Dezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. dages: und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkülndhlatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5 39. Jahrgang dean de ae Brutale britiſche Offenheit— Was wir zu erwarten hätten Brüſſel, 5. Dez. In einem in der Antwerpener Zeitung „Metropole“ erſcheinenden Bericht weiſt Augur, der als eines der Sprachrohre der britiſchen Regierungspolitik gilt, mit zyniſcher Offenheit auf die britiſchen Abſichten hin. Er erklärt, daß die Engländer die Blockade weiterhin noch ſehr ſtark verſchärfen würden, wenn Deutſchland was zu erwarten ſei, ſeinen Widerſtand fortſetze. Augur gibt dann unumwunden zu, daß die zu Anfang des Krieges aufgeſtellkfe Propagandaformel, wonach Eng⸗ land nur den Hitlerismus, nicht aber das deutſche Volk be⸗ kämpfe, heute nicht die geringſte Gültigkeit mehr habe. Das deulſche Volk und Hitler ſeien ſetzt nach Anſicht der Eng⸗ länder ein einziger Block. Wenn Hitler auch beſeitigt ſein würde, würden die Bedingungen, die man Deutſchland auferlegen würde, deswegen nicht weniger hart fein. Der engliſche Publiziſt weiſt dann auf die Proteſte der neukralen Staaten gegen die Erweiterung der britiſchen Blockade hin und teilt mit, daß der führende diplomatiſche Vertreter eines kleinen neutralen Staates dieſer Tage erklärt habe, daß England ſich vor der öffent⸗ lichen Meinung in ſeiner Lage hüten ſolle. Die neuen briti⸗ ſchen Blockademaßnahmen würden die Meinung der neu⸗ tralen Staaten gegen England umſtimmen. Ein an⸗ derer ausländiſcher Diplomat habe erklärt, daß England die Neutralen in die Arme Deutſchlands treibe. Augur beantwortet dieſe neutralen Vorwürfe mit brutaler Offenheit, indem er erklärt, daß England für einen totalen Sieg kämpfe und daher auf nichts anderes Rückſicht neh⸗ men könne. Etwaige Sympathien für dieſes oder ſenes Land ſpielten keine Rolle mehr. Die britiſche Regierung würde zwar die Forderungen der neutralen Staaten er⸗ wägen, aber nur unter der Bedingung, daß ſie dem Sieg über Deutſchland keine Hinderniſſe in den Weg legten. Beſonders aufſchlußreich ſind die abſchließenden Sätze des Arkikels, worin es heißt, daß ſeder Kompromiß zwi⸗ ſchen Deutſchland und England ausgeſchloſſen ſei. Det Sieg müſſe total ſein, das bedeutet— man müſſe es endlich ver⸗ ſtehen—, daß die Totalität des Sieges jede Friedens- konferenz am Ende des Krieges ausſchließe. Es kann keine Konferenz geben nach einem kokalen Sieg. Im übrigen werde der Zuſtand Europas derarlig ſein, daß es völlig unzuläſſig ſein werde, monatelange Beſprechungen zu füh⸗ ren, während ganze Völker der Hungersnolk und noch ſchlimmeren Dingen ausgeſetzt ſeien. Schweden und Deutſchland Die Neuordnung im Oſtſeeraum Stockholm, 5 Dezember„Aflonbladet“ ſpricht ſich im Leit⸗ artikel erneut dafür aus, daß Schweden unter Einſatz ſeiner geſamten diplomatiſchen Störke für die Eröffnung von Ver⸗ handlungsmöglichkeiten zwiſchen Finnland und Rußland tätig ſein ſolle. In dieſem Zuſammenhang erklärt das Blatt, daß die Entwicklung in der Oſtſee ihren logiſchen Gang ge⸗ gangen ſei und Schweden in eine äußerſt kom⸗ plizierte Lage verſetzt habe. ⸗Unſer Verhältnis zu Deutſchland muß, ſo erklärt die Zeilung,„ſofort ſanierk und geregelt werden. Das iſt eine Sebensbedingung für unſer polftiſches Daſein. Erſt wenn wit das erreicht haben, können wir aufatmen. Die Kriſe muß gelöſt werden mit einem liefen und heilſamen Radikalismus, ſedaß unſere Neutralifät mit teinem Gewiſſen daſtehen kann. Nur auf dieſe Weiſe können wir eine Möglichkeit wiederge⸗ winnen, uns in der Oſtſeepolitik zur Geltung zu bringen. Und auf dieſe Weiſe könnte auch unſere Aufgabe in Moskau gerade jetzt mit Ausſicht auf Erfolg erfüllt werden“ Auch in einem Artikel des militäriſchen Mitarbeiters ſpricht ſich das Blatt dafür aus, daß Schweden realiſtiſch handele.„Mehr als je“, ſo ſchreibt der Mitarbeiter des Blattes,„ſind wir gezwungen, einzuſehen, daß eine kleine Nation eine geſchmeidige Politik führen muß. Die Politik, die wir geführt haben, war eine Politik der Großmäuligkeit und abenteuerlichen Preſſefreiheit. Niemand, der auch nur den geringſten Sinn für die Machtverhälkniſſe und für die militäriſchen Machtmitbel hat, kann ſich etwas anderes ſagen, als daß das alles überſchattende gefühlsmäßige Denken uns auf gefährliche Wege geführt hat. Wenn dieſe Gefühle weiter dominieren, wenn alles, was Realismus heißt, unterdrückt Riad ſo muß die Lage für Skandinavien äußerſt ernſt berden.“ Balda don Schirach in der Slowakei Preßburg, 6. Dezember. Der Jugendführer des Deut⸗ ſchen Reiches, Baldur von Schirach, traf am Dienstag nach⸗ mittag zu einem mehrtätigen Beſuch in der Slowakei ein. In Preßburg ſtanden auf dem Platz vor dem Theater Ehren⸗ abteilungen der Hlinka⸗Garde und der Hlinka⸗Jugend Hier empfingen der Oberbefehlshaber der Hlinka-Garde, Propa⸗ . Mach, und Volksgruppenführer Ing. Karmaſin en Gaſt. Die Hlinka⸗Garde und Hlinka⸗Jugend, ſo ſagte Mach in ſeiner Begrüßungsanſprache heiße in dem Gaſt den Repräſentanten der Jugend eines Volkes willkommen, nit dem mitzukömpfen und mitzuarbeiten für die Slowaken fee und Sieg bedeutet! Nach Beſuchen bei Außenmini⸗ ſter Dr. Duroanſki und in der deutſchen Geſandtſchaft wohnte der Jugendführer des Deutſchen Reiches iner Vor⸗ ſtellung im Preßburger Stadttheater bei. Später gab der deutſche Geſandte einen Empfang. 4 Mittwoch den 6. Dezember 1939 Vereinigung mi den Blutsver wandten Aufruf des Generalgouverneurs zur Umſiedlungsaktion Krakau, 6. Dezember. Der Generalgouverneur für die beſetzten polniſchen Gebiete, Reichsminiſter Dr. Frank, ver⸗ öffentlicht in der Mittwoch⸗Ausgabe der„Warſchauer Zei⸗ tung“ folgenden Aufruf an die Ukrainer, Weißruſſen, Ruſſen und die rutheniſche Bevölkerung des Generalgouvernements: „Die Reichsregierung und die Regierung der Anion der Sozialiſtiſchen Sowjetrepubliken haben in freundſchafklichem Geiſte einen Vertrag abgeſchloſſen, der den Volksdeutſchen, die im ſowjekruſſiſchen Intereſſengebiet des ehemaligen Po⸗ len leben, die Möglichkeit gibt, nach Deutſchland überzuſie⸗ deln und umgekehrt den Ukrainern, Weißruſſen, Nuſſen und Ruthenen diesſeits der deutſchen Intereſſengrenze das Recht ſicherk, ſich ihren Skammesgenoſſen in der Sowjetunjon an⸗ zuſchließen Dieſer Berkrag entſpricht den großen Gedanken unſeres Führers, den Deutſchen, die bisher verſtreut in det Welt leblen, wiedet eine gemeinſame Heimat zu geben und zugleich dem erklärken Wunſch des Lenkers der Zowpjet⸗ union, den früher von Polen unkerſochten ſlawiſchen Minder⸗ heiten den Weg freizumachen, damit ſie ſich mit ihren Bluts⸗ verwandten vereinigen können. Dieſe Abſichken ſollen nun⸗ mehr verwirktlicht werden.“ Der Aufruf nimmt dann Bezug auf die bevorſtehende Ankunft der Sowjetdelegation. Es wird auf hingewieſen, daß gleichzeitig eine deutſche Delega⸗ tion ſich in die Sowjekzone begibt. Die Sowjetdele⸗ gation begebe ſich in das Generalgouvernement, um denjeni⸗ gen, die aus freiem Willensentſchluß ihren Wohnſitz nach der Sowſetukraine oder nach Sowjetweißrußland verlegen wollen, mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen.„Ich hege die beſte Hoffnung, daß die von den dazu berufenen Mächten unternommene Aktion dazu beiträgt, einen früher durch die polniſche Bedrückung geſchaffenen Unruheherd endgültig zu beſeitigen, klare und geſunde Verhältniſſe zu ſchaffen und Oſteuropa einer glücklichen Zukunft zuzuführen.“ Die deutſch⸗ruſſiſche Amſiedlung Sowjetdelegation kommt nach Krakau Krakau, 5. November. Am Mittwoch abend trifft die ſow⸗ jetruſſiſche Umſiedlungsdelegation zu Vorbeſprechungen über die Umſiedlungsaktion in Krakau ein. Die ſowjetruſſiſche De⸗ legation wird geführt von dem Präſidenten Litwinow, Lei⸗ ter der Weſtabteilung des Außenkommiſſariats der UdSSR, dem Diviſionsgeneral Maslennikow, Mitglied des Oberſten Sowjets und Stellvertretender Volkskommiſſar des Innen⸗ kommiſſariats, ſowie dem Miniſterialdirigenten im Außen⸗ kommiſſariat Arkadjew. Die„Warſchauer Zeitung“ richtet folgende Begrüßungs⸗ worte an die ſowjetruſſiſchen Gäſte:„Der große, am 16. No⸗ vember in Moskau unterzeichnete Umſiedlungsplan ſteht vor ſeiner Durchführung. In friedlicher Verſtändigung treten die deutſchen und ruſſiſchen Bevollmächtigten ihre Arbeit an, um vernunftvoll das Problem der deutſchen, ukrainiſchen, weiß⸗ ruſſiſchen, ruſſiſchen und rutheniſchen Volksteile zu beiden Seiten der Grenze der Intereſſenſphäre der Löſung zuzufüh⸗ ren. Der Welt wird damit bewieſen, daß bei dieſem Willen auch ſchwierige Fragen in Wahrung der beiderſeitigen Not⸗ wendigkeiten in friedlicher Vereinbarung ihre Beantwortung finden können. Wenn jetzt die Mitglieder der ruſſiſchen Umſiedlungskom⸗ miſſion den Boden des Generalgouvernements betreten, ſo mögen ſie wiſſen, daß ſie mit e Wünſchen für den Erfolg ihrer Arbeit und mit freundſchaftlichen Gefühlen emp⸗ fangen werden. Ein großes, in der Geſchichte einzig da⸗ ſtehendes Werk der Verſtändigung iſt begonnen wor⸗ den. Wir ſehen darin einen weiteren Schritt vorwärts auf dem Weg der deutſch⸗ruſſiſchen Zuſammenarbeit. In dieſem Sinn grüßen wir die aus der Sowjetunion eintreffenden Gäſte.