mt! ine Er auf in⸗ die e Dezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preislifte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Pernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages und uzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkülndblatt für den Stadtteil Möm.⸗Secken heim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. 5 39. Jahrgang Ein neuer Verrat [ Es iſt nötig, die Oeffentlichkeit darüber aufzuklären, daß auch im ruſſiſch⸗finniſchen Konflikt England ſeine Hand im Spiele hat, ja, daß England die Hauptſchuld an der Zuſpitzung dieſes Konfliktes trägt, und daß es ſich bei der ganzen Angelegenheit ſchließlich wiederum um einen ſchnöden Verrat handelt, den England an einem kleineren Staat begangen hat. Die Geſchichte unſerer Tage iſt reich an britiſchen Verrätereien: Abeſſinien, Rotſpanien, hina und Polen— den Regierungen aller dieſer Staaten waren von London aus Zuſicherungen gegeben worden, daß man ihnen in jeder Weiſe behilflich ſein werde, immer aber hat England, wenn es wirklich darauf ankam, dieſe Verſprechungen und Zuſicherungen nicht gehalten und ſeine „Schützlinge“ einfach ſitzen laſſen. Und nun haben die Her⸗ 1 61 der Themſe auch Finnland in die gleiche Lage ge⸗ rächt. 5 Man erinnert ſich daran, daß die finniſch⸗ruſſiſchen Ver⸗ handlungen, die vor einigen Wochen in Moskau ſtattgefun⸗ den haben, zunächſt befriedigend verliefen. Die finniſchen Unterhändler zeigten ſich bereit, auf einige der ſowjetruſſi⸗ ſchen Wünſche einzugehen. Als aber England ſah, daß eine ruſſiſch⸗finniſche Einigung möglich ſei, ſchickte es ſeine poli⸗ tiſchen Agenten nach Stockholm und Helſinki Dieſe Agenten brachten es— auf dem Umwege über die ſchwediſche So⸗ zialdemokratie— fertig, die damalige finniſche Regierung zur Ablehnung des entſcheidenden Punktes der ruſſiſchen Forderungen zu veranlaſſen. Es handelte ſich dabei um das ruſſiſche Verlangen, auf der Inſel Hangö eine Marineſta⸗ tion anzulegen, um dadurch eine Sicherung für Leningrad u ſchaffen, gleichzeitig aber auch eine Kontrolle über den finnischen Meerbuſen zu erreichen gegenüber etwaigen feindlichen Invaſionsgelüſten. Moskau hat dabei nicht etwa lediglich eine Abtretung finniſchen Gebietes verlangt, ſon⸗ dern einen Gebietsaustauſch vorgeſchlagen, bei dem, was den Gebietsumfang anlangt, Finnland ſogar beſſer abge⸗ ſchnitten hätte als Rußland: nach dem Vorſchlage Mos⸗ kaus ſollte Finnland insgeſamt 20 000 Quadratkilometer an Rußland abgeben, dafür aber von Rußland 70 000 Quadratkilometer in Oſt⸗Karelien erhalten. Durch dieſen Gebietsaustauſch wäre, nebenbei bemerrt, auch ein Bevpöl⸗ kerungsaustauſch im Sinne der nationalpolitiſchen Bereini⸗ gung ermöglicht worden. Die damalige finniſche Regierung hat dieſen Moskauer Vorſchlag abgelehnt. Sie hätte das zweifellos nicht getan, wenn die engliſchen Einbläſer ihr nicht dazu geraten hätten. Die Dinge lagen ganz ähnlich wie in Polen: auch damals waren die En gländer die⸗ jenigen, die der polniſchen Regierung die für Polen ver⸗ hängnisvollen Ratſchläge gegeben haben. f Selbſtverſtändlich hatte England auch im Falle Finnland nicht etwa das Beſtreben, den kleineren Staat zu ſchützen, ſondern das engliſche Verhalten entſprach der allgemeinen Tendenz des britiſchen Imperialismus, überall in der Welt die wichtigſten Punkte, Meerengen uſw. für ſich zu ſichern. Deshalb wollte es auch Finnland zu ſeinem Werkzeug ma⸗ chen. Als es hart auf hart ging, dachte man in London nicht mehr an ſeine Zuſagen. Man überließ Finnland ſei⸗ nem Schickſal— der neue Verrat war fertig. Moskau hat die engliſche Agententätigkeit in Helſinki und Stockholm aber entlarvt. Die Welt weiß heute ganz genau, wie ſchmählich ſich England auch im Falle Finnland benommen hat. Man hofft in London nämlich noch immer, wenigſtens zu einem Handelsabkommen mit Rußland zu gelangen und hat deshalb ſeine Zuſagen an Finnland einfach vergeſſen. So geht es einem Staat, der ſich auf England, verläßt! Selbſtverſtändlich iſt es den„größen Politikern an der Themſe hölliſch unangenehm, daß in dieſe dunklen Zuſam⸗ menhänge gehörig hineingeleuchtet worden iſt, ſo daß man die neue Verräterei Englands klar exkannt hat. Man wen⸗ det deshalb die bekannte Churchill ſche Methode auch in dieſem Falle an: man verſchweigt und verleümdet. Ver⸗ leumdet natürlich— Deutſchland, das mit den ganzen Vor⸗ gängen um Finnland nicht das geringſte zu tun hat. Lon⸗ don wird aber mit dieſen Methoden nichts erreichen. Man kennt ſie in der ganzen Welt fetzt zur Genüge. Niemand wird ſich durch die neuen Londoner„Ablenkungsmanöver den Blick für die wahren Tatſachen trüben laſſen. Auch im finniſch⸗ruſſiſchen Konflikt haben die Engländer ſich als Friedensſtörer und Kriegstreiber erwieſen und dazu ſchnö⸗ den Verrat geübt an einem kleineren Staat. i Dän'ſche Neutralitätser klärung Kopenhagen, 6. Dezember. Dänemark wird, wie eine Er⸗ Harung— a e Stguning im Folketing 9 auch gegenüber dem finniſch⸗ruſſiſchen Konflikt an der Poli⸗ tik einer unbedingten Neutralität feſthalten. Stauning führte A. d, aus: Seitdem ich in dieſem Hauſe das letztemal das Wort hatte iſt das Unglück des Krieges in eine 0 er nordi⸗ ſchen Länder vorgedrungen Die Ereigniſſe dort haben einen beſonders tiefen Eindruck in Dänemark gemacht, da das Zuſammengehörigkeitsgefühl mit dem finnischen Volk ſtärker als je zuvor iſt. Das Zuſammengehörigkeitsgefühl zwiſchen den Völkern des Nordens wird unberührt von den traurigen Ereigniſſen fortbeſtehen Es iſt eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, daß die in der Anordnung vom 31. Mai 1938 feſt⸗ geſetzten Neutralitätsregeln auch unter den kriegeriſchen Er⸗ eigniſſen zur Anwendung kommen, die als Folge des jüngſt ausgebrochenen Konflikts eintreten. Die finniſchen Zeitungen erſcheinen nur in ſtark be⸗ ſchränktem Umfange. Die Banken von Helſinki haben ihre Hauptkontore ins Innere des Landes verlegt. Der finniſche Nationalfeiertag iſt zum Arbeitstag erklärt worden. * — eee ert r h ee ee zumal noch nicht jede Hof Donnerstag den 7. De zember 1939 Finnland hat von Genf nichts zu erwarten Genf, 6 Dezember. Die Anrufung der Genfer Liga durch Finnland hat die franzöſiſche Preſſe in eine eigenartige Ver⸗ legenheit gebracht. Noch am 4. Dezember wurde in den Pa⸗ riſer Zeitungen„Journal“ und„Matin“ die Liga ſcharf an⸗ gegriffen und beſchuldigt, ſie wolle mit juriſtiſchen Spitzfin⸗ digkeiten bis zum Ende der Feindſeligkeiten weiter vegetie⸗ ren Nunmehr ſcheint jedoch ſeitens der franzöſiſchen Regie⸗ rung eine andere Parole ausgegeben worden zu ſein. Man 2a offenbar in Frankreich, wie ſich insbeſondere aus einem rtikel des„Journal des Debats“ ergibt, über die„Völker⸗ bunds“⸗Ideologie einen Druck auf die neutralen Staaten ausüben zu können, um dieſe in eine beſtimmte Frontſtel⸗ lung hineinzutreiben, durch die ſie dann auch Deutſch⸗ land gegenüber kompromittiert würden. Daß Finn⸗ land von Genf nichts erhoffen kann, wird, ſo z. B. in der Zeitung„Ordre“, ganz offen zugegeben. Das Schickſal Finn⸗ lands iſt, wie die franzöſiſchen Zeitungsſtimmen nur ſchlecht verhehlen können, den Weſtmächten völlig gleichgültig. Vergebliches Liebeswerben Italien denkt nicht an Rückkehr nach Genf Rom, 7. Dezember. Mit aller Entſchiedenheit wendet ſich der Direktor des„Giornale d' Italia“ gegen jene Maßnah⸗ men, die darauf abzielen, Italien irgendeine Rolle im ruſ⸗ ſiſch⸗finniſchen Konflikt übertragen zu wollen. Es ſei bezeich⸗ nend, wie das halbamtliche Blatt ausführt, daß man neben den Finnen, die Italien ſeit bald zwei Monaten in Verbin⸗ dung mit einem ſogenannten Balkanblock nennen, nunmehr auch Stimmen laut wurden, die ihm eine neue Miſſion zu⸗ teilen möchten. Italien, das man noch während der Sank⸗ tionszeit als iſoliert bezeichnen wollte, ſtehe heute wieder im Mittelpunkt der internationalen Politik, und die Erkennt⸗ nis von der italieniſchen Macht, den italieniſchen Mitteln i ſetze ſich in aller Welt immer entſchiedener urch. Allerdings dürfte man dabei, wie der Direktor des halb⸗ amtlichen Blattes mit offenbarer Bezugnahme auf das Lie⸗ beswerben um Italien betont, nicht überkreiben, denn wenn die amerikaniſche Jeitung„Waſhinglon Poſt“ ee erkläre, man ſollte ſich am Vorabend des Juſammenkritts des Genfer Rates bemühen, Italien zu einer Rückkehr in die Liga zu bewegen, dann könne man 2 8 antwor⸗ ken, daß derartige Bemühungen mik Ausſicht auf Erfolg 1935-36 hätten unternommen werden können. Heute ſei es zu ſpäl. Am 11. Dezember, zwei Jahre nach der Auskritks⸗ erklärung der italieniſchen Regierung, werde Italien unwi⸗ derruflich und endgültig die Genfer Liga verlaſſen haben und keinerlei Beziehungen, auch nicht einmal mehr verwallungs⸗ techniſcher Natur, mehr pflegen. ASA und Rußland Rooſevell: Beziehungen unverändert Wafbingkon, 6. Dezember. Ueber den Stand der diploma⸗ tiſchen Beziehungen zwiſchen Rußland und den Vereinig⸗ ten Stgaten befragt, erklärte Rooſevelt, daß dieſe unverän⸗ dert ſeien, wenn er auch die Zukunft nicht vorausſagen könne. Er glaube, daß er eine durchaus richtige Politik ver⸗ folge, wenn er die Beziehungen zu Rußland nicht abbreche, ö nung auf eine friedliche rledigung des Streits verloren ſei. Auftrag an Schweden nicht anerkannt Stockholm, 6. Dezember. Schweden teilte der Sowjetregie⸗ rung mit, daß die finniſche Regierung ihm die Miſſion an⸗ vertraut habe, die finniſchen a in der Sowjetunion u wahren. Die Sowjetregierung erklärte jedoch, daß ſie die inniſche Regierung, die Schweden dieſe Miſſion erteilt be, nicht anerkenne, und e dieſen Umſtänden die rage einer ſolchen Wahrung der finniſchen Intereſſen nicht geſtellt werden könne. Der frühere finniſche Außenminiſter Erko erklärte bei 5 Ankunft in Stockholm Preſſevertretern u. a., Finn⸗ and ſei nach wie vor zu Verhandlungen bereit, wenn dieſe auf der Grundlage gung wieder aufgenommen werden könnten. * Finniſche Truppen auf den Aalands⸗Juſeln Helſinki, 6. Dezember. Die Minierung der Gewäſſer um die Aaland⸗Inſelgruppe wurde am Dienstag mittag abge⸗ ſchloſſen. Im Anſchluß hieran wird gemeldek, daß finniſche . in großer Zahl auf der Aaland-Inſel gelandet en Aus Helſinki meldet„Aftonbladet“, die finniſche Minen⸗ ſperre bei Aaland hindere ruſſiſche Kriegsſchiffe, in den Bott⸗ niſchen Meerbuſen einzufahren. Gleichzeitig werde mitge⸗ teilt, daß die Verſchickung finniſcher Truppen nach den Aalands⸗Inſeln durchgeführt ſei. Regierung tagt in Helſinki Helſinki, 6. Dezember. Zu einer Mitteilung des ruſſiſchen Rundfunks, daß Moskau die finniſche Regierung nicht mehr anerkenne, weil ſie Helſinki verlaſſen habe, wird in Helſinki offiziell mitgeteilt, dieſe Behauptung irie Die 11 Regierung ſei unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten in nde zuſammengetreten und habe wichtige Fragen ver⸗ handelt. 