ung gun“ e een edu de oc eee een ee Dezngspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, mn der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite WMillimeterzeile 3 Pfg., Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte x. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Hernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und gebung. Berkaudblatt für den Stadtteil Mbm.⸗Secken helm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.-A. 5 1 39. Jahrgang Wacht am Nord feeſtrand Die Sieger der großen Luftſchlacht erzählen— Allein gegen 30 engliſche Bomber— Gefangener Engländer berichtet (PE) Die Nachricht von der grandioſen Abſchuß⸗Ziffer unſerer Jagdflieger hat ganz Deutſchland in freudige Er⸗ regung verſetzt. Wir wollen die gefangenen Engländer empfangen und dann aus dem Munde unſerer Helden hören, welchen Empfang dieſe ihnen bereiteten. Was ſind das doch für prächtige Jungs! Klar und be⸗ ſcheiden, viel zu beſcheiden, wie uns dünkt, iſt der Bericht: „Ich ſah unter mir einen ſtarken Verband engliſcher Bom⸗ ber und griff mir den linken Vogel heraus. Als die Flam⸗ men aus ſeinem rechten Motor ſchlugen, nahm ich mir den nächſten.“ So und ähnlich lauten die Berichte. Und wieviel herrlicher Mut, wieviel Entſchloſſenheit zum Siege, wieviel ſchlichte Selbſtverſtändlichkeit liegt in dieſem Satze! Da landet eben am Liegeplatz des ſiegreichen Geſchwa⸗ ders ein Transportflugzeug aus Borkum; es bringt einen der gefangenen Engländer. Wir packen unſere verroſteten Engliſch-Kenntniſſe aus, und fra⸗ gen ihn dies und das. Er war der Flugzeugführer einer der modernſten und ſtärkſten feindlichen Kampf⸗Flugzeugtypen. „Ich hörte plötzlich noch weit draußen auf See“, ſo ſagte er, „meine Beſatzung einen Angriff abwehren. Da ſtanden auch ſchon meine Motoren, und ich mußte 20 Meilen von der deutſchen Küſte entfernt aufs Waſſer niedergehen. Der Deut⸗ ſche hatte uns beim erſten Angriff erledigt. Ich bin froh, daß das alles noch ſo abgelaufen iſt Die Behandlung, die ich hier bekomme nach meiner Rettung iſt tadellos.“ Die leichte Kopfverletzung, die er bei dem unfreiwilligen Bad abbekam, iſt nicht ſo ſchlimm. Wohl etwas traurig blicken die Augen aus dem ſommerſproſſigen Geſicht des Sohnes Albions und ſcheinen zu fragen: Wofür kämpfen wir eigent⸗ lich? Wie aber ſtrahlen dagegen die ſonnenverbrannten Ge⸗ ſichter unſerer Sieger, und ſie haben auch allen Grund da⸗ zu! Wir fliegen raſch zu einem Fliegerhorſt und ſprechen noch mit den Männern der Staffel, die die erſte Feindberührung hatte. Schlicht, beſcheiden und doch ſtolz auf ihren Erfolg ſtehen ſie da mit lachenden Augen, jeder⸗ zeit einſatzbereit. Unter der Schwimmweſte tragen ſie das Eiſerne Kreuz. Wer will hier Namen nennen! Es iſt einer wie der andere. Es ſetzt jeder mit Freude und Stolz ſein Leben immer und immer wieder ein, denn er weiß, wofür er kämpft. Einen der Kämpfer wollen wir aber noch er⸗ wähnen: Unteroffizier Heilmeier. Ein ſtiller, ſchüchter⸗ ner Junge ſteht vor uns, der es fertigbrachte, ganz allein gegen eine Uebermacht von 30 ſchwerbewaffneten Vickers⸗ Wellington⸗Kampfflugzeugen loszulegen— und ſich einen rauszuholen. Doch laſſen wir ihn ſelbſt erzählen: „Ich ſtartete und flog zunächſt in geringer Höhe. Dann ſtieg ich auf 3000 Meter. Da ſah ich ungefähr 2000 Meter über mir 30 engliſche Bomber auf das Land zufliegen. Ich ſtieg raſch weiter und gab dabei durch Sprechfunk den Standort und die Flugrichtung des Feindes an meine Ka⸗ meraden. In wenigen Minuten war ich hinter den Eng⸗ ländern und nahm mir den„Rechtsaußen“ aufs Korn. Ich bekam ſehr ſtarkes Feuer von dem ganzen Verband; doch da ſah ich ſchon, wie„mein Mann“ mit einer Rauchfahne hinter ſich ins Meer trudelte. Ich flog den nächſten an, hatte ihn gut im Viſier und drückte ab. Da fing mein Mo⸗ tor an zu ſpucken, der Benzin- und Oeldruck ſank, der Tank, die Oel⸗ und Benzinleitungen waren durchſchoſſen. Im Gleitflug kam ich aus 4500 Meter Höhe gerade noch auf den Platz herein. Jetzt habe ich eine andere Maſchine und bin in Bereitſchaft für den nächſten Einſatz.“ Das iſt einer von vielen, und ſo ſind ſie alle. Wir flie⸗ en zurück und die Motoren unſerer guten„Ju“ ſingen ihr ied. Klingt da nicht durch das Dröhnen eine kleine Me⸗ lodie?„Wir halten Wacht am Nordſeeſtrand, wir ſchützen deutſches Heimatland. Ihr könnt zu Hauſe ruhig ſein, wir laſſen keinen Tommy rein!“ Der Führer an Stalin Glückwünſche zum 60. Geburtstag Berlin, 21. Dezember. Der Führer hat an Stalin zum 60. Geburtstag das nachſtehende Glückwunſchtelegramm ge⸗ ſandt: „Zu Ihrem 60. Geburkskag bitte ich Sie, meine aufrich⸗ kigſten Glückwünſche entgegenzunehmen. Ich verbinde hier⸗ mit meine beſten Wünſche für Ihr perſönliches Wohlergehen ſowie für eine glückliche Zukunft der Völker der befreundeten Sowjetunion. Adolf Hitler.“ Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop hat Stalin anläßlich des 60. Geburtstages ebenfalls ſeine Glück⸗ wünſche übermittelt. Deutſcher Froteſt in Argentinien Gegen Inkernierung der„Spee“-Beſatzung Berlin, 21. Dezember. Die argentiniſche Regierung hat ein Dekret über die Internierung der Beſatzung des deut⸗ ſchen Panzerſchiffes„Admiral Graf Spee“ bekanntgegeben. Gegen dieſes Dekret hat die Reichsregierung förmlichen Proteſt eingelegt unter Berufung darauf, daß Schiff⸗ brüchige, die ein neutrales Land erreichen, nicht inter⸗ niert werden, wie auch die holländiſche Regierung die ſchiffbrüchigen Beſatzungen der Kreuzer„Abukfr“,„Hogue und„Creſſy“ nicht internierte, ſondern alsbald freigab. „Unbekannte“ Flugzeuge über. terdam, 21. Dezember. Unbekannte Flugzeuge er⸗ 1 wie aus London gemeldet wird, am Mittwochabend über den öſtlichen Grafſchaften. Freitag, den 22. Dezember 1939 Deutſchlands Organismus überlegen Frankreich ſtark im Nachteil. 5 Bern, 21. Dez.„Die Tat“, das Organ des handelspoli⸗ tiſch ſtark intereſſierten Nationalrates Duttweiler(Zürich), ſtellt intereſſante Betrachtungen über die Mängel der fran⸗ zöſiſchen Wirtſchaftsorganiſation an. Das Blatt erinnert daran daß der franzöſiſche Handelsminiſter Gentin un⸗ langſt die Ausfuhr eine Kriegswaffe genannt hat und be⸗ merkt dazu:„Trotz des hohen Goldbeſtandes, trotz der be⸗ trächtlichen Guthaben im Auslande, trotz der engen wirt⸗ ſchaftlichen und finanziellen Zuſammenarbeit mit Groß⸗ britannien hänge die Verſorgung der Kriegsinduſtrien mit Rohſtoffen und das Schickſal der Währung letzten Endes davon ab, ob Frankreich ſeine durch die Mobiliſation aller Kräfte für die Wehrmacht und die Kriegsinduſtrie in Unordnung gebracht. Ausfuhr wieder in Gana bringen kann.“ Das Blatt ſchildert dann die verheerenden Folgen der Ueber⸗ und Vielorganiſation durch eine im individuali⸗ ſtiſchen Frankreich doppelt läſtig empfundene Wirtſchafts⸗ bürokratie und ſtellt feſt: „Der normale Ablauf des Wirtſchaftslebens ſei in Frank⸗ reich viel ſtärker Störungen durch den Krieg unkerworfen als z. B. in Deutſchland. Im Deukſchen Reich ſei die Plan⸗ wirtſchaft das Normale. Der Ausbruch des bewaffneten Konfliktes habe keine Aenderung des beſtehenden Juſtan⸗ des mit ſich gebracht. In Frankreich dagegen habe die im⸗ mer noch grundſätzliche liberale Wirtſchaft mil einem Ruck umgeſtellt werden müſſen. Judem habe Großdeutſchland nur einen Teil ſeiner Reſerven mobiliſiert. Millionen von wehrfähigen Männern arbeiteten ruhig in ihren Betrieben, während der franzöſiſche Bauer und Arbeiker unkäkig hin⸗ ter der Maginoklinie auf einen Angriff warke. Dies bringe nicht nur Gefahren für die Moral der Truppen, ſondern auch für das wirtſchaftliche Durchhaltevermögen mit ſich.“ Der Wehrmachtsbericht Franzöſiſcher Aufklärer abgeſchoſſen Berlin, 21. Dezember. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt:. Im Weſten etwas lebhaftere örtliche Arktillerietätigkeit. Ein franzöſiſcher Nahaufklärer wurde kurz nach Aeber⸗ fliegen der Grenze durch deutſche Jagdflieger in Gegend Pirmaſens abgeſchoſſen. Der„gefangene“ A⸗Bootkommandant Er hat 80 380 Tonnen verſenkt Berlin, 22. Dezember. Das kürzlich von ſeiner drit⸗ ten Feindfahrt zurückgekehrte A-Bool des kapikänleutnank Herbert Schultze hat während ſeiner erſten drei Unterneh- mungen 86 380 Bruttoregiſtertonnen feindlichen Handels- ſchiffraumes verſenkt. 