“ Konſulariſche Vertretung Spaniens. Der Spaniſche Wahl⸗Vizekonſul in Mannheim, H. Otto Boehringer, iſt ſeitens des Reichs vorläufig anerkannt und zugelaſſen worden.. Das Loch in der Blockade Wied England Italien reizen? Kopenhagen, 5. Dezember. Gegenüber der n Blockade des deutſchen Exporks, die einen neuen 55 alten Völketrechtsregel, daß freies Schiff feeie Ladung gebe, bedeutet, wird in einer Gloſſe von„Politiken“ auf eine Schwierigkeit hingewieſen, die England in ſeine Ueberlegun einbeziehen müſſe. Was Deutkſchland nach Südamerika 1115 werde, ſo ſagt das Blatt, in 75 em Ausmaß über ital a niſche Häfen geleitet und mit italieniſchen Schiffen ver⸗ laden. Werde England Nalien, das in den letzten Monaten anſehnliche Einnahmen aus dieſem Transport gehabt habe, mit Eingriffen reizen wollen, deren Berech galt von den neutralen Skaaten nicht anerkannt werde? Ital hein das Loch in der engliſchen Ausfuhrblockade zu ſein, und die Skimmung in Italien ſcheine nicht auf eine Schließung die⸗ ſes Loches eingeſtellt zu fein. 7 Mehr als Italien fürchteten dagegen die kleinen Staaten, beſonders Holland und Belgien, die engliſche Blockade, durch die ſie, von vornherein hark in Mitleidenſchaft gezogen, noch ſtärker betroffen würden. Jedesmal, wenn dieſer Krieg in eine neue Phaſe trete werde ein unverhältnismäßig großer Teil der Koſten den Neutralen auferlegt. — flucht zu einem Schwindelmanöder nimmt, welches im Ge⸗ widerlegt iſt, beleuchtet die Nr. 286 Der Wehrmachtsbericht Berlin, 5. Dezember. Das Oberkommando der Wehr⸗ macht gibt bekannk: An der Weſtfront, abgeſehen von ekwas lebhafterem feindlichen Arkillerieſtörungsfeuer im Grenzgebiet oſtwärks der Moſel, nur örtliche geringe Gefechtskäligkeit. Londoner Dampfer verſenkt Amſterdam, 6. Dezember. Nach einer Reutermeldung iſt der 1670 Tonnen große Londoner Dampfer„Horſted“ an der Oſtküſte Englands torpediert worden und geſunken. 26 Stunden auf einem Holzfloß. Kopenhagen, 6. Dez. Der däniſche Dampfer„Ivar“ brachte acht Mann der Beſatzung des am Freitag in der Nordſee auf eine Mine gelaufenen norwegiſchen Dampfers „Aroturus“ nach Frederikshavn. Wie die Geretteten er⸗ zählten, iſt das Schiff binnen anderthalb Minuten geſun⸗ ken. Die neun anderen Mitglieder der ſiebzehnköpfigen Be⸗ ſatzung dürften bei der Exploſion, die mittſchiffs erfolgte, getötet worden ſein. Von den acht Geretteten, die 26 Stun⸗ den auf einem Holzfloß umhergetrieben waren, wurden zwei mit Beinquetſchungen ins Krankenhaus übergeführt. Frachten nach England ſtark erhöht. Das britiſche Schiffahrtsminiſterium hat eine ganze Liſte neuer Frachttarife veröffentlicht, bei der in faſt allen Fällen die Frachten nach England erheblich höher liegen. Wie der Amſterdamer„Telegraaf“ hierzu ſchreibt, habe man in London mit derartigen Frachterhöhungen gerech⸗ net. Was Verwunderung auslöſe, ſei die Tatſache, daß die Frachtraten, die an neutrale Reeder gezahlt werden, für die gleichen Reiſen unvergleichlich viel höher liegen als die Frachtſätze, die der engliſche Reeder erhält. 220 dmerikaniſche Poſtſäcke geraubt. Newpork, 5. Dez. Wie die„Newyorker Staatszeitung“ meldet, trafen die erſten Aufnahmen von einem engliſchen Poſtdiebſtahl ein. Die Bilder wurden von dem Schriftſtel⸗ ler Kenneth Collings an Bord des amerikaniſchen Damp⸗ 15„Exeter“ aufgenommen, der von den Engländern am November in Gibraltar feſtgehalten wurde. Die Briten 1 damals 220 Poſtſäcke vom Schiff und verweigerten em Dampfer zwölf Stunden lang die Weiterreiſe. In die⸗ ſer Zeit durfte kein Paſſagier von Bord. Als der amerika⸗ kiſche Kapitän ſich darüber bei dem britiſchen Kommandan⸗ ten beſchwerte, gatwortete dieſer:„Ihr Proteſt geht mich 2 55 an. Ich erhalte meine Befehle von London und führe ſie aus.“ Nur noch kleinere Schiffe nach Europa Tokio, 5. Dezenzber. Infolge des Unterganges des japani⸗ ſchen Dampfers„Terukunj Maru“ hat die Leitung der japa⸗ niſchen Schiffahrtsgeſellſchaft„Nyk“ beſchloſſen, auf den elropäiſchen Linien die großen modernen e denen nicht mehr zu verwenden. Statt deſſen ſollen 6000⸗Tonnen⸗ Dampfer eingeſetzt werden. Die Ausreiſe des Dampfers „Kaſchima Maru“, der Jagan am 31. Dezember verlaſfen ſollte, iſt bereits abgeſagt. 5 Holländiſches Dorf durch Minenexploſion heimgeſucht Amſtetdam, 5. Dezember. Das Dorf Oudeſchild auf der Inſel Texel wurde von einer neuen Minenexploſton heim⸗ geſucht. Die Minen explodierten in ummittelbarer Nähe des Dorfes. Von 1 0 Häuſern wurden die Fenſterſchei⸗ ben zertrümmerk und zahtreiche Hächer abgedeckt. Da ftarkes Schneetreiben herrſchte, mußte die Bevölkerung aus Segeln Nokdächer errichten. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Die„ver ſcheuchte deulſche Flotte“ Heitere britiſche Lügen und Tröſtungen i London, 5. Dezember. Die Wirkung des deutſchen Han⸗ delskrieges als Antwort auf die engliſchen Blockademaßnah⸗ men hat die engliſche Propaganda in eine außerordentlich Neri z Lage gebracht. Die Darſtellung der engliſchen exluſte wird immer krampfhafter. Die neueſte Methode be⸗ ſteht darin, einen Teil der Verluſte zuzugeben, ſedoch unter i auf die Belohnung, welche England für feine pfer erhalte. Denn, ſo ſchreſt man es aller Welt in die Ohren, kein Preis könne groß genug ſein für den Schutz, den die ſtolze britiſche Flotte„der übrigen“ Schiffahrt an⸗ 5 ge laffe Sie bringe auch gerne Opfer, da ſa die deut⸗ ſche andelsſchiffahrt geſperrt worden fei, und(man höre Und ſtaune)„die geſamte beutſche Ueberwaſſerkriegsflotte in die Oſtſee geſcheucht ſe!— mit Ausnahme gelegent⸗ licher K 9 e 0 ahrten“, ſo wird eiligſt mit Rückſicht auf denkende Leſer hinzugefügt. Die britiſche n ee abe bis 2. Dezember nur 53 000 Tonnen verloren. Dieſem rechen Churchill⸗Schwindel wird die Krone mit der luſtigen Behauptung aufgeſetzt, daß es ſich bei den größten verſenk⸗ ten Kriegsſchiffen Englands umuralte Käh ne handele, die mehr als ein en en rt alt geweſen ſeien. Das ügen mann e iſt der Gegen⸗ önſte in dem neueſten igue zegen 71 den vor 114 Tagen losgelaſſenen dar l de⸗ ments auf die Minenfperren. Man hat plötzlich ge⸗ merkt, daß man damit die Gefahren für die neutrale Schiff⸗ fahrt allzuklar herausſtellte und behauptet nun plötzlich mit verſtärktem Stimmenaufwand, daß alles völlig ungefährlich ſei und 99 oh 15 1 55 1„ wohl⸗ behalten in engliſchen Häfen angekommen ſeien. Die Tatſache, daß man in 80 n allmählich die Zu⸗ genſatz zur bisherigen gen vornherein unglaubwürdig eriſſenen Lügentaklik Englands von 05 und durch die Wi fi keit längſt e und Compann. . Zuſammenfaſſender finniſcher Bericht Stockholm, 4. Dezember. Der geſtrige finniſche Heeres⸗ bericht bringt eine zuſammenfaſſende Darſtellung der Feind⸗ ſeligkeiten bis Sonntag mittag. In dem Heeresbericht heißt es, daß am 30. November vormittags die Ruſſen auf allen. Grenzübergängen die Feindſeligkeiten eröffnet hätten Sie hätten dabei mit ſchwerer Artillerievorbereitung und moto⸗ riſierten Truppen gearbeitet. Beſonders heftig ſei hei Suo⸗ jervi, Lipola und Rautu gekämpft worden. Am 2. Dezember, ſo fährt der Bericht fort, fanden erhebliche Kämpfe bei Rautu ſtatt ſowie ruſſiſche Durchbruchsverſuche bei Vammelſuu. Auch dieſe Durchbruchsverſuche wurden mit motoriſierten Truppen eingeleitet. Starke Se eſtreitkräfte griffen am erſten Tage Seitsker und Lavanſeg an. Suurſari und das Küſtenfork Ino wurden ſchwer beſchoſſen. Die Luftangriffe ruſſiſcherſeits beſchränkten ſich nach der Darſtellung des finniſchen Heeresberichtes im we⸗ ſentlichen auf die großen Städte Südfinnlands. Die Tätig⸗ keit der finniſchen Luftwaffe habe im weſentlichen in Erkun⸗ dungsflügen beſtanden. Am 3. Dezember habe infolge ſchwe⸗ ren Schneefalles nur eine geringe Fronttätigkeit ſtattge⸗ funden. Wie weiterhin aus Helſinki gemeldet wird, haben in der Nacht zum Sonntag auf der Karelif chen Halbin⸗ ſel beſonders bei Snojärvi weitere heftige Kämpfe ſtattge⸗ funden. Man rechnet damit, daß dreieru ſſiſche Divi⸗ onen von Kuuſamo aus vorrücken. Die r uſſiſche Flotte liegt nach finniſchen Meldu zen weiterhin vor Hang Es ſoll zu gelegentlichem finniſchen Küſtenbatterie gekommen ſein. Der ruſſiſche Heeresbericht Der Moskauer Rundfunk gibt folgenden Heeresbericht über die Kampfhandlungen in Finnland bekannt: Die Truppen des Leningrader Militärbezirks ſetzten am 4. Dezember ihren Vormarſch fort. In Richtung von Mur⸗ manſk verfolgten unſere Truppen die zerſchlagenen Abtei— lungen der finniſchen Truppen und rückten 25 km ſüdlich von Kätſamo vor. Im Hafen von Kätſamo liefen ſowjetiſche, Schiffe ein, die ſich dort an das Aufräumen der finniſchen Minen machten. In Richtung von ÜUchta und Poroſoſero rückten unſere Truppen 45 bis 50 km weit von der Staats⸗ grenze vor. In Richtung von Petroſawodſk erreichten unſere Truppen die Stadt Salmi(am Ladoga⸗See) und die Ort⸗ ſchaft Laimola. Auf der Kareliſchen Landen ge rückten unſere Truppen 45 bis 50 km von der Staatsgrenze vor. Infolge ſchlechten Wetters fanden keine Kampfhand⸗ lungen der Luftwaffe ſtatt. 