S888 e eee . Nr. 291 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 12. Dezember 1939 Die badiſchen Feuerwehren Die Neuordnung des Feuerlöſchweſens. (), Baden⸗Baden, 11. Dez. Für Samstag und Sonn⸗ tag hatte der Landesfeuerwehrführer, Bürgermeiſter Bürkle, die Kreisfeuerwehrführer der Freiwilligen Feuerwehr des Gaues Baden zu einer Dienſtbeſprechung nach Baden⸗Baden zuſammengerufen, um ſie über das vor Jahresfriſt erlaſſene Reichsfeuerlöſchgeſetz und die in Vollzug dieſes Geſetzes er⸗ gangenen Vorſchriften zu unterrichten. Mit dem Reichsfeuerlöſchgeſetz, das mit den Durchführungsvorſchriften vom 27. November 1939 in Kraft getreten iſt, hört der im Jahre 1863 gegründete Badiſche Landesfeuerwehrverband auf zu beſtehen. In einem längeren Schreiben des badiſchen Innenminiſters an den Landesfeuerwehrverband würdigte Innenminiſter Pflau⸗ mer nach einem geſchichtlichen Rückblick die Verdienſte des Verbandes und der Freiwilligen Feuerwehren des Landes Baden und ſtattete Führern und Mannſchaften Dank und Anerkennung ab. Dieſes Schreiben wurde vom Landesfeuer⸗ wehrführer Bürkle verleſen, der zuvor über die Neuordnung des Feuerlöſchweſens im Lande Baden ſprach und dazu bemerkte, daß ſie auf keinerlei Schwierigkeiten ſtoße, da ſeit der Ambildung im Oktober 1937 im Lande Baden jene Ord⸗ nung Platz gegriffen habe, die nun durch das Feuerlöſchgeſetz im ganzen Reich erſtrebt werden ſoll. Die Neuordnung habe folgende Geſichtspunkte: In jeder Gemeinde muß eine Feuerwehr beſtehen; die Form des eingetragenen Vereins verſchwindet. Die Freiwillige Feuerwehr wird eine Ein⸗ richtung der Gemeinde, die die Ausrüſtung der Wehr, die Beſchaffung und Erhaltung der Geräte zu finanzieren hat. Die kleinſte Einheit kann 18 bezw. 14 Mann ſtark ſein. Das heißt nun nicht, daß jede Gemeinde eine nur 18 bezw. 14 Mann ſtarke Feuerwehr aufſtellt. Es hängt dies von der Struktur einer Gemeinde und, was die Ausrüſtung anlangt, auch von ihrer Finanzlage ab. Eingehend befaßte ſich der Redner mit den neuen Auf⸗ gaben des Kreisfeuerwehrführers, deſſen erſte Pflicht es iſt, die Gemeinden zu beraten und einen Geräte⸗ plan aufzustellen. Auf dem Gerätebeſtand bauen ſich die Stärke und das geſamte Leben der Feuerwehren auf. Ein⸗ gehend wurde vom Redner die Frage der Aeberland⸗ hilfe geklärt, ebenſo jene des Kaſſenweſens, die bei der Neuordnung mit die ſchwierigſte Sorge ſein wird. Auf alle Fälle, ſo betonte der Sprecher, iſt die Finanzierung des Feuerlöſchweſens ſichergeſtellt. Am ſtärkſten belaſtet wird die Gemeinde, die aber wiederum, falls ſie lei⸗ ſtungsſchwach ſein ſollte, Zuſchüſſe aus der Feuerſchutzſteuer erhalten kann. Der Kreiswehrführer, ſo betonte er weiter, iſt nicht nur der Sachberater und Sachbearbeiter des Land⸗ rates, ſondern er wird auch in Zukunft die Feuerwehr als eine geſchloſſene Organiſation und als ein wirkſames Inſtru⸗ ment im Dienſte der Allgemeinheit führen, und zwar in ſol⸗ datiſcher Diſziplin. Für die Uebergangszeit wird jeder ſeine bieherige Tätigkeit innerhalb der Feuerwehren weiterführen. Er ſtattete ſodann ſeinen Mitarbeitern den Dank ab, nachdem er ſich im beſonderen von den Kreisfeuerwehrführern von Mannheim und Karlsruhe verabſchiedet hatte, da die dortigen Freiwilligen Feuerwehren mit den Berufsfeuerweh⸗ ren zuſammengeſchloſſen werden. Am Sonntagvormittag wurden die Beratungen fort⸗ geſetzt, die den techniſchen Einzelheiten zur Neuordnung des Feuerlöſchweſens für die Uebergangszeit und der künftigen Stellung des Kreisfeuerwehrführers als unentbehr⸗ lichen Sachberaters der Gemeinde in Feuerlöſchfragen gewid⸗ mei waren. Zunächſt wurde in der anſchließenden Ausſprache die Feuerwehrausbildung in der Landesfeuerwehr⸗ chu le behandelt und mitgeteilt, daß die Schule ihren Un⸗ terricht. am 7. Januar 1940 wieder aufnimmt und Meldun⸗ gen für die erſten Kurſe bis zum 20. Dezember ab ſegeben ein müſſen. Bezüglich der künftigen Stellung und ehand⸗ lung de⸗ Werkfeuerwehren betonte Landesfeuerwehr⸗ führer Bürkle mit Nachdruck, daß die Werkfeuerwehr ein ſehr weſentlicher Beſtandteil der Freiwilligen Feuerwehren ſind und auch bleiben müſſen. Baurat der Feuerſchutzpolizei Reutlinger beim In⸗ ſpekteur der Ordnungspolizei in Stuttgart ſprach anſchließend über's Beſchaffung von Feuerlöſchgeräten in der Kriegszeit und über die Frage der Aufſtellung von HJ. Feuerwehrmannſchaften, für die der Führer 500 000 Mark geſtiftet hat. Der Feuerſchutz iſt auch in Kriegszeiten und im Operationsgebiet Aufgabe der bereits im Frieden beſtehen⸗ den Organiſationen. 