h einen N weiß tl Und en g miten⸗ aug D Die 2 Churchill auch die letzten Felle davon, ebenſo raſch wie ihm die„Bremen“ davongeſchwommen iſt. 0 Dezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., em Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Bernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. * Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Felertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Oruck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Sechenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. f „Bremen“ und der Lügenlord Der große Lloyd⸗Schnelldampfer„Bremen“ iſt wieder daheim. Groß ſind Freude und Genugtuung im ganzen deut⸗ ſchen Volke darüber, daß es den Engländern nicht gelungen iſt, ſich dieſes ſtolzen Schiffes zu bemächtigen oder es auf den Meeresgrund zu ſchicken. Vor drei Monaten verließ die „Bremen“ den Hafen von Newyork, drei Monate lang mach⸗ ten die Engländer Jagd auf dieſes Schiff, das zu einer Art Symbol für die deutſche Seegeltung geworden iſt. Aber alle Bemühungen der Briten, die ſich noch immer einbilden, allein die Weltmeere zu beherrſchen, waren vergebens: es hat— ſo ſchreibt der„Deutſche Dienſt“— den Engländern nichts genützt, daß ſie Tag für Tag ſich abmühten, dieſes ſtolze deutſche Handelsſchiff zu fangen. Die Kühnheit und die ſee⸗ männiſche Kunſt ſeines Commodore, die Tapferkeit und Zä⸗ higkeit ſeiner Beſatzung haben allen Nachſtellungen des „meerbeherrſchenden Albion“ ein Schnippchen um das andere geſchlagen und damit abermals das Britenwort, daß Eng⸗ land die Meere beherrſche, als eitle Prahlerei entlarvt. Ueber die Weltmeere ging die Jagd und doch iſt die„Bre⸗ men“ glücklich nach Hauſe gekommen. So wie ſie ausfuhr, hat ſie den Heimathafen wieder erreicht. Mit beſonderer Freude erinnern wir uns in dieſem Au⸗ genblick der engliſchen Meldung aus den erſten September ⸗ tagen, die mit allen Einzelheiten beſchrieb, wie engliſche See⸗ ſtreitkräfte die„Bremen“ an der Südweſtküſte Englands aufgebracht und als gute Priſe in einen engliſchen Hafen geſchleppt hätten. Ungemein ſtolz waren die Herren Englän⸗ der auf dieſe erſte Kriegstat, und in London riß man den B58 aud freue li die noch druckfeuchten Blätter aus der and und freute ſich, daß dieſes ſo verhaßte deutſche Welt⸗ ſchiff nun zur Strecke gebracht ſei. Wenige Tage ſpäter ſchon ſtellte es ſich heraus, daß be⸗ reits die erſte Waffentat der engliſchen Marine nichts an⸗ deres war als die erſte Lüge des ſelbſtverſtändlich ſehr ehrenwerten Lords der Admiralität Sir 1 Churchill. Dennoch gab man die Hoffnung nicht auf, die„Bremen“ doch noch zu fangen. Aber jetzt ſchwimmen nun dem Herrn Aber der betrübte Lohgerber Churchill hat ja ein dickes Fell. Er hat ſchon ſo viele Schläge einſtecken müſſen und hat als Antwort auf die deutſchen Taten immer wieder eine neue Lüge gehabt, daß es höchſt verwunderlich geweſen wäre, wenn er dieſes Mal nicht wieder eine Lüge bereit gehabt hätte, um damit ſeine neue große Blamage zuzudecken. at⸗ ſächlich iſt nun die engliſche Agitation auf die Ausrede ver⸗ fallen, es hätte im freien Belieben der britiſchen Seemacht gelegen, die„Bremen“ zu verſenken, aber aus der berühm⸗ ken britiſchen Humanität(1) heraus habe man davon Ab⸗ ſtand genommen. Der Londoner Rundfunk als Sprachrohr des Londoner Lügenminiſteriums verbreitet einen ſogenann⸗ ten amtlichen Bericht, wonach ein engliſches U⸗Boot die „Bremen“ geſichtet habe, ſie aber nicht torpedierte, weil eine Verſenkung ohne vorherige Warnung nach den völkerrecht⸗ lichen Beſtimmungen verboten ſei. Daß in Wirklichkeit die deutſche Luftwaffe dieſes U⸗Boot an der Ausführung eines Angriffs behindert hatte und das U⸗Boot zwang, ſchleunigſt unter der Waſſeroberfläche zu verſchwinden, wird in dieſer Meldung des Londoner Rundfunks mit keiner Silbe erwähnt, womit ſich jedoch W. C. in eine peinliche Lage ge⸗ genüber ſeiner eigenen Oeffentlichkeit manövriert hat. Man wird ihm die Frage ſtellen, warum denn das U-Boot, wenn es das Schiff nicht warnungslos verſenken durfte, die er⸗ forderliche Warnung nicht abgegeben hat. Auf dieſe unange⸗ nehme Frage wird ebenſo W. C. wie der Londoner Rund⸗ funk ſchweigen, denn beide könnten darauf nur mit der Wahrheit antworten, daß nämlich die daß el b Aar den Raum über der Nordſee ſo beherrſcht, daß ein Angriff un⸗ möglich war. Die Wahrheit zu ſagen, liegt aber dem Erſten Lord der Admiralität bekanntlich wenig. 1 a Weit beſſer liegt ihm das Lügen. Dafür gibt es außer der. 25„Bremen“ Rückkehr noch weitere Be. weiſe aus den letzten Tagen. Die Zeitabſtände werden näm⸗ lich immer geringer, in denen ſich die Londoner Amtsſtellen gezwungen ſehen, durch Falſchmeldungen über die Verluſte ihrer Kriegs⸗ und Handelsflotte die eigene Oeffentlichkeit zu beſchwichtigen und die Neutralen irrezuführen. Beunruhigt durch die Tatſache, daß die Wahrheit in immer weitere Kreiſe dringt und die denkenden Menſchen aller Erdteile erkennen, daß ſich England in eine geradezu ausſichtsloſe Lage hineinmanövriert hat, verſucht London durch nerpöſe Gesten die noch immer unerſchütterte Macht vorzutäuſchen. Während am Montag in Großbritannien Zahlen über die Verluſte der Handelsſchiffahrt 5 Eng⸗ land veröffentlicht wurden, die in ihrer krampfhaften Ver⸗ logenheit nur als Zeichen der Angſt und damit als. gewertet werden können, erſcheinen am Dienstag Zahlen über die Verluſte der Kriegsflotte. Dabei hat ſich der Erſte Lügenlord entschieden diesmal insgeſamt 74045 Ton⸗ nen zuzugeben. Als Verluſte führt er die Kriegsſchiffe „Royal Oak“,„Courageous“,„Gipſy“,„Blanche“„Rawal⸗ pindi“ ſowie ein Unterſeeboot und vier Minenſuchboote an. Iſt es für ſeine groteſke Lügentaktik ſchon bezeichnend, daß er z. B. den Zerſtörer„Jerſey“, deſſen Verluſt er erſt vor wenigen Tagen in aller Oeffentlichkeit„amtlich be⸗ dauerte“ diesmal wieder unterſchlagen hat, ſo iſt es noch bezeichnender, daß er ebenſo bekannte und unbeſtreitbare, aber viel ſchwerere Verluſte nach wie vor verſchweigt. Die Torpedierung der„Repulſe“ die Vernichtung eine⸗ ſchweren Kreuzers der„London“ ⸗Klaſſe, die 500 ⸗kg⸗Bombe auf den Flugzeugträger„Ark Royal“ exiſtieren einfach nicht für ihn, auch wenn ſich die enaliſche Oeffentlichkeit ibre Zer⸗ Donnerstag, den 14. Dezember 19839 Nr. 298 ſtörung erſchreckt in die Ohren raunt. Er klammert ſich umſo ſtärker an ſeine Lügen, als auch aus zahlreichen anderen modernen Einheiten der britiſchen Kriegsflotte inzwiſchen altes Eiſen geworden iſt. „Wie lange hatte es doch gedauert, bis er z. B. ein Ge⸗ ſtändnis über die Torpedierung des Kreuzers„Belfaſt“ her⸗ vorquetſchte. Die Amerikaner hatten ihn erſt beim Schopf packen und mit der Naſe in den Trümmerhaufen ſtoßen müſſen, bis er klein beigab. Aber heute iſt die„Belfaſt“ ver⸗ geſſen und erſcheint nicht mehr auf der britiſchen Verluſtliſte. Ebenſowenig weiß Churchill mehr von den verheerenden Bomben auf ſein größtes Schlachtſchiff, die„Hood“, auf die Kreuzer„Edinburgh“ und„Southampton“, auf den Zerſtö⸗ rer„Mohawk“, das Schlachtſchiff„Iron Duke“, den Kreuzer der„Aurora“-Klaſſe und viele andere mehr. N Dafür aber ſpricht der Lügenlord umſo fahriger von den Dingen, die er noch leiſten wird! Er erzählt, wie ſtark er die engliſche Flotte ausbauen wird und was ſie dann leiſten ſoll! Er macht in Zukunftsmuſik, um über die Gegenwart und die allerjüngſte Vergangenheit ſchweigen zu können. Er malt roſige Wolken an den Himmel und ſpricht zu ſeinen Hörern von einer neuen Morgenröte, während er ſo tut, als bemerke er nicht, daß denkende Menſchen erkannt haben, daß er nur um das Abendrot geſtikuliert. Die„Bremen“ vergeblich verfolgt Franzöſiſcher Stützpunkt ausgehoben. Berlin, 13. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Weſten örtliche Spähtrupp- und Arkillerietätigkeit. In der Gegend ſüdoſtwärks Saarbrückens hob ein Späh⸗ trupp in skärke von einem Offizier und 10 Mann einen feindlichen Stützpunkt auf franzöſiſchem Gebiet aus. Der Jeind verlor 5 Tole. Ein Offizier und 16 Mann wurden gefangengenommen. Der deutſche Spähtrupp kehrte ohne eigene Verluſte zurück. Im Zuſammenhang mit der Rückkehr des Lloyd ⸗Schnell⸗ dampfers„Bremen“ flogen in den Abend: und Nachtſtun⸗ den des 12. Dezember britiſche Flugzeuge in die deulſche Bucht ein. Frühzeitig von den Nordſee⸗Inſeln und den Kriegsſchiffen einſetzendes Abwehrfeuer zwang den Gegner, ohne die Nordſeeküſte erreicht zu haben, im Küfſten⸗Vorfeld umzukehren. 2 Die Abwehr des engliſchen A⸗Bootangriffes Ein„Bremen“ Offizier berichtet „Es war am frühen Vormittag bei klarem, ſichtigem Wetter und ruhiger See. Commodore Ahrens ſelbſt war auf der Brücke und mit ihm die Mehrzahl der Offiziere. An Backbord und Steuerbord, auf dem Vorſchiff und dem Achterdeck waren Offizierswachen, die die See beobachteten. Der untere und obere Ausguck waren wie ſtets auf dieſer Fahrt beſetzt. Deutſche Flugboote geleiteten die„Bre⸗ men“. Sie brauſten an Backbord und Steuerbord vorüber und klärten weithin auf. Auf Meilen hinaus ſuchten ſie das Waſſer auf Gefahren ab, die der„Bremen“ drohen könnten. Auch von der Brücke und vom oberen Ausguck aus beobach⸗ teten wir ſcharf das Meer, denn wir wußten, daß die Eng⸗ länder bee würden, die„Bremen“ noch zu guter Letzt abzufangen. In der Funkkabine faß der wachhabende Offi⸗ ztier mit den Hörern am Ohr— höchſte Wachſamkeit war auf dem ganzen Schiff. N Plötzlich erkannte man auf der Brücke ein Signal, das eines der Flugboote gab:„Achtung! U⸗Bootge⸗ fahr!“ Sogleich gingen die notwendigen Befehle hinaus: Maſchinen äußerſte Kraft voraus, Rekorddüſen einſetzen, Zickzackkurs, Alarm. Im ſelben Augenblick kam aus der e die Mitteilung zur Brücke:„Flugboot funkt: Engliſches U⸗Boot in Sicht!