Dezngspreis: Monatlich Mh. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., en Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Nages· und Finzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Berklündblatt für den Stadtteil Mom. ⸗Sechenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle)! Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A.. e 39. Jahrgang Neues Weißbuch Amtliche Dokumente beweiſen Englands Kriegsſchuld. Berlin, 13. Dez. Das Auswärtige Amt veröffentlicht unter dem Titel„Dokumente zur Vorgeſchichte des Krie⸗ ges“ ein umfangreiches neues Weißbuch. Die Urkunden⸗ ſammlung gibt dem deutſchen Volk und der Welt tieferen Einblick in den Verlauf der weſentlichſten politiſchen Ereig⸗ niſſe, aus denen ſich zunächſt der Konflikt mit Polen und dann der Krieg mit England und Frankreich entwickelt hat. Wie der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop in einem Geleitwork zu dem Werk feſtſtellt, wird durch dieſe authentiſchen amtlichen Dokumente noch einmal der unwiderlegbare Nachweis erbracht,„datz es ausſchließlich England war, das den Krieg verſchuldet und ihn gewollz hat, um Deukſchland zu vernichten“ Das Geleitwort des Reichsaußenminiſters hat folgenden Wortlaut:„Der Blick des deutſchen Volkes iſt unter der Führung Adolf Hitlers in die Zukunft, nicht in die Ver⸗ e gerichtet. Aber der uns aufgezwungene Kampf, en wir jetzt um das künftige Schickſal Deutſchlands durch⸗ echten, macht es zur gebieteriſchen Notwendigkeit, uns in jedem Augenblick bewußt zu bleiben, wie es zu dieſem Kampf gekommen iſt und wo ſeine letzten Urſachen zu ſu⸗ chen ſind. Das liegt zwar für jeden, der ſehen will, ſeit langem offen zutage und iſt von maßgebender deutſcher Seite ſchon klargeſtellt worden. Da aber die verlogene Pro⸗ paganda unſerer Feinde beharrlich bemüht iſt, den wah⸗ ren Sachverhalt immer wieder zu verſchleiern und die Weltöffentlichkeit ſowohl über die Urſachen des Krieges als auch über die von ihnen verfolgten Ziele irrezuführen, iſt es wichtig, durch authentiſche amtliche Dokumente noch ein⸗ mal den unwiderleglichen Nachweis zu erbringen, daß es ausſchließlich und allein England war das den Krieg ver⸗ ſchuldet und ihn gewollt hat, um Deutſchland zu vernichten. Nachdem das Auswärtige Amt bereits unmittelbar nach Kriegsausbruch in einem Weißbuch die Urkunden veröffent⸗ licht hat, die über die letzte Phaſe der deutſch⸗polniſchen Kriſe Aufſchluß geben, legt es nunmehr eine umfangrei⸗ chere Sammlung von Dokumenten vor, die ſich nicht auf die den Kriegsausbruch unmittelbar vorhergehende Zeit be⸗ ſchränken, ſondern die weſentlichſten politiſchen Ereigniſſe umfaſſen, aus denen ſich zunächſt der Konflikt mit Polen und dann der Konflikt mit England und Frankreich ent⸗ wickelt hat. Die 482 Dokumente, die in den Anlagen abgedruckt ſind, ſprechen eine ſo deutliche Sprache, daß ſie keines Kommen⸗ tars bedürfen. In ihrer diplomatiſchen Nüchternheit geben lit ein unmittelbares und ungeſchminktes Bild von der po⸗ itiſchen Entwicklung der letzten Jahre, ein Bild. das auch den, der dieſe Entwicklung in nächſter Nähe miterlebt hat, immer wieder von neuem erſchüttert und aufrüttelt. Sie zeigen den ſyſtematiſchen Ausrottungskampf, den die Polen fei dem Weltkrieg gegen das Deutſchtum in Polen und gegen Danzig geführt haben; ſie zeigen das großzügige und unendlich geduldige ſtaatsmänniſche Bemühen des Führers, die deutſch⸗polniſchen Beziehungen auf eine dauerhafte, den Intereſſen beider Teile gerechtwerdende Grundlage zu ſtel⸗ len; ſie zeigen demgegenüber die kurzſichtige Verſtändnis⸗ loſigkeit der polniſchen Machthaber, die die ihnen von Deutſchland immer wieder gebotene Möglichkeit, zu einem endgültigen Ausgleich zu kommen, zunichte machen. Vor allem aber ſehen wir, wie unmittelbar nach den Konferenz von München der Kriegswille Englands immer deutlicher offenbar wird, und wie die britiſche Regierung dann ſchließlich die von ihr ſelbſt abſichtlich herbeigeführte Verblendung der polniſchen Regierung benutzt, um den ſeit langem geplanten Krieg gegen Deutſchland zu entfeſſeln. Zwar würde es, um das heuchleriſche und frevelhafte Vor⸗ gehen der engliſchen Politik in ſeinem ganzen Umfang zu entlarven, einer Darſtellung der geſamten Nachkriegszeit bedürfen, in der ſich England jedem Verſuche Deutſchlands, ſich aus den Feſſeln des Verſailler Diktats zu befreien, hemmend in den Weg geſtellt und jede Möglichkeit, die Re⸗ viſion dieſes Diktates auf dem Verhandlungswege herbei⸗ zuführen, immer wieder vereitelt hat. Aber es genügt, an Hand der in dieſem Beiſpiel zuſam⸗ mengeſtellten Dokumente die kurze Epoche ſeit dem Herbſt 1938 ins Auge zu faſſen, um zu erkennen, daß England von vornherein entſchloſſen war, mit Gewalt den Weg des Führers zu durchkreuzen, deſſen genialer Staatskunſt es gelungen war, ſchlimmſte Verbrechen von Verſailles ohne jedes Blutvergießen und ohne jeden Eingriff in die In⸗ tereſſen Englands zu beſeitigen, und der in der gleichen Weiſe auch eine friedliche Löſung der deutſch-polniſchen Frage erzielt haben würde, wenn England nicht Polen als Werkzeug ſeines Kriegswillens miß⸗ braucht und durch dieſe verbrecheriſche Politik Europa in den Krieg geſtürzt hätte. neue dadurch erhärtet worden, daß England das groß⸗ zügige letzte Friedensangebot, das ihm der Führer noch einmal in ſeiner Reichstagsrede vom 6. Oktober gemacht hat, mit einer unverſchämten und beleidigenden Heraus⸗ forderung Deutſchlands beantwortet.. Im unerſchükterlichen Bewußkſein ſeines Rechtes und in unbeirrbarer Ueberzeugung ſeines Endſieges hal das deut. ſche Volk dieſe Herausforderung angenommen und wird nun die Waffen nicht eher aus der Hand legen, als bis( ſein Ziel erreicht hal. Dieſes Ziel iſt: Die militäriſche Ver⸗ nichtung der Gegner und dann die Sicherſtellung des dem deulſchen Bolke zukommenden Lebensraumes gegen ſede zukünftige Bedrohung.“ Mittwoch den 13. Dezember 939 Nr. 292 Dieſe für immer feſtſtehende hiſtoriſche Tatſache iſt aufs Eine grundlegende Arkundenſammlung Die Veröffentlichung des Weißbuches des Auswärtigen Amtes„Dokumente zur Vorgeſchichte des Krieges“ enthält an der Spitze eine ausführliche Ueberſicht, die einen Ueber⸗ blick über den Inhalt der 482 Dokumente zur Vorgeſchichte des gegenwärtigen Krieges gibt. Die veröffentlichten Dokumente ſind in vier große Ka⸗ pitel gegliedert. Das erſte Kapitel enthält 196 Urkunden ur Entwicklung der deutſch⸗polniſchen Beziehungen von Verſailles bis zur Ablehnung des deutſchen Angebotes zur gütlichen Löſung der Danzig⸗ und Korridorfrage im Früh⸗ jahr 1939. Die im zweiten Kapitel wiedergegebenen Dokumente, Auszüge aus Reden des Führers und deutſcher wie engli⸗ ſcher Staatsmänner und Politiker, ſowie vornehmlich Be⸗ richte des deutſchen Botſchafters in London und anderer be⸗ teiligter deutſcher diplomatiſcher Miſſionen folgen dem Gang der engliſchen Kriegspolitik ſeit der gemeinſamen deutſch⸗engliſchen Erklärung von München. Das dritte Kapitel der Aktenſammlung bringt die Do⸗ kumente zu Deutſchlands Bemühungen um die Sicherung pi Beziehungen zu ſeinen Nachbarſtaaten. Es belegt ie Friedlichkeit der deutſchen politiſchen Haltung in einem 2 in dem England ſich mit Kriegspolitik be⸗ ſaßte. Das vierte Kapitel bringt den Nachweis für den Miß⸗ brauch Polens als Werkzeug des engliſchen Kriegswillens. Die letzte Phaſe der deutſch⸗polniſchen Kriſe wird im letzten Teil des vierten Kapitels behandelt. Die in dieſem Abſchnitt enthaltenen Dokumente ſind zum Teil bereits in dem Weißbuch„Urkunden zur letzten Phaſe der deutſch⸗pol⸗ niſchen Kriſe“ veröfentlicht worden. Sie werden hier in den weiteren Zuſammenhang der engliſchen Präventivkriegspo⸗ litik hineingeſtellt. Dieſe grundlegende Dokumenkenſammlung wird von je⸗ dem politiſch wachen Deulſchen ebenſo wie von jedem um die Erkenntnis der wahren Zuſammenhänge bemühten Auslän⸗ der eingehend ſtudiert werden müſſen und ſtudierk werden. Sie bezeugt noch einmal vor aller Welt, daß es England war, das dadurch, daß es den deutſch-polniſchen Ausgleich hinterkrieb, bewußt den Konfliktſtoff ſich anſammeln ließ, der zu dem von ihm gewünſchten Krieg führen mußte. Tagung der Genfer Liga Altimative Forderung an Rußland Genf, 12. Dezember. Zu Beginn der Sitzung teilte Prä⸗ ident Hembro(Norwegen) mit, Belgien, Luxemburg, Schweden, Dänemark und Holland hätten von der Verſamm⸗ lung der Liga verlangt, daß