7 Die bon Dilmarshoven Mit einem kurzen Entſchluß wandte ſie ſich an ihre Lehrmeiſterin: N 8 „Welcher Name iſt für das Theater beſſer? Eigentlich heiße ich nämlich Margot von Dittmarshoven! „Ach!“ i Roſy Engelhardt brauchte ein Weilchen, um ſich zu be⸗ zuhigen Rafi war das nur eine Ehance mehr. Aber man konnte damit warten bis zum erſten Auftreten. a Eines Morgens trat Noſy Engelhardt mit geheimnis⸗ voller Miene bei ihrer jungen Freundin ein. 8 „Guten Morgen, mein Herz! Gut geſchlafen? Ja, i wollte Ihnen nur ſagen, daß Herr Fulden dieſe Nacht an⸗ gekommen iſt.“. „Guten Morgen, liebes Fräulein Roſy! Wirklich? Und wann werden Sie mit ihm ſprechen? 5 1 5 „Möglichſt ſchon heute! Die Sache muß ganz ſchnell in Gang 905100 9 Laſſen Sie mich nur 1757 5 ie kleine Dame brachte Margot höchſt eigenhändig das Frühstück weil 1 ihr kleines Dienſtmädchen, Zahnſchmerzen hatte und früh gleich zum Zahnarzt ge⸗ laufen war. 9 f e Die beiden Damen unterhielten ſich angeregt. M 9 in ihrem ſchicken Pyjama ſaß ſehr verführeriſch in 1 55 Seſſel und frühſtückte. und Roſy Engelhardt ſah 5. geiſtert an. Sie ſchwärmte nun einmal für ſchöne Men⸗ ſchen. 5 f Am Nachmittag arrangierte Roſy Engelhardt einen ge⸗ mütlichen afeeliſch und machte Margot mit Herrn Ful⸗ den bekannt. In ſeinen Augen blitzte es auf. Kein Zweifel, dieſes wie führende Männer dem Appell, an die Arbeit zu gehen, betrachten und damit Führer und Vaterfand zu dienen. Jahreshauptverſammlung des VD 1939 ein Jahr größter volkspolitiſcher Erfolge. reshauptverſammlung 1939 des 7 Volksbundes für Deutſchtum im Auslande und die ſich darin ausdrückenden Erfolge politiſchen Aufklärung entgegengenommen. f wurde in der Berliner Kroll⸗ oper durchgeführt. Prof. Dr. Haushofer gab dem großen Kreis geladener Gäſte aus Partei und Staat tiefgründigen Einblick in das gewaltige Geſchehen unſerer Tage. Anſchlie⸗ ßend ergriff Bundesgeſchäftsführer Minke zu einem län⸗ volksdeutſche Arbeit das Wort. Dann gaben Staatsſekretär Franz Kar⸗ maſin, der Führer des Deutſchtums in der Slowakei, ſo⸗ deutſcher Volksgruppen aufſchluß⸗ reiche Berichte über die derzeitige Lage der ihnen anver⸗ Die Nachmittagsſitzung geren Vortrag über die volkspolitiſche und trauten Millionengefolgſchaft. tumspolitiſcher Hoffnungen brachte, an hatte. 40 791, d. h. 67 v. H. aller Schulen. Das Ziel der Innen⸗ arbeit iſt die Erfaſſung des geſamten Reichsvolkes für die volkstumspolitiſchen Aufgaben des neuen Großdeutſch⸗ Feſtigung des Deutſchtums in nichtdeutſcher Umwelt, Schutz gegen Aſſi⸗ milierungsbeſtrebungen und dadurch Mitwirkung an der ethnographiſchen Verhält⸗ land, das Ziel der Außenarbeit, die befriedenden Neuordnung der niſſe. Badener in Reichswettbewerb preisgekrönt. NSG. e einen Wettbewerb über„Werbemethoden und Werbemittel des DW.“ ausgeſchrieben. Bei dieſem Wettbewerb erhielt Pg. Wilhelm Albrecht, Karlsruhe, den erſten Preis. In der Beurteilung der Arbeit heißt es, daß nicht nur der un⸗ gewöhnliche Fleiß, der auf dieſe Arbeit verwandt wurde, ſondern ebenſo auch die geiſtige Durcharbeitung des geſamten Aufgabengebietes nationalſozialiſtiſcher Volksbildung unter dem Geſichtspunkt ſinnvoller Werbung dieſen Beitrag als be⸗ ſonders verdienſtvoll erſcheinen laſſen.„Eine reich⸗ haltige Zuſammenſtellung von Belegen beweiſt, daß dieſe Arbeit nicht nur am Schreibtiſch ſauber geplant und gründ⸗ lich ausgeführt wurde, ſondern mit einer ausgedehnten prak⸗ tiſchen und erfolgreichen Werbetätigkeit für die Idee der Volksbildung übereinſtimmt.