een rr nn i enen ene * n die daun alle im Laufe de⸗ Nr. 297 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 19. Hezember 1939 Weihnachtsfreuden für alle Badener Maßnahmen des Gauleiters unterſtützen die Betreuungsarbeit 5 des Kriegs⸗WSW. . S. Die Volksweihnachtsfeiern der Partei haben eine ſtolze und ſchöne Tradition. Sie ſind längſt zu einem feſten Beſtandteil unſeres Gemeinſchaftslebens geworden und deshalb auch nicht mehr aus dem Leben unſeres Volles weg⸗ zudenken. Wenn in dieſem Jahre infolge der beſonderen Um⸗ ſtände an die Stelle der großen Gemeinſchaftsfeiern und Be⸗ ſcherungen die Weihnachtsfeier im Rahmen der Familie tre⸗ ten wird, ſo bedeutet das nur eine Aenderung der Form, nicht aber der Sache. Im ſicheren Schutze der deutſchen Wehr⸗ macht wird ſich das ganze deutſche Volk auch in dieſem Jahre unter dem Weihnachtsbaum verſammeln. Trägerin und Geſtalterin des ſozialiſtiſchen Gemeinſchaftswillens iſt die NSDAP., die im Rahmen des Kriegswinterhilfswerkes zehn⸗ tauſenden und aberzehntauſenden Volksgenoſſen eine Weih⸗ nachtsfreude bereiten wird. Zu dieſer Betreuung treten in unſerem Grenzgau Baden zwei beſondere Hilfsmaß⸗ nahmen unſeres Gauleiters Robert Wagner, die den rückgeführten Volksgenoſſen ſowie den m den Sammel⸗ und Bergungsgebieten zur Welt gekommenen Kindern zugutekommen werden. Trotz Krieg wird ſomit jeder Volksgenoſſe des Gaues Baden ein frohes Weihnachts⸗ feſt feiern können. Ein Beſuch in der Gauamtsleitung des Amtes für Volks⸗ wohlfahrt der NSDAP. gab uns einen Einblick in die umfangreichen Betreuungsmaßnahmen, die— wie in vergan⸗ bel Jahren— auch diesmal den Höhepunkt der geſamten rheit des Winterhilfswerkes darſtellen werden. Politiſche Leiter und Beauftragte der NSV. werden am 23. und 24. Dezember die vom Kriegswinterhilfswerk betreuten Familien persönlich aufſuchen, um ihnen die Gaben der Volksgemein⸗ ſchaft zu überbringen, die dann unter den Weihnachtsbaum als ſichtbare Zeichen ſozialiſtiſcher Hilfsbereitſchaft gelegt wer⸗ den. Bekanntlich ſpricht am 22. Dezember bereits eichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels bei einer Weihnachtsfeier in Berlin zu den rückgeführten Volksgenoſſen aus den freigemachten Ge⸗ bieten des Weſtens und zu den volksdeutſchen Rückwanderern. In Parallelveranſtaltungen in den Bergungsgebieten werden ſomit auch tauſende Volksgenoſſen des Gaues Baden echte Volksweihnacht feiern können. 1103 800 Wertſcheine werden ausgegeben. Im Vordergrund der Betreuungsarbeit ſteht in dieſem Jahre die große Wertſcheinausgabe des Kriegswin⸗ terhilfswerkes. Allein im Gau Baden werden in den näch⸗ ſten Tagen 1 103 000 Wertſcheine im Geſamtbetrag von 889 400 Mark ausgegeben. Wenn man dabei berüchlichtigt, dag im Gau Baden bereits im Oktober dieſes Jahres Wert⸗ ſcheine in Höhe von 430 800 Mark und im November in Höhe von 513 775 Mark zur Verteilung gelangten, ſo ſtellt dieſe erhöhte Betreuung im Weihnachtsmonat eine ſtolze Lei⸗ ſtung der deutſchen Volksgemeinſchaft dar. Bis zum Jahres⸗ ſchluß werden im Rahmen des Kriegswinterhilfswerkes im Gau Baden insgeſamt Wertſcheine in Höhe von 1833 975 Mark an die betreuten Volksgenoſſen verteilt ſein. Neben der Erfüllung dieſer ſelbſtverſtändlichen Pflicht beteiligt ſich der Gau Baden wie immer in ſtärkſtem Maße an der Löſung der großen Reichsaufgaben, die in dieſem Jahre in der Be⸗ treuung der Volksdeutſchen im ehemaligen Polen ihren ſtärk⸗ ſten Ausdruck finden. a Außerdem kommen in dieſem Jahre in unſerem Gau 28 000 Weihnachtsbäume zur koſtenloſen Ver⸗ teilung an bedürftige Familien. In dieſem Zuſammen⸗ hang verdient hervorgehoben zu werden, daß die Hälfte die⸗ ſer Bäume von den badiſchen Waldbeſitzern dem Kriegswinter⸗ Hilfswerk zur Verfügung geſtellt wurde. Ein Gruß der Heimat. Darüber hinaus hat der Gauleiter eine beſondere Hilfs⸗ maßnahme für alle Familien veranlaßt, die infolge der teil⸗ weiſen Freimachung der Grenzgebiete am Oberrhein an Weihnachten nicht inihrer Heimat weilen kö n⸗ nen. Jeder dieſer Familien geht in den nächſten Tagen fol⸗ gendes Schreiben des Gauleiters mit ei ner 77 — 7 gen um Deutſchlands willen ihre Heimat „ um in anderen Gauen Deutſchland⸗ Auf⸗ nahme zu finden. Auch Sie haben in de Haltung an den T Dit von Dittmarshoven Roman von Gert Rothberg. n Septem 25 3 „Wecken Sie meinen Sohn Benno. Ich muß ihn ſofort ſprechen.“ a 5 Wen er kam Benno. Er ſah noch verſchlafen au⸗ tig ſpã 5 1 verſtohlen. paſſiert. „Nama!“.. 2 Benno war auf einmal ſehr munter, aber ar einem hüßſchen Geſicht lag da⸗ Eniſetzen, denn er liebte den Stieſbruder wirklich aufrich g. „Ja, im Walde! Klaus konnte maß rſcheinlich mich la en nach all dem Feſttrubel und 8127 den an 2 geschah es Wir müſſen 5 3 8 3 ron dieſem furchtbaren Geſchegen machen. uch dene e a es daß Schloß ares werden. Wir beide aber müſſen jetzt ſoſort zu Klas fahren!„. 5 „Sem, Mama! And zaer⸗ Sate werden ja auc 5 ec ſehen, daß du dich ihnen nicht Langer en n 5 So lam es, daß die Saſte gegen Mittag chtartig— Ine alie Schloß verließen, Wo ſie nach einige froße Tage tten verleben wollen 5 3 5 Naja beam ſich mit ihrem Gatten en ir ker Sraf Osten halle die nãchte Adreſe ee das junge Paar ſollie vorlaufig nicht eee ers 2 Die beiden würden ja auf der Selle zatebren. d A 5 den großen Bruder viel zu ſehr liekte, am zicht cart aa A. N 0 8 * 0 Rieie Lachriah bin nach Haufe zu eilen meine volle Anerkennung. Die beſcheidene Gabe, die ſch Ihnen hiermit übergebe, ſoll ein Gruß der Heimat ſein. Wir alle haben nur einen Weihnachtswunſch, daß es dem Führer und ſeinen Soldaten recht bald gelingen möge, die Feinde Deutſchlands niederzulämpfen und daß auch Sie recht bald wieder in Ihre Heimat, in unſer ſchönes Land am Ober⸗ rhein, zurückkehren möchten. Bis dabin ite ich Sie, treu an ihrem jetzigen Platz auszuharren. Dafür wird Ihnen der Führer, dafur wird Ihnen Deutſchland dankbar ſein. Heil Hitler! gez.: Robert Wagner, Gauleiter und Reichsſtakthalter.“ Ein ſchönes Geſchenk für die Jüngſten. Eine weitere Maßnahme ſtellt ein ſchönes Geſchenk für alle Mütter dar, die ſeit Kriegsbeginn in den Sammel- bezw. Bergungsgebieten einem Kind das Leben ſchenkten. Dieſen Müttern geht zu Weihnachten eine Urkunde des Gauleiters zuſammen mit einem auf den Namen des Kindes ausgeſtell⸗ ten Sparkaſſenbuch zu, in dem als erſter Eintrag eine Spende des Gauleiters in Höhe von 50 Mark verzeichnet iſt. Die Urkunde hat folgenden Wortlaut: „Sie ſchenkten Deutſchland während der Kriegszeit fern der Heimat einen geſunden Kriegs⸗Jungen(Mädel). Ich beglück⸗ wünſche Sie dazu auf das herzlichſte und hoffe auf Ihre bal⸗ dige Wiederkehr in die Heimat.“ Auch dieſe Urkunde trägt die Unterſchrift des Gauleiters. Wir ſind überzeugt, daß dieſe beiden Maßnahmen des Gauleiters in den Kreiſen unſerer rückgeführten Badener freudigſte und dankbarſte Aufnahme finden werden. Frohe Botſchaft für 51000 Kinder. Wie in den vergangenen Jahren, ſo werden erſt recht diesmal die Kinder aller dure das Kriegswinterhilfswerk betreuten Volksgenoſſen durch eine beſondere Beſcherung be— dacht. 51000 Kinder unſeres Gaues werden allein durch dieſe Betreuungsmaßnahme der Partei erfaßt. Sie alle ſol⸗ len mitten im Krieg ein frohes Weihnachtsfeſt feiern dürfen. Mitglieder der S.⸗FFrauenſchaft und BdM. Mädel per⸗ packen ſeit Tagen mit viel Liebe und Sorgfalt die bunten und ſchönen Geſchenke, die 51000 Kinder am Weihnachts- feſt erfreuen werden. ungezählte Spielwaren, viele Zentner Aepfel und Nüſſe und allein 9000 Kilo Lebkuchenmiſchung kommen im Gau Baden zur Verteilung. Jedes Kind wirb mit einem Palet bedacht. Die Tatſache, daß die Pakete in den Ortsgruppen endgültig zuſammengeſtellt werden, bürgt dafür, daß für jedes Kind das richtige Geſchenk ausgewählt wird. Das Bild wäre nicht vollſtändig, hätten wir uns nicht noch zum Schluß in verſchiedenen NSV.