als einzige politiſche Frage der Appell Finnlands an die Liga zur Behandlung kom⸗ men dürfe. Irgendeine andere politiſche Frage dürfe nicht ur Ausſprache kommen, da die genannten Staaten die Be⸗ 1 einer ſolchen Frage ablehnten. Nach Anhören verſchiedener Berichte ergriff der fin ⸗ niſche Delegierte Holſti das Wort. Er verwies auf die von ſeiner Regierung in einer Dokumentenſammlung dem Sekretariat übermittelten Unterlagen und legte mit den be⸗ kannten Argumenten die Stellungnahme Finnlands dar. Zum Schluß verlas Holſti den Appell des finniſchen Par⸗ laments an die Völker der Welt. Die finniſche Frage wurde ſodann einem beſonderen Komitee zur Prüfung überwieſen. Dem Ausſchuß gehören neben Frankreich und England Uruguay, Bolivien, Venezuela, Indien, Portugal, Kanada, Aegypten, Irland, Schweden, Norwegen und Thai⸗ land(Siam) an. Dieſes Komitee hat eine Sitzung abgehalten und auf An⸗ krag Schwedens die Sowjetregierung telegrafiſch aufgefor · derk, innerhalb von 24 Stunden die Feindſeligkeiten gegen Finnland einzuſtellen und ſich zur Au nahme von Frie ns- verhandlungen unter den Auſpizien der Genfer Liga bereit ⸗ uerklären. Außerdem wurde nochmals der Wunſch ausge ⸗ prochen, die Zowjetregierung möge ſich in Genf verkreken laſſen. Die finniſche Regierung wurde von dem Schritt des Komitees gleichfalls kelegrafiſch unterrichtet. i Leere britiſche Verſprechungen ö Daß England auch im finniſch⸗ruſſiſchen Konflikt offen⸗ ſichtlich— in Parallele zu dem Schickſal Polens und den anderen kleinen Staaten von den Kriegstreibern zugedachten Rolle— bemüht iſt, durch leere Verſprechungen die Kampf⸗ handlungen nutzlos zu verlängern, wird durch eine Meldung der in Helſinki erſcheinenden„Svenska Preſſen“ aufgedeckt. Das Blatt berichtet aus London, daß General Gough die Be⸗ ſetzung von Petſamo und Murmanſk() durch die britiſche Flotte vorgeſchlagen habe. ö Verachtung gegenüber Genf in Moskau Vollſtändiges Aebergehen des„Altimatkums“ Moskau, 12. Dezember. Die Verſammlung des Genfer Vereins und deren Beſchluß, an die Sowjetunion das be⸗ kannte Ultimatum zu richten, werden in Moskau mit abſo⸗ luter Gleichgültigkeit aufgenommen. Die Preſſe hat bis heute überhaupt noch keine Mitteilung und keinen Hinweis auf den Zuſammentritt der Genfer Liga gebracht und von deſſen Beſchlüſſen nicht die geringſte Notiz genommen. In hieſigen Kreiſen herrſcht die Auffaſſung, daß Moskau mit dieſex ſouveränen Nichtbeachtung der Machenſchaften Genfs ſeine Verachtung gegenüber den Genfer Methoden bekunden Will. Man hält es hier für ausgeſchloſſen, daß ſich die Sowjet⸗ regierung auf die Forderungen des Ultimatums einläßt und fang ſich nur, ob ſich Moskau mit einer ſcharfen Zurückwei⸗ ung der Genfer Zumutungen begnügen oder ob es die Ge⸗ legenheit wahrnehmen wird, ein für allemal dem Völker⸗ bund den Rücken zu kehren. Die Rolle Schwedens in Genf Scharfe ſchwediſche Stimme gegen weikere Beteiligung. Stockholm, 12. Dez.„Nya Dagligt Allehanda“ nimmt in einem Leitartikel unter der Ueberſchrift„Genf und das Weltgewiſſen“ ſcharf ablehnend zur Genfer Liga in ihrer jetzigen Form und zu Schwedens weiterer Beteiligung an der Arbeit dieſer Inſtitution Stellung. In dem Artikel heißt es u. a., die Ohnmacht der Genfer Liga ſei ſo offen⸗ bar illuſtriert worden, daß man die Anrufung der Liga in der finniſchen Angelegenheit mit ironiſcher Verwunde⸗ rung zur Kenntnis genommen habe. Weiter heißt es, daß man den Zuſammentritt der Liga überhaupt nicht über⸗ ſchätzen dürfe. Die Liga in ihrer jetzigen Form habe in den letzten Jahren keinerlei Aufgaben erfüllt. Nachdem Schweden aus dem Rat ausgetreten ſei, um durch einen anderen Staat erſetzt zu werden, könne man die Rolle Schwedens in Genf als ausgeſpielt betrachten. Schweden hätte überhaupt ſchon längſt ſeinen Ratsſitz und ſeine Mitgliedſchaft aufgeben können; eine ſtarke Gruppe in Schweden habe dies auch gefordert. Sicher wäre es auch am beſten geweſen, wenn dies geſchehen wäre. Wenn jedoch Schweden fetzt auf normalem Wege ausſcheide, ſo könne man dies nur mit Befriedigung feſtſtellen. Wenn aber eine neue Organiſation zuſtandekommen ſollte, die ein wirklicher Völkerbund im Geiſte und in der Wahrheit wäre, ſo könne man die Frage einer neuen Prüfung unterziehen. Der augenblicklich exiſtierende politiſche Teil der Genfer Liga ſei keine empfehlenswerte Bekanntſchaft. Die Haltung Italiens Von wachſendem Einfluß auf den Lauf der Dinge Mailand, 12. Dezember.„Corriere della Sera“ ſtellt feſt, daß die Haltung Italiens zum europäiſchen Konflikt einen immer größeren e auf den Lauf der Ereigniſſe nehmen werde. Verſchiedene Staaken häkklen ſich eingebildet, daß das, wenn auch nur proviſoriſche Fernbleiben Italiens von jedem bewaffneten Eingreifen das Zeichen für einen Bruch der deutſch⸗italieniſchen Intereſſen bedeukete. Nach den Erklärungen des Faſchiſtiſchen Großen Rates ſei dieſes Miß. verſtändnis geklärt. Die in gutem Glauben von Italien ein- gegangenen Verpflichtungen würden mit ebenſolchem guten Glauben eingehalten werden. Es ſei klar, daß unter dieſen Verpflichtungen nicht ein automatiſches Eingreifen Italiens an der Seite Deutſchlands gemeint war, eine derartige Automatik pflege in keinem Bündnis zu ſtehen, denn die letzten Entſcheidun⸗ gen müßten immer von Fall zu Fall getroffen werden. Sicher aber ſei, daß im Falle Italien die nationalen In⸗ tereſſen in wunderbarer Weiſe mit den Intereſſen der Zivi⸗ liſation eng zuſammenfallen. Ein weſentlicher Punkt in der Verteidigung der allgemeinen Intereſſen der neutralen Mächte durch den Schutz der ſakroſankten italieniſchen In⸗ tereſſen liege in der abgegrenzten aber ausdrücklichen Mah⸗ nung des Faſchiſtiſchen Großen Rates über die Anwendung der gegen Deutſchland getroffenen Blockademaßnabmen. —reereereeceedese 5 N Die„Bremen“ wieder in der Heimat Angriff eines britiſchen A⸗Bootes vereitelt. Berlin, 12 Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Lloyd⸗Schnelldampfer„Bremen“ iſt heute abend aus Ueberſee wieder in der Heimat eingetroffen. Die Kriegsmarine hatte Maßnahmen für die ſichere Einbringung des Schiffes getroffen. A. a. waren Ilug⸗ zeuge eingeſetzt, um dem Schiff den nötigen Schutz zu ge⸗ währen. In der Nordſee verſuchte ein briliſches U-Boot die „Bremen“ anzugreifen. Eines der zur Sicherung der„Bre⸗ men“ enkſandten fer bas drückte das engliſche U-Boot aber ſo unter Waſſer, daß der Angriff verhindert wurde. Anſchlag auf die„Gierra Cordoba“ Brandbombe in einem Gepäckſtück. Riga, 13. Dez. Der deutſche Dampfer„Sierra Cordoba“. der über 1200 baltendeutſche Rückwanderer aus Riga hatte abholen ſollen, iſt im letzten Augenblick einem niederkräch⸗ kigen Anſchlag entgangen. 5 Wie die„Rigaiſche Rundſchau“ berichket, iſt es lediglich der Aufmerkſamkeit eines der ſtändigen Ueberwachungs⸗ beamten, die im Hinblick auf zahlrei e des bri⸗ kiſchen Inkelligence Service auf deut chi fe in den letzten Jahren jedem deukſchen Umſiedlerſchiff beigegeben werden, zu verdanken, daß der Anſchlag nicht zur Bernich⸗ kung von hunderken blühenden Menſchenleben geführt Dem Beamten fiel während der Beladung der„Sierra Cor⸗ doba“ mit dem Gepäck der Umſiedler ein Paket auf, für das 55 kein Eigenkümer meldele. Am aus dem Inhalt des Gepäckſtückes möglicherweiſe einen Anhaltspunkt über den fc zu erhalten, ließ es der Beamte öffnen. Die Unter⸗ ſuchung des Paketes förderte eine Bombe zutage, die ſich bei näherer Prüfung als Brandbombe herausſtellte. Die lettiſche Regierung und die lettiſche Polizei wurden 1 55 1 und haben eine ſtrenge Unterſuchung ein⸗ geleitet. a 122000 Tonnen in einer Woche Verluſtziffern, die England zu verſchleiern ſucht Berlin, 12. Dezember. Nachdem die Verluſte der engli⸗ ſchen Handelsſchiffahrt ein Ausmaß erreicht haben, das in der Welt das größte Erſtaunen hervorruft, ſodaß das An⸗ ſehen Großbritanniens als Seemacht aufs ſchwerſte erſchüt⸗ tert iſt, fühlen ſich die Londoner Amtsſtellen bemüßigt, mit der Dementierſpritze zu kommen. Sie ſchlagen dabei aber nicht den direkten Weg ein, weil ſie wohl wiſſen, daß das bloße Abſtreiten wenig Zweck hätte, ſondern melden von ſelbſt einen Teil ihrer Verluſte und klammern ſich dabei an die e daß ihre„ſchöne Offenheit“ Glauben finden werde. Der Zweck ihres Verhaltens beſteht jedoch nur darin, die Hälfte der Verluſte zu beſtreiten, indem man die andere Hälfte zugibt. Nun erklärt London, daß