8 a 8 Amerika-Finnen ſchicken Flugzeuge 5 „Nya Dagligt Allehanda“ meldet, daß Amerika eine große Anzahl Flugzeuge nach Finnland ſchicken werde Es handele ſich um Flugzeuge, die von amerikaniſchen Staats⸗ bürgern finniſcher Volkszugehörigkeit geſpendet ſeien und von amerikaniſchen Piloten geführt würden. der Gleichberechti⸗ worden Nr 287 Ruſſiſche Kriegsberichte Minen als ſchwierigſtes Hindernis Moskau, 6. September. Die Blätter enthalten weiter zahlreiche Schilderungen und Stimmungsbilder von den Kampfhandlungen gegen Finnland. Aus einem Bericht der 2 Prawda“ über die Einnahme der Inſel Hogland im Finniſchen Meerbuſen geht hervor, daß Hogland von den Finnen vor dem Eintreffen der ſowjetiſchen Kriegsflotte ge⸗ räumt worden war. Die Inſel ſei nach Beſchießung durch Einheiten der ſowjetiſchen Kriegsmarine im Sturm genom⸗ men worden. Die weiteren Frontberichte legen davon Zeugnis ab, daß insbeſondere auf der Kareliſchen Landenge in den letzten Tagen ſehr erbittert gekämpft wurde. Bei der Einnahme des Grenzſtädtchens Terioki z. B. hätten ſchwere Kämpfe ſtattgefunden. Alle Berichterſtatter unter⸗ ſtreichen weiter, daß die von den Finnen überall ausgelegten Minen und Höllenmaſchinen dem Vormarſch der Roten 8 5 als ſchwierigſtes Hindernis im Wege ehen. Schwierige Aeberfahrt nach Reval Schneeſturm, Nebel und Hunger Reval, 6. Dezember. Dienstag um 14 Uhr lief der Damp⸗ er„Donau“ mit 656 Flüchtlingen aus Helſinki an Bord in eval ein. Unter ihnen befinden ſich 403 Reichsdeutſche, 72 Italiener, 69 Sowjetruſſen, beſonders Perſonal der Geſandt⸗ ſchaft und der Handelsvertretung, 42 Volksdeutſche finniſcher Staatsangehörigkeit, 33 eſtniſche Staatsangehörige uſw. Die Einſchiffung der Flüchtlinge in Helſinki erfolgte am Sonn⸗ tag, die Ausfahrt Montag früh. Schneeſturm und Nebel erſchwerten die Sicht derartig, daß die Reiſe nach Reval 30 Stunden ſtatt normalerweiſe 5 Stunden dauerte, da das Schiff in den finniſchen Hoheitsgewäſſern lange feſt⸗ lag. Die Funkanlage durfte aber in den finniſchen Hoheits⸗ 89 5 nicht benutzt werden. Schwierig geſtaltete ſich die erpflegung der Fahrgäſte, da ſich niemand auf eine ſolche lange Dauer der Ueberfahrt eingerichtet hatte. In echter Volksgemeinſchaft teilte jedoch die Beſatzung ihre Vor⸗ räte mit denen, die wenig oder nichts hatten. Zum Empfang der„Donau⸗ hatten ſich im Hafen von Reval der deutſche Geſandte Dr. Frohwein, andere Herren der Geſandtſchaft, der Landeskreisleiter der NSDAP, der italieniſche Geſandte und Vertreter der Sowjetgeſandtſchaft eingefunden. Der größte Teil der Flüchtlinge fährt von Reval mit dem deutſchen Dampfer„Oldenburg“ nach Swine⸗ münde weiter. Schwediſche Minenſperre Skockholm, 6. Dezember. Zur Erleichterung der Bemü⸗ hungen, die ſchwediſche Neutralität zu ſchützen, ſind in den ſchwediſchen Territorialgewäſſern des ſüdlichen Teiles des Bottniſchen Meerbuſens Minen ausgelegt worden. Die Mi⸗ nenſperre befindet ſich zwiſchen 60 Grad 21 Minuten und 60 Grad 15 Minuten nördlicher Breite. Helſinki faſt geräumt 5. Verſtärkter Druck der Ruſſen Helſinki, 7. Dezember. Dichte Wolken und Schnee behin⸗ derten auch am Mittwoch die Lufttätigkeit. Bei 1 1 nd am Nordteil des Ladoga⸗Sees hat ſich der Druck der Ruſſen gegen die finniſchen Stellungen verſtärkt. Tanks Panzerautos, Flugzeuge und ſtarke Infanteriekräfte wurden bei den Angriffen eingeſetzt. An einigen Punkten ſind die Ruſſen bis 30 Meilen in das finniſche Gebiet eingedrungen. Unterdeſſen wird die Freimachung Helſinkis fortgeſetzt. Ob⸗ wohl die Stadt jetzt nur noch eine geringe Bevölkerung auf⸗ weiſt, iſt ſie Sitz der Regierung geblieben Die meiſten Kabi⸗ nettsmitglieder leben in den Vororten. Die Miniſterien, die in der Nähe des Hafens gelegen waren, mußten verlegt wer⸗ den. Der Bau neuer bombenſicherer Unterſtände wird bald fertiggeſtellt ſein. Ausländiſche Flüchtlinge aus Finnland. Skockholm, 6. Dez. Am Dienstag abend ſind aus Finn⸗ land zwei Schiffe mit rund 500 Flüchtlingen in Stockholm angekommen. Darunter befinden ſich 50 Schweizer, 30 Eng⸗ länder ferner Holländer, Ungarn und etwa 100 Amerika⸗ ner. Weiter iſt faſt die geſamte norwegiſche Kolonie von Helſinki, etwa 50 Perſonen, nach einer Reiſe von vierein⸗ halb Tagen in dem ſchwediſchen Hafen Norrtälje angekom⸗ men. Der Frachtdampfer, auf dem die Norweger Finnland verlaſſen hatten, konnte nur mit erheblichen Schwierigkei⸗ ten Norrtälje erreichen, weil kein Lotſe zur Hand war. Beim Einlaufen in den 17 5 iſt das Schiff auf Grund ge⸗ laufen, ſo daß die Fahrgäſte mit einem Zollboot an Land gebracht werden mußten. Schleppende däniſch⸗engliſche Beſprechungen Kopenhagen, 7. Dezember. Die däniſch⸗engliſchen Wirt⸗ ſchaftsbeſprechungen ſcheinen ſich recht ſchwierig zu geſtal⸗ ten. Obwohl ſchon über zwei Wochen verhandelt wird, iſt bisher nicht einmal von Teilergbeniſſen etwas bekannt ge⸗ worden Daß die Verhandlungen noch vor Weihnachten ab⸗ geſchloſſen werden könnten, wird von offizieller Stelle er⸗ neut als ſehr ungewiß bezeichnet. Man ſpricht vielmehr von der Wahrſcheinlichkeit, daß die däniſchen Vertreter ſchon jetzt nach Kopenhagen zurückkehren werden, auch um noch einige Fragen mit der Regierung und den Wirtſchaftsor⸗ ganiſationen zu erörtern. 5 Der Führer bei Mackenſen Reiche Ehrungen zum 90. Geburtstag Brüſſo w(Uckermark), 6. Dezember. Der Führer und Oberſte Befehlshaber ſprach Mittwoch dem Generalfeldmar⸗ ſchall von Mackenſen perſönlich ſeine Glückwünſche zum 90. Geburtstag aus. Der Führer machte ſich dabei gleichzeitig zum Sprecher der ganzen deutſchen Nation und gab den Gefühlen Ausdruck, die ſie heute gegenüber dem Mann be⸗ wegen, der durch ſeine Taten und Haltung in Krieg und Frieden beſtes deutſches Soldatentum verkörpert und auch heute mit heißem Herzen am Schickſalskampf des deutſchen Volkes Ankeil nimmt. Generalfeldmarſchall von Mackenſen dankte dem Führer in bewegten Worten, insbeſondere dafür, daß er in dieſer Zeit ſelbſt gekommen ſei. Er brachte zum Ausdruck, daß es ſein heißeſter Wunſch am heutigen Tag ſei, den Sieg des deutſchen Volkes unter ſeinem Führer noch miterleben zu können. Der Führer, der gegen Mittag auf dem Erbhof Brüſſow bei Prenzlau(Uckermark) eingetroffen war, verbrachte einige Zeit im engſten Familienkreis des Jubilars. Gegen 13 Uhr verließ der Führer wieder den Erbhof Brüſſow. Durch nichts konnte der 90jährige Generalfeldmarſchall mehr geehrt werden als durch die perſönliche Gratulation des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht. Dieſer unerwartete Beſuch auf dem Erbhof Brüſſow löſte bei der Bevölkerung der Stadt Brüſſow die größte Ueber⸗ raſchung und berechtigte Freude aus, die in immerwähren⸗ den begeiſterten Kundgebungen zum Ausdruck kam. Die Glocken des Städtchens läuteten gerade die Mittagszeit ein, als die Wagen des Führers und ſeiner Begleitung auf dem Gutshof einfuhren. Das ganze Städtchen ſchien auf den Bei⸗ nen zu ſein, und die Anfahrtsſtraßen waren dicht umſäumt von den begeiſterten Bewohnern. Als der Führer am Her⸗ renhaus vorfuhr, erſchien Generalfeldmarſchall von Mak⸗ kenſen im Portal und hieß ſeinen Gaſt auf das herzlichſte willkommen. Der Ehrentag des Marſchalls Eine Fülle von Glückwünſchen aus allen Gauen Deutſch⸗ lands, ja aus aller Welt, beweiſen die außerordentliche Be⸗ liebtheit v. Mackenſens, der ſich durch ſein aufrechtes Sol⸗ datentum im Volksmund den Namen„Marſchall Vorwärts des Weltkrieges“ erwarb. Für das abgelegene Brüſſow in der Uckermark iſt der Tag ein beſonderes Feſt, das von der geſamten Bevölkerung gefeiert wird. Die Häuſer haben Flaggenſchmuck angelegt— Das Herrenhaus der Domäne Brüſſow, die der Führer dem ruhmreichen Heerführer im Jahre 1935 bei der 20. Wieder⸗ kehr des Tages ſeiner Ernennung zum Generalfeldmarſchall zum Geſchenke machte, iſt an der Front feſtlich geſchmückt. Bei Tagesanbruch bezieht ein Doppelpoſten vor dem Guts⸗ hauſe die Ehrenwache Bald darauf tritt der Feldmarſchall auf die große Freitreppe. Er trägt den weißverſchnürten Uniformrock der 2. Leibhuſaren Danzig⸗Langfuhr mit dem feilgeſchmückten Tſchako der Totenkopfhuſaren. In ſtrammer Haltung, die durch nichts das hohe Alter des Marſchalls er⸗ kennen läßt, nimmt er die Meldun gder Wache ent⸗ gegen und unterhält ſich mit den Soldaten, von denen einige mit Stolz das EK von 1939 tragen. Nachdem die Angehöri⸗ gen und Angeſtellten der Domäne ihre Glückwünſche ausge⸗ ſprochen haben, beginnt der Generalfeldmarſchall ſeinen Ehrentag mit einer Hausandacht. Die Beſuche der Wehrmachtsabordnungen er⸗— öffnete um 11 Uhr der ſtellvertretende Kommandierende Ge⸗ neral und Wehrkreisbefehlshaber II, Generalleutnant Feige, der vom Chef des Generalſtabes, Generalmajor von Zülow, begleitet war. Gleich darauf meldeten ſich verſchiedene Trup⸗ penabordnungen beim Generalfeldmarſchall. Die Glück⸗ wünſche des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine des Großadmirals Dr. h. c. Raeder, überbrachte Konteradmiral Reiner. Um 11.30 Uhr traf der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch ein. Beſondere Freude toſte beim Generalfeldmarſchall das Geſchenk des Heeres, ein Apfelſchimmel, aus. Von Mackenſen, der als paſſionierter Reiter noch heute beinahe tä lich ausreitet, muſterte mit ſachverſtändigem Auge das age Pferd und ließ es ſich in verſchiedenen Gangarten vorreiten. Dann kam das ſchönſte Ereignis des Tages: der Führer ſelbſt erſchien. Nach ſeiner Abfahrt überbrachten die Abord⸗ nungen des Traditionsverbandes ehemaliger Leibhuſaren, der Vereinigung Oberkommando Mackenſen, des ehemaligen Infanterie⸗Regiments„Generalfeldmarſchall von Macken⸗ ſen 129“ und der NS⸗Reichskriegerführung ihre Glück⸗ wſünſche. Die von Dittmarshoven Roman von Gert Rothberg. 15 Fortſetzung Nachdruck verboten 5. „Bleib' hier, ich fürchte mich!“ Mit erhobenen Händen ſagte es Frau Jetta zu ihrem Stiefſohn. Der ſah ſie ſcharf an, lächelte. „Ja, ich werde ſowieſo bleiben müſſen. Benno findet ſich abſolut nicht zurecht. und— Papa hat beſtimmt, daß mir Dittershoven zufällt. Benno ſoll Kronfeld übernehmen, und Maja erhält ihr Erbe in bar. Vater hat alles ge⸗ regelt. Und für dich bleibt Helmbrügg. Es iſt ein kleiner idylliſcher Ruheſitz. Aber er eignet ſich für eine alte, ruhe⸗ bedürftige Dame, nicht für die ſchöne Jetta Raſtenau.“ „Klaus, ſpotteſt du?“ „Durchaus nicht! Ich dachte nur, daß du vielleicht erſt ein bißchen reiſen möchteſt?“ 5 5 „Nein! Ich habe keine Luſt zum Reiſen. Ich bleibe viel lieber hier bei dir und Maja. And ich denke, daß Maja mich braucht.“ f „Sicherlich! Und ich freue mich auch, wenn du bleibſt. Aber du reitet früher gern, und darum dachte ich, daß es dir auch jetzt angenehm ſei“, ſagte er freundlich. Sie ſah ihn ein Weilchen an, dann ſagte ſie: 5 „Bis du dich vermählſt, Klaus. Dann gehe ich au mei⸗ nen Winden und— und Helmbrügg ft ja ſehr ſchön. Ich kann mir dann ja eine Geſellſchafterin nehmen, da⸗ mit ich nicht ſo einſam bin.“ f „Da kannſt du alſo noch ſehr lange bleiben, denn ich wüßte nicht, wen ich heiraten follte.“ l „Klaus, eigentlich müßte ich ſagen, daß du doch lieber heiraten ſollteſt; du haſt das nötige ic mich r Aber ich bin ehrlich genug, dir zu ſagen, daß ich mich reue, wenn wir hier alle noch ein Weilchen zuſammenbleiben können.“ „Ich finde es auch nett Aber allzuviel werdet ihr mich ja nicht haben; denn ich werde ja doch nun ſtändig zwi⸗ ſchen Dittmarshoven und Wyburg hin⸗ und herſahyren. Wenn ich mich auch in Wyburg auf meine Leute verlaſſen Preſſe und Rundfunk Arbeitstagungen bei Dr. Goebbels. verſammelten ſich in den Räumen des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda zu einer Arbeitstagung, bei der eine Reihe von Referaten zu wichtigen Tagesfragen ehalten wurden. Im Mittelpunkt der Tagung ſtand eine ede des Reichsminiſters Dr. Goebbels. Der Miniſter gab einen umfaſſenden Ueberblick über die politiſche Lage. Ferner empfing Reichsminiſter Dr. Goebbels in den Räumen ſeines Miniſteriums in Anweſenheit des Leiters der Rundfunkabteilung ſeines Miniſteriums. Miniſterial⸗ dirigent Berndt und der Direktoren der Reichsrundfunk⸗ Geſellſchaft Voß, Hadamopſky und Dr. Hubmann die In⸗ tendanten aller deutſchen Reichsſender zu einer Ausſprache über die ſchwebenden Rundfunkprobleme. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach bei dieſer Gelegenheit den Männern des Rundfunks ſeine Anerkennung über die bisher fat Arbeit aus und gab ihnen Richtlinien für die Zu⸗ unft. Der Wehrmachtsbericht Berlin, 6. Dezember. Das Oberkommando der Wehr⸗ macht gibt bekannt: Keine beſonderen Ereigniſſe. Für Deutſchlands Seegeltung Berlin, 6. Dez. Am 4. Dezember iſt ein kleineres Be⸗ wachungs fahrzeug der Kriegsmarine nach einer Detonation im Großen Belt geſunken. Die Detonation iſt in der Nähe der Stelle erfolgt, wo vor einigen Tagen das Vorpoſtenboot 301 auf eine Mine gelaufen war. In den letzten Tagen hat im Belt und Sund ſtürmiſches Wet⸗ ter geherrſcht, und es iſt eine Anzahl Minen losgeriſſen worden und ins Treiben gekommen. Es wurden Suchar⸗ beiten eingeleitet und mehrere fremde Minen abgeſchoſſen. Die hierbei eingeſetzten Fahrzeuge verſehen ihren verant⸗ wortungsvollen und ſchweren Dienſt gerade auch im In⸗ tereſſe der neutralen Gewäſſern in dieſen Gewäſſern. Holländiſche Reeder beugen ſich Ladungspapiere von engliſchem Konſul beglaubigt Amſterdam, 6. Dezember. Die Holland⸗Auſtralien⸗Linie, die Holland⸗Britiſch⸗Linie und die Holland⸗Oſtaſien⸗Linie teilen mit, daß in Zuſammenhang mit den ſtark geſtiegenen Koſten der Kriegszuſchlag auf die ausgehenden Frachten nach Auſtralien, Britiſch⸗Indien und Oſtaſien, der bisher 60 Pro⸗ zent betrug, auf 100 Prozent erhöht werde. Hierbei gelte als Minimum ⸗Satz 60 Schilling für die Tonne. Gleichzeitig teilen dieſe holländiſchen Reedereien mit, daß ſie in Zukunft nur noch Ladungen annehmen, wenn dieſe mit Urſprungszeugniſſen verſehen ſind, die von einem eng⸗ liſchen Konſul beglaubigt wurden. Der Piratenwülkür ausgeliefert Konkrolle ſogar auf belgiſchem Hoheitsgebiet Brüſſel, 6 Dezember Die Antwerpener Zeitung„Meétro⸗ pole“ enthüllt einen neuen Fall von zyniſcher Mißachtung und Bevormundung der Neutralen durch die alliierten Kriegsverbrecher. Der belgiſche Dampfer„Meonia“, der am 25. Auguſt den Hafen Colombo auf Ceylon mit Lebensmit- teln für Belgien verlaſſen hatte, wurde von franzöſiſchen Kriegsſchiffen aufgebracht und nach Marſeille geführt, ob⸗ wohl die Lebensmittel vor Ausbruch des Krieges gekauft und bezahlt worden waren Das Schiff mußte feine ganze Ladung löſchen und konnte ſie erſt wieder an Bord nehmen, nachdem feſtgeſtellt war, daß ſie kein Banngut enthielt. Erſt nach 6 Wochen wurde das neutrale Schiff wieder freigelaſſen und konnte ſeine Reiſe nach Antrberpen fortſetzen, wo es am 29 Oktober, alſo über zwei Monate nach Abreiſe aus Colombo, eintraf. Die Unverſchämtheit der franzöſiſchen Blockadebehörde geht aber ſoweit, daß ſie ſich ſelbſt nach dem Eintreffen des Schiffes in Antwerpen eine Fortfetzung der Kore an⸗ maßten. Sie wieſen nämlich die betreffende Reederei an, die Waren vorläufig nicht an ihre Empfänger in Belgien abzuliefern. Sonderbarerweiſe ift die Reederei ieſer Ju⸗ mulung nachgekommen, ſodaß die Waren bis heute noch nichl abgeliefert worden ſind Die„Metropole“ erklärt, es ſei unglaublich, daß das Pariſer Blockademiniſterium ſich anmaße, ſeine Konkrolle über Waren, die vor dem Kriege gekauft und nur für den belgiſchen Verbrauch beſtimmt ſeien, bis auf belgiſches Hoheſksgebiet auszudehnen. Berlin, 6. Dez. Die Leiter der Reichspropagandaämter Neuer Proteſt Japans in London Gegen die britiſche Seeräuberei. London, 6. Dez. Wegen der völkerrechtswidrigen brit ſchen Blockade deulſcher Exportwaren ſind weitere Vorſtel. lungen von dem jſapaniſchen Bokſchafter im Lauf einer Be⸗ ſprechung gemacht worden, die er mit Lord Halifax hakte. Der Botſchafter wies darauf hin, daß man vor einem aktuellen Problem ſtehe, da Waren deukſcher Herkunft auf Verſchiffung nach Japan warteten. Der Botſchafter ſuchle anſchließend auch den Ankerſtaatsſekretär Butler auf. „England hat alles zu verlieren“ „Zu der Verſchärfung der Blockade durch England er⸗ klärte der Sprecher des Außenamtes, daß London trotz er⸗ neuten Proteſtes noch keine befriedigende Antwort erteilt habe. Man habe lediglich unverbindliche Zuſagen hinſichtlich der Behandlung deutſcher Güter auf japaniſchen Schiffen gemacht Der precher betonte ferner, daß England und Frankreich wichtige Intereſſen im Orient hätten und daß England ſich ſehr um einen Ausgleich mit Japan bemühe. Frankreichs wahres Kriegsziel Deukſches Nalionalbewußtſein„Jeind Nr. 1“ Berlin, 7. Dezember. Bei einer Betrachtung des fin⸗ niſch-ruſſiſchen Zuſammenſtoßes unterſtreicht die„Epoque“ mit großem Eifer, daß Frankreich zu allererſt auf die Ber⸗ nichtung des Deutſchen Reiches bedacht ſein müſſe. Vor allem anderen, ſo ſagt das Blatt, müſſe man den„Pangermanis⸗ mus“(alſo das Zuſammengehörigkeitsgefühl aller Deut⸗ ſchen) zerſchlagen. Das Deukſchtum bleibe für die Allierten der„Jeind Nr. 1“. Ohne ſeine Ausroktung hätten die Weſt⸗ mächke weder Ehre noch Lebensmöglichkeiten. Mit dieſer neuen Enthüllung der franzöſiſchen Kriegs⸗ ziele hat das franzöſiſche Blatt die Uferloſigkeit und Phan⸗ taſtik der derzeitigen franzöſiſchen Außenpolitik mit der dem Blatt ſtets eigenen Niedertracht wieder einmal gründlich klargemacht. Alle heuchleriſchen Fragen werden fallen ge⸗ laſſen. Das wahre Kriegsziel Senke heißt wieder: Die Vernichtung Deutſchlands. was das bedeutet. Verſailles! Schwarze Schmach am Rhein! Ruhrbeſetzung! Frankreich vergißt aber dabei, daß ihm heute ein ande⸗ res Deutſchland gegenüberſteht. Ein Deutſchland, das Frank⸗ reich zu hindern weiß, ſeine haßerfüllten Abſichten zu ver⸗ wirklichen. Das franzöſiſche Volk aber wird die Koſten der provokgkoriſchen Wahnſinnspolitik ſeiner Regierung bezah⸗ len müſſen. Die Waffen, nicht Konferenzen! England iſt ſich des Ernſtes noch nicht bewußt London, 6. Dezember. Merkwürdige Auslaſſungen des britiſchen Außenminiſters Lord Halifax im Oberhaus be⸗ zeugken wieder einmal, daß Englands Regierung ſich des Ernſtes ihrer Lage anſcheinend noch immer nicht bewußt iſt. Lord Halifax befaßte ſich nämlich in höchſt überflüſſiger Weiſe mit Konferenzen, die anſcheinend der Behandlung des deutſch-engliſchen Verhälkniſſes dienen ſollen, obwohl dem Außenminiſter Englands längſt bekannt ſein ſollte, daß nach der Ablehnung aller aufbauenden deulſchen Vorſchläge und nach hinterliſtigem Mißbrauch der deutſchen Geduld der von England gewollte Krieg von Deutſchland hundertprozentig akzepkiert worden iſt. Während Halifax im Oberhaus mit kindlicher Einfalt ſeine Theorien dahin auswalzt, daß die deutſche Regierung nicht eher zu Konferenzen„zugelaſſen“ werde, ſolange ſie nicht„ihre Lektionen gelernt! habe, ſpürt England immer nachhaltiger, daß es kein Kinderſpiel iſt, den aufs beſte be⸗ waffneten, zielbewußt geführten und feſt entſchloſſenen größ⸗ ten Staat Europas zum Todfeind zu haben. Gandhi ſor dert Wahlen Chamberlain Lügen geſtraft London, 6. Dezember. Mahalma Gandhi hat erneut ſeine Stimme erhoben und in einer Juſchrift an die Londoner Zeitung„News Chronicle“ die ſoforkige Ausſchreibung freier und geheimer Wahlen zu einem indiſchen Parlament gefor⸗ dert. Herr Chamberlain kommt bei dieſer Erklärung ſchlecht weg, und er wird hierin Lügen geſtraft. Den Worten des indiſchen Führers iſt umſomehr Gewicht beizumeſſen, als er auch in dieſer Erklärung aus ſeiner Sym⸗ pathie für die„Demokratie“ in England kein Hehl macht. kann, ſo denke ich doch nicht daran, die Zügel allzu locker zu laſſen. Doch glaube ich, daß mich Dittmarshoven not⸗ wendiger braucht, alſo werde ich meinen Wohnſitz hier „ aufſchlagen.“ 5 „Vater hat alles ſo gut geregelt,“ ſagte ſie leiſe. „Sag' mal, ſprachſt du nicht davon, daß Frau von Lor⸗ ring dich nach Berlin eingeladen hat?“ 5 „Ja, ſie bat mich dringend. Aber ich weiß nicht recht, was ich tun ſoll.“ n „Ja, dann überlege es in Ruhe, liebe Jetta. Ein biß⸗ chen Ablenkung könnte dir nicht ſchaden. Freilich, viel wirſt du nicht unternehmen können!“ „Klaus, was glaubſt du von mir?“— Ich dachte nur, wenn deine Freundin r Rören iſt, wirſt du jetzt in deiner Witwentracht nur ſtören“, ſagte er ruhig. 8 Da ſchwieg ſte. Aber ſie ahnte, daß er an Baron Ful⸗ den gedacht hatte Nein, ſie würde nicht nach Berlin 155 ren. Nun nicht! Denn ſie wollte ſich die Achtung des Stief⸗ ſohns erhalten. f „Klaus betrachtete ſeine Stiefmutter. Im vorigen Monat war ſie zweiundfünfzig Jahre alt geworden. Aber ſie ſah aus wie Mitte dreißig. Daran änderten auch die ſchwarzen Kleider nichts. Im Gegenteil. Ihre prachtvolle Figur kam in ihnen nur noch beſſer zur Geltung. e Und auf dem ſtillen Witwenſitz in Helmbrügg konnte man ſie ſich ſchon gar nicht vorſtellen. Vielleicht würde ſie doch noch einmal heiraten. Es wäre für ſie gewiß das beſte. Ganz ruhig erwog Klaus Raſtenau dieſe Möglichkeit, während er jetzt zur Gutsverwaltung hinüberſchritt. Die Feldbeſtellungen erforderten eine dringende Beſprechung wirt. a Als er am Sarge des Vaters Bere hatte er es ſich gelobt, alles im Sinne des ters weiterzuführen. Von ſeinen induſtriellen Unternehmungen hatte ſch dieſer bereits ein halbes Jahr vor ſeinem Tode zurückgezogen. Auch er war ſtets mehr Landwirt geweſen als Indu⸗ ſtrieller, und er hatte auch immer gewünſcht, daß ſeine Kinder auf eigenem Grund und Boden ſtanden und ihn lieben lernten. mit dem Inſpektor. And er war mit ganzer Seele Land⸗ 8 Maja und er, Klaus, liebten das Landleben. Doch Benno wahrſcheinlich nicht. Aber es würde ſich ſchon noch einrichten mit ihm. Ein guter Kerl war er doch, wenn et auch ein Bruder Leichtfuß war. Aber vielleicht änderte ihn einmal eine glückliche Ehe! Na, vorläufig war die ja auch noch in weiter Ferne. Der Inſpektor wartete auf ihn. 5 Ziemlich zwei Stunden dauerte die Beſprechung, ehe für heute alles ſo weit erledigt war. Dann kam der Förſter. g Der hatte wegen des Abholzens eines großen Wald⸗ ſtückes an der Schneiſe 1 Bericht zu erſtatten. Da Klaus Raſtenau nicht mit allem einverſtanden war, entſchloß er ſich, an Ort und Stelle ſich zu überzeugen, ob man den Wald, der von Schädlingen auf erte war, ſchlagen ſollte. Denn das aus dem Holzverkauf erlöſte Geld brauchte man ja Gott ſei Dank nicht Und Klaus Raſtenau liebte den Wald und es tat ihm jeder Baum leid, der gefällt wurde. So ſchritt er neben ſeinem Förſter dem Walde zu. Da⸗ bei ſagte der Förſter etwas, was er gern ſchon lange zur 1 gebracht hätte, aber immer wieder verſchoben atte. Herr Raſtenau, im Walde werden Schlingen gelegt.“ Ein un geheuerer Zorn wallte in Klaus auf. „Schlingen? Mehnert, den Verbrecher muß ich haben! Hegen Sie einen e „Nein! Das— wohl nicht gerade.“ Aus dieſer Antwort hörte Klaus Raſtenau glatt her⸗ aus, daß ſein Förſter eben doch einen ganz beſtimmten Verdacht hatte. i. 180 enung gibt's in dem Falle nicht, Mehnert! Wer 1 es?“ L— „Die jüngſte Dittmarshoven!“ „Sind Sie wahnſinnig! Verzeihen Sie, Mehnert, aber das kann doch nicht ſein!“ a „Das Fräulein iſt viel im Walde. In letzter Zeit habe 115 ſie ja nicht mehr getroffen, aber im Winter war ſie jeden Tag draußen. Der Waldhüter hat aber gerade in nde Wochen wieder dieſe verfluchten Schlingen ge⸗ unden.“ Der Gutsherr ſchwieg. Wir wiſſen, NN ih: Lic ze bl. rn vorn im Laden und rechnet das Kaſſabu 25 e——— Tage zum o te“ Jas Fit Hi fer Ihen pan Peuren Roman von Maria von Sawersky. 5 „Laſſet uns die Karten befragen..