“ Die Bremen hatte ſchon den Zickzackkurs aufgenommen. Das mächtige Schiff wen⸗ dete nach Steuerbord, dann wieder nach Backbord und wie⸗ der nach Steuerbord hinüber. Die Alarmſirenen, die durch das Schiff ſchrillten, riefen alle Mann an Deck und an die Rettungsboote. Nur im Maſchinenraum arbeitete die Ma⸗ ſchinenwache ſo, als hätte kein Alarm ſtattgefunden. Mit den Gläſern ſuchten wir die Stelle, wo das Periſtop des eng⸗ liſchen U⸗Bootes aus dem Waſſer ragte. Mit höchſter Geſchwindigkeit ſtürzte ſich eines der deut⸗ ſchen Flugboote auf den engliſchen Angreifer. Es vergingen einige Minuten höchſter Spannung für alle an Bord. Aber ehe noch das deutſche Flugboot zu einem direkten Angriff auf das Unterſeeboot übergehen konnte, tauchte das eng⸗ liſche U⸗Boot bereits. Offenbar hatte der engliſche Kom⸗ mandant ſchon beim Herannahen des deutſchen Flugzeuges Befehl gegeben, ſofort auf Tiefe zu gehen. Da⸗ Periſkop des U-Bootes verſchwand unter der Waſſeroberfläche und das U⸗Boot lief mit unbekanntem Kurs ab. Der Engländer war nicht dazu gekommen, ſeinen wohl vorbereiteten An⸗ lauf auf die„Bremen“ durchzuführen. Er war von dem deutſchen Flugzeug tief unter Waſſer gezwungen worden. Noch blieb höchſte Alarmſtufe an Bord beſtehen. Auch das deutſche Flugzeug blieb am Feind und kreiſte unab⸗ läſſig über der Stelle wo das Perifkop des U⸗Bootes im Waſſer verſchwunden war. Schließlich kam dann von dem Flugzeugführer das Signal: Angriff nicht mehr zu befürch⸗ ten! Von der Brücke der„Bremen“ wurde der Befehl ge⸗ geben: Alle Mann an die Arbeitsplätze. Normalkraft vor⸗ aus! Die Gefahr war vorüber. Der engliſche Angriff war abgeſchlagen. Bewunderung in aller Welt Die Glanzleiſtung der„Bremen“ eine Senſakion Mailand, 13. Dezember. Die glückliche Heimkehr des deutſchen Rieſendampfers„Bremen“ nach der kühnen und abenteuerlichen Fahrt aus dem Eismeer wird von der ober— italieniſchen Preſſe als eine Senſation in größter Aufma⸗ chung auf den Titelſeiten gemeldet. Man feiert die Fahrt der„Bremen“ als eine neue Großtat der deutſchen Marine. Alle britiſchen Beteuerungen von der Herrſchaft zur See ſeien wieder einmal durch die nicht abzuſtreitende Tatſache, daß ein deutſcher Rieſendampfer im dritten Kriegsmonat über die Nordſee die Heimat erreichen könne, Lügen geſtraft worden. Die norditalieniſchen Zeitungen bringen auch die lächerlichen Londoner Meldungen, daß ein britiſches Unter⸗ ſeeboot die„Bremen“ hätte torpedieren können, aber aus„Völkerrechtsgründen“ davon Abſtand genommen habe. Wenn die Torpedierung verhindert worden ſei, ſo ſei dies einzig und allein den deutſchen Flugzeugen zu verdan⸗ ken, die die„Bremen“ begleitet hätten. Großes Aufſehen in Amerika Newyork, 13. Dezember. Die glückliche Heimkehr der „Bremen“, die ungezählten Amerlkanern von den Ueber⸗ fahrten her bekannt iſt, erregte in USA ungewöhnliches Auf⸗ ſehen. Unter rieſigen Ueberſchriften wie„Die„Bremen“ enk⸗ wich den Engländern“ oder„Die„Bremen“ durchbricht Blockade und erreicht Heimathafen“ ſpricht die Preſſe dieſer ſeemänniſchen Glanzleiſtung ihre Anerkennung aus. Alle Blätter bringen auch Berlins Widerlegung der hier zuerſt eingetroffenen Behauptung der britiſchen Admirall⸗ tät, ein engliſches U-Boot habe die„Bremen“ aus„purem Anſtand“ nicht angegriffen. Der allgemeine Eindruck iſt, daß die Engländer das ſtolze Schiff nicht faſſen konnten und da⸗ her zu einer faulen Ausrede griffen. Die unangefochtene Heimfahrt des deulſchen Dampfers beſtärkt die amerikaniſchen Zweifel an der Wirkſamkeit der hier ſo wortreich angekündigten britiſchen Blockade. Stark beachtet wird auch die Rolle, welche die Flugzeuge bei der Heimbringung des Dampfers ſpielten. Vier Schiffe im Südatlantik verſenkt Amſterdam, 13. Dezember. Die holländiſchen Blätter be⸗ richten allgemein über die Verſenkung des griechiſchen Dampfers„Garcufalia“(4706 Tonnen). Der Dampfer war auf dem Wege nach Kirkenes in Norwegen, um Eiſenerz zu laden. 25 Mitglieder der Beſatzung wurden durch das nor⸗ wegiſche Schiff„Tellus“ geretlet. Ueber die vier britiſchen Schiffe, die längſt überfällig ſind, und deshalb als verloren bezeichnet werden, nämlich die„Aſhlea“(4222 Tonnen), „Newton Beach“(4651 Tonnen),„Huntsman“(8196 Ton⸗ nen) und„Frevanion“(5299 Tonnen), zuſammen 22 368 Tonnen, berichtet die„Evening News“, daß alle dieſe Schiffe auf dem Wege vom Kap der Guten Hoffnung nach England waren. Sie müßten irgendwo im ſüdlichen Teil des F Ozeans zum Sinken gebracht worden ein. Fliegeralarm in Weſtengland London, 13. Dez. In Weſtengland wurde heute nacht Alarm gegeben. Der Verkehr wurde 10 Minuten lang un⸗ 1 und die Bewohner hatten ſich in die Schutzräume egeben. f f Zwei engliſche Schiffe an der Oſtküſte England⸗ unter ⸗ gegangen. Amſterdam, 14. Dez. Das Londoner Motorſchiff„King Egbert“(4536 men iſt an der Oſtküſte Englands nach einer Exploſion untergegangen. Die aus 32 Mann be⸗ ſtehende Beſatzung landete an der Küſte. Desgleichen iſt der engliſche Schlepper„Warwick Head“ an der engliſchen Oſt⸗ küſte auf eine Mine gelaufen und geſunken. Der Schlepper hatte 496 Tonnen Waſſerverdrängung. Auf eine Mine gelaufen. Stockholm, 13. Dez. Der ſchwediſche Dampfer„Tore“ (1400 Tonnen) lief in den ſchwediſchen Hoheit⸗gewäſſern in der Nähe von Falſterbo auf eine Mine. Die Beſatzung wurde gerettet. Mittelmeer frage wird brennender Jiufolge der engliſchen Seerůubete! Mailand, 13. Dezembet Zu den unerträglichen und her⸗ ausforbernden Methoden, mit denen England gegen die neu⸗ tralen Staaten vorgeht, um die deutſche 1 auf dem Seeweg zu hindern, ſchreibt der„Reſto del Carlino“, dieſe unverſchämte britiſche Haltung werde ſich* Schaden derer auswirken die ſie erſonnen hätten, weil da durch die Mittelmeerfrage in den Vordergrund gerückt werde Das mare noſtrum“, welches für Jialten das Le⸗ hen bedentet, könne in Gibraltar und Suez abgeriegelt wer⸗ den, ſodaß die Verbindungen Italiens mit den außerhalb des Mittelländiſchen Meeres gelegenen Ländern und mit dem italieniſchen Imperium blockiert werden könnten und das italieniſche Volt der dauernden Gefahr einer Erdroſſe⸗ eee e t die Lehener menen lelmeer frage gelöſt ſei? Solange daß Mittelmeer den Itallenern abgeſchloſſen werden könne, ſolange bleibe die 44 V „Ausgezeichnete Goldaten“ Jranzöſiſches Lob deutſcher Kriegsgefangener. Berlin, 13. Dez. Ein ſehr aufſchlußreiches Urteil über den deutſchen Soldaten verdanken wir dem Kriegsbericht⸗ erſtatter des„Petit Journal“, der einen Aufſatz mit dem Titel„Ich habe mit gefangenen deutſchen Soldaten geſprochen“ veröffentlicht.„Wir wiſſen heute recht gut durch die Gefangenen, die wir in letzter Zeit gemacht haben“, ſo ſchreibt er,„was der deutſche Soldat von 1939 iſt, wie er lebt, wie ſein Geiſt beſchaffen iſt und was er als Kriegs⸗ inſtrument wert iſt. Man muß mit vielen Märchen aufräu⸗ men. Den Gegner unterſchätzen, iſt die größte und gefähr⸗ lichſte Dummheit, die wir begehen können.“ 5 Der Berichterſtatter kommt dann auf die deutſche Truppe allgemein zu ſprechen, die an der lothringiſchen Front den Franzoſen gegenüberſteht.„Sie ſind aus oft ſehr jungen Leuten von 20 bis 25 Jahren zuſammengeſetzt. Dieſe find ſehrſtra mm, wie man an der Front ſagt. Sie bewun⸗ dern den Führer und glauben an ſeinen Sieg. Sie haben ſich tapfer geſchlagen. Nach einem Vergleich mit dem franzöſiſchen Soldaten bewundert er die deülſche Durchführung von Befehlen,„die nicht nur mit Pünktlichkeit, ſondern mit einem zähen Wil⸗ len zum Gehorſam ausgeführt werden, der aus ihnen Geg⸗ ner macht, die zu fürchten find. Sie ſind ohne Zweifel aus⸗ gezeichnete Soldaten!“ Nach dieſem Eingeſtändnis beſchreibt er die Zweck⸗ mäßigkeit der deutſchen Bekleidung und Ausrüſtung und ſtellt die franzöſiſche Koſt der deutſchen Ernährung gegenüber.„Es iſt ſehr ſchwer“, fährt er dann fort,„dieſe gefangenen Soldaten, Unteroffiziere und Offi⸗ ziere ſprechen zu machen. An eine ſtrengere Disziplin als unſere gewöhnt, dauert es ſehr lange, bis ſie ſich auf⸗ lockern.“ Großes Erſtaunen rief bei dem Verfaſſer hervor, daß der deutſche Soldat keine Kritik an ſeinen Vor⸗ gesetzten kennt. Auch die aufgefundenen Briefe ge⸗ ben ihm keine Handhabe, etwas Abträgliches über die Stimmung in der Heimat zu berichten. Er muß vielmehr er⸗ kennen, daß auch die Angehörigen ſich in jeder Weiſe diſzi⸗ pliniert verhalten und die Briefe, wie er ſich ausdrückt, „vorſichtig abgefaßt ſind.“ Gänzlich unverſtändlich iſt ihm die weltanſchauliche Ein⸗ ſtellung des deutſchen Soldaten und ſein ſelbſtverſtändli⸗ ches Bekenntnis zum Nationalſozialismus. Nach einigen Phraſen über Kommunismus und National⸗ ſozialismus, die erkennen laſſen, daß der Franzofe es im⸗ mer noch nicht verſteht, ſich in die deutſche Geiſtesrichtung einzufühlen, ſchließt der Artikel mit einer Frage an einen deutſchen Feldwebel über die deutſchen Ziele. Deſſen Bekenntnis zum Führer und dem unerſchüt⸗ terlichen Glauben an ſeine Führung nimmt er reſianiert hin.„Mehr war aus ihm nicht herauszubringen“, ſchließt er,„die deutſche Jugend geht mit geſchloſſenen Ausen dort hin, wo es dem Führer gefällt, ſie hinzuführen.“ Bedeutet dieſe Schilderung ſowohl eine erfreuliche Of⸗ fenheit, die von den vielen Lügen über den deutſchen Sol⸗ daten auffallend abſticht, ſo zeigt ſie in beſonderem Maße die Stärke deutſcher Manneszucht, die ihren Wert auch im Unglück der Gefangenſchaft beweiſt. Abſage Moskaus an Genf „Einſtellung der Kampfhandlungen unmöglich“. Moskau, 13. Dez. Die ſowjetruſſiſche Regierung hat der Genfer Liga mitgeteilt, daß Sowjetrußland an den Arbei- ten in Genf nichk mehr keilnehmen wird. Die ſowjetruſſiſche Regierung hat ferner dem Präſiden⸗ ten des zur Prüfung der finniſch⸗ruſſiſchen Differenzen ein⸗ geſetzten Ausſchuſſes der Genfer Liga, Damatta, ein kurzes Telegramm übermittelt, in dem ſie ihm für die„ſehr lie⸗ benswürdige“ Einladung dankt, an den Genfer Arbeiten teilzunehmen. Die ſowjetruſſiſche Regierung ſei jedoch aus den Gründen, die Molotow in ſeinem Telegramm an Ave⸗ nol mitgeteilt habe, nicht in der Lage, die Einladung anzu⸗ nehmen. Der Moskauer Rundfunk verbreitet folgende Mitteilung: Der Außenkommiſſar Molokow habe der Genfer Liga die Antwork der Sowſekregierung auf ihre Anfrage mitge⸗ keill, Die Sowjetregierung ſehe ſich nichk in der Lage, der Aufforderung der Liga zur Einſtellung der Kampfhandlun⸗ 5 in Finnland nachzukommen, und zwar aus den Grün⸗ en die ſie bereits in ihrer Note an die Genfer Liga vom 4. Dezember mitgeteilt habe. Der ruſſiſche Heeresbericht Moskau, 13. Dez Im Laufe des 12. Dezember ſetzten die ſowjetruſſiſchen Truppen in allen Richtungen den Vor⸗ marſch fort. In Richtung von Uchta wurde die Ortſchaft Martajärvt. 92 Kilometer weſtlich von der Staatsgrenze, beſetzt. In Richtung von Petroſawodſk wurde die Ortſchaft Chrontſilo am nördlichen Ufer des Ladoga⸗Sees beſetzt ſo⸗ wie die Station von Kompinoſa an der Eiſenbahnlinie nach Serdobol. 