“ Ordnungsſtrafrecht der Reichstreuhänder Die Kriegswirtſchaftsverordnung hat für den Fall einer Zuwiderhandlung gegen Vorſchriften über Kriegslöhne den Reichstreuhändern der Arbeit das Recht gegeben, Ordnungs⸗ ſtrafen in unbegrenzter Höhe zu verhängen. Die hierzu er⸗ forderlichen Ergänzungs⸗ und Durchführungsbeſtimmungen ſind jetzt vom Reichsarbeitsminiſter erlaſſen und im Reichs⸗ geſetzblatt veröffentlicht worden. Es iſt dabei neben der Re⸗ gelung des Verfahrens eine Ausdehnung des Ordnungsſtraf⸗ rechts auf Zuwiderhandlungen gegen ſchriftliche Anordnun⸗ gen der Reichstreuhänder und der Sondertreuhänder der Arbeit vorgeſehen, die dieſe auf Grund des Geſetzes zur Ord⸗ nung der nationalen Arbeit vom 20. Itnuar 1934, der Lohn⸗ geſtaltungsverordnung vom 25. Juni 1938 oder ſonſtiger Ge⸗ ſetze und Verordnungen erlaſſen. ſchöne, raſſige Geſchöpf gefiel ihm! Als er dann f ſprach— er beſaß eine wohllautende Stimme und war ein ſehr gepflegter und gebildeter Menſch— da gefiel er auch Margot. An die Sechzig war er vielleicht bald her⸗ an, aber vielleicht war er auch viel jünger. Er gehörte zu jenen Männern, deren Alter man nie richtig einſchätzen kann. Sein volles dunkles Haar und die ſehnige ſchlanke Geſtalt ließen ihn jünger erſcheinen, als er wahrſcheinlich ſchaften, die für eine Frau, die völlig mittellos nach Ber⸗ lin gekommen war, beſtechend wirken mußten. Margot hatte ein beklemmendes Gefühl, wenn ſie ſeine Augen ſah. Dieſe Augen waren das einzige, was ihr an ihm nicht gefiel. In dieſer erſten Stunde des Sichkennen⸗ lernens hatte ſie das Gefühl: Dieſe Augen verſchleiern etwas. Man muß ſich hü⸗ ten, dieſen Mann zu reizen! Er kann gefährlich werden. Aber das blieben Gedanken, die von allem andern 9 1 genug in den Hintergrund gedrängt wurden. Je⸗ enfalls war es ein Glück für ſie, Fuldens Bekanntſchaft gemacht zu haben. uhr Glück wollte ſie feſthalten. Viel⸗ leicht brauchte der mühſame Aufſtieg gar nicht erſt zu ſein? Vielleicht ebneten ſich ihr die Wege in ganz ungeahnter Weiſe? Sie würde ja ſehen. Schade war es allerdings, daß man dieſem verwöhnten Manne in ſolch einem billi⸗ gen Fähnchen gegenüberſitzen mußte. Er war ſicher andere Eleganz gewöhnt. Nun, man würde ihn durch Liebens⸗ würdigkeit und bezauberndes Lächeln feſſeln. Es ſchien ihr auch gelungen zu ſein. Margots Wangen waren heiß und rot. Ihre Hände dunklen Augen blickten wie in weite, glückliche Fernen. Da klang Roſy Engelhardts etwas zitternde Stimme in ihr Sinnen: N „Fulden war entzückt von Ihnen und ich bin es auch. Wenn mich nicht alles täuſcht, brauchen wir unſeren Un⸗ terricht nicht fortzuſetzen!“. Margot wehrte ab. Am Schluſſe der Beratungen ordnete Landesfeuerwehr⸗ führer Bürkle an, daß der Feueralarm mit Martins⸗ hörnern organiſiert wird und 10 die Beratungen mit ie als kriegswichtig zu Berlin, 12. Dez. Am Montag vormittag wurde die 9855 as durch Bundesgeſchäftsführer Minke im Sitzungsſaal des VDA ⸗Hauſes eröffnet. Der Vorſitzende der Bundesleitung, Prof. Dr. Haushofer, überbrachte die Grüße des Stellvertreters des Führers und ſprach über die großen Aufgaben des VDA. Bei der Ent⸗ gegennahme des Finanz⸗ und Reviſionsberichtes wurde mit großer Genugtuung der Bericht über die in allen Gauen des Reiches erzielten großen Sammelergebniſſe des VDA der volkstums⸗ In dem Jahresbericht 1939 wird beſonders be⸗ tont, daß das 59. Arbeitsjahr die Erfüllung größter volks⸗ denen der VDA durch Volkstumserhaltung und volkstumspolitiſche Aufklä⸗ rung ſtärkſten vorbereitenden Anteil Jaht 41 Gauverbände gegenüber 25 im Jahre 1936. Das ahr 1939 brachte 230 000 neue Mitglieder und 1700 neue Gruppen. Beſonders beachtlich iſt die ſtarke Erfaſſung der Schuljugend im„Volksdeutſchen Kameradſchaftsopfer“, in Es beſtehen Die Gauwaltung der Deutſchen Arbeitsfront teilt mit: Das Amt„Deutſches Volksbildungswerk“ in der DAF., NScö.„Kraft durch Freude“, hatte für das Reich e e eee eee mit ihr war. Jedenfalls ein Kavalier und— ſehr reich! Eigen⸗ waren ineinandergeſchlungen, und ihre großen, ſchönen, Reparatur landwirtſchaftlicher Maſchinen Anmeldung bis 15. Dezember. NS. Mehr denn je kommt es heute darauf an, zur Sicherung oder gar Steigerung der landwirtſchaftlichen Pro⸗ duktion den landwirtſchaftlichen Maſchinenpark und die ſon⸗ ſtigen Geräte dauernd einsatzbereit und betriebsſicher zu hal⸗ ten. Allgemeine Notwendigkeiten zwingen dazu, die landwirt⸗ ſchaftlichen Maſchinen heute ſtärker in Anſpruch zu nehmen. Naturgemäß iſt der Verſchleiß entſprechend größer. Jeder landwirtſchaftliche Betriebsführer und jedes Gefolgſchafts⸗ mitglied muß es deshalb als ſeine beſondere Pflicht an⸗ ſehen, Maſchinen und Geräte pfleglich zu behandeln, Schäden au Unachtſamkeit, Gleichgültigkeit