in den erſten ſieben Tagen des Dezember ſieben engliſche Schiffe mit einer Ge⸗ ſamttonnage von 33 518 Tonnen und acht neutrale Schiffe von insgeſamt 26 612 Tonnen, zuſammen alſo 60 130 Ton⸗ nen, verloren gingen. In dieſe Zahl hat London aber noch drei Schiffe eingerechnet, deren Untergang i n Deutſchland nicht bekannt war. Es handelt ſich um folgende britiſche Dampfer:„Aſhlea“(422 Tonnen), „Newton Beech“(4651 Tonnen) und„Freevanion“(5299 Tonnen), zuſammen alſo um 14172 Tonnen. Immer wieder iſt feſtzuſtellen, daß auf Grund überein⸗ ſtimmender Berichte aus engliſchen Teilgeſtändniſſen und Meldungen der unintereſſierten neutralen Preſſe die Schiffs- verluſte rund um die engliſchen Küſten in den erſten ſieben Tagen des Dezember 27 Dampfer betragen haben. Darunter gab es 13 britiſche Schiffe, 1 franzöſiſches und 12 neutrale Schiffe mit insgeſamt 105 575 Tonnen. Die Verluſte der englischen in dieſen ſieben Tagen machen 60 916, der neutra. len 39 629 und der franzöſiſchen Schiffahrt 7030 Tonnen aus, Daza kommen jetzt noch die von den Engländern neuer⸗ dings gemeldeten 14 172 Tonnen, ſodaß ſich die Geſamtver⸗ luſte in der erſten Dezemberwoche auf 121742 Tonnen be⸗ laufen. die Engländer haben alſo mit ihrem„Geſtändnis“ mindeſtens die Hälfte der verſunkenen Schiffe glatt unker⸗ ſchlagen. Wieviel ſie aber ſonſt noch verſchwiegen haben, weil die betreffenden Nachrichten auch nicht in die neutrale Preſſe durchgedrungen ſind, wiſſen nur ſie allein. Sie werden ſich jedoch hüten, darüber zu ſprechen, denn die engliſchen Staats⸗ männer haben im engliſchen Unterhaus nicht nur zugegeben, ſondern ſogar mit Nachdruck betont, daß lediglich jene Ver⸗ luſte eingeſtanden würden, die ſich vor ſoviel Zeugen abge⸗ ſpielt hätten, daß ſie nicht mehr beſtritten werden könnten. Es muß in dieſem Zuſammenhang auch darauf hinge⸗ wieſen werden, daß die Engländer zur Verſchleierung ihrer Verluſtemit allerlei Met hoden arbeiten. Bei vielen Schiffen, deren Untergang ſie nicht leugnen können, beſtrei⸗ ten ſie die gegneriſche Einwirkung und ſetzen dieſe Schiffe auch nicht auf die Verluſtliſte des Krieges. Was ſich in den letzten beiden Wochen an„Schiffszuſammen⸗ ſtößen“ ereignet hat, iſt einfach unüberſehbar, Dabei gin⸗ gen natürlich regelmäßig das eine oder andere oder beide Schiffe unter, auch wenn es nur auf die in den Gewäſſern um die engliſche Küſte liegenden Sandbänke ſtieß, von deren Vorhandenſein die Schiffahrt bisher keine Ahnung hatte, ſodaß ſelbſt Lotſendampfer„ſtrandeten“! Ferner tauchen „Riffe“ auf, an denen die ahnungsloſen britiſchen Schiffe in den eigenen Gewäſſern ſcheitern. Schließlich hat die engliſche Handelsflotte einen gefährlichen Hang zu„Feuers⸗ brünſten“ aller Art bekommen, die Schiffe auf hoher See befallen und zerſtören Alle dieſe Schiffe, die auf ſo eigenartige Weiſe umkommen, ſind natürlich nicht in den engliſchen Verluſtliſten aufgezählt Dadurch wird das Ge⸗ ſamtbild ſehr„verſchönert“, und der Welt erſcheint die bri⸗ tiſche Lage nur halb ſo troſtlos, mie ſie in Wirklichkeit iſt. Surch Minen vernichter Amſterdam, 12. Dez. Der 4815 Tonnen große engliſche Dampfer„Willowpool“ iſt, wie Reuter meldet, auf eine Mine gelaufen. Die Beſatzung von 36 Mann wurde von 15 Feuerſchiff gerettet. Einige der Leute ſind leicht ver⸗ etzt. 5 Die Ueberlebenden der„Ray of Hope“. Amſterdam, 12. Dez. Nach einer Reutermeldung ſind drei verletzte Ueberlebende des an der Süddoſtküſte auf eine Mine gelaufenen früheren Fiſchdampfers„Ran of Hove“ ann Lando gebracht worden. Der Kapttan befand ſich im Augenblick der Exploſion auf der Brücke und wurde ins Meer geſchleudert Er konnte ſich ſolange über Waſſer hal⸗ ten, bis er aufgenommen wurde. Er wollte nicht für Frankreich ſterben. Kopenhagen, 12. Dez. Vom See⸗ und Handelsgericht in Kopenhagen wurde in einer von der Däniſch⸗Franzöſiſchen Schiffahrtsgeſellſchaft angeſtrengten Klage gegen einen Kohlentrimmer wegen Vertragsbruchs ein bemerkenswer⸗ tes Urteil gefällt. Der Beklagte hatte ſeinen Poſten zehn Minuten vor Abgang des Dampfers, auf dem er ange⸗ heuert war, verlaſſen. In der Verhandlung machte er gel⸗ tend er ſei berechtigt geweſen, unter den herrſchenden Kriegsverhältniſſen abzumuſtern Das Gericht erklärte ni ſeinem Spruch, der Kohlentrimmer habe ſich zwar zweifel⸗ los ſeiner Verpflichtung entzogen, aber eine Beſtrafung müſſe entfallen, denn es ſei entſchuldbar daß er unter den gegenwärtigen Verhältniſſen nicht habe fahren wollen. Nur 1 auf dieſen Entſchluß früher aufmerkſam machen müſſen. Der Wehr machts bericht Erkundungsflüge gegen Großbritannien Berlin, 12. Dezember. Das Oberkommando der Wehr⸗ macht gibt bekannt: 5 Oſtwärts der Moſel geringes feindliches Arkillerie⸗ Stö⸗ rungsfeuer auf das Vorfeld. Die Luftwaffe führte einzelne Erkundungsflüge gegen Großbritannien durch. Wieder über Dänemark geflogen Sonderburg, 12. Dez. England hat mit der üblichen Dreiſtigkeit beſtritten, daß ſeine Flieger, die vor einigen Tagen verſuchten, nach Schleswig⸗Holſtein einzufliegen, durch die deutſche Flak⸗Abwehr gezwungen wurden, ſich über däniſches Gebiet zurückzuziehen. Dieſer Ableugnungs⸗ verſuch des britiſchen Lügenminiſteriums wird nun ein⸗ wandfrei dadurch widerlegt, daß man jetzt auf Alſen eng⸗ liſche Flugblätter in deutſcher Sprache gefunden hat. Am 6 Dezember zwiſchen 20 und 20.30 Uhr beobach⸗ teten Einwohner von Hoeruphaff an der Südküſte Alſens ein Flugzeug in ziemlicher Höhe. Fiſcher fanden am ande⸗ ren Tage mehrere der engliſchen Fluablätter. Vollkommenheit der deutſchen Wehrmacht Kein Vergleich mit 1914.— Bokſchafter Oſhima zur Lage. Tokio, 12. Dez. Botſchafter Oſhima traf am Dienstag in Tokio ein. Der Preſſe geg über erklärte Oſhima, daß der Nichtangriffspakt Berlin— Moskau eine Folge der ge⸗ genwärtigen europäiſchen Lage ſei. Er ſei überzeugt, daß deutſchlands Haltung gegenüber Ja pan und Italien ſich nicht geändert habe. Außerdem glaube er, daß Rußland ernſtlich eine Verbeſſerung ſeiner Beziehungen mit Japan wünſche, wie Japan andererſeits willens ſei, die angebo⸗ tene Hand anzunehmen, ſofern Rußland die Unterſtützung Tſchiangkaiſcheks aufgebe. Nach dem Verhältnis Japans zu den USA befragt, erklärte der Botſchafter, ſo wünſchens⸗ wert eine Beſſerung der Beziehungen mit Amerika auch ſei. 55 dürften darüber nicht die übrigen Länder vergeſſen wer⸗ en. In weiteren Ausführungen gegenüber der Preſſe be⸗ tonte Botſchafter Oſhima, daß die demonſtrative Juverſicht Englands und Frankreichs den Tatſachen nicht entſpreche. Er perſönlich glaube, daß Deutſchland mehr Chancen habe. Der heutige Einfrontenkrieg unkerſcheide ſich grundſätzlich vom Zweifrontenkrieg von 1914, da Deutſchland über Kornkammern und Rohſtoffe in Oſteuropa und auf dem Balkan verfüge. Außerdem ſei Deutſchland im Gegenſatz zu 1914 heute auf einen langen Krieg vorbereitet. Was die deulſche Wehrmacht anbelange, ſo beweiſe der Jeldzug in Polen augenfällig, daß dieſe Wehrmacht abſolut vollkom- men ſei. 5 Die Beziehungen Deutſchlands und Italiens ſeien nach wie vor eng, blieben es ſicherlich auch in Zu⸗ kunft. Schließlich wiederholte Oſhima, daß Japan eine vielſeitige Außenpolitik treibe und die künftige Entwicklung berückſichtigen müſſe, von der Japans Beziehungen zu Eng⸗ land, Amerika und Rußland weſentlich beeinflußt würden. „Ewige Ohnmacht Oeutſchlands“ Millerand über Frankreichs Kriegsziel. Brüſſel, 12. Dez. Der ehemalige franzöſiſche Staatsprä⸗ ident Millerand hat, wie bereits berichtet, vor der Akademie für politiſche Wiſſenſchaften in Paris eine Rede gehalten, in der er die Kriegsziele Frankreichs definierte. bai dieſer Rede erfährt das DNB noch folgende Einzel⸗ heiten: Das Ziel ſeh o erklärte Mille sand, Deutſchland zu ewi⸗ ger Ohnmacht zu berurteilen. Der ehemalige Staatspräſi⸗ dent betonte ausdrücklich, daß er von Deukſchland ſpreche und nicht nur dom Führer, denn Hitler und Deutſchland ſeien eine Einheit. der Friede von Verſailles habe unver⸗ zeihliche Schwächen enthalten, man müſſe auf die Forde. cung Jochs zurückkommen und das linke Aheinufer für Frankreich fordern. Krieg in Nacht und Schnee Heftige Kämpfe an allen Fronten in Finnland Riga, 12. Dezember. Mit unverminderter Kraft wurden die Kämpfe in Finnland an allen Fronten fortgeſetzt. Der heftigſte Kampf ſcheint ſich an der nördlichſten Front in Lappland abzuspielen, Hier haben die Ruſſen in den letzten Tagen große