Dezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. digen Anzeigenblatt i und gebung. Verklnbblatt für den Stadttefl Mhm.⸗Sechen helm. 5 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Berlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. 8. 99. Jahrgang Nachdem die ſowjetruſſiſche Delegation in Krakau von dem Generalgouverneur Dr. Frank feierlich begrüßt worden iſt, hat nunmehr auch die eutſche Delegation das ſowjet⸗ ruſſiſche Intereſſengebiet betreten, und die Arbeit dieſer Kommiſſionen auf Grund des deutſch⸗ruſſiſchen Ausſied⸗ lungsvertrages kann beginnen. Sie wird durchgeführt im Sinne des Freundſchaftsvertrages, der in Moskau abgeſchloſ⸗ ſen wurde, und der beiden Staaten zum Vorteil gereichen oll. Als eine erſte Frucht dieſes Vertrages kann die jetzt durchzuführende Umſiedlung angeſehen werden, die mit dazu beitragen wird, völkiſche Spannungen zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion ein für allemal zu verhindern. Die deutſche Kommiſſion, deren Hauptſitz in Luzk iſt, wird die Aufgabe haben, das Deutſchtum in Oſtpolen, alſo in Galizien und Wolhynien, in das Reich zu⸗ rückzuführen. Wie groß dieſe Aufgabe iſt, zeigt allein ſchon die Tatſache, daß von dieſer Umſiedlung mehr als hundert⸗ tauſend Menſchen betroffen werden. Die Völkerwanderung, der Kimbern und Teutonen, die ſeinerzeit in der Weltge⸗ ſchichte ein ſolches Aufſehen erregte, iſt gewiſſermaßen nur eine kindliche Angelegenheit gegen dieſes organiſatoriſche Werk, das in kürzeſter Feiſt durchgeführt werden ſoll und, deſſen ſind wir überzeugt, auch durchgeführt werden wird. In Geſamt⸗ Galizien leben etwa 65 000 Deutſche, in Oſtgalizien mit den Woiwodſchaften Lemberg, Tarnopol und Stanislau bis zu 50 000; nur Oſtgalizien iſt von der Umſiedlung betroffen. Es handelt ſich bei dieſen Deutſchen um Siedler, die ſeinerzeit aus der Pfalz, aus Württemberg, aus Heſſen und teilweiſe aus dem Egerland kamen. Die Haupt⸗ ſiedlung geſchah in der Zeit Kaiſer Joſeph II. mit damals nur 184 Dörfern mit 20 000 Siedlerſtellen. Aber es erfolgte immer wieder eine Erneuerung aus dem kinderreichen, ge⸗ ſunden Bauerntum. Trotzdem aber war ein Schwund des Deutſchtums feſtzuſtellen. Während heute insgeſamt in Gali⸗ zien nur 65 000 Deutſche gezählt wurden, waren 1860 noch 114 000 Deutſche vorhanden. Die Gründe für dieſen Schwund lagen in der Landflucht nach anderen Teilen des Oſtraums. Es erfolgte aber auch eine Abwanderung nach Rußland und den Vereinigten Staaten, ſchließlich verpflanzte auch Preu⸗ ßens Oſtmarken⸗Politik vor 1914 deutſche Koloniſten aus Galizien nach Poſen und Weſtpreußen; Volksfremde nah⸗ men meiſtens die verlaſſenen Plätze ein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgte dann allerdings eine Feſtigung 1 galiziſchen Deutſchtums mit Hilfe der Deutſchtumsorganiſa⸗ tionen. Im Weltkrieg, als Galizien Kriegsgebiet war, hat die deutſche Bevölkerung unter Verſchleppungen ungeheuerlich leiden müſſen; im polniſch⸗ukrainiſchen Krieg, der 1919 folgte, mußten auf beiden Seiten Deutſche kämpfen, das führte er⸗ neut zu einer Schwächung des Deutſchtums und damals wanderten viele Galiziendeutſche nach Kanada aus. Von den in Oſtgalizien vorhandenen Deutſchen leben etwa 80 vH auf dem Lande und etwa 20 vH in den Städten, In den letzten 20 Jahren haben die Polen einen großen Feldzug gegen das Deutſchtum geführt, aber viele Erfolge konnten ſie dabei ni verzeichnen, weil ſich das Deutſchtum durch den 1 155 und Ausbau des Schulweſens und des Genoſſenſchaftsweſens ſehr gekräftigt hatte. Das lebende Inventar der Deutſchen in Galizien beträgt rund 20 000 Rinder und 2000 Pferde. Auch in den Deutſchen, die jetzt aus Wolhynien heimkehren, werden wir wertvolle Kräfte zum Aufbau bei uns begrüßen dürfen. Dieſe ten dean haben ihr Deutſchtum Jahrzehnte hindurch treu bewahrt. Vor dem Weltkrieg lebten noch über zweihunderttauſend Deutſche in Wolhynien, und zwar je zur Hälfte in dem ſpäter ruſſiſchen und polniſchen Teil Wolhyniens. Beſonders dichte Beſiedlung fand ſtatt in der Weſt⸗Oſt⸗Linie Wladimir⸗Wolynſk, Lusk, Zytomir. Die Geſamtzahl der gegenwärtigen Deutſchen Wolhyniens wird auf rund 60 000 eziffert. Im Weltkrieg haben auch die Deutſchen Wolhyniens Ungeheuerliches er, litten. Sie wurden faſt reſtlos als„unzuverläſſige Elemente in das Innere Rußlands verſchleppt. Viele 905951 unter⸗ wegs verloren, andere konnten bei der Rückkehr 1917 bis 1922 ihre Pachtſtellen nicht wiedererlangen; ſie wanderten zurück ins Reich oder weiter nach Amerika. Die Wirtſchaften waren bei der Rückkehr vollſtändig zerſtört, ſie ſtanden bei ihrem Aufbau vor dem Nichts. Außerdem haben die polni⸗ ſchen Gutsherren ihre früheren Pächter einfach gewaltſam entfernt. Die Deutſchen in Wolhynien hatten weiter unter dem polniſch⸗ukrainiſchen Krieg und unter dem polniſch⸗ruſ⸗ ſiſchen Krieg des Jahres 1920 zu leiden, und ſie haben auch jetzt im Jahre 1939 große Blutopfer bringen müſſen, weil die Polen ihre ganze Wut an dem damals noch ſchutzloſen Deutſchtum austobten. i 5 5 Unfere deutſchen Volksgenoſſen aus Wolhynien, die wir nun in Kürze wieder auf deutſchem Heimatboden begrüßen dürfen, ſind in der übergroßen Mehrzahl Bauern. Das Wol⸗ hynien⸗Deutſchtum iſt geſund und zäh, anſpruchslos und lei⸗ ſtungsfähig. Siedlertum im beſten Sinne des Wortes. Die Familien⸗Kopfzahl beträgt durchſchnittlich ſechs bis ſieben Perſonen. Bis vor kurzem war ja noch das Syſtem der ge⸗ ſchloſſenen Hofvererbung; der Vater mußte jedem der zahl⸗ reichen Söhne eine eigene Wirtſchaft verſchaffen. Das Sinken der Siedlungsmöglichkeiten veranlaßte ſeit dem Weltkrieg eine Beſitzteilung bis zum Zwergbeſiß; dieſe ungeſunden Be⸗ fitzverhältniſſe werden jetzt in der neuen Heimat ſicherlich be⸗ ſeitigt werden, Die kulturelle Stärke des Wolhynien⸗Deutſch⸗ tums lag und liegt in der ſcharfen inneren Trennung von der Umwelt, die ſede Entdeutſchung verhinderte In ihrer gefunden bäuerlichen Art beſitzen ſie ein reiches Volksgut an Märchen und Sagen und werden dieſes auch in der neuen Heimat zu bewahren wiſſen. In den letzten Jahren iſt eine — Dienstag, den 12. Dezember 989 Heimkehr aus Oſlpolen Scharfer proteſt Moskaus in London „Völlig willkürliche Verletzung des Völkerrechts“. Moskau, 11. Dez. Das Außenkommiſſariat hat, wie die „Taß“ bekanntgibt, der britiſchen Botſchaft in Moskau eine Note überreicht, in der die Sowjetregierung Proteſt einlegt Pen die Maßnahmen, die die britiſche Regierung mit ihrer erordnung vom 28. November gegen den deutſchen Ex⸗ port nach den neutralen Ländern getroffen hat. In der Note wird feſtgeſtellt, daß die britiſchen Maßnahmen das Völkerrecht verletzen und insbeſondere den Handel und die Intereſſen der neutralen Staaten auf das ſchwerſte beein⸗ trächtigen. Die neue„präzedenzloſe“ Methode der britiſchen Regierung im Handelskriege gegen Deutſchland werde des⸗ halb von der Sowjetregierung auf das ſchärfſte abgelehnt, wobei ſich die Sowjetregierung das Recht vorbehält, für alle ihr daraus eventuell entſtehenden Schäden Erſatz zu fordern. Die Note hat folgenden Wortlaut: Die Sowjetregierung ſieht ſich gezwungen, feſtzuſtellen, daß ſejtens Großbritanniens gegenwärtig neue Maßnah⸗ men des Wirtſchaftskrieges getroffen worden ſind. die ihrem Weſen nach gegen den Seehandel der neutralen Staaten gerichtet find. Durch die Verordnung vom 28. No⸗ vember dieſes Jahres maßt ſich die britiſche Regierung das Recht an, jede beliebigen Seetransporte von Waren aus deutſchen Häfen zu unterbinden. Außerdem fordert die britiſche Regierung, daß Waren deutſchen Urſprungs des⸗ gleichen nicht aus den Häfen neutraler Staaten ausgeführt werden ſollen. Ferner beſteht die britiſche Regierung dar⸗ auf, daß Schiffe, die die obengenannten Waren befördern, ur Löſchung ihrer Ladung in britiſche oder franzöſiſche Hä⸗ fen einlaufen, wo dieſe Frachten der Beſchlagnahme unter⸗ liegen, ja ſogar dem Zwangsverkauf. Schließlich verpflich⸗ tet die britiſche Regierung die Schiffe, die mit einer belie⸗ bigen Fracht aus den Häfen von Staaten auslaufen, zu denen Deutſchland einen Zugang beſitzt, ſich zur Kontrolle in dafür eigens bezeichnete britiſche oder franzöſiſche Häfen zu begeben. Die neue Methode des Wirkſchaftskrieges, die durch die Verordnung vom 28. November eingeführt wurde, kennt keinen Präzedenzfall in der Geſchichte der internationalen Beziehungen und ſtellt eine weitere Verletzung der Normen des Völkerrechts dar, denenzufolge niemand neutralen Ländern verbieten kann, für ihre Bedürfniſſe vom Terri⸗ korium kriegführender Staaten die einen oder anderen Wa⸗ ren einzuführen, unabhängig von ihrer Herkunft. Dieſelbe Verletzung des Völkerrechts ſtellt das Verbot der Trans⸗ porte von Waren deutſchen Urſprungs von einem neutralen Hafen in einen anderen dar. Schließlich hält die Sowjetregierung die Forderung der Verordnung vom 28. November für völlig willkür⸗ lich, wonach— unabhängig vom Urſprung der transpor⸗ tierten Frachten— Schiffe, die aus Häfen derjenigen neu⸗ tralen Staaten, zu denen Deutſchland Zugang beſitzt, aus⸗ laufen, zur Kontrolle ſich in britiſche oder franzöſiſche Hä⸗ fen zu begeben haben. Infolge der oben genannten Gründe hält die Sowjet⸗ regierung es für erforderlich, gegen die Maßnahmen Pro⸗ teſt zu erheben, die auf Grund der Verordnung vom 28. November 1939 getroffen wurden und die eine Verletzung der Rechte und Intereſſen der neutralen Länder darſtellen. Die Sowjetregierung behält ſich das Recht vor, für die ent⸗ ſtehenden Verluſte Erſatz zu fordern, wenn ein ſtaatliches Schiff der Sowjetunion zwangsweiſe in einen britiſchen oder franzöſiſchen Hafen eingebracht wird oder wenn in An⸗ wendung der Verordnung vom 28. November dieſes Jahres dem auswärtigen Handel der UdSSR irgendein beliebiger anderweitiger Schaden zugefügt wird.