oder gar Leichtſinnigkeit zu vermeiden. Bisher war es im allgemeinen üblich, nach der Ernte und nach der Herbſtbeſtellung die Maſchinen den Winter und das Frühjahr über abzuſtellen, ohne an die notwendigen Widerinſtandſetzungsarbeiten zu denken. Erſt wenn die Zeit auf den Nägeln brannte, wenn die Ernte kurz bevorſtand, beſann man ſich auf die Notwendigkeit der Ausbeſſerung die⸗ ſer oder jener Maſchine. So lagen die Reparaturwerkſtätten für Landmaſchinen im Winter ſtill, und im Sommer konnte auch die beſte und leiſtungsfähigſte Werkſtatt dem Andrang der Betriebsführer nicht entſprechen. Zur Sicherung des vol⸗ len Einſatzes aller Maſchinen und Geräte ift es deshalh nat⸗ wendig, ab ſofort mit den notwendigen Reparaturen zu be⸗ ginnen. Die notwendigen Inſtandſetzungen an Maſchinen und Geräten ſind deshalb bis ſpäteſtens zum 15. Dezember den in Frage kommenden Werkſtätten in Auftrag zu geben. Erſt durch dieſe Anmeldung ſind die Werkſtätten in der Lage, für die Durchführung der Inſtandſetzungsarbeiten eine zweckent⸗ ſprechende Einteilung vorzunehmen, die erforderlichen Erſatz⸗ teile zu beſchaffen, die notwendigen Fachkräfte zu verpflichten und was ſonſt an vorbereitenden Maßnahmen notwendig iſt. Nur durch dieſe Feſtlegung der Anmeldefriſt kann die reſtloſe . aller notwendigen Reparaturen gewährleiſtet wer⸗ en. Jeder landwirtſchaftliche Betriebsführer wird gerade in der heutigen Zeit die Notwendigkeit einer ſolchen Ordnung einſehen und die Erreichung des damit gegebenen Zieles auch von ſich aus unterſtützen. Alſo meldet bis zum 15. Dezember den Werkſtätten den Umfang der notwendigen Reparatur⸗ arbeiten, damit bei der Beſtellung und Ernte des kommenden Jahtes keine Ausfälle durch Maſchinenſchaden entſtehen. Durch die Erfüllung dieſer Forderung wird der Kampf um die N Steigerung der landwirtſchaftlichen Erzeugung unter⸗ ützt. Zwangsgelder fallen unter Gnadenerlaß Der Reichsminiſter des Innern prüft in einem an alle Polizeibehörden gerichteten Runderlaſſe die Frage, ob durch die Gnadenerlaſſe des Führers und Reichskanzlers für die Wehrmacht und die Zivilbevölkerung vom 1. September und vom 9. September 1939 auch Geldbußen erfaßt wer⸗ den, die auf Grund landesxechtlicher Vorſchriften unter der Bezeichnung„Zwangsgeld“ oder einer anderen Bezeich⸗ nung als Polizeiſtrafen feſtgeſetzt worden ſind. In dem Erlaß wird beſtimmt, daß alle Polizeiſtrafen, die unter der Bezeichnung„Zwangsgeld“ oder einer ande⸗ ren Bezeichnung wegen einer Zuwiderhandlung gegen eine Polizeiverordnung vor Verkündung der Gnadenerlaſſe feſt⸗ eſetzt worden und noch nicht vollſtreckt ſind, unter die Ea benerlaſſe des Führers und Reichskanzlers fallen. Eine Ausnahme beſteht für die Polizeiſtrafen, die zur Durch⸗ ſetzung einer im Einzelfall erlaſſenen polizeilichen Verfü⸗ gung feſtgeſetzt worden ſind. Dieſe Polizeiſtrafen fallen nicht unter die Gnadenerlaſſe des Führers, weil ſie keinen eigent⸗ lichen Strafcharakter haben, ſondern lediglich ein beſtimm⸗ tes Verhalten erzwingen ſollen. Zweckloſe Geſuche an Wehrmacht⸗Dienſtellen. Das Wehrkreiskommando(Stellv. Generalkommando V. Armeekorps) macht darauf cfmerkſam, daß es zwecklos iſt, Anträge auf Entlaſſung von Soldaten, Unabkömmlichkeits⸗ Erklärungen, Beurlaubungen uſw. an die höheren Dienſt⸗ ſtellen wie Wehrkreiskommando(Stellv. Generalkommando) oder Wehrerſatz⸗Inſpektion zu richten. Derartige Anträge ſind an den Truppenteil(bei Feldtruppenteilen an die„Dienſt⸗ ſtelle Feldpoſtnummer... oder an das zuſtändige Wehr⸗ bezirks⸗Kommando zu richten. Das Wehrkreiskommando muß die Anträge doch nur wieder an den Truppenteil oder das Wehrbezirks⸗Kommando zurückreichen. Das koſtet Zeit und vermehrt unnötig den Papierkrieg. „Ach, was Sie nun gleich denken! Ich werde tüchtig lernen müſſen.“ „Wer weiß? Ich ſehe was anderes kommen. Aber Sie haben recht! Von einem großen Glück ſoll man nicht vor⸗ her ſprechen, ſonſt erfüllt ſich's nicht.