Nr. 290 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Montag, 11. Dezember 1939 Helabelu ies Mæitterlaucl Nach der Umſiedlung des Baltendeutſchtums hat nun auch die Durchführung des deutſch⸗ruſſiſchen Ausſiedlungsvertrages begonnen. Die deutſche Kommiſſion, deren Hauptſitz in Luzt iſt, wird die Aufgabe haben, das Deutſchtum in Oſt⸗ polen, alſo in Galizien und Wolhynien, in das Reich zu⸗ rückzuführen. Wie groß dieſe Aufgabe iſt, zeigt allein ſchon die Tatſache, daß von dieſer Umſtedlung mehr als hundert⸗ tauſend Menſchen betroffen werden. In Geſamtgalizien leben etwa 65 000 Deutſche, in Oſtgalizien mit den Woiwodſchaften Lemberg, Tarnopol und Stanislau bis zu 50 000, nur Oſt⸗ galizien iſt von der Umſiedlung betroffen. Es handelt ſich bei dieſen Deutſchen um Siedler, die ſeinerzeit aus der Pfalz, aus Württemberg, aus Heſſen und teilweiſe aus dem Eger⸗ land kamen. Die Hauptſiedlung geſchah in der Zeit Kaiſer Joſephs II. mit damals nur 184 Dörfern mit 20 000 Siedler⸗ ſtellen. Während heute insgeſamt in Galizien nur 65 000 Deutſche gezählt würden, waren 1860 noch 114000 Deutſche vorhanden. Die Gründe für dieſen Schwund lagen in der Landflucht nach anderen Teilen des Oſtraumes. Es erfolgte aber auch eine Abwanderung nach Rußland und den Ver⸗ einigten Staaten. Von den in Oſtgalizien vorhandenen Deut⸗ ſchen leben etwa 80 v. H. auf dem Lande und etwa 20 v. H. in den Städten. In den letzten 20 Jahren haben die Polen einen großen Feldzug gegen das Deutſchtum geführt, aber viele Erfolge konnten ſie dabei nicht verzeichnen, weil ſich das Deutſchtum durch den Aufbau und Ausbau des Schulweſens und des Genoſſenſchaftsweſens ſehr gekräftigt hatte. Auch in den Deutſchen, die jetzt aus Wolhynien heim⸗ kehren, werden wir wertvolle Kräfte zum Aufbau bei uns begrüßen dürfen. Dieſe Volksgenoſſen haben ihr Deutſch⸗ tum Jahrzehnte hindurch treu bewahrt. Vor dem Weltkrieg lebten noch über 200 000 Deutſche in Wolhynien, und zwar zur Hälfte in dem ſpäter ruſſiſchen und polniſchen Teil Wol⸗ hyniens. Beſonders dichte Beſiedlung fand ſtatt in der Weſt⸗ Oſt⸗Linie Wladimir—Wolynſk, Luzk, Zytomir. Die Geſamt⸗ zahl der gegenwärtigen Deutſchen in Polen wird auf rund! 60 000 beziffert. Im Weltkrieg haben auch die Deutſchen Wolhyniens Ungeheuerliches erlitten. Sie wurden faſt reſtlos als„unzuverläſſige Elemente“ in das Innere Rußlands ver⸗ ſchleppt. Viele gingen unterwegs verloren, andere konnten bei der Rückkehr 1917 bis 1922 ihre Pachtſtellen nicht wieder⸗ erlangen; ſie wanderten zurück ins Reich oder weiter nach Amerika. Die Deutſchen in Wolhynien hatten weiter unter dem polniſch⸗ukrainiſchen Krieg und unter dem polniſch⸗ruſſi⸗ ſchen Krieg des Jahres 1920 zu leiden, und ſie haben auch jetzt im Jahre 1939 große Blutopfer bringen müſſen, weil die Polen ihre ganze Wut an dem damals noch ſchutzloſen Deutſchtum austobten. Unſere deutſchen Volksgenoſſen aus Wolhynien, die wir nun in Kürze wieder auf deutſchem Hei⸗ matboden begrüßen dürfen, ſind in der übergroßen Mehrzahl Bauern. Das Wolhynien⸗Deutſchtum iſt geſund und zäh, an⸗ ſpruchslos und leiſtungsfähig, Siedlertum im beſten Sinne des Wortes, Die kulturelle Stärke des Wolhynien⸗Deutſchtums lag und liegt in der ſcharfen inneren Trennung von der Umwelt, die jede Entdeutſchung verhinderte. Allen Anſtren⸗ gungen gegenüber haben die Wolhynien⸗Deutſchen ſtandgehal⸗ ten, aber jetzt ſind ſie mit ihren Volksgenoſſen aus Galizien zu neuen Aufgaben berufen, und es iſt kein Zweifel, daß ſie dieſen Aufgaben im völkiſchen wie im eigenen Intereſſe gern und willig folgen werden. Erſte Amſiedlungsaufgabe vollendet Die Rückkehr der Deutſchen aus Leitland. Riga, 11. Dez. Im Zuſammenhang mit dem Abtransport großer Teile der Mannſchaften des Freiwilligen Arbeits⸗ dienſtes der Deutſchen Volksgruppe richteten der Präſident der Deutſchen Volksgemeinſchaft in Lettland, Intelmann, und der Landesleiter Dr. Gerhard Kröger, einen Aufruf an die Deutſche Volksgruppe, in dem es u. a. heißt: „Unſere hace Volksgruppe iſt auf den Ruf unſeres Führers aufgebrochen in das große Deulſche Reich. Das Vaterland erwartet uns mit neuen Aufgaben. Wir haben eine lange Geſchichle in dieſem Land abgeſchloſſen. Den letz ⸗ ten großen Auftrag, der uns zuteil wurde, haben wir durch⸗ geführt, Die Volksgruppe iſt in Ordnung und Diſziplin in ihre neue Heimat gezogen. Heute verläßk ein Dampfer mit einem großen Teil der Dienſtmannſchaft das Land. Er wird nun auch Euch hinüber bringen, die Ihr bis zum letzten Tag Eure ganze Kraft eingeſetzt habt, daß wir vor der Geſchichle 22 28 e Roman von Gert Rothberg. 