“ ſang das große, ſchlanke Mädel übermütig.„Na, wer will noch mal? Wer hat noch nicht? Wer möchte ein Auge in die Zukunft riskieren? Ich bin heute gerade in Seher⸗ laune, und wer weiß, wann mir wieder ſo iſt! Immer ran, meine Herrſchaften! Das koſtet hier nichts! Das iſt gratis und franko und macht immer wieder Spaß!“ „Marga Schulz, Näherin in Fräulein Blondine Wittes Modeſalon, klatſchte ein Päckchen abgegriffener Karten auf den Tiſch und ſah ſich vergnügt unter den Kolleginnen um, die gerade dabei waren, Veſper⸗ pauſe zu machen, und ihre Kaffeetaſſen hervorholten und die Brote auspackten. Sie wurde ſofort von einem halben Dutzend Mädel Anda ingt, ee 2 „Nein mir, mir!“ 5 5 „Ich bin dran, Marga!“ „Mir mußt du ſie legen!“! „Wird mein Fritz mich heiraten?“ „Iſt Karl mir untreu?“ 5 „Ruhig mal alle!“ rief Marga 9„Macht doch nicht ſo'n Gebrüll, Kinder! Blondinchen Witte ſitzt doch, zuſammen. Wenn ſie euren Krach dazuzählt, kriegt ſie am Ende einen Ueberſchuß raus, und wir bekommen ne Ge⸗ haltserhöhung. Das wäre ja gar nicht auszudenken!“ „Och! So ſiehſt du aus!“ f 2 „Wir ſind ja ſchon ſtill!“ „Leg' mir mal die Karten, Margal Ich hab' Sonn tag einen Herrn kennengelernt..“ Aber Marga Schulz beobachtete die Drän enden gar nicht, ſondern ſah zu einem ſchlanken, dunkelhaarigen jungen Mädchen hin, das etwas abſeits ſaß und trotz der Veſperpauſe eifrig an einem Kleide ſtichelte. Dann rief fie:. „Ach, euch lege ich nicht mehr. Habe es ſchon ein paar dutzendmal getan, und es kommt immer derſelbe Quatſch heraus. Ich möchte mal Thea die Karten legen, Mich intereſſiert das Schickſal der Thea van Deuren.“ „Hu, wie ſich das anhört!“ „Wie ein Romantitel!“ 5* „Och, Thea laß man lieber in Frieden.“ 2 „Die hat mal wieder eine tolle Arbeitswut!“, „So verrückt, noch in der Pauſe zu friemeln! „Biſt wohl dumm, Thea?“. 5 „Du mit deiner ſogenannten Tüchtigkeit! Die Angerufene hob den dunklen Kopf. Man ſah ihr an, daß ſie wie aus weiten ſhöne in die Wirk⸗ lichkeit zurückkehrte, denn das ſchöne, zarte Geſicht zeigte einen erſtaunten Ausdruck, und in den dunkel⸗ blauen Augen ſtand Verblüffung will. Aber i „Was wollt ihr denn, Mädels? Warum ſchreit ihr alle ſo auf mich ein?“ 5 Schallendes Gelächter ertönte. „Na, nun ſeht einmal die Thea, die kommt aus dem Mustopp!“ 5 5 12 5 gar nicht gehört, was um ſie herum vor ſich ge 1. 5 „Unſere Prinzeſſin hat wieder einmal auf einem Dae geſeſſen! Kommen Sie runter, liebe Dame!“ „Ja doch, ich bin ſchon lange unten. Viel länger, als ihr alle wißt. Aber was iſt denn eigentlich los? fragte Thea van Deuren erſtaunt. f„Komm an den Tiſch! Marga ſoll dir die Karten egen.“ ö 25 wir wollen wiſſen, was eigentlich mit dir os iſt.“ 8 1 „Darauf find wir mächtig neugierig!“ Thea van Deuren lächelte. i 5 „Ach ſo! Aber ich kann doch jetzt nicht, Kinder. Frau von Haller muß g 575 ur Anprobe kommen.“ „Dann wird die olle Tante eben ein bißchen warten. Die gibt ſowieſo mit ihrem umgearbeiteten Kleide an wie eine Tüte Mücken.“ „Viermal hat ſie ſchon probiert, und noch immer iſt ihr das pikfeine Modellkleid nicht ſchick genug. Und außerdem iſt jetzt Pauſe!“ „Kinder, laßt doch Thea gehen! Die iſt ja viel zu vornehm, um an dem Kartenlegen Spaß zu finden. Das iſt en Vergnügen für kleine Leute!“ Thea van Deuren legte ihre Arbeit zur Seite und trat an den langen Tiſch⸗ Der Vorwurf,„zu fein“ zu ſein, wurde ihr von den Kolleginnen immer wieder Ne Das kränkte ſie, denn ſie taten ihr unrecht amit. „Redet doch nicht ſo närriſch!“ wehrte ſie ab.„J Din gar nicht fein!. Das bildet ihr euch bloß ein!“ „Da hat Thea recht“, ſagte Marga Schulz energiſch. Sie iſt ein mächtig nettes Mädel. Na, wie iſt es mit em Kartenlegen?“ ea van Deuren lächelte. „Meinetwegen, weil ich keine Spiel verderberin ſein glaube nicht an den Unſinn.“ „Natürlich iſt's Mumpitz“, lachte Marga Schulz, „aber es macht Spaß und vertreibt die Zeit. Nun miſche mal, Thea!“ Dieſe nahm das ſpeckige Kartenpäckchen in die Hand und ließ es mit einem amüſierten Lächeln durch die Finger gleiten. „Na, für eine, die nichts vom Kartenlegen hält, machſt du das Miſchen aber ſehr geſchickt, Thea“, ſpottete eins der Mädchen. Oh, ich habe oft mit meinem Vater und unſeren Gäſten Karten geſpielt. Papa hatte einen ſtändigen Bridgezirkel.“ ee . 2 nicht ſehr glücklich iſt und beſſere Ta Puh, wie fein ſich das anhört!“ N f Thea van Deuren nahm von dem Zwiſchenruf keine Notiz, ſondern breitete die Karten aus. Marga Schulz ordnete die Gruppen. Dann ſtützte ſie den Kopf in die Hände und orakelte mit Sehermiene: „Ich ſehe Glanz, Reichtum und eine vornehme ö viel Geld und weite Reiſen ins Aus⸗ and „Huch, wie nobel!“ murmelte man. „Aber das liegt alles in der Vergangenheit“, ſagte e Schulz. 5 „Und du ſtehſt es durchaus nicht aus den Karten, ſondern haſt es dir ſo zuſammengereimt, liebe Marga“, lachte Thea van Deuren. „Zugegeben! Aber nun will ich mal in die Zukunft gucken, Thea.“ „Schön, und lege deiner Phantaſie bitte durchaus keine Zügel an; denn die Zukunft iſt eine verſchleierte Sache, die ich Meinte 4 nicht auf wahr oder unwahr prüfen kann“, meinte Thea tmütig. „Du wirſt ſchon ſehen, da Herzenskämpfe bevorſtehen, Thea. Da iſt ein Herr, der ſich für dich intereſſiert. Thea van Deuxren brach in ein amüſiertes Lachen aus. „Meine gute Marga, deine Karten lügen wie ge⸗ druckt! Ich kenne keinen Herrn, und einen, der ſich für mich intereſſtert, ſchon gar nicht. Was reimſt du dir nur für Unſinn zuſammen!“ Marga Schulz packte die Kollegin beim Arm und 1 ſie, in das aufgeſchlagene Spiel zu ſehen. „Wenn du ihn noch nicht kennſt, Thea, ſo wirſt du ihn doch bald— eins, zwei, drei, vier, fünf— über einen kleinen 0 f— kennenlernen. Es kann ſogar heute abend noch ſein. Sechs, ſieben, acht, neun— da liegt er ja! Direkt unter deiner Karte. Er iſt groß und blond...“ „Sei doch ſtill, Marga“, lachte Thea van Deuren. „Weil ich klein und dunkel bin reimſt du dir zuſammen, daß es ein blonder, großer Mann ſein muß. Deine Tricks ſind ſehr einfach!“ „Unlerbrich mich nicht immer, Thea! Der blonde Herr iſt vorhanden, und es wird viele Kämpfe für dich — geben.“ „Die gibt es für jeden Menſchen, Marga. Dazu braucht man nicht erſt Karten zu legen.“ „Du biſt wirklich ein ungläubiger Thomas“, ärgerte ſich Marga Schulz.„Aber ſteh mal da „Was iſt denn das?“ fragte eine ſcharfe Stimme von der Tür her.„Weshalb arbeiten Sie nicht, meine Damen? Ihre Veſperpauſe iſt längſt um.“ 80 Fräulein Blondine Witte ſtand in der Tür und ſah ärgerlich auf die Mädchen, die raſch an ihre Arbeit liefen. Marga warf ein Stück Stoff über die Karten und tat ganz unſchuldig. „Raſch, Fräulein Thea!“ rief Blondine Witte.„Frau von Haller iſt zur Anprobe da. und trödeln Sie nicht!“ Thea van Deuren griff nach dem Kleide und folgte der Geſchäftsinhaberin. „Die zurückbleibenden Mädchen drängten ſich neu⸗ gierig um Marga Schulz. i „Was haſt du denn in Theas Karten geſehen?“ forſchte man. „Iſt's was Schlimmes?“. „So rede doch endlich!“ 5 Marga hob den Stoff, unter dem das Spiel noch aufgedeckt lag. a. »Es ſieht alles mächtig ſchwarz aus“, ſagte ſie.„Da 0 ine böſe Frau— Krankheit— und die Tobdes⸗ arte!“ Die Mädchen ſahen ſich erſchrocken an. e mu 5 „Kannſt du denn überhaupt etwas aus den Karten ſehen?“ bedrängte man arga Schulz. „Kinder, das weiß ich doch ſelbſt nicht“, lautete die Antwort.„Ich mache den ganzen Kram nur zum Spaß und glaube auch gar 0 daran. Aber ich möchte wirklich nicht in Theas Haut ſtecken. Man ſieht dem armen Ding doch ohne alle Kartenlegerei an, daß ſie e geſehen hat und daß es ihr 5 ſich als Näherin ihr Brot zu verdienen. auchmal iſt ſie ſo trübſelig, daß ſie mir ordentlich leid tut. Aber nun macht euch an die Arbeit, damit wir vorankommen.“„% dir in der nächſten Zeit ſa* 5 175 du da ſagen, daß die arme Thea ſterben So kommen Sie doch Marga Schulz war die älteſte in der Arbeitsſtube, und ihr Wort hatte Gewicht. Die blonden und braunen Mädchenköpfe neigten ſich über die verſchiedenen Nähe⸗ reien. Flinke Jungmädchenhände ſtichelten eifrig. Inzwiſchen hatte Thea van Deuren mit Fräulein Witte den Laden betreten. f Es war ein kleines, armſeliges Lädchen mit einem abgetretenen Teppich, wackligen Rohrſtühlen, verſtaub⸗ ten Regalen und einem runden Tiſch, auf dem ein paar zerfetzte Modenzeitungen lagen. Einige Kleider hingen auf einem Ständer, und Fräulein Witte nannte ſie ihre „Modelle“. Die Bezeichnung ſtimmte ebenſowenig wie der Vorname von Fräulein Witte.„Blondine“, das mochte vor dreißig Jahren einmal wahr ah en ſein. Jetzt war Fräulein Blondine grau und ſah genau ſo verwaſchen und 9055 aus wie ihr kleiner Laden. In einem der Korbſtühle ſaß die Kundin, Frau von Haller. Als ſie Thea erblickte, ſtürzte ſie auf das junge Mädchen zu. Frau von Haller war eine zierliche, be⸗ wegliche Dame mit feinem Geſicht, dichten weißen Haaren und lebhaften dunklen Augen. „Fräulein Thea, iſt mein Kleid fertig?“ rief ſie ö erregt. 5 zur Anprobe, gnädige Frau!“ „O Gott, o Gott, ich muß es aber heute abend haben! ö Denken Sie nur, meine Freundin, die Gräfin Marken, iſt ganz plötzlich angekommen. Sie hat mich zum Abend⸗ eſſen ins 1 0 eingeladen. Ich freue mich ſo, daß ich mal ein bißchen ausgehen kann. Aber dazu muß ich doch ein anſtändiges Kleid haben, nicht wahr?“ Die Augen der alten Dame blickten mit kindlichem Flehen in Theas Geſicht.. „Geht es zu machen, Fräulein Thea?“ 4 Henne Kleid bis heute abend ſchaffen⸗ ſagte Blondine Witte mit ihrer ſcharfen Stimme.. Frau von Haller warf ihr einen ärgerlichen Blick zu. Ste kam nur Theas wegen in den Laden und konnte londine Wittes ſchroffe Art nicht leiden. „Ich würde Fräulein Thea recht ſehr darum bitten!“ ſagte ſie betont. f 8 junge Näherin nickte der alten Dame beruhi⸗ gend zu. e „Selbſtverſtändlich wird Ihr Kleid bis heute abend fertig ſein“, lächelte das junge Mädchen.„Ich werde es ſelbſt in Ihre Wohnung bringen, gnädige Frau.“ „Oh, das iſt reizend von Ihnen. Und nun wollen wir raſch probieren.“ Thea und Frau von Haller verſchwanden in der Ankleidekabine. Als Blondine Witte ſich auch hinein⸗ drängen wollte, wurde ſie von Frau von Haller einfach hinausgeſchoben. 2 fertig, meine Liebe.“ 5 hrend der Anprobe ſchwatzte die alte Dame lebhaft. Ich bin ganz aufgeregt“, ſagte ſie,„und Sie werden mich für eine ſelbſtſüchtige und eitle alte Frau halten, weil ich Sie mit meinem Kleid ſo quäle, liebe Thea. Aber ich bin ſo lange nicht ausgegangen, daß ich mich auf den Abend ganz ſchrecklich freue. Dazu kommt, daß Gräfin Marken eine anſpruchsvolle und verwöhnte Dame iſt und ich mit meinem Kleide Ehre einlegen will. Glauben Sie, daß es gut ausſehen wird?“ „Aber natürlich, es ſitzt vorzüglich.“ „Der Stoff i „Ja, mein alten Zeit, in der ich Sachen kaufen konnte. heute gar nicht mehr hergeſtellt.“ „Ein herrlicher alter Brokat“, lächelte Thea. z Ah, ich ſehe, daß Sie Kennerin guter Sachen — die Anprobe beendet? Das iſt ſchön. es ſehr eilig. wundervoll“, ſagte Thea. nur, feit Jahren fa i A179 15 Jahren fahre ich zum erſten Male wieder „Thea half der aufgeregten alten Dame in die Kleider. eine Arie aus„Tosca“. Fr 1 ſan us„. Frau von H. i den Kopf. 5 n aller hol Was iſt deun das?