 Tieren, dann aber vor allem Lahr, das mit ſeinem Neubau das Muſter eines kleinſtädtiſchen Be⸗ triebes für 110 Tiere geſchaffen hat. Heute ſtehen allein im Gau Baden 22 Eigen mäſtereien, die insgeſamt 278.3 Tiere erfaſſen. Ueber 6000 ſchlachtreife Tiere wurden bis heute bereits über den freien Markt zur Verbeſſerung der Fleiſch⸗ und Fettverſorgung allein im Gau Baden abgeſetzt. Nun haben ſich in den letzten Wochen weiteren Städte entſchloſſen, mit dem Ernährungshilfswerk voran⸗ zumachen, ſo die Hauhauptſtadt Karlsruhe, die zunächst 150 Tiere einſtellen wird, um allmählich zur vollen Kapazität aufzubauen. Dann folgen die Städte Bretten, Ettlin⸗ gen, Gaggenau, Gengenbach, Lad enburg, Sin⸗ gen a. H., Wertheim und die Gemeinde Ilvesheim. Des weiteren erhöht die Stadt Freiburg den jetzigen Be⸗ ſtand um weitere 450, Konſtanz um 100, Mannheim um 500, Offenburg um 70, Pforzheim um 200 Tiere. Die neuen Eigenmäſtereien werden insgeſamt 1640 Tiere ausmachen. Darnach beträgt der Geſamtbeſt and 4425 Tiere. Bei einer halbjährigen Maſtperlode der Schweine wird das EW. im Gau Baden 8 die Fleiſchportion für zwei Wochen für die geſamte völkerung des Gaues liefern können. Hierbei iſt die Zahl der Selbſtver⸗ ſorger bereits abgerechnet. Und das nur durch eine zeit⸗ gemäße und an ſich ſo ſelbſtverſtändliche Auswertung unnötig fortgeworfener oder anderweitig vernichteter Speiſen⸗ und Küchenabfälle. Dabei iſt das EH W. in unſerem Gau noch lange nicht zu ſeinem vollen Umfange entfaltet. Es kann in der Zukunft noch weit mehr geleiſtet werden. Deshalb gilt es, dafür zu ſorgen, daß auch weiterhin in allen Städ⸗ ten und größeren Gemeinden der Auf⸗ und Ausbau der Maß⸗ nahmen des EH W. im Intereſſe der Volksgemeinſchaft be⸗ trieben wird. Eines iſt klar: das EH W. hat ſich mit ſeinen Eigen⸗ mäſtereien bewährt. Es war richtig, daß ſich die Partei recht⸗ zeitig um dieſe Dinge angenommen hat. Auch das ES W. iſt eines der Mittel des nationalſozialiſtiſchen Reiches, die Feindblockade unwirkſam zu machen. Generalfeldmarſchall Göring wird beſtimmt mit den Erfolgen des Gaues Baden zufrieden ſein. Nicht zuletzt gilt es, auch unſeren Hausfrauen dafür zu danken, daß ſie den Maßnahmen des EH W. überall raſche Beachtung und dem Werk ihre tatkräftige Anterſtüt⸗ zung ſchenkten. Anſer Wille wird ſiegen Zum Wochenſpruch der NSDAP. „Wenn unſer Wille ſo ſtark iſt, daß keine Not ihn mehr zu bezwingen vermag, dann wird unſer Wille und unſer deutſcher Staat auch die Not zertreten und beſiegen.“ Adolf Hitler. NSG. Wo ein Wille iſt, da iſt auch ein Weg, der zum Ziele führt, ſo ſagt der Volksmund. Wenn wir die Ge⸗ ſchichte der nationalſozialiſtiſchen Bewegung verfolgen, dann erkennen wir, daß ſie eine einzige Beſtätigung dieſes Sprich⸗ wortes iſt. Wenige unbekannte Männer, die nichts beſaßen, als den Willen, Deutſchland wieder ſtark und groß zu machen, beſchloſſen, gegen ein Syſtem der Knechtſchaft, der Ohnmacht und der Hilfloſigkeit anzukämpfen, das Volk aufzuklären und unter einer Fahne zu ſammeln. Dieſer fanatiſche Wille hat bald aus einer Handvoll Männer eine in allen Gauen Deutſch⸗ lands marſchierende Bewegung gemacht, die mit Leidenſchaft die Ziele des Führers vertrat. Heute iſt unſer 82⸗Millionenvolk von dieſer Idee des Führers ergriffen. Unſer unbändiger Wille iſt es, nunmehr endgültig das Verſailler Diktatſyſtem zu zerſchlagen und