18 Margot von Dittmarshoven war nach Berlin gereist. Nur 9 85 ſah ſie noch eine Möglichkeit, ſich das Leben ein⸗ zurichten, wie es ihr zuſagte. And die Baſis, auf der ſie ſich ihr neues Leben aufbauen wollte, war das Theater — der Film! Sie 185 ſchön, war elegant, und hatte ſie erſt das Geld dazu, würde ſie ſich anziehen wie keine zweite. 0 zuerſt mußte ſie ſich wohl ein Zimmerchen mieten. Erſt mußte ſie ſo etwas wie ein Heim haben, dann fand ſich alles von ſelbſt. f i In Berlin angekommen, ſah ſie ſich am Bahnhof ein bißchen ratlos um. Sofort waren mehrere Leute zur Stelle, die ſich erboten, ſie zu führen. Aber Margot war von Na⸗ tur aus mißtrauiſch und ein paar energiſche Worte ſcheuch⸗ ten die Leute davon, die ihr nun böſe nachſahen, als ſie langſam weiterging. g Aber da ſtand auf einmal ein komiſch aufgeputztes Perſönchen vor ihr, ſah ſie mit blauen Augen freundlich an und fragte:„Gnädiges Fräulein ſuchen ein Privat⸗ n i Geld und nickte. Ein Margot dachte an ihr weniges Geld u ſckte. E Hotel 0 518 5 ſich 8 nicht leiſten. Und dieſe kleine Frau hier mit den lebhaften blauen Augen machte einen ganz guten Eindruck. Alſo wollte ſie es mit ihr verſuchen. Stimmte etwas nicht, ging ſie eben gleich wieder fort, denn aufpaſſen würde ſie ſchon! a So kam es, daß Margot von Dittmarshoven bet Noly Engelhardt ein kleines, ſauberes i. rgot kam der Name Roſy Engelhardt bekannt vor. Wußte nicht, woher. Doch als ſie einige Wochen hier wohnte, immer auf der Suche nach dem Glück, und eines Abends zum erſten Male im Wohnzimmer ihrer Vermie⸗ terin gegenüberſaß, erblickte ſie mit Verwunderung rings an den Wänden unzählige Lorbeerkränze mit wundervol⸗ len Schleifen und Widmungen., nd als Roſy Engelhardt den faſt entſetzten Blick ihre Mieterin ſah 105 ſie 8 es klang wie verhaltenes Wei⸗ nen— und ſagte: ee „Ja, das iſt ſo alles, was von Roſy Engelhardt übrig⸗ 6blieben iſt. une zu leben, ſucht ſie ſich ihre Mieter am ahnhof zuſammen.“ 5 5 ——— 1 1 würdig daſtehen können, weil wir ni N n als d 1 9e cht kleiner waren als der Wenn das Schiff heute ſeine Anker lichtet, werden wir zum letzten Male auf die alte Heimat blicken. Dieſe Blicke werden nicht wehmütig, ſondern dan kb ar ſein. Was wir immer ſind, verdanken wir neben unſerem Volk dem Lande, das uns und unſeren Vätern durch Generationen einen ſchweren, aber unendlich ſchönen Lebenskampf gab. Und wir werden Abſchied nehmen vom lettiſchen Volk. Alles, was zwi⸗ ſchen uns lag, wird aus der Ferne einmal klein und unwe⸗ ſentlich erſcheinen. Weſenhaft wird bloß das eine bleiben: Daß wir wie unſere Väter an dem Zuſammenleben und an allen Spannungen, die daraus entſtanden, wachſen durften. Volksgenoſſen! Der erſte Auftrag, den uns unſer Führer gab, haben wir vollendet. Unſer Leben wird fortan ein Dienſt an Deutſchland ſein.“ — 100000 Deutſche aus dem Sowietgebiet! Der Hauptbevollmächtigte der Reichsregierung für die Um⸗ ſiedlung Volksdeutſcher aus dem ehemaligen Galizien und Wolhynien, Hoffmeyer, machte einem deutſchen Preſſever⸗ treter nähere Angaben über die Durchführung der Aktion. „Man rechnet“— ſo führte der Hauptbevollmächtigte aus— „daß über 100 000 Volksdeutſche aus freiem Willensentſchlußz den Marſch ins Großdeutſche Reich antreten werden. Die bisherigen Wohnſitze dieſer Volksdeutſchen verteilen ſich auf ein rieſiges Gebiet, das von der lettiſchen bis zur rumäniſchen Grenze reicht. Vorausſichtlich wird es gelingen, das große Werk bis zu dem vertragsmäßig feſtgeſetzten Ter⸗ min, dem 1. März 19400, zu vollenden. „Jugend und Buch“ Anſprache des Reichsjugendführers. Kaktowitz, 10. Dez. In der Feierſtunde„Jugend und Buch“, die am Sonntag in Kattowitz ſtattfand, ſprach der Reichsjugendführer, Baldur von Schira ch. Mitten im Krieg, ſo erklärte er, eine Feierſtunde zur Werbung für das Buch zu veranſtalten und die Jugend hierzu aufzuru⸗ fen, könne nur dem befremdlich erſcheinen, der den tiefen Sinn dieſes Krieges nicht begreife. Oft und oft habe der Führer vom Anbeginn ſeiner Bewegung an bis in die jüngſten Tage mit Wort und Tat ſein Volk zu ſoldatiſchen und kulturellen Werken angehalten. Auch er gab der Ju⸗ gend das Buch, ſein Buch, an dem