5 Infolge Nebels und dichter Bewölkung fanden keine Kampfhandlungen der Luftwaffe ſtatt. Der finniſche Heeresbericht Helſinki, 13. Dez. Der finniſche Heeresbericht lautet: Landſtreitkräfte: Auf der Kareliſchen Landenge eil der Feind am 11. Dezember an mehreren Punkten eftig an. Heftige Kämpfe fanden während des ganzen Ta⸗ es beſonders bei dem Kirchdorf Muola ſtatt. An der Oſt⸗ fan anden heftige Kämpfe bei Tolvajärvi ſtatt. In Rich⸗ ung Loimola hat der Feind, unterſtützt von lebhaftem Ar⸗ tilleriefeuer während des ganzen Tages angegriffen. In N Orten der Oſtgrenze finden weiterhin harte Kämpfe att. Luftſtreitkräfte: Im Laufe des 11. Dezember beſchränkten ſich die feindlichen Luftſtreitkräfte auf Erkun⸗ dungsflüge Hierbei wurden Hyrynſalmi und Inſeln im Finniſchen Meerbuſen bombardiert. Schaden wurde nicht angerichtet Die finniſchen Luftſtreitkräfte führten Erkun⸗ dungsflüge durch und bombardierten und beſchoſſen feind⸗ liche Truppenkolonnen ſowie Nachſchublager. Rußland befeſt gt Hogland Reval, 13 Dez. Mit der Einnahme der finniſchen Inſel Hogland(im Finniſchen Meerbuſen) hat Rußland eine be⸗ ſonders empfindliche Lücke im Verteidigungsſyſtem von Le⸗ ningrad(Petersburg) ſchließen können. Die ſowſetruſſiſchen Militärbehörden haben unverzüglich mit der Befeſtiaung dieſer für die Sicherung Leningrads gegen Angriffe von der Seeſeite her wichtigen ſtrategiſchen Poſition begonnen. Die ſchwediſche Regierung umgebildet Regierungserklärung vor dem Reichskag. Stockholm, 14. Dez. Die ſchwediſche Regierung wurde Mittwoch vormittag umgebildet. Die Miniſterliſte iſt fol⸗ gende: Miniſterpräſident: Per Albin Hanſſon; Aeußeres: Chriſtian Günther, bisher Geſandter in Oslo; Juſtiz: Weſt⸗ man(wie bisher); Krieg: Per Edwin Sköld; Soziales: Gu⸗ ſtaf Möller(bisher Handelsminiſter); Verkehr: Reichstags⸗ abgeordneter Guſtaf Anderſſon; Finanzen: Ernſt Vigforß (wie bisher); Kultur: Reichstagsabgeordneter Göſta Bagge (Führer der Rechtspartei); Landwirtſchaft: Axel Pehrſſon⸗ Bramſtorp; Handel: Reichstagsabgeordneter J. F. Domö (Rechtspartei); Volksverſorgung: Hermann Erikfon; ohne Portefeuille: Nils Quenſel, Reichstagsabgeordneter Thor⸗ wald Bergquviſt. Ausgeſchieden ſind demnach aus dem Kabinett Außenminiſter Sandler, Kultusminiſter Eng⸗ berg, Verkehrsminiſter Strindland und der Miniſter ohne Portefeuille Häggleff.. Zum erſten Male ſeit vielen Jahren iſt damit eine Re⸗ gierung gebildet, die keine ſozialdemokratiſche Mehrheit hat. In der Regierung ſind die vier größten Parteien des Reichstages vertreten. Beſonders wird in hie⸗ ſigen politiſchen Kreiſen vermerkt, daß anſtelle des Außen⸗ miniſters Sandler ein Berufsdiplomat getreten iſt. Die neue Regierung iſt vom König bereits vereidigt worden. Mittags gab ſie im Reichstag folgende Re gie⸗ rungserklärung ab: Mit Rückſicht auf die internatio⸗ nale Lage und die Schwierigkeiten, die dieſe auch für unſer Volk mit ſich gebracht hat, iſt der Zeitpunkt gekommen, den ſchon früher erörterten Gedanken einer Sammlung zu ver⸗ wirklichen, durch die die Repräſentanten aller bedeutenden Meinungsverſchiedenheiten Anteil und Verantwortung an der Regierung des Landes nehmen ſollen Dieſe Handlung ſtellt eine Maniſeſtation der nationalen Einigkeit hinſicht⸗ lich der jetzt weſentlichen Aufgaben der ſchwediſchen Außen⸗ und Innenpolitik dar. Die Regierungserklärung bringt an⸗ ſchließend den Willen des ſchwediſchen Volkes zum Aus⸗ druck, Neutralität und Selbſtändigkeit zu wah⸗ ren. Dieſes Streben ſchließe auch die Zuſammenarbeit mit den übrigen bündnisfreien neutralen Staaten in ſich. Die Erklärung ſchließt mit einem Appell an alle, die innerpoli⸗ tiſchen Meinungsverſchiedenheiten zu begraben und die Re⸗ gierung bei den großen Aufgaben zum Wohle des ganzen Zolkes zu unterſtützen. Politiſches Allerlei Wiederwahl aller Mitglieder des Schweizer Bundesrates Die Vereinigte Bundesverſammlung der Schweiz hat ſämtliche ſieben bisherigen Mitglieder des Bundesrates be⸗ ſtätigt. Die von den Sozialdemokraten aufgeſtellten zwei Kandidaten blieben ſtark in der Minderheit. Zum Bundes⸗ präſidenten für das Jahr 1940 wurde mit 142 von 158 gül⸗ tigen Stimmen gewählt der bisherige Vizepräſident, Bun⸗ desrat Marcel Pilet, zum Vizepräſidenten Bundesrat Her⸗ mann Obrecht, der Vorſteher des Volkswirtſchaftsdeparte⸗ ments. Der neue Bundespräſident iſt Chef des Poſt⸗ und Eiſenbahndepartements und gehört der Landesregierung ſeit 1928 an. 8 Finanzieller Zuſammenbruch einer USA ⸗Stadt In Verbindung mit der ſtädtiſchen Finanzkriſe in Toledo (Ohio), die bereits eine Beſchränkung der Unterſtützung der Erwerbsloſen zur Folge hatte, wurde einer Agenturmeldung zufolge bekannt, daß die ſtädtiſche Schulbehörde in Toledo infolge eines Fehlbetrages von 1.2 Millionen Dollar die öf⸗ fentlichen Schulen, die Ende November geſchloſſen wurden, erſt nach Beginn des neuen Haushaltsjahres im Januar wieder eröffnen könne Infolgedeſſen ſind 1448 Lehrkräfte arbeitslos geworden. Als weitere Folge der kataſtrophalen Finanzlage der Stadt werden im neuen Haushaltsjahr die Kindergärten und der Geſundheitsdienſt für die Schulen wahrſcheinlich nicht mehr fortgeführt werden können. Amerika will überalterte Schiffe loswerden Der demokratiſche Senator Davis Bailey, Vorſitzender des Senatshandelsausſchuſſes, erklärte, daß gegen den von frem⸗ den Mächten e Ankauf amerikaniſcher Handels⸗ ſchiffe keine Einwände erhoben werden könnten, zumal eine Anzahl von USA ⸗Schiffen durch das Neutralitätsgeſetz ſtill⸗ gelegt ſei Bailey fuhr fort, er denke dabei an die Möglich⸗ keit des Verkaufs überalterter Frachter, welche die Bundes⸗ ſchiffahrtskommiſſion nach und nach durch Neubauten er⸗ ſetzen und unter dem Handelsmarinegeſetz aus dem Verkehr ziehen müſſe. Von 88 ſtillgelegten US A⸗Frachtern gehörten etwa 50 dieſer Kategorie an, und der Markt ſei infolge der Kriegsverluſte günſtig. ö Die japaniſch-amerikaniſchen Beſprechungen Zu den fapaniſch⸗amerikaniſchen Beſprechungen erklärte der Sprecher des fapaniſchen Außenamtes, daß Japan weiter⸗ hin bemüht ſei alle mit dem Chinakonflikt zuſammenhängen⸗ den Fragen genau zu erläutern. Was die Regelung der von Amerika vorgebrachten 600 Proteſte angehe, ſo ſei auch dieſe Frage ſchwer zu löſen, da Japan tatſächlich nur 300 Fälle anerkennen könne. In den bisherigen Beſprechungen des Außenminiſters mit dem USA-⸗Botſchafter ſei über die Wie⸗ dereröffnung der Yangtſeſchiffahrt nicht geſprochen worden. Obwohl die Lage zwiſchen Japan und Amerika ſeit 86 Jah⸗ ren noch nie ſo ſchwer geweſen ſei wie heute, habe Japan die Hoffnung auf eine befriedigende Löſung nicht aufgegeben. Vorläufig ſei eine neue Beſprechung nicht anberaumt. Die Waffenzufuhr an Tſchiankaiſchek über Indochina Zu den Vorſtellungen Japans in Frankreich wegen der fortdauernden Zufuhr von Kriegsmaterial über Indochina an die Tſchiankaiſchek⸗Regierung erklärte der Sprecher des Außenamtes daß der franzöſiſche Botſchafter in einer Un⸗ terredung mit dem Außenminiſter Nomura,„in verſchiede⸗ nen Punkten noch keine vollkommen befriedigende Antwort gegeben habe“. Die politiſchen Kreiſe bemerken hierzu. daß Japan auf einer nochmaligen Ueberprüfung der Frage be⸗ ſtehen müſſe da die Waffenzufuhren über Indochina an Tſchiangkaiſchek tatſächlich noch nicht unterbunden ſeien. Folgen des Handelskrieges Nahrungsmittel und Texkilwaren in England immer keurer Amſterdam, 14. Dez. Die bekannte engliſche Finanz⸗ und Handelszeitſchrift„The Statiſt“ veröffentlicht eine eigene, mit Hilfe des Leiters der ſtatiſtiſchen Abteilung im briti⸗ ſchen Handelsminiſterium zuſammengeſtellte Statiſtik über die Preisbewegungen in Großbritannien ſeit Ausbruch des Krieges. Darnach ſind pflanzliche Nahrungsmittel wäh⸗ rend der beiden Kriegsmonate September und Oktober im Vergleich zum Auguſt dieſes Jahres um 37.5 v. H. und Textilwaren in der ſelben Zeitſpanne um 24 v H im Preis geſtiegen Allein vom 30. September zum 31. Oktober 1939 erhöhten ſich die Preiſe für pflanzliche Nahrungsmittel in Großbritannien nach dieler Aufſtellung um 19 v. H. Auch die Preiſe für andere Güter ſtiegen vom September zum Oktober, ſo z. B. Textilwaren um 6.3 und Kurzwaren ſo⸗ gar um 8.7 v. H. eee ͤ— ͥ—à'ꝓ—ͤ Das Werk britiſcher Agenten Zwei große Hanffabriken in Jugoflawien in Brand geſteckt Belgrod, 14. Dez. Am Dienstag brannten zwei große Hanffabriken mit ihren geſamten Vorräten nieder. Die eine liegt in Djakowo(Syrmien), die andere in Torſcha (Baſchke). Der Geſamtſchaden wird auf zwei Millionen Di. nar geſchätzt. Da die Hanferzeugung und Hanfyerarbeitung in Jugo⸗ ſlowien zum größten Teil in volksdeutſchen Händen liegt, nimmt man in hieſigen volksdeutſchen und teilweiſe auch in jugoflawiſchen Kreiſen mit Sicherheit an, daß ez ſich bei dieſen Bränden um ein Werk britiſcher Agenten handelt, da in beiden Fällen Brandſtiftung nachge⸗ wieſen iſt. In Verbindung damit erinnert man ſich auch daran, daß der Direktor des Londoner Internationalen Pfadfinderbüros, John Wilſon, der als Hauptagent des bri⸗ tiſchen Geheimdienſtes in Jugoflawien gilt, unlängſt ſowohl in Syrmien als auch in der Woiwodina weilte. Die Spannung in Indien Neue Unruhen— Polizei ſchießt in die Menge Amſterdam, 13. Dezember. Ueber neue ſchwere Un⸗ ruhen in Britiſch⸗Indien berichtet der„Nieuwe Rotter⸗ damſche Courant“. Danach ſind Montag abend vier Abtei⸗ lungen britiſcher Truppen nach Jubbulpur geſchickt worden, um die dortige Bevölkerung, die wegen Preiswuchereien engliſcher Kaufleute aufgebracht war, wieder zur Ruhe zu bringen. In derſelben Meldung heißt es aber bezeichnender⸗ weiſe weiter, daß die Polizei des Ortes bereits am Vormit⸗ tag das Feuer auf eine Menſchenmenge habe eröffnen müß⸗ ſen, die für eine Brandſtiftung auf dem Marktplatz verant⸗ wortlich geweſen ſei. Durch dieſe Schießerei und die Unruhen ſind über 100 Perſonen verletzt worden. g „Het Nationale Dagblad“ veröffentlicht die gleiche Mel⸗ dung und bemerkt dazu, trotz der britiſchen Zenſur ſei es doch bekannt geworden, daß die Spannung in ganz Britiſch⸗ Indien von Tag zu Tag zunehme. Jetzt ſcheine es auch dem engliſchen Zenſor nicht mehr möglich zu ſein, den gefähr⸗ lichen Zuſtand, in dem ſich Britiſch⸗Indien befinde, länger zu verheimlichen, Kurze Notizen Der Keichswirtſchaftsminiſter in Oſtoberſchleſien und im Generalgouvernemenk. Berlin, 14. Dez. Reichswirtſchaftsminiſter Funk hat am Mittwochabend zuſammen mit dem Gauleiter und Ober⸗ präſidenten von Schleſien, Joſef Wagner, eine mehrtägige Beſichtigungsreiſe in das oſtoberſchleſiſche Induſtriegebiet angetreten. In Begleitung des Miniſters befinden ſich auch Staatsſekretär Dr. Landfried und der Leiter der Haupt⸗ treuhandſtelle Oſt, Dr. Winkler. Von Oſtoberſchleſien wird ſich Reichswirtſchaftsminiſter Funk in das Generalgouver⸗ nement Polen begeben zu Beſprechungen über Wirtſchafts⸗ fragen mit dem Generalgouverneur Reichsminiſter Dr. Frank in Krakau. Arbeitstagung der Landes ⸗(Provinzial)-Ernährungsämker. Berlin, 14. Dez. Unter dem Vorſitz von Reichsminiſter Darre fand am 12. und 13. Dezember im Reichsminiſte⸗ rium für Ernährung und Landwirtſchaft eine Arbeitsta⸗ gung der Landes⸗(Provinzial)⸗Ernährungsämter ſtatt. Die Tagung diente dem Austauſch der in den erſten Monaten der Kriegsernährungswirtſchaft gemachten Erfahrungen und der Ausrichtung für die im neuen Jahre und ſpäter zu bewältigenden Aufgaben. Rumäniſches Großkreuz für Reichsleiter Dr. Ley. Berlin, 14. Dez. Am Mittwoch überreichte der Königlich⸗ Rumäniſche Geſandte in Berlin. Cruzescu, dem Reichsorga⸗ niſationsleiter der NSDAP und Leiter der Deutſchen Ar⸗ beitsfront Dr. Robert Ley, im Auftrage König Carol(I. von Rumänien das„Großkreuz des Ordens des Sterns von Rumänien“ als Anerkennung für die im Juli ds. Is. mit großem Erfolg durchgeführte Ausſtellung des Internatio⸗ nalen Zentralbüros„Freude und Arbeit“ in Bukareſt. Gerüſteinſturz in Zürich.