dis Sicherheit und Freiheit der deutſchen Nation auf alle Zeiten ſicherzuſtellen. Mit dieſem Willen marſchieren wir wieder. Wir wiſſen, daß uns nichts aufzuhalten vermag, wir wiſſen, daß es keine Widerſtände und keine Aufenthalte geben darf, die wir nicht überwinden. Anſer Wille, das wollen wir einer Welt aufs neue zeigen, wird jede Not zertreten und besiegen. Wenn der Apfel auf dem Ofen brät Bei den abendlichen Zusammenkünften auf dem Lande darf der Bratapfel nicht fehlen. Er wird auf dem Ofen gar, und wenn er gut geraten ſoll, ſo muß dabei ſachgemäß ver⸗ fahren werden. Alle Renettenarten laſſen ſich beſonders gut braten und erhalten dabei einen eigenartig pikanten Geſchmack, weiter auch jede Winterſorte, die erſt nach längerem Lagern weich wird und dabei ein angenehmes Aroma entwickelt. Dann kommt es darauf an, daß die Ofenwärme gleichmäßig, doch nicht zu ſtark iſt und die Aepfel rechtzeitig gedreht und gewendet werden. Bald zieht dann durch die Stube ein wun⸗ derſamer Duft, den man mit nichts vergleichen kann, der eben jener Bratapfelduft iſt, ohne den ſich eine winterliche Bauernſtube am Abend nicht gut denken läßt. In den Weiſt⸗ gegenden trinkt man zum Brakapfel Wein oder Moſt. Den Bratapfel kennen außer den deutſchen auch die ſla⸗ viſchen und le e Völker, jedoch weder die weſtlichen hoch die ſüdlichen Länder. Dagegen iſt er in Südamerikg, beſonders in Chile, bekannt und beliebt, wo er von den deuk⸗ ſchen Einwanderern eingeführt worden iſt. Ueber den Ur⸗ ſprung des Bratapfels gehen verſchiedene Geſchichten um. Es wird u. a. erzählt, daß während des Dreißigjährigen Krie⸗ ges die Leute bei beſonderen Anläſſen, wie Hochzeit, Taufe n Ermangelung anderer Leckerbiſſen gebratene Holzäpfel mit trockenem Brot gereicht haben. 5 Der richtige Steckbrief Richter:„Der Angeklagte, der Ihnen damals fremd war, kam alſo ins Lokal und kelephonierte. Sprach er dabei ab⸗ ſichtlich ſo laut, daß Sie es hören mußten, Herr Zeuge?“ Zeuge:„Richtig gebrüllt hat er, Herr Rat Natürlich ſollten's alle im Lokal hören, das war ja ſein Trick!“ Richter:„Und was ſprach der Angeklagte ins Telephon?“ Zeuge:„Hmtja, Herr Rat... Wörtlich kann ich das nicht von mir geben. Er machte jedenfalls ſo, als habe er an den, der am anderen Ende der Strippe zuhörte, ſoeben einen Poſten Schweinebacken, Schinken und Speckſeiten abgeſchickt.“ Richter:„Als Sie das hörten, ſagten Sie ſich: Das muß aber eine prima Fettquelle ſein. Willſt mal ſehen, ob für mich nicht auch ein paar Schweinebacken abfallen. War's nicht ſo? 5 Zeuge(verlegen lächelnd):„Na ja.. Wie das ſo iſt, Herr Rat]! So was zieht doch... Ich meine... wenn man ſo...“ Richter:„Sprechen Sie ſich ruhig aus! Wenn man ſo heute, wo das große her benen des Reiches jedem Volksgenoſſen Nahrung ſichert, hintenherum etwas ſchnappen kann, dann ſpringt man eben mit einem Zwanziger in die günſtige Gelegenheit hinein. So wollten Sie's doch ſagen, nicht? Da ſind Sie dann dieſem Betrüger hier in die Hände gefallen, der Ihnen das Geld abnahm und Sie auf dem Pfroppen ſitzenließ.“ Zeuge(ſehr ſcharf):„Jawohl, Herr Rat! Begaunern wollte mich der Lump! War alles Schwindel! So etwas müßte man photographieren und als Plakat an alle Straßenecken hängen!