ſie die Kraft ſchöpfte, die Kämpfe dieſes Jahres ſiegreich zu beſtehen. Im Weiterverlauf ſeiner Rede ſprach Schirach über die bedeutende volkserzieheriſche und wiſſenſchaftliche Aufgabe unſerer großen und kleinen öffentlichen Bibliotheken. Ihre ſtändige Erweiterung und Förderung liege der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Regierung ſehr am Herzen. Mehr noch als bisher aber müßten in Zukunft die privaten Buchſamm⸗ lungen, die Hausbibliotheken, ſich entwickeln, es ſei nicht wahr, daß Bücher Luxusartikel ſeien. Es ſtimme auch nicht. daß Bücher teurer ſeien. Auch das zeitgenöſſiſche Schrift⸗ tum ſolle und müſſe von den Mitlebenden erworben wer⸗ den. Es ſei kein ſchöner Brauch, erſt dann das Werk eines zeitgenöſſiſchen Dichters zu erwerben, wenn man durch den 2 im Morgenblatt darauf aufmerkſam gemacht wor⸗ en ſei. 5 Im Dienſt am deutſchen Schrifttum, ſo ſchloß der Reichsjugendführer, habe ſeder deutſche Volksgenoſſe ſeine beſondere Aufgabe zu erfüllen. Jeder kleinſte Buchkauf ſei nichts Zufälliges ſondern eine Handlung in dieſem Dienſte. „Was wir unſeren Feldgrauen an die Front ſchicken oder unſeren Familien auf den Gabentiſch legen, hat ſeine Be⸗ deutung für die Empfangenden wie für uns ſelbſt. Denen, die draußen ein heldiſches Leben führen, brauchen wir keine Bücher über Heldentum zu ſenden Ihnen wollen wir vor allem aus den gemütstiefen Schätzen des deutſchen Humors ſpenden und ſie aus dem Füllhorn der erzählenden Kunſt beſchenken, ihnen ſo das friedliche Leben der Heimat ſchil⸗ dern, der Heimat, die ſie verteidigen. Der Jugend aber ge⸗ hörs das heldiſche, das kämpferiſche Buch, das ſie befähigt, ſich ſo einzuſetzen, wie die älteren Kameraden draußen. Da wußte Margot auf einmal, wer vor ihr ſaß. „Roſy Engelhardt? Die große Schauſpielerin? Ja, aber um Gottes willen, man kann Sie doch unmöglich vergeſſen haben! Die Kollegen müſſen—.“ Mit einem Kopfſchütteln über ſo viel Naivität unter⸗ brach ſie Roſy Engelhardt: „Es gibt viel jüngere Kollegen, die heute auch hungern und trotzdem die Hoffnung nicht aufgegeben haben. Auf mich wartet niemand mehr. Ich habe mich damit abge⸗ funden. Wenn ich alle Zimmer vermietet habe, ſo leide ich keine Not— ich bin ſehr beſcheiden geworden! Man lernt das mit der Zeit wieder,„Wieder', ſage ich. Denn im großen und ganzen ſind wir vom Theater doch Men⸗ ſchen, die aus der Armut kommen. Wenn man klug iſt, fällt's einem nachher nicht ſchwer, wieder dorthin zurück⸗ zugehen Und wer ganz klug iſt, ſpart ſich was. Mein Er⸗ partes hat die Inflation gefreſſen. Da ich aber in dieſem Falle nicht allein daſtehe, macht mir das nicht viel aus. Und wenn man ſich ein bißchen umſieht, kann man ſich eben doch durchbringen. Sie ſehen, Sie ſind ja auch zu mir gezogen. And nebenan wohnt ein ſehr feiner Herr. Der iſt nicht viel daheim, immer auf Reiſen. Iſt er mal da, dann zahlt er mir immer gleich auf mehrere Monate mein Geld aus.“ Roſy Engelhardt ſchwieg. And ihre ſchöne Mieterin ſchwieg auch. Die dachte näm⸗ lich daran, daß ihr Geld immer weniger geworden war. Daß— es überhaupt alle war! Was nun? Ahnte Roſy Engelhardt etwas und hatte ſie nicht ganz ohne Abſicht den reichen Herrn erwähnt? Da ſagte dieſe: „Sie haben mir geſagt, daß Sie zum Film wollen. 721 7— könnte Ihnen Ihr Nachbar, Herr Fulden, hel⸗ en?“ a „Ich kenne ihn ja gar nicht!“ Es klang kurz und mißmutig, aber nicht ablehnend. Und die alte Schauſpielerin 1 1 5 Ttwas Schlechtes wollte ſte ja nicht. Niemals hätte ſie dazu ihre Hand ge⸗ boten. Aber vielleicht konnte man dieſem ſchönen Geſchöpf ein bißchen helfen, wenn es noch immer zur Bühne oder zum Film wollte, trotzdem es doch nun wußte, wie ſchwer es war, dazuzukommen, und wie das alles enden konnte Aber abgeſchreckt ſchien dieſe junge Dame hier durchaus nicht zu ſein. Alſo mußte man ſich eben etwas um ſie küm⸗ — 5 8 8— 1—— 300 Arbeitstagungen des Handels Berlin, 11. Dezember. Der Reichsarbeitstagung des Fach⸗ amtes„Der Deutſche Handel“ in der DAß, auf der ſich Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley vor den engſten Mitarbei⸗ tern des Fachamtes aus dem ganzen Reich grundlegend zu den Aufgaben des Handels beſonders in' der Gegenwart äußerte, folgten gleichartige Tagungen in den Gauen. Dieſe 300 Arbeitskagungen fanden nunmehr ihren Abſchluß. Sie erfaßten rund 20 000 Ortswalter und Kreisfachgruppenwal⸗ ter der DAß, Betriebsführer und Betriebsobmänner des Deutſchen Handels. Die Tagungen in den Gauen ſind ein Teil der Maßnahmen des Leiters des Deutſchen Handels in der DAF. Feit, um für den unter ſeiner Verantwortung ſtehenden Abſchnitt des deutſchen Wirtſchaftslebens die Ge⸗ währ zu geben, daß die innere Front der äußeren an den Grenzen des Deutſchen Reiches an Pflichterfüllung und Ein⸗ ſatzbereitſchaft in keiner Weiſe nachſteht. ö Seęschiladliſ bei den len inseln(. les w „Sun SGU 8 S * N . N. 8— i ä SB n 8 0 n 255 Madoedunis- 2„Carneſan 5 h Bristol“ 1285 VVInflexſble? ,. 