weiße end di efüttey erſuche derhol müſſen tes vo ts mu it aus ſen mi kungen en Tei id ve Ernäh r Ver gleich deutſch brot Broten it ode ſe de; in der ll korn. weise ils dit dahe ſt ein hl de er ein eſſen —— mern naſtit utſch) 3 8 Mit; Utſch nzert 14.3 3 Mu; ßend; ßend (fran⸗ 1290 ſiſch; ſiſch) Hom Nuſit; ir die imat: Zolks⸗ Nuſik; len⸗ 19.10 tutt⸗ fran⸗ bergi⸗ Früh⸗ Dezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ax. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Hernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt i für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklündblatt für den Stadtteil Mbm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 190.— D.⸗A. 5 39. Jahrgang Das letzte Ziel Der Sinn unſeres Kampfes NS Der Führer und das deutſche Volk haben dieſen 3—ů——ů ö 1 Krieg nicht gewollt. Sie glaubten, daß die berechtigten Le⸗ bensanſprüche unſeres Volkes ſich bei allſeitigem guten Wil⸗ len auch durchſetzen würden. Unſere Feinde haben anders entſchieden. Das deutſche Volk ſteht nun entſchloſſen und zu 1700 bereit in der großen Aufgabe, die ihm das Schickſaf tellt. Der kriegeriſche Einſatz wurde in dem Augenblick er⸗ zwungen, in dem wir bereit waren, ſelbſt unter Verzichten zu einer endgültigen friedlichen Löſung mit allen unfern Nachbarn zu gelangen. Dem deutſchen Volk, das nach ſchwer⸗ ſter Erniedrigung unter Adolf Hitlers Führung den Weg nach oben wiedergefunden hatte, blieb die letzte Prüfung auf die Stärke und Kraft ſeiner neuen politiſchen Lebensform nicht erſpart. Wir ſind nach der ſiegreichen Durchführung der Operationen im polniſchen Raum dabei, den Nachweis der Ueberlegenheit des im Nationalſozialismus zu ſtärkſter Kraftenkfaltung zuſammengeballten deutſchen Volkes über ſeine Feinde im Weſten zu erbringen. Im Gefühl unſerer Macht können wir es uns leiſten, trotz allen provokatoriſchen Geſchreies den Termin für dieſe Auseinanderſetzung ſo zu wählen, wie wir es für richtig halten. Das deutſche Volk, innig verbunden mit ſeiner Wehrmacht, iſt durchdrungen, daß die überlegene Führung, Bewaffnung und Organiſation, dann aber auch der ſanatiſche und revolutionäre Kämpfer⸗ geiſt jeden Widerſtand der reaktionären kapitaliſtiſchen Weſtmächte niederwerfen wird. Woher kommt dieſe Gläubigkeit der deutſchen Kämpfer, dieſes Bewußtſein, im Dienſte einer beſonderen Miſſion zu ſtehen? Das deutſche Volk iſt im Laufe der politiſchen Ent⸗ wicklung der letzten Jahre gereift, es hat erkennengelernt, daß dieſer Krieg nicht eine Auseinanderſetzung um Grenzen und Provinzen, um Erdölquellen und Fiſch⸗ und Jagdgründe iſt, daß es um mehr geht als um einen der Kriege, die das Europa der Militärmonarchien und des Kapitalismus von Zeit zu Zeit zu führen pflegte. Schon der Weltkrieg hatte eine neue Entwicklung eingeleitet. Damals kam unter Eng⸗ lands Führung eine Wellkoalition gegen Deutſchland zu⸗ ſtande, geboren aus Haß gegen einen erfolgreichen Handels⸗ konkurrenten und aus Furcht vor einer Militärmacht, die das von England gehütete europäiſche Gleichgewicht be⸗ drohte, jenes Gleichgewicht, das nur der beſchönigende Aus⸗ druck für die englif Vorherrſchaft war. Inzwiſchen iſt aus dem deutſchen an die nationalſozialiſtiſche Erneuerung geboren worden. S 125 die Welt der Deutſchen von Grund aus umgeſtaltet. Deutſch⸗ land hat ſich gedanklich endgültig aus der Ueberfremdung mit den Ideen der weſtlichen Demokratien gelöſt. Ebenſo wis das faſchiſtiſche Italien hat das nationalſozlaliſtiſche Deutſch⸗ land den endgültigen Schritt zur geiſtigen Frei⸗ heit getan. Darüber haben unſere Feinde zuerſt nachſich⸗ tig gelächelt. Sie haben uns nicht ernſt genommen und vom Standpunkt ihres liberaliſtiſch⸗kapitaliſtiſchen Wirtſchafts⸗ denkens aus gemeint, dieſer Hitlerismus würde ſchon finan⸗ ziell an ſeinen Experimenten zuſammenbrechen, und dann könnten ſie 1 39 90 geiſtige Fremdenlegion in Deutſchland eine müheloſe Herrſchaft antreten. Dann plötzlich erkannten ſie, daß dieſes neue Deutſchland nicht zuſammenbrach, ſondern ſogar die abgetrennten Ge⸗ biete heimholte. Während der Münchener Konferenz iſt Chamberlain, als er zum erſten Male dem Führer und dem Duce perſönlich gegenüberſaß, die Ueberlegenheit dieſer Män⸗ ner und der Schwung der von ihnen geführten Völker zum Bewußtſein gekommen, Damals iſt trotz des feierlichen „Friedensbekenntniſſes“ der Entſchluß in ihm gewachſen, nochmals eine Einkreiſung gegen Deutſchland zuſtande zu bringen, um es zu vernichten. Damit iſt der Schuldige erkannt! England verſucht, das wiedererſtarkte Deutſchland zu 85 rſtören, da es ſich mit ihm nicht verſtändigen wollte. Dieſe hartgeſottenen Re⸗ aktionäre haben geſpürt, daß es mit ihren„bewährten“ Me⸗ thoden gegenüber dieſem Gegner nicht mehr geht. Die Ein⸗ kreiſungskoalition gegen Deutſchland iſt nicht zuſtande ge⸗ kommen, weil Sowjetrußland ſich nicht zum Kontinental⸗ degen für die imperialiſtiſchen Zwecke Englands bergegeben hal und weil die„Neutralen“ ſich nicht zur direkten Mit⸗ hilfe preſſen laſſen. Das waren Enttäuſchungen gleich zu Be⸗ ginn, die ſogar die verſprochene“ Hilfe für den polniſchen Vaſallen vergeſſen ließen. Auch die Franzoſen ſtellten bei allem Gehorſam gegenüber den britiſchen Wünſchen die für jeden Engländer peinliche Forderung, daß ihre Bundes⸗ genoſſen nicht nur in der Etappe umherſtolzieren, ſondern ſich auch an der Front einsetzen. Das iſt ganz und gar un⸗ programmäßig. Wo ſoll das hin, wenn die Engländer ihre Kriege am Ende allein führen müſſen! 5 Noch mehr! Während noch der Weltkrieg vor allem eine machtpolitiſche Auseinanderſetzung war, geht es diesmal tat⸗ lächlich um Höheres. Wir haben in Deutſchland durch die nationglſozialiſtſche Repolution eine Staats⸗, Geſellſchafts⸗ und Wirtſchaftsordnung überwunden. Der Kapitalismus iſt heute in Deutſchland nicht mehr die anonyme Macht, die alle Lebensverhältniſſe beherrſcht und ſchließlich den ganzen Staat regiert. Wir haben unſer Leben auf der Grundlage des Volksgemeinſchaftsgedankens neu geord⸗ net und dem Volk durch die Ausſchaltung der verzehrenden inneren Kämpfe eine gewaltige Stoßkraft gegeben. Der Füh⸗ rer hat ein für allemal feſtgeſtellt, daß England dieſes neue ſoziale Deutſchland haßt, weil es befürchtet, daß ſein eigener kapitaliſtiſcher Thron bei ſeinen Völkern wackeln würde, daß die bequemen und nahrhaften Gewinne durch anderer Leute Arbeit in Frage geſtellt würden. Denn früher oder ſpäter würden die ausgebeuteten Völker ſich melden und ihre Be⸗ — A erun. e . re Wert eb . ene eee Donnerstag, den 30. November 1939 Neuer Völkerrechtsbruch Ausfuhrblockade ſoll am 4. Dezember in Kraft kreten. „London, 29. Nov. Im Unterhaus hielt der engliſche Mi⸗ Kiſterpräſident Chamberlain eine Rede zur gegenwärtigen Lage, Er ſah ſich darin zu einem faſt verzweifelt anmuten⸗ den Appell an die„Ausdauer und Vaterlandsliebe“ der Engländer gezwungen. Angeſichts der außerordentlichen deutſchen Erfolge war es nur zu ſelbſtverſtändlich daß er ſich dazu aufraffen mußte, von der„Stärke unſeres Fein⸗ des“ zu ſprechen. Nach heißen Tiraden an die Adreſſe der Neukralen, vor denen er die britiſchen Seeräubermethoden zu enkſchul⸗ digen verſuchle, keilte er mit, daß der engliſche Plan zur Verhinderung der deutſchen Ausfuhr am 4. Dezember in Kraft kreten ſoll. Die britiſche Admiralität hat auf funkentelegraphiſchem Wege allen Schiffen, die ſich zurzeit auf See befinden. An⸗ weiſung erteilt, die völkerrechtswidrige Verordnung über die Blockade gegen den deutſchen Export ſofort bei Inkraft⸗ treten in Anwendung zu bringen. 75 8 Die Blockade der deutſchen Ausfuhr Berlin, 30. November. Die britiſche Verordnung vom 27 11. 1939 über wirtſchaftliche Vergeltungsmaßnahm gen Deutſchland Gechie 8 0 0 1 Jedes Handelsſchiff, das aus einem feindlichen Hafe n kommt, mit Einſchluß aller Häfen in Gebieten, die unter feindlicher Beſitzung oder feindlicher Kontrolle ſtehen, kann nach dem 4. 12. 1939 gezwungen werden, in einem britiſchen oder alliierten Hafen die Waren zu löſchen, welche 5255 einem ſolchen feindlichen Hafen an Bord genommen at. Jedes Handelsſchiff, das aus einem anderen als einem feindlichen Hafen nach dem 4. 12. 1939 ausgefahren iſt und Waren an Bord hat, welche feindlichen Ur⸗ ſprungs oder in feindlichem Eigentum ſind, kann ge⸗ zwungen werden, ſolche Waren in einem britiſchen oder alli⸗ ierten Hafen zu löſchen. „Die auf Grund oben genannter Beſtimmungen in einem britiſchen Hafen gelöſchten Waren ſollen unter Verwahrung des Priſenhofes geſtellt, beſchlagnahmt oder verkauft wer⸗ den. Der Erlös der Waren kommt in Gewahrſam. Nachdem Frieden geſchloſſen iſt, ſoll der Hof der Lage der Umſtände nach beſchließen, was mit dem Erlös und den feſtgehaltenen, aber nicht verkauften Waren geſchehen ſoll. Indeſſen ſoll die Auszahlung der Erlöſe und die Freigabe der Waren jeder⸗ zeit durch den Priſenhof erfolgen können, wenn der Hof als erwieſen anſieht, daß die Waren vor dem Datum der Ver⸗ ordnung in neutralem Eigentum geweſen ſind. Die gericht⸗ lichen Verfahren auf Grund dieſer erordnung können durch alle Priſenhöfe anhängig gemacht werden, die unter die Re⸗ geln vom Priſenhof von 1939 fallen. Dem Wortlaut der Verordnung geht eine Präambel mit neun Abſätzen voraus, welche der Rechtfertigung und der Darſtellung des Zweckes der Verordnung dienen ſoll. Von deutſcher amtlicher Seite wird dazu erklärt: Die Ausdehnung des Wirtſchaftskrieges auf die Ausfuhr⸗ waren deutſcher Herkunft auf neutralen Schiffen mit neu⸗ traler Beſtimmung bedeutet einen neuen Bruch des Völker⸗ rechts durch England. Sie ſteht im klaren Widerſpruch zu an⸗ erkannten Grundſätzen des Völkerrechts, insbeſondere zu der Pariſer Seerechtsdeklaration von 1856. Dieſer neue Völker⸗ rechtsbruch trifft ebenſo die Neutralen wie Deutſchland. Die deutſche Regierung nimmt von der durch England geſchaffenen neuen Lage Kenntnis und behält ſich alle Maß⸗ nahmen vor. 18 18 Ane rt k e PFE ˙. ͤ, ̃ ⅛ herrſcher fragen, warum ſte immer weiter für den Nußen einer ſchmalen Oberſchicht fronen ſallen 5 1 Deshalb 915 man dieſe Völker noch einmal in einen Krieg gehetzt, um die Kräfte der geſellſchaftlichen Erneuerung in dieſer Welt zu zerſtören. Deshalb 17 10 dieſe Völker ge⸗ genihreureigenſten Intereſſen zum Kampf an⸗ treten, um die Weltmachtpläne einer fjüdiſch⸗kapitaliſtiſchen Oberſchicht zu verwirklichen und die jungen Staaten zu zer⸗ trümmern, die ihnen im Wege ſtehen. Im Weſten hat man früher betont, daß man keinen „ideologiſchen“ Krieg führen wolle, daß unſer Regierungs⸗ ſyſtem ihnen gleichgültig ſei. Damals hofften f noch, Rußland für ihre Zwecke einzuſpannen. Dafür wäre eine „ideologiſche“ Parole ungeeignet geweſen. Jetzt, da die „großen Demokratien“ allein ſtehen, laſſen ſie die propagan⸗ diſtiſche Katze doch aus dem Sack. Es geht doch gegen den Nazismus, und zwar— in den Köpfen der Hetzer— bis zur Vernichtung. Sie ſagen Kampf für Freiheit, Frieden, Vertragstreue, Schutz der kleinen Völker, gerechte Vertei⸗ lung der Rohſtoffe und meinen in Wahrheit Sicherung der engliſchen Weltherrſchaft und des Piratentums, Schutz der kapitaliſtiſchen Ausbeutungsmöglichkeiten gegen die Inter⸗ eſſen der Völker. 