“ Richter;:„Der Angeklagte wird ſeine Strafe bekommen, verlaſſen Sie ſich darauf! Aber wie iſt es nun mit Ihnen, Herr Zeuge? Erinnern Sie ſich noch— Sie haben's ſicher mit⸗ erlebt— wie im Weltkriege gehamſtert und geſchoben wurde? Wer eine dicke Brieftaſche hatte, der ſchnüffelle Tag und Nacht nach Speck, Eiern oder Wurſt und knallte ſich die Speiſe⸗ kammer voll fetter Sachen. Der mit geringerer Ellenbogen⸗ rührung mußte am Kohlſtrunk nagen. Solche Schiebungen und Verſchiebungen gibt es heute nicht mehr. Jeder erhält das, was ihm zukommt. Sie aber wollten ſich für 20 Mark eine Naſenlänge ſichern. Daß Sie dabei ins Hintertreffen gerieten, lag ſicher nicht in Ihrer Abſicht. Der Schieber und der Hamſterer gehören in einen Topf] Ihre Anregung von den Eckplakaten hat manches für ſich Nur müßte neben dem Photo des Angeklagten auch Ihr Bild zu ſehen ſein, Herr Zeuge! Erſt dann wäre der Steck⸗ brief vollſtändig!“ 5 i — Tötet die Kröten nicht! Es kommt immer noch vor, daß die Kröten in den Gärten und auch in den Schrebergär⸗ ten getötet werden. Man verachtet ſie oft wegen ihres häß⸗ lichen a Dieſes unanſehnliche Kleid iſt aber nur eine Schutzfarbe für die Kröte, um von den Tieren, die ſie verfolgen, nicht erkannt zu werden. Weil ſie nur von Inſek⸗ ten, Schnecken, Würmern und dergleichen lebt, iſt die Kröte nachweislich eine der fleißigſten Inſektenvertilgerinnen, die wir haben. Wo ſie eingebürgert iſt, hat ſie ſich auch im Ver⸗ tilgen der Inſekten außerordentlich zuverläſſig bewährt. Einige Kröten im Garten genügen, um Salat, Früchte und Kräuter von Schnecken vollſtändig freizuhalten. Jetzt iſt es Zeit, da die Kröte ſich zu ihrem Winterſchlaf anſchickt, der bis zum Frühjahr dauert. Man ſoll ſie an der Stelle, die 5 ſich zum Winterſchlaf gewählt hat, ruhig liegenlaſſen und ſie dort nicht ſtören, damit ſie nicht erfriert. Sie wird im Frühjahr dann wieder recht gute Dienſte leiſten. a Hier ſpricht der Soldat: Schulter an Schulter mit der Infanterie.— Vom„Anter⸗ nehmen Wagner“ in Polen. NS.(P.). In einer Flakſtellung im Weſten. Oſt⸗ preußiſche Laute dringen an das Ohr— gar ſeltſam in die⸗ ſem Landſtrich. Wenn man auch bei einer Fahrt durch die verſchiedenen Stellungen faſt alle Mundarten aus dem Groß⸗ deutſchen Reich hört: Dieſer harte oſtpreußiſche Dialekt von allen Soldaten der Einheit geſprochen, fällt beſonders auf. Kein Wunder auch, denn man befindet ſich mitten unter einer Flakabteilung, die aus dem äußerſten Oſten des Reiches kam und deren Angehörige in Oſtpreußen beheimatet ſind. Laſſen wir uns einmal von den Scheinwerferleuten be⸗ richten, die urſprünglich dazu beſtimmt waren, an der Tan⸗ nenbergfeier teilzunehmen. Als unſere Truppen dann in Polen einrückten, da waren unſere Batterien immer vorne. Bet dem ſtürmiſchen Vormarſch konnte natürlich die Flak nicht zurückbleiben. Die Folge hiervon war wiederum ein Stel⸗ lungswechſel am laufenden Band. Es war be⸗ ſtimmt nicht leicht für die„Wolkenblinzler“, gab es doch kaum einen Tag, an dem nicht zwei⸗ oder dreimal und auch noch mehr Stellungswechſel gemacht wurden. In den Nächten aber hieß es, auch auf dem Poſten ſein und die Geräte leuchtbereit haben. a 5 So rückten die Batterien ſchließlich bis Wyſzkow vor, wo ſie dann plötzlich einen Auftrag erhielten, der garnicht in die Arbeit der Flak hineinpaßte. Galt es doch, den von drei Sei⸗ ten in Warſchau eingeſchloſſenen polniſchen Truppen den Rück⸗ weg nach Oſten zu verlegen. Ein verſtärktes Infanterie⸗ Regiment hatte die Aufgabe, nach Süden