4 5 5 lr lwincible H, Tobschlfe gs ſroßschiffe i erento. Scharnhorst“ 95„neisenau“ 90 ATLANTIC SCR + 117 11 Aklürnberg 0 3 *. o 2 ff A N 5 rden 7 Beh 5. S8.. nac. Juan fu manu ——eulsule fneunrbuterr Humble C. * angliovhe leb givell e% r„ 00 E Heſlaeli bun, S tekff rule—.— 2 Cee Terlan, Mlemti,. Vor 25 Jahren: Die Seeſchlacht bei den Faltland⸗Inſeln (8. Dezember 1914). Nach dem ruhmreichen Sieg vor Coronel entſchloß Graf Spee ſich zum Marſch in den Atlantiſchen Ozean über Kap Horn. Bei einem Handſtreich gegen die Falkland⸗Inſeln ſtieß er auf das überlegene Schlachtgeſchwader des Vize⸗ admirals Sturdec, deſſen 30,5⸗em⸗Geſchützen unſere Pan⸗ zerkreuzer nur mit 21 m⸗Kaliber antworten konnten. Graf Spee warf ſich mit ſeinen beiden langſameren Schiffen „Scharnhorſt“ und„Gneiſenau“ em zahlenmäßig weit überlegenen Feind entgegen, um den Rückzug der Kleinen Kreuzer zu decken. Allein auf die„Gneiſenau“ wurden über 1100 30,5⸗m⸗Geſchoſſe verfeuert, von denen 27 ſchwere Volltreffer waren. Die Schlacht endete mit dem Unter⸗ gang des deutſchen Geſchwaders, von dem die Panzer⸗ kreuzer„Scharnhorſt“ und„Gneiſenau“ und die Kleinen Kreuzer„Nürnberg“ und„Leipzig“ mit wehender Flagge in die Tiefe gingen. Dem Kleinen Kreuzer„Dresden“ gelang die Flucht nach der chileniſchen Inſel Juan Fer⸗ nandez, wo er unter Bruch des Völkerrechtes im neutralen Hafen am 15. März 1915 von drei engliſchen Kriegs⸗ ſchiffen zuſammengeſchoſſen wurde. Die Schlacht vor den Falkland⸗Inſeln brachte dem Geſchwaderchef Graf Spee, ſeinen beiden Söhnen, 112 Offizieren und 2200 deutſchen Seeleuten, die bis zum letzten Atemzug mit unvergleich⸗ licher Tapferkeit kämpften, den Heldentod. Heute zieht ſich die ſtolze engliſche Flotte vor den deutſchen Angriffen immer ſtärker in ihre Schlupfwinkel zurück. mern. Den erſten ſorgfältigen Sprechunterricht konnte ſie ihr ſelbſt geben. Vielleicht ſprang da gar noch ein bißchen Geld für ſie, Roſy Engelhardt, mit heraus. Wenn nicht, dann ſchadete es ja auch nichts. Dann hatte man eben nur einem jungen Menſchen, der ein Anrecht auf Zukunft und Glück hatte, ein bißchen weitergeholfen. Und Herr Fulden war wirklich ein ſehr ſeriöſer Herr. Der hatte einmal geſagt, daß er Beziehungen zu pielen Theaterleuten habe. Da mochte er Fräulein Margot Dit⸗ tern mal ein wenig unter die Arme greifen. In dieſen Tagen würde er wieder in Berlin eintref⸗ fen. Denn ſie konnte ſich ſehr gut denken, daß das Geld bei ihrer neuen Mieterin höchſtwahrſcheinlich bereits alle war. Fulden mochte ſie einſtweilen als Komparſin unterbrin⸗ gen. Nur damit mal etwas Geld verdient wurde. Auf die Dauer würde man dieſe dunkle Schönheit hier beſtimmt nicht überſehen. „Ich kenne Herrn Fulden ſchon ſeit Jahren. Er iſt nicht mehr allzu jung und ein ſehr vornehmer Menſch. Er hilft zeſtimmt, ohne Ihnen gleich ſeine Rechnung zu präſen⸗ tieren, und das iſt für uns jetzt erſt mal die Hauptſache,“ erklärte die alte Dame ſehr energiſch.. Margot fühlte, wie ihr Herz ſtürmiſch ſchlug. Da war es, das Glück, das ihr bereits am Bahnhof in Ceſtalt dieſer kleinen alten Dame entgegengekommen war! Nun hieß es zupacken! Ach, ſie wollte auch nicht prüde zein gegenüber dieſem reichen Mann, der ihr den Weg ebnen konnte, wenn er nur wollte. Die beiden Damen vereinbarten dann, daß der Sprech⸗ Anterricht ſofort beginnen ſolle. Dann konnte man Herrn Fulden die junge Dame bereits als Novizin der Kunſt dorſtellen und konnte ſchon etwas mehr zeigen, als nur eine ſchöne Figur und ein intereſſantes Geſicht. Margots ſchöne tiefe Stimme begeiſterte die alte Schau⸗ bielerin immer von neuem. Sie wollte in dem jungen Mädchen gewiß keine törichten Hoffnungen wecken, die ſich otelleicht nachher doch aus irgendeinem Grunde nicht er⸗ füllen konnten. Aber ſie ſaglte doch: „Liebes. geben Sie ſich nur rechte Mühe Es muß werden!