“ fragte ſie. —U ää— Fräulein Thea und ich werden ſehr gut allein gnädige Frau. Sehen Ste ſelbſt, „Dank Ihren geſchickten Händen, mein Kindl“ 2 f erz, der ſtammt noch aus der guten vermögend war und mir ſchöne Eine ſo vorzügliche Seide wird find. * ch habe 0 0 Der Sohn meiner Freundin wollte mich nämlich von hier mit dem Auto abholen. Denken Sie Als ſte die Kundin in den Laden zurückfii rte, er⸗ tönte plötzlich Mufik. Eine gen gane 15 e e— ganz aan? Bemühungen blieben ohne Erfolg. Das kam dahe 5 Annemie ganz groß! kein Benzin im Tank 5 50 n e de 5. Bert Oehlmann a 8„Bleiben Sie ruhig ſitzen, ich bin in einer Stunde Tante Wanda ſchlug die Hände über den Kopf zuſammen. wieder da“. „Das willſt du alles mitnehmen? Aber, Annemie!“ Annemie blieb im Wagen ſitzen und heulte ſich eins. Der Annemie hatte für Tante Wandas ehrliches Entſetzen nur] Mann war längſt verſchwunden. Sie war mutterſeelen⸗ ein überlegenes Lächeln übrig. Natürlich nahm ſie das alles allein. Der Wald rauſchte unheimlich und der Himmel ver⸗ mit. Diesmal fuhr ſie nicht als kleines Mädchen an die finſterte ſich drohend. Dann fielen auch ſchon die erſten See, ſondern als große Dame. Sie hatte es ſatt, die Männer Tropfen. Den Tropfen folgten kleine Bäche. Und den ſtets in Bewunderung anderer Frauen zu ſehen, ſie wollte] Bächen ſchließlich ein Strom, der klatſchend niederpraſſelte. endlich einmal ſelbſt bewundert werden. lind dazu ge⸗ Alles wäre nicht ſo ſchlimm geweſen, hätte der elende Kaſten hörten eben Kleider, Kleider und nochmals Kleider. ein Verdeck beſeſſen. Aber er beſaß keins, und Annemie a Ferdinand, Annemies Bruder, ſah mit der ganzen Ver⸗ war nach drei Minuten naß bis auf die Haut. Sie hätte, achtung ſeiner vierzehn Jahre auf die ſieben Koffer.„Haſt] wenn auch ohne großen Erfolg, unter einen Baum flüchten wohl n Größenwahn gekriegt, was?“ i ö We aber der Wald ſchreckte ſie, und ſo hockte ſie im Annemie überhörte die taktloſe Bemerkung. Gott, was] Wägen, gleich einem Häuflein Unglück, das den Glauben ſo'n grüner Junge ſchon von dieſen Dingen verſtand! Von an ſich und die Welt verloren hat. 3 ſte 1515 konnten ſich alle Kopf ſtellen, ſie machte doch, was 3 nimmt ja 1 12 5 hörte das Un⸗ ie wollte. 8 i i. wetter auf. Und ein junger Förſter in der ſchmucken grünen Freilich, die Kleider und alles, was ſonſt noch dazu ge. Uniform ſemes Berufes tand plötzlich wie aus dem Boden Wen a e een;;] gewachſen neben dem Wagen. g ären nicht die drei Hundertmarkſcheine gekommen— ihr„Hallo!“ Er ſah auf Annemie und ſchüttelte den Kopf. Vater, der als Ingenieur vorübergehend im Ausland ar. In ſeinem ganzen Leben hatte er noch nie ein ſo aufgeweich⸗ „ 5. ganz noch nie ein ſo aufgeweich beitete, hatte ſie ihr zum Geburtstag geſchien, hätte ſie ſich tes junges Mädchen geſehen.„Sie holen ſich ja den Tod! Nals Sten ſo 5 N 1 1 5 11590 515 ſie Warum ſitzen Sie hier?“ 5 a enot i 8 rartig je Sprünge 1 5 N 5 nicht Aber i 55 0 8 75 hatte 8 elapp 15 ſte fuhr(„Annemie vergaß, daß ſie eigentlich eine große Dame war. 5 ſo an die See, wie ſie es ſich erträumt hatte Sie weinte und berichtete ſchluchzend von all ihrem Miß⸗ Große Dame für vierzehn Tage— o, ſie wollte die Zeit 1 10 i zur Folge, daß den Jägersmann das auskoſten bis zum letzten Augenblick! Mochte ſie dann der. 8 5 5 8 Alltagstrott wieder in ſeine 8 09 sjacke nehmen, was lag„Kommen Sie mit“, befahl er„Ich bringe Sie zu meiner daran? Wie ſagte doch gleich der Dichter„Einen Augen⸗ Mutter. Dann werden wir weiter ſehen. Wer weiß, wann blick, gelebt im Paradieſe, iſt nicht zu teuer mit dem Tod der Autobeſitzer zurückkommt. Schließlich ſitzen Sie hier bezahlt!“ Mit dem Tode, hm, das war ja entſchieden über⸗ noch in der Nacht——“ 5 i 5 trieben, wenigſtens in ihrem Falle, aber dafür mit Kleidern Er bemächtigte ſich Annemies Koffer und ſchritt vorne⸗ 1 5 und Hüten und Schuhen und— na, jedenfalls allem, was veg. Annemie ging müde hinter ihm her. Das bewog ihn, zu einer grande dame gehört. kleinere Schritte zu machen und an ihre Seite zu treten. Sechs Koffer ſandte Annemie ins Seebad voraus, mit„Mein Gott“, ſagte er,„ſo in kleines, hübſches Mädchen dem ſiebenten ſtieg ſie wie eine Königin in das Abteil zwei⸗ und ſo viel Pech. Wo kommen Sie denn her?“ N ter Klaſſe. Und ſiehe da: ſie lernte ihren erſten Verehrer„Aus Berlin“ g f kennen! Ein junger Mann im hellen Sportanzug war es. 3 f l Mit kräftigem Schwung hob er den Koffer ins Netz und ſchien begeiſtert über die freundliche Schickſalsfügung zu 75 19 722 50 ihm eine ſo hübſche und elegante Reiſegenoſſin be⸗ ſcherte. 5 8 11185 wie das ſo i ſtra muß, wenn man m Gegenteil, strahlte e. 0 1 Zug steigen. giſſen Sie, ich kann dieſe aufgedonnerten Gänſe nich Annemie war einer Ohnmacht nahe, als ſie nach drei ſtehen. Aber ſo'n ſchlichtes friſches Mädel wie Sie— Stunden erfahren mußte, daß der Zug, in dem ſie mit dem Der Blick, der ſie traf, ließ Annemie bis unter die Haar⸗ liebenswürdigen jungen Mann ſaß, zwar auch an die Oſt⸗ wurzeln erröten. Bewunderung lag in ihm, hundertprozen⸗ . tige Bewunderung. Annemie faßte es nicht. Mußte ſie 5 Beamte, der die Fahr- nicht wie eine Vogelſcheuche ausſehen? Die Dauerwellen 1 „ waren hin, das Kleid hing ihr als naſſer Lappen am Körper eiſegefährte,„Sie können auf Wund trotzdem: Bontin als auch Simback ite a ſchlug höher. Die Wärme, die ihr der junge lich ein Umweg. Sie müſſer Förſter de de d den ange Sie tanke bahn warten“. uf. Lachte. Plauderte. Aber verſchwieg ängſtlich, von den „Tatſache?“ Er war überraſcht. Dann lachte er:„Da kann man doch ſehen! Ich habe mir eine Berlinerin ganz anders vorgeſtellt. Totſchick, angemalt, mit neunundneunzig Koffern und zehn Hutſchachteln! Aber ſo irrt man ſich.“ ö „Enttäuſche ich Sie ſo ſehr?“ 8 e n. bc ſt— Reiſen muß gelernt ſein. 2 chs Koffern zu reden waren ſie am Ziel. Was für ein herrliches altes s mitten im Walde!„Hier hat mein Vater ſchon ge⸗ r annes in ſeine bewunde achmitta 8 drei kam ſie nun wahr ohnt. Der war auch Förſter, müſſen Sie wiſſen. Und hier Abend 15 Ziell Ein Ja mer um 5 eerden auch einmal meine Kinder aufwachſen!? einen Sie nicht auch?“ Sein Lachen durchrieſel B am. Und dann ſah ſie ſſch plötzlich einer alten Frau mit reundlichem Geſicht und erſtaunten Augen gegenüber, die ogleich voller Bereitwilligkeit und Gaſtfreundſchaft war, als ie vernahm, was geſchehen war.„ junge Herzen ſchlagen, iſt Amor meiſtens auf dem Kien. „Möchteſt du nicht immer bei uns bleiben, Annemie?“ Und ob ſie mochte! Ein langer Brief ging ins Ausland an den Vater und ein zweiter nach Berlin an Tante Wanda ab. Und dieſer Brief an Tante Wanda wies eine ace auf: „Laß bitte die ſechs Koffer zurückkommen. Ich habe ſie nicht gebraucht. Gruß und Kuß. Annemie.“ Spielzeug— zum Spielen Es gibt Kinder, die haben ſchöne und koſtbare Spielſachen aber ſie gehören ihnen nicht. Es ſieht aus, als gehörten ſie den Erwachſenen, die ſie ſich ſelbſt geſchenkt haben.„Ruth hat heute eine wundervolle Puppe bekommen“, heißt es da vich habe ſie aber ſofort eingeſchloſſen, denn zum Spielen iſt ſie natürlich zu koſtbar.“—„Halt!“ heißt es da,„damit könnt ihr nicht fielen ſonſt macht ihr es kaputt!“„Wenn du das kaputt machſt“, heißt es,„dann bekommſt du aber nichts mehr!“ N Kinder machen kaputt, damit müſſen wir rechnen. Für ſic bedeutet das Spielzeug ja etwas ganz anderes als für den Erwachſenen. Für das Kind iſt es kein Wertbegriff, kein Schmuckſtück, das man hüten muß. Dem Kind iſt es nur etwas, das es lieben darf, das ihm Freude macht, mit dem es im Spiel innig verbunden iſt. Kaputtſchlagen— wenn es nicht ſinnlos geſchieht, mit der Luſt des Zerſtörens, die natürlich unterbunden werden muß— geſchieht hier ja immer aus eigenen Beweggründen heraus. Da wird aus⸗ einandergenommen, um das Innere der Herrlichkeit kennen⸗ zulernen, wird aus Unbeholfenheit und Ungeſchicklichkeit zer⸗ ſtört oder auch aus reiner Liebe... Der Bär wird ins Badewaſſer geſetzt und abgeſeift, die Puppe wird durch dich und dünn mitgeſchleift, bis ihr die Arme ſchlapp herunter hängen oder abfallen, der böſe Wolf im Bilderbuch wird gehauen und die ſchöne, gute Prinzeſſin bekommt ſo vie N um den Mund geſchmiert, daß ſie zur Mohrin Wird. Aber, wird man ſagen, die Kinder ſollen ſich ſchon im kleinſten Alter daran gewöhnen, ihre Sachen ſchonend zu behandeln. O ja, man kann auch hier kleine Hinweiſe geben, aber nicht dort, wo die Phantaſie des Kindes ihre erſten entzückenden Schritte unternimmt. Wenn das Kind die Prinzeſſin im Bilderbuch aus 8 Liebe heraus mit Scho⸗ kolade gefüttert hat, ſo vürde er Ruf:„Pfui, du unartiges Kind, ſetzt haſt du das ſchöne Bilderbuch ſo ſchmutzig ge⸗ macht!“— auf das Kind denkbar fremd wirken. Seine Liebe u der ſchönen Prinzeſſin, ſein zärtliches Sorgen um den eddy oder die Puppe, um die Schäfchen oder den Leiter⸗ wagen würden unbegreiflich zerriſſen werden. Das Kind 99 E 5 Flüſſe in Frankreich 1— F 5 0 0. S 2 2 f 76 77 5 0 2 8 e e. 3. Waagerecht: 1. Bad in Belgien, 5. Teil des Baumes, 7. Fluß in Frankreich, 9. Fluß in Frankreich, 10. Schiffs⸗ ſeite, 11. türkiſcher männlicher Vorname, 12. Fluß in der 0 85 10 5 Eiland, 18. Gemeinſchaft zwichen Mann und Frau, 21. Fluß in Frankreich, 23. Flu in Frankreich, 24. Nebenfluß der 1 5 f. Senkrecht: 1. weiblicher Vorname, 2. Abſchiedsgruß, 3. Sturm auf Banken, 4. Stadt in Italien, 5. Sörperkel, Na, ja— und dann kam's, wie es kommen mußte. Wo will ſpielen, ſoll und muß ſpielen in ſeiner eigenen kleinen Welt, die wir Großen vielleicht nur ahnen können in ihrer ganzen Süße. Und deshalb ſollten wir ganz vorſichtig ſein, das Kind hier nicht zu ſtören, dafür aber beſorgt ſein, es zu unterſtützen, ihm zu helfen, damit es noch weiter gehen kann in ſeinem Entdeckungsdrang. Puppen, die hinter Glasſcheiben ſitzen, Eiſenbahnen, die nur vom Vater ſelbſt geführt werden dürfen, Teddys, die nie ſchmutzig ſein ſollen, ſind kein Spielzeug mehr. Es ſind fremde Anſchauungsobjekte, die ihren Zweck verloren haben. Erſt in der Hand des Kindes werden ſie lebendig und reiz⸗ voll. Wenn Eltern ſchon dieſes oder jenes Spielzeug nicht anſehen können, ohne um ſeinen Glanz und ſeine Form zu bangen, dann ſollten ſie dem Kinde wenigſtens wertloſere Dinge zum Spielen geben. 1115 einfache, meiſt gerade die allereinfachſten, werden vom Kinde ja zum Großen erhoben. Wir kennen alle die unanſehnlichen Dinge, die da oft ſo diel mehr geliebt werden als die koſtbaren und ſchönen, vielleicht nur deshalb, weil ſie in ihrer Einfachheit ſo ver⸗ kraut ſind, ſtatt fremd zu ſein in ihrer Schönheit. Wir ennen die Wagen mit den zerbrochenen Rädern und die Puppen mit den zerſchlagenen Naſen, die dem Kinde in ihrer Unanſehnlichkeit teuer geworden ſind. Laßt dem Kinde dieſe Welt ſeines Spielens, ohne mit fremden Begriffen ſtörend einzugreifen, aber ſucht, es dabei zu beobachten, nicht nur ſeiner Freude wegen, die ſo wundervoll anzuſehen iſt. ſondern auch eines kleinen Herzens wegen, das hier ſchon eine deutliche Sprache ſpricht! Erſte Hilfe bei Unfällen Kleinere Unfälle werden ſich im Haushalt nie ganz ver⸗ neiden laſſen und deshalb iſt es gut, wenn die Hausfrau weiß, wie ſie ſich helfen kann. Am häufigſten ſind wohl Ver⸗ drennungen. Zu dieſem Zweck ſoll ſich in jeder Hausapo⸗ theke eine gute Brandſalbe befinden. Die Bildung von laſen verhindert man durch leichtes Ueberpinſeln der verbrannten Stellen mit Olivenöl oder reinem Alkohol. Bei Gasvergiftungen bringt man den Kranken möglichſt raſch in friſche Luft. Beengende Kleider werden geöffnet, worauf man ſofort mit künſtlicher Atmung beginnt, die mindeſtens ſo lange fortzuſetzen iſt, bis der Arzt kommt, es ſei denn, daß der Kranke ſich raſch erholt. Zu trinken gebe man einige Schlückchen Milch. Weitere Anordnungen trifft dann der Arzt. Auch Quetſchungen ſind im Haushalt ſehr häufig. Die mit ihnen verbundene Geſchwulſtbildung kann durch kalte Umſchläge oder durch Auflegen von Eis unterbunden werden. Das gequetſchte Glied iſt hoch zu lagern. Quetſch⸗ wunden ſollte ſtets der Arzt verbinden, beſonders wenn ſie größer ſind. Wunden dürfen niemals feucht ausgewaſchen werden, auch feſte Verbände ſind zu vermeiden, wenn ſie nicht wegen ſtarker Blutungen notwendig erſcheinen. K 6. Alpenland, 8. Fluß in Frankreich, 9. Fluß in Frank⸗ reich, 14. Fluß in Frankreich, 15. Fluß in Frankreich, 16. Fluß in Frankreich, 17. Fluß in Frankreich, 19. Gedichtart, 20. rumäniſche Münze, 22. Gefrorenes, 23. Antilopenart. Anſchlußrätſel ganz geſchloſſen 5 Die Silben N N an— ba— be— che— co— de— fi— gal— ler — lin— ma— mie— ne— ne— ro— ſe— ſel— ſen— ta— tau— te— ton— tu— zit ſind derart in die Figur des Anſchlußrätſels einzuordnen, daß nacheinander geleſen, Wörter von folgender Bedeutung zu ſtehen kommen: 1—2. Fluß in Afrika, 2—3. römiſcher Kaiſer, 3—4. Stadt in der Schweiz, 4—5. Bad auf Rügen, 5—6. Laubbaum, 6—7. Fehlbetrag, 7—8. Stadt in Sachſen, 8.