25 Es geht in dieſem Krieg wirklich um letzte Dinge. Die Welt wird nach ſeiner Beendigung anders ausſehen. Wir werden den kapfitaliſtiſch⸗imperialiſtiſchen Ausbeutungsan⸗ ſpruch Englands endgültig beſeitigen. Die jugendliche Kraft unſeres Volkes wird dieſen 9 über die Mächte der Reaktion, der Freimaurer und des Judentums erkämpfen, der ſo verdient ſein wird, wie ſe in der Geſchichte der Sieg eines Volkes für ſeine Lebensrechte und für die Weiterent⸗ wicklung der menſchlichen Kultur verdient war. 25 „nere eee Nr. 281 Aufgehobener Nichtangriffspakt Note der Sowjetregierung an Finnland Moskau, 29. November. Der Moskauer Rundfunk verbreitete eine Sondermeldung, worin der Inhalt der ſow⸗ jeliſchen Ankwork auf die letzte finniſche Noke vom 27. No- vember bekanntgegeben wurde. In der uso de Note wird mitgeteilt, daß die Sowjetregierung infolge des Vor⸗ geheus der finniſchen Regierung ſich gezwungen ſehe, den zwiſchen der Sowjetunion und Finnland ſeit 1932 beſtehen⸗ den Nichtangriffspakt zu kündigen. a Die Note führt den Nachweis über die Entſtehung des Zwiſchenfalles bei Mainila mit bis ins einzelne gehenden Angaben. Die Weigerung der finniſchen Regierung, ihre Truppen an der Grenze zurückzuziehen, ſo heißt es in der Note weiter, und der Vorſchlag, die Truppen auf beiden Seiten zurückzuziehen, lege das feindliche Be⸗ ſtreben an den Tag, Leningrad unter einer Angriffsdrohung zu halten. Die gegenwärtige Situation ſei bereits eine un⸗ gleiche, da Leningrad von der finniſchen Grenze nur 32 km entfernt liege, während auf der finniſchen Seite kein wichtiges Zentrum innerhalb desſelben Radius ſich befinde. Es brauche nicht geſagt zu werden, daß die Sowjettruppen nicht 25 km von der Grenze zurückgezogen werden können, denn dann würden ſie in den Vorſtädten von Leningrad ſelbſt ſtehen, was abſurd wäre vom Standpunkt der Siche⸗ rung des Schutzes der Stadt. Der ſowjetiſche Vorſchlag, daß die finniſchen Truppen um 25 km zurückgezogen werden ſol⸗ len, ſei ein Minimalvorſchlag. Wenn er aber abgelehnt wer⸗ den würde, ſo bedeute dies, daß die finniſche Regierung Leningrad unter direkter Bedrohung durch ihre Truppen halten wolle. Mit der Konzentration von einer großen Zahl oon regulären Truppen an der Grenze begehe die finniſche Regierung einen feindlichen Akt, der unvereinbar ſei mit dem Nichtangriffspakt, der zwiſchen beiden Staaten beſtehe. Mit der Weigerung, ihre Truppen zurückzuziehen, zeige die finniſche Regierung, daß ſie gewillt iſt, ihre gegen⸗ wärtige Poſition aufrechtzuerhalten unter Mißachtung der Beſtimmungen des Paktes. Jedoch die Sowjetunion könne einer Seite nicht geſtatten, den Pakt nicht einzuhalten, wäh⸗ rend die andere Seite ihn einhalte. So erachte die Sowjet⸗ regierung es für nötig, zu erklären, daß die Sowjetunion vom gegenwärtigen Moment an ſich nicht länger durch die Beſtimmungen des Paktes für gebunden halte. Moskaus letzte Warnung In Moskauer Kreiſen wird die Aufkündigung des zwi⸗ ſchen der Sowjetunion und Finnland ſeit 1932 beſtehenden Nichtangriffspaktes als die äußerſte Verſchär fung der gegenwärtigen Spannung in den Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion und Finnland betrachtet. Damit iſt der letzte Faktor in Fortfall gekommen, der eine weitere Ver⸗ ſchärfung des Konfliktes eventuell noch hätte verhüten kön⸗ nen. Man iſt in Moskau im allgemeinen nicht der Anſicht, daß die Aufkündigung des Nichtangriffspaktes unbedingt bedeuten muß, daß der bewaffnete Zuſammen⸗ ſtoß ſofort bevorſteht. Der gegenwärtige Schritt der Sow⸗ jetregierung ſtellt vielmehr nach Anſicht hieſiger Kreiſe eine äußerſte Warnung an die Adreſſe der finniſchen Regierung dar, die außerdem im letzten noch denkbaren Moment er⸗ ela iſt. Die weitere Entwicklung hängt ganz von der eaktion der Regierung in Helſinki ab. Neue Zwiſchenfälle. Der Moskauer Rundfunk verbreitet eine amtliche Mit⸗ teilung des Stabes des Leningrader Militärbezirks, wo⸗ nach ſich an der na d Grenze neue Zwi⸗ ſchenfälle ereignet haben. der eine Zwiſchenfall fand im äußerſten Norden der Halbinſel Kola ſtatt. Auf der Fiſcher⸗ Halbinsel(an der nordatlantiſchen Küſte) haben, den neue⸗ ten Meldungen zufolge, fünf finniſche Soldaten as Feuer auf eine Abteilung ſowjetiſcher Grenztruppen eröffnet. Bei dem Verſuch, die ſowjetiſche Grenze zu über⸗ ſchreiten, wurden drei der Finnen gefangengenommen. Den beiden anderen gelang es zu entkommen. Von Sowfetſeite ſind dabei keine Verluſte zu verzeichnen geweſen. Den ſow⸗ 5 Grenzſoldaten fielen zwei Gewehre, ein Revolver, ein 1 mehrere Patronen ſowie eine Raketen⸗ piſtole als Beute in die Hände. Die ſowjetiſchen Grenz⸗ truppen in dieſem Grenzabſchnitt ſind auf Grund dieſes Zwiſchenfalles verſtärkt worden. Unweit der Höhe 2402 wurden in demſelben Rayon von finniſcher Seite fünf Schüſſe abgegeben. Der zweite Zwiſchenfall ereignete ſich in Ka⸗ relien im Rayon Widlizan am Ladoga⸗See. Dort wurden von finniſcher Seite zwei Granaten abgefeuert, die 500 Meter weit auf ſowjetiſchem Gebiet einſchlugen. Eine kleinere Abteilung finniſcher Infanterie, die die ſow⸗ jetiſche Grenze überſchreiten wollte, wurde auf Sowietſeite mit Maſchinengewehrfeuer empfangen und zurückgeſchla⸗ gen. Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen Moskau, 30. Nov. Mittwoch abend um 22.30 Uhr Mos⸗ kauer Zeil 9 die Sowjetregierung durch den Stkellvertre⸗ kenden Außenkommiſſar Potemkin dem finniſchen Ge⸗ ſandten in Moskau eine Note überreichen laſſen, worin die Sowjetregierung ihren Beſchluß bekanntgibt, die diploma- liſchen c mil Finnland abzubrechen.. Die finniſche Ankwork auf die Nole Molokows vom 28. November war bis zu dieſem Zeitpunkt im Außenkom⸗ miſſariat noch nicht eingegangen.. Der Wehrmachtsbericht Berlin, 29. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Weſten keine beſonderen Ereigniſſe. Engliſche Flugzeuge verſuchten wiederum über die oſt⸗ frieſiſchen Inſeln nach Nordweſtdeukſchland einzufliegen, ohne ſedoch die deutſche Küſte zu erreichen. Hierbei wurde der Fliegerhorſt Borkum angegriffen. Schaden wurde nicht angerichtet. Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, iſt ein britiſcher ſchwerer Kreuzer der„London“-Klaſſe durch Kapitänleutnant Prien öſtlich der Shekland⸗Inſeln korpe⸗ diert und vernichtet worden. 6 Churchill beſtreitet Priens Erfolg Nachdem die engliſche Admiralität einen ganzen Tag lang ſich über die Vernichtung eines Kreuzers der London⸗ Klaſſe in tiefes Stillſchweigen gehüllt hat, hat ſie nunmehr den Verſuch unternommen, dieſen neuen Sieg Kapitänleut⸗ nant Priens rundweg zu beſtreiten. Da aber Herr Winſton Churchill offenbar deſto ſchlechter lügt, je öfter er lügt, ſo trägt auch ſein neues„Dementi“ den Stempel der Unwahr⸗ haftigkeit an der Stirn. Der Erſte Lord der Admiralität läßt nämlich durch den engliſchen Rundfunk erklären, daß die Meldung deutſcher Rundfunkſtationen über die Torpedierung eines Kreuzers der London⸗Klaſſe un wahr ſei Er iſt dabei ſo ungeſchickt, daß er hinzufügen läßt, dieſes Dementi ſtamme von der Admiralität. Nun weiß Herr Churchill genau, daß es ſich bei der Meldung über den neuen großen deutſchen Erfolg nicht um eine Nachricht handelt, die etwa der deutſche Rund⸗ 1155 von ſich aus verbreitet hat, ſondern um eine Meldung, ie das Oberkommando der Wehrmacht auf Grund des Be⸗ richtes von Kapitänleutnant Prien amtlich im Wehr⸗ machtsbericht ausgegeben hat. Warum verſchweigt Herr Churchill dieſe Tatſache in ſeinem„Dementi“ und lügt dem engliſchen Volk vor, daß es ſich bei der Nachricht nur um„deutſche Rundfunkmeldungen“ gehandelt habe? Im übrigen dürfen auf der Welt die Meldungen des Kapitän⸗ leutnants Prien glaubwürdi ger ſein als diejenigen des Lügenlords Winſton Churchill Auch der Erſte Lord der Admiralität wird ſich weun aueh ungern, daran erinnern, daß er den Namen 5 nal gehört hat, nämlich als die„Royal Oak“ und die„Repulſe“ von dieſem tüchtigen deutſchen Offizier im Scapa Flow torpediert wurden? Dar⸗ über hinaus erinnern wir uns, daß der Erſte Lord der Admiralität auch bei der Torpedierung der„Belfaſt“ drei Tage brauchte bevor er ſich ſoweit gefaßt hatte, um wenigſtegs die Tatſache einiger„Beſchädigungen“ zuzuge⸗ ben. Vielleicht werden auch hier einige Tage Nachdenkens Herrn Winſton Churchill die Zunge löſen. Genk von Engländern überflogen. Brüſſel, 29. Nov. Auch die Stadt Gent wurde von aus⸗ ländiſchen Flugzeugen überflogen. Die belgiſche Flak trat ſofort in Aktion. Eine Granate fiel auf den Bürgerſteig einer Straße nieder, wo ſie explodierte und die Fenſter⸗ ſcheiben der umliegenden Häuſer zerſchmetterte. Perſonen wurden nicht verletzt. Luftkampf über Northumberland Angriff eines engliſchen Jägers abgeſchlagen. Berlin, 30. Nov. Am Mittwoch fand ein Luftkampf über der britiſchen Grafſchaft Northumberland zwiſchen fiat deutſchen Aufklärer und einem engliſchen Jäger tatt. Der Aufklärer, der in großer Höhe flog, wurde aus einem Wolkenloch heraus von dem Engländer überraſcht und erhielt mehrere Treffer, ohne daß er hierdurch irgend⸗ wie in ſeiner Aktionsfähigkeit behindert wurde. Der eng⸗ liſche Jäger flog bis auf 50 Meter auf das deutſche Flug⸗ zeug heran und wurde von dem MG⸗Schützen mit meh⸗ reren längeren Feuerſtößen abgewehrt. Die deutſche Be⸗ ſatzung ſtellte darauf feſt, daß der engliſche Jäger plötzlich ſeine an ſich günſtige Angriffspoſition aufgab und ſeitlich nach unten in die Wolken abkippte. Das deutſche Aufklä⸗ rungsflugzeug iſt, ohne weiteren Angriffen ausgeſetzt ge⸗ weſen zu ſein, wohlbehalten in den Heimathafen zurückge⸗ kehrt. Es hat ſeinen Auftrag voll durchführen können. Ueber 1000 Poſtſäcke beſchlagnahmt. Philadelphia, 29. Nov. Wie der Kapitän des von der letzten Europafahrt zurückgekehrten USA⸗Frachtdampfers „Black Eagle“ mitteilte, haben die Engländer auf der Hin⸗ reiſe des Schiffes im Oktober 1156 Poſtſäcke, darunter 130 für Deutſchland, beſchlagnahmt und von Bord geſchafft. Ein großer Teil der Poſt war für Belgien und Holland be⸗ ſtimmt. Englands Gewiſſenloſigkeit Minen treiben, ohne entſchärft zu ſein Brüſſel, 29. November.„Nation Belge“ meldet, daß an der belgiſchen Küſte eine Treibmine explodierte, und zwar bei Wenduyne. Alle Türen und Fenſter der nahelie⸗ genden Häuſer wurden durch die Gewalt der Exploſion aus den Angeln gehoben oder zertrümmert, die Dächer wurden beſchädigt, ein Einwohner wurde ſchwer verletzt. Man nimmt an, daß es ſich auch in dieſem Fall wieder um eine engliſche oder franzöſiſche Mine handelt. Die Exploſion iſt ein neuer Beweis dafür, daß die Seeminen der Alliierten entgegen den Vorſchriften des Völkerrechts nicht mit den nötigen Si⸗ cherheitsvorſchriften verſehen ſind, um ſie unſchädlich zu ma⸗ chen, wenn ſie von ihrer Verankerung losgeriſſen ſind. Auch Hollands Küſtengewäſſer verſeucht. Amſterdam, 29. November Amſterdamer Blätter berich⸗ ten über zahlreiche angeſpülte Minen in faſt allen hollän⸗ diſchen Küſtenorten. In Den Helder ſei unter der Bevölke⸗ rung ſtärkſte Unruhe entſtanden, da eine Mine in unmittel⸗ barer Nähe von Wohnhäuſern an den Damm getrieben wor⸗ den ſei. Im Badeort Sandvoort ſeien 10 engliſche Minen angeſpült worden. Minen auch an Schwedens Weſtküſte Stockholm, 29. Die hieſige Preſſe meldet, daß 24 Minen in dem Fahrwaſſer von Palſterbo geſichtet worden ſeien. Davon ſeien 16 unſchädlich gemacht worden. Der Komman⸗ deur des zuſtändigen Marinebezirks habe eine Warnung an die Küſtenbevölkerung erlaſſen. 0 Schiffsverſenkungen an den Küſten Irlands Dublin, 29. November Die Regierung von Irland gab bekannt, daß Irland eine kleine Flotte aufſtellen werde, da die Seekriegführung immer ſchärfer würde und an den Küſten Irlands immer mehr Schiffe verſenkt werden. Die Küſtenwachflotte werde em Motortorpedoboote und bewaff⸗ nete Kutter veraröße 5 8 Der Poilu braucht„Aufpeilſchungs mittel“ Ernſte Sorgen der franzöſiſchen Militärchefs um die Moral ihrer Truppen Brüſſel, 30. November. In einem Sonderbericht des „Vingtieme Siscle“ aus Frankreich wird auf die Beunruhi⸗ gung hingewieſen, die die andauernde Untätigkeit der fran⸗ zöſiſchen Armee auf die Moral der Truppen und der Vevöl⸗ kerung ausübt. Die franzöſiſchen Militärchefs brächten in ihren Aeußerungen den Wunſch nach einem„ſofortigen har⸗ ten Schlag des Gegners“ zum Ausdruck, der auf Frankreich vals ein Aufpeitſchungsmittel wirken und die Autorität aus den mehr und mehr zögernden Händen der Behörden in die eiſerne Fauſt der Militärführer legen würde.