⸗Dienſtſtellen der Gauhauptſtadt umgeſehen, in denen— wie Überall im Gau — in dieſen Tagen Hochbetrieb herrſcht. Hier hören wir zu unſerer Freude, daß ſeit Tagen und Wochen eine unüber⸗ ſehbare Schar von Helfern und Helferinnen am Gelingen dieſer großen ſozialiſtiſchen Betreuung⸗maßnah⸗ men ſtill und unermüdlich arbeitet. Sie alle tun es nicht, um Anerkennung und Lob zu ernten. Sie tun es, weil ſie es al⸗ ihre ſelbſtverſtändliche Pflicht als Nationalſozia⸗ liſten betrachten. Am Weihnachtsabend ſollen in der fernſten Hütte un⸗ leres Grenzgaues wie in der höchſten Manſarde die Lichter⸗ bäume erſtrahlen. Dann werden die Augen der Kinder leuch⸗ ten und die Eltern werden ſich an ihrem Glanz erfreuen. Un⸗ lere Soldaten aber, die zur gleichen Stunde itgendwo am Weſtwall, in den weiten Gebieten des Oſten⸗ ober auf hoher See Weihnacht feiern werden, dürfen da⸗ ſichere unb be⸗ ruhigende Gefühl in ſich tragen, daß die Heimat ih denkt in Treue und Verbundenheit. So wird da⸗ nachts feſt, das in dieſem Jahre im Zeichen de⸗ Kriẽge⸗ zu einer neuen Kraftquelle, die den Wi ſtärkt. Friebrich Kar Die badiſchen Erzieherinnen bereiten Weihnacht freude. J Karlsruhe. Die badiſchen Erzieh f haben es ſich auch in dieſem unſeren bedürftigen Volk⸗genoff 2 zach 2 bereiten. Sie haben mit viel Liebe und Hingabe aus alten Kleidung⸗ſtücen, Stoffreſten uſw. allerlei nützliche Sachen angefertigt und auch daran gedacht, die Kleinen mit Spielz 3 5 Erzieherinnen ein N e ,, e. erinnen im NSN Nahr gi⸗freude 4 1 — 1 0s * . 88 535 * n 2 1 —— ern 5 1— Wahr, Heine . f 8 72 Aer in chris nien aß —. Naer e, dai Fanbe, e Aer er Re de E 1. 5 8 1 . And er Faun ir des a 1 d — 3—.— 7 I ez n Bre s Beer, Nargat nE Ambers leminars, die mit Geſchick und Fleiß die ihnen Keſtellte Aufgabe, aus Altem etwas Neues zu machen, ausgezeich- net gelöſt haben In einer ſchlichten Feier gah der Gau⸗ amtsleiter des Amtes für Erzieher, Pg. Karl Gärtner, der lebhaften Genugtuune Ausdruck, daß dle Ergleherinten keine Mühen und Opfer ſcheulen, um eln ſolches Ergebnkg zuſtandezubringen. Nach Dankesworten des Pg. Merteg, der den Gaubeauftragten Pg. Dinkel vertrat, klang die Feler in das Sleg-Heſl auf den Führer und den Geſang der Nationallſeder aus ODfeſe Uebergabe der Spenden des Kreiſes Karlsruhe war ſymboliſch für den gangen Gau, Der Feler wohnten auch Verkreter des Unterrichts minſſterlums und der Stadtverwaltung Karlsruhe bei Gefangen oder verſchollen... Die amtlichen Auskunftsſtellen. Die Hjlfelelſtung des Roten Kreuzes für bie Krlega⸗ gefangenen grünbet ſich auf dag„Ahkommen über bie Be⸗ handlung der Kriege gefangenen“, das gleſchzeltig itt ber drltten Faſſung der Geufer Koſtventlon am 97. Jul 1929 in Genf beſchloſſen und int ihr im Jahre 1034 von ber nattonalſozſaliſtiſchen Reglexung ratiftziert wurde, Pleſeg Ab- kommen räumt grunbſätzlich dem Roten Kreuz elnen foch weſenklicheren Platz ein als die Genfer Konpentton, denn nach ſeinen Beſtimmungen hat das Interngttonale Koſnftee vom Roten Kreuz in Geyf die Aufgabe zugewleſen bekommen, eine Zentralauskunftsſtelle über bie Kriegagefangenen aller am Kriege betelligten Mächle einzurſchten. Gelt dem Musg⸗ bruch des Krieges iſt pleſe erfolgreich in Erſcheinung getre⸗ ten. Ihr entſprechenbe Auslunftsſtellen in ben am Krege be teiligten Staaten find alſo amtliche Organe beg Glaates oder der Wehrmacht. Vom erſten Krieggtage an erfüllte in Deutſchland die Mehrmachtsauskunftſtelle bieſe Aufgabe; ſie ſſt die Nachfolgerin bes Zentralnachweſſehlrog für Krle⸗ gerverluſte aus dem Weltkriege und daher vollauf in ber Lage, mit ihrer reichen Erfahrung und bewährtem Perſonal allen auf die moßernen Verhältnſſſe zugeſchulttenen Anfor⸗ derungen zu genen. Hierher kommen laufend von ber elgenen Pruppe alle Meldungen über die Verluſte an Verwundeten, Verinifſten, Gefangenen und Gefallenen, weiterhin die Alſten über ble Kriegsgefangenen, Dleſe Kriegsgefangenenllſten werben ſo⸗ fort an die Zentralauskunftsſtelle in Geuf, außer bem an hie Schutzmacht weitergelellet, die die Inteteſſen des betreffenden Feinbſtaates in Hinſicht auf ſeſne Staathangehbrlgen in Deulſchland wahrzunehmen hat. Genau o erhalten natürlich die Mehrmachtsauskunfteſtelle und ba⸗ Deulſche Note Kreuz die Liſten der deulſchen Kriegsgefangenen in einde land he r⸗ mittelt, Sobald ſie eintrifft, gibt baß Pag, ben Angehhrl⸗ gen ſoforl Nachricht. neu eingerich ſtellt da⸗ beatheltel A1 b wweſſet Verfügung f Hachſten Anfragen en zug 5¹ 4 e die auf Grund ſeinet teich hrung und über die nationalen Grenzen hinaus teichenden Otganiſalion geläligten Ermittlungen und Anmotlen mieherum bet Ne⸗ tatung⸗ſtelle der Partei zu. Einreiſe in die Saarpfalz. ſtenßgehiet „daß die le 9 14 n e. hier) die Eine e erlaubnis nachzu uchen, die aß bann pon ereilt wird. Firmen und(he ſchä is leute, die hinher bertel Enel erlaubnis erhalten haben, önnen nut um merlung⸗ nach ſuchen, wenn die vorher ein uh olenb⸗ an ie 0 oralen vurge leg Atnil⸗ Zuzugsorie n lehele it 5 hetlommaundo e Aru: 25 uns mee za, e Ag. 75 Thrita Falte es gau erſtaunt gaas And auc . 2 2 3 2 E* 79 Lee, es alen wit zen mit zer Fee i asien %TTCFfTiiVb! ͤ K. Reder zen geftigen Scherf ik zet liulen Brat. Bite Sie de Serten Rerger, age Carctas, abet ee Ten maten g 3 2 S Helen un er 72 — JJJJ...T. ie d wertet, Faet dan Dtn er, mai cht 21 Serkr Staa lata zeielitt gmeſun ir 7ͤĩ E e N. —— (47, Hortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Dos Santos empfängt ſie mlt Schmeicheleien, ihre Be ſchwerben hört ker rühlg an. Dann ſpricht er von Hoff nungen auf ſie, und als Cordula ſich dieſe Vertraulich kelten verbſttet, geſteht er ihr in brutalen Worten, daß er ſein Gelb nur in die Fabrik geſteckt hat, weil er verltebt in ſie war. Er macht ſeine weltere Beteiligung davon abhänglg, daß Cordula ihm Hoffnungen macht. Cordula iſt empört und lehnt es ab, eln Handelsobfekt zu ſein. Da läßt dos Santos bie Maske fallen, erſt droht er, ſein Geld zurückzuztehen, und als das keinen Eindruck auf Cordula macht, reißt er ſie an ſich, um ſie zu küſſen. Sie kämpft zult ihm, reißt ſich los und ſchlüpft aus dem Zimmer. Vollex Bltterkeit denkt ſie daran, daß ſie im Vaterhauſe ſchutlos üſt. Wahrſcheinlich wird ihr nichts anderes übrig— bleiben, als zu Hans nach England zu gehen. Mit Unge— duld erwartet ſie ſeinen Brlef. Cordula ſitzt in ihrem Stübchen mit ſtarrem Geſicht und ſchlaff herabhängenden Armen. Vor ihr auf dem Tiſch liegt der geöffnete Brief. Es iſt dasſelbe Zimmer, in das Haus Haberland vor vielen Jahren die ſchlaftrunkene eine Cordula heraufgetragen hat am Hochzeitstag ihrer Mutter mit Karl Haberland dasſelbe Zimmer, in dem ſie als Kind die Arme um ſeinen Hals geſchlungen und geflüſtert hat:„Ich hab' dich lieb, du, ich will dich ſpäter heiraten!“ Ja, von Kindheit an hat ſie ihn geliebt! Er iſt die eine große Liebe ihres Lebens. Als er nach langen Jahren der Abweſenhekt zurückkehrte, war ihr Herz bereit für ihn Sie war auch bereit, die Prüfung der Trennung auf ſich zu nehmen, war bereit zu dienen, ſich Liebe und Glück zu ver— dienen durch ihr Ausharren auf dem Poſten, den das Schickſal und er, der geliebte Mann, ihr angewieſen hatten. Sie war treu geweſen ohne einen Augenblick des Wankel— muts. Treu dem Werk, deſſen Erbe er war, treu ihm, den ſie liebte. Das Leben hatte nur einen Sinn für ſie gehabt, und das war er! Und nun iſt das alles vorbei! Alles iſt für nichts ge— weſen! Es wird morgen werden und übermorgen. Der Frühling wird kommen und der Sommer und noch viele, viele Jahre. Aber alles wird leer ſein— grauenhaft leer! Iſt das zu begreiſend Kann man ſo etwas überhaupt be— greifend Die Zukunft wird nicht für alle Leute ſo tot und leer ſein wie für Cordula. O nein! Manchem wird ſie das große Glück bringen, wie zum Beiſpiel Hans Haberland. Er wird Lord Cliffords Tochter heiraten und die vielen Millionen ihres Vaters dazubekommen. So ungefähr ſteht es in dem dicken Brief, der vor Codula auf dem Tiſch liegt. Es ſteht noch vieles andere darin, viele freundliche, wohl⸗ wollende Worte. Ewige Freundſchaft für Cordula, natür⸗ lich. Und die Haberlandſverke ſollen dem Eindringling entriſſen und zu neuer Blüte gebracht werden. Freilich, gegen Lord Cliffords Millionen kann Ruiz dos Santos nicht aufkommen] Dann deutet der Brief darauf hin, daß die Haberlandwerke künftighin keinen treueren und geeig⸗ neteren Händen anvertraut werden können