— Vier Tole. Zürich, 14. Dez. Bei einem Gerüſteinſturz in einer Züri⸗ cher Fabrik wurden vier Arbeiter getötet Fünf weitere Ar⸗ beiter wurden verletzt. Von ihnen mußten vier ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden. 5 Bukareſt, 14. Dez. In Czernowitz wurde eine Schmug⸗ gelorganiſation aufgedeckt, die aus dem heute ſowjetruſſiſchen Oſtgalizien Juden über die Grenze nach Rumänien ſchmug⸗ gelte Die Schmuggler ſind zwei Juden aus der Bukowina, die verhaftet wurden Sie hatten von den galiziſchen Juden, die ſie über die Grenze gebracht hatten, Beträge von 100 bis 1000 Dollar je Perſon gefordert und erhalten. Amerika verſtärkt ſeine Garniſon auf Hawaii. Newyork, 14 Dez. Wie aus Honolulu gemeldet wird, ſoll die amerikaniſche Garniſon auf Hawaii innerhalb des nächſten Jahres um 3000 Mann auf den neuen Höchſtſtand von 25 000 Mann verſtärkt werden. In der Hauptſache ſoll das Fliegerkorps der Armee erhöht werden. As A. Spenden für europäiſche Kriegsgebiele. ß Waſhington, 13. Dez. Präſident Rooſevelt teilte in der Preſſekonferenz mit, daß das amerikaniſche Rote Kreuz bis⸗ her etwa eine halbe Million Dollar für Spenden in euro⸗ päiſchen Kriegsgebieten ausgegeben habe, darunter etwa 200 000 Dollar, die im Einvernehmen mit deutſchen Behör den für die Linderung der Not in Polen ver⸗ wandt würden. Kopenhagen.„Berlingste Aftenavis“ veröffentlicht einen Artikel des Univerſitätsprofeſſors Hatt über die geopolitische Lage Finnlands in dem er u. a ausführt, daß ein Erſtar⸗ ken Sowietrußlands zwangsläufio zu der Wiedergewinnung der ruſſiſchen Poſition im Baltikum führen mußte. Brüßfel Wie„Libre Belgique“ meldet iſt n England eine ernſtliche Erſchöpfung der dor rale eingetreten. Um eine weitere Verknappung zu vermeiden, werde die engliſche Regierung die Regulierung des Zinnpreiſes beſeitigen. Rom Außenminiſter Graf Ciano wird, wie amtlich ver⸗ lautet. Samstag, den 16 Dezember um 9 Uhr e 9 vor der faſchiſtſſchen und korporativen Kammer eine gro außenpolitiſche Rede halten Madrid. Wie der Generalſekretär der Falange bekannt⸗ gibt, können alle Kriegsverletzten, die für das nationale Spanien gekämpft haben, ſofort in die Partei aufgenommen werden. N 55 8 0 E Ge 8 80 K Err r rrKlre.. ee Aus Baden und den Nachbargauen Mitteilung der Gauleitung NSG. Das Gauperſonalamt der NSDAP. teilt mit: Der Gauleiter hat mit ſofortiger Wirkung den Leiter des Gauorganiſationsamtes, Pg. Auguſt Kramer, Mdg., an Stelle des ſich zum Wehrdienſt gemeldeten Gaupropaganda⸗ leiters Pg. Adolf Schmid mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Leiters des Gaupropagandaamtes ſowie des Reichspropagandaamtes Baden beauftragt. Buchen.(Beim epileptiſchen Anfall er⸗ ſtickt.) Die 48jährige Katharina Biſchoff aus Adelsheim iſt bei einem epileptiſchen Anfall in ihrer Wohnung auf das Geſicht gefallen. Da die Frau allein ſtand und niemand die erſte Hilfe leiſten konnte, iſt ſie erſtickt. NSG. Grötzingen.(Verleihung des Blut⸗ ordens.) Im Rahmen einer Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe Grötzingen der NSDAP. wurde dem Partei⸗ genoſſen Karl Hornberger in feierlicher Weiſe der Blutorden verliehen. In einer würdigen Feierſtunde, zu der auch Kreis⸗ leiter Worch- erſchienen wax, überreichte Ortsgruppenleiter Scheidt dem verdienten Kämpfer der Bewegung für ſeine beſonders ſchweren Verletzungen, die er im Jahre 1929 im Kampf für ein nationalſozialiſtiſches Deutſchland erlitten hat, die vom Führer verliehene Auszeichnung. () Ettlingen.(Eines unheilbaren Leidens wegen.) Wegen eines unheilbaren Nervenleidens hat ſich ein 36jähriges Fräulein von hier aus dem 3. Stock auf die Straße geſtürzt und blieb tot liegen. Gutach.(Todesſturz mit dem Traktor.) Ein Traktor überſchlug ſich in der Blumberger Gegend und ſtürzte eine hohe Böſchung hinunter. Der Mitfahrer Walte aus Achdorf, der bei dem Sturz unter den Traktor zu liegen kam, war ſofort tot. 2 Lörrach.(Greiſin von Laſtkraftwagen ge⸗ tötet.) Auf dem Heimweg volt einer Adventsfeier wurde in Lörrach die 72jährige Chriſtina Boos gegen 5.30 Uhr von einem Laſtkraftwagen überfahren und getötet. Bei dem ſtürmiſchen und regneriſchen Wetter und der Dunkelheit hatte die Frau, als ſie die Baumgartnerſtraße überqueren wollte, einen herankommenden Laſtkraftwagen überſehen, von dem ſie angefahren und zu Boden geriſſen wurde. Den erlittenen Verletzung iſt die Greiſin gleich nach dem Unfall erlegen. Lörrach. Kraftwagen ſtürzte in den Rhein) Das Lörracher Metzgerehepaar Frey verunglückte mit dem Kraftwagen. Bei Ort Albert⸗Hauenſtein geriet der Wa⸗ . gen ins Schleudern und ſtürzte in den Rhein. Metzgermeiſter Frey und ein weit Inſaſſe konnten unter großen Anſtren⸗ gungen das Ufer erreichen. Frau Frey wurde von der Strö⸗ mung fortgeriſſen und ertrank. Kanoern.(J Si = 5 7 11 de geborgen. (Greiſin im Bach ertrunken.) Maria Weſchenmoſer ſtürzte morgens in den am vorbeifließenden Bach n Laſtkraftwagen, Frl. Nitt mußte Meersburg ver⸗ Ludwigshafen.(Auto— Handwagen— Radler). In der Bruchwieſenſtraße fuhr ein Perſonenwagen bei an⸗ brechender Dunkelheit von hinten auf einen Handwagen Der Handwagen wurde dabei auf den Radfahrweg geſchleudert und ſtieß gegen einen Radler. Der Radler wurde zu Boden geworfen und mußte mit ſchwerer Schädelverletzung in⸗ Krankenhaus geſchafft werden Der Mann, der den Hand⸗ wagen ſchob kam mit dem Schrecken davon. Ludwigshafen.(Kin d 7 1275 Am e von Dittmarshoven Noman voa Gert Rothberg. D. Margot war ſelig. Denn e⸗ war nun wirklich wie in ihren Träumen. Einmal kam ihr der Gedanke, daß ſie ſich vielleicht in eine Falle habe locken laſſen, und daß ft 2¹ g ſte ſelben Auge fallen laſſen. ch zärtlich über die Hand de⸗ alten Frãu⸗ chelte freundlich, aber daß Herz war ihr te in einem eleganten, vorneßmen Salon e und in kurzer Zeit waren die Toiletten e abgeãndert, daß man nun wirklich glauben rußte, ſte ſeten erſtklaſſige Naßarbeit.„ Lu den Saen batte Nargst nicht ſo viel Freude ie datau, daß ſie in einem eleganten Auts mit einem ebenjs eleganten Chauffeur durch die Straßen Berliu⸗ fuhr. Still ſaß Long Engelhardt neben ihr. Und Narget Daulte ihr diefe Schweigen. Sie wolle alles Rs in⸗ Heiuſte auskoften, gte wollte nicht ſyrechen, nut trãumen Am Abend ſaßen e daun iu der Oper. Al⸗ Narget in die Loge trat, wurden unzählige Opernglãſer au ße gerichtet, Waß ſie it großer Genugtuung Lortatkerte Ter auch auf den Kavalier an ihrer Seite konnte ſte colz ern. Der Baton jah blendend au⸗ g „Das iſt ja die Engelhardt! Ich dente, die lebt. Ar⸗ mur Scheint doch nicht der Jall zu ſen Ba⸗ die Leute alle⸗ reden! ſagie ein Herr zu einer N 5 Se und ahnlich lonute man auf den nerſchiedenſten Landau.(Tod a uf dem Heimweg). Auf der Stagks⸗ ſtraße zwiſchen Bellheim und Rülzheim fand man den 46jäh⸗ rigen Kriegsbeſchädigten und Zigarrenmacher Anton Hen⸗ en aus Rülzheim tot auf. Hengen, der ſich mit ſeinem Nah d auf dem Heimweg von Landau befunden hatte, muß durch einen Verkehrsunfall ſein Leben eingebüßt haben. Mainz.(Z we i Ausreißer ins Zuchthaus.) Als der 22 jährige Wilh. Schulmeiſter aus Bremen und der gleichalterige Helmut Tietze aus Sachſen vom Gefangenen“ lager Rodgau aus bei Siedlungsneubauten beſchäftigt wur⸗ den, riſſen ſie im Auguſt aus. In Stockſtadt ſtahlen ſie einem Bauern vom Feld Rock, Weſte und Uhr, daun zwel Hitler⸗ Jungen, die am Main im Zelt ſchliefen, Fahrräder ung Schuhe, ſchließlich unterwegs nach Frankfurt Arbeitern eine Taſche und einen Ruckſack mit Proviant, ſpäter in Mainz⸗ Mombach in Garten⸗ und Bootshäuſern Trafningsanzilge und 40 Mark. Als ſie Bekannte in Manz beſuchten, wurden ſie feſtgenommen. Jetzt wurden ſie für je ein Jahr acht Mo- nate ins Zuchthaus geſchickt. Darmſtadt.(Bewußlos aufgefunden.) An der Ueberführung des Nordbahnhofs nach Arheilgen fand man kurz nach Einbruch der Dunkelheit auf der Fahrbahn einen jungen Mann mit ſtark blutender Kopfwunde bewußtlos auf. Allem Anſchein nach war er beim Ueberſchreiten der Straße von einem Kraftwagen angefahren worden, ohne baß der Fahrer etwas davon bemerkt haben wirb. Vorüberge⸗ hende ſorgten für den Abtransport des Verletzten. Vaihingen a. d. F.(20 Schafe vom Zug über⸗ fahren.) Als bereits die Dunkelheit hereingebrochen war, überquerte eine aus etwa 200 Schafen beſtehende Herde den Bahnkörper zwiſchen Rohr und Oberaichen. Von dem um dieſelbe Zeit verkehrenden Zug wurden 20 Schafe ſofort getötet, während fünf weitere infolge ſtarker Verſtümmelung notgeſchlachtet werden mußlen. — Plochingen.