“ Aus dieſer bemerkenswerten Feſtſtellung des belgiſchen Berichterſtatters geht einwandfrei hervor, daß in einflußreichen Kreiſen in Frankreich die Einführung einer Militärdiktatu r als notwendig erachtet wind. Der Berichterſtatter macht ſich dann die Auffaſſung zu eigen, daß von franzöſiſcher Seite keine große mili⸗ täriſche Aktion an der Weſtfront zu erwarten ſei. Da alſo auf militäriſchem Gebiet die Erzeugung einer Breſche un⸗ möglich ſei, bleibe nur noch die Möglichkeit, eine Breſche in die Moral des Gegners zu ſchlagen. Die Tugenden der Ausdauer und anhaltenden Zähigkeit ſeien aber bei den Deutſchen ſtärker vorhanden als bei den Franzoſen, weil letztere nur auf„harte Schläge“ eingeſtellt ſeiene Wenn der Sieg nicht durch die Geſchütze erfochten werden könne, dann könne er möglicherweiſe durch den Rundfunk und die Pro⸗ paganda erzielt werden. Und in dieſer letzteren Waffe habe Deutſchland bisher die Meiſterſchaft. Engliſch⸗ruſſiſche Wirkſchaftsverhandlungen feſtgefahren Brüſſel, 30. November. Der Londoner Belga⸗Korreſpon⸗ dent ſtellt feſt, daß die engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Wirtſchafts⸗ . e Wöchen nicht den geringſten Fort⸗ ſchritt gem bowietrefſiſche Antwort auf das britiſche Memorandum vom 25. Oktober, in dem England gewiſſe Vorſchläge gemacht habe, ſei bis heute noch nicht ein⸗ politiſches Allerlei Die Judenplage in Belgien Im belgiſchen Geſetzesblatt wird dieſer Tage die neue Verordnung zur Ueberwachung der wirtſchaftlichen Tätig⸗ keit von Ausländern, die in Belgien anſäſſig ſind, veröffent⸗ licht. Die Verordnung bezweckt insbeſondere die Ueberwa⸗ chung der in den letzten Jahren eingewanderten Juden, de⸗ ren unlautere wixtſchaftliche Machenſchaften ſchon des öfte⸗ ren zu Proteſten der Bevölkerung geführt haben. Zu dieſem zweck wird eine beſondere Berufskarte für Ausländer ausge⸗ ſtellt. Zuwiderhandlungen werden mit ſchweren Strafen, die bis zur Ausweiſung aus Belgien gehen, belegt. „Rumänien iſt und bleibt neutral“ Der neue rumäniſche Miniſterpräſident Tatarescu gab eine ausführliche Erklärung über die allgemeine Lage und über das Regierungsprogramm ab, die auch im Rundfunk verbreitet wurde.„Im gegenwärtigen Konflikt hat Rumä⸗ nien ſeinen Standpunkt gewählt: Die Neutralität. Das ru⸗ mäniſche Volk wird ſich nur für ſein eigenes Schickſal ſchla⸗ gen. Rumänien iſt und bleibt neutral und wünſcht, freund⸗ ſchaftliche Beziehungen mit allen Völkern, beſonders mit ſei⸗ nen Nachbarn, zu unterhalten.“ Jugoflawien bekämpft jüdiſche Schmarotzer Die ſugoflawiſche Regierung beſchloß, einen verſchärften Kampf gegen die auf allen Gebieten immer mehr um ſich greifende Steigerung der Lebenshaltungskoſten aufzuneh⸗ men, die größtenteils durch Spekulationen verurſacht wird. Wie gemeldet worden war, handelt es ſich bei dieſen Speku⸗ lanten überwiegend um füdiſche Elemente. In einer amt⸗ lichen Mitteilung heißt es weiter, daß demnächſt auch die an⸗ gekündigten polftiſchen Geſetze über die Aenderung des Wahl⸗, Verſammlungs⸗ und Preſſerechts fertiggeſtellt wür⸗ den. and zue! Türkei hat den beſten Abſatzmarkt verloren 5 Der franzöſiſche Rundfunk verbreitete die Meldung, daß lich die Türkei vom wirtſchaftlichen Joch Deutſchlands be⸗ freie und Verhandlungen mit den Alliierten und verſchiede⸗ nen, neutralen Ländern führe. Offenbar haben die Verfaf⸗ ſer dieſer Nachricht in den letzten Tagen die türkiſche und eng⸗ .—. Die Annäherung Moskau Tokio Weg für weitgehende Verſtändigung frei. Tokio, 29 Nov. Der neue ſowjetruſſiſche Botſchafter in Tokio, Smetanin, hatte erneut eine Unterredung mit dem japaniſchen Außenminiſter Nomura. Hierbei erklärte der ruſſiſche Botſchafter, daß Moskau nicht nur zur Löſung des Fiſchereiproblems, ſondern überhaupt zur Bereinigung aller zwiſchen den beiden Ländern ſchwebenden Fragen be⸗ reit ſei. Die Sowjetunion erwarte jedoch, daß Japan ihr freundſchaftlich gegenübertrete und bereit ſei, aufrichtig zu verhandeln. „Die Erklärungen Smetanins werden in den politiſchen Kreiſen der japaniſchen Hauptſtadt ſehr begrüßt. Man be⸗ tont, ſie machten den Weg für eine Verſtändigung auf breiter Grundlage frei. Allgemein ſetzt ſich auch die japa⸗ niſche Preſſe ſeit Tagen für einen Ausgleich mit Sowfet⸗ rußland ein. Einſicht eines britiſchen Felömarſchalls Die deutſche Nation ſtehl hinter dem Führer. Amſterdam, 29. Nov Im engliſchen Oberhaus machte Feldmarſchall Mil ne Ausführungen die in bemerkens⸗ wertem Gegenſatz zu der vom Lügenminiſterium immer wieder in aller Welt verbreiteten Behauptung von dem angeblichen Gegenſatz zwiſchen Volk Deutſchland ſtanden Die„edlen Lords“ Munde dieſes angeſehenen Zungen in dieſer ton ſind. Der Feldmarſchall ſagte u. a., die Laſt, die auf der britiſchen Nation ruhe, werde viel ſchwerer werden als m letzten Krieg, und die Gefahr ſei im gegenwärtigen endlich viel größer. Milne erklärte dann u. a. wörtlich: „Ich fühle, daß die letzte Runde dieſes Krieges an der Heimalfront ausgefochlen werden wird, und ich bin über⸗ jeugt. daß niemand dies beſſer weiß als unſer Feind. Es wird uns geſagt, daß wir»nicht gegen das deutſche Volk“ kämpften. Dies iſt eine ſehr gefährliche Theorie. Als Sol- da ſage ich daß es ein ſehr gefährlicher Grundſfatz iſt, un⸗ 810 ämpfenden Männern die Idee einzuimpfen, ſie wür⸗ en nicht auf kämpfende Männer an der Front ſtoßen. Die deukſche Jugend fleht, ſoviel mir bekannk iſt. feſt hinter ihrem Führer, und— obwohl wir vielleicht denken, nicht gegen die deutſche Nation zu kämpfen— kann ich Ihnen berſichern, daß die deutſche Nakion gegen uns kämpft— and es ſind ſehr harknäckige Leute.“ 3— 7 9 9 2 2 2 4 Indien verlangt völlige Anabhängigkeit Nationalkongreß ruft zum Kampf gegen die Gewaltherr⸗ ſchaft Englands auf.— Zuſammenkritt einer verfaſſung⸗ gebenden Verſammlung geforderk. Kabul, 30. Nov. Wie bereits gemeldet, hat das Kabi nett des Indiſchen Nationalkongreſſes in Wardha, der in⸗ offiziellen Hauptſtadt Indiens, den Antrag über die Zu⸗ ſammenberufung einer geſetzgebenden Verſammlung ein⸗ ſtimmig angenommen. Damit hat der Kongreß dem briti⸗ 15 75 Imperialismus endgültig den Krieg erklärt. Beſon⸗ ers bemerkenswert iſt, daß Mahatma Gandhi perſön⸗ lich bei allen Sitzungen anweſend war. Die Forderung nach der Zuſammenberufung einer ver⸗ faſſungsgebenden Verſammlung von Seiten der Inder iſt nicht neu. Neu hingegen iſt eine Reihe von Vorausſetzun⸗ gen, die jetzt nicht nur in Indien, ſondern auch in der Außenwelt vorhanden ſind und die die Inder ſo hartnäckig gemacht haben, wie ſie nie zuvor waren. Heute wiſſen die Führer Indiens ganz genau, daß England in einen Krieg verwickelt iſt, der die ganze britiſche Politik des Imperialis⸗ mus in Frage ſtellt, ein Krieg, für den nach Anſicht Gandhis England überhaupt keine moraliſche Baſis beſitzt. Wenn England tatſächlich füt das Selbſtbeſtimmungsrecht der kleinen Völker kämpft, mit welchem moraliſchen Recht ſoll dann die Herrſchaft Englands über 400 Millionen In⸗ der weiter aufrechterhalten werden? Der Nationalkongreß wird ſeine ganze Kraft dafür ein⸗ ſetzen, um ſo bald wie möglich das ganze Verwaltungsſyſtem der Regierung völlig lahmzulegen und die weitere Beherr⸗ ſchung Indiens durch die engliſche Regierung unmöglich zu machen. Der indiſche Nationalkongreß erklärt in ſeinem Auf⸗ ruf wörtlich:„Der Kongreß nahm nur aus dem Grunde an den geſetzgebenden Verſammlungen der Provinzen teil, um eine Politik der Non⸗Cooperation(Nicht⸗Mitarbeit) zu ver⸗ wirklichen und das Geſetz der Verfaſſung von innen zu be⸗ kämpfen, weil dieſe Verfaſſung nur dazu da iſt, um die impe⸗ rialiſtiſche Herrſchaft Englands über Indien noch zu ver⸗ ſtärken und die Ausbeutung des indiſchen Volkes fortzuſet⸗ zen. Der Kongreß hält von nun an der fundamentalen Politik der Nicht⸗Zuſammenarbeit mit dem Apparat des britiſchen Imperiums feſt. Das Ziel des Kongreſſes iſt von jetzt an völlige Unabhä ngigkeit, und der Kongreß kon⸗ zentriert alle ſeine Kräfte, dieſes Ziel zu erreichen. Der Kon⸗ greß verlangt eine echte und unzweideutige demokratiſche Re⸗ glerung in Indien, wobei die ganze politiſche Macht dem indiſchen Volk übertragen werden ſoll und der ganze Regie⸗ N unter der Kontrolle des indiſchen Volkes ſtehen muß. Bereit für die kommenden Ereigniſſe Millionen von Indern warten auf den Tag der Erhebung. Kabul, 30. Nov. Der indiſche Führer Jawaharlal Neh ru gab in einer kurzen Erklärung bekannt, daß die Inder ſich jetzt wie tapfere Männer für die kommenden Ereigniſſe be⸗ reithalten ſollten. Der Premierminiſter der Provinz Bom⸗ bay. Dr. Khare, der ebenfalls ſeine Demiſſion als Pro⸗ teſt gegen das engliſche Weißbuch eingereicht hat, erklärte bei der Beſichtigung einer Veranſtaltung der Leibesübungen von 10 000 indiſchen Nationalvolontären in Allahabad, daß in dieſem Land bald zehn Millionen ſolche jungen, abgehär⸗ teten Soldaten gebraucht werden würden. Hiſtoriſches Dokument in Amerika aufbewahrt. Waſhington, 29. Nov. Der britiſche Botſchafter in Wa⸗ ſhington, Lord Lothian, übergab den Originaltext des bri⸗ tiſchen„großen Freiheitsbriefes“, die„Magna Charta“, in einer luftdichten Bronzekaſſette der amerikaniſchen Kon⸗ greßbibliothek die ihn„ſicherheitshalber“ bis zum Kriegs⸗ ende aufbewahren ſoll. Dieſe Maßnahme unterſtreicht er⸗ neut die große Angſt der Engländer vor der deutſchen Flotte. Sie wollen nicht Gefahr laufen, daß das für ihre Geſchichte bedeutungsvolle Dokument aus dem Jahre 1217, das auf einer amerikaniſchen Ausſtellung gezeigt worden war, in deutſche Hände fällt. Die japaniſche Offenſive in Südching. 6 Schanghai, 30. Nov. Nach einigen Ruhetagen, die der Einnahme der Stadt Nanning folgten, nehmen die japani⸗ ſchen Streitkräfte in Südchina die Offenſive wieder auf. Sie ſtießen von Nanning aus in drei Kolonnen nordoſt⸗ nord⸗ und nordweſtwärts vor. Die nordwärts marſchierende Ko⸗ lonne geriet 30 Kilometer nördlich der Stadt auf ſtarke, im Gebirge angelegte chineſiſche Stellungen. Dort ſind die 0 größeren Kämpfe mit den Kwangſitruppen im ange. Bekrächtliche Berſtärkung der ſowjekruſſiſchen Garniſonen in Jentralaſien und Trans kaukaſien g Bukareſt, 30. November. Das Abendblatt„Sear a“ veröffentlicht in großer Aufmachung eine Meldung über Truppenverſtärkungen der Sowjets in ee und Transkaukaſien. Danach ſeien die dortigen ſowjetruſſiſchen Garniſonen beträchtlich verſtärkt worden. Die Maßnahmen der ſowjetruſſiſchen Regierung wurden auf Grund der kürz⸗ lichen Truppenkonzentrationen Frankreichs in Syrien, Eng⸗ lands in Aegypten und der Türkei an der Kaukaſus⸗Front getroffen. 8 f 4 Kurzmeldungen „Brüſſel. Die Jagdbeute der franzöſiſchen Polizei in de⸗ beitiſtiſchen Kreiſen hat 8 in den letzten 24 Stunden wie⸗ erum um eine ſtattliche Zahl erlegter Opfer erhöht. Etwa 20 Mann, die dabei überraſcht wurden, wie ſie illegale Flugblätter herſtellten und verbreiteten, wurden ins Ge⸗ fängnis geworfen. London. Die„Times“ iſt gezwungen, ſich in einem Leit⸗ artikel mit der wachſenden Wirtſchaftslähmung auseinan⸗ derzuſetzen. Rund 1.5 Millionen Menſchen lägen noch im⸗ mer ohne jede Erwerbsmöglichkeit auf der Straße. London. Zu der Einführung der Rationierung in Eng⸗ land wird gemeldet, daß zwar in Gaſthäuſern ein gewiſſes Quantum von Butter für jeden Beſucher frei ſein wird, es werde aber nur ein Sechſtel Unze(etwa vier Gramm) ſein. 595 Milchpreis in England wird ab 1. Januar erhöht wer⸗ en. Kapſtadt. Die ſüdafrikaniſche Regierung erließ eine Zen⸗ ſurpflicht für alle durch die Poſt gehenden Mitteilungen und den telegrafiſchen Verkehr mit dem Ausland. Der Grund dieſer Maßnahme iſt die ſtarke Erhöhung des Brief⸗ verkehrs zwiſchen Südafrika und den benachbarten neu⸗ tralen Ländern. Manila. Der Kommandeur der aſiatiſchen Flotte der USA. Admiral Thomas Hart, teilte mit, daß zur Verſtär⸗ kung der amerikaniſchen Seeſtreitkräfte in den aſiatiſchen Gewäſſern im Laufe dieſer Woche weitere ſechs U⸗Boote in Manila eintreffen würden. 5 — K— 5.— — 2. Bote“ Fern der Heimat (Schluß.) Am anderen Morgen, als das Regiment weitermar⸗ ſchierte, nahmen ſie Abſchied voneinander.. vielleicht auf immer, ſo klang es in ihnen. Aber ihre Herzen blie⸗ ben ſtark und ſtolz, und keine Träne perlte über ihre Wan⸗ gen. Mit einem innigen Druck der Hände trennten ſie ſich. Seiner Kompagnie ritt er voran und grüßte noch einmal lächelnd zurück. Dann entſchwand er ihren Augen. Gefaßt und mutig, ſtolz auf den Geliebten, kehrte Margarete in das Lazarett zurück, der Stätte des Leidens, der Stätte des Erbarmens. Hier war ihr Schlachtfeld, und freudig er⸗ füllte ſie ihre Pflicht. 