0 Engliſche Landminen in Finnland Die Ereigniſſe in Finnland bilden weiter das hauptſäch⸗ liche Thema für die Moskauer Preſſe. Die Berichte von den Kampfhandlungen an der Front füllen nunmehr ſchon ganze Seiten der Blätter, die in den erſten Tagen des Konfliktes zunächſt größere Zurückhaltung bewahrt hatten. So be⸗ ſchreibt der Frontberichterſtatter der„Isweſtija“ die fin⸗ niſchen Minenfelder denen die einmarſchierenden Son sttruppen begegnen: Die Minenfallen ſeien zum Teil ganz raffinjert angelegt; es genüge, ein irgendwo angelehn⸗ tes Fahrrad zu berühren, ein fallengelaſſenes Koppel aufzu⸗ heben. eine Haustür zu öffnen und ſchon fliege alles in die Luft. Zum Teil ſeien die Minen auch einfach in naſſen Schnee berſteckt worden Die Minen ſeien übrigens zum größten Teil engliſchen Urſprungs. In allen Berichten wird betont, daß die Bevölkerung der eroberten Orte nahezu voll⸗ ſtändig evakuiert worden ſei und ihre Wohnſtätten verlaſſen habe. Viel beachtet werden ferner die erſten Berichte über den Einſatz der ſowjetiſchen Oſtſeeflotte gegen Finn⸗ land. Die Flotte habe, ſo lieſt man in der„Prawda“, gleich⸗ eitig mit dem Heer den Befehl erhalten, in finniſches Ho⸗ heitsgewäſſer vorzuſtoßen und die Sicherheit der Sowjet⸗ union und Leningrads von der Seite des finniſchen Meer⸗ buſens zu garantieren. Die wichtigſte Aufgabe der Sowjet⸗ lotte ſei die Beſchießung der finniſchen Küſten⸗ 1 nördlich von Leningrad. Die vorgeſehene neue Grenze Die Moskauer Preſſe ſteht im Zeichen des Beiſtands⸗ und Freundſchaftsvertrages zwiſchen der Sowjetunion und der Regierung Kuuſinen. Die Blätter veröffentlichen in größter Aufmachung den Text des Vertrages, dazu Bilddokumente aus dem Kreml, die die Unterzeichnung des Vertrages dar⸗ ſtellen. 5 Die„Prawda“ und die„Isweſtija“ bringen ganzſeitige Kartenſkizzen, die die neue Grenzziehung zwiſchen der Sowjetunion und Finnland zeigen. Dieſe beginnt am Ladoga⸗See, ungefähr 70 km ſüdlich der bisherigen Grenze (ſüdweſtlich von Olonez) und verläuft dann immer in einem Abſtand von jeweils 25 bis 70 km weſtlich der Eiſenbahn⸗ linie Leningrad—Murmanſk bis zur Höhe von Kanadalak⸗ ſcha an der nordweſtlichen Spitze des Weißen Meeres, wo ſie wieder mit der alten Grenze zuſammentrifft. Der demnach an Finnland fallende weſtliche Teil Sowjetkareliens um⸗ faßt, wie es ſchon in dem Vertrage hieß, 70 000 qkm und enthält eine Anzahl wichtiger Orte. Demgegenüber iſt das finniſche Territorium, das auf der kareliſchen Landenge der Sowjetunion übergeben wurde, kleiner(3900 km). Die neue Grenze verläuft hier von Björkö(das an die Sowjet⸗ union fällt) in ziemlich grader Linie oſtwärts bis zum La⸗ doga⸗See, den ſie ungefähr 20 km nördlich der alten Grenze erreicht. Die Stadt Wyborg bleibt bei Finnland. Die übri⸗ gen Gebietsabtretungen wie die Fiſcher⸗Halbinſel an der Küſte des Nordatlantik und die ſechs kleinen Inſeln des Fin⸗ niſchen Meerbuſens haben nur einen geringfügigen Flächen⸗ inhalt. Finnland befeſtigt die Aalands⸗Inſeln Helſinki, 6. Dezember. Das finniſche Außenminiſterium teilte mit, daß die finniſche Wehrmacht den Schutz der Neu⸗ tralität der Aalands⸗Inſeln gegen alle eventuelle Angriffe übernommen habe. Es verlautet, daß die Inſeln befeſtigt werden ſollen, um den Eingang zum Botniſchen Meerbuſen zu ſchließen. Arbeitspflichtige müſſen in helſinki bleiben Der Oberbürgermeiſter von Helſinki gab bekannt, daß die Angeſtellten lebenswichtiger Geſchäfte in der Stadt unter Arbeitspflichtgeſetz ſtehen und nicht ohne beſondere Erlaub⸗ nis abwandern dürfen. Arbeitspflichtige— u. a. Kranken⸗ ſchweſtern und Mitglieder der Luftſchutzorganiſation— wer⸗ den durch die Preſſe aufgefordert, unverzüglich von den Evakujerungsorten zurückzukehren. Das neue Verhandlungsangebot Rußland erkennt Regierung Ryti nicht an Moskau, 5. Dezember. Der Moskauer Rundfunk verbrei⸗ tet eine amtliche Mitteilung, wonach der ſchwediſche Ge⸗ ſandte in Moskau, Winter, der Sowjetregierung am 4. De⸗ zember den Wunſch der Regierung in Helſinki unterbreitet habe, mit der Sowjetregierung in neue Verhandlungen ein⸗ zutreten. Außenkommiſſar Molotow habe dem ſchwediſchen Ge⸗ ſandten geankworket, die Sowjetregierung erkenne die Regie⸗ rung Ryli nicht an, die übrigens helſinki bereits verlaſſen habe und ſich an einem unbekannten Ork aufhalte. Es könne deshalb keine Rede ſein von Verhandlungen zwiſchen der Sowjetregierung und dieſer Regierung. Rooſevelt will vermitteln Kein Abbruch der Beziehungen zu Moskau Waſhingkon, 5. Dezember. Ganz eindeutig wurde feſtge⸗ ſtellt, daß die US A⸗Regierung trotz ſtarken Drucks von vie⸗ len Gruppen nicht beabſichtigt, die diplomatiſchen Beziehun⸗ gen zu Moskau abzubrechen. Unter anderem waren wohl folgende Gründe für die Entſcheidung maßgebend: Man würde dadurch der republikaniſchen Oppoſition in Amerika nützen, man würde den Bezug 755 für Amerikas Stahler⸗ zeugung ſo wichtigen Manganerze gefährden, man würde ſich des letzten Beobachtungspoſtens in Rußland berauben und ſchließlich— und das war einer der Hauptgründe— möchte Rooſevelt in der Lage ſein, als Vermittler und Frie⸗ densſtifter aufzutreten, und das kann er nur, wenn er mit 5 kriegführenden Regierungen die Beziehungen aufrecht erhält. Rußland geht nicht nach Genf Moskau, 5. Dezember. Amtlich wird ſoeben die Antwort des Außenkommiſſars Molotow auf die Mitteilung des Ge⸗ neralſekretärs der Genfer Liga, Avenol, über die Einberu⸗ fung der Genfer Liga verbreitet. Aus dieſer Verlautbarung geht hervor, daß die Sowjetregierung die Berechtigung zur Einberufung des Rates und der Vollverſammlung der Gen⸗ fer Liga beſtreitet und, falls dieſe doc! zuſammentreten ſollte, daran nicht teilnehmen werde. Die finniſche Gefandtſchaft noch in Moskau Ueber die bevorſtehende Abreiſe der Mitglieder der fin⸗ niſchen Geſandtſchaft in Moskau iſt noch nichts Endgültiges bekannt. Die finniſchen Diplomaten und der Mitarbeiterſtab der Geſandtſchaft haben bis jetzt ihre Päſſe vom Außenkom⸗ miſſariat noch nicht zurückerhalten Man nimmt an, daß der Ausreiſe der Finnen nun nichts mehr im Wege ſteht, nach⸗ dem Montag früh 69 Mitglieder der ſowjetiſchen Geſandt⸗ ſchaft in Finnland und der ſowfetiſchen Handelsvertretung auf dem deutſchen Dampfer„Donau“ die finniſche Hauptſtadt verlaſſen haben. Der eſtniſche Oberbefehlshaber in Moskau Reval, 5. Dezember. Auf Einladung der Sowjetregierung begab ſich der Oberbefehlshaber der eſtniſchen Armee, Gene⸗ ral Laidoner, aus Anlaß des Abſchluſſes des Beiſtands⸗ paktes zwiſchen der Udssg und Eſtland in Begleitung von zwei Offizieren nach Moskau. „Aeber Finnland nach Moskau“ Die„Times“ zeigte ſchon 1919 den Weg. Moskau. 5 Dez. Die„Taß“ ſchreibt:„Im Auguſt 1919 betrachtete die konſervative engliſche Zeitung„Times“ Finnland als ein Waffenplatz für einen Angriff gegen unſer Land und ſchrieb: „Wenn es ſich um die Vernichtung des Bolſchewismus handelt können wir eine Expedition ebenſogut nach Hono⸗ lulu als auch an die Küſte des Weißen Meeres ſchicken. Wenn wir die Karte anſehen, ſo finden wir, daß die Oſt⸗ ſee einen beſſeren Zugang nach Petrograd bildet, und daß det kürzeſte und leichteſte Weg durch Finnland führk. Finnland iſi der Schlüſſel zu Petrograd und Petrograd iſt der Schtüſſel zu Moskau.