(Unter den Zug gekommen.) Ein 19jähriger Handwerksgeſelle verunglückte auf der Station Det⸗ tingen u. T., als er ſich mit der Eiſenbahn auf ſeine Arbeits⸗ ſtätte begeben wollte. Er kam auf noch nicht völlig geklärte Weiſe unter den Zug zu liegen, wobei ihm beide Beine ab⸗ gefahren wurden. In bedenklichem Zustand verbrachte man den Unglücklichen ins Krankenhaus. A Ueberfall in der Dunkelheit. Wie das Polizeſpräſibium München mitteilt, hat der 25 Jahre alte Johann Weiln ham⸗ mer am 7. und 8. Dezember ſe einen Handtaſchenraub aus⸗ geführt und zwar während der eingetretenen Verdunkelung. Beim zweiten Ueberfall konnte er durch einen Unteroffizier der Wehrmacht geſtellt und feſtgenommen werden, Weſu⸗ hammer iſt überführt und geſtändig, in beſden Fällen wegen Geldverlegenheit die Raubüberfälle ausgeführt zu haben. In einem Fall erbeutete er 5 Mark, im anderen dagegen nur 26 Pfennig. e Alter Rheinkapitän feiert Diamantene Hochzeit Die Eheleute Kapitän i R. Wilhelm Bienemann konnten in Oberweſel das ſeſtene Feſt der Diamantenen Hoch⸗ zeit feiern Der 84jährige Jubilar war eine Reihe bon Jah⸗ ren hindurch auf Schleppdampfern tätig Außerdem verſah er längere Zeit hindurch den Hafendienſt zwiſchen K eh l und Straßburg die Jubilarin iſt 81 Jahre alt, Der Veteran der Rheinſchiffahrt hat die gewaltige Entwicklung der Schiffahrt in den letzten 60 Jahren miterlebt Er dürfte der letzte Kapttän ſein der die Kettenboote, die untet dem Namen„Hexen“ bekannt waren, auf dem Rhein geführt hat. „Weihnachtsbuch der deutſchen Jugend“ Berlin, 13. Dez. Zum zweiten Male erſcheint in dieſem dieſem Jahr das„Weihnacht⸗ buch der deutſchen Jugend“, das von Baldur von Schirach herau⸗gegeben wird und vor allem als Weihnacht⸗gabe für die ſchaffende Jugend ge⸗ dacht iſt. Für dieſen Krieg⸗winter wurde Werner Beumel⸗ burgs HSperrfeuer um Deutſchland“ in einer heco . arbeit gabe di 2 E ein es u. a „Es zubilden,; 1 iationalſ von jedem einzelnen Schaf ar aulichet und ku d erktätigen deutſchen Ii daß Beſte geben, wa⸗ wir ſinn und die Hingabe un⸗ hret ſchenkt dieſes⸗ Buch 7— 7 ãumal in t Di Ae mehr zurück i Armut 2 Zarück! Dachte ſie ſcht Nau an cher Seite. wieder diefes rãtſel hafte Zãcheſn: Halb Befriedigung. Halb Sraufamkett. i 5 5 i Das Mädchen ar feiner Seite, gau erfüll zan der Frahlenden Zafuuft, ſaß dieſe⸗ Lacheln niht! 777(õͤͤͤ ͤ ͤ ͤwÄV VVV Ser meine Cuche Neue Kutter an mee Schwe Fer leben nach A irmlichen Verßältuiſen, mie ich wah Heitgem bemerken w. Aber ich gabe mich zan ihnen erlich Lug ea. * aus Margot nen maren e ſaeben um fre Sau gebeten Herte. Aud n ir r e, l ˙ Lalcale Nuudocliau Ein Wilhelm Buſch⸗Abend durch Künſtler des Mannheimer Nationalthegtergz. Wie bereits berichtet, kommen amp Sontag, den 41% Dezember, ahends wieder Künftler des Mannheimer Natlo⸗ nalthegters in die Turnhalle des Fp. 98, um den Gecken⸗ heimern angenehme Stunden zu bereiten, Per hebeutendſte deutſche Humoriſt iſt bekanntlich Wilhelm Muſch. Geine Verſe und Unterhaltungsſtilcke erfreuen mmer noch bie Herzen aller deutſchen Thegterbeſucher, Gie find von ech⸗ tem, unverwilftlichem deutſchen Humor, ce ind unbeſtrſtten das beſte Vorbild für alle neueren Künftler auf dem Ge blet der heiteren Unterhaltung, Gle ſperden ſich auch nie von dem Programm der deutſchen Unterhaltungshülhnen Verdrängen laſſen, Der Kbey,Ahend verbfent daher umſo⸗ mehr auch einen guten Beſuch, als ſich dann das Natlongl⸗ thegterenſemble durch ein volles Haus veranlaßt fleht, auch ſpäterhin nach Geckenhelm zu kommen, um noch weftere Theaterſtüücke aufzuführen, Die Seckenheimer haben bamft eine gute Unterhaltung, ohne daß ſie die jetzt unbequeme Fahrt nach der Stabt unternehmen milſſen, Es ſel noch erwähnt, daß der Eintrittspreis ein Gußerſt niehriger iſt, Auch dürften die ſeitherigen Erfolge der Kö, in Secken heim die Gewähr dafür bieten, daß die Meſucher auch Diesmal wieder reſtlos zufriehen nach Haufe gehen, Lohnſtenerlarten für 1940. Wir verpelſen auf bie Belanntmachung des Oberbllrgermeſſterg über Lohnſtener⸗ karten für 1940 im Anzeigenteil der heutigen Ausgabe, Sturz führte zum Tobe, Bel der Arbeſt wat der 65jährige Steinhauer Milhelm Schmitt von einem brel Meter hohen Pobeſt heruntergefallen, Er erlitt Prellungen am Hin⸗ ſerkopf, bie zur Gehirnerſchütterung führten. In Kranken haus iſt Schmitt nach einigen Tagen ſeiner Verlehung erlegen. „ Die Angeſtelltenverſſcherungsklatte bet Hanbwerler. Daß ſeit dem 1. Januat 1939 die Alters verſiche rungspflicht für das ſelbſtänvige Handwerk beſteht, dürfte ſebem Hanpb⸗ werlet bekannt ſein. In den Zeitſchriften, Innung verſamm⸗ lungen und bei vielen anderen Gelegenheiten wuthe immer wie ber darauf hingewieſen. Sehr viele Handwerker haben nun pon der Tatſache ber Einführung ber Vetſiche rungsyflicht lebiglich Kenntnis genommen. Big heute haben ſie aher hlet⸗ für nichts unternommen. Sie wollen erſt einmal abwarten, Menn Kontrollen kommen und es allzu brenzlich wirh, bann iſt immer noch Zeit, daß Notwenbigſte zu veranlaſſen, ſo mei⸗ nen ſie. Kontrollen det Neſchs verſſchetungsanſtalt für An⸗ geſtellte ſind nun in Au, ſicht gestellt. Je läͤnget der Hand⸗ werlet wartet, deſto mehrt muß et ſpaͤter nachbe zahlen. Yle Verſicherungspflicht läuft nämlich ah 1. Januat 19990. Von dieſem Zeitpunkt an iſt der Hanpwerlet ange ſtelltenpetſiche⸗ rungspflichtig. Zwed mäßig iſt dahet, wenn det Han dme tler, det bis heute in ſeinet Altersverſotgung noch nichts getan hat, ſich ſofort die Angeſtelltenverſicherungelarl⸗ von ſelnet zuſtän digen Kreis hanpmerkerſchaft ausſtellen laßt und Vei⸗ trag marken ab 1. Januat 1929 in einet ſeinem Einlommen entſprechenden Höhe klebt. Er lann dam det Kontrolle durch die Neich⸗ hetunganſtalt füt Angeſtellte tuhig enigegen⸗ 11 ehe 4 4 Der — Jeldpoſtnummer genügt. Wenn jemand fragt, g lich ein Soldat befindet, ewa mit der Begrundung, daß man ihm ſchrelhen und ein Pa leichen ſchiaen wolle, ſo genugt die Angabe dert Felppoſt ner. Fragen nach dem Stanp⸗ ott, dem 5 dfätlich heant⸗ Art worten, 9. Kennzeichen der Kleinfahr zeuge im Rheinge nel anti uin: 17 11 n lannlich ind mi wenigen Ausnah hen ene: 6 en ſind Koblenz Ste ſich von daß Gründen tech. eine Neute a * * 8 , daß. Mar ate beſonders porteußhali us. ich auch uur ein Heuug, Sleſe ud ganz mit auen jubeln Zen gie Mochen it nuſere Sacheit, Nau un 4, hat leinen zue d hat noch zel, abe in icht Wohin mch d teien PPPPUPwã y Gut l zh tall i am nu im ich gaffen, daß ie deinen Berl faden Kaiz Eagelgurdt ins Zimmer. Heraus lam Tenn zn Fü ie dee— Zach für en Manchen, daß im Len ge tanden n iu zie Fefahren nm ge i tie, im un un gau wenige zu ewa brachten. 2 nee ae . — ͤ— Was ſchenken wir den Feldgrauen? Das Weihnachtspäckchen für die Front N NS. Sind uns auch in der Wahl der We 5 ſchenke, mit denen wir liebe, uns zugehörige Me en in dieſem Jahre erfreuen wollen, gewiſſe Gre zt und müſſen wir uns beim Ausſuchen und en ein wenig mehr anſtrengen als in den vergang ſo wollen wir doch gerade deshalb eines nicht ls beſtim⸗ men materielle Dinge den Wert e Geſce ſondern allein das Maß an Liebe und Güte, mit dem es gegeben wird. Das gilt ganz beſonders für die Gabenpäckchen, die wir zu dieſem Weihnachtsfeſt unſeren Soldaten an die Front ſchicken. Mancherlei Gedanken über das Wie und das Was bewe⸗ gen uns alle in dieſen Tagen. Auch hierbei ſind uns, Größe und Gewicht betreffend, Beſchränkungen auferlegt. Doch wenn die Gaben, die wir unſeren Soldaten zu Weihnachten ſchicken, äußerlich auch nur klein ſind, ſo wollen wir doch all Unſere Liebe und unſere Anteilnahme in ſie hineinlegen und den Soldaten dadurch zu verſtehen geben, daß unſere herz⸗ lichen Gedanken immer bei ihnen ſind, daß wir ſtolz ſind auf ſie, auf ihre Tapferkeit, auf ihren Mut und daß es unſere ſchönſte Weihnachtsfreude ſein wird, ſie am Weihnachtsabend im Beſitz dieſes kleinen Päckchens zu wiſſen. Wenn wir mit dieſen Gedanken an das Auswählen und Ausſuchen der Gaben herangehen, wird es uns gewiß nicht ſchwerfallen, das Rechte zu treffen. Trotz aller wohlgemein⸗ ten Aufrufe und Bekanntmachungen mag es immer noch hier und da eine Mutter oder eine Frau geben, die meint, ihrem Sohn oder ihrem Mann eine ganz beſondere Freude damit zu bereiten, daß ſie ſich die Butter und Schmalz, friſche Wurſt oder andere leicht verderbliche Lebensmittel vom Munde abſpart und ſie ihnen ins Feld ſchickt. Damit erreicht ſie gewiß das Gegenteil von dem, was ſie aus falſch verſtande⸗ ner Hilfsbereitſchaft erreichen will: der größte Teil dieſer Lebensmittel wird in nicht mehr verwendungsfähigem Zu⸗ ſtand ankommen, und zum anderen iſt bekanntlich die Ver⸗ pflegung der Soldaten ſo reichlich und auskömmlich, daß ſie dieſer Heimgtzuſchüſſe keineswegs bedürfen. Dafür gibt es aher mancherlei andere Dinge, die ein Soldatenherz jederzeit erfreuen. Da draußen an der Front gelten andere Maßſtäbe als bei uns in der Heimat und vieles, was für uns eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, über die wir gar nicht nachden⸗ ken, iſt da draußen eine unerhörte Koſtbarkeit. Mit einer Mappe Briefpapier, einem Drehbleiſtift, einem Füllfederhal⸗ ter werden wir einem Soldaten immer Freude machen. Eben⸗ ſo werden ihm Notizbücher, Taſchenkalender und kleine Tage⸗ bücher ſtets willkommen ſein. Dem leiblichen Wohl des Sol⸗ daten dienen jede Art von Huſtenbonbons, Tempotaſchentü⸗ cher kleine Doſen mit Hautkreme, Raſierapparate uſw. Das wären einmal ein paar Anregungen für d. prak⸗ tiſchen Inhalt der Gabenpäckchen. Dabei wollen wir es aber nicht bewenden laſſen, ſondern darüber hinaus— und das ſoll, bei den Weihngchtspäckchen ſa die Hauptſache ſein— gehört noch mancherlei hinein, das man nicht unbedingt not⸗ wendig braucht föndern üher das man ſich nur freut. Dazu gehören in erſter Linie Bücher. Ein ſchmaler Gedichtband kann es ſein eine kleine Erzählung, eine Novelle oder auch ein Büchlein voll luſtiger Geſchichten, die ſich gut zum Vorle⸗ ſen eignen. Daneben finden noch Zigaretten und Zigarren. eine Tabakpfeife, ein Beutelchen dazu für den Tabak und eine kleine Flaſche Branntwein Platz. Selbſtverſtändlich gehört zu jedem Weihnachtspäckchen auch ein kleiner Beutel oder eine Schachtel mit Weihnachts⸗ gebäck. Wir wollen es nach Möglichkeit nicht fertig im La⸗ den kaufen, ſondern es ſelbſt bereiten. Wenn wir auch dies⸗ mal nicht ſo verſchwenderiſch mit Butter und Eiern,„Zitro⸗ nat und Mandelkern“ umgehen können wie ſonſt, ſo gibt es doch viele Möglichkeiten, mit wenig Zutaten ſchmackhafte und leckere Weihnachtsplätzchen herzuſtellen. Die Rezepte, die das Deutſche Frauenwerk herausgegeben hat, werden uns hierzu die nötige Anleitung geben. Große Freude wird es den Sol⸗ daten bereiten, wenn wir dafür ſorgen, daß ſie in ihrer Frei⸗ zeit Schach und Halma, Domino und Karten ſpielen können; 115 für eine Mundharmonika werden ſie immer dankbar ein. Soviel über den Inhalt. Beinahe ebenſo wichtig iſt die Art der Verpackung. Nach außen hin ſoll ſie feſt und wi⸗ derſtandsfähig ſein und nach innen beſonders ſorgfältig und liebevoll. Jede einzelne unſerer kleinen Gaben wollen wir in weihnachtlich buntes Seidenpapier einhüllen, es mit einem ſilbernen ode, goldenen Faden umſchnüren und als einen beſonderen Gruß ein kleines duftendes Tannenzweiglein da⸗ Jah öorgeſſen: nien . 