“„ Und Margot lächelte ſtolz Im Geiſt ſah ſie ſich ſchon als Liebling der ganzen Welt, verehrt und gefeiert, ſah rings um ſich Glanz, Ruhm und Reichtum. Fortſetzung folat. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball. 98 Seckenheim I.— 07 Mannheim I. 2:2. Auf faſt unbeſpielbarem Gelände mühten ſich die 22 Spieler ab um wenigſtens etwas„ähnliches“ wie Fußball⸗ ſpielen zu zeigen. Das ganze Geſchehen war nur Stückwerk. Hüben wie drüben kam nichts zuſtande und wenn man ſich zum Schluſſe mit einem Unentſchieden trennte, dann war das dem Spielverlauf nach gerecht. Die Leiſtung der Seckenheimer muß als ſchwach gewertet werden, denn die Mannſchaft war gegen die früheren Spiele nicht wieder zu erkennen. 07 war eifrig und ſpielte unverdroſſen, und dieſe reſtloſe Hingabe zum dienten Punkt. Schiedsrichter Sommer⸗Viernheim war äußerſt ſchwach. Spiel brachte den Leuten den ver⸗ * Feudenheim— Alemannia Ilvesheim 4:2. Wie ſich ein klarer Vorſprung von 2:0 Toren, der den Sieg ſicher erwarten ließ, unerwartet innerhalb von 20 Minuten in eine 2:4⸗Niederlage verwandeln kann, das zeigte ſich im geſtrigen Pflichtſpiel in Feudenheim. Hierzu waren beide Mannſchaften wieder in geänderter Aufſtellung angetreten. Alemannia mußte auf Zeh, Lohnert, Hart⸗ mann, Weber A., Weber Fr. und Mayer verzichten. Feuden⸗ heim hatte den Ausfall von Pflock und Ripp. Bei recht ſchmierigen Bodenverhältniſſen lag Ilvesheim in der erſten Halbzeit mit dem Führungstreffer in der 10. Minute klar in Front. Noch günſtiger ſogar, als man nach Seitenwechſel auf Flanke von rechts auf 2:0 erhöhen konnte. Bis dahin vermochte ſich die junge Feudenheimer Mannſchaft bei den weit kräftigeren Gäſten nicht ſo recht durchzuſetzen. Im Feld⸗ ſpiel zwar bot Feudenheim ſtets guten Widerſtand. Doch im Verlauf der 2. Halbzeit brach dann das Ver⸗ hängnis für Ilvesheim raſch herein. In gleichem Maße wie Ilvesheim ſichtlich— nach Umſtellungen— in allen Reihen nachließ, brachte es der rieſige Eifer Feudenheim's zuwege, innerhalb von 20 Minuten eine ſchon ſicher ſchei⸗ nende 0:2⸗Niederlage in einen ſchönen 4:2⸗Sieg zu ver⸗ wandeln— fürwahr ein Kunſtſtück, wenn man die ſonſt ſo ſtandhafte und aufmerkſame Ilvesheimer Verteidigung und das Können Matt's im Tor berückſichtigt. Mau holte in der 15. Minute zunächſt ein Tor auf. Nach einer verunglückten Ballrückgabe erzielte wiederum Lipponer IV. am herausgelaufenen Torwart vorbei den Ausgleich— 2:2. Wenig ſpäter lag Feudenheim durch den L.⸗A. Uhrig mit 3:2 in Führung. Wieder war Matt zu weit heraus. Und dann ſtellte Lipponer IV. ſchnell auf 4:2 ver beſſernd das Endergebnis her. Ein von Althaus erzieltes 3. Tor der Alemannia fand trotz Reklamation ſeitens des ſonſt guten Schiedsrichters aus Wallſtadt keine Wertung. Jugendlicher Eifer und unbeugſamer Siegeswille der Feu⸗ denheimer blieb, ſich ſchließlich gegen Erfahrung und Tech⸗ nik der Alemannen behauptend, Endſieger. Feudenheim: Frei— Fuchs, Schwarz— Ueberrhein IV. Fuchs III., Löhr— Lipponer IV., Häffner, Schaaf Spo⸗ nagel, Uhrig. Ilvesheim: Matt— K. Weber, H. Weber W. Schwarz, W. Herre. Kriegs⸗Handballrunde. Tv. Edingen I.—„Jahn“ Seckenheim J. 11211 Tv. Edingen, Jug.—„Jahn“ Seckenheim, Jug. 4:4 auswärtiger Sport. Fußball 3. Tſchammer⸗Pokal-Schlußrunde. Katzenmaier, Euwyk— Bühler, H. Schwarz, Althaus, A. Herre, SV Walbhof— Pf Osnabrück 4.0 Neumeyer Nürnberg— Berliner SV 92 2 BC Hartha— 1. FC Nürnberg 01 Fortung Düſſeldorf— Tennis⸗Boruſſia Berlin 811 Hamburger SV— Weſtende Hamborn 2˙0 Blauweiß Berlin— Sportfreunde Leipzig 9:2 VfL 99 Köln— Wacker Wien 13 Rapid Wien— Vorwärts⸗Raſen Gleiwitz 6˙1 Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele. Gau Südweſt: Main: FSW Frankfurt— Opel Rüſſelsheim 4.1 Kickers Offenbach— Rotweiß Frankfurt 70 Union Niederrad— Eintracht Frankfurt 121 Saarpfalz: TS 61 Ludwigshafen— 1. FC Kaiſerslautern 1 Wormatia Worms— Boruſſia Neunkirchen 1 Gf Darmſtadt— Fͤ 03 Pirmaſens 1 SV Wiesbaden— Sportfr. Frankfurt(Geſ.