vorzuſtoßen und bet Kalſzyn und Kolbiel die beiden Rückzugsſtraßen aus Warſchau zu beſetzen. Nur ein raſcher Vorſtoß konnte aber den Erfolg bringen! Da mußten die Fahrzeu ge der Flak zum Transport der Infanterie eingeſetzt werden. Mit bewundernswertem Schneid ſteuerten die Kraft⸗ fahrer ihre Fahrzeuge im Feuer des Gegners. Hier erhielten die Männer dieſer Flakbatterien ihre Feuertaufe. Während des ganzen Vorſtoßes waren die Truppen im Gefecht. Kein noch ſo ſtarker Kugelregen konnte das faſt viertägige Vor⸗ wärtsdrängen aufhalten. Schulter an Schulter mit der In⸗ fanterie kämpften die Kraftfahrer und Beifahrer der Flak und trieben die Polen immer wieder zurück. Wie oft mußten die Beifahrer die Fahrer mit der Waffe heraushauen, wenn die Fahrzeuge im Feuer wendeten! Wie oft deckten die Bei⸗ fahrer ihre Kameraden am Steuer, wenn die Reifen zerſchoſ⸗ ſen waren und im Kugelregen ein Reifenwechsel vorgenommen werden mußte. Es mochte noch ſo dick kommen: die Männer von der Flak hielten eiſern aus und ließen ſelbſt dann nicht ihre Fahrzeuge im Stich, wenn ſie wegen leergewordenen Kraftſtoffbehältern nicht mehr weiter konnten. Sie wußten, daß bei dem mit Wucht vorgetragenen Unternehmen— das als„Unternehmen Wagner“ in die Geſchichte einge⸗ gangen iſt— der Nachſchub ſchlecht folgen konnte. Sie wuß⸗ ten aber auch, daß man ſie nicht im Stich ließ: Treibſtoff, Munition und Verpflegung wurden trotz aller Hinderniſſe herangeſchafft, ſodaß das Unternehmen erfolgreich beendet werden konnte. So zeigte unſere Flak, daß ſie auch den Kampf Mann gegen Mann nicht ſcheut. Jeder ſtellte ſeinen Mann, und an manchen Stellen gab es Gelegenheit, wahre Heldentaten zu vollbringen. Die Beſatzung eines Perſonenkraftwagens ver⸗ mochte allein 200 Gefangene zu machen! Nachdem die Flat ihre Aufgabe bei dem Unkernehmen erfüllt hatte, gab es aber für ſie noch keine Ruhe. In Eilmärſchen wurde der Marſch nach Oſtpreußen angetreten. An einem einzigen Tag wurden 300 Kilometer zurückgelegt. Es bedarf wohl keines beſonderen Hinweiſes, was das auf den ſchlechten pol⸗ niſchen Landſtraßen bedeutete, zumal es ſich ja um eine rieſige Fahrzeugkolonne handelte. Auch nach der Beendigung des Marſches durften ſich die Kanoniere nicht der Ruhe hingeben. Die Verladung auf die Eiſenbahnwagen mußte erſt vorgenom⸗ men werden. Während aber der Zug nach Weſten fuhr, ſchlief man ſich gründlich aus. Das konnte man umſo mehr, als ausreichend Wagen zur Verfügung ſtanden und jeder Mann ſich legen konnte. Nun halten die Flakſoldaten aus Oſtpreußen im Weſten die Wacht und brennen darauf, auch hier ihren Schneid zei⸗ gen zu können! Hans Jütte. Veutſche! Für den Sieg iſt ausſchlaggebend, welches Volk ſich in der Heimat am feſteſten mit der Front verbunden fühlt. Auch hier werden wir Deutſche im Hriegs-⸗Whw. 1939/0 ſtärker ſein, als unſere Feinde es ſich vorzuſtellen vermögen. Roman von Gert Rothberg. 8 Fortſetzung Nachdruck verboten Zudem lebte Klaus in den letzten Jahren von der Fa⸗ milie getrennt auf Schloß Wyburg. And wenn er zu Be⸗ ſuch kam, dann nahm ſich jeder zuſammen, daß nicht eine Meinungsverſchiedenheit entſtand. 5 Schließlich konnte es auch Frau Jetta dem Stiefſohn nicht en daß er einer der ſchönſten und elegante⸗ ſten Menſchen war, die ſie je kennengelernt. Als ſie nach dem Tode von Raſtenaus erſter Frau ins Haus gekommen war, war der Junge neun Jahre alt geweſen. Er ſah ſte mit ſtolzen, feindlichen Augen an. widerſprach jedoch nie und zog ſich auch nicht von ihr zurück. Aber er zog eine Grenze, die er ſelbſt auch nie überſchritt und die ſie wohl oder übel reſpektieren mußte. 