“ f f b 0 Kriegsverſchärfung durch Englands Schuld Die Proteſtnote der Sowjetregierung an die engliſche Re⸗ gierung betreffend die engliſchen Maßnahmen gegen den deutſchen Export wird in allen Zeitungen an hervorragender Stelle wiedergegeben. In dieſem Zuſammenhang gibt die 1„Is weſtija“ aus der Feder ihres Marineſachverſtändigen eine ausführliche Darſtellung der Entwicklung des Seekrieges während der letzten drei Mo⸗ nate. Darin wird feſtgeſtellt, daß Deutſchland die zahlenmäßig weit überlegenen Kriegsflotten ſeiner Gegner erfolgreich in Schach hält und den Handels⸗ und Kriegsschiffen der Alliier⸗ ten ſehr empfindliche Schläge verſetzt hat. Deshalb habe ſich die britiſche Regierung veranlaßt geſehen, auf dem Gebiet der See- und Wirtſchaftsblockade gegen Deutſchland zu Mit⸗ teln zu greifen, die in ſchreien dem Ge 210 den feſten Normen des Völkerrechts ſtehen. Dieſe letzte Ver⸗ ordnung ſetze die Linie der direkten Verletzung der Normen des Völkerrechts fort, die die engliſche Regierung ſchon ſeit den erſten Kriegstagen unabänderlich befolgt. Die Sowjet⸗ regierung habe ſchon am 25. Oktober ihre Mißbilli⸗ gung gegenüber der Handlungsweiſe der britiſchen Regie⸗ ELAN 777 e N erfreuuche 8 il 2 und kulturelle Höherentwicklung des Deutſchtums in Wolhynien eingetreten, das Privatſchulweſen iſt auf das beſte ausgebaut worden, und die jungen Lehrer aus dem Weſten Polens erwieſen ſich als Bannerträger des Nationalſozialismus. Allen Anſtrengungen gegenüber haben die Wolhynien⸗Deutſchen ſtandgehalten, aber jetzt ſind ſie mit ihren Volksgenoſſen aus Galizien zu neuen Aufgaben berufen, und es iſt kein Zweifel, daß ſie dieſen Aufgaben im völkiſchen wie im eigenen Intereſſe gern und willig fol⸗ gen werden. a tz zu men, unſchädl Nr. 291 kung ausgeſprochen, die auf eine Zerſtörung des Seehandels hinauslaufe. Es ſei vollkommen klar, daß dieſe 5 der briti⸗ ſchen Regierung unabänderlich zu einer weſteren Verſchlech⸗ kerung der inkernationalen Lage und zu einer bedeukſamen Verſchärfung des gegenwärkigen Krieges führen. * Ablehnung durch England Amſterdam, 11. Dez. Nach einer United⸗Preß⸗Meldung verlautet von London, daß die britiſche Antwort auf den ruſſiſchen Proteſt gegen die„Konterbande⸗Kontrolle“ vor vier Tagen in Moskau durch den britiſchen Botſchafter überreicht worden ſei. In der britiſchen Antwort würden die gegen die„Kon⸗ trolle“ vorgebrachten ruſſiſchen Argumenke völlig abgewie⸗ ſen und hinzugefügt, mam bedauere es britiſcherſeits, wenn den Kuſſen durch die Konkrolle„Ungelegenheiten“ erwüch⸗ ſen. Es ſei aber nicht möglich, für Kußland eine Ausnahme zu machen. Zwei britiſche Tanker verſenkt Der Wehrmachksbericht. b Berlin, 11. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Zwiſchen Moſel und 1105 er Wald an einzelnen Skellen der Front geringes Arkillerie-Störungsfeuer. Im übrigen verlief der Tag an der ganzen Weſtfront ruhig. Am Weſtausgang des engliſchen Kanals wurden zwei britiſche Tanker von zuſammen 1s 000 Tonnen verſenkt. Englandfahrt— Todesfahrt Newyork, 11. Dez. Der britiſche Tankdampfer„San Alberto“(7400 Tonnen) wurde, wie eine in Newyork auf⸗ gefangene Funkmeldung beſagt, in der Höhe von Landsend an der britiſchen Südweſtküſte torpediert. Der belgiſche Petro⸗ b„Alexandre André“ eilte dem„San Alberto“ zu ilfe. Amſterdam, 11. Dez. Das holländiſche Motorſchiff „Imingham“ iſt bei Kallantſobg auf eine Mine gelaufen. Einheiten der Marine konnten die ſieben an Bord befind⸗ lichen Perſonen retten. Oslo, 11. Dez Ein Dampfer brachte am Samstag 16 Mann der Beſatzung des norwegiſchen Dampfers„Gimble“ (1271 Tonnen) aus Arendal nach Oslo. Wie die Geretteten berichteten, ſank die„Gimble“ nach einer Exploſion am 4. Dezember an der britiſchen Oſtküſte. Amſterdam, 11 Dez. Nach einer Reutermeldung iſt der 751 Tonnen große britiſche Dampfer„Corea“ in der Nacht an der engliſchen Oſtküſte auf eine Mine gelaufen und ge⸗ ſunken Sieben Mitglieder der Mannſchaft wurden an Land gebracht. Der Kapitän und ſieben Mann werden vermißt. Weitere britiſche Schiffsverluſte Amſterdam, 12. Dez. Der engliſche Paſſagierdampfer „Duke of Lancaſter“ iſt am Sonntagfrüh in der Iriſchen See mit dem Frachtdampfer„Fire King“ zuſammengeſto⸗ ßen. Die Beſatzung der„Fire King“ wurde an Bord der „Duke of Lancaſter“ genommen Die„Duke of Lancaſter“ (8814 Tonnen) iſt am Bug ſchwer beſchädigt. 20010 Weiter berichten die holländiſchen Blätter über den Un⸗ tergang mehrerer anderer Handelsſchiffe an Englands Kü⸗ ſten. Außer den bereits gemeldeten Verluſten wird dadurch noch der Untergang des britiſchen Dampfers„Middles⸗ brough“(989 Tonnen) bekannt. 0 Erſatzſchiffe für das Englandgeſchäft? Brüſſel, 12. Dezember. Die belgiſche Regierung hat einen Kredit von 350 Millionen Franken für den Bau neutraler Handelsſchiffe eröffnet. Zurzeit iſt der Bau von zehn neuen Schiffen auf belgiſchen Werften mit einer Tonnage von 500 bis 10 000 Tonnen geplant. Die Regierung hat in Ausſicht eſtellt, für jedes Schiff einen Vorſchuß bis zu 70 oH zur Verfügung zu ſtellen. Die Batterien von Gibraltar ſchoſſen. Madrid, 12. Dez. Die amtliche Nachrichtenagentur EF veröffentlicht folgende Meldung aus Gibraltar: Die Bat⸗ terien von Gibraltar haben auf ein angebliches U⸗ Boot das Feuer eröffnet. Es iſt jedoch feſtgeſtellt worden, daß es ſich dabei um einen Irrtum handelte. Das Geſchütz⸗ feuer hat die Häuſer der Stadt ſtark erſchüttert. Der britiſche Treibminenſkandal Esbjerg, 11. Dezember. Die ſtarken Weſtwinde der letz⸗ ten Zeit haben die Zahl der Treibminen an der jütiſchen Weſtküſte erheblich vermehrt. Wie der Esbjerger Komman⸗ deurkapitän Lembcke mitteilt, hat man allein von der Sta⸗ tion Esbjerg aus 66trekbende Minen, die natürlich alle von dem großen 5 Minenfeld vor Esbjerg ſtam⸗ gemacht. N „Die britiſche Admiralität bedauert.“ London, 11. Dezember. Die Admiralität keilt mit: Das Sekretariat der Admiralität bedauerk mitteilen zu müſf⸗ fen daß S. M. Schiff„Ray of Hope“ auf eine Mine gelau⸗ en und geſunken iſt. 5 Todesſtrafe für Gangſter methoden Verſchärfter Kampf gegen Gewaltverbrecher Berlin, 11. Dezember. Der Miniſterrat für die Reichsver⸗ teidigung hat auf Vorſchlag des Reichsminiſters der Juſtiz eine wichtige Verordnung zur Ergänzung des Strafrechtes erlaſſen. Sie ſagt dem Gangſterverbrecher, der mit Gan g ſter methoden bei oder nach ſeiner Tat arbeitet, ſchärf⸗ ſten Kampf an. Fortan ſoll, wer bei einer Notzucht, einem Straßenraub, Bankraub oder einer anderen ſchweren Ge⸗ walttat Schuß⸗, Hieb⸗ oder Stoßwaffen oder andere gleich gefährliche Mittel anwendet, z. B. ſeinem Opfer Salzſäure oder Vitriol ins Geſicht gießt, oder wer mit einer Waffe einen anderen an Leib oder Leben bedroht, mit dem Tode beſtraft werden. Ebenſo ſoll der Verbrecher beſtraft werden, der Verfolger mit Waffengewalt angreift oder abwehrt. Die Verordnung ſichert ferner dem Volksgenoſſen, der ſich bei der Verfolgung eines Verbrechers für deſſen Er⸗ greifung perſönlich einſetzt, denſelben ſtera frechtlichen Schutz zu, den die Rechtsordnung den Polizei- und Juſtiz⸗ beamten zuteil werden läßt. Damit wird der Volksgenoſſe, der ſich bei der Verfolgung von Verbrechern auf Aufforde⸗ rung der Polizei oder aus eigenem Antrieb in den Dienſt der Polizei ſtellt, ſtrafrechtlich ebenſo geſichert wie der Polizei⸗ beamte. Im Intereſſe größtmöglicher Bes chleunigung der Aburteilung von Straftaten, für welche dieſe Vorſchrif⸗ ten in Betracht kommen, iſt das Sonder gericht für zuſtändig erklärt. Ferner führt die Verordnung eine Folgerung aus einem der wichtigſten Grundſätze der Strafrechtserneuerung in das eltende Recht ein: ſie ermöglicht für den Fall des Ver⸗ 1 chers und der Beihilfe die Verhängung derſelben Stra fe, die für die vollendete Tat vorgeſehen iſt. Wer mit Tötungsvorſatz auf einen anderen ſchießt, kann ebenſo ſtrafwürdig ſein, wenn er ſein Opfer trifft, wie wenn er ſein Ziel verfehlt; der