“ Sie ſchwiegen beide. Roſy Engelhardt aber blickte nach⸗ denklich in das raſſige, ſchöne Geſicht Margot von Ditt⸗ marshovens.. Die Frau des ue Fulden! Nicht auszudenken! Viel⸗ leicht gab es da außerdem noch allerhand Ueberraſchun⸗ gen. Eigenartig, wie ſich Fräulein von Dittmarshoven über ihre Angehörigen ausſchwieg! Ob ſie in ihrem Drang zum Theater das Elternhaus verlaſſen hatte? Vielleicht, daß eines ſchönen Tages hier die Eltern auftauchten, die dann die Tochter wieder mit ſich nahmen. Waren ſie arm, dann mochten ſie den reichen Schwiegerſohn vielleicht auch als Glück empfinden. Waren ſie ſelber reich, dann unter⸗ ſagten ſie vielleicht der Tochter dieſe Heirat mit dem um vieles älteren Manne. Roſy Engelhardt blieb dann noch ein Weilchen ſitzen, als auch Margot ſie verlaſſen hatte. Behaglich ſpann ſie noch ihre Gedanken weiter. Margot aber ſtand in ihrem Zimmer, Arme aus und ſagte ganz laut vor ſich hin: „Wie recht habe ich getan, daß ich nicht mit in das alte Eulenneſt Dittern gegangen bin! Nun werde ich reich und beneidet ſein. Nicht mehr arm, nicht verlacht und ver⸗ achtet als Tochter eines Mörders und Selbſtmörders. Hoch über all denen will ich ſtehen, die heute auf mich herab⸗ ſehen. And—— ich muß wohl auch Mutter und Chriſta vergeſſen, ſie dürfen mich auf meinem Wege nicht auf⸗ halten! Und— darf ich dieſem Manne zumuten, zugleich 5 mit einer mittelloſen Frau auch deren verarmten Anfang mit zu heiraten?“ 5 Schön, rückſichtslos, ſelbſtſüchtig und voll Gier nach einem reichen, glänzenden Leben ſland Margot, der Ge⸗ genwart völlig entrückt, noch immer mitten im Zimmer. breitete die (16. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: ds Ton bringt Hans Haberland ir Wallung. Als er jedoch bemerkt, daß er ihn nicht um die Hand ſeiner Toch⸗ sten habe und um ſeine ſofortige Entlaſſung bittet, Lord ein. Clifford hat Haberland verdächtigt, daß Mitgiftjäger ſei, er entſchuldigt ſich jetzt und geſteht n Untergebenen, daß er von deſſen Ehrlichkeit über⸗ ſei gen ſei er tüchtig und eher als ein hoch⸗ imkopf berufen, als ſein Nachfolger die Werke n. Haberland bleibt reſerviert, und als der Hand hinſtreckt, verlangt er eine Probezeit. Er will ſich Marjorie durch ſeine Arbeit verdienen. In die⸗ ſer Zeit macht ſich Cordula Sorge um die Exiſtenz der Haberlandwerke. Wegen ſchlechter Fabrikate bleiben die Be⸗ ſtellungen aus. Es iſt offenkundig, daß dos Santos mit ſeinen Maßnahmen daran die Schuld trägt, Cordula will mit dos Santos ſprechen. Die bittere Enttäuſchung, die ihr Hans Haberlands Abſage zum Weihnachtsfeſt bereitet hat, iſt noch nicht überwunden. Sie iſt daraufhin auch nicht zum Winter⸗ ſport gefahren, vor allem, weil ſie die Befürchtung hegte, daß Ruiz dos Santos ihr folgen würde. So war dies zweite Weihnachten nach Eckards Tod ebenſo traurig und ſtill wie das vorige. Gott ſei Dank, daß es vorüber iſt! Nun wartet ſie auf den ausführlichen Brief, den ihr Hans Haberland verſprochen hat. Sie wartet mit einer verzehrenden Sehnſucht darauf. Eine Angſt iſt in ihr, ein Bangen, die ſie nachts aus dem Schlaf aufſchrecken. Hat er ſie vergeſſen? Immer öfter packen ſie quälende Zweifel wegen der Fabrik. Der Stiefvater verſagt wieder völlig. Kiepert, der Buchhalter, hat recht. Nach einem kurzen Aufſchwung iſt Karl Haberland in ſeine Teilnahmloſigkeit zurückgefal⸗ len, mehr ſogar noch als vorher. Ihm genügt es, daß durch den reichen Teilhaber der drohende Ruin abgewen⸗ det und wieder Geld im Hauſe iſt. Ja, Cordula kann den Verdacht nicht loswerden, daß er auf eine engere Verbindung mit dos Santos hofft und daß ſie der Preis iſt. Ihr ſelbſt hat er zwar keine Andeutungen gemacht, aher die Mutter, dieſe geliebte, kleine, ſchwache, törichte Muſch, hat in der letzten Zeit öfters erwähnt, wie glück⸗ lich ſie wäre, Cordula gut verheiratet zu wiſſen, und gann hat ſie angefangen die Vorzüge Ruiz dos Santos' zu preiſen, was für ein ſchöner, eleganter Mann er doch wäre, und welch ein angenehmes Leben eine Frau an ſeiner Seite führen könnte. Und inzwiſchen wurde der Braſilier immer unum⸗ ſchränkter der Gebieter der Haberlandwerke. Was blieb da für Hans Haberland übrig? Und was konnte ſie, Cordula, tun, um ihm ſein Erbe zu retten? Denn für Cordula iſt und bleibt Hans Haberland der rechtmäßige Erbe, der Nachfolger ſeines Bruders, und ſie betrachtet Ruiz dos Santos als den Eindring⸗ ling, gegen den ihr Verdacht nie einſchläft. Ihrer ſcharfen Beobachtung entgeht nicht ſeine etwas merkwürdige Freundſchaft mit dem Maſchinenmeiſter Böttcher, gegen deſſen offenkundige Faulheit, Anmaßung