Truppenverſtärkungen erhalten, die mit aller Macht daran arbeiten, die Verbindungen zwiſchen Schweden und Finnland abzuſchneiden. Die Hauptkämpfe ſpielen ſich bei Salmijärvi und Petſamo ab, das bis zum Montag mor⸗ gen noch von den Finnen gehalten wurde. Weitere Kampf⸗ handlungen größerer Natur werden aus Salla gemeldet. Der Vormarſch der ruſſiſchen Truppen wird von der Luftwaffe unterſtützt. Hang ſtand am Sonntag wieder im Zeichen ruſſi⸗ ſcher Flugangriffe. Dies wird bekannt, nachdem die Telefonverbindung zwiſchen Helfinki und Hangb wiederher⸗ geſtellt iſt. Zum erſtenmal wurde Fliegeralarm gegen 12 Uhr mittags gegeben Ueber der Stadt Hangö erſchien, aus der Wolkendecke hervorſtoßend, ein ruſſiſches Geſchwader großer Bombenmaſchinen, die innerhalb weniger Minuten etwa 50 Bomben abwarfen. Schäden wurden insbeſondere an der Hafenmole ſowie an den Befeſtigungsanlagen Hangös angerichtet. Nach einer halben Stunde mußte erneut Flieger⸗ alarm gegeben werden. i b Einer Meldung aus Stockholm zufolge ſollen die Ruſſen die finniſche Verteidigungslinie in der Umgebung von Kex⸗ holm durchbrochen haben. Der ruſſiſche Heeresbericht Moskau, 12. Dezember. Der Bericht des Militärkreiſes Leningrad lautet: „Am 11. Dezember haben die A5 1 Truppen ihren Vormarſch in allen Richtungen fortgeſetzt. Die ruſ⸗ ſiſchen Truppen haben die Stadt Piikaranta am Ufer des Ladoga⸗Sees beſetzt Ebenſo ſind die Ortſchaften Siprola falle Muurila in Richtung auf Wiborg in ruſſiſche Hände ge⸗ allen. i „Die Lufttätigkeit wurde durch niedrige Wolken⸗ lage verhindert.“ Der finniſche Heeresbericht Stockholm, 12. Dezember. Der finniſche Heeresbericht vom 11. Dezember lautet: a Armee: Am 10. Dezember griff der Feind zweimal Taipaleenjoki an. Er wurde jedoch zurückgeworfen. Dabei wurden ſieben feindliche Tanks zerſtört Mehrfache Verſuche der Ruſſen, die Hauptverteidigungslinie des Vuokſi bei Kivi⸗ niemi zu durchbrechen, wurden im Beginn erſtickt. Weitere feindliche Angriffe fanden auf der Kareliſchen Landenge ſtatt Sie hatten den Charakter von Spähtruppunternehmen und wurden zurückgewieſen. An der übrigen Oſtfront weiter⸗ hin heftige Kämpfe die finniſchen Truppen räumten Pitkäranta an der Nordküſte des Ladoga⸗Seces. Feindliche Artillertekräfte beſchoſſen Lommola Ein feindlicher Angriff bei Tolvajärvi wurde mit ſtarken Verluſten für den Feind zurückgeſchlagen Im Gebiet von Jlomantſi wurden durch überraſchende Angriffe an verſchiedenen Stellen drei feind⸗ liche Kompanien aufgerieben Ebenſo wurde bei Suomoſ⸗ ſalmi eine feindliche Kompanie aufgerieben Nach heftigen Kämpfen räumten die finniſchen Truppen weiter nördlich Fallg Die Lage bei Petſamo iſt unverändert. Seeſtrejtkräfte Bei Nebel auf See griffen die finniſchen Küſtenartillerie-Stellungen bei Kowiſto feindliche Flottenteile an Der Feind erwiderte das Feuer mit ſchwe⸗ rem Kaliber für einige Stunden Auf Grund hörbarer Ex⸗ ploljonen kann angenommen werden, daß dem Feind erheb⸗ licher Schaden zugefſtat wurde An der Bucht nördlich des Vadoga⸗Sees unterſtützen finniſche Küſtenbatterien wie serum die Landſtreitkräfte. Ruſſiſcher Durchbruch in Mittelfinnland? Helſinki, 13. Dez. Aus Rovamiemi(2) wird von ſtarken ruſſiſchen Truppenzuſammenziehungen bet Kuſano und Suomoſſelmi berichtet. Die Truppenkonzentrg⸗ tionen werden von den Finnen als ein Zeichen für einen Durchbruchsverſuch an der ſchmalſten Stelle Finnlands in Richtung auf Tſoma und Uleaborg angeſehen. Hangö zweimal von ruſſiſchen Fliegern angegriffen. Skockholm, 13. Dez. Aus Helſinki wird beſtätigt, daß Hangöß am Sonntag zweimal von ruſſiſchen Flugzeugen angegriffen wurde. Nachrichten über die verurſachten Schä⸗ den liegen noch nicht vor. Franzöſiſches Minenfeld vor Belgiens Küſte Brüſſel, 13. Dez. Am Montag gerieten rund 100 bel⸗ giſche Fiſcherboote in ein großes franzöſiſches Minenfeld, das unmittelbar unter Bruch des Völkerrechtes vor der belgiſchen Küſte angelegt worden war. Als die Fiſcher fried⸗ lich ihrer Tätigkeit nachgingen, ereignete ſich plötzlich e ine gewaltige Exploſion. Es handelte ſich um eine Mine, die ſich in dem Netz des Fiſchdampfers„Nieuwpoot 50“ verfangen hatte. Die Fiſcher bemerkten, daß drei wei⸗ tere Minen durch die Netze von ihren Verankerungen los⸗ geriſſen waren, ſetzten aber dennoch ihre Arbeit fort. Zehn Minuten ſpäter erfolgte eine zweite Minenexploſion. Die Beſatzung des Dampfers„H. 31“ wurde gegen die Schiff⸗ brücke geſchleudert und das Boot teilweiſe zer ſtör t. Dar⸗ aufhin ergriffen die belgiſchen Dampfer die Flucht. Das be⸗ ſchädigte Fiſcherboot mußte nach Nieuwpoot abgeſchleppt werden. Gegen die britiſche Propaganda in Amerika „The Gaelic American“ fordert Anterſuchung Newyork, 12. Dezember: Unter der Ueberſchrift„Warum wird die britiſche Propaganda geduldet?“ kritiſiert The Gaelic American“ den Vorſitzenden des Kongreßausſchuſſes zur„Unterſuchung unamerikaniſcher Umtriebe“ Die 8, deſ⸗ ſen Tätigkeit ſich ſeltſamerweiſe immer nur gegen angebliche faſchiſtiſche und kommuniſtiſche, nie aber gegen britiſche Pro⸗ paganda richte. Das Blatt weiſt auf die Aſtarke Streitmacht britiſcher Propagandiſten“ hin, die zurzeit Amerika bereiſe und die bei internationalen Bankiers und anderen Ameri⸗ kanern, die ihre Frauen und Töchter am engliſchen Hof vor⸗ ſtellen möchten, ein offenes Ohr fände. Sie ſtellten England als„Vorkämpfer des Weltfriedens“ dar und ſpielten ſich als„Beſchützer der kleinen Nationen“ auf, obwohl England ſein eigenes Reich teils durch Gewalt, teils durch betrüge⸗ riſche Diplomatie erworben habe. Englands Ziel in Amerika ſei die Beſchmutzung Deutſchlands und die Aufwiegelung von Haß gegen Adolf Hitler. Das Blatt ſchließt mit der Auf⸗ forderung an den Kongreß⸗Ausſchuß, die Unterſuchung„un⸗ amerikaniſcher Umtriebe“ auf die britiſche Propaganda aus⸗ zudehnen. Kurze Notizen Verzichtet auf Glückwunſch⸗Gendungen Berlin, 12. Dez. Der Reichsminiſter für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda teilt mit f In Anbetracht der Kriegszeif wird darum gebeten, in dieſem Jahr zu Weihnachten und Neujahr auf die Verſen⸗ dung von Glückwunſchadreſſen, die nicht ausgeſprochenen perſönlichen Charakter kragen, gänzlich zu verzichten und die dadurch erſparten Mikkel dem Kriegs-Winkerhilfswerk zur Verfügung zu ſtellen. Deutſche Narineſo daten auf Fünen beigeſetzt Kopenhagen, 12. Dez. Sechs deutſche Marineſoldaten, die nach dem Untergang eines deutſchen Vorpoſtenbootes im Langelandbelt ſüdlich Kjeldsnor Leuchtfeuer von däni⸗ ſchen Marinefahrzeugen tot geborgen worden waren, wur⸗ den auf dem Friedhof von Nyborg auf Fünen beigeſetzt. Der Feier in der würdig geſchmückten Stadtkirche, vor der eine Ehrenwache der däniſchen Marine aufmarſchiert war, wohnten Vertreter der deutſchen Geſandtſchaft, der Aus⸗ lands⸗Organiſation der NSDaAp und der deutſchen Ko⸗ lonie aus Kopenhagen bei. Das däniſche Marineminiſte⸗ rium hatte Kommandeurkapitän von Potoppidan entſandt. Anweſend waren ferner der deutſche Konſul von Spend⸗ borg, alle Mitglieder des Nyborger Stadtrats, der zu⸗ ſtändige Polizeimeiſter und viele andere. Der kirchlichen Feier bei der Pfarrer Flintholm für die däniſche Volks⸗ kirche und Superintendant Dr Goernandt als Vertreter der deutſchen St. Petri⸗Kirche in Kopenhagen ſprachen, folgte die Beiſetzung in einem gemeinſamen Grab auf dem Friedhof der Stadt. Eine Abordnung däniſcher Marine⸗ ſoldaten erwies den toten deutſchen Kameraden die letzten Ehren. Däniſcher Kohlendampfer an der ſchoktiſchen Küſte geſtrandet. Kopenhagen, 13. Dez. Die Handelsflotte der Vereinig⸗ ten däniſchen Kohlenimportgeſellſchaft, die ſeit Kriegsaus⸗ bruch durch den Verluſt der„Wendia“ und der„Scotia“ ver⸗ ringert wurde, hat ſchon wieder einen Ausfall zu beklagen. Der 2653 Bruttoregiſtertonnen roße Dampfer„Cim⸗ bria“ iſt an der Oſtküſte von Schottland bei Stonehaven ſüdlich von Aberdeen geſtrandet. Die Beſatzung von 25 Mann iſt in Sicherheit. Franzöſiſches Rüſtungswerk in Kanada geplant. Newyork, 13. Dez. Wie aus Toronto gemeldet wird, gab der Direktor der Pariſer„Banque Nationale Commerce et Induſtrie“, Hämmerli, der in„wichtiger wirtſchaftlicher Miſ⸗ ſion“ dort weilt, bekannt, daß das franzöſiſche Rüſtungswerk Schneider⸗Creuzot plane, in Ontario eine größere Waf⸗ fenfabrik zu errichten. Oslo. Wie die Blätter melden, ſind bis züm 8. Dezember von der norwegiſchen Kriegsverſicherungsgeſellſchaft 39 Mil⸗ lionen Kronen an Entſchädigungen für verlorengegangene Schiffe und 1,5 Millionen Kronen für Warenverluſte ausge⸗ zahlt worden. f Rom. Der„Meſſaggero“ ſchreibt, daß das Wiederaufle⸗ ben des Aufſtandes in Paläſtina und der Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen engliſchen und ägyptiſchen Truppen die in Kairo le⸗ benden engliſchen maßgebenden Kreiſe in größte Beunruhi⸗ gung verſetzt haben. Iltanbu Ein vor der Ausfahrt der Dardanellen lauerndes engliſches Torpedoboot durchſuchte einen türkiſchen Poſt⸗ dampfer, der den innertürkiſchen Schiffsverkehr zwiſchen Smyrna und Iſtanbul verſieht. 