“ Es iſt kein Jufall, daß die„Ti⸗ mes“ dieſe Zeilen ſchrieb Finnland iſt wirklich der Schlüſ⸗ ſel zu Leningrad und Leningrad der Schlüſſel zu Moskau. Wer unſer Sowjetland beſiegen will, muß über Finnland verfügen können als Schlüſſel, der den Weg nach Lenin⸗ grad öffnet und muß gleicherweiſe über Leningrad ver⸗ 1 als Schlüſſel zum Herzen unſeres Landes, nämlich Moskau. Es geht jedoch daraus hervor, daß die Freundſchaft zwiſchen Finnland und der Sowjetunion und die Verſtär⸗ kung des Schutzes der Annäherungswege nach Leningrad leichzeitig der Verſtärkung der Sicherheit unſeres ganzen andes dienen. Die geſchichtliche Tragweite des Paktes zwiſchen der Sowjetunion und der demokratiſchen Republik Finnland beſteht u. a. auch darin, daß er Finnland von einem Herd antiſowjetruſſiſcher Intrigen und militäriſcher Provokationen, das es bis in die letzte Zeit war, in ein ſicheres Bollwerk im Nordoſten Europas verwandelt. Nur hierdurch wurde den gegen Sowjetrußland gerichteten Ränken der Weſtmächte in dieſem Teil Europas ein Ziel eſetzt. Die Sicherheit Leningrads und der Zugänge zu die⸗ 15 Stadt dürfen nunmehr als verbürgt angeſehen werden.“ Beruhigungspille für Frankreich KRundfunkanſprache Simons„Verantwortung außer⸗ ordenklich drückend“. London, 6. Dezember. Der engliſche Schatzkanzler Sir John Simon hielt über den franzöſiſchen Rundfunk eine An⸗ ſprache an das franzöſiſche Volk, in der Frankreich eine neue Beruhigungspille verabreicht wird. Simon erklärte, das bri⸗ tiſche Expeditionskorps ſei nur eine Vorhut, weitere Trup⸗ pen würden folgen Außerdem baue England eine enorme Luftflotte Dann ging Simon auf die Finanzlage der Allierten ein und erklärte, in der Hauptfrage ſei zwi⸗ ſchen England und Frankreich bereits eine Verſtändigung er⸗ zielt worden. Die finanzielle Seite der Kriegsführung ſei für viele ein Myſterium und eine Laſt. Die Verantwortung ſei auch außerordentlich drückend. Großbritannien habe zu An⸗ fang des Krieges die Einfuhr franzöſiſcher Waren unter ſtrenge Kontrolle ſtellen müſſen, weil es im Auslande um⸗ fangreiche Einkäufe an Kriegsmaterial getätigt habe. Simon verabreichte den Franzosen eine neue Beruhigungspille mit dem Hinweis, daß eine ganze Reihe von franzöſiſchen Waren ohne Lizenz nach England eingeführt würden.. Dann ſprach er über die Maginot⸗Linie, die er ein Bollwerk der Freiheit Europas nannte. Alle demokrati⸗ ſchen Länder Europas müßten Frankreich dafür dankbar ſein. daß Frankreich fünf Millionen Mann für die Vertei⸗ igung der Freiheit Europas auf die Beine geſtellt habe. Auch in Birma gärk es Rangoon, 5. Dezember. Der Gouverneur von Birma a, Sir Archibald Cochrane, erklärte, die britiſche Regierung er⸗ kenne an, daß die Erlangung des Dominienſtatus eine Frage von größter nationaler Bedeutung für Birma ſei.— In ſol⸗ chen Erklärungen und Verſprechungen ſind die Briten ſchon immer groß geweſen. Als Lord Halifax noch Vizekönig in Indien war, hat er auch ſo geſprochen und' dann war er eifrig bemüht, das Gegenteil zu tun Wenn ſich die Eng⸗ länder zu derartigen Redensarten herablaſſen, dann riecht es meiſtens ſchon brenzlig, dann iſt es höchſte Zeit, das Feuer der nationalen Leidenſchaft zu dämpfen Nachher, wenn die Gefahr vorüber iſt und man wieder freie Hand hat, läßt man Peitſchen, Bomben und Granaten ſprechen. Skandmaviſche Außenminiſterkonferenz Oslo, 6. Dezember. Amtlich wird mitgeteilt, daß auf Ein⸗ ladung des norwegiſchen Außenminiſters Koht der däniſche und ſchwediſche Außenminiſter am Donnerstag in Oslo ein⸗ treffen werden, um über die Fragen zu beraten, die die ſkan⸗ dinaviſchen Staaten der Genfer Liga unterbreiten wollen. Im Zusammenhang mit der geplanten Außenminiſter⸗ konferenz erklärte Außenminiſter Koht dem Norſk Telegram⸗ büro, der finniſche Appell an die Genfer Liga ſei der Hauptgrund zu dieſer Zuſammenkunft. Alle nordiſchen Re⸗ gierungen verfolgten mit großer Beſorgnis den Krieg, in den das finniſche Volk geſtürzt worden ſei. Um ihrer ſelbſt wie Finnlands willen wünſchten ſie, daß der Friede ſobald wie möglich wieder hergeſtellt werde. Infolgedeſſen müßten ſie ſelbſt wie die anderen nordiſchen Länder nach Mitteln ſuchen, um den Krieg durch friedliche Handlungen zu er⸗ ſetzen. 5 9526 Kriegsdienſtverweigerer Die anderthalb Millionen Arbeitsloſe in England Amſterdam, 5. Dezember. Der„Mancheſter Guardian“ veröffentlicht eine Unterredung ſeines politiſchen Korreſpon⸗ denten mit dem britiſchen Arbeitsminiſter Brown. Niemand, ſo ſchreibt der Korreſpondent, der„auf fünf Minuten das Ohr des Arbeitsminiſters gehabt“ habe, könne der Verſfu⸗ chung widerſtehen, den Arbeitsminiſter danach zu fragen, wie er die traurige Zahl von 1 440 000 Arbeitsloſen mit ſei⸗ ner im Auguſt abgegebenen Erklärung in Einklang bringe, daß Großbritannien im Herbſt dem„Problem voller Be⸗ ſchäftigung“ gegenüberſtehen werde. Brown habe darauf er⸗ klärt, er habe den Ausdruck„Vollbeſchäftigung“ ſo gebraucht, wie das Volkswirtſchaftler zu tun pflegten. Volle Beſchäfti⸗ gung deute danach nicht auf eine Lage hin, in der es keine eingeſchriebenen Arbeitsloſen mehr gebe. Da dem britiſchen Arbeitsminiſterium auch die Tribunale für Kriegsdienſtverweigerer in England unterſtehen, erkun⸗ digte ſich der Korreſpondent auch nach der Zahl der Kriegs⸗ dienſtverweigerer Englands. Der Miniſter erklärte darauf, daß es bis zum 31. Oktober dieſes Jahres 9526 junge Eng⸗ länder gegeben habe, die es abgelehnt hätten, für ihr Land zu kämpfen. In einer Stellungnahme zu dieſer Unterredung ſchreibt „Mancheſter Guardian“, es ſei unbegreiflich, daß mit dem Eintritt einer großen Zahl von Engländern in das Heer England ſich nicht einem Zuſtand von Mangel an Arbeits- kräften nähere Der Arbeiksplan des Arbeitsminiſters ſei offenſichtlich zu anſpruchslos und zu langſam. Deutſchland habe demgegenüber ſchon lange mit der Umſchulung ſeiner Arbeiter begonnen gehabt und ſef darin Großbritannien weit voraus. Japan und ASA Ausſprache zwiſchen Nomura und Bolſchafter Grew Tokio, 5. Dezember. Ueber eine Unterredung, die der amerikaniſche Botſchafter Grew und Außenminiſter Nomura am Montag hatten, wird halbamtlich mitgeteilt:„Außenmi⸗ niſter Nomura und Botſchafter Grew ſetzten ihre Ausſprache über allgemeine Fragen der japaniſch⸗amerikaniſchen Be⸗ ziehungen fort.“ „Tokyo Aſahi Schimbun“ wei ierzu kurz zu berichten, daß über die letzten ie 1 fenen engage der Frage der amerikaniſchen Rechte und Intereſſen in China geſprochen worden ſei. Amerika erwarte ekanntlich, daß apan durch ſofortige konkrete Maßnahmen ſeiner Aner⸗ kennung dieſer amerikaniſchen Rechte und Intereſſen Aus⸗ druck gäbe Japan ſei bereit, die Rechte und Intereſſen drit⸗ ter Mächte ſobald wie möglich wiederherzuſtellen, ſoweit hierdurch militäriſche Operationen nicht gehindert würden. Trotzdem. ſo bemerkt das Blatt weiter, ſei mit Amerikas Einverſtändnis zu Japans Haltung vorläufig nicht zu rech⸗ nen, da in Amerika ſogar bereits die Frage eines Embargos gegenüber Japan aufgeworfen worden ſei.„Hotſchi Schim, bun ſchreibt, Japan begrüßte die wirtſchaftliche und kul⸗ turelle Betätigung dritter Mächte in China, aber jede poli⸗ tiſche Aktivität müſſe abſolut zurückgewieſen werden. Kurzmeldungen Prag. Die ehemalige Prager„Urania“ wurde NScg„Kraft durch Freude“ übergeben. Die Prager„Ura⸗ nia“ war bis zum Oktober 1938 eine Hochburg der Pra⸗ ger Juden, Freimaurer und Liberaliſten. Sie war zu einet Brutſtätte hetzeriſcher Propaganda geworden. Rom. Auf Einladung der italieniſchen Regierung it der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP Dr. Ley, im Flugzeug von Berlin kommend, in Rom eingetroffen. Brüſſel. Der Pariſer„Matin“ berichtet, daß für die eng⸗ liſchen Truppen in Frankreich zweimal wöchentlich Revuen der mit Girls aufgeführt werden ſollen. Amſterdam. Wie aus Bangkok gemeldet wird, iſt in Thailand(Siam) ein Aufſtand ausgebrochen. 18 Perſonen wurden hingerichtet. ö London. Admiral Drax wurde zum Oberkommandanten des wichtigen Flottenkommandos The Nore ernannt. Drak ſtand im Sommer an der Spitze der britiſchen Militärmiſ⸗ ſion in Moskau. g Paris. Der britiſche Schatzkanzler Sir John Simon iſt in Paris eingetroffen. Er hat hier mit dem franzöſiſchen Finanzminiſter Paul Reynaud Beſprechungen über die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit der alliierten Siaaten. „Kopenhagen. In einer Verſammlung des Vereins„Dä⸗ niſche Kirche im Ausland“ in Aarhaus wurde mitgeteilt, daß die däniſchen Paſtoren und Jugendpfleger in Paris ftleßdungen worden ſeien, die Stadt zu verlaſſen In Ver⸗ in dagegen habe man die Träger der däniſchen Auslands⸗ kirche weiterarbeiten laſſen. g e irma, ig er⸗ Frage N ſol⸗ ſchen ig in ar er Eng⸗ riecht Feuer n die läßt nz Ein⸗ niſche ein⸗ ſkan⸗ ollen. iſter⸗ ram⸗ ider Re⸗ g, in ſelbſt bald ißten tteln 1er⸗ Stolze Bilanz der inneren Front Anterredung mit Gauleiter und Reichsſtatthalter Rober Wagner. NSG. Neben der Front in Waffen ſteht in unſerem Grenzgau Baden— wie überall im Großdeutſchen Reich— die innere Front, deren Stärke ſich täglich aufs neue offen⸗ bart. Am Ende der erſten drei Kriegsmonate gewährte Gau⸗ leiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner dem Schriftleiter des NS.