und Unfähig⸗ keit er ſich blind und taub ſtellt. Es entgeht ihr nicht, daß Böttcher alle paar Wochen unter Angabe wenig glaub⸗ würdiger Gründe Urlaub fordert und vorbehaltlos er⸗ hält. Sie rechnet aus, daß die Gelder, die dem Braſilier von der Bank zur Verfügung geſtellt werden, nur zum kleinſten Teil der Fabrik zugute kommen. Da ſtimmte etwas nicht! Das fühlt Cordula, aber alle ihre Wachſamkeit hat ihr bis dahin nicht dazu ver⸗ holfen, ihrem Verdacht eine beſtimmte Richtung zu geben. Das ſind die Gedanken, die Cordula beſchäftigen, während ſie an ihrem Schreibtiſch ſitzt und mit blickloſen Augen zum Fenſter hinausſtarrt. Aus der Maſchinen⸗ halle dringt das Geräuſch der Arbeit. Daß dieſer Rhythmus nicht wieder zum Stillſtand kommt, iſt jetzt die Hauptſache. Dafür will ſie auch die unangenehme Aufgabe einer Unterredung mit dos Santos auf ſich nehmen. Für gewöhnlich geht ſie ihm aus dem Wege, wo ſie kann und vermeidet ängſtlich ein Alleinſein mit ihm. Aber Kiepert mag recht haben. Vielleicht iſt ſie die einzige, die etwas über den Braſilier vermag, und das muß ſie zum Beſten der Fabrik auszunutzen trachten. Es iſt kein leichter Entſchluß, mit dem ſie ſich erhebt. Wie um ſich Mut zu machen, geht ſie erſt hinüber in die Maſchinenſäle. Die Arbeiter haben alle ein freundliches Geſicht zu ihrem Gruß bereit. Manchen von ihnen kennt ſie von Kindheit an. Heute aber kommt es ihr vor, als laſte eine Wolke des Unmuts auf allen Stirnen. Oder iſt es nur ihre eigene gedrückte Stimmung, die ihr alles im trüben Licht erſcheinen läßt? „Wo iſt denn Bröſe?“ fragt ſie und bleibt vor einer bib ſtehen, an der heute ein anderer ar⸗ eitet. Der Mann zeigt mit dem Daumen zum Ausgang „raus!“ ſagt er kurz und nachdrücklich. i „Wieſo'raus?“ Cordula iſt ganz erſchrocken.„Sie meinen doch nicht etwa, daß. „Jawoll, Frollein, das meine ich!“ beſtätigt der Ar⸗ beiter kopfnickend. „Ich werde mit meinem Vater und Herrn dos San⸗ tos reden!“ verſichert Cordula, aber ſie fühlt, wie wenig Zutrauen die Leute zu ihren Arbeitgebern haben. Und ſie kann ihnen nicht unrecht geben. Erwartet ſie denn von ihrem Stiefvater etwas anderes als matte Gleich⸗ gültigkeit? Und Ruiz dos Santos? Der Fremde] Der Eindringling! Was iſt von ihm Gutes zu erhoffen? Sehr wenig ermutigt verläßt Cordula den Maſchinen⸗ ſaal. Vor der Tür, die zu dem Arbeitszimmer des Bra⸗ ſiliers führt, bleibt ſie zögernd ſtehen. Hat es überhaupt Zweck hineinzugehen? Es iſt bis jetzt noch nicht vorge⸗ kommen, daß Cordula freiwillig den Partner ihres Stief⸗ vaters aufgeſücht hat, und ſie fragt ſich, ob ihr Opfer nicht völlig nutzlos ſein wird. Ganz gleich! Sie will ſich ſpäter nicht den Vorwurf machen, etwas verſäumt zu haben. Es wird ja auch nicht den Kopf koſten, und bis jetzt iſt es ihr noch immer ge⸗ lungen, dos Santos in Reſpekt zu halten. Der Braſilier iſt nicht allein. Böttcher, der Maſchinen⸗ meiſter, iſt bei ihm im Zimmer, und die beiden Männer befiden ſich augenſcheinlich mitten in einer heftigen Aus⸗ einanderſetzung. Cordula hört gerade noch, wie Böttcher zornig mit erhobener Stimme äußert:„Wenn du mir nicht alaubſt. dann ſuch dir gefälligſt einen anderen für...“ In dieſem Augenblick gewahrt er Cordula, bricht kurz ab und bekommt einen roten Kopf. Auch dos Santos iſt ſichtlich verlegen, faßt ſich aber raſch und geht Cordula ein paar Schritte entgegen.„Welch ein ſeltenes Vergnügen, mein liebes Fräulein Cordula!“ ſagt er mit ſeinem glatten Lächeln und küßt galant ihre Fingerſpitzen.„Ich bitte, nehmen Sie Platz. Sie ſehen entzückend aus, wie immer. Der Frühling ſcheint mit Ihnen ins Zimmer gekommen zu ſein.“ „Ich fürchte, ich ſtöre“, bemerkt Cordula, unwillig über die Schmeichelei, und bleibt an der Tür ſtehen. „Durchaus nicht! Keineswegs! Sie können mich nie⸗ mals ſtören! Ich habe mit Böttcher weiter nichts mehr zu beſprechen.— Sie können gehen, Böttcher! Ihre kleine Entgleiſung von vornhin will ich nicht gehört haben.