Einbrecher, der geſtört wird, bevor er be⸗ gehrte Beute findet, iſt ebenſo ſtrafwürdig wie der Einbre⸗ cher, der ſeine Tat ungehindert durchführen kann. Die Ver⸗ ordnung ermöglicht es den Gerichten, die Strafe des Ver⸗ ſuches und der Beihilfe je nach dem Maß der Willensſchuld des Verbrechers zu beſtimmen. Damit befreit die Verord⸗ nung den Richter von einem Zwang zur Milderung von Strafe, der ihn in ſolchen Fällen hinderte, gegen den Rechts⸗ brecher die Strafe zu verhängen, die ihm nach ſeiner Schuld und Gefährlichkeit gebührt. Wunder an der Maginotlinie Tommies haben einen Sektor beſetzt! Berlin, 11. Dez. Die britiſchen Truppen haben nunmehr, wie der Londoner Rundfunk ſich rühmt, einen Sektor an der Maginotlinie beſetzt. Bei einem Vorſtoß ins Niemands⸗ land ſollen ſie ſogar ſchon auf eine deutſche Patrouille ge⸗ 511 ſein, wobei ſie natürlich, wie es ſich für ſo glorreiche ruppen geziemt, die deutſche Patrouille zurückgewieſen haben, Verluſte haben ſie nicht erlitten. Damit ſind einige britiſche Regimenter, wie der Londoner Rundfunk ſagt, jetzt an der Maginotlinie in dauernden Kontakt mit dem Feind getreten. Ehe ſie dieſe Aufgabe übernahmen, wurde ein Ar⸗ meebefehl erlaſſen, in dem es u. a. heißt:„Man hat euch ausgeſucht, um euch der Ehre des Kampfes teilhaftig u machen. Der Feind wartet auf eure Ankunft. Bewahrt uhe und Würde und ſeid auf der Hut. Das Empire ſieht auf euch.“ Der König hatte zuvor dieſen Regimentern einen Beſuch abgeſtattet:„Es kann jetzt außerdem geſagt werden“, ſo eröffnete der Londoner Rundfunk voll Stolz, „daß der König auch die vorderſte Front beſucht und das Niemandsland beobachtet hat. Der König hat den Generalen Gamelin und George hohe Orden verliehen.“ „Vernichtung Deutſchlands“ Was ſie gerne möchten, wenn ſie könnten Brüſſel, 11. Dezember. In der Pariſer Preſſe wird die Debatte über die Kriegsziele fortgefetzt.„Ordre“ gibt eine Rede wieder, die der frühere franzöſiſche Staatspräſident Millerand vor der Akademie für moraliſche und poli⸗ tiſche Wiſſenſchaften über dieſes Thema gehalten hat. Mille⸗ rand forderte als Kriegsziel gan einfach die Zerſtücke⸗ lung Deutſchlands und erklärte daß nicht Hitler, ſondern Deutſchland vernichtet werden müſſe. Im„Matin“ plädiert Fabry für die Vernichtung des deutſchen Heeres. Im„Figaro“ ſchreibt d'Ormeſſon, daß bei der Friedensſchließung alle bisherigen Begriffe wie gemein⸗ 8 e a Internationale Juſtiz, Sanktionen uſw. wertlos ſein würden. Man müſſe etwas anderes finden, um den Frieden zu garantieren. Der Schreiber fordert die fran⸗ i Regierung auf, eine geheime Sonderkommiſſion ein⸗ Zuſetzen. „England kann nicht gewinnen!“ Anterredung mit früherem ſapaniſchen Jlottenchef Berlin, 11. Dezember. Der japaniſche Admiral Suet⸗ ſugu, einſtiger Flottenchef und wiederholt Innenminiſter, die größte ſapaniſche Autorität für die A- Bootwaffe, äußerte ſich n einer Anterredung mit dem Tokioter Vertreter der„Leip- ziger Neueſten Nachrichten“ über die Ausſichlen des Krieges in Europa, beſonders über die der engliſchen Blockade. Der Admiral ſtellte nachdrücklich feſt, daß die britiſchen Ausſich⸗ ken diesmal weſentlich ſchlechter ſeien als im Weltkriege. Das habe der bisherige Kriegsverlauf bereits bewieſen. Deutſchland ſtänden alle Oſtgebiete bis zum Pazifik offen. Die entſchloſſene deutſche Staatsführung biete die Gewähr für die Einſetzung aller Möglichkeiten militäriſcher und poli⸗ tiſcher Art. Trotz der kleinen Zahl der U-Boote und dem Mangel an Erfahrung wäre England ſchon vor 25 Jahren beſiegt worden, wenn damals die kaiſerlich deutſche Regie⸗ rung trotz Amerikas Haltung mit dem Handelskrieg recht⸗ zeitig energiſch begonnen hätte Die deutſchen U⸗Boote und die deutſchen Torpedos ſeien eine au ßerordentlich gefährliche Waffe der gegenüber Englands vielge⸗ rühmte Abwehr verſagt habe Dank der deutſchen Baukapa⸗ tät könne in kürzeſter Zeit eine große deutſche U-Boot⸗ Flotte gebaut werden Die Taten Günther Priens ſchließlich ſeien Beweiſe dafür, über welch hohe Ausbildung und Erfahrung die U-Boot⸗Waffe der deutſchen Kriegs⸗ marine verfüge Die engliſche Flotte habe ihre Stützvunkte an der Oſtküſte Schottlands räumen und ſich in die iriſche See zurückziehen müſſen Deutſche Seeſtreitkräfte und deut⸗ ſche Luftwaffe hätten die Nordſee von den engliſchen Streit⸗ kräften gereinigt Die neue völkerrechtswidrige ens iſche Pri⸗ ſenordnung gebe Deutſchland das Recht zu einer Verſchär⸗ fung des Handelskrieges Aus militäriſchen und politiſchen Gründen ſei daher England kaum in der Lage, den Krieg zu gewinnen land. UÜlmanis, im Finniſcher Appell an das Ausland Sitzung des finniſchen Reichstages Berlin, 11. Dezember. Die finnische Regierung hat unter dem 7 Dezember dem Sekretariat der Genfer Liga die an⸗ gekündigte Darſtellung des Konfliktes mit der Sowjetunion zugehen laſſen. Am Sonntag hielt der finniſche Reichstag eine Sitzung ab, in der einſtimmig eine Proklamalion an das finniſche Volk und die finniſche Wehrmacht ſowie ein Appell um aktive Hilfe an das Ausland„in dem Finnland aufgezwungenen Kampf“ beſchloſſen wurde. Der ruſſiſche Heeresbericht Moskau, 11. Dez Der Heeresbericht des Generalſtabes des Militärkreiſes Leningrad lautet:„Am 10. Dezember ind die ruſſiſchen Truppen in allen Richtungen um fünf bis ſieben Kilometer vorgedrungen. Im Gebiet von Uchta haben die Sowjettruppen die Ortſchaft Kuolojärvi beſetzt. In Richtung auf Poroſoſero haben ſie das Dorf Johoſala genommen Auf der Kareliſchen Landenge ſind die Ort⸗ ſchaften Bobeſchina und Kirka in ruſſiſche Hände gefallen. Infolge ſchlechter Witterung wurden nur Erkundungsflüge durchgeführt.“ Der finniſche Heeresbericht Helſinki, 11. Dezember. Vom finniſchen Hauptquartier wurde am Sonntag folgender Heeresbericht ausgegeben, der die Lage bis zum 10 12 mittags behandelt: Armee Der Feind ſetzte am 9. 12. ſeine Angriffe am Taipaleenjoki fort. Die Angriffe wurden abgeſchlagen. Mit Ausnahme von Petſamo fanden an der ganzen Oſtfront hef⸗ tige Kämpfe ſtatt. See Feindliche Flottenabteilungen beſchoſſen ſtrategiſch wichtige Punkte an der finniſchen Schärenküſte. Die eigene Küſtenartillerie hat mehrere Male unſere Truppen wirkſam unterſtützen können. Luft: Feindliche Luftſtreitkräfte bombardierten Hangd erfolglos, ebenſo am ſpäten Abend Forts auf den Inſeln in der Nähe von Bjökö. Unſere eigenen Luftſtreitkräfte führ⸗ ten im Laufe des Tages Erkundungsflüge durch und bom⸗ bardierten mit Unterſtützung unſerer Artillerie feindliche Marſchkolonnen einſchließlich einer Tanks und Kraftwagen umfaſſenden Abteilung. Britiſche Flugzeuge für Finnland Aber langſameren Typs. Amſterdam, 11. Dez. Der Londoner Rundfunk gab fol⸗ gende Meldung bekannt: Britiſche Firmen beliefern Finn⸗ land mit 60 000 militäriſchen Gasmasken. Sie werden außerdem 20 Kampfflugzeuge liefern. Abgeſehen von dieſer Hilfe wurde Finnland vor einigen Tagen mit einer Anzahl von ſchweren Bombern beliefert. Das däniſche Blatt„Politiken“ meldet dazu aus Lon⸗ don, daß die britiſche Regierung bisher 20 Flugzeuge nach Finnland geliefert habe, und zwar handele es ſich hierbei um einen langſameren Typ als den, der gewöhnlich in der engliſchen Luftwaffe verwendet werde. Finniſche Geſandtſchaft in Stockholm demenkierk. Slockholm, 12. Dez. Die hieſige finniſche Geſandtſchaft dementiert entſchieden die von verſchiedenen Nachrichten⸗ büros und Zeitungen verbreitete Meldungen über Waf⸗ fenlieferungen aus mehreren Ländern an Finnland. Gleich⸗ zeitig veröffentlicht die hieſige Preſſe das deutſche De⸗ 1 5 über angebliche deutſche Waffenlieferungen an Finn⸗ Politiſches Allerlei Abſchied von Leitland Letzter Beſuch bei Staatspräſident Almanis Kiga, 11. Dezember. Anläßlich des bevorſtehenden Ab⸗ ſchluſſes der Umſiedlung der deutſchen Volksgruppe aus Lett⸗ land in das 8 empfing der Staatspräſident Lettlands, chloß zu Riga den Präſidenten der„Deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft in Lettland“, Alfred Intel⸗ mann zu einem Abſchiedsbeſuch. Bei dieſer Gelegenheit ſprach Präſident Intelmann dem lettiſchen Staatspräſidenten ſeinen Dank für das Entgegenkommen hinſichtlich des Aus⸗ bürgerungsvorganges der deutſchen Volksgruppe aus. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Umſiedlung, die nun⸗ mehr vor ihrem Abſchluß ſtehe, dazu beitragen werde, die uten Beziehungen zwiſchen den beiden Völkern und ihren Sn zu vertiefen und ſchloß mit den beſten Wünſchen für die Zukunft des lettiſchen Volkes ſowie des perſönlichen Wohlergehens des Staatspräſidenten. Staatspräſident Ulma⸗ nis ſagte beim Abſchied, er hoffe, daß die deutſche Volks⸗ gruppe in ihrer neuen Heimat einer glücklichen und erfolg⸗ reichen Zukunft entgegengehen möge. 5 Gegen weſtliche Filmpropaganda in Dänemark. Die Kopenhagener Zeitung„Fädrelandet“ beklagt ſich erneut über die Propaganda der Weſtmächte im neutralen Dänemark. Wir müſſen, ſo ſchreibt das Blatt, im Namen der Neutralität Dänemarks dagegen energiſch proteſtieren, daß man däniſche Lichtſpielhäuſer für Propaganda für den Geheimdienſt einer gewiſſen ausländiſchen Macht miß⸗ braucht. In einer Reihe däniſcher Lichtſpielhäuſer könne man augenblicklich einen franzöſiſchen Spionagefilm ſehen (Titel:„Gibraltar“ Die Red.). Dieſer Film ſei nichts an⸗ deres als eine großaufgemachte Propaganda für den beiti⸗ ſchen Secret Service, und es ſei höchſt merkwürdig, daß die däniſchen Zenſurbehörden die Vorführung eines ſolchen engliſch-franzöſiſchen Films geſtattet hätten. Wie wir hier⸗ u erfahren, haben die däniſchen Filmzenſurbehörden eine Vorführung des deutſchen Films„Bel ami“ in Dänemark bisher abgelehnt, weil dieſer Film als ein Verſtoß gegen Dänemarks neutrale Haltung angeſehen werden könnte! Wirtſchaftliche Zuſammenarbeit der baltiſchen Staaten. Wie das lettiſche Blatt„Rits“ meldet, haben während der Tagung der baltiſchen Außenminiſter unmittelbare Ver⸗ ndlungen zwiſchen Lettland und Eſtland über konkrete wirtſchaftliche Fragen ſtattgefunden Insbeſondere wurde über die Lieferung eſtniſchen Brennſchiefers nach Lettland verhandelt aus dem Oel und Benzin gewonnen wird Auf Grund der neuen Vereinbarung wird eine größere Liefe⸗ rung von Brennſchiefer nach Lettland erfolgen die etwa eine Million Tonnen im Jahre betragen ſoll Das halbamt⸗ liche lettiſche Blatt„Briva Jeme“ läßt ſich aus Reval mel⸗ den daß der Schwerpunkt der baltiſchen Außenminiſter⸗ konferenz diesmal in wirtſchaftlichen Fragen lag. Das Blatt empfiehlt gemeinſame Angebote und Einkäufe der drei baltiſchen Staaten und die Schaffung einer gemeinſa⸗ men Transportorgani'ation. Erſte britiſche Berluſte in Frankreich London, 11. Dezember. Der bei der britiſchen Luftwaffe in Frankreich weilende Reuterkorreſpondent meldet, daß ein Laſtkraftwagen mit britiſchen Nachrichtentruppen an einem Bahnübergang mit einem E kpreßzug zu⸗ ſammenſtieß, wobei fünf Soldaten auf der Stelle getötet wurden. Ein weiterer ſchwerverletzter Soldat ſtarb ſpäter. Außer ihm wurden noch ſieben andere Soldaten ſchwer verletzt, von denen einer kaum mit dem Leben davon⸗ kommen dürfte. Dies ſind die erſten Verluſte, von denen die britiſchen Truppen in Frankreich betroffen worden ſind. Die nationalgeſinnten Buren Terror der Kriegskreiberclique Smuks Amſterdam, 11. Dezember. Die Regierung Smuts in Südafrika, die willenlos dem Kurs der Londoner Kriegs⸗ hetzer folgte und ohne jede innere Berechtigung Deutſchland den Krieg erklärte, hat kein reines Gewiſſen. Sie kann ihren Schritt nicht begründen und ſtößt nun überall auf den Wi⸗ derſtand der nationaldenken Bevölkerung. Nur mit brutalen Vergewaltigungsmethoden kann ſich das Syſtem Smuts halten. 5 Darüber bringt das Burenblatt„Die Bürger“ Einzel⸗ heiten, die zugleich die Hohlheit und Schwäche dieſer england⸗ hörigen Regierung erweiſen. Um den Widerſtand im Ver⸗ waltungsapparat zu überwinden ſei eine Reihe von Maßnahmen ergriffen worden, aus denen die Schwäche der Regierung hervorgehe. Sie verſuche den Verwaltungsappa⸗ rat von allen jenen zu ſäubern, die treu zu Hertzog ſtehen. Dieſe„Säuberung“, die von den höchſten bis zu den niedrig⸗ ſten Stufen der Beamtenſchaft durchgeführt werde, werde mit beſonderem Nachdruck im Verteidigungsminiſterium und im Büro des Miniſterpräſidenten gehandhabt. Als Beiſpiel da⸗ für, daß die„Säuberungs“ Aktion auch vor dem beſcheidenen Poſten nicht halt macht, führt das Burenblatt an, daß der Kraftwagenfahrer, der General Hertzog, als er noch Mini⸗ ſterpräſident war, gefahren hatte, durch Smuts entlaſſen worden ſei. Auſtralien vom Krieg wenig begeiſtert Amſterdam, 11. Dezember. Wie der„Economiſt“ enthüllt, iſt die auſtraliſche Regierung nicht nur in der Frage der Löh⸗ nung für die auſtraliſche Miliz in Konflikt mit dem Parla⸗ ment geraten, ſondern ſie hat auch bei einer ſehr viel wich⸗ tigeren Frage nur die knappe Mehrheit von fünf Stimmen erhalten. Als Miniſterpräſident Menzies am 29 November im Parlament mitteilte, daß die erſte Diviſion eines auſtra⸗ liſchen Expeditionskorps anfang nächſten Jahres zur Ver⸗ ſchiffung bereit ſein würde brachte der Vorſitzende der Ar⸗ beiterpartei einen Gegenvorſchlag ein. Auſtralien, ſo hieß es hierin, brauche ſeine Soldaten zur eigenen Verteidigung und ſolle daher keine Truppen auf den Kontinent entſenden. Mit ganzen fünf Stimmen Mehrheit nur vermochte Menzies leinen eigenen Antrag durchzufetzen. Hände weg vom Krieg! Warnung des Londoner As A- Bolſchafters. Newyork, 11. Dez. In Boſton erklärte der Londoner As A-Botſchafter Kennedy in einer Anſprache, die Ameri⸗ kaner ſollten, wenn ſie Amerika lieb hätten, keinerlei fremde Einflüſterungen erhören, denn ein eventueller Kriegsein⸗ tritt der Us A würde die Lage nicht im geringſten beſſerm In einem anſchließenden Interview fügte gennedy hinzu, keinerlei finanzielle, wirtſchaftliche oder ſoziale Gründe könnten Amerikas Kriegseintritt rechtferkigen. Er wieder⸗ holte, daß die As A in dieſem Kriege nichts zu ſuchen häk⸗ ten. Die der Auflage nach größte US A⸗Zeitung,„Daily News“ in Newyork, beſpricht den kürzlich von Chamber⸗ lain ſowie dem britiſchen Botſchafter Lord Lothian propa⸗ gierten und in vielen amerikaniſchen Blättern eifrig wieder⸗ holten Vorſchlag zur Bildung der„Vereinigten Staaten von Europa“, die England im„Intereſſe des Weltfriedens“ nach Kriegsende plant. In ſcharfer Sprache erinnert„Daily News“ daran, daß große Reiche ſtets durch ihre innere Kraft und nicht durch Ver⸗ träge und Abſtimmungen zuſammengehalten wurden. Wenn aber die Frage auftauche, warum es bisher keinem Starken, weder Napoleon noch Bismarck, gelungen ſei, Europa zu einen, ſo ſei der Grund daß En gland dies verhinderte. England habe es ſeit dem Aufbau ſeines Weltreiches für am kützlichſten gefunden, Europa zu ent⸗ zweien und das Waagezünglein zu ſpielen. Europas Eini⸗ gung könne nur kommen, wenn England ſich nicht ein⸗ miſche. Das Blatt rät den US an, ſich nicht wieder bereitwil⸗ lig auf die britiſche Seite der europäiſchen Wippſchaukel zu ſetzen, um das von England begehrte künſtliche Gleichge⸗ wicht im europäiſchen Raum wiederherzuſtellen, ſondern klar zu verſtehen zu geben, daß Europa ſeine Konflikte ohne Amerikas Waffenhilfe löſen müſſe. Kurzmeldungen Die Weihnachtsſeiertage Keine Verkürzung oder Verſchiebung. Berlin, 11. Dez. Entgegen anderslautenden Gerüchten wird mitgeteilt, daß die Weihnachtstage und der Neujahrs⸗ tag geſetzliche Feiertage ſind, die weder verkürzt noch ver⸗ ſchoben werden. Auch tritt an der bekannten Regelung der Bezahlung der Feiertage für Lohnempfänger keine Aende⸗ rung ein. Berlin. Die Regierung von Kanada hat der Genfer Liga mitgeteilt, daß ſie ihre aus dem Londoner Flottenvertrag herrührenden Verpflichtungen für erloſchen anſehe. Einen gleichen Schritt haben bekanntlich zuvor England, Frank⸗ 1 Amerika und Italien unternommen. rüſſel. Ein Kabinettsrat trat, wie Havas meldet, am Montag vormittag im Kriegsminiſterium unter dem Vorſitz Daladiers zuſammen. Brüſſel. Die zunehmende Kaffeeknappheit in Frankreich hat zu zahlreichen Klagen aus der Oeffentlichkeit Anlaß ge⸗ 1 Eine Unterſuchung ergab, daß ſich ewiſſenloſe Spe⸗ ulanten der Kaffee⸗Einfuhren bemächtigt 951 Rom. Muſſolini empfing den Gouverneur von Galla und Sidama zur Berichterſtattung über die Fortſchritte der Kul⸗ tivierung des ſüdlichen Teiles von Aethiopien. Kopenhagen. Wie aus London gemeldet wird, wird das Hauptbüro der Internationalen Handelskammer ſeinen bis⸗ 1 Sitz in Paris verlaſſen und nach Stockholm um⸗ stehen.“ 2 1———:r— 8 5 Badiſche Chronik Regierungsdirektor Freiherr Dr. von Duſch () Karlsruhe. Der erſte Mitarbeiter des Reichsſtatthal⸗ ters, Regierungsdirektor Freiherr Dr. Alexander von Duſch, iſt im Alter von 62 Jahren plötzlich geſtorben. * UI Hergenſtadt, Kr. Adelsheim.(Durch Deichſel⸗ ſtoß ſchwer verletzt.) Beim Auffſtellen eines Wagens ſchweren Unfall. Zuſammen mit zwei in ſeinem Betrieb erlitt der 70jährige Hofbauer Martin Kolbenſchlag einen tätigen Arbeitern wollte er einen Wagen zum Miſtaufladen aufſtellen. Dabei erhielt er durch die Deichſel einen ſchwe⸗ ren Stoß in die Seite, wodurch er ſchwere innere Verletzun⸗ gen erlitt. () Pforzheim.(Der rote Winkel geſtri chen.) Wie der Polizeibericht meldet, mußte in der letzten Zeit meh⸗ reren Kraftfahrern der rote Winkel am Kraftahrzeug ent⸗ fernt werden, weil ſie ihre Kraftfahrzeuge zu Bequemlich⸗ keitsfahrten mißbräuchlich verwendet hatten. () Pforzheim.(nter den Wagen geraten.) Ins hieſige Krankenhaus wurde der Landwirt Auguſt Glück aus Unterreichenbach eingeliefert. Er war beim Holzabfah⸗ ren unter den Wagen geraten und hat ſich dabei gefährlich verletzt. () Eggenſtein.