1 3—— F*— 9 n„ eee eee rn e wee ee „Dankbare und getreue Söhne“ Die Rückführung in das Großdeutſche Reich. Berlin, 12. Dez. Auf der Jahrestagung der Volkstums⸗ verbände fand in der Krolloper eine Kundgebung ſtatt, in der neben den Gauverbandsleitern der Volkstumsverbände führende Perſönlichkeiten der deutſchen Volksgruppen in Europa erſchienen waren. Der Stellvertreter des ſchwer⸗ verletzten Leiters der deutſchen Vereinigung in Poſen-Pom⸗ merellen // Oberführer Dr. Kohnert, G. von Gers⸗ dorff⸗ Bromberg, dankte den Leitern und Mitarbei⸗ tern der Volkstumsverbände für ihre Arbeit zugunſten des deutſchen Volkstums im Ausland. Der deutſche Volksſtamm im ehemaligen Polen habe die überaus ſchwere Prüfung, die die Polen ihm auferlegt hätten, in ſeiner un⸗ beirrbaren Treue zum Geſamtdeutſchtum beſtanden. Unter dieſen deutſchen Menſchen im Oſten habe die Idee Adolf Hitlers die ſie ſchließlich ins Reich zurückgeholt habe, ſchon frühzeitig einen Siegeszug angetreten. Er gelobte, daß die Angehörigen der befreiten deutſchen Volksgruppen in Po⸗ den dankbare und getreue Söhne des Großdeutſchen Reiches ſein wollen, das ſie heimgeholt habe, denn die furchtbaren Leiden der vielen tauſend Toten, die zahlloſen verletzten und gequälten Menſchen ſeien nicht umſonſt geweſen. Der Leiter der Bewegung in der deutſchen Volksgruppe in Lettland. ½/ Standärtenführer Dr Kröger, erklärte, die letzten 20 Jahre bedeuteten für das Baltendeutſchtum einen ſchweren, nie abreißenden Kampf für ſeine Selbſtbe⸗ hauptung Dieſer Kampf ſei nicht unterbrochen worden, bis der Ruf des Führers zu den Deutſchen im Baltikum ge⸗ drungen ſei die weit hinaufgeſchobene Vorpoſtenſtellung aufzugeben und eine neue Aufgabe im Oſten zu überneh— men. Die Antwort auf dieſen Appell des Führers ſei ein bedingungsloſes und freudiges Ja aller Baltendeutſchen ge⸗ weſen. Als treue Gefolgsleute des Führers würden ſie an der Geſtaltung der geſamtdeutſchen Zukunft bedingungslos mitarbeiten. Anſchließend ſprach/ Oberführer Dr. Behrends über Hrundſätzliche Fragen der Volkstumsarbeit, wobei er die weftere Notwendigkeit dieſer Arbeit und eines Volkstums⸗ verbandes hervorhob ½ Obergruppenführer Lorenz gab dann einen Rückblick auf die bisher geleiſtete Arbeit. Wenn heute an die Umſiedlung großer deutſcher Volks⸗ gruppen herangegangen werden könne, ſo ſei das nicht zu⸗ letzt das Verdienſt der Volkstumsverbände, die ſich in jah⸗ relanger Arbeit um die Kenntnis dieſer' Probleme bemüht hätten. Der Redner ſprach ſeine Genugtuung über die vorbildliche Art und Weiſe aus, mit der die Rück⸗ führung der Baltendeutſchen vor ſich gehe, die dem Ruf des Führers in abſoluter Diſziplin gefolgt ſeien. * Die Umſiedlungskommiſſion an der Arbeit. Luck, 12. Dez. Der Hauptbevollmächtigte der Reichsre⸗ gierung für die Umſiedlung iſt planmäßig im Laufe des heutigen Tages in Luck eingetroffen. Auch die Gebietsbe⸗ vollmächtigten haben ihre Beſtimmungsorte erreicht. Die Tätigkeit der Umſiedlungskommiſſion hat begonnen. Nur geringe Arbeitsloſigkeit Nicht ein Zehntel der engliſchen. Berlin, 12 Dez. Ende November 1939 wurden bei den großdeutſchen Arbeitsämtern(ohne das Gebiet des Pro⸗ tektorats Böhmen und Mähren und die neu hinzugekom⸗ menen Oſtgebiete) 126 000 Arbeitsloſe gezählt, von denen jedoch nur 18 000 voll einſatzfähig und ausgleichsfähig wa⸗ ren. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres betrug die Ge⸗ ſamtzahl der Arbeitsloſen noch 461 000. Deutſchland hat ſeit langem keine Zahlen über den Um⸗ fang der Arbeitsloſigkeit veröffentlicht, nicht, weil man etwa Beden ken hat, dieſe Zahlen bekanntzugeben, ſon⸗ dern weil die Arbeitsloſenzahlen heute kein zuverläſſiger Grad mehr für die Lage des Arbeitsloſeneinſatzes ſind. Wenn jetzt wieder einmal Zahlen über den Stand der Ar⸗ beitsloſigkeit in Deutſchland gebracht werden, ſo ſollen ſie nur dartun, wie reibungslos ſich der Uebergang von der Friedens⸗ auf die Kriegswirtſchaft bei uns vollzo⸗ gen hat. Darüber hinaus zeigt ein Vergleich mit England das Ende November eine Arbeitsloſenzahl von 14 Millionen nannte, welcher Abſtand zwiſchen den beiden Ländern beſteht. 5 Dort das reiche“ England mit einer Arbeiksloſenziffer von 1.4 Millionen Menſchen, hier das„arme“ Deulſchland mil einer Arbeikslofenziffer von 126 000. d. h. mit einer Arbeitsloſenziffer, die noch nicht ein Zehntel der engliſchen ausmacht, obwohl Großdeutſchland mit 80 Millionen dop⸗ Pell ſoviel Einwohner zählt wie England mit 40 Millionen. Während alſo im nakionalſozialiſtiſchen Deutſchland das Recht auf Arbeit verwirklicht iſt, bleibt dieſes Arrecht eines jeden Menſchen im kapitaliſtiſchen England unerfüllt. Von der Schweiz aus beobachtet Baſel, 12. Dezember. Erſtmals ſeit Ausbruch der Feind⸗ ſeligkeiten konnte am Sonntag zwiſchen 22 und 22.30 Uhr pon der Schweizer Grenze aus ein Vorpoſtengeplänkel zwi⸗ ſchen deutſchen und franzöſiſchen Truppen beobachtet werden, in deſſen Verlauf von einem zum anderen Ufer des Rheins Gewehrſchüſſe gewechſelt wurden. Amerikaniſche Proteſte gegen Daladiers Meinungsdiktatur. Die Meinungsdiktatur Daladiers hat in zahlreichen Kreiſen Amerikas ausgeſprochenen Unwillen erregt. So richtete jetzt eine große amerikaniſche kulturelle Organiſa⸗ tion ein Telegramm an den franzöſiſchen Miniſterpräfiden⸗ ten, in dem ſie Proteſt gegen die Einkerkerung führender Perſönlichkeiten des franzöſiſchen Geiſteslebens erhob. Man empfindet es in dieſen amerikaniſchen Kreiſen als höchſt eigenartig, daß eine Regierung, die offiziell für„Freiheit und Menſchenwürde“ und gegen ein„unbeugſames Re⸗ gime“ kämpft ausgerechnet ſelbſt führende Denker und Dichter einkerkert, da ſie es nicht einſehen wollten, daß die⸗ en e Krieg dem franzöſiſchen Volke von Vor⸗ eil ſei. ö Babiſche Chronik Wiedereröffnung der badiſchen Landeshochſchulen. () Karlsruhe. Wie der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung bekanntgibt, werden mit ginn des kommenden Trimeſters(8. Januar 1940) auch die AUniverſitäten Heidelberg und Freiburg und die Techniſche Hochſchule Karlsruhe ihren Lehrbetrieb wieder aufnehmen. . Heidelberg.(9 5jährig geſtorben.) In Doſſen⸗ heim ſtarb Pfarrer i. R. Paulus Ledderhoſe im 95. Lebens⸗ jahre. I Heidelberg.(Die Gaſtwirte tagten.) In der Brauerei Ziegler fanden ſich gegen 250 Gaſtwirte aus der Stadt und Umgebung zu einer Kreis⸗Mitgliederverſammlung ein, die H. Obrecht anſtelle des durch Krankheit verhinderten Kreisgruppenleiters Näher leitete. Zunächſt referierte H. Streitig über aktuelle Tagesfragen des Gaſtwirtegewerbes, worauf der Leiter der Unterabteilung Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsgewerbe in der Wirtſchaftskammer Baden, Emil Peter, Baden⸗Baden, über Ernährungsfragen ſprach, ergänzt durch Ausführungen des Geſchäftsführers Grieshaber von der Wirtſchaftskammer. Der Leiter des örtlichen Ernährungs⸗ amtes, Dr. Schlipſack, appellierte in ſeinen Darlegungen an die Mitarbeit der Gaſtwirte innerhalb der Ernährungsfront. Fragenbeantwortungen und weitere Hinweiſe von fachlicher Seite ſchloſſen die Tagung ab. a Förderung der Kaninchenzucht. () Bruchſal. Hier tagte die Landesfachgruppe der Kanin⸗ chenzüchter. Dabei ſprach Kreisleiter Epp über die Notwendig⸗ keit und den Wert der Kleintierzucht zumal in der heutigen Kriegszeit. Jeder Kaninchenzüchker ſei ein Blockadebrecher. Der Kreisleiter wie auch Landrat Dr. Denzel erklärten ſich für weitgehende Förderung der Kleintierzucht und zollten den Leiſtungen der Vereine vollſte Anerkennung. Acht erfolg⸗ reiche Züchter aus dem Kreiſe Bruchſal erhielten Geldpreiſe. Landesfachgruppenleiter Pg. Petri ſchloß die Tagung, mit der mehrere fachſiche Vorkräge verbunden waren, mit dem Hinweis, daß das Gehörte ein erneuter Anſporn ſein werde auf dem beſchrittenen Wege fortzufahren. () Pforzheim.