1 . N 0 ö 4 225 Ne. 284 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 4. Orzember 1939 Der Alltag im Kriege Kurzberichte aus der inneren Front. Als vor gut zwei Monaten die allgemeine Verdunke⸗ lung einſetzte, da gab es manchen Volksgenoſſen, der— durchaus nicht in böſer Abſicht— erklärte, daß er ſich nur ſchwer daran gewöhnen würde. Nun, dieſe Peſſimiſten ſind auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen ſchon in kurzer Zeit eines Beſſeren belehrt worden, ſie finden mit geradezu nachtwandleriſcher Sicherheit ihren Weg nach Hauſe. Aber die Geſchäftsleute? Würden ſie nicht infolge der Verdunke⸗ lung wirtſchaftliche Schäden davontragen? Auch dieſe An⸗ ſicht, die man des öfteren hören konnte, hat ſich als falſch erwieſen. Nicht nur, daß jeder ſelbſt unſchwer die Feſt⸗ ſtellung treffen kann, wie die Geſchäfte auch in den Abend⸗ ſtunden einen guten Beſuch aufzuweiſen haben, nein, wir haben darüber hinaus noch einen untrüglichen Beweis: die Statiſtik. In einem weſtdeutſchen Bezirk hat man Er⸗ hebungen über den Beſuch der Geſchäfte in den Abend⸗ ſtunden angeſtellt und iſt dabei zu dem folgenden, immer⸗ hin recht aufſchlußreichen Ergebnis gekommen: Zwiſchen 17 und 18 Uhr wurden etwa 22 v. H. und zwiſchen 18 und 19 Uhr 11 v. H. des täglichen Einkaufverkehrs feſtgeſtellt. Mit anderen Worten alſo: Rund“ der Beſucher tätigt ſeine Einkäufe nach Einbruch der Dunkelheit, womit der Beweis erbracht iſt, daß die Verdunkelung bzw. das Nicht⸗ aufflammen der Straßenbeleuchtung dem Geſchäftsleben keinen Abbruch tut. 5 In allen Zeitungen kann man jetzt Artikel und Hin⸗ weiſe darüber leſen, wie man auf Grund der neueſten Er⸗ nährungsgrundlagen preiswerte und ſchmackhafte Speifen zubereitet, die ſowohl dem Geldbeutel als auch den Men⸗ gen, die man auf die Lebensmittelkarte erhält, Rechnung tragen. Die Rezepte und praktiſchen Winke haben bei den Leſerinnen raſch großen Anklang gefunden und werden eifrig ausprobiert. Manche tüchtige Hausfrau glaubt fe⸗ doch, ſich nicht des Verdachtes erwehren zu können, als oh alle dieſe ihr bislang unbekannten Rezepte nicht prak⸗ tiſch, ſondern nur theoretiſch, alſo gewiſſermaßen vom grünen Tiſch aus erfunden worden ſeien. Es braucht nicht beſonders betont zu werden, daß dieſe Anſicht keineswegs zutreffend iſt, denn der Abteilung Volkswirtſchaft- Haus⸗ virtſchaft in den einzelnen Gaufrauenſchaftsleitungen liegt 28 ob, dieſe Rezepte auszuprobieren. Und daß dies nicht theoretiſch geſchieht, davon legen die großen Verſuchs⸗ küchen Zeugnis ab, die wir hier antreffen und die uns zeigen, daß bei der Zuſammenſtellung der Speiſen, die durchweg immer für vier Perſonen zuſammengeſtellt wer⸗ den, außerordentlich gewiſſenhaft verfahren wird. Tüchtige and erfahrene Hausfrauen ſind hier am Werk, die dafür bürgen, daß hier keine Theorie verzapft, ſondern aus der Praxis für die Praxis gearbeitet wird. * Mancher denkt, wenn er den Blockleiter ſeiner Orts⸗ gruppe von Haus zu Haus gehen ſieht, daß dieſer in der Regel nur deshalb kommt, um die Beiträge einzukaſſieren. Das iſt nur bedingt richtig, denn gerade im Kriege iſt der Aufgabenkreis des Blockleiters, dem als dem unmittel⸗ baren Exponenten der Partei die Verbindung mit der Bevölkerung obliegt, weſentlich erweitert worden. An ihn wenden ſich alle Partei- und Volksgenoſſen, die irgend⸗ einen Rat brauchen, in erſter Linie, denn zu ihm, der genau wie ſie im täglichen Leben ſteht und die perſönlichen Verhältniſſe jedes einzelnen kennt, den er zu betreuen hat, haben ſie das größte Vertrauen. Die ganz beſondere Für⸗ ſorge des Blockleiters gilt natürlich den Familien, deren Ernährer als Soldat an der Front ſteht. Als wahrhafter Freund und Helfer der Angehörigen tritt er hier in Er⸗ ſcheinung und iſt bemüht, ihnen helfend und ratend zur Seite zu ſtehen. So ſind Hunderttauſende von Blockleitern der NSDAP., unterſtützt von den Blockwaltern der NS SV., unermüdlich tätig, als politiſche Soldaten des Führers ſtehen ſie an vorderſter Stelle im Kampf an der inneren Front. * Wehrmacht⸗Wunſchkonzert! Es gibt wohl kaum eine Darbietung unſeres Rundfunks, die nicht nur an der Front, ſondern auch in der Heimat ſo raſch populär ge⸗ worden iſt wie dieſe Wunſchkonzerte unſerer Wehrmacht. Welche unheimlich organiſatoriſche Vorarbeit