“ Der Maſchinenmeiſter brummt etwas, das wohl ein Gruß ſein ſoll, und geht hinaus. Cordula ſetzt ſich in den Seſſel, den dos Santos ihr hingeſchoben hat. Er zieht ſeinen Seſſel ſehr nahe an den ihren. Sie lehnt ſich ſo weit wie möglich zurück, um nicht zu dicht im Bereich ſeiner aufdringlichen Augen zu ſein, deren Blicke ſie wie eine un⸗ angenehme körperliche Berührung empfindet. Mit trockenem Ton unterbricht ſie ſeine Schmeicheleien, ſein glattes Lächeln und fängt an, von der Fabrik zu reden. Sie iſt kurz und ſachlich. Die Beſchwerdebriefe der Kundſchaft hat ſie bei ſich und legt ſie vor dos Santos Zeichnung: Näthe— M. „Laſſen Sie mich!“ ruft ſie zornig und angſtvoll zugleich. „Ich verabſcheue Sie!“ auf den Schreibtiſch. weiß ſie genügend Beſcheid, um ihre Schäden und Mängel anzugeben. Sie kann dem Partner ihres Stiefvaters in klaren Zahlen vorrechnen, daß die Fabrik in kurzer Zeit ihre Ausgaben nicht mehr decken kann, wenn die Ein⸗ nahmen noch weiter zurückgehen. Dos Santos läßt ſie reden. Er lächelt und weicht dem feſten, geraden Blick ihrer Augen aus. Dann ſagt er: „Wunderbar! Sie ſind eine wunderbare Geſchäfts⸗ frau. Und doch iſt es ſchade, daß eine ſo reizende, junge Dame wie Sie ſich überhaupt mit Geſchäften abgibt. Sie müßten ein Lurusleben führen und dürften ſich außer mit der Pflege Ihrer Schönheit höchſtens mit ein wenig Sport, ein wenig Kunſt und— mit der Liebe beſchäf⸗ tigen.“ Cordula runzelt die Stirn.„Herr dos Santos, dürfte ich Sie bitten...“ „Ich weiß! Sie rufen mich zun Ordnung!“ Se ſpringt auf und geht im Zimmer umher. Plötzlich bleibt er vor ihr ſtehen und ſieht auf ſie herunter. Wieder gleiten ſeine aufdringlichen Augen wie eine körperliche Berührung, die ſie abwehren möchte, über ſie hin. „Sie rufen mich zur Ordnung, Fräulein Cordula“, wiederholt er,„weil Sie meinen, meine Worte gehören nicht hierher. Und doch gehören ſie hierher. Erlauben Sie mir offen zu ſein. Ich habe mein Geld in die Fabrik Ihres Vaters geſteckt, weil ich mich auf den erſten Blick in Sie verliebt habe. Ich hoffte mir Ihre Gegenliebe zu er⸗ ringen. Sie aber zeigen mir unentwegt Ihre Abneigung. Sie meiden meine Nähe. Da habe ich die Luſt verloren. Was gehen mich die Haberlandſchen Werke an, wenn ich die Hoffnung aufgeben muß, daß Sie jemals die Meine wer⸗ den? Ich will mein gutes Geld nicht mehr für ein Phan⸗ tom wagen und Opfer bringen, die mir niemals gelohnt werden.“ 5 „Jetzt zeigen Sie Ihr wahres Gesicht, Herr dos San⸗ tos!“ ſagt Cordula empört und ſteht auj. Aber merken Sie ſich eins: ich bin kein Handelsobjekt. Wenn Sie glaub⸗ ten, mich mit Ihrem Geld kaufen zu können, ſo waren Sie im Irrtum. Doch ganz abgeſehen von meiner Perſon, haben Sie mit Ihrer Teilhaberſchaft Pflichten übernom⸗ men, die Sie erfüllen müſſen oder zu deren Erfüllung Sie gezwungen werden können.“ „Ah, bitte!“ Ruiz dos Santos hebt ſeine beringte Hand.„Es dürfte Ihnen bekannt ſein, daß ich mir eine ſechsmonatige Kündigungsfriſt für mein Geld ausbedun⸗ gen habe. Trotz der Verluſte, die ieh dabei haben werde, ziehe ich es vor, von dieſer Kündigung Gebrauch zu machen, nachdem Sie mir jede Hoffnung nehmen.“ „Ich kann Sie nicht hindern!“ entgegnet Cordula kurz. Sie weiß, daß er ſie mit ſeiner Kündigung zu ſchrecken glaubt, und dabei könnte er ihr keinen größeren Gefallen tun. Deun wenn er ſein Geld zurückzieht, wenn er geht, lleber den Zuſtand der Maſchinen 8 r ——. E N S eſpater nicht iſt dann ihr Stit K Bruder zu verſöhnen? kommen und in die nehmen? Ihr lieb Schwierigkeiten ken: winden könnte. „Fräulein C „Sie ſcheinen ſich . nicht im klaren zu ſein. 8 in Geld Stimme, vater bankrott iſt, wenn ich n geld Sie nicht, was das für Sie, was de ter bedeutet? Können Sie es überha iſſen Frau Mut⸗ tworten, ſich II Wenn Sie ſich dagegen entſchließen könnten, mich zu heir wären Sie aller Sorgen los und ledig. Ich würde Ihnen jeden Wunſch erfüllen. Sie könnten das Leben reichen, verwöhnten Frau führen, wenn Sie nur wollten, Cordula!“ Cordula iſt ſo weit zurückgewichen, bis der Schreib⸗ tiſch ihr Halt gebietet. Er iſt ihr gefolgt und ſteht dicht vor ihr. Sein Atem ſtreift ſie, ſein gieriger Blick hängt an ihr. Sie verſucht, an ihm vorbeizuſchlüpfen, um zur Tür zu gelangen, da greift er nach ihr mit ſeinen gelben Händen. „Laſſen Sie mich!“ ruft ſie zornig und angſtvoll zu⸗ gleich.„Ich will Sie nicht heiraten! Ich verabſcheue Sie!