als den ihren. Gewiß, auch das iſt zu machen mit Lord Cliffords Geld. Es ſoll wohl die Abfindung für Cordula vorſtellen. Eine ſehr noble Abfindung. Für Cordulas Zukunft iſt geſorgt. Wenn einmal etwas nicht klappt mit der Fabrik, wird nach England geſchrieben. Dort kommt es ja auf ein paar tauſend Mark nicht an. Das ſteht nun zwar nicht alles in dem Brief, aber man kann es ſich dazudenken. Cordula denkt es ſich dazu, und das Blut ſteigt ihr ſiedend heiß zu Kopf. Sie hat das Gefühl, erſticken zu müſſen, und 1 Fenſter, das ſis welt aufreißt. Eiſige Winterluft ſchlägt ihr entgegen. Unter ihr(legt der Garten, ſchwarz, kahl und lichtlos. Wäre es nicht am beſten, ſich mit geſchloſſenen Augen in die ſchwarze Tieſe fallen zu laſſen! Wäre es nicht eine Erlöſunge? Nicht der Gedanke an die Mutter, nicht die rückſichts⸗ volle Liebe der Tochter reißen ſie wie mit unſichtbarer Ge⸗ walt jählings vom Fenſter zurück, ſondern ihr zu Tode gekränkter Stolz, der Genugtuung verlangt für die Schmach, eln wild auflodernder Wunſch, dem Mann, der ſie verſchmäht hat, zu zeigen, daß ſie ſeiner nicht bedarf, daß ſie lächelnd über ſeinen Treubruch hinweg zur Tages- ordnung übergehen und ſich ihr Leben ohne ihn einrichten kaun— gemelnſam mit einem anderen. Jawohl, mit einem anderen! Süße, einzige Genugtuung! Einzige Möͤglichkeit, die Schmach, verſchmäht und betrogen worden zu ſein, von ſich abzuwaſchen. Zu ihrer Hochzeit mit Ruiz dos Santos wird ſie kön einladen mit ſeiner Frau, und ſie wird ihm lächelnd gegenübertreten als glückliche Braut.— Stundenlang ſitzt Cordula in ihrem Zimmer, bis das Mädchen an ihre Tür klopft, um ſie zum Abendeſſen zu rufen. Da 9 500 ſie hoch wie aus einem ſchweren Traum. Nun fühlt ſie 0 die Kälte, die durch das offene Fen⸗ ſter ſtrömt, und ſchaudert zuſammen. Noch immer glüht ihr Kopf, aber ihre Glieder ſind eiskalt, ſo daß ſie ſich kaum bewegen kann. Sie geht hinunter zu den Eltern und ſetzt ſich mit ibnen an den Tiſch. Sie ſpricht, ſie antwortet auf Fragen, ſie lacht ſogar. Nur das Eſſen wird ihr ſchwer, iſt ihr faſt unmöglich. Aber niemand achtet darauf. Karl Haberland iſt in Gedanken verloren und läßt die übliche Rückſicht, ſeiner Frau ein ſorgenloſes Geſicht zu zeigen, außer acht. Nach Beendigung der Mahlzeit küßt er ſeine Frau auf die Stirn und ſagt:„Verzeih, mein liebes Herz, daß ich mich beute ſo wenig in der Gewalt babe. Einem Geſchäfts⸗ mann geht ſo mancherlei im Kopf herum. Ich kann mich dir beute abend leider auch nicht widmen, weil ich noch den Beſuch meines Teilhabers erwarte.“ „Herrn dos Santos? Warum iſt er nicht zu Tiſch ge⸗ kommen wie ſonſte“ „Ich weiß es nicht. Er dat mich nur um eine Unter⸗ redung gebeten.“ „Doch nichts Unangenehmes“ fragt Frau Elfriede angſtlich. 8 „Nein, nein! Sicherlich nicht!“ berudigt Karl Hader · land, doch unwilkürkich blicken er und ſeine Frau zu Cor. dula bin, die neben der Tür ſteht und darauf wartet, die Mutter in ihr Zimmer zu begleiten. Sie fängt den Blick — eee e E MALLEN auf, und ihre Schulteen ſtraffen ſich, ihr Kopf hebt ſich in die Höhe. Cordula hat ihren Entſchluß gefaßt, und ſie wird ihn ausführen mag danach kommen, was will!“ Eine Stunde darauf öffnet Cordula die Tür zum Zimmer ihres Vaters. Auf einem Tablett trägt ſie eine Flaſche Wein und drei Gläſer. Karl Haberland iſt nicht allein. Sein Teilhaber, Ruiz dos Santos, ſitzt ihm gegen⸗ über. Karl Haberlands Geſicht iſt finſter, und auch das glatte Lächeln des Braſiliers hat einem Ausdruck gekränk⸗ ter Verſtimmung Platz gemacht. „Ach, du biſt es!“ ſagt Karl Haberland beim Eintritt ſeiner Tochter halb verlegen, halb mißbilligend, während dos Santos ſich erhebt, um Cordula mit einer ſteifen Ver⸗ beugung zu begrüßen. „Ja— ich bin es!“ Sie ſtellt das Tablett auf den Tiſch und reicht dos Santos die Hand. Ihr Blick iſt feſt, ihr Geſicht ruhig, faſt ausdruckslos.„Ich glaube, ich weiß, was hier geſprochen wird, und ich glaube, ich habe auch ein Wörtchen mitzureden.“ „Es handelt ſich allerdings um dich“, gibt Karl Haber⸗ land zu und ſieht etwas unſicher zu ſeinem Teilhaber hin⸗ über, der ſtehengeblieben iſt und ein verkniffenes Geſicht macht, ſehr im Gegenſatz zu ſeiner ſonſtigen zuvorkommen⸗ den Liebenswürdigkeit. „Dann habe ich wohl ein Recht, um nähere Auf⸗ klärung zu bitten“, ſagt Cordula. 0 Zeichnung: Näthe— M. Es folgt noch eine Familienſzene im Zimmer der Mut⸗ ter, die Tochter und Schwiegerſohn lächelnd in die Arme ſchließt. „Gnädiges Fräulein“, beginnt der Braſilier,„ich habe zu meinem Bedauern Ihrem Herrn Stiefvater die Er— öffnung machen müſſen, daß ich unſere Zuſammenarbeit nicht mehr für wünſchenswert halte, nachdem Sie in ſo unmißverſtändlicher Weiſe mir gezeigt haben...“ „Halt! Einen Augenblick!“ unterbricht ihn Cordula. „Sie haben ein bißchen lange in Braſilien gelebt, Herr dos Santos, und haben wohl vergeſſen, daß man in Deutſchland anders um ein Mädchen wirbt, als Sie es heute getan haben. Ich gebe zu, das hat mich erſchreckt und verletzt. Aber vielleicht verſuchen Sie es dafür auf deutſche Weiſe.“ Zum erſten Male verliert der Braſilianer ſeine Faſ⸗ ſung. Er bekommt einen roten Kopf und ſtammelt ver⸗ wirrt:„Soll das heißen— darf ich hoffen— Fräulein Cordula Cordula ſchweigt, aber ſie lächelt. Dos Santos ſieht nur das Lächeln und nicht den tödlichen Ernſt in ihren Augen. Dieſes blonde Mädchen hat ihn verrückt gemacht, ihre ſtolze Abwehr ſein Verlangen geſteigert. Am liebſten würde er jetzt, ohne Rückſicht auf die Gegenwart ihres Stieſvaters, ſie an ſich reißen wie am Vormittag, aber aus Furcht, ſie aufs neue zu erſchrecken und zurückzuſtoßen, bezwingt er ſich und begnügt ſich damit, ihre Hand zu ergreifen und, zu Karl Haberland gewendet, mit etwas theatraliſchem Pathos zu ſagen: „Herr Haberland, ich bitte Sie, meine vorherigen Worte als ungeſprochen zu betrachten, wenngleich auch ſie nur meiner Liebe zu Ihrer Tochter entſprangen. Und ich bitte hiermit um die Hand Ihrer Tochter!“ Mit einem hörbaren Seufzer der Erleichterung gibt Karl Haberland ſeine Einwilligung, küßt Cordula und ſchüttelt Ruiz dos Santos die Hand. Die Gläſer werden gefüllt, und es wird auf das Wohl des jungen Paares an⸗ geſtoßen. Lächeind empfängt Cordula den Kuß ihres Verlobten, lächelnd läßt ſie es zu, daß er den Arm um ſte ſchlingt und ſie an ſich zieht. Sie iſt auf einem Punkt des Leidens angelangt, der an Empfindungsloſigkeit grenzt. Alles iſt ihr jetzt gleichgültig. Sie hätte ſich mit derſelben lächeknden Ruhe in die Arme ihres Henkers geſchmiegt und dann den Kopf auf den Block gelegt. 5 Es ſolgt noch eine Familienſzene im Zimmer der Mutter, die Tochter und Schwiegerſohn lächelnd und weinend in die Arme ſchließt und den Segen des Himmels auf ihre Häupter derabfleht. Stets hat Frau Elfriede nur die liebevollſte Rückſicht der Ihren erfahren, und ſie iſt überzeugt, daß alle Menſchen gut ſind. Warum ſollte ſie daran zweifeln, daß Ruiz dos Santos, dieſer hübſche, ALegante, liebenswürdige Mann, nicht der richtige iſt, ihre Tochter glücklich zu machen? Alle Sicherheiten dafür ſchei⸗ nen gegeben. Die Tochter wird eine reiche Frau. der Schwiegerſohn iſt Teilhaber und einſtiger Nachfolger in den Haberlandwerken, und damit iſt alles in ſchönſter Ordnung. erlms AJaumbehe ee e ——— Eine Menſchenlennerin iſt geweſen. Endlich geht der längſte aller Abende für Cordula zu Ende. Es koſtet ſie eine faſt übermenſchliche Anſtrengung, die Rolle der glücklichen Braut bis zum Schluß aufrecht⸗ zuerhalten. Aber ſie wird luſtig und ausgelaſſen, ſie lacht viel und läßt ſich die Zärtlichkeiten ihres Bräutigams ge⸗ fallen. Kein oberflächlicher Beobachter würde daran zwei⸗ feln, daß ſie glücklich iſt und den Mann liebt, dem ſie ihr Jawort gegeben hat— Es kommt die Nacht und die Einſamkeit. Cordula liegt in ihrem Bett und ſtarrt ſchlaflos ins Dunkle. Wirre Bilder erfüllen ihr Hirn. Sie muß nach Atem ringen, denn in ihrer Bruſt laſtet etwas und droht, ſie zu erſticken. Lälteſchauer und Fieberhitze jagen über ihren Körper. Die Trockenheit im Hals verwandelt ſich in einen heftigen Schmerz. In den Schläfen hämmert es, und um die Stirn ſcheint ſich ein