⸗Sp.) 2 Gau Baden: 5 Nordbaden: 8 FG Kirchheim— VfR Mannheim 25 Mittelbaden: 1. FC Pforzheim— Karlsruher 5 57 80 d Karlsruhe— VfB Mühlburg 122 C Raſtatt— 1. FC Birkenfeld 5 2·˙4 Südbaden: Fe Gutach— Freiburger Fe 34 FCE Waldkirch— FV Emmendingen 13 Jahn Offenburg— FW Offenburg 13 VfR Achern— FV Lahr 4:0 FC 08 Villingen— FE Singen 275 Fe Konſtanz— VfR Konſtanz 8 Gau Würktemberg: Gruppe 1: Stuttgarter SC— 1. SSV Ulm 41 V Feuerbach— F Zuffenhauſen 4.1 [R Aalen— VfB Stuttgart 2:10 Grup 8 e 2: VfL Sindelfingen— TSG 46 Ulm 14 Stuttgarter Meiſterſchaft: Stuttgarter Kickers— Sportfreunde Stuttgart 11.0 Gau Bayern: a TSV 1860 München— 1. Fc 05 Schweinfurt au Sp⸗Vgg Fürth— FSW Nürnberg 5 Jahn Regensburg— BC Augsburg 0: VfR Schweinfurt— Bayern München 2 Kaiſerslautern führt in der Saarpfalz In der Gruppe Saarpfalz endete der Kampf zwiſchen der TScd 61 Ludwigshafen und dem 1. Fc Kaiſerslautern mit einer großen Ueberraſchung, denn nicht der favoriſierte Gaſtgeber behielt die Oberhand, ſondern die Gäſte, die ſogar mit 4:1(0:1) zu einem recht deutlichen Sieg kamen. Durch dieſen Sieg haben ſich die Lautringer die Tabellenführung erkämpft, während Ludwigshafen an die dritte Stelle zurück⸗ gefallen iſt. Die GfL Darmſtadt kam erwartungsgemäß vom Tabellenende nicht weg, aber ſie ſpielte gegen die Pirmaſen⸗ ſer Soldaten doch recht gut und unterlag nur knapp mit 1˙2 7 Eine Ueberraſchung gab es auch in Worms, wo ie Wormatia nach einem Halbzeitſtand von 1:1 mit 1:7 ge⸗ gen die Neunkirchener Boruſſen unterlag. Der arg ge⸗ ſchwächte Meiſter iſt alſo weiterhin noch ohne Sieg. TS 61 Ludwigshafen— 1. FC Kaiſerslautern 1:4(1:0) Der Ludwigshafener Kampf zwiſchen der favoriſierten TS 61 und dem 1. FC Kaiſerslautern endete mit einem überraſchenden Sieg der Gäſte, die ſich damit die Tabellen⸗ führung erkämpften. Ludwigshafen diktierte das Spielge⸗ ſchehen eine Stunde lang, fiel dann aber auf dem ſchweren Boden immer mehr ab und wurde ſchließlich zum Schluß von den Gäſten die ihre Kräfte weiſe eingeteilt hatten, vollſtändig überſpielt. Kaiſerslautern verdankt dieſen Erfolg in erſter Linie ſeiner ausgezeichneten Abwehr, in der ſich Verteidiger Hergert und Außenläufer Müller hervortraten, aber auch der Sturm war mit ſeinem konſequent durchgeführten Flügel⸗ ſpiel recht erfolgreich. Nach einer Viertelſtunde aging Lud⸗ wigshafen durch Warth in Führung und erſt eine Viertel⸗ ſtunde vor Schluß konnte Kaiſerslautern durch Bretz aus⸗ gleichen. Schuſter holte die Führung und durch zwei weitere Treffer von Taubert und Müller wurde der Sieg ſicherge⸗ ſtellt. 1000 Beſucher. 36 Kirchheim— BfR Mannheim 225(2:0). Das einzige Meiſterſchaftsſpiel, das in der Gruppe Nord⸗ baden der badiſchen Gauliga durchgeführt wurde, hätte bei⸗ nahe mit einer Senſation geendet, denn bei der Pauſe führ⸗ ten noch die Kirchheimer mit 2:0. Nach dem Wechſel ſetzte ſich jedoch das beſſere und routiniertere Können des badiſchen Fußballmeiſters durch, der dann nicht nur zum Gleichſtand, ſondern auch zu einem klaren Sieg kam. Allerdings muß da⸗ bei berückſichtigt werden, daß die Kirchheimer zwei Spieler, und zwar Renſch und Vogel, durch Platzverweis verloren Die Tore von Kirchheim ſchoſſen Fein 2 und Schlotthauer. Nach der Pauſe glich der VfR Mannheim durch Rohr aus und holte durch Müller Ausgleich und Führungstreffer. In der Endphaſe gelang es dann dem badiſchen Meiſter, durch zwei weitere Tore ben Erfolg auszubauen. Schiedsrichter: Dähm(Durlach). 1. FC Pforzheim— FV Karlsruhe 5:2(010) Nach der vorſonntäglichen Niederlage des KV ein Birken⸗ feld mußte er auch bei ſeiner zweiten Begegnung im Bröt⸗ inger Tal die Ueberlegenheir ſeiner Gaſtgeber anerkennen. Anfangs ſah es ſchon danach aus, als ob der„Club“ zu einem glatten. Erfolg kommen würde, denn während der erſten Viertelſtunde kam der KFV überhaupt nicht ins Spiel. Dann wurde es etwas beſſer. Es war immerhin ein Verdienſt für die junge Gäſteelf daß ſie eine torloſe erſte Hälfte erkämpfte. Nach dem Seitenwechſel ſtellten ſich ſchnell die Treffer ein. In der 47. Minute brachte ein Kopfball des Halbrechten Vogt dem Pforzheimer Club die Führung. 10 Minuten ſpäter verwandelte Rau einen Foulelfmeter zum 2:0, und in der 59. Minute hatte Fiſcher aus vollem Lauf zum drittenmal ein⸗ geknallt. Ein Mißverſtändnis in der Pforzheimer Hinter⸗ mannſchaft nützte der Karlsruher Halblinke Steinle in der 61. Minute zum erſten Gegentreffer gus. Rau trat bereits in der nächſten Minute einen Strafſtoß aus 25 m Entfernung zum 4:1 ins Netz.