(Briefträger tödlich angefah⸗ ren.) Auf einem Dienſtgang tödlich verunglückt iſt der Briefträger Schnürer. Er befand ſich auf dem Weg der täglichen Poſtzuſtellung. Bei dem Verſuch, die ſtark befah⸗ rene Hauptſtraße beim Südausgang des Dorfes zu überque⸗ ren, wurde er von einem Laſtkraftwagen angefahren und ein Stück mitgeſchleift. Auf dem Wege zum Krankenhaus ift er ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. () Schweigern.(Während er auf Urlaub weilte.) Durch Feuer iſt hier das Wohnhaus mit Stall des Landwirts Karl Riegler, der aus dem Felde in Urlaub weilte, eingeäſchert worden. d O Lörrach.(Briefe beraubt.) Ein 33jähriger Poſt⸗ facharbeiter, der ſeit September in Lörrach angeſtellt war, wurde wegen Amtsunterſchlagung feſtgenommen. Er hatte Eil⸗ und Einſchreibebriefe geöffnet und das darin vorhandene Geld entwendet, das er dann verjubelte. (—) Konſtanz.(Drei Jugendliche öde men.) Beim Verſuch, in einer Garderobe einzubrechen wurde ein 14⸗ Jähriger feſtgenommen. Es ergab ſich, daß er mit zwei Freunden auf geſtohlenen Fahrrädern auf dem Wege von Eſſen nach dem Bodenſee war. In ihrem Beſitze fand die Polizei 1100 Mark. Billige Weihnachtsſonderzüge Bei genügender Beteiligung werden in beſtimmten, erfah⸗ rungsgemäß ſtark benutzten Verkehrsverbindungen Weih⸗ nachtsſonderzüge gefahren, zu denen Sonderzugsrückfahrkarten mit 50 Prozent Fahrpreisermäßigung und nach beſtimmten Bahnhöfen ausgegeben werden. Die Sonderzugrückfahrkarten berechtigen zur Hinfahrt nur im Sonderzug, zur Rückfahrt in fahrplanmäßigen Zügen(Eil⸗ und Schnellzüge gegen vollen Zuſchlag) in der Jeit vom 27. Dezember 1939 bis 8. Januar 1940. Die Rückfahrt muß am 8. Januar 1940 um 24 Uhr beendet ſein. Zu jedem Zug werden nicht mehr Karten aus⸗ gegeben als Sitzplätze vorhanden ſind. Der Vorverkauf bei den Fahrkartenausgaben hat bereits begonnen. Es wird drin⸗ gend empfohlen, die Fahrkarte ſofort zu löſen, da Schluß des Vorverkaufs je nach Verkehren des Zuges bereits am 10. oder 15. Dezember iſt. Fahrpläne und Fahrpreiſe ſind aus den Aushängen auf den Bahnhöfen erſichtlich. Auskunft er⸗ teilen die Bahnhöfe. Es ſind folgende Sonderzüge vorgeſehen: Am 16. Dezember 1939: Mannheim— Hamburg mit Karten nach Hannover und Hamburg. Am 21. Dezember 1939: Mannheim— Hamburg mit Karten nach Hannover und Hamburg, Mannheim— Berlin mit Karten nach Leipzig und Berlin, Mannheim— München mit Karten nach Augsburg und München, Mannheim— Wien Weſtbhf. mit Karten nach Salzburg, Linz und Wien. Wochenſpruch der NSDAP Für die Woche vom 10. bis 16. Dezember. „Das heutige Deutſchland iſt entſchloſſen, ſeine Grenzen ſicherzuſtellen und ſeinen Lebensraum zu wahren.“ Adolf Hitler am 8. November 1939 im Bürgerbräukeller. Aus den Nachbargauen Höcherberg⸗Ludwigskthal.(In die Heugabel ge⸗ rannt). Ein Ottweiler Radler ſtürzte durch einen Rad⸗ defekt ſo unglücklich, daß er ſich an beiden Händen an einer Heugabel, die in einem mit Stroh beladenen Wagen ſteckte, ſchwer verletzte. Bergzabern.(La ſtwagen gegen Rangierzu g.— Heizer getötet). Auf der Strecke Barbelroth— Winden wurde ein Rangierzug von einem Laſtwagen in voller Fahrt angefahren. Durch den heftigen Anprall entgleiſte die Loko⸗ motive und ſtürzte um. Der Heizer kam dabei unter die Lo⸗ komotive zu liegen und war ſofort tot. Der Wagenlenker Adolf Bäumle, deſſen Wagen völlig demoliert wurde, kam mit Kopfverletzungen ins Landauer Krankenhaus. — Ludwigsburg.(Von Omnibus tödlich ange⸗ fahren.) Auf der Straße nach Marbach wurde der 28⸗ jährige Karl Kraußenberger aus Stuttgart, als er ſich auf ſeine Arbeitsſtätte begeben wollte, von einem Omnibus von hinten angefahren. Kraußenberger erlitt einen Schädelbruch, dem er im Ludwigsburger Krankenhaus erlag. Der Omnibus⸗ lenker, der in der Dunkelheit den Fußgänger erſt im letzten Augenblick ſah, vermochte den Wagen nicht mehr rechtzeitig zum Halten zu bringen. — Weilderſtadt, Kr. Leonberg.(Schwerer Auto⸗ zufammenſtoß.) Auf der Hauptſtraße zwiſchen Döffin⸗ gen und Darmsheim ſtießen abends zwei Laſtautos ſo heftig zufſammen, daß der eine Wagen, der 100 Zentner Garn von Calw nach Eßlingen bringen ſollte, die Böſchung hinunter⸗ ſtürzte und ſich überſchlug. Beide Fahrzeuge wurden ſo ſchwer beſchädigt, daß ſie erſt tags darauf abgeſchleppt werden konn⸗ ten. Die Fahrer blieben glücklicherweiſe unverletzt. — Bietigheim.(Tödlicher Unfall.) Der bei der Reichsbahn angeſtellte etwa 20jährige Joſef Wilhelm aus Stuttgart wurde von ſeinen Arbeitskameraden in der Nacht auf dem Gleis der Bergſeite tot aufgefunden. Er war vom Zug überfahren worden. Wie ſich der bedauerliche Anfall ereignete, ließ ſich noch nicht feſtſtellen. Der BoͤN in der Kriegszeit Dr. Goebbels ſpeach zu den Führerinnen. Berlin, 9. Dez. Am Freitag nachmittag empfing Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels in den Räumen ſeines Miniſteriums die Obergauführerinnen und Amtsreferentinnen des BdM, die zurzeit in Potsdam zu einem Kurſus verſammelt ſind. Nachdem die Reichsreferentin des BdM, Dr. Jutta Ruedi⸗ ger, dem Reichsminiſter ihre Kameradinnen vorgeſtellt hatte, gab Dr. Goebbels in kurzen Ausführungen ein Bild der politiſchen Situation. Der Miniſter unterſtrich dabei die beſondere Stellung, die der deutſchen Jugend in dieſer Zeit des großen nationalen Exiſtenzkampfes im Rahmen des Volkes zukomme. Die große Organiſation des BdM habe die Aufgabe, der geſamten weiblichen Jugend ein Bei⸗ ſpiel in Haltung, Geſinnung und Handlung zu ſein, denn auch die Jugend müſſe ſich vor Augen halten, daß der Krieg nicht nur an der Front, ſondern auch in der Heimat geführt werde Eine beſonders ernſte politiſche Verantwor⸗ tung ruhe auf der nationalſozialiſtiſchen Jugendführung, in deren Hand es liege, ob die deutſchen Jungen und Mädels nach der poſitiven oder nach der negativen Seite ausgerich⸗ tet würden. Im Kriege wiege dieſe Verpflichtung für die⸗ jenigen, die wie die BdM⸗Führerinnen einen wertvollen Teil der deutſchen Jugend zu führen berufen ſeien, noch viel ſchwerer als im Frieden. Die Reichsreferentin dankte dem Miniſter für ſeine Worte und erklärte ihm im Namen all ihrer Kameradin⸗ nen, daß der BdM ſeine Ehre darein ſetzen werde, ſich des Führers und ſeiner Soldaten würdig zu erweiſen. Auf dem Programm der Arbeitstagung in Potsdam, die unter Leitung der BdM⸗Reichsreferentin, Dr. Jutta Ruediger, in der Reichsführerinnenſchule durchgeführt wird, ſtanden bisher neben Ausſprachen über den Einſatz der Mädelarbeit im Kriege eine Reihe von Referaten füh⸗ render Perſönlichkeiten der Partei. A Heftzwecken verſchluckt. In Grevenbrück ſpielte in den letzten 1 ein Kind mit Heftzwecken. Es ſteckte ſie in den Mund und verſchluckte ſie plötzlich. Schon nach kurzer Zeit machten ſich bei dem Kind heftige Beſchwerden bemerkbar. Da die Heftzwecken nicht auf natürliche Weiſe abgingen, mußten ſie auf operativem Wege entfernt werden. 5 Radfahrer im Bach ertrunken. In Schallfeld bei Ge⸗ rolzhofen(Mainfranken) ſtürzte der 59 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiter Dionys Lutz, als er mit ſeinem Fahrrad zur Ar⸗ beitsſtätte fuhr, in einen Bach und ertrank. Notkreuzarbeit verlangt Goldatengeiſt In einem Frontbericht, der lebendig und packend den Feuerkampf der vorrückenden Wehrmacht gegen die weichen⸗ de polniſche Front ſchildert, wird eine Begegnung erwähnt, die ein bezeichnendes Schlaglicht wirft auf Haltung und Geiſt, auf den Einſatz des Heeresſanitätsdienſtes mitten in der Feuerlinie: unter dem Feuerhagel der feindlichen Ge⸗ ſchoſſe dem Krachen und Berſten der Granaten ſpringt der Berichterſtatter aus einem Graben über die Straße, um in den Schutz eines halbverbrannten und zerſchoſſenen Gebäu⸗ des zu gelangen. Zu ſeiner maßloſen Verblüffung ſieht er dort im ruhigen Winkel eines Mauervorſprunges auf einer Bank einen Sanitätsgefreiten ſitzen, der mitten in dieſem . ſeelenrußig ſeine Pfeife raucht und den atem⸗ oſen Soldaten der Propaganda⸗Kompanie mit der Frage empfängt:„Sind ſchon Vormundete da vorne?“ „Ueber ſoviel Mut und Gelaſſenheit war ich maßlos uper⸗ raſcht“, ſo fährt der e fort,„ſo mitten in die⸗ ſem Hexenkeſſel nur von dem einzigen Gedanken beſeelt zu ſein, den verwundeten Soldaten möglichſt ſchnell Rettung und Hilfe zu bringen. Wie ſehr mus der Mann ſeinen Be, ruf lieben; ein dreimal Hoch guf den Sanitätsgefreiten! Dieſer wagemutige Einſatz des Sanitäters iſt ein glänzendes Beiſpiel für den Geiſt, von dem alle Angehörige des Heeres⸗ ſanitätsdienſtes und des Deutſchen Roten Kreuzes, Aerzte, Schweſtern, Sanitäter bis zum letzten Helfer, erfüllt ſind, ein Geiſt der die Hilfsbereitſchaft für die Verwundeten und Kranken im Felde vereint mit den ſoldatiſchen Tugenden des Mutes, der Disziplin und des Opfers. Der Sanitäter mit der Rotkreuz⸗Binde fürchtet weder Gefahr noch Tod um ſeinem ſelßſtloſen Rettunaswerk nachzugehen, das binter der Front und in der Heimat von tauſend helfenden Händen fortgeſetzt und zu Ende geführt wird und ſich vollendet zu einem praktiſch gelebten Sozialismus der Tat At. Welch ein himmelſchreiender Unterſchied zwischen. dem Rotkreuz⸗Gedanken und dem Pazifismus, in deſſen Zielſet⸗ zung man einmal die Rotkreuz⸗Arbeit einzuſpannen verſuch⸗ ke! Der Pazifismus verleugnet den Helden und ſeinen op⸗ fervollen Einſatz, das Rote Kreuz achtet und ehrt den tapfe⸗ ren Krieger und ſucht im ſtillen Heldentum ſeines eigenen Einſatzes auf den Schlachtfeldern und am Krankenbett ſich ſeiner würdig zu erweiſen; dort die weltfremde Ideologie von im Grunde ängſtlichen und feigen Naturen. hier das Bekenntnis zu einer heroiſchen Lehensauffaſſung, die in der ritterlichen Hilfsbereitſchaft gegenüber dem kampfunfähigen Freund oder Feind, in dem Einſatz bis zum letzten Kämp⸗ fer ohne Waffen ihren heredten Adruck findet. 