18. Kapitel: Nach einigen Tagen flammte der Kampf an der Front mit verſtärkter Heftigkeit wieder auf. Unaufhörlich rollte der Donner der ſchweren Geſchütze, und ſelbſt das Knat⸗ tern der Maſchinengewehre vernahm man in dem Städt⸗ chen, in dem ſich das Feldlazarett befand. Verwundete und Sterbende wurden zuxückgeſchafft und füllten das Lazarett bis auf den letzten Platz. Kolonnen ruſſiſcher Gefangener paſſierten die verſchneiten Gaſſen der Stadt oder lagerten erſchöpft, ſtumpfſinnig vor ſich hinſtarrend, auf dem Markt⸗ platz, von deutſchen Landſtürmern bewacht. Munitions⸗ kolonnen raſſelten eilig durch die Straßen, der Front zu; lange Reihen von Wagen, Automobilen und anderen 1 5 eugen zogen vorüber, eilig und unaufhaltſam, den kämp⸗ 10 Truppen zu, die den Anſturm der Ruſſen abzuwehren hatten. Adjutanten und Ordonnanzen jagten hin und her — eine fieberhafte Tätigkeit machte ſich überall geltend. Auch Margarete hatte viel zu tun. Und es war gut, daß ſie vor lauter Arbeit kaum zur Beſinnung kam, denn in den kurzen Minuten der Ruhe ſchweiften ihre Gedanken zur Front, zu den kämpfenden Truppen, unter denen ja jetzt auch Harald weilte Sie zitterte bei dem Gedanken, ihn in⸗ mitten des 1 5 zu wiſſen. Er tat ſeine 165 t als Soldat, wie alle die deutſchen Männer und Jünglinge, die für des Vaterlandes heilige Sache zu den Waffen geeilt varen, wie das ganze deutſche Volk, das Gut und Blut zür das Vaterland zu opfern bereit war. Sie bangte nicht am ſein Leben; eine edle Ruhe hatte fu ihrer Seele be⸗ mächtigt, ſie ſah ja täglich, ſtündlich die blutigen Opfer des Krieges; ihr Bangen, ihr Schmerz, das alles ging unter in dem Bangen, in dem Schmerz, den tauſend und aber⸗ tauſend Herzen daheim trugen. Erſchöpft, ermüdet ſaß ſie nach tagelanger Arbeit in Hhrem Stübchen. Der Chefarzt ſelbſt hatte ſie aus dem Ver⸗ Ai fortgeſchickt, damit ſie ſich einige Stunden er⸗ olen ſollte. Mit einem Lazarettzug waren einige neue Schweſtern nach Ihnen. 25 a eingetroffen, die Margarete und ihre Gefährtinnen ent⸗ laſten ſollten. f 1 (Nachdruck verboten.) Margarete ſtützte den Kopf in die Hand und lauſchte auf den dumpfen Lärm, der von der Gaſſe herauftönte. Sie vermochte nicht zu ſchlafen, ſie horchte in die Ferne, ob der Donner der Geſchütze, der ſeit kurzem verſtummt war, wieder anheben würde. Aber der Donner ruhte. Margarete wußte, daß der Durchbruchsverſuch der Ruſſen abgeſchlagen war, daß deutſche Tapferkeit und Standhaftigkeit geſiegt atten, daß die Ruſſen in die unwegſamen Sümpfe und älder zurückgeworfen waren. Aber ſie wußte auch, daß die⸗ ſer Kampf große Opfer an Blut und Leben gekoſtet hatte. Das Lazarett war bis auf den letzten Platz voll von Verwundeten; der Lazarettzug ſtand bereit, eine große Anzahl Verwundeter nach Deutſchland zu befördern, und immer noch kamen Autos und Wagen, die die blutigen Opfer des Kampfes brachten, immer noch ſtrömten Leicht⸗ verwundete herbei, Heilung und Linderung ihrer Schmer⸗ zen zu ſuchen.— Von Harald hatte Margarete keine Nach⸗ richt erhalten. Wenn er verwundet wäre, würde er gewiß nach dem Lazarett gekommen ſein. Aber wenn ihn eine Kugel tödlich 92 9750 hätte? Sie hatte bei einigen Ver⸗ wundeten ſeines Regiments nach ihm gefragt, niemand hatte ihr Nachricht geben können. In der Einſamkeit dieſer ſtillen Stunde erſchauerte ſie doch bei dem Gedanken, daß er verwundet oder gefallen ſein könnte. Wiederum rollten einige Krankenautos vor das Laza⸗ rett. Stimmen wurden laut. Schwere Schritte erſchallten auf den Treppen und in den Korridoren. Eine tiefe, knur⸗ rige Stimme tat eine Frage, Margarete horchte auf, die Stimme klang ihr bekannt. Sie erhob ſich. Da klopfte es an die Tür ihres Zimmers. Sie öffnete, ein Krankenwärter vom Roten Kreuz ſtand vor ihr. „Schweſter Margarete, ich möchte Sie bitten, zu einem Verwundeten zu kommen.“ Margarete erkannte Meierdierks. f 65 Woher kommen Sie?“ fragte ſie über⸗ raſcht. „Von der Front, aus der Schlacht, Schweſter,“ ent 90 nete er, tief aufatmend.„Ich habe ihn auf meinen Schu 5 tern aus dem Gefecht getragen.“ „Um Gottes willen— wen?“ fragte ſie ahnungsvoll. „Ihren Verlobten, Schweſter.“ „Harald?!“ b i s „Ja Schweſter. Doch kommen Sie. Herr von Oſten fragte „Iſt er ſchwer verwundet?“ N g 1. „Bruſtſchuß, Schweſter.. Sie zwang ſich gewaltſam zur Ruhe 5 5 „Laſſen Sie uns gehen“ 55 2 i e weiten Feldern iſt, über denen das Mondlicht] gen. Der Hof wird erleuchtet. Wir ſind zu Hauſe. Ahl und ſilbern träumte. 5„„ Elka. N. Durch den langen Korridor gingen ſie raſch zu einem kleinen Zimmer, wo man Harald auf ein ſchmales, ein⸗ faches Feldbett gelegt hatte. Der Arzt hatte ihn eben ver⸗ bunden, eine ältere Schweſter hatte aſſiſtiert. Jetz richtete ſich der Arzt empor. „Gut, daß Sie kommen, Schweſter Margarete,“ Tir er.„Hauptmann von Oſten verlangt nach Ihnen. Wir können ihn wohl Ihrer Pflege übergeben. Ruhe iſt vor allem nötig. Er entfernte ſich, mit ihm die ältere Schweſter. Marga⸗ rete trat an das Lager des Verwundeten. „Harald...“ ſagte 15 leiſe, indem ſie die hervor⸗ quellenden Tränen unterdrückte und die Hand leicht auf ſeine Hand legte. i 5 lüclich 9 er die Augen auf, erkannte ſie und lächelte glücklich. „Margarete.. da bin ich wieder.. ich danke dir, daß du gekommen biſt.“ Er ſprach mit leiſer, heiſerer Stimme; ſein Atem flog, in fe Augen glühte das Fieber. Er verſuchte ſich auf⸗ zurichten. „Ich verlaſſe dich nicht, Harald. du darfſt dich nicht anſtrengen...“ Er ſank mit leichtem Seufzer in die Kiſſen zurück und ſchloß die Augen. Margarete nahm an ſeinem Lager Platz, 1 ihm die Lippen und legte ihm Eisaufſchläge auf die Stirn. Das Fieber wich und er entſchlummerte ſanft. Er hat den Schuß bei dem Sturm auf die ruſſiſche Stel⸗ lung erhalten,“ erzählte Meierdierks leiſe.„Ich war mit im Gefecht, mich duldete es nicht hinter der Front. Ich war an ſeiner Seite, als er den Schuß erhielt, und da habe ich ihn aus der Feuerlinie getragen. „Ich danke Ihnen, lieber Freund.“ „Da iſt nichts zu danken, Schweſter. Wenn er jetzt Ruhe und gute e Nene wird er ſchon durchkommen. Haben Sie ſonſt noch Wünſche, Schweſter? Sonſt möchte ich zu den anderen Verwundeten gehen.“ ch danke Ihnen. ich habe nichts mehr nötig. Wenn ich Sie bin gte werde ich Sie rufen.“ „Ich bin ſtets zu ihrer Verfügung, Schweſter.“ Damit ließ er Margarete allein. Sie blieb am Lager Haralds ſitzen. ö Die Nacht verging ruhig, das Fieber kehrte nicht zu⸗ rück. Ein erquickender 1 315 den Verwundeten in ſeine Arme, ſodaß Margarete neue Hoffnung gewann. Sie hatte ja ſchon ſo manchen Verwundeten gepf 19 ſodaß 3 8 ein Arteil über die Schwere der Verwundung be⸗ a bleibe ruhig liegen, Am Morgen erwachte Harald mit klaren, nur etwas müden Augen. Lächelnd ſtreckte er ihr die Hand entgegen, die ſie ſanft an die Lippen zog. 5 8 fahrt bereit. Jedes Bett in ihm war belegt; „Weißt du, Margarete, welchen Wunſch ich habe 7“ „Sprich, Harald. Jeden Wunſch werde ich dir erfül⸗ len, wenn es mir möglich iſt.“ „Ich möchte nach Deutſchland zurück, und du— du ſollſt mich begleiten. In dem Hauſe meiner Eltern wirſt auch du willkommen ſein. Sie errötete leicht. „Ich werde mit dem Chefarzt ſprechen, Harald,“ ent⸗ gegnete ſie„Vielleicht iſt es möglich zu machen. Ein Laza⸗ rettzug ſteht zur Abfahrt bereit.“ Der Arzt kam, unterſuchte und verband die Wunde aufs neue. Er war ſehr zufrieden mit dem Befinden Haralds. Als Margarete ihm den Wunſch Haralds mitteilte, ſagte er:„Ich habe nichts dagegen. Der Lazarettzug geht morgen früh nach Berlin ab, da könnte Herr von Oſten mitfahren. Eine aufmerkſame Pflege hat er allerdings nötig, aber wenn Sie, Schweſter, mitfahren, iſt alles in beſter Ordnung. Hier haben wir für Sie Erſatz.“ Margarete und Harald dankten ihm herzlich. Lächelnd empfahl ſich der Arzt, eine beſſere Pflege konnte ſich der Verwundete ja nicht wünſchen. Am folgenden Morgen ſtand der Lazarettzug zur Ab⸗ till und ge⸗ duldig lagen die Verwundeten mit blaſſen Geſichtern auf den Lagern und blickten mit krankhaft großen Augen aus den Fenſtern in die verſchneite Landſchaft der polniſchen Ebene hinaus. f Neben dem Lager Haralds ſaß Margarete und hielt ſeine Hand zwiſchen ihren warmen, weichen Händen. Er ſchaute ihr glücklich in die Augen. „Meinen Eltern habe ich von dir erzählt, Liebſte,“ ſagte er leiſe.„Sie kennen dich und haben dich ſchon lieb. Mit Freuden werden ſie 15 liebes Töchterchen empfangen. Weih⸗ nachten ſind wir daheim! Ach, Margarete, das ſoll ein ſchönes, herrliches Weihnachtsfeſt werden!“ Er zog ihre Hand an die Lippen, ſie innig küſſend. In ſtillem Glück verſunken ſaß Margarete neben ihm, eine Träne zitterte an ihren Wimpern, aber es war eine Träne der Freude, der Hoffnung, des Glücks. Wunderbar hatte das Leben ſie geführt, durch ferne Länder, durch weite Meere, durch Not und Gefahr, durch Kummer und Herzeleid, bis zu dieſer Stunde, wo ſie den Geliebten wiedergefunden und die Zukunft ſich glanzvoll leuchtend ihnen öffnete. Schweigend, Hand in Hand ſaßen ſie nebeneinander, Harald lehnte das Haupt an ihre Schulter. Und langſam und ſtetig rollte der Zug mit den Opfern der Schlachten der deutſchen Heimat entgegen. Ende. Fahrt durch die Nacht Der Wagen rattert langſam auf der Landſtraße dahin. Die P erde laufen ſo gut ſie können— ſeit langem hatten ſie nicht einen ſo weiten Weg. Silbern liegt das Mond⸗ licht über Baum und Strauch, über Weg und Wald. Kein Vogel ſingt. Kein Laut iſt ringsum. Stille überall, tiefe, beglückende Stille. Nur das Schlagen der Hufe und das Rollen der Räder auf holprigen Steinen klingt laut und unwirklich in die Nacht hinaus. Anendlich weit dehnen ſich kahle Felder. Es gibt keine 9 95 und Hügel in dieſer endloſen Landſchaft, über der die Einſamkeit hängt, eine großartige Einſamkeit und ei⸗ ne leiſe Trauer. N Nun ſchiebt ſich der Wald e Die Pferde gehen langſamer noch als zuvor. Das unkel mag ihnen unheim⸗ lich ſein. Der alte 5 5 Hans! Hühott, Lieſe!“ einen Tieren, ich in Trab. nen liegt, bis Menſ Er ſpricht ermunternd mit e verſtehen ihn gut, den Alten, und ſetzen und Tier froh ſind, daß man wieder den Strohdächern liegen vertraut am Wege. Alte utſcher ſchnalzt mit der Zunge:„Hü⸗ nd laufen, laufen bis der Wald hinter ih⸗ Schattenhaft huſchen einſame Gehöfte vorüber. Hof⸗ Fenſte bellen kurz und laut. Lichter brennen hinter kleinen Fenſterſcheiben. Dort tritt der Bauer vor ſein Hoftor und ſchaut nach dem vorüberratternden Wagen, deſſen Lärm ſo ungewohnt 5 in dieſer nächtlichen Stille. Dann wendet er ſich, und ſeine breite, hohe Geſtalt verſchwindet hinter 8015 zufallenden Tor. Er iſt daheim. Und auch wir ſind es ald. 5 Schon grü der runde Kir turm von fern. Hell blitzen die alten Schindeln, wie Schuppen eines Fiſches, im traumhaften Lichte. Kleine Häuſer mit tief herab ängen⸗ äume, unter denen man vor Jahren einmal ſaß. Hier eine Bank. Dort das Schulhaus. 1 And dann öffnen ſich weit die Tore des alten Gutsho⸗ es, die Pferde wiehern fröhlich, ſie wittern den Stall und ie Krippe. Der Wagen hält Frohe Stimmen kommen uns entge⸗ S N Dieſer winkte fröhli — Brautverſteigerung Geſchichtchen aus dem Schwarzwald von Karl Lütge Zur Hochzeit vom Peter des Lindenwirtes kam Fränzle zum erſten Mal in das lange Taldorf, wo der Hans zu Hauſe war. Mit dem Hans würde die Früng wohl auch bald Hochzeit halten. Der Alte hatte die Einwi ligung ſchon gegeben, und jetzt nun kam Fränzle zum erſten Mal auf 922 Hof unterm hohen Berg, von dem der Talbach herab⸗ prang. Ganz anders als im Unterland drunten wurde im Tal Hochzeit gehalten. Das geſamte Dorf war durch weithin hallende Böllerſchüſſe geladen. Das krachte vom Morgen⸗ grauen bis zum Kirchgang. Und vorher begab ſich erſt noch der Verkauf der Braut, auf den Fränzle ganz beſonders geſpannt war, da ſie nur aus Andeutungen des Hans davon wußte. Das Mädel leugnete vor ſich ſelbſt nicht, daß es vor dieſem unbekann⸗ ten Brauch Abneigung empfand, doch es hütete ſich wohl, davon etwas zu zeigen. Das Mariele, das mit dem Peter des Lindenwirts Hochzeit halten ſollte, kam auch aus dem Unterland, wo der Rhein durch die große Weite floß. Mariele kannte den Brauch ebenfalls noch nicht, aber der Peter hatte ſie ge⸗ nauer unterrichtet als der Hans die Fränz. Denn es ah 1 wie ein Einverſtändnis aus, und Fränzle begriff es Nicht Der Peter war ſeiner Braut bis an die Grenze des Dorfes entgegengefahren und wartete dort auf das Auto, das das Mariele heraufbringen ſollte ins Gebirge. Nahe⸗ bei lagen, wie Fränzle bemerken konnte, eine Anzahl jun⸗ ger Burſchen aus dem Dorf auf der Lauer und ſchienen nicht nur über das laute Grollen der Böller ſo vergnügter Stimmung zu ſein. Hans und Fränz ſtanden Hand in Hand drüben auf dem Fußſteig. „Schau, da kommt ſie!