“ Nach ihm war auch Württemberger erfolg⸗ reich, doch wurde dieſer Erfolg unverſtändlicherweiſe vom Schiedsrichter nicht anerkannt. In der 73. Minute kamen die Gäſte, wieder durch Steinle, auf 4:2 heran und 4 Minuten vor Schluß ſorgte Vogt durch einen ſcharfen Schuß für das Endergebnis 5:2. (Birkenfeld). Phönix Karlsruhe— VfB Mühlburg 1:2(0:1) Recht hart umſtritten war der zweite Karlsruher Lokal⸗ kampf, der erſt zwei Minuten vor Schluß durch Verwand⸗ lung eines Foulelfmeters durch Scheib für Mühlburg ent⸗ chieden wurde. Schon in der 17. Minute waren die Gäſte urch Seiter in Führung gegangen, doch kam kurz nach der Pause der Phönixhalbrechte Lahr in Verfolg einer Ecke aun Ausgleich. Wenn auch Mühlburg unter recht glücklichen Um⸗ ſtänden zum Sieg kam, war er dennoch verdient, denn der Gaſt hatte ſtets leichte Feldüberlegenheit, die ihm ein 911 Ecken verhältnis einbrachte. Der Stopder Stephan und die Stürmer Scheib und Krahl waren bei Mühlburag die treiben⸗ den Kräfte, während bei Phönix nur die Abwehrſpieler Flek⸗ kenſtein, Dienert und Heiſer reſtlos gefielen. Im Phönix⸗ ſturm vermißte man mit Ausnahme von Lahr wieder die Durchſchlagskraft. 1200 Zuſchauer. Schiedsrichter Rahm (Niefern). Am den Tſchammerpokal SV Waldhof— Uf Osnabrück 4:0(1:0). Seit der Einführung der Tſchammerpokal⸗Kämpfe 1935 at ſich der SV Waldhof alljährlich bis zu den„letzten cht“ durchgekämpft Dieſes Ziel wurde nun auch in dieſem Jahre, alſo zum fünften Male, erreicht. Nach ihren Aus⸗ wärtsſiegen bei Admira Wien und Eintracht Frankfurt landete die Waldhofelf im Mannheimer Stadion vor 10 000 Zuſchauern einen überzeugenden Sieg über den Nieder⸗ ſachſenmeiſter und mit 3:2 über Schalke ſiegreich gebliebe⸗ nen Vfe Osnabrück. Das 4:0 iſt keineswegs zu hoch aus⸗ efallen, im Gegenteil, dieſes Ergebnis hätte ſchon bis zur aufe erzielt werden können, wenn der blauſchwarze An⸗ griff ſchußfreudiger geweſen wäre. Nach einer Reihe aus⸗ elaſſener Torgelegenheiten und glanzvoller Paraden des orhüters Flotho erzielte nach 32 Minuten Spieldauer Günderoth mit Prachtſchuß nach trefflicher Vorarbeit Erbs den einzigen Treffer der erſten Halbzeit. Nach der Pauſe erfüllte ſich das Geſchick der Gäſte raſch. In der 51. Minute verſchuldete der Osnabrücker Läufer Schulte durch Regel⸗ widrigkeit an dem ſchußberejten Günderoth einen Elfmeter, den Schneider ſcharf einſchoß, und drei Minuten ſpäter zog ſich Schulte durch eine Bemerkung gegenüber dem Schieds⸗ richter Platzverweis zu. Osnabrücks Mittelſtürmer Vetter wurde Läufer und damit verlor der bis dahin ſchon über⸗ raſchend ungefährliche VfL⸗Sturm noch an Wirkung. Die Waldhöfer geſtalteten das Spiel noch überlegener und es ſpielten ſich tolle Wirbel in Flothos Strafraum ab. In der 79. Minute lenkte Eberhardt dicht am Tor einen Schuß von Erb über die Linie und ſechs Minuten ſpäter ſchoß der talentierte Erb ein für ihn ſchon typiſch gewordenes Glanz⸗ tor.— Die Waldhofelf zeigte ſich in ausgezeichneter Verfaſſung. Die Hintermannſchaft löſte ihre nicht beſonders ſchwere Aufgabe gut; Schneider als ballſicherer Verteidi⸗ ger und Freiſtoßſpezialiſt ſowie Ramge als ſturmunter⸗ ſtützender Außenläufer zeichneten ſich beſonders aus. Im Sturm hatten der im Spielaufbau wirkungsvolle Halb⸗ rechte Fanz ſowie der nur ſchwer zu ſtoppende Linksaußen Günderoth einen Glanztag.— Der VfL Osnabrück enttäuſchte vor allem im Angriff, nicht nur die Erſatz⸗Flü⸗ elſtürmer, ſondern auch das ſonſt 5 Innentrio. rwart Flotho. Verteidiger Coors und der ausgezeichnete 800 Beſucher. Schiedsrichter Schaßberger 323288 5— ̃— 2 3 ISfährſge Mitfellzüfer Simon 2 waren Dsfäb picks Hefte Spieler.— Schiedsrichter Multer⸗Landau leitete ſein 600. Spiel mit gewohnter Sachlichkeit. Handball in Süd deutſchland Als die beiden ſtärkſten Mannſchaften im Bezirk Main⸗ heſſen des Gaues Süd weſt erweiſen ſich bei den Hand⸗ ballpunkteſpielen die SA Frankfurt und Gf Griesheim. Die dieſes Jahr erſt aufgeſtiegenen Frankfurter gaben auf ihrem eigenen Platz dem SW 98 Darmſtadt, der mit acht Nachwuchskräften antreten mußte, mit 11:1(3:1) Toren das Nachſehen. Die 98er werden in dieſer Spielzeit keine große Rolle ſpielen, da vom alten Stamm nur wenige Spieler übrig geblieben ſind. Die Griesheimer konnten ebenfalls zu Hauſe ſpielen und gewannen gegen Pf Darmſtadt 14:2 (7:2). Auch die Darmſtädter werden dieſes Jahr nicht viel zu beſtellen haben. Der zweite Neuling SV Wiesbaden unter⸗ lag in Pfungſtadt knapp 5:7(3:4). In der Gruppe Saarpfalz ſind die Kräfte anſchei⸗ nend ausgeglichener. Die Elf von Tura Ludwigshafen, die am Vorſonntag gegen den Meiſter 38G 61 ein Unentſchie⸗ den erzielt