3 5 Es handelt ſich bei dem Kapitänleutnant Herbert Schultze um denjenigen Unterſeebootkommandanten, den der Erſte Lord der britiſchen Admiralität bereits in ſeinem Gewahr⸗ ſam wähnte. „Harmloſe Fiſcherkähne“ Oder doch Minenſuch⸗ und Vorpoſtenbooke? Berlin, 21. Dez. Die erfolgreiche Vernichtung zahlreicher britiſcher Vorpoſtenboote durch die deutſche Luftwaffe hat nicht nur der britiſchen Admiralität große Sorge bereitet. Die Verluſte ſind auch für die engliſche Propaganda äußeeſt peinlich, da ſie beweiſen daß die Luftherrſchaft im Nord⸗ ſeeraum von England nur auf dem Papier, von Deutſch⸗ land aber in Wirklichkeit ausgeübt wird. Der„liſtenreiche“ Churchill verſucht nun, die verſenkten britiſchen Schiffe als „harmloſe kleine Fiſcherkähne“ hinzuſtellen, in denen „friedliche Männer ihren noch friedlicheren Beruf ausüben und dabei von den Nazifliegern angegriffen, ja ſogar noch im 1 ſchwimmend mit Maſchinengewehren beſchoſſen Würd 8 Vor einiger Zeit, als ſich die Gewäſſer und um Eng⸗ land in immer erſchreckenderem Maße in einen gewaltigen Schiffsfriedhof zu verwandeln begannen, prahlte der Lon⸗ doner Rundfunk, mit der Minen⸗ und U⸗Boot⸗Gefahr werde es jetzt bald vorbei ſein. Zu der gewaltigen Minenſuch⸗ flottille, über die die britiſche Admiralität bereits verfüge, ſeien noch mehrere hundert Fiſchereifahrzeuge ge⸗ treten. In den gleichen Sendungen konnte man Tag für Tag hören, daß mehrere tauſend Fiſcher von der briti⸗ ſchen Admiralität in die Marinereſerve übernommen wor⸗ den ſeien, um auf Vorpoſten⸗ und Minenſuchbooten aktiv in die Verteidigung des britiſchen Weltreiches zum Schutze der zuſammengeſtohlenen Reichtümer der britiſchen Plutokratie oder— wie der Londoner Rundfunk die gleiche Sache nennt,„zum Wohle der zipiliſierten Menſchheit“ einzugrei⸗ fen. Rühmte damals alſo der Londoner Rundfunk dieſe iſchereifahrzeuge als wertvolle Hilfsmittel der britiſchen lotte und bezeichnete er die vielen tauſend in den Dienſt der britiſchen Marine getretenen Männer als tapfere aktibe Kämpfer, ſo verwandelte er fetzt mit einem Schlage die Fahrzeuge wieder in die harmloſeſten Fiſcherboote zurück, die jemals an der britiſchen Küſte geſichtet worden ſind. Die Behauptung des Londoner Rundfunks, von deut⸗ ſchen Fliegern ſei auf im Waſſer ſchwimmende Menſchen geſchoſſen worden, braucht nicht ſonderlich tragiſch genom⸗ men zu werden, kommt ſie doch aus dem Lande, das es duldete, daß eine hilflos im Meer treibende deutſche Luft⸗ bite chen beſchoſſen und dem ſicheren Tode preisgege⸗ en wurde. ö ſtatter bei dieſem Kampf mit der Feſtſtellung enkſchuldigt, daß die britiſchen Flugzeuge gegen 25 0 g len, die ja„bekanntlich ungleich raſche manborierbar“ ſeien i Meſſerſchmitt⸗Maſchinen zu ſchmälern. Sich Nr. 300 Von Minen und aus der Luft Die deutſche Luftwaffe hat in letzter Zeit ihre Kampf⸗ tätigkeit gegen die engliſche Flotte, in erſter Linie gegen den engliſchen Küſtenſchutz, gerichtet. So ſind allein in den letzten drei Tagen 23 englische Vorpoſtenſchiffe verſenkt worden, deren Namen der engliſche Rundfunk be⸗ reits bekanntgegeben hat. Die gleichzeitige Gefährdung der Schiffe aus der Luft be⸗ reitet nach Ausſage der Geretteten, die als Seeleute ſtets auch mit der Gefahr von Minentreffern rechnen müſſen, eine ganz beſondere ſeeliſche Belaſtung, die ſicherlich nicht dazu beiträgt, die Kampfesfreude der Beſatzungen zu heben. Weitere Vorpoſtenboote verſenkt Amſterdam, 21. Dezember. Die holländiſche Preſſe be⸗ richtet wieder von einer ganzen Anzahl von Schiffsverſen⸗ kungen. Zu den bereits bekannten Verluſten erfährt man die Namen weiterer durch deutſche Flugzeuge verſenkten Vor⸗ poſtenboote:„Axtive(185 Tonnen),„Ocean“(244 Tonnen) und„Aſtros“(275 Tonnen). Bomben auf ſechs engliſche Minenſucher Ein deutſches Bombenflugzeug, das über der Nordküſte der Shetland⸗Inſeln geſehen wurde, griff ſechs Minenſuch⸗ boote an. Eines der Boote erreichte die Inſeln mit zwei Toten an Bord. Die Mannſchaft berichtete, ſie hätte Rauch ſehe einem anderen brennenden Minenſuchboot aufſteigen ehen. Schwediſcher Dampfer auf Mine gelaufen. Berlin, 21. Dez. Der ſchwediſche Dampfer„Adolf Bratt“ (1818 Tonnen) iſt auf eine Mine gelaufen und unterge⸗ angen 16 Mitglieder der Beſatzung ſind von einem letti⸗ ſchen Dampfer gerettet und in Hoek van Holland an Land geſetzt worden. Fünf werden noch vermißt. Schiff vor Terſchelling auf Mine gelaufen Amſterdam, 21 Dezember. Wie ARP. aus Weſtterſchel⸗ ling berichtet, iſt nachmittags gegen 3 Uhr auf der Höhe von Terſchelling ein Schiff von bisher unbekannter Nationali⸗ tät auf eine Mine gelaufen und innerhalb von zehn Minuten geſunken. Wie man annimmt, iſt die Beſatzung des Schiffes durch ein in der Nähe fahrendes, gleichfalls der Nationali⸗ tät nach unbekanntes Schiff gerettet worden. Ein holländi⸗ ſches Rettungsboot iſt auf die Nachricht vom Abſinken eines Schiffes zur Hilfeleiſtung ausgefahren, mußte aber unver⸗ richteter Sache zurückkehren, da von Schiff und Beſatzung nichts mehr zu ſehen geweſen ſei. f Die engliſche Luft niederlage Taſchenſpielerkricks ſtakt Eingeſtändnis Amſterdam, 21. Dezember. Die vernichtende Niederlage, die die tapfere deutſche Luftwaffe einem britiſchen Flugzeug⸗ verband über der Nordſee beigebracht hat, hatte den Eng⸗ ländern bekanntlich zunächſt völlig die Sprache verſchlagen. Erſt am Mittwoch— volle zwei Tage nach der Luftſchlacht — hat man ſich in London zu einem„amtlichen Kommentar“ aufgerafft, der jedoch ſelbſtverſtändlich in keiner Weiſe ein Eingeſtändnis der ſchweren Schlappe enthält. Da man ande⸗ rerſeits aber ſogar in der Londoner Lügenzentrale die Un⸗ möglichkeit einer direkten Ableugnung der unumſtößlichen Tatſachen eingeſehen haben dürfte, hilft man ſich mit dem bewährten, oft angewandten engliſchen Taſchenſpielertrick: Man dementiert ſeelenruhig alle möglichen Dinge, die von deutſcher Seite gar nicht behauptet worden ſind und geht auf die unangenehmen Tatſachen einfach gar nicht ein. So wird u. a. eine angebliche deutſche Behauptung als unwahr be⸗ eichnet, daß britiſche Bomber die Ortſchaft Rantum auf ylt angegriffen hätten, obwohl im Bericht des Oberkom⸗ mandos der Wehrmacht doch deutlich zu leſen ſteht, daß engliſche Kampfflugzeuge Wilhelmshaven anzugreifen ver⸗ ſuchten.— Die in- und ausländiſche Preſſe hatte in Berlin Gelegen⸗ heit, die perſönlichen Erlebnisberichte der ſiegreichen deut⸗ ſchen Flieger zu hören. Die Welt wird unſchwer erkennen, wo die Wahrheit liegt: bei den klaren Tatſachenberichten deutſcher Fronkkämpfer oder bei dem lendenlahmen„De⸗ menti“ der Londoner Giftküche. „Times“ lobt deutſche Flugzeuge Die Engländer haben ſich immer noch nicht angewöhnt, 85 ihre Lügen einheitliche Sprachregelungen auszugeben. is vor kurzem waren die deutſchen Meſſer⸗ ſchmitt⸗Maſchinen für ſie noch plumpe und ungelenke Kiſten die beim erſten Schuß mie ein Stein ins Meer fie⸗ len. Ueber den großen deutſchen Luftſieg über Helgoland, bei dem unſere Meſſerſchmitt⸗Jäger mindeſtens 36 britiſche Flugzeuge, nicht zuletzt auf Grund ihrer Gelenkigkeit und Geſchwindigkeit abſchoſſen, berichtet der Londoner Pund⸗ funk:„Man will uns einreden, daß die engliſchen Flug⸗ euge wie eine Schar aufgeſcheuchter Vögel auseinander flatferten— und ausgerechnet vor den Meſſerſch itt⸗Ma⸗ ſchinen, die noch nie bewieſen haben, daß ſie den englischen und franzöſiſchen Maſchinen gewachſen ſind.