“ rief Hans. Ein Auto fuhr den gewundenen Weg fügeg und hielt an der Grenze der Dorfgemarkung. Leicht üßig ſprang die Braut aus dem Wagen. Ihr heller Blick log zum Peter. h doch er ging nicht eben zu eilig auf das Mariele zu. Nein, die Burſchen, die ſich da herumgetrieben hatten, anden genug Zeit, um ſich zwiſchen das Paar zu drängen und um die Braut einen Ring zu ſchließen. 5 „Der langweilige Peter“ tadelte die Fränz. „Weiß ſchon, warum. Jetzt wird die Braut verſteigert. 1 gehört halt dazu.. dann iſt ſie erſt recht heimiſch im orf. Fränzle warf die Lippen auf. Sie war anderer Mei⸗ 155„Die alten dummen Bräuche“, dachte ſie gering⸗ ätzig. f er Peter unterhandelte indeſſen mit den jungen Bur⸗ ſchen über den Preis für die Braut. Sie ſteigerten ein we⸗ mig, und erſt um 15 Liter Wein, für ſeden Burſchen gerade einen Liter, kam das Mariele 1 5 und eilte zum Peter. „Nun konnte die Braut ins Dorf geführt werden und die Hochzeft beginnen. f Auf dem Fußſteig gingen Hans und Fränz ins Dorf zurück, um zur Trauung und im be en dabei zu ſein, wie es ebenfalls Sitte war im Taldorf. Auf dieſem Wege elobte ſich die Fränz, daß ſie es bei ihrem Einzug ins orf anders anſtellen und dem Hans den ſündhaft teuren Wein erſparen wollte. Sie würde viel 5 als dieſe zwei, und die jungen Burſchen ſollten das Na ſehen haben. Das Mundwerk der Frän ging allweil flink. Es ver⸗ ſtand auch den Hans zu bereden, damit er richtig handele, wenn es dann ſo weit für ſie beide war. 5 Ja, und dann war es ſoweit. N 5 Fränzle kam mit der Eiſenbahn aus dem Unterland i Hans ſie weit draußen am Rhein zu Hauſe war. Mit dem Hans hatte 1 verabredet, daß ſie im letzten Ab⸗ teil des letzten Wagens fahren woll„ und der Hans brauchte nur geſchickt, bevor die Burſchen etwas ahnten, dorthin zu eilen. 5 7 So geſchah es auch. Im Nu hatte der Hans die Braut bei der Hand, wobei 5 durch Flinkheit wacker beige⸗ tragen, und da ſich die Brautleute bei der Hand hielten, war das Recht der jungen Burſchen verſcherzt. Mit verär⸗ gerten Geſichtern zogen ſie zur heimlichen Freude der ränz ab, allerdings begrüßten ſie dafür die Braut nicht ſo ſtürmiſch wie kürzlich das Mariele. 2 Darauf kommt es grad nicht an, dachte die Fränz. Allein bei der Hochzeit ſpürte ſie doch eine Welle von Kälte und Fremdheit, die ihr nicht gerade angenehm war, und dem Hans und ſeiner Sippe noch viel weniger. f Geht auch vorüber, tröſtete ſich die junge Frau, als ſie beim erſten Kirchgang zur Nachhochzeit noch ſtärker emp⸗ fand, daß man ſie als Fremde im Dorf behandelte. Nein, das ging nicht vorüber, das blieb. Warum nur, fragte ſich die Fränz. Sie blieb fremd im Dorf. Nie kam eine andere junge Frau um Rat oder eine Gefälligkeit, und die älteren erſt recht nicht. „Was haben eigentlich die Leute an mir?“ fragte die Fränz ihren Mann, als die Taufe des erſten Kindes ſo ſang⸗ und klanglos vorbeigegangen war. 5 „Wird halt wegen dem Brautverkauf ſein, den du nicht haſt haben wollen. biſt nicht recht eingekauft ins Dorf und nicht heimiſch für alle!“ f „So ein Unſinn!“ grollte die Fränz.„In unſerer Zeit noch ſolch einen 1010 0 treiben. Begreifſt du das?“ 5 Hans hob die Schultern ein wenig. Er kannte es nicht anders Und längſt hatte er bereut, der Fränz damals zu Willen geweſen zu ſein. In der Gemeinſchaft mußte man nicht ſo ſelbſtiſch denken, wie es die Fränz tat. Er ließ ihr 1 5 viel weniger den Willen, als es ſonſt geſchehen wäre, denn von Natur aus galt der Hans als gutmütiger Mann. Er für ſich ſtand mit den Leuten im Dorf auch nicht anders als früher. Nur die junge Frau, ja, die freilich blieb die Fremde, Hereingeholte, was bei der Marie vom Linden⸗Peter ganz und gar nicht zutraf. f 1 5 rang ſich die Fränz zu einem ſchweren Entſchluß urch: Weißt, zahl den Wein nach,“ riet ſie ihrem Mann. Der junge Bauer lachte kurz auf. Er ſchnippte mit den Fingern und antwortete gutmütig: 5 f „Laß grad, wie es da iſt! Kannſt nimmer ändern, auch nicht, wennſt den Wein zahlſt. Mußt nehmen, wie es ge⸗ worden iſt daher!“ 5 Das tröſtete die Fränz wenig:„Im Gegenteil, es brachte ſie nun auch gegen ihren Mann auf, Doch der junge Bauer blieb gelaſſen und beachtete die Gemütserregung ſeiner Frau nicht und als erſt der dritte Bub in der Wiege lag, verging der Fränz dann das Grollen, denn ſie hatte ande⸗ res zu tun. e. Ihre Stellung im Dorf änderte ſi nicht. Die Leute blieben hartnäckig darauf beſtehen, daß die Fränz vom Hanſenhof eine Fremde ſei, obwohl nun ſchon drei Buben und drei Maidle zur Schule ins Mitteldorf liefen. Als der Aelteſte Hochzeit hielt, traf es ſich, daß auch er die Braut aus dem Unterland herauf ins Taldorf holte und daß die Hochzeit im Tal gefeiert werden mußte, weil der junge Hans den Hof einmal bekommen würde. 3 ei der Hochzeit erinnerte ſich das geſamte Dorf wieder der widerſpenſtigen Braut, wie ſie die Mutter des Bräuti⸗ ams damals 1110 9 war. Und die 5. 8 Burſchen ver⸗ ſprachen hoch und heilig, beſſer als ihre Väter es damals vermocht hatten, 8 ben lt und 9 5 damols gehörig mit n Vätern, als nachzufordern, was waren, entging. Oh, und das beſorgten ſie! 5 5 Zwar, viel Mühe hatten ſie nicht, um die Braut nach altem guten Brauch im Ring einzuſchließen. Die Berte ver⸗ ſuchte nur ſchwach, die Hand des Hans zu erhaſchen. Ja, und dann begann das Verſteigern der Braut. Mit fünf Liter Wein, die der Hans bot, begann es. Da lachten die Burſchen und ſagten, daß ſie nicht einmal um zehn Liter die Berte freigeben. Nein, auch nicht um fünf⸗ dieſe unge Burſchen ter. Der Hans hatte etwas von der raſchen Art ſeiner 1 5 und ſah mehr aufs Geld. Aber das half m hier ni f 20 e e e e 0 80— 6h. je un 55 Liter wurde die Berte frei.„ zehn 5 nicht um zwanzig. Das Steigern ging hitzig wei⸗ 2 N Das hatte man im Dorf noch nie gehört. Auf jeden Burſchen über vier Liter Wein. Die Hochzeit wurde in der Linde gefeiert. 1 Peter, der Lindenwirt, ſagte begütigend zur Bräuti⸗ gamsmutter, als er deren verkniffenes Geſicht bemerkte, und wie es im Trubel der Hochzeitsfeier noch immer nicht weichen wollte: 5. 5 „Weißt, das mit den paar Litern Wein, die mehr ſind als ſonſt, das ſoll dich eher gefreuen, Fränz, das gilt ja diesmal für zwei, für die kommende junge Frau vom Hanſenhof und die jetzige Bäuerin, gell? Geſchenkt wird keinem nix, das gibt's in der ganzen Welt nit, und daher bei uns im Dorf auch nit. Alles muß recht zugehen.“ Die Fränz, die eine alte Frau geworden war, ſenkte er⸗ geben den Kopf. i Doch ſonſt kann ſie ihn bald um ſo höher tragen. Denn ſie ſpürte, daß ſie von nun an nicht mehr als Fremde im Dorf, ſondern als voll zugehörig betrachtet und behandelt 5 Rufe der Jugend Wie arbeitet der HJ. ⸗Gchießwart? Schulung der Unterführer, Waffenausbildung der Kameraden. 5 Seit 1935 führt die Hitler-Jugend regelmäßig ihren Schießdienſt durch, jetzt in der Kriegszeit wird er in ver⸗ ſtärktem Maße für die letzten drei Hitler⸗Jugend⸗Jahrgänge betrieben. Die Träger der Ausbildungsarbeit in den Einheiten der Hitler-Jugend ſind die H J. ⸗Schießwarte Sie haben eine beſondere Schulung durchzu⸗ machen, die ſich bei einem geſchloſſenen Lehrgang über ſechs Tage, bei einem Wochenendlehrgang über vierzig Aus⸗ bildungsſtunden erſtreckt. Beſonders vorgebildete Jungen im Mindeſtalter von ſieb⸗ zehn Jahren werden zu dieſen Lehrgängen zugelaſſen und ab⸗ ſchließend einer ſcharfen Prüfung unterzogen Sie müſſen den geſamten Lehrſtoff beherrſchen und in leichtverſtändlicher Form an ihre Kameraden weitergeben können. Darüber hinaus müſſen ſie ſicher im Auftreten vor der Einheit und vor allem auch charakterlich einwandfrei ſein. Die Schießwartanwärter, die die Prüfung erfolgreich beſtanden haben, erhalten von der Reichsjugendführung einen entſprechenden Ausweis, der ſie be⸗ item den Schießdienſt in ihren Einheiten verantwortlich zu eiten. ———— So Wie führt nun der HJ.⸗Schießwart diefe Ausbildung itt ſeiner Einheit durch? Dieſe Frage iſt nicht nur für den ieß⸗ wart ſelbſt wichtig, ſondern auch für den Führer der betreffen⸗ den Einheit. Der Schießwart muß zunächſt mit ſeinem Gefolg⸗ ſchaftsführer oder Scharführer einen Plan für den Schießdienſt für ſeine Kameraden feſtlegen. Er kann ſelbſtverſtändlich nicht allein die geſamte praktiſche Ausbildung einer Gefolgſchaft übernehmen; deshalb ſchult er die Unterführer ſeiner Einheit, die durch den Führer der Gefolgſchaft etwa vier⸗ bis fünfmal zur Ausbildung zuſammengezogen werden. Der Schießwart übt mit den Unterführern die Zielübungen und Anſchlagsarten durch, damit ſie ſelbſt in der Lage ſind, dieſe Vorübungen kameradſchaftsweiſe durchzuführen. Er geht ferner mit den Unterführern auf den Schießſtand, erklärt ihnen dort die Funk⸗ tionen der einzelnen Aufſichtsperſonen und ſchießt zunächſt nur mit den Unterführern. Wenn dann ſpäter ſeine Einheit au den Schießſtand kommt, können die Unterführer ſchon als„Auf⸗ ſichtshabende beim Schützen“, in der Anzeigerdeckung und als Patronenausgeber eingeſetzt werden. So, Schießwart! Nun haſt du einen Hinweis, wie du nach beſtandener Prüfung den Dienſt in deiner Einheit durchführſt. Neben der Schulung der Unterführer kannſt du ſchon immer mit der Waffenausbildung deiner Kameraden beginnen, auf die wir noch zu ſprechen kommen. Pa. Du haſt die Pflicht, geſund zu ſein! Die Mahnungen, die die Hitler⸗Jugend im„Jahr der Ge⸗ ſundheitsführung“ an alle Jungen und Mädel richtet, ſind in Kriegszeiten beſonders wichtig. Die Geſundheit und Leiſtungs⸗ fähigkeit der Jugend muß dem Volke erhalten bleiben. Darum beachtet die Gebote der Geſundheitsführung: 1. Dein Körper gehört deiner Nation; denn ihr verdankſt du dein Daſein, du biſt ihr für deinen Körper verantwortlich. 2. Du mußt dich ſtets ſauberhalten und deinen Körper pflegen und üben. Licht, Luft und Waſſer helfen dir dabei. 3. Pflege deine Zähne. Auf ein kräftiges, geſundes Gebiß kannſt du ſtolz ſein. 4. Iß reichlich rohes Obſt, rohe Salate und Gemüſe, na dem du ſie gründlich mit ſauberem Waſſer gereinigt haſt. Fun Obſt ſind wertvolle Nährſtoffe enthalten, die beim ochen verlorengehen. Trink flüſſiges Obſt! Laß den Kaffee den Kaffeetanten, du haſt ihn nicht nötig. Meide Alkohol und Nikotin, ſie ſind Gifte und hemmen dein Wachstum und deine Arbeitskraft. Treibe Leibesübungen! Sie machen dich geſund und widerſtandsfähig. Du mußt jede Nacht mindeſtens neun Stunden ſchlafen. Uebe dich in der erſten Hilfe bei Unglücks⸗ und Krankheits⸗ fällen! Du kannſt dadurch der Lebensretter deiner Kame⸗ raden werden. 10. Ueber all deinem Handeln ſteht das Wort: Du haſt die Pflicht, geſund zu ſein! Kreuzworträtſel ſchoß, 15. Verkaufsſtelle, 16. ſpaniſcher in der Schweiz, 7. Ortsveränderung, Frauenname, 17. trauernde Mutter 8. Laubbaum. Waager echt: 1. Eßgerät, 4. der Sage, 19 Bergwerk, 21. Zahl, 22. die Mittel reihe nennt bei richtiger Spielkarte, 7. Teil des Pferdegeſchirrs, 3 a 5 1 1 888 5 9. griechiſche Göttin, 11, alkaholiſches Gebräu, 23. Germanenwaffe 1 9925 abſatzloſe indianiſche Fuß Getränk, 5 16. Oele 14. 2 9 g 8 i. 5 8 ö nungsmaß, Inſelbewohner, 17... f N 90 5 8 a 20. 7— Füllrätſel. Verſchmelzungsrätſel a lpenhirt, 22. Nebenfluß des Rheins, 5 5 S aon Tango) 24. weibliches Haustier, 25. Waſſer⸗ 1 8 0 1 E 805 908 ſpender, 26. Planet, 27. Winterſport⸗„. N gerät. 2— Trab, Rang— Elen, Art— Elen, f Erwin— Band, Main— Eſte, Gran 3— Lende, Rad— Rogen Vorſtehende Wortpaare ſind zu je einem Wort zu verſchmelzen, ſodaß die 8 8 5 N 4 Anfangsbuchſtaben der richtigen Wör⸗ 1 7 ter ein Hochtal im Berner Oberland 8 5 nennen. Bedeutung der Wörter:. 2 25 6 1. Stadt im Ruhrgebiet, 2. Tag im 8 8 5 Faſching, 3. Techniker, 4. Rachegöttin, 1 8 7 5. Männername, 6 deutſche Univerſi⸗ 2 tätsſtadt, 7. Beleuchtungskörper, 8. al⸗ 8 koholiſches Getränk, 9. Straferlaß, 10. * a 8 5 Dauerniederſchlag, 11. frühere Reiter⸗ 5 E— truppe. 4 der Sage, 2. griechiſche Göttin d Jagd, tragen: * ö Jux die Figur ſind waagerecht Wör⸗ Auflöſung aus letzter Nummer: Senkrecht: 1. 