5 rauf legen. Openauf rommen noch ein oder zwei rotwangigz Aepfel, dazu eine dicke Weihnachtskerze mit einem vaſſenden Halter. Ein kleiner, pausbäckiger Leuchterengel aus dem Erz⸗ gebirge kann das Licht tragen oder auch nur ein einfacher rot oder golden lter Holzſtern. al ein Tannenzweig und nach dem der Emp⸗ Vert all der Gaben den Päck von unſeren wir wollen ihnen ſagen lich feiern werden, trotz erfüllte rbereitungen erzählen, daß wir dieſes Weihnachtsfeſt fröh⸗ Zeit, daß wir mit dank⸗ aum ſtehen werden, der Gedanken und die Herzens bei all denen 1 die Wacht halten. ig. Wir wollen nun noch da⸗ Hausſchlachtungen. Das Landesernährungsamt teilt mit: Der Nahrungsmit⸗ telbezug der nichtlandwirtſchaftlichen Bevölkerung iſt durch die zebensmittelkarten geregelt. Aber auch der Verbrauch der ſogenannten Selbſtverſorger, alſo derjenigen, die ſich aus eigener Erzeugung ſelbſt mit Nahrungsmitteln verſorgen kön⸗ nen, iſt einer kriegswirtſchaftlichen Regelung unterworfen wor⸗ den. Auf einzelnen Gebieten, wie z. B. bei der Aufzucht von Schlachtſchweinen, ſetzt ſich der Kreis der Selbſtverſorger nicht ausſchließlich aus Bauern und Landwirten zuſammen, denn auch in der Stadt und insbeſondere in Vororten mit vielfach noch ländlichem Charakter werden Schweine zu Schlachtzwecken gemäſtet. Aus dieſem Grunde erſcheint es notwendig, die in Frage kommenden Städter mit den neu⸗ geregelten Beſtimmungen für Hausſchlachtungen bekannt⸗ zumachen. Was muß der Selbſtverſorger alſo von den Beſtimmun⸗ gen über Hausſchlachtungen wiſſen? Jede Hausſchlachtung unterliegt der Genehmigung durch das zuſtändige Bür⸗ germeiſteramt(Lebensmittelkartenausgabeſtelle). Die Geneh⸗ migung iſt zu beantragen und wird nur erteilt, wenn der Antragſteller bereits im Jahre 1938 geſchlachtet und ein Schwein mindeſtens drei Monate im eigenen Stall gefüttert hat. Der Genehmigungsbeſcheid iſt dem Fleiſchbeſchauer zur Eintragung des Schlachtgewichtes vorzulegen und nach erfolgter Eintragung ſofort an das Bürgermeiſteramt zurück⸗ zugeben. Hier wird anſtelle des Genehmigungsbeſcheides ein Anrechn e ausgeſtellt, aus welchem zu er⸗ ſehen iſt, wie lange die zu berückſichtigenden Angehörigen des Selbſtverſorgerhaushaltes ſich aus der Hausſchlachtung mit Fleiſch und Fett(außer Butter) ſelbſt verſorgen müſſen. Von dem amtlich ſeſtgeſtellten Schlachtgewicht werden 15 v. H. als Verarbeitungsverluſt abgezogen, der Reſt iſt dann das An⸗ rechnungsgewicht. Jeder Perſon des Selbſtverſorgerhaushaltes(auch Kin⸗ dern jeden Alters) ſteht je Woche eine Geſamtration von 1060 Gramm Fleiſch einſchließlich Fett aus der Hausſchlach⸗ tung zu. Für die Anzahl der Wochen, während derer ſich der Selbſtverſorgerhaushalt aus der Hausſchlachtung ſelbſt verſorgen muß, erhält der Selbſtverſorger weder Fleiſch⸗ noch Fettkarten, es ſei denn, daß dem Haushalt Per⸗ ſonen angehören, die als Schwer⸗ oder Schwerſtarbeiter an⸗ erkannt ſind. Dieſe erhalten die vorgeſchriebenen Zuſatzkar⸗ ten. Veränderungen des Perſonenſtandes während der Zeit der Selbſtverſorgung ſind meldepflichtig. 5 Selbſtverſorger, die ſich das ganze Jahr hindurch mit Fleiſch und Fett(außer Butter) aus Hausſchlachtungen verſorgen können, beantragen beim Bürgermeiſteramt bei Vornahme der erſten Hausſchlachtung die Anlegung einer Schlachtkarte und die Ausgabe einer Anrechnungskarte. Letztere gibt jederzeit einen Ueberblick über die im Laufe des Jahres noch zuſtehende Schlachtmenge. Inhaber einer An⸗ rechnungskarte können auf Wunſch vom Bürgermeiſteramt Friſchfleiſch⸗Berechtigungsſcheine erhalten, welche für die Min⸗ deſtmenge von 20 Kilogramm ausgeſtellt und mengenmäßig von der auf der Anrechnungskarte vermerkten Menge in Ab⸗ zug gebracht werden. Der Verkauf von Erzeugniſſen aus Hausſchlachtun⸗ gen iſt verboten. Ausnahmen ſind nur dann zuläſſig, wenn 1. die Gefahr des Verderbs beſteht, 2. ſonſt irgend ein drin⸗ gender Grund vorliegt und 3. das zuſtändige Ernährungsamt (Abteilung A) die Genehmigung hierzu erteilt. Für die zur Hausſchlachtung benötigten Gewürze er⸗ hält der Selbſtverſorger auf Antrag mit dem Genehmigungs⸗ beſcheid e Berechtigungsſchein, nach welchem er für eine ichtung 175 Gramm Gewürze beziehen darf. s elfmal Shaſen⸗ fahre ins Zuchthaus. Der herei raft ge Walter Deutſch aus Lud Mundenheim wurde durch die Große, Mannheimer mer wegen zehn Betrügereien, zahlreicher Arkundenfälſe in Tateinheit mit Amtsanmaßung, einem ſchweren und zwei einfachen Diebſtählen zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von vier Jahren verurteilt. In früher Jugend ſtahl der Angeklagte zu Hauſe hohe Geldbeträge. 1926 verübte er einen Anſchlag auf einen 60jährigen Gefängnisaufſeher und ging flüchtig. Nach ſeiner Eheſcheidung wurde Deutſch 1938 wegen Mord⸗ verdachts, weil er nach dem Leben ſeiner Frau und deren Mutter trachtete, inhaftiert. Während dieſer Zeit hatte er lich noch einen neuen„Erwerb“ geſichert, er verlegte ſich auf Fahrradhandel. Dabei betrog er Mannheimer, Heidelberger und Frankfurter Einwohner. Als er verſuchte, den unrecht⸗ mäßig erworbenen Rundfunkapparat ſeiner Hauswirtin wei⸗ terzuverkaufen, wurde er aufgegriffen und in Haft genom⸗ men. Weiter wurde Deutſch zu drei Jahren Ehrverluſt ver⸗ Arteilt. Als„Miſſionsſchüler“ ſich durchgeſchwindelt Der 20 Jahre alte Karl⸗Heinz Sch, geboren zu Frank⸗ furt a. M., warf im Frühjahr dieſes Jahres plötzlich die Arbeit hin, um eine Reiſe durch Deutſchland zu machen. Er zog ſich ein Gewand an, das ihn als Miſſionsſchüler aus⸗ weiſen ſollte, und legte ſich auch entſprechend falſche Papiere zu. Mit dieſer„Ausrüſtung“ ſuchte der Burſche dann plan⸗ mäßig Pfarrhäuſer, Krankenanſtalten und andere kirchliche Einrichtungen auf. Da er auf dieſem Gebiet ſehr beſchlagen war und ſich gut auskannte, fiel es ihm nicht ſchwer, vor den Pfarrern beider Religionen zu„beſteben“. Da er fer⸗ ner erzählte, er ſei durch einen Motorradunfall an der Wei⸗ terreiſe verhindert und ſich überall als„Miſſionsſchüler“ aus⸗ wies, fand er freundliche Aufnahme, erhielt Speis' und Trank und meiſtens auch ein größeres oder kleineres Geld⸗ ſtück. Er dankte gerührt mit einem herzlichen„Vergelt's Gott“ und als er einmal gar 40 Mark bekam bedankte er ſich zum Abſchied mit einem frommen Choral. So ging es von Mün⸗ chen aus durch ganz Süddeutſchland und dann zum Rhein. In Mainz wäre er bei der Prüfung des Ausweiſes beinahe aufgefallen, weshalb er es vorzog, hier ohne das übliche„Zehrgeld“ ſchnell zu verſchwinden. In Wiesbaden, Bingen, Koblenz und Köln klappte das Geſchäft dafür umſo beſſer, fielen hier doch viel⸗ fach Beträge bis zu 20 Mark ab. Nach einem Abſtecher in die Oſtmark ging die Reiſe dann durch Mitteldeutſchland nach Weſtfalen, wo der Burſche mit„beſtem Erfolge“ die Pfarrhäuſer in Münſter, Dortmund, Hamm, Beckum, Wa⸗ rendorf und Osnabrück mitnahm. Inzwiſchen hatte der Gau⸗ ner ſich neue Kniffe ausgedacht. So beſtellte er Grüße der Bayeriſchen Landeskirche“ und brachte der Frau Paſtorin Blumen mit. Das hob ſein Anſehen und machte ſich, wie die Praxis zeigte, gut bezahlt. Dieſe Taktik wollte er auch im evangeliſchen Pfarrhaus in Wiedenbrück anwenden, wo er mit einer Topfblume und einem Buch für die Paſtorin antrat. Diesmal ging die Sache aber ſchief. Der Paſtor nahm den„Kandidaten“ ſo gründlich ins Gebet, daß er trotz aller Beſchlagenheit glänzend durch⸗ fiel. Als man ſich nun telefoniſch bei der Miſſionsſchule er⸗ kundigte, kam der Schwindel heraus. Die Ermittlungen er⸗ gaben, daß ſich der„arme Miſſionsſchüler“ neben Eſſen und Trinken insgeſamt rund 500 Mark von über 50 Pfarrern und kirchlichen Organiſationen erſchwindelt hatte. Vor dem Schöffengericht in Bielefeld b er, daß er ein ordent⸗ licher Kerl werden wolle, wenn er die ihm zudiktierten ſie⸗ ben Monate Gefängnis und vier Wochen Haft verbüßt hat. ſteuerkarte 1940 der Zuſatz„für mitverdienende Ehe⸗ ſteuerkarten und deren Berichtigung entgegen. In Tſchecho⸗Slow. Staatsangehörigen, die erſt durch die Lohnsteuerkarten 1940 und Steuerabzug vom Arbeitslohn Zur Zeit werden die Lohnſteuerkarten 1940 den Arbeitnehmern durch die Poſt in die Wohnungen zu⸗ geſtellt. Lohnſteuerkarten ſind ausgeſtellt worden für alle Arbeitnehmer, die vor dem 11. Oktober 1921 ge⸗ boren ſind und am 10. Oktober 1939 in Mannheim ihren Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hatten und in einem Arbeitsverhältnis ſtanden. Falls ein Arbeitnehmer, für den hiernach eine Lohn⸗ ſteuerkarte 1940 auszuſtellen war, bis zum 20. Dezember ds. Js. eine ſolche nicht er⸗ halten hat, wolle er dieſe bei nder Steuer⸗ Kartenſtelle— N. 2. 3 abholen. Das gleiche gilt für ſolche Arbeitnehmer, die, nach dem 10 Ottober 1939 in ein Arbeitsverhältnis eingetreten ſind, oder ſolche Einkünfte aus mehreren Dienſtverhältniſſen haben und einer zweiten oder einer weiteren Lohnſteuerkarte be⸗ dürfen. Eine in einem Dienſtverhältnis ſtehende Ehe⸗ frau, die am 10. Oktober 1939 nicht dauernd von ihrem Ehemann getrennt lebte, muß eine beſondere Lohnſteuerkarte bean fragen, wenn auf ihrer Lohn⸗ frau“ fehlen ſollte. Die Lohnſteuerkarte 1940 iſt maßgebend für die Berechnung des Steuerabzugs vom Arbeitslohn im Kalenderjahr 1940. Sie iſt vom Arbeitnehmer auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Sollten Eintragungen auf der Lohnſteuerkarte unrichtig oder Ergänzungen not⸗ wendig ſein, ſo iſt die Berichtigung oder Ergänzung zu beantragen. Der Lohnſteuerkarte liegt als Einlage ein Merkblatt bei, das den Arbeitnehmer über be⸗ ſtimmte Pflichten und Vechte unterrichtet. Unterlüßt der Arbeitnehmer die Nachprüfung der Lohnſteuer⸗ karte oder die Herbeiführung ihrer Berichtigung, ſo kann er bei einer ſpäteren Berichtigung für die zu⸗ rückliegende Zeit eine Erſtattung der Lohnſteuer nicht damit begründen, daß die Eintragungen auf der Lohn⸗ ſteuer karte unrichtig geweſen ſeien. 8 5 Anträge ſind, ſoweit nach Abſchnitt VI Ziffer 1 und 2 des Merklattes die Gemeindebehörde zuständig iſt, bei der Steuerkartenſtelle des Städt. Steuer⸗ amts— N 2, 3— Erdgeſchoß zu ſtellen. Es empfiehlt ſich, perſönlich zu erſcheinen, um Rückfragen zu vermeiden., Die entſprechenden Unterlagen und Beſcheinigungen(Familtenbuch, Heiratsſchein, Geburts⸗ ſchein, Wehrpaß u. dgl.) ſind vorzulegen. In den Vororten nimmt das Gemein deſekretariat als Ver⸗ mittlungsſtelle Anträge auf Ausſtellung von Lohn⸗ den Fällen des Abſchnittes IV Ziffer 1 des Merkblattes, in denen der Arbeitgeber ab⸗ weichend von der Eintragung auf der Lohn⸗ ſteuerkarte anſtelle der Steuergruppe J bei weiblichen nichtjüdiſchen Arbeitnehmern zwiſchen 50 und 65 Jahren die Steuer- gruppe II, bei männlichen und weiblichen nicht⸗ jüdiſchen Arbeitnehmern nach der Vollendung des 65. Lebensjahres die Steuergruppe III an⸗ wenden muß, wird die Steuergruppe J auf der Lohnſteuer karte nicht geändert. Es hat daher keinen Zweck, Steuerkartenänderungen ſolcher Art zu beantragen. f 5 Wehrſteuerpflichtig im Kalenderjahr 1940 ſind die männlichen im Inland wohnenden Deutſchen Staats angehörigen, die in den Kalenderjahren 1914 bis 1920 geboren find, wenn bei ihnen bis zum 10. Otztober 1939 eine endgültige Entſcheidung darüber getroffen war, daß ſie zur Erfüllung der zweijährigen aktiven Dienſtpflicht nicht einberufen werden, es ſei denn, daß ein Steuerbefrejungsgrund(z. B. anerkannte Dienſtbeſchädigung) vorliegt. Bei früheren Oeſter⸗ reichiſchen Bundesbürgern, die erſt durch die Wie⸗ dervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich Deufſche Staatsangehörige geworden ſind, kommen für die Wiedervereinigung der ſudetendeutſchen Gebiete mit dem Reiche Deutſche Staatsangehörige geworden ſind, die Geburtsjahrgänge 19171920 in Betracht. Die Wehrſteuer beträgt in den erſten zwei Kalenderjahren nach Beginn der Wehrſteuerpflicht 50 v. H. der Lohn⸗ ſteuer— mindeſtens 4 v. H. des Arbeitslohnes—, in den folgenden Kalenderjahren 6 v. H. der Lohnſteuer — mindeſtens 5 vom Tauſend des Arbeitslohnes— Diejenigen wehrſteuerpflichtigen Arbeitnehmer, denen nach den Vorſchriften des Einkommenſteuergeſetzes Kinderermäßigung für mindeſtens 2 Kinder zuſteht, haben vom Zeitpunkt der Eintragung des zweiten Kindes auf der Lohnſteuerkarte an die Wehrſteuer nur nach dem einfachen Satz zu entrichten. Der Hebeſatz der Bürgerſteuer 1940 beträgt wie ſeither 600 v. H. der Steuermeßbeträge. Wenn Angehörige eines zur Erfüllung der Wehr⸗ pflicht einberufenen Arbeitnehmers am Fälligkeitstag der Bürgerſteuer Familienunterhalt aus öffent⸗ lichen Mitteln beziehen, iſt Bürgerſteuer nicht zu ent⸗ richten. Der Bezug des Familienunterhalts iſt dem Arbeitgeber jeweils nachzuweiſen. Die Lohnſteuerkarte iſt alsbald dem Arbeitgeber auszuhändigen. 