(Aus dem Fenſter gefallen.) In der Kaiſer⸗Friedrichſtraße halte ein neunjähriges Mädchen nach ſeiner Mutter Ausſchau gehalten und fiel dabei aus dem Fenſter des dritten Stockes in den Hof. Das Kind, das durch den Fall- einen Schädelbruch erlitten hatte, wurde ins Krankenhaus geſchafft. (-) Engen.(Tödlicher Sturz auf der Treppe) In Welſchingen ſtürzte der 68jährige Landwirt Felis Wicken⸗ hauſer die Treppe herunter und blieb in dem zementierten Hausgang bewußtlos liegen. Ohne das Bewußtſein wieder⸗ erlangt zu haben, iſt Wickenhauſer einige Stunden ſpäter geſtorben. 5 (—) Konſtanz.(Während der Verdunkelung geſtohlen.) Der 37jährige Friedrich Spinner aus Furt⸗ wangen benützte die Verdunkelung, um ſeinem Freunde in Furtwangen erſparte Lohngelder in Höhe von 365 Mark zu ſtehlen. Er hat das Geld mit einer geſchiedenen Frau durchgebracht. Die Große Strafkammer Konſtanz verur⸗ teilte Spinner wegen Verbrechens nach Paragraph 2 BO. gegen Volksſchädlinge zu bier Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. 2 3* g 1 25 8 f Aus den Nachbargauen ö Kirchheimbolanden.(Lehrling tödlich verun⸗ glück t). In der Autoreparaturwerkſtätte Hierſchbiel wurde dem ſiebzehnjährigen Lehrling Karl Zahn aus dreiſen bei der Reparatur eines Autos durch eine herabfallende Schiene bei Benutzung der Hebebühne das Genick abgeſchlagen. — Fri drichshafen.(Einbrecher ermittelt.) In einer hieſigen Werkskantine war in den letzten Tagen zweimal eingebrochen worden, ohne daß es zunächſt gelang, des Die⸗ bes habhaft zu werden. Als dieſer nun an einem der letzten Abende nach Eintritt der Dunkelheit wiederum in den Raum einſtieg, wurde er erwiſcht und der Polizei übergeben. z Tödlicher Sturz eines Greiſes. Der 84 Jahre alte Rentner Paul Sammer von Rotbach der ſchon einige Zeit abgängig war, wurde etwa 200 m von ſeinem Anweſen ent⸗ fernt tot aufgefunden. Am Mittwoch war Sammer nach Freyung gefahren und am Abend nicht wieder zurückgekehrt. Erst nach einigen Tagen fiel ſeinen Verwandten auf, daß der Greis nicht mehr zu ſehen war. Der tödlich Verunglückte hatte ſeine Wohnung offenbar nicht auf dem gewöhnlichen, ſondern auf einem Neben weg aufſuchen wollen und war da⸗ bei ſo unglückliche gefallen daß der Tod eintrat. Ak Das fünfzehnte Kind Dieſer Tage wurde den Hilfsar⸗ beiterseheleuten Falter in Bernried(Bayern) das fünfzehnte Kind. ein Knabe, in die Wiege gelegt. A Dreifacher Mord an der Grenze. In der Nacht hat der Verbrecher, der in der ſüdlichen Steiermark in der Nähe der jugoflawiſchen Grenze zwei Zollbeamte ermordete, noch einen dritten Mann erſchoſſen. Der 22 Jahre alte Täter wurde nach einem heftigen Feuergefecht getötet. Sofort nach den Untaten wurde, wie aus Graz gemeldet wird die Verfol⸗ Gun des Mörders durch Streifen der Kriminalpolizei. der a Gendarmerie, der Schutzpolizei, ſowie von Zollbeamten und Hilfsbeamten aufgenommen und der Täter immer mehr ein⸗ gekreiſt. Schließlich, als ſich der Verbrecher umſtellt ſah, flüchtete er mit ſeiner Begleiterin, einem 15 jährigen Mäd⸗ chen, in ein Stallgebäude in Peßnitzs einem Ort hart an der Grenze. wo er ſich im Heu verſchanzte. Die Beamten um⸗ ſtellten das Gebäude und es kam zu einem heftigen Feuerge⸗ fecht, in deſſen Verlauf der Mörder erſchoſſen wurde. 8 Drei 50 000 Mark- Gewinne. In der Nachmittagszie⸗ hung der 2. Klaſſe der 2. Deutſchen Reichslotterie fielen dret Gewinne von 50000 Mark auf die Losnummer 342 089. Die Loſe werden in allen drei Abteilungen in Achteln geſpielt. F. Vogeltod durch„Oelpeſt“, Nach den Feſtſtellungen der Arbeitsgemeinſchaft für zoologiſche Heimatforſchung und der Vogelwarte Helgoland ſind in der Zeit von April bis Okto⸗ ber am Norderneyer Strand insgeſamt 272 Waſſervögel an⸗ etrieben, die der ſogenannten Oelpeſt(Delrückſtände auf em Waſſer, die von Motorſchiffen über Bord gepumpt wer⸗ den) zum Opfer gefallen. arunter waren 204 Lummen, 36 Enten und 35 Möven. 55 N Lalcale ſeuudschiaui Huſtenzeiten Häufig begeht man den Fehler, beim Auftreten kühlexer Witterung zu ſehr ſich mit Wollſachen einzuhüllen, ſo daß der Körper verweichlicht wird. Namentlich ſollte man den Hals, wenn man nicht ſchon erkältet iſt, nicht durch Pelze oder warme Tücher verweichlichen, wenn die Temperatur noch nicht unter den Gefrierpunkt geſunken iſt. Nicht alle Men⸗ ſchen ſind gleich empfindlich gegen die Witterungseinflüſſe, wobei richtige Ernährung und tägliche Bewegung durch Spaziergänge ſehr in Betracht fallen. Der allzu kraſſe Ueber⸗ ang von einer überheizten Stube ins Freie oder umgekehrt führt leicht zu Schnupfen oder Huſten. Auch hüte man ſich vor durchnäßter Kleidung und namentlich vor naſſen 35 ßen als Folge ſchlechten Schuhwerks. Falls Schuhe oder Stiefel Waſſer ziehen, ſollte man nicht verſäumen, ſie wieder in Stand ſetzen zu laſſen, will man nicht von einer Erkäl⸗ tungskrankheit befallen werden. Selbſtperſtändlich kann auch zu leichte Kleidung während der kalten Jahreszeit zum Schnupfen führen. Sodann muß man bedenken, daß die Anſteckungsgefahr gegenüber Krankheiten der Atmungsorga⸗ ne bei den einzelnen Menſchen verſchieden iſt. Die Menge der in der Luft befindlichen Krankheitserreger ſpielt dabei eine ebenſo große Rolle wie der menſchliche Körper ſelbſt, in dem ſie ſich ſeſtſetzen. So iſt der Menſch zum Beiſpiel nach dem Ueberſtehen einer Infektionskrankheit leichter empfäng⸗ lich als ſonſt. Tüchtige Bewegungen und häufiger Aufent⸗ halt in friſcher Luft ſind das beſte Vorbeugungsmittel gegen die Gefahr, ſich zu erkälten. Ueberhaup' kann man jedem Kältereiz durch Bewegung entgegenarbeiten. Hält man ſeinen täglichen Spaziergang regelmäßig bei Sonnenſchein, wie bei Regen und Kälte, wird man bis ins hohe Alter hinein wenig von Schnupfen Hu⸗ ſten oder Grippe befallen werden. Um möglichſt ſchnell von Erkältungskrankheiten, namentlich der Grippe befreit zu werden, empfiehlt ſich ſofort zu Bett zu gehen, falls Anzei⸗ chen wie Fieber, Rückenſchmerzen, ſtarke Mattigkeit, Kopf⸗ ſchmerz und Schwindel ſich einſtellen. * Verkehrsunfallkommando. Der Polizeipräſident gibt be⸗ kannt:„Bei allen Verkehrsunfällen, ſoweit es ſich nicht um ganz leichte Fälle handelt, wird in Zukunft im Polizei⸗ Bezirk Mannheim das Verkehrsunfallkommando der Schutz⸗ polizei eingeſetzt. Es bearbeitet ſämtliche Verkehrsunfall⸗ ſachen, ſoweit ſie nicht zur Zuſtändigkeit der Kriminal⸗ polizei gehören. Das Verkehrsunfallkommando nimmt ſeine Tätigkeit am 12. Dezember 1939 ab 13 Uhr auf. Es iſt Tag und Nacht beſetzt und telefoniſch über die Vermittlung des Schutzpolizei⸗Abſchnittskommando„Nord“— Rufnummer 515551 und 51552—, oder auch unmittelbar unter Ruf⸗ nummer 52 116 zu erreichen“. — Die Punktpflicht bei Krawatten. Auf der Reichsklei⸗ derkarte für Männer ſind bekanntlich auch Krawatten auf⸗ geführt, die damit grundſätzlich punktpflichtig ſind. Es iſt be⸗ ſonders darauf hingewieſen worden, daß auch naturſeidene Krawatten punktpflichtig ſind. Zweifelsfragen ſind darüber entſtanden, wie z. B. kleine Schleifen uſw. zu behandeln ſind. Auch für dieſe Schleifen ſind die erforderlichen Punktzahlen gleich einer regulären Krawatte anzuſetzen. Im übrigen unter⸗ liegen auch Krawatten aus Zellwolle der Punktpflicht, da die Krawatte als ſolche unbeſchadet des verwendeten Materials als punktpflichtig anzuſehen iſt. 5 5 5 5 Große Eisſportperanſtaltungen in Mannheim. Die Großveranſtaltung im Mannheimer Eisſtadion am kommenden Wochenende wird, wie die Beſtellungen ergeben haben, nicht nur die Mannheimer Sportwelt, ſondern Hun⸗ derte von auswärtigen Beſuchern aus Frankfurt, Darmſtadt, Heidelberg, Karlsruhe, der ganzen Pfalz nach Mannheim bringen. Vom Weſtwall werden mindeſtens 500 Soldaten und Offiziere kommen. Im Mittelpunkt der ſportlichen Ver⸗ anſtaltung ſteht natürlich das Auftreten der mehrfachen Welt⸗ meiſter und Olympiaſieger Herber⸗Ba fer, die erſtmals in Mannheim ihre Meiſterkür ſowie Tänze vorführen werden. Als beſondere Ueberraſchung bringen die Veranſtalter noch den vielfachen Berliner Meiſter Ulrich Kuhn, der bereits ſeit einigen Tagen zum Training in Mannheim weilt. Aber auch das Eishockey kommt nicht zu kurz. Dem allbe⸗ kannten EV. Füſſen mit dem Altinternationalen Lein⸗ weber im Tor wird ſich eine Mannheimer Mannſchaft gegen⸗ überſtellen, die ganz anders abſchneiden wird, wie im Vor⸗ jahr. Die bedeutendſte Verſtärkung iſt Fritz Demmer vom