jedoch für jedes einzelne dieſer Konzerte erforderlich iſt, wird eben ſo wenig bekannt ſein wie die Tatſache, daß die Hitler⸗Jugend daran großen Anteil hat. Täglich gehen Tauſende von Briefen ein, in denen die Soldaten ihre Wünſche äußern. Ob es ſich nun um Märſche, Opern, Lieder uſw. handelt, all dieſe Wünſche werden von der in drei Schichten ar⸗ beitenden Hitler-Jugend erſt einmal genau ſortiert, worauf das Programm entworfen werden kann. Daß dabei auch recht außergewöhnliche Wünſche geäußert werden, ſei nur nebenbei erwähnt. So wollte kürzlich ein Soldat— ſicher⸗ lich war es ein Eiſenbahner— das Geräuſch eines— fahrenden Eiſenbahnzuges hören. Nun, der Rundfunk hatte die Möglichkeit, auch dieſen Wunſch zu erfüllen. Aber auch in der Botenmeiſterei und an anderen Stellen im Haus des Rundfunks ſind dieſe Jungen, die ſämtlich zu der Rundfunkſpielſchar gehören, tätig. Sie tun mit großer Freude ihren abwechflungsreichen Dienſt und ſind ſtolz, daß ſie in ihren jungen Jahren ebenfalls ſchon im Kampf an der inneren Front helfen können. Der Trimeſterbeginn an deu Hochſchulen Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volks⸗ bildung hat in einem Erlaß die Zeiten des Unterrichtsbetrie⸗ bes an den Hochſchulen in den kommenden Trimeſtern feſt⸗ gelegt. So endet der Unterricht des zurzeit laufenden Tri⸗ meſters am 22. Dezember. Um die notwendige, möglichſt raſche Ausbildung des Nachwuchſes der akademiſchen Berufe zu ſichern, wird auch im kommenden Jahr der Anterrichts⸗ betrieb an den Hochſchulen in drei Trimeſtern ſtattfinden. Das erſte Trimeſter 1940 beginnt am 8. Januar 1940 und endet am 21. März 1940. Einſchreibungen für dieſes Tri⸗ meſter finden in der Zeit vom 2. Januar bis einſchließlich 20. Januar ſtatt. Spätere Einſchreibungen 15 nur mit be⸗ ſonderer Genehmigung zuläſſig. Das zweite Trimeſter beginnt am 15. April 1940 und endet am 31. Juli 1940. Einſchrei⸗ bungen hierfür finden vom 5. bis 25. April ſtatt. Das dritte rimeſter beginnt am 2. September und endet am 20. Dezember 1940. Die Einſchreibefriſt läuft vom 20. Auguſt bis 15. September. Der Zeitpunkt des Trimeſterbeginns iſt ſeweils auch der tatſächliche Beginn des Anterrichtsbetriebes. Der Reichserziehungsminiſter weiſt in dem Erlaß darauf hin, daß troß der Verkürzung der Geſamtausbildungszeit der gleiche Leiſtungsſtand zu gewährleisten iſt. f —. Am den Beamtennachwuchs NSG. Auch der Beamtenberuf leidet unter Nachwuchs⸗ mangel, vielleicht noch ſtärker als andere Berufe. Die Gründe dafür liegen nicht nur auf materiellem, ſondern auch auf ideellem Gebiet. Die Jugend kann ſich wohl für die Technik begeiſtern, aber für den Beamtenberuf? Was weiß ſie von ihm? Was wiſſen von ihm die Eltern, ſoweit der Vater nicht ſelbſt Beamter iſt? Es herrſcht vielfach vom Beamtenberuf die Vorſtellung, daß der Beamte ein trockener Büromenſch ſein müſſe. Die Begriffe Beamter und Bürokrat werden noch oft gleichbedeutend gebraucht. Daß ein ſehr großer Teil der Beamten garnichts mit dem Bürodienſt zu tun hat, daß der Beamtenberuf außerordentlich vielgeſtaltig iſt, alſo für jede Begabung ein geeigneter Platz vorhanden iſt, ja, daß ſich ſogar faſt alle techniſchen Berufe in ihm wiederfinden, iſt der breiteren Oeffentlichkeit noch wenig bekannt. Jugend iſt erfüllt von Idealen. Sie will ſich begeiſtern, auch für ihren Beruf. Gibt es nun etwas Schöneres, als in einem Beruf zu ſtehen, der ganz dem Dienſte an der Volksgemeinſchaft ge⸗ widmet iſt? Für unſere Jugend iſt es ein Ideal, Beamter im. Staate Adolf Hitlers zu werden. Die Beamtenſchaft iſt Mittler zwiſchen dem Willen Adolf Hitlers als Führer des Staates und dem deulſchen Volke als Nation. Das Amt für Beamte der NSDAP., Gau Baden, widmet der Nachwuchsfrage die größte Aufmerkſamkeit. Es gibt über alle Fragen Auskunft. Schutzwall Ehrenzeichen wird verliehen Die Weſtwallarbeiter zur Entgegennahme aufgerufen. : Das vom Führer und Reichskanzler geſtiftete Deutſche Schutzwall⸗Ehrenzeichen wird an alle Arbeiter der eingeſetzten Bau⸗ und Transportunternehmungen verliehen, die ihre Ein⸗ ſatzbereitſchaft für den Schutz der deutſchen Heimat durch eine mindeſtens zehn wöchentliche Arbeiksleiſtung am Weſtwall und im Straßenbau⸗Sofortprogramm 1938 bewieſen haben. Vorzeitige Beendigung der Tätigkeit infolge