eiſerner Ring zu legen. Doch alles körperliche Ungemach iſt nichts, verglichen mit der Seelenqual, die Codula in dieſer Nacht erduldet. Elfriede Haberland nie Am nächſten Morgen kann Cordula nicht aufſtehen. Sie hat atemraubende Huſtenanfälle, bei denen es innen ſchmerzt und ſticht, und fühlt ſich ſterbenselend. Der Arzt muß geholt werden, horcht und klopft die Kranke ab und macht ein bedenkliches Geſicht. Der neugebackene Bräuti⸗ gam, der mit einem großen Blumenſtrauß angerückt kommt, wird nicht zu ihr gelaſſen, und alle Hausbewohner ſchleichen mit niedergedrückten Geſichtern auf den Zehen⸗ ſpitzen herum. Am Abend ſteigt das Fieber, ſo daß der zum zweiten Male herbeigerufene Arzt nun zweifelsfrei eine Lungenentzündung feſtſtellen muß. Cordula hat ſich die Krankheit durch das ſtundenlange Sitzen in ihrem kalten Zimmer zugezogen. Sie ſcheint ihr wie ein Geſchenk des Himmels, und wenn ſie in dem Dämmerzuſtand, in den ſie verſinkt, überhaupt noch einen Wunſch hat, ſo iſt es einzig der, völlig einzuſchlafen und nie wieder zu erwachen. Aber es ſtirbt ſich nicht ſo leicht. Ihr junger, ſtarker Körper hat genug Abwehrkräfte, um dem Tode zu widerſtehen. Aber ſie iſt wochenlang ſehr krank. Es kommt die Kriſis, in der Karl Haberland und ſeine Frau um das Leben ihrer Tochter zittern und Ruiz dos Santos in ner⸗ vöſer Unraſt nirgends Ruhe finden kann und es ihm ebenſo unerträglich iſt, vor der Tür des Krankenzimmers auf Nachricht zu harren, wie fern von Cordula bald in der Fabrik, bald in ſeinem Hotel, bald auf einer unbot⸗ mäßig ſchnellen Fahrt mit ſeinem Wagen Ablenkung zu ſuchen. Liebt er Cordula wirklich? Iſt er einer Liebe fähig? Das fragt er ſich nicht. Er weiß nur, er iſt be⸗ ſeſſen von dem Gedanken, Cordula ſein zu nennen. So nahe am Ziel ſeiner Wünſche, iſt ihm Cordulas Krankheit ein ſchwerer Schlag. Die Angſt, daß der Tod ihm die Beute entreißen, ihn um den Triumph über ſei⸗ nen Gegner Hans Haberland bringen könnte, iſt von der Beſorgnis einer echten Liebe kaum zu unterſcheiden. Frau Elfriede iſt tief gerührt über den Verlobten ihrer Tochter, der aus der Hauptſtadt einen teuren Spezialiſten kommen läßt, der täglich mit Blumen und Geſchenken ankommt, um die Kranke zu erfreuen, und wie ein treuer Hund die Schwelle von Cordulas Zimmer belagert, zu dem ihm der Eintritt verwehrt iſt. Denn Cordula will ihn nicht ſehen, und der Arzt muß dem geduldigen Bräutigam klarmachen, daß ſeine Anweſenheit die Kranke zu ſehr aufregen würde. Aber obwohl Cordulas Lebenswille ſo geſchwächt iſt, daß er die Geneſung lange hinauszögert, ſiegen doch zum Schluß ihre Jugend und ihre gute Natur. Es kommt der Tag, an dem ſie zum erſten Male aufſtehen und ein Stündchen in einem bequemen Seſſel am Fenſter ſitzen darf. Frau Elfriede iſt glücklich und ſtreichelt immer wieder die Hände ihrer Tochter, die nun blaſſer und durchſichtiger ſind als ihre eigenen. „Willſt du nicht endlich deinen Verlobten ſehen?“ fragt Frau Elfriede.„Er ſteht draußen vor der Tür und wartet ſo ſehnſüchtig darauf.“ „Laß ihn herein!“ ſagt Cordula gleichgültig und legt den Kopf in die Kiſſen zurück. Fortſetzung folgt. —.—⏑ ˖- k— ü— Die Macht des Abe In der Lautfamilie groß Die fünf Brüder ſind famos! Sind in ihrem Wirken tüchtig. Und ſie fühlen ſich drum auch wichtig! Wiſſen, daß ſie ziehn in Bann, Niemand ſie entbehren kann. Aeußern ſich mit hellſter Stimme Stets im Lachen und im Grimme. Und gar deutlich allezeit Geben kund ſie Freud und Leid. Ohne ſie das Sprechen, Singen Keinem jemals wird gelingen.— Sie, die A I. O, U.& Sind die Macht des Abe. W. M. P. Was heißt. Fritz hat etwas auf dem Kerbholz. Wenn Fritz eiwas auf dem Kerbholz“ hat, dann muß er mit unangenehmen Ausſprachen rechnen. Waun deißt es nun gerade auf dem Kerbholz“? Das Kerbholz war früher nichts anderes als ein Schuldbuch. In Bulgarien iſt es bis auf den deutigen Tag erhalten geblieben. Dort ſieht man in Städten und Dörfern in den Läden große Bündel Haſelnußſtäbe an der Dand hängen. die geſpalten und mit ſeltſamen Kerben und Kreuzeinſchnitten verſehen ind Dieſe Stäbchen werden dort Baboſch? genannt, ſind aber dasfelbe, was man in Deutſch⸗ and einſt mit„Kerdholz“ bezeichnete. Soll einem Kunden zum erſten Male das Kerdholz ausge⸗ folgt werden, d d. ein Konto eingerichtet werden. ſo ſchneidel der Bäcker oder Kaufmann ein mit dem Kunden vereinbartes Zeichen em neues rundes Holz, worauf er es ſpaltet. Das dne Stück fügt er ſeiner Sammlung del, das andere bekommt —.— 8 5. 1 25 Kunde ſeinen.— und der Verkäufer t da rgän, it aus dem Bündel beraus 8 ee a Dieſes Kerbbolz iſt alſo ein Schuldbuch, und wenn ritz etwas auf dem Kerbholz“ dat, dann iſt ſein uld 5 einem r. 5 lich belaſtet. allerdings in 1 Seer e AR ee 1 A e e ee r nen Lien e d ee e eee r ee 2 — Notlandung auf Gee Flugzeug wird durch Flugſicherungsſchiff eingeholk. (PS)„Deutſche Flugzeuge klärten über der Nordſee auf. Eine Maſchine mußte notlanden. Beſatzung und Ma⸗ ſchine wurden durch Flugſicherungsſchiff eingeholt“— ſo oder ähnlich konnte man hin und wieder im Wehrmachts⸗ bericht leſen. Geſtern hatte ich Gelegenheit, in einem Flie⸗ gerhorſt mit den Führern zweier Flugzeuge zu ſprechen, die auf die Funkmeldung ihrer Kameraden hin, daß ſie mit ihrer Maſchine eine Notwaſſerung hätten vornehmen müſſen, die notgelandete Maſchine ſuchten und abwechſelnd ſo lange über der auf See niedergegangenen Maſchine kurpten, bis das Flugſicherungsſchiff Beſatzung und Ma⸗ ſchine bergen konnte. Früh gegen 8.42 Uhr erhielten wir von der Beſatzung „Cäſar“ Funkmeldung, daß Notlandung auf See wegen Schadens vorgenomen werden mußte und Hilfe gebraucht werde. Poſition X. Unſer Staffelkapitän gab uns beiden den Auftrag, die notgelandeten Kameraden zu ſuchen und ſo lange bei ihnen zu bleiben, bis ſie durch ein Flugſiche⸗ rungsſchiff aufgenommen werden könnten. Meine Maſchine, ſo berichtete Leutnant B. ſollte zuerſt ſtarten und nach einer gewiſſen Zeit von der meines Kameraden abgelöſt werden. Der Staffelkapitän hatte uns den Auftrag gegeben, weil unſere beiden Beſatzungen beſonders gut eingeflogen de und die Rettung der notgewaſſerten Kameraden auf eden Fall durchgeführt werden mußte. Ich ſtartete alſo kurze Zeit ſpäter. Das Wetter war gut, und es gelang mir ohne beſondere Schwierigkeiten gegen 11.40 Uhr die notgewaſſerte Maſchine zu finden. Sie war gut aufs Waſſer gekommen. ſo daß für den Augenblick keine beſondere Gefahr für die Kameraden beſtand. Wir konnten uns durch Funk verſtaͤndigen. Unten war an Bord alles wohlauf. Keiner der Kameraden war bei der Landung zu Schaden gekommen. Wir gaben Nachricht, daß wir auf jeden Fall bei ihnen bleiben würden, bis ſie durch das bereits benachrichtigte Flugſicherungsſchiff aufgenom⸗ men würden. Man kann ſich vorſtellen, daß dieſe Mittei⸗ lung unten große Freude auslöſte. Wir kurvten nun un⸗ unterbrochen über der notgewaſſerten Maſchine. Die See war inzwiſchen recht unruhig geworden. Dies merkten wir Auch oben. Mehrere Male mußten wir eine Zeitlang blind⸗ fliegen. In gewiſſen Zeitabſtänden fragten wir an, ob un⸗ ten noch alles klar ſei. Nach ungefähr vier Stunden wurde ich durch meinen Kameraden abgelöſt, der Ihnen den Reſt erzählen wird. Ja, fuhr dann der Leutnant fort, ich löſte meinen Ka⸗ meraden ab. Eine halbe Stunde ſpäter wurde die Sache noch bedeutend ſchwieriger. Za der Dämmerung konnten wir das notgewaſſerte Flugzeug kaum noch ausfindig ma⸗ chen. Das Flugzeug war auch bereits durch das ewige An⸗ rollen der See weiter beſchädigt worden Ich mußte mit meinem Vogel immer tiefer herunter um überhaupt noch die notgewaſſerte Maſchine ausfindig machen zu kön⸗ nen. Von Zeit zu Zeit verſtändigten wir uns mit Morſe⸗ lampe und erhielten die Antwort, daß unten noch alles wohlauf ſei Es war inzwiſchen faſt 6 Uhr geworden. F a ſt neun Stunden waren die Mäner da unten eingeſchloſ⸗ ſen. Wir ſtanden bereits durch Peilzeichen mit dem Flug⸗ ſicherungsſchiff in Verbindung Endlich hörten wir, daß es käme Eine Stunde ſpäter konnten wir es durch Sichtzeichen eranholen und die Kameraden übernehmen, die rund 11 ange Stunden auf dem Waſſer gelegen hatten. Unſere