3 Mannheim, 12. Dez. 1939. Der Oberbürgermeiſter Agde bun Kunſthonig. Für die Zeit bis zum 17. 12. 1939 erhalten alle 855 8 8 jetzt laufend Wehrſteuer die Geburtsjahrgänge 19161920, bei früh. abgeholt werden. treffen heute ein und müſſen am Freitag vormittag Außerdem machen wir darauf aufmerkſam, daß Landw. Ein- un) Perkaufsgenoſsenſchaftᷣ Verloren Mannheim⸗Secken heim. Tkceinen grauen Die beſtellten Saatkärtoffeln„Frühmölle“ Wildieder⸗ Handſchuh. Säcke ſind mitzubringen. 1939 8 N 2 L B:, r —:. Abzugeben gegen Verſorgungsberechtigten je 125 Gr. Kunſthonig gegen Ab⸗ die noch zum Frocknen beſtimmten Zuckerrüben 0 Belohnung gabe des Abſchnitts N 35 der bis zum 17. 12. 1939 gul⸗ mice ele Per a ge Aagenelder werden Zühringerſtr. 82 tigen Nährmittelkarte! Die Abſchnitte N 35 ſind von den CG——— E Kleinverteilern abzutrennen und bei unſeren Markenab⸗ Heutiges Angebot: Parteiamtliche Mitteilungen. 2 87.— lieferungsſtellen bezw. den Bürgermeiſterämtern gegen FFF NS⸗Fra 5 8 Uhr Gemeint 8 Bulttung abzuliefern. Bezugſcheine werden nicht erteilt. Blutfrischer Kabliau N 28 eee, nene, de Die obige Zuteilung erfolgt unbeſchadet der an Kinder N[Ostsée)) 225 Derbüicher ideen gen. ö 3 bis zu 14 Jahren für die Zeit vom 20. 11. bis 17. 12. 39. 5—. auf den Abſchnitt F 3 der Fettkarte vorgeſehenen Zutei⸗ kung von 125 Gramm Kunſthonig. N f Gleichzeitig werden die Verſorgungsberechtigten da⸗ rauf hingewieſen, daß die bis zum 17. 12. 1939 gültige intfagungen In dle Fisch-Kungenliste itte sofort zokzunehmen. —— Wir drucken g 3 2 3 r N lie die Beſellung von Reis und Hilenfeuchten, die en et e ben, e nen 3360 2 alte fonfiigen für Handel, Jnduſtrie ge g Druckſachen in gediegener 4 der Aus fiatlung. n ö Sees verkaufss Städt. Er nährungssmt Oer Landrat— Ernährurgsamt Abt. B. f— e 5 i. Se ere eee 2 e eee 1. f—— 2 r— 5 0 eee e een eee züvog 55a duseu jc domun can au ug nc“ Snvaoh ucfkeun ueneguglag usul Uozagg udgg guide gaenvc uga nas Tod eu eee ebe e .„ op! eat inv obus ue nat oc“ „Uduuggz udgvatchlenv Bucpnt usqog eee eee den et e ee fur; a vu sun ain zug une eech ine beim an di agg uemmausd bunugagz Tefagilprog un aun je usumagaguv usgaal on ava mut eib 217 uggzavacß opaugzz Depp„eoabng reagvat une ii aon v“ „uso Inv commun cho 411 die ue but ang une banochgsan Haone 61 Ag aperea a ava o usbohſ ue lone deutig Dunne ie en eg ud avec nog ub gn 815 udutucgobaca ich janotloqn udp unge u uf 1 baue al unde uspagchlas dus avat h Iiguv od ue mp Sjggick uallusch zauzeut uf c oa einde aaa ae e ue ent erde ee eee 910 hboggolnv gun did ut gomut ohe deutung auoh an ron dusdg gat pa jcgat nc“ Acta ung deine eee ene eee „e nenvg dun apeae cen vnc aue zg— ag ua utequsbvaf u oi os„sung up cps ace ng ng lag 1 0 n! auto di ie dv nv ragazzi al gol geuuvals 920 ſcpiloc) Sve gun ohe al uud dag 0 „nehlvch ound 10 oguvd p“ eee tc en id ub due eig aon cn onog nog vac vac) „iobauaz zogen bing) gon 61816 419 ocbhunat pi ung 4 chen Aut ubs die pom bunnon unga aeg aouroe uaa donne duleg mut gi use uch ol 85 c og piace Scpogctlenv cbunatpuic ueun dunm bau chr ab ie zee erb e ee en e eee ee e „Inggoackac mog nut numoz 8 uolagnegv in vag dusout un u lagugvgz meg Inv guns eus uf c Anut anze Arat ng iar dung noah molb urs nv uouugz gun uscpom Beat usuſe usuugz alat aahvch our gate“ ee usa ovauacß vac „ane Svatſe au ng unc Zuscpom Boat une uus ziat uguugg I ploljeia gun— gun dogg 510 18 dog uga gnuoch joa cha: uva udahv! 5 uf gvanss hal d anohhn vg utsu nee pa bog“ chi 5 one„eau Paasegungz“ up 51108 dog ug eidggehe dap vac gl gun gains 899 nen ee u eg e lenz oho uga nvas * 2 tesoqnea pnappozg) an seu ua via uda uvmoze Hannag una nag 400 Innpngg sog 5—T— N„„rolnych robin“ dice uobnvur ehe de lie enen u au Mag pen znutpoc Tou ue une gs bund uecpeputgpg adac: dgupch 10 hang ugava 4 ichen uudat gögzuvg gobe avai dl dun„pound“ ann ut udgoß uach u 9 qu roco ogg enen an! liagbog CCC „ire putin ug eie uc aun 8 uses 5 85 g el bunbigen! e eee eee ee en en ene egg; „Pnadbagfun geh da usges zva aciog usge jo sun v uopogavlnv ondg sev 461 dag usurdiz uud ui on 3991 unn gun u du ⸗agn uuvg zog nud zoqlag gun juvooise 0 ava Sicpru ugunc opoascnackluv due ava 918 i ec le eee ee ee ee een eee ehe r jputuie avat 1 faevu schu geule uns 6 1. n ibval„4 ng ufojnpas„obuvz ug] zopvch uga uva oi usduu sz“ i öinaaucgave ugs 10 Hulnaung ggung ogo ag dio inv pu usufe 5 obaod dich gun zogyu on vas mol burg dings uleinpads dat Onaogneu ſcpru avat uda nd uva og „ivut vf 9 dv gv vie uopvlog ou ogoad gusd diat 8. 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Aber ein juriſtiſches Geſpräch kann doch un⸗ möglich etwas mit deiner Verlobung zu tun haben, Konrad! Oder doch?“ Die Augen der alten Dame hingen in ängſtlicher Frage an den Zügen Konrad Markens. Der lächelte. „Rein, natürlich nicht, Tante Haller.“ „Na, Gott ſei Dank! Wenn Brautleute ſchon wäh⸗ rend der Verlobungszeit mit Rechtsanwälten zu tun haben, ſo halte ich das für ein ſchlechtes Zeichen. Und nun frage ich dich zum drittenmal, ob du glücklich biſt!“ Graf Marken ſenkte den Kopf und ſchwieg. „Mein Junge, da ſtimmt etwas nicht“, rief die alte 5. 3% P., dt haſt ganz recht, Tante Haller. Aber— ich möchte jetzt nicht davon reden. Mama wird dir alles erzählen. Ich will den Geſprächsſtoff des Abends nicht vorwegnehmen. Es ſollte ein Scherz ſein, klang aber bitter. WL„Nun werde ich di zu deiner Penſton fahren, Tantchen“, lenkte Graf Marken ab.„Es wird nämlich Zeit, daß ich mich zum Bahnhof begebe.“ Frau von Haller ſtellte keine weiteren Fragen. Sie hatte das Gefühl, daß man Konrad jetzt nicht weiter guälen dürfe. Die Fahrt 9715 Penſion Valencia wurde ſchweigend zurückgelegt. Als der Wagen hielt, half der Graf der alten Dame beim Ausſteigen. „Viel Spaß heute abend, Tantchen!“ „Wir werden uns doch noch ſehen, Konrad? Du kommſt doch auch ins Palaſthotel, nicht wahr? In Be⸗ gleitung deiner Braut, wie ich hoffe. Ich möchte ſte 5 ch gern 157 5b daß aß 5 weiß nicht, ob das gehen wird, Tantchen. Das kommt auf das Befinden Lezeſag an.“ auß 182 99 5 Verlobte iſt leidend?“ Ein wenig, Tante Halle Ab ich 9 5 5„ Hraf Marken verabſchiedete ſich haſti von Haller ſtieg zu ihrer Penſton e Dieſe lag im dritten Stockwerk eines alten, nicht ſehr ſauberen Hauſes. Die Treppenläufer waren ab⸗ gewetzt, die Wände nachgedunkelt, und einen Fahrſtuhl gab es nicht. Die Peuſion Valencia verzichtete über⸗ haupt auf Komfort. Dafür war ſie billig, 1115 das war ihren Bewohnern die Hauptſache, denn die, die hier Zuflucht gefunden hatten, litten nicht an einem Ueber⸗ Hluß von Geld. Ske lebten auf der Schattenſeite des Lebens, und ihr Motto hieß: Sparen, ſparen, ſparen! Wä rend Frau von Haller die Stiegen emporklomm und d h in jedem Stockwerk auf dem dazu bereitgeſtell⸗ ten Stühlchen verſchnaufte, dachte ſte nach. a Adele Marken, geborene von Vitznau, und ſie waren Schul⸗ und ſpäter Penſionsfreundinnen geweſen. Sie hatten ſich gut verſtanden, obgleich es nicht immer leicht war mit Adele auszukommen. Sie und ihre Schweſter Greta von Vitznau ſtammten aus reichem Hauſe, waren verwöhnt und etwas eigenwillig. Greta war noch die ſanftere der beiden Vitznau⸗Mädchen geweſen, eine dunkle Schönheit mit klaſſiſchem Profil und herrlichen blauen Augen. Schade, daß es mit Greta dann ſo ein Ende genommen hatte! Adele Vitznau heiratete den Grafen Marken auf Markenhof, und die Freundinnen kamen durch dieſe Ehe etwas auseinander. Immerhin war Frau von Haller einige Male Gaſt auf Markenhof geweſen. Sie erinnerte ſich ſehr gut des ſchönen, großen Herrenſitzes, in dem alles Reichtum atmete. Aber dann ſtarb Adeles Gatte, Vermögensverluſte kamen, und Adele Marken ſchrieb Klagebriefe über ihre Verarmung⸗ Frau von Haller war ſelbſt arm geworden, viel, viel ärmer als ihre anſpruchsvolle Freundin, von der ſie noch immer aus aller Herren Ländern Karten und Briefe bekam. Sie hatte oft leiſe gelacht, wenn Adele ihr eine bunt⸗ farbige An ichtskarte aus dem ſonnigen Süden ſandte oder wenn ein Schreiben mit dem Poſtſtempel Sylt und ähnlicher Orte in ihre beſcheidene Peuſion flatterte. Gar ſo ſchlimm kann's ja um Adele nicht beſtellt ſein. ſcherzte er. und Frau Deut ſchiff 2 dare ſit dann aciblos. Die Gute iſt eden allzu ver⸗ wöhnt. Wenn ſie heute auch nicht mehr aus dem vollen ſchöpfen kann— wer ſolche Reifen macht, iſt noch nicht am Verhungern. Allmählich wurde die Korreſpondenz ſeltener. Nur Weihnachten, Oſtern oder zu Geburtstagen kamen manchmal Pakete und Briefe vom Markenhof, und in letzteren ſtanden neuerlich wieder Klagen über Ein⸗ ſchränken, Einſamkeit und ein zurückgezogenes Leben aus Sparſamkeitsgründen. f Frau von Haller nahm den Inhalt ſolcher Epiſteln nicht allzu ernſt, lebte ihr beſcheidenes Leben und war zufrieden. Und dann war vor kurzer Zeit ein dicker Brief von Adele aus St. Moritz gekommen. Er enthielt die Nach⸗ richt, daß ſich ihr einziger Sohn Konrad verlobt habe, mit einem ſehr ſchönen und reichen Mädchen. Jetzt habe alles Sparen und Einſchränken ein Ende. Frau von Haller hatte einen Glückwunſchhrief ge⸗ ſchrieben, aber niemals auf ihre Zeilen eine Antwort erhalten. Nun war plötzlich die Freundin aufgetaucht, und mit der Verlobung ſchien irgend etwas nicht in Ordnung zu ſein. Frau von Haller ſpürte eine richtige kleine Neugier im Herzen, als ſie die letzten Treppenſtufen zur Penſion Bae epa 90 f be dachte ſte. . in geſpannt, was da los ſein mag, dae Auf ihr Klingelzeichen blieb es eine ganze Weile ſtill, aber Frau von Haller war darüber nicht weiter verwundert. Marta, das überlaſtete Mädchen für alles, brauchte immer geraume Zeit, bis ſie von der Küche angeſchlurrt kam. Endlich wurde die Tür geöffnet, und Marta ſteckte ihren Zottelkopf heraus. Gleichzeitig ſchlug Frau von Haller ein dicker Geru nach Fett⸗ gebackenem entgegen. Sie ſchnupperte lachend. 