Wiener Eislaufverein, der vielfache Internationale, der bei den letzten Weltmeiſterſchaften in der Schweiz den erſten deut⸗ Demmer verbringt ſeinen Urlaub in Zweckloſe Geſuche an Wehrmacht⸗Dienſtellen. Das Wehrkreiskommando(Stellv. Generalkommando V. Armeekorps) macht darauf cfmerkſam, daß es zwecklos iſt, Anträge auf Entlaſſung von Soldaten, Unabkömmlichkeits⸗ Erklärungen, Beurlaußungen uſw. an die höheren Dienſt⸗ ſtellen wie Wehrkreiskommando(Stellv. Generalkommando) oder Wehrerſatz⸗Inſpektion zu richten. Derartige Anträge ſind an den Trunpenteil(bei Feldtruppenteilen an die„Dienſt⸗ ſtelle Feldpoſtnummer..) oder an das zuſtändige Wehr⸗ bezirks⸗Kommando zu richten. Das Weßrkreiskommando muß die Anträge doch nur wieder an den Truppenteil oder das Wehrbezirks⸗Kommando zurückreichen. Das koſtet Zeit und vermehrt unnötig den Papierkrieg. Tanzſaal⸗Verbot für Jugendliche Der Reichs mintſter des Innern hat in einer Polizeiverord⸗ nung angeordnet, daß weiblichen Jugendlichen unter 16 Jah⸗ ren und männlichen Jugendlichen unter 18 Jahren der Auf⸗ enthalt in Räumen, in denen öffentliche Tanzluſtbarkeiten ſtattfinden, und die Teilnahme an Tanzluſtbarkeiten im Freien nur in Begleitung des Erziehungsberechtigten, und auch dann nur bis 23 Uhr, geſtattet iſt. 8 Verſtöße gegen dieſe Polizeiverordnung werden mit einer Geldſtrafe bis zu 150 RM., in beſonders ſchweren Fällen mit Haft bis zu ſechs Wochen beſtraft. 5 Der ſchlimmſte Feind der Seife iſt hartes Waſſet. Uertühten Sie vor Bereitung der Waſchlöfung einige Bandvoll enk im Waſchkeſſel, dann hüben Sie dus ſthänſte weiche Waſchwaſſer und nützen die im Waſchpulver enthaltene Bausfrau, begreife: Benko ſpatrt Seife! voll „5* 12 21 aus. Seife Freiwillige Liebesgaben Errichtung einer Sammelſtelle durch das Wehrkreis⸗ trommando XII Eine Sammelſtelle für freiwillige Liebesgaben iſt durch das Wehrkreiskommando Xl in Wiesbaden eingerichtet wor⸗ den und zwar Wilhelmſtraße Ecke Theaterkolonnade(Blaue Kurautobuſſe). Alle Fronteinheiten, aber auch die Kranken und Verwundeten ſollen aus dieſer Sammelſtelle beliefert werden. Groß iſt alſo ihre Aufgabe, und hier heißt es:„Frei⸗ willige vor!“, damit recht viele Soldalen an der Front und in den Lazareiten zu Weihnachten mit Liebesgaben bedacht werden können. f Erwünſcht ſind unter anderem Süßigkeiten, Backwerk, Obſtſäfte, Obſt, ferner Honig, Mineralwaſſer, Bier und Wein, Tabak jeder Art und Tabakpfeifen, Spiele und Bü⸗ cher, Muſikinſtrumente, Baſtelſachen, Hoſenträger, Taſchen⸗ meſſer, Taſchenkämme, Taſchenhaarbrüſten, Geldbeutel, Raſierapparate und ⸗klingen, Rundfunkempfangsgeräte, Schreibpapier uſw. Geldſpenden ſind an das Kriegs⸗Winter⸗ hilfswerk zu ſenden. Wo können die Liebesgaben der Volksgenoſſen, die un⸗ ſeren Feldgrauen von 1939 eine Weihnachtsfreude machen wollen, abgeliefert werden? Jede Dienſtſtelle der Wehrmacht nimmt die Spenden an und leitet ſie weiter an die Sammelſtelle im Wehrkreis XII. In der Wiesbadener Sammelſtelle für freiwillige Liebesgaben ſind ehrenamtliche Helfer und Helferinnen vom Roten Kreuz tätig, die den Anſtrom der Gaben ſichten, neu verpacken und für die Weih⸗ nachtsverteilung vorbereiten. Die Sammelſtelle für freiwillige Liebesgaben beim Wehr⸗ kreiskommando XII wünſcht ſich viel Arbelt. Auch der Weih. nachtsmann iſt im Kriege mokoriſiert, er kann unheimlich viel davonkragen. Freiwillige Spender an die innere, ſee⸗ liſche Fronk! Eile iſt geboten. — Aufträge für das Blindenhandwerk. Das Blinden⸗ handwerk leidet gegenwärtig unter Auftragsmangel, da ver⸗ ſchiedene von ihm verarbeitete Rohſtoffe gegenwärtig nur für Wehrmachts⸗ und andere lebenswichtige öffentliche Auf⸗ träge derwendet werden dürfen. Das Blindenhandwerk iſt daher in ſtärkerem Maße als bisher auf öffentliche Aufträge angewieſen. Der Reichsinnenminiſter hat deshalb die nach⸗ geordneten Dienſtſtellen und die Gemeinden erſucht, bei Auf⸗ tragserteilungen blinde Beſen⸗ und! Bürſtenmacher, Korb⸗ macher, Seiler, Mattenflechter und Strickerinnen weitgehend zu berückſichtigen. Jugendgruppen bei Weihnachtsarbeiten NSG. Wem es Tannengrün, Apfelduft und der Lichter⸗ kranz noch nicht verrieten, daß Weihnachten vor der Tür ſteht, der möge ſich einmal einem Heimabend der Jugendgrup⸗ pen der NS.⸗Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerks zugeſellen oder einen Blick in die Nähſtuben der NS.⸗Frauen⸗ ſchaft werfen, in denen die badiſchen Jugendgruppenmädel jetzt allenthalben emſig am Werk ſind. Will ſich doch jeder badiſche Kreis unſerer rückgeführten Volksgenoſſen in einem Kreiſe des Bergungsgebietes zur weihnachtlichen Betreu⸗ ung annehmen. Für ſie und für unſere Soldaten regen ſich viele hundert Hände der badiſchen Jugendgruppenmädel. Da wird dann in den Heimabenden genäht, geſtrickt und ge⸗ baſtelt. Es entſtehen Kinderkleidchen und Säuglingswäſche, Puppen und Spielſachen aller Art für die Kleinen unſerer Rückwanderer. Doch werden unſere Soldaten darüber nicht vergeſſen. Kaum ein Heimabend, in dem nicht mit viel Liebe und Einfühlung Feldpoſtpäckchen gepackt und liebe Begleit⸗ briefe geſchrieben werden. Hellhörig erkunden die Frauen und Mädel, an was es bei aller guten Verſorgung vielleicht doch noch fehlen könnte. So kamen z. B. die Jugendgruppenmädel des Kreiſes Wolfach auf den Einfall, in rauhen Mengen warme„Bunkerſchuhe“ herzuſtellen, die dann als Weihnachts⸗ gabe an den Weſtwall wandern werden. Im Kreis Heidel⸗ berg wiederum ſollen die Inſaſſen der Lazarette mit ſelbſt⸗ gearbeiteten Hausſchuhen überraſcht werden. So hat ſich jeder Kreis ſeine beſonderen Weihnachtsauf⸗ gaben geſtellt. Nicht ein Jugendgruppenmädel im ganzen Gau, das zurückſtehen wollte. Selbſt diejenigen Mädel, die wegen ihrer ſtarken beruflichen Beanſpruchung in letzter Zeit nicht in die Heimabende kommen konnten, laſſen es ſich nicht nehmen, bei ihrer Ortsjugendgruppenführerin eine ſelbſtgear⸗ beitete Weihnachtsgabe abzugeben. Irgendein Stoffreſt oder ein ausgedientes Kleidungsſtück findet ſich ja auch heute in jedem Haushalt, und wenn man ſich über die Verwendungs⸗ möglichkeit erſt ein wenig den Kopf zerbrechen muß, iſt die Freude übers Gelingen wie auch die Freude des Empfängers nachher umſo größer. G. M. — Die Frage nach der Vorſtrafe. Zu Gunſten von Volksgenoſſen, die vielleicht nur einmal geſtrauchelt und die jedenfalls nicht auszumerzende Verbrecher oder Gewohnheits⸗ verbrecher ſind, hat das Geſetz über beſchränkte Auskunft aus dem Strafregiſter und die Tilgung von Strafvermerken, die aus ſeinem Titel hervorgehende Regelung getroffen. Sie macht nach Ablauf der vorgeſehenen Friſten die Tatſache der erfolgten Beſtrafung für Dritte unkenntlich. Auf dieſe Weiſe ſoll ſonſt brauchbaren Menſchen der Weg zurück in die Reihen der Schaffenden erleichtert werden. Um nun zu verhindern, daß die Wohltat des Geſetzes etwa durch private Fragen auf Fragebogen von Betrieben uſw. durchbrochen wird, iſt das genannte Geſetz ſoeben durch eine Aenderungsverordnung des Generalbevollmächtigten für die Reichsverwaltung ergänzt worden. In ihr wird beſtimmt, daß, ſobald der Vermerk über eine Verurteilung im Strafregiſter getilgt worden iſt, der Verurteilte jede Auskunft über Tat und über die Strafe verweigern darf. Er darf ſich, ſoweit nicht eine andere noch nicht getilgte Verurteilung entgegenſteht, als unbeſtraft be⸗ zeichnen. Das Gericht und die Staatsanwaltſchaft können jedoch aus beſonderen Gründen anordnen, daß der Verur⸗ 92 auch über bereits getilgte Strafen Auskunft zu geben hat. Dorfbuch und Dorfabende Dörfliche Volksbildungsarbeit im Kriege. NSK. Der„Kulturdienſt(DA K.)“ ſchreibt: Die große und entſcheidende Aufgabe des Dorfes und des Bauern in dieſem Kriege zwingt jedes Glied der bäuerlichen Familie und der dörflichen Gemeinſchaft zum Einſatz aller Kräfte. Kaum irgendwo iſt das Ziel dieſes Krieges ſo ſinnfällig und klar zu ſehen, wie für den Bauern auf ſeinem eigenen Hofe. Der Bauer muß aber darüber hinaus die Not des ganzen Volkes kennen und muß um den Kampf wiſſen, der zu ihrer Beſei⸗ tigung notwendig iſt. In welchem Dorfe hätte man nicht die Enge des Raumes geſpürt und geſehen, wie junge Män⸗ ner, die Bauern werden wollen, es nicht werden konnten, weil der Boden ſchon für die vorhandenen Höfe nicht reichte. Dieſen Weg iſt die heimatkundliche Dorfbucharbeit der NSG.