Aufgabe war beendet und wir flogen zurück. Wir hatten dann noch eine ſchwierige nc e vorge⸗ nommen, die aber glücklich verlief. Zehn Minuten ſpaäter hatten wir nach dem dritten ordentlichen Grog alle An⸗ trengungen ſchon wieder vergeſſen und dazu noch das Rahe Gefühl, unſeren Kameraden aus Seenot geholfen zu Haben. Eine Unterſuchung über Verfall und Rettung der Welt. Die britiſche Flagge weht heute über einem Viertel der Erdoberfläche. Zum Beſitz Englands gehört das weite Kanada, Jehören die Inſeln im Atlanik und im Mittelmeer, umfang⸗ reiche Strecken Afrikas, die von Briten nicht urbar gemacht worden ſind, das reiche Indien und das ferne Auſtralien. Militäriſches Genie oder überhaupt militäriſche oder ſtaats⸗ männiſche Leiſtungen haben bef dem Aufbau des Empires jedoch leine Rolle geſpielt. England hat ſein Weltreich zu Ja m men geraubt! Und darum hat es ſich auch jeder Verpflichtung gegenüber den unterjochten Völkern frei geſpre⸗ chen und geglaubt, mit der Ausplünderung der unterworfenen Gebiete ſchon alles getan zu haben. In der im Nihelungen⸗ Verlag, Berlin W. 9, erſcheinenden Zeilſchrift Die Aktfſon, Kampfblatt gegen Plutokratie und Völkerberhetzung“, finden wir einen vor dem Kriege geſchriebenen Aufſatz des britiſchen Generalmajors J F. C. Fuller, der den Titel trägt:„Das Problem Europa: eine Unterſuchung über Verfall und Rettung Der Welt“. In dieſer Abhandlung wird daran erinnert, daß Oliver Cromwell einſt für eine„Erlöſung der Welt durch Arbeit unter dem Wort Gottes“ geeifert hat Am Ende dieſes Kampfes aber ſtand nicht die Herrſchaft der Heiligen, ſonder Das Regiment des Wuchers. Einen Triumph dieſes wucheriſchen Geiſtes bedeutete zum Beispiel die Au⸗plün⸗ Derung Indiens nach dem Siege des Oberbefehlshaber der Oſtindiſchen Geſellſchaft, Nobert Clive, auf dem Schlacht⸗ feld von Plaſſey(23. Juni 1757, Während der Bankier Lud⸗ wigs XVI. Necker, mit dem Nichts jonglierte, lagerte in den Gewölben der Banken Englands der größte Teil der Gold⸗ und Silberbeſtände der Welt. Generalmajor Fuller vertritt Daher den Standpunkt, daß nicht zum wenigſten auch die ſo⸗ genannte Große Franzöſiſche Revolution aus dem Sumpf der Weltverſchuldung hervorgewachſen iſt— ging es doch in dem erſten Teil dieſe⸗ Kampfes darum, den franzöſiſchen König von der Geldmacht abhängig zu machen. Und dieſe Hritiſche Plutofratie iſt noch heute am Werke, um den Völkern jedes Eigenleben zu verwehren und England zins pflichtig zu machen. Ohne die Vernichtung dieſer Plutokratie aber iſt eine freie Zulunft Europas nicht zu erhoffen. Kriegs verlüngerer England Fiunland erhalt Naterial, ſoweit London es erübrigen kaun Im Zuſammenhang mit der Erklärung Chamberlains im Unterhaus, daß die Regierung beſchloſſen habe, die ſofortige Zieferung einer Reihe von Flugzeugen durch britiſche Her⸗ eller an Finnland freizugeben. erfahrt man. daß die Regi rung außer dieſen Flugzeugen und einer Menge Ga⸗masken Auch noch andere von Finnland gewünſchte Krieg⸗ materialien. „oweit ie in England ernprig werden lon nen freigeben wird Die nötigen ort⸗ und anderen Genehm gungen wer⸗ Den den Herstellern, denen Finnland Aufträge erteilt, gegeben Werden. Badiſche Chronik Auch der dritte Opferſonntag war erfolgreich Die Sammelergebniſſe im Gau Baden. NSG. Wie der Gaubeauftragte für das Kriegswinker⸗ bilfswerk 1939-40 mitteilt, beträgt das Geſamtergebnis des dritten Opferſonntages im Gau Baden 346 019.28 Mark, während die gleiche Sammlung des Vorſahres(3. Eintopf ſonntagy 237 383.65 Mark ergab. Dieſe Steigerung kritt be⸗ onders ſtark in Erſcheinung, wenn man die Durchſchuftts⸗ penden ſe Haushalt vergleicht. Während im Gau Baden am dritten Eintopfſonntag des WH 1938-39 38.81 Pfen⸗ nig je Haushalt geſpendel wurden, konnte dieſer Betrag im Kriegswinkerhilfswer? 1939.40 unter bweſentlſch ere ſchwerken Umſtänden auf 56.94 Pfennig geſteſgert werden. Vie Vezember- Sammlung ergab außerdem eine Steigerung von faſt 20 000 Mark gegenüber der gleichen Sammlung des Vormonals. Die 27 badiſchen Kreiſe werden dieſes Mal vom Kreis Ueberlingen angeführt, der mit einer Durchſchnitts⸗ ſpende von 83 38 Pfennig ſe Haushalt ein ganz vorzügliches Ergebnis melden konnte Es folgen die Kreiſe Wolfach mit 75.40 Pfennig, Stockach mit 69.71 Pfennig, Ko n ſtan z mit 69.39 Pfennig und Donaueſchingen mit 65.33 Pfennig je Haushalt. Die Bevölkerung unſeres Grenzgaues Baden hat auch an dieſem dritten Opferſonntag des Kriegswinterhilfswer⸗ kes ihre Opferfreudigkejt unter Beweis geſtellt. UI SHeidelberg.(Von der Univerſität.) Der Pro⸗ ſeſſor Dr. Otto Schmidt in Heidelberg wurde zum außer⸗ ordentlichen Profeſſor ernannt. () Pforzheim.(Er wollte ſich vergiften.) In der Roſenſtraße verſuchte ein 61jähriger Mann ſich durch Leuchtgas das Leben zu nehmen. Er liegt im Krankenhaus hoffnungslos darnieder. ( Pforzheim.(Tödliche Unglücksfälle.) Durch einen Sturz in ſeiner Wohnung zog ſich ein 67jähriger Mann einen Oberſchenkelhruch zu und ſtarb an deſſen Folgen.— In der Güterſtraße ſtürzte ein 56jähriger Mann zu Boden und trug dabei eine Wunde an der rechten Schläfe dapon. Zwei Stunden ſpäter iſt der Mann geſtorben. () Gaggenau.(Ueber fahren und tödlich ver⸗ letzt.) Ein 18jähriger Burſche aus Raſtatt, der wegen einer geringfügigen Verfehlung verhaftet worden war, ſtürzte ſich hier vor die Näder eines Laſtkraftwagens und wurde ſchwer verletzt. Der funge Mann ſtarb auf dem Transport nach Ba deſi⸗Baden. ) Obertsrot.(Die Leiche gefunden.) Vor kurzem war der 38jährige Leo Dörrer in die Murg geſtürzt und er⸗ trunken. Seine Leiche iſt jetzt bei Kuppenheim geborgen wor⸗ den. Britzingen.(Kind tödlich verbrüht.) Das ein⸗ jährige Söhnchen der Familie Jenny in Muggardt riß eine Kanne mit heißem Kaffee vom Tiſch herunter. Das Kind erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es in det Freiburger Kli⸗ nik ſtarb. ö O Schutterwald.(Durch Verbrühen den Tod gefunden.) Die Familie des Maurers Franz Oßwald in der Siedlung verlor auf tragiſche Weiſe ihr dreijährige⸗ Töchterchen. Das Mädchen fiel in der Küche in einen Topf mit ſiedendem Waſſer, den gerade ihr achtjähriger Bruder vom Küchenherd auf den Boden geſtellt hatte. Trotzdem da⸗ Kin ſogleich in das Offenburger Krankenhaus erbracht wurde, konte es nicht meht gerettet werben. Es ſtarb an den Folgen der Verbrühungen. Lörrach.(Vermißt.) Seit acht Tagen wird der 75 jährige verheiratete Jafob Trefzer von Hamme rſtein ver⸗ mißt. Der Mann hat ſich kurz nach 7 Uhr abend von zu Haufe entfernt, um im Ort noch einen Auftrag zu erledigen. Von dieſem Ausgang iſt der Mann nicht mehr zurücggelehrt. (= Blumberg.(Verhängnis voller Sturz.) Als der 70jährige Friedrich Hilpert über den Waſſerfallweg nach Bonndorf gehen wollte, ſtürzte er und fiel in den Schleiſen⸗ bach. Hilpert iſt wahrſcheinlich mit dem Kopf auf einen Stein geſchlagen, ſodaß er betäubt wurde und ertrank. Die Leiche wurde von Kindern im Waſſer entdeckt. Aus den Nachbargauen Enken(Greiſin aus dem Fenſter ge⸗ ſtürzt.) Die zweitäſteſte Einwohnerin, die Hjähr ge Witwe Eva Heiler wurde Sonntag früh auf dem 5 5 vor ihrer Wohnung liegend bewußtlos aufgefunden. Ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſtarb ſie einige Stunden ſpöter. Die Greiſin war in der Nacht aus dem Fenſter ihrer im erſten Stockwerk gelegenen Schlafftube auf Die 2 gefallen 5 a ecartenzlingen, Kr. Nürtingen.(In der Dun⸗ tel heit angefahren.) Briefträger Fritz Mehl, ein ſchon älterer Mann, wurde an einem det letzlen Tage nach Ein⸗ Druch der Dunkelheit von einem Perſonenkraftwagen angefah⸗ ren, als er ſich auf einem Dienſtgang befand. Er wurde vom Tritibrett des Magens erfaßt, zu Boden geſchleubert und erheblich verletzt. — ingen.