—9. Vogel, 9—10. Gerät zum Reinemachen, 10—11. weib⸗ licher Vorname, 1112. Stadt im Staate Waſhington, 12—13. Künſtler, 13—14. Singvogel, 1415. Lehre von der Eigenſchaft der Stoffe, 15—16. Wohnungsgeld, 16—17. Stadt in Spaniſch⸗Marokko, 17—18. männlicher Vorname, 18—19. Holzgefäß, 19—20, römiſcher Kaiſer, 20—1. Blume. Todesurteil gegen drei polniſche Beſtien Poſen, 6. Dezember. Das Sondergericht in Poſen verur⸗ teilte in zwei Verfahren wiederum drei Polen, denen die Schuld an der Ermordung von Volksdeutſchen nachgewie⸗ ſen werden konnte, wegen ſchweren Landfriedensbruches zum Tode. Der Prozeßverlauf lieferte noch einmal in allen grau⸗ envollen Einzelheiten ein Bild von den unſäglichen Leiden, die deutſche Volksgenoſſen in den erſten Septembertagen auf ihren Internierungsmärſchen in das Innere Polens erdul⸗ den mußten Es ließ ſich aber auch hier wieder das Ausmaß der Verhetzung erkennen, der beſtimmte polniſche Volksſchich⸗ ten unter dem Einfluß der wahnwitzigen engliſchen Ver⸗ ſprechungen an Polen in den erſten Kriegstagen erlagen. Michal Piotrowſki und Czeſlaw Kaczmarek waren die Rädelsführer einer Rotte, die einen Zug internierter Deut⸗ ſcher aus der Gegend Wollſtein und Neutomiſchel bei ihrer Durchfahrt durch Stenſchew und Komorow unweit Paſen überfielen und aufs grauſamſte mißhandelten. Fünf Tote und acht Schwerverletzte ſowie 25 Leichtver⸗ lezte waren die Opfer dieſes beſtialiſchen Ueberfalles. Die Toten wurden von der Begleitmannſchaft des Internie⸗ rungszuges auf Leiterwagen mitgenommen und dann in der Gegend von Kutno notdürftig verſcharrt. Später bereiteten ihnen deutſche Soldaten eine würdige Ruheſtätte. Im zweiten Verfahren wurde der polniſche Arbeiter Franz Glowacki zum Tode verurteilt. Den mitangeklagten polniſchen Dorfſchulzen Michael Lewandowſki aus Biskupic bei Gneſen, der nach deutſchen Zeugenausſagen ſtets für ein einträchtiges Zuſammenleben zwiſchen den deut⸗ ſchen und polniſchen Bewohnern ſeines Dorfes eingetreten war, ſprach das Gericht frei, nachdem es ſich davon über⸗ zeugt hatte, daß die Feſtnahme eines Volksdeutſchen nach amtlicher Weiſung veranlaßt war. Verdächtige Petroleumbrände Britiſche Saboteure in Rumänien am Werk. Bukareſt, 6. Dez. Ganz Bukareſt iſt in ſtarker Erregung über eine Exploſion. die ſich in der Oelraffinerie„Orion“ in Ploeſti ereignet hat. Das Feuer, das am Dienstag mor⸗ gen gelöſcht werden konnte, iſt bereits der vierte Brand, der ſich innerhalb kurzer Zeit im Oelgebiet von Ploeſti ereignet hat Die„Orion“ iſt eine engliſche Raffi⸗ nerie. Sie gehörte der Geſellſchaft„Unires“, deren Kapital faſt ganz in engliſchen Händen iſt. Rundherum liegen die bedeutendſten in nichtengliſchen Händen befindlichen Petro⸗ leumanlagen Rumäniens. Beinahe hätte die Anlage der „Aſtra Romana“ Feuer gefangen, wenn nicht dank der Aufmerkſamkeit der Werkfeuerwehr ſofort Alarm geſchla⸗ gen worden wäre. Die Zeitungen teilen auf Grund eines amtlichen Hinweiſes als Urſache der Exploſion mit, daß im Motorenſaal durch Funkenflug leicht entzündbare Stoffe in Brand geraten ſeien. Die allgemeine Ueberzeugung in Bukareſt iſt jedoch, daß man es mit einem engliſchen Sabokageakt zu kun hat, der um ſo unauffälliger erfolgen konnte, als die Engländer die alleinigen Herren der Raffinerie ſind. Trotz aller Maßnah⸗ mer der rumäniſchen Regierung iſt das Petroleumgebiet voll verdächtiger Geſtalten, denen von den engliſchen In⸗ genieuren bereitwilligſt Ankerſchlupf gewährk wird. Eine wirkſame Konkrolle über die Sicherheit dieſes Gebietes iſt daher unmöglich. Mit einem Sabotageakt würden die Engländer konſe⸗ quent dieſelben Wege beſchreiten, die ſie im Weltkriege ge⸗ gangen ſind. Sie wollen anſcheinend verhindern, daß Ru⸗ mänien ſeinen vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Deutſchland nachkommt. In dieſes Bild paßt auch das kürzlich vorgekommene Schiffsunglück, bei dem 00 Tonnen Petroleum in die Donau floſſen, ſowie zwei Eiſenbahnunglücke, bei denen in jedem Falle Pe⸗ troleumwaggons entgleiſten und explodierten. 1 Kurzmeldungen Berlin. Wie die NS meldet, empfing der Stellvertre⸗ ter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, 17 Hoheits⸗ träger und Politiſche Leiter der Auslandsorganiſation der NSA aus dem ehemaligen Polen, die ihm durch Gau⸗ leiter Bohle vorgeſtellt wurden. Berlin. Im Auftrage des ttalieniſchen Botſchafters über⸗ reichte der Geſandte Graf Magiſtrati dem Staatsſekretär und Leiter des deutſchen Fremdenverkehrs Hermann Eſſer das ihm für ſeine Verdienſte um den Ausbau des deutſch⸗ italieniſchen Fremdenverkehrs vom König und Kaiſer ver⸗ liehene Großkreuz des Ordens der Krone Italiens. Großadmiral Raeder in Wilhelmshaven Berlin, 6. Dezember. Der Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ marie Großadmiral Dr. h. c. Raeder beſichtigte in Wilhelms⸗ haven Beſatzungen von Streitkräften des Führers der Zer⸗ ſtörer. Amſterbam. In Amſterdam traf der holländiſche Damp⸗ fer„Tabinta“ ein, der für ſeine Fahrt vom Suezkanal nach Amſterdam zweieinhalb Monate brauchte, da das Schiff von den engliſchen Seeräubern von einem Kontrollhafen zum anderen geſchleppt wurde. Amſterdam. Das holländiſche Blatt„Het Vaderland“ ſtellt feſt, daß das Leiſtungsvermögen der engliſchen Schiff⸗ fahrt durch die Auswirkungen des Krieges bereits gewaltig vermindert ſei. Rom. Eine griechiſche Handelsdelegation wird am 10. Dezember in Rom erwartet. Zweck der Beſprechung iſt, den am 31. Dezember ablaufenden italieniſch⸗griechiſchen Han⸗ delsvertrag zu erneuern und an die neuen wirtſchaftlichen Umſtände anzupaſſen, die durch den engliſchen Krieg her⸗ vorgerufen wurden, l 5 5 5 Rom. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP,. Dr. Ley iſt im Palazzo Venezig vom Duce empfangen worden. Die Unterredungh verlief im Geiſte der herzlichen deutſch⸗ talieniſchen Freundſchaft Babiſche Chronik Preſſefahrt durch den Gau Baden Empfang durch den Gauleiter. NS. Ueber 30 Hauptſchriftleiter und Schriftleiter der größten deutſchen Tageszeitungen und Nachrichtenbüros tra⸗ fen am Sonntagabend auf Einladung der Reichspreſſeſtelle der NSDAP. in der badiſchen Gauhauptſtadt Karlsruhe ein, um von hier aus eine Fahrt durch den Gau Baden und durch einige weitere Gaue des Reiches anzutreten. Die Fahrt, die auf persönlichen Wunſch des Reichspreſſechefs der NS. DA P., Dr. Dietrich, veranſtaltet wird, ſoll führenden deutſchen Journaliſten einen Einblick in die Arbeit der inneren Front vermitteln und zugleich das enge kameradſchaftliche Verhältnis aufzeigen, das zwiſchen der inneren und der äuße⸗ ren Front, zwiſchen Partei und Wehrmacht, Soldaten, Ar⸗ beitern und Bauern beſteht. Nachdem die Schriftleiter am Vorabend der Fahrt auf Einladung des Gaupreſſeamtes der NSDAP. der Auffüh⸗ rung der Verdi⸗Oper„Troubadour“ im Badiſchen Staats⸗ theater beigewohnt hatten, fanden ſie ſich am Montagmorgen im großen Empfangsſaal der Reichsſtatthalterei ein, wo ſie von Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert W agner emp⸗ fangen wurden. Zu dem Empfang waren von ſeiten des Gaues Baden ferner erſchienen der ſtellvertretende Gauleiter Hermann Röhn, Miniſterpräſident Walter Köhler, Gau⸗ perſonalamtsleiter Schuppel und Gaupreſſeamtsleiter Munz. Der Leiter der Fahrt, Pg. Laß von der Reichs⸗ preſſeſtelle der NSDAP., dankte zunächſt dem Gauleiter und ſtellte anſchließend die Teilnehmer der Preſſefahrt einzeln vor. Gauleiter Robert Wagner begrüßte hierauf die Schrift⸗ leiter im Namen des Gaues Baden und ſeiner Bevölkerung und zeigte in einer kurzen Anſprache die beſonderen Probleme auf, die dem Grenzgau Baden ſeit Kriegsbeginn geſtellt waren. Mit Nachdruck unterſtrich er dabei die vorbildliche Haltung der Badener in den erſten drei Kriegsmonaten und ſprach von dem Aufgehen der inneren in die äußere Front als dem beſonderen Merkmal unſeres Grenzgaues am Oberrhein. Pg. Laß dankte im Namen der Fahrtteilnehmer, die, wie er verſicherte, alle gern in den Grenzgau Baden gekommen ſeien, um hier die beſonderen Verhältniſſe in Augenſchein zu nehmen.* Nach dem Mittageſſen, das die Teilnehmer auf Ein⸗ ladung des Sauleiters in der Reichsſtatthalterei einnahmen, fuhren die Schriftleiter aus dem Reich durch verſchie⸗ dene Grenzkreiſe des. Gaues Baden, durch die der Weſtwall als unerſchütterliches Bollwerk zieht. An einer Stellung in unmittelbarer Nähe des Rheines wurden die Teilnehmer der Preſſefahrt, an der auch Gauleiter Robert Wagner und der ſtellvertretende Gauleiler Hermann Röhn teilnahmen, von dem Kommandierenden General eines Ab⸗ ſchnittes begrüßt und konnten anſchließend unter Führung von Offizieren verſchiedene Stellungen am Rheinufer beſichtigen. Auf der Weiterfahrt erreichten die Schriftleiter noch vor Einbruch der Dunkelheit die freigemachte Grenzſtadt Kehl, wo ſie neben weiteren Befeſtigungsanlagen auch ein im Betrieb befindliches Werk beſichtigten. Die Dunkelheit war bereits angebrochen, als die Teil⸗ nehmer an der Preſſefahrt in der Nähe eines Dorfes am Rhein eintrafen, wo ſie auf Einladung eines Regimentskom⸗ 29 mandeurs das Abendeſſen aus der Feldküche einnahmen. Int dem ſchlichten und doch geſchmackvoll hergerichteten Saal eines kleinen Gaſthauſes im Hanauer Land begrüßte der Regimentskommandeur den Gauleiter und Reichsſtatthalter ſowie die Teilnehmer der Preſſefahrt. Das Muſikkorps des Regiments gab während des Abendeſſens ein Standkonzert. Am Abend nahmen die Teilnehmer ber Preſſefahrt an einer KdF.⸗Veranſtaltung für die Wehrmacht in der Nähe des Rheines teil und konnten hier mit Freude feſt⸗ ſtellen, in welch ſtarkem Maße Partei und Wehrmacht die innere und äußere Front zu einer Einheit verſchmolzen habet. Dieſer bunte Abend für die Wehrmacht, der von Mitgliedern des Badiſchen Staatstheaters durchgeführt wurde, war ein überzeugender Beweis für das herzliche kameradſchaftliche Verhältnis zwiſchen Soldaten, Bauern und Arbeitern. Die Hauptſchriftleiter und Schriftleiter aus dem Reich, die ſich hier bald wie in einer großen Familie fühlten, nahmen die Ueberzeugung mit, daß die innere und äußere Front des deutſchen Volkes eine geſchloſſene Einheit darſtellt, die durch nichts und niemand erſchüttert werden kann. F. K. H. () Pforzheim.