8 Gefäß ter nachſtehender Bedeutung einzu⸗ ſung Vorbaurätſel: 1. Reſt, Arreſt, 3. Ferment, 4. oſtdeutſcher Fluß, 5. 1. Altnordiſcher Rieſe, 2. trauernde 2. Heim, Neheim, 3. Maſt, Dameſt, 4. Ausſchank, 6. Ortsveränderung, 8. Mutter der Sa e, 3. Kartenſpiel, 4. Iris, Oſiris, 5. Tang, Notang, 6. Gent, Fluß in Afrika, 10. Haustier, 13. Ge- Jagdgöttin, 5. Fangſchlinge, 6. Stadt Regent, 7. Ende, Agende.— Andorra. Prozeſſe des Grauens Todesurteil gegen zwei polniſche Mordbanditen Bromberg, 29. November. Unter dem Vorſitz von Land⸗ gerichtspräſident Moutoux verhandelte das Bromberger Sondergericht in zwei aufeinanderfolgenden Sitzungen gegen den 22 Jahre alten Joſef Wroblewſki aus Michelin und den 49 Jahre alten Wladislaus Rybicki aus Culm. Die beiden Polen, deren viehiſche Taten nur ein Bruchſtück aus den ent⸗ ſetzlichen Blutdokumenten aus Bromberg in den erſten Sep⸗ tembertagen bildeten, wurden wegen gemeinſchaftlichen Mordes, begangen an Volksdeutſchen, zum Tode verur⸗ teilt. Zum größten Teil waren es ſelber Polen, die als Zeu⸗ gen vor Gericht auftraten und unter ihrem Eide und unter Kufrufung Gottes die menſchenunwürdigen Verbrechen der [Angeklagten mit Ekel in der Stimme ſchilderten.„Ich habe Angſt, daß ich dieſe Bilder nicht mehr los werden kann.“ Dieſe Befürchtung brachte ein ungariſcher Journaliſt, der mit vielen anderen neutralen Berichterſtattern die Opfer der Bromberger Bartholomznenacht geſehen hatte, in einem er⸗ ſchütternden Bericht ſiber eine Eindrücke zum Ausdruck. Vamals kannte man noch nicht das ganze Ausmaß des grauenvollen Geſchehens. Heute wiſſen wir auf Grund der bisherigen amtlichen Feſtſtellungen, daß mindeſtens 1200 Volksdeutſche— Männer, Frauen, Greiſe und Säuglinge — allein in Bromberg und Umgebung von verhetztem pol⸗ niſchen Pöbel buchſtäblich abgeſchlachtek und zu Tode gemar⸗ erk worden find. Da iſt— nur ein Beiſpiel für unendlich viele— das Dörfchen Langenau, wenige Kilometer von Bromberg entfernt Die Schatten des Todes liegen über dieſem Ort, in dem einſtmals viele Volksdeutſche wohnten. Leere, ausge⸗ brannte Fenſterhöhlen ſtarren wie anklagende Augen. Dort in jener Ruine wohnte ein Lehrer mit ſeiner Familie. Er und die Seinen ſind ausgelöſcht. Teufel in Menſchengeſtalt hatten ſeiner Tochter ſogar die Finger abgeſchnitten, um ſich der Ringe zu bemächtigen, In jener Manſardenwohnung im Hauſe eines Polen lebte ein Volksdeutſcher. Das Mauer⸗ werk neben den Fenſtern iſt beſät mit Maſchinengewehrein⸗ ſchlägen.„Wenn unſere Truppen nicht ſo raſch geſiegt hätten“, ſo hörte man immer wieder die Volksdeutſchen in dankbarem Glück ſagen,„kein einziger wäre von uns davongekommen.“ Deutſche Gerechtigkeit iſt nun mit eiſerner Strenge am Werk, um das begangene furchtbare Unrecht zu ſühnen. Es wäre zu wünſchen, daß recht viele neutrale Beobach⸗ ter dieſen öffentlichen Verhandlungen beiwohnen und dar⸗ über berichten würden Die Kulturwelt müßte dann aus dem nüchternen Ablauf der Prozeſſe mit Schaudern erkennen, welche Kreiſe moraliſch für dieſe feigen Meuchelmorde an den Volksdeutſchen verantwortlich ſind. Achtzigjährigen viehiſch ermordet Es war in den erſten Kriegstagen.„Schlagt alle Deut⸗ ſchen tot!“ Dieſe verbrecheriſche Parole der ehemaligen„pol⸗ niſchen Regierung“ von Englands Gnaden ſchwirrte durch die Dörfer und Städte des einſtigen Polen. Ein furchtbares Morden begann. Wenn ſie nicht ſofort erſchlagen wurden, trieb man die Volksdeutſchen wie Viehherden zuſammen und ſchleppte ſie als Geiſeln in das Innere des Landes. Ein ſol⸗ cher Zug von etwa 200 deutſchen Männern und Frauen, eskortiert von polniſcher Polizei, kam auch durch den Ort Michelin, wo der Angeklagte Wroblewſki wohnte. Unter den Gefangenen befand ſich auch ein 80 jähriger Greis, der mitten auf der Straße vor Erſchöpfung zu⸗ ſammenbrach. Wie die Zeugin Palagia Wieczorek und der Kaufmann Siedleki, beides Polen, vor Gericht bekun⸗ deten, verſetzte der polniſche Poliziſt darauf dem alten Mann drei Schläge mit dem Koppel, ſodaß der Greis ſtark blu⸗ tende Verletzungen davontrug. Polniſcher Pöbel ſtürzte ſich jetzt auf den hilfloſen Volksdeutſchen und mißhandelte ihn unter den wüſteſten Beſchimpfungen in der viehiſchſten Weiſe. Die Zeugin Wieczorek ſah, wie beſonders der Ange⸗ klagte Wroblewſki mit den Stiefelabſätzen mehr⸗ fach nach dem Volksdeutſchen ſtieß und auf dem Bruſtkaſten und dem Leib des Greiſes herumtrampelte. Endlich ergriff der Untermenſch ſogar einen Stein und ſchlug damit gegen den Kopf des alten Mannes. Die Zeugin war über dieſe entſetzliche Roheit empört und bat den Mörder, doch von dem Skerbenden abzulaſſen.—„Biſt du eine Polin oder eine Deutſche?“ herrſchte ſie der Angeklagte an, und nachdem ſich die Zeugin als eine Polin zu erkennen gegeben hatte, rief Wroblewſki drohend aus:„Wenn du nicht ſtille biſt, ergeht es dir genau ſol Mit Deutſchen haſt du kein Mit⸗ leid zu haben! Dieſer Hitlerhund muß ſterben!“ Hierauf Dip von Diltmarshoven Roman von Gert Rothberg. 9 Fortſetzung Nachdruck verboten Benno Raſtenau trat vor, zog den Hut. 5 5 Guten Tag! Die Waldfee alſo! Ich hab' nie an ſie ge⸗ ; und nun ſehe ich ſie mit eigenen Augen!“ ſagte er . e lei Chriſta ſagte leiſe: 5. buen Lag. Bitte, laſſen Sie mich, vorüber, ich muß nach Hauſe, Mütterchen ſorgt ſich ſonſt. 8 Er blieb tuhig ſtehen. Im Gegenteil, er maß mit den Blicken ſehr befriedigt den ſchmalen Weg und ſtellte feſt, daß ſie nicht an ihm vorüber konnte, wenn ſie nicht rechts oder links in tiefen Schnee einſinken wollte. 5 Aber er kannte Chriſta nicht. Sie merkte genau, daß dieſer junge Mann mit den hübſchen Augen und dem leichtſinnigen Mund auf ein Abenteuer hoffte. Heiß ſtieg ihr die Röte ins Geſicht. 5 5 8 Mit einem Spung war ſie an ihm vorüber, verſank im nächſten Augenblick im Schnee. Benno, ohne Ahnung, wen er eigentlich vor ſich hatte, lachte laut und herzlich. 5 a „Seh'n Sie, Kleine, da folgt die Strafe gleich auf dem Fuße! Jetzt muß ich Sie nun wahrhaftig erſt aus dem Schnee Nera Zum Dank bekomme ich einen Kuß. Chriſta wandte ſich ab. Jetzt wurde ihr ihre gefährliche Lage wohl erſt ſo recht klar. Sie ſchrie laut um Hilfe, und der helle angſtvolle Ruf der Mädchenſtimme ſcholl weit in den dunklen verſchneiten Wald hinein.. 5 Benno Raſtenau lachte lobi 15 1 5 gerade in en Schnee ſpringen, als er plötzlich ſagte: 5 Aich aan Denne deer noch mal! Dort iſt Waſſer unter dem Schnee!“. a Aber Chriſta hörte nicht. Sie ſtrebte fort von ihm, von dem Manne, der hier ein ſchutzloſes Mädchen zu überfallen wagte. 5 durchſuchte der Angeklagte die Taſchen ſeines unglücklichen Opfers, fand aber nur 10 Zloty. Verächtlich ſagte er darauf: „Der verfluchte Hund hat nichts bei ſich. Ich habe heute ſch o neinentotgeſchlagen, der hatte wenigſtens 150 Zloty in der Taſche!“ Zum Schluß ihrer Vernehmung er⸗ klärte die Zeugin, daß der Greis von dem Angeklagten zu Tode gemartert worden ſei. Andere polniſche Zeugen— einer von ihnen hatte ſpäter mehrere Leichen mit durchſchnittenen Kehlen und zertrümmerten Schädeln fortgeſchafft— bekun⸗ deten, daß nachher noch dem getöteten alken Mann von pol⸗ niſchen Banditen die Schuhe von den Füßen geſtohlen wor⸗ den waren. i Das Urteil gegen Wroblewfki lautete, dem Antrage des Staatsanwalts entſprechend, auf Todes ſtraf e. Die polniſche Soldakeska Der nächſte Fall gegen den 49 Jahre alten Wladis⸗ Laus R ybicki ähnelt dem vorherigen in vielen Punkten. Rybicki hatte in ſeiner Eigenſchaft als Laſtkraftwagenfahrer mehrere Polen abbefördert, die vor den anrückenden deut⸗ ſchen Truppen ins Innere des Landes flüchteten. Unterwegs, als das Fahrzeug eine Panne hatte, traf die Kolonne auf einen Zug internierter Volksdeutſcher Einer von ihnen, ein älterer Mann, konnte nicht mehr weiter. Sofort war eine Horde Polen aus dem nächſten Dorf um den Unglücklichen herum und ſchlug und ſtach mit M eſſern auf ihn ein. Nach den Zaugenausſagen— Rybicki hatte ſich nachher ſeiner „Heldentat“ gerühmt— hatte der Angeklgate dem ſterben⸗ den Volksdeutſchen mit dem Fuß mehrere Tritte verſetzt, ſo⸗ daß ihm das Blut die Stiefel hochſpritzte. Wie die Zeugen, übrigens zum Teil ebenfalls Polen, be⸗ kundeten, forderte die Menge einen herankommenden Laſt⸗ wagen durch laute Zurufe auf, doch über den ſich im To⸗ deskampf windenden Volksdeutſchen hinwegzufahren. Die polniſche Soldateska war hier nicht beſſer als der Pöbel. Als ein polniſcher Radfahrer ſich über dieſe Barbarei beſchwerte, bekam er von einem polniſchen Offizier, der Augenzeuge die⸗ ſes beſtialiſchen Treibens war, als Antwort einen Fauſt⸗ ſchlag ins Geſicht verſetzt. Auch in dieſem Falle traf den Angeklagten, dem Antrag des Staatsanwalts entſprechend, die einzige gerechte Sühne, die Todesſtraſe. Die ergangenen Urteile erlangten ſo⸗ fort Geſetzeskraft. Badiſche Chronik — Taubenflugverbot. Nach Anordnung des badiſchen Miniſters des Innern ſind bis auf weiteres Auflaſſen und Freiflug von Tauben jeglicher Art verboten. uwiderhand⸗ lungen gegen dieſe Anordnung werden mit Haft bis zu 14 Tagen oder mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark beſtraft. 1 Heidelberg. 4 Jahre alt.) Den 94. Geburtstag feierte bei guter Geſundhett Frau Anderſt aus der Hebelſtraße⸗ I Schwetzingen.(Fiſchfang im Schloßgarten.) In den letzten Tagen wurden im Schloßgarten der große Weiher und der Moſcheeweiher abgelaſſen. In hohen Waf⸗ ſerſtiefeln und mit großen Netzen gingen die Männer der Schloßgartenverwaltung auf den Fiſchfang, der auch in die⸗ ſem Jahre wieder ſehr ergiebig war. Prachtexemplare an farpfen, mit einem Gewicht bis zu 10 Kilo und Hechte bis 35 Kilo waren keine Seltenhest. Wolfach.(Sturm bringt Häuſer zum Ein⸗ ſt ur z.) Schwerer Sturmſchaden wurde in der Gemeinde Kin⸗ zigtal angerichtet. In der dieſen Sommer in Angriff genom⸗ menen Siedlung am Ausgang des Engelbächels wurden drei im Bau befindliche Häuſer durch den Sturmwind vollſtändig zum Einſturz gebracht. Die Häuſer waren bereits mit dem Dach bedeckt, aber noch nicht ausgeriegelt. LS gẽ inder Hiihfmittel G nslin SIEHE STK Hude, bekommen gie zur zeit auf die mit einem ze bezeichneten 4 fbſchnitte der Reichsbrotkarte für finder bis zu b jahren Dr. August Oetle- Chriſta verſank plötzlich mit einem halberſtickten Schrei. Und Benno Raſtenau ſtand einen Augenblick ratlos da. Da hatte er ja was Schönes angerichtet! Aber was war denn das auch für ein dummes Mädel, das ſich da in ſolche Gefahr begab, wo er ſte doch gerade erſt gewarnt hatte. Natürlich durfte er ſie nicht im Stiche laſſen. And wollte es ja auch nicht. Aber albern war's, daß er ſich patſchnaß machen mußte und nun daheim noch Aufſehen erregen würde. Wegen eines Kuſſes! Blödſinnig direkt, was ſolch ein dummes Ding mit ſei⸗ ner Furcht vor dem Manne anrichten konnte. Erkälten konnte er ſich jetzt bis auf den Tod. Und ſte natürlich auch. Jetzt aber war keine Zeit mehr, ſich länger zu ärgern. Jetzt mußte er ihr helfen. Gerade wollte er hinunterſpringen, als Stimme neben ihm ſagte: „Nanu? Du Benno? And wer rief denn da um Hilfe? Ich kam gerade von der Station und wollte bei dem Prachtwetter durch den Wald gehen. Da hörte ich— ja, was iſt denn das?“ Klaus Raſtenau hatte hinter den niederen Fichten, die im Graben ſtanden, einen blonden Mädchenkopf er⸗ blickt, und da wußte er auf einmal alles. Mit einem Blick ſah er die Gefahr, in der ſte ſchhebte. Und da war er auch ſchon drunten, riß ſie aus dem ſump⸗ figen Loch, und ſie mit dem rechten Arm umfaſſend, packte er mit der Linken einen Aſt und zog ſich daran wieder auf feſten Boden. Chriſta hatte die Augen geſchloſſen. Und Klaus Raſte⸗ nau blickte verwundert in das blaſſe junge Mädchengeſicht. Er behielt ſie in den Armen, herrſchte den Bruder an: „Gib mir deine Jacke! And dann ſag mir, wer das Mädel iſt! Wir müſſen es natürlich ſo ſchnell wie möglich heimbringen!“ „Ich weiß nicht, wer es iſt. Sie iſt eine dumme Pute und—“ 5 Jedenfalls habe ich für ſolche Sachen nichts übrig, daß du es weißt!“ 5 eine tiefe Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Teure Heimholun g). Die 25jäh⸗ rige Magdalene Fiſcher fuhr mit dem Auto ihres Schwieger vaters von Oppau nach Mannheim, um ihren Mann nachts am Bahnhof abzuholen. Fahrzeuge dürfen aber nur noch für Geſchäftszwecke benutzt werden. Jeder der Fahrenden mußte daher zehn Mark Geldſtrafe bezahlen. Speyer.