0 Später, als Erwachſener, war er ſelten daheim. Er reiſte in der Welt umher, und als ſie ihn einmal nach ſechs Jahen wieder ſah, da war es ihr unfaßlich, daß dieſer ſchöne, ſtolze und frohe Menſch der damals ſchmalbrüſtige, langaufgeſchoſſene Junge ſein ſollte. Da war es ihr ſehr angenehm geweſen, daß er ihr gegenüber der Kavalier war, ſich aufmerkſam zeigte, ihr Geſchenke mitbrachte und ſie niemals Mutter nannte.. Ihre eigenen Kinder liebten den großen Bruder, und es war ein gutes Einvernehmen zwiſchen ihnen. Aber in letzter Zeit zeigte ſich Klaus von einer Seite, die ſie nicht mochte. ö. i Er zeigte zuweilen eine Offenheit, die brutal wirkte. Und Frau Jetta ſagte ſich erſchrocken, daß der Stieſſohn irgend etwas gegen ſie haben müſſe. i Sie konnte ihm aber auch nicht beikommen Seine etwas ſpöttiſche Liebenswürdigkeit ließ es zu keiner Frage kom⸗ men. So fühlte ſie ſich nicht mehr über ihm und war froh, daß er nicht allzu oft kam. Aber ſie wußte, daß ihr Mann und ihre Kinder ſich auf ſein Kommen freuten. e „Ich weiß nicht, wann Klaus kommt. Er wollte doch im Februar beſtimmt da ſein. Vater hat es noch nicht ver⸗ Brot?— hein, Vollkornbrot! Ein wichtiges volksgeſundheitliches Problem. Die Samen der Getreidefrüchte Weizen, Roggen, Hafer, Gerſte, Mais, Reis und Hirſe ſind die wichtigſten menſchlichen Nahrungsmittel. Sie werden in Form von Breiſpeiſe, Pfannengebäcken und von gegorenen Gebäcken, Brot und Kuchen, verzehrt. Bei uns haben Weizen und Roggen die Vorherrſchaft gewonnen. Das war nicht immer ſoz; einſt beherrſchte die Hirſe die menſchliche Ernäh⸗ rung und war in Deutſchland weit verbreitet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde ſie durch andere Getreidearten immer ſtärker zurückgedrängt, ſo daß ſie heute faſt ver⸗ geſſen iſt und die meiſten Menſchen ſie nur aus dem Mär⸗ chen, einem fernen Nachklang vergangener Wirklichkeiten kennen. Neben der Hirſe waren Gerſte und beſtimmte Weizenſorten die wichtigſten Getreidearten. Den Völkern des klaſſiſchen Altertums war der Roggen nicht bekannt. Sein Anbau iſt aber unzweifelhaft viel älter als die erſte Nachricht, die wir über ihn beſitzen, und er iſt jetzt die eigentliche Getreidepflanze Deutſchlands. Weshalb ſind in unſeren Gebieten alle anderen Ge⸗ treidearten durch Weizen und Roggen verdrängt worden? Das liegt, ſo ſchreibt Prof. Dr. Heupke in der Zeitſchrift „Leib und Leben“(Verlag Müllerſche Verlagsbuchhand⸗ lung, Dresden) an der Entwicklung der Backtechnik. Zu Breiſpeiſen und ungegorenen Gebäcken, die nicht durch Hefe oder Sauerteig gelockert werden, eignen ſich alle Ge⸗ treidearten. Brot iſt nun ein Gebäck, das durch Kohlen⸗ ſäure gelockert iſt, welche beim Gärvorgang zu Sauerteig oder Hefe gebildet wird. Als das Brot die ungegorenen Gebäcke erſetzte, bewährten ſich nur die Getreidearten, welche die gebildete Kohlenſäure ausreichend feſthielten. Dieſe Fähigkeit iſt an das Getreideeiweiß gebunden, das nur beim Weizen und Roggen genügend Zähigkeit beſitzt, um das Entweichen der Gaſe zu verhüten. Unſer heutiges Brot iſt nicht ſo alt, wie die meiſten denken; wir können es mit Sicherheit nur zwei Jahrtau⸗ ſende zurückverfolgen. So ernährten ſich die Römer bis 300 v. Ehr. von Breiſpeiſen und ungegorenen Gebäcken, erſt dann wurden ſie mit der Brotbereitung vertraut Selbſt heute verwenden nur etwa zwei Fünftel der Men⸗ ſchen der ganzen Welt das Brot als regelmäßiges tägliches Nahrungsmittel, alle anderen benutzen das Getreide in Form der Breie und der altertümlichen ungegorenen Gebäcke. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gab es kein Brotproblem. Mit dem zunehmenden Weltverkehr und dem dadurch bedingten Austauſch der Lebensmittel änderte ſich dies vollſtändig. Seit dieſer Zeit gibt es faſt nur noch Weizen⸗ und Roggenbrot. Bis dahin wurden auch vor⸗ wiegend Brote gegeſſen, die aus dem Mehl des ganzen Ge— treidekorns hergeſtellt waren. Zu der gleichen Zeit, am Ende des 18. Jahrhunderts, gewann man infolge Ver— beſſerung der Mühlentechnik Mehle verſchiedener Quali tät in reinerer Form als früher. Anſtatt der Vollkorn⸗ brote ſtellte man in zunehmendem Maße Brote aus hellem, weißem Mehle her. Um die ernährungsphyſiologiſche Bedeutung dieſer Umſtellung und ihre Folgen für die Volksernährung zv verſtehen, müſſen wir den Bau des Getreidekorns kennen Der eigentlich lebendige Teil des Samens iſt der Keim⸗ ling, der ſich am tiefſten Pol des Kornes befindet und aus dem die Blätter und Wurzeln der neuen Pflanze entſtehen Er enthält die wertvollſten Eiweißſtoffe des Kornes, Fet⸗ und den größten Teil der Vitamine. Der Getreideſamer iſt von Hüllen umgeben, die vorwiegend aus Zelluloſe beſtehen. Darunter befindet ſich die Schicht der Kleber zellen, welche ſehr reich an hochwertigem Eiweiß und ar fettartigen Subſtanzen und Mineralien iſt. Die Mitte des Roggenkornes enthält Stärke und Eiweiß, das weniger wertvoll iſt als das Eiweiß des Keimlings. Vitamine ſind in der Mitte des Getreidekorns nur in geringer Meng enthalten. Die Beſtandteile des inneren Kerns des Ge⸗ treideſamens dienen der wachſenden Pflanze als Nährſtoffe. Die Feinmüllerei trennt die Beſtandteile des Korns ir weißes Mehl, aus dem unſer Brot hergeſtellt wird, und in Kleie, mit welcher die Tiere gefüttert werden. Die wert vollſten Teile der Frucht, der Keimling mit ſeinen Vita minen und die Kleberzellenſchicht mit vollwertigem Eiweif und Fett, alſo die eigentlich lebendigen Teile der Pflanze werden von der Brotbereitung ausgeſchloſſen und zu; Tierfütterung verwandt. Aus dem Kern des Getreide korns, das die Reſerveſtoffe der Pflanze enthält und arn an Vitaminen iſt, bereitet man heute das Brot für den Menſchen. Von dem Wert des weißen Mehles und des Mehles aus dem ganzen Korn kann man ſich ein Urtei bilden, wenn man Tiere vergleichend mit weißem Meh' und mit Vollkornmehl ohne Zugabe anderer Nahrungs wunden, daß Klaus zu Weihnachten nicht heimgekommen iſt. Es hat ihm niemand etwas getan. So mag er ſich aus⸗ land en ſo lange er will“, ſagte Frau Jetta. Benno nickte und ging. i Frau Jetta aber dachte angeſtrengt nach. Ob er ſie in Berlin geſehen haben konnte, als ſie mit Baron Fulden in der Oper geweſen war? Mein Gott, Fulden war ihr Jugendfreund! Er hatte ſte immer geliebt. Doch er war immer arm geweſen, und aus dieſem Grunde wäre ſie ja niemals ſeine Frau ge⸗ worden. Nun hatten ſie ſich ganz zufällig in Berlin getroffen, und er hatte ſie eingeladen, mit ihm die Oper zu beſuchen. Es war gewiß nichts dabei, aber ein Mann