“ Ganz anders ſieht die Dinge freilich der Luftberichter⸗ r„Times“, der die 8 britiſ e Schlappe Apparate angehen muß⸗ und leichter Wir haben keinen Grund, dieſes ungewollte Lob der „ prechend ſuggerierten Köpfe der Engländer hineinzudenken, t indeſſen wirklich nicht ganz ene 8 l 5 * 5 Ano SN 15 1 Feindliche Sender abgehört Es wird ſcharf durchgegriffen Berlin, 21. Dezember. Das Triere r Sondergericht verurteilte in ſeiner Sitzung am Mittwoch den 45 Jahre alten Theodor Herges aus Bernka ſte l, der vom 7. Sep⸗ tember bis zu ſeiner Feſtnahme am 1. November fortgeſetzt ausländiſche Sender abgehört hatte, wegen Verbrechens ge⸗ gen§ 1 des Geſetzes über außerordentliche Rundfunkmaß⸗ nahmen entſprechend dem Antrage des Staatsanwaltes 3u einer Zuchthausſtrafe von 15 Monaten. Die letzthin ergangenen Urteile beweiſen auf das ein⸗ dringlichſte, daß das deutſche Volk in dem Kampf um ſeine Lebensrechte, den es auf Leben und Tod zu führen bereit iſt, nicht dulden kann und will, wenn einzelne gewiſſenloſe oder dumme Menſchen dieſe geſchloſſene Front der Heimat auch nur im geringſten gefährden. Es iſt eine der Stärken der deutſchen Kriegsführung, die auch vom neutralen Aus⸗ land zu wiederholten Malen anerkannt wurde, daß das deutſche Volk über alle Ereigniſſe dieſes Kampfes mit den plutokratiſchen Mächten wahrheitsgetreu informiert wird. Die unbeirrbare Treue des deutſchen Volkes zu ſich ſelbſt und die kalte Verachtung für die Niedertracht eines mit den un⸗ erwartetſten Waffen der Gemeinheit kämpfenden Gegners tragen den Exiſtenzkampf des Reiches. Wenn heute irgend⸗ ein Schwächling oder Verräter glaubt, ſein Wiſſen um Deutſchlands Lebenskampf aus den üblen Quellen feindlicher Greuelhetze beziehen zu müſſen, ſo trifft ihn die ganze Ver⸗ achtung des deutſchen Volkes. Dieſes Volk, im nationalſozia⸗ liſtiſchen Geiſt geſchult und wohl wiſſend um die Londoner Und Pariſer Sudelküchen, iſt nicht geneigt, über ſolche idioti⸗ ſchen Verbrecher, die den Lügen des Feindes ihr Ohr ſchen⸗ ken, mitleidig zu lachen. Mit der gleichen Härte, mit der unſere Soldaten zu Lande, zur See und in der Luft den Kampf bis zur Vernichtung des Gegners führen, werden auch die Elemente bekämpft, die durch das Abhören eines Feind⸗ ſenders eindeutigen Landesverrat begehen. Tanz an Weihnachten und Neujahr Berlin, 21. Dezember Der Reichsminiſter des Innern hat für den 25. 26 und 31 Dezember 1939 und für den 1. Ja⸗ nuar 1940 das Verbot öffentlicher Tanzluſtbarkeiten vor 19 Uhr aufgehoben Nach dem 1. Januar tritt wieder die alte Regelung in Kraft, nach der öffentliche Tanzluſtbar⸗ keiten erſt ab 19 Uhr geſtattet ſind. Weihnachten der Befreiten 500 Feiern im Generalgouvernemenk Krakau, 21. Dezember. Die Volksdeutſchen im General⸗ gouvernement kamen in über 500 Gemeinſchaftsveranſtal⸗ tungen— zum erſtenmal befreit vom polniſchen Druck— zu Weihnachtsfeiern zuſammen. Im Mittelpunkt aller Ver⸗ anſtaltungen ſtand die Uebertragung der Weihnachtsfeier der Volksdeutſchen Krakaus, die von der NSV beſchert wur⸗ den. Nach Begrüßungsworten des Kreisamtsleiters der NS nahm Generalgouverneur Reichsminiſter Dr. Frank das Wort. Er übermittelte zunächſt die Grüße des Führers. Nachdem er ſodann der Opfer gedacht hatte, die gebracht werden mußten, damit die Volksdeutſchen dieſes Landes endlich das Licht der Freiheit erblicken durften, führte er U. a. aus:„Ihr volksdeutſchen Menſchen ſeid durch dieſe Opfer befreit worden. Jahrelang mußte der Führer es mit anſehen, wie man Euch geknechtet hat, wie man Euch die einfachſten Lebensrechte vorenthielt, ſtrafte und marterte, weil Ihr Deutſche ſein wolltet, wie man Euch verurteilte, weil Ihr Euch zu der deutſchen Lebensgemeinſchaft bekann⸗ tet. Er hat das mitangeſehen mit dem entſchloſſenen Ge⸗ danken, Euch einmal die Freiheit zu bringen. Sie iſt nun gekommen, und der Führer hat Euch in den Schimmer Eures Weihnachtsbaumes dieſes größte Geſchenk eines völ⸗ kiſchen Gutes gegeben, Eure Freiheit. Die Tyrannen, die Verbrecher, die Euch gemartert haben, ſie ſind dahin wie der Spreu vor dem Winde“ Keichsminiſter Dr. Frank gedachte ſodann der Kämpfer an der Front. Ihnen gelte der Gruß und Dank der befrei⸗ ken Volksdeutſchen Polens.„Und Euch, BVolksdeutſche, im Gebieke des Generalgouvernements“, ſo führte er weiter dus,„wird deutſche Gerechtigkeit, Zauberkeif und Ordnung zukeil werden. Nicht nur Euch, ſondern allen, die guten Wil lens ſind. Wer aber in dieſem Lande glaubt, ſich gegen die Ordnung aufbäumen zu können. der iſt verloren. Die Le⸗ bensark der Polen kaſten wir nicht an.“ Freiheitsfeuer in Danzig⸗Weſtpreußen Danzig. 22 Dezember Ueberall im befreiten Reichsgau Danzig⸗Weſtpreußen flammten am 21. Dezember um 21 Uhr die Freiheitsfeuer der nattonalſozialiſtiſchen Bewegung auf, um die Freude über die Wiedervereinigung mit dem Mutterlande und den Dank an den Befreier Adolf Hitler und ſeine Soldaten zum Ausdruck zu bringen Auf der wie⸗ derbefreiten Halbinſel Hela, auf der durch die blutigen Kämpfe berüchtigt gewordenen Oxhöfter-Kämpe waren die Volksgenoſſen ebenſo um die Feuer verſammelt wie in der Marienburg und der einſamen Tucheler Heide oder an den Stätten der Gefallenen in Bromberg In der Gauhauptſtadt Danzig fand auf dem Biebenwall eine Großkundgebung A zu der über 100 Fahnen und Standarten mit den ngehörigen der Formationen und zahlreiche Volksgenoſſen aufmarſchiert waren. Feierſtunde für Rückgeführte und Rückwanderer Berlin, 23. Dezember. Im Reichsminiſterium für Volks⸗ aufklärung und Propaganda findet am heutigen Freitag eine Feierſtunde ſtatt, zu der Reichsminiſter Dr Goebbels Rückgeführte und Rückwonderer eingeladen hat Im Rahmen dieſer Feierſtunde wird Dr Goebbels das Wort ergreifen. Die Uebertragung über alle Sender findet um 16 Uhr ſtatt. Lenin⸗Or den für Galin 16 Stalin-Preiſe geſtiftet Moskau, 22. Dezember f diums des Oberſten Sowjets wurde Stalin aus Anlaß ſei⸗ nes 60. Geburtstages für die Gründung des Sowjetſtaates und die Feſtigung der Freundſchaft unter den Völkern der Sowjetunion die höchſte Auszeichnung der UdSSR. der Lenin⸗Orden, verliehen. 5 b Der Ausſchuß der Volkskommiſſare der Sowjetunion be⸗ ſchloß anläßlich des 60. Geburtstages Stalins, 16 Stalin⸗ Preiſe zu ſtiften, die alljährlich an Wiſſenſchaftler und Künſt⸗ ler für hervorragende Arbeiten, für die beſten Erfindungen und für beſondere Leiſtungen auf dem Gebiet der Militär⸗ wiſſenſchaften verliehen werden ſollen. Durch ein Dekret des Präſi⸗ —— — Englands Handelseroberungspläne Die Konkurrenz der Neutralen Amſterdam, 21. Dezember. Auf einer Sitzung der Bank of London and South American Ltd. ſprach der Vorſitzende dieſer Bank, Lord Wardington, über Großbritan⸗ niens Wirtſchaftslage in Kriegszeiten und die Schwierigkei⸗ ten einer Ausfuhrverſtärkung. Er ſagte dabei u. a., der Kampf, wie er ſich gegenwärtig darſtelle, werde mehr und mehr zu einem Kampf auf wirtſchaftlichem Gebiet. Die Quelle aber, aus der Großbritannien den größten Teil ſei⸗ ner wirtſchaftlichen Stärke ſchöpfe, ſei der Ausfuhr⸗ handel des Landes Der Ausdruck„Großbritannien muß exportieren oder ſterben“, führte Lord Wardington weiter aus, verliere dadurch nicht an Wert, daß er häufig zitiert werde. Wenn Großbritanniens Ausfuhrhandel ſchon in Friedenszeiten ſehr wichtig für das Land ſei, erhöhe ſich ſein Wert in Zeiten des Krieges noch wesentlich, da das Land auf dieſe Weiſe ſeine Deviſen erhalte, um ſeinen gewaltigen Bedarf an Nahrungsmitteln uſw. zu bezahlen, da es all dieſe Dinge aus dem Ausland einführen müſſe und anderer⸗ ſeits ſeine Goldreſerven und fremden Guthaben ſchonen müſſe Weiterhin dürfe auch jetzt nicht die Frage der Be⸗ ſchäftigung der britiſchen Induſtrie in der Zeit nach dem Krieg aus dem Auge verloren werden. Lord Wardington ſetzte ſich beſonders für Eroberung derjenigen überſeeiſchen Märkte ein, die Deut ch lan d früher beliefert habe, insbeſondere die Märkte Südame⸗ rikas. In den meiſten ſüdamerikaniſchen Ländern aber hätten die Schwierigkeiten der letzten Jahre zu einer amt⸗ lichen Kontrolle der Einfuhren geführt, und bei Ausbruch des gegenwärtigen Krieges hätten viele ſüdamerikaniſche Länder ihre Einfuhren ſtark gedroſſelt, um ihre Handels⸗ bilanz günſtiger zu ſtellen. Zum anderen dürfe man in Eng⸗ land aber auch nicht vergeſſen, daß England bei erhöhten Ausfuhren nach Südamerika erhöhte Einkäufe ſüdamerika⸗ niſcher Produkte tätigen müſſe. In einem Kommentar zu den Ausführungen Lord War⸗ dingtons bemerkt„Financial News“ vom 20. Dezember, das Haupthindernis für eine Eroberung der ſüdamerikani⸗ ſchen Märkte durch Großbritannien ſei die Anſtrengung, die man in neutralen Ländern wie den Vereinigten Staaten, Japan und Italien mache, um Waren in Südamerika abzusetzen. Es komme aber noch eine weitere Schwierigkeit hinzu, und das ſei die, daß die rohſtoffprodu⸗ zierenden Länder eigene Induſtrien zur Bearbeitung der Rohſtoffe aufbauen und ſich deshalb mit Zollſchranken um⸗ geben. Auf lange Sicht geſehen liege hierin überhaupt die Schwierigkeit für den Ausfuhrhandel der Zukunft. Der ruſſiſche Vor marſch Schnelligkeit und guter Nachſchub Helſinki, 21. Dezember. Nach finniſchen Meldungen iſt der Vormarſch der ruſſiſchen Truppen im äußerſten Norden Finnlands, wie man jetzt feſtſtellen kann, in den erſten 19 Tagen des Krieges mit großer Schnelligkeit vor ſich gegan⸗ gen. Seitdem ruſſiſche Truppen zu Beginn des Monats über die Fiſcherhalbinſel den Petſamo⸗Fjord erreichten, konnte die finniſche Verteidigung die Ruſſen kaum erfolgreich auf⸗ halten. Den ruſſiſchen Verſtärkungen iſt es zu verdanken, daß die Finnen auf der 120 km langen Strecke, die die Ruſſen bis zum Dienstag zurückgelegt haben, unaufhörlich zurück⸗ gedrängt werden. Es iſt den Ruſſen gelungen, ſtändig den Kontakt mit ihrem Nachſchub aufrechtzuerhalten. Die Offenſive, die von Petſamo über Luoſtari nach Sal⸗ mijärvi vorgetragen wurde, hat beiden Seiten große Ver⸗ luſte zugefügt. Am Montag iſt es den Ruſſen gelungen, Häyenjärvi einzunehmen und am Dienstag folgte die Ort⸗ ſchaft Nautſi. Nautſi liegt 120 km ſüdlich von Petſamo an der Eismeerſtraße Die ruſſiſche Offenſive wurde durch den Mangel an widerſtandsfähigen finniſchen Befeſtigungen in dieſem Kampfabſchnitt und durch das kilometerweite freie Gelände begünſtigt. Die ruſſiſchen Truppen wurden nicht nur auf dem Seewege über Murmanſk nach Petſamo, ſon⸗ dern auch zu Lande über die finniſch⸗ruſſiſche Grenze ver⸗ ſtärkt. Der Aebermacht unterlegen Was die Ruſſen berichten Moskau, 21. Dez. Wie von ruſſiſcher Seite am 20. De⸗ zember mitgeteilt wurde, finden an allen Fronten kleine Scharmützel zwiſchen den Aufklärungstruppen ſtatt. Stellen⸗ weiſe, beſonders auf der Kareliſchen Landenge, Artillerie⸗ feuer. Die Luftwaffe führte Erkundungsflüge durch. Von der finniſchen Nordfront wird gemeldet, daß ſich die Lage der im Kaskamo⸗Diſtrikt zurückweichenden finniſchen Truppen nicht verbeſſert habe. Der Rückzug gehe in ſüdlicher Richtung weiter, da die Ruſſen immer neue Verſtärkungen erhielten. Es zeige ſich in dieſem Kampfabſchnitt, daß die Finnen trotz ihrer guten Scharfſchützen der ruſſiſchen Ueber⸗ macht, der ein Paar hundert Gefallene nur wenig aus⸗ machen, unterlegen ſeien Die Ruſſen haben, wie hier be⸗ kannt wird, bis zum Dienstag nachmittag die im Nordoſten von Kemijärvi gelegene Ortſchaft Savukoſki erreicht. Hier wurden die finniſchen Verteidigungslinien, die in den letz⸗ ten Tagen errichtet worden ſind, ohne namhaften Wider⸗ ſtand durchbrochen. Starke ruſſiſche Fliegertätigkeit Wie die Finnen berichten, haben die Ruſſen am Diens⸗ tag ihren Angriff auf der Kareliſchen Landenge fortgeſetzt. Ihre Infanterie ſei durch ſchwere Artillerievor⸗ bereitung und mehrere hundert Tanks unterſtützt worden. Der Feind habe beträchtliche Verluſte erlitten. An der Pet⸗ amo⸗Front hätten ſich die finniſchen Truppen bei Kornetti⸗ 5 zurückziehen müſſen. Die ruſſiſche Flotte und Luftwaffe hätten am gleichen Tage die Küſtenbatterien bei Koſviſto an⸗ gegriffen. Auch habe am Dienstag die bisher lebhafteſte Luftlätigkeit ſeit Ausbruch der finniſch⸗ruſſiſchen Feindſeligkeiten ſtattgefunden. Ruſſiſche Flugzeuge hätten das Operationsgebiet auf der Kareliſchen Landenge und nördlich des Ladoga⸗Sees angegriffen. Sie ſeien ferner in das Innere des Landes eingedrungen und hätten Turku, Sortapala, die Umgebung von helſinki, Hangö ſowie die Küſte Südfinnlands bombardiert, wobei zahlreiche Perſonen etötet worden ſeien Auch ſeien an verſchiedenen Stellen Bründe ausgebrochen Insgeſamt könne man annehmen, daß im Laufe des Tages mehr als 200 feindliche Flugzeuge über Finnland erſchienen ſeien. Auch die finniſchen Flieger ſeien ſehr aktiv geweſen. Gemeldet wer⸗ den Aufklärungsflüge und Bombenangriffe auf militäriſche Ziele der Sowſetruſſen Insgeſamt ſeien 20 ruſſiſche Flug⸗ zeuge abgeſchoſſen worden. N Japan und ASA Die Inkereſſen fremder Mächte in China. Tokio, 21. Dez. Außenminiſter Nomura unterrichtete die Kabinettsberater über ſeine Unterredung mit dem USA Botſchafter Grew und das Angebot Japans einer teilweiſen Freigabe des Jangtſe. Politiſche Kreiſe faſſen das Ergeh⸗ nis der bisherigen Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten wie folgt zuſammen: Japan erkenne ausdrücklich die Rechte und Intereſſen dritter Länder in China durch die Vorbereitung der Frei⸗ gabe des Jangtſe⸗ und Perl⸗Fluſſes an. Angeſichts der weitgehenden Bedeutung, die dem Handel und dem Ver⸗ kehr dritter Mächte in China zukomme, ergebe ſich beim Aufbau Chinas und der Neuordnung im Fernen Oſten zwangsläufig die Notwendigkeit, die Rechte und Intereſſen dritter Mächte nach dem Grundſatz der offenen Tür und der Gleichberechtigung zu berückſichtigen. Außerdem habe Außenminiſter Nomura ausdrücklich monopoliſtiſche Ziele Japans in China verneint Japan hoffe, wie Nomura er⸗ klärt, daß nach Ablauf des Handelsvertrages USA bereit ſein werde zumindeſt ein Handels proviſorium als Uebergang zu gewähren Was Engkan d angehe, ſo ſeien gewiſſe engliſche Zugeſtändniſſe in Tientſin und in der Währungsfrage zu erwarten. Der Sprecher des japaniſchen Außenamtes erklärte in der Preſſekonferenz, daß Japan noch vor Weihnachten eine Stellungnahme Amerikas erwarte. In den bisherigen Unterredungen zwiſchen Nomura und Bot⸗ ſchafter Grew ſei die Frage des Handelsvertrages nicht be⸗ rührt worden.„Tokio Aſahi Schimbun“ meldet hierzu, daß die neuen Beſprechungen zwiſchen Nomura und Grew ſe⸗ denfalls noch vor Weihnachten ſtattfinden könnten. Man erwarte in Tokio, daß die Frage einer Reviſion des Han⸗ delsvertrages hierbei erörtert werde. Der Sprecher beſtä⸗ tigte ferner, daß die Regierungen Deutſchland 8, Eng⸗ lands, Frankreichs und Italiens über den Entſchluß Ja⸗ pans zur teilweiſen Freigabe des Jangtſe unter richtet worden ſeien. Auf Anfrage bemerkte der Sprecher hierzu, daß vielleicht ſpäter die übrigen Mächte des Neuner⸗Paktes ebenfalls unterrichtet würden. Der britiſche Botſchafter bei Nomura. Der britiſche Botſchafter Craigie beſuchte Außenminiſter Nomura, um Einzelheiten, Zeit und Bedingungen der teil⸗ weiſen Freigabe des Jangtſe zu erfahren. Außenminiſter Nomurg erwiderte, daß das japaniſche Oberkommando in China hierüber beſchließen werde und daß ſodann England unterrichtet würde. In der einſtündigen Unterredung wur⸗ den auch die Tientſin⸗Frage ſowie die Silber⸗ und Wäh⸗ rungsfrage behandelt. Amerika hält ſich draußen Waſhington, 21. Dez. Vizeaußenminiſter Welles kam in einer Rede vor der kubaniſchen Handelskammer in den Vereinigten Staaten auf Molotows Rede vom 31 Oktober zu ſprechen, worin dieſer Rooſevelts Appell an Kalinin vom 12. Oktober abgelehnt und u. a. erklärt hatte, die Phi⸗ lippinen und Kuba hätten ſeit langem die Freiheit und Unabhängigkeit von den Vereinigten Staaten gefordert, könnten ſie aber nicht bekommen. Welles erneuerte bei dieſer Gelegenheit die Entſchloſſen⸗ heit der Bereinigten Staaten, zuſammen mit allen anderen amerikaniſchen Republiken vom Europakrieg verſchonk zu bleiben und in die Ereigniſſe in keiner Weiſe verwickelt zu werden. Admiral Derlan zu Churchill zitiert Amſterdam, 31. Dezember. Admiral Darlan, der Oberſt⸗ kommandierende der franzöſiſchen Flotte, wird ſich noch London begeben, um mit Churchill und anderen Per⸗ ſönlichkeiten im Marineminiſterium Beſprechungen abzu⸗ halten und Weiſungen entgegenzunehmen. Hore-Beliſha inſpizierte Kanadier London, 22. Dezember. Die kürzlich in England gelan⸗ deten Truppen aus Kanada, die in Aldershot noch ein beſonders eingeübt werden, erlebten am Donnerstag ein Schauſpiel, deſſen tragik⸗komiſcher Charakter ihnen wahr⸗ ſcheinlich erſt ſpäter einmal offenbar werden wird. Hore⸗ Beliſha, oder, wie er richtig heißt, Horeb Eliſah, Kgl. Kriegs⸗ miniſter Großbritanniens, fühlte ſich verpflichtet, dem Ruf be Herzens zu folgen und diejenigen zu inſpizieren, dis en weſten Weg aus den friedlichen Wäldern Kanadas nicht geſcheut hatten, um mit ihrem Blut den zufammengeraub⸗ ten Beſitz der jüdiſch⸗plutokratiſchen Kapitaliſten zu mehren und deren Ausbeutungsmethoden am Leben zu erhalten. Solche Leute muß man ſich halten, und darum nahm der Herr Miniſter mit ſüßlich⸗verbindlichem Lächeln die Pa⸗ rade ab. Dann ſah er mit zu. wie Nie Tanadier am Geſchütz und Maſchinengewehr übten. Und im Vollgefühl ſeines ogi⸗ tatoriſchen Triumphes ließ ſich Hore⸗Beliſha dann herab, mit den Offizieren zu frühſtücken. Kurzmeldungen Kriegsopfer ſtiften Weihnachtskerzen für die Front Berlin, 21. Dezember. Die kriegsbeſchädigten Frontſol⸗ daten und die Kriegshinterbliebenen der NS⸗Kriegsopfer⸗ verſorgung haben für die Kameraden an der Front, wie ſchon im letzten Wunſchkonzert bekanntgegeben, innerhalb