⸗Gaudienſtes eine Anterredung, in der er uch ein⸗ gehend über die Geſamttätigkeit der Partei im Grenzgau Baden ſeit Kriegsbeginn äußerte und die Einſatzbereitſchaft und Opferfreudigkeit der Bevölkerung des Gaues Baden an überzeugenden Beiſpielen aufzeigte. Die erſte Frage galt den Aufgaben, die in den erſten drei Kriegsmonaten im Vordergrund der Partei⸗ arbeit im Gau Baden ſtanden. In ſeiner ſchlichten, ſol⸗ datiſchen Art gab Gauleiter Robert Wagner hierüber Auf⸗ ſchluß. Die Aufklärung über die Urſachen des Krieges und die Klarſtellung der Kriegsſchuld, die einzig und allein Eng⸗ land und ſeine Helfershelfer trägt, ſtand im Mittelpunkt der propagandiſtiſchen Tätigkeit der Partei. Die Stärkung der inneren Front durch eine rege Aufklä⸗ rungstätigkeit war, nach einer durch die Arbeit mit der Teil⸗Rückführung bedingten Zeitſpanne, ein Gebot der Stunde. 1812 Verſammlungen in drei Monaten. Im Anſchluß an die am 16. September in Karlsruhe durchgeführte Rednertagung, in der Gauleiter Robert Wag⸗ ner die Richtlinien für die Aufklärungsarbeit ausgab, erging die Anordnung zur Durchführung von Ortsgruppen⸗ bezw. Zellenverſammlungen. Allein in der Zeit vom 20. bis 30. September wurden 1435 Veranſtaltungen dieſer Art mit einer Beſucherzahl von rund 240 000 durchgeführt. So wurde jede Gemeinde, jede Ortsgruppe, ja jede größere Zelle ecfaßt. Die politiſche Aufklärungstätigkeit wurde im Anſchluß daran ſyſte⸗ matiſch weiterbetrieben. Im Rahmen dieſer Arbeit kamen im Oktober 217 und im November 160 Verſammlungen zur Durchführung. Für den Monat Dezember ſind bereits 290 neue Termine feſtgelegt. Der Gauleiter ſelbſt ſprach in dieſen Monaten in Großkundgebungen in Mannheim, Pforzheim, Konſtanz, Offenburg, Karlsruhe und Emmendingen zu über 100 000 Volksgenoſſen, ſodaß zuſammenfaſſend geſagt werden kann, daß in den erſten drei Kriegsmonaten in 1812 Ver⸗ ſammlungen des Gaues Baden nahezu eine halbe Million Männer und Frauen erfaßt wurden. Die Gaufilmſtelle hat ihre Tätigkeit nach kurzer Unterbrechung in vollem Umfange wieder aufgenommen und konnte in der Zwiſchenzeit allein für die Zivilbevölkerung 1370 Filmveranſtaltungen mit einer Beſucherzahl von insge⸗ ſamt 282 977 durchführen. Die beſonderen Aufgaben des Grenzlandes. Was lag näher, als hier nach den beſonderen Aufgaben zu fragen, die dem Gau Baden als Grenzland geſtellt waren. Damit aber hatten wir zugleich ein Kernproblem angeſchnitten, das die Arbeitskraft aller in und für die Partei tätigen Männer und Frauen in den erſten Wochen und Monaten die⸗ ſes Krieges in ſtärkſtem Maße in Anſpruch nahm.„Grenz⸗ landſchickſal“, ſo betonte der Gauleiter,„iſt immer mit Not und Sorge, Entſagung und Opfer verbunden. Auch dieſer Krieg hat— wie ſchon ſo oft in der Vergangenheit— von der Bevölkerung unſeres Grenzgaues Opfer gefordert. Die Frage der Rückführung von Greiſen, Frauen und Kin⸗ dern, ihre Betreuung in den Sammel⸗ und Bergungs⸗ gebieten ſowie die Betreuung der zurückgebliebenen Familien⸗ angehörigen war eine Aufgabe, die der Partei ſchwere und große Verantwortungen übertrug. Noch während der Nück⸗ ührung und unmittelbar darnach hat die Partei einen um⸗ fangreichen Hilfsdienſt für die Einbringung der Hackfruchternte organiſiert. Der Erfolg iſt die reſtloſe Sicherſtellung einer guten Ernte, die ein weiterer Beitrag zur Sicherung der Ernährungsfreiheit unſeres Volkes be⸗ deutet.“ Die Entſchloſſenheit der Grenzbevölkerung. Im weiteren Verlauf der Unterredung äußerte ſich Gau⸗ leiter Robert Wagner über die Frage, ob die innere Hal⸗ tung der Bevölkerung des Gaues Baden ſeinen Er⸗ wartungen und Wünſchen entſprochen habe.„Dieſe Frage“, do erklärte der Gauleiter,„kann voll und ganz bejaht werden. In der erſten drei Kriegsmonaten hat die Bepöl⸗ kerung unſeres Grenzgaues eine Haltung gezeigt, die der Ent⸗ ſchloſſenheit, der Tapferkeit und dem Edelmut der Menſchen am Oberrhein das beſte Zeugnis ausſtellt. Sie hat all das Schwere, was ein Krieg im Gefolge zu haben pflegt, mit einer Geſinnung von wahrhafter Größe getragen. Auf mei⸗ nen zahlreichen Fahrten, die mich in den vergangenen drei Monaten durch alle Teile des Gaues Baden führten, habe ich immer wieder mit Stolz und Freude feſtſtellen dürfen, daß die Grenzbevölkerung tapfer, opferwillig und einſatzfreu⸗ dig iſt und daß ſie wie ein Mann geſchloſſen hinter dem Führer ſteht.“ Zahlen beweiſen die Opferfreudigkeit. Bei der Frage, auf welchen Gebieten ſich die Opferfreu⸗ digkeit und Einſatzbereitſchaft der Bevölkerung des Gaues Baden in beſonderem Maße bewährt habe, verwies der Gau⸗ leiter auf ein vor ihm liegendes Schriftſtück, auf dem die erſten Sammelergebniſſe des Kriegs ⸗Win⸗ terhilfswerkes 193940 verzeichnet waren. Man vergegenwärtige ſich einmal: In einem Grenzgau wird unter weſentlich erſchwerten Umſtänden eine Reichsſtraßenſammlung durchgeführt, deren Ergebnis eine Steigerung von 76 rozent gegenüber der gleichen Sammlung des Vorfahres bedeutet, während die Steigerung im Reichs durchſchnitt 42 Prozent beträgt. Nur einige Zahlen mögen hier als Bei⸗ ſpiele angeführt werden. Die erſte Reichsſtraßenſammlung erbrachte 639 117.42 Mark, während bei der gleichen Samm⸗ lung des Vorfahres 362 764,11 Mark geſammelt wurden. Dieſes Ergebnis entſpricht einer Durchſchnittsſpende von 27.68 g. je Einwohner, was eine Steigerung von 12,64 Pfg. gegenüber der Durchſchnittsſpende des Vorfahres bedeutet. uch das Geſamtergebnis des erſten Opferſonntags erbrachte mit 297 147,71 Mark eine Steigerung von 18 Prozent gegenüber der gleichen Sammlung des Vorjahres. Bei der zweiten Reichsſtraßenſammluna konnte das Sammeleraebnis geſteigert werden. Auch der zweite Opferſonntag erbrachte ein Mehr von nahezu 100000 Mark. Das Geſamtergebnis ent⸗ ſpricht in dieſem Falle einer Durchſchnittsſpende von 54,16 Pfg. je Haushaltung. All das bedeutet in Anbetracht der beſonderen Verhältniſſe, die in einem Grenzgau wie Baden vorliegen, eine ganz au ßerordentliche Leiſtung. 654 Büchereien für unſere Soldaten. Die Bücherſammlung der Partei für die Wehr⸗ macht konnte bis jetzt im Gau Baden mit einem ganz außerordentlich guten Ergebnis abgeſchloſſen werden. In den 27 Kreiſen des Gaues wurden bis jetzt insgeſamt 654 Büchereien mit einem jeweiligen Umfang von 60 bis 100 Bänden zuſammengeſtellt. Damit ſteht der Gau Baden, wie die Reichsdienſiſtelle Roſenberg mitteilt, weitaus an der Spitze aller Gaue Großdeutſchlands. Noch iſt die Sammlungs⸗ und Sichtungsaktion nicht beendet. Im End⸗ ergebnis wird der Gau Baden über 700 Büchereien für die deutſche Wehrmacht bereitſtellen können. Trotz Krieg—„Kraft durch Freude“! Die NSG.„Kraft durch Freude“ hat bereits am 10. September nach kurzer Unterbrechung ihre Veranſtal⸗ tungen, Vorträge und Sporkkurſe wieder in vollem Umfange aufgenommen. So wurden insgeſamt in den erſten drei Kriegsmonaten 1031 Theater-, Varietee⸗ und Filmveranſtal⸗ tungen, unterhaltende Abende, Konzerte und Vorträge durch⸗ geführt, die eine Geſamtbeſucherzahl von 309 486 aufzuwei⸗ ſen hatten. Bis zum 20. Oktober hat die NSG.„Kraft durch Freude“ weiter 336 öffentliche Sportkurſe mit 6972 Teilnehmern und 860 Betriebsſportſtunden mit 21 878 Teil⸗ nehmern abgehalten. Die Zahlen für November werden noch weit darüber hinausgehen. Mit 28 eigenen KdfF.⸗Anter⸗ nehmungen und Spielgruppen werden allein im Dezember 800 Wehrmachtsabende im Operationsgebiet beſtritten. Auf dieſe Weiſe trägt die Partei dem allſeikigen, ſtarken Verlan⸗ gen nach Entſpannung und Unterhaltung Rechnung. Sie ſorgt dafür, daß die Kunſt auch im Kriege die ſcharfe Waffe iſt, die dem Volke täglich aufs neue Kraft und Stärke verleiht. Alle Angriffe müſſen ſcheitern! Am Schluß der Unterredung gab Gauleiter Robert Wagner ſeiner feſten Ueberzeugung Ausdruck, daß die Be⸗ völkerung des Grenzgaues Baden auch in der Zukunft allen Belaſtungsproben— und mögen ſie noch ſo ſchwer ſein— ſtandhalten wird. Aus ſeiner Stimme klang der unerſchütter⸗ liche Glaube an den Führer und an den Sieg und das felſen⸗ feſte Vertrauen auf die Treue der Grenzbevölkerung am Oberrhein, als er ausſprach:„Ich glaube, daß die Bepöl⸗ kerung des Gaues Baden ſich allen Belaſt ungspro⸗ ben gewachſen zeigen wird. In ihrer Treue zum Führer und zum Reich wird ſie in nichts der Bevölkerung aller an⸗ deren Gaue des Reiches nachſtehen. And ich bin der feſten Ueberzeugung, daß alle Angriffe unſerer Feinde auf die innere Front an dem entſchloſſenen Willen, der treuen Geſin⸗ nung und der edelmütigen Haltung des deutſchen Volkes ſcheitern werden!“ Badiſche Chronik UI Ladenburg.