(Glüd gehabt.) Zu ſchlimmen Auswirkun⸗ gen hätte die Leichtfertigkeit einer Einwohnerin kommen kön⸗ nen, die Bohnerwachs auf dem Küchenherd anwärmte. Als ſie mit dem wachsgetränkten Lappen der heißen Herdplatte zu nahe kam, um das Bohnerwachs wegzunehmen, gab es eine große Stichflamme. Zum Glück konnte die Frau ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Germersheim.(Fähre wieder in Betrieb). Die Fähre, die den Verkehr zwiſchen Leimersheim und Leopolds⸗ hafen vermittelt hat ihren Vetrieb in normaler Weiſe wie⸗ der aufgenommen Neuſtadt an der Weinſtraße.(Bei Hol zarbeit ver ⸗ unglückt) Im Walde nahe von Weidenthal wurde der 16jährige Martin Klein aus Waldleiningen bei der Arbeit durch einen fallenden Aſt ſo hart getroffen, daß er ins Krankenhaus geſchafft werden mußte. Auch ſein Vater war bei Holzarbeiten im Walde verunglückt; er hatte dabei ein Bein verloren. Landſtuhl.(Ofen explodiert.) In Katzenbach er⸗ plodierte der Ofen, an dem der Einwohner Franz Kiefer mit einem Enkelkind Lothar 2 9 05 ſaß. Man nimmt an, daß unter dem Feuerungsmaterial ſich irgendein Sprengmaterial befand. Großvater und Enkelkind zogen ſich erhebliche Brand⸗ vero, gen zu. Pfungſtadt a. d. B.(Von der Treppe gefallen.) Der eingrmige kriegsbeſchädigte Heinrich Müller, der vor einigen Tagen die Treppe hinabgeſtürzt iſt, mußte mit ei⸗ nem Schädelbruch und in bewußt em Zuſtande ins Darm⸗ ſtadter Krankenhaus geſchafft werden. Limburg,(Erſt geholfen, dann geflohen.) Ein Arbeiter aus Merenberg, der mit ſeinem Fahrrad unterwegs war, wurde bei der Begegnung zweier Kraftfahrzeuge von einem Laſtkraftwagen angefahren und zur Seite geſchleudert Der Laſtwagenfahrer bemühte ſich um den an Kopf und Rük⸗ ken verletzten Mann, der zeitweiſe ohne Bewußtſein war Als dann andere Fahrzeuge die Unfallſtelle paffterten, deren Fahrer ebenfalls nach dem Verletzten ſahen, ergriff der Laſt, wagenfahrer in einem unbemerkten Augenblick ſamt Fahr zeug die Flucht und entkam unerkannt. Hadamar.(Mit dem Fuß in Maſchine e Der Betriebsführer eines hieſigen Unternehmens kam mi dem Fuß in den Schneckengang einer Maſchine, die dadurck baer zum Stillſtand kam. Er erlitt mehrere Zehenknochen⸗ rüche. Bad Wildungen.(Zwiſchen Baum und Auto tob gegquetſcht.) Ein Laſtwagen mit Anhänger, der mi Brunnenkörben beladen war, kam in der Adolf⸗Hitler⸗Straß. plötzlich ins Rutſchen. Der Brunnenmeiſter Voß, der auf den Wagen ſaß, ſprang am abſchüſſigen Kaiſerlindenplatz ab und 5 gegen einen Baum. Im gleichen Augenblick rutſchte auch er Laſtwagen nach dieſer Seite und drückte Voß gegen den Stamm. Voß war ſofort tot. Der Wagen konnte erſt in der Bahn hofſtraße zum Halten gebracht werden. — Oberrot, Kr. Backnang.(Tödlicher A aus fahrendem Kraftwagen.) Der 28jährige Wi helm Meſſerſchmidt aus Hohenhardtsweiler, der auf einem Milchlieferwagen mitgefahren war, ſprang an der Abzweigung der Straße Oberrot—Hauſen nach Hohenhardtsweiler von dem fahrenden Wagen. Meſſerſchmidt ſtürzte ſo unglücllich, daß er auf der Stelle tot war. — Gerabronn. ai e Hufſchlag.) Der Milch fuhrmann Bräuninger aus Michelbach hatte ſein Pferd im Stall eines Gaſthofes abgeſtellt. Als er den Stall wieder betrat, erſchrak das ſonſt gutartige Pferd, ſchlug aus und traf ſeinem Herrn am Kopf. Dem erlittenen Schädelbruch erlag Bräuninger im Krankenhaus. — Wulle» eciler, Kr. Freudenſtadt.(Tod auf der Straße.) Auf dem Weg von ſeiner Arbeitsſtätte von Aach nach Wittlensweiler wurde der 64jährige Ludwig Haug an⸗ gefahren und ſchwer verletzt. Zwei Stunden nach dem Unfall ſtarb der Verunglückte unter Hinterlaſſung einer Frau und eines kleinen Kindes. Ueberfall bei Verdunkelung.— Hingerichker. Berlin, 390. Nov. Am 29. November iſt der am 15. No⸗ vember 1913 geborene Ewald Wieczoreck hingerichtet wor⸗ den, der vom Sondergericht Hamburg am 7. November 1939 in Bremen zum Tode verurteilt worden war. Der be⸗ reits wegen Diebſtahls vorbeſtrafte Verurteilte hatte in der Nacht vom 19. zum 20. Oktober 1939 unter Ausnutzung der Verdunkelung einen Volksgenoſſen, der ſich nach Arbeits⸗ chluß allein auf dem Heimwag befand, überfallen, mit em Meſſer auf ihn eingeſtochen und ihn beraubt. Der Jüngere höhnte: „Du, Klaus? Du als Moralprediger? Daß ich nicht lache! Aber hier haſt du die Jacke. Ich laufe heim. Beim Waldhüter hier ein Stück herum wirſt du ſchon erfahren, wer das Mädel iſt. Komm ſchnell nach, du biſt doch jetzt auch naß geworden“, ſagte Benno und brannte ſich eine Zigarette an. Klaus Raſtenau beachtete den Bruder nicht mehr. Er ging mit ſeiner leichten Laſt den ſchmalen Weg entlang And als er fünf Minuten gegangen war, ſah er ein klei⸗ nes Haus am Waldrande, das Waldhüterhaus, von dem Benno geſprochen. Dorthin mußte er das Mädel tragen And die Waldhütersleute würden es doch wohl kennen. Chriſta ſchlug die Augen auf. Plötzlich flackerte Angſt in dem Blick der dunkelblauen Augen „Am Gotteswillen, wer ſind Sie? Laſſen Sie mich her⸗ unter, ich muß nach Hauſe!“ Er lachte gutmütig, ſagte: „Laſſen Sie mal die Füße ruhig in der warmen Jacke Ich werde Sie nach Hauſe tragen. Mir macht das wirklich nichts aus. Sie ſind ja ſo leicht, höchſtens neunzig Pfund! „Ich will fort!“ ſagte 1 1. legte den Kopf zur Seit und hörte den ſtarken Herzſchlag des fremden Mannes. Sie wehrte ſich plötzlich mit aller Kraft gegen ihn. „Laſſen Sie mich herunter! Ich kann 5 wieder! laufen. Mütterchen würde furchtbar erſchrecken, wenn wir ſo nach Hauſe kämen. Sie darf mich in dem Zuſtand hie gar nicht ſehen.“ Ein Schauer ſchüttelte ſie. „Sonderbar“, dachte Klaus,„wie gebildet das Mäd⸗ chen ſpricht.“ Inzwiſchen war er mit ſeiner zitternden Laſt bei dem Waldhüterhaus angekommen und klopfte mit ſtarker Hand an die Tür. Als ſich niemand meldete, ſtieß er die Tür auf und trat ein Ein kleiner Ofen verbreitete wohlige Wärme, und auf dem Tiſche ſtanden die Reſte von einem einfachen 1 Brot, Käſe, Butter und eine Flaſche mit altem orn. Jortſetzung folgt. Lalcale Nuudochiau Abſchied in der Natur Die Natur nimmt Abſchied von der milderen Jahreszeit. Alles bereitet ſich zur Winterruhe vor und gedenkt träumend der goldenen Sommertage. Die Vöglein haben uns verlaſ⸗ ſen, nur die Kreuzſchnäbel arbeiten noch im Tannendickicht an den braunen Fruchtzapfen. Die Krähen ziehen krächzend über die Felder, immer hungrig nach Beute ſpähend, und die Spatzen ſtehlen ſich dreiſt ihr Futter zuſammen. Der Laub⸗ wald bietet ein melancholiſches Bild. Am Boden raſchelt das modernde Laub, kahle Aeſte ragen gen Himmel. Nur wenige Eichenarten haben noch dürre, braune Blätter. Der Blick iſt frei, wo früher ein grünes Meer rauſchte und er⸗ zählte von dem Fluge der Zeit. Der Wald iſt ſtumm ge⸗ worden. Nur hin und wieder geht ein Aechzen durch die ent⸗ laubte Schar der Baumrieſen. Sie murmeln ein leiſes Ab⸗ ſchiedslied dem ſchönen Sommer, dem bunten Herbſt nach. Schwarz und trübe liegen die Felder, mit Waſſerlachen hier und dort bedeckt. Den wandernden Menſchen fröſtelt es, er ſehnt ſich nach einem Sonnenſtrahl. Und lugt Frau Sonne noch einmal milde durch die Wolken, dann geht ein leiſes Beben durch die Natur, Abſchiedsklänge zittern durch die Lüfte. Man weiß nicht, woher ſie kommen, wohin ſie gehen. Nicht jeder ver⸗ nimmt ſie, nur der, der die Natur liebt. Er weiß aber auch, daß nach dem ewigen Lauf der Dinge auf den rauhen Winter ein leuchtender Frühling folgt. 0 — Nicht eigenmächtig in die zweite Wagenklaſſe einſteigent Es wird immer wieder feſtgeſtellt, daß Reiſende mit Fahr⸗ karten für die dritte Wagenklaſſe eigenmächtig die zweite Wagenklaſſe benutzen Sie verſuchen vielfach, dieſes unrecht⸗ mäßige Verhalten mit der Dunkelheit auf dem Einſteige⸗ bahnhof zu entſchuldigen. Die Reichsbahn macht nochmals darauf aufmerkſam, daß ein derartiges Verhalten auch unter den jetzigen Verhältniſſen nicht geduldet werden kann. — Wer erhält die Lang⸗ und Nachtarbeſterzulagen? Bei Anwendung der neuen Beſtimmungen über Lebensmittel⸗ zulagen für Lang⸗ und Nachtarbeiter ſind Zweifel entſtanden, ob kaufmänniſche und techniſche Büroangeſtellte unter dieſe Regelung fallen. Hierzu wird amtlich mitgeteilt, daß die Zu⸗ lagen nur für Arbeiter im üblichen Sinne, insbeſondere alſo für gewerbliche Arbeiter, vorgeſehen ſind. Angeſtellte in Büros fallen nicht hierunter. — Die Taſchenlampe bei der Verdunkelung. Ueber den Gebrauch von Taſchenlampen nach Eintritt der Dunkelheit Deſtehen in der Bevölkerung noch vielfach Unklarheiten. Es würd deshalb auf folgendes hingewieſen: Am beſten läßt man die Taſchenlampen hell brennen, ſorgt aber dafür, daß das Licht ſtets nur ſenkrecht nach unten fällt. Gegen Verwen⸗ dung der blauen Farbe wird nichts eingewendet. Die rote Farbe iſt— entgegen einer kürzlich durch die Preſſe gegan⸗ genen Mitteilung— nach den vom Reichsluftfahrtminiſtertum gegebenen Weiſungen verboten. Ausgenommen ſind aus Gründen der Verkehrsſüßerheit lediglich die roten Lampen der Fahrzeuge. Keine Ermäßigung der Gebühren für Päckchen. Bet vielen 1 beſteht anſcheinend die Auffaſſung, daß mit der Einführung der Feldpoſtpäckchen zu ermäßigter Gebühr zugleich eine Gebührenermäßigung auch für andere Päckchen bis 1000 g eingetreten wäre. Dieſe Auffaſſung iſt unzutref⸗ fend. Päckchen bis 1000 g die nicht an einen Angehörigen der Hriegswehrmacht gerichtet ſind und auch nicht von einem ſol⸗ chen herrühren, müſſen mit 40 Rpf. freigemacht werden. Die Einlieferungspoſtämter werden künftig unzureichend freige⸗ machte Päckchen zur Ergänzung der Freigebühr zurückgeben. I Zuhälter beſtraft. Der 27jährige Nobert Kieſer erhielt wegeſt Zuhälteret anderthalb Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Der Angeklagte, ein Arbeitsſcheuer, der trotz ſeines Magenleidens leidenſchaftlich raucht und fäuft, forderte von„einer“ Marie, der er die Heirat verſprochen, daß ſie ihm Geld beſchaffen ſollte. Er verlangte von ihr, ſich anderen Männern zugeben und die daraus entfallenden„zu⸗ lätzlichen“ Einnahmen ihm, ihrem„Beſchützer“, zu übergeben. Aus dieſem Grunde nahm er ihr den Hausſchlüſſel ab, damit er eine Kontrolle hatte und ſie pünktlich das kaſſierte Geld ablieferte. 1 5 N Angetreuer Kaſſenverwalter. ensbruchs hatte ſich der jährige, in Oggersheim geborene Eugen Kraus 4. vor der Mannheimer Strafkammer zu ver⸗ antworten. Trotz ſeiner 320 Mark Gehalt hatte er aus der von ihm verwalteten Kameradſchaftskaſſe 1361 Mark entnom⸗ men, die er für private Zwecke verwendete. Es wurde Kraus von der Strafkammer zugebilligt, daß er eine Zeit in größter Bedrängnis war und ſich in ſehr heſcheidenen Verhalten halten mußte. Als Angeſtellter eines ſtaatlichen Anterneh⸗ mens wurde ihm die Kameradſchaftskaſſe anvertraut. Das von ihm geführte Kaſſenbuch wies große Lücken auf. Es fehlten Belege für ausgegebene Beträge. In ſeiner Not griff der Angeklagte dann zum letzten Mittel. Er ſammelte bei Fir⸗ men unter dem Vorwand eines ſozialen Zwecks. Die Nach⸗ prüfungen jedoch führten zur Aufdeckung ſeiner Schwindeleien. Die Strafkammer perurteilte Eugen Kraus wegen Untreue in Tateinheit mit Unterſchlagung zu einem Jahr zwei Mona⸗ ten Gefängnis. Wegen groben Vertrau⸗ Das Note Kreuz im Weſten Gebiet und Arbeit der Landesſtelle XII. Der Führer und das deutſche Volk lieben den Frieden. Die Politik des Führers war von Anbeginn auf die Erhal⸗ tun des Friedens gerichtet. Kein Staatsmann hat wie er ſo oft wirklich brauchbare Vorſchläge für einen dauerhaften Frieden gemacht. Es iſt nicht allein bei den Vorſchlägen ge⸗ blieben; auch durch Taten hat der Führer ſeine Friedensliebe erhärtet. Er hat im Intereſſe des Weltfriedens nicht nur einmal dem deutſchen Volke einen ſchmerzlichen Verzicht auf⸗ erlegt. Niemand hat aber auch ſo ſehr wie der Führer aus der Erfahrung und der Geſchichte des deutſchen Volkes gelernt. Das Verhalten der Demokratien zeigt, daß auch die andere Seite der Politik des Führers notwendig iſt, die in dem Satz des alten Moltke gipfelt:„Wenn du einen Krieg ver⸗ meiden willſt, mußt du ſo ſtark ſein, um