einer Woche 1,7 Millionen Kerzen und 1, Millionen Ker⸗ zenk alter im Geſamtwert von etwa 100 600 Mark als frei⸗ willige Liebesgabe zur Verfügung geſtellt. Durch dieſe Sammlung wollen die Weltkriegskameraden in Erinnerung an die erſte Kriegsweihnacht vor 25 Jahren den Kameraden an der Front auch auf dieſe Weiſe ihre beſonders herzliche Verbundenheit zum Ausdruck bringen. i Amſterdam. Die Londoner„Financial News“ macht un⸗ freiwillig das Eingeſtändnis, daß Fahrten nach England gefährlich und darum teuer ſeien, weshalb die Neutralen hohe Frachtſätze forderten. f London. Chamberlain iſt nach ſeinem Beſuch in Frank⸗ reich nach London zurückgekehrt. ailand. In den landwirtſchaftlich urbar gemachten Gebieten von Ferrara wurde in Anweſenheit der Miniſter Balbo und Taſſinari der Grundſtein für eine neue Sied⸗ lerortſchaft gelegt. Zur Erinnerung an die Frau des ita⸗ lieniſchen Freiheitskämpfers Garibaldi erhielt die Siedlung den Namen Anita. Rom. Die gemiſchte italieniſch⸗rumäniſche Wirtſchafts⸗ kommiſſion hat in Rom ihre zweite diesjährige Sitzung be⸗ endet. Nach Abſchluß der Arbeiten wurde ein Abkommen unterzeichnet, mit dem alle Wirtſchaftsabmachungen zwi⸗ ſchen Italien und Rumänien auch auf die italieniſch⸗albani⸗ ſche Zollunion zur Anwendung kommen. gebrannt, a Babiſche Chronik Aus der Gaubauptftadt 5 () Das Vorfahrtsrecht nicht beachtet. Ein Perſonen⸗ kraftwagen, deſſen Fahrer das Vorfahrtsrecht nicht beachtete, ſtieß Ecke Kaiſer⸗ und Leopoldſtraße mit einem Radfahrer zuſammen. Dieſer mußte ſchwer verletzt ins Krankenhaus ver⸗ bracht werden. () Betrügereien am laufenden Band. Wegen fortgeſetz⸗ ten Betrugs verurteilte das Karlsruher Schöffengericht den vorbeſtraften 30 jährigen Rudolf Hebbel aus Bruchfal zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr. Der Angeklagte hatte bald nach Verbüßung ſeiner letzten Strafe von Anfang Auguft bis zu ſeiner Verhaftung Mitte Oktober zwiſchen frei⸗ urg und Mannheim in zahlreichen Orten Geiſtliche aufgeſucht und dieſe unter Berufung auf ſeinen Bruder, welcher Pfarrer iſt, und unter Vortäuſchung eines angeblich erlittenen Auto⸗ unfalls zur Hergabe von„Fahrgeld“ im Betrage von über 200 Mark veranlaßt, die er nicht zurückbezahlte. In einer Reihe weiterer Fälle blieb es beim Betrugsverſuch. () Karlsruher Jugendſchutzktammer. Wegen Sittlich⸗ keitsverbrechen nach Paragraph 176 Ziffer 3 in zwei Fällen verurteilte die Jugendſchutzkammer den Sdzjährigen verhei⸗ rateten, bisher unbeſcholtenen Wilhelm Manz aus Baden⸗ Baden zu einem Jahr acht Monaten Gefängnis.— Gegen den 39jährigen ledigen Artur Autenrieth aus Karlsruhe er⸗ kannte das Gericht wegen Sittlichkeitsverbrechen und Ver⸗ gehen nach den Paragraphen 175 a und 175 in fünf Fällen auf eine Gefängnisſtrafe von drei Jahren ſowie drei Jahre Ehrverluſt. U Weinheim.( Uebergabe der Wachenburg.) Im großen Saal des Rathauſes fand in feierlicher Form die notarielle Uebergabe der WSC.⸗Wachenburg in das Eigentum der Stadt Weinheim ſtatt. Schriesheim.(Reinecke als Amokläufer) Wäh⸗ rend ein Jagdaufſeher im Felde ſteht, iſt ein von ihm groß⸗ gezogener Fuchs ausgebrochen, in den Hühnerſtall eines Ein⸗ wohners eingedrungen und hat dort, ſeinem alten Inſtinkt folgend, 24 Hühner geriſſen. Leutershauſen.(92 Jahre alt.) Anſere älteſte Einwohnerin, die Witwe Margarethe Geißler geb. Blasauf, wurde 92 Jahre alt. () Pforzheim.(Heiratsſchwindler erhält vier Jahre Zuchthaus.) Vor der Großen Strafkammer ſtand der wiederholt mit Gefängnis und Zuchthaus vorbeſtrafte 39⸗ jährige geſchiedene Richard Scherle aus Pfaffenweiler, der in Freiburg ein leichtgläubiges Mädchen um mehrere hundert Mark betrog und auch in Pforzheim verſchiedene Betrügereien verübte. Das Urteil lautete auf vier Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt. Außerdem wurde die Sicherungsver⸗ wahrung angeordnet. Mühlhauſen b. Engen.(Brand in einer Säge⸗ rei.) In der Sägerei und Wagnerei Franz Bohnenſtengel brach Feuer aus, das in den trockenen Holzvorräten reiche Nahrung fand. Die Freiwillige Feuerwehr mußte ſich auf den Schutz des Wohnhauſes beſchränken, das auch gerettet werden konnte. Die Werkſtätte iſt bis auf den Grund nieder⸗ Maſchinen und Werkzeuge wurden vernichtet. Freiburg.(Aus dem Gerichtsſaal.) Der 41⸗ khr Franz Julius Hollerbach, wohnhaft in Freiburg, hatte Das Vertrauen ſeiner Firma dadurch ſchwer mißbraucht, daß er größere Mengen Schokolade entwendete, die er an Laden⸗ inhaber weiterverkaufte. Da es ſich um einen Diebſtahl im Rückfall handelte— Hollerbach iſt bereits elfmal vorbeſtraft — lautete das Urteil auf zehn Monate Gefängnis. Von der beantragten Zuchthausſtrafe hat das Gericht nochmals Ab⸗ ſtand genommen.— Trotz ſeiner 19 Jahre iſt der in Frei⸗ urg wohnhafte Erwin Wieland bereits mehrere Male vor⸗ beſtraft. Neuerdings hat er zwei Arbeitskameraden den gan⸗ zen Wochenlohn aus dem Geldbeutel geſtohlen. Auf ſechs Monate Gefängnis lautete hier das Urteil. 800 Jahre Zell a. H. Das 2100 Einwohner zählende Zell am Harmersbach Blickt auf eine 800jährige Geſchichte zurück. Die ehemals freie deutſche Reichsſtadt wird 1139 als„Cella“ erſtmals urkundlich erwähnt.. Aus den Nachbaroquen Ludwigshafen.(Der falſche Geflügelhänd⸗ ler) In den letzten Tagen hat hier ein Mann der ſich als Rückgeführter ausgab, bei verſchiedenen Familien vorge⸗ ſprochen und angegeben, daß er Geflügel oder Haſen aus dem Odenwald beſorgen wolle. In mehreren Fällen ließ er ich Geldbeträge im Voraus geben Der Unbekannte ſtellte ſich unter dem Namen Coberg vor, iſt etwa 58 Jahre alt, 1.70 Meter groß und kräftig, hat längliches Geſicht, friſches Ausſehen, dunkle Haare und ſpricht ſaarpfälzer Mundart. Er trägt rotbraunen, karierten, abgetragenen Stutzer, dunkle lange Hoſe und ſchwarze Schuhe. Wer auf den fal⸗ ſchen Geflügel- und Haſenhändler hereingefallen iſt, ſoll dich bei einer Polizeiſtelle melden. Ludwigshafen.(Vermißt.) Seit dem 11. Dezember 1939 wird die Ehefrau Katharina Froſch, geb. Zimmer⸗ mann, aus Otterſtadt, wohnhaft in Neuhofen, vermißt. Sie iſt 1.65 Meter groß, kräftig, hat ſchwarze Haare, trägt ſchwarzen Mantel und Schal, Wollkleid, wollene Unter⸗ wäſche nud ſchwarze Lackſchuhe. Mitteilungen ſind an die nächſte Polizeidienſtſtelle zu richten. Landau.(Auf der Jagd verunglückt.) Wäh⸗ rend einer Karnickelfagd wurde ein Treiber, der am Bahn⸗ körper zu tun hatte und ſich einen Augenblick aufrichtete, durch eine Schrotladung in Geſicht und Bruſt getroffen. Er mußte ins Kronkenhaus eingeliefert werden. Homburg.(„motorrad gegen Omnibus.) Auf der Straße nach Waldmohr fuhr ein junger Mann aus Mittelbexbach auf ſeinem Motorrad in voller Fahrgeſchwin⸗ digkeit auf einen Omnibus. Der Motorradler wurde ſchwer verletzt ſein Motorrad ſtark beſchädigt. Schneidhain, Taunus.(Kind verbrannt.) Durch Funkenflug aus dem in der Nähe ſtehenden Ofen geriet in Schneidhain das Bettchen eines wenige Wochen alten Kin⸗ des in Brand. Das Kind, das jüngſte von 14 Kindern, wur⸗ de mit ſchweren Verbrennungen aufgefunden und ſtarb bald barauf an ſeinen Verſetzungen Kufel.(Zzuſammenſtoß) Auf der Straße Offen⸗ bach— Wiesweiler kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Motorradfahrer, nach dem der Motorradler ſchwer verletzt ins Krankenhaus ge⸗ ſchafft werden mußte. — Ludwigsburg.