(Kleine s Schadenfeuer.) In der Nacht gerieten auf dem Fabrikgelände der Firma Becker u. Co. Fabrikabfälle in Brand, die durch die Fabrikfeuer⸗ wehr noch rechtzeitig gelöſcht werden konnten. Als Brand⸗ urſache wird Selbſtentzündung angenommen. I Seidelberg.(Kein Nikolaustreiben.) Wegen der derzeitig notwendigen Verdunkelungsmaßnahmen und im Hinblick auf die Rationierung der Lebensmittel wird— laut Mitteilung der Polizeidirektion— das bisher traditionelle Nikolaustreiben auf der Straße unterſagt. Seidelberg.(Entwaffnete Göttin.) Auf der Karl⸗Theodor⸗Brücke wurde der Geſtalt der Juſtitia das bronzene Schwert von bisher unbekannten Tätern geſtohlen. Heidelberg.(Neue Dozenten.) Dr. med. habil. Sievers wurde unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum Dozenten mit der Lehrbefugnis für Geburtshilfe und Gynä⸗ kologie ernannt. Anter Berufung in das Beamtenverhält⸗ nis wurde Dr. med. habil. Otto Wachsmuth zum Dozenten mit der Lehrbefugnis für Innere Medizin in der Medizini⸗ ſchen Fakultät der Univerſikät Heidelberg ernannt, Limbach.(In hellen Flammen.) In einem hieſigen Betrieb entſtand ein Großfeuer, dem beinahe das ganze Gebäude zum Opfer fiel. Erſt vor wenigen Wochen iſt die Fabrik, deren Erſtellung bis 30 000 Mark gekoſtet hat, wieder in Betrieb genommen worden. f () Steinbach b. Bühl.(Brand durch Selbſtent⸗ zündung von Heu.) Im Gaſthaus„Zur Linde“ brach infolge Selbstentzündung von Heu Feuer aus, dem das Oekonomiegebäude zum Opfer fiel. Es gelang, das Getreide und Mehl, ſowie das Vieh zu bergen, während acht Betten ſamt Bettwäſche und Weißzeug verbrannten. Vom Wohn⸗ gebäude iſt der Dachſtuhl ausgebrannt und die Decke zum Saal eingeſtürzt. Die unteren Wirtſchafts⸗ und Bäckereiräum⸗ lichkeiten wurden durch Waſſer ſchwer in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Gaſthaus und Bäckerei werden ſeit langen Jahren von Frau Maſt und Söhnen betrieben. Emmendingen.(Scheuer niedergebrannt.) Durch einen Brand wurde eine der Landwirtſchaftsſchule Hoch⸗ burg gehörende Feldſcheuer, die mit Stroh⸗ und Torfvor⸗ räten angefüllt war, zerſtört. Der Feuerwehr gelang es, die Ausbreitung des Brandes auf Nachbargebäude zu verhindern. Görwihl.(Der Tod im Walde.) Beim Holz⸗ fällen im Walde wurde der 7jährige Landwirt und Holz⸗ hauer Alexander Frank durch einen ſtürzenden Baum ſo ſchwer getroffen, daß der Mann ſofort tot war. Wächtersbach.(Von Zug erfaßt und getötet.) Beim eber hte der Geis wurde Schrankenwärter Karl Romeiſer von einem Zug erfaßt und 5 Man ver⸗ mutet, da r Mann einem Zuge aus dem Wege gehen wollte und dabei durch einen aus der Gegenrichtung kom⸗ menden Zug erfaßt wurde. von 185 208,18 Mark im Vorfahre auf 240 778.08 Mark Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Vor Zigeunerinnen wird ge⸗ warnt.) Am 30. November hauſierte, wie der Polizei⸗ bericht meldet, in einem Hauſe im Stadtteil Süd eine Zi⸗ geunerin mit Kurzwaren und Haushaltungsgegenſtänden. Bei dieſer Gelegenheit kam ſie auf die Wahrſagerei zu ſprechen und ſagte der betreffenden Hausfrau aus deren Handlinien gegen Bezahlung ihre Zukunft voraus. Nach dem Weggang der Zigeunerin mußte die Hausfrau die) Wahrnehmung machen, daß auch ihre Geldbörſe mit ſechs Mark verſchwunden war. Die Zigeunerin wurde feſtgeſtellt und dem Amtsgericht vorgeführt. Drei Tote bei einem Verkehrsunfall Frankfurt a. M. Ein folgenſchwerer Unfall, der deei Tote und einige Verletzte forderte, ereignete ſich an einem der letz⸗ ten Abende an der Kreuzung der Autoumgehungsſtraße mit der Lalfdſtraße Soſſen heim. Eſchborn. Dort rannten mit großer Wucht zwei Kraftwagen zuſammen, wohei einer der Wagen vollſtändig zertrümmert und den andere ſchwer be⸗ ſchädigt wurde. Von den Inſaſſen war einer ſofort tot, der ſchwerverletzte Fahrer und ein weiterer Schwerverletzter ſtarben ſpäter im Krankenhaus. Außerdem forderte der Un⸗ fall noch einige weitere Verletzte. — Ludwigsburg.(Schwerer Kraftwagenzu⸗ ſammenſtoß.) Auf der Marhbacherſtraße ereignete ſich zwi⸗ ſchen einem auf der Fahrt von Neckarweihingen nach Lud⸗ wigsburg befindlichen, mit 10 Perſonen beſetzten Laſtkraft⸗ wagen und einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Perſonenkraftwagen mit Anhänger ein ſchwerer Zuſammen⸗ ſtoß. Dabei wurden acht Perſonen, darunter zwei ſchwer, ver⸗ letzt. Die beiden Fahrzeuge wurden ſo ſchwer beſchädigt, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. Der Unfall ereignete ſich dem Vernehmen nach dadurch, daß der Lenker des Perſonen⸗ kraftwagens einen vor ihm fahrenden Radfahrer überholen wollte, wobei er im gleichen Augenblick den ihm entgegenkom⸗ menden Laſtkraftwagen ſtreifte.. Dreifacher Mörder hingerichtet Hannover, 6. Dezember. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Am 5 Dezember iſt der am 13 Dezember 1889 geborene Karl Schmidt aus Dahlenwarzleben hingerichtet worden, der durch Urteil des Schwurgerichts in Lüneburg wesen drei⸗ fachen Mordes zum Tode verurteilt worden war Schmidt der ſchon wegen Brandſtiftung mit Zuchthaus beſtraft iſt hat in Bergen an der Dumme aus Habgier ſein- Schmjieger— eltern und ſeinen Schwager ermordel ſopie durch eine Teſta⸗ mentsfälſchung in den Beſitz des Nachlaſſes ſeines Schwa⸗ gers zu kommen verbucht Neues aus aller Welt 4. Eine alte Feldapotheke. Eine mediziniſche Zeitſchrift berichtet von einer„Feldapotheke oder Militärkiſte“ die aus dem Jahre 1600 ſtammt. Ihr Schöpfer war der berühmte Chirurg und Arzt Fabricius Hildanus(15601634). Nur die„allergebräuchlichſte und fürnembſte ſtück“ ſind darin ent⸗ halten.— Allem voran an Bedeutung ſtehen die Abführmit⸗ tel. Hildanus nennt 15 einfache und 17 vermiſchte Purgier⸗ mittel in ſeiner Kiſte. Ein Unzahl von Wurzeln, Kräutern, Blumen, Tees geſellt ſich dazu. 4. Italieniſches Flugzeug im Bayeriſchen Wald verun⸗ glückt. Gegen 14 Uhr verunglückte das italieniſche Verkehrs⸗ flugzeug„JBAuS“ auf dem Fluge nach Berlin aus bisher nicht geklärter Urſache beim Großen Arber i Bayeriſchen Wald. Hierbei kamen die Fluggäſte Zorer, Schulze, Gareis und Frau Zeller ums Leben, während von den übrigen In⸗ ſaſſen einige Fluggäſte und die Beſatzung verletzt wurden. A Zuchthaus für jüdiſchen Deviſenſchieber. Wegen fort⸗ eſetzten Deviſenvergehens hatte ſich der Jude Emil Iſrael Golbſchmitt vor der Strafkammer Aſchaffenburg zu verant⸗ worten. Er hatte im Sommer zur Verſchiebung von 42 000 Mark Beihilfe geleiſtet und auch ſpäter noch den Verſuch un⸗ ternommen, weitere 11000 Mark eigenen Geldes und 15 000 Mark, die Raſſegenoſſen von ihm gehörten, zu verſchieben. Während die Verſchiebung der erſten Summe gelang konn⸗ ken die anderen 26000 Mark ſichergeſtellt werden. Das Ge⸗ richt verurteilte ihn zu einer Gefamtzuchthausſtrafe von zwei Jahren drei Monaten. Außerdem wurde eine Geldſtrafe bon 48 000 Mark über ihn verhängt. Das Gericht ordnete ferner die Einziehung der beſchlagnahmten 26000 Mark an und verurteilte Goldſchmitt weiter zu einer Werterſatzſtrafe von 42 550 Mark. A Trunkenbold am Pranger. Der Polizeiprüſident in Wuppertal wandte jetzt gegen einen notorſſchen Trunken bold um erſten Male die neuen Straf⸗ und Schutzbeſtimmungen es Reichsführers/ an. Ein Trunkenbold iſt auf vier Wo⸗ chen in polizeiliche Vorbeugungshaft genommen worden, weil er im ſinnlos betrunkenen Zuſtand auf einer Straße lag. * Zwei Zentner Rohkaffee geſtohlen. Zur Nachtzeit drangen Diebe durch Erbrechen der Eingangstür in ein Le⸗ bensmittelgeſchäft in Remſcheid ein. Den Tätern fielen zwei Sack Rohkaffee in die Hände. * Adolf⸗Hitler⸗Kanal in Schleſien fertig. Die Einwei⸗ hung des Adolf⸗Hitler⸗Kanals und des Gleiwitzer Hafens am kommenden Freitag wird von dem Stellvertreter des Füh⸗ rers in Anweſenheit des Reichsverkehrsminiſters und des Gauleiters von Schleſien vorgenommen werden. 44 Der Barbara⸗Tag in Oſtoberſchleſien. Der Tag des Bergmannes, der Barbara⸗Tag wurde auf allen Gruben in Oberſchleſien in feierlicher Weiſe begangen. Beſonders feſt⸗ lich wurden die Feiern auf den oſtoberſchleſiſchen Gruben durchgeführt wo ſie ſich zu Kundgebungen der Freude über die Wiedervereinigung Oſtoberſchleſtens mit dem Reich ge⸗ ſtalteten. g f * 1.4 Millionen Arbeitsloſe im reichen England. Die Zahl der regiſtrierten Arbeitsloſen betrug, wie aus London gemeldet wird, im November 1 402 588. 15 Eiſenbahnunglück in Argentinien. In der Provinz Cordoba ſtürzte ein Güterzug mit 15 Wagen beim Paſſieren einer 20 Meter hohen Brücke in einen Fluß, wobei Lolomo⸗ tivführer Heizer und drei Zugbegleiter getötet wurden Die Kataſtrophe iſt anſcheinend auf Sturmſchäden an der Brücke zurückzuführen. 