5 Seit ſeinem Beſtehen hat das Rote Kreuz die Erfüllung der Völkerſchickſale durch den Krieg nie geleugnet und damit grundſätzlich eine ſcharfe Grenze gegenüber dem Pazifismus gezogen; denn ſchon der Schweizer General Dufour, der Vor⸗ ſitzende der erſten Genfer Konferenz von 1863 ſagte in ſeiner Eröffnungsrede:„Trotz der menſchenfreundlichen Bemühun⸗ gen der Friedenskongreſſe wird es, ſolange die menſchlichen Leidenſchaften dauern, und das wird noch lange der Fall ſein, Kriege auf dieſer Erde geben. Anſtatt dem Trugbild ihrer Unterdrückung nachzujagen, muß man, um der Menſch⸗ heit wahrhaft zu nützen, darauf bedacht ſein, die Furchthar⸗ keit ihrer Folgen möglichſt zu mindern— und zwar ohne da⸗ 1 den„Heeresleitungen nachteilige Hinderniſſe zu be⸗ reiten.“ Wie ſehr der Einſatz des Roten Kreuzes in dieſem Sinne von Erfolg war, zeigt der Weltkrieg: von allen verwundeten, kampfſtoffvergifteten und erkrankten deutſchen Soldaten konnten durch Sanitätsdienſt und Rotes Kreuz 89.4 v H. dem Leben und der Arbeit, ja 95,8 v. H. dem Wehrdienſt wieder zugeführt werden. Ausbildung, Ausrüſtung, Einſatzbereit⸗ ſchaft und der ſtarke Glaube an ſeine nationale Aufgabe wer⸗ den das Deutſche Rote Kreuz gemeinſam mit dem Sanitäts⸗ dienſt der Wehrmacht auch in diefen Tagen zur höchſten Let⸗ —hü. ſtung befähigen und anſpornen. — Lalcale Nuudochiau Tödlicher Betriebsunfall In einer Ladenburger Schloſſerei und Reparaturwerkſtätte in der Schriesheimer⸗ ſtraße ereignete ſich am Samstag gegen 17.15 Uhr eine Exploſion. Dabei wurde der dort beſchäftigte 46 Jahre alte verheiratete Schloſſer Hermann Erny von hier ſo unglücklich getroffen, daß er auf der Stelle tot war. ** Kaſſenſchrankeinbruch. In der Zeit vom 3. Dezember mittags bis 4. Dezember 1939 früh wurde in einer Groß⸗ handlung im Hafengebiet der Kaſſenſchrank erbrochen und ein größerer Geldbetrag entwendet. Sachdienliche Mitteilun⸗ gen werden an die Kripo erbeten. 8 Sonderzuteilung auf die Kleiderkarte Jür Frauen Strümpfe, für Männer Krawakken. Im Deutſchen Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeiger Nr. 290 vom 11. Dezember iſt die Bekanntmachung Nr. 4 der Reichsſtelle für Kleidung und verwandte Gebiete vom 11. Dezember 1939 veröffentlicht. Die Reichsſtelle für Klei⸗ dung und verwandte Gebiete gibt hierin bekannt, daß 1. auf den Sonderabſchnitt J der Reichskleiderkarte für Frauen vom 12. Dezember 1939 an wahlweiſe ein Paar Damenſtrümpfe aus Naturſeide, ein Paar kunſtſeidene Strümpfe zweiter oder geringerer Wahl, ein Paar Damenknieſtrümpfe oder ein Paar Damenunterzieh⸗ ſtrümpfe an Verbraucher abgegeben und von ihnen bezogen werden kann. Die Gültigkeit des Sonderabſchnittes J er⸗ liſcht mit der Gültigkeit der Reichskleiderkarte. Frauen können alſo auf ihre Kleiderkarte einmalig zuſätzlich ein Paar Strümpfe der genannten Art gegen Abtrennung des Sonderabſchnittes J beziehen. Von dieſer Bezugsmöglich⸗ keit können ſie bis zum Ablauf der Gültigkeit der Reichs⸗ kleiderkarte Gebrauch machen. Eine Anrechnung auf die Teilabſchnitte(Punkte) der Reichskleiderkarte findet dem⸗ nach nicht ſtatt. Ein Umtauſch ſo bezogener Strümpfe ge⸗ gen Strümpfe anderer Art, alſo beiſpielsweiſe der Um⸗ tauſch gegen ein Paar kunſtſeidene Strümpfe erſter Wahl iſt unzuläſſig. Die Strümpfe zweiter und geringerer Wahl müſſen in den Geſchäften beſonders ausgelegt werden, d.h. ſie müſſen auf den erſten Blick als ſolche kenntlich gemacht ſein. Der Verkauf hat im Rahmen der üblichen Preiſe für Strümpfe zweiter und geringerer Wahl zu erfolgen; 2. auf den Sonderabſchnitt der Reichskleiderkarte für Männer vom 12. Dezember 1939 an eine Krawatte an Verbraucher abgegeben und von ihnen bezogen werden kann. Männer können alſo auf ihre Kleiderkarte einmal feli eine Krawatte gegen Abtrennung des Sonderab⸗ chnittes beziehen Von dieſer Bezugsmöglichkeit können ſie bis zum Ablauf der Gültigkeit der Reichskleiderkarte 8 Gebrauch machen. Eine Anrechnung auf die Teilabſchnitte (Punkte) der Reichskleiderkarte findet nicht ſtatt. — Die Pflichtmeiſterprüfung. Es gibt handwerkliche Be⸗ triebsführer, die auf Grund der Dritten Handwerksverord⸗ nung ihre Meiſterprüfung bis Ende 1939 nachzuholen haben, ſich bisher aber darum gedrückt hatten. Auf Grund des Kriegsrechtes iſt 8 Friſt bis auf weiteres hinausgeſchoben worden, und nun laufen dieſe Drückeberger vielfach herum und erzählen ihren Kameraden, wie ſche ſie geweſen wären, ihre Meiſterprüfung nicht zu machen, denn fetzt ſeien ſie end⸗ gültig um dieſe Pflicht herumgekommen. Dieſe Handwerker ſind im Irrtum! Aufgeſchoben iſt nicht aufgehobenk' Sie tun in jedem Fall gut, ihre Meiſterprüfung ſo raſch wie mög⸗ lich zu machen, auch wenn ſie zurzeit nicht dazu gezwungen find. Es gibt im übrigen Fälle, in denen die Erteilung einer Konzeſſion von der Meiſterprüfung abhängt; dort bleibt es dabei, daß die Neiſterprüfung abgelegt werden muß. — Noch ſechs Marmeladeſorten. Die Marmeladefabri⸗ ken dürfen jetzt nur noch ſechs Marmeladeſorten, und zwar die folgenden herſtellen: Vierfrucht⸗ und gemiſchte Marmelade, Zweifruchtmarmelade, Apfelnachpreßgelee, Apfelkraut und Rü⸗ benkraut. Dieſe Marmeladen waren ſchon bisher im Handel und ſind allgemein beliebt. Die Einfruchtmarmeladen(Erd⸗ Deer⸗, Aprikoſenmarmelade 5 fallen fort. In Zukunft wird es auch nur noch durch Zuſchüſſe des Reiches verbilligte Mar⸗ melade geben. Der Preis ſtellt ſich für Zweifruchtmarmelade auf 42 Pfg. je 0,5 Kilo, für Vierfrucht⸗ und gemiſchte Mar⸗ melade, für Apfelpreßgelee und für Apfelkraut auf 32 Pfg. und für Rübenkraut auf 18 Pfg. Großverbraucher wie Gaſtſtätten, erhalten keine verbilligte Marmelade. Fortan wird es die Marmelade nicht mehr in Ein⸗ und Mehrpfund⸗ gläſern oder entſprechenden Packungen geben. Der Kaufmann erhält die Marmelade in Blecheimern oder in geeigneten Holz⸗ gefäßen und wiegt jeder Hausfrau die Menge ab, die ihr auf ihre Marmeladekarte zuſteht. — Steigerungsbeiträge in der Invalidenverſicherung, Nach Paragraph 119 des Geſetzes vom 21. Dezember 1937 werden in der Invalidenverſicherung für Kriegasdienſtzeiten Steigerungsbeiträge gewährt, wenn die Verſicherung vorher beſtanden hat. Dies gilt auch für laufende Renten(Verſiche⸗ rungsfälle, die vor dem 1. Januar 1938 eingetreten ſind), falls der Berechtigte es vor dem 1. Januar 1940 beantragt. Sollte der Antrag verſäumt worden ſein, ſo liegt es daher im Intereſſe des Rentenberechtiglen, ihn ſofort nachzuholen, ſpäteſtens aber zum 31. Dezember 1939. Ein hochſtapelnder Maulheld. Das Sondergericht ſchickte den 19jährigen Rudolf S. aus Würzburg wegen Anterſchlagung, Betrügereien und Vergehen gegen Heim⸗ tücke- und Schußwaffengeſetz auf ein Jahr ins Gefängnis. Die ewig nachgiebige Affenliebe ſeiner Mutter hatte den intelligenten aber willensſchwachen Jungen in ſeiner Groß⸗ ſpurigkeit und Leichtfertigkeit beſtärkt. Mit ſelbſtgefertigten „Verdienſt“⸗Urkunden, mit Orden und Ehrenzeichen, dem Parteiabzeichen und wertvollen Arbeiten fremder Schriftſtel⸗ ler, unter die er ſeinen Namen ſetzte, ſchuf er ſich einen Nim⸗ bus, gab dich als vielfacher Retter aus Bergnot, Abeſſinien⸗ kämpfer ufw. aus und machte h neu Jahre älter kämpfe a hie ze, alt Jahre älter. Nach angeblichen Film⸗ und ſonſtigen Zerufsfahrten erwiſchte man ihn ſchwindelnd in Seis: zer, ſarhdem er noch in der Mos⸗ bacher Ju endherbe e Auto tame ausgeteilt hatte! Sonnenuntergang: 16.10 Uhr Monduntergang: 17.59 Uhr Sonnenaufgang: 8.27 Uhr Wonder 9.19 Uhr elt abends am besten Chlorodont Die Schuhverſorgung Auf die Kleiderkarte gibt es keine Schuhe, dafür müſſen auch fernerhin Bezugſcheine beantragt werden. In Schuhen müſſen wir beſonders haushälteriſch ſein, da die Häuteverſor⸗ gung ohne die Einfuhr aus dem Ausland erfolgen muß. Das war ſchon vor Ausbruch des Krieges der Fall, es wur⸗ de jedoch reſizettig eine planmäßige Bewirtſchaftung des Leders eu yrt. Daß dieſe Regelung erfolgreich gearbei⸗ tet hat, geht daraus hervor, daß der Verbraucher, ohne et⸗ was von der Bewirtſchaftung