(Beide woll ten ausweichen.) Ein Kraftfahrer gewahrte beim Einbiegen vom Wilhelms⸗ platz in die Arſenalſtraße eine auf dem Fahrdamm gehende Fußgängerin. Im gleichen Augenblick, als er ihr ausweichen wollte, wich die Paſſantin in der gleichen Richtung aus und lief direkt in die Fahrbahn des Kraftrads. Mit erheblichen Kopf⸗ und Knieverletzungen brachte man ſie ins Krankenhaus. Hochſtapler wandert ins Gefängnis — Rottweil. Vor der Strafkammer Rottweil hatte ſich der zuletzt hier wohnhaft geweſene 27 Jahre alte Ecich Ste⸗ cher wegen zahlreicher teils verſuchter, teils vollendeter Be⸗ trügereien, außerdem wegen Urkundenfälſchung und Unter⸗ ſchlagung zu verantworten. Vom Schöffengericht Sturtgart— Cannſtatt war der Angeklagte vor einem Jahr wegen großer Unterſchlagungen zu einem Jahr 15 Tagen Gefänanis ver⸗ Arteilt worden. Den Strafaufſchub, der ihm damals gewährt wurde, nutzte er aber ſofort wieder zu neuen Schwindeleien aus. Bei einem Kreditinſtitut eröffnete Stecher ein Konto, und nach Empfang eines Scheckbuches ging er ſofort wieder auf Beute aus. U. a. kaufte er wahllos Autos mit ungedeck⸗ ten Schecks in anderen Fällen„beglich“ er Tankrechnungen mit undeckten Schecks. Um ſich gute Stellungen zu verſchaf⸗ fen, fälſchte er ſeine Geige. Freunde und Fremde pumpte er um Darlehen an. iner Firma unterſchlug er mehrere hundert Mark. Sein e erſtreckte ſich von Stuttgart bis nach Berlin und Köln. Der Staatsanwalt be⸗ zeichnete den Angeklagten als Hochſtapler von Format. Un⸗ ter Einrechnung der Strafe vom Schöffengericht Stuttgart⸗ Cannſtatt wurde der Angeklagte wegen Betrugs und Unter⸗ ſchlagung, die er noch vor ſeiner damaligen Verurteilung be⸗ gangen hatte, zu einer Strafe von 1 Jahr 6 Monaten ver⸗ Urteilt. Außerdem erhielt er wegen der Straftaten, die er während ſeines Strafaufſchubs begangen hatte, eine weitere Geſamtſtrafe von zwei Jahren 6 Monaten Gefängnis. Fütr den Rückfall drohte der Vorſitzende dem Angeklagten Zucht⸗ haus und Sicherungsverwahrung an. 8 A Wegen Fälſchung eines Arbeitsbuches beſtraft. Von einem Arbeitsamt wird folgender Vorfall mitgeteilt, der allen Arbeitsbuchinhabern zur Warnung dienen ſollte: Ein Bauhilfsarbeiter hatte in ſeinem Arbeiksbuch Raſuren vor⸗ e und eingetragen, daß er eine Lehre als Maurer urchgemacht hätte Dieſe Eintragung hat er vorgenommen, um einen höheren Lohn zu erzielen. Das Amtsgericht ver⸗ urteilte ihn wegen Fälſchung einer öffentlichen Urkunde, die das Arbeitsbuch darſtellt zu 4 Monaten Gefängnis und zur Tragung der Koſten des Verfahrens Zwei Kinder beim Schlittenfahren getötet. Auf der Straße von Scheinfeld nach Oberſcheinfeld bei München er⸗ eignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück, dem zwei Kinder zum Opfer fielen Als die Familie des Lehrers Fröbe mit ihren beiden Kindern auf dem Heimweg war und die Kinder, ein vierjähriger Knabe und ein zweijähriges Mädchen, hin⸗ ter den Eltern mit einem Schlitten fuhren kam von rück wärts ein Laſtauto daher. Der Lenker des Laſtkraftwagens hatte anſcheinend die Herrſchaft über das Fahrzeug verloren. das die beiden auf dem Schlitten ſitzenden Kinder erfaßte und auf der Stelle tötete. 1 Der gefälſchte Bezugſchein. Das Schöffengericht in Hildesheim verurteilte eine Fraß aus Garmiſſen. die auf einem ihr vom Bürgermeiſter ausgeſtellten Bezugſchein da⸗ durch eine Veränderung vorgenommen hatte daß ſie außer den ihr zugebilligten Waren noch ein weiteres Kleidungs⸗ ſtück aufſchrieb, zu einer Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Todesstrafe in der Gewanoerbrecherveroronung Staatsſekretär Dr. Freisler vom Reichsjuſtizminiſterium erläuterte in der„Deutſchen Juſtiz“ das Kriegsſtrafrecht und die neue Verordnung gegen Gewaltverbrecher. Er betont dabei, daß das Kriegsſtrafrecht die deſtruktive Haltung be⸗ kämpft, alſo das Zerſetzungsferment, das Kriegsparaſitentum, die Volksſchädlinge, die aus perſönlicher Rache Scheunen in Brand ſtecken und den Verrat an Führer, Volk und Reich. Die neue Gewaltverbrecher verordnung wolle nun das Gangſtertum im weiteren Sinne gleichgültig, ob es ſich um Allein⸗ oder Bandentäter oder auch um eine erſte Straf⸗ tat handele, mit dem Tode beſtrafen. Für die geſetzlich an⸗ geführten Beiſpiele: Notzucht, Straßenraub. Bankraub, habe der Geſetzgeber das bereits zwingend feſtgelegt Aehnliches müſſe für gleichartige oder gleichſchwere Gewalttaten gelten. wie z B die Beraubung eines Kaſſenboten Daneben könnten alle anderen Straftaten, die das Gewaltelement enthalten, den Täter als Gewaltverbrecher charakteriſteren, z. B die hoch⸗ verräteriſche Nötigung oder Gefangenenmeuterei. An ſich ge⸗ höte hierher auch der Totſchlag. Freilich müſſe immer ge⸗ prüft und feſtgeſtellt werden, ob der Täter durch die Tat ſich als ‚Gewaltverbrecher“ erwies Jedenfalls ſei nicht anzu⸗ nehmen, daß der Geſetzgeber den Mord und den Totſchlag nun⸗ mehr mit der gleichen, der abſoluten Todesſtrafe, habe bedrohen wollen. Bei der ſchweren Gewalttat müßten Waffen oder andere gleichgefährliche Mittel“ angewandt werden. Der Staatsſekretär nennt hier Salzſäure, Gas, Pfef⸗ fer und ähnliche. Die Waffenanwendung müſſe ſich gegen einen Menſchen richten. Der Dieb, der mit Hilfe einer Waffe einbricht etwa eine Tür mit einem Beil aufklemmt, würde dadurch noch nicht Gewaltverbrechen Die Verordnung wolle nicht den Einbrecher an ſich unter Todesſtrafendrohung ſtellen. Der Fall werde aber ganz anders, wenn der Einbrecher Per⸗ ſonen mit dem Beil bedroht, die ihn überraſchen. aicale Ruud schiau Winters Anfang Der letzte Monat des Jahres gehört kalendermäßig zum größten Teil noch zum Herbſt. Mit nur zehn Tagen beteiligt ſich der Dezember am Winter, und zwar erſt vom 22. Dezem⸗ ber an, dem offiziellen„Winteranfang“, dem Tag der Win⸗ terſonnenenwende, die den kürzeſten Tag und die längſte Nacht bringt. Ein wichtiger Termin iſt auch die Thomasnacht zum 21. Dezember; ſie leitet die Winterſonnenwende ein. Von die⸗ ſem Zeitpunkt an nehmen die Tage nicht mehr ab; es iſt zunächſt ein gewiſſer Stillſtand zu verzeichnen, und nur ganz langſam, minutenweiſe und zuerſt faſt unmerklich nehmen die Tage wieder zu. um die Thomasnacht wie überhaupt um die„Wenden⸗Nächte“, auch Rauhnächte genannt, ranken ſich viel alter Volksbrauch und Volksglaube. Früher goß man Blet in der Thomasnacht, um ſein künftiges Schickſal daraus zu erforſchen. Bei unſeren Vorfahren, den Germanen, fiel die größte Feſtzeit in die„Zwölften“, in die Tage und Nächte der Win⸗ terſonnenwende, in die Zeit des ſtillſtehenden Sonnenrades. So wurde von ihnen das„Julfeſt“ gefeiert, das als ein Feſt der Flamme und des Lichtes galt. Auch„Zwiſchennächte“ nannten unſere Altvordern die zwölf Nächte, die in ihrer Ge⸗ ſamtheit weder um endenden noch zum beginnenden Jahre zählten, ſondern„zwiſchen den Jahren“ liegen und nach dem heutigen Kalender vom Vorabend des 25. Dezember bis zum 6. Januar dauern. 2 Die Ausſtellung der Baſtelarbeiten der Jungmädels, die geſtern Donnerstag Rachmittag begann, zeigt ganz niedliche und putzige Sachen. Was da alles aus ein⸗ fachen Hilfsmitteln(ſelbſt die Streichholzſchachtel fand Verwendung), gefertigt wurde, iſt einfach überraſchend. Da findet man neben kleinen herzigen Puppenwiegen (mit„Einlagen“ natürlich), ganz reizende Puppenküchen, Schlafzimmer, Wiegen in allen möglichen Ausführungen. So hat in 11jähriges Jungmädel ſogar aus einem Obſtkörbchen ein allerliebſtes Kinderbettchen fabriziert. Die Mädchen ſind ſchon erfinderiſch, das muß man ſagen. Man ſieht Tiere aus Wachstuch in allen möglichen Arten. Für die Buben gibt es Soldaten, Schilderhäuſer uſw., ſo Laubſägearbeiten, eine ganze Siedlung mit Kirche, Schulhaus aus Bauklötzchen, bunt bemalt. Daneben gibt es ganz reizende Häßel⸗ und Strick⸗Arbeiten für die Puppenausſtattung, ſelbſt das Himmelbett aus der guten alten Zeit in Miniaturausgabe fehlt dabei nicht. Auch ſeien die vielen Einzelarbeiten hervorgehoben, die zur Schau ſtanden und als erfinderiſch zu bezeichnen ſind. Was hier in den letzten vier Wochen unſere Jungmädels mit großer Liebe und Geduld gebaſtelt haben, iſt wirklich ein Zeuguis von vollendetem Können. Heute Rachmittag ab 17 Uhr iſt letztmals Gelegenheit geboten; die intereſſante Ausſtellung zu beſichtigen. Ein Beſuch iſt ſehr zu empfehlen. Die geſamten Baſtlerarbeiten gehen dann nach Abſchluß der Veranſtaltung dem Winterhilfswerk als Weihnachts⸗ gaben für unſere Kleinen zu. 8 7 — Der Nachrichtenempfang darf nicht geſtört werden. Lef⸗ der muß immer wieder die Feſtſtellung gemacht werden, da es in Kaffees und Gaſtſtätten rückſichtslofe Gaſte gibt, die 5 laut und ungeniert unterhalten, wenn der Nachrichtendienſt gegeben wird. Nicht allein eine derartige Intereſſeloſigkeit iſt beſchamend, ſondern guch die Verſtändnisloſigkeit dafür, wie empörend ein ſolches Benehmen auf andere Volksgenoſ⸗ ſen wirken muß. Es gibt viele Werktätige, die den ganzen Tag im Betrieb arbeiten müſſen, wo ſie keine Zeit dazu hat⸗ ten, eine 1 zu leſen. Wenn dieſe nun zu kurzer Raſt in einem Lokal verweilen dann ſind ſie doppelt geſpannt auf die Nachrichten von der Front. Im übrigen iſt durch gericht⸗ liches Urteil bereits feſtgeſtellt worden, daß jeder Deutſche Anſpruch darauf hat, die Nachrichten zu hören, und daß der⸗ jenige ſich ſtrafbar macht, der dieſes Recht einem deutſchen Volksgenoſſen durch lautes und ungebührliches