4 Brand in Hongkong— 42 Chineſen getötet. Bei einem Brand im Chineſenviertel von Hongkong ſind nach einer United⸗Meldung 42 Chineſen umgekommen 24 weitere ſeien mit Brandverletzungen ins Hospital gebracht worden. 8 Ein Seifenverbrauchet ohne Seifenkarte: det Kalk im harten Waſchwaſſer! Er frißt ſogar Seife, wenn Sie ihn nicht durch Waſſerenthärtung vorher unſchädlich machen. ä Einige Bandvoll Benko im Waſchkeſſel genügen. Sausfrau, begreife, Sento fpart Seife! N e EI Gaſtſtätten⸗Tagung. Im Kaſino fanden ſich die Mit⸗ glieder des Mannheimer Gaſtſtättengewerbes zu einer auf⸗ ſchlußreichen Fachverſammlung zuſammen. Nach einem poli⸗ tiſchen Reſerak des Kreisobmannes der DAF, Pg. Schnerr, der auch die Gaſtwirte aufforderte, ſich zur Stärkung der inne⸗ ren Front einzuſetzen, berichtete der Direktor des Mannheimer Ernährungsamtes, Schmitt, über Ernährungsfragen, die das Gaſtſtättengewerbe beſonders angehen. Kreisgruppenleiter Pg. Reith gab ſeiner beſonderen Freude über den zahlreichen Be⸗ ſuch Ausdruck, worauf Geſchäftsführer Dr. Gerber in kurzen Zügen einen aufſchlußreichen Geſchäftsbericht über die Arheit ſeiner Stelle gab. Jum Schluß behandelte Buchſtellenleiter Stober die Buchführungspflicht der Gaſtwirte. Ortsſtellenlei⸗ ter Frey ſchloß die zweiſtündige Tagung mit einem Gelöbnis zum Führer. Der letzte Gang. Der 70 jährige Einwohner Chriſtoph Held, der ſich nach Einbruch der Dunkelheit von Neuoſtheim aus in die Stadt begeben wollte, überſah bei der herrſchenden Finſternis am Schlachthof das Daherkommen eines Straßen⸗ bahnzuges und wurde beim Ueberſchreiten der Straße über⸗ fahren. Schon auf dem Wege ins Krankenhaus ſtarb der Schwerverletzte. Das letzte Los brachte 1000 Mark. Eine freudige Ueherraſchung erlebte ein Flakſoldat in einem Mannheimer Kaffeehaus. Aus dem Loskaſten eines grauen Glücksmannes zog er die beiden letzten Loſe. Das eine brachte dem Soldaten einen Gewifn von einer Mark, mit dem zweiten und letzten Los hatte der Soldat den Haupttreffer in Höhe von 1000 Mark gezogen. —. Die Ehriſtroſen blühen. Früher als in anderen Jah⸗ ren ſind in dieſem Herbſt die Ehriſtroſen aufgeblüht, deren große weiße Blüten man jetzt bewundern kann. Man kann die Chriſtroſen jetzt auch in Töpfe pflanzen und hat an Weihnachten dann den ſchönſten Zimmerſchmuck. — Krankenſchweſtern auf der Eiſenbahn. Wehrmacht eingeſetzte Perſonal der freiwilligen Kranken⸗ pflege wird bei allen dienſtlichen Reiſen(Einberufungs⸗ Verſetzungs⸗ Entlaſſfungs⸗, Dienſtreiſen) ſowie bei freien Ur⸗ laubsreiſen auf vereinfachten Wehrmachtfahrſcheinen unter Stundung der Gebühren auf Koſten der Wehrmacht beför⸗ dert, und zwar das weibliche Perſonal in der 2. Wagenklaſſe, das männliche Perſonal in' der 3. Wagenklaſſe. Das bei der 3 f —, Kein Erſatz bei Verluſt der Seifen oder Kleiderkarte. Es häufen ſich die Fälle, in denen Verbraucher nach Ende ei⸗ ner Verteilungsperſode zuſammen mit den abgelaufenen Le⸗ bensmittelkarten verſehentlich auch die noch gültigen Reichs⸗ ſeifenkarten verbrennen oder ſonſtwie vernichten. Zr Beginn der neuen Verteilungsperiode werden alle Verbraucher ein⸗ dringlichſt darauf hingewieſen, daß die Seifenkarte eine Ur⸗ kunde darſtellt und ein Erſatz für verſehentlich verbrannte oder verlorene Karten nicht mehr geleiſtet werden kann. Das gleiche gilt auch für die Reichskleiderkarten, die demnächſt ausgegeben werden. Wer dieſe Karten verliert, hat alſo mit keinem Erſatz mehr zu rechnen. — Auch am 191 95 Morgen noch verdunkeln! Trotz vie⸗ ler Warnungen wird immer wieder bemerkt, daß manche Volksgenoſſen bei der Abdunklung ihrer Wohnungen nicht die notwendige Sorgfalt anwenden. Beſonders ſchlimm iſt es in dieſer Hinſicht in den noch nachtdunklen Morgenſtundelt. Ganze Zimmerfronten erſtrahlen in unngenierter Helle. Die Verdunkelungseinrichtung darf erſt dann von den Fenſtern entfernt werden, wenn es draußen ſo hell geworden iſt, daß auch eine ſtarke elekteiſche Lichtquelle von dem Licht des Tages völlig unterdrückt wird. Schutzwall⸗Ehrenzeſchen wird verliehen Die Weſtwallarbeiter zur Entgegennahme aufgerufen. Das vom Führer und Reichskanzler geſtiftete Deutſche Schutzwall⸗Ehrenzeichen wird an alle Arbeiter der eingeſetzten Bau⸗ und f den Sen Pen den verliehen, die ihre Ein⸗ ſatzbereitſchaft für den Schutz der 1 1 0 Heimat durch eine mindeſtens zehn wöchentliche Ar eitsleiſtung am Weſtwall und im Straßenbau⸗Sofortprogramm 1938 bewieſen haben. Vorzeitige Beendigung der Tätigkeit 110 be Einberu⸗ ung zur Wehrmacht, Unfall oder Krankheit wir n ed ür den Einfatz im öftlichen Teil des Straßenbau⸗Soforlpro⸗ gramms wird ſtatt des Deutſchen Schutzwall⸗Ehrenzeichens die Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938(Sudeten⸗ medaille) verliehen. Als Einſatz in beiden Fällen gilt füt den Weſtwall die Zeit zwiſchen dem 15. Juni 1938 und 31. Auguſt 1939, für das Soſorthtogramm vom 15. Juni bis 31. De⸗ zember 1938. Alle Perſonen, die hiernach für eine Auszeichnung in Frage kommen, können ſich ab 10. Dezember 1939 auf einem beliebigen Arbeitsamt melden. Hier erhalten ſie ein Formblatt, in das außer den genauen Perſonalien ſorgfältig alle Eintra⸗ gungen aus dem Arbeitsbuch niederzuſchreiben ſind, durch welche die Mitarbeit an der gefüllte der Schutzwallanlagen nachgewieſen wird. Das 0 15 te Formblatt iſt mit dem Arbeitsbuch pie r dem Arbeitsamt wiede vorzulegen, damit dieſes die e e e und ihre ichtigkeit be⸗ cheinigen kann Zugkeich mit dem Formblatt iſt auch ein poli⸗ zeiliches e einzureichen. 3 ie Weiterleftung der Unterlagen an die„Organiſatlon Todt“ übernimmt das Arbeitsamt. für den letzten Zahlungszeitraum vor ſtellung ſowie einmalige Zuwendungen, die der Einberufene in Anerkennung ſeiner bisherigen Tätigkeit im Betrieb erhält, außer Anſatz zu bleiben haben. Bei den letzten Zuwendungen handelt es f Anlaß des Jahresabſchluſſes, die alſo nicht angerechnet werden. Der Familienunterhalt bei Einberufenen Weitere Verbeſſerungen. Für den Familienunterhalt der Angehörigen der Einberu⸗ fenen wurden weitere Verbeſſerungen für die Zeit während des beſonderen Einſatzes der Wehrmacht angeordnet. Dabei wird zunächſt neu eingeführt die Gewährung von Familien⸗ unterhalt auch für die Zeit zwiſchen Entlaſſung und erſter Lohnzahlung. Den berechtigten Angehörigen derjenigen Einberufenen, die aus dem Wehrdienſt oder Reichs⸗ arbeitsdienſt in Ehren entlaſſen werden und ſofort eine nicht⸗ ſelbſtändige Beſchäftigung aufnehmen, wird zur Sicherung des notwendigen Lebensbedarfs Familienunterhalt bis zum Tage der erſten Lohn⸗ oder Gehaltszahlung, längſtens aber für die Dauer von zwei Wochen ſeit der Entlaſſung des Ein⸗ berufenen fortgewährt. Iſt in dieſem Falle auch der notwen⸗ dige Lebensbedarf des Entlaſſenen ſelbſt nicht geſichert und lebt er mit ſeinen Familienunterhalt beziehenden Angehörigen in Haushaltsgemeinſchaft„ ſo iſt er in den Familien⸗ unterhalt einzubeziehen, un zwar als ſonſtiger berechtigter Angehöriger über 16 Jahre. Ferner wurde eine Klarſtellung und Erleichterung für die Fälle verfügt, in denen ein Angehöriger eines Einberu⸗ fenen ſeinen Wohnort vorübergehend verläßt. Dies kommt vor allem häufiger in Betracht, wenn die Ehe⸗ frau des Einberufenen vorübergehend zu den Eltern reiſt. In ſolchen und den entſprechenden Fällen iſt zur Gewährung Stadt⸗ oder Landkreis des bis⸗ des Familienunterhaltes der herigen Wohnorts verpflichtet. Vorübergehende Abweſenheit iſt dabei ſtets anzunehmen, wenn die Wohnung am bisherigen Wohnort beibehalten wird. Jetzt wird beſtimmt, daß auch das Arbeitsentgelt der Ein⸗ ich vor allem um Weihnachtsgratifikationen, ſo⸗ genannte dreizehnte Monatsgehälter und Zuwendungen aus Expreßgut zu Weihnachten Dreitägige Sperre nach Großſtädten. Um den zum Weihnachtsfeſt zu erwartenden ſtarken Expreßgutverkehr reibungslos bewältigen zu können, hat die Reichsbahn folgende Sondermaßnahmen getroffen: Die Annahme von Expreßgut, beſchleunigtem Eil⸗ tückgut und Reiſegepäck, das ohne Fahrausweis aufgelie⸗ 25 wird, wird in der Zeit vom 22. bis 24. Dezember für den Verſand nach beſttemmten Großſtädten geſperrt, und zwar von allen Bahnhöfen der Deutſchen Reichsbahn nach Berlin einſchließlich ſämtlicher Vorortbahnhöfe, ferner nach Bremen, Breslau, Dortmund, Düſſeldorf, Eſſen, Ham⸗ burg, Frankfurt a. M., Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Leipzig, Magdeburg, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wien. Ausgenommen von der Sperre iſt nur Wehr⸗ machtgut und privates Gut für die Wehrmacht. Für we⸗ nige beſonders dringliche Fälle, z. B. Arznei und leicht verderbliche Güter, kann die Reichsbahndirektion Ausnahmen zulaſſen. Den Verſendern von Expreßgut und beſchleunigtem Eilgut wird empfohlen, die Sendungen möglichſt