zu merken, ſeine Schuhe an⸗ ſtandslos in jeder von ihm gewünſchten Qualität erhalten hat. Selbſtverſtändlich war es aber nicht möglich, größere Reſerven anzulegen. Die Bewirtſchaftung hat den Uebertritt in die Kriegsbe⸗ wirtſchaftung erheblich erleichtert. Dabei wird es für jeden Volksgenoſſen einleuchend ſein, daß der Wehrmachts⸗ bedarf allem anderen voranzugehen hat. Nur von dem gut ausgerüſteten Soldaten kann man höchſte Leiſtungen er⸗ warten. Nicht zuletzt die großen Marſchleiſtungen ſind es geweſen, die zum Siege in Polen beigetragen haben. Des⸗ halb ſteht an erſter Stelle der Bedarfsdeckungsliſte mit Recht der Marſchſtiefel des Musketiers. Natürlich kommen dazu noch die unzähligen anderen Dinge aus Leder, die nun ein⸗ mal zum Soldaten gehören wie Lederkoppel, Lederriemen, Torniſter, Sattel⸗ und Zaumzeug, Kartentaſche ufſw. Datz auch hierbei für den Soldaten das Beſte gerade gut genug iſt,. darüber iſt nicht weiter zu reden. In dieſem Zuſammen hang iſt aber auch zu nennen der ſtarke Bedarf an Stiefeln und Lede rausrüſtung der zahlreichen Polizei formationen und der vor⸗ und nachmilitäriſchen Verbände. Dieſen An⸗ forderungen gibt an Bedeutung und Bewertung nicht viel nach der Bedarf für die Ausfuhr, damit noch wichtige Din⸗ 85 zur Einfuhr gebracht werden können, ſowie der Einſatz es techniſchen Leders, wie zum Beiſpiel der Treib⸗ riemen, Lederdichtungen uſw. „Es wird jedem einleuchten, daß die notwendigſten Bedürf⸗ niſſe des 80 Sektors erſt nach Befriedigung des vorge⸗ nannten Bedarfs gedeckt werden können. Den Weg hierzu haben wir ebenſo, wie das zunächſt für den Textilſektor ge⸗ ſchah, über das Bezugſchein verfahren geſehen. Denn hier gilt es, den wirklichen und echten Bedarf zu ermitteln und zu befriedigen. Schuhreparaturen In weiten Kreiſen der Bevölkerung heißt es zurzeit, die Schuhmacher ſeien nicht in der Lage, die Schuhe prompt zu beſohlen und auszuliefern. Als Gründe werden bald diefe bald jene angegeben. Es trifft zu, daß ein großer Teil der Schuhmacher für Heereszwecke eingezogen iſt, ein Umſtand, der ſich zwar für 1 1 Bezirke ungünſtig auswirkt, aber insgeſamt geſehen nicht ins Gewicht fällt, denn, wie wohl be⸗ kannt war, iſt das Schuhmacherhandwerk im Frieden mehr als gut beſetzt geweſen. Weiter iſt auch zutreffend daß ver⸗ einzelt durch 5 eine rechtzeitige Leder⸗ lieferung hie und da unterblieb. Selbſtverſtändlich braucht der Soldat auch eine große Menge Beſohlleder. Er muß die Sohlen, die er im Feldzug in Polen abgelaufen hat, erneu⸗ ern laſſen und darüber hinaus für normalen Verſchleiß mit Material verſehen werden. Alle dieſe Gründe ſind als Er⸗ klärung für den derzeitigen Stop bei der Schuhreparatur nur teilweiſe anzuerkennen. Der wirkliche Grund liegt anderswo. Es muß jedem klar ſein, 111 es Schwierigkeiten gibt, wenn plötzlich der geſamte Schuhreparaturbedarf eines oder mehrerer Jahre innerhalb eines Monats befriedigt werden soll! Wenn es auch in jeder Beziehung bei der knappen Schuhausgabe erwünſcht iſt, daß ſich jeder Volksgenoſſe in verſtärktem Maße der Pflege und Reparatur der vorhande⸗ nen Schuhe zuwendet, ſo muß dies doch nicht ſo geſchehen, daß auch dann, wenn noch genügend gebrauchsfähige Schuhe vorhanden ſind nun ſofgrt die älteſten abgelegten Paare herausgeſucht, möglichſt für die ganze Familie geſammelt und ohne Rückſicht auf Ausbeſſerungsfähigkeit und akuten Bedarf dem Schuhmacher überbracht werden, möglichſt noch, wie häufig geſchehen mit der Weiſung der Wiederherſtellung innerhalb von drei Tagen. Dieſes überſtürzte Verlangen nach Ausbeſſexung der Schuhe iſt die Haupturſache des ge⸗ ue Engpaſſes. Hierbei wird es ſich nur um eine Uebergangserſcheinung handeln. Die Schuhma⸗ cher ſind dabei, alles zu tun, um die Berge an zu reparieren⸗ den Schuhen aufzuarbeiten. Dies wirh umſo ſchneller vorſich⸗ 8 wenn alle vermeidbaren Störungen durch häufige kachfragen und Drüngeln derfenigen, die noch ausreichend mit Schuhen verſehen ſind, unterlaſſen werden. Der echte Bedarf ſoll e befriedigt werden. Zur Beſchleunigung wird weiter beitragen, daß eine Sondermonatsquote au Leder, zur Verfügung geſtell: iſt und daß die Reichsſtelle für Lederwirtſchafk wie auch der Reichsinnungsmeiſter für das Schuhmacherhandwerk Richtlinſen über die ſparſg⸗ me und zweckmäßige Verwendung von Leder bei der Beſoh⸗ lung herausgegeben haben. Eine ganz beſondere Erleichterung auf dem Gebiete des Beſohlungsmaterials wird aber durch den Einſatz von Werkſtoffen erreicht werden. Es handelt ſich hierbei um ſorgfaltig erprobtes Material, das teils auf Buna⸗ und Re⸗ genergthaſis, teils auf Lederfaſerbaſis bereits im Frieden in erheblichem Umfange hergeſtellt und mit beſtem Erfolg ſo⸗ wohl bei der Neuherſtellung von Schuhen als auch bei ihrer Ausbeſſerung verwandt wurde. Dieſes Material hat natkür⸗ lich jetzt im Kriege außerordentliche Bedeutung gewonnen, vor allem deshalb. weil es geeignet iſt. das in ſtarkem Maße mangels Einfuhr fehlende Sohlleder zu erſetzen. Mit den auf dieſe Weiſe anfallenden Mengen wird nicht nur ein Teil des Bedarfs an neuen Schuhen, ſondern auch der weitaus größte Bedarf an Beſohlmgterial in abſehbarer Zeit gedeckt werden können. a Werden dieſe Maßnahmen durch die Bevölkerung unterſtützt insbeſondere dadurch, daß ſie das vorhandene Schuhmaterial pflegt, daß ſie bei der Beſohlung von Schu⸗ mangemeſſenen Anſprüche ſtellt und ſich insbeſon⸗ dere bei Auftreten zeitweiliger Verknappung diſzipliniert zeigt, ſo liegt darin ein wichtiger Beitrag zur Stärkung un⸗ ſeres wirtſchaftlichen Abwehrkampfes. Freigabe von Gewürzen Um den Bedarf an Gewürzen für die Herſtellung des Weihnachtsgebäckes zu decken, werden mit ſofortiger Wir⸗ kung Gewürzmiſchungen für Weihnachtsgebäck und Punſch zum Verkauf durch den Einzelhandel an Verbraucher frei⸗ gegeben. Als Gewürzmiſchungen für Weihnachtsgebäck gel⸗ ten die Miſchungen, die zur Herſtellung von Lebkuchen, Printen, Honigkuchen, Spekulatius und anderem Weih⸗ nachtsgebäck Verwendung finden. Weiter werden Einmach⸗ miſchgewürze zum Einmachen von Obſt und Gemüſe ſowie Kümmel zum Verkauf durch den Einzelhandel an Verbrau⸗ G5 freigegeben. Die Einzelhändler dürfen die genannten ewürze nur in beſchränkten Mengen, ſoweit der Vorrat reicht, ausgeben, damit nach Möglichkeit alle Kunden ver⸗ ſorgt werden können. Verſchiedene Gewürze, z. B. Ingwer, Anis, Koriander, Kardamon, Muskat, Vanille, Thymian, Fenchel, Lorbeer⸗ blätter, Bohnenkraut, ſind nicht bewirtſchaftet und können daher frei ausgegeben werden. Die Einzelhändler ſollen ihre Vorräte an dieſen Gewürzen ſo gerecht wie möglich an ihre Kunden verteilen. Die Verteilung von Gewürzen für Hausſchlachtun⸗ en iſt neu geregelt worden. Für dieſen Zweck werden Pfeffer, Piment, Paprika, Nelken, Körnerſenf, Kümmel und Majoran auf Grund von Berechtigungsſcheinen für Hausſchlachtungen, die die Kartenausgabeſtellen auf An⸗ trag ausſtellen, ausgegeben. — Einberufung und Anwartſchaft zur Rentenverſicherung. Nach Paragraph 1264 RVO. müſſen zur Erhaltung der An⸗ wartſchaft für jedes Kalenderjahr 28 Wochenbeiträge(in der Angeſtelltenverſicherung und der knappſchaftlichen Pen⸗ ſionsverſicherung ſechs Monatsbeiträge) entrichtet werden. Wer alſo bisher im Jahre 1939 z. B. 20 Wochenbeiträge in der Invalidenverſicherung geleiſtet hat, hat die Anwartſchaft nach ſechswöchiger Kriegsdienſtzeit erhalten. Außerdem iſt die An⸗ wartſchaft auch noch dann erhalten, wenn die Zeit ſeit dem erſten Eintritt in die Verſicherung bis zum Verſicherungsfall der Invalidität oder des Todes oder bei Vollendung des 65. Lebensjahres oder danach bei Antrag auf Altersinvaliden⸗ rente zur Hälfte belegt iſt, ſogenannte Halbdeckung. Dieſe Halbdeckung bedeutet eine beſondere Vergünſtigung, da durch ſte in einzelnen Jahren entſtandene Lücken durch Mehrleiſtung in anderen Jahren ausgefüllt werden können. Inwieweit die Kriegsdienſtzeit auf die Halbdeckung angerechnet wird, iſt noch nicht geregelt. Fer den Weltkrieg iſt durch das Geſetz zum weiteren Abbau der Notverordnung vom 19. April 1939 vorgeſehen, daß die Zeit der Teilnahme am Weltkriege in die der Halbdeckung zugrunde liegende Zeit nicht eingerechnet wird. Die Regelung für den jetzigen Krieg wird ſpäter ge⸗ troffen werden, aber wohl zum mindeſten die Vergünſtigung gewähren, die für den Weltkrieg bereits gegeben iſt. Jagd und Fiſcherei im Dezember Auch der Dezember ſteht im Zeichen der Treibjagden auf Haſen, Kaninchen und Faſanen, ſei es, daß dieſe Wild⸗ arten beim Feldtreiben oder bei Waldtreibjagden zur Strecke kommen. Rebhühner dürfen nicht mehr geſchoſſen werden und bedürfen, ſobald Schneefälle eintreten, reichlich beſchickter Fut⸗ terſtellen. Der Abſchuß des weiblichen Rehwildes iſt in die⸗ ſem Monat zu beenden, desgleichen kann das Geſchlechterver⸗ hältnis beim Rotwild— mit Ausnahme Bayerns, wo Ab⸗ ſchußhirſche nur bis 31. Dezember erlegt werden dürfen— im Dezember und Januar eine Regelung erfahren. Gams⸗ wild hat in dieſem Monat ſchon Schonzeit. Alles Wild muff vor Eintritt von Schnee und Kälte an die Futterſtellen ge⸗ wöhnt werden. Auch dem erhöhten Salzbedürfnis des Wildes im Winter iſt Rechnung zu kragen. Es wird ſich jetzt manche Gelegenheit ergeben, das Raubwild mit Büchſe und Flinte kurz zu halten, namentlich Fuchs, Marder und Iltis. Wie wir dem„Deutſchen Jäger“, München, entnehmen, iſt unter den gegenwärtigen Verhältniſſen für einen entſprechenden Ab⸗ ſchuß des Niederwildes und Schalenwildes beſonders zu ſor⸗ gen) um damit auch einen wichtigen Beitrag zur Volksernäh⸗ rung zu leiſten. Hierbei wird auch auf eine Wildart, das Bläshuhn, hingewieſen, das bei entſprechender Zubereitung ein ſchmackhaftes Wildbret liefert. N Die Sportfiſcherei iſt auf den Fang des Huchens be⸗ ſchränkt. An warmen Tagen beißt auch noch der Hecht. Aferfiſcherei lohnt ſich nicht mehr, da Barſche und Rotaugen das tiefere Waſſer aufgeſucht haben. Mit Dezember iſt die geſetzliche Schonzeit des See⸗ und Bachſaiblings, des Lachſes, der Renkenarten zu Ende, nur die Schonzeit der Bachforelle geht noch weiter. f Die deutſchen Hochſchulen nehmen Lehrbetrieb wieder auf. Berlin, 12. Dez. Außer den bereits offenen Univerſitä⸗ ten und Hochſchulen nehmen zu Beginn des kommenden Trimeſters die übrigen Univerſitäten und Hochſchulen ihren Lehrhotrioh miodor güf Wir bezwingen die Not! Jeder Haushalt ſpendet ein Kleidungsſtück für die Volks⸗ deutſchen im Oſten. NSG. Wir im Grenzgau Baden haben es immer ſchon ſo gehalten: Wenn die Not an Mann ging, wenn es galt, Opfer für unſer nationalſozialiſtiſches Reich zu bringen, dann waren wir auf dem Plane, dafin ſetzten wir unſer Beſtes dafür ein, damit da oder dort Hilfe möglich ſei. Wir taten unſer Beſtes anläßlich der Aufnahme Tauſen⸗ der von Saarkindern, wir waren zur Stelle, als es galt, Freiſtellen für unſere Danziger Erholungskinder aufzubringen, wir nahmen allein in einem Jahre über 5000 Kinder aus der wiedergewonnenen Oſtmark in unſeren Gau und wir bereiteten vor Jahren ſchon volksdeutſchen Kindern aus dem damaligen Polen auf Wochen hinaus eine zweite Heimat. Wir ſahen in unſeren Hitler⸗Arlauber⸗ kameradſchaften Männer aus dem geſamten Großdeutſchen Reich. Mütter aus allen Gauen fanden in unſeren ſchönen Erholungsheimen erfolgreichen Aufenthalt. Für die Erho⸗ lungskinder wurde das Beſte aufgewendet. Wir haben ſie neu eingekleidet und geſund und munter wieder nach Hauſe fahren ſehen. Und dieſer Teil der Parteiarbeit hat uns allen Freude gemacht. Sie müſſen wiſſen Erweiterung der Rundfunkgebührenbefreiung. Auf An⸗ regung des Sozialamtes der Deutſchen Arbeitsfront hat der Reichspoſtminiſter die Rundfunkfreiſtellen vermehrt, damit bei der Befreiung von der Rundfunkgebühr kinderreiche Familien ſowie die minderbemittelte Bevölkerung ländlicher Bezirke, vor allem aber die Angehörigen der zum Wehrdienſt Ein⸗ berufenen in ſtärkerem Maße als bisher berückſichtigt werden können. Reiſekoſtenbeihilfe für Angehörige ſchwerkranker Soldaten. Nicht in allen Fällen ſtehen Angehörigen die Mittel zur Ver⸗ fügung, einen ſchwerkranken oder verwundeten Soldaten in einem oft weit entfernt gelegenen Lazarett zu beſuchen. Es iſt deshalb durch einen Erlaß des Oberkommandos des Hee⸗ res Vorſorge getroffen worden, daß den nächſten Angehörigen zum Zwecke des Beſuches eines verwundeten oder erkrankten Soldaten eine Reiſekoſtenbeihilfe gewährt werden kann, ſofern ſie wegen des ernſten Zuſtandes zum Beſuch des Erkrankten aufgefordert werden und ſofern ſie die Reiſe nicht aus eigenen Mitteln beſtreiten können. Zu den nächſten Angehörigen zäh⸗ 1 Eltern, Pflegeeltern, Ehefrauen, Geſchwiſter und Ver⸗ obte. Wer hat genennen? Gewinnauszug 2. Klaſſe 2. Deutſche Reichslotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer find drei gleich hohe Gewinne gefallen und zwar je einer auf die Loſe gleicher e in den drei Abteilungen 15 II und 11 2. Ziehungstag 9. Dezember 1939 a In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 8 Gewinne zu 585 NM. 71925 9 Gewinne zu 4000 RM. 254789 321671 330205 3 Gewinne zu 3000 RM. 133270 6 Gewinne zu 2000 RM. 147060 395186 36 Gewinne zu 1000 RM. 7868 52733 7357/9 145570 154102 209842 224788 245993 270522 319062 320131 341175 72 Gewinne zu 500 RM. 7320 8 4384 61322 100143 1299 16824 171510 187393 212412 216848 218467 73 246456 250374 275143 294% 295585 300004 305105 360523 3/466 395593 5 309 Gewinne zu 200 RMI. 12% 3058 3562 16066 20801 26299 30982 31091 334% 34618 3470 35076 4070 42155 43277 47232 57/79 61532 6241 640% 708283 72863 78870 85556 90793 96412 9804 104545 105878 107850 111151 112862 122301 130106 131595 134458 135402 147138 148224 151580 153625 155371 157596 183178 165038 170871 178327 192256 200255 200556 203481 207/290 211914 222057 27500 228555 239407 242598 242856 246091 258316 255957 2565/3 268966 270301 27070 272204 272891 26119 27750 28049 28217] 285253 295140 297590 304407 305884 308159 315796 316428 318254 320112 322171 325867 326322 331105 332424 334004 834800 335875 339453 344768 345943 350806 35864% 3638/6 365/39 37/1800 3847/8 385395 393074 394801 399797 Außerdem wurden 525 Gewinne zu je 150 RM und 6537 Gewinne zu je 90 NM gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 10000 RM. 320216 9 Gewinne zu 5000 RM. 49630 146859 300192 5 Gewinne zu 4000 RM. 106905 335736 2 Gewinne zu 3000 RM. 62556 72523 228247 5 6 Gewinne zu 2000 RM. 59346 392500 3 15 Gewinne zu 1000 RM. 2558 25051 252493 269926 282094 5 57 Gewinne zu 500 RM. 52888 113518 230723 125295 127933 136535 150164 22855 192525 199812 201926 237/553 26699 28574 299452 302891 3085/0 310087 288 Gewinne zu 200 RM. 1820 12131 13242 23933 26176 26387 36316 4049 45045 4860] 53013 55982 56077 60984 64516 65/21 69508 7140 7776 93302 25079 100353 101223 115389 11840 121581 126783 1284 31047 131359 146498 1466% 1489/9 149552 158318 15864 160360 150746 163853 164410 167068 167985 123982 174412 181788 19887 198906 209748 274860 2176880 218557 225140 226984 233054 242832 24507? 259170 263838 263888 2686880 276538 277204 278272 285567 292114 292770 2987/97) 295514 302585 308204 310839 315340 329578 33139 346387 347604 34891] 358424 354025 356503 357404 350037 360297 363436 354904 368459 373909 381315 383902 383824 387499 387761 351735 356722 397398 Außerdem wurden 546 Gewinne zu je 150 RM und 6561 Gewinne a 8 zu je 70 RM gezogen. Die Ziehung der 8. Klaſſe der 2. Deutſchen Reichs ⸗Lotterie findet am 0, und i. Januar 1940 ſtatt. 85 J Verdunkelungs⸗ Transparente für Geſchäfte in jeder Beſchriftung u. Größe Fritz Weiß, fertigt an 1 dee cee 15 8 Vichree Ettlingerſtr. 28. eee georg Nbser. ee ee* Guterhaltener, größerer emaillherd 1 zu verkaufen. 1 eines jungen Herrn 5 in Dolen. Sustay Fröhlich Maria Andergast, Olga Tschechowa. Ein pactendſes Filmwerk aus dem Weltkrieg 1914-1918. Nur heute Dienstag Was der eine ſucht, will der andere los ſein und beiden wird für wenig Geld durch eine kleine Anzeige geholfen im „Nechaur- Bote“, U und morgen Dlittwoch. —. N— Gu Bee. Mädelgruppe 47/171. Mittwoch, 13. Dez., 20 Uhr im 0 Heim in Uniform Gruppenappell mit Weihnachtsfeier. 2 Gefoiaſcaft 47171. Mittwoch, 13 Sey, 20 Aht Gefolgfcaſts. Or appell. Parteiamtliche Mitteilungen. Neckarbote.! 19.30, Ende gegen 22 Uhr, Mannheimer Theater ſchau Dienstag, 12. Dezember: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 124 bis 129, 159, 181 bis 186, 221 bis 250, 259, 281 bis 286, 359, 861 bis 367, 381 bis 393, 501 bis 510, 644 bis 647, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 609: Friſch verloren— halb gewon⸗ 2 5 1 Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 19.30, Ende r Mitt w och, 13. Dezember: Miete M 8 und 2. Sondermiete M a4 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kul⸗ turgemeinde Mannheim, Platzgruppe 20, 367 bis 369; 5. 0 a. Oper von Bellini. Anfang 19.30, Ende etwa 180— 22 r reer 3* 7 7 44 Donnerstag, 14. Dezember: Miete Dig und 2. Sonder⸗ miete D 4 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Jugendgruppe Nr. 301 bis 500: Die Braut von Meſſina. Schauſpiel von Schiller. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. 5 Freitag, 15. Dezember: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abtl. 46 bis 49, 50, 53 bis 56, 111 bis 112, 401 bis 429, 432 bis 488, Gruppe F Nr. 815 bis 817 und Gruppe B: Zar und Zimmermann. Oper von A. Lortzing. An⸗ fang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 16. Dezember: e Kö⸗ nig Droſſelbart. Weihnachtsmärchen bon A. Gro Denker. Anfang 14 30, Ende nach 17 Uhr.— Abends: Mie C8 und 2. Sondermiete C 4 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 15: Die Boheme. Oper von G. Puccini. Anfang . c Ss. C — 2 Deere 2 E 19 4 n er