Benehmen ſtreitig machen will — Warum leuchten Leuchtplaketten? Die in den verſchie⸗ denen Farben auf den Mantelaufſchlägen getragenen Leucht⸗ plaketten laſſen bekanntlich in ihrer Leuchtkraft zumeiſt bald nach, wenn ſie nicht regelmäßig Lichteinwirkungen zum Aufladen“ ausgeſetzt werden. Woher kommt dieſe Leucht⸗ kraft? In der Regel handelt es ſich um Leuchtfarben, die aus mit Kupfer aktivierten Zinkſulfid⸗Kriſtallen beſtehen, denen eine ſehr hohe innere Spannung eigen iſt. Durch die Be⸗ lichtung— gleichgültig ob durch Sonnenſtrahlen oder künſt⸗ liche Lichtquelle— treten dieſe Kriſtallteilchen in Bewegung, wodurch die ſchimmernde Leuchtwirkung entſteht. Dieſe hält jedoch nur mehrere Stunden an, weshalb die Plaketten von Zeit zu Zeit erneut belichtet werden müſſen. Solange die Leuchtfarbenſchicht unverſehrt iſt, haben derartige Leucht⸗ artikel auch eine ſehr lange Lebensdauer. Es iſt ein Zeichen für die Leiſtungsfähigkeit unſerer Leuchtfarbeninduſtrie, daß ſie den ſprunghaft einſetzenden Bedarf größtenteils befriedi⸗ gen konnte obgleich ſich dieſe Erzeugniſſe nicht aroßtechniſch herſtellen laſſen Faſt alle Herſteller berichten übereinſtim⸗ mend, daß ihre Produktion ſchon auf Monate hinaus vor⸗ beſtellt iſt Auch die Bedeutung für den Export iſt ſtändig im Wachſen 8 — Aufſchrift der Feldpoſtſendungen. Die Deutſche Reichs⸗ poſt erinnert daran daß ſeite! November 1939 auf Feldpoſt⸗ ſendungen die Angabe einer Poſtſammelſtelle nicht mehr nutwendig iſt. Der überflüſſige Zuſatz wirkt im Verteildienſt athreiner zie, Fichtig durchkochen, 3 Minuten lang, und dann sbenſolange ziehen laſſen? ſtörend. 70 8 „ FCC D— Anderthalb Jahre Gefängnis für Kurpfuſcher. Das Amtsgericht ſchickte den wegen Meineids und Sittlichkeits⸗ verbrechens vorheſtraften 52jährigen Albert Schneider aus Weyer, wohnhaft in Frankfurt a. M., für anderthalb Jahre wegen Kurpfuſcherei in vier Fällen ins Gefängnis. Schneider, Arſprünglich Bauhandwerker, fühlte ſich zu Höherem geboren, betätigte ſich mit pekuniärem Erfolg lange Jahre als Heil⸗ praktiker und ſchuf ſich u. a. in Heddesheim einen gläubigen Kundenkreis. Einem durch Unfall Erblindeten beſtrich er die Augen mit Fiſchgalle, gab ihm Abführmittel und verhieß ihm das ſichtbare Licht der Weihnachtskerzen, alles je Beſuch für 5 Mark. In ſpiritiſtiſchen Sitzungen wurden ihm nach ſei⸗ ner Angabe Offenbarungen, die er dann den Heilbedürftigen verzapfte. Ein an unheilbarer Blutkrankheit hinſiechendes 15⸗ jähriges Mädchen regalierte er mit Pulver, teuer bezahlten Medizinalweinen u. dgl., konnte aber den Tod des Kindes nicht aufhalten. Als die Gallenſteine eines anderen Heddes⸗ heimers ſich durch die Heilmethode nicht vertreiben ließen, ſtellte der Wunderdoktor„innere Wunden“ feſt, verordnete Pulver, Gallentee und Gallentropfen. Eine Herzkranke mußte Regenwaſſer gemiſcht mit Weineſſig aufs Herz ſchlagen und einen„Talisman“ kragen, außerdem in einem Bruſtbeutel einen eingenähten Stein für 5 Mark. Da ihr das Trinken von Sauermilch angeraten wurde, wurde ſie waſſerſüchtig. Mit der Miene einer gekränkten Anſchuld ließ Schneider ſich in die Armenfünderzelle abführen. * Feldpoſtpäckchen gut verpacken! In der„Deutſchen Poſt⸗ zeitung“ wird darauf hingewieſen, daß Feldpoſtpäckchen vor den zivilen den Vorrang haben. Im Intereſſe einer ſchnellen Beförderung iſt es aber unerläßlich, Feldpoſtpäckchen ünd äckchenartige Feldpoſtbriefſe ſorgfältig zu verpacken. Iſt es boch nur zu oft vorgekommen, daß ſolche Päckchen bereits auf dem kurzen Wege nach der Sammelſtelle ſchadhaft werden und in beſonderen„Lazaretten“ erneuert werden müſſen. Manch⸗ mal lohnt ſich dieſe Arbeit überhaupt nicht mehr, weil der Inhalt zerbrochen oder verdorben war. Man muß daher im⸗ mer darauf achten, daß ſolche Päckchen, die in Säcken befördert werden müſſen, Druck, Stoß und Wurf aushalten können.„Dis Verpackung muß alſo haltbar und dauerhaft ſein. Wo ein Behälter nicht voll ausgefüllt iſt, muß er durch Füll⸗ ſtoffe, wie Stroh. Heu oder Knüllpapier, ergänzt werden. Fahrausweife rechtzeitig vor Antritt der Reiſe löſen. u Weihnachten/ Neujahr 1939-40 iſt mit einem ſtarken Reiſeverkehr zu rechnen. Zur glatten Abwicklung bittet die Reichsbahn, alle erforderlichen Fahrausweiſe— auch die Zu⸗ ſchlagkarten— rechtzeitig vor Antritt der Reiſe und möglichſt vor dem Reiſetag zu löſen. Die Reiſenden werden ferner ge⸗ beten, die Beſtimmungen zur Aufrechterhaltung der Ordnung auf den Bahnhöfen und in den Zügen zu beachten, um dem Eiſenbahnperſonal gerade jetzt den durch die Verdunkelungs⸗ maßnahmen ohnehin erſchwerten Dienſt zu erleichtern. Nicht dringliche Reiſen während des Feſtverkehrs einſchränken! Anrechnungsſätze für Schalenwild Wildpret von Schalenwild(Rot⸗, Dam⸗, Reh⸗, Gams⸗ und Schwarzwild) iſt bekanntlich auf die rechten Abſchnitte der Reichsfleiſchkarte oder die entſprechenden Abſchnitte der Reichsgaſtſtättenkarten zu beziehen. Nach einer kürzlich er⸗ angenen Anordnung der Hauptvereinigung der deutſchen iehwirtſchaft iſt Wildpret von Schalenwild ſtatt bisher in zweifacher nunmehr in dreifacher Menge auf die für die ein⸗ gelnen Abſchnitte feſtgeſetzten Gewichksmengen abzugeben. Ferner iſt der Bezug dadurch erleichtert worden, daß dieſe Abſchnitte ohne Rückſicht auf die aufgedruckte Geltungs⸗ dauer während der ganzen Laufzeit des Stammabſchnitts Zuteilungsperiode) gelten. Den Jagdausübungsberechtigten, die das von ihnen erlegte Schalenwild ganz oder teilweiſe zur Selbſtverſorgung verwenden, iſt bei den ganzen Stücken ſtatt 30 oc nunmehr nur 15 vc des Geſamtgewichts anzurechnen. Bei Teilſtücken werden ſtatt bisher 50 vH nur noch 30 vh des Gewichts der Teilſtücke angerechnet. Gewerbliche Betriebe(Wildprethändler, Gaſt⸗ wirtſchaften uſw.), die Schalenwild zerwirken, haben die nach der Zerwirkung tatſächlich verbleibende Menge, min⸗ deſtens jedoch 50 oh(bisher 60 oH) des Geſamtgewichts (Gewicht in aufgebrochenem Zuſtand) gegen Abſchnitte der rechten Seite der Reichsfleiſchkarte oder gegen Abſchnitte der Reiſe⸗ und Gaſtſtättenkarte abzugeben. Die Abgabe hat in dreifacher Menge auf die für die einzelnen Abſchnitte feſt⸗ geſetzten Gewichtsmengen zu erfolgen. Wild ra gut iſt wie bisher ohne Abſchnitte abzugeben. — Luftſchutz und große Wäſche. In der„Sirene“ wird entgegen anderen Auffaſſungen klargeſtellt, daß die Haus⸗ frauen im Winter trotz der Luftſchutzmaßnahmen ihre Wä⸗ ſche auf dem Dachboden trocknen dürfen. In perſchiedenen Fällen hatte man dies wegen der Feuergefährlichkeit der Wäſche und der Behinderung der Brandbekämpfung unter⸗ ſagt. Wenn auch die Wäſche eine etwaige Brandbekämpfung erſchweren könnte, ſo gebe es doch für die Hausfrauen keine andere Möglichkeit zur Wäſchetrocknung. Selbſtverſtändlich dürfe die Wäſche nicht länger hängenbleiben als unbedingt notwendig auch dürfe das Betreten des Boden raumes nicht unmöglich gemacht werden. —— 8 8— 8 2 Die Jagd geht auf Mümmetmanns ſchlimme Zeit. Die grüne Karte iſt wieder gekommen, die Einladung zur Treibjagd. Ein Jahr lang hat ſich der Waidmann darauf gefreut, denn ſie kündet ihm einen Feſttag an, ein Erlebnis mit hochgeſpannten Erwartungen. Wenn der Landmann die letzten Feldfrüchte eingebracht hat und der Pflug über die Aecker gegangen iſt, dann iſt auch für den Jäger die„Zeit der Ernte“ gekommen. Schon am Vor⸗ abend des Jagdtages iſt alles vorbereitet: die Flinte hängt am Haken beim Lodenmantel, der Jagdſtuhl ſteht bereit, Patronentaſche und Ruckſack brauchen nur um⸗ gehängt zu werden. Pünktlich zur feſtgeſetzten Morgenſtunde ſind Jäger und Treiber draußen berſammelt. Bevor man zum end⸗ gültigen Aufbruch rüſtet, klingt weithin das„Halali“ der! Jagdhörner; der Jagdherr hält eine kurze Anſprache an ſeine Gäſte, erklärt ihnen die Sonderheiten des Reviers, ſpricht über die Jagdregeln und waidmänniſches Jagen. Dann wird von den Jägern und Treibern in beſtimmten Abſtänden der„Keſſel“ oder„Trieb“ gebildet. Hat ſich der große Ring geſchloſſen, gibt ein Hornſignal das Zei⸗ chen zum„Reingehen“, Langſam ſchließt ſich der Ring immer enger. Freund Mümmelmann hat ſich mit um⸗ gelegten Löffeln tief zwiſchen die Schollen gedrückt, heute ſoll ſeine Ruhe geſtört und ſein Haſenleben beendet wer⸗ den, wie es der Brauch von alters her will. Die Holz⸗ klappern und Stöcke der Treiber machen einen Mords⸗ lärm, und