(Vom Spiel in den Tod.) Das als vermißt gemeldete Kind Rudolf Schumacher wurde als Leiche aus der Enz gezogen. Der zweieinhalbjährige Knabe war beim Spielen in der Nähe der elterlichen Wohnung im Stadtteil Brötzingen in die Enz gefallen und ertrunken. () Pforzheim.(Aus dem Fenſter gefallen.) Beim e fiel eine Hausangeſtellte aus dem Fen⸗ ſter des zweiten Stockes des Gutshoͤfes Buckenberg und erlitt dabei einen komplizierten Anterſchenkelbruch. Das Mädchen mußte ins Krankenhaus geſchafft werden. O Neunſtetten.(Ein Auge eingebüßt.) Vor eini⸗ gen Tagen iſt dem Lindenwirt Oskar Senft bei einem Anglücksfall ein Eiſenſplitter im linken Auge ſteckengebliehen. Die Verletzung war ſo ſchwer, daß Senft jetzt in der Klinik das Auge eingebüßt hat. Kenzingen.(Unfall beim Spielen.) Das drei⸗ jährige Kind des Bergwerksarbeiters Joſeph Emmenecker fiel beim Spielen mit dem Geſicht auf einen Stein. Es wurde erheblich verletzt und mußte ins Krankenhaus geſchafft werden. Waldkirch.(Der letzte Veteran von 187 0•7 1.) In Biederbach vollendete Altveteran Andreas Allgeier ſein 90. Lebensjahr. Er iſt der älteſte Einwohner und letzte Veteran von 187071. 5 Schulfremdenreifeprüfung An den Höheren Schulen in Baden. Im Amtsblatt des Badiſchen Anterrichtsminiſteriums und im Staatsanzeiger Führer“) iſt eine Bekanntmachung erſchienen über die Abhaltung von Schulfremdenreifeprüfun⸗ gen an den Höheren Schulen in Baden. Unter anderem wird darin hingewieſen auf die Vordrucke, welche die Bewerber auszufüllen haben, auf die Angaben, die zu machen ſind über den behandelten Leſeſtoff und über die erfolgte experimentelle Vorbereitung in den Naturwiſſenſchaften. Ueber die Prü⸗ fung in Leibesübungen wird mitgeteilt, daß ſie ein wichtiger Tei der Reifeprüfung iſt. Befreiung von dieſer Prüfung kann nur gewährt werden nach Vorlage eines amtsärztlichen Zeugniſſes. Zum Schluß wird darauf hingewieſen, daß Prü⸗ fungsbewerber, die früher eine öffentliche Höhere Schule be⸗ ſucht haben, durch die Zulaſſung zur Schulfremdenreifeprü⸗ fung grundſätzlich ke ſungsgeſuche ſind bis ſpäteſtens 23. ine Zeit gewinnen bürfen. Die Zulaſ⸗ richtsminiſter einzureichen. Dezember beim Anter⸗ (J) Pforzheim.(Kraftwagen fährt auf Hand⸗ wagen.— Zwei Schwerverletzte.) Ein im Stadt⸗ teil Brötzingen wohnhafter Mann und ſein 10jähriger Sohn fuhren mit einem mit Holz beladenen Handwagen auf der Wildbader Straße in Richtung Brötzingen. Ein in gleicher Richtung fahrender Perſonenkraftwagen, der den nicht beleuch⸗ teten Handwagen zu ſpät bemerkte, fuhr auf den Wagen auf. Der Lenker des Handwagens und ſein Sohn wurden zu Boden geſchleudert. Der Mann zog ſich einen Bruch des linken Anterſchenkels, der Knabe einen ſchweren Schädelbruch zu. Bei dem Jungen beſteht Lebensgefahr. l Tauberbiſchofsheim.(700 Jahre Brehmen.) Außer der alten Hanſeſtadt Bremen, die bereits zur Zeit Karls des Großen beſtand, gibt es im verſteckteſten. Winkel des badiſchen Frankenlandes ſeit juſt 700 Jahren ein Dörf⸗ lein Brehmen. Bei der erſten Erwähnung im Jahre 1239 ſchrieb es ſich ebenfalls„Bremen“. Ob ein Zuſammenhang zwiſchen Brehmen und Bremen beſteht, iſt nicht nachgewieſen. Im Jahre 1239 wurde die Vogtei Brehmen durch Gottfried don Hohenlohe von Konrad von Krautheim erworben. Be⸗ gütert waren im Ort außer den Roſenbergern der Deutſch⸗ Orden, ſowie das Kloſter Bronnbach. 1640, zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, ging der Roſenberg'ſche Beſitz in Brehmen an Würzburg über; ſie gaben ihn den Grafen von Hatzfeld zu Lehen. Von 1728 bis 1806 kam der Ort an Löwenſtein⸗Wertheim, dann an Baden. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Zwiſchen Auto und Fuhrwerk eingeklemmt.) In der Mundenheimer Straße ſtieß ein Perſonenkraftwagen auf ein ſtadteinwärts fahrendes Pferdefuhrwerk auf Der Fuhrwerkslenker, der hinter ſei⸗ nem Fuhrwerk herging, wurde zwiſchen beide Fahrzeuge eingeklemmt. Er erlitt dabei eine Gehirnerſchütterung, einen Oberſchenkelbruch und Hautabſchürfungen. Er wurde in das Krankenhaus verbracht. Die Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Weſterburg.(Im Wald erſchoſſen aufgefun⸗ den.) Der 18 Jahre alte Hermann K. aus Roten hain im Kreis Oberweſterwald wurde in einem Wald bei Limburg erſchoſſen aufgefunden. Der Tod war durch einen Kopfſchuß eingetreten. Ob Selbſtmord oder ein Verbrechen vorliegt, iſt noch nicht einwandfrei geklärt. J — Breuningsweiler, Kr. Waiblingen.(Tragiſcher Tod.) Auf der 1 vom Bahnhof Winnenden nach Breuningsweiler kam der 39jährige Hermann Hägele mit ſeinem Fahrrad vom Wege ab, ſtürzte in einen Weinberg und brach ſich das Genick. Die Leiche des Verunglückten wurde erſt am anderen Morgen gefunden. Mit der Witwe trauern vier Kinder um den verlorenen Ernährer. —, Perouſe, Kr. Leonberg.(Auf dem Fahrrad vom Tod ereilt.) Auf der Heimfahrt von Rutesheim ſtürzte der 50jährige Schuhmacher Gottlieb Schenk plötzlich vom Fahrrad. Ein Herzſchlag hatte dem arbeitsreichen Leben des Mannes ein Ziel geſetzt. Die Verletzten vom 8. November Elf liegen noch in den Krankenhäuſern München, 6. Dezember. In der letzten Zeit k anten von den verwundeten Opfern des heimtückiſchen engliſchen An⸗ ſchlages im Bürgerbräukeller am 8. November zahlreiche entlaſſen werden. Elf von ihnen liegen noch in den Kran⸗ kenhäuſern Aus dem Krankenhaus Rechts der Iſar konnten inzwiſchen faſt alle Verletzten in ihr Heim zurückkehren. Zwei Frauen dürfen vorausſichtlich kurz vor Weihnachten nach Hauſe, während zwei andere die Feiertage leider noch im Krankenhaus verbringen müſſen. Nach dem fetzigen Zuſtand zu urteilen gibt das Befinden der Verletzten zu Bedenken keinen Anlaß mehr Gaben, Blumen und Briefe treffen noch immer ein Die größte Freude hat den Verletzten natürlich der zweimalige Beſuch des Führers und ſeine Anteilnahme an ihrem Geſchick bereitet. Aus der Chirurgiſchen Klinik ſind inzwiſchen alle Ver⸗ letzten entlaſſen. Als Letzte konnte eine Kaſſiererin heimkeh⸗ ren Zehn Tage vorher wurde die Gymnaſtiklehrerin, die die ſchweren Geſichtsverletzungen erlitten hatte, nach Hauſe ent⸗ laſſen, und bald darauf folgten die beiden letzten, in der Chirurgiſchen Klinik betreuten Männer Erfreulich iſt, daß don ärztlicher Seite mitgeteilt werden konnte alle in der Chirurgiſchen Klinik Behandelten ſeien wohl ohne blei⸗ bende Beſchwerden wiederhergeſtellt. Im Krankenhaus Schwabing liegt noch immer der SA⸗ Mann Gruber. Er hofft bis Weihnachten heimkehren zu dürfen Ganz beſonders glücklich war Gruber darüber, daß auch zu ihm, obwohl er als Einzelner im Krankenhaus Schwabing liegt, der Führer kam. — 25 L Honig EUAcNen o fjonig Gytup) und zucker werden zer Lig: 250g 5 57 5 e e 55 Henn die ſlaſſe faſt eckaltet iſt. gibt man den Vanillinzucker. das Ei und die etwütze hinzu. Das mit, Bach in“ gemiſchte und geſtebte Hehl wird abwechſelnd mit der ſſlilch untetgerühtt. Man füllt den Leig in eine ge⸗ feltete Springform(Band nicht fetten) und ſtreicht ihn zum Band hin 3 21t; kla 55 Minuten bei ſchwacher Mittelhitze. 12 Hach dem Baczen kann man den Fuchen mit Puderzucker beſtäuben. 11 8 125 g Zucker. J Päckchen Dr. Oetzer Oanillinzucker. 1 El. 7 Fläſchchen Dr. Detßer Rum Aroma. 3(1 geſtr. Teel.) gemahlener Anis, 3 f(1 geſtr. Teel) gemahlener Zimt, 500 g Weizenmehl. 1 Päckchen Dr. Oetzetr„Baczin“, 8 entrahmte Friſchmilch. elwas hoch. Back (Hach Belieben) Etwas Puderzucker laſſen und in eine gchüſſel gegeben. Bitte AEK — 5 1 0 I Lalcale Nuudl ocliqii Reichskleider karte. Ueber die Handhabung der Reichskleiderkarte beſtehen zuweilen noch Anklarheiten. Insbeſondere iſt verſucht worden, Spinnſtoffwaren auf Abſchnitte der Kleiderkarte zu entnehmen, die nach ihrem Aufdruck noch nicht gültig ſind. Es wird darauf hingewieſen, daß es den Verkaufs⸗ ſtellen ſtreng unterſagt iſt, Spinnſtoffwaren auf Karten⸗ abſchnitte abzugeben, die nach ihrem Aufdruck noch nicht gelten. Zuwiderhandlungen ſind ſtrafbar. Rur für die wenigen in den„Erläuterungen“ auf der Reichskleider⸗ karte beſonders genannten Gegenſtände iſt der Vorgriff auf die unterhalb des dicken durchbrochenen Strichs auf⸗ geführten Abſchnitte zuläſſig. Wer von dem Vorgriffs⸗ recht Gebrauch machen will, muß ſich dies aber reichlich überlegen, denn er könnte ſonſt bei der Deckung ſeines weiteren Bedarfs in Schwierigkeiten kommen. Die Neichs⸗ kleiderkarte gilt mit allen ihren Abſchnitten bis zum 31. Oktober 1940. Es braucht alſo niemand die Ab⸗ ſchnitte der Kleiderkarte vorzeitig zu verwerten. Anderer⸗ ſeits kann aber auch niemand damit rechnen, daß ihm über die durch die Veichskleiderkarte gewährten Bezugs⸗ rechte hinaus die Deckung eines weiteren Bedarfs an kleiderkartenpflichtigen Gegenſtänden durch Bezugſchein möglich gemacht wird. 7 Flieger⸗Probealarme. In den nächſten Monaten fin⸗ den in unregelmäßigen Abſtänden Probebetriebe der Groß⸗ alarmanlagen ſtatt. Für dieſe Probebetriebe wird jeweils nur das Signal„Entwarnung“(hoher Dauerton) auf die Zeit von etwa einer Minute gegeben. Beim Ertönen dieſez Signals iſt von der Bevölkerung nichts zu unternehmen. Es wird ganz beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß für dieſe Probebetriebe nur der hohe Dauerton(Signal„Ent⸗ warnung“) auf die Dauer von einer Minute benutzt wird. Sollte in der nächſten Zeit das Signal„Fliegeralarm“(der bekannte an⸗ und abſchwellende Heulton) ertönen, dann han⸗ delt es ſich ſtets um einen Ernſtfall, bei dem alle Maßnah⸗ men für den Fliegeralarm zu ergreifen ſind. Probebetriebe werden vorher nicht öffentlich bekanntgegeben. J Belobigung für Lebensretter. Im Namen des Füh⸗ ters wurde dem verheirateten Vorarbeiter Franz Rettig in Mannheim⸗Waldhof, der am 28. Juli 1939 das zweijährige Töchterchen der Schiffersleute Lang aus Cauß a. Rh. durch mutiges und entſchloſſenes Handeln vor dem Tode des Ertrin⸗ kens im Mamiheimer Induſtriehafen gerettet hatte, eine öffentliche Belobigung ausgeſprochen. Zuchthaus für Betrüger. Wegen Betrugs erhielt der 25jährige Helmuth Etzel aus Sandhofen von der Großen Ttrgfkammer dreieinhalb Jahre Zuchthaus, drei Jahre Ehr⸗ verlüſt, außerdem kommt er in Sicherungsverwahrung. Schon als Fünfzehnjähriger völlig verwahrloſt und nach Diebereien in Zwangserziehung gekommen, warf er ſich, ſobald er auf freien Fuß kam, auf Fahrraddiebſtähle, die ihm fünf Jahre Gefängnis und zwei Jahre Zuchthaus einbrachten, aus dem er im pril entlaſſen wurde. Ehrliche Arbeit ſchmeckte ihm aber auf die Dauer nicht, und als er eine Kontoriſtin ken⸗ nenlernte, erleichterte er ſie um ihr Fahrrad. Nach einem Zechbetrug und Ergaunerung eines weiteren Fahrrades, kam er in die Hände der Polizei.— Wegen Betrugs wurden dem 44jährigen Joſef Herrmann von hier durch die Straf⸗ kammer zwei Jahre Zuchthaus und zwei Jahre Ehrverluſt zudiktiert. Dies iſt ſeine 19. Strafe. Schon 1928 und 1936 hatte man ſeine Heilung in einer Trinkerheilanſtalt erfolglos verſucht. Der Alkoholteufel behielt ihn in ſeinen Klauen. Seine zweite Frau erhielt ſchon am erſten Tage nach der Hochzeit Prügel. „ die Steuerkarte für 1940. Nach den Beſtimmungen über den Steuerabzug vom Arbeitslohn iſt der Arbeitnehmer verpflichtet, für das ſieue Kalenderfahr(1940) ſeine Steuer⸗ karte, die ihm von der Gemeindebehörde ſeines Wohnortes (das iſt der Ort, an dem er am 10. Oktober 1939 gewohnt hat) ausgeſtellt wird, rechtzeitig dem Arbeitgeber auszuhän⸗ digen. Falls der Arbeitnehmer die Steuerkarte nicht abgibt, ſo iſt der Arbeitgeber be. dee von den zu zahlenden Be⸗ zügen ſo lange erhöhte Lohnſteuer einzubehalten, bis die Steuerkarte vorgelegt wird. Eine ſpätere Erſtattung oder An⸗ . der einbehaltenen erhöhten Lohnſteuer findet nicht att. — Für Weihnachtskerzen iſt geſorgt. Bisher wurden in Deutſchland 64 verſchiedene Weihnachtskerzen hergeſtellt. Dieſe Zahl wurde auf 14 herabgeſetzt. Die Verwendung von Stea⸗ rin und Wachs für Kerzen iſt nicht geſtattet, aber Paraffin ſteht zur Genüge zur Verfügung. Schon früher haben ſich Paraffinkerzen wunderbar bewährt. Die halbe Jahreserzeu⸗ gung an Kerzen wird zum Weihnachtsfeſt verbraucht. Die Before mit Kerzen iſt auch in dieſem Jahr voll geſichert. Schenken ohne Punkte Es gab— heute nicht mehr!