Einberu⸗ fung zur Wehrmacht, Unfall oder Krankheit wird berückſichtigt. Für den Einſatz im öſtlichen Teil des Straßenbau⸗Sofortpro⸗ gramms wird ſtatt des Deutſchen Schutzwall⸗Ehrenzeichens die Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938(Sudeten⸗ medaille) verliehen. Als Einſatz in beiden Fällen gilt für den Weſtwall die Zeit zwiſchen dem 15. Juni 1938 und 31. Auguſt 1939, für das Sofortprogramm vom 15. Juni bis 31. De⸗ zember 1938. Alle Perſonen, die hiernach für eine Auszeichnung in Frage kommen, können ſich ab 10. Dezember 1939 auf einem beliebigen Arbeitsamt melden. Hier erhalten ſie ein Formblatt, in das außer den genauen Perſonalien ſorgfältig alle Eintra⸗ gungen aus dem Arbeitsbuch niederzuſchreiben ſind, durch welche die Mitarbeit an der Errichtung der Schutzwallanlagen nachgewieſen wird. Das ausgefüllte Formblatt iſt mit dem Arbeitsbuch zuſammen dem Arbeitsamt wieder vorzulegen, damit dieſes die Angaben nachprüfen und ihre Richtigkeit be⸗ ſcheinigen kann Zugleich mit dem Formblatt iſt auch ein poli⸗ zeiliches Führungszeugnis einzureichen. Die Weiterleitung der Unterlagen an die f 1„Organiſation Todt“ übernimmt das Arbeitsamt. Poſtdienſt mit dem Generalgouvernement Am J. Dezember iſt der Poſtdienſt mit allen Orten des Generalgouvernements für die beſetzten polniſchen Gebiete auf. enommen worden Es werden zugelaſſen: gewöhnliche Poſt⸗ arten, gewöhnliche offene Briefe in deutſcher oder polniſchen Sprache bis 250 Gramm und oſtanweiſungen im Rahmen der Deviſenbeſtimmungen, Die Sendungen ſind nach den all. gemeinen Auslandsgebührenſätzen freizumachen. Es gelten ausnahmslos die Verſendungs⸗, Zoll⸗ und en für Sendungen nach dem Ausland. Poſtſen ungen ir lüdiſcher oder hebräiſcher Sprache und in andere als in deutſcher oder lateiniſcher Schrift werden nicht be fördert. An Behörden und Parteidienſtſtellen und an die bei ihnen beſchäftigten reichsdeutſchen Kräfte werden zu innerdeutſchen Gebühren Poſtkarten. Briefe bis 250 Gramm Druckſachen bis 500 Gramm, Päckchen bis 1000 Gramm und Einſchreibſendungen zugelaſſen Dieſe Sendungen müſſen den Vermerk„Durch Deutſche Dienſtpoſt Often“ tragen und durch ein über die ganze Anſchriftſeite laufendes liegendes Blau⸗ ſtiftkreuz gekennzeichnet ſein. Für die nicht in dieſer Weiſe gekennzeichneten Sendungen werden im Gebiet des General⸗ gouvernements Nachgebühren wie für entſprechende Aus⸗ landsſendungen erhoben.— Für den reinen Behörden, verkehr werden außerdem zugelaſſen: Wertbriefe, gewöhn⸗ liche Pakete bis zum Gewicht von 5 Kilogramm ohne Nach⸗ nahme. Für die Poſtſendungen aus dem General gouvernement, die von deutſchen Behörden und deren reichsdeutſchen Bedienſteten ausgehen, werden die reichsdeut⸗ ſchen Gebühren erhoben, für Poſtfendungen der übrigen Be, wohner des Generalgouvernements Gebühren in Höhe der reichsdeutſchen Auslandsgebühren, für Poſtanweiſungen dis doppelten reichsdeutſchen Gebührenſätze. Keiner wird vergeſſen. ö Zu den Weihnachtspaketen, die Mädels des BDM. in ihren Heimen für unſere Soldaten fertigmachen, gehört ieweils auch ein Brief mit herzlichen Weihnachtsgrü en. N e 5 ü Weltbild(W). Hausrat aus Großvaters Tagen Wie manche Hausfrau beſitzt Schätze, ohne es zu wiſſen Ich möchte einmal durch alle Kammern gehen und ſammeln Welche Herrlichkeiten würden da zutage kommen! Alte Fami⸗ lienbilder— man wird ſich doch nicht die altmodiſchen, ſteifen Porträts ins Zimmer hängen! Truhen und alte Spiegel wertvolles Zinn⸗ und Meſſinggeſchirr, koſtbare Perlſtickereien an denen unſere Großmütter und Urgroßmütter ſich die Augen verdorben und ihre unendliche Geduld erprobt haben, Arbeiten. die die nervöſe Haſt unſerer Zeit gar nicht mehr hervorbringen kann, unſchätzbare alte Bücher— ja, kaum eine Altertumsarf würde es geben, von der nicht das eine oder andere Stüc aus dem Dunkel ans Licht befördert würde. Wohl ſetzt ſich ſchon immer mehr die Liebe zu alter ſchöner Kunſt durch, aber noch viel zu groß iſt hier und da die Pietät⸗ loſigkeit gegenüber alten Familienſtücken, die uns wie nichts anderes die Welt und die Lebensgewohnheiten unſerer Vor⸗ fahren nahebringen. Ich frene mich jedesmal, wenn ich an meinem Schreibtſſch ſitze, über dem die Gruppe von Familien⸗ bildern angebracht iſt. Neben den runzligen lieben Geſichtern, aus