zwiſchendurch erfüllt ein lautes„Huſſaſſa“ die herbſtliche Luft. Die braunen Geſellen ſpringen erſchrocken aus ihrem Verſteck, und die Schüſſe hallen über das Feld. Staub wirbelt auf, wo das Schrot die Erde traf, und wenn der Schuß gut war, dann fliegen Haare durch die Luft, und unſer Häslein ſchlägt ſeinen letzten Purzel⸗ baum. Manches Häslein, dem es gelingt, die Kette zu durchbrechen, wird von den Hunden eingeholt und in den Keſſel zurückgejagt; ein Rennen auf Leben und Tod. Die Fronten der Jäger und Treiber ſind zuſammen⸗ geſtoßen, der Trieb wird abgeblaſen. Die Jäger ver⸗ ſammeln ſich, und die„Strecke“ wird in einer Reihe auf⸗ gelegt. Der Wildwagen kommt, und bald hängen die Häslein, an den Hinterläufen zuſammengebunden und auf der Stange„aufgereiht“, hoch auf dem Wagen. So geht es von Keſſel zu Keſſel durchs ganze Jagdrevier. Bald bricht die Dämmerung herein und bereitet der Jagd ein Ende. Den Häslein, die es verſtanden, ſich dem feurigen Strahl und der Hetze der Meute zu entziehen, iſt noch ein⸗ mal ein Jahr ihres Lebens geſchenkt wenn ſie inzwiſchen nicht auf einem gewöhnlichen Pirſchgang vom Jagdherrn in den Haſenhimmel geſchickt werden Nach beendeter Jagd wird die Geſamtſtrecke bekannt⸗ gegeben, die Hörner„verblaſen“ die Strecke, künden den „Haſentod“, und das letzte„Halali“ iſt das Zeichen vom Ende des fröhlichen Jagdtages, der in geſelliger Runde ſeinen Ausklang findet,. Von einer Notlage des Wildes kann bisher noch keine Rede ſein; oft aber kommt ein hoher Schnee ſehr überraſchend, und dann iſt es ſchlimm, wenn das Wild noch nicht an die Fütterung gewöhnt iſt. Es iſt deshalb Pflicht eines jeden Revierinhabers, dafür Sorge zu tra⸗ gen, daß die Fütterungen beſchickt werden. Heideflächen, Schneiſen, Grasſtellen uſw. ſind von Schnee freizulegen. Auch denke der Heger an das erhöhte Salzbedürfnis des Wildes im Winter. Für den Wilderer iſt der Schnee in zweifacher Hinſicht von Bedeutung. Er iſt nicht nur der Verräter, ſondern auch der Helfer. Jeder verdächtigen Fußſpur im Revier iſt nachzugehen, und der Jäger muß ſie ſich genau merken. Die Sportfiſcherei iſt beſchränkt auf den Fang des Huchens, der jetzt gut an die Angel geht. An warmen Tagen wird manchmal auch noch ein Hecht beißen. Zander und Schied greifen bei gutem Wetter noch ab und zu nach dem Spinnköder. Die Uferfiſcherei lohnt ſich nicht mehr, da auch Barſche, Rotaugen uſw. das tiefe Waſſer auf⸗ geſucht haben. Mit dem letzten Dezembertag iſt die geſetz⸗ liche Schonzeit des See⸗ und Bachſaiblings, des Lachſes und der Peipusſee⸗Maräne, ebenſo der Seeforelle ſowie ſämtlicher Renkenarten zu Ende. Nur die Bachforelle hat noch Schonzeit. Gedenktage 2 2. Dezember. 1848 Der Sprachforſcher Ulrich von Wilamowitz⸗Moellen⸗ dorff in Markowitz in Poſen geboren. 1857 Die Schriftſtellerin Maria Nathuſius in Neinſtadt eſtorben. 1891 Der Orientaliſt und Politiker Paul Anton de Lagarde in Göttingen geſtorben. 1900 Der Blanes Generalfeldmarſchall Leonhard Graf von Blumenthal in Quellendorf geſtorben. 1917 Beginn der Friedensverhandlungen in Breſt⸗Litowſk. Laß Dich nicht erſt auffordern! Tritt freiwillig an den Wow. Sammler heran und gib freudigen Herzens! „Soldaten ſind Soldaten...“ Ein Wort über die Notwendigkeit des Exerzierdienſtes wäh⸗ rend des Krieges. NSG.(Mp.). Die ſtolzen Siege in Polen, die die Welt in Erſtaunen ſetzten, konnte nur eine ſtolze deutſche Armee, einſatzbereit bis zum letzten, in ſtrenger Zucht im Waffen⸗ gebrauch zuſammengeſchweißt, erringen. And wiederum hat ſich gezeigt, daß der in der Welt vielverſpottete deutſche „Drill“ und ſogenannte„Kadavergehorſam“ ſolche Triumphe feiern konnte. Wieder einmal hat die Welt ſich geirrt. Das Soldatentum liegt dem Deutſchen im Blut. Der deutſche Mann iſt ſtolz auf das Ehrenkleid der Nation, das er trägt, ſtolzer noch im nationalſozialiſtiſchen Volksheer als je zuvor. Das zeigt ſich auch in ſeiner äußerlichen Haltung. Der deut⸗ ſche Soldat hält es unter ſeiner Würde, durch Unvorſchrifts⸗ mäßigen Anzug, durch laren Gruß oder durch Vernachläf⸗ ſigung auch der kleinſten Dienſtpflichten„aufzufallen“ und ſich dem Ehrenkleid, das er trägt, unwürdig zu erweiſen. Das iſt es, was die anderen nicht verſtehen— im deutſchen Heer gibt es keine„Mußſoldaten“, der Deutſche iſt Soldat aus innerer Berufung und iſt ſtolz darauf, wie es lo treffend in dem Marſchlied„Soldaten ſind Soldaten, in Worten und in Taten.“ zum Ausdruck kommt. Nun ſind die ſiegreichen Armeen aus dem Oſten zum Schutz der deutſchen Weſtgrenze in ihre Bereitſtellungsräume und Ruhequartiere eingerückt und machen ſich zu neuen Taten bereit, wenn die Kriegshetzer jenſeits des Kanals es nicht anders wollen. Wenige Wochen der Ruhe haben ſie die Strapazen des Polenfeldzuges vergeſſen laſſen. Geräte und Bekleidung ſind inſtandgeſetzt und der Dienſt mit dem ſteten Wechſel ſeiner Anforderungen nimmt ſie wieder gefangen. Die liebende Braut oder die beſorgte Mutter vermag häu⸗ fig kein Verſtändnis dafür aufzubringen, daß„ihr Soldat“, kaum zurückgekehrt, nun wieder auf den Kaſernenhöfen und den Exerzierplätzen in ſtraffer Zucht ſeinen Dienſt tut. Der Soldat denkt darüber anders. Er will kein in Uniform geſteckter Ziviliſt ſein. Was er tut, will er ganz tun. Er weiß, daß die Erfahrungen des Polenfeldzuges aus⸗ gewertet werden müſſen. Er weiß, daß er einmal auf ſich allein geſtellt, die Handgriffe an ſeinem Kampfgerät, am Maſchinengewehr und am Geſchütz, am Fahrzeug und dem Panzerwagen, ſchon rein mechaniſch,„wie im Schlaf“ be⸗ herrſchen muß, ſollen die feinen Rädchen der modernen Kriegs⸗ führung reibungslos ineinandergreifen. Dazu muß er ſeinen Körper vollſtändig beherrſchen, dazu gehört auch Parade⸗ marſch und langſamer Schritt. Ein verkodderter Soldat wird auch unter der beſten Führung niemals ein ganzer Kämpfer ſein. Der Polenfeldzug hat am Beiſpiel der Polen ſelbſt aufs eindeutigſte bewieſen, welches Schickſal Heere mit ſchlech⸗ ter Führung erwartet. Wenn heute unſere Urlauber in tadelloſem Anzug und mit exaktem Gruß durch unſere Städte und Dörfer in der⸗ Heimat gehen, ſo ſind nicht nur ihre Lieben ſtolz darauf, ſondern wir alle mit. Wir ſehen ein Bild, das in keinem anderen Land der Welt ſich bietet. und wir wiſſen, mit dieſen Soldaten iſt Deutſchland unbeſieg⸗ bar, mögen die anderen es glauben oder nicht. Bezugscheinfrei! Als Festgeschenke geeignet: Restposten in Klapptischen Klappstühlen und Hocker zu billigen Preisen Eduard Bühler Säckingerstraße 16. Selalaummer (Macorè) hochglanz poliert, kurzfristig lieferbar. A. Kollnig Hauptstraße. Ladanednenennd eee 3 & Hullnacht Ein Carl Froelich-Film der Ufa intt HANS STU WE AHRIBERT WASCRER LFO SEEZAK FAUL DRRLRE FRITZ RAS eee * * TARA EAA DER Unser Welnnachts-Festprogramm! Heute Freitag bis Dienstag 26 Dez. Sonntag geschlossen. Spielzeiten: Werktags je 8 Uhr, 1. und 2. Feiertag je um 5 Uhr und um 8 Uhr. Jugend Vorstellung: 1. und 2. Feiertag, nachmittags 2 Uhr mit dem wunderschönen Film: Drinzessin Sissi sowie Lustspiele. Allen unsern Besuchern wünschen wir ein frohes Fest Dallas. eee Parteiamtliche Mitteilungen. Bd., Mädelgruppe 47/171. Morgen Samstag beteiligen wir uns an der Hochzeit von H. Weißling. Antreten 15.15 Uhr vor der Turnhalle 98 in Uniform. Jungmädel. Heute Freitag nachmittag 3 Uhr antreten am Heim in Kluft. Ausſtellung. Maunbeimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Freitag, 22. Dezember: Miete F 8 und 2. Sondermiete F 4 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Jugendgruppe 1 bis 125: Friſch verloren— halb gewonnen! Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 19.30, Ende gegen 22 Uhr. Samstag, 23. Dezember: Miete B 8 und 2. Sondermiete Bud und für die NS.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 120, 154 bis 156, 159: Zar und Zimmermann. Oper von A. Lortzing. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Sonntag, 24. Dezember: Außer Miete: König Dr oſ⸗ ſelbart. Weihnachtsmärchen von A. Groß⸗Denker. An⸗ fang 15, Ende gegen 17.30 Uhr. Montag, 25. Dezember(1. Weihnachtstag): Nachmittags: König Droſſelbart. Weihnachtsmärchen von A. Groß⸗Denker. Anfang 14.30, Ende gegen 17 Uhr. 1 Abends: Miete E 9 und 1. Sondermiete C 5: Si⸗ mone Boccanegra. Oper von G. Verdi. Kae 19, Ende etwa 21.45 Uhr.(Eintauſch von Gutſchein aufgehoben). i 5 —————