wie Klaus würde eben doch etwas dabei finden. Und ſicherlich war es leichtſinnig von ihr geweſen, ihrem Mann die Sache nicht ſofort zu beichten, als ſie von dieſer Berliner Reiſe nach Hauſe gekommen war. Aber vielleicht täuſchte ſie ſich. Man durfte auch nicht gleich zu ſchwarz ſehen. Uebri⸗ gens, Fulden! Arm konnte der doch nicht mehr ſein] Hatte er nicht eine wundervolle Brillantnadel getragen und, ja, hatte er ſie nicht auch im eigenen Wagen abgeholt? Wa⸗ rum dachte ſte erſt jetzt daran? Fulden? 8 ö 5 er hatte damals viel im Hauſe ihrer Tante verkehrt, als ſie, Jetta, als Waiſe bei dieſer Tante gelebt hatte, Von dorther ſtammte ihre Bekanntſchaft. Jahrelang hatten ſie ſich gekannt. Und von Liebe war zwiſchen ihnen keine Rede geweſen. Doch, einmal fin er davon an. Da hatte ſie ihm ſchonungslos geſagt, wie Hoff ungs tos die Sache ſei. Seit⸗ dem war nie mehr die Rede davon geweſen. Hatte Fulda geerbt? Oder hatte er irgend etwas an⸗ gefangen? Aebrigens, ob ein Mann wie Klaus Raſtenau mit Fulden nicht verkehrte? Dann durfte ſie ſich allerdings über das Benehmen von Klaus nicht wundern. Die Anruhe in ihr wuchs. Wenn ſie doch nur Gewißheit hätte! Sie nahm ſich vor, den n zu fragen, wenn er nächſtens hier ſein würde. 5 aultel ernahrt. Ttere, die nur weißes Brot oder weiße Mehl erhalten, ſterben nach wenigen Wochen, während di Tiere, welche mit Vollkornbrot oder Vollkornmehl gefütten werden, monatelang leben und gedeihen. Dieſe Verſuche welche immer wieder mit gleichem Ergebnis wiederhol wurden, zeigen, daß Vollkornbrote wertvoller ſein müſſen als helle Brote. Die zunehmende Bevorzugung des hellen Brotes voz dem dunklen Brote im Laufe des letzten Jahrhunderts muß einen ungünſtigen Einfluß auf die Volksgeſundheit aus geübt haben. Dies iſt in der Tat der Fall. Wir wiſſen mi Sicherheit, daß die große Zunahme der Zahnerkrankungen im Laufe der letzten hundert Jahre zum weſentlichen Tes durch die Abkehr vom Vollkornbrot bedingt iſt, und vey muten. daß auch andere Krankheiten mit dieſer Ernäh rungsumſtellung zuſammenhängen. Heute iſt der Very brauch an Vollkornbroten in Deutſchland ſehr unglei Während in Weſtfalen und dem weſtlichen Norddeutf land in den meiſten Gebieten 50 Prozent Vollkornbrot verbraucht werden, beträgt der Anteil an groben Broten in vielen anderen Teilen des Reiches nur 5 Prozent ode weniger des Geſamtbrotverbrauchs. Im Intereſſe dei Volksgeſundheit iſt es wünſchenswert, daß auch in der übrigen Gebieten Deutſchlands der Anteil der Vollkorn. brote bis auf 50 Prozent ſteigt, da es keinem Zweiſe unterliegt, daß die Vollkornbrote wertvoller ſind als di Gebäcke aus hellem Mehl. Für den Geſunden ſollte dahen das grobe Brot das Brot der Wahl ſein. Dies iſt ein Forderung, die ſich heute die überwiegende Mehrzahl de! Aerzte zu eigen gemacht hat. Mindeſtens ſollte jeder ein zelne neben dem hellen Brot täglich Vollkornbrot eſſen dies iſt er ſeiner Geſundheit ſchuldig. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart Jeden Werktag wiederkehrende Programmnummern 5 Morgenlied, Zeit, Nachrichten, Landwirtſchaft, Gymnaſtik 6.30 Frühkonzert, dazwiſchen: 7 bis 7.15 Nachrichten(deutſch), 250 Für dich daheim; 8 Gymnaſtik, 8.20 Volksmuſik; 8. 