„Kraft durch Freude“ von Anfang an gegangen, indem ſie immer wieder von den heimatlichen Verhältniſſen aus das äußere Geſchehen im Volk und in der Welt zu be⸗ trachten verſucht. Ihr Sinn war niemals tote Heimatfor⸗ ſchung, ſondern aus der Erkenntnis der Heimat ſollte der Blick für unſere völkiſchen Notwendigkeiten und Aufgaben geöffnet und geweitet werden. Darauf richten ſich auch jetzt im Kriege die Dorfabende. Es iſt die Aufgabe der dazu Berufenen, jeden Dorfabend zu einer Stunde der inneren Sammlung zu machen, durch die der Sinn unſeres Kampfes jedem einzelnen neu bewußt wird. Neben die notwendige Aufklärungsarbeit tritt jedoch die Vermittlung des Kriegserlebniſſes an diejenigen, die nicht dabei waren. Einen ſolchen Abend ſollte in dieſem Winter jedes Dorf geſtalten, wobei jetzt die Kämp⸗ fer des polniſchen Feldzuges ſelbſt oder durch ihre Briefe zu Worte kommen. Auch geeignete Kulturfilme bringen für einen ſolchen Abend eine wertvolle Bereicherung. Die Arbeit am Dorfbuch ſelbſt beſteht während der Kriegszeit in der Sammlung und Sicherſtellung des Mate⸗ rials, das dann nach Kriegsende zu einem großen Bericht zu⸗ jammengeſtellt und verarbeitet wird. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gelehrt, daß ſchon jetzt die lebendigen Zeugniſſe über das Weltkriegsgeſchehen immer ſpärlicher wer⸗ den. Spätere Zeiten werden uns dankbar ſein, wenn wir ihnen die Dokumente und Berichte über das Geſchehen unſerer großen Zeit überlieferten. Auch das Material für eine ſpätere Darſtellung der Auswirkungen des Kriegsgeſchehens auf das dörfliche Leben ſelbſt darf nicht verlorengehen: wie ſich die Ablieferung von Pferden, der Mangel an Arbeitskräften aus⸗ wirkt, wie die Nachbarſchaft, die Formationen der Partei, die Wehrmacht zur Hilfe einſprang, wie dann ſchließlich die Kriegsgefangenen eingeſetzt wurden, alles das muß feſtgehal⸗ ten werden, und ein beſonderes Kapitel wird dem Opfer, dem Einſatz und dem Heldentum der Frauen gelten, die ihre Männer erſetzen mußten, die im Felde ſtanden. Ueber allem aber ſteht das ehrenvolle Gedenken an die Gefallenen. Auf dieſe Weiſe ſtellt ſich auch die dörfliche Volksbil⸗ dungsarbeit in den Lebenskampf unſeres Volkes, für den ſie auch im Frieden den Landmenſchen vorbereiten will, und mehr als je gilt heute der Einſatz unſerer ganzen Kraft für Heimat und Volk. A Leuchtplaketten am Weihnachtsbaum. Während ander⸗ orts beſchloſſen worden iſt, mit Rückſicht auf die Verdunke⸗ lung den„Weihnachtsbaum für alle“ zwar aufzuſtellen, aber ihn nur unmittelbar in der Dämmerung brennen zu laſſen, ſollen in den Straßen Staßfurts fünf mächtige Harztannen in der Weihn chtszeit ihren Platz finden, jedoch, da man ſie nicht durch Lichter erhellen kann, mit Hunderten von a ZRERicHSST RASSEN SAMMLUNG AM Im Weihnachtsmonat und zur Jahreswende verwendet jeder Deutſche die ſchönen Briefmarken hältlich in allen des Kriegs⸗WHW., er⸗ Dienſtſtellen. Zeitſchriften und Bücher. Taſchenfahrplan der Städt. Straßenbahnen Maunheim⸗ Ludwigshafen(Ausgabe November 1939). Der Taſchenfahrplan enthält außer den vollſtändigen Fahrplänen der Straßenbahn⸗ und Autobuslinien ſowie dem Verzeichnis der verkehrenden Früh⸗ und Spätwagen auch die vollſtändigen Fahrpläne der Oberrheiniſchen Eiſen⸗ bahn und Rhein⸗Haardtbahn. Der Fahrplan enthält bereits die Aenderungen, welche in nächſter Zeit in Kraft treten. Ein Hinweis auf Seite 2 bezieht ſich auf diejenigen Fahrplanänderungen, welche nach Beendigung des Umbaues der Friedrichsbrücke für die da⸗ rüber geleiteten Linien eintreten. Auch für die Linie 3 iſt ein neuer Fahrplan vorgeſehen, der vorausſichtlich in den nächſten Tagen eingeführt wird. Schließlich iſt aus dem Fahrplan erſichtlich, daß der regelmäßige Betrieb ſpäter bis 24.00 Uhr durchgeführt wird. Vorläufig iſt dies jedoch infolge des Perſonalmangels auf die Samstage und Sonn⸗ tage beſchränkt. Der Fahrplan iſt zum Preiſe von 15 Rhpf. bei den Schaffnern erhältlich. Todes-Anzeige. Bruder, Schwager und Onkel Betriebsunfall jäh von uns gerissen wurde. Mhm.-Seckenheim, 13. Dezember 1939. Tieferschüttert machen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein lieber, guter Mann, der treubesorgte Vater, Sohn, Hermann Erny am Samstag, 9. Dez., kurz nach Feierabend durch einen Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet heute Mittwoch nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Achernerstraße 3 aàus statt. Leuchtplaketter behangen werden. Ein Zimmer WIr und Küche] drucken in Seckenheim oder Ilvesheim Proſpekte finden per Geſchäfts berichte Adreſſen an die reisliſten, Broſchüren Geſchäftsſt. d. Bl. 5 f ſch Feſtſchriften, Satzungen Jüngere 8 5 für Handel, Induſtrie F. 1 Vereine und Private 5 5 Woche ſowie alle ſonſtigen halbtags geſucht.] nötigen Oruckarbeiten Vorzuſtellen 5 Hauptſtr. 123, in gediegener . Stock. u. zwechkentſprechender 7 Läufer- Ausführung. Schweine]. Draco zu verkaufen. des„Neckar⸗Bote“ 7 Zähringerſtr. 2 f Verſammlungs⸗Kalender ö Reiſebrieftauben⸗Verein„Falke“. lokal„Zur Linde“. eee Monatsverſammlung am Samstag, den 16. Dezember um 21 Uhr im Vexeins⸗ Parteiamtliche Mitteilungen. Bo M., Mädelgruppe 47/171. Heute Mittwoch 20 Uhr im Heim in Uniform Gruppenappell mi Weihnachtsfeier. Gefolgſchaft 47/171. Heute Mittwoch 20 Uhr Gefolgſchaftsappell⸗ ummistempe liefert in jeder Größe und Ausführung Druckerei des„Neckar-Bote“. Wer hut gewonnen? Gewinnauszug 5 Ohne Gewähr 2. Klaſſe 2. Deutſche Reichslotterie Nachpeulg be 891 Auf jede gezogene Rummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen 1. II und 11 1. Ziehungstag 8. Dezember 1939 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 25000 RM. 22297 3 Gewinne zu 10000 RM. 77452 15 Gewinne zu 3000 RM. 44273 104304 234427 282% 302052 18 Gewinne zu 2000 RM. 3370 30173 66246 138765 3244] 333448 8 zu 1000 RM. 2500 77829 102369 150010 154398 18956 228730 722 Gewinne zu 500 Nuk. 10587 17433 22383 60888 66355 84994 105016 12517 145305 150637 162303 176297 182522 196887 20994 260279 273192 280073 27064 303318 315955 357/383 377922 386442 324 Gewinne zu 200 Rt. 914 2729 3608 6823 8436 10875 12903 13015 1347 17465 20155 28861 29534 32469 38413 39885 40906 42760 45/65 47006 65509 67819 74605 75858 75860 92155 93694 1004 10345 109500 111890 118123 122184 12378 124094 134997 136193 137306 13808“ 144265 145533 150702 156168 160974 168032 121198 181458 181811 187529 188240 191578 199104 19993 200062 203081 204705 207188 212679 217308 221153 22192 222704 2256/2 24857 285008 28/249 27886 251877 28839 258645 280481 281196 257440 255995 267733 268375 275792 2110 281478 281911 285788 285813 296299 302740 3197 313786 316927 819187 33%½05 347152 345% 351798 388969 355390 3536/8 35/281 373502 375132 3/7527 3761 383834 385011 387158 389813 394092 395320 398285 399908 Außerdem wurden 501 Gewinne zu je 150 RM und 6540 Gewinne zu je 90 RM gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 50000 RM. 342089 3 Gewinne zu 5000 RM. 5257 3 Gewinne zu 3000 RM. 300677 15 Gewinne zu 2000 RM. 35190 50883 161859 187866 294622 15 Gewinne zu 1000 RM. 63258 72898 239882 242361 315258 59 Gewinne zu 500 RM. 24831 30891 44903 50785 53052 60585 64370 68065 90185 92724 115844 116187 118573 122123 147441 183268 206588 255683 257754 1 259193 278684 285037 286003 286836 301545 305 1 3512⁵² 375840 332359 287585 966 312238 315799 323896 29 Gewinne zu 200 RM. 729 1456 3625 4783 16164 18084 25026 30333 32734 34591 40170 456 48918 57140 58455 64486 69089 79/2 8537/6 859 87777 91845 97768 1104/8 110827 11949 120928 21637 130303 18477 13749 140844 14128 46865 154520 154% 155710 160117 16280 8223 182934 1837/05 184045 187289 882% 189505 195844 198062 202922 21752 27755%/ 221687 223127 28082 22770 289017 240619 240% 250835 257383 25807 259052 283458 285681 272065 278053 291419 302737 307302 307920 317615 320723 320578 321950 324298 327514 330178 883771 388619 888280 3405 34756 35014 351765 358283 381580 36/280 370275 380998 390692 396209 3977/83 397840 Außerdem wurden 528 Gewinne zu je 150 RM und 6555 Gewinne zu je 90 RM gezogen. erlöſch Das haff org atlich 0 1 8 uach der Dritte ie von nd Verl fete Bai ait Abla Wele gahren ßeuerwel ande ve benen di hrauſt. hekehrt, geholt, i Memella nunmehr deutſchen jährig unter tü Gemeind Jflicht ſtillen L beim gr nuhe au Ka waltige 55 La ihre Hi der Alt übernab der ſell entfeſſe Volksk. bes un Jahrh. 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