(Radfahrer von Laſtkraftwagen erfaßt.) An der Ecke Wilhelm ⸗Murrſtraße und Holzmarkt wurde ein Radfahrer von einem unvorſchrift⸗mäßig über⸗ golenden Laſtwagen erfaßt und zu Boden geschleudert. Der Karfahter wurde in ſchwerverletztem Zuſtand in das Kran⸗ ren bau⸗ ve. pracbt. * Herzlähmung auf der Skitaur. Bei einer Skitour die Der 89 Jahie alte Schreinermeiſter Georg Demmel aus Mün⸗ chen auf den Ballperg ungernahm wurde er infolge einer — Mus fellähmung vom Tod ereilt Er halte offenbar die 1 in einet Sfihütte im Wallberggebiet verbiacht und machte ſich am Norgrn zu einer Skitour auf den Weg Er gerie: dabei mahrſchein ich auẽ Versehen auf ein: Schnerwehe And rutſchet mit dirſer ab. Dfenbar erſchral Demmel über Dies unnet mittelt: Abfacen ſo ftarf daß eine Herzmuskel Ebmung eintrat Als er dann wenige Stunden Ihäter in er- fturrtem Zuftand aufgefunden wurde erwieſen zich dir ſofort angeſtellten Dir de rr ehungẽrerfuche als erfolnles Kind ein Auat ausgrichnen Am legten Nenembertag Wurde kimem i jährigen Scher in in aus einem Luft- Sehr ins gechne Auer geſcheen Als Taeter wurde jetzt ein 14 briger Schüler ermiteſt ber andes mit dem Zuftarwehr Bac einem Bagel geichenen zu haben der in 30 Meter Fut⸗ iernuna auf einem Zaunt aß Der Arzt ftellte ben dei. Juz⸗ 3 inen Steffſchuß im rechten Aua jeſt. der den Verlu Augenlicht zur Folge baben wird 50 Reich vlen nigſtücke aus Nickel, Lolcale Nuudochiau. Vor weihnachtszeit Je früher die Dunkelheit herelnbricht, ſe kälter und un⸗ emüklicher es drauſſen wird, deſto lichter und heimlicher fol es an unſeren Felergbenden werden. Die Votwelhnachks⸗ delt mit ihrer ſtillen beſiunlichen Vorfreude, init alten, welſen Bräuchen und der Vorhereltung auf eine hohe Zeit des Jah⸗ res hat uns gerade in der Gegenwart viel zu bedeuten. Wir wollen dieſe dorweihnachtlichen Abende tief miterleben, erſt recht, wenn wir in Sorge ſind oder ſehr viel Arbeit haben, ſie können uns ſoviel Kraft und Zuverſicht geben. Mit grü⸗ nen Tannenäſten wollen wir unſere Zimmer ſchmücken und im Grün der Zweige erkennen, daß das Leben nile erſterben wird. Wenn wir einen Tanftenkränz winden, dann wollei wir daran denken, daß er in ſeiner Geſchlöſſenhelt ein Sing⸗ zeichen der heklligen Ordnung in Sonnenlauf it. Mit roten Bändern wolleſt wir ihn bluden, denn Not iſt die Farbe des Lebens und der Freude, und Lichter wollen wir darauf an⸗ zünden, jede Woche ein neues, als Zeicheſt der nahenden Son⸗ nenwende. Vielleicht haben wir auf dem Bodeſt eine Weth⸗ nachtspyramide, weihnachtliche Schuttzerelen und allerlei Spiel- zeug verpackt. Ste müſſen in dieſem Jahr zur Vorwelhnachts⸗ zeit beſtimmt heruntergeholt werben! a Zur Weihnachtszeit gehört bas Märchenerzählen. Auch hier ſind der Sieg des Guten Uber das Böſe, ber Glaube alt Sinn und Zweck des Leben und die tapfere aufrechte Hal⸗ tung zum Schickſal uns in der Gegenwart beſonders bebeut⸗ ſam. Wenn wir in einer großen Famille beſſammen find oder Beſuch haben, dann föllten wir einmal verſuchen, eln Märchen zu ſpielen. Und noch eine andere Form des gemeil⸗ ſamen Fröhlichſeins wollen wir in uneren Vorweſhnachts⸗ abenden nicht vergeſſent dle Hausnuffk! Wir brauchen dazu keine koſtbaren, ſchwer erlernbäten Inſtrutente. Slügen kafin jeber, und eine Mundhatſnoſilka, eine Blockflöte ober elne Laute ſind die beſte Begleitung. Wir wollen die Tage vor Weihnachten wirklich zu einer feſtlichen Vorbereltungszeit geſtalten, das Schwere und Dunkle, das in viele Schicksale trat, ſoll leichter und lichter werden in der Gemeinſchaft, im Miterleben aller kröſtliücher Weisheiten. Und wenn gar der Vater over der Bruber von ber Front auf Heimaturlaub kommt, dan ſoll ihm die Vor⸗ weihfachtszeit im Kreiſe der Familie zu einem unvergeßlichen Etleben werben. * J Wohnungsbeſchaffung in Kriege. Auch in dleſen ſchweren Zeitläuften kuht bie Arbelt zuk Schaffung welle rer Wohnungen licht, Die Gemeinnützige Baugeſellſchaft Mann⸗ heim mbc ſchreiht fetzt die Glaſer- und Schreinerarbelten für 160 Arbeiterwohnſtätten in ber 1 Schönau aus. Ehrenvolle Einladung. Staatskapellmelſter Karl El- menborff würde 1 hel der Wagner-Staglone in Bartelona im Laufe des Monats Janugt„Walküre“,„Sleg⸗ leb“ Und„Triſtan und Iſolbe“ zit pirigleren. Karl Elmen⸗ bf mußte infolge einer Mannheſmet Verpflichtungen bieſes ehrenvolle Angebot ablehnen. 8 Deolſenſchmuggel. Wegen Deyſſenſchmuggel wurhe die azährige Mee 100 get, zuletzt wohnhaft in Mannheſm die Ehefrau des gefllchtelen Zuben Mrael Maner, zu zehn Monglen Gefängnis und 000 Mark Beide ſttafe perurteilt Im Auſftage ſhtes Manes halle ſe% Golbmünzen und zwei Koffer mit hochwertigen Ebelſteinen und Notengeld im Geſamtwert von 510% Mark auf einem Frachtdampfer, der bie Strecke Baſel Antwerpen fuhr, Über die Grenze(bei Emmerich! ſchmuggeln nnen. 2 aber die Schiffersleute Ank, die den Auftrag ausmeren ollten, jenſelts der Grenze bie ihnen berſprochene Pro 2 nicht erhielten. nahmen ſie das Gold wie ber nach Deutſchland zurück. Erſt einige Zeit ſpäter, als ber Zube bezahlle nahm das Gold leinen Schmuggelwen wieher zurück nach Antwerpen Die an dem Devlſenvergehen be⸗ eiligten Perſonen werden ſich zu einem ſpateren Heltpunkt vor dem Richter verantworten müſſen. 65 — Keine NS- Jahryreisermäßigungen für Weihnachten. Das Hauptamt für Volk 1 der NA teilt mit, baß die bisher bhurch bie Nen gewährten Jahryre ß ermoß⸗ gungen für Weihnachen eingeſtellt ind. — 72 e. Die Reichsbank ße⸗ nt in dieſen Tagen mit der Ausgabe von 50⸗Pfennigſtül⸗ n auß Aluminium Dieſe Nunzen ſind dazu heſtimmt, bie ö f deren Einziehung zu ei⸗ nem ſpateren Jeitvunkt vorgeſeßen iſt zu eres en Vorerst behalten auch die M⸗Neich⸗yfenni ü aus Nick ihre Kauf⸗ kraft. Der Heitunlkt der Außer un, etzung der Nillelmünzen wird noch bekanntgegeben. olkswohlfahrt — Lehrlinge im Einzelhandel kinſtellen! Zurzell im manche Betriebe des Einzelhandels fark belaſtel, während andere nicht voll beschäftigt ſind. Tre dieſes Umſtan des mülſen ſich die Raufleute flarmachen, uche Bereuung die Jachwuch ausbildung füt den Ciuzelhan de zur Echallung bes Berufes hal Bei der Entjudung des Einzelhandels im Bel gangenen Herbſt zeigte ſich hier und da ein N neten Kauſmannsgehilfen zur Uebernah trieben. Auch bei der Einrichtung neuer E in den Siedlung gebieten ma man fahrungen. Da das Durchschnitts alter der ſelt leute ſehr hoch iſt, muß durch eine heſe Nachwuch⸗ aus bildung dafür geſorgt werden, führerna ächſten Jal Daher if Daß ber Betrießs⸗ Verfügung ſteßt. Su hrend des Keufmaun. Der amtern auf werden. Der Lehrling bedarf der Be V 5 92 dem de zr vorgeſchriebenen Vordruck gemeldet Anmelde termin lauft am z Dezember ——— Der Reichs verkehr⸗minſſter weiſt darauf hin, daß nach der triebe 1989 Straßen nerfeyre zul af ungsordnung die e enter 5 Salter von eee bei e eee 5255 Fee Standortes von Kraftfahrzeugen un Kraft abrenge 2 VVV Zulaſſungs fte für Re fahrzeuge bei dieler unverzügl Z f 5 5 ei un verzüglig ir Jahren zu geen den Diele Bet ailt ins h⸗ ndert auch für Fahrzeuge gentümer aus den ire ar machten Gebieten pieſe merden Hierburch aufgefordert. etwa unter laſſene Meldungen unne rz nal ich nachau bellen. s dont . 1 5 Diè Zam richtig ylfegen 2 0 3 N 6 F e 1———...—..—.—.— —..— —.————— Wifi abends an besten. — 8 Die Kleiderkarte bei Maßanfertigung WPD. Ueber das Verfahren mit der neuen Reichskleider⸗ Jarte bei Maßanfertigung von Garderobe herrſchen immer noch falſche Anſichten. Der Reichsinnungsverband des Da⸗ Nenſchneiderhandwerks haf daher an ſeine Mitglieder ein Merkblatt herausgegeben dem wir einen Teil entnehmen, der für die geſamte Frauenwelt von Intereſſe iſt. Grunbſätzlich ſſt zu hegchten, daß für ein nach Maß anzu⸗ fertigendes Kleidungsſtück nicht mehr Abſchnitte abgetrennt werden dürfen als für fertige Kleidung. Die Anzahl der Ab⸗ ſchnftte, die für ſeben Bekleidungsgegenſtand aufgewandt werben muß iſt aus ber Liſte„Warenwert der Abſchnftte“ auf ber zwelten Innenfeite ber Reichskleiderkarte zu erſehen. Die Abſchnſitte dürfen grunbſätzlich nur durch den Schneider ober die Schneiderin abgetrennt werden. Der Verbraucher ſelbſt barf ſie nicht abtrennen, da ſie dadurch ungültig und wertlos werden. Für das Verfahren bei Anfertigung eines Kleibungsſtückes durch den Schneider oder die Schneiderin übt das Merkblatt die nachſtehenden drei Beiſpiele, in denen ie Anfertigung von weiblichen Bekleidungsſtücken be han⸗ belt wird. Das Verfahren iſt ſedoch für Männer das gleiche. Nachſtehend die Beiſpfele: 1. Beiſpiel: a) Die Damenſchneiberin(der Damenſchneider) über⸗ nimmt