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November: 15, Volksmuſik: 15.30 Aus dem Skizzen buch der Heimat: Als Götz von Berlichingen in Heilbronn war: 15.45 Volks⸗ muſik, 18.15 Konzert mit deutſcher und franzöſiſcher Muſikz 19.10 Zum Feierabend: 20.15 Zauber der Melodie. Freitag, den 1. Dezember: 15 Hört mit mir— von drei bis vier; 17.15 Kulturkalen⸗ der; 18 Konzert mit deutſcher und franzöſiſcher Muſik; 19.10 Zum Feierabend: 20.15 Oft gehört— gern gehört. Samstag, den 2. Dezember: 15 Muſik am Samstagnachmittag; 16 Gruß aus Stut⸗ gart, bunte Stunde, 18.15 Konzert mit deutſcher und fran⸗ öſiſcher Muſik; 19.10 Zum Feierabend, 19.80 Württembergi⸗ ſche und badiſche Smartvortchen: 2015 1000 Takte Früh⸗ lichkeit. Reichsſender Frankfurt a. M.: Mittwoch, den 29. November: 9.30 Muſik am Vormittag; 10 Frohe Weiſen; 11 Kleines Konzert; 14.15 Das Stündchen nach Tiſch; 15.45 Der Bafa 125 1 von Leoncavallo; 17.10 Konzert; 18 Otto Dobrindſ ielt. Donnerstag, den 30. November: 9.10 Was wir Frauen heute wiſſen müſſen: 9.30 Schul⸗ funk; 10 Frohe Weiſen; 11 Beethoven⸗Konzert; 14.15 Daz Stündchen nach Tiſch; 15.45 Vom Rhein zur Saar; 18.15 Otto Dobrindt ſpielt Freitag, den 1. Dezember: 9.10 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind: 9.30 Schul funk; 10 Frohe Weiſen, 11 Blasmuſik; 14.15 Das Stündchey nach Tiſch; 15 Nachmittagskonzert; 17.10 Sport: 17.20 Muſi⸗ kaliſche Kurzweil; 18 Klingende Liebesgaben; 19.10 Konzert Samstag, den 2. Dezember: 9.10 Deutſchland— Kinderland; 9.30 Frohe Weiſen; 10.80 Konzert; 13 Konzert; 14.15 Beliebte Melodien; 17.10 Bühne und Film im Rundfunk: 1720 Trohffun zum Wochenende. Frau Jutta nahm ein Buch zur Hand; es war der neueſte Roman eines bekannten franzöſiſchen Schriftſtel⸗ lers. Aber heute konnte ſie ſich nicht ſo recht hinein ver⸗ tiefen. Immer wieder gingen ihre Gedanken zu ihrem Stiefſohn Klaus. Benno hatte ſich erſt ein Weilchen auf dem Hof um⸗ geſehen. Hier war es immer ein bißchen intereſſant. Nette Mädel gab es da, und es war ſpaſſig, wenn ſich die eine oder die andere Mühe gab, ihm zu gefallen. Vater durfte 5 9 85 merken; der verſtand in ſolchen Sachen keinen paß. Aber trotzdem konnte man ein bißchen hier herumſchar⸗ mutzieren, was ſollte man denn auch immer anfangen? Schließlich wurde das aber auch langweilig. Und ſo pfiff er dem großen Jagdhund, der bisher abwartend drüben an der Treppe geſtanden hatte, und ging in den Wald. Er wollte einen tüchtigen Spaziergang machen. man roſtete ja förmlich ein. Pfeifend, den Hund dicht hinter ſich, ſchritt er weit aus. Ihm war recht wohl zumute, und als ein paar Krähen krächzend vor ihm davonflogen und er aus den Aeſten her⸗ unter mit Schnee überſchüttet wurde, lachte er nur und schritt fröhlich weiter, voll Freude an dieſer prachtvollen Winterlandſchaft. Ein junges blondes Mädel fütterte die Rehe, die ganz nahe herankamen und ſich von ihm ſtreicheln ließen. Das junge Mädchen hatte die weiße Mütze auf den Zweig einer Fichte gehängt und wandte ſich jetzt um. Benno Raſtenau ſah in ein feines, ſchmales Geſicht, das die Winterluft roſig gefärbt hatte. Die Farbe der Augen konnte er nicht erkennen, aber er meinte, daß ſie von einem tiefen Blau ſein müßten. Der Hund ſaß regungslos neben ihm im Schnee. ö Das Mädchen griff nach der Mütze, nahm mit der an⸗ dern Hand den Korb auf, in dem das Futter geweſen war Sie kam den verſchneiten Weg herab, da ſah ſie den Mann ſtehen, der ſie lächelnd anſah. Chriſta von Dittmarshoven wich zurück. Fortſetzung folgt. i 8 1 hren