“ Doch ihre Angſt erregt ſein Blut. Er packt ſie, reißt ſie an ſich, preßt ſie in ſeine Arme, daß ihr der Atem vergeht, und ſucht, mit ſeinen heißen Lippen ihren Mund zu er⸗ reichen. Sie kämpft mit ihm, ſie kratzt, ſie ſchlägt ihm ins Ge⸗ ſicht und ruft laut um Hilfe. Aber die gepolſterten Türen laſſen keinen Laut nach außen dringen. Da gelingt es ihr, einen Arm frei zu bekommen und den Hörer des Fern⸗ ſprechers zu ergreifen. Sofort läßt er ſie los. Sie wirft den Hörer hin, und ehe er aufs neue ihr greifen kann, iſt ſie an ihm vorbei aus dem Zimmer geſtürzt. In ihrem eigenen kleinen Büro angelangt, ſchlägt ſie die Tür hinter ſich zu und dreht den Schlüſſel zweimal her⸗ um. Nun erſt fühlt ſie ſich ſicher.„Der Schuft!“ murmelt ſie zornig und ballt die Hand zur Fauft. Am liebſten wäre tte von ihm einer ſie ſofort zu ihrem Stiefvater gelat verlangt, ſeinen Teilhaber unverzüglich ſetzen. Dann lächelt ſie bitter. Zu ſolcher Tat gehörte ein anderer als Karl Haberland. Wie ſchutzlos ſie im eigenen Elternhaus iſt! Sie darf ſich nicht einmal beklagen über den frechen Ueberfall. Ihr Stiefvater würde nur in hilf⸗ loſe Verlegenheit geraten und die Mutter einen Herzanfall bekommen. Und der Mann, der die Kraft hätte, ſie zu ſtützen, iſt welt. Allmählich wird ſie ruhiger und beginnt zu überlegen. So einfach iſt die Sache nicht, wie es ihr im erſten Im⸗ puls erſchien. Wenn dos Santos ſeine Drohung wahr machte und ſein Geld kündigte, kämen die Haberlandwerke erneut in eine ſehr ſchwierige Lage, das iſt Cordula klar. Aber könnte Hans es vor ſich ſelbſt verantworten, ſeine glänzende Stellung in England aufzugeben, um den viel⸗ leicht ausſichtsloſen Kampf um die Haberlandwerke auf⸗ zunehmen? So muß ſich eben eine andere Löſung finden laſſen. Der Vorſchlag, den Haus ihr danials gemacht hat, erſcheint Cordula jetz: nicht nene ſo unannehmbar. Warum ſoll ſie nicht nach England gehen, wenn hier doch nichts mehr zu retten iſt? Zuerſt als ſeine Sekretärin, ſpäter— vielleicht ſehr bald— als ſeine Frau? Für die Eltern würde ſie dann ſchon ſorgen können, und ihr Stiefvater mußte ſich eben mit den veränderten Verhältniſſen abfinden. Das Herz ſchlägt Cordula höher bei dem Gedanken einer baldigen Vereinigung mit Hans Haberland. Sie hat ſich zu ſehr nach ihm gefehlt, ſie hat ſeine Abſage zu Weih⸗ naſtten zu ſchmerzlich tief empfunden. Und es iſt eine dunkle, wenn auch kaum eingeſtandene Angſt in ihr, daß der geliebte Mann ihr genommen werden könnte, wenn ſie ihn nicht bald wiederſieht, nicht bald zu ihm kommt. Lange ſitzt ſie an ihrem Schreibtiſch, den Kopf in die Hände geſtützt. Oh, wie ſie ſich ſehnt— wie ſie ſich nach ihm ſehnt! Wenn nur erſt der Brief da wäre, auf den ſie wartet! Der ausführliche Brief, den Hans ihr ver⸗ ſprochen hat! Aber heute— heute iſt das Schickſal ihr eine Genug⸗ tuung ſchuldig, findet Cordula. Heute muß ihre Frage, ob ein Brief aus England für ſie da iſt, mit Ja beantwor⸗ tet werden. Sie greif! zum Hörer. Ihre Hand zittert ein wenig. Sie fühlt, ſie kann heute kein Nein ertragen, Doch— o Glück!— der Brief iſt da! Ein ganz dicker ſogar, wie ihr Juſtizrat Braumüller verrät. Cordula hätte am liebſten laut gejubelt. Alle Schatten ſind zerſtoben, aller Kleinmut verſchwunden. Endlich hält ſie das umfangreiche Schreiben in ihren Händen. die Luft zu (Fortſetzung folgt.) Im Spätwinter 1813 ſetzte Scharnhorſt alle Hebel in Bewegung, damit der in Scheitnig bei Breslau lebende, ſchon 70jährige Blücher das Kommando der erſten ins Feld ab⸗ gehenden Armee erhalte. Bei der Beratung darüber machte jemand den unſinnigen Einwand, Blücher ſei zu alt und auch geiſtig nicht mehr geſund. Er leide an Zwangsvorſtellungen Und bilde ſich ein, einen jungen Elefanten im Bauch zu tragen. Da brauſte Scharnhorſt auf, ſchlug auf den Tiſch und rief: „And wenn er tauſend Elefanten im Bauch hat, er muß die Armee führen!“ Es war eine Schwäche Friedrichs des Großen, daß er bürgerliche Offiziere nicht ſonderlich ſchätzte. Bei einer gro⸗ ßen Revue in Breslau ſagte er zu einem Major, der ſich bei ihm meldete:„Er iſt ja garnicht von Adel!“ Schlagfertig ab der 1 zur Antwort:„Euer Majeſtät, ſchon Kaiſer aximilian J. hat jeden, der an dem Adel meiner Familie 5 8 mit einer Buße von 50 Unzen puren Goldes be⸗ roht.“ Lachend wehrte der König ab:„Das itt mir zu teuer, mein lieber Major, da will ich ihm ſeine. Adel doch lieber glauben.“ ö eee r e r Dre 7 r e.