nicht nur die Anfertigung des Kleidungsſtückes, ſon⸗ dern liefert auch die erforderlichen Stoffe und Zutaten ent⸗ weber aus dem eigenen Lager oder durch Einzelkauf beim Herſteller, Groß- ober Einzelhandel. Dabei trennt die Da⸗ menſchnelderin(der Damenſchneider) bereits bei der Auf⸗ tragsertetlung bie Abſchnſtte von der Reichskleiderkarte ab unb bewahrt ſie ſorgfältig auf. f b) Die Kundin ſucht d 0 00 beim Einzelhändler für Derbe der Damenſchneiberin(bes Damenſchneiders) aus. ex Stoff wird nſcht der Kundin, ſonbern der Damenken derin(dem Damenſchnefder) ausgehändigt. Die Damen⸗ lchneiderin(der Damenſchneiderſ trennt bel Auftragsertei⸗ ung die für das Kleldungsſtück vorgeſehenen Abſchnikte von ber Reichskleiderkarte ab und behält ſie. 2. Beiſpfel: Die Kundin bringt Stoff zur Damenſchneiderin(zum Da⸗ menſchneider). Dieſe(dſeſer) trennt in dieſem Fall keine Ah⸗ Uönttez pon der Reichskleiderkarte ab. Werden zu dem Klei⸗ ungsſtück Zutaten benötigt, ſo liefert dieſe entweder die Da⸗ menſchneiderin(der Damenſchneider) oder ſchafft ſie ſelbſt beim Einzelhandel. Soweit es ſich dabeſ um hezugsbeſchränkte Zutaten handelt, wird entweder von der Damenſchneiderin(dem Damenſchneider) oder vom Einzel⸗ handel dle entſprechende Anzahl von Abſchnitten abgekrennt. J. Beiſpiel: Die Kundin ſucht den Stoff beim Einzelhändler aus und bezahlt ihn. Auch in dieſem Fall darf der Stoff nicht der Kundin, ſondern nur der von der Kundin zu benennenden Damenſchnelderin(Damenſchneider) ausgehändigt werden. Die Damenſchneiderſn(der Damenſchneider) muß ſich beim Empfang des Oberſtoffes dem Einzelhandelsgeſchäft gegen⸗ über durch die Handwerkerkarte ausweiſen oder dem Einzel⸗ händler Ort Heſtpunkt und Nummer der Eintragung in die Handwerksrolle mitteilen. Die Kleiderkartenabſchnftte ſind von der Damenſchnelderin(dem Damenſchneider) dem Ein⸗ zelhandler bes der Stoffübergabe auszuhändigen. Bei der Anfertſgung eines Koſtüütms werden für den Oberſtoff 24 Abſchniſte und für die Zutaten 12 Abſchnitte von der Reichsklelderkarte abgetrennt. Dabei wird entſpre⸗ chend den obigen drei Beiſpielen verfahren. Bei der Aarau von Frauengarderobe muß ſelbſt⸗ verſtändlich auch die Fegg der Selbſtan fertigung ge⸗ klärt werden während das be den Männern wohl kaum in Frage, kommen dürfte. Kauft eine Hausfrau Stoff als Me⸗ terwaxe beim Einzelhändler ober Verſandgeſchäft(in letzte⸗ rem Falle muß ſie ſich auf der zuſtändigen Kartenſtelle die erforderliche ü abtrennen laſſen und erhält dann eine Beſcheinlaung er Kartenſtelle, gegen deren Einſendung das Verſandgeſchäft liefern darfſ, um daraus Kleidungs⸗ ſtücke ſelbſt anzufertigen, ſo darf ihr der Stoff vom Einzel⸗ händler nur ausgeliefert werden. wenn dafür die in der Reichsklelderkarte vorgeſehene Anzahl von Abſchnftten filr Meterware von der Reichsklelderkarte abgetrennt wird. Es iſt alſo nicht möglich, im Einzelhandel„Stoff für ein Woll⸗ lleid“ zu kaufen und dafür die Punktabſchnitte abzugeben. die fülx ein ſolches fertiges Wollkleid in der Reichsklefderkarte vorgeſehen ſind, ſondern man muß fopiel Meter Stoff kau⸗ ſen, wie man zu brauchen glaubt(zum Beiſpfel 2.80 Meter), und die i dafür abgeben, die für einen Meter in der Relchskleiderkaxte vorgeſehen find multlpliziert mit der Zahl der gekauften Meter. Um das Hamſtern von Stoffen zu verhindern, iſt die Me⸗ terware etwas höher bewertet worden als' bei Fertiakleidung oder Maßanfertigung durch in die Handwerksrolle eingetrg⸗ gene Schneider oder Schneſderinnen. Beim Stoffeinkauf für bie Selbſtanſertigung fährt die Verbraucherin etwas ſchlech⸗ tex. Wenn ſie die Zutaten ſelbſt beſitzt, oder zum Teil noch vorhandenen Stuff verwenden kann. mag ſich die Selbſtanfer⸗ tigung lohnen. Im flbrigen aber wird es zweckmäßiger ſein, eln fertiges Kleid zu kaufen oder, die Dienſte einer Schneſde⸗ rin in Anſpruch zu nehmen Für Knaben und Mädel. bei denen die Mutter a vielſach auf Selbſtanfertigung angewie⸗ ſen war, iſt im übrigen die Punktwertung für Meterware noft— die Kundin be⸗ etwas günſtiger geſtellt. Die Weihnachtsgratiſikation Zur Klärung eintger in den letzten Tagen aufgetauchter Zweifel macht der Reichsarbeitsminiſter darauf aufmerkſam, daß die in den Betrieben bisher üblichen Weihnachtsgratifi⸗ kationen nach Möglichkeit auch denen zugutekommen ſollten, die als Dienſtverpflichtete vielleicht erſt kurze Zeit dem Betrieb angehören, Die dienſtverpflichteten Arbefter wird der frühere Betrieb in der Regel nicht mit einem Weihnachtsgeſchenk be⸗ denken können. Deshalb wird von dem Unternehmer des Be⸗ triebes, in dem der Dienſtverpflichtete zu Weihnachten be⸗ ſchäftigt iſt, erwartet, daß er den dienſtverpflichteten Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern, die eine langjährige Tätſakeit im Stamm⸗ betrieb wegen der Dienſtyorpflſchtung aufgeben mußten, nach Möglichkeit die gleiche Weihnachtsgratifikation zuautekom⸗ men läßt, wie den Gefolaſchaftsmitgliedern, die im Betrieb ſchon ſelt längerer Zeit arbeiten. Dagegen können ehemalige Gefolgſchaftsmitalieder in in⸗ zwiſchen ſtillgelegten Betrieben von ihrem früheren Unter⸗ nehmer keine Gratifikation erwarten. Hier wird die wirt⸗ ſchaftliche Umſtellung, die berefts Anlaß zu den Stillegungen war, den Unternehmer nicht inſtandſetzen, ſeinen ehemaligen Mitarbeitern das vielleicht bisher übliche Weihnachtsgeſchenk auch in dieſem Jahr zu gehen Im übrigen weiſt der Reichsarbeitsminiſter nochmals da⸗ rauf hin daß die bisher im Betrieb üblichen Weihnachtsgra⸗ tifikationen in dieſem Jahr ohne Zuſtimmung des Reichs⸗ treuhänders der Arhbeſt nicht erhöht werden dürfen. Einer ſolchen verbotenen Erhöhung der Gratifikationen kommt es gleich wenn der Unternehmer die auf dieſe Zuwendungen entfallenden Lohnſteuern einſchließlich des Krieaszuſchlages übernimmt. „Feind im eigenen Land“ Die Schadenskätigkeit der Kriegsgefangenen. Wieder wie im Weltkrieg befinden ſich heute viele hun⸗ derttauſend feindliche Soldaten in deutſcher Kriegsgefan⸗ genſchaft. Heute wie damals wurden dieſe Kriegsgefangenen weitgehend als Arbeitskräfte in der Induſtrie, vor allem aber in der Landwirtſchaft eingeſetzt und geraten dabei häufig in Verbindung mit der deutſchen Zivilbevölkerung. Es iſt daher angebracht, rückſchauend ſich die Verhältniſſe des Weltkrieges vor Augen zu führen, um zu erkennen, welche Gefahren in der oft unvermeidlichen engen Berüh⸗ rung von deutſchen Volksgenoſſen und feindlichen Kriegs⸗ gefangenen begründet liegen. 5 In den weiteſten Kreiſen der Bevölkerung iſt völlig un⸗ bekannt, daß im Weltkrieg die Gefangenen in Deutſchland vom Gegner als Kampfmittel eingeſetzt wurden und u dieſem Zweck durch befondere Organiſationen genaue Ae für Spionage, Sabotage und Zerſetzung er⸗ hielten. Der Neuartigkeit dieſes Kriegsmittels war es im eltkrieg zuzuſchreiben, daß die Erfolge dieſer feindlichen Schadenstätigkeit erhebliche Ausmaße erreichten, bis die Mittel und Wege erkannt und die entſprechenden Gegen⸗ maßnahmen getroffen werden konnten. Sabotage. Der Chef des franzöſiſchen Generalſtabes erließ im Frühjahr 1917 an alle Angehörigen der alliierten Feind⸗ mächte einen Befehl, worin den Soldaten für den Fall ihrer efangennahme zur Pflicht gemacht wurde, weiterhin für ihr Vaterland und gegen Deutſchland tätig zu ſein. Dieſer völkerrechtswidrige Aufruf forderte in unverhüllter Form 0 ee e Sabotage und Meuterei auf. Es iegen unzählige Beweiſe dafür vor, daß ähnliche Anwei⸗ ſungen den feindlichen Soldaten auch ſchon in den vorher⸗ 8 Jahren des Krieges unter Verantwortung und eitung ihrer militäriſchen Dienſtſtellen zugegangen waren. Tauſende von Kriegsgefangenen haben dieſe Anordnungen 5 0 Schaden der deutſchen Wehrkraft nur zu gut befolgt. ie Sabotage richtete ſich gegen alles, was für die Sicher⸗ ſtellung der deutſchen Ernährung und für den Beſtand der Induſtrie lebenswichtig war. Die Kriegsgefangenen erhiel⸗ ten genaue Anweiſungen, wie ſie ſich bei Einſatz als land⸗ wirtſchaftliche Hilfskräfte für die Zerſtörung und Beein⸗ trächtigung der deutſchen Ernte betätigen konnten. So man⸗ cher Bauer, auf deſſen Acker Kriegsgefangene gearbeitet 8 mußte mit