frühzeitig aufzuliefern, damit ſie noch rechtzeitig vor dem Feſt in den Beſitz der Empfänger gelangen. Am den Beamtennachwuchs NSG. Auch der Beamtenberuf leidet unter Nachwuchs⸗ mangel, vielleicht noch ſtärker als andere Berufe. Die Gründe dafür liegen nicht nur auf materiellem, ſondern auch auf ideellem Gebiet. Die Jugend kann ſich wohl für die Technik begeiſtern, aber für den Beamtenberuf Was weiß ſie von ihm? Was wiſſen von ihm die Eltern, ſoweit der Vater nicht ſelbſt Beamter iſt? Es herrſcht vielfach vom Beamtenberuf die Vorſtellung, daß der Beamte ein trockener Büromenſch ſein müſſe. Die Begriffe Beamter und Bürokrat werden och oft gleichbedeutend gebraucht. Daß ein ſehr großer Teil der Beamten garnichts mit dem Bürodienſt zu tun hat, daß der Beamtenberuf außerordentlich vielgeſtaltig iſt, alſo für jede Begabung ein geeigneter Platz vorhanden iſt, ja, daß ſich ſogar faſt alle lechniſchen Berufe in ihm wiederfinden, iſt der breiteren Oeffentlichkeit noch wenig bekannt. Jugend iſt erfüllt von Idealen. Sie will ſich begeistern, auch für ihren Beruf. Gibt es nun etwas Schöneres, als in einem Beruf zu ſtehen, der ganz dem Dienſte an der Volksgemeinſchaft ge⸗ widmet iſt? Für unſere Jugend iſt es ein Ideal, Beamter im Staate Adolf Hitlers zu werden. Die Beamtenſchaft iſt Mittler zwiſchen dem Willen Adolf Hitlers als Führer des Staates und dem deulſchen Volke als Nation. Das Amt für Beamte der NSDAP. Gau Baden, widmet der Nachwuchsfrage die größte Aufmerkſamkeit. Es gibt über alle Fragen Auskunft. Senleismus, wie Rdolf gitter ihn uns lelet, heißt borbehaltleſen dien an der Semeinſchaſt. entſchlleße Dich i 5 zut Mitaltedſchaß in der 89. Wir suchen zum möglichst baldigen Eintritt geſlug — 1—— 8— 3 2——r...... Huch ö Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Schenkt der Verdunkelung eurer Wohnungen noch mehr Aufmerkſamkeit! Werdet durch die Ruhe an der Front nicht nachläſſig! Benutzt die ruhige Zeit, eure Wohnungen ſorg⸗ fältig abzudunkeln! gez.: Robert Wagner, Gauleiter und Reichsſtatthalter. Der Trüneſterbeginn an den Hochſchulen V Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volks⸗ bildung hat in einem Erlaß die Zeiten des Anterrichtsbetrie⸗ bes an den Hochſchulen in den kommenden Trimeſtern feſt⸗ gelegt. So endet der Anterricht des zurzeit laufenden Tri⸗ meſters am 22. Dezember. Um die notwendige, möglichſt raſche Ausbildung des Nachwuchses der akademiſchen Berufe zu ſichern, wird auch im kommenden Jahr der Unterrichts⸗ betrieb an den Hochſchulen in drei Trimeſtern ſtattfinden. Das erſte Trimeſter 1940 beginnt am 8. Januar 1940 und endet am 21. März 1940. Einſchreibungen für dieſes Tri⸗ meſter finden in der Zeit vom 2. Januar bis einſchließlich 20. Januar ſtatt. Spätere Einſchreibungen ſind nur mit be⸗ ſonderer Genehmigung zuläſſig. Das zweite Trimeſter beginnt am 15. April 1940 und endet am 31. Juli 1940. Einſchrei⸗ bungen hierfür finden vom 5. bis 25. April ſtatt. Das dritte Ttimeſter beginnt am 2. September und endet am 20. Dezember 1940. Die Einſchreibefriſt läuft vom 20. Auguſt bis 15. September. Der Zeitpunkt des Trimeſterbeginns iſt jeweils auch der tatſächliche Beginn des Unterrichtsbetriebes. Der Reichserziehungsminiſter weiſt in dem Erlaß darauf hin, daß trotz der Verkürzung der Geſamtausbildungszeit der gleiche Leiſtungsſtand zu gewährleiſten iſt. Lehrt eure Kinder spielen! Im Reich, wo die Garnrollen König ſind.— Es gilt, die Phantaſie der Kleinen anzuregen. Verzogene Kinder haben es ſo ſchnell verlernt, ſtillzufrieden mit ſich ſelbſt und fröhlich mit anderen kleinen Kameraden zu unterhalten. Sind ſie allein, ſo ſind ſie mürriſch, gelangweilt, weinerlich, ſie kommen übel⸗ gelaunt zur Mutter:„Was ſoll ich denn jetzt tun? Ich will zu dir! Ich langweile mich ſo.“ Und gerührt nimmt die gute Mama ihren kleinen Tyrannen auf den Schoß, hätſchelt ihn, küßt ihn und verwöhnt ihn. Bei den Spie⸗ len mit anderen Kindern iſt aber der ſo verzärtelte Lieb⸗ ling unausſtehlich, er iſt fortwährend beleidigt, nimmt alles übel, iſt empört, daß er nicht immer der Mittel⸗ punkt iſt und wenn nicht alles ſeinen Geſetzen folgt, Kurz und gut, dieſes von Mutterliebe überernährte Kind wird ſich und anderen eine unleidliche Plage und ſteht ſchließ⸗ lich abſeits und verbittert trotz ſeines vielleicht liebevol⸗ len Herzens und ſeines ſonſt freundlichen Weſens. Es find arme kleine Dinger, denten keine einſichts⸗ volle Mutter das Spielen beibringt, denn es iſt unbedingt nötig, daß Kinder ſpielen lernen. Lernen doch auch die Tiere bei ihrer Mutter, ihrer Jugend Luſt und Trieb Ge⸗ nüge zu tun. Wie entzückend ſpielt die Katze mit ihren Jungen, die Hündin mit ihren Puppys, die Stute mit ihrem herumſpringenden Füllen! Auch wit Meftſchen⸗ mütter und väter müſſen uns Mühe geben, unſeren Kin⸗ dern das wirkliche, fröhliche Spiel beizubringen. Es be⸗ darf dazu nicht koſtbarer Sachen und beſonders geeig⸗ neter Räume; ein kleiner Junge ſpielt ſtundenlang Kut⸗ ſcher mit einem umgekehrten Stuhl und einer Fußbänk, das kleine Mädchen vergrügt ſich mit einer Lappenpuppe genau ſo gut wie mit einer Laufpuppe, die Mama und Pappa ſagt. Wir müſſen es nur verſtehen, ihre Phau⸗ taſie anzuregen. Wir müſſen es ihnen beibringen, daß das Pferdchen Futter braucht, daß das Püppchen ſchla! ſen und eingeſungen werden will. Garnrollen, leere Schachteln ſind herrliche Spiel⸗ werke. Wie entzückend plaudert Roſegger, der Schneiders⸗ ſohn, aus ſeiner Kinderzeit, die kein anderes Spielzeug kannte! Erſt müſſen wir es unſeren Kindern beibringen, wie geſpielt wird, dann müſſen wir ſie allein laſſen in ihrem phantaſtiſchen Reich, wo die Knöpfe Rekruten und die Garnrollen Könige ſind. Und wenn ſie zu uns kom⸗ men und uns mit Langeweile plagen, dann wollen wit ſie lachend heimſchicken:„Aber geh', dein Pferdchen muß doch erſt das Mehl zum Bäcker fahren! Und noch Kohlen aufladen für Muttis Küche!“ Oder:„Das Püppchen hat Zahnſchmerzen und muß eingerieben, mafſtiert werden, und dann muß es ins Bett! Und dann muß der Hert Doktor kommen— ei, da ſteht er ja ſchon! Guten Tag, Herr Doktor!— Ja, meinem Kindl geht es ſchlecht!“ Es iſt nur Großmamas alter Regenſchirm, aber das Püpp⸗ chen nimmt ihn für den Doktor und Mutti auch und das Kind ſchließlich auch.— Und im Verkehr mit anderen Kin⸗ dern müſſen wir ſie zur Duldſamkeit erziehen und alle Klagen und Klatſchereien abweifen, denn die meiſten Jammerlieder find unberechtigt. Kinder müſſen lernen, ſich unterzuordnen, auch nur den kleinen Kameraden, um ſo leichter haben ſie es mäl im Leben. ſich N in Mym.--d Gegründet 180 5 J zwei jüngere kaufmännische 5 Hiliskräite. Schriftliche Bewerbungen sind unigenend zu richten an 2 5 1 8 laden wir Biermit freundlichst en. 8 FI Fulminawerk K. G. flelchhatige Tombola— lanenssen— Wertvolle Profs. 5 Mannhbeim- Friedrichsfeld. i Die Ausstellungsleitung. Zu der am Sonntag, den 10. Dezember 1939 im Saale der Wirtschaft„Zur Turnhalle“ stattfindenden 0 I Landw. ein. und Verkaufsgenoſſenſchaff Mannheim⸗Seckenheim. Ortsbauernſchaft, Mom. Seckenheim. Ich mache nochmals darauf aufmerkſam, daß In den nächſten 2—3 Tagen erwarten wir einen Waggon Perlkalk⸗GStickſtoff. Beſtellungen hierauf zum Abholen an der Bahn müſſen in unſerem Lager ſofort abgegeben werden. ſämtliches Schlachtvieh, welches zum Schlacht of aufgetrieben wird, eine Woche vorher im Lager der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufs genoſſenſchaft angemeldet werden muß. Der Ortsbauernführer. l werden repariert, Näh res Zürn. Bad. 4 oder Tel. 505 e enen, Fußballverein gung 1898. Dieſe Woche findek das Training 5 1 5 Vera umſtändehalber bereits heute Mittwoch ſtatt. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mitt woch, 6. Dezember: Miete A 7 und 1. Sondermiete A 4 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Plaßgruppe 21, 28 his 36. Die Braut von Meſfina. Schauspiel von Schiller. An⸗ fang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Donnerstag, 7. Dezember: Miete D 7 und 1. Sonder⸗ miete D 4 und für die NSc.„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 544 bis 5501 Rheinsberg. Schauſpiel von Friedrich Forſter. An⸗ fang 19.30, Ende etwa 21.30 Uhr. 5 s Freitag, 8. Dezember: Miete F 7 und 1. Sondermiels F 4: In neuer Einſtudierung: Die Boheme. Oper von G. Puccini. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Samstag, 9. Dezember: Miete H 7 und 1. Sondermiete H 4 und für die NRSc5.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Plaßgruppe 70 bis 72, 88 bis 902 Die ſanfte Kehle. Komsdie von Felix Timmer⸗ mans. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.