hatte, konnte diesmal auch gegen den VfL Haß⸗ loch ein 4:4(2:3) herausholen. Wormatia Worms konnte nach ihrer hohen Niederlage vom Vorſonntag jetzt mit 9:4 (8:2) Toren einen ſchönen Erfolg in Oggersheim buchen. Das Treffen VfL Frieſenheim— TS 61 Ludwigshafen fiel aus. ö Die badiſchen Handballmeiſterſchaftskämpfe wurden mit fünf Begegnungen fortgeſetzt. In der Gruppe Nord⸗ baden erlebte der Meiſter SB Waldhof wieder eine un⸗ angenehme Ueberraſchung. In Ketſch kamen die Waldhöfer nur auf ein 4:4, nachdem die Ketſcher zur Pauſe ſogar 31:2 führten. Damit hat Waldhof bereits ſeinen zweiten Punkt verloren Einen ſpannenden Kampf lieferten ſich in Mann⸗ heim die Poſt⸗Elf und der VfR. Zur Pauſe lagen die Poſt⸗ ſportler noch 3:2 in Front, aber zum Schluß ſetzte ſich doch die größere Erfahrung des VfR durch, der 6:5 gewann. Reichsbahn Mannheim unterlag gegen die immer beſſer in Fahrt kommenden Weinheimer 2:6(0:3). In Südbaden kam die kombinierte Elf FT⸗Sc Freiburg mit 10:6 Toren zum Sieg gegen den TV Zähringen. Der Freiburger FC weilte in Lörrach zu Gaſt und gewann 710. Skädteringkampf Mannheim— Ludwigshafen 3:4. Auch der Rückkampf der beiden Ringer⸗Städtemann⸗ ſchaften Mannheim⸗Ludwigshafen ſah die Ludwigshafener in Front. Aber der Pfälzer Sieg fiel diesmal weſentlich knap⸗ per aus als der Vorkampfſiegs Allerdings muß dabei berück⸗ ſichtigt werden, daß die Gäſte ohne Ehret und Vondung an⸗ traten. Beinahe hätte ſogar Mannheim gewonnen, aber Ro⸗ thenhöfer konnte ſeinen Vorkampfſieg gegen Imperto nicht wiederholen.— Die Ergebniſſe: Bantam: Allraun beſiegt Cavalar(Lu) nach Punkten.— Feder: Rothenhöfer verliert gegen Imperto(Lu) nach Punkten.— Leicht: Brun⸗ ner unterliegt Freund(Lu) nach Punkten.— Welter: Som⸗ mer beſiegt Walter(Lu) durch Ausheber entſcheidend nach 8 Minuten.— Mittel: Ignor verliert gegen Eüropameiſter Schäfer(Lu) nach 8 Minuten entſcheidend.— Halbſchwer: Eigenmann unterliegt Henze(Lu) nach 9 Minuten entſchei⸗ dend.— Schwer: R. Rupp ſiegt über Landknecht(Lu) nach 6 Minuten entſcheidend. Län derborkampf gegen Italien Deutſchlands Boxſtaffel in Rom 10:6 geſchlagen. f Deutſchlands Amateurboxer unterlagen am Samstag⸗ abend in Rom beim ſiebenten Länderkampf gegen Italien mit 6:10 Punkten. Lediglich ten Hoff(Schwergewicht) und Petter(Mittelgewicht), die beiden Jüngſten unſerer Natio⸗ nalſtaffel, ſiegten, der Federgewichtler Graaf und der Halb⸗ ſchwergewichtler Schmidt kämpften Unentſchieden. Unter den Zuſchauern befanden ſich der Reichsſportführer von Tſcham⸗ mer und Oſten und Italiens Sportführer General Vaccaro. Kunſtturnkampf Hamburg— Leipzig— Berlin. Die Leipziger Turner gewannen den 37. Kunſtturn⸗ kampf Hamburg— Leipzig— Berlin mit 825 Punkten und 16 Siegen vor Hamburg mit 799.1 und Berlin mit 769.1 Punkten. Beſter Einzelturner war der Leipziger Hau⸗ 1 8 5 der 117.3 Punkte erreichte, dabei allein zweimal, an eck und Barren, je 20 Punkte. Es folgten Schumacher (Leipzig) und Smuda(Hamburg) mit je 110.4, Schmidt Punkien mit 110.1 und Reinhard(Hamburg) mit 109.6 unkten. Bayern ſiegt im Turnkampf über Württemberg Einen etwas unglücklichen, aber dennoch achtbaren Aus⸗ gang nahm für den Gau Württemberg der Kunſtturnkampf gegen Bayern, der im überfüllten Ulmer Saalbau vor ſich ging. Die Schwaben führten gegen die von Stangl und Friedrich angeführte bayeriſche Riege bis zur dritten von fünf Uebungen, zwei Verſager von Mühleis(Württemberg) im Bodenturneß und Reck gaben dann aber den Bayern Ge⸗ legenheit, aufzuholen und mit 730,2:727, Punkten noch einen knappen Sieg herauszuholen, Am Barren ſchon ging Würt⸗ temberg mit 143,1 gegen 143,4 der Bayern in Front. Am Pferd wurde mit 146,3 gegen 144,7 der Vorſprung ausgebaut und an den Ringen mik 146,3 gegen 145,3 gehalten. Im Bo⸗ denturnen fiel dann Württemberg mit 145 gegen 148,7 Punk⸗ te der Gäſte ſtark ab und im Reckturnen war Bayern mit 148,4 gegen 145,9 ſehr ſtark überlegen. Beſter Mann in der Einzelwertung war natürlich der Münchener Stanal, der es auf 99,7 Punkte brachte, und damit den Stuttgarter Göggel (98,8) und den Breslauer Zwölfkampfſieger Friedrich(Mün⸗ chen) mit 96,2 Punkten übertraf, An vierter Stelle folgten gemeinſam Weiſchedel(Stuttgart) und Kindermann(Mün⸗ chen) mit je 95,9 Punkten. 5 4 Ein ſtolzer Augenblick. g Ein Hauptmann wird vom Diviſionskommandeur an der Weſtfront mit der Spange zum E. K. ausgezeichnet. nruar s