— Menſchen, die ſammel⸗ ten Bezugsſcheine wie andere Menſchen Autogramme oder Briefmarken. Sie erſtanden ſie in des Wortes wahrer Be⸗ deutung. Der längſt vergeſſen geglaubte Rauſch von Inven⸗ tur⸗Ausverkäufen hatte ſie erfaßt. Dieſe Begriffsverwechſlung merkte indeſſen nur der Einſichtige, der kopfſchüttelnd dabei⸗ tand. Es war ein totes Rennen, das dieſe Menſchen liefen, da es ſich faſt immer um eingebildete Bedürfniſſe handelte. Heute nun haben dieſe Menſchen, Männer wie Frauen, haus⸗ hoch nach Punkten verloren. Der Kampf um den Bezugs⸗ ſchein, den ſie gegen die Verteilungsſtellen über endloſe Run⸗ den„durchſtanden“, iſt von dem Schiedsrichter Staat nach jener Punktwertung entſchieden worden, die im„Publikum“ einen Haufen lachender Dritter geſchaffen hat. Aber, Hand auf's Herz, brauchen wir denn den Bezugsſchein wirklich, wenn es darum geht, Wünſche zu erfüllen und Freude zu bereiten? Wer richtig wünſchen kann, erſpart dem andern den Bezugsſchein, und wer richtig zu ſchenken vermag, kann ihn ebenfalls entbehren. Dabei braucht nicht einmal einer auf das zu verzichten, was ſchön und praktiſch zugleich iſt, er braucht keine ſogen. Lurusware zu kaufen, und defmoch werden alle Teile froh dabei. Oder glauben Sie vielleicht, daß beſonders ſchöne, von Könnern des Handwerks herge⸗ ſtellte Holzwaren wie Leuchter, Teller, Schalen, Becher uſw., nicht zu den Gegenſtänden des täglichen Bedarfs gehören? Sind ſie etwa, wie jene Bezugsſcheinjäger, auch der Meinung, daß kunſtpoll geblaſenes Glas, entzückende Keramiken und praktiſche Buchbinderarbeiten Lurusgegenſtände ſind? Dann haben die Menſchen, die dieſer Anſicht ſind, allerdings ver⸗ dammt wenig Ahnung von den kulturellen Aufgaben des deutſchen Handwerks. Gerade in dieſen Wochen vor Weihnachten muß man einmal zur Klärung der vielen Fragen kommen, die ſich aus den Wunſchzetteln ergeben. Zugegeben, es iſt nicht immer einfach, Wünſche zu erfüllen, beſonders jetzt nicht. Doch das iſt, wenigſtens ſo lange es noch in Deutſchland ein leiſtungs⸗ fähiges Handwerk gibt(und das wird es hoffentlich immer geben!), kein Grund zu verzweifeln. Es gibt Tauſende von guten und geſchmacklich wertvollen handwerklichen Erzeugniſ⸗ ſen, die jedes für ſich geeignet ſind, Freude zu bereiten und einen praktiſchen Zweck zu erfüllen. Freilich macht es etwas mehr Mühe, etwas Sorgfalt muß wohl bei der Auswahl auch aufgewandt werden. Jedenfalls iſt es eine ungleich wertvollere und nicht nur materiell bereichernde Aufgabe, nach guten Handwerkserzeugniſſen zu ſuchen, die der Kunſt⸗ ſchmied, der Töpfer, der Gürtler, oder wer es auch immer ſein mag, anzubfeten hat, als nach Bezugsſcheinen zu agen, die im Grunde genommen doch nur der Erfüllung egoiſtiſcher Wünſche dienen. Winterruhe der Natur In die Natur iſt die Winterruhe eingekehrt. roctgelben Blätter wirbeln durch die Luft. Große Auskehr wird gehalten. Alles bereitet ſich zum Winterſchlaf vor und 8 träumend der goldenen Sommertage. Die Vögel ha⸗ en uns berlaſſen, nur die Kreuzſchnäbel arbeiten noch im Tannendickicht an den braunen Fruchtzapfen. Die Krähen ziehen kräch end über die Felder, immer hungrig nach Beute ſpähend, und die Spatzen ſtehlen ſich dreiſt ihr Futter zuſam⸗ 1 e 8 Bild. Am oden raſchelt das modern ub, kahle Aeſte v immel. Nur wenige Eich 50 lätter. Der Blick iſt frei, wo früher ein grünes Meer zauſchte und erzähle von dem Fluge der Zeit. Der Wald iſt tumm geworden. Nur hin und wieder geht ein Aechzen durch ie entlaubte Schar der Baumrleſen. Sie murxmeln ein lei⸗ . dem ſchönen Sommer, dem bunten Herbſt ach. Schwarz und trübe liegen die Felder, mit Waſſerlachen bier und dort bedeckt. Den denen Menſchen Fabel es. er ſehnt ſich nach einem Sonnenſtrahl. Und lugt Frau Son⸗ ne 105 einmal milde durch die Wolken, dann zittern leiſe Abſchiedsklänge durch die Lüfte Man weiß nicht, woher ſie kommen, wohin ſie gehen. Nicht jeder vernimmt ſie, nur der, der die Nafur liebt. Er weiß aber auch, daß nach dem ewigen Lauf der Dinge auf den rauhen Winter ein leuchtender Frühling folgt. Die letzten — Die Ladenſchlußzeiten im Einzelhandel. Der Reichs⸗ arbeitsminiſter gibt bekannt, daß er beabſichtigt, die Laden⸗ ſchlußzeiten im Einzelhandel den gegenwärtigen Verhältniſſen anzupaſſene Entſprechende Beſtimmungen werden in Kürze ergehen. Von Sonderregelungen in einzelnen Bezirken iſt ab⸗ zuſehen, es ſei denn, daß die beſondere Zuſtimmung des Reichsarbeitsminiſters vorliegt. , Ai Vogelfutter ſparen! Der Mangel an Futterkorn für die Vögel zwingt zur Sparſamkeit. Skreufutter iſt teuer und zum guten Teil nur mit Deviſen zu bekommen. Trotzdem ſollen die freilebenden Vögel nicht hungern. Und ihre Er⸗ nährung iſt geſichert wenn wir vernünftig füttern! Unnütz iſt, wenn mehrere Parteien in einem Hauſe Futterhäuschen aufhängen und dann wieder kilometerweit eine Futterſtelle zu finden iſt. Der Reichstierſchutzbund empfiehlt deshalb, auf das Füttern vor den Fenſtern zu verzichten. Man möge ſich da lieber zuſammentun und auf gemeinſchaftliche Koſten See errichten und betreuen, die in engeren Bezirken, gusgärten oder Anlagen aufzuſtellen ſein würden und für einen größeren Bereich genügen. narten haben noch dürre, braune Hilfe dem Deutſchtum im Oſten NS. Zwanzig Jahre mitten im Feindesland leben und doch trotz aller Anfeindungen ſeine Heimat nicht zu verraten, das iſt höchſtes Bekenntnis zu Deutſchland. Mit allen Mit⸗ teln hatte man verſucht, unſere Volksdeutſchen in Polen aus⸗ zurotten und als die Stunde der großen Eutſcheidung kam, da überfielen die vertierten Menſchen dieſe Treuen. Unvor⸗ ſtellbar ſind die Schandtaten, die erſt jetzt bekannt werden. Die Ueberlebenden aber haben alles verloren, was ſie ihr eigen nannten. Ihr Glück iſt größer, jetzt im großen deut⸗ ſchen Reich leben zu dürfen und Glieder der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft zu ſein. Ihr Opfer iſt ſo groß, daß wir ihnen Dank ſchuldig ſind, den wir in unſerer Hilfe zum Ausdruck bringen wollen. Hart und ſtreng iſt der Winter im Oſten. Unſere aus⸗ eplünderten Volksgenoſſen bedürfen dringend warmer Klei⸗ ung. Die Kleiderbeſtände reichen angeſichts dieſer großen Not nicht aus. Darum geht der Ruf an alle, helft unſern Brüdern im Oſten. Ihr ſichert dadurch Leben und Geſundheit der endlich Heimgekehrten. Denkt an die frierenden Männer, Mütter und Kinder im Oſten. Sie rufen die Volksgemein⸗ leite und niemand darf ſich ausſchließen, ſeinen Beitrag zu eiſten. Spendet warme Kleider für unere Oſtdeutſchen! ee 5 Mas OpEER DER HEIMAT. Das Deutſche Note Kreuz Rotkreuzarbeit iſt Dienſt am Volk! Das Deutſche Note Kreuz braucht auch Deine Hilfe! Der Dienſt im Deutſchen Roten Kreuz iſt höchſter Ideg⸗ lismus und erfordert unter Verzicht auf das eigene Ich hin⸗ gebende Pflichttreue und Einſatzbereitſchaft. Kämpfer an der Front: unſere ſtarke Wehrmacht; Helfer in der Heimat: das Deutſche Note Kreuz! Schweſtern⸗Dienſt im Deutſchen Noten Kreuz iſt Ehren⸗ dienſt am deutſchen Volk. Mit dem Volk verbunden iſt das Deutſche Rote Kreuz bereit, all ſeine Kräfte einzuſetzen für die hohen Ziele unſerez Schirmherrn Adolf Hitler. Das Deutſche Rote Kreuz iſt Träger von völkerrechtlichen Aufgaben, die das Deutſche Reich auf Grund der Genfer Konvention zu erfüllen hat. Rudolf Heß: Das Deutſche Rote Kreuz als Träger der völkerrechtlichen Aufgaben des Reiches iſt ein notwendiger Beſtandteil des nationalſozialiſtiſchen Staates. Es iſt deshalb in ſeinem Beſtand und Ausbau zu ſchützen und zu fördern. Millionen Deutſche ohne Unterſchied haben in Krieg und Frieden beim Roten Kreuz in ſchwerer Not Hilfe ge⸗ funden. Das Deutſche Rote Kreuz dient damit im Geiſte ſei⸗ ner Sendung der Volksgemeinſchaft. Dienſt im Deutſchen Roten Kreuz iſt Sozialismus der Tat. Nie hat es an pflichtfreudigen Menſchen gefehlt, die in die Reihen des Deutſchen Roten Kreuzes getreten ſind. Melde aue Du Dich bei der nächſten DRK.⸗Dienſtſtelle! Aus hohen Aufgaben wachſen ſtarke Kräfte. Das Deut⸗ ſche Rote Kreuz braucht auch Deinen Einſatz. Das Hilfswerk des Deutſchen Roten Kreuzes braucht die Mitarbeit des ganzen deutſchen Volkes. Jeder Erfolg des Deutſchen Roten Kreuzes iſt ein Erfolg für uns alle. Trage zu dieſem Erfolge Deinen Teil bei und melde Dich! f Rote⸗Kreuz⸗Helfer wurden vereidigt. Bei einer Großkundgebung des Deutſchen Roten Kreuzes im Berliner Sportpalaſt wurden etwa 600 Helfer und rund 3000 Helferinnen aus den Bereitſchaften Großberlin vereidigt.— Weltbild(M). Landw. Ein. und Perücufsgeupſsenschafl Mannheim⸗Seckenheim. In den nächſten 2—3 Tagen erwarten wir einen Waggon Perlkalk⸗Gtickſtoff. Beſtellungen hierauf zum Abholen an der Bahn ab. ſichch ien aller Syſteme „Bad. Hof⸗ F werden repariert“ Räh res Zürn. oder Tel. 2349. 3 Parteiamtliche Mittellungen. NS.-Frauenſchaft(Jugendgruppe). Heute Donnerstag abend 8 Uhr Heimabend in der Schulturnhalle, 3. Stock. Drni- 2 5 stempel tütze clic liefert Druckere des Usb Arbeit müſſen in unſerem Lager ſofort abgegeben werden.— ä. 8 Früh kartoffeln! U rühkartoffeln 095 0 5 Verlobungskarten Wir ſind in der Lage, die Saathkartoffeln.—— 3 „Frühmölle“ ſofort zu liefern. Vermählungskarten Wir empfehlen dieſe Möglichkeit auszunutzen und erbitten ſofortige Beſtellung in unſerem Lager. Gratulationskarten Drücitarbeiten werden in jeder Ausführung schnellstens angefertigt in der Neckar-Bote Druckerei. werden in jeder Ausführung angefertigt in der Oruckerei des„Neckar⸗Bote“ Sonntag, 10. Dezember: erſten N Mannheimer Thoaterſthau Donnerstag, 7. Dezember: Miete D 7 und 1. Sonder⸗ miete D 4 und für die NSG.„Kraft durch Freude Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 544 bis 5501 Rheinsberg. Schauſpiel von Friedrich Forſter. An⸗ „fang 19.30, Ende etwa 21.30 Uhr. Freitag, 8. Dezember; Miete F 7 und 1. Sondermiebe F 4: In neuer Einſtudierung: Die Boheme. von G. Puccini. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. 5 Samstag, 9. Jene Miete H 7 und 1. Sondermiele § 4 und für die NS.„Krafk durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Plaßgruppe 70 bis 72, 88 bis 90k Die Fe Kehle. Komödie von Feli Timmer⸗ mans. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. 5 iber: Nachmittags⸗Vorſtellung: Zum ale: König Droſſelbart. Weihnachtsmär⸗ chen von A. Groß⸗Denker. Anfang 14, Ende etwa 16.15 Ahr.— Abends: Miete E 7 und 1. Sondermiete E 4: Zar und Zimmermann. Oper von A. Lortzing. b 19, Ende gegen 22 Uhr.(Eintauſch von Gu ſcheinen aufgehoben).. Montag, 11. Dezember: Miete B 7 und 1. Sondermiete Be 4 und für die NS.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Platzgruppe 11 bis 18: Pan⸗ talon und ſeine Söhne. Luſtſpiel von Paul Ernſt. Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. 2 K 7 a 8 5 — N. NSS Fang Fa en