anderen den Krieg verbieten zu können“. Bei dieſer Betrachtung der Dinge war es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß der Führer zur Wahrung des deutſchen Friedens und des Friedens der Welt ſeinem Volk eine ſtarke Rüſtung gab und daß Deutſchland ſtändig in Wehr und Waffen auf der Wacht gegen feindliche Bedro⸗ hung ſteht. Das Deutſche Rote Kreuz, das die Anterſtützung des Wehrmachtsſanitätsdienſtes im Kriege bereits im Frieden vor⸗ zubereiten hat, tritt unter dieſen Amſtänden naturgemäß mehr als bisher in den Vordergrund und rückt in das Blickfeld aller Volksgenoſſen. An der Weſtgrenze des Reiches iſt der Weſtwall dazu auserſehen, das deutſche Land vor Einfäl⸗ len zu schützen und der Politik des Führers die erforderliche Freiheit zu gewährleiſten. Das Deutſche Rote Kreuz trat vom Beginn des Baues des Weſtwalles ſtark in Erſcheinung; im beſonderen oblag die Abwicklung der einſchlägigen Auf⸗ gaben der Landesſtelle XII, durch deren Gebiet der größte Teil des Weſtwalles läuft. Wir ſind ſtolz auf die Sonder⸗ aufgabe, die wir hier leiſten dürfen, nicht weniger ſtolz aber auf unſere Geſamtarbeit im Deutſchen Roten Kreuz. Wir wiſſen, daß es nimmermüder Arbeit und des vollen Einſatzes der Perſon bedarf, wenn das Deutſche Rote Kreuz die ihm vom Führer geſtellte Aufgabe im vollen Umfang erfüllen wird. Wir werden uns deſſen ſtets bewußt bleiben und nach wie vor als tatenfrohe Nalionalſozialiſten unſere ganze Kraft für Führer, Volk und Vaterland einſetzen. Arbeitserſparnis für die Bauersfrau Der Pflichtenkreis der Landfrau, der ſchon früher kein kleiner war, iſt in den letzten Jahren derart angewachſen, daß man von der täglichen Arbeitsleiſtung der Bäuerin nur mit größter Hochachtung ſprechen kann. Zwar hat die Bäuerin vor allem ſeit Kriegsbeginn von den verſchiedenſten Seiten . NS. ⸗Frauenſchaft, weiblicher Reichsarbeitsdienſt, H. Bd M. uſw.— eine nicht zu unterſchätzende Hilfe bekommen. Trotzden aber kann ſie ſich doch da und dort das Leben noch ganz erheblich leichter machen. Durch die Einrichtung von Gemeinſchaftsanlagen und die gemeinſame Beſchaffung von Geräten, insbeſondere Gemeindewaſchküchen wurden ſchon bis⸗ her auf dem Wege zur Arbeitserleichterung für die Bäuerin⸗ nen in vielen Dörfern ſchöne Erfolge erzielt. Trotzdem bleibt auch weiterhin das Problem der Arbeitseinſparung für die Landfrau außerordentlich dringlich. Welche Maßnahmen ſind nun geeignet, der Bäuerin in Küche, Haus und Hof eine weitere fühlbare Entlaſtung zu bringen? Die beſte Lehrmeiſterin iſt wie überall ſo auch hier die praktiſche Erfahrung, und man hat in der Tat ſchon auf vielen Höfen in dieſer Hinſicht Erfahrungen geſammelt, die ſich noch recht viele Landfrauen zunutzemachen ſollten. Es hat ſich ſchon in zahlloſen Fällen gezeigt, daß die Bäuerin gerne auf alle neuen Gedanken und Vorſchläge eingeht, die ihr eine wirkliche Erleichterung in ihrer harten Tagesarbeit bringen. Es kann kein Zweifel beſtehen, daß ſchon allein durch plan⸗ volles Arbeiten und eine überſichtliche Geſtaltung und Ord⸗ nung der ganzen Arbeit auf dem Hof viel getan iſt. Aber es gib noch ſo und ſo viele Dinge, die zur Löſung des Problems beitragen können. An vielen Stellen täglich je eine Minute geſpart, ergibt im Tageslauf zuſammen eben doch eine ganz anſehnliche 91250 die die Bäuerin auf andere Dinge, oder aber für ihre wohlverdiente Ruhe verwenden kann. Dazu gehören z. B. eine andere Handhabung der Feuerung unter möglichſter Verwendung von Briketts, wodurch ſich das jedes⸗ malige Neuanzünden erübrigt, die Herſtellung tiſchfertigen Vorrats ules bei den jetzt beginnenden ausſchlachtungen, die berſichtliche Aufbewahrung von Vorra sgut, die gründ⸗ liche und überlegte Arbeitsvorbereitung vor allem auch bei Gartenarbeiten, vereinfachte Arbeitsverfahren beim Wäſche⸗ waſchen und dergleichen mehr. Was 1 ſich allein in der Küche vereinfachen, wenn ſich alles Geſchirr an ſeinem zweck⸗ mäßigen Platz befindet, wenn man mehr im Sitzen arbeitet und die einzelnen Handgriffe in der richtigen Arbeitshöhe aus⸗ führt. Gewiß, alles dies iſt ſcheinbar nur nebenſächlicher 1 der aber doch jeder Bäuerin eine wertvolle Hilfe Utet. i Die Landfrauen, die erſt einmal die Vorteile ſolcher An⸗ regungen kennengelernt haben, werden zweifellos immer mehr auf dieſe Art Selbſthilfe urückgreifen. Die Wirtſchaftsbera⸗ terinnen der Handesbauernſchaft die auch die in der Praxis entſtandenen Neuerungen ſammeln und weitergeben, ſtehe unſeren Landfrauen auch hier in jeder Hinſicht mit Rat und t zur Seite. f f N e 4 8* Ausleſe für das Landjahr Nur die tüchtigſten Jungen und Mädchen Das Landjſahr iſt eine Erziehungsein richtung des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates, die nicht etwa mit dem hauswirb ſchaftlichen Pflichtiahr oder dem Landdienf ö ſelt werden darf. Das L zember ein eden& 6 t der HI verwech⸗ andjahr dauert von April bis De⸗ ines j„ aber ſchon jetzt beginnt die Aus⸗ leſe der Landfahrpflichtigen, die am 1. April 1940 nach ihrer Entlaſſung aus der Volksſchule in die Landjahrlager ein⸗ rücken werden. Nur geſunde Jungen und Mädchen, die den körperlichen Anſtrengungen des Landjahres gewachſen find; können ins Landfahr einberufen werden. Sie müſſen ein anſtändiges Schulzeugnis vorweiſen können und ſich im HJ. Dienſt bewährt haben. Es iſt alſo eine Auszeichnung, in daz Landjahr zu kommen. Im Landjahrlager leben 40, 60 oder 80 Jungen bezw. Mädchen mit ihren Landjahrführern(einnen) zuſammeg, Sie alle tragen die Uniform der HJ bezw. die Bun destracht des Bo mit dem grünen Landjahrdreieck. Alle Landjahr⸗ pflichtigen haben ein eigenes Bett, einen eigenen Schranſ uſw. Die Verpflegung iſt im Landjahr bekanntlich ſehr gut. Im Landjahrlager herrſcht ein fröhlicher, aber ſtraffer Be⸗ trieb. Drückeberge ref aller Art gilt als ſchwere Schah, de. Die Erziehung zu kameradſchaftlichem und grundanſün⸗ digem Verhalten in jeder Beziehung bewirkt, daß ſich dz Landjahrpflichtigen im Lager wohlfühlen. zumal der Dient ſehr abwechſlungsreich iſt und den Neigungen der Vierzehn jährigen entſpricht. Es wird viel Sport getrieben un auf körperliche Abhärtung; Körperpflege und Geſundheitz dienſt beſonderer Wert gelegt. Täglicher Frühſport, Leicht athletik, Schwimmen und Wettfämpfe aller Art werden durchgeführt, in den Jungenlagern wird auch viel Wehr⸗ ſport getrieben, geboxt und Fußball geſpielt. Die tüchtigſten Landjahrpflichtigen erwerben das Leiſtungsabzeichen der Hg. Die Schulung in Geſchichte, Raſſen⸗, Heimat⸗ und Wirtſchaftskunde, Werkarbeit(auch Flugzeugmodellbau) und vor allem in t dient zur Narbe ung auf die Auf⸗ gaben, die den e eden ſpäter im Beruf und über⸗ all beim Einſatz im Lebenskampf des Deutſchen Volkes er⸗ wachſen. Die Schulung macht daher viel Freude. Auf einer 10—20tägigen Großfahrt lernen die Landfahrpflichtigen deutſche Landſchaften und Menſchen kennen. Es wird viel geſungen und muſiziert. Volkstanz und Laienſpfel, Feſt⸗ und Feiergeſtaltung gehören zum Landjahrleben. Beſonders wichtig und beliebt iſt die vielſeitige Arbeit beim Bauern. Sie gehört zur Schulung und Erziehung des Landjahrs und wird in der Regel halbtägig, in der Ern⸗ tezeit ganztägig durchgeführt. So kann jeder Landfahrpflich⸗ tige an der Sicherſtellung der Ernährung unſeres Volkes mithelfen und im Krieg ſogar den Bauern vertreten. Es gibt zurzeit viele Höfe 92 denen Landjahrpflichtige die einzige männliche Arbeitskraft ſind. Auch die Kinder aus der Groß⸗ ſtadt lernen ſchnell Garten⸗ und Feldarbeit oder den Umgang mit Pferden und Kühen. Infolgedeſſen wird das Landjahr auch auf die Landarbeitslehre angerechnet. Die Landjahr⸗ mädchen werden beſonders in hauswirtſchaftlichen Din⸗ gen wie Kochen, Nähen, Weben, Arbeit im Kindergarten und im bäuerlichen Haushalt angelernt. Daher wird das Land⸗ jahr mit 6 Monaten auf das hauswirtſchaftliche Pflichtfahr angerechnet. Vor allem lernen die Landjahrpflichtigen, ernſthaft zu arbeiten und ſelbſtändig zu handeln! Ehemalige Landfahrpflichtige ſind daher überall geſuchtz Lehrlinge, weil man von ihnen ohne wefteres erwartet, daß ſie auch in ihrem Beruf etwas Ordentliches leiſten. Jedes Jahr werden hervorragend bewährte Landjahr⸗ jungen in einem Sonderlehrgang für die Aufnahme in eine Nationalpolitiſche Erziehungsanſtalt oder Aufbauſchule(ge⸗ e Freiſtelle) vorbereitet, ſo daß ſie mit 18 Jahren die Reifeprüfung machen können. Beſonders begabten Jun⸗ gen und Mädchen wird durch das Landjahr die Möglichkeit geboten, Volksſchullehrer(⸗lehrerin) oder Landiahrerzieher (innen) zu werden. Wer alſo tüchtig iſt, ſich nach friſch⸗fröhlichem Lagerleben und nach der ſchönen Arbeit bei den Bauern auf dem Lande ſehnt, der kann von Glück ſagen, wenn er ins Landjahr ein⸗ berufen wird. Das gilt beſonders für Jungen und Mädchen aus einer Großſtadt oder aus einem Induſtriegebiet. * — Der weiße Bordanſtrich. Welch überaug wertvolles Hilfsmittel zur Orientierung der weiße Bordſtrich iſt. wird jeder feſtgeſtellt haben, der über den Bür⸗ gerſteig geht oder in der Verdunkelungszeit die Straßen überquert. Natürlich hält ſich der Anſtrich nicht lange, wes⸗ wegen er in kurzen Zeitgbſtänden erneuert werden 5 Daß koſtet Mühe, Zeit und Perſonal. Darum ſollte jeder darauf bedacht ſein, den Bordſtein möglichſt nicht zu betreten, we⸗ nigſtens nicht, ſolange der Anſtrich friſch erneuert und na nicht ganz trocken iſt. Beſonders die Kinder pflegen daran meiſt wenig 3 zu nehmen. Intereſſiert ſchauen ſie dem Manne zu, wie er den Bordſtein ſo ſchön weiß bemalt. Kaum aber hat er den Rücken gekehrt, ſo muß gleich unterſucht wer⸗ den, ob die Farbe ſchon trocken iſt. ob ſie an den Schuhen kleben bleibt, und ſtatt des ſchönen Weiß erſcheinen häßliche Flecke. Natürlich werden die Kinder in einem ſolchen Ver⸗ halten heſtärkt, wenn ſie ſehen, daß ſelbſt Erwachſene oft acht⸗ los in den friſchen, noch nicht ktvockenen Bordanſtrich hinein⸗ treten. Achten wir alſo darauf, daß wir kein ſchlechtes Bei⸗ ſpiel geben, und an die Eltern ergeht die Bitte, die Kinder anzuhalten, von dieſer unangebrachten Spielerei abzulaſſen. Gedenitage 30. November 1796 Der Balladenvertoner Karl Loewe in Löbejün geb. 1817 Der Geſchichtsforſcher Theodor Mommien in Garding in Schleswig geboren. 91 1835 Der nordamerikaniſche Humoriſt Mark Twain(eigent⸗ lich Samuel Langhorne Clemens) in Florida geboren. 1846 Der Volkswirt Friedrich Liſt in Kufftein geſtorben. DIETRICH WIEGAND EMILILE WIEGAND geb. Möll ee VERMHAHL TE Berlin-Tempelhof 30. Nobember 1930. KHuiser Wilhelm: Straße 40 4 Ortsbauernſchaft, Mhm.⸗Geckenheim. Der Bedarf an weiblichen(polniſchen) Arbeitskräften muß heute noch im Lager der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſen⸗ ſchaft angemeldet werden. Nachmeldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Der Orts bauernführer. * ülchen e , e 8 Räheres Zürn, ue „Bad. Hof“ oder Tel. 23498. — Für die Lohnzahlung lnentbehrlich . Reichslohn⸗ Sn für Wochenlohn, Taglohn, Stundenlohn od. Monatslohn. 3 glied der VS 5 haben in der eſchäftsſt. d. Bl. Mannheimer Theaterſchau 5 ITnm Nationaltheater: Donnerstag, 30. November Miete D 6 und 2. Son⸗ dermiete D 3, und für die NSG„Kral durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 321 Fis 323: Maske in Blau. Operette von Fred Raymond. An⸗ fang 19.30, Ende 22.15 Uhr. 8 2 Freitag, 1. Dezember: Miete B 6 und 2. Sondermiete B 3, und für die RSG„Kraft durch Freude“ Kultur⸗ emeinde Manyheim, Platzgruppe 7 bis 9, 130 bis 192. 54 bis 156 N verloren— halb gewon⸗ 255 9 5 Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 19.30, Ende . Samstag, 2. Dezember, nachmittags: Schülermiete B 2: Brommy. Schauſpiel von Heinrich Jerkaulen. An⸗ fang 14, Ende nach 16.30 Uhr.— Abends: Miete C6 und 2. Sondermiete C 3, und für die NSG„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 324 bis 326: Norma. Oper von Bellini. Anfang 19.30 Ende 22 Uhr. Sonntag, 3. Dezember, vormittags. 1. Städtiſches Kon⸗ zert Leitung: Karl Elmendorff, Anfang 11, Ende etwa 12.45 Uhr.— Abends, außer Miete: Tannhäuſer. Von Richard Wagner.(Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ gehoben.) Anfang 18, Ende etwa 21.30 Uhr. PPP