2 „Ach richtig, heute iſt ja Donnerstag, an dem es nach Jahre altem Küchenzettel Kartoffelpuffer, Apfelmus und heißen Kaffee gibt“, lachte ſte.„Das hätte ich bei⸗ nahe vergeſſen, Marta!“ „Sollten Sie aber ſchon auswendig wiſſen, gnädige rau, wo Sie doch nun ſchon ſo lange in der Valencia Wohn grinſte Marta gemütlich.„Soll ich Ihnen halbe backen, oder wollen Sie runde? Sie brauchen s bloß 15 ſagen.“ 15 ö „Marta, mein Engel, ich eſſe heute gar keine! Weder halbe noch runde noch viereckige.“ „Du liebe Jüte, wollen Sie denn hungrig ins Bette jehn, gnädige Frau?“ f 5 55 2 „Ganz im Gegenteil, ich werde mich durch ein hoch⸗ feines Souper geſättigt zur Ruhe begeben. Ich eſſe im Palaſthotel.“ a „Da ſtaunt man Bauklötzer!“ ſagte Marta und riß die Augen auf.„Na, da werden Sie natürlich was Feineres zu ſchnabulieren kriegen als unſere Puffer. Vielleicht ſiedeln Sie nun auch janz und jar in das vornehme Hotel über?“ „Unterdrücken Sie Ihren Kummer, und weinen Sie keine voreiligen Abſchiedszähren, Marta! Ich bleibe Ihnen erhalten und, wie ich vermute, noch ſehr lange. Für ein Appartement im Palaſthotel fehlen mir die Gelder. Zu dem Abendeſſen hat mich meine Freundin, die Gräfin Marken, eingeladen. Nanu, was haben Sie denn?“ Die Frage war berechtigt, denn die ſtämmige Marta knallte ſich mit der flachen Hand ſo heftig vor den Kopf, daß man mit Recht eine Erſchütterung dieſes edlen Körperteils befürchten mußte. „Jotte doch!“ ſchrie ſie.„Das hätte ich ja beinahe verjeſſen Ihnen zu ſagen, gnädige Frau. Cene Iräfin ſitzt in Ihrer Stube und wartet auf Ihnen. Eine ge⸗ ſchlagene Stunde ſchon!“ 1 e von Haller ſtarrte die vergeßliche Marta ver⸗ utzt an. Adele hier in der Penſion Valencia! Na, die Freun⸗ din mußte ja allerhand auf dem Herzen haben. Marta wurde zur Seite geſchoben, und die alte Dame haſtete über die Diele, wobei ſie den wackligen Schirm⸗ ſtänder umriß. Dann lief ſie einen langen, dunklen Gang entlang, an deſſen Ende ihr Zimmerchen la„ das letzte und darum das billigſte der Penſion Valencia. Sie riß die Tür auf. Dicke blaue Wolken ſchwebten ihr eichlanen⸗ In dem einzigen bequemen Seſſel lag eine ſchlanke Frauengeſtalt und rauchte eine Zigarette nach der andern. 64 4(Fortletzung folgt.) Der Fahrſtuhl Von Heinrich Seiler „Bitte, nehmen Sie mich mit in's Haus“, bat Wengen, der ſchon minutenlang vor dem Haus geſtanden und zu den dunklen Fenſtern hinaufgeſpäht hatte. f Eine Dame hatte die Haustür aufgeſchloſſen. Es war nach Mitternacht, und ſie mochte wohl ein wenig miß⸗ trauiſch ſein. „Nein“, ſtammelte Wengen. es iſt dringend.“ Was konnte nach Mitternacht ein Mann im hochgeſchla⸗ genen Mantelkragen in einem fremden Hauſe zu tun haben? „Bitte“, entgegnete ſie zögernd, ließ ihn eintreten und ſchloß die Haustür ab Als das Minutenlicht anſprang, ſah er, daß ſie groß und ſchlank war. Das Antlitz konnte man nicht ſehen, weil die Hutkrempe einen Schatten warf Es war ein verwegen ge⸗ ſchwungener Hutrand, den ſie bis über ihre linke Braue hinuntergezogen hatte. Man ahnte aber, daß es ein ſehr ſchönes Antlitz war, mit einem ſeidig roten Mund, der nicht lächelte. Unter dem Hutſchatten quoll hellblondes Haar ervor. b„Nehmen Sie mich auch mit in den Fahrſtuhl?“ fragte er und wich nicht von ihrer Seite. Ohne die Handſchuhe ab⸗ zuſtreifen, hatte ſie den Fahrſtuhlſchlüſſel hervorgezogen. Es waren roſtrote Wildlederhandſchuhe, und roſtrot war auch der Filzhut.„Bitte“, wiederholte ſie mit einem flüchtigen Höflichkeitslächeln. „Es iſt Ihnen wohl unangenehm, daß ich Sie darum ge⸗ gebeten habe“, ſagte er als er nach ihr in den Fahrſtuhl getreten war. Sie hatte ihm den Rücken zugewendet und gab keine Antwort. Der Fahrſtuhl war nicht ſehr geräumig und hatte zu beiden Seiten einen Spiegel, in dem die Frau im roſtroten Filzhut ins Unendliche vervielfältigt ſchien. Auf rätſelhafte Weiſe ſchien ſie tauſendfach vorhanden in den Spiegeln des kleinen Fahrſtuhls. „Wie hoch?“ fragte ſie. „Drittes Stockwerk“, entgegnete er. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, drückte ſie auf den Knopf. Der Fahrſtuhl begann zu ſchweben. Im Treppen⸗ haus erloſch das Minutenlicht, und man ſchien in einem beleuchteten Flugzeug durch den dunklen Raum zu fahren. Die Frau im roſtroten Filzhut begann ihre roſtroten Wild⸗ lederhandſchuhe abzuſtreifen, ſo daß ihre Hände ſichtbar wur⸗ den, ſchmale gepflegte Hände mit Fingernägeln, die wie roſa Elfenbein ſchimmerten. Es ſtieg ein leiſer Duft von dieſen Händen auf; übrigens trug ſie einen Smaragd in Platinfaſſung. Da ſie entweder hochmütig oder furchtſam war, ſagte Wengen gar nichts mehr, wenn es auch nahe⸗ gelegen hätte, ſich für ihre Liebenswürdigkeit zu bedanken. „Zu wem wollen Sie eigentlich?“ fragte ſie plötzlich und drehte ſich halb nach ihm um. Sie hatte wohl jetzt doch Bedenken, daß ſie einen Fremden mit ins Haus genommen atte. f„Zu Fräulein Egede Sturm.“ f „Die bin ich“, entgegnete ſie und zog die Brauen zu⸗ ſammen.. Wengen hatte das ſchon vermutet gehaht und war nicht halb ſo überraſcht wie ſie. Er drückte auf den Haltknopf. Der Fahrſtuhl blieb mit einem Ruck mitten im Schacht hängen. Dann drückte er abermals auf einen Knopf, und der Fahrſtuhl fuhr wieder nach unten. „Was haben Sie por?“ fragte ſie mit einer Spur von Entrüſtung. „Laſſen Sie uns in ein nahes Kaffeehaus gehen“, ent⸗ gegnete er.. 5. 1 5 Ich kenne Sie nicht“, ſagte ſie zornig und drückte mit geſpreizten Fingern auf den 55 Wiederum blieb der Fahrſtuhl ſtehen. Dann fuhr der Fahrſtuhl abermals in die Höhe. g„Werte hen Sie, es iſt aber dringend“, ſagte er „Es kann für mich nicht dringend ſein“ ſagte ſie, das Antlitz zu einer Maske verwandelt, über die der Schatten der Hutkrempe wie ein dunkler Pinſelſtrich wirkte. Es war in dieſem Augenblick, als das Licht ausſetzte. Es ging ſo plötzlich aus, daß die Augen vor der Finſternis ge⸗ blendet wurden. Der Fahrſtuhl mußte wohl auch ſtehenge⸗ blieben ſein, das wurde aber erſt nach einigen Sekunden ſpürbar.„Kurzſchluß“, ſagte er, und drückte vergebens auf die Knöpfe. „Ich habe hier zu tun, und Stille. Die Frau im roſtroten Hut, der von der Finſter⸗ nis verſchlungen war, atmete erregt, und ihr Atem ſchien nur dazu da, um die Stille zitternd zu vertiefen. Sie fürchtete ſich wohl.„Drücken Sie au den Alarmknopf!“ befahl ſie. „Der funktioniert aber nicht!“ „Können Sie nicht wenigſtens Licht machen?“ fragte ſie faſt flehend. Er war nicht in der Lage, Licht herbeizuzaubern:„Ich habe nur Zündhölzer da!“ „Zünden Sie die Zündhölzer an“, befahl ſie. Er zog die Zündholzſchachtel hervoor und rieb die Zünd⸗ hölzer nacheinander an; jedesmal, wenn ein Zündholz auf⸗ flammte, konnte er auch ihre Augen aufflammen ſehen, die wie Tigeraugen blendeten, in die ein Lichtſchein fiel.„Ver⸗ dammt“ ſagke ſie und zündete ſich eine Zigarette an. Ihr Antlitz kam ihm dabei, weil ſie ſich vorneigen mußte, ganz nahe, ſo daß es ſein Geſicht el berührte.„Wollen Sie auch eine Zigarette?“ fragte ſie bebend. Das Feuerwerk der Zündhölzer war l wenigen Mi⸗ nuten beendet, und er ließ die Zündholzſchachtel auf den Boden fallen. Es ſchien noch dunkler als vorher. Die Glut der beiden Zigaretten aber ſchimmerte ein wenig gleich winzigen roten Punkten in der Finſternis.. „Was wollen wir tun?“ ö „Wir können nichts tun“, ſagte er.„Wir müſſen warten, bis einer der Bewohner nach Hauſe kommt, der uns aus dem Käfig befreien kann.“ f „Es iſt aber ſchon ſpät, und die Bewohner dieſes Hauſes kommen nicht um dieſe Zeit nach Hauſe. Sie ſchlafen näm⸗ lich ſchon längſt. Charly—“ „Wer iſt De 1. „Ein Student, der in einer Dachkammer wohnt. Es 5 möglich, daß Charly ausgegangen iſt und noch nach Hause kommen wird.“ „Hoffen wir alſo auf Charly.“ i „Wenn aber Charly ausgegangen ite kommt er nicht vor 3 Uhr nach Hauſe. Charly iſt ſo ein liederlicher Junge, der oft überhaupt nicht nach Hauſe kommt.“ „Es bleibt uns ja nichts anderes übrig als zu warten, Egede Sturm!“ „Ich habe Angſt“, ſagte ſie und lehnte ſich mit der Schul⸗ ter ein wenig an ihn. Es ſchien ſie auch ein wenig zu be⸗ ruhigen, wenn er ihre Hand hielt. Sie ſtand da wie ein Kind, das ſich in einem dunklen Wald verlaufen hatte. Ihre Hand lag warm und vertraulich in ſeiner Hand. Sie duldete es ſogar, daß er ſeine Finger zwiſchen die ihren ſchob. „Wie iſt Ihr Name?“ fragte ſie. „Wengen.“ a „Nein, ich kenne Sie nicht. Warum ſagen Sie mir nicht endlich, was Sie von mir wünſchend“ „Ich will es Ihnen ſagen, Egede Sturm, wenn es auch nicht mehr nötig iſt, daß ich es Ihnen ſage!“ i Die Stimme klang ganz verwundert und heiſer:„Es iſt nicht mehr nötig?“ g „Nein, es iſt durchaus unnötig geworden! Es handelt ſich nämlich um eine Sache, die nicht mehr mien iſt, da wir in dieſem Fahrſtuhl übernachten müſſen. Ahnen Sie nicht, um was es ſich handeln kann?“ f b „Da ich Sie nicht kenne, kann es ſich doch eigentlich nur darum handeln, daß Sie jemand zu mir ſchickt, den ich kenne“, ſagte ſie gedehnt. „Ulrich ſchickt mich“, ſagte Wengen. Es war ſtill und finſter, und die Frau im roſtroten Hut atmete nicht. Ihre roſtfarbenen Handſchuhe waren ihr aus der Hand gefallen.. „Ulrich kam überraſchend an. Um 1 Uhr 30 muß er mit dem Zug nach Mailand weiterfahren. Kaum angekommen, ging er in eine Telefonzelle, um Sie zu erreichen. Sie mel⸗ deten ſich aber nicht Da Ulrich ſich nicht klar darüber war, wie Sie ihn aufnehmen würden, bat er mich, Sie aufzu⸗ ſuchen. Und nun iſt dieſe Sache mit dem Kurzſchluß paſſiert.“ „Was will Ulrich von mir?“ fragte die heiſere Stimme Egede Sturms. „Ulrich läßt Ihnen ſagen, daß er Sie nicht vergeſſen hat und daß er es bereut, Sie damals im Stich gelaſſen zu haben. Und er läßt Sie bitten, ſofort den Koffer zu packen für eine Reiſe nach Italien, und ſo raſch wie möglich zu ihm auf den Bahnſteig zu kommen. Der Zug geht um 1 Uhr 8% und es iſt ſchon faſt zehn Minuten nach! Uhr Leiſe ſeufzte ſie vor ſich hin. Und es ſchien Wengen, a! ſei eine qualvolle Erinnerung und nur Kummer in dieſem — — —