denen ich ſo manchen eigenen Zug leſe, iſt da auch das liebe alte Haus der Großeltern, in dem ich eine ſonnige Kind⸗ heit verlebte. Bei ſeinem Anblick ſtürmen ſo viele Gedanken auf mich ein, die ſich alle geſtalten laſſen. . Wie traulich wird ein Wohnzimmer durch Stücke aus der Großväterzeit! Seien es e ſingleuchter auf dem Kamin. ſeſ es eine alte Wachsſtockbüchſe auf dem Nähtiſch oder ein ſchöner perlengeſtickter Klingelzug an der Tür, der leiſen Ton gibt, wenn die Tür geſchloſſen wird. Von ganz beſonderem Reiz iſt es, eine Kaffeetafel in kleinem Kreis am runhen, eingelegten alten Tiſch mit wert⸗ vollen alten Taſſen, mit Großmutters Zuckerbüchſe und ⸗zange zu ſchmücken. Und wie geſchmackvoll wirkt im Herrenzimmer auf dem Rauchtiſch die Tabatiere des Urgroßvaters, in Kupfer und Meſſing getrieben und gehämmert. Es iſt nicht wahr, daß Altertümer nicht in einen modernen Haushalt paſſen. Wenn die Hausfrau Geſchmack und Ver⸗ ſtändnis hat, ſie richtig einzufügen, dann weiß ſie dem moder⸗ nen Raum gerade dadurch ein individuelles Gepräge und die rechte Wärme zu geben. 5 Im Frühling und im Herbſt, wenn im Hauſe alles in neuem Glanze erſtrahlt, ſollte es der Hausfrau größter Stolz ſein. einmal eine Entdeckungsreiſe durch ihr Reich zu machen und verſunkene Herrlichkeiten ins rechte Licht zu ſetzen. a einige alte in paar ſchöne Meſ⸗ Wie unſere Truppen an der Front, ſo wird das geſamte deutſche Volk im Ariegs ⸗ Wo W. unſeren Feinden zeigen, daß wir eine unbeſiegbare Schickſalsge⸗ meinſchaft geworden find. Hier ſpricht der Soldat: Franzöſiſche Flak ſchießt Löcher in die Luft NSG.(PS.) An einem ſonnenüberſtrahlten November⸗ tag im Weſten, wenige Kilometer von der franzöſiſchen Grenze Aus großer Höhe kommt deutlich das Dröhnen von Flugzeugmotoren: Sind es eigene Maſchinen, iſt es der Geg⸗ her? Das iſt die Frage, die in allen Batterieſtellungen der Flak, bei allen Beobachtungspoſten geſtellt wird. Zunächſt ſind im Blau des Himmels die Flugzeuge nicht zu erkennen, and ſo ſtehen üherall die Mannſchaften in höchſter Erwar⸗ kung, zumal ja bei erſtem Wahrnehmen des Motorenge⸗ räuſches unverzüglich Fliegeralarm gegeben worden iſt. Da letzt hat man die Maſchinen in die Gläſer bekommen und ſofort als eigene Flugzeuge erkannt. Umgeben von drei Jägern fliegt ein Aufklärer gen Weſt. Für die Flakkano⸗ niere gibt es alſo keine Arbeit. Bald müſſen die Maſchinen an der Grenzzone ſein. Ob ſie der Gegner erkannt hat und den Kampf aufnimmt? Noch iſt alles friedlich, nirgends fällt ein Schuß, und ſelbſt feind⸗ liche Jäger ſind nicht zu ſehen. Der Aufklärer ſchwenkt nun ab, fliegt längs der Grenze. Stets behütet von drei Jagd⸗ maſchinen, die unentwegt kurven und ſich bemühen, ihre dem Aufklärer überlegene Geſchwindigkeit auszugleichen. Nun ſind die Maſchinen, die inzwiſchen auch weiter her⸗ untergegangen ſind, von der franzöſiſchen Flak entdeckt wor⸗ den. Irgendwo— weit ab von den Flugzeugen— wird eine Sprengwolke ſichtbar, dann noch eine und wieder eine. Nach einiger Zeit werden 222 die Detonationen hörbar⸗ Inzwi⸗ ſchen ſind aber weitere prengwolken aufgetaucht, die ohne weiteres erkennen laſſen, daß man die vier Maſchinen unter Dauerfeuer genommen hat. Oder ſollte das Feuer nicht den deutſchen Maſchinen gelten? Weitab ſind die Sprengpunkte, die ihnen überhaupt nicht gefährlich werden können. Einmal cheint es, als ob ſich die franzöſiſche Flak einſchießen würde. Einige Schüſſe liegen etwas näher bei den Maſchinen, aber immer noch kilometerweit entfernt. Aber dann iſt es end⸗ gültig aus. Immer weiter ab liegen die Schüſſe von den deutſchen Flugzeugen, die völlig unbehelligt ihren Auftrag ausführen können. Faſt hat man den Ein ruck, als ob die franzöſiſche Flak in die entgegengeſetzte Richtung ſchießen würde, ſo entfernt ſind die Sprengwolken von den Jägern und dem Aufklärer. Nun entſchwinden auch dem deutſchen Beobachter die Maſchinen aus dem Blickfeld. Die Flak 1 0 ſeits der Grenze ſchweigt und ſie ſchweigt auch dann, als na einiger Zeit die vier Flugzeuge wieder zurückkehren und 20 der Anflugſtrecke in ihren Heimathafen zurückzukehren. Hans Jute Hilfskreuzers Zur Vernichtnug des britiſchen„Rawalpendi“ Vizeadmiral Marſchall, unter deſſen Führung Ge N äſſer den reitkräfte beim Paſſieren der nordatlantiſchen Gewä eeraum zwiſchen Fär Oer und Grönland aufgeklärt haben. Pikke ſtellten ſie in der Nähe von Island 198 britiſchen ilfskreuzer„Rawalpindi“, der na kurzem Gefecht vernichtet wurde.