Schrecken feſtſtellen, daß die geſetzten artoffeln, das geſäte Korn nicht aufgingen. Zu ſpät kam 11 dann die Erkenntnis, daß die Gefangenen mit Hilfe ihnen heimlich überſandter Mittel das Saatgut unbrauch⸗ bar gemacht hatten. Wenn es nicht gelang, in die Gefan⸗ genenlager die kleinen, fabrikmäßig hergeſtellten„Extir⸗ pateure“ einzuſchmuggeln, dann fertigten ſich die Kriegs⸗ efangenen ſelbſt unauffällige Inſtrumente an, mit denen 5 bei der Ausſaat der Kartoffeln die Keime ausſtachen. luf jede mögliche geheimnisvolle Art und Weiſe wurden die Fäulniserreger oder ätzende Chemikalien in das Saat⸗ ut gemengt. Auch gegen die Fleiſchverſorgung richteten ſich die verbrecheriſchen Anſchläge. Das Vieh wurde ver⸗ giftet und verſeucht, in die Futterkrippen wurden Nägel, Todes-Anzeige. K Erwin Mum, Seckenheilm, 19. Desember 1939. von der Leichenhalle, hier aus Statt. P———— 3 Am Freitag mittag wurde unser lieber Sohn und Bruder infolge Unglücksfall im Alter von 11 Jahren von uns genommen. In tiefem Leid: bamilie Ludwig Weirich. Die Beerdigung fndet morgen Mittwoch nachmittag 3 Uhr Glasſplitter und Raſierklingen geworfen, und ſo manches wertvolle Zuchttier ging jämmerlich zugrunde. Auch hier⸗ zu wurden die erforderlichen Inſtruktionen und Hilfsmittel den Gefangenen in angeblichen Liebesgabenpaketen aus dem Ausland zugeſandt. Ein beliebtes, oft angewandtes Sabotagemittel war die Brandſtiftung. Zahlreiche Mühlen, Scheunen und Ställe, aber auch Induſtrieanlagen und Eiſenbahnwaggons wurden durch die Hand von Kriegsge⸗ fangenen in Brand geſteckt, und wertvolle Güter gingen in Flammen auf. Flucht. Wenn es, wie heute bekannt iſt, im Laufe des Welt⸗ krieges über hunderttauſend Kriegsgefangenen gelungen iſt, durch Flucht ihre Heimat wieder zu erreichen, ſo erſcheint dieſe Zahl erſchreckend hoch. Sie entſpricht einer Verſtär⸗ kung der feindlichen Kampfkraft von nahezu zehn Divi⸗ ſionen Auch dieſe Erſcheinung iſt nur zu erklären durch eine einheitlich befohlene und geleitete Aktion des Geg⸗ ners In allen Gefangenenlagern beſtanden geheime Flucht⸗ organiſationen, ſogen„Comités d'évaſion“. Dieſe bereite⸗ ten die Flucht von Gefangenen vor und verſahen ſie mit den notwendigen Hilfsmitteln wie Geld, Zivilkleidung, ge⸗ fälſchten Ausweiſen, Nahrungsmitteln uſw. Auf raffinierte Weiſe getarnt, gelangten dieſe Dinge meiſt durch die Pa⸗ ketpoſt unter dem Deckmantel harmloſer Liebesgaben in die Gefangenenlager. Spionage. Der feindliche Nachrichtendienſt erhielt durch die Kriegs⸗ gefangenen oft wertvolles Material für ſeine Spionage⸗ tätigkeit Häufig genug ſaßen die Kriegsgefangenen am gleichen Tiſch mit den Familien ihrer Arbeitgeber und er⸗ fuhren dort aus den Geſprächen oder aus Neldpoſtbriefen manche Einzelheiten der militäriſchen oder politiſchen Lage. Hier ſchrieb ein Bauernſohn, ſeine Diviſion werde jetzt nach dem Weſten verlegt, dort berichtete ein Verwandter über einen Munitionsarbeiterſtreik oder über die Stimmung in Berlin Alle dieſe„Moſaikſteinchen“ die dem feindlichen Spionagedienſt natürlich weitergeleitet wurden, trugen bei zu der Entſtehung eines genauen Bildes über die Verhält⸗ niſſe in der deutſchen Armee und im Reich. In der Weiter⸗ leitung der ſo erworbenen Kenntniſſe waren die feindlichen Kriegsgefangenen außerordentlich erfinderiſch. Mit unſicht⸗ barer Geheimtinte geſchriebene Berichte auf der Innenſeite von Briefumſchlägen beſtimmte verabredete Wortfolgen in „harmloſen“ Briefen, verſchlüſſelte Mitteilungen in Pack⸗ papier, ja ſelbſt die Briefmarkenſprache, alles das wurde ausgenutzt um eine heimliche Verſtändigung zwiſchen den Gefangenen und ihren Auftraggebern im Ausland zu er⸗ möglichen. Neben dieſer verſteckten Schadenstätigkeit waren Arbeitsverweigerungen und organiſierte Meutereien der Kriegsgefangenen eine häufige Erſcheinung und machten den deutſchen Bewachungsorganen wie auch der Zivilbevöl⸗ kerung viel Schwierigkeiten. Auch zur propagandiſtiſchen Verhetzung und Zerſetzung des deutſchen Volkes wurden die Gefangenen eingeſetzt. Lehren für die Gegenwart. Es entſpricht nicht dem deutſchen Weſen, den wehrloſen Gegner zu ſchmähen, ihn zu beleidigen oder ſchlecht zu be⸗ handeln. Auf der anderen Seite darf aber nicht durch an⸗ 5 e Mitgefühl eine zu ſorgloſe und offenherzige Haltung e den Kriegsgefangenen Platz greifen. Der wehrlose Gegner iſt kein Feind mehr, der mit Waffen bekämpft wird; er bleibt aber Feind in ſeiner Geſin⸗ nung und Einſtellung gegenüber Deutſch⸗ land. Darnach hat ſich auch das Verhalten des dertſchen Volksgenoſſen zu richten. Jeder, in deſſen Betrieb Triegs⸗ oben de als Arbeitskräfte beſchäftigt find, muß fich ſeiner hohen Verantwortung bewußt ſein, ſeiner Verpflichtung, jeden Verſuch zu einer Schädigung der deutſchen Volksge⸗ meinſchaft durch beſondere Aufmerkſamkeit von vornherein u verhindern. Vertraulichkeiten gegenüber Gefangenen ſind nicht nur fehl am Platze und gefährlich, ſie kommen einem Verrat der Front gleich. Das Anbieten von Zigaret⸗ ten oder Erfriſchungen muß unterbleiben. Die Gefangenen erhalten die nach internationalen Abmachungen vorgeſchrie⸗ bene, ausreichende Verpflegung und Verſorgung. Darüber hinaus ſollten ihnen keine Vergünſtigungen gewährt wer⸗ den. Ein gemeinſamer Beſuch von Gaſtſtätten widerspricht i der Würde und dem Ehrgefühl des deut⸗ en Volkes. Beſonders unwürdig aber iſt die im Weltkrieg öfter beobachtete Annäherung der weiblichen Bevölkerung an die Kriegsgefangenen. Abgeſehen davon, daß gerade in dieſer Hinſicht große Gefahren für das perſönliche Schick⸗ ſal der Frauen und Mädchen entſtehen können, iſt ein ſol⸗ ches Verhalten mit der Würde der deutſchen Frau und ge⸗ ſundem Volksempfinden ünvereinbar. Der Grundſatz Feind bleibt Feind“ muß unverrückbar bei allen denjenigen verankert ſein, die mit Kriegsgefangenen in irgendwelche Berührung kommen. Nur ſo kann eine Wie⸗ derholung der ſchändlichen und verderblichen Tätigkeit, die die Kriegsgefangenen des Weltkrieges ausübten, für die heutige Zeit mit Erfolg vermieden werden. IOSENDENNOIUN SSS 0 — 2 unterſtutzt Natlonalſoztaliſtiſche Kriegsopferverſorgung k. B. Abtl. Mom ⸗Seckenheim. Am 17. ds. Mis. verſchied ganz unerwartet unſer Kamerad Herr Karl Weber. Oie Beerdigung findet heute Dienstag nachmittag 3 Udr vom Trauerhauſe, Bonndorſerſtraße 59 aus ſtatt. Der Abteilungsführer. dit USH Arütit trdt Mitglied die Us-volzswohlfahrt unterhött detelts 257 Jugendetgelungsgeime. Partetamtſiche Mitteilungen. Vflichtjabr⸗ Mädchen ſucht Stellung er 1. Januar. Nac in der deſchäftsſt. d. Bl. Inserieren dringt Gerwiun Mannheimer Theaterſchau Dienstag, 19. Dezember: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 133 bis 153, 160, 261 bis 269, 291, 348 bis 358, 380, 364 bis 366, 521 bis 540, 574 bis 580, 620, Gruppe D 1 bis 400, Gruppe E 601 bis 900: Zar und Zimmer⸗ mann. Oper von A. Lortzing. Anfang 18.30, Ende gegen 22.30 Uhr. 5 Mittwoch, 20. Dezember: Nachmittags: Köni g Droſ⸗ ſelbart. Weihnachtsmärchen von A. Groß⸗Denker. An⸗ fang 14.30, Ende gegen 17 Uhr.— Abends: Miete El 8 und 2. Sondermiete E 4 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 101 bis 1038, 201 bis 206, Jugendgruppe Nr. 126 bis 250: Rheinsberg. Schauſpiel von Friedrich Forſter. Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. Donnerstag, 21. Dezember: Miete 8 und 2. Sonder⸗ - miete§ 4 und für die NSG.„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Mannheim, Platgruppe 387 bis 3703 Maske in Blau. Operette von Fred Raymond. An⸗ fang 19.30, Ende gen 22.15 Uhr. Freitag, 22. Dezemder: Miete 5 3 8 und 2. Sondermiete F 4 und für die NSG.„Kr durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, igendgruppe 1 dis 125: Friſch verloren— hal gewonnen! Luſtſpiel von Kar! Zuchardt. Anfang 19.30, Ende gegen Samstag, Z. Dezember: Miete B 8 und 2. Sondermiete 8 4 und fit die N Sch„Kraft durch Freude Aulkuz⸗ einde Wangen 1 150 154 bis 1 8 Zar und Zimmermann. Oper non 8. Anfang 19.30, Ende 22.30 8 f Sonntag, 24. Dezember: Außer Wee: e 8 800 eldart. Weihnachtsmärchen von A. Gr Di trete li ung volk. Heute Dienstag antreten 8 dane — fand 15, Ende gegen 17.30 Ubr.