— Weltbild⸗Archiv(M!. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball. Seckenhetm 1— Käfertal 1 62. Reſultat mag wohl eindeutig zu Gunſten der Seckenheimer Mannſchuft ſprechen, der Spielverlauf war beſtimmt anders. Das Spielgeſchehen bewegte ſich in etwa gleichem Stärke⸗Verhältnis beider Mannſchaften, aber die Seckenheimer Stürmerreihe war energiſcher in der Hand⸗ lung. Walz dirigierte den Seckenheimer Angriff nach Muſter und gegen dieſe Schularbeit war die Käfertaler Verteidi⸗ Das gung machtlos. Die Tore fielen am laufenden Band. Schwächer als gewohnt waren lediglich Gruber in der Stürmerreihe und Bauder in der Deckung. Die Gäſtemannſchaft hinterließ einen guten Eindruck. PS. Es wird auch an dieſer Stelle darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß das Training und die Verſammlung dieſe Woche am Mittwoch ſtattfinden. * Viktoria Reckarhauſen— Alemannia Ilvesheim 2:1. Viktoria Neckarhauſen: Gernold, Fuchs— Keller, Hund. Alemannia Ilvesheim: Matt— Katzenmaier, Euwyk Bellner, Baier, Lohnert— Bühler, Hans Weber, Zeh, W. Schwarz, A. Herre. Neckarhauſen gewann dank beſſerer Geſamtleiſtung ver⸗ dient. Die Mannſchaft ſpielte eifriger und zielbewußter. Der Sturm konnte ſich erfolgreicher durchſetzen, verfügte auch über mehr Schußvermögen. Keller und Weidinger waren die Triebfedern. Vom Lauf iſt Fuchs, in der Verteidigung Stein hervorzuheben. Alemannia Ilvesheim ſpielte recht planlos und unzu⸗ ſammenhängend. Sehr gut war Matt im Tor, beide Ver⸗ teidiger Katzenmaier und Euwyk ſowie Lohnert in der Läu⸗ ferreihe ſind lobend zu erwähnen. Der geſamte Sturm konnte nicht ſchießen. Deckungsvermögen war ſchwach, be⸗ ſonders den beiden gegneriſchen Sturmflügeln gegenüber. Wiederholtes unnötiges Handſpiel brachte immer Nachteile. Bis auf eine Drangzeit der Alemannia kurz vor Halbzeit war das Spiel in erſter Hälfte meiſt verteilt, nachher Neckar⸗ hauſen mehr im Angriff liegend. In der 14. Minute iſt Rechtsaußen Keller für Neckarhauſen zuerſt erfolgreich. Ale⸗ mannia ſtellt in der 40. Minute durch Bühler den Gleich⸗ Spratte Kopp, Stein, Fillbrunn, Stahl Weidinger, ſtand her(1:1). Mitte der 2. Halbzeit ergab ein Hand⸗ elfmeter von Weidinger den Siegestreffer für Neckarhauſen. Fuchs(Neckarhauſen) ſchied vorzeitig verletzt aus. Walter Zeh und Lohnert(beide Ilvesheim) erhielten Platzverweis. Schiedsrichter Sommer⸗Viernheim traf manche zweifel⸗ hafte Entſcheidung, was unnötig Aufregungen hüben wie drüben koſtete. Am den Tſchammer⸗Pokal BfR Mannheim— S Waldhof 0:2(0:0) Das traditionelle Mannheimer Fußballderby zwiſchen den alten Rivalen VfR Mannheim und SV Waldhof hatte auch an dieſem Sonntag ſeine Anziehungskraft nicht ver⸗ fehlt; mindeſtens 10 000 Zuſchauer waren gekommen. Sie erlebten ein überaus temperamentvolles und kampfbetontes Spiel. Die Ueberraſchung war die ſtark erſatzgeſchwächte Mannſchaft des VfR, der ſeinem alten Widerfacher einen . Kampf lieferte, obwohl ſechs der etatsmäßigen pieler fehlten. Waldhof dagegen war in der alücklichen Lage, mit ſtärkſter Aufſtellung antreten zu können. Bis ur Pauſe ſtand die Partie auch noch 00, aber nachher ſetzte ich dann doch das beſſere Können der Waldhöfer durch, die urch Eberhard und Erb die beiden zum Sieg nötigen Tore erzielten In der Endphaſe gab es leider noch einen klei⸗ nen Zwiſchenfall, der Waldhof⸗Halbrechte Bielmaier wurde wegen Schiedsrichterbeleidigung des Feldes verwieſen. Die beſten Spieler beim VfR waren der Halblinke Müller, ſowie die beiden Flügelläufer Rohr und Feth. Die Wald⸗ hofmannſchaft brauchte länger, bis ſie ins Spiel kam, aber 115 dem Wechſel war die Mannſchaft ausgezeichnet in orm. In Südbaden liegt in der Untergruppe Freiburg der F F C mit 4:0 Punkten vor SC Freiburg(4:2) und FC Gutach (4:2) in Front. Der Fc ſpielte diesmal in Lörrach gegen den außer Wettbewerb teilnehmenden FV und ſiegte durch Elfmeter und einen Treffer von Koßmann mit 2:0(110). Gutach ſiegte in Emmendingen 1:0. und der Sc hielt den Ie Waldkirch mit 6:3 nieder. In der Untergruppe Bo⸗ denſee gewann der Sc Singen auch das Rückſpiel gegen den FC Konſtanz(2:0), und mit 8:0 Punkten hat er bereits den Gruppenſieg ſicher. Villingen kam in Konſtanz gegen den VfR zu einem 21:0⸗Sieg und damit zu den erſten 1— In der Untergruppe Offenburg gab es avoritenſiege. Der JV Offenburg mußte ſich mit einem mageren 10 gegen den FV Lahr begnügen, während der VfR Achern gegen Jahn Offenburg mit einem 611⸗Sieg aufwartete. J Offenburg führt die Tabelle mit 4 Punk⸗ ten vor Lahr und Achern(2:2) an. In Mittelbaden gab es einige überraſchende Ergebniſſe. Der an der Spitze liegende Karlsruher F Ve mußte ſich in Birkenfeld eine glatte 1:5(1:3)⸗Niederlage gefallen laſſen, obwohl er recht vielverſprechend begonnen und auch den Torreigen eröffnet hatte.— Der VfB Mühlburg führte ſich mit einem 4:1⸗Sieg über den 1. FCE Pforzheim recht viel⸗ verſprechend ein.— Phönix Karlsruhe ſchlug den FC Raſtakt mit 4:2(2:2), wobei Sommerlatt und Schoſer die treibenden Kröfte beim Sieger waren. Fortuna Düſſeldorf— FSV. Frankfurt 4:0. Im rückſtändigen Tſchammerpokalkampf der zweiten Schlußrunde konnte der vorjährige Endſpielteilnehmer FSV. e erwartungsgemäß gegen den Niederrheinmeiſter ortunga Düſſeldorf nicht beſtehen. Die Düſſeldorfer warteten mit einer vorzüglichen Geſamtleiſtung auf und ſiegten glatt und verdient mit 4:0(1:0) Toren. Die Frankfurter hatten eine ſehr ſtarke Elf zur Stelle, während die Fortuna die Gaſt⸗ ſpieler Kugler(Dresdner SC.) und Kopp(1860 München) durch eigenen Nachwuchs erſetzt hatte. Schon in der erſten halben Stunde ſtand der von 8000 Fußballfreunden beſuchte Kampf eindeutig im Zeichen der Düſſeldorfer. Vor allem Czaika und Zwolanowfki, die beiden Außenläufer, zeigten gute Aufbauarbeit, während Krüger ein überaus erfolgreicher Mittelläufer war und das Frankfürter Innentrio gärficht zur Entfaltung kommen 9 70 Trotzdem ſchaffte Düſſeldorf in die⸗ ſer Zeit nur ein Tor durch Mittelſtürmer Gühler. Die letzte Vierkelſtunde vor der Pauſe ſtand im Zeichen der Gäſte, die aber die vorzüglich ſpielende Fortuna⸗Abwehr nicht überwin⸗ den konnten. Nach der Pauſe lag Frankfurt anfangs in Front, aber bald beherrſchte Düſſeldorf wieder klar die Lage. Kluth erhöhte im Nachſchuß auf 2:0, der gleiche Spieler ſchoß das dritte Tor, und Gühler ſtellte das Endergebnis her. Die techniſch reifere, kurz beſſere Mannſchaft ſiegte verdient. . Rotweiß Frankfurt— Opel Rüſſelsheim 2:1(0:1) In einem ziemlich ausgeglichenen Treffen erkämpfte ſich Rotweiß Frankfurt einen 2:1⸗Sieg über Opel Rüſſelsheim und kam damit zu den erſten Punkten. Die Frankfurter hat⸗ ten in techniſcher Hinſicht ihrem Gegner etwas voraus, aber dafür ſah man von den Gäſten eine große kämpferiſche Leiſtung. Mit ihren ſchnellen Vorſtößen waren die Rüſſels⸗ heimer ſtets ſehr gefährlich, und es bedurfte aller Kräfte der dotweißabwehr, um nicht ausſichtslos ins Hintertreffen zu kommen. Torhüter Eckert und Mittelläufer Eufinger waren die Stützen der Frankfurter Abwehr. Bei den Gäſten zeich⸗ neten ſich der alte Kämpe Schucker und der Außenläufer Jäger beſonders aus. Beſter Stürmer auf dem Platze war der Frankfurter Simon, der auch beide Tore für ſeine Elf ſchoß. Rüſſelsheim ging nach halbſtündigem Spiel durch ein Tor Heppels in Führung. Nach der Pauſe verſchoß Rotweiß einen Elfmeter, ſicherte ſich aber dann durch zwei Treffer Simons doch noch Sieg und Punkte.— 1000 Zu⸗ ſchauer wohnten dem Treffen bei. 5B Wiesbaden— Union Niederrad 2:2(1:1) Auch in Wiesbaden gab es vor knapp 1000 Zuſchauern einen ziemlich gleichwertigen Kampf, der aber reich an auf⸗ regenden Szenen war. Mitte der erſten Halbzeit verſchoß der Niederräder Krebs einen Handelfmeter, gleich darauf jagte Siebenritt einen Strafelfer zum 1:0 in das Frankfur⸗ ter Netz. Bei einem Zuſammenprall Gumbmann—Hanen⸗ berger ſchieden beide verletzt aus und Gumbmann kam erſt nach der Pauſe wieder. Kurz vor Seitenwechſel erzielte Nie⸗ derrad aus einem Gedränge heraus den Ausgleich, aber gleich nach Wiederbeginn holte ſich Wiesbaden durch Schul⸗ meyer erneut die Führung. In der Folge verteidigte Wies⸗ baden recht geſchickt und es ſchien auch bei ihrem knappen Sieg zu bleiben, als drei Minmten vor Schluß der Schieds⸗ richter ein Handſpiel im Wiesbadener Strafraum feſtſtellte und Pflug den Elfmeter zum 2˙2 einſchoß. Reichsbundpokalſpiele Bayern ſchlägt Württemberg 310(1:0). Auf der ſtädtiſchen Sportanlage an der Grünwalder⸗ traße ſtanden ſich die beiden Gaumannſchaften von Bayern und Württemberg im Vorrundenſpiel um den Reichsbund⸗ pokal gegenüber. Das Ergebnis entſpricht voll dem Spielver⸗ lauf, die Bayern hätten ſogar noch höher gewinnen können. Trotzdem muß geſagt werden, 985 die Gäſte zumindeſt auch zin Ehrentor verdient hätten. Schon das Eckenverhältnis oon 11:3 für die Einheimiſchen 17 5 für die große Ueber⸗ legenheit der Bayern⸗Mannſchaft, die ſich über Erwarten gut ſchlug. Vor 8000 Zuſchauern begann der Kampf auf etwas glat⸗ tem, aber ſonſt gutem Boden, der den Bayern mehr lag als den Württembergern, die jedoch zunächſt doch raſcher am Ball waren als die Einheimiſchen. Schon in den erſten Minu⸗ ten verpaßte der Bayern⸗Skurm einige große Situationen, Lechner und Peſahl jagten das Leder knapp neben die Pfoſten. Als in der 25. Minute Peſahl eine feine Vorlage an Step⸗ berger gab, ſchoß dieſer an dem ſich werfenden Württember⸗ ger Tormann vorbei zum 1:0 ein. Der Reſt der erſten Halb⸗ zeit gehörte dann den Gäſten, die die Bayern⸗Hintermann⸗ ſchaft vor eine große Aufgabe ſtellten. Der Ausgleich la mehrmals in der Luft, und zweimal mußte Kainberger ſaf⸗ tige Schüſſe der Gäſte⸗Halbſtürmer gerade noch bannen. Kurz vorher war Mink wegen Verletzung auf kurze Zeit ausgeſchieden. Nach dem Wechſel ſpielten die Bayern beſſer als vorher, ſie drängten dem Gegner ihr Syſtem glatt auf, ſodaß dieſer völlig eingeſchnürt wurde. Nur ſelten kamen die Württemberger durch, dann war es der Halbrechte Tröger, der einige gute Schüſſe auf das Tor gab, die aber gehalten wurden. In der 75. Minute ſchließlich war es wieder Step⸗ berger, der allein durchlief, einen Verteidiger anſchoß, der Ball kam zum Linksaußen Forſter, der zum 2:0 verwandelte. Schon drei Minuten ſpäter endete dann ein Alleingang des Halblinken Fürthers Hack im Netz des Gegners und mit dieſem 3:0 war der Endſtand erreicht. Bis zum Schluß gab es noch viele Ecken vor dem Württemberger Tor, die aber nichts einbrachten. Heſſen von Südweſt ſicher geſchlagen Heſſen und Südweſt lieferten ſich vor rund 4000 Zu⸗ ſchauern in Kaſſel einen ſpannenden Kampf, bei dem die Südweſtdeutſchen zu einem verdienten 3:0(1:0)⸗Sieg, der allerdings erſt in den letzten zehn Minuten ſichergeſtellt wurde, kamen. Zimmer im Tor und die beiden heſſiſchen Verteidiger waren kaum zu ſchlagen. Südweſt zeigte vor allem ein ſchönes Zuſammenſpiel, Wölſch, Reinhardt, Wir⸗ ſching und geſamte Läuferreihe konnten beſonders gut ge⸗ fallen. Nach einem nicht gewerteten Tor kam Südweſt in der 22. Minute durch Wirſching in Front. Dabei blieb es bis zur 84. Minute. Erſt hier konnte Reinhardt auf 219 er⸗ höhen und drei Minuten vor Schluß dann auch mit ſchönem Schuß das dritte Tor erzielen. Deulſchland— Glowakei 3:1 Das 6. Kriegsländerſpiel W— Ein ſchwer erkämpfter ide Mannſchaften wurden bei von ihm ſelbſt eingeleiteten Angriff durch Abſeits. Es zeigte a de e d d auf des Kampfes, daß de. bewundern Kriegszeiten aufrechterhalten, ein Länderkampf folge den Dresdner von ſeiner Hochform weit entfernt iſk. Durch ſein Verſagen klaffte zwiſchen Deckung und Anariff der deutschen Mannſchaft ſtets eine Lücke. Sein ſchlechtes Abſpiel hatte zur Folge, daß Lehner wiederholt vergeblich antrat, 5 1 daß der ihm zugedachte Ball überhaupt in ſeine Nähe kam. Bis zur Pauſe waren Lehner und Fiederer unſere beſten Stürmer. Die Läuferreihe war ihrer Aufgabe voll gewachſen. Das Gleiche iſt von dem Schlußdreieck zu ſagen, in dem beſonders der Berliner Torwart Jahn ſeine Sache im erſten Länder⸗ ſpiel recht gut machte. Auf der Gegenſeite war der Tor⸗ mann Reimann gleichfalls überragend. Er beherrſchte den Strafraum gegen die wenig zielſicheren deutſchen Stürmer ſehr klar und wurde dabei von ſeinen Verteidigern gut unter⸗ ſtützt. Nach 20 Minuten verteiltem Spiel gewann unſere Elf eine leichte Ueberlegenheit. Aber außer einer ganzen Serie von Ecken wurde Zählbares nicht erzielt. Arlt ließ die erſte große Torgelegenheit aus, als Lehner mit einer Steilvor⸗ age auf und davon gegangen war, genau zur Mitte flankte, wo aber der Rieſaer den Ball verſchoß. Die erſte Ecke der Slowakei wehrte Rohde erfolgreich ab. Der ſlowakiſche Halb⸗ rechte Földes fand dann freiſtehend nicht das deutſche Tor. Zweimal zeigte Jahn gutes Können, als er entſchloſſen ſich dem anbrauſenden Arpas in den Schuß warf und ſpäter einen gefährlichen Weitſchuß meiſterhaft hielt. Fiederer hatte an⸗ ſchließend mit zwei gutgemeinten Schüſſen Pech, nicht beſſer erging es Arlt, deſſen Kopfball Reimann ins Feld ſchlug, aber gleich darauf den Nachſchuß von Lehner ſicher ab⸗ wehrte. Glück haben die Slowaken, als bei einem Geplänkel vor ihrem Tor der Ball von Koſtka abſpringt und von Leh⸗ ner nicht mehr erreicht werden kann. Die Eckbälle für Deutſch⸗ land mehren ſich, aber ein Tor will nicht fallen. In den letz⸗ ten Minuten vor Halbzeit greifen die Gäſte energiſch an, aber den Schuß von Boloek meiſtert Jahn, während Ferenyi mit ſeinem Kopfball nur die Latte trifft. Mit 6:2 Ecken für uns ſchließt die erſte Spielhälfte. Umſchwung nach der Pauſo. Nach Wiederbeginn ſetzten die Slowaken ſofort ihren Angriff fort; obwohl der Halbrechte Földes bald verletzt wurde und fünf Minuten lang ausſcheiden mußte, blieben die Gäſte mit zehn Spielern überlegen und erzielten zwei Eckbälle Bald kam die deutſche Mannſchaft auch wieder beſſer ins Spiel. Nach der erſten Viertelſtunde fiel aber über⸗ raſchend das ſlowakiſche Führungstor. Nach einem ſchönen Flankenlauf ſchoß der Linksaußen Luknar bombenhart und für Jahn unhaltbar in die linke untere Ecke. Aber dieſer Erfolg der Gäſte bildete das Zeichen zu einer OHffenſive der deutſchen Mannſchaft, die unaufhaltſam zum Sieg führte. So fiel in der 65. Minute der Ausgleich. Lehner ſtürmte an der Außenlinie hin und den halbhohen Flankenball unſeres Rechtsaußen ſandte Fiederer ins Netz. Sofort nach dem Wiederanſtoß kam der Ball wieder an Deutſchland, und unſer Angriff machte ſich erneut auf die Reiſe. Arlt knallte den Ball unter die Latte, aber das Leder ſprang zurück, und ſofort waren Schön und Arlt zum Nachſchuß zur Stelle, und der lange Dresdener ſchob den Ball ins Netz. In der 72. Minute kamen die Slo⸗ waken zu einer neuen Ecke die ihnen abermals um ein Haar den Ausgleich gebracht hätte. Aber Jahn war geiſtesgegen⸗ wärtig herausgelaufen und hatte ſich den Ball geholt, bevor Bolcek zur Stelle war. In der 78. Minute fiel die Ent⸗ ſcheidung. Bei einem deutſchen Angriff kurvte Lehner nach innen. Mit einem raffinierten Drehſchuß beförderte er den Ball unter dem ſich werfenden Reimann zum dritten Male ins Netz Gleich darauf wurde der deutſche Mann⸗ ſchaftsführer verlekteh Er, hinkte⸗ ſtark, doch gab unſere Elf bis zum Sch das Heft nicht aus der Hand. Die deutſche Mannſchaßft kam erſt ſpät ins Spiel aber doch nicht zu ſpät. Der Sieg war in der zweiten Halb⸗ 90 durchaus verdient. Im Sturm zeigte es ſich zu Beginn, aß Helmut Schön weit von ſeiner beſten Form entfernt ift, nur in der letzten halben Stunde vermochte er den An⸗ riff zweckmäßig zu dirigieren. Auffallend war die gute Zu⸗ fem erben bon Lehner und Fiederer, die das Spiel unſerer Fünferreihe mehr und mehr in Fluß brach⸗ ten. Und da auch Arht im weiteren Verlauf des Kampfes Selbſtvertrauen gewann, konnte der Erfolg nicht ausblei⸗ ben. Schwach im Sturm war nur Hänel. In der Läufer⸗ ceihe entſprach Goede allen Erwartungen. Rohde und Ritzinger gefielen ausgezeichnet. Hervorragend gut hielt ich das Schlußdreieck Jahn— Billmann— Kubus. Die ſlowakiſchen Gäſte ſchlugen ſich ſehr tapfer. Alle überragte der vorzügliche Torhüter Reimann, der eine höhere Niederlage verhinderte. Auch die Verteidiger Vanak und Koſtka ſtellten ihren Mann, ebenfalls die Läuferreihe Porubſky, Dr. Chodak und Biro, die ohne Tadel arbeitete. Im Angriff gefielen die Außenſtürmer Luknar und Boleek, doch 855 allen Stürmern die nötige Entſchloſſenheit vor dem Tor. Zum deutſch⸗däniſchen Boxländerkampf. Dle acht deutſchen Boxer, die für den Länderkampf geger Dänemark am Sonntag in der Deutſchlandhalle⸗Berlir ausgewählt wurden. Obere Reihe: Herchenbach, Graf und Schmidt, mittlere Reihe: Wilke, Obermauer und Schellin unten: Ten Hoff und Nürnberg. In einer großen däni⸗ ſchen 1 heißt es über dieſen Länderkampf, es ſe e rnswert, wie die Deutſchen den Sport in dieſer anderen. Für den deutſch⸗däuiſchen Kampf ſeien die beſten deutſchen